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Taxi Times DACH - Doppelausgabe Juni / Juli 2019

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Eine solch starke und flächendeckende Taxi-Protestaktion hatte Deutschland noch nie erlebt. 10.000 Taxis fuhren am 10. April 2019 in Autocorsos hupend durch über 20 Städte, hielten Mahnwachen ab und riefen in Kundgebungen zur „Scheuerwehr“ auf. Taxi Times hat die Ereignisse dieses Tages nun in einer Spezialausgabe veröffentlicht.

STERNFAHRTEN BREMEN

STERNFAHRTEN BREMEN COBURG Zwischen all den demonstrierenden Taxis in Berlin ist auf diesem Foto auch ein Taxi aus Coburg zu sehen. Der Unternehmer Michael Höllein fuhr am 10. April aus dem Norden Bayerns hin und zurück 760 Kilometer. Das wiederum fand das „Coburger Tageblatt“ so bemerkenswert, dass man dem Sprecher der Coburger Taxiunternehmer ein großes Porträt über seinen Tagesausflug nach Berlin widmete. Höllein bekam dabei die Chance, die Argumente aufzuzählen, warum Scheuers Eckpunkte die Existenz des Taxigewerbes gefährden. Und zwar nicht nur in den großen Metropolen, sondern auch in einer fränkischen Kleinstadt. MÜNSTER Zur gemeinsamen Fahrt zur Unterstützung der Kollegen in Düsseldorf hatte die Taxizentrale Münster aufgerufen. Treffpunkt war um 9 Uhr am Taxiplatz Hansa. Fußball spielte an diesem Tag nur eine Nebenrolle, stattdessen ging es „im Rhythmus der Scheuerwehr“ in die NRW-Hauptstadt – damit das Taxi nicht wie der hier beworbene Fußballclub irgendwann nur mehr in der 3. Liga spielt, sondern weiterhin Champions League. AUFSTELLUNG ZUR STERNFAHRT Nicht alle engagierten Taxiunternehmen und -zentralen haben in ihrer Heimatstadt demonstriert oder Mahnwachen abgehalten. Stattdessen organisierten viele von ihnen Sternfahrten nach Berlin zur Hauptkundgebung oder in die Hauptstadt ihres Bundeslandes, um an der dortigen Demo teilzunehmen. Hier ein paar Beispiele: OLDENBURG In Bremen engagierte man sich zweigleisig. Während sich rund ein halbes Dutzend Kollegen an der Europa-Allee zur gemeinsamen Fahrt und Teilnahme an der Demo in Hamburg traf, platzierte die Bremer Taxizentrale am Bremer Flughafen an erster Warteposition ein Oldie- Taxi mit gut sichtbaren „Scheuerwehr“-Plakaten. An Passanten wurden Handzettel verteilt. Was sonst als Schlachtruf von Fußballfans für das Fußball-Pokalfinale gesungen wird, machte sich am 10. April Thomas Kersten zum Motto. Von Oldenburg nach Berlin bedeutete für Kersten: 900 Kilometer an einem Tag. FOTOS: Michael Höllein, Kersten, Kehren, Heuermann, Timur, Taxi Dortmund eG, GVN, Uwe Franz 26 DOPPELAUSGABE JUNI / JULI 2019 TAXI

STERNFAHRTEN LEIPZIG Der Landesverband Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmer hatte sich gegen eine eigene Veranstaltung entschieden und stattdessen gemeinsam mit den Taxizentralen zur Sternfahrt nach Berlin aufgerufen. Mindestens zwei Dutzend Leipziger Taxis trafen sich am Messegelände und fuhren von dort 186 Kilometer über die A9 in die Hauptstadt, von wo es dann vom Ostbahnhof im (einzigen geordneten) Taxikorso zum Brandenburger Tor ging. DORTMUND In Dortmund hatte die Zentrale Taxi Dortmund eG einen Abfahrtsort zur Taxidemo nach Düsseldorf bestimmt. Morgens um halb zehn trafen sich 80 Taxiunternehmer und -fahrer auf dem Halteplatz des Westfalenstadions zur Beflaggung ihrer hellelfenbeinfarbenen Fahrzeuge und machten sich dann – als „Scheuerwehr“ gekennzeichnet – auf den Weg nach Düsseldorf. DUISBURG Wo sich normalerweise Fußballfans des MSV Duisburg treffen, sammelten sich am 10. April Taxis aus Duisburg und Mühlheim. Kollege Timur von der Taxizentrale 6x3 und sein Unternehmerkollege Stephany hatten die Gemeinschaftsaktion organisiert. Ziel: Teilnahme an der Düsseldorfer Demo und Kundgebung. NIEDERSACHSEN Da man in Hannover erst wenige Tage vor dem 10. April eine beachtenswerte Taxidemo durchgeführt hatte (siehe Seite 12), rief der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V. für den eigentlichen Taxiaktionstag zur gemeinsamen Sternfahrt nach Berlin auf. Treffpunkt war die Raststätte Helmstedt Süd an der A2. Die ersten Taxis trafen um 8.30 Uhr ein und nach einem Gruppenfoto ging es dann los. Manch ein Autofahrer der A2 dürfte sich an diesem Tag gewundert haben, dass so viele Taxis brav hintereinander über die Autobahn fuhren. 190 Kilometer später reihte man sich in Berlin am Olympischen Platz zwischen den Berliner Kollegen ein – und hatte dann leider das Pech, aufgrund des chaotischen Korsoverlaufs nicht mehr rechtzeitig zur Kundgebung am Brandenburger Tor anzukommen. Der Unternehmer Fabian Hoffmann zog gegenüber Taxi Times trotzdem ein positives Fazit: „Ein gelungener Tag! Wir sind stolz, aus Niedersachsen ein Teil der Riesengemeinschaft gewesen zu sein und die Mega-Eindrücke live mitbekommen zu haben.“ TAXI DOPPELAUSGABE JUNI / JULI 2019 27

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