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Taxi Times DACH - 4. Quartal 2023

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TAXI-REDESIGN NEUE

TAXI-REDESIGN NEUE DESIGNS FÜR DIE MARKE TAXI Renommierte Produkte leben nicht zuletzt von ihrer Wiedererkennbarkeit. Die meisten passen ihr Markendesign immer wieder an den Geschmack der Zeit an. Wie kann das bei TAXI gehen, den bekanntesten vier Buchstaben der Welt? Das Wort Taxi existiert (so oder ähnlich geschrieben) in vielen Sprachen auf der Welt, und Fahrzeuge mit Dachzeichen sind selten etwas anderes als Taxis, auch wenn die Modelle und Lackierungen unterschiedlich sind. In Deutschland mussten neu zugelassene Taxis ab 1971 in Hellelfenbein lackiert sein. Seit Beginn der 2000er-Jahre können Bundesländer – oder mit ihrer Genehmigung auch Städte und Landkreise – die Farbwahl freigeben. Manch einer bedauert das, denn eine bundesweite, lückenlose Wiedererkennbarkeit wäre ein Wettbewerbsnachteil weniger. Auch in einigen anderen Ländern haben Taxis eine Einheitsfarbe. Kann man eine Marke, deren Corporate Identity (visuelle Selbstdarstellung) seit einer Ewigkeit aus einem gelb-schwarzen Dachzeichen auf einem hellelfenbeinfarben lackierten Auto besteht, modernisieren, ohne die Wiedererkennbarkeit zu unterbrechen? Kein einfaches, aber ein notwendiges Unterfangen, denn wenn das Taxi fortbestehen will, muss es auch für die Generation „Digga“ attraktiv sein bzw. werden. Roman Marx von der Taxi Frankfurt eG ist im Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) Vorsitzender des Ausschusses Kundenorientierung, Marketing und Vertrieb. „Wir wollten gerade von jungen Menschen wissen, wie sie sich ein modernes und zeitgemäßes Layout im Bereich der Ad-hoc-Personenbeförderung wünschen“, so Marx. Er wandte sich an Designprofessor Andreas Uebele von der Design-Hochschule Düsseldorf, der als Koryphäe gilt. Uebele veranstaltete einen Wettbewerb, „um zu zeigen, wie das Taxi aussähe, wenn wir es heute neu erfinden“ würden. Im Zeitraum eines Semesters machten die Designstudenten sich Gedanken, wie sie sich ein Taxi wünschen, das auffällt, zum Nachdenken anregt – und in das man gerne einsteigt. Design hat Design-Elemente von Ömer Örs (Auswahl) 24 4. QUARTAL 2023 TAXI

TAXI-REDESIGN Im Gespräch über die Corporate Identity des Taxis: Oliver Luksic, Prof. Andreas Uebele, Roman Marx, Gregor Beiner, Michael Oppermann (v. l. n. r.) Roman Marx und Gregor Beiner stellen die Entwürfe in Ludwigshafen am Rhein dem Gewerbe vor. eine psychologische Komponente. So waren sich die Designer laut Marx einig, dass die Marke auch künftig visuell einfach geprägt sein sollte, „nichts Poppiges, nichts Ausgeflipptes“. Dennoch entstand „ein großer, bunter Blumenstrauß“ an Varianten. DYNAMISCH – SCHNELL – EINFACH Die Studenten arbeiteten den Widerspruch heraus, dass das Taxi heute aus Sicht der jungen Generation einerseits „veraltet“ wirke, andererseits als Mobility on demand „die modernste Form des Fahrens sei“, wie es der Student Victor Gonzalez Porras formuliert hat. Die Umgestaltung zentriere sich daher auf das Dynamische, Schnelle, Einfache. In seinem Entwurf, der den dritten Platz belegte, dominiert die Farbe Himmelblau, die bei Autos fast so selten ist wie Hellelfenbein. Der hellblaue Farbton zieht sich einheitlich durch die von ihm gestalteten Elemente: neben der Fahrzeuglackierung auch durch Webdesign, Fahrerkleidung, Dachzeichen und Werbung rund um das Taxi. Sogar die Wartebank, die er per Fotomontage an der Ladeleiste des Hauptstadtflughafens aufstellte, ist in der auffälligen Farbe lackiert. Seine Kommilitonin Stina Semmelroggen erstellte ein Design, das Marx als „verspielter“ bezeichnete. Auch hier dominiert ein Blauton, der aber dunkler und kräftiger ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Typografie: In dem Blau sind die vier Buchstaben des Wortes Taxi, die Konzessionsnummer, die Fahrerkleidung und -karte sowie das Webdesign gehalten. Auch auf dem Dachzeichen, das beim freien Taxi grün und beim besetzten Taxi rot leuchtet, steht das Wort Taxi in der auffälligen, rundlichen Schrift. Die Buchstaben sind außerdem in scheinbar wahlloser Anordnung über die vordere Hälfte des weiß lackierten Pkws verteilt – geschmacklich speziell und mit hohem Hinseh- und Wiedererkennungswert; für die Jury die zweitbeste Arbeit. Ömer Örs fokussierte sich bei seiner Arbeit auf digitale Medien und verwendete im starken Kontrast zu den anderen Entwürfen die Farben Gelb und Schwarz. Er achtete darauf, bei aller Innova- Design-Elemente von Stina Semmelroggen (Auswahl) Design-Elemente von Victor Gonzalez Porras (Auswahl) FOTOS: Axel Rühle TAXI 4. QUARTAL 2023 25

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