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Obwaldner Volksfreund 1949

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Tarnen / Mittwochs den 5 Januar 1948<br />

79. Jahrgang — Rr. 1<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ van Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 6033<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Insnatkn-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern.<br />

Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

V/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

W o h i n t r e t<br />

Man schreibt der SPK aus Budapest:<br />

In Ungarn zirkuliert gegenwärtig folgernde träfe Anekdote:<br />

Staatspräsident Szakasits wollte jüngst eine Rede halten,<br />

verlangte aber von seinem Propagandaminister eine<br />

Zuhörerschaft von mindestens hunderttausend Personen. Und<br />

richtig: es erschienen weit über hunderttausend. Aus die<br />

Frage von Szakasits an seinen Propagandachef, wie ihm<br />

dies gelungen sei, erklärte dieser, er habe im Volke das Flüsterwort<br />

herumgestreut, Kardinal Mindszenty spreche!<br />

• Wenn diese Erzählung auch auf freier Erfindung beruj<br />

hen mag, so birgt sie doch einen wahren Kern: Kardinal<br />

Mindszenty ist der populärste Mann Ungarns; ja mehr noch:<br />

um ihn scharte sich das ganze Volk. Die Regierung aber<br />

schob verschiedene Sendboten vor, um das Ansehen dieses<br />

Mannes herabzuwürdigen. Ende November zum Beispiel<br />

schrieb die ungarische Zeitung „Szabad Nep": „Nun ist die<br />

Geduld zu Ende, welche die in Priester- und Kardinalskutte<br />

ihr Unwesen treibenden Spione, Verräter, Devisenschieber,<br />

Habsburgerrückrufer/Faschisten und Reaktionäre milder behandelte.<br />

Die Schonzeit Mindszentys ist abgelaufen."<br />

^ Hierauf erfolgten erschwindelte Proteste, Resolutionen,<br />

-Telegramme und Aufmärsche, die alle unter dem Motto<br />

„Tod für Mindszenty" standen,und schließlich richteten neun<br />

„prominente Katholiken" ein Schreiben an den Primas von<br />

Ungarn. Nach dem stereotypen Lobgesang aus die Volksdemokratie<br />

wurde in dieser Zuschrift der Kardinal aufgefordert,<br />

er möge „den Unterzeichneten Gelegenheit zu einer aufrichtigen,<br />

offenen und klaren Aussprache bieten, welche dazu geeignet<br />

sei, für die schweren Fragen noch in letzter Minute<br />

die Möglichkeit einer friedlchen Beilegung herbeizuführen."<br />

Das Schreiben war unterzeichnet vom Bürgermeister von<br />

Budapest, vom Generalsekretär der Kleinlandwirtepartei,<br />

vom gewesenen Präsidenten der ersten ungarischen Räterepublik<br />

und andern Strohmännern.<br />

Hierauf erfolgte eine Erklärung des ungarischen Staats-<br />

Präsidenten Szakasits in der Wochenzeitschrift „Fuggetlen<br />

Magyarorszag", in der u. a. ausgeführt wurde, die Bevölkerung<br />

könne nicht länger dulden, daß der^ erzbischöfliche Palast<br />

in -Ssztergom Zufluchtsort der antidemokratischen Agitation<br />

und der Jntrigen ausländischer Imperialisten sei. Das<br />

Hindernis aus dem Wege zur „Demokratie", das Kardinal<br />

Mindszenty heiße, müsse beseitigt werden.<br />

Und zuguterletzt brachten die ungarischen Zeitungen am<br />

27. Dezember ein eisigkaltes Communiqus, das die Verhaftung<br />

des Kardinalprimas bekanntgab.<br />

Im Ausland ist man vielleicht weniger überrascht über<br />

diesen Schritt der ungarischen Regierung als hier in Ungarn<br />

selber. Hatte man doch im Ausland immer nur von den ossiziellen<br />

Angriffen gegen die Person Mindszenty vernommen,<br />

während man — der Natur der Dinge entsprechend — -<br />

von der ungarischen „Widerstandsbewegung", die unter der<br />

Decke glimmt, kaum je etwas zu hören bekam. Dieser Widerstand<br />

zst aber keineswegs gering, wenngleich die unterirdische<br />

Tätigkeit immer mehr erschwert wird. So wurde zum<br />

Beispiel im Zusammenhang mit dem Sturz von Dinnyes die<br />

Grenzkontrolle Richtung Westen — also gegen Oesterreich<br />

und Jugoslawien — erheblich verschärst, indem dort neue<br />

russische Truppen in Stellung gingen. Zudem wurde an der<br />

österreichischen Grenze aus ungarischem Boden jeder Baum<br />

und jeder Strauch, der eine größere Höhe als 30 cm aufwies,<br />

abgeholzt, um einen besseren Ueberblick zu erreichen. Der<br />

Zweck dieser Vorkehren besteht darin, die besten Schlupf-<br />

Winkel der Widerstandsbewegung auszuheben, ihr damit zu-<br />

H U n g a r n ?<br />

gleich die Verbindungen mit dem freien Ausland abzuschneiden<br />

und gleichzeitig den zahlreichen Flüchtlingen den<br />

illegalen Grenzübertritt zu verunmöglichen. Wenn es vor etwa<br />

einem halben Jahr noch zirka 500 Forint „kostete", nach<br />

Westen gelotst zu werden, so stieg dieser Preis vor ungefähr<br />

zwei Monaten aus 2—3000 Forint, um jetzt sogar 6—8000,<br />

ja sogar 10 000 Forint zu erreichen.<br />

Die Verhaftung Mindszentys nun hat nicht nur ein Ansteigen<br />

der Flüchtlingskurve, sondern auch ein Erstarken der<br />

Widerstandsbewegung zur Folge, denn sie wirkt als ein Beweis<br />

der inneren Schwäche des Regimes. Die Regierung<br />

hat offenbar erkannt, daß sie jetzt aufs Ganze gehen muß,<br />

wenn sie nicht alles verlieren will — selbst auf die Gefahr<br />

hin, mit diesem Schlag ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen!<br />

Die der Verhaftung vorausgehenden Scharmützel gegen<br />

den Kardinalprimas haben deni Volk noch rechtzeitig die<br />

Augen geöffnet. Die ihm vorgeworfenen „Staatsverbrechen",<br />

wie Spionage, Verrat, Devisenverschiebung, Habsburgertum,<br />

Faschismus und Reaktion sind die übliche volksdemokratische<br />

Litanei. Man hatte einzelne dieser Ausdrücke schon gegen<br />

Nagy, Tildy und Dinnyes gehört, man hatte sie in den Fällen<br />

Csornoky und Nyarady vernommen. Beim integeren<br />

Mindszenty wirken sie aber allzu unnatürlich, als daß sie beim<br />

Volke einschlügen. Anderseits aber beweisen sie, daß die Regierung<br />

davon überzeugt ist, diese „Stellung" nur mit schwerstem<br />

Geschütz zu Fall bringen zu können.<br />

• Zudem aber wird die Verhaftung Kardinal Mindszentys<br />

gewisse „Laue" davon überzeugen, daß — wie Anton Apro,<br />

der kommunistische Gewerkschaftsführer, jüngst ausgeführt<br />

hat — die Zeit der politischen und religiösen Neutralität in<br />

Ungarn endgültig vorbei ist. Tausende von „Lauen" werden<br />

durch diesen Regierungsschritt gegen Mindszenty zur Erkenntms<br />

kommen, daß tatsächlich „die Zeit der Neutralität vorbei"<br />

ist. Und wenn sie den Mut und auch die Möglichkeit haben,<br />

sich aufzulehnen, dann werden die volksdemokratischen<br />

Marionetten Ungarns, die an sowjetischen Fäden — oder<br />

Stricken — baumeln, erkennen, daß einst auch ihre „Schonzeit"<br />

abgelaufen sein wird.<br />

Tschechische Eishockeyspieler springen ab.<br />

Wie die „Tat" zu melden weiß, haben sich zwei Spieler<br />

der tschechischen Eishockeymannschaft, die am 2. Januar aus<br />

dem Dolder gegen den Zürcher Schlittfchuhklub gespielt hat,<br />

von der Mannschaft getrennt und erklärt, daß sie nicht bereit<br />

seien, wieder nach der Tschechoslowakei zurückzukehren.<br />

Es handelt sich um die Spieler Dr. Slama und Oldrich Zabrodsky<br />

sowie um den Begleiter Kroupa.<br />

Es verlautet, daß weitere Spieler, evtl. sogar die ganze<br />

Mannschaft, sich ihrem Schritt anschließen könnten.<br />

Protestkundgebung des katholischen Schweizervolkes.<br />

Mit schmerzlicher Empörung hat das katholische SchweizerVolk<br />

die Nachricht von der Verhaftung des mutigen Kardinals<br />

Joses Mindszenty, des Primas von Ungarn, durch<br />

die Machthaber der volksdemokratischen Regierung aufgenommen.<br />

Die gegen den hervorragenden Oberhirten erhobenen<br />

Anschuldigungen sind so offenkundig dem Repertoire<br />

einer gestürzten Diktatur der vergangenen unseligen Jahre<br />

entnommen, daß sie vor der rechtdenkenden und sreiheitliefienden<br />

Weltöffentlichkeit keinen Eindruck zu machen vermögen.<br />

Kardinal Mindszenty war als furchtloser Borkämpfer<br />

für Freiheit und Recht schon unter nationalsozialistischer<br />

Herrschaft eingekerkert und ist auch den heutigen Unterdrük- .<br />

kern des ungarischen Volkes unerschrocken entgegengetreten.<br />

D i e w e r t e n A b o n n e n t e n<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die Abonnementsgebiihr<br />

von Fr. 5.80 für das erste Halbjahr <strong>1949</strong> oder<br />

Fr. 11.— für das ganze Jahr <strong>1949</strong>, bis 5. Januar auf dem<br />

Bureau der Expedition oder bei der Poststelle auf unser Postcheck-Konto<br />

VII 1085 spesenfrei einbezahlt werden kann. Ab<br />

6. Januar wird der Abonnementsbetrag per Rachnahme eingezogen.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund".<br />

Ihr Ziel, den in der ganzen Welt hochgeachteten und ob seines<br />

Mutes viel bewunderten Kirchenfürsten mit den feigen<br />

Mitteln der brutalen Gewalt und der h e m -<br />

m u n g s l o s e n Lüge zu beseitigen, liegt offen zutage.<br />

Die unterzeichneten Spitzenverbände der Schweizer Katholiken<br />

erheben im Namen des ganzen katholischen Schwerzervolkes<br />

gegen diese neue schmachvolle Ungerechtigkeit<br />

der kommunistischen Regierung Ungarns flammenden<br />

und feierlichen Protest. Es stehen uns nur die Waffen<br />

des Geistes und des Gebetes-zur Verfügung. Wir erflehen<br />

im Gebete den Schutz Gottes für den heldenhaften Bekenner<br />

des Glaubens und den unerschrockenen Verteidiger der Rechte<br />

Gottes und der Menschen. Was einst Johannes Ehrysostomus<br />

in Zeiten der Verfolgung schrieb, halten wir angesichts der<br />

empörenden Unterdrückung der Kirche in Ungarn den Kirchenfeinden<br />

entgegen: „Wieviele haben der Kirche schon den<br />

Krieg erklärt, aber hat je einer sie besiegt? Die Kirchenstürmer<br />

hat man vergessen, und der Strom des Schweigens hat<br />

sie weggespült."<br />

Wenn einst das gegenwärtige kommunistische Regime Ungarns,<br />

das sich zu Unrecht den Namen der Demokratie beilegt,<br />

längst in Schmach und Schande untergegangen ist, wird<br />

die Gestalt des Kardinals Mindszenty, dieses heldenhaften<br />

Kämpfers für Glaube und Freiheit, an der Spitze der zahllosen<br />

getreuen Christen, die heute in Ungarn um ihres christlichen<br />

Glaubens willen verleumdet, verfolgt und hingemordet<br />

werden, in Ehren dastehen. Der eingekerkerte Kardinal<br />

ist ein lebendiges Zeugnis dafür, daß die Kirche als Behüterin<br />

und Beschützerin von Recht und Gerechtigkeit der Verfolgung<br />

und Unterdrückung nicht weichen wird.<br />

Schweizerischer Katholischer Volksverezn.<br />

Schweizerischer Katholischer Frauenbund.<br />

*<br />

Kardinal Mindszenty im Gesängnis von Gyder.<br />

Batikanstadt (Exchange). Vatikanradio meldet, daß der<br />

verhaftete Kardinalprimas von Ungarn, Mindszenty, im Gefängnis<br />

von Gyder gefangen gehalten werde und daß die ungarische<br />

Regierung in den Dörfern in der Nähe von Gyder<br />

den ^ Belagerungszustand verhängt habe. Ferner habe die<br />

Regierung von E i r e ihren Gesandten in Budapest aufgefordert,<br />

sich nach der dem Kardinal zuteil werdenden Be-<br />

Handlung zu erkundigen.<br />

Kardinal Josef Frings protestiert.<br />

Köln (AFP). Der Erzbischos von Köln, Kardinal Josef<br />

Frings, protestierte namens der deutschen Katholiken gegen<br />

D a s Fräulein von Scuderi i0<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ganz erschrocken rief die Scuderi: Um aller Heiligen willen,<br />

was widerfährt dem Menschen! Doch die Marquise, in<br />

besonders heiterer Laune bis zu sonst ihr ganz fremdem<br />

Mutwillen, schlug eine helle Lache auf und sprach: Da haben<br />

wir es, Fräulein, Meister Rene ist in Euch sterblich verliebt,<br />

und beginnt nach richtigem Brauch und bewährter Sitte und<br />

echter Galanterie Euer Herz zu bestürmen mit reichen Geschenken.<br />

Die Maintenon führte diesen Scherz weiter aus, inem<br />

sie die Scuderi ermähnte, nicht zu grausam zu sein gegen<br />

den verzweifelten Liebhaber, und diese wurde, Raum<br />

gebend angeborner Laune, hingerissen in den sprudelnden<br />

«twm tausend lustiger Einfälle. Sie meinte, daß sie, stünden<br />

die Sachen nun einmal so, endlich besiegt wohl nicht<br />

werde umhin können, der Welt das unerhörte Beispiel einer<br />

dreiundsiebzigjährigen Goldschmiedsbraut von untadeligem<br />

j aufzustellen. Die Maintnon erbot sich, die Brautkrone<br />

zu flechten und sie über die Pflichten einer guten Hausfrau<br />

zu belehren, wovon freilich -so ein kleiner Kikindiewelt von<br />

.Mädchen nicht viel wissen könne.<br />

Da nun endlich die Scuderi ausstand, um die Marquise<br />

zu verlassen, wurde sie alles lachenden Scherzes ungeachtet<br />

doch wieder sehr ernst, als ihr das Schmuckkästchen zur Hand<br />

kam. Sie sprach: Doch, Frau Marquise, werde ich mich dieses<br />

Schmuckes niemals bedienen können. Er ist, mag es sich<br />

nun zugetragen haben wie es will, einmal in den Händen<br />

jener höllischen Gesellen gewesen, die mit der Frechheit des<br />

Teufels, jawohl gar in verdammtem Bündnis mit ihm, rauben<br />

und morden. Mir graust vor dem Blute, das an dem<br />

funkelnden Geschmeide zu kleben scheint. Und nun hat selbst<br />

Eardillacs Betragen, ich muß es gestehen, für mich etwas<br />

sonderbar Aengstliches und Unheimliches. Nicht erwehren<br />

kann ich mich einer dunklen Ahnung, daß hinter diesem allem<br />

irgendein grauenvolles, entsetzliches Geheimnis verborgen,<br />

und bringe ich mir die ganze Sache recht deutlich vor<br />

Augen mit jedem Umstände, so kann ich doch wieder gar<br />

nicht auch nur ahnen, worin das Geheimnis bestehe, und<br />

wie überhaupt der ehrliche, wackere Meister Cardillac, das<br />

Vorbild eines guten, frommen Bürgers, mit irgend etwas<br />

Bösem, Berdammlichem zu tun haben soll. So viel ist aber<br />

gewiß, daß ich niemals mich unterstehen werde, den Schmuck<br />

anzulegen.<br />

Die Marquise meinte, das hieße die Skrupel zu weit treiben;<br />

als nun aber die Scuderi sie auf ihr Gewisien fragte,<br />

die Verhaftung des Kardinalprimas von Ungarn, Mindszenty.<br />

„Es ist klar", so führte der deutsche Kardinal aus,<br />

„daß Mindszenty wegen seines Kampfes gegen die Unterwas<br />

sie in ihrer, der Scuderi Lage, wohl tun würde, antwartete<br />

sie ernst und fest: Weit eher den Schmuck in die<br />

Seine werfen, als ihn jemals tragen.<br />

Den Auftritt mit dem Meister Rene brachte die Scuderi<br />

in gar anmutige Verse, die sie den folgenden Abend in den<br />

Gemächern der Maintenon dem Könige vorlas. Wohl mag<br />

es sein, daß sie auf Kosten Meister Renes, alle Schauer unheimlicher<br />

Ahnung besiegend, das ergötzliche Bild der dreiundsiebzigjährigen<br />

Goldschmiedsbraut von uraltem Adel mit<br />

lebendigen Farben darzustellen gewußt. Genug, der König<br />

lachte bis ins Innerste hinein und schwur, daß Boileau Despreaux<br />

seinen Meister gefunden, weshalb der Scuderi Gedicht<br />

für ^das Witzigste galt, das jemals geschrieben.<br />

Mehrere Monate waren vergangen, als der Zufall es<br />

wollte, daß die Scuderi in der Glaskutsche der Herzogin von<br />

Montansier über den Pontneuf fuhr. Noch war die Erfindung<br />

der zierlichen Glaskutschen so neu, daß das neugierige<br />

Volk sich zudrängte, wenn ein Fuhrwerk der Art aus den<br />

Straßen erschien. So kam es denn auch, daß der gassende<br />

Pöbel auf dem Pontneuf die Kutsche der Montansier umringle,<br />

beinahe den Schritt der Pferde hemmend.<br />

Da vernahm die Scuderi plötzlich ein Geschimpfe und Gefluche<br />

und gewahrte, wie ein Mensch mit Faustschlägen und<br />

Rippenstößen sich Platz machte durch die dickste Masse. Und


drückung der katholischen Kirche in Ungarn und wegen seiner<br />

Opposition gegen die kommunistischen Lehren verhaftet<br />

wurde."<br />

Der Bischof von Mainz, Msgr. Steht, erklärte, daß<br />

Kardinal Mindszenty seit längerer Zeit seine Verhaftung erwartet<br />

hat.<br />

*<br />

Der schweizerische Episkopat<br />

zur Verhaftung Kardinal Mindszentys.<br />

Der Dekan der Schweizerischen Bischosskonferenz hat folgendes<br />

Telegramm nach Rom gesandt:<br />

An seine Heiligkeit Papst Pius XII.,<br />

Citta del Vaticano.<br />

Die schweizerischen Bischöfe als Oberhirten der Katholiken<br />

eines freien Volkes nehmen schmerzlich Kenntnis von<br />

der Verhaftung Kardinal Mindszentys und fühlen sich mit<br />

dem Hl. Vater einig in der Verurteilung dieser ofsenkundigen<br />

Ungerechtigkeit gegen Kirche und Volk des unterdrückten<br />

Ungarn, mit der Versicherung unverbrüchlicher Treue zu Kirche<br />

und Papst.<br />

Im Namen der schweizerischen Bischöse:<br />

Der Dekan: t Viktor Vieler, Bischof von Sitten.<br />

Ein Telegramm Msgr. Charrisres.<br />

Freiburg, 31. Dez. — Die „Libertö" veröffentlicht das Telegramm,<br />

welches der Bischof von Laufanne, Genf und Freibürg,<br />

Msgr. Charriöre, sofort nach dem Bekanntwerden der<br />

Verhaftung des Kardinalpimas Mindszenty an den Papst gerichtet<br />

hat. — Es lautet:<br />

„Der Bischof, die Geistlichkeit und die Gläubigen der<br />

Diözese von Lausanne, Genf und Freiburg, tief betroffen<br />

vom Gewaltakt gegen den Kardinalprimas von Ungarn,<br />

Mindszenty, fühlen tief die Christus in der Person seines<br />

Statthalters und der gesamten Kirche angetanen Schmach.<br />

Sie versichern Ihre Heiligkeit ihrer leidenschaftlichen Gebete,<br />

ihrer achtungsvollen Sympathie und hrer unverbrüchlichen<br />

Treue."<br />

Obwalden<br />

Das Epiphameopser dient zur Verselbständigung einer<br />

Diasporapfarrei, die jahrzehntelang von der Inländischen<br />

Mission unterstützt worden ist und nun sich selber erhalten<br />

soll. Bisher sind 25 Pfarreien mit einem Pfarrpsrundsonds<br />

ausgestattet worden. Heuer ist unser Bistum an der Reihe.<br />

Das Opfer ist für Samaden (romanisch Samedan) im Oberengadin<br />

bestimmt. 1911 erhielt diese Pfarrei, die damals bis<br />

Zuoz reichte und 1500 Katholiken zählte, eine schöne, romanische<br />

Herz-Jesu-Kirche. Beim Bau der Albulastraße 1864/66<br />

von Bergün bis Ponte zogen Scharen italienischer Arbeiter<br />

her und ließen sich in Samaden nieder. Der Fremdenverkehr<br />

wuchs überraschend. Der Bau der Rhätischen Bahnen nach<br />

St. Moritz und der Berninabahn, die bei Samaden abzweigt,<br />

vermehrten noch den Fremdenstrom, bis der erste<br />

Weltkrieg die Italiener in ihre Heimat zurückrief. Seither<br />

ist die Katholikenzahl auf 430 gesunken, die Pfarrei verarmt.<br />

Der Luftkurort erholte sich nie mehr ganz. 40 Prozent<br />

der Katholiken sind Italiener, 30 Prozent Personal der<br />

Hotels und des Kreisspitals. Die Opfer der Pfarrei reichen<br />

jährlich für die Heizkosten (Herbst bis Mai, 1728 m ü. M.).<br />

Die Inländische Mission ist bisher für den ganzen Pfarrgehalt<br />

(3800 Fr.) aufgekommen.<br />

Zeigen wir morgen ein mitfühlendes Herz und eine freigebige<br />

Hand für die arme Pfarrei Samaden!<br />

Bischöfliches Kommissariat Obwalden.<br />

Adretzänderung. Das Redaktionsbüro befindet sich weiterhin<br />

in Alpnach, das Postfach der Redaktion aber in<br />

Samen, Mitarbeiter, Korrespondenten und Einsender<br />

werden daher gebeten, ihre Briefe an das Postfach der Redaktion<br />

in Sarnen zu adressieren.<br />

Der Pranger. (Eing.) Den letzten Regierungsratsverhandlungen<br />

konnte entnommen werden, daß inskünftig die Namen<br />

der Konkursiteu und der Ausgepfändeten wieder im<br />

Amtsblatt erscheinen sollen. Dies ist übrigens in der kantonalen<br />

Vollziehungsverordnung zum Schuldbetreibungsgesetz<br />

so vorgesehen. In den letzten Iahen sind die Publikationen<br />

jeweils unterblieben. Aber man hat sich gefragt, ob sich eine<br />

solche Unterlassung begründen lasse. Die neue Anordnung des<br />

Regierungsrates wird in weiten Kreisen begrüßt, nicht etwa,<br />

weil man gerne die Namen der Betroffenen im Amtsblatt<br />

liest, aber weil von dieser Maßnahme eine Hebung der Zahlungsmoral<br />

erhofft werden darf. Man will ja nicht den Tod<br />

des Sünders, sondern viel schöner wäre es, wenn die Schulden<br />

bezahlt würden und niemand als Ausgepfändeter im<br />

Amtsblatt stehen müßte.<br />

wie er näher kam, trafen sie die durchbohrenden Blicke eines<br />

todbleichen, gramverstörten Jünglingsantlitzes. Unverwandt<br />

schaute der junge Mensch sie an, während er mit Ellbogen<br />

und Fäusten rüstig vor sich wegarbeitete, bis er an<br />

den Schlag des Wagens kam, den er mit stürmischer Heftigkeit<br />

aufriß, der Scuderi einen Zettel in den Schoß warf, und<br />

Stöße, Faustschläge austeilend und empfangend, verschwand,<br />

wie er gekommen. Mit einem Schrei des Entsetzens war, so<br />

wie der Menfch am Kutschenschlage erschien, die Martiniöre,<br />

die sich bei der Scuderi befand, entseelt in die Wagenkissen<br />

zurückgesunken. Vergebens riß die Scuderi an der Schnur,<br />

rief dem Kutscher zu, der, wie vom bösen Geiste getrieben,<br />

peitschte aus die Pferde los, die, den Schaum von den Mänlern<br />

wegspritzend, um sich schlugen, sich bäumten, endlich in<br />

scharfem Trab fortdonnerten über die Brücke.<br />

Die Scuderi goß ihr Riechfläschchen über die ohnmächtige<br />

Frau aus, die endlich die Augen aufschlug und zitternd<br />

und bebend, sich krampfhaft festklammernd an die Herrschaft,<br />

Angst und Entsetzen im bleichen Antlitz, mühsam stöhnte:<br />

Um der heiligen Jungfrau willen, was wollte der fürchterliche<br />

Mensch? Ach, er war es ja, er war es, derselbe, der<br />

Euch in jener schauervollen Nacht das Kästchen brachte!<br />

Die Scuderi beruhigte die Arme, indem sie ihr vorstellte,<br />

daß ja durchaus nichts Böses geschehen, und daß es nur darauf<br />

ankomme, zu wissen, was der Zettel enthalte. Sie fand<br />

die Worte:<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Volksbegehren. (Mitget.) Am 31. Dezember ist der Standeskanzlei<br />

Obwalden durch Othmar Britschgi, Alpnacy,<br />

ein Volksbegehren eingereicht worden, das die Abänderung<br />

der Kantonsverfassung im Sinne der „Übertragung dev<br />

Rechtes auf Erteilung von W a s s e r re chtskonze n t o -<br />

n e n vom Regierungsrat an die Einwohnergemeinden verlangt.<br />

, . , ,,,<br />

Das Volksbegehren trägt 966 Unterschriften (erforderliche<br />

Anzahl 500), die sich zur Hauptsache aus den Gemeinden<br />

Alpnach und Sarnen rekrutieren. Die Gemeinden sind daran<br />

wie folgt beteiligt: Alpnach 380, Sarnen 332, übrige<br />

Gemeinden 254. Nach Bevölkerungsgruppen ausgeschieden<br />

ist das Volksbegehren zu rund 35 Prozent aus der Landwirtschaft,<br />

zu 45 Prozent aus der Arbeiterschaft, zu 19 Prozent<br />

aus dem Gewerbe und zu 1 Prozent von freien Berufen<br />

unterzeichnet. — (Wortlaut in der nächsten Nummer des<br />

Blattes.)<br />

Die bäuerliche Berufsausbildung tut erst recht not! Die<br />

Tatsache, daß die wirtschaftliche Lage unserer Landwirtschaft<br />

gegenüber den Erwerbsmöglichkeiten in den meisten andern<br />

Erwevbsgruppeu unseres Volkes nicht sehr günstig dasteht,<br />

läßt auch ein gewisses Erlahmen bei der beruflichen Ertüchtigung<br />

feststellen. Das darf nun aber nicht Schule machen. Gerade<br />

in Zeiten, wo die Landwirtschaft knapp rechnen muß,<br />

kommt auch bei ihr der Abfolvierung eines Lehrjahres grundlegende<br />

Bedeutung zu. Es herrscht zwar in den meisten Bauernfamilien<br />

immer noch die irrige Meinung, daß eine solche<br />

Lehre für einen Bauernsohn oder für eine Bauerntochter<br />

überflüssig sei, indem sie dies ja zu Hause erlernen können.<br />

Auch möchte man auf die Arbeitskraft des eigenen Sohnes<br />

oder der eigenen Tochter nicht gern verzichten- Dies ist gemiß<br />

ein wichtiger Grund. Es darf aber doch nicht ganz dazu<br />

führen, daß man auf eine Lehre verzichtet, denn wer fpäter<br />

die Berufsprüfung machen oder gar die Meisterprüfung<br />

absolvieren will, der muß in einigen Jahren den Beweis erbringen,<br />

daß er eine landwirtschaftliche Lehre hinter sich hat.<br />

Jetzt sollten in unsern Bauernhäusern diese Fragen<br />

gründlich geprüft werden, damit man im Frühjahr weiß,<br />

was man will und der jungen Generation den Weg zu einer<br />

guten bäuerlichen Berufsausbildung nicht versperrt. Eine<br />

Lehre auf einem fremden Betriebe ist immer sehr wertvoll<br />

und tut den jungen Leuten gut. Deshalb hat der Schweizerische<br />

landwirtschaftliche Verein auch besondere Lehrbetriebe<br />

und Lehrmeister und Lehrmeister innen ausgelesen, die sich für<br />

eine solche Lehre besonders gut eigenen. Die Bernssberatungsstellen<br />

sind in der Lage, darüber nähere Auskunft zu<br />

geben.<br />

Wir glauben, daß die Bauerneltern gut beraten sind,<br />

wenn sie ihren Söhnen und Töchtern zu einer solchen Lehre<br />

Gelegenheit geben. Die Zeiten sind heute anders als ehedem,<br />

so daß die Anforderungen an das Wissen und Können auch<br />

für die junge Bauerngeneration größer geworden sind.<br />

Außerdienstliche Skiausbildung. Unter dem Patronat von<br />

Herrn Major Britschgi, Kdt. des Bat. 47, dem eine gute Ausbildung<br />

der skifahrenden Soldaten sehr am Herzen liegt,<br />

wurde auf Samstag und Sonntag, den 18. und 19. Dezember<br />

auf Melchsee-Frutt ein Skilanglauf durchgeführt. -<br />

Der Skikurs, der im Zivil durchgeführt wurde, war für<br />

alle Skiläufer in Ob- und Ridwalden offen und wurde von<br />

rund 40 Mann besucht.<br />

Die Organisation des Kurfes lag in den bewährten Händen<br />

von Skiinstruktor Heini Zumstein, Giswil, und Kantonal-Turnlehrer<br />

Karl Röthlin, Sarnen.<br />

Für die technische Oberleitung konnte der Olympiker-Skiläuser<br />

Niklaus Stump, Wildhaus, gewonnen werden. Die<br />

Schneeverhältnisse waren für einen Langlaus wie geschaffen<br />

und unter der Leitung der beiden Jnstruktoren Niklaus<br />

Stump und Heini Zumstein konnten die lernbegierigen jungen<br />

Leute sehr viel lernen. Am Samstagabend bei der Theorie<br />

übermittelte der weit über unsere Landesgrenzen hinaus<br />

bekannte Langläufer Stump unsern Unterwaldner Skifahrern<br />

gute Grundsätze und Trainingsanleitung. Seine Ausführungen<br />

legten großen Wert auf ein seriöses Training,<br />

gepaart mit einer großen Ausdauer und Opferbereitschaft<br />

für die schönste Disziplin im Skifahren, nämlich den Skilauf.<br />

Herr Major Britschgi, der bekanntlich in Zürich wohnhaft<br />

ist, ließ es sich nicht nehmen, am Sonntag morgen eigens<br />

mit dem von Herrn Hptm. Merz, Kdt. des n/47, gesteuerten<br />

Jeep auf der von der Sonne wunderbar beschienen Frutt<br />

zu erscheinen. Er war von den Leistungen der kommenden<br />

^ Unterwaldner Läufer sehr befriedigt und hofft nur, daß diese<br />

Läufer ihr Training so gestalten, daß alle ehrenvoll abschneiden<br />

werden.<br />

Mit dem Dank an Skiinstruktor Niklaus Stump, den H.<br />

H. Feldprediger aus dem Melchthal, und allen Kursteilnehmern,<br />

konnte Heini Zumstein, dem für die flotte Organisation<br />

ein Kränzchen gewunden fein soll, den Kurs ohne nennenswerte<br />

Unfälle als beendet erklären.<br />

Sportliche Vorschau. Engelberg: 5. und 6. Januar:<br />

Engelberger Cürling-Cup. 8. Januar: Slalom-Klubwettkämpfe.<br />

9. Januar: Skilanglauf. 14. und 15. Januar: Meisterschaften<br />

der „Nordiska" in Riesenslalom und Sprunglauf.<br />

19. bis 23. Januar: Engelberger Curlingwoche: Austragung<br />

des „Shield" und „International Cup". 20. Januar: Verbandsfkirennen<br />

der Region Zentralschweiz (alpine Kombination).<br />

Winterglück in der Zentralschweiz. Mit dem Dezember<br />

hat sich die zentralschweizerische Skisaison herangewintert<br />

und man darf von ihr sagen, daß sie, was günstige Sportsund<br />

Ferienorte anbelangt, alle Trümpfe in der Hand hat.<br />

Zwischen 800 bis 3000 m Hält sie eine schöne Anzahl anerkannter<br />

Wintersportplätze und Höhenstationen bereit, und<br />

wenn wir auf ihr Angebot auch nur einen raschen Blick<br />

werfen und Namen wie E n g e l b e r g, I o ch p a ß, Frutt,<br />

Ander mat t, Rigi, Stoos, Sören ber g finden, dann<br />

sind wir sofort im Bilde, und zwar in einem ausgezeichneten<br />

und sehr verlockenden. Es kann zwar vorkommen, daß<br />

die Ungunst der Atmosphäre die Harmonie dieses Bildes von<br />

Sonnenleuchten auf Pulverschnee mehr oder minder erheblich<br />

stört. Aber dazu muß man doch bemerken, daß die menschliche<br />

Organisierungskunst darüber hinwegkommen kann. Man<br />

wird in solchen Fällen, zum großen Leidwesen des mit Recht<br />

betrübten Wirtes, dem auch wir im Geiste verständnisvoll<br />

die Hand drücken, die geliebten Gefilde der Mittellagen verlassen<br />

und zu den höheren Orten und Schneefeldern wechsein,<br />

genau so, wie man im Sommer dank des über-ergiebigen<br />

Regens seine Pläne auf andere Gebiete hat nmdisponieren<br />

müssen. Woraus es ankommt, ist nicht, daß wir einem<br />

bestimmten Orte in der Zentralschweiz Winterferien verbringen,<br />

sondern im zentralschweizerischen Winterkurgebiet<br />

überhaupt. Und das bietet nun wirklich schneesichere Lagen<br />

genug, daß jeder vor seine innere und äußere Beratungsund<br />

Entscheidungs-Jnstanz seine Eventualanträge vorbringen<br />

kann; a) beim ausnehmend gutem Sportwinter mit höchstens<br />

zunehmenden Schnee-Metern und b) bei einer durch<br />

Schnee-Geiz bemerkenswerten Jahreszeit, die nur für Feldmäuse<br />

fröhlich ist. Sich vorsehen ist alles, Hauptsache bleibt,<br />

daß irgendwo im Lande genügend Schnee fällt und liegt, und<br />

es dem Skivolk nicht geht wie jenem wintersporthungrigen<br />

Schweizer im.Ausland, der, mit Freuden im dortigen Skiklub<br />

aufgenommen, eine erste Einladung zur „Reinigung der<br />

Piste von Abfallpapier und Konservenbüchsen" erhielt.<br />

Aller Wintersport wird gelingen in der Zentralschweiz,<br />

alle Winterferien. Raum genug ist dafür da und auch<br />

Schnee. Irgendwo fällt er in glitzernder Hülle und Fülle,<br />

irgendwo zaubert er Abfahrtspisten und Telemarkhänge —<br />

unser Neujahrswunsch freilich ist, daß es überall im ganzen<br />

großen Wintergebiet geschehe zwischen Zugerberg und Brünig,<br />

zwischen Dietschiberg und Gotthard und zwischen Stoos und<br />

Sörenberg. Doppelt froh wollen wir dann planlos vor der<br />

Ueberfülle des Schnees uns, wo immer uns die Latten hintragen,<br />

der wunschlofen Glückseligkeit hingeben, die das Merkmal<br />

der zentralschweizerischen Wintersaison ist.<br />

Sarnen. (Eing.) Turnverein. Der große Bunte Abend,<br />

durchgeführt vom Turnverein Sarnen, verspricht in allen<br />

Teilen ein gediegener Anlaß zu werden. Die Proben für die<br />

Aktivmannschasl, die Jugend- und die Männerriege, sowie<br />

des Damenturnvereins laufen aus Hochtouren. Wir möchten<br />

unsere sehr verehrten Ehren-, Frei- und Passivmitglieder<br />

jetzt schon herzlich bitten, eines der beiden Datnm, Samstag,<br />

den 15. Januar, oder Donnerstag, den 20. Januar <strong>1949</strong>, für<br />

den Turnverein zu reservieren. Wir verweisen auf das Inserat<br />

in der heutigen Nummer des Blattes.<br />

Der Sportfischeroerein OdWaldeu, dem heute über 200<br />

Mitglieder angehören, kann dieses Jahr feine 25jährige<br />

Gründung feiern. Die Gründung des Vereins war am 6. Januar<br />

1924 in Sarnen erfolgt. (Eing.)<br />

Schwendi. (Eing.) Einer Mutter stilles Flehen, wartend<br />

auf den guten Tod, fand Erhörung beim lieben Gott. Die<br />

Heimberufung erfolgte am Feste der unschuldigen Kinder. So<br />

durste nach längerem Leiden Marie Burch-Kathrine<br />

r, Bachschweifi, den eigenen Willen mit dem Willen des<br />

Allerhöchsten über den Sternen vereinen. Ein langes Leben<br />

war ihr beschieden mit ihren 79 Jahren. Arbeit, Mühen und<br />

Sorgen trug sie in selbstloser Hingabe und Opserbereitschast<br />

für Heim und Familie. So nimmt mit ihr eine alte, gute<br />

Schwanderin von uns Abschied. 7 Kinder sind ihrem Schoß<br />

entwachsen, die bereits schon alle berufstätig und selbständig<br />

sind. Und die einsamer werdenden Tage der alternden Mutter<br />

wurden nicht zuletzt durchleuchtet von Großmutterfreuden<br />

in der wachsenden Zahl der Großkinder. Daß auch un-<br />

Versehens einmal der Tod sie ernten könnte, dessen war sie<br />

sich wohl bewußt in den Adventstagen schmerzlichen Leidens. •<br />

Der Herr gebe ihr den verdienten Lohn der Gerechtigkeit.<br />

Und das schönste Vergißmeinnicht auf dem Muttergrab blüht<br />

im Gebet und liebevollen Andenken der Angehörigen, Verwandten<br />

und Freunde, denen wir unsere herzliche Teilnahme<br />

bekunden.<br />

T-s.<br />

Kerns. (Eing.) Das Sternsingen, dieser schöne, alte<br />

Brauch, wird auch dieses Jahr wieder in Kerns dnrchgeführt.<br />

Wie bisher, werden auch heuer die heiligen Drei Könige<br />

bei der Krippenandacht in der Kirche anwesend sein.<br />

Nach dem feierlichen Auszug werden sie ihre königliche Reise<br />

antreten durch das Dorf und wie verlautet, werden sie auch<br />

die Familien im Halten besuchen. So wird Kerns für einige<br />

Zeit in eine traute Dreilönigsstmmung versetzt.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Neue Höchstpreisvorschriften.<br />

