Abbruch & Baustoff-Recycling Das mobile 2-Fraktionen-Spiralwellensieb Splitter X2 der Anlagenbau Günther GmbH ist eine wichtige Grundlage zur Nassaufbereitung mineralischer Bauabfälle. Foto: Anlagenbau Günther GmbH Anlagenbau Günther Effektive Nass-Aufbereitung dank mobiler Siebtechnik In der nassmechanischen Aufbereitungsanlage der Max Wild GmbH werden aus mineralischen Bauabfällen wieder zertifizierte Recyclingbaustoffe zurückgewonnen. Über ein mehrstufiges Verfahren werden dabei gering belastete Gleisschotter und gering belasteter Bodenaushub so aufbereitet, dass die abgetrennten und sauberen Sand- und Kiesfraktionen als Sekundärrohstoffe wieder genutzt werden können. So werden rund 80 Prozent des Input-Materials wieder zu zertifizierten Sekundärbaustoffen aufbereitet. Max Wild ist mit seiner Bodenwaschanlage eines der ersten Bauunternehmen Deutschlands, das die Aufbereitung von mineralischen Abfällen stark vorangetrieben hat: Seit Inbetriebnahme im August 2020 wurden insgesamt über 440.000 Tonnen mineralischer Bauabfälle zu 352.000 Tonnen Sekundärrohstoffen und Filterkuchen aufgearbeitet. Die Sekundärbaustoffe werden in Betonfertigteilen, Kellerwänden, Geschossdecken oder als Asphalt- Zugschlagstoffe neu eingesetzt. Das angelieferte Material enthält in der Regel Gesteinskörnungen größer 80 mm, die die Schwertwäsche beschädigen könnten. Für eine effektive Vorseparation wurden verschiedene Siebverfahren zur Abtrennung der großen Gesteinsanteile getestet. Dabei schnitt das mobile 2-Fraktionen-Spiralwellensieb Splitter X2 der Anlagenbau Günther GmbH am besten ab, die Separation erfüllte voll die in sie gesetzten Erwartungen. Lehmige Böden oder auch nasser Bauschutt und Beton bilden eine kleb rige Masse, die bei einer reinen Siebung nur sehr schwer getrennt werden kann. Das im Aufgabeaggregat des Splitter X2 vorhandene Plattenband sorgt bei der Materialaufgabe für eine Entzerrung des Materials, sodass dieses gleichmäßig auf das nachfolgende Siebdeck aufgegeben wird. Der X2 ist mit seinem stabilen und robusten Splitter Twin Wave perfekt für diese schweren und klebrigen Materialien geeignet. Durch den einstellbaren Neigungswinkel der Spiralwellen verweilt das Material länger auf dem Siebdeck und wird dabei effektiv gereinigt. Die im Aufgabematerial enthaltenen Steine wie auch andere größere Bestandteile tragen durch die Fallbewegung zum Auflösen der klebrigen Bestandteile bei und sorgen zusätzlich für eine Selbstreinigung des Siebdecks und eine gleichbleibende Siebqualität. Das Unterkorn (0/80 mm) wird im Anschluss direkt der Bodenwaschanlage zugeführt. In der Recyclinganlage wird das Waschgut durch den Eintrag mechanischer Energie getrennt und aufgeschlossen. Nachgeschaltete Siebanlagen trennen die einzelnen Gesteinskörnungen. Dieses Separieren ist die wesentliche Leistung der Anlage: Sie trennt bzw. klassiert das Gut in die unterschiedlichen, marktgängigen Gesteinskörnungen. „Mit unserer nassmechanischen Aufbereitungsanlage leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Recyclingquote weiter zu erhöhen und den Einsatz von Sekundärbaustoffen zu etablieren. Wir wissen, dass die Akzeptanz für Sekundärrohstoffe am Bau heutzutage häufig noch fehlt. Dabei stehen sie den Primärrohstoffen in nichts nach“, betont Markus Wild. Alle von Max Wild im Recycling- Kompetenzzentrum Eichenberg aufbereiteten Sekundärbaustoffe sind güteüberwacht und zertifiziert. Sie erfüllen sowohl die hohen Qualitätsansprüche für den Tief- und Straßenbau als auch für die Beton- und Asphaltindustrie. www.albg.eu 48 recycling aktiv 1/2024
