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Taxi Times DACH - Dezember 2018

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POLITISCHE DISKUSSIONEN

POLITISCHE DISKUSSIONEN „Wer mit seinem Taxi oder Mietwagen Geld verdienen muss, fährt weiter Diesel.“ Gerhard Gutendorf (links), Vorsitzender der Fachsparte Taxi im VDV Rheinland „Fahrzeuge mit Euro 6d-Temp werden nie und nimmer von einem Fahrverbot betroffen sein“. Norbert Salomon, Leiter der Grundsatzabteilung im Bundesverkehrsministerium „Wir müssen die selbst ernannten Heilsbringer stoppen.“ BZP-Präsident Michael Müller Scheuer hat mit diesem Statement nur fassungsloses Kopfschütteln ausgelöst. Gerade das Verhalten des US-Vermittlers zum Marktstart in Düsseldorf hatte wenige Wochen zuvor deutlich gemacht, wie sehr Uber mit deutsche Gesetzen auf Kriegsfuß steht. Michael Müller hatte bei der BZP- Herbsttagung in Köln die offensichtliche Nicht-Einhaltung der Rückkehrpflicht aufgezählt und dafür vor allem die Behörden an den Pranger gestellt: „Ich bin entsetzt, wie inaktiv unsere Aufsichtsbehörden sind und sich hinter banalsten Ausreden verstecken“. Auch die Vereinigung der Chauffeurund Limousinendienste VLD mischt sich nun in die Diskussion ein. Deren Mitgliedsunternehmen bieten Personenbeförderung im Hochpreissegment an – meist stundenweise in schwarzen Oberklasse-Limousinen und mit Chauffeuren, bei denen eine Krawatte oder zumindest ein Sakko selbstverständlich ist. Damit bedienen sie einen Kundenkreis, der größtenteils niemals in ein Taxi steigen würde, weshalb man mit der Taxibranche auch kein Problem hat – und umgekehrt ebenso wenig. Mit Uber haben diese Chauffeurdienste wenig Gemeinsamkeiten, aber ein Problem mit der Farbe. „Schwarz ist nicht gleich schwarz“, betont deshalb der VLD. „Wenn ein Vermittler unsere Dienstleistung der Personenbeförderung teilweise zum halben Taxipreis anbietet, dann kann das weder dem Taxi- noch dem Mietwagengewerbe gefallen“ so Tino Müller, Vorsitzender des VLD. „Es gibt Unternehmen im Chauffeurund Limousinengewerbe, welche von Uber mit hohen Subventionen gelockt und vor den Karren gespannt werden“, so Müller weiter. „Ohne diese Subventionen wären die Fahrten für Uber nicht darstellbar. Aber ein bis unters Dach finanziertes Unternehmen, wie es Uber nun mal ist, kann es sich leisten, mit Geld um sich zu schmeißen. Und damit wird Uber einen langen Atem haben und das Preisgefüge im Bereich der gewerblichen Personenbeförderung ins Wanken bringen.“ MEHR ON DEMAND Der Verband macht aber auch klar, dass man deshalb nicht zwangsläufig am bisher Bewährten festhalten müsse. Sowohl im exklusiven Mietwagen- wie auch im Taxigewerbe müsse sich etwas ändern. In Zukunft werde on demand eine noch größere Bedeutung haben. „Noch vor fünf Jahren haben unsere Kunden zwei Wochen vorher einen Wagen vorbestellt. Mittlerweile rufen Kunden morgens um acht Uhr an und fragen nach einer Limousine für 12 Uhr“, berichtet Franz Kraus von Bavaria Limousines. Die Hauptgefahr sei gar nicht Uber, betonen manche Mitglieder, sondern komme vielmehr aus Asien. „In China können Sie schon heute vom Fahrrad bis zum exklusiven Reisebus ein Beförderungsmittel ihrer Wahl on demand bestellen und werden innerhalb von 20 Minuten auch prompt und perfekt bedient“, schreibt VLD-Vorstandsmitglied Peter Gerling. „Die dortigen Mobilitätsgiganten würden jetzt schon heimlich in Deutschland und Europa erste Übernahmen vorbereiten“, weiß ein Mitglied aus München zu berichten. Dazu passt dann auch das Fazit, das abermals Gerling im VLD-Statement zieht: „Was bei uns heute noch unvorstellbar wirkt, ist in anderen Teilen der Welt schon längst Realität. Deutschland und Europa müssen im Bereich der digitalen Möglichkeiten aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verlieren. So kritisch man mit dem Thema UBER auch umgeht, so sehr muss man aber auch von diesen neuen Technologien lernen.“ jh FOTOS: Taxi Times, Wilfried Hochfeld Wir bauen Ihr Fahrzeug individuell um! Gerechter Umbau für: Taxiunternehmen Senioren & Familien Menschen mit Behinderung • Sitzumbauten • Taxi-Lösungen • Absenkfahrzeuge • Chamäleon-Modelle • Ein- & Ausstiegshilfen • Fahrhilfen für Aktivfahrer MobiTEC GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Straße 6 88450 Berkheim (Germany) +49 83 95 / 91 00 89-0 info@mobi-tec.de www.mobi-tec.de Mobilität ohne Grenzen!