Die Eidg. Preiskontrollstelle hat für Zucker folgende im<br />

Januar geltende Detail-Höchstpreise festgesetzt: Kristallzucker<br />

Fr. 1.07 (netto) bzw. Fr. 1.12 (brutto mit mindestens 5 %);<br />

auf Würfelzucker offen und Rohzucker sind die entsprechenden<br />

Preise Fr. 1.15 bzw. 1.21; für 1 kg-Pakete wurden die Preise<br />

auf Fr. 1.21 bzw. Fr. 1.27 festgesetzt und für Y? kg-Pakete<br />

auf Fr. —.62 bzw. Fr. —.65.<br />

Gleichzeitig hat die Preiskontrolle die vorübergehend von<br />

8 auf 4 Rappen reduzierte Abgabe auf den Kaffee-Jmporten<br />

für sämtliche Einfuhren ab 1. Januar wieder auf 8 Rp.<br />

je kg Rohkaffee festgelegt. Die Berücksichtigung der Abgabe<br />

wirkt sich in der Kalkulation des Kaffeepreises jedoch nur aus,<br />

soweit es sich nicht um sog. „Pflichtkaffee" handelt.<br />

Besuch des französischen Außenministers in der Bundesstadt.<br />

Der französische Außenminister, Robert Schumann, wird<br />

dem Bundesrat einen offiziellen Besuch abstatten, um der<br />

Schweiz für die während und seit dem Krieg gewährten<br />

Hilfe- und Dienstleistungen im Namen Frankreichs zu danken.<br />

Der ehemalige Ministerpräsident beabsichtigt, am Morgen<br />

des 17. Januar in der Schweiz einzutreffen. Gegen Mittag<br />

wird er vom Bundesrat in corpore empfangen, der anfchließend<br />

seinem Gast zu Ehren ein Essen im Wattenwilhaus geben<br />

wich. Außenminister Schumann wird den Bundesrat zum<br />

Abendessen bitten. Je nach Witterung ist sür den folgenden<br />

Tag ein Ausslng in die Berge oder die Besichtigung eines<br />

Unternehmens vorgesehen. Herr Schumann, der am 18. Januar<br />

nach Frankreich zurückzukehren gedenkt, hat den Wunsch<br />

geäußert, daß das Programm dieses Besuches sich in möglichst<br />

einfachern Rahmen abwickle.<br />

Verlängerung des Pächterschutzes.<br />

® e^un 9^ßiter des Bundesratsbeschlusses vom 25.<br />

Marz 1946 über die Aenderung der Maßnahmen zum<br />

Schutze der Pächter wird bis Ende Dezember <strong>1949</strong> verlängert.<br />

Der betreffende Beschluß legt im wesentlichen die Mindestdauer<br />

der Pacht auf -drei Jahre fest.


Die<br />

des<br />

Neujahrsansprache<br />

Bnndespräfidenten<br />

SPK. Am Neujahrstag, um die Mittagsstunde, wandte sich<br />

der neue Bundespräfident, Ernst N o b s, über die Landessender<br />

mit einer Ansprache an das Schweizervolk.<br />

Am Beginn der Rede stand eine Frage, die an alle schweizerischen<br />

Staatsbürger aller Richtungen, Gruppen und Gegenden<br />

gerichtet war und die nach dem Gemeinsamen in unserer<br />

Gemeinschaft fragte, nach der Kraft, die Schwierigkeiten<br />

der Zeitläufte und die Probleme unseres Zeitalters zu<br />

bewältigen. — Als erste Antwort wurde die einhellige Ueberzeugung<br />

genannt, daß das Beste unseres Landes seine demokratifchen<br />

Einrichtungen sind, seine vielgestaltige, reiche Kultur<br />

und die wirtschaftliche Zielsetzung der allgemeinen Volks-<br />

Wohlfahrt und dazu und nicht zuletzt die Freiheit und die<br />

Souveränität des Landes. „Das alles zählen wir zu den<br />

dauernden hohen Werten. Sie sind das in Jahrhunderten und<br />

bis auf den heutigen Tag errungene Gemeinsame unseres<br />

Volkes. Wir haben diese Werte übernommen, nicht um sie<br />

zu verlieren, sondern sie zu behalten und durch den Beitrag<br />

einer jeden Generation zu mehren und vor dem Zerfall si-<br />

Herzustellen. Das alles wollen wir gemeinsam und können wir<br />

nur gemeinsam erreichen."<br />

Zu den einzelnen Landesfragen wurden zunächst die außenpolitischen<br />

Grundsätze näher beleuchtet. „Unser Volk will<br />

an seiner traditionellen außenpolitischen Linie nichts ändern:<br />

Die Neutralität bleibt unser Grundsatz, unser Schutz und<br />

unser Hort. Aber wir wissen es: Das Wort allein macht es<br />

nicht. Wir setzen die stete Bereitschaft nnd Entschlossenheit<br />

daran, sie nötigenfalls mit dem Einsatz der äußersten Kraft<br />

zu verteidigen. Darin lag der Grund des Erfolgs, soweit<br />

dieser von uns selber abhing. Gemeinsam und schicksalsverbunden<br />

wollen wir den Weg der Aufrechterhaltung unserer<br />

Unabhängigkeit und Freiheit weitergehen."<br />

Und die Probleme der inneren Politik? Die wirtschaftnchen<br />

Fragen? Die Interessengegensätze? Die Aufsplitterung<br />

unseres Volkes in so und so viele Gruppeninteressen? —<br />

Bundespräsident Nobs sagte dazu wörtlich: „Wir wissen im<br />

Bundesrat sehr wohl, was unsere lieben Mitbürger anders<br />

haben möchten... und wir mit ihnen! Wer wollte beispielsweise<br />

die Steuern nicht ermäßigen, wenn es möglich wäre?<br />

Wir wollen dabei aber nicht übersehen, daß in Prozenten des<br />

im Jahre 1947 auf 17 Milliarden Fr. angestiegenen Nationaleinkommens<br />

ausgedrückt, die gesamten schweizerischen<br />

Steuerleistungen nicht sehr viel höher waren als die prozentualen<br />

Steuerleistungen vom Volkseinkommen der letzten<br />

Jahre vor dem neuen Weltkrieg. Wir dürfen auch feststellen,<br />

daß unsere Steuerlasten im allgemeinen geringer sind als<br />

diejenigen der meisten andern Länder. 400 Millionen kostet<br />

uns jährlich die Aufrechterhaltung der Landesverteidigung.<br />

Daran werden wir in der heutigen Zeit gewiß nichts ändern<br />

wollen. Und nochmals 400 Millionen kostet uns die Verzinsung<br />

der Kriegsschuld mit einer bescheidenen Amortisation!<br />

Die beiden Posten allein belasten uns pro Kopf und Jahr mit<br />

200 Franken! Wer möchte daran viel ändern? Damit ist<br />

'dann keine einzige der Aufgaben der öffentlichen Verwaltung,<br />

der Wirtschafts- und Sozialpolitik, der Aufwendungen für<br />

Kultur, Erziehung, Wissenschaft, für Justiz und Verkehr und<br />

für die Wahrnehmung der Landesinteressen im Ausland und<br />

gegenüber dem Ausland und für die großen Werke der Gemeinnützigkeit<br />

bestritten. Wenn inbezug auf Sparsamkeit in<br />

der Verwaltung auch die strengsten Maßstäbe anzulegen sind,<br />

so können doch auf den genannten weiten Gebieten keine bedeutenden<br />

Abstriche gemacht werden, ohne daß Wichtigstes zu<br />

Schaden käme." .<br />

Nachdem der Bundespräsident so die Fragen eingehender<br />

berührt hatte, die ihm als Finanzminister besonders am Herzen<br />

liegen, schloß der Redner mit dem Appell, auch im<br />

neuen Jahre wieder gemeinsam die Meisterung der Schwierigkeiten<br />

an die Hand zu nehmen: „In der Arglist der Zeitlaufe<br />

und aller Unsicherheit der internationalen Politik und<br />

Wirtschaft verlieren wir das Vertrauen zu unserem Volk und<br />

unserem Lande nicht. Selbst wenn das Schicksal uns neue<br />

schwere Prüfungen auferlegen sollte, so festigt uns das Bewußtsein,<br />

daß ein Volk gerade in Gefahren und Schwierigleiten<br />

wächst und eine besten Eigenschaften entwickelt. Immer<br />

hat man dem Schweizer nachgesagt, daß er arbeitsam, nüchtern,<br />

kritisch gegen sich selber sei. Er sei kein leicht erregbarer<br />

Fantast. Er habe sich den Sinn für das Maß der<br />

Dinge und für die Aufeinanderfolge von Ursache und Wirhing<br />

im staatspolitischen Geschehen bewahrt. Im eigenen<br />

Weitblick und Verantwortungsgefühl. Wenn dies das Bildms<br />

des chweizerischen Menschen wäre, so brauchte uns nicht<br />

zu bangen. Auch nicht vor dem kleinlichen Egoismus der<br />

Gruppen und der engen Standespolitik, die uns auf Schritt<br />

und Tritt begegnen. Dann würde auch nicht die unzuverlässige,<br />

billige Leidenschaft der Gefühle uns steuern, fondern<br />

eine viel edlere, vornehmere Qualität, die Verantwortung<br />

für das Ganze, die auch den letzten, seine Pflichten erfüllenden<br />

Mann aus dem Volke in die nationale Solidarität einschließt.<br />

An diese Art und Beschaffenheit des Schweizers laßt<br />

uns glauben und ihr vertrauen!"<br />

K a n t o n e<br />

Schwyz. — Schwerer Föhnsturm über Schwyz. — Am<br />

Neujahrstage wurden Teile der Urschweiz von einem Föhnstürm<br />

heimgesucht, wie er seit 1919 nicht mehr erlebt wurde.<br />

Der Sturm setzte am Vormittag ein und dauerte den ganzen<br />

Tag über und die Nacht hindurch. Besonders schwer hergenommen<br />

wurde die Gegend von Brunnen, wo an Häusern,<br />

Läden und hauptsächlich Dächern schwerer Schaden entstand.<br />

Der See war so stark aufgewühlt, daß ein Schiff, das vom<br />

Urner See herkam, in Brunnen nicht landen konnte und die<br />

Passagiere für Brunnen in Gersau absetzen mußte. — Die<br />

Drahtseilbahn Schwyz-Stoß stellte am Nachmittag den Betrieb<br />

ein, weil Gefahr bestand, daß der Sturm die Wagen aus<br />

dem Geleise heben könnte.<br />

Schweren Schaden erlitt das Krankenhaus Schwyz. An<br />

seinem Neubau wurden etwa 800 Quadratmeter des Daches<br />

abgehoben und in die Tiefe gerissen. Einzelne Krankenzimmer<br />

mußten geräumt werden.<br />

Zeitweise war Schwyz ohne Licht. Zahlreiche Bäume wurden<br />

entwurzelt. Am Morgen des 2. Januar war die Kraft des<br />

Sturmes gebrochen und am Vormittag setzte Regen ein.<br />

Bern. — Gefiederte Gäste am Vieler See. — Wie das<br />

„Vieler Tagblatt" meldet, tritt derzeit am Vieler See eine<br />

dort ^bisher unbekannte Meisenart in großen Scharen auf.<br />

Die Tierchen sind auf der Kopfhöhe grau-gelb und weisen<br />

einen schwarzen Kopf- und Halsring auf, von dem aus zwei<br />

schwarze Streifen strahlenförmig rückwärts verlaufen bis<br />

zum Schwänze, der etwas länger ist als bei den gewöhnlichen<br />

Meisenarten, eher demjenigen der Bachstelzen ähnlich. Die<br />

kleinen Gäste werden mit Wohlwollen betrachtet, da sie emstg<br />

Jagd machen auf Schädlinge an Bäumen und Rebstöcken.<br />

Zug. — Der Zuger Kantonsrat wählte in seiner letzten<br />

Sitzung des Amtsjahres 1948 den bisherigen Vizepräsidenten<br />

des Rates, Nationalrat Dr. Manfred Stadlin, freis., Zug,<br />

zum Präsidenten für die Jahre <strong>1949</strong> und 1950. Zum Vize-<br />

Präsidenten wurde Dr. Hans Hürlimann, konf., Walchwil, gewählt.<br />

Landammann für die beiden kommenden Jahre wurde<br />

Justiz- und Polizeidirektor Dr. Rudolf Schmid aus Baar<br />

und Statthalter wurde Erziehungsdirektor Dr. Emil Steiner<br />

aus Zug.<br />

Graubündsn. — Hirschwild auf dem BaHngeleiss. Es<br />

ist keine Seltenheit, daß Züge der Rhätischen Bahn zufolge<br />

Weidganges von Schafen und Ziegen ihre Fahrt verlangsamen<br />

müssen. Wohl selten wird es jedoch vorkommen, daß ein<br />

Rudel Edelhirsche den Zugführer veranlassen, die Fahrtgeschwindigkeit<br />

herabzusetzen. Dies traf kürzlich auf der<br />

Strecke zwischen den Stationen Punt Muragl und Pontresina<br />

zu, als sieben ausgewachsene Tiere (darunter ein großer<br />

Kronenhirsch) in vollem Galopp den Bahndamm zu<br />

überqueren versuchten.<br />

Schasfhausen. — Maul- und Klauenseuche. — Am letzten<br />

Mittwoch wurde in der nördlich von Schaffhausen gelegenen<br />

Grenzgemeinde Bargen ein Fall von Maul- und Klauenseuche<br />

festgestellt. Der betreffende Viehbestand ist abgeschlachtet<br />

und das übrige Vieh der Gemeinde geimpft worden. Die<br />

Möglichkeit besteht, daß die Seuche aus dem deutschen Nachbargebiet<br />

eingeschleppt worden ist. Nach andern Vermutungen<br />

sollen die Wildschweine, die gegenwärtig in Rudeln über die<br />

Grenze kommen, an der Einschleppung der Seuche schuld sein.<br />

Volksdemokratisches<br />

Deutschland.<br />

Nach dem russischen Vorbild hat auch die Ostzone Deutschlands<br />

einen Stachanow erhalten. Diesen Herbst förderte der<br />

Hauer Hennecke im Bergwerk Oelsnitz-Zwickau während einer<br />

Sonderschicht 380 Prozent der Norm. Sofort wurden<br />

große Kampagnen zur Nachahmung dieses Beispieles unternommen,<br />

und Hennecke wurde auf eine Propagandatournee<br />

geschickt. Aber anläßlich seiner Vorträge wurde er von den<br />

Arbeitern ausgepfifsen und mit „Ausbeuter" und „Arbeitsfeind"<br />

betitelt.<br />

Wie jetzt bekannt wird, wurde ein großer Teil der Bevölkerung<br />

Ostpreußens, nämlich an die 120 000 Menschen,<br />

nach Rußland deportiert. Heute werden diese Männer,<br />

Frauen und Kinder im Nordural zum Kanalbau als Zwangsarbeiter<br />

eingesetzt.<br />

Oesterreich.<br />

Im kürzlich abgehaltenen Kongreß der Kommunistischen<br />

Partei Oesterreichs mußten verschiedene Mitglieder der Leitnng<br />

ihre Verfehlungen eingestehen. Unter anderem wurde<br />

zugegeben, daß der Klassenkampf fälschlicherweise zurückgestellt<br />

worden ist,- daß die politische Losung auf Abzug aller<br />

Besetzungstruppen falsch war, einfach weil zwischen der Roten<br />

Armee und den Besetzungstruppen der Westmächte ein gewaltiger<br />

Unterschied besteht; daß ferner der propagierte Nationalismus<br />

in der Kärntener Frage verwerflich war — denn<br />

Moskau unterstützt Titos Anspruch auf Kärnten.<br />

Tschechoslowakei.<br />

Es ist verboten worden, sich auf der Straße mit „Frohe<br />

Weihnachten!" zu begrüßen.<br />

Der Innenminister Kopecky hat in einer Rede zugegeben,<br />

daß die zwangsweise Ansiedlung der Sudetendeutschen 1945<br />

und 1946 hurch die kommunistische Partei bewirkt worden ist.<br />

Polen.<br />

Die Auflösung der polnischen sozialdemokratischen Partei<br />

fand ihren Abschluß im kommunistisch-„sozialistischen" Kongreß,<br />

der kurz vor Weihnachten in Warschau eröffnet worden<br />

ist. Anwesend waren die bekanntesten Vertreter der kommunistischen<br />

Parteien aus rund 20 Ländern. Man nimmt<br />

an, daß einige davon, die noch nicht offiziell Mitglieder der<br />

Kominform pnd, nun ihren Anschluß vollziehen werden.<br />

Rumänien.<br />

Auf Weihnachten mußten in vielen Schulen ein erzieherisches<br />

Spiel eingeübt werden. Ein Proletarier-, ein Bauern-<br />

und ein Kapitalistenkind schmücken die Spitze eines<br />

Weihnachtsbaumes mit einem Sowjetstern. Nachdem dieser<br />

Stern durch das Kapitalistenkind entfernt worden ist, rächen<br />

das Proletarier- und das Bauernkind diese dem Kommunismus<br />

angetane Schmach.<br />

Filmecke<br />

Blüten im Staub. (Voranzeige.) — Mit diesem Farben-<br />

Film, der vom 4. bis 9. Januar (ausgenommen am Dreikönigsfest,<br />

6. Januar) im Kino Seefeld läuft, eröffnet das<br />

Lichtspieltheater eine neue Serie erstklassiger Darbietungen.<br />

Im Mittelpunkt der spannenden Handlung steht eine<br />

Frau, eine Mutter,-die in gehobenem gesellschaftlichem Milieu<br />

lebt, das geliebte einzige Kind verliert und keines; mehr erwarten<br />

darf. Dieser Verlust des Mutterglücks und nicht zuletzt<br />

auch der Verlust ihrer bürgerlichen Stellung führen sie<br />

dazu, sich der elternlosen und verstoßenen Kinder anzunehmen,<br />

sie mit mütterlicher Liebe zu pflegen und ihnen ein<br />

wahres Heim zu bieten. Daneben kämpft sie auch für die Stellung<br />

ihrer Schützlinge in der menschlichen Gesellschaft. Der<br />

Film ist das Hohelied auf die mütterliche Liebe und die soziale<br />

Ethik, die in der Hauptdarstellerin, der beliebten Greer<br />

Garson meisterhaft verkörpert werden. Man möchte wünschen,<br />

daß ihn viele Mütter und Väter und solche, die es<br />

, Weltgeschehen<br />

Zukunftsmusik.<br />

Der Stellvertreter des zur Rekonvaleszenz aus seinem<br />

Landgut weilenden Staatssekretärs Marshall, Staatssekretär<br />

Lovett, erklärte, die Verhandlungen über den Atlantikpakt<br />

befänden sich auf gutem Wege. Gleichzeitig forderte der amerikanische<br />

Verteidigungsminister Forrestal die Gewährung<br />

militärischer Hilfe der USA an Westeuropa, ein realistisches<br />

und erfreuliches Postulat, dem er gleich noch ein eher phantastisch<br />

anmutendes Projekt ansügte: Den Plan, künstliche<br />

Planeten als militärische Vorposten im Weltall „aufzuhängen".<br />

— Also eine ins Planetarische ausgeweitete Art von<br />

Ballonsperren! Was Forrestal mit seiner Zukunftsmusik bezweckt,<br />

ist für den nüchternen Europäer schwer erkennbar.<br />

Die UNO befiehlt.<br />

Der Sicherheitsrat hat den Juden wieder einmal das<br />

Konzept verdorben. Mitten in die israelitische Offensive im<br />

palästinensisch - ägyptischen Grenzgebiet hinein platzte der<br />

Befehl auf Einstellung des Feuers. Ob Juden oder Araber,<br />

welche im irakisch-palästinensischen Kampfgebiet ebenfalls das<br />

Feuer wieder eröffnet Haben, vor dem UNO-Befehl den nötigen<br />

Respekt aufbringen werden, ist zweifelhaft, nachdem die<br />

Autorität des Sicherheitsrates in Indonesien so wenig Durchschlagskrast<br />

hat.<br />

Der „erbärmliche Fall" Mindszenty.<br />

Der Entrüstungssturm über die Verhaftung des Kardinals<br />

Mindszenty schlägt hohe Wellen. Sogar der stellvertretende<br />

amerikanische Staatssekretär Lovett hat nun den Gewaltakt<br />

öffentlich verurteilt. Budapest antwortet mit der Befchuldigung<br />

weiterer, auch ausländischer Kirchenfürsten. Die Haltung<br />

des Regimes wirkt noch erbärmlicher im Lichte des letzten<br />

Hirtenbriefes des Kardinals, der trotz des Verbotes der<br />

Publikation jetzt bekannt wird. Mindszenty entlarvt darin<br />

die veranwortlichen Regierungsmänner Ungarns als Lügner<br />

und Verleumder. Neben den Leiden des ungarischen Volkes<br />

sei sein Schicksal nichts.<br />

Eine deutsche Regierung?<br />

In seiner Neujahrsansprache hat der britische Militärgouverneur<br />

in Deutschland, General Robertson, die Erklärung<br />

abgegeben, daß im Jahre <strong>1949</strong> eine deutsche Regierung<br />

errichtet werden soll.<br />

Ende Feuer in Indonesien.<br />

Aus Indonesien wird bekannt, daß der Oberkommandierende<br />

der holländischen Streitkräfte den Befehl zur Einstellung<br />

des Feuers auf Java erteilt hat, dies in Uebereinstimmung<br />

mit den Zusicherungen der Haager Regierung vor<br />

dem Sicherheitsrat der UNO. Ob ein ähnlicher Befehl auch<br />

für Sumatra ergangen ist, ist noch unbekannt.<br />

Kapitulationsverhandlungen in China.<br />

In China hat am Jahresende Generalissimus Chang Kai<br />

Chek die Beamten und Mitglieder der Regierung zum „Bertrauen<br />

in die Zukunft" aufgefordert und sie ermahnt, nicht<br />

dem Defaitismus zu erliegen. Anderseits haben die Kommunisten<br />

in ihrer eigenen Neujahrsbotschaft erklärt, daß sie den<br />

Kampf gegen das Regime Chang Kai Chek „bis zur Befreiung"<br />

fortsetzen werden. Man kann unter diesen Umständen<br />

nicht recht einsehen, wie die von Chang Kai Chek eingeleitete<br />

Fühlungnahme mit der kommunistischen Führung<br />

anders als mit einer Kapitulation der Kuomintang enden<br />

könnten.<br />

werden wollen und überhaupt die reife Jugend, ansehen,<br />

denn „Blüten im Staub" ist tatsächlich ein Film hervorragenden<br />

Inhalts, der nur eine gute Wirkung zurücklassen<br />

kann und wird.<br />

XIV. Olymische Spiele 1948. (Voranzeige.) Veranstaltet<br />

vom Alpina-Club Sarnen, gelangt am 6. Januar (Hl. Dreikönige),<br />

15.15 und 20.15 Uhr, der offizielle Farbenfilm der<br />

XIV. Olympischen Spiele zur Aufführung. Der Film —<br />

eine Sir I. Arthur Rank-Produktion — bietet einen hochinteressanten<br />

Querschnitt durch die internationalen Wettkämpfe<br />

in St. Moritz und London. Aus St. Moritz zeigt der<br />

Film Ausschnitte aus den Konkurrenzen im Ski-Langlauf,<br />

Abfahrt, Bob und Skeleton, Boblet, Skispringen-Eiskunstlauf,<br />

Eishockey usw. usw. In London sieht man den Aufmarsch<br />

der Nationen, Reiten, Schwimmen, Regatten, Leichtathletik,<br />

Turmspringen, Marathon u. a. m.<br />

Die Vorführung dauert volle 2 Stunden! Wo der Film<br />

bisher gezeigt wurde, weckte er das höchste Interesse und eineu<br />

Massenaufmarsch der Sportler und des sportliebenden<br />

Publikums. „Eine Symphonie der Schönheit zur Ehre und<br />

zum Ruhme der Jugend der Welt" nannte die einmütige<br />

Weltkritik diesen hervorragenden Sport-Farbenfilm!<br />

Es ist zu hoffen und zu erwarten, daß der offizielle<br />

„Olympiade-Film 1948" auch in Obwalden das ungeteilte<br />

Interesse aller Sportler und Sportfreunde finden wird! —<br />

Versäumen Sie daher nicht die Vorführungen vom 6. Januar<br />

— die Auswärtigen am Nachmittag — die Sarner am<br />

Abend!<br />

Radio — Beromünfter<br />

Mittwoch, 5. Januar.<br />

11.00 Lieder, die Sie gerne hören. 11.30 Genf spricht zu<br />

Ihnen- 12.15 Elisabeth Rethberg singt Lieder. 12.40 Volkstümliches<br />

Mittagskonzert. 13.25 Besinnliche halbe Stunde.<br />

14.00 Italienisch für Hausfrauen. 16.10 Vorlesung. Der<br />

Sturm. 16.30 Jnstrumentalensemble von Radio Bern. 17.30<br />

Dct Meeresforscher Dr. Hans Haß erzählt. 18.00 Bläsermusik.<br />

18.25 Klag und Rat —- Sprechstunde beim Anwalt.<br />

' 18.50 C. Dnmont. 19.40 Panorama. 20.10 Berner Stadtorchester.<br />

20.40 Paris im Zwielicht. 21.45 En Blanc et Noir,<br />

Musik von Claude Debussy. 22.05 Musette-Orchester „Les<br />

Noveltys". 22.25 Partien aus französischen Opern.<br />

Donnerstag, 6. Januar.<br />

11.00 Alte Musik. 11.40 La galette des Rois. 11.50 Operetten-Melodien.<br />

12.15 Klänge auf dem Akkordeon. 12.40<br />

Leichte Mischung. 13.00 Turandot, Oper von Pnccini, 3. Akt.<br />

13.40 Jböria von Claude Debussy. 14.00 Notiers und probiers.<br />

14.15 Tonfilm-Musik. 16.00 Walzermusik. 16.30 Kon-


zert der Kapelle Jean Louis. 17.10 Hazy Osterwald mit seinen<br />

Solisten. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Raoul Koczalski<br />

spielt Chopin. 18.40 Neue Horizonte. 19.00 Unterhaltung mit<br />

Toni Leutmiler. 19.40 Echo ider Zeit. 20.00 Die Quatembernacht.<br />

21.35 Haydn zu Viert. 22.10 Das Ausland unterhält<br />

Sie.<br />

Freitag, 7. Januar.<br />

11.00 Musik und' ein Anekdotenkranz. 11.45 Cedric Dumont.<br />

12.15 Verkehrsmitteilungen. Schneebericht der SBB.<br />

12.40 Werke von Cd. Künneke. 13.25 Altitalienische Meistzrsonaten.<br />

13.00 Balletsuite von A. Khatschaturian. 14.00 Die !<br />

halbe Stunde der Frau. 16.00 Erich Ebermeyer liest. 16.30 j<br />

Kammermusik. 17.30 Kinderstunde in romanischer Sprache. !<br />

18.00 Intermezzo. 18.30 Kleines Wunschkonzert. 19.10 Welt- ><br />

chronik. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Die Windrose- Radio- !<br />

Feuilleton. 21.00 Sendung für die Rätoromanen. 22.05 i<br />

Des Freitags Orgelkonzert. 22.35 Vielleicht ein Wort, vielleicht<br />

ein Lied.<br />

Samstag, 3. Januar.<br />

11.00 Streichquartett Nr. 1 von Benj. Brillen. 11.40<br />

Bert Martin spielt. 12.00 Kunst und Künstler. 12.15 Sport-<br />

Vorschau. 12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Ein frohes<br />

Schallplattenkonzert. 13.40 Se non e v«ro, e ben trovato.<br />

15.00 Besuch im Winterspeicherwerk. 15.30 Volkstümliche<br />

Stunde. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30 Ouverturen, Jntermezzi<br />

und Opern-Ballette. 17.30 Exotische Freunde im Zoo:<br />

Nashörner. 18.00 Madrigale aus dem 16. Jahrhundert. 18.30<br />

Studenten am Mikrophon. 19.00 Luzernerglocken. 19.08 Sonate<br />

in G-moll von I. S. Bach. 19.40 Echo der Zeit. 20.00<br />

Ländlerkapelle Remigi Blättler. 20-15 Oesfentlicher Abend<br />

im Studio Basel. 22.05 Kammermusik von Beethoven.<br />

Sportsleute, Bergsteiger, Sänger,<br />

Redner, Raucher, sie alle nehmen<br />

.MjeAx.<br />

V störtet: Merz i Cto. AG., Aarn<br />

Husten, Heiserkeit u. Rachenkatarrh<br />

Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich<br />

glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. Joh. 11,25.<br />

MM<br />

Z I E H U N G 11<br />

P. P-<br />

In christlicher Trauer machen wir Ihnen die schmerzliche Mitteilung,<br />

daß Gott, der Herr über Leben und Tod, unsern lieben<br />

Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel 3<br />

H e r r n K a r l J h l e - K ü h n e r<br />

nach einem Leben, ausgefüllt mit Arbeit und Pflichterfüllung, in<br />

die ewige Heimat abberufen hat.<br />

Er starb am Neujahrsmorgen um 11 Uhr, gottergeben, nach<br />

längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen<br />

mit den hl. Sterbesakramenten, im 83. Altersjahre.<br />

Wir bitten, dem lieben Verstorbenen ein treues Andenken zu<br />

bewahren und seiner im Gebete zu gedenken.<br />

Kerns und Zürich 32, Hedwigstraße 16, den 2. Januar 1948.<br />

In tiefer Tra uer:<br />

Karl und Berty Jhle-Seysried und Kinder Berte und Karli, Zürich<br />

Marie Jhle, Kerns<br />

Joses Jhle, Psarrhelser, Kerns<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung in Zürich: Friedhof Enzenbühl, Mittwoch, den<br />

