thema [ www.kaiserlodge.at ] „Dinge werden nur dann gut, wenn man sich voll damit identifizieren kann“ Die Kaiserlodge in Scheffau ist eines der größten Hotel-Neubauprojekte Nordtirols der vergangenen Jahre. Trotz der imposanten Kubatur besticht das Projekt mit einer ganz eigenen Philosophie und einer naturnahen und privaten Atmosphäre, welche die Umgebung mit ins Haus holt. Als Bauherr fungierten die Bergbahnen Scheffau, realisiert wurde die spektakuläre und innovative Lodge von Betreiberin Barbara Winkler und Marco Holzer vom Planungsbüro Planwerker Holzerber. Im wellHotel-Doppelinterview lassen die beiden Tourismus-Profis hinter die Kulissen blicken und erklären die Besonderheiten und USPs des neuen Highlights im Tiroler Unterland. Gastgeberin Barbara Winkler: „Die Kaiserlodge ist einfach ein außergewöhnliches Projekt, das auf einer außergewöhnlichen Philosophie und Zusammenarbeit beruht.“ wellhotel: Die perfekte Atmosphäre zwischen allen Beteiligten während der Planungs- und Bauphase spiegelt sich im Endergebnis, der neu eröffneten Kaiserlodge, wider. Wie begann diese Zusammenarbeit? wellhotel: Ihr Büro besteht bereits seit Jahrzehnten, ein solches Projekt war aber wohl auch für Sie eine Mammutaufgabe? wellhotel: Auch das Teamwork mit den Bergbahnen Scheffau kann als außergewöhnlich bezeichnet werden. Was war das Spezielle daran? wellhotel: Welche planerischen Besonderheiten waren zu beachten? Marco Holzer: Unser Büro hat mit den Bergbahnen Scheffau eine langjährige Geschäftsbeziehung. Schon das benachbarte Stammhaus, das Hotel Kaiser in Tirol, wurde 1994 von uns geplant. Einen gewissen Vertrauensvorschuss haben wir also schon gehabt. Und dieses Vertrauen war wichtig, um ein derart großes und einzigartiges Projekt termingerecht und im Rahmen der vorgegebenen Kosten realisieren zu können. Marco Holzer: Selbstverständlich war das eine riesige Herausforderung, aber eine schöne (lacht). Unsere Entwicklungsgeschichte hat vor 40 Jahren mit Einfamilienhauswohnbau begonnen, schon sehr bald legten wir unsere Schwerpunkte auf die Bereiche Gastronomie und Hotellerie. Derzeit haben wir neun Mitarbeiter. Für die Realisierung der Kaiserlodge waren wir als Generalplaner verantwortlich. Die Ausschreibung sämtlicher Gewerke, die komplette Konzeption, Hochbau- und Innenarchitektur sowie die künstlerische, technische und wirtschaftliche Projektleitung lag in unseren Händen. Diese Generalplanung war von der Bauabwicklung her ein großer Vorteil, weil sich die Handschrift dadurch konsequenter durchziehen konnte. Am wichtigsten war jedoch die außergewöhnlich enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Barbara Winkler. Marco Holzer: Von der Bergbahn haben wir ein unglaubliches Vertrauen bekommen. Dabei hatte der Bauherr ganz klare Vorstellungen über die Kosten und den Eröffnungstermin. Die Verantwortung für das Design lag jedoch zu 100 Prozent in der Hand von Barbara Winkler. Es ist sehr selten, dass der Errichter das zulässt. Diese Vorgehensweise hat aber die Realisierung sehr vereinfacht und es ermöglicht, dass dieses Großprojekt vom ersten Entwurfsgespräch bis zur Eröffnung nur zwei Jahre gedauert hat. Inklusive allen Planungen, Behördenbewilligungen, Ausschreibungen und Realisierungen. Barbara Winkler: Man kann wirklich sagen, dass alles wie aus einem Guss funktioniert hat. So haben etwa die Bauverhandlung und die gewerberechtliche Verhandlung extrem kurz gedauert, weil einfach alles von den Planwerkern perfekt vorbereitet war. Ein Riesenlob auch an alle beteiligten Firmen, wir haben wirkliche Profis auf der Baustelle gehabt! Marco Holzer: Das Besondere war, dass man sich in der Umsetzung mit einem total innovativen Konzept auseinandersetzen