Abbruch & Baustoff-Recycling EAG Einfach Aufbereiten Recycling im Transportbetonwerk: Vom Rest-Beton zum R-Beton Das Baustoff-Recyclingsieb SBR3 wurde für den Einsatz im Straßenund Tiefbau konzipiert, um Straßenaufbruch, Aushub, Boden und Mineralgemische aufzubereiten. Der Großteil der Siebmaschinen wird genau in diesem Segment eingesetzt, so der Hersteller EAG Einfach Aufbereiten GmbH aus Dresden. Aufgrund ihrer Leistungsstärke und Einstellmöglichkeiten wird das SBR3 oft den Trommelsiebanlagen der 3,5-Tonnen-Klasse vorgezogen. Diese Kombination aus Robustheit und Leistungsstärke findet nun in einem weiteren Segment Einsatz. Aufgrund weiter steigender Transportund Entsorgungskosten wird das Recycling von Restbetonmengen nämlich auch für Transportbetonwerke wirtschaftlich attraktiv. Die Krieger-Gruppe aus Neckarsteinach nutzt bereits das Vorgänger-Modell SBR2 zur Aufbereitung von Kiesen und Asphaltfräsgut an verschiedenen Standorten. Mit der TBG Transportbeton Neckar-Odenwald GmbH & Co. KG in Mosbach hat sich ein weiteres Unternehmen der Krieger-Gruppe für eine Siebanlage aus Dresden entschieden. Bernd Köllreutter, technischer Leiter der Heinrich Krieger KG, ist von der Robustheit und Leistungsfähigkeit der einfachen Siebanlagen überzeugt: „Zudem sind der geringe Platzbedarf und die geringen Betriebskosten für uns entscheidend.“ Am Standort in Mosbach werden Betonreste im ersten Schritt in der RC-Anlage ausgewaschen. Der Beton wird in ein Sand-Kies-Gemisch sowie Zementwasser getrennt. Mit dem SBR3 wird das Sand-Kies-Gemisch abgesiebt und so die Mischfähigkeit sichergestellt. Das Unterkorn 0-16 mm wird wieder in die Mischanlage gegeben, das Überkorn wird entsorgt. Transportwege und Entsorgungskosten werden durch diesen Schritt eingespart. Der Einsatz von Primärkies und Sand wird verringert. Die Stundenleistung, vom Hersteller mit 60 bis 100 Tonnen angegeben, steht dabei weniger im Vordergrund als die Verfügbarkeit. Leerlaufzeiten am Betonwerk können genutzt werden, um Recycling zu betreiben und die Herstellkosten gering zu halten. Der Radlader mit 7 Tonnen Einsatzgewicht ist von der Größe her ideal geeignet, um das SBR3 zu beschicken. Mithilfe der Maschinenfüße lassen sich Höhe und Neigung genau auf den Radlader einstellen, was wiederum die Fließgeschwindigkeit des Siebguts positiv beeinflusst. Durch das Zusammenspiel des 2 kW starken Elektro-Unwuchtmotors mit dem verhältnismäßig geringen Gewicht des Schwingsystems wirkt eine Beschleunigung von 5 g auf das Siebgut, sodass auch unter schwierigen Bedingungen gesiebt werden kann. Die Siebstrecke von 2.400 mm Vom Restbeton zum Recycling- Beton – Aufbereitung trotz Schnee und Eis mit dem SBR3. Foto: EAG Einfach Aufbereiten GmbH lässt eine schnelle Beschickung zu. Grobe Brocken werden durch einen Stangensizer abgeschieden und somit das Siebdeck geschont. Michael Krötz, Betriebsleiter in Mosbach: „Überrascht hat mich vor allem, wie leise die Siebanlage im Betrieb läuft.“ Nach der Aufbereitung der ersten rund 800 t in Mosbach soll das SBR3 an weiteren Standorten der Krieger-Gruppe eingesetzt werden, um so Beschaffungs-, Transport- und Entsorgungskosten einzusparen. www.einfach-aufbereiten.de/ ALLES ÜBERDACHT Tel. : 0162 2516054 www.shelterall.de • Robust • Wirtschaftlich • Ohne Fundament Scannen Sie den QR-Code, um uns direkt zu kontaktieren recycling aktiv 1/2024 49
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