5. Januar, 14.15 Uhr.<br />

Trauergottesbienst mit Requiem: Mittwoch, den<br />

5. Januar, 8 Uhr, in der St. Antoniuskirche.<br />

Siebenter: Freitag, den 7. Januar, 7.30 Uhr.<br />

D r e i ß i g st e r : Montag, den 31. Januar, 7.30 Uhr.<br />

Leidzirkulare werden keine versandt.<br />

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Aktivmannschaft, Jugend- und Männerriege und des<br />

Damenturnvereins<br />

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b. Wie wir bereits in der letzten Nummer unseres Blattes<br />

meldeten, ist der Standeskanzlei Obwalden auf den 31.<br />

Dezember 1948 durch Othmar Britschgi, Alpnach, namens<br />

der 966 Mitunterzeichner ein Jnitiativbegehren eingereicht<br />

worden, das folgenden Wortlaut hat:<br />

Volksbegehren<br />

auf Abänderung der Kantonsverfassung im Sinne der Uebertragung<br />

des Rechtes auf Erteilung von Wasserrechtskonzsssionen<br />

vom Regierungsrat an die Einwshnergemeinden.<br />

Das Volk des Kantons Unterwalden ob dem Wald<br />

in Erwägung:<br />

daß im Kanton Obwalden der Eigenbedarf an elektrischer<br />

Energie schon längst nicht mehr gedeckt werden kann, so daß<br />

jährlich beträchtliches Volksvermögen außer den Kanton abwandert;<br />

daß es daher unverantwortlich ist, wenn bestehende, von<br />

Fachmännern als zweckdienlich und wirtschaftlich bezeichnete<br />

Möglichkeiten zur Gewinnung von elektrischer Energie und<br />

eine daherige Vermehrung des Volkseinkommens und der Erwerbsmöglichkeiten<br />

innerhalb Obwaldens nicht genützt werden;<br />

daß der Bedarf an elektrischer Energie sowohl im Kanton<br />

Obwalden als auch in der Eidgenossenschaft täglich zunimmt;<br />

daß der Mangel an elektrischer Energie hauptsächlich in<br />

den Wintermonaten in den letzten Jahren regelmäßig zu<br />

drastischer Drosselung des Verbrauches bzw. zu einschneidenden<br />

Arbeitseinschränkungen durch den Bund führen mußten,<br />

wodurch Volk und Wirtschaft schwere materielle Einbußen<br />

erlitten;<br />

daß seit Jahren abseits (sie!) weitsichtiger und verantwortungsbewußter<br />

Behörden u. Wirtschaftsverbänden die dringl.<br />

Aufforderung an die Kantone, Gemeinden und an die Privatwirtschaft<br />

erging, alle vorhandenen Möglichkeiten zur<br />

Verbesserung der Elektrizitätsversorgung auszunützen, d. h.<br />

neue Projekte zu studieren und baureife Projekte sofort in<br />

Angriff zu nehmen, damit die Elektrizitäts-Kalamität raschmöglichst<br />

gelindert und mit der Zeit vollständig behoben werden<br />

könne;<br />

daß diese dringlichen Appelle zur gemeinnützigen und<br />

wirtschaftlichen Solidarität vom <strong>Obwaldner</strong>volk wohlverstanden,<br />

von der Regierung von Obwalden aber bisher nicht beachtet<br />

wurden, indem der Regierungsrat eine, seit dem 22.<br />

Dezember 1943, — also seit 5 Jahren —, nachgesuchte Konzession<br />

für den Bau und Betrieb eines Kraftwerkes an der<br />

Sarneraa bis zur heutigen Stunde noch nicht erteilt hat;<br />

-daß es den Anschein erweckt, daß diese Konzession auch<br />

in absehbarer Zeit nicht erteilt wird;<br />

daß es deshalb angezeigt ist, daß das <strong>Obwaldner</strong>volk der<br />

D a s Fräulein von Scuderi ,,<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ein böses Verhängnis, das Ihr abwenden konntet, ^stößt<br />

mich in den Abgrund! Ich beschwöre Euch, wie der Sohn<br />

die Mutter, von der er nicht lassen kann, in der vollsten<br />

Glut kindlicher Liebe, den Halsschmuck und die Armbänder,<br />

die Ihr durch mich erhieltet, unter irgendeinem Vorwand —<br />

um irgend etwas daran zu ändern — zum Meister Rene<br />

Cardillac zu schaffen; Euer Wohl, Euer Leben hängt davon<br />

ab. Tut Ihr es nicht bis übermorgen, so dringe ich in Eure<br />

Wohnung und ermorde mich vor Euren Augen!<br />

Nun ist es gewiß, sprach die Scuderi, als sie dies gelesen,<br />

daß, mag der geheimnisvolle Mensch auch wirklich zur Bande<br />

verruchter Diebe und Mörder gehören, er doch gegen mich<br />

nichts Böses im Schilde führt. Wäre es ihm gelungen, mich in<br />

jener .Nacht zu sprechen, wer weiß, welches sonderbare Ereignis,<br />

welch dunkles Verhältnis der Dinge mir klar worden,<br />

von dem ich jetzt auch nur die leiseste Ahnung vergebens<br />

in meiner Seele suche. Mag aber auch die Sache sich nun<br />

verhalten wie sie will, das, was mir in diesem Blatt geboten<br />

wird, werde ich tun, und geschähe es auch nur, um<br />

den unseligen Schmuck loszuwerden, der mir ein höllischer<br />

Talismann des Bösen selbst dünkt. Cardillac wird ihn doch<br />

wohl nun seiner alten Sitte getreu, nicht so leicht wieder<br />

aus den Händen geben wollen.<br />

regierungsrätlichen Verzögerung ein Ende setzt und seine<br />

volkswirtschaftlichen Interessen selber wahrt;<br />

durch Annahme einer Verfassungsänderung,<br />

die die Erteilung von Wasserrechtskonzessionen vom Regierungsrat<br />

an die Einwohnergemeinden (Einwohnergemeindeversammlung)<br />

überträgt,<br />

beschließt:<br />

Art. 34 KV Abs. q wird gestrichen.<br />

Art. 65 KV (Einwohnergemeindeversammlung) erhält<br />

folgenden Zusatz:<br />

s) Sie erteilt Wasserrechtskonzessionen für die Gewässer<br />

innerhalb der politischen Gemeinde.<br />

Schlußbestimmungen:<br />

1. Mit der Annahme dieses Volksbegehrens fallen alle<br />

damit in Widerspruch stehenden Versassungs-, Gesetzes- und<br />

Verordnungsbestimmungen dahin;<br />

2. Dieses Volksbegehren tritt mit der Annahme durch das<br />

Volk sofort in Kraft;<br />

3. Der Regierungsrat ist mit dem Vollzug beauftragt.<br />

Sarnen, den ... Mai.<br />

Der Landammann:<br />

Der erste Landschreiber:<br />

Formellrechtlich handelt es sich beim eingereichten Begehren<br />

um eine Initiative auf Teilrevision der Versassung. Materiellrechtlich<br />

wird damit die Streichung von Art. 34,<br />

Abs. g der Kantonsverfassung verlangt, gemäß dem das<br />

Recht zur Erteilung von Wasserrechtskonzessionen bisher dem<br />

Regierungsrate zustand. Verlangt wird dafür ein<br />

neuer Zusatz s zu Art. 65 der Kantonsverfassung, wonach<br />

irns Recht zur Erteilung von Wasserrechtkonzessionen nunmehr<br />

den Einwohner gemeinden Wertragen werden<br />

soll.<br />

Der sehr bewegten Geschichte unseres kantonalen Wasserrechtes<br />

dürfte mit der Einreichung dieser Initiative ein neues<br />

Blatt beigegeben werden. Was speziell die Kompetenz zur<br />

Konzessionserteilung anbelangt, so wird mit dem heutigen<br />

Volksbegehren ihre Uebertragung an die Einwohnergemeinden<br />

erstmals gefordert. Hauptsächlich in Opposition zur beabsichtigten<br />

und viel bekämpften Konzessionserteilung für<br />

ein Kraftwerk am Lungernsee kam im Jahre 1919 eine Volksinitiative<br />

auf Partialrevision der Kantonsverfassung zustände,<br />

welche die Uebertragung der Zuständigkeit zur Konzessionserteilung<br />

vom Regierungsrat auf die Landsg<br />

e'm e i n d e postulierte. Der Initiative gegenüber schlug<br />

der Kantonsrat die diesbezügliche Kompetenzübertragung<br />

aus den Kantonsrat vor. Da die strittige Konzession<br />

am Lungernsee aber inzwischen am 27. Dezember 1919 den<br />

Centralschweizerischen Kraftwerken erteilt worden war,<br />

brachte die Landsgemeinde des Jahres 1920 weder süt das<br />

Jnitiativbegehren noch für den Gegenvorschlag großes Interesse<br />

aus. Sie wurden beide abgelehnt. Und damit blieb<br />

die Kompetenz zur Erteilung von Wasserrechtskonzessionen<br />

bis heute beim Regierungsrat.<br />

Heute verlangen die Jnitianten diese Konzessionserteilungskompetenz<br />

an die Einwohnergemeinden. Warum?<br />

Wenn man mit der Vorgeschichte der Initiative nicht vertraut<br />

wäre, würde man hinter dieser Volksbewegung eine<br />

Schon andern Tages gedachte die Scuderi, sich mit dem<br />

Schmuck zu dem Goldschmied zu begeben. Doch war es, als<br />

hätten alle schönen Geister von ganz Paris sich verabredet,<br />

gerade an dem Morgen das Fräulein mit Versen, Schauspielen,<br />

Anekdoten zu bestürmen. Kaum hatte la Chapelle die<br />

Szene eines Trauerspiels geendet und schlau versichert, daß<br />

er nun wohl Racine zu schlagen gedenke, als dieser selbst eintrat<br />

und ihn mit irgendeines Königs pathetischer Rede zu<br />

Boden schlug, bis Boileau seine Leuchtkugeln in den schwarzen<br />

tragischen Himmel steigen ließ, um nur nicht ewig von<br />

der Kolonnade des Louvre schwatzen zu hören, in die ihn<br />

der architektonische Doktor Perrault hineingeengt.<br />

Hoher Mittag war geworden, die Scuderi mußte zur<br />

Herzogin Montanster, und so blieb der Besuch bei Meister<br />

Rene Cardillac bis zum andern Morgen verschoben.<br />

Die Scuderi fühlte sich von einer besondern Unruhe gepeinigt.<br />

Beständig vor Augen stand ihr der Jüngling und<br />

aus dem tiefsten Innern wollte sich eine dunkle Erinnerung<br />

aufregen, als habe sie dies Antlitz, diese Züge schon gesehen.<br />

Den leisesten Schlummer störten ängstliche Träume, es war<br />

ihr, als habe sie leichtsinnig, ja strafwürdig versäumt, die<br />

Hand hilfreich zu erfassen, die der Unglückliche, in den Abgründ<br />

versinkend, nach ihr emporgestreckt, ja als sei es an<br />

ihr gewesen, irgendeinem verderblichen Ereignis, einem<br />

heillosen Verbrechen zu steuern. Sowie es nur hoher Morgen,<br />

ließ sie sich ankleiden und fuhr, mit dem Schmuckkästchen<br />

versehen, zu dem Goldschmied hin.<br />

Nach der Straße Nicaise, dorthin, wo Cardillac wohnte,<br />

strömte das Volk, sammelte sich vor der Haustüre — schrie,<br />

lärmte, tobte — wollte stürmend hinein, mit Mühe abge-<br />

diene zur gefl. Kenntnis, daß wir uns erlauben werden,<br />

die ausstehenden Abonnemeutsbeträge per Rachnahme<br />

einzuziehen, und wir bitten, dieselben beim ersten Vorweisen<br />

einzulösen. Sollten Sie aber inzwischen auf dem<br />

Postbureau einbezahlt haben,-so bitten wir höflich, auf<br />

der Nachnahmekarte das diesbezügliche Datum und die<br />

genaue Adresse, unter welcher Sie einbezahlt haben, anzugeben.-Der<br />

einfache Vermerk: „Schon bezahlt!" ist ungetrügend<br />

und bringt Ihnen und uns Unannehmlichkeiten.<br />

Die Expedition.<br />

Tendenz zur Stärkung der Selbstverwaltung der Gemeinden,<br />

ein Erstarken des föderalistischen Prinzips in einem<br />

kleinen Bergkanton im Zeitalter des allgemein zunehmenden<br />

Zentralismus vermuten. Obwalden würde sich mit der Annähme<br />

der Initiative dem noch geltenden Verfassungsrecht<br />

des Kantons Graubünden nähern, in dem bis heute das<br />

Recht zur Erteilung von Konzessionen ebenfalls bei den Gemeinden<br />

lag, gerade heute aber interessanterweise die entgegengesetzte<br />

Strömung Boden gefaßt hat. Graubünden will<br />

fortab dieses Recht allgemein dem Kanton übertragen.<br />

Eine solche Vermutung geht aber fehl. Dem Begehren<br />

stand nicht ein erstcMer Selbstverwaltungswille der Gemeinden<br />

zu Gevatter, sondern vielmehr ein Unwille weiter Be-<br />

Völkerungsschichten über die langandauernden Konzessions-<br />

Verhandlungen für den Bau eines Kraftwerkes an der Sarneraa<br />

in Alpnach. Das beweisen zur Genüge die Initiativerwägungen,<br />

die einer gelegentlichen nähern Betrachtung<br />

wert sind.<br />

Es ist nns nicht bekannt, warum sich die Konzessionsver-<br />

Handlungen so lange hinzogen. Die Gründe hiefür sind aber<br />

leicht zu erraten. Man hörte noch nie davon, daß in irgendeinem<br />

Kanton unseres Schweizerlandes ein Konzessionsgesuch<br />

von einem Monat auf den andern erschöpfend hätte behandelt<br />

werden können. Die bisher gebauten und erst geplanten<br />

Werke erforderten ohne Ausnahme jahrelange Unterhandlungen,<br />

da vorgängig der Konzessionserteilung stets eine<br />

Fülle von wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Fragen<br />

abzuklären find. Beim Alpnacherwerk mag besonders die<br />

Abklärung der rechtlichen Seite die Konzessionserteilung verzögert<br />

haben, nachdem ja der Kanton mit dem Elektrizitätswerk<br />

Kerns bezüglich der Gemeinden in einem öffentlichrechtlichen<br />

Vertragsverhältnis steht und das Alpnacherwerk<br />

vornehmlich für die Eigenversorgung der Gemeinden Sarnen<br />

und Alpnach projektiert ist.<br />

Ueber die eigentlichen materiellen Begehren der Jnitiative<br />

läßt sich in guten Treuen geteilter Meinung sein. Der<br />

offene Vorwurf der Erwägungen und ihrer Kommentatoren<br />

aber, die Regierung lasse sich von politischen Rücksichten gegenüber<br />

der Gemeinde Kerns leiten und wahre die Volkswirtschaftlichen<br />

Interessen des Kantons nicht, weshalb man<br />

ihr die Konzessionserteilnngskompetenz entziehen müsse, bebedarf<br />

einer entschiedenen Zurückweisung!<br />

Wie man nun auch vernimmt, ist die nachgesuchte Konzession<br />

um die Ausnützung der Wasserkräfte an der Sarnerhalten<br />

von der Marechaussöe, die das Haus umstellt. Im wilden,<br />

verwirrten Getöse riefen zornige Stimmen: Zerreißt,<br />

zermalmt den verfluchten Mörder! —<br />

Endlich erscheint Desgrais mit zahlreicher Mannschaft,<br />

die bildet durch den dicksten Haufen eine Gasse. Die Haustür<br />

springt auf, ein Mensch, mit Ketten belastet, wird hinausgebracht<br />

und unter den greulichsten Verwünschungen des wütenden<br />

Pöbels fortgeschleppt. — In dem Augenblick, als die<br />

Scuderi halb entseelt vor Schreck und furchtbarer Ahnung<br />

dies gewahrt, dringt ein gellendes Jammergeschrei ihr in die<br />

Ohren. Vor, weiter vor! ruft sie ganz außer sich dem Kutscher<br />

zu, der mit einer geschickten raschen Wendung den dikken<br />

Haufen auseinanderstäubt und dicht vor Eardillacs Türe<br />

hält. Da sieht die Scuderi Desgrais und zu seinen Füßen<br />

ein junges Mädchen, schön wie der Tag, mit aufgelösten<br />

Haaren, halb entkleidet, wilde Angst, trostlose Verzweiflung<br />

im Antlitz. Die hält seine Knie umschlungen und ruft mit<br />

dem Ton des entsetzlichsten, schneidensten Todesschmerzes: Er<br />

ist ja unschuldig! Er ist unschuldig! Vergebens sind Desgrais,<br />

vergebens seiner Leute Bemühungen, sie loszureißen,<br />

sie vom Boden auszurichten. Ein starker, ungeschlachter Kerl<br />

ergreift endlich mit plumpen Fäusten die Arme, zerrt sie<br />

mit Gewalt weg von Desgrais,strauchelt ungeschickt, läßt das<br />

Mädchen fahren, das hinabschlägt die steinernen Stufen, und<br />

lautlos — tot auf der Straße liegen bleibt. Länger kann<br />

die Scuderi sich nicht halten. In Christus Namen, was ist<br />

geschehen, was geht hier vor? ruft sie, öffnet rasch den<br />

Schlag, steigt aus. —<br />

(Fortsetzung.)


A n » M e l t f e t t S e » ?<br />

Melchior und Balthasar<br />

Reichen Gold und Aepfel dar;<br />

Kaspar aus Egriscola<br />

Weint, da er die Armut sah-<br />

Tauseud Engel trösten gleich:<br />

Dieser Aermste macht euch reich!<br />

Heinz Steguweit.<br />

Alle Glücklichen sind reich, aber nicht alle Reichen glücklich.<br />

Sobald die Kirchturmsuhr die letzten zwölf Schläge aus<br />

der Rumpelkammer des alten Jahres hinausgeworfen hat,<br />

stopfen die Leute einander die Taschen mit den allerschönsten<br />

Wünschen. „Wir sind keine Heiden, darum wollen wir uns<br />

etwas wünschen; wir sind keine Narren, darum wollen wir<br />

uns etwas Rechtes, etwas wahrhast Gutes wünschen, das<br />

Größte, was uns der Herr nur geben kann: das Reich<br />

Gottes" (K. Pfleger).<br />

Die rote Hypothek auf den Neujahrswünschen 1349.<br />

Die Verhaftung des Kardinals Mindszenty ist Weltgespräch.<br />

Der „Osservatore Romano" schreibt treffend von der<br />

„schmerzlichen Entrüstung der Welt" und fügt bei: „Diese<br />

Kunde erreicht die Oeffentlichkeit am Tage, da die Kirche<br />

das Fest des hl. Thomas Becket, Erzbischofs von Canterbury,<br />

feiert, der von der öffentlichen Gewalt verfolgt wurde, weil<br />

er den Standpunkt verfochten hatte, daß die Bischöfe nicht<br />

eine Reihe von Gesetzen annehmen dürfen, welche die Versklavung<br />

der Kirche bedeuteten. Der große Märtyrer wurde<br />

am 29. Dezember 1170 von den Regierungshäschern festgenommen<br />

mit dem Ruf: Wo ist der Verräter?"<br />

Der ungarische Fürstprimas und Kardinal wurde sogar in<br />

einer Regierungsmitteilung des „Verrates" bezichtigt. Verrat<br />

ist heute nach kommunistischem Wörterbuch alles, was<br />

gegen den Kommunismus gerichtet ist. Selbst der gesunde<br />

Menschenverstand kann auf die Anklagebank gesetzt werden,<br />

weil's den Kommunisten gefällt, das Rezept eines Süddeutschen<br />

der Aufklärungszeit nachzuahmen: man müsse die jungen<br />

Bäumchen umgekehrt, mit der Krone in den Boden<br />

pflanzen. Das Experiment wurde damals gemacht — die<br />

Baumanlage auf einem weiten Feld ging traurig zugrunde.<br />

Es mutet wie eine Bürgerkunde an, die Echos aus aller<br />

Welt nebeneinander zu hören. Das „Sozialistische Italien"<br />

schreibt: „Bevor der Fall mit den Beziehungen zwischen<br />

Staat und Kirche in Ungarn etwas zu tun hat, ist er eine<br />

Tatsache, welche die Unterdrückung der politischen Freiheiten<br />

angeht. Abgesehen von >der Gestalt des hohen ungarischen<br />

Prälaten und von der Handlungsweise, die ihm vorgewarfen<br />

wird, ist eine politische Freiheit undenkbar, in der<br />

nicht die vollste Religionsfreiheit lebt, da diese der Ausdruck<br />

des Denkens ist, der wie alle anderen Aeußerungen des<br />

Denkens geschützt werden muß." Die französische „Epoque"<br />

meint richtig: „Die offene Rechnung zwischen den katholischen<br />

Massen und der Regierung kann nicht mit einer Verfolgung<br />

reguliert werden, und die Deutschen, die den Kardinal Mindszenty<br />

am Vorabend der Befreiung verhafteten, haben damit<br />

schon Erfahrung gemacht."<br />

In den Vereinigten Staaten Amerikas herrscht ein Sturm<br />

der Entrüstung, unabhängig vom religiösen Bekenntnis. Die<br />

Presse erinnert an die ähnlichen Methoden des Kommunismus<br />

in Jugoslawien gegen Erzbischof Stepinac. Katholische<br />

Organisationen sind an die amerikanische Regierung gelangt<br />

aa in Alpnach bereits am 24. Dezember 1948 erteilt morden.<br />

Ueber diese Konzessionserteilung darf man sich ehrlich<br />

freuen. Damit war das Jnitiativbegehren aber bereits auf<br />

den 25. Dezember gegenstandslos geworden und kann man<br />

nicht so ganz verstehen, warum diese „Unmuts-Jnitiative"<br />

auf den 31. Dezember dennoch eingereicht wurde. Unverständlich<br />

aber bleibt vor allem, warum die Meldung über<br />

diese gegenstandslose Initiative auch noch auf die Fahrt<br />

durch den schweizerischen Blätterwald liberaler Blaubung<br />

geschickt wurde, unter dein Motto: „Bannalp-Stimmung en<br />

miniature" (Unterwaldner), oder „Wirtschaftspolitischer<br />

Kampf in Obwalden" (Bund)! Sicher wäre der Titel „Sturm<br />

im Wasserglas" zutreffender gewesen-<br />

Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß ge--<br />

wisse Kreise in Obwalden den Kampf um des Kampfes willen<br />

lieben, und daß ihnen dieser alljährliche Kamps von der<br />

Silvesternacht bis zur Landsgemeiude zum Vitamin k geworden<br />

ist, ohne das sie nun einmal nicht mehr leben können.<br />

*<br />

Kraftwerk an der Sarneraa.<br />

(Mitgeteilt vom kantonalen Baudepartement Obwalden.)<br />

Das Baudepartement Obwalden legt Wert darauf, im'<br />

Auftrage des Regierungsrates die Oeffentlichkeit über den<br />

Stand und die Entwicklung der Verhandlungen betreffend<br />

die Konzessionserteilung für ein Kraftwerk an der Sarneraa<br />

an Hand der Akten sachlich und den Tatsachen entsprechend<br />

zu informieren. Dabei darf der umfassende Wechsel als bekannt<br />

vorausgesetzt werden, der in den letzten Jahren in der<br />

Konzessionsbehörde vor sich ging und der daraus ersichtlich<br />

ist, daß sechs von den sieben Mitgliedern des Regierungsrates,<br />

die 1943 im Amte standen, seither ersetzt worden sind.<br />

Die geltenden Bestimmungen des Kantons und des Bundes<br />

lauten derart, daß der Regierungsrat sich nicht nach Eingang<br />

eines Konzessionsgesuches lediglich nach freiem Ermessen<br />

schlüssig zu machen hat, ob er eine Konzession erteilen wolle<br />

oder nicht. Er hat im Gegenteil nach den eingehenden Vorschristen<br />

des kantonalen Wasserpolizeigesetzes vom 9. April<br />

1877, des Bundesgesetzes über die Nutzbarmachung der Wasserkräste,<br />

vom 22. Dezember 1916, der bezüglichen Vollzugsbestimmungen<br />

sowie des Kreisschreibens des Bundesrates vom<br />

28. März 1918 betreffend die Einsendung der Pläne der anzulegenden<br />

Wasserwerke vorzugehen und die tatsächlichen und<br />

rechtlichen Verhältnisse einer sehr sorgfältigen Prüfung zu<br />

unterziehen. Bezüglich des projektierten Kraftwerkes an der<br />

Sarneraa läßt sich die Entwicklung folgendermaßen fkizzieren:<br />

1. Ein aus mehreren Persönlichkeiten der Gemeinden Sarnen<br />

und Alpnach gebildetes Initiativkomitee „zu Handen<br />

einer zu gründenden Gesellschaft mit Hauptbeteiligung der<br />

Gemeinden Sarnen und Alpnach" reichte am 22. Dezember<br />

mit der Bitte um Intervention in Budapests Im gleichen<br />

Sinn soll die Angelegenheit vor die UNO gebracht werden.<br />

Die Scheidung der Geister aus den Weltnebeln.<br />

Ist in vielen Kreisen die Furcht vor der kommunistischen<br />

Versklavung die Triebfeder der Entrüstung, so stellt<br />

christliche Welt die religiösen Motive m den Borde -<br />

gründ. Die „Times", London, schreiben: „Durch die Verhastung<br />

des Kardinals so nahe bei Weihnachten haben die Kommunisten<br />

ihrer Tat eine tiefere Bedeutung geben wollen. Sie<br />

haben die Kirche Ungarns ihres Hauptes beraubt und die<br />

Oberhoheit ihres materialistischen Credos verkündet, das rne<br />

Feierlichkeiten und den christlichen Glauben verdammt<br />

„Daily Telegraph", London: „Man hat die Weihnachtszeit<br />

zur Verhaftung gewählt, wo doch der gute Wille unter den<br />

Menschen herrschen sollte. Damit haben die leitenden Kommunisten<br />

Ungarns ihre Aktion noch gehässiger für alle Christen<br />

gemacht. Der Beschluß Moskaus, eine Herausforderung<br />

der katholischen Kirche Ungarns zu bewerkstelligen, ist veranlaßt<br />

mehr von der Furcht als von der Ueberzeugung der<br />

eigenen Kraft." Das letztere erinnert daran, daß die Deutschen,<br />

als sie auf Befehl Hitlers den Bischofspalast Msgr.<br />

Mindszentys besetzen sollten, aber den bischöflichen Widerstand<br />

zu fühlen bekamen, selber sagten: Monsignore habe den,<br />

Nazismus den „Mindszentismus" entgegengesetzt.<br />

In Rom laufen aus allen Weltteilen Telegramme und<br />

Protestschreiben von Laien, Priestern, Bischöfen ein, so auch<br />

aus der Schweiz. Der „Osservatore Romano" veröffentlicht<br />

spaltenlang die ergreifenden Kundgebungen der Treue zum<br />

Papst. Am 28. Dezember erklärte Rom, daß sich alle an der<br />

Vorbereitung uiid Verhaftung beteiligten Personen die dem<br />

Apostolischen Stuhle „in besonderer Weise" reservierte Exkommunikation<br />

zugezogen haben, wie sie in Canones 2334<br />

Nr. 2 und 2343 Nr. 3 des Kirchlichen Gesetzbuches vorsehen.<br />

Zugleich sind diese Personen „rechtlich infam" geworden, das<br />

heißt der kirchlichen Ehrenrechte beraubt (Verwaltung von<br />

Kirchenvermögen, Patenschaft bei Taufe und Firmung,<br />

Stimmrecht bei kirchlichen Wahlen, Ausübung des Patronatsrechtes).<br />

Der „Osservatore Romano" schreibt die bezeichnenden<br />

Sätze: „Man weiß, daß alle, Gläubige und Ungläubige, die<br />

damit prahlten, sich nicht um den Kirchenbann zu kümmern,<br />

früher oder später seinen erschreckenden, unerbittlichen Wert<br />

doch bewiesen haben. Von Napoleon angefangen, der erklärt<br />

hatte: „Die Exkommunikation durch den alten Papst läßt<br />

meinen Soldaten -die Bajonette nicht aus den Händen fallen",<br />

und sie in Rußland aus den gefrorenen Händen der<br />

unbesiegten Soldaten sinken sah — bis Hitler, der sein Ende<br />

fand unter den Ruinen seines ungeheuerlich stolzen Baues."<br />

Das gleiche Blatt schließt einen andern Artikel: „Vielleicht,<br />

vielmehr ohne „vielleicht", war es Zeit für viele, aus<br />

ihrer Trägheit aufgerüttelt zu werden, aus ihrer Gleichgül-<br />

! tigkeit, aus ihrem Pessimismus, aus ihrer Unentschie-denheit.<br />

Die Kirche lebt, weil sie kämpft, sie siegt, weil sie verfolgt<br />

wird."<br />

Mögen diese kernhaften Sätze wie ein Pfingststurm auch<br />

durch unsere Stuben fahre und das Geschmeiß der schlechten<br />

und neutralen Blätter ins Feuerloch wischen — bevor diese<br />

Presse, wie Th. Haecker sagt, „einer ganzen Generation von<br />

schwacher Geisteskonstitution das Hirn verdorben hat"! :—:<br />

1943 dem Regierungsrat ein Konzessionsgesuch für die Ver-<br />

Wertung der Wasserkraft der Sarneraa zwischen der Eisenbahnbrücke<br />

bei Kägiswil und dem Vierwaldstättersee ein.<br />

Nach einer ersten Einsichtnahme in das Projekt durch Regierungsrat<br />

und Baukommission und Einholung ergänzender<br />

Aktenunterlagen beim Initiativkomitee (12. Februar 1944)<br />

wurde das Dossier zunächst, wie vorgeschrieben, dem eidgenössischen<br />

Wasserwirtschaftsamt zugestellt und die Stellungnähme<br />

der zuständigen Bundesinstanzen veranlaßt.<br />

2. Nach Maßgabe von Art. 38 des kantonalen Wasserbaupolizeigesetzes<br />

erfolgte inzwischen die vorgeschriebene<br />

Projektauslage vom 12. Mai bis 12. Juni 1944 mit Einsprachefrist<br />

bis 26. Juni 1944. Innert dieser Frist gingen 24<br />

Einsprachen und Vorbehaltserklärungen ein, u. a. von der<br />

Armee, von den schweizerischen Bundesbahnen, von der Bürgergemeinde<br />

Alpnach, von der Korporation Kägiswil, von<br />

der Korporation Freiteil, von der AG. Parqueterie I. Durrer,<br />

Kägiswil, voon der Wuhrgenossenschaft Melcha-Aa, Sarnen,<br />

und vielen anderen. Das eidgenössische Wasserwirtschaftsamt<br />

schlug zunächst eine gewisse Umarbeitung des Projektes<br />

vor, bevor es die Stellungnahme anderer eidgenössischer<br />

Amtsstellen einhole.<br />

3. Es fand hieraus am 39 Juni 1944 eine erste Begehung<br />

unter Teilnahme eines Vertreters des eidgenössischen Wasserwirtschastsamtes<br />

statt. Dieses lud in der Folge auch die<br />

Armee zur Vernehmlassung ein. Die Stellungnahme des<br />

Chefs des Generalstabes wurde am 24. Januar 1945 dem<br />

Baudepartement übermittelt. Zwischenhinein mußten weitere<br />

technische Abklärungen (Wassermengen) aus Verlangen des<br />

Initiativkomitees vorgenommen werden und am 19. Juni<br />

1945 kam ein erneuter Augenschein, diesmal zusammen mit<br />

Vertretern der Armee, zustande. Die Amee äußerte sich neuerdings<br />

schriftlich am 4. Juli 1945 und schließlich ging die<br />

vom 24. Mai 1945 datierte Ansichtsäußerung der erdgenössischen<br />

Inspektion für Forstwesen, Jagd und Fischerei ein,<br />

nachdem auch diese Instanz am 10. April 1945 einen Augenschein<br />

aufgenommen hatte.<br />

4. Nach Wegleitung des Wasserpolizeigesetzes ist der Regierungsrat<br />

verpflichtet, seinerseits Sachverständige zur<br />

Prüfung beizuziehen. Er holte zunächst ein Gutachten von<br />

Prof. Dr. W. Oswald, Freiburg, über die rechtliche Seite der<br />

Konzessionserteilung im Zusammenhang mit den zwischen<br />

dem Kanton und dem Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns bestehenden<br />

