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FREIZEIT+TOURISMUS

FREIZEIT+TOURISMUS DAMPF- UND SCHLEPPSCHIFFFAHRT Mit der Erfindung der Dampfmaschine setzte in Europa eine bespiellose industrielle Entwicklung ein: 1807 gelang dem Amerikaner Robert Fulton die Nutzung der Dampfkraft auf seinem Schiff „Clermont“, und 1816 qualmte die „The Defiance“ rheinaufwärts nach Köln. Allerdings erst 1824 gelang es mit dem Bau der „De Zeeuw“ ein leistungsfähiges Schiff zu bauen, das mit einem 50 PS-starken Antrieb eine Konkurrenz für die Treidelfahrt darstellte und deren Niedergang bis 1850 einleitete. 1829 begann mit dem Einsatz des niederländischen Dampfers „Herkules“ die „Schleppschifffahrt“ auf dem Rhein, der neben seiner eigenen Ladung 4 bis 6 Segelschiffe schleppte, die mit je 125 Tonnen Kohle beladen waren. Später wurden durch verbesserte Antriebsmaschinen Stahlkähne mit bis zu 500 Tonnen Ladung gezogen. Auch auf den anderen deutschen Flüssen fasste die Schleppschifffahrt Fuß, immer mehr Dampfschifffahrtsgesellschaften wurden gegründet. Modernes Frachtschiff rheinabwärts Um die Jahrhundertwende begann die Ära der Motorschifffahrt. Wurden zunächst Gasmotoren in die Schiffe eingebaut, kamen ab 1910 die ersten Dieselmotoren zum Einsatz. Allerdings vollzog sich der Umstieg von Dampf- zum Dieselantrieb nur allmählich. Der Durchbruch der Motorschifffahrt kam nach dem zweiten Weltkrieg: ein großer Teil der Schiffe war zerstört, und Neubauten wurden mit Dieselmotoren ausgerüstet. Auch konnten viele Schiffer wegen der günstigen Anschaffungspreise ihre Schleppkähne mit Dieselmotoren ausrüsten. Damit war das Ende der Schleppschifffahrt eingeläutet, die sich 1960 endgültig vollzog. Das Regelschiff ist nun der Selbstfahrer. Die Schifffahrt mit Schubbooten beginnt und übernimmt einen erheblichen Teil des Transportaufkommens auf dem Rhein. 42

Der große wirtschaftliche Vorteil hierbei ist, dass bei einem festen Schubverbund mit sechs Leichtern, die nicht geschleppt, sondern geschoben werden, nur eine Mannschaft den Verbund führt, die Liegezeiten sich bei Ladung und Löschung auf das Auswechseln der Leichter reduziert, und so die Schuber unentwegt in Fahrt sind. Man geht von 22 Stunden pro Tag aus. Die stärksten Schuber haben eine Motorenkraft von 6.000 PS und transportieren in sechs Leichtern ca. 16.000 Tonnen. Heute ist der Rhein für Massengüter und Containerschiffe der bevorzugte (weil kostengünstigste) Transportweg. DER RHEIN, EINE DER AM STÄRKSTEN BEFAHRENEN WASSERSTRASSEN DER WELT Aufgrund der verkehrsstrategisch günstigen Lage des Rheins an und zwischen wichtigen Wirtschafts- und Industriegebieten Europas – nicht nur in der Neuzeit – hat die Rheinschifffahrt, wie der Beitrag zeigt, eine lange und bedeutende Tradition. Heute gehört der Rhein zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Täglich passieren ca. 500 Schiffe den Rhein, das heißt 181.000 (!) pro Jahr. Sie bewegen hauptsächlich (Angaben in Mio Tonnen pro Jahr) Feste mineralische Brennstoffe (Kohle) Ölerzeugnisse und Gase rheinaufwärts rheinabwärts 26,6 0,5 16,6 4,7 Erze und Metallabfälle 30,3 1,4 Eisen und Stahl 5,7 5,5 Erde und Steine 6,4 24,6 Chemische Erzeugnisse 8,6 5,8 Fahrzeuge und Maschinen 6,1 9,7 Dabei fahren rund 20 Prozent der Schiffe unter deutscher Flagge, mehr als 67 Prozent unter niederländischer und knapp 10 Prozent unter belgischer Flagge. 43

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