TAXI INTERNATIONAL Das 8. Taxiforum der IRU fand Anfang November in Köln statt. »GLEICHES GESCHÄFT – GLEICHE REGELN« Das internationale Taxi-Forum der IRU war auch ein interner Weckruf: Die Organisation selbst stellt sich wieder besser auf. Gut so, denn ohne (internationale) Kooperation hat die Taxibranche keine Zukunft. FOTO: Taxi Times Alle zwei Jahre findet zeitgleich mit der Europäischen Taxi- Messe das vom Weltverband des Verkehrsgewerbes (IRU) organisierte Taxi-Forum statt. Am 8. Forum in Köln nahmen mehr als 300 Vertreter aus 36 Ländern teil. Das Forum verwandelt normalerweise den Freitag der Taxi- Messe in eine wahrhaft internationale Veranstaltung, der Samstag ist dann eher deutsch geprägt. Viele Teilnehmer waren neugierig auf das IRU-Forum und die Tätigkeiten des Verbands in der Taxiwelt. Trotz des beherzten Presseberichts mit der Behauptung „Der IRU führt die Taxis in die Zukunft“, war es genau diese Führung, an der es dieses Jahr fehlte. Und obwohl die Interna nicht für alle zugänglich waren, hat sich beim IRU und in Köln viel geändert. Den fürstlichen Geschäftsempfang (am Abend vor dem Forum) gab es nicht mehr, auch nicht das übliche Mittagessen nach dem Forum. Die meisten der großen Sponsoren, die früher die nun sehr abgespeckte Veranstaltung unterstützten, waren auch nicht mehr dabei. Der Verband hat sein 8. Forum dazu genutzt, die Führung in der Taxiwelt teilweise zurückzuerobern, und stellte Frau Raluca Marian vor, die die Leitung bei der Personenbeförderung von Oleg Kamberski übernommen hat. Letzterer ist nun für die sozialen Belange des Transports in Brüssel verantwortlich. Kamberski wurde mit herzlichem Dankeschön für seine Dienste in der internationalen Taxibranche vom Vorsitzenden der Taxigruppe des IRU, Herrn Christian Holzhauser, verabschiedet. Dieser fasste zusammen: „Die Zukunft der Taxibranche ist heute, das ist einerseits spannend, stellt uns aber auch vor Herausforderungen. Das diesjährige Internationale Taxi-Forum des IRU zeigte erneut die Bemühungen der Branche auf, sich neue Technologien anzueignen und das Leistungsangebot an die Kunden kontinuierlich zu verbessern. Die Gesetzgebung muss jedoch mit den Änderungen Schritt halten und für klare Regeln für Mobilitätsdienstleister und -vermittler sorgen.“ u

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