Vereinbarungen ein. Dieses Gutachten Oswald, erstattet<br />

unterm 24. November 1945, lag. am 7. Dezember 1945<br />

der Baukommission vor.<br />

5. Nach einer Besprechung vom 1. Februar 1946 mit dem<br />

Initiativkomitee, wobei diesem eröffnet wurde, daß die Regierung<br />

zur Erteilung einer Konzession grundsätzlich bereit<br />

sei, wurde ein technisches Gutachten bei Jng. Th. Frey, Zunale<br />

nicht der Regierungsrat zu vertreten hat, wurde dieses Gutackten<br />

erst am 21. November 1946 erstattet und sogleich nach<br />

Einsichtnahme durch Baukommission und Regierungsrat am<br />

31. Dezember 1946 dem Initiativkomitee zur Stellungnahme<br />

übermittelt.<br />

6 Das Initiativkomitee führte indessen seine Studien tt>ei=<br />

ter, zog Jng. I- Hagen, Zürich, als Experten bei, veranlaßte<br />

weitere Aufnahmen und Berechnungen und ichrieb unterm<br />

1. Dezember 1947 an das kantonale Baudepartement:<br />

„Diese umfangreichen Arbeiten haben eine Verzögerung gebracht,<br />

welche Sie gütigst entschuldigen wollen. Unter dem<br />

gleichen Datum, 1. Dezember 1947, wurde vom initiativkomitee<br />

ein Ergänzungsprojekt des Jngenieurbureaus Seiler<br />

vom 15 Oktober 1947, eingereicht. Dieses Erganzungvproiekt<br />

mußte neuerdings öffentlich aufgelegt werden. Das geschahvom<br />

12. Februar bis 14. März 1948, mit Ein,prachefr.st b,s<br />

28 ülftctr^ 1948.<br />

7. Mittlerweile wurden die Arbeiten für die Ausfertigung<br />

einer Konzession gefördert und der Entwurf vom Regierungsrat<br />

in den Sitzungen vom 31. Mai und ^uli 1948 emläßlich<br />

beraten und am 21. Juli 1948 dem Jn.tiattvkomitee<br />

-iuaestellt Aus dessen Gesuch wurde hierauf eine Konferenz<br />

vereinbart, die am 26. Oktober 1948 zustande kam und zu<br />

einer eingehenden Besprechung des Konzestionsentwurfes<br />

führte. Nach Vorliegen des Protokoll hierüber und einer<br />

vom Initiativkomitee unterbreiteten neuen Formulierung<br />

einer Bestimmung nahm der Regierungsrat am 24. Dezember<br />

1948 die Bewilligung des Entwurfes vor.<br />

8. Eine Angelegenheit von derartiger finanzieller Tragweite<br />

wird nie übers Knie abgebrochen werden können. Diese<br />

Ueberlegung wird im vorliegenden Fall schon durch den Umstand<br />

gerechtfertigt, daß das ursprüngliche Projekt seit der<br />

Einreichung des Konzessionsgesuches wesentliche Umarbeitungen<br />

erfahren hat. Die geschilderte Entwicklung zeigt die Stadien<br />

der Prüfung der Projekte, der Begutachtung, der Ergänzung<br />

der Unterlagen, der Auflagen und Einsprachen, der<br />

Beratung der Konzessionsvorlage bis zum letzten Regierungsratsbeschluß<br />

vom 24. Dezember 1948. Gerade die Volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung eines solchen Werkes macht es unerläßlich,<br />

daß seitens der verantwortlichen Instanzen nichts unterlassen<br />

werde, was zu einer nach der technischen, finanziellen,<br />

wirtschaftlichen und rechtlichen Seite tragbaren Lösung<br />

des gestellten Problems beitragen kann. Das entspricht<br />

nicht bloß dem Interesse des projektierten Werkes, sondern<br />

demjenigen des Gefamtwohles, dem Volk und Behörden zu<br />

dienen haben.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Regierm°gsratsverh«ndlungen vom 4. Januar<br />

<strong>1949</strong>. Von Othmar Britschgi, Alpnach, und weiteren 965<br />

Mitunterzeichnern ist ein Volksbegehren eingegangen aus<br />

Abänderung der Kantonsverfassung im Sinne der Uebertragung<br />

des Rechtes auf Erteilung von Wasserrechtskonzessionen<br />

an die Gemeinden.<br />

Die Eidgenössische Abteilung für Landwirtschaft hat an<br />

die Stallsanierung Nassenboden, Giswil, im Voranschlag von<br />

Fr. 20 090— einen Beitrag von 20 Prozent zugesichert.<br />

Der Bundesrat hat das Kdo. des Geb.Jns.Rgt. 29, dem<br />

auch die <strong>Obwaldner</strong> Auszugstruppen unterstellt sind, Oberst<br />

Krippl übertragen.<br />

Dem Kantonsrat wird beantragt, die Gebühren der Zivilstandsbeamten<br />

den heutigen Geldverhältnissen anzupassen.<br />

Mit Wirkung ab 1. Januar <strong>1949</strong> werden die Hebammentaxen<br />

neu geregelt, indem das Wartgeld auf Fr. 30.— je 100<br />

Einwohner festgesetzt wird und die Taxen für Geburten im<br />

Krankenhaus maximal Fr. 59.— und für Geburten zu Haufe<br />

maximal Fr. 60.— betragen.<br />

Eine schöne Sitte soll gehütet werden: daß der Gemeinderat<br />

an Neujahr dem Pfarrer und seinen Mitseelsorgern Dank<br />

und Glückwunsch entgegenbringt. Das schafft und schützt das<br />

gegenseitige Vertrauen. Es ist ein Bild im kleinen von dem,<br />

was sich in Rom im großen abgespielt hat. Am Neujahrsvormittag<br />

hatte der Stadtrat unter Führung des Bürgermeisters<br />

Rebecchini Privataudienz beim Heiligen Vater, um<br />

ihm die Glückwünsche zu entbieten. Am Silvesterabend nahm<br />

der Bürgermeister teil am Te Deum in der Kirche „Al Gesu"<br />

und überreichte nach vierhundertjähriger Sitte dem General<br />

des Jesuitenordens einen kostbaren Kelch. Viel Volk war anwesend,<br />

darunter 500 Tramangestellte, die sich nachher auf<br />

den Petersplatz begaben, um dem Papst zu „neWahren".<br />

Pius XII v den die Trämler seit der letztjährigen nnvergeßlichen<br />

Audienz hoch verehren, zeigte sich am Fenster seines<br />

Arbeitszimmers und erteilte ihnen den Segen. : :<br />

Ein höfliches Volk ist geachtet und geliebt —• auch ohne<br />

viel Verkehrsreklame. Die beste Empfehlung sind die Leute<br />

„am Ort", wie sie grüßen und sich geben. Dazu gehört das<br />

Grüßen in und um die Postautos, die Beachtung des Rauch-<br />

Verbotes besonders bei geschlossenen Fenstern und das Platzmachen<br />

der jüngeren den älteren Fahrgästen gegenüber. Bübchen,<br />

Mädchen sein, höflich sein bricht kein Bein. **<br />

Anpassung des Zinsfußes. (Korr.) Gemäß den auf Iahresende<br />

1948 neu veröffentlichten Geschäftsbedingungen setzen<br />

sowohl die <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank wie die Nidwaldner<br />

Kantonalbank den Zinsfuß für erste Hypotheken mit<br />

Wirkung ab Martini 1948, d. h. für die auf Martini <strong>1949</strong><br />

fällig werdenden Zinse, von 3^ auf 3^ Prozent herauf.<br />

Militärisches. (Korr.) Hr. Oberleutnant Eugen L ä u b l i<br />

ist vom Regierungsrat vom Kommando der Bewachungs-Kp.<br />

1 OW unter Verdankung der geleisteten Dienste entlassen<br />

worden, nachdem er im Kanton Aargau Wohnsitz genommen<br />

hat und der Militärbehörde dieses Kantons zur Verfügung<br />

gestellt werden soll. Das Kommando der Bew.Kp. 1<br />

OW ist vom Regierungsrat von Obwalden Herrn Oblt.<br />

Franz Müller, Alpnach, übertragen worden.<br />

Interkantonale Landes-Lotterie. Der Hanptttreffer von<br />

Fr. 50 009.— der Dezembkr-Tranche wurde durch eine Zürcher<br />

Bank eingelöst. Der Treffer von Fr. 10 000.— fiel auf<br />

einen Arbeiter im Kanton Zürich, während der Treffer von<br />

Fr. 5000— von einem Ausläufer in Zürich gewonnen wurde.


Der Haupttreffer von Fr. 59 OOO.— der November-Tranche<br />

wurde nachträglich von einer Handwerlersfrau in Luzern<br />

eingelöst.<br />

Die nächste Ziehung findet am 11. Januar in Birsfelden,<br />

Baselland, statt.<br />

Die junge Bauerngeneration ist an der Reihe. :: Was<br />

heute auf dem Gebiete der schweizerischen Agrarpolitik vorgekehrt<br />

wird, gilt insbesondere der jungen Bauerngeneration.<br />

Für sie steht noch die ganze Zukunft offen. Für sie<br />

müssen heute die Grundlagen für kommende bäuerliche Wohlfahrt<br />

und Glück gelegt werden. Es ist eine schwere, aber zugleich<br />

eine hochbeideutsame Periode, in der sich der schweizerische<br />

Bauernstand befindet. Die neuen Wirtschastsartikel der<br />

Bundesverfassung sind angenommen, aber die darauf ausbauenden<br />

Gesetze müssen erst noch verwirklicht werden.<br />

Im Bordergrund steht das Gesetz über die Erhaltung des<br />

bäuerlichen Grundbesitzes, das Bodenrecht genannt, und das<br />

eigentliche Landwirtschaftsgesetz. Damit die junge Bauerngeneration<br />

über die große Tragweite dieser Gesetzeswerke im<br />

Bilde ist, sollten für sie besondere Tagungen im ganzen Lande<br />

herum organisiert werden. Die Thurgauer haben bereits den<br />

Anfang gemacht und dabei Prof. Dr. Howald, Brugg, schweiz.<br />

Bauernsekretär, über aktuelle agrarpolitische Fragen referieren<br />

lassen. Der bauernkulturelle Ausschuß der zürcherifchen<br />

landwirtschaftlichen Organisationen hat bei der Aufstellung<br />

des Wintertäigkeitsprogramms u. a. den Beschluß gefaßt,<br />

es möchten in sämtlichen Bezirken besondere Diskuffionsnachmittage<br />

für die jungen Bauern veranstaltet werden, damir<br />

sie sich über aktuelle Fragen aussprechen können und gleichzeitig<br />

von berufenem Munde darüber aufgeklärt werden. In<br />

ähnlicher Weise sollte in andernKantonen vorgegangen werden.<br />

Die junge Bauerngeneration muß zur Mitarbeit herangezogen<br />

werden, und sie muß auch selbst Verantwortlichkeiten<br />

übernehmen.<br />

In der Gesellschaft schweiz. Landwirte vom letzten Dezember<br />

sprach der kommende schweiz. Bauernsekretär Dr.<br />

Jaggi über Betrachtungen zur heutigen Lage und Zukunft<br />

unserer Landwirtschaft. Er beleuchtete diesen Fragenkomplex<br />

ausschließlich vom Standpunkte der jungen Bauerngeneration<br />

aus. Auch hier hat also das junge Element einmal<br />

Gelegenheit bekommen, sich zu äußern, und es ist sicher gut,<br />

wenn die Gesellschaft schweiz. Landwirte und wenn auch andere<br />

Bauernorganisationen ab und zu einem Jungen das<br />

Wort zu einem Vortrag geben. Die junge Bauerngeneration<br />

wird dies zu schätzen und zu würdigen wissen.<br />

Sarnen. (Eing.) Schon längere Zeit steht beim Türlihaus<br />

auf dem Bahnhofplatz das Baugespann für einen geplanten<br />

Neubau des Buchdrucker Otto Abächerli. Hoffentlich entsteht<br />

ein Bau, der unferem Dorfbild angepaßt ist und den Zug<br />

ins Große und Moderne mit bodenständiger Bautradition<br />

zu verbinden weiß. Vielleicht würden der Heimatschutz oder<br />

die „Pro Campagna" hierüber gute Fingerzeige zu geben<br />

wissen. Wir zweifeln nicht daran, daß allseits der Wille besteht,<br />

etwas Gefreutes zu machen.<br />

Sarnen. Konzert der Feldmusik. Zu den unbeschwerten<br />

Fastnachtsanlässen dieses Jahres macht die stattliche Feldmusik<br />

mit ihrem Konzert, das sie am Dreikönigstag einem<br />

aufmerksamen Publikum dargeboten, den frischen Eingangs-<br />

Vers. Unter der sympathischen und eleganten Direktion von<br />

Herrn Robert Barmettler wurde ein Konzert zusammengestellt,<br />

das gewiß jedem Musikliebenden zusagen kann, wenn es<br />

auch vor allem darauf ausging, die leichten und die Musen<br />

der Unterhaltsamkeit zum Worte kommen zu lassen.<br />

Obwohl die Feldmusik Sarnen an Größe überraschend zugenommen<br />

hat, so ist die durchschnittliche Qualität der Spieler<br />

sehr gut, so daß die Vorträge keineswegs schwerfälliger<br />

wurden, sondern es macht sich ein voller, runder Klang sehr<br />

vorteilhaft geltend. Ein hervorstechendes Merkmal der Feldmusik<br />

Sarnen ist der klare und sichere Rhythmus und ihre<br />

Liebe zu blendenden fortissimos. Ein kleiner Mangel macht<br />

sich in der Dynamik noch geltend, aber dies trübte keineswegs<br />

den durchaus sehr guten Gesamteindruck. Hatte man<br />

doch das angenehme Gefühl, daß jeder Spieler seinen Part<br />

sattelfest und sicher innehielt, was der Wiedergabe eine strotzende<br />

und kraftvolle Sicherheit verlieh.<br />

Als kleine Zwischengabe offerierte der Flötenvirtuose Viadimir<br />

Babiak einige Weisen aus „Earneval in Venedig".<br />

Sein Spiel ist von atemraubender Technik. Seine Gabe wurde<br />

vom Publikum begeistert applaudiert.<br />

Zum Schluß, als Abrundung des Ganzen, boten einige<br />

spielfreudige Spielleute ein Bauernschwank von Alfred Huggenberger,<br />

der durch seine derbe und gemütlich Herzhaftigkeit<br />

angenehme Erheiterung hervorrief. Das Spiel war gespickt<br />

mit einigen sehr lustigen und guten Regieeinfällen. Gespielt<br />

wurde es gut und mit der notwendigen Raschheit.<br />

Konzert und Theater der Feldmusik Sarnen, das am kommenden<br />

Sonntag und Montag nochmals wiederholt wird,<br />

verdient die volle Aufmerksamkeit des Sarnerpublikums, denn<br />

es handelt sich um einen Anlaß, der durch gediegene und<br />

wertvolle Unterhaltung angenehm hervorsticht.<br />

id.<br />

Kerns. (Korr.) Schon glaubte man, die Schwelle des alten<br />

zum neuen Jahre glücklich bertreten zu können, da erscholl<br />

noch kurz aufeinander das Totenglöcklein. Im hohen Alter<br />

von 83 Jahren hatte Niklaus Röthlin-Küchler, Hintermatt,<br />

und mit 78 Altersjahren Josef Abächerli-Durrer, Dormattli,<br />

ihre irdische Laufbahn vollendet.<br />

Wohlan, ihr guten und getreuen Knechte, geht ein in den<br />

ewigen Weihnachtsfrieden, um den Lohn für euer edles Wirkeu<br />

und Schaffen entgegenzunehmen. So wird der gnädige<br />

Richter sie gelobt haben, denn ihr Leben war Arbeit und Gebet,<br />

Liebe und Treue gegenüber den Nächsten. — Gott gebe<br />

ihnen die ewige Ruhe, allen trauernden Hinterlassenen nnser<br />

herzliches Beileid, a. d.<br />

Sächseln. (Korr.) Ein prächtiger Pfarreiabend versammelte<br />

am ersten Januarsonntag die ganze Gemeinde um<br />

ihre Seelsorger in der Turnhalle. Der hochwst. Hr. Prälat<br />

Uarrer Joh. Huber verstand es ausgezeichnet, mit der Bekanntgabe<br />

der Zahlen aus den Pfarreibüchern praktische und<br />

träfe Mahnungen zu verknüpfen und allen, die es anging,<br />

in die Herzen zu reden, alles in einem Geiste der Liebe und<br />

Sorge für die Seelen und die Zukunft unserer lieben Gemeinde.<br />

Den Abschluß des Abends, dem Orchester und Kirchenchor<br />

einen klangvollen Jntroitus gegeben hatten, bildete<br />

die Vorführung des Filnies über die Heiligsprechungsfeierlichkeiten<br />

des Jahres 1947 in Rom und in Sachsein, mit all'<br />

den unvergeßlichen Erinnerungen dieser hochsestlichen Tage.<br />

Sächseln. (Korr.) Im Geschäftsleben unseres Dorses ist da<br />

und dort ein Wandel eingetreten. Die allseits geschätzte Familie<br />

Ringeisen, Metzgerei, hat ihren Betrieb von der ftl«<br />

teren in die junge Generation übergehen lassen. Mit Neujahr<br />

hat Herr Hans Ringeisen das Geschäft übernommen, das vor<br />

mehr als vierzig Jahren fein Vater, der uns allen unvergeßliche<br />

Ulrich Ringeisen fei., begründet und dem in den letzten<br />

Jahren die Mutter, Frau Ringeisen-Müller, mit Sachkenntnis,<br />

Tüchtigkeit und Liebe vorgestanden hatte.<br />

Auch bei „Unterweibels" hat man die junge Generation<br />

eingespannt. Herr Paul Rohrer-Hinter hat das von ihm auf<br />

so flotte Höhe gebrachte Geschäft den Söhnen abgetreten,<br />

von denen° Herr Paul Rohrer-Furrer den Taxibetrieb und<br />

den Käsehandel, Herr Josef Rohrer-Rohrer das Ladengeschäft<br />

und die Schweinemästerei übernimmt, währenddem sich die j<br />

Eltern ins „Stöckli" zurückziehen.<br />

Die Erfahrung und Sorge der Aelteren wird den jungen<br />

Nachfolgern zur Seite stehen. Den „Demissionären" wünschen<br />

wir ein wohlverdientes langes Ausruhen und viel<br />

Freude an der Tüchtigkeit und Tatkraft, mit der sich die Jungen<br />

an die Arbeit machen!<br />

Alpnach. (Eing. aus Kerns.) Grimdungstonzert des Jodkerklnb<br />

Alpnach. Vor zirka eineni Jahr tat sich eine wackere<br />

Schar Alpnacher, vom Jodlerkamerad Arnold Sepp und den<br />

Jodlerfreunden Roth Dölf, Halter Sepp und dem Durrer<br />

Bruno angeeifert und angefeuert, zu einem neuen Jodlerklub<br />

zusammen. Unter Jost Mäders zielsicherer Leitung<br />

wurde unentwegt geprobt, ausgefeilt und Lied um Lied gewissenhaft<br />

eingearbeitet. Nach dieser gründlichen Vorarbeit<br />

durfte es dieser junge Verein wagen, mit einem ausgewählten<br />

Programm vor das jodelfreudige Alpnachervolk zu treten,<br />

um so den neuen, prächtigen „Schlüsselsaal" würdig zu<br />

eröffnen.<br />

Das zahlreiche Publikum, das von nah und fern im großen<br />

Saal zusammenströmte, wurde in den Darbietungen der<br />

schmucken Alpnacher Jodler aufs angenehmste überrascht. Die<br />

Liedervorträge zeigten beachtliches Können und zeug,ten von<br />

gründlicher Chorarbeit. Selbst Paul Müller-Eggers Bärgmorge<br />

und Max Lienerts Schwizervolk dursten sich hören<br />

lassen, trotzdem diese Lieder langjährigen Quartetten zu<br />

schaffen geben. Der junge Jodelklub hat feine Jungfernfahrt<br />

aufs Beste bestanden und es wird ihm der erfolgreiche Auf- j<br />

stieg der Sarner und Kernser Jodler nicht ausbleiben. Dem z<br />

Präsidenten und flotten Borjodler Arnold Sepp, sowie der<br />

tüchtigen Direktion gratulieren wir zu diesem ersten großen<br />

Erfolg.<br />

Alpnach^ (Eing.) Das Gründungskonzert des Jodelllub<br />

Alpnach gestaltete sich zu einem kaum erwarteten Erfolg. Zur<br />

Abendaufführung vermochte der Neue, große Kronensaal<br />

nicht alle Besucher mehr aufzunehmen. Viele kamen wohl<br />

aus Neugierde, doch werden sie nach diesem ersten Konzert zu<br />

den Stammgästen zählen. Vom Dargebotenen war man j<br />

durchaus befriedigt, eine anfängliche Hemmung war bald !<br />

überwunden, und dann begann das muntere Bergbrünnlein j<br />

der heimeligen Naturvorträge und Chorlieder zu fließen. ,<br />

Am meisten gefiel wohl das „Heimwehlied", das mit seinen !<br />

beinahe gehauchten Piani den reinsten Genuß bot. Angenehm j<br />

aufgefallen ist auch, daß sich der neugegründete Klub zur ;<br />

schmucken <strong>Obwaldner</strong>-Tracht, dem braunen Hirthemd mit der ;<br />

reichen Wollstickerei und dem schrägen Flügel-Krawättli, ent- !<br />

schlössen hat. Dem ganzen Klub, dem bewährten Vorjodler j<br />

Arnold Sepp und besonders auch dem Dirigenten Jost Mä- ;<br />

der unsere besten Glückwünsche zum Beginnen.<br />

Er drängt uns, zum Schluß noch drei Kränzchen zu winden<br />

denen, die außer dem Jodelklub zum Gelingen des<br />

Abends auch ihren guten Teil beigetragen haben: Das' erste ,<br />

gehört dem Architekten Edwin Durrer, der mit diesem Saal- !<br />

bau einen Raum von reinster Akustik geschaffen hat, das :<br />

zweite dem aktiven Jodler Dr. I. Britfchgi, der in seiner j<br />

launigen Begrüßung unsern <strong>Obwaldner</strong> Heinrich Federer ;<br />

zum Bundesgenossen anrief, von der Königinmutter Mary j<br />

und dem Royal Baby sprach und damit sofort den nötigen<br />

Kontakt mit dem Publikum schuf, (— ich hoffe sehr, daß mir j<br />

der Redaktor diese Zeilen nicht unterschlägt!), und ein drit- z<br />

tes Kränzlein endlich sei der flotten Ländlermusik darge- !<br />

bracht, an der sich jedes schollenverbundene Herz im Zeitalter<br />

des Jazz wieder einmal so richtig freuen konnte. Auf<br />

Wiederhören!<br />

Giswil. (Eing.) Am 30. Dezember des alten Jahres wurden<br />

die Alpzüger der Teilsame Großteil zu einer außerordentlichen<br />

Teilenversammlung einberufen. Das Traktandum bot<br />

Gelegenheit, über die Vorlage der teilrevidierten Alpenver-<br />

Ordnung zu entscheiden. Das Wort zur Diskussion hatte vorwiegend<br />

der Teilenvogt, indem er erörterte, wie und warum<br />

die Vorlage in diesem Sinne ausgearbeitet wurde. Darum<br />

die starke Ausrundung der Alpkosten und ordentlichen Taxen,<br />

weil immer noch große Schulden drücken. Der. Ansatz der<br />

Alpkosten und Taxen wurde im neugeregelten Sinne genehmigt.<br />

Dabei wurde noch dieses und jenes näher präzisiert<br />

und anderes noch bemängelt, schlußendlich alles unverändert<br />

angenommen. Ob der Anhang der neuen Alpenverordnung<br />

sofort.oder erst mit der neuen Jahrzahl in Kraft treten soll,<br />

entscheidet die ordentliche Teilenversammlung Ende Jänner.<br />

Interessant ist .es oft, daß so viele im Schatten bleiben<br />

mit ihrer Meinung, wenn die Gelegenheit da ist, mitzureden.<br />

Es hilft allenthalben sehr wenig, mit Vor- und Nachurteilen<br />

die Sache in Fluß zu bringen, wenn man sich im entscheidenden<br />

Moment hinter andern versteckt, um ja nicht zu verletzen<br />

oder gar dann selbst noch zum Schluß zustimmt,<br />

man je zuvor bekämpfte.<br />

K a n t o n e<br />

was<br />

Zürich. — Gefährliches Spiel für Kinder. — In Zürich<br />

vergnügten sich zwei Knaben auf dem Gerüst eines Neubaues.<br />

Unglücklicherweise betraten sie einen einzelnen, zirka 4 m<br />

langen Gerüstladen, der auf zwei Querträgern ruhte und<br />

dessen Ende zirka 40 cm in das Freie ragte. In der Folge<br />

hielten sie sich auf dem überragenden Ende des Gerüstladens<br />

auf, so daß der Laden. abwärts kippte. Während der eine<br />

Knabe sofort aufwärts kletterte, um den Laden wieder ins<br />

Gleichgewicht zu bringen, hielt sich sein 7jähriger Kamerad<br />

noch an einem runden Längsträger. Da ihn jedoch die Kräfte<br />

verließen, fiel er 4 m tief auf das Fundament hinunter,<br />

wobei er sich an einem eingemauerten Armierungseisen verletzte.<br />

Er erlitt einen Unterkieferbruch und evtl. einen Schüdelbruch<br />

und wurde in das Kinderspital überführt.<br />

Neuenburg. — Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.<br />

Ein hübscher Brauch, der — Irrtum vorbehalten — aus<br />

England stammen dürfte, hat dieses Jahr unerwartet die<br />

Stadt Neuenburg erobert. Am Freitagabend, als der große<br />

Christbaum, den die Stadtbehörden alljährlich vor dem<br />

Stadthaus aufstellen, bereits im Glänze seiner Kerzen erstrahlte<br />

und der traditionelle Weihnachtsmann den Kindern<br />

in den Straßen Leckerbissen verteilte, sahen sich die Berkehrspolizisten<br />

der Stadt plötzlich umgeben von kleinen Geschenken<br />

— Schokolade, Weinflaschen, Zigarren und Zigaretten<br />

, die ... von Automobilisten und Passanten vor ihnen<br />

niedergelegt worden waren.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Appellationsurteil gegen Nestle.<br />

Im Berusungsverfahren gegen die Firma Nestle S.A. in<br />

Vevey wegen der bekannten Kondcnsmilchaffäre hat das<br />

kriegswirtschaftliche Appellationsgericht in Bern dieser Tage<br />

sein Urteil gefällt und zwar im Sinne einer Verschärfung des<br />

Entscheides der Vorinstanz, welche zu Jahresbeginn 1948<br />

zwar den Administrator der Nestle S.A., Perrochet, zu einer<br />

Buße von 8000 Fr. mit solidarischer Haftung der Firma<br />

verurteilt hatte, dagegen die Anklage wegen widerrechtlichen<br />

Gewinnes fallen ließ.<br />

Die Appellationsinstanz hat nunmehr die Argumentation<br />

des Klägers, also des Eidg. Volkswirtschastsdepartementes,<br />

in allen wesentlichen Punkten übernommen, insbesondere den<br />

Borwurf, daß die Nestle S.A. nicht nur den Fettgehalt ihrer<br />

an das Internationale Rote Kreuz gelieferten Kondensmilch<br />

ohne behördliche Bewilligung herabgesetzt, sondern auch, daß<br />

die Firma damit einen widerrechtlichen Gewinn erzielt habe,<br />

der rückerstattet werden müsse. Das Urteil des Appellations-<br />

Hofes lautet auf eine Buße in der Höhe von 10 OOO Fr. gegen<br />

A. Perrochet, auf eine Buße in der Höhe von 2000 Fr. gegen<br />

den Preisexperten der Nestle S.A., Hoser, sowie aus Solidarhastung<br />

der Firma für die Bußenbeträge. Außerdem<br />

muß die Nestle S.A. den widerrechtlichen Gewinn von 60 000<br />

Fr. an die Eidgenossenschaft zurückerstatten.<br />

Ae G e w i m b e M «<br />

lies MeilmWers<br />

Burrus schreitet zur Tat.<br />

spk. Der Personalverband der Zigarettenfabrik F. I. Burrus<br />

in Boncourt (Berner Jura) veröffentlicht in der jurassischen<br />

Presse einen längeren Bericht über eine Versammlung<br />

der Leitung und des Personals der Firma, bei deren Anlaß<br />

großzügige Zuwendungen an Angestellte und Arbeiter<br />

angekündigt worden seien. Danach soll jeder Firmenangehörige<br />

einen festen Betrag von 100 Fr. pro Dienstjahr erhalten,<br />

wobei ausdrücklich vermerkt wird, daß nicht wenige<br />

20, 30 und sogar 40 Jahre bei der Firma tätig sind und<br />

nun entsprechende Beiträge einkassieren können. Ueberdies soll<br />

jeder noch eine Gratifikation von 10 Prozent seines Jahres-<br />

Verdienstes bekommen. Aehnliche Zuwendungen sind für die<br />

im Ruhestand lebenden Ehemaligen und für deren Witwen<br />

gemacht worden. Die begreiflicherweise mit großer Freude<br />

aufgenommene Maßnahme wurde von den Inhabern der<br />

Firma mit dem ausgezeichneten Geschüftserfolg im Jahre<br />

1948 begründet, der zu einem großen Teil dem Fleiß des<br />

Personals zuzuschreiben sei und diesem, nun auch zugute kommen<br />

solle.<br />

Mit dieser Weihnachtsbescherung gehört die Firma F. I.<br />

Burrus zu den wenigen schweizerischen Arbeitgebern, denen<br />

die Forderung nach Gewinnbeteiligung des Arbeitnehmers<br />

ein ernstes Anliegen ist. Burrus schüttet nicht nur einen<br />

Bonus in Form der häufig, aber lange nicht überall praktizierten<br />

Weihnachtsgratifikation aus. Burrus verabfolgt auch<br />

nicht einfach eine Dienstalterszulage, die nicht bloß der<br />

Staat, sondern gelegentlich auch die Privatwirtschaft kennt.<br />

Denn Burrus beteiligt seine Mitarbeiter am Gefchäftserfolg<br />

und erfüllt so ein Postulat der sozialen Gerechtigkeit, das der<br />

gegenwärtige Papst auch schon unterstrichen hat. Man darf<br />

auf diesen Zusammenhang mit der christlichen Soziallehre um<br />

so mehr hinweisen, als der Katholik Burrus bekanntlich Gegenstand<br />

heftiger Angriffe von links zu sein pslegte. Gewiß<br />

ist Burrus ein Großverdiener. In seinem Falle aber sind<br />

auch andere, die indessen weder das Herz noch den Mut haben,<br />

ein Gleiches zu tun. Wenn aber eingewandt werden<br />

sollte, der Arbeitnehmer hätte auch B zu sagen und gegebenLnsalls<br />

den Mißerfolg und deshalb den Verlust mitzutragen,<br />

dann ist darauf zu erwidern, daß die dürren Jahre<br />

vom Arbeitnehmer mit größerer Einsicht und williger hingenommen<br />

werden, wenn er den Arbeitgeber in den guten<br />

Jahren als aufgeschlossenen und gerechten Menschen kennengelernt<br />

hat. — D. in der NZN.<br />

LnäiihMtes M W W<br />

fi. Muß man den Menschen unserer Tage auf die Weife<br />

ansprechen, wie es die „Glückskette" in ihrer Sendung<br />

vom letzten Donnerstagabend getan hat? Diese Frage hat<br />

sich einem Hörer ausgedrängt, der einer von denen war, die<br />

zufällig den Knopf auf die internationale Hilfsaktion der<br />

schweizerischen Landessender eingestellt hatten. — Es scheint<br />

so; der gemeldete Erfolg des Aufrufes scheint tatsächlich denen<br />

Recht zu geben, die mit wohlvorbereiteter sogenannter Improvisation<br />

die Sentimentalität und vor allem eine fieberhaste<br />

Spannung im Zeitgenossen zu erregen wissen. Begeistert,<br />

wie im Taumel, wurden die Franken aus den Altar<br />

der Massensuggestion gelegt.


