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Im Bild: Martin Jilch

Im Bild: Martin Jilch • Foto © Georg Pomassl, Lesedauer: 2,5 Minuten Eine Informationsquelle ersten Ranges im Agrarsteuerrecht Was hat Sie zu dem Steuerexperten des ländlichen Raums gemacht, der Sie heute sind? In Österreich gibt es sehr viele Expert*innen – vermutlich gehöre ich aufgrund meiner Erfahrung in diesem Bereich dazu. Ich bin auf einem Bauernhof am Rand des Tullnerfeldes aufgewachsen. Dieses Dorf hat sich inzwischen sehr verändert. Das bäuerliche Umfeld dort und meine gute landwirtschaftliche Ausbildung in Wieselburg haben mich jedenfalls sehr geprägt. Insofern war es nach meinem Jusstudium in Wien ein Glücksfall, dass ich beide Ausbildungen und Interessengebiete – Landwirtschaft und Recht – von Anfang an täglich im Beruf „ausleben“ durfte. Sie haben im Rahmen der regelmäßig abgehaltenen Kammersprechtage jahrzehntelang auch kritische Fragen beantworten müssen: Inwiefern hat Sie das sensibilisiert? In der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ) kann man als Jurist sehr selbständig arbeiten. Als Verantwortlicher für Steuern in der LK NÖ bin ich meist von Anfang an „Meist wird jedes Problem, das man übersehen hat, schonungslos aufgedeckt. Es ist nur eine Frage der Zeit. Es lohnt sich daher, von vornherein „sensibel und genau“ zu sein.“ Ing. Mag. Dr. Martin Jilch dabei. Das beginnt mit dem Erarbeiten einer berechtigten Forderung bis hin zur Stellungnahme für einen Gesetzesentwurf. Später bei den Vorträgen und in der Beratung hat man dann jahrelang genau mit diesen Regelungen und Rechtstexten zu tun (zB bei den Steuersprechtagen in den Bezirksbauernkammern). Jemand aus dem Kolleg*innenkreis der Finanzverwaltung, der Steuerberatung oder Steuerpflichtige selbst decken dann jedes Problem, das man übersehen hat, schonungslos auf – es ist nur eine Frage der Zeit. Es lohnt sich daher, von vornherein „sensibel und genau“ zu sein. Mit welchen Problemen im Zusammenhang mit der Pauschalierung werden Sie im Rahmen Ihrer Beratungen konfrontiert? Gibt es hier aus Ihrer Sicht Anpassungsbedarf? Ich wurde in den letzten 30 Jahren mit sehr vielen Problemen der Bäuerinnen und Bauern konfrontiert. Die wichtigsten Steuerfragen bzw jene, die mich besonders bewegt haben, habe ich aber jeweils in den einzelnen Auflagen meines Steuer-

handbuches zumindest in einer ne und mittlere Familienbetriebe Die Pauschalierungen für die Land- Fußnote „verewigt“. Derzeit stehen wir – dank NWV im Verlag Österreich und laufender Änderungen – halbwegs verständlich und praxisgerecht bleiben. Dabei spielen auch die Pauschalierungen bei der Einkom- und Forstwirte sind vergleichsweise einfach und stellen auf Durchschnittsverhältnisse ab. Sie können dem 23 schon bei Auflage 6 mit rund 900 Seiten und über 4.000 Fußnoten. Zuletzt haben die außergewöhnlichen Verhältnisse, die wir gerade erleben, und eine Rekordinflation mensteuer (Gewinnermittlung) und Umsatzsteuer eine wichtige Rolle. Die Pauschalierungen werden schätzungsweise von über 90 % der landund forstwirtschaftlichen Betriebe beansprucht, sodass sie im Gesamt- einzelnen Steuerpflichtigen daher auch erhebliche Nachteile bringen. Ein Check der jeweiligen wirtschaftlichen Situation im konkreten Betrieb durch eine/n Steuerberater*in ist daher durchaus anzuraten. Außerdem Interview Jilch dazu geführt, dass viele Betrie- gefüge des Steuerrechts eine sehr sind besondere Vorgänge von der be, trotz gleichbleibender Bewirt- wichtige Rolle spielen. Pauschalierung von vornherein nicht schaftung, aus der Pauschalierung erfasst (zB Entschädigungen, Ver- herausfallen würden. Aus diesem Braucht man für die Pauschalie- mietungen, Grundstücksverkäufe), Grund hat die Bundesregierung be- rung eine/n Steuerberater*in? wofür eine professionelle Beratung reits in Aussicht gestellt, die Um- dringend zu empfehlen ist. satzgrenze auf 600.000 € und die Nebentätigkeitsgrenze auf 45.000 € zu erhöhen, sowie bei der Teilpauschalierungsgrenze eine Anpassung auf 165.000 € Einheitswert ab 2023 vorzunehmen. Der Autor Welcher Anteil des Bauernstandes ist steuerlich pauschaliert? Die Landwirtschaftskammern haben sich von Anfang an darum bemüht, dass die Steuervorschriften für klei- Ing. Mag. Dr. Martin Jilch stammt aus dem Bauernstand und ist Agraringenieur und Jurist. Er war viele Jahre hindurch als Steuerreferent in der Rechtsabteilung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich tätig; seit einigen Jahren ist er deren Leiter und Kammerdirektor-Stellvertreter. Ein Klassiker auf neuem Wissensstand Über 30 Jahre Berufspraxis des Autors finden sich in zahlreichen Beispielen, Berechnungsmustern, nützlichen Übersichten und Tabellen wieder Von simpel bis komplex: Probleme und Lösungs ansätze aus dem Steueralltag verständlich auf den Punkt gebracht Ein unverzichtbarer Begleiter für die Beratungspraxis als auch für jene, die selbst Land- und Forstwirtschaft betreiben ISBN 978-3-7083-1400-6 € 128,00