hat müssen. Der klassische Hotelbau besteht aus Rezeption, Restaurant, Zimmer und Wellness. Die Kaiserlodge-Idee eines Apartmenthotels mit einer ganz freien und flexiblen Philosophie musste planerisch genau umgesetzt werden. Vor allem das kulinarische Deli-Konzept hat eine ganz enge Zusammenarbeit erfordert. Es wurde bis zum letzten Komma genau umgesetzt, es hat wirklich gar keine Kompromisse gegeben. Barbara Winkler: Wir wollten die Kaiserlodge ganz bewusst mit USPs ausstatten. So wurden verschiedene Bereiche neu konzipiert. Wie etwa die Kaiser’s Schmiede als urig-gemütlicher Workshopraum, in welchem Kurse für das Brotbacken, Filzen, Schnitzen oder Kranzbinden für Hotelgäste und Einheimische angeboten werden. 34 wellhotel thema
thema [ www.kaiserlodge.at ] wellhotel: Wie sind die ersten Reaktionen der Gäste? Das Seminarpaket wurde bei uns ganz bewusst auf zwei Säulen gestellt: aktiv tagen mit zahlreichen Aktivitäten im Outdoorbereich sowie Indoor-Tagungen mit modernster Technik in einer wirklich heimeligen Atmosphäre. In unserem Seminarraum, den wir Kreativraum nennen, sorgen Holztäfelungen und Massivholztische für einen Wohnzimmercharakter. Als besondere Location für Vier- oder Sechsaugengespräche steht eine umgebaute Seilbahngondel auf der Terrasse zur Verfügung. Unser Kids Club, das Viele-Sinne-Reich, kann ebenfalls als außergewöhnlich und authentisch bezeichnet werden. So wurde er gänzlich ohne Plastik, nur mit Holz und Naturmaterialien ausgestattet. Unser Slogan „am Berg. am See“ wurde auch im Kinderclub mit großem Kino konsequent durchgezogen. Unser wichtigstes Merkmal sind aber wohl die 14 Seestudios mit direktem Seezugang. Das ist für Tirol sicher einzigartig. Die Gäste sind begeistert. Marco Holzer: Von Anfang an wurde auf eine harmonische Planung höchster Wert gelegt. So steht das Haus genauso da, wie der Berg dahinter. Diese nicht direkt wahrnehmbaren Merkmale wirken besonders wohltuend und intensiv. Die Landschaft wurde bei der Planung integriert. Deshalb konnte ein Gebäude entstehen, welches trotz seiner Größe das Dorf Scheffau nicht erschlägt, sondern genau in die dörfliche Struktur passt. Barbara Winkler: Unsere Gäste sind vom Design, der Architektur und der Ausstattung hellauf begeistert. Sehr gut kommt auch die Großzügigkeit an, da gibt es eine unglaublich positive Resonanz. Wir wollen dem Gast einfach viel Platz zum Erholen bieten, eine Lodge soll ja auch großzügig und mit viel Holz ausgestattet sein. Den Leuten gefällt der Tiroler Stil gepaart mit einem internationalen Touch. Es ist trotz der Größe und der architektonischen Offenheit gelungen, dass man genügend Nischen findet, um sich zurückzuziehen. Wir wollten auch nicht die klassische Einrichtung mit hunderten gleichen Stühlen und Tischen, sondern einen interessanten Mix aus verschiedenen Möbel- und Designelementen. Marco Holzer: Dinge werden nur dann gut, wenn man sich voll damit identifizieren kann. Das beweist das Projekt Kaiserlodge wirklich perfekt. Barbara Winkler: Die Gäste sollen sich bei uns zuhause fühlen, das ist das Wichtigste, denn dann kommen sie gerne wieder. Das ist wirklich perfekt gelungen. Die unzähligen Meetings am Wochenende mit dem Marco Holzer haben sich absolut ausgezahlt. Unsere Geschmäcker waren oft die selben, das hat das ganze natürlich sehr erleichtert. Die Kaiserlodge ist einfach ein außergewöhnliches Projekt, das auf einer außergewöhnlichen Philosophie und Zusammenarbeit beruht. Eine perfekte Kombination. Planer Marco Holzer: „Dinge werden nur dann gut, wenn man sich voll damit identifizieren kann. Das beweist das Projekt Kaiserlodge wirklich perfekt.“ 35 wellhotel thema
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