Die historische Brücke bei<br />

Martinsbrück (GrauSünden)<br />

in Flammen ausgegangen.<br />

An der tirolisch-bündnerischen<br />

Grenze bei Hochfinstermünz ist die<br />

historische Brücke über den Jnn<br />

in Flammen ausgegangen. Glück-<br />

Zicherweise konnten ein Teil der<br />

Brücke und der Turm einigerma-<br />

Hen erhalten bleiben, so daß die<br />

Brücke wieder aufgebaut werden<br />

kann.<br />

Schlager-ABC. 16.00 Populäres ?;^Z^-s^Lieder^v»<br />

ner. 16.30 Tanzmusik zum Tee. 17.00 2Balltser-ucoer mm<br />

Gustav Doret. 17.15 Musik von Ferrond undMilhaud 17 30<br />

Kinderstunde. 18.00 Liedervortrage von Alga Kosta, Sopran.<br />

18.30 Schlageralbum. 19.00 Schwarzwaldfahrt. 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 Sinfoniekonzert des Musikkollegiums<br />

Winterthur. 21.25 Vielleicht ein Wort vielleicht ein ^.ied.<br />

22.05 Elisabeth Höngen singt. 22.35 Amerikanische Neger<br />

spielen und singen.<br />

Mittwoch, 12. Januar.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf spricht^ zn^ -^huen.<br />

12.15 Maria Müller singt. 12.40 C. Dumont. 13.0a ^m Musiklade<br />

a de Promenade. 13.25 Klavierkonzert von Tschaikowsky.<br />

14.00 Italienisch für Hausfraren. 16.00 spanische Ballettmusik.<br />

16.30 1. Telemann-Sonate, 2. Schubert-Lieder. 3.<br />

Schumann-Romanzen. 4. Brahms-Lieder. 17.30 Kinderstundc.<br />

18.00 C. Dumont. 18.35 Bei der Oberzolldirektion Bern.<br />

19.05 Schallplatten-Divertissement. 19.40 Blick nach Schweden.<br />

20.30 Schweizer Liederspiel. 21.00 Anne Bäbi ^owäger.<br />

22.05 Musik, die jedes Herz erfreut.<br />

„Welch ekelhafter Misanthrop und Miesmacher", Hort<br />

man schon die Antwort auf diese skeptische Stimme ertönen.<br />

— Nur gemach! Nicht das Helfenwollen wird kritisiert, nur<br />

die gedankenlose Form, in der es immer mehr in Erscheinung<br />

tritt. Das Helfen wird zur spaßhaften Sensation, bei der<br />

man sich blendend unterhält. Wem aber käme es noch in den<br />

Sinn, in der Stille einem armen Menschen in der Nachbarschast<br />

Gutes zu tun, freilich, ohne daß die öffentliche Meinung<br />

davon erfährt!<br />

Zugegeben, die Kreise, die bei einer „Glückskette-Aktion<br />

mitmachen, die würden ohne den großen Begleitlärm wahrscheinlich<br />

niemandem nichts geben. Aber man darf vielleicht<br />

doch ein wenig traurig sein darüber, daß dieser Rummel heute<br />

notwendig scheint, wenn Armen eine Freude gemacht werden<br />

soll. Und man darf wohl noch daran erinnern, daß wahres<br />

Helfen eigentlich eine innere Bereitschaft voraussetzt,<br />

die durch kein noch so blendendes Ergebnis eines Wohltätigkeitsballs<br />

oder eines bunten Variötöabends ersetzt werden<br />

kann.<br />

Radio — Beromiwster<br />

Sonntag, 9. Januar.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Motette von I. S.<br />

Bach. 9.45 Katholische Predigt. 10.15 Das Alpenerlebnis im<br />

Lied. 10.45 Zwei Bergbesteigungen. 11.05 Alpensinsonie von<br />

R. Strauß. 12.00 Melodiöse Kammermusik. 12.40 Sonntags-<br />

Mosaik mit schönen Schallplatten. 13.30 Usem bluemete<br />

Trögli. 14.20 Ratgeber für Landwirtschaft. 14.45 Volkstümliche<br />

Klänge. 15.15 Das Sensler Jahr. 15.45 Der Frauenchor<br />

Huttwil singt. 16.505 C. Dumont. 17.00 Neuer Zyklus<br />

für die Hörergemeinfchaften. 17.20 Mandolinenorchester<br />

Bern spielt. 17.40 Berner Maisänger. 18.00 Es geht uns alle<br />

an. 18.25 Studio-Drchester. 19.40 Sportbericht. 19.50 Echo<br />

der Zeit. 20.00 Elegante Musik aus zwei Klavieren. 20.25<br />

Paris im Zwielicht. 21.25 Der Geiger Henry Merckel, Paris,<br />

spielt. 22.05 Schallplatten-Unterhaltung-<br />

Montag, 10. Januar.<br />

11.00 Werke von Charles Gounod. 11.40 Tartini Sonate<br />

in g-moll. 11.55 Lieder und Chansons. 12.15 50 Zahre Gassenhauer<br />

und Schlager. 12.40 Studio-Orchester. 13.25 Lieder-<br />

Rezital. 13.40 Cello-Rezital. 14.00 Für die Frauen. 16.00<br />

Schöne Stimmen. 16.15 Neue Bücher. 16.30 Drchestre de la<br />

Suisse romande. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Tanzweisen aus<br />

dem Engadin. 18.30 C. Dumont. 19.00 Ludwig van Beethoven.<br />

19.20 Probleme des Lebens. 19.40 Echo der Zeit.<br />

20.00 Wunschkonzert. 21.00 Beromünster gibt Auskunst. 21.15<br />

Röntgen-Streichquartett. 21.45 Wochenrückblick für die<br />

Schweizer im Ausland. 22.05 Schallplattenstunde. 22.35<br />

Zeitgenössische Eenglische Musik.<br />

Dienstag, 11. Januar.<br />

11.00 Klavierwerke für Orchester. 11.30 Gustav Mahler:<br />

Lieder eines fahrenden Gesellen. 11.45 Panorami della Svizzera<br />

italiana. 12.00 Opernmusik. 12.15 Lothar Lössler spielt.<br />

12.40 Studio-Orchester. 13.15 Die halbe Stunde der großen<br />

Solisten. 13.45 The Queens Hall Ligth Orchestra. 14.00 Das<br />

Wochemuarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 28. Dezember 1943.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Zitronen<br />

100<br />

Frische Gemüse. Bananen<br />

Spinat, inländischer<br />

Eierschwämme<br />

Mangold<br />

Steinpilze<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl<br />

120-180 Eier.<br />

Weißkabis<br />

50 Trinkeier, inländische 54<br />

Notkabis<br />

60—70 Frischeier, ausländische 30- 32<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 100-120 Butter und Kalt<br />

Blumenkohl<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weih<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Auskernerbsen, inländiscbe<br />

Feine Bohnen<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Schnittlauch, l Büschel<br />

Kresse, 100 gr<br />

55-60 groß geformt. 200 gr<br />

60 Kochbutter<br />

^Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

«5-8? Greyerzer, I. Qual.<br />

no-izvSbrinz, 1. Qual.<br />

3o-3Z Magerkäse<br />

Tilsiter<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

20-40 (Wildbret (tot).<br />

^^Suppenhühner<br />

300,<br />

10—15<br />

Kaninchen<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Früchte und Beeren.<br />

Großseichen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

Zwetschgen<br />

Hechte<br />

Kirschen, inländische<br />

Barsche (Egli)<br />

Aprikosen, inländische Brachsen<br />

Pflaumen<br />

Hasel<br />

Aepsel<br />

Trüschen<br />

Kontrollware, inländ. 45—60<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 25—40 Meerflsche<br />

Birnen<br />

70-95 Kabeljau, ganz<br />

Wirtschaft- und<br />

Kabeljau. Filets<br />

Kochbirnen<br />

25—40 Merlans<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Colins<br />

102<br />

ZOl<br />

934<br />

490<br />

490<br />

600<br />

250<br />

490<br />

WO<br />

45<br />

380—4C0<br />

Z'O<br />

200-220<br />

400<br />

400<br />

480-540<br />

480<br />

Zeitspiegel<br />

Oesterreichische Ballade von den vier Freiheiten.<br />

Frei, zu beten, wie ich will,<br />

frei mich vor dem Geist zu neigen<br />

und dem Gotte Dank zu zeigen,<br />

dem die Seele feierstill<br />

zufliegt, ist des Menschen Recht.<br />

Keiner wehrte: Du tust schlecht!<br />

Heide, Jude, Moslem, Christ —<br />

niemand soll man, frei zu glauben,<br />

auch nur eine Silbe rauben! —-<br />

Dies die erste Freiheit ist!<br />

Niemand hänge vor den Mund<br />

mir den Maulkorb. Meinen Worten<br />

sei verstattet, allerorten<br />

offen sich zu geben kund.<br />

Immerdar sei mir das Recht,<br />

wenn ich etwas sagen möcht,<br />

es zu tun. Auch wenn's verdrießt.<br />

(Ohne daß die gute Sitte<br />

unter meiner Rede litte!)<br />

Dies die zweite Freiheit ist!<br />

Niemand fürchte, wenn er still<br />

schläft, daß sie die Nacht verletzen.<br />

Niemand bebe vor Entsetzen,<br />

gellt des Hauses Glocke schrill.<br />

Keiner fürcht' daß man ihn henkt,<br />

wenn er andersfarbig denkt!<br />

Und von allem Fürchten frei,<br />

ohne Angst und böse Sorgen,<br />

grüße jeder froh den Morgen!<br />

Dies ist Freiheit Nummer drei!<br />

Jedem sei sein täglich Brot,<br />

der es ehrlich hat erworben,<br />

Künftig sei nur satt gestorben,<br />

nicht an bösen Hungers Not!<br />

Daß in Zukunft Weib und Kind,<br />

Mann und Greis fein Essen find',<br />

daß, wofern ein Mensch ich bin,<br />

ich auf Gottes schöner Erde<br />

frei von allein Hunger werde —•,<br />

ist der vierten Freiheit Sinn!<br />

Diese vier nie zu verlieren,<br />

ist uns Wunschtraum. Und daneben<br />

möge uns der Himmel geben<br />

Freiheit auch von anderen Bieren!<br />

„Volkszeitung für Kärnten'V<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Der Siebente für meinen<br />

lieben Gatten, unsern<br />

treubesorgten Vater 6<br />

Herrn<br />

Z.HelWno-Mdttberxer<br />

Gorgen<br />

wird Mittwoch, den 12. Januar,<br />

in der Pfarrkirche in<br />

Alpnach gehalten, wozu<br />

Verwandte und Bekannte<br />

freundlich eingeladen sind.<br />

Gottesdienstanfang 3 Uhr.<br />

Kunst-<br />

Stopferei<br />

vorm. Burgertor I. Anderhub<br />

(H. Peter), Zürichstr. 26<br />

Tel. 2 32 86 — Luzern.<br />

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aller Stoffe, Woll-,<br />

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Uniform., Leinen, Teppiche.<br />

Fallmaschen an Strümpfen<br />

und Ansüßen. Chem. Reinigen<br />

u. Färben (Ablage).<br />

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Stadtthcater Luzern »<br />

Samstag, 8. Januar. 15.00—17.15 Uhr: Aschenbrödel. —<br />

20.15-^23.00 Uhr: Der Gras von Luxemburg.<br />

Sonntag, 9. Januar, 14.30—17.15 Uhr: Der Troubadour.<br />

Oper in 4 Akten (8 Bildern). Musik von Giuseppe<br />

Verdi. — 20.15—23.00 Uhr: Der Gras von Luxemburg.<br />

Dienstag, 11. Januar, 19.30—23.00 Uhr: Gastspiel Margnt<br />

Winter vom Stadttheater Basel: Die Jungfrau von<br />

Orleans. Eine romantisch- Tragödie in einem Prolog<br />

und 5 Auszügen von Friedrich Schiller. Schauspielpreiie.<br />

'<br />

Mittwoch. 12. Januar, 20.15—23.15 Uhr: Maria Verkündigung.<br />

Von Paul Claudel. Uebersetzt von Sans<br />

Urs von Balthasar.<br />

Donnerstag, 13. Januar, 20.15—23.00 Uhr: F. M Dostofewsky:<br />

Schuld und Siihne.<br />

® rei ? a9 '19.30—23.00 Uhr: Gastspiel Margrit<br />

Winter vom Stadttheater Basel: Die Jungfrau<br />

von Orleans. Schaufpielpreise.<br />

Samstag. 15. Januar, 1500—17.15 Uhr: Aschenbrödel.<br />

20.15—23.00 Uhr: Der Troubadour.<br />

Sonntag 16. Dezember, 14.00—17.30 Uhr: Gastspiel<br />

Margrit Winter vom Stadttheater Basel: Die Änafrau<br />

von Orleans. Schauspielprei'e.<br />

20.15—23.00 Uhr: Der Gras von Luxemburg<br />

17. Januar, 20.15—22.45 Uhr: Meine Schwester<br />

SA9598Z 732<br />

Konzert und Theater<br />

der yfcusUkgeseffscfrctft CLfpnacfr<br />

im Gasthaus zur Krone in Alpnach-Dorf. 2<br />

1. Teil: Konzert.<br />

Eine feine Auslese prächtiger Musikstücke.<br />

2. Teil: Theater.<br />

D'Bueßfahrt.<br />

Schwank in zwei Akten von Conrad Adolf<br />

Angst- Burkhardt.<br />

Sonntag, den g. Januar <strong>1949</strong><br />

nachmittags 2 Uhr (nachher gemütliche Unterhaltung).<br />

Sonntag, den 1«. Januar <strong>1949</strong><br />

nachmittags 2 Uhr und abends 8 Uhr.<br />

Dienstag, den 18. Januar 1849<br />

abends 8 Uhr, anschließend Tanz.<br />

Eintritt: Fr. 2.—.<br />

Der Besuch wird Ihnen einige genußreiche Stunden<br />

bieten und uns eine Ehre sein.<br />

Herzlichen Gruß und Willkomm!<br />

Musikgesellschaft Alpnach.<br />

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I? den Schulen Tamö in Luzern, Theaterstraße 15, Neuajatel,<br />

Zürich und Bellinzona, können Sie, wenn notwendig.<br />

die Handelskurse gratis verlängern bis zum ersolareichen<br />

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79. Jahrgang — Nr. 3<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5 80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

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Znseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantvnS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Im Bauer,istudli<br />

D i e L a M l r W s t i m n e u e n Satire<br />

Ib. Kaum sind die Feierstunden beim Jahreswechsel vorüber<br />

gegangen, «beginnt auch schon der bäuerliche Alltag sich<br />

wieder sein Recht geltend zu machen. Noch herrscht zwar im<br />

Bauernhause kein allzu strenges Regiment, aber es gilt nun<br />

rechtzeitig allerlei Vorbereitungen zu treffen für den kominenden<br />

Anbau und für die Hauptarbeiten in der Landwirtschaft.<br />

Man denke nur an die Bestellung von Saatgut, Dünger,<br />

Schädlingsbekämpfungsmitteln, ferner an die Durchführung<br />

von Reparaturen an defekten Maschinen und Geräten.<br />

Dazu kommt die Aufstellung eines Wirtfchaftsplanss, wobei<br />

der Bauer wie die Bäuerin sich überlegen, wie sie den<br />

Betrieb resp, den Garten und das Gemüseland bewirtschaften<br />

wollen. Dieses Planen ist keineswegs überflüssig. Es lenkt<br />

uns auf manches, was wir sonst vergessen hätten und lehrt<br />

uns kritisch denken und überlegen. Das aber ist heute im<br />

Bauernhause im neuen Jahre sicher besonders wichtig. Man<br />

kann nicht mehr, wie während der verflossenen Kriegsjahre,<br />

damit rechnen, daß alle produzierten Erzeugnisse ohne weiteres<br />

schlanken Absatz finden. Der Bauer und die Bäuerin müssen<br />

wieder überlegen, was am besten abgesetzt werden kann.<br />

Insbesondere müssen sie auch auf die notwendige Qualität<br />

der. gepflanzten Produkte wieder mehr Rücksicht nehmen,<br />

denn der Konsument ist mit dem vermehrten Angebot anspruchsvoller<br />

und wählerischer geworden.<br />

Die noch verbleibenden Winterwochen sollten ferner zur<br />

beruflichen Weiterbildung ausgiebig ausgewertet werden. Es<br />

sei an die Lektüre von Fachschriften, sogar an den Besuch<br />

von Fachvorträgen und Fachkursen erinnert, die ja in den<br />

nächsten Wochen sehr zahlreich abgehalten werden. Wer nicht<br />

auf der Höhe der Zeit ist, gerät unwillkürlich ins Hintertreffen.<br />

Der Bauernbetrieb ist zudem so vielseitig, daß immer<br />

wieder auf irgendeinem Gebiete bemerkenswerte Fortschritte<br />

festzustellen sind.<br />

Schon jetzt denke man in unseren Bauernbetrieben auch<br />

daran, die notwendigen Arbeitskräste für das Frühjahr zu<br />

bestellen, damit sie dann da sind, wenn der große „Werchet"<br />

im Bauernbetriebe wieder einsetzt. Wir werden auch im<br />

neuen Jahre wieder auf fremde Arbeitskräfte angewiesen<br />

sein, wobei die Italiener und die Italienerinnen im Vordergründ<br />

stehen. Die Vorbereitungen dauern hier natürlich einige<br />

Zeit, so daß eine rechtzeitige Anmeldung des Bedarfes<br />

bei den Behörden oder den Bauernsekretariaten sehr wichtig<br />

ist.<br />

Das neue Jahr wird zudem für unseren Bauernstand vor<br />

allem aus agrarpolitischem Gebiete von großer Bedeutung<br />

sein. Der wirtschaftspolitijche Kampf des Bauern wird im<br />

neuen Jahr besonders um das Bodenrecht entbrennen. —<br />

Eine gute wirtschaftliche Untermauerung des Bauernstandes<br />

steht mit den Interessen der Gesamtheit im tiefsten Grunde im<br />

Einklang, ist doch die Landflucht beispielsweise nachgerade<br />

ein nationales Krebsübel.<br />

Es mag sein, daß viele Leute die Zukunft unserer Landwirtschaft<br />

in allzudunklen Farben sehen, und daß man im<br />

Bauernstande selber oft zu wenig Glauben an die eigene<br />

Sache hat. Ja, gerade unter den jungen Leuten hat die Wertung<br />

des bäuerlichen Berufes wieder einen bedenklichen Tiefstand<br />

erreicht. Hier muß deshalb im neuen Jahre frisch angesetzt<br />

und den alten und jungen Bauern und Bäuerinnen<br />

gezeigt werden, daß auch in andern Ständen nicht alles in<br />

rosigen Farben leuchtet. Vor allem sollte man nie müde werden,<br />

den Gedanken der Selbsthilfe weiter zu entwickeln und<br />

zwar, den der individuellen Selbsthilfe so sehr wie jenen des<br />

Gemeinwerkes in den landwirtschaftlichen Genossenschaften.<br />

Auf diesem Boden muß vor allem gearbeitet werden. Dazu<br />

kommt die große notwendige Aufklärungsarbeil über die<br />

Landwirtschaftsvorlagen, worüber auch in Bauernkreisen noch<br />

keineswegs einhellige Auffassungen bestehen. Wenn auf beiden<br />

Seiten Konzessionen gemacht werden, wird <strong>1949</strong> vielleicht<br />

doch die Verwirklichung von Lösungen bringen, die heute<br />

noch in weiter Ferne scheinen.<br />

Der Endrohertrag der Landwirtschaft.<br />

Der Endrohertrag der landwirtschaftlichen Produktion<br />

stellte sich im Jahre 1948 auf 2130,5 Mist. Fr., gegenüber<br />

2073 Mill. Fr. im Jahre 1947 und 2121 Mill. Fr. im Jahre<br />

1946. Alle Zweige des Pflanzenbaues — ausgenommen der<br />

Getreidebau und die Heuproduktion — verzeichnen niedrigere<br />

Werte als 1947. Beim Getreide vermochte ein etwas höherer<br />

Hektarertrag den Ausfall infolge kleinerer Anbaufläche und<br />

tieferer Verkaufspreise auszugleichen. Am größten ist der Ertragsaussall<br />

beim Weinbau mit 45,2 Mill. und beim Kartoffelbau<br />

mit 43,4 Mill. Fr. Der gesamte Mehrertrag bei der<br />

Tierhaltung stellt sich auf 174,3 Mill. Fr. Die Zunahme bei<br />

der Milchproduktion fällt dabei besonders ins Gewicht. Mit<br />

einem Anteil von 34,4 Prozent am gesamten Endrohertrag<br />

hat die Milchwirtschaft heute annähernd wieder die Bedeutung<br />

wie während der Vorkriegszeit.<br />

*<br />

Verkehrsunfälle und landwirtschaftliche Fahrzeuge.<br />

Der schwere Verkehrsunfall, der sich auf der Hauptstraße<br />

Biel-Solothurn ereignete und zwei Menschenleben forderte,<br />

hat in der Öffentlichkeit eine lebhafte Reaktion ausgelöst.<br />

Ohne der Untersuchung über die Ursachen vorgreifen zu wollen,<br />

darf doch schon heute festgestellt werden, daß die beiden<br />

Wageninsassen vermutlich das Opfer der übersetzten Geschwindigkeit<br />

geworden sind. Zudem hat sich der Unfall innerorts<br />

der Gemeinde Bellach zugetragen, wo der Automobilist<br />

die Geschwindigkeit ganz besonders an die Straßen- und<br />

Verkehrsverhältnisse anzupassen hat. Es wäre deshalb abwegig,<br />

eine aus viele Kilometer gerade Betonstraße in die Verantwortung<br />

für Verkehrsunfälle einbeziehen zu wollen. Jeder<br />

Fahrer muß wissen, daß er die Geschwindigkeit so zu bemessen<br />

hat, daß er sein Fahrzeug stets beherrschen kann und namentlich<br />

in Ortschaften den Lauf mäßigen muß, auch wenn<br />

die Häuser, wie es hier glücklicherweise der Fall ist, von der<br />

Straße weit entfernt sind, so daß die Uebersicht keineswegs<br />

beeinträchtigt wird. Obwohl bei der Beratung des Motorfahrzeug-Gesetzes<br />

auf Wunsch der bäuerlichen Kreise für landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge, die am Abend vom Felde zurückkehren,<br />

keine Beleuchtungsvorschrift aufgestellt wurde, dürfte<br />

gerade das Unglück b?i Bellach, wo ein junger Landwirt bei<br />

dem mit größter Wucht erfolgten Zufammenprall des Autos<br />

mit seinem Bockwagen wie durch ein Wunder mit bloß einigen<br />

leichten Verletzungen davonkam, den Landwirten als<br />

dringende Warnung dienen, in ihrem eigenen Interesse ihre<br />

Fahrzeuge am Abend mit einem Licht zu versehen, das von<br />

vorne und hinten sichtbar ist, in keinem Falle aber ohne Beleuchtung<br />

die Hauptstraße zu befahren oder zu kreuzen. Da<br />

Unfälle in Verbindung mit unbeleuchteten Fahrzeugen auf<br />

der Straße keine Seltenheit sind, wird man bei der Revision<br />

des .MFG danach tachten müssen, die Beleuchtungsfrage von<br />

Fahrzeugen mit Tierbespannung auf Grund der gesammelten<br />

Erfahrungen abzuändern. Dazu drängt schon die Ueberlegung,<br />

daß das Unglück bei Bellach bei Beleuchtung des<br />

Fuhrwerkes vielleicht hättte vermieden werden können.<br />

O b w a l d e n<br />

Schlachtviehmarkt. Der nächste Schlachtviehmarkt findet<br />

am 17. Januar statt, in Sarnen bei der Linde, mit Beginn<br />

um 9.30 Uhr. Von der Annahmekommission werden nur<br />

Tiere übernommen, die bereits bis 10. Januar angemeldet<br />

waren.<br />

Zur Wasserrechtsinitiative schreibt der „Lungerer Bote":<br />

Rechtzeitig auf den 31. Dezember ist der Standeskanzlei Obwalden<br />

das obgenannte Volksbegehren von Hr. Othmar<br />

Britschgi, Alpnach, eingereicht worden. Es trägt die Unterschrist<br />

von 966 Stimmfähigen, ist also stark überzeichnet worden,<br />

da nur 500 Unterschriften nötig gewesen wfrren. Die<br />

Unterschriften stammen zum großen Teil aus den beiden Gemeinden<br />

Sarnen und Alpnach, den Hauptinteressenten am<br />

Sarneraawerk in Alpnach. — Ob dieses Verfahren für die<br />

Erteilung von Wasserrechtskonzessionen praktischer ist als die<br />

Erteilung durch den Regierungsrat, möchten wir zwar bezweifeln.<br />

Anderseits scheint uns, daß der Regierungsrat in<br />

der Erteilung von solchen Wasserrechten etwas rascher handeln<br />

dürfte, da die Notlage auf dem Elektrizitätsmarkt immer im<br />

Winter zu großen Einschränkungen zwingt und das ungenutzt<br />

durch die Sarneraa abfließende Wasser gewiß auch nichts in<br />

den Staatssäckel einbringt. — Die Sachlage ist hier in Obwalden<br />

nicht sehr einfach, da das Kernserwerk für den ganzen<br />

Kanton einen Stromlieferungsvertrag besitzt, der nicht<br />

einseitig gekündigt werden kann, vor allem nicht von den Gemeinden,<br />

die mit Kerns keinen.Vertrag besitzen, da der Vertrag<br />

mit der Regierung abgeschlossen worden ist. Bevor irgendetwas<br />

unternommen werden kann, müßte mit dem Kernserwerk<br />

eine Einigung erzielt werden. Auf -Grund von gegenfeitigen<br />

Abmachungen ließe sich da vielleicht etwas Positives<br />

erreichen. Wir denken in diesem Zusammenhang an die<br />

Möglichkeit eines Gemeinschastsbetriebes der beiden Werke,<br />

bis die Konzession abläuft. Sehr teuer zu stehen käme auch<br />

der Freileitungsrückkauf, ohne den das neue Werk nicht auskommen<br />

wird. Auf alle Fälle wird man miteinander reden<br />

müssen, um nicht ein großes Volksvermögen, das in den bestehenden<br />

Anlagen liegt, zu vergeuden. Die Konzessionsdauer<br />

des Kernserwerkes läuft bis Ende Dezember 1964. Der Vertrag<br />

zwischen dem Kanton und dem Elektrizitätswerk Kerns<br />

schließt eine Konzessionserteilung an eine private oder öfsenliche<br />

Unternehmung- auf dem Gebiete des Kernserwerkes<br />

aus. Ein Grund mehr, daß man miteinander reden muß,<br />

wenn hier eine Aenderung getrosfen werden soll.<br />

Genoffenschaft „Anbauwerk Obwalden". Im <strong>Obwaldner</strong><br />

Amtsblatt vom 30. Dezember 1948 wurde die Liquidation<br />

der Genossenschaft „Anbauwerk Obwalden" angezeigt. Es gehört<br />

sich, daß nach Löschung dieser kriegswirtschaftlichen Genossenschaft<br />

ihrer nochmals gedacht wird.<br />

D a s Fräulein von Scuderi 12<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ehrerbietig weicht das Volk der würdigen Dame, die,<br />

als sie sieht, wie ein paar mitleidige Weiber das Mädchen<br />

aufgehoben, auf die Stufen gesetzt haben, ihr die Stirn mit<br />

starkem Wasser reiben, sich dem Desgrais nähert, und mit<br />

Heftigkeit ihre Frage wiederholt.<br />

Es ist das Entsetzliche geschehen, spricht Desgrais, Rene<br />

Cardillac wurde heute morgen durch einen Dolchstich ermordet<br />

gefunden. Sein Geselle Olivier Brusson ist der Mörder.<br />

Eben wurde er fortgeführt ins Gefängnis. —<br />

Und das Mädchen? ruft die Scuderi. — Ist, fällt Desgrais<br />

ein, ist Madelon, Eardillacs Tochter. Der verruchte<br />

Mensch war ihr Geliebter. Nun weint und heult sie, und<br />

schreit einmal übers andere, daß Olivier unschuldig sei, ganz<br />

unschuldig. Am Ende weiß sie von der Tat und ich muß sie<br />

auch nach der Conciergerie bringen lassen. Desgrais warf,<br />

als er dies sagte, einen tückischen, schadenfrohen Blick auf<br />

das Mädchen, vor dem die Scuderi erbebte. Eben begann<br />

das Mädchen leise zu atmen, doch keines Lauts, keiner Bewegung<br />

mächtig, mit geschlossenen Augen lag sie da, und man<br />

wußte nicht was zu tun, sie ins Haus bringen oder ihr noch<br />

länger beistehen bis zum Erwachen. Tief bewegt, Tränen in<br />

oen Augen, blickte die Scuderi den unschuldsvollen Engel an,<br />

ihr graute vor De.grais und seinen Gesellen.<br />

Da polterte es dumpf die Treppe herab, man brachte<br />

Eardillacs Leichnam. Schnell entschlossen rief die Scuderi<br />

laut: Ich nehme das Mädchen mit mir, Ihr möget für das<br />

übrige sorgen, Desgrais!<br />

Ein dumpfes Murmeln des Beifalls lief durch das Volk.<br />

Die Weiber hoben das Mädchen in die Höhe, alles drängte<br />

sich hinzu, hundert Hände mühten sich, ihnen beizustehen,<br />

und wie in den Lüften schwebend wurde das junge Mädchen<br />

in die Kutsche getragen, indem Segnungen der würdigen<br />

Dame, die die Unschuld dem Blutgericht entrissen, von allen<br />

Lippen strömten.<br />

Serons, des berühmtesten Arztes in Paris, Bemühungen<br />

gelang es endlich, Madelon, die stundenlang in starrer Beuußtlosigkeit<br />

gelegen, wieder zu sich selbst zu bringen. Die<br />

Scuderi vollendete, was der Arzt begonnen, indem sie manchen<br />

milden Hoffnungsstrahl leuchten ließ in des Mädchens<br />

Seele, bis ein heftiger Tränenstrom, der ihr aus den Augen<br />

stürzte, ihr Lust machte. Sie vermochte, indem nur dann und<br />

wann die Uebermacht des durchbohrenden Schmerzes die<br />

Worte in tiefem Schluchzen erstickte, zu erzählen, was sich<br />

alles begeben.<br />

Um Mitternacht war sie durch leises Klopfen an ihrer<br />

Stubentür geweckt worden, und hatte Oliviers Stimme vernommen,<br />

der sie beschworen, doch nur gleich aufzustehen, weil<br />

der Vater im Sterben liege. Entsetzt sei sie aufgesprungen<br />

und habe die Tür geöffnet. Olivier, bleich und entstellt, von<br />

Schweiß triefend, sei, das Licht in der Hand, mit wankenden<br />

Schritten nach der Werkstatt gegangen, sie ihm gefolgt. Da<br />

habe der Vater gelegen mit starren Augen und geröchelt im<br />

Todeskampfe. Jammernd habe sie sich auf ihn gestürzt, und<br />

nun erst sein blutiges Hemd bemerkt. Olivier habe sie sanft<br />

weggezogen und sich dann bemüht, eine Wunde auf der linken<br />

Brust des Vaters mit Wunderbalsam zu waschen und<br />

zu verbinden. Währenddessen sei des Vaters Besinnung zurückgekekrt,<br />

er habe zu röcheln aufgehört, und sie, dann aber<br />

Olivier mit seelenvollem Blick angeschaut, ihre Hand ergrifsen,<br />

sie in Oliviers Hand gelegt und beide hestig gedrückt.<br />

Beide, Olivier und sie, wären bei dem Lager des Vaters auf<br />

die Knie gefallen, er habe sich mit einem schneidenden Laut<br />

in die Höhe gerichtet, sei aber gleich wieder zurückgesunken<br />

und mit einem tiefen Seufzer verschieden. Nun hätten sie beide<br />

laut gejammert und geklagt. Olivier habe erzählt, wie der


Gezwungen durch die Not der Kriegsjahre wurde im<br />

Jahre 1942 auch die Industrie, wenn sie über eine bestimmte<br />

Arbeitnehmerzahl und über ein gewisses Kapital versugte,<br />

zum Anbau verpflichtet. Die meisten der m Obwalden anbau-<br />

Pflichtigen Firmen schlössen sich m einer Genossenschaft zusammen,<br />

um im Matzgadenried beii Kagiswil die Anbau-<br />

Pflicht zu erfüllen. Im Lause der Kriegszahre wurden y.er<br />

1284 Aren Riedland melioriert und sofort mit Getreide, Kartoffeln<br />

und Zuckerrüben bepflanzt. Die Erträge sind m den<br />

ersten fahren aus naheliegenden Gründen nicht gut auvgefallen.<br />

Trotzdem scheute die Genossenschaft keine Arbeit und<br />

keine finanziellen Opfer, um aus dem Riedland möglichst<br />

vollwertiges Kulturland zu schaffen. Die beteiligten Genossenschaster<br />

haben in den Jahren 1943 — 46, in denen die Genossenschaft<br />

das Land selbst bewirtschaftete, nicht weniger als<br />

87 000 Franken Defizitbeiträge inkl. Beitrage an die Litt-<br />

Wässerungsunkosten entrichtet. In den Jahren 1947 und 48<br />

wurde das Matzgadenried durch das Eidg. Kriegsernahrungsamt<br />

an das Sumpf- und Seruminstitut in Bern verpachtet.<br />

Wo früher nur Sumpf und Streueland war, da ist in diesen<br />

beiden letzten Jahren eine reiche Fülle wertvollsten Heu und<br />

Emdes gewachsen. Das Matzgadenried ist heute, fo_ weit das<br />

Pflanzland reichte, wertvolles Kulturland. Die großen Opfer<br />

an Geld und Arbeit waren nicht umsonst. Auch die Entwasserungskosten<br />

sind in den Jahren 1943/48 vollständig abbezahlt<br />

worden. Den beteiligten Firmen, die ohne Opposition<br />

dieses Opfer trugen, gebührt hiefür öffentlich Dank und Anerkennung.<br />

Dieser Dank gebührt vor allem auch dem ruhrigen<br />

Präsidenten des Pslanzwerkes, Herrn Weibel Johann<br />

Furrer von Lungern.<br />

Das Matzgadenried fällt nun wieder an die Eigentümer<br />

zurück und es ist zu hoffen, daß nach erfolgter Güterzusammenlegung<br />

bleibend eine rationelle Bewirtschaftung Platz<br />

greife.<br />

Sportmeldungen. Unter der Rubrik „Sportmeldungen"<br />

in der vorletzten Nummer des Blattes wurde gemeldet, daß<br />

in Engelberg am 20. Januar <strong>1949</strong> das Verbandsskirennen<br />

der Region Zentralschweiz (alpine Kombination) stattfinde.<br />

Die Termine sind inzwischen verschoben worden. Die Meldung<br />

ist daher wie folgt zu berichtigen: 20. Januar <strong>1949</strong>: Kinderskirennen<br />

(Abfahrt, Slaloin, Sprunglauf). 29. Januar <strong>1949</strong>:<br />

Verbandsskirennen der Region Zentralschweiz (alpine Kombination).<br />

Tarnen. (Eing.) Die traditionelle Weihnachtsfeier des Arbeitervereins<br />

am Dreikönigstag führte die Arbeiterfamilien<br />

mit zirka 80 Kindern fast vollzählig zusammen. Die Weihnachtsansprache<br />

hielt unser verehrter Arbeiterseelsorger Pfarr-<br />

Refignat Schönenberger, während Herr Lehrer Schellenbaum<br />

mit einem erlesenen Programm für gediegene Unterhaltung<br />

sorgte. Eine Bescherung für groß und klein schloß die würdige<br />

und heimelige Feier.<br />

Tarnen. (Eing.) Für den 1. Kurs der Knabensekundarschule<br />

<strong>1949</strong>/50 haben sich bis heute über 30 Schüler angemelbet.<br />

Die Anstellung einer zweiten Lehrkraft wird von den zuständigen<br />

Behörden notgedrungen in Erwägung gezogen<br />

werden müssen. Die Knabensekundarschule, die unter der<br />

tüchtigen und erfahrenen Leitung von Herrn Lehrer Raselli<br />

einen hoffnungsvollen Anfang genommen hat, wird im komwenden<br />

Frühjahr in beiden Kursen weit über 50 Schüler<br />

zählen. |<br />

Tarnen. „D'r Schutz isch dusfä!" (Eing.) Nur nicht erschrecken,<br />

es handelt sich nicht um weltbewegende Dinge, aber<br />

doch um etivas, das eine freudige Bewegung unter jung und<br />

alt auslöst, den MaBaSa-Ball. Und diesmal wird er — um<br />

wiederholten Wünschen gerecht zu werden — schon anfangs<br />

nächsten Monats, und zwar Dienstag, den 8. Februar, durchgeführt.<br />

— Da der diesjährige Ball kein Motto trägt, dürften<br />

die Masken ihren kühnsten Phantasien freien Laus lassen. Und<br />

wir wollen gleich verraten, daß ein Tanzorchester engagiert<br />

werden konnte, das selbst die Steifbeinigsten zu einem Walzer<br />

zwingt. Zu den weiteren Ueberraschungen werden wir uns<br />

gelegentlich wieder melden, bis dahin Geduld.<br />

pk.<br />

Turnhalle Tarnen. Großer BunterAbend, Samstag,<br />

den 15. Januar, und Donnerstag, den 20. Januar <strong>1949</strong>, je<br />

abends 8 Uhr. Nach der Donnerstag-Aussührung Tanz und<br />

musikalische Unterhaltung im Hotel Krone, durchgeführt<br />

vom Turnverein Samen. Das Programm, allerlei Buntes,<br />

der Name verrät es ja schon, bringt für jedermann gutunterhaltende<br />

Darbietungen. Wir möchten aus dem Programm,<br />

das vom Damenturnverein, Männerriege, Aktivmannschaft<br />

und Jugendriege ^bestreiket wird, nicht viel verraten, aber<br />

sicher ist, daß eine zügige Turner-Revue über die Turnhalle-<br />

Bühne gehen wird. — Es wird uns herzlich freuen, ein<br />

möglichst großes turnerfreundliches Publikum von nah und<br />

fern begrüßen zu können. Wir verweisen auf das Inserat<br />

in der heutigen Nummer.<br />

Turnverein Sarnen.<br />

Ü @|" t<br />

3<br />

e<br />

Tarnen. (*) Hier starb hochbetagt Frl^ M a r i e ö eilet,<br />

Tochter von Regierungsmt Seiler-Spchtig<br />

mals „Pension Seiler" in Kirchhöfen. Alte Ermnenmg^<br />

lassen uns deren Andenken hier besonders festhalten.<br />

Schwestern Theres, Berta und Marie Seiler, nun alle gestorben,<br />

haben jahrzehntelang die WJMJ<br />

Art betreut. Sehr viele franzosische und Schwe,z r Ga te M<br />

den hier freundliche Aufnahme und beste Unwrkuns<br />

Verpflegung. Frl. Theres waltete unermüdlich m Haus un<br />

Garten Frl Berta betreute als vorzügliche Kochm i -<br />

ehe und Frl.' Marie war die freundliche Empfangsdame<br />

überall ihre Dienste leistete. Die drei Tochter haben hren<br />

iakirelana kranken Vater und die hochbetagte Mutter cus<br />

S S S » 3 « bestens gepflegt. Die noch lebenden ehenmw<br />

gen Mitglieder des Einwohner- und Burgergemeiiiderates<br />

der Korporation Freiteil erinnern stch dankbar der st "<br />

freundlichen Aufnahme in der gastlichen Pension Dtt^ Pe<br />

sion Seiler" war jahrzehntelang auch der Trefipun<br />

konservativen Politiker unter den Standeraten Th. und m<br />

Wirz, Landammann Dr. Ming, Dr.Min andern^Heu e<br />

wird die Pension, wenn °u-h unter anderem Namen im ge<br />

chen Geiste weitergeführt. Die verstorbene Frl. Marie<br />

ler hat, obwohl scheinbar stets gesundheitlich schwach, alle<br />

ihre Geschwister überlebt und mit ihr sinkt eine Generation<br />

ins Grab. Wir wollen ihr ein dankbares Andenken bewahren.<br />

Sie ruhe im Frieden des Herrn!<br />

Schwendi. Theater. Am Sonntag, den 9. Januar, bot die<br />

^unamannschaft Schwendi ein Theater auserlesener A . _<br />

ist erstaunlich, wie sich dieser Verein unter Mitwirkung der<br />

Jungfrauenkongregation aus bescheidenen Verhaltmlsen zur<br />

qlänzenden Wiedergabe eines Stückes wie „Melk und Vreneli<br />

(Heimatstück in drei Akten nach Jer. Gotthelf von Gertrud<br />

5ieuberger) herausgearbeitet hat, das den Zuhörern Erheite^<br />

rung der Gemüter wie Gedanken der Besinnung bot. Dies<br />

nicht zuletzt dank der tüchtigen Leitung von Lehrer Fanger.<br />

Ich will nicht näher auf d,e humorvollen Partien verschiedener<br />

Spieler eingehen, es sind deren o viele. Wer stch<br />

aber zwei Stunden gemütlicher Unterhaltung und frohen<br />

Lachens hingeben will, der besuche am Sonntag das Theater<br />

der Jungmannschaft in der Schwendi.<br />

Kerns. (Eing.) Christliches Brauchtum. Die Kirche hat es<br />

von jeher gut verstanden, christliches Erleben und Menschheitssitten<br />

so zu verbinden, daß sie, zur Einheit geworden,<br />

im christlichen Brauchtum weiterleben. Es muß uns gerade<br />

heute mehr denn je besonders daran liegen, alte Bräuche religiöser<br />

und weltlicher Art zu erhalten, verschwundene neu<br />

zu beleben und neue Bräuche zu beseelen durch Verbindung<br />

mit altem Brauchtum und landesüblicher Tradition. Denn<br />

alle diese Sitten und Gebräuche sind Ausdruck jener geistigen<br />

Volkslebendigkeit, welche wir Dorfkultur oder Volkstum neunen.<br />

Dieses zu pflegen, sind wir verpflichtet als Glieder nicht<br />

nur der Familie, sondern auch der noch größeren gottgewollten<br />

Gemeinschaft, des Dorfes.<br />

Es ist erfreulich, wie in Kerns der Sinn für solch wertvolles<br />

Kulturgut wach ist. Ich will nicht hinweisen an die<br />

„Mitti-Fasten-Feuer". Auch das in letzter Zeit wieder mehr<br />

gepflegte „Römern" sei hier unerwähnt, und auch vom „Herbergsuchen"<br />

will ich ein andermal berichten. Diesmal möchte<br />

ich etwas plmidern vom Sternsingen oder Dreikönigssingen,<br />

wie es auch genannt wird. Seit einigen Jahren ist dieser<br />

edle und überaus schöne und gemütvolle Brauch zu neuem<br />

Leben erwacht und er erseut sich größter Beliebtheit. Nicht<br />

nur die Kinder, nein, auch die Großen haben sich schon daran<br />

gewöhnt, am Dreikönigstag lebende Könige an der Krippe zu<br />

sehen. — Der Caspar, Melchior und Balthasar ziehen am<br />

Dreikönigsfeste in die Kirche ein zur abendlichen Krippenfeier.<br />

Sie bieten in ihren bunten, samtenen Königsmänteln,<br />

goldenen Kronen und mit den tiefbraunen oder bärtigen Gesichtern<br />

einen majestätischen Anblick. Nach der Huldigung bei<br />

der Krippe werden ihnen Kreiden ausgeteilt, die gesegnet<br />

wurden für die Haussegnung, dann ziehen sie aus. Von der<br />

Kirche weg werden sie begleitet von einem Dutzend Sängerbuben.<br />

Diese haben während eines ganzen Monats unverdroßen<br />

geübt und gelernt und singen dann von Haus zu Haus<br />

während mehreren Stunden die verschiedensten schönsten<br />

Weihnacht-, Neujahrs- und Königslieder. Die 15köpfige Gruppe<br />

besucht dann Haus für Haus. Während die Buben singen,<br />

machen die Könige ihre Besuche, sprechen ihre Sprüche und<br />

Segenswünsche und segnen Leute und Haus, indem sie mit<br />

der gesegneten Kreide über der Türschwelle des Hauses die<br />

Zeichen hinmalen: 19 C + M + 33 49 und dabei sprechen:<br />

„So segnen euch zum neuen Jahr, der Caspar, Melk und<br />

Balthasar." Mit heiliger Scheu werden von den Hausbewohnern<br />

diese heiligen Zeichen gewahrt das ganze Jahr und mit<br />

großer Neugierde guckt man im folgenden Jahr zwischen den<br />

Meister auf einem Gange, den er mit ihm auf sein Geheiß<br />

in der Nacht habe machen müssen, in seiner Gegenwart ermordet<br />

worden, und wie er mit der größten Anstrengung<br />

den schiveren Mann, den er nicht auf den Tod verwundet gehalten,<br />

nach Hause getragen. Sowie der Morgen angebrochen,<br />

wären die Hausleute, denen das Gepolter, das laute<br />

Weinen und Jammern in der Nacht aufgefallen, heraufgekomnien<br />

und hätten sie noch ganz trostlos bei der Leiche des<br />

Baters kniend gefunden. Nun sei Lärm entstanden, die Marechauss^e<br />

eingedrungen und Olivier als Mörder seines Meisters<br />

ins Gefängnis geschleppt worden.<br />

Madelon fügte nun die rührendste Schilderung von der<br />

Tugend, der Frömmigkeit, der Treue ihres geliebten Oliviers<br />

hinzu. Wie er den Meister, als sei er sein eigener Vater, hoch<br />

in Ehren gehalten, wie dieser seine Liebe in vollem Maße<br />

crwdert, wie er ihn trotz seiner Armut zum Eidam erkoren<br />

weil seine Geschicklichkeit seiner Treue, seinem edlen Gemüt<br />

gleichgekommen. Das alles erzählte Madelon aus dem innersten<br />

Herzen heraus und schloß damit, daß, wenn Olivier in<br />

ihrem Beisein dem Vater den Dolch in die Brust gestoßen<br />

hätte, sie dies eher sür ein Blendwerk des Satans halten als<br />

daran glauben würde, daß Olivier eines solchen entsetzlichen<br />

und grauenvollen Verbrechens fähig sein könnte.<br />

Die Senden, von Madelons namenlosen Leiden auf das<br />

tiefste gerührt und ganz geneigt, den armen Olivier für unschuldig<br />

zu halten, zog Erkundigungen ein und fand alles<br />

bestätigt, was Madelon über das häusliche Verhältnis des<br />

Meisters mit seinem Gesellen erzählt hatte. Die Hausleute,<br />

die Nachbarn rühmten einstimmig den Olivier als das Muster<br />

eines sittigen, frommen, treuen, fleißigen Betragens, niemand<br />

wußte Böses von ihm, und doch, war von der gräßlichen<br />

Tat die Rede, zuckte jeder die Achseln und meinte, darin liege<br />

etwas Unbegreifliches.<br />

Olivier, vor die Chambre Ardente gestellt, leugnete, wie<br />

die Scuderi vernahm, mit der größten Sündhaftigkeit^ mit<br />

dem hellsten Freimut die ihm angeschuldigte Tat und behauptete,<br />

daß sein Meister in seiner Ggenwart auf der Straße<br />

angefallen und niedergestoßen worden, daß er ihn aber<br />

noch lebendig nach Haufe geschleppt, wo er sehr bald verschieden<br />

sei. Auch dies stimmte also mit Madelons Erzählung<br />

genau überein.<br />

Immer und immer wieder ließ sich die Scuderi die kleinsten<br />

Umstände des schrecklichen Ereignisses wiederholen. Sie<br />

forschte genau, ob jemals ein Streit zwischen Meister und<br />

Gesellen vorgefallen, ob Olivier vielleicht nicht ganz frei von<br />

jenem Jähzorn sei, der oft wie ein blinder Wahnsinn die<br />

gutmütigsten Menschen überfällt und zu Taten verleitet die<br />

alle Wi kür des Handelns auszuschließen scheinen. Doch je<br />

begeisterter Madelon von dem ruhigen häuslichen Glück redete,<br />

in dem die drei Menschen in innigster Liebe verbunden<br />

Vorhängen hindurch, ob die heiligen Drei Kbmge auch b«<br />

der die Freude und den Segen ms Haus »ringen. «m<br />

Alpnach. Konzert der<br />

tag lockte das bunte Programmes Z^den Alltag und<br />

schast. Wie gerne vergessen nur für »ge ge 8<br />

lassen uns ins frohe Zauberland der: M<br />

der Musen haben ja schon die kunMÄeÄen alten<br />

Me edle Musik genannt und haben Euterpe, o. y. v>e v.r<br />

1 s ! T £ S «<br />

sScnf'S<br />

G°m°Mch- trab<br />

? « S e ® i * -»- .Mchich'-n »u- d°m »'°n.r>« d-<br />

j.;. :L 8 ^er Walzerkönig Johann Strauß erzahlt. Die queck<br />

m S «S i S Ä S * Duwtta zum „SBatMer Don<br />

K-Äa" von Rossini Durch die rhytmisch und dynamisch be-<br />

Med aende Wiedergabe festigte unserer Musikgesellschaft neuerdinas<br />

ihren guten Ruf, den sie zäher Probenarbeit und der<br />

ruhigen? feinfühlenden Stabführung des Dirigenten Robert<br />

Barmettl^r e nach der Theatervorhang. Unter<br />

muntere Schauspieler einen Schwank, dessen Gehalt zlmlr<br />

nicht besonders sinnreich ist, der aber durch die kostliche Situationskomik<br />

ergötzt. Die folgenden Auffuhrungen mögen<br />

noch recht vielen Musikfreunden Geist und Gemüt erheitern.<br />

Alpnach. Am kommenden Sonntag und Dienstag (13.<br />

Jan.) gibt die Musikgesellschast Alpnach ihr traditionelles<br />

Winterkonzert in der Krone. Allen Freunden der Frau Musik«<br />

und Gönnern der Gesellschaft sind wiederum einige genußreiche<br />

Stunden bereitet. Für den gemütlichen Teil sorgen<br />

bewährte Mimen mit einem Schwank in zwei Akten von C.<br />

A. Angst-Burkhardt, betitelt: „D'Bueßfahrt . Guten Erfolg.<br />

(Siehe Inserat in letzter Nr.)<br />

Lungern. (Eing.) Theater. Der Männerchor Lungern<br />

hat, wie gemeldet wurde, auch für diese Theatersaison ein<br />

seltenes Stück gewählt. „Madrisa", ein Sagenspiel von Fritz<br />

Gribi Das Stück spielt in der herrlichen Alpenwelt im Wallis<br />

und hat als edelste aller Gestalten die Madrisa, die dem<br />

ganzen Spiel Namen und Sinn verleiht. Madrisa wirkt durch<br />

ihr hilfreiches, segenspendendes Wesen, überlebt Zeiten der<br />

Not, stärkt die Gläubigen und verbindet stch im Alltag mit<br />

den Sorgen geprüfter Bergbauern. Sie lebt aber nicht nur<br />

in diesen herrlichen Tugenden der Wirklichkeit, sondern ihre<br />

Gestalt führt uns in fremde Lande, in Zeiten, wo menschliche<br />

Tugend, Reinheit und Güte als alte Ueberlieferung weiter<br />

verehrt werden.<br />

Das Spiel hat 5 Akte. Sie wechseln von frohen, gesangsreichen<br />

Stunden in leidgeprüfte. Von Hunger geschlagene<br />

Zeiten flechten Kampf, Streit und Eigenwilligkeit durcheinander,<br />

um schließlich eine prachtvolle Verherrlichung reinster<br />

Mütterlichkeit, Duldsamkeit und segensreichem Wirken zu<br />

werden.<br />

Lungern darf einmal mehr, zu einem großen Theater-Erfolg<br />

vorwärts schauen. Die Spieler werden eine schwere Prüsung<br />

zu bestehen haben, aber der Erfolg wird sicherlich die<br />

große Mühe lohnen. Wie wir hören, spielt Lungern dieses<br />

Theater in der 2. Hälfte der Fastnacht oder wohl schon von<br />

Ende Januar ab. — Theaterfreunde aus dem Unterland<br />

werden sich „Madrisa" vormerken, um dieses seltene Sagenspiel<br />

nicht zu verfehlen. —<br />

Lungern. (Korr.) Die Pfarreistatistik weist für 1948 folgende<br />

Zahlen auf: Das Licht der Bergheimat Lungern erblickten<br />

39 Kinder, wovon 21 Mädchen und 18 Knaben. Diese<br />

wurden auch „wiedergeboren aus dem Wasser und dem Hl.<br />

Geist" im Sakrament der Taufe. Schnitter Tod fällte 22 rc*fe<br />

Garben und brachte in gar manches Heim Weh und Leid.<br />

Mit neuem Lebensmut schritten 15 junge Ehepaare an den<br />

Altar, um den Lebensbund zu schließen. Doch nur 6 Paare<br />

wagten die zahlreichen Stufen zur Heimatkirche. Wie schön<br />

wäre es aber, wenn sie einmal den Kindern sagen könnten,<br />

da in unserer Heimat hat Gott unsern Bund gesegnet. Das<br />

bringt Zusammengehörigkeit der Pfarrei. Die Pfarrei hatte<br />

auch die Freude einer heiligen Primiz zu erleben. Für soviel<br />

Gnade danken wir dem Vater der Güte und Barm-<br />

Herzigkeit. Hoffen wir, seine segnende Hand breite Er auch<br />

im neuen Jahr über unser schönes Bergdorf am stillen See!<br />

Lungern. (Korr.) Die Wacht am Brünig schaut stumm<br />

und still über das Ländchen und sieht dies und jenes im Unterland.<br />

Doch meldet sie zuerst über das eigene Dorf am bald<br />

vertrockneten See. Das Wasser ist kostbar, besonders, wenn's<br />

in die Turbinen rinnt und zu Kraft und Wärme sich verwan-<br />

lebten, desto mehr verschwand jeder Schatten des Verdachts<br />

wider den auf den Tod angeklagten Olivier. Genau alles<br />

prüfend, davon ausgehend, daß Olivier unerachtet alles dessen,<br />

was laut für seine Unschuld spräche, dennoch Caridllacs<br />

Morder gewesen, fand die Scuderi im Reich der Möglichkeit<br />

keinene Beweggrund zu der entsetzlichen Tat, die in jedem<br />

^lwiers Glück zerstören mußte. Er ist arm, aber gesthickt.<br />

Es gelingt ihm, die Zeichnungen des berühmtesten<br />

Meisters zu gewinnen, er liebt die Tochter, der Meister begunstigt<br />

seine Liebe, Glück, Wohlstand für fein ganzes Leben<br />

wird ihm erschlossen! Sei es aber nun, daß, Gott weiß,<br />

ÜOm Z°rn übermannt, seinen<br />

Wohltater, seinen Vater mörderisch anfiel, welche teuf-<br />

Zch^Henchelei gehört dazu, nach der Tat sich so zu betragen,<br />

ber<br />

hSr?<br />

Ueberzeugung von Oli-<br />

"•' r- afe Scuderi den Entschluß, den unschuldigen<br />

Jüngling zu retten, koste es, ioas es wolle.<br />

nw,' 'Sri;<br />

C l e ,le A ie Huld des Königs selbst vielleicht<br />

wenden 's raienften, stch an den Präsidenten la Regnie zu<br />

storniert S&+ - Umstände, die für Oliviers Unschuld<br />

in b% 9Rrni"h ^1' a^mr ' ant öu machen, und so vielleicht<br />

Mae ll^bÄ " eine innere, dem Angeklagten gün-<br />

!«» S r i ? /<br />

eTO,H,en bk W<br />

'<br />

d-n »<br />

(Fortsetzung.)


Eidg. Schüßenfest Chur <strong>1949</strong><br />

Soeben ist -der offizielle Schießplan des Eidg. Schützenfestes<br />

von Chur erschienen. Das im handlichen Taschenformat<br />

gehaltene Heftchen umfaßt 80 Seiten. Verlockend sind die einheimischem<br />

Kunstschassen- und Gewerbefleiß entstammenden<br />

Naturalprämien in Keramik, Handweberei, Stickerei, Silberund<br />

Glocken- und Zinnguß, Uhren, Anhänger im Bild dargestellt.<br />

Für das Kranz- und Meisterschaftsabzeichen wurde der<br />

sehnige Bündnersteinbock mit der Büchse gewählt. — Der<br />

technische Teil des Schießplanes enthält nach den allgemeinen<br />

Bestimmungen die Detailvorschriften für elf 300 m Scheiben,<br />

zwei 100 m Gewehrkonkurrenzen und für dreizehn Scheiben<br />

auf Distanz 50 m. Dagegen müssen die genauen Unterlagen<br />

für die Spezialwettkämpfe (Armeewettkamps, Akademikerschießen,<br />

Auslandschweizerkonkurrenz, interkantonaler<br />

Match) separat bezogen werden. Die täglichen Schießzeilen<br />

sind von 6 bis 12 und von 13.15 bis 19.15 Uhr vorgesehen.<br />

Drei wertvolle Pläne der gesamten Schießanlage auf dem<br />

Roßboden, der Jnnerstadt und aller Zufahrts-, Abfahrtsund<br />

Parkgelegenheiten bilden den Abschluß des Schützenwerkleins.<br />

Seine Abgabe erfolgt nur über die Schützenvereine.<br />

Die neuesten Meldeziffern aus Chur übersteigen nun diejenigen<br />

von Luzern 1939. Im Sektionswettkampf 300 m ist<br />

nämlich die Zahl der eingeschriebenen Sektionen auf 1801 gestiegen..<br />

Das sind schon 75 Bereine mehr als 1939. Aber der<br />

Wegfall des Beteiligungszufchlages läßt die Schützenmeister<br />

etwas zurückhaltend dosieren, ergeben sich doch provisorisch<br />

aus diesen 1801 Sektionen nur 43 376 Gewehrschützen gegenüber<br />

44 903 in Luzern. Auf 50 m dagegen sind jetzt 342 Sektionen<br />

mit 4512 Mann eingeschrieben, was in jeder Hinsicht<br />

Rekord bedeutet.<br />

delt. Statt des langersehnten Regens orgelt am Neujahrsmorgen<br />

der „alte Berner" über den Grat und zaust mit aller<br />

Wucht an den Tannen und Buchen. Ja, der Föhn, er<br />

hat wahrlich etwas zu froh „gfilvesteret" und läßt seinen<br />

Uebermut am obwaldnerischen Nachbarn aus. Die schöne,<br />

weiße, wenn auch nicht dicke Schneedecke, hatte die Landschaft<br />

so recht weihnachtlich geziert. Er liegt in Fetzen, der weiße<br />

Hermelin. Doch hoffentlich wirft sich Herr Winter bald den<br />

dickern Pelz um Ohr und Schultern, denn unsere Mädchen<br />

und Buben haben schon lang die Bretter gewichst. Die Musensöhne<br />

und — auch Töchter ziehen, sich in ihren Tempel<br />

zurück. Unterdessen nimmt langsam „Madrisa", das Heimatstück<br />

aus dem Walliser Hochland, Gestalt hinter den Kulissen<br />

um im Februar wieder ein weites Publikum in Spannung<br />

zu halten. Wir wünschen viel Glück. Die Dorfkultur wird gut<br />

gepflegt. Möge es so bleiben!<br />

A u s oer Nachbarschaft<br />

Die Ersparniskasse Nidwalden, Stans, zeigt in ihrer 121.<br />

Jahresrechnung folgenden Abschluß: Bilanzsumme Franken<br />

19 692 075.42 (i. V. Fr. 18 579 393.79), Reingewinn Fr.<br />

99 102.23 (i. V. Fr. 97 565.37). Für den, inkl. Vortrag vom<br />

Vorjahr zur Verfügung stehenden, Gewinn-Saldo wird folgende<br />

Verteilung in Vorschlag gebracht:<br />

Fr. 75 000— Zuweisung an die Reserven, wonach dieselben<br />

Fr. 1890000.— betragen; Fr. 26 000.— Vergabungen<br />

für wohltätige Zwecke; Fr. 7 516.56 Vortrag auf neue<br />

Rechnung; total Fr. 408 516.56.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Herabsetzung der Zuckerpreise.<br />

Die eidg. Preiskontrolle teilt mit:<br />

Die rückläufige Entwicklung der Weltmarktpreise für Zukker<br />

ermöglichte es, die höchstzulässigen Abgabepreise an Konsumenten<br />

mit Wirkung ab 5. Januar <strong>1949</strong> erneut zu senken<br />

und zwar um weitere 6 Rp. je kg bei Kristall- und um 4 Rp.<br />

bei Würfelzucker. Damit beträgt die effektive Senkung des<br />

Konsumentenpreises seit 1. November etwa 10 Prozent, d. h.<br />

je nach Gebiet mindestens 12 Rp. je kg bei Kristall- und 10<br />

Rp. bei Würfelzucker.<br />

Zustandegekommenes Referendum.<br />

Wie aus dem Welschland gemeldet wird, ist das Referendum<br />

gegen das neue Tuberkulosegesetz zustande gekommen.<br />

Bis jetzt sind rund 38 000 Unterschriften gezählt, man rechnet<br />

aber im ganzen mit rund 45 000 Unterschriften. Sie sollen<br />

vom Referendumskomitee anfangs nächster Woche im Bundes-<br />

Haus übergeben werden. Damit wird zum mindesten eine<br />

Volksabstimmung in -diesem Jahre fällig.<br />

Der bereinigte Vorschlag.<br />

^ Der von den eidg. Räten in der Dezembersession genehmigte<br />

Voranschlag der Eidgenossenschaft für <strong>1949</strong> schließt nun<br />

mit 1422,9 Will. Fr. Einnahmen und 1423,7 Mill. Fr. Ausgaben,<br />

somit mit einem Defizit von 800 000 Fr. Nach den<br />

Anträgen des Bundesrates hätte sich ein Defizit von rund<br />

5 Mill. Fr. ergeben. Genehmigt wurde auch der Voranschlag<br />

der Bundesbahnen, abschließend mit 671,7 Mill. Fr. Einnahmen<br />

und 500,47 Mill. Fr. Ausgaben. Der Voranschlag der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung verzeigt 190,4 Mill. Fr. Einnahmen<br />

und 188,18 Mill. Fr. Ausgaben.<br />

Weltgeschehen<br />

Trnmans Botschaft.<br />

Die Botschaft Trnmans an den amerikanischen Kongreß<br />

verlegt das Hauptgewicht auf die innenpolitischen Probleme.<br />

Der Präsident ersucht das heute mehrheitlich demokratische<br />

Parlament, die während des Wahlfeldzuges gemachten Versprechungen<br />

einzulösen. Die Vereinigten Staaten leiden nnter<br />

übersteigerten Preisen, die Produktion vermag die Nachfrage<br />

nicht zu decken, die Minimallöhne sind zu gering und<br />

die Kleinindustrie verliert an Boden zugunsten der großen<br />

Monopolinhaber. Diese und andere Punkte lassen erkennen,<br />

daß Truman sein interventionistisches Wirtschaftsprogramm<br />

noch verstärkt hat.<br />

Im Norden ist man sich nicht ganz einig.<br />

Die Außen- und Verteidigungsminister Norwegens, Dänemarks<br />

und Schwedens trafen sich zu einer skandinavischen<br />

Konferenz. Die Verhandlungen scheinen sich um die im Schoße<br />

des Verteidigungsrates aufgetauchten Differenzen gedreht<br />

zu haben. Bekanntlich befürwortet Norwegen den Beitritt<br />

der nordischen Staaten an die Westunion und zum Atlantik-<br />

Pakt, während Schweden für eine strikte Neutralitätspolitik<br />

eintritt.<br />

Tscheche» unter dem Stiefel.<br />

Die Russifizierung der Tschechoslowakei geht in beschleunigtem<br />

Tempo weiter. Inskünftig soll die Rationierung nach<br />

standes- und parteipolitischen Gesichtspunkten abgestuft werden.<br />

Gewisse Bedarfsgüter werden nur noch den Proletariern<br />

und den Staatsangestellten zugeteilt, während alle anderen<br />

Klassen — sie werden zynisch als „Parasiten" bezeichnet —<br />

ihren Bedarf an Kleidern und andern lebenswichtigen Gütern<br />

auf dem schwarzen Markt zu fast unerschwinglichen Preisen<br />

erstehen müssen. Die Regierungsstellen geben offen zu, daß<br />

es sich bei dieser Maßnahme um eine politische Waffe zur<br />

Vernichtung aller nicht proletarischen Klassen handle.<br />

Regierungswechsel im Irak.<br />

Der Regierungswechsel in Irak hat die englandfreundliche<br />

Richtung ans Ruder gebracht. Man hat wohl darin auch eine<br />

Annäherung an die Palästina-Politik Transjordaniens und<br />

somit eine weitere Schwächung der ohnehin schon stark angeschlagenen<br />

Arabischen Liga zu erblicken.<br />

Marshall zurückgetreten.<br />

Aus den USA kommt die Nachricht vom Rücktritt des<br />

Staatssekretärs Marshall und feines Stellvertreters Lovett.<br />

Zum Nachfolger Marshalls wurde Dean Acheson ernannt.<br />

Getrübte britisch-israelitische Beziehungen.<br />

Die britisch-israelitischen Beziehungen, die schon seit ei-<br />

Niger Zeit gespannt waren, haben sich weiter zugespitzt. Anlaß<br />

dazu bot der Abschuß von fünf englischen Flugzeugen<br />

des Mittelostkommandos, die beauftragt waren, den jüdischen<br />

Vormarsch auf ägyptisches Gebiet zu beobachten. London hat<br />

dagegen bei der UNO und in Tel Aviv Protest erhoben.<br />

Israel antwortete mit Gegenprotesten. Die Engländer ihrerseits<br />

haben daraufhin in Akkaba, dem am Roten Meer, nahe<br />

dem Negeogebiet gelegenen transjordanischen Hafen, Truppen<br />

aufmarschieren lassen. Die Besetzung Akkabas, die wohl im<br />

Einverständnis mit den befreundeten Transjordaniern erfolgt<br />

ist, hat offenbar den Zweck, dem jüdischen Expansionswillen<br />

vorsorglicherweise einen Riegel zu stoßen, falls er sich<br />

allzu nahe an den Suez heranwagen sollte. Darin dürfte auch<br />

die Erklärung liegen, für die angebliche (oder echte?) Nervosität<br />

und Entschiedenheit, mit der London den Juden die<br />

englischen Bündnispflichten gegenüber dem angegriffenen<br />

Aegypten in Erinnerung gerufen hat. Nachträglich erklärt<br />

nun der ägyptische Generalsekretär der Arabischen Liga,<br />

Aegypten denke gar nicht daran, britische Hilfe anzufordern,<br />

weil es den britisch-ägyptischen Vertrag als hinfällig betrachte.<br />

Somit scheinen die englischen Warnungen an Israel ebensosehr<br />

an die Adresse Aegyptens gerichtet gewesen zu sein;<br />

sie verfolgten offenbar den Zweck, den Aegyptern klar zu machen,<br />

wie sehr sie im Grunde genommen froh darum sein<br />

müßten, englische Truppen in der Nähe zu haben. Nun ist<br />

anscheinend der Schuß „hinten hinaus".<br />

Chinas „Kriegsverbrecher Nr. 1".<br />

In China verdoppelt die Nationalregierung die Anstrengungen<br />

für Friedensverhandlungen mit den Kommunisten.<br />

Das größte Hindernis für ein Arrangement ist die Person<br />

Chang Kai Cheks. Von Regierungsseite ist ihm daher offiziell<br />

nahegelegt worden, zurückzutreten. Der kommunistische<br />

Radiosender spricht von ihm als dem Kriegsverbrecher Nr. 1.<br />

Mindszenty — Alexis: ungleiche Seelen.<br />

Radio Vatikanstadt hat bekanntgegeben, daß der Heilige<br />

Stuhl den Vorschlag einer Verständigung über die ungarische<br />

Kirchentage ablehnt, weil die Budapester Regierung die<br />

Verhaftung des Kardinals Mindszenty als eine interne Angelegenheit<br />

Ungarns betrachten möchte. Der Vatikan stellt<br />

sich voll und ganz hinter den ungarischen Kardinalprimas<br />

und verlangt die Wiederherstellung der Rechte der Kirche nnd<br />

die Rückkehr zur konfessionellen Freiheit. — Andererseits hat<br />

die Marionettenfigur des russisch-orthodoxen Patriarchen<br />

Alexis eine Neujahrsbotschaft an das russische Kirchenvolk<br />

gerichtet, an welcher der Religionsfeind im Kreml seine<br />

volle Freude haben dürfte. Alexis feierte die kommunistische<br />

„Friedenspolitik" und verurteilte die westliche „Kriegshetze".<br />

Es ist traurig, wenn eine Kirche so weit sinkt, daß sie ihre<br />

Peiniger mit Lob überschüttet.<br />

Militäraktion auf Java abgeschlossen.<br />

Einer amtlichen Mitteilung aus Batavia ist zu entnehmen,<br />

daß die Militäraktion Hollands auf Java am 31. Dezember<br />

abgeschlossen worden ist, daß jedoch vereinzelte Säuberungsaktionen<br />

fortgesetzt werden. Auf Sumatra soll der<br />

Abschluß der militärischen Maßnahmen unmittelbar bevorstehen.<br />

Arbeiter-Paradies Rußland.<br />

Der Bericht einer norwegischen Gewerkschaftsdelegation<br />

über den Lebensstandard in der Sowjetunion gelangt zu außerordentlich<br />

ungünstigen Schlußfolgerungen. Die Delegation,<br />

die im Herbst einen Studienaufenthalt in Rußland machte,<br />

kommt zum Ergebnis, daß die russischen Arbeiterfamilien vielfach<br />

nicht imstande sind, ihren Unterhalt aus dem Arbeitseinkommen<br />

des Familienhauptes zu bestreiten.<br />

Amerikas Aufrüstung.<br />

Die amerikanische Regierung verlangt von dem soeben<br />

zusammengetretenen neuen Kongreß die Zustimmung zu einem<br />

weltumfassenden Programm für militärische Hilfe. Die<br />

Kosten dieses Programms werden für das erste Jahr auf<br />

annähernd 2500 Millionen Dollar veranschlagt. Das wichtigste<br />

Problem aber, mit welchem sich der Kongreß in dieser<br />

Session zu befassen hat, ist der Nordatlantikpakt, dessen Annähme<br />

im Senat nur<br />

kann. »<br />

durch Zweidrittelsmehrheit erfolgen<br />

„Der Geist des Verständnisses" in Ungarn.<br />

Der ungarische Ministerpräsident Dobi hat den durch die<br />

Verhaftung Kardinal Mindszentys führungslos gewordenen<br />

Episkopat zu Verhandlungen nach Budapest beordert. Das<br />

offizielle Communiquü über die ersten Besprechungen spricht<br />

vom „Geist gegenseitigen Verständnisses". Man kann sich denken,<br />

wie weither es dabei mit dem Verständnis und der Ge-<br />

.genseitigkeit ist. Die Kommunisten scheinen die Situation<br />

ausnützen zu wollen, um Verwrrung und Defaitismus in<br />

die Reihen des ungarischen Katholizismus zu tragen; zudem<br />

deutet ihre Initiative auf den Versuch hin, den Vatikan, der<br />

kein Nachgeben zeigt, von den Verhandlungen auszuschalten<br />

und einen Keil zwischen Rom und die ungarischen Katholiken<br />

zu treiben.<br />

Wie lange noch Kriegsgefangene in Rußland?<br />

Die drei Westmächte sind gemeinsam im Kreml vorstellig<br />

geworden, um sich über das Schicksal der von den Russen<br />

noch immer festgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen zu erkundigen.<br />

Die Westmächte sind der interalliierten Abmachung,<br />

wonach sämtliche Kriegsgefangene bis 31. Dezember 1948 zu<br />

entlassen seien, nachgekommen. Nicht aber die Sowjetunion.<br />

Diese antwortet in ihrer traditionellen brüskierenden Art<br />

aus die Vorstellungen, indem sie die Westalliierten mit haltlosen<br />

Anschuldigungen überhäuft. Immerhin wird zugegeben,<br />

daß noch immer deutsche Kriegsgefangene in Rußland zurückgehalten<br />

werden.<br />

Rücktritt Bedell Smiths.<br />

Der amerikanische Botschafter in Moskau, Bedell Smith,<br />

gibt bekannt, daß er nicht mehr aus seinen Posten zurückkehren<br />

werde. Gleichzeitig dementiert er die jüngste Behauptung<br />

Trumans, wonach es im Politbüro eine Richtung gebe, die<br />

den Frieden mit dem Westen anstrebe. Die Politik aller Gewaltigen<br />

des Politbüros sei eindeutig und einstimmig gegen<br />

jede Versöhnung mit dem Westen ausgerichtet.<br />

Krieg der Juden mit russischen Waffen.<br />

In Palästina dauern die Kämpfe an. Die Juden machen<br />

trotz der ägyptischen Friedensbereitschaft keine Miene, dem<br />

Befehl auf Einstellung des Feuers nachzukommen. Einzelne<br />

Truppenteile haben die Offensive im Süden bereits auf<br />

ägyptischen Boden vorgetragen. London ist ob der israelitischen<br />

Haltung besorgt, weil es von der Fortdauer der Kämpfe<br />

im Heiligen Land eine Gefährdung seiner gesamten Mittelost-Position<br />

erwartet. Nach englischer Version hätte die Regierung<br />

von Israel den kürzlichen Burgfrieden dazu mißbraucht,<br />

um ausgedehnte Waffenlager anzulegen und sich<br />

auf einen Großkampf zu rüsten. Der israelitische Minister-<br />

Präsident bestätigt indirekt diese Version, indem er verkündet,<br />

der entscheidende Kampf stehe erst noch bevor. In London<br />

befürchtet man von dieser Entwicklung die schließliche Niederlage<br />

der arabischen Truppen, die Revolutionierung der<br />

arabischen Länder mit dem Endergebnis kommunistischer Regierungen<br />

und schließlich einen vom Kreml geschürten kommunistischen<br />

Druck auf die Regierung Israels, welche zufolge<br />

der vom Ostblock an sie gemachten Waffenlieferungen weitgehend<br />

von Moskau abhängig zu sein scheint.<br />

Filmecke<br />

Geheim-Agent K-7 — Wildfeuer. (Voranzeige.) Bis und<br />

mit Sonntag, den 16. Januar läuft ein interessantes Dopp<br />

e l p r o g r a m m : „Geheimagent K-7" lüftet das Geheimnis,<br />

das die Tätigkeit der G-Men, der Sonder-Detektive der<br />

amerikanischen Regierung, umgibt. Eine intensiv-spannende<br />

Handlung nach der Filmversion des Radio-Hörspiels, das<br />

ganz Amerika in Spannung hielt. — „Wildsener" ist ein<br />

Eowboy-Film in natürlichen Farben mit Bob Steele und<br />

Sarah Padden in den Hauptrollen, sowie dem rassigen Hengst<br />

Wildfeuer. Der Film wurde in prachtvollem Cinecolor aufgenommen,<br />

mit einem Hintergrund unbeschreiblich schöner<br />

Landschaften. Er besitzt eine überaus interessante Handlung,<br />

die den Zuschauer von Anfang bis zum Ende in Spannung<br />

hält.<br />

L<br />

Gurnßaffe Samen<br />

f~ Großer Bunter Abend<br />

Samstag, den 13. Januar 1849<br />

Donnerstags den 20. Januar, je abends 8 Uhr.<br />

Donnerstag anschließend Tanz im Hotel Krone. 12<br />

Programm:<br />

Damenriege, Männerriege, Aktivmannschaft, Jugendriege<br />

in einer fröhlichen Turner-Revue.<br />

Eintritt: Fr. 2.—. Kein Vorverkauf.<br />

Zum Besuche ladet freundlich ein Turnverein Sarnen.<br />

O<br />

Theater in Kerns <strong>1949</strong>, im Hotel Krone<br />

//<br />

s T a f y n C i<br />

//<br />

Ein fröhliches Spiel in 4 Aufzügen von H. G r o b.<br />

Ins <strong>Obwaldner</strong>ische übertragen von Julian Dillier.<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, de» 16. Januar, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 23. Januar, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 30. Januar, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 30. Januar, abends 8 Uhr<br />

Mittwoch, den 2. Februar, abends 8 Uhr.<br />

Anschließend Tanz.<br />

In den Pausen spielt das Orchester (Dir. I. Marty).<br />

Preise der Plätze: 1. Platz Fr. 2.50. 2. Platz Fr. 2.—,<br />

Stehplatz Fr. 1.50.<br />

Vorbestellung Tel. 8 62 33 (Gasthaus Rötzli). 734<br />

Günstige Auto-Kurs-Verbindung.<br />

Zum Besuche laden freundlich ein<br />

Frau Michel-Amrein, Hotel Krone.<br />

Theatergesellschaft Kerns.


Radio — Beromünster<br />

Eine neue Radio-Hörfolge.<br />

Der Pressedienst der Schweizerischen Rundspruchgesellschast<br />

kündet eine neue Monatschronik in Form .der beliebten<br />

Hörfolgen „Groß- und Kleinbäckerei Tünkli" und „Hotel<br />

Alpenblick" an. Am kommenden Freitag, Äen 14. Januar,<br />

20 Uhr, soll erstmals der „Polizischt Wäckerli" von Schaggi<br />

Streuli vors Mikrophon treten. Wir sind gegen Vorschußlorbeeren<br />

und sagen deshalb heute nicht mehr über die angekündigte<br />

Sendung. Man wird sich vielleicht später einmal näher<br />

darüber unterhalten können.<br />

Donnerstag, 13. Januar.<br />

1100 Orgelkonzert von Willy Burchhard. 11.25 Kammermusik<br />

von Huldreich Georg Früh. 11.40 Konpositionen von<br />

Rich. Mondt. 12.15 Die Mills-Brothers singen. 12.40 Leichte<br />

Mischung. 13.00 Norma, Oper von Bellini. 13.45 L. van<br />

Beethovens Introduktion. 14.00 Notiers und probiers. 14.<br />

Tonfilmmusik. 16.00 Pfarrer Hans Wegmann erzahlt. 16.<br />

Forellenquintett von Fr. Schubert. 17.10 Mit dem Qum<br />

Hazy Osterwald. 17.30 Jugendstunde 18 00 Orchestr na Ra^<br />

diosa. 18.30 Unsere Theatersenbung. 19.00 Kleiner A u *<br />

aus dem Schwarzen Hecht. 13.40 Echo ber Zei-t. 20 - $<br />

100. Geburtstag von A. Strindberg. 20 40 Paria, Akt von<br />

A. Strindberg. 21.20 Studio-Orchester. 22.05 Quartett von<br />

Beethoven. 22.30 Wenn die Licher verlöschen.<br />

Frsiag, 14. Januar.<br />

10.20 Schulfunk. 11-00 Zürcher Interpreten. 11.45 Ruffische<br />

Chöre. 12.15 Verekhrsmitteilungen, Schneebericht der<br />

SBB 1240 Studio-Orchester. 13.25 Karl Oswald, Saxovhon'spielt.<br />

14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.00 Zwei<br />

deutsche Lyriker. 16.30 Schwedische Stunde. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Unterhaltungskonzert. 18.25 Piste und Stadion.<br />

19.10 Weltchronik. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Monats-Chro-<br />

11.00 Aus d-m Archl» «nl-r-r<br />

Konzert des Novelty TrioZ. 12.15 Sport \ fy • '<br />

che im Bundeshaus. 12.50 Beliebte Opernpartlen. .40 Soziale,<br />

wirtschaftliche und politische Tagesfragen. 1 . 5<br />

lodien für Waldhorn. 14.40 Schnurren und Anekdoten. 5.0V<br />

lj 40<br />

Scherz- und Schelmenlieder. 15.15 Slawisch« ffietjm. sl<br />

Der blinde Organist Förstermann spielt. 16.U1^er anspruchsvolle<br />

Samstag-Vortrag. 16.30 Programma di simpatia<br />

elvetica. 17.30 Jugendstunde. 18.l0 ElMiches Trw ^<br />

ae Rachmaninoff. 18.45 Das soziale Weltgeftcht. 19.00 Ue<br />

Glocken des Berner Münsters. 19.10 Cembalomusik 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 Hansruedis Hochzyt. 21.30 §anb|)arao=<br />

nika-Klub Studen-Aegerten. 22.05 Tanz mit beliebten Ensembles.<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer machen wir allen Verwandten<br />

und Bekannten die schmerzliche Mittellung,<br />

datz Gott, der Herr über Leben und Tod,<br />

unsern lieben Vater, Schwiegervater, Großvater,<br />

Bruder, Schwager und Onkel 14<br />

Witwer<br />

Franz von Rotz Burach<br />

Streur<br />

nach einem Leben, ausgefüllt mit Arbeit und<br />

Pflichterfüllung, in die ewige Heimat abberufen<br />

hat. Er starb Sonntag abend 6.30 Uhr,<br />

nach kurzem, mit Geduld ertragenem Leiden,<br />

wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten,<br />

im 79. Altersjahre.<br />

Wir bitten, dem lieben Verstorbenen ein<br />

treues Andenken zu bewahren und seiner im<br />

Gebete zu gedenken.<br />

H a l t e n - K e r n s, den 10. Januar 1948.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Hermann und Josesina von Rotz-Omlin<br />

und Kinder Rosa, Margrith, Albert, Dorly,<br />

Elisabeth<br />

Schw. Marie von Rotz<br />

und iibrige Anverwondte.<br />

Beerdigung: Mittwoch, den 12. Januar,<br />

8 Uhr. Weggang vom Trauerhaus 7 Uhr.<br />

Siebenter: Dienstag, den 18. Januar,<br />

8.30 Uhr.<br />

Dreißigster: Montag, den 7. Februar,<br />

8.30 Uhr.<br />

Kirchliche -s- Gedächtnis<br />

Der Siebente für 15<br />

Fräulein<br />

Mrle E M<br />

vormals Pension Seiler<br />

wird Samstag, den 15. Januar,<br />

7.45 Uhr, in der<br />

Pfarrkirche Sarnen gehalten,<br />

wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Lrbrnghamcraii<br />

Als Pfarrköchin vom Land,<br />

kath., mit guter Allgemeinbildung<br />

und schönem Erspartem,<br />

konnte ich bis<br />

heute mein Lebensglück<br />

nicht finden. Einem lieben,<br />

treuen und netten Herrn,<br />

wenn auch Witwer, in gereiften<br />

Jahren, könnte ich<br />

viel sein und möchte ihm<br />

bald Ehekameradin werden.<br />

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Die schönste Lehar-Operette SA16450Lz 17<br />

„ f b i e d e b i k e «<br />

mit den bekannten Melodien: O Mädchen mein Mädchen<br />

... Warum hast Du mich wachge.uizt... Sah<br />

ein Knab' ein Röslein steh'n ... Eljasserklnd ... usw.<br />

der Titelrolle: E r i L e ch n e r. Ferner unter anderen:<br />

Kitti Even, Eva Maroldt, Heitor Plüß, Kurt<br />

Brunner, Erich E. Berg usw.<br />

Orchester unter Leitung von Kapellmeister Gottlieb Lüthy.<br />

Eigene Dekorationen und Kostüme.<br />

Preise: Fr. 2.95 bis 5.20.<br />

Vorverkauf: I. Kastlunger, Kaufmann, Sarnen.<br />

Tel. 8 64 62.<br />

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Theater in ki SWM im Gasthaus M i<br />

M e l k u n d V r e n e l i<br />

(nach Jeremias Gotthelf).<br />

Heimatstück in 3 Akten, von Gertrud Heuberger.<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, den 16. u«d 23. Januar,<br />

je nachmittags 3 Uhr und abends 8 Uhr.<br />

.Eintrittspreise: Fr. 2,— und 1.50.<br />

Ertra-Autokurse: Sarnen Bahnhof ab 14 Uhr und 19 Uhr.<br />

Nach den Nachmittags-Aufführungen: Extra-Kurs:<br />

Stalden, Röhli, ab 17.30 Uhr.<br />

BiLett-Borbestellung: Tel. 8 64 91 (Burch Post). 16<br />

Vorbestellte Billette müssen 5 Minuten vor Beginn<br />

abgeholt sein, ansonst wird darüber verfügt.<br />

Freundliche Einladung. Kath. JungMaNnschast Schwendi.<br />

Theater in S t a n s<br />

D i e Landstreicher<br />

Wiener Operette von C. M. Ziehrer.<br />

Spieltage: jeden Sonntag bis 20. Februar.<br />

Vorverkauf: Tel. 6 71 79. SA16387Lz 737<br />

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Mittwoch bis Sonntag, den 12. bis 1K. Januar, 20.Z5 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.15 Uhr),<br />

das interessante Doppelprogramm<br />

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wird, sind 30 Rp. (in Marken oder auf Postcheck<br />

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Tarnen / Samstag, den 15. Januar <strong>1949</strong> „ „<br />

79. Jahrgang — Nr. 4<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5 80. Ausland jährlich<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

g i m W e l ß f f e t t s t e « ?<br />

Brüder, laßt uns weiter gehen,<br />

Weichet nicht verzagt zurück!<br />

Hinter jenen fernen Höhen<br />

Wartet unser noch ein Glück.<br />

Man möchte diese Strophe aus dem Beresinaliede auf die<br />

Weltpolitik anwenden. Das neue Jahr schreitet wie Wellenschlag<br />

der Ewigkeit voran — wird sich die Weltpalitik ändern,<br />

die so gar nicht nach Frieden aussieht? „Das Ziel eines neuen<br />

Jahres ist nicht, daß wir ein nen-es Jahr, sondern daß wir eine<br />

neue Seele und ein neues Rückgrat, neue Ohren und neue<br />

Augen bekommen sollten" (G. K. Chesterton). Wie das <strong>1949</strong>.<br />

christliche Jahr uns all das schenken könnte, wenn wir nur<br />

wollten, hat Pins XII. am 24. Christmonat der ganzen Welt<br />

durchs Radio in Ohr und Herz gesagt. Ihr folgte wie ein<br />

krachender Blitzschlag am Abend des 26. Dezember das Signal<br />

zur Vernichtung der Kirche in Ungarn durch die Verhaftung<br />

des Kardinals Mindszenty. Hier die päpstlichen Worte —<br />

dort die kommunistischen Taten!<br />

Vor einem Abgrund — die zweifache heilige Pflicht!<br />

Pins XII. sagte: „Wer immer den klaren Blick, die sittliche<br />

Kraft und den Mut besitzt, der Wahrheit, auch wenn sie nnangenehm<br />

und demütigend ist, Ang in Aug gegenüberzutreten,<br />

muß unumwunden zugeben, daß das Jahr 1948, das an seinem<br />

Beginn Gegenstand hoher und durchaus begreiflicher Erwartungen<br />

war, heute, bei seinem Ausklingen, als einer jener<br />

Kreuzungspunkte erscheint, wo der Weg, der bereits verheißungsvoll<br />

begann, an den Rand eines Abgrundes<br />

auszumünden scheint, dessen Tücken und Gefahren alle edelgesinnten<br />

und großmütigen Völker mit steigender Besorgnis<br />

erfüllen.<br />

Tief überzeugt und durchdrungen vom göttlichen Beistand,<br />

rufen Wir allen, die sich des katholischen Christennamens<br />

rühmen, eine zweifache heilige, für die Besserung der gegenwärtigen<br />

Lage der menschlichen Gesellschaft unabdingliche<br />

Pflicht in Erinnerung:<br />

1. Unerschütterliche Treue zum Wahrheitsgut, das<br />

der Erlöser der Welt gebracht hat;<br />

2. Gewissenhafte Erfüllung des Gebotes der Gerechtigkeit<br />

und Liebe, als notwendige Voraussetzung für den Triumph<br />

einer des göttlichen F r i e d e n s k ö n i g s würdigen<br />

sozialen Ordnung auf Erden."<br />

Der Heilige Bater spricht sodann von „leuchtenden Zeichen<br />

des Lebens" in der katholischen Kirche, von den religiösen Feiern,<br />

eucharistischen und marianischen Kongressen, vom blühenden<br />

neuen Leben in der katholischen Jugend und widmet dem<br />

„erhabenen Heldentum" diese Worte:<br />

„Die harten Prüfungen, welche die Kirche infolge des Krieges<br />

und in der Nachkriegszeit erlitten hat, die schmerzlichen<br />

Verluste und die schweren Schäden, die sie getroffen, haben<br />

ihre Tatkraft und ihren Widerstand nur noch mehr gestählt<br />

und ermutigt. Sie hat mitten im Sturm und Wogengang ihre<br />

Lebenssubstanz unversehrt und unverletzt bewahrt und in allen<br />

Staaten, in denen das Bekenntnis zum katholischen Glauben<br />

in Wirklichkeit gleichbedeutend ist mit Erleiden von Verfolgungen,<br />

fanden und finden sich immer Tausende von<br />

T a p f e r en, die ohne Furcht inmitten der Opfer, der Aechtung<br />

und der Qualen, unerschrocken angesichts der Ketten und<br />

des Todes, ihre Knie vor dem Baal der Macht und Gewalt<br />

nicht beugen. Die weite Öffentlichkeit kennt ihre Namen in<br />

den meisten Fällen nicht; aber in den Annalen der Kirche<br />

stehen sie mit unaustilgbaren Lettern.geschrieben. An jeden<br />

von ihnen ergehen Unser Lob und Unser Dank! Der Herr,<br />

der verheißen hat, vor dem himmlischen Vater jener eingedenk<br />

zu sein, die ihn vor den Menschen bekannt haben<br />

(Mt. 10, 32), wird ihr ewiger Lohn sein."<br />

Die leuchtenden Beispiel von Erzbischof Stepinac und<br />

Kardinal Mindszenty steigen vor unserer Seele auf. Sie sind<br />

die Opfer, deren Sühne- und Bittkraft dem jugoslawischen und<br />

ungarischen Volke Mut und Treue wahren hilft. Die beiden<br />

Kirchenfürsten stehen in einer Reihe mit Athanafius, Johannes<br />

Chryfostomus, Ambrosius, Thomas von Canterbury,<br />

Pius VII.<br />

Was erwarten Stepinac und Mindszenty von uns?<br />

Das, was Pius XII. in die Worte kleidet: „Die Treue des<br />

des katholischen Christen zu dem göttlichen, von Christus der<br />

Kirche hinterlassenen Glaubensgut, verurteil ihn in keiner<br />

Weise — wie nicht wenige glauben oder zu glauben vorgeben<br />

— zu mißtrauischer Zurückhaltung oder starrer Gleichgültigkeit<br />

gegenüber den schweren und drängenden Aufgaben<br />

der gegenwärtigen Stunde.<br />

Ein überzeugter Christ darf sich nicht in einem bequemen<br />

eigennützigen „Isolationismus" (Abschließung) abkapseln,<br />

wenn er Zeuge der Not und des Elends seiner Brüder ist,<br />

wenn die Hilferufe der wirtschaftlich Schwachen an sein Ohr<br />

dringen, wenn er das Streben der Arbeiterklassen nach geregelteren<br />

und gerechteren Lebn sbedingnngen kennt; wenn<br />

er sich der Mißbräuche einer Wirtschaftsordnung bewußt ist,<br />

die das Geld über die soziale Verantwortung stellt; wenn er<br />

die Abirrungen eines blinden Nationalismus genau kennt,<br />

der die Verbundenheit der einzelnen Völker leugnet oder mit<br />

Füßen tritt, eine Verbundenheit, die jedwedem vielfältige<br />

Pflichten gegenüber der großen Völkerfamilie auferlegt."<br />

Der Papst spricht auch vom Alpdruck eines neuen Krieges<br />

und der angstvollen Sehnsucht nach dem Frieden: „Sie bewegen<br />

sich zwischen zwei entgegengesetzten Polen. Da sind die,<br />

welche das alte, nicht ganz falsche, jedoch zu Mißverständnissen<br />

Anlaß gebende und oft mißbrauchte Wort wiederaufnehmen:<br />

„Willst du den Frieden, rüste zum Krieg!" Andere glauben<br />

das Heil in der Formel zu finden: „Friede um jeden Preis!"<br />

Beide Teile wollen Frieden, aber beide gefährden ihn; die<br />

einen, weil sie das Mißtrauen wecken, die anderen, weil sie die<br />

Sicherheit dessen ermutigen, der den Angriff vorbereitet. Beide<br />

also setzen, ohne es zu wollen, die Sache des Friedens aufs<br />

Spiel."<br />

Das sind Weisheiten, die nicht nur in der großen Politik<br />

i gelten, sondern auch im kleinen Bezirk unserer Dörfer und<br />

Gemeinden und der Familienstube. „Liebe kann nicht mißi<br />

trauen, sie gewärtigt nur Gutes" (Meister Eckhart, gest. 1327).<br />

! „Mißtrauen ist eine Axt am Baum der Liebe", sagt sogar ein<br />

- russisches Sprichwort. Die Russen und ihre kommunistischen<br />

! Schleppträger schreiten heute mit geschulterter Axt durch die<br />

i Weltgeschichte. Darum sind einerseits Vorsicht und Abwehr<br />

! nötig.<br />

Aber auch die Amerikaner, Briten und Franzosen dürfte<br />

i die päpstliche Prise zum Nießen bringen. Die Marshall-Hilfe<br />

! in allen Ehren! Ob dabei die Firma „Habet die Liebe!" oder<br />

die Firma „Liebet die Habe!" die größeren Gewichtsteine hat<br />

•— wollen wir nach der Fasnacht ausmachen. Wir glauben<br />

einem östereichischen Blatt aufs Wort, das letzter Tage schrieb:<br />

„Wir wünschen für das Abendland und Oesterreich weder<br />

eine Pax anglo-amerikana noch eine Pax sowjetica, sondern<br />

die Pax Christi." :— :<br />

O v w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 11. Januar <strong>1949</strong>.<br />

Das Eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement teilt<br />

mit, daß wegen der sehr ernsten Versorgungslage mit elektrischer<br />

Energie die Schweizerischen Bundesbahnen gezwungen<br />

seien, eine Einschränkung der Reisezugsleistungen von 10 %><br />

vorzubereiten. Die Einschränkung der Zugsleistungen soll, sofern<br />

sich die Versorgungslage nicht bessert, anfangs Februar<br />

in Kraft treten.<br />

Die Eidgenössische Alkoholverwaltung stellt dem Kanton<br />

Obwalden für die Maßnahmen zur Umstellung des Obstbaues<br />

pro 1948/49 einen Betrag von 3200 Franken zur Verfügung.<br />

Das Oberforstamt unterbreitet die Schlußabrechnung<br />

über die neuerstellten Alp- und Sennhütten auf Lochalp, und<br />

Alp Hüttstett-Schönenbold der Teilsame Schwendi, Sarnen.<br />

Ferner liegt vom Kantonsingenieurbureau die Abrechnung<br />

über die Wasserversorgung Kleinteilerberg, Giswil, vor. Die<br />

Abrechnungen werden genehmigt und nach Bern weitergeleitet<br />

zur Einholung der seinerzeit zugesicherten Bundesbeiträge.<br />

Als öffentlicher Schreiber für die Gemeinde Engelberg<br />

wird Gemeindeschreiber Hermann Dillier gewählt.<br />

Vom Reinerlös der 107. Tranche der interkantonalen<br />

Landeslotterie sind dem Kanton Obwalden Fr. 2440.80 zugekommen.<br />

Die Einwohnergemeinderäte werden ersucht, in Aussührung<br />

der Verordnung über die Handhabung der Feuerpolizei<br />

jedes Jahr eine Feuerschau durchzuführen und ferner strenge<br />

Kontrolle zu führen über die Feuerungseinrichtungen in<br />

Schreinereien und andern holzverarbeitenden Betrieben.<br />

Vom obwaldnerifchen Haushaltlehrwefeu. Vor wenig Iahren<br />

waren es in Obwalden nur wenige Frauen, die sich getrauten,<br />

ein junges Mädchen als Lehrtochter für den Haushalt<br />

anzunehmen und es nach bestandener Lehre in Luzern die Prüfung<br />

machen zu lassen. Unterdessen hat sich das Haushaltlehr-<br />

Wesen auch in Obwalden entwickelt. Vom Kantonsrat wurde<br />

eine kantonale Verordnung für das Haushaltlehrwesen erlassen,<br />

und der Erziehungsrat hat eine kantonaleHansdien<br />

st kom Mission ernannt, die dieses jüngste Glied des<br />

beruflichen Lehrwesens zu betreuen hat.<br />

Der kantonalen Hausdienstkommission liegt es ob, für den<br />

Abschluß guter Lehrverhältnisse zu sorgen und sowohl Lehr-<br />

Meisterinnen wie Lehrtöchtern in der Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

dienstbar zu sein. Die Kommission hat für die regelmäßige<br />

Durchführung der F a ch k l a s s e für Haushaltlehrtöchter zu<br />

sorgen, und sie organisiert im Frühling und Herbst die Haushaltlehrprüfnngen<br />

für jene Töchter, die ihre Lehrzeit beendet<br />

haben. Für die Haushaltlehrmeisterinnen, besonders für jene,<br />

die zum erstenmal eine Lehrtochter annehmen, werden Haushaltlehrmeisterinnenkurse<br />

veranstaltet. Das sind nicht Kurse,<br />

in denen die Führung des Hauswesens erlernt werden kann.<br />

Das verstehen unsere tüchtigen Hausfrauen schon. In den<br />

D a s Fräulein von Scuderi 13<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Bon E. T. A. Hoffmann.<br />

La Regnie empfing die Scuderie mit der hohen Achtung,<br />

auf die die würdige Dame, von dem Könige selbst hoch geehrt,<br />

gerechten Anspruch machen konnte. Er hörte ruhig alles<br />

an, was sie über die entsetzliche Tat, über Oliviers Verhältnisse,<br />

über seinen Charakter vorbrachte. Ein feines, beinahe<br />

hämisches Lächeln war indessen alles, womit er bewies, daß<br />

die Beteuerungen, die von häufigen Tränen begleiteten Er-<br />

Mahnungen, wie jeder Richter nicht der Feind des Angeklagten<br />

sein, sondern auch auf alles achten müsse, was zu seinen<br />

Gunsten spräche, nicht an gänzlich tauben Ohren vorüberglitten.<br />

Als das Fräulein nun endlich gknz erschöpft, die<br />

Tränen von den Augen wegtrocknend, schwieg, fing la Regnis<br />

an: Es ist ganz Eures vortrefflichen Herzens würdig, mein<br />

Fräulein, daß Ihr, gerührt von den Tränen eines jungen,<br />

verliebten Mädchens, alles glaubt, was sie vorbringt, ja daß<br />

Ihr nicht fähig seid, den Gedanken einer'entsetzlichen Untat<br />

zu fassen, aber anders ist es mit dem Richter, der gewohnt<br />

ist, frecher Heuchelei die Larve abzureißen. Wohl mag es<br />

nicht meines Amtes sein, jedem, der mich fragt, den Gang<br />

eines Kriminalprozesses zu entwickeln. Fräulein, ich tue meine<br />

Pflicht, wenig kümmert mich das Urteil der Welt. Zittern<br />

sollen die Bösewichter vor der Chambre Ardente, die keine<br />

Strafe kennt als Blut und Feuer. Wer von Euch, mein würdiges<br />

Fräulein, möchte ich nicht für ein Ungeheuer gehalten<br />

werden an Härte und Grausamkeit, darum vergönnt mir, daß<br />

ich Euch mit wenigen Worten die Blutschuld des jungen Böse-<br />

Wichts, der, dem Himmel sei es gedankt, der Rache verfallen<br />

ist, klar vor.Augen lege. Euer scharfsinniger Geist wird dann<br />

selbst die Gutmütigkeit verschmähen, die Euch Ehre macht,<br />

mir aber gar nicht anstehen würde.<br />

Also! Am Morgen wird Rene Cardillac durch einen Dolchstoß<br />

erniordet aufgefunden. Niemand ist bei ihm als sein Geselle<br />

Olivier Brusson und die Tochter. In Oliviers Kammer,<br />

unter andern, findet man einen Dolch, von frischem Blute<br />

gefärbt, der genau in die Wunde, paßt. —<br />

, Cardillac ist, sprach Olivier, in der Nacht vor meinen -Augen<br />

niedergestochen worden. — Man wollte ihn berauben?<br />

— Das weiß ich nicht! — Du gingst mit ihm, und es war<br />

dir nicht möglich, dem Mörder zu wehren? Ihn festzuhalten?<br />

Um Hilfe zu rufen? — Fünfzehn, wohl zwanzig Schritte<br />

vor mir ging der Meister, ich folgte ihm. — Warum in aller<br />

Welt'so entfernt? — Der Meister wollte es so. — Was<br />

hatte überhaupt Meister Cardillac so spät auf der Straße zu<br />

tun? — Das kann ich nicht sagen.<br />

Sonst ist er aber doch niemals nach neun Uhr abends<br />

aus dem Hause gekommen? — Hier stockt Olivier, er ist bestürzt,<br />

er seufzt, er vergießt Tränen, er beteuert bei allem,<br />

was heilig, daß Cardillac wirklich in jener Nacht ausgegangen<br />

sei und seinen Tod gefunden habe.<br />

Nun merkt aber wohlauf , mein Fräulein. Erwiesen ist es<br />

bis zur vollkommensten Gewißheit, daß Cardillac in jener<br />

Nacht das Haus nicht verließ, mithin ist Oliviers Behauptung,<br />

er sei mit ihm wirklich ausgegangen, eine freche Lüge.<br />

Die Haustür ist mit einem schweren Schloß versehen, das bei<br />

dem Auf- und Zuschließen ein durchdringendes Geräusch<br />

macht, dann aber beweg! sich der Torflügel widrig knarrend<br />

und heulend in den Angeln, so daß, wie es angestellte Bersuche<br />

bewährt haben, selbst im obersten Stock das Getöse widerhallt.<br />

Nun wohnt in dem untersten Stock, also dicht neben<br />

der Haustür, der alte Meister Claude Patru mit seiner Auf-<br />

Wärterin, einer Person von beinahe achtzig Jahren, aber<br />

noch munter und rührig. Diese beiden Personen hörten, wie<br />

Cardillac nach seiner gewöhnlichen Weise an jenem Abend<br />

Punkt neun Uhr Ne Treppe hinabkam, die Türe mit vielem<br />

Geräusch verschloß, dann wieder hinaufstieg, den Abendsegen<br />

laut las und dann, wie man es an dem Zuschlagen der Tür<br />

vernehmen konnte, in sein Schlafzimmer ging.<br />

Meister Claude leidet an Schlaflosigkeit, wie es alten<br />

Leuten wohl zu gehen pflegt. Auch in jener Nacht konnte er<br />

kein Auge zutun.


Haushaltlehrmeisterincnkursen werden sie mit der Methode<br />

des Unterrichtes bekanntgemacht, und sie begrüßen es sehr, ihre<br />

gewohnte tägliche Arbeit vom Gesichtspunkt des Lehrens und<br />

Lernens aus zu sehen und zu werten. Daß in diesen Kursen<br />

auch viel gute Winke und „Vörteli" ausgetauscht werden, erhöht<br />

deren Wert und das Interesse dafür.<br />

Bon Zeit zu Zeit werden alle Haushaltlehrmeistermnen zu<br />

einer Lehrmeisterinnenzusammenkunft eingeladen.<br />

Im Dezember des verflossenen Jahres versammelten<br />

sie sich zum drittenmal in Sarnen. Diese Zusammenkünfte<br />

dienen der Orientierung über allfällige Veränderungen im<br />

Haushaltlehrwesen, über den theoretischen Unterricht, das<br />

Ansetzen der Prüfungen und ähnliches. In gegenseitiger Ausspräche<br />

werden Einzelheiten der Haushaltlehre beraten und<br />

Wege gezeigt, die zum Erfolg führen oder Schwierigkeiten begegnen<br />

können. Immer sind diese Zusammenkünfte auch mit<br />

einem kurzen Vortrag über Bedeutung und Aufgaben der<br />

Haushaltlehre verbunden. An der Versammlung im Dezember<br />

zeigte H. H. Schulinspektor Britschgi den Haushaltlehrmeisterinnen<br />

die Möglichkeiten, junge Menschen in der Entwicklungszeit<br />

lenken, fördern und festigen zu können, und begeisterte sie<br />

für diese in weite Zukunft wirkende Aufgabe. Herr Regierungsrat<br />

Ming, der zum erstenmal diese Zusammenkunft besuchte,<br />

gab seiner Befriedigung über die Entwicklung des Haushaltle'hrwesens<br />

Ausdruck und würdigte das stille Wirken der<br />

Haushaltlehrmeisterinnen vom Standpunkt des gesunden, frohen<br />

Familienlebens aus.<br />

Die Versammlung gab wieder dem berechtigten Wunsche<br />

Ausdruck, daß noch mehr tüchtige Hausfrauen, aus privaten<br />

und bäuerlichen Verhältnissen, sich für die Ausbildung einer<br />

Hauslehrtöchter entschließen möchten, und daß anderseits die<br />

jungen Mädchen sich durch die Haushaltlehre mit abschließender<br />

Prüfung die notwendige Grundlage verschaffen für die<br />

spätere gute Führung eines eigenen Haushaltes oder als Vorbereitung<br />

für die Erlernung eines pflegerischen oder sozialen<br />

Berufes.<br />

Jede gewünschte Auskunft über das Haushaltlehrwesen<br />

wird gerne erteilt von der Präsidentin der kantonalen Hausdienstkommission,<br />

Frau Architekt Stockmann, Kirchhöfen, Sarnen,<br />

oder Frl. Bosler, Jugendamt Obwalden, Sarnen.<br />

Borunterrichts-Skikurs aus der Frutt. Bei meistenteils<br />

schönem Wetter wurde vom kantonalen Vorunterricht ein<br />

S k i k u r s auf der Frutt durchgeführt. Er dauerte vom 27.<br />

bis 81. Dezember. Die Teilnehmer wurden je nach ihrer Leiftungsfähigkeit<br />

in drei Fahrklassen eingeteilt. Der Unterricht<br />

gestaltete sich nach der schweizerischen Einheitstechnik. Am<br />

Nachmittag fanden meist Abfahrten statt, besonders von der<br />

Erzegg. Sogar Kreiskommandant von Ah bemühte sich auf die<br />

Frutt,' um dem Kurs einen Besuch abzustatten. Er zeigte sich<br />

über die Leistungen der Skifahrer sehr zufrieden. Obwohl die<br />

Schneedecke nicht gerade hoch war, ereignete sich kein nennenswerter<br />

Unfall. Da der Kurs vom Geiste der Kameradschaft<br />

getragen war, waren wir alle vollauf befriedigt. Allen, die<br />

zum guten Gelingen des Kurses beitrugen, gelte unser Dank,<br />

insbesondere den Kursleitern und den Hoteliers Durrer und<br />

Amstad für ihre freundliche Aufnahme in die Herberge und<br />

für die abendliche Filmvorführung. Ein Teilnehmer.<br />

Sportfischerverein Obwalden. (Eing.) Die von einem<br />

Halbhundert besuchte ordentliche Jahresversamlung des obw.<br />

Sportfischervereins vom letzten Sonntag im Hotel Metzgern<br />

in Sarnen fand uuter der Leitung des derzeitigen initiativen<br />

Präsidenten, Herrn Kantonsrat Joe Jmseld, einen sehr anregenden<br />

und flotten Verlauf. In seinem Eröffnungsworte<br />

konnte der Vorsitzende nebst den Ehrenmitgliedern und Aktiven<br />

als Gäste die HH. Polizeidrektor Ständerat von Moos,<br />

Fischereiaufseher Hofer aus Meggen und Polizeichef Großholz<br />

begrüßen und den beiden im abgelaufenen Vereinsjahr verstorbenen<br />

Mitgliedern, den HH. Regierungsrat L. Spichtig<br />

und Bankdirektor A. Villiger, die übliche Ehrung zuteil<br />

werden lassen.<br />

Protokoll und Rechnung fanden die einmütige Genehmigunsi<br />

und Verdankung, auch dem bisherigen Jahresbeitrag<br />

wurde stillschweigend beigepflichtet. Ein erfreulicher Zuwachs<br />

im Akiivmitgliedcrbestand konnte festgestellt werden und die<br />

vorliegenden Verträge bezüglich Melchsee, Brutanstalt und<br />

Teichanlage wurden gutgeheißen. Der Antrag des Vorstanden<br />

auf Durchführung einer bescheidenen Jubiläumsfeier<br />

im Spätherbst des Heuer 25jährigen Vereins fand einmütige<br />

Annahme. Abschließend darf auch die große und uneigennützige<br />

Arbeit des derzeitigen Vorstandes lobend hervorgehoben und<br />

auf die erfreuliche Tatsache hingewiesen werden, daß Organisation<br />

lind Leitung des obwaldnerischen Sportfischervereins<br />

heute in bestbewährten Händen liegen, so daß eine zielbewußte<br />

Arbeit in der künftigen Bewirtschaftung unserer Gewässer gesichert<br />

ist. Dieser Tatsache gab auch Herr Polizeidrektor Ständerat<br />

von Moos in anerkennenden Worten Ausdruck, und er<br />

sicherte allen Bestrebungen des Vereins zur Hebung und<br />

Forderung der obwaldnerischen Fischereiwirtschaft seine volle<br />

Unterstützung zu.<br />

Aiich der Tätigkeitsbericht der Bewirtschaftungskommission<br />

mit Herrn L. Imhos als Obniann verdient hier besondere Erwühiinng,<br />

wurden doch im verflossenen Vereinsjahr in unsern<br />

Zcen ausgesetzt: rund dreienhalb Millionen Hechte und Forel-«<br />

lenbrut, dn>,» rund 300 OOO Forellensömmerlinge in 14 Forellenbäche<br />

des Kantons. Daß die stete Zunahme der Fischer<br />

nurf> einen, vermehrten Einsatz ruft, liegt auf der Hand, im<br />

Jahre 1916 sind f>öO Fischereipatente gelöst worden oder 68<br />

mehr gegenüber dem Vorjahre, was dem Staate die hübsche<br />

Einnahme von 10 .'00 ^ranken erbrachte und wovon wiederum<br />

die Hälfte hievon für das Fischereiwesen aufgewendet werden<br />

muß.<br />

E-? ist sicherlich nicht überflüssig, darauf hinzuweisen, daß<br />

in der sachgemäßen Bewirtschaftung unserer Seen nnd Flüsse<br />

ein guter Teil unseres Bolksvermögens liegt, der nur dann<br />

reiche Zinsen trägt, wenn der immer mehr überhandnehmenden<br />

Verschmutzung und Verseuchung unserer Gewässer in aller<br />

Schärfe Einhalt geboten wird und die von unserer Behörde<br />

hiezii erlassenen Bestimmungen auch genau befolgt und eingehalten<br />

werden.<br />

Das traditionelle Fischmahl leitete über zum gemütlichen<br />

zweiten Teil der Versammlung, und die in der Metzgernküche<br />

feinst zubereitete- Sarnersce-Felchen r.it dem spritzigen und<br />

süffigen Tropfen schufen jene Stimmung, die jeweils die<br />

früheren Tagungen der <strong>Obwaldner</strong> Sportfy'cher ausze-chnete.<br />

Dem Sportfischerverein zum Eintritt ms zweite<br />

jahrhundert ein kräftiges „Glückauf!<br />

Zwei öftfoolöoer bor Dem öijernet Mrgericht<br />

Vorbemerkung der Redaktion: Diese ganze Angelegenheit<br />

haben wir und mit uns das <strong>Obwaldner</strong>volk eigen:-<br />

lich schon lange vergessen. Wenn wir der folgenden<br />

Einsendung trotzdem Raum geben, so geschieht es nu<br />

deshalb, weil nach der denkwürdigen Landsgemeinde<br />

des Jahres 1947 alle Zeitungsschreiber wie die Rohrspatzen<br />

unisono auf die bösen Jungkonservatlven zu<br />

schnupfen begannen, die es wagten, gegen die Wiederwähl<br />

von Verhörrichter Dr. Kathriner aufzutreten. E<br />

entspricht daher mindestens einem Postulat der Gerechtiqkeit,<br />

wenn wir unsern Lesern kund und zu wissen tun,<br />

daß in Luzern für alle Punkte des Flugblattes d,e<br />

.Dr. Kathriner als ehrenrührig empfand, der ^5ayrheitsbeweis<br />

geleistet werden konnte.<br />

(Eing.) Die <strong>Obwaldner</strong> Landsgemeinde 1947, die durch<br />

den Landessender Beromünster übertragen wurde, warf be-<br />

Malich der Wiederwahl des Verhörrichters große Wellen.<br />

Grund dazu war ein gegen die Person von Verhorrichter<br />

Dr Kathriner am gleichen Morgen erschienenes Flugblatt.<br />

In demselben wurde dem Verhörrichter vorgeworfen, daß er<br />

als Angeklagter vom Luzerner Obergericht zwar nicht ^verurteilt,<br />

daß ihm aber sämtliche Kosten auferlegt und sein Verhalten<br />

als keinswegs gerechtfertigt erklärt worden sei. Dieses<br />

Urteil sei mit 3 : 2 Stimmen gefällt worden. Im weiteren<br />

wurde ihm vorgeworfen, daß er als Untersuchungsrichter<br />

Untersuchungen ungebührlich lange verzögere. Das Flugblatt<br />

schloß mit dem Aufruf: „Wir wollen einen Verhörrichter mit<br />

blankem Schild!" Dr. Kathriner suchte sich im Ring vor der<br />

Landsgemeinde gegen diese Anschuldigungen zu rechtfertigen,<br />

und wurde wieder gewählt.<br />

Verhörrichter Dr. K a t h r i n e r reichte am 25. Juli 1947<br />

gegen den in Luzern wohnhaften Kernser Bürger A n t o n<br />

B l ä t t l e r, der die Verantwortung für das Flugblatt übernommen<br />

hatte. Strafklage wegen Verleumdung<br />

und übler Nachrede ein. Das Amtsgericht Luzern-Stadt<br />

stellte im Urteil vom 15. Oktober 1948 fest, daß Dr. Kathriner<br />

Ende 1945 sich wegen Betrug vor dem Kriminal- und Obergericht<br />

Luzern zu verantworten hatte und daß Punkt 1 bis 2<br />

des fraglichen Flugblattes der Wahrheit entsprechen. Für<br />

Punkt 3 betreffend Stimmenverhältnis des Obergerichtes,<br />

hatte der Beklagte den Wahrheitsbeweis nicht angetreten. In<br />

Punkt 4, betreffend Verschleppungstaktik, stellte das Amtsgericht<br />

fest, daß dem Beschuldigten der Beweis hiefür nicht<br />

gelungen sei'. Das Amtsgericht betrachtete mit dem Beklagten<br />

zusammen die Schlußfolgerung: „Wir wollen einen Verhörrichter<br />

mit blankem Schild" als Werturteil, das sich aus den<br />

vorausgehenden Anschuldigungen ergibt.<br />

Gegen das Urteil des Amtsgerichtes appellierten beide<br />

Parteien an das Obergericht: Dasselbe sprach in seiner Sitzung<br />

vom 12. Januar <strong>1949</strong> den Beschuldigten Anton Blättler von<br />

sämtlicher Schuld und Strafe frei, da vor Obergericht<br />

die B e w e i s e für alle 4 Punkte des fraglichen Flugblattes<br />

erbracht waren. Sämtliche Untersuchungs-, Gerichts-<br />

und Anwaltskosten wurden dem Kläger, Verhörrichter<br />

Dr. Kathriner in Sarnen, überbunden.<br />

Dieses Urteil dürfte das <strong>Obwaldner</strong>volk für alle Zukunft<br />

interessieren! Die große Verteidigungsrede des <strong>Obwaldner</strong><br />

Verhörrichters an der Landsgemeinde 1947 hat durch dieses<br />

Urteil die gebührende Wertung erfahren!<br />

Sarnen. Sonntag, den 16. Januar, nachmittags 2 Uhr,<br />

hält die Alt-Subsilvania im Hotel „Metzgern" ihre General-<br />

Versammlung ab. Anschließend vereinigen sich Alt und Jung<br />

zum traditionellen Neujahrskommers.<br />

Sarnen. Die Volkshochschule Sarnen veröffentlicht im<br />

letzten Amtsblatt das Programm der nächsten Bildungsabende.<br />

Montag, den 17. Januar, spricht Dr. Lorenz Fischer über<br />

Atomphsyik und Weltanschauung. Diese wertvollen Vorträge<br />

verdienen allseits große Beachtung.<br />

Theater im Stalden. Daß die Schwander nicht nur ihre<br />

„Heimetli", sondern auch Herz und Gemüt auf der Sonnenfeite<br />

haben, bewiesen sie am vergangenen Sonntag wieder<br />

einmal durch die vorzügliche Wiedergabe von „Melk und<br />

Vreneli", einem Heimatstück in drei Akten nach Jeremias<br />

Gotthels von Gertrud Heuberger. Es zeigt uns, wie der alte<br />

Jaggi und seine Frau, die Seele eines wohlbestellten Bauern-<br />

Hofes, ihrer ungeratenen Kinder wegen in Kummer und Sorge<br />

kommen, aus denen sie aber schließlich ihr Meisterknecht Melk<br />

durch Freiung des Vreneli, einer auf dem Hofe diensttuenden<br />

Verwandten der Meistersleute, befreit.<br />

Unter den reichen, durch Gegenüberstellung in ihrer Tiefe<br />

noch erhöhten Charaktere (vgl. erste Hälfte des zweiten Aktes)<br />

sind der mißtrauische Jaggi und seine leichtgläubige aber<br />

gutherzige Frau ein wunderbares Bild. Beide Gestalten wurden<br />

in ihrer Originalität sehr überzeugend wiedergegeben.<br />

Nicht weniger gewinnen das arglose Vreneli und der<br />

linkische, unbeholfene Melk unsere Zuneigung. Dies ihrer<br />

reinen, unverdorbenen Natur wegen. Insbesondere Vreneli<br />

wirkte in seiner bescheidenen, aber dennoch selbstbewußten Demut<br />

sehr gut, während der Person des Meisterknechtes etwas<br />

mehr Gestaltung nichts schaden würde.<br />

Zu erwähnen ist auch Elisi, die aus der Ordnung fallende<br />

Tochter der besorgten Meistersleute, die durch ihr „extraordinäres"<br />

Wesen stark hervorsticht, und der treffliche Vetter Johann,<br />

der Helfer in der Not.<br />

Aber auch alle übrigen Personen gaben ihr Bestes her zu<br />

einem guten Gelingen. Die aufopfernde Eingabe der Spieler<br />

verdient wahrlich Beachtung. Das Stück wird an den nachsten<br />

Sonntagen zweifellos gut besucht sein. e. b.<br />

Theater in Kerns. (Eing.) Morgen Sonntag öffnen sich die<br />

Tore zum Theater in Kerns, aus denen in den nächsten<br />

Tagen Frohsinn, Freude und echte Theaterlust strömen wird<br />

Alles ist aufs das Beste vorbereitet. Eine Inszenierung, die<br />

' .lerntet Arbeit von den beiden jungen, vielversprechenden<br />

.... «Ph»i 5>aas und Paul Diethelm geschaffen wurde<br />

Künstlern BeM Jf?aa* * der Humor wird<br />

2 nufgeräutjt und f * - a<br />

auf nach Kerns ins Theater in der „Krone .<br />

Kerns. (Eing.) Müde bist du noch, Mutter Natur, welk ist<br />

dein Kleid das der Herbst die angezogen. Vergänglichkeit<br />

^ all deine Schönheit. Was uns noch gefreut im alten Jahr.<br />

* n* her liebliche Duft des Weihnachtsbaumes, auch er ist<br />

" S Ä b S u Ä T i U das Jahr 1948 mit all seinen<br />

Freuden und'Leiden. Noch einmal schaut man zurück übers<br />

S r »te ein Kalendermann, und eine tiefe Stimme des<br />

Gewissens ruft: gib Rechenschaft!<br />

Um dieser Rechenschaft nachzukommen, besammelte sich<br />

. Ä^ariter verein am 6. Januar im „Rößli" zu<br />

der S u m Generalversammlung. Der Verein darf auf<br />

K S S P t o W d.-, 7 Ku-s»nd.° |t|<br />

"" der Krankenpflegekurs mit 43 Teilnehmern unter<br />

liebevollen Leitung der ehrw. Rotkreuzschwester v. Segesser,<br />

med. Pins Supersaxo und Hilfst<br />

lehrer Gusti Berchtold nicht unerwähnt. Diesen sehr verdienten<br />

Kursleitern sei Dank und Anerkennung ausgesprochen,<br />

die zum guten Gelingen dieses Kurses wesentlich beigetragen<br />

I)Q6 i n etl sieben verstorbenen Vereinsmitgliedern wurde die<br />

'übliche Ehre erwiesen, in welchem unter anderm der schwere<br />

Verlust unseres sehr geachteten und geschätzten Herrn San,-<br />

tätsrat und alt Oberrichter Dr. med. Leo Egger besondere Erwähnung<br />

fand. Fünfmal hat sich der Heimgegangene dem Rufe<br />

des Vereins in Liebe und väterlicher Hingabe zur Durchführung<br />

den Samaritern und Samariterkurse zur Verfügung gestellt.<br />

Unzählige haben dank dieser Institution Hilfe und<br />

Linderung gesunden. Der Verein wird sich auch m Zukunft<br />

dieser edlen" Aufgabe widmen und zur gegebenen Zeit neue<br />

Kurse durchführen. — Die weitern Traktanden fanden ihre<br />

übliche Erledigung. Das Vereinsschifflein wurde wiederum<br />

für ein weiteres Jahr den Händen von Hrn. Ed. Egger anvertraut,<br />

um weiterhin zu Nutzen und Frommen der Allgemeinheit<br />

zu dienen.<br />

Alpnach. Sonntag, den 16. Januar nächfthin, vormittags<br />

10.30 Uhr, findet im Schulhaus Alpnach die Bürgergemeinde-<br />

Versammlung statt mit summarischer Kenntnisgabe der verschiedenen<br />

Verwaltungsrechnungen der Bürgergemeinde Pro<br />

1848 (Säckelmeisterrechnung, Forstrechnung, Howaldrechnun<br />

gen, Armenrechnung, Kapellenrechnungen und Hilfsfondsrechnung).<br />

Die Rechnungsablaae der verschiedenen Verwaltnngsrechnungen<br />

wird auf Samstag, den 15. Januar, von morgens<br />

9 Uhr an, im Restaurant Küchler stattfinden.<br />

Die Alpenteilung im oberen und unteren Teil ist auf<br />

Montag, den 17. Januar, festgesetzt.<br />

Bezüglich der genauen Traktandenliste wird auf die bezügliche<br />

öffentliche'Auskündung und Anschläge verwiesen.<br />

Lungern. (Eing.) Sonntag, den 9. Januar, trat die Feldmusik<br />

Lungern mit ihrem traditionellen Jahreskonzert vor<br />

die Öffentlichkeit und bot damit einer sehr großen und dankbaren<br />

Zuhörerschaft eine Stunde prächtiger Unterhaltung. —<br />

Schon der schneidige Eröffnungsmarsch ließ einen guten Eindruck<br />

erwecken, obwohl man ihm gerne ein etwas flotteres<br />

Tempo gewünscht hätte. Mit dem ersten Konzertstück, der Mozart-Ouvertüre<br />

Ascanio in Alba, stellte sich der Verein durchaus<br />

keine leichte Aufgabe; denn es bildet an sich schon immer<br />

ein Wagnis, Mozartsche Orchestermusik in Blasmusik nmzuwandeln.<br />

Das bestätigte auch das vorhandene Arrangement,<br />

welches nicht als sehr glücklich empfunden wurde. Es ist sehr<br />

wohl verständlich, daß das eigentliche Mozartsche Element bei<br />

diesem Stück vermißt werden mußte, waren doch die typischen<br />

Mozart-Achtel, die stets ein lockeres und luftiges Gewebe erfordern,<br />

zu dick aufgetragen. Nebst einigen sehr hübschen Ansähen<br />

blieb es mit diesem Stück bei einem guten Versuch, aber<br />

immerhin gleichzeitig auch beim Beweis, daß es mit intensiver<br />

Arbeit gemeistert werden könnte. Bedeutend besser sprach<br />

dann das bekannte Potpourri ans dem „Vogelhändler" von<br />

Zeller an. Diese immer frohe und heimelige Musik wurde<br />

von der Feldmusik trefflich dargeboten, vor allem fiel die hübsche<br />

dynamische Nüancierung angenehm auf und das Stück<br />

hinterließ, abgesehen von einigen rhythmischen Verzerrungen<br />

in den zahlreichen Uebergängen nnd dem etwas verschwenderisch<br />

angewandten Tremolo in der sonst ausgezeichneten Solotrompete,<br />

einen überaus erfreulichen Eindruck. Das eigentliche<br />

Glanzstück des Programms bildete die spanische Rhapsodie von<br />

Richardy. Man fühlte es förmlich, hier waren die strammen<br />

Musikanten samt ihrem Dirigenten im Element und gaben ihr<br />

Bestes. Die Komposition an sich spricht sehr gut an, es handelt<br />

sich um ein wertvolles und gediegenes Repertoirestück, das<br />

allerdings seine Tücken nicht verheimlicht. Diesen wurde aber<br />

mit der entsprechenden Energie auf den Leib gerückt und es<br />

wollte nachgerade scheinen, daß dieser Rhapsodie auch in der<br />

vorausgegangenen Probearbeit alle Ehre angetan wurde.<br />

Der Erfolg blieb dabei nicht aus. Hier wurde in der Tat abseits<br />

vom „etüdeln" musiziert und gestaltet, der Vortrag wirkte<br />

überzeugend und genußreich — bravo! Als Abschluß erklang<br />

noch ein Marsch moderner Prägung, schneidig und sauber vorgetragen.<br />

Der Gesamteindruck dieses Konzertes war ein überaus ersreulicher<br />

und guter, und die Feldmusik Lungern hat damit<br />

den untrüglichen Beweis geleistet, daß sie mit ernstem Schaffen<br />

fähig ist, beachtliches zu leisten, zur Freude der Gemeinde und<br />

nicht minder zur eigenen Genugtuung. Dem Verein und seinem<br />

gewissenhaften Dirigenten/Herrn Walter Gasser, gebührt<br />

für die gebotene Leistung aufrichtiger Dank und Gratulation.<br />

Aus Wiederhören!<br />

Weiterbildungskurs für Hausangestellte 1. bis 28. Febr. <strong>1949</strong><br />

in Lungern (Obw.).<br />

«n ® a ? Jß r0 '9 r ' aittm bietet eine ganz konzentrierte, vielseitige<br />

Weiterbildung im Kochen (auch Krankenküche), Nähen, Flikken<br />

(auch Trikotwäsche), Glätten, Reinigen von Knaben- und<br />

Herrenkleidern, Kinderpflege und Kinderbeschäftigung. —<br />

^ Anmeldung von Jnteressentinnen, die mindestens zwei<br />

^ n»f ^risdienst gemacht haben, ist umgehend an das Generaljekretarmt,<br />

Teufenerstraße 25, St. Gallen, zu senden.


Gasungliick in Bern<br />

Professor Dr. Richard König f.<br />

spk. Am frühen Dienstagmorgen um halb 4 Uhr stellte ein<br />

Sekuritaswächter auf seiner nächtlichen Ronde bei einem Haus<br />

an der Brunnadernstraße in Bern einen intensiven Gasgeruch<br />

fest. Auch konstatierte er, daß um diese ungewöhnliche Stunde<br />

in zwei Zimmern noch Licht brannte und daß der Briefkasten<br />

vom Vortag her noch nicht geleert war. Sofort wurde die<br />

Stadtpolizei alarmiert. Sie drang mittels Einschlagen eines<br />

Fensters in das Haus ein, in dem sich niemand regte.<br />

Die Polizeiorgane fanden die Einwohner des Hauses,<br />

Prof. Dr. Richard König, den bekannten und geschätzten Bauernpolitiker,<br />

mit seiner Ehefrau in bewußtlosem Zustande vor.<br />

In einem andern Zimmer lag ebenfalls bewußlos das Dienstmädchen<br />

der Familie. Bei Professor König konnte nur noch der<br />

Tod festgestellt werden. Seine Frau steht noch immer in ernster<br />

Lebensgefahr, während das Dienstmädchen das Bewußtsein<br />

wieder erlangte, aber noch nicht vernehmungsfähig ist.<br />

Die vorläufige Untersuchung ergab, daß ein G a s l e i -<br />

t u n g s b r u ch in der Hausmauer erfolgte. Das ausströmende<br />

Gas muß der Leitung entlang in das Wohnungsinnere eingedrungen<br />

sein, wo es die Bewohner betäubte. Ueber den Zeit-<br />

Punkt des Unglücks muß mit aller Wahrscheinlichkeit angenommen<br />

werden, daß es bereits in der Nacht vom Sonntag auf<br />

den Montag sich ereignete (nicht geleerter Briefkasten). Die<br />

gerichtsmedizinische Untersuchung wird den Sachverhalt abklären.<br />

Es wird jedenfalls auch die Ursache des Gasleitungsbruches<br />

mit aller nötigen Sorgfalt untersucht werden, da der<br />

Unglücksfall äußerst beunruhigend wirkt.<br />

*<br />

Das Berner Gasunglück fordert ein zweites<br />

Todesopfer.<br />

spk. Am Mittwochmorgen, kurz vor 7 Uhr, ist auch Frau<br />

Prof. K ö n i g - B e l a r t der schweren Gasvergiftung erlegen,<br />

die ihren Gatten einige zwanzig oder dreißig Stunden<br />

zuvor — die genaue Stunde wird sich wohl nicht mehr ermitteln<br />

lassen — dahingerafft hatte. Dagegen kämpften die Aerzte<br />

bis jetzt erfolgreich darum, dfts gasvergiftete Dienstmädchen<br />

. am Leben zu erhalten, obwohl auch hier die Gefahr noch nicht<br />

überwunden ist. Die Bestattung der Eheleute König wurde auf<br />

den Samstagvormittag anberaumt.<br />

•<br />

Man erfährt zum Hergang des tragischen Unglücksfalles,<br />

der zwei frohe Menschen unerwartet aus dem Leben riß, noch<br />

folgende Einzelheiten: Der Gasröhrenbruch wurde in 4 Meter<br />

Entfernung vom Hause festgestellt. Wie gelangte das Gas aus<br />

so weiter Entfernung ins Haus? r— Infolge des gefrorenen<br />

Bodens konnte das der Röhre entweichende Gas nicht an die<br />

Erdoberfläche steigen. Es bahnte sich vielmehr seinen Weg entlang<br />

dem im Boden liegenden Leitungssystem (Gas, Wasser,<br />

Elektrizität) und drang durch irgendeine undichte Stelle ins<br />

Hausinnere.<br />

Der Zeitpunkt der Gaseinwirkung auf die Opfer läßt<br />

sich einwandfrei auf spätestens Sonntagnacht festlegen, denn<br />

am Montag regte sich bereits niemand mehr im Hause, was<br />

daraus hervorgeht, daß sämtliche Monatszeitungen noch im<br />

Briefkasten steckten. — Aufschlußreich ist noch folgende Einzelheit:<br />

Das Dienstmädchen, das in einem sonst unbenützten<br />

Zimmer auf dem Bett liegend anfaefunden wurde, hat sich,<br />

nach den abgelegten Kleidern zu schließen, vorerst normal in<br />

seinem im oberen Stock gelegenen Zimmer zu Bett gelegt. Es<br />

muß sich dann aber nicht wohl gefühlt und in den ersten Stock<br />

hinab begeben haben, wohl um sich ein M'ttel aegen die Uebelkeit<br />

zu holen. Im ersten Stock wurde das Mädchen wohl von<br />

noch stärkerem Uebelgefühl befallen, so daß es sich im nächstbesten<br />

Zimmer niederlegte, wo es dann nicht mehr erwachte.<br />

So erklärt sich auch das brennende Licht.<br />

schreckliche KindertroMie in Wtem d'Oex<br />

Bis jetzt 12 Todesopfer.<br />

spk. Im Kinderheim „Les Oisillons" in Chateaux-d'Oex,<br />

das von einem Fräulein Berthod betrieben wird und gegenwärtig<br />

mit 15 Kindern besetzt war, ist in der Nacht vom<br />

Dienstag auf den Mittwoch Feuer ausgebrochen. Den ersten<br />

Meldungen zufolge sind 11 Kinder mit ihrer Lehrerin, der 23-<br />

jährigen Fräulein de Martini, dem Unglück zum Opfer gefallen,<br />

während drei weitere, ranchvergiftete Kinder noch mit<br />

dem Tode kämpfen. Nur die Leiterin des Heimes selber und<br />

ein Knabe können als endgültig gerettet betrachtet werden.<br />

#<br />

Wie wir zu dieser tragischen Nachricht ergänzend vernehmen,<br />

ist das Unglück wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß<br />

in einem Wäschekorb, der im Badezimmer zu nahe^ am Holzofen<br />

aufgestellt war, eine starke Rauchguelle entstand. Die<br />

kleinen Hausbewohner sind dieser Rauchentwicklung zum Opfer<br />

gefallen. Als nämlich morgens 7 Uhr der offene Brand ausbrach,<br />

war die Feuerwehr rasch zur Stelle und fand beim Eindringen<br />

ins Haus die meisten Kinder erstickt, aber vom Feuer<br />

noch unversehrt, unter ihren Betten versteckt, wohin sie sich in<br />

der Angst verkrochen haben müssen. Nur bei vier Opfern wurden<br />

noch Lebenszeichen festgestellt, und einem einzigen Kinde<br />

gelang es, sich ins Freie zu retten. Die umgekommene Lehrerin<br />

starb beim Versuch, die Kinder zu retten. — Die jugendlichen<br />

Opfer sind samt und sonders Schweizerkinder; sie stammen<br />

zum größten Teil aus Genf.<br />

K a n t o n e<br />

Schwyz. (*) In Goldau starb im 77. Altersjahre Hr. Dr.<br />

med. Fridolin Holdener. Er war ein sehr tüchtiger<br />

und Weitherumbekannter Arzt. Den älteren Soldaten des Bat.<br />

47 dürfte er als ehemaliger Bat.-Arzt noch in bester Erinnerung<br />

sein. Sein goldener Humor hat manchen kranken Soldaten<br />

das Leiden vergessen lassen. AIs nicht übertrefflicher<br />

Gesellschafter hat er im Bat.-Stab die Stunden nach angestrengter<br />

Arbeit zu verschönern gewußt. Ihm starb vor wenigen<br />

Jahren sein ältester Sohn, ebensalls ausgebildeter<br />

Arck, was dem Vater schwere Sorgen bereitete. Dr. Holdener<br />

starb als überzeugter Katholik und der Menschenfreund<br />

kann eines ehrenvollen Andenkens versichert sein. Allen ehemaligen<br />

Angehörigen des Bat. 47 wird der liebe Verstorbene<br />

unvergeßlich bleiben. Er ruhe im Frieden!<br />

Zürich. — Eine Hundertjährige wechselt den Namen. —<br />

Die erste Zeitung im Zürcher Unterland ist dieser Tage hundertjährig<br />

geworden. Es handelt sich um das seit 1872 unter<br />

dem Namen „Bülach-Dielsdorfer Wochen-Zeitnng" erscheinende<br />

Blatt. Die Gründung fällt ins Jahr 1849 und seit Beginn<br />

des Jahres 1850 erschien die Zeitung wöchentlich einmal<br />

unter dem Titel „Wochenblatt für die Bezirke Bülach und<br />

Regensberg". 1855 wurde der Name verkürzt in „Bülach-<br />

Regensberger Wochenzeitung", der dann 1872 nochmals in<br />

„Bülach-Dielsdorfer Wochenzeitung" abgeändert wurde, weil<br />

damals der Bezirkshauptort nach Dielsdorf verlegt worden<br />

war. Seit diesem letztgenannten Datum kam das Blatt zweimal<br />

wöchentlich und seit 1336 sogar dreimal wöchentlich heraus.<br />

Da man unter „Wochenzeitung" eigentlich nur ein wöchentlich<br />

einmal erscheinendes Blatt versteht, war der bisherige<br />

Name nicht mehr berechtigt, was nun den Verleger G. Steinemann-Scheuchzer<br />

veranlaßt, den erneuten Namenwechsel<br />

vorzunehmen und die Zeitung künftig als „Zürcher Unterländer"<br />

herauszubringen. Der „Lägernbote", der im gleichen<br />

Verlag seit 1910 als Kopfblatt der „Bülach-Dielsdorfer Wochenzeitung"<br />

erschien, wird als solcher sein Erscheinen einstellen,<br />

im Untertitel des „Zürcher Unterländer" aber noch<br />

weiter aufgeführt werden. Der Jubilarin unter dem neuen<br />

Namen viel Glück im zweiten Jahrhundert auch aus dem<br />

<strong>Obwaldner</strong>land!<br />

Freiburg. — Die katholische Universität Freiburg war in<br />

der jüngsten Zeit Gegenstand verschiedener Angriffe in welschen<br />

und deutschschweizerischen Zeitungen. Der Verfasser dieser<br />

Artikel stellte die Behauptung auf, daß auch außerhalb<br />

der theologischen Fakultät alle Lehrstühle mit Katholiken besetzt<br />

sein müßten und zwar auf Grund eines mit Rom abgeschlossenen<br />

Konkordates. In Wirklichkeit gibt es gar kein<br />

solches Konkordat. Es gibt nur eine Vereinbarung mit dem<br />

Dominikanerorden betreffend die theologische Fakultät, die<br />

sich als vorteilhaft erwiesen hat. Die Behauptung, daß die<br />

Universität protestantische Professoren gesetzlich oder praktisch<br />

ausschließe, ist auch falsch. Es hat an dieser Staatsuniversität<br />

immer wieder Protestantische Professoren gegeben und'<br />

gibt es auch heute noch.<br />

Freiburgs Universität hat.den dreifachen Charakter einer<br />

staatlichen, katholischen und internationalen Universität, eine<br />

Definition, die auch von loyalen Freisinnigen des Kantons<br />

Freiburg anerkannt wird. Neben drei welschen und drei<br />

deutschschweizerischen protestantischen Universitäten hat die<br />

Universität Freiburg ihre Existenzberechtigung eben gerade<br />

in ihrem katholischen Charakter. Alle diese andern Universitätskantone<br />

haben auch katholische Einwohner, die ihre<br />

Steuern für die protestantischen Universitäten leisten müssen.<br />

Da reklamiert die freisinnige Presse nicht. Aber wenn ein katholischer<br />

Kanton das gleiche Recht beansprucht, dann ist es<br />

etwas anderes. Vom Verfasser dieser freisinnigen Zeitungsartikel<br />

wollen wir lieber gar nicht reden. Er hat es halt nicht<br />

zum Universitätsprofessor gebracht, wie sein guter Vater<br />

selig. ' skk.<br />

St. Gallen. — 75 Jahre „Ostschweiz". — Zeitungsjubiläen<br />

haben ihren tiefen Sinn und ihre Bedeutung auch für<br />

Gegenwart und Zukunft. Sie bieten Anlaß zur Besinnung,<br />

zur Rückschau auf das Erreichte, ziyn Vorsatz zu immer stärkerem<br />

Einsatz. Bor allem aber — und das scheint uns das<br />

wichtigste —: sie zeigen vor allem der jungen Generation,<br />

daß -die heutigen Positionen erkämpft werden mußten, daß<br />

auch die vor uns diese Schwierigkeiten hatten — aber den<br />

Aufgaben ihrer Zeit gerecht wurden. Und diesoe Erkenntnis,<br />

am konkreten Beispiel dokumentiert, muß Ansporn werden<br />

zum Einsatz im entscheidenden Kampf der Gegenwart.<br />

„Die Oftschweiz" hat ihrer Neujahrsausgabe eine reichdokumentierte<br />

Jubiläumsnummer „75 Jahre „Die Ostschweiz"<br />

St. Gallen" beigegeben, die Beachtung verdient und gerade<br />

den Zielen solcher Jubiläen vortrefflich dient. Neben den instruktiven<br />

Beiträgen der Redaktoren (A. Horat, Dr. Wäger,<br />

E. Knecht und Dr. Ammann) haben der Gnädige Herr von<br />

St. Gallen, Bischof Dr. Josephus Meile, Bundesrat Dr. PH.<br />

Etter, Dr. Rudolf Keel, Präsident des Bewraltungsrates,<br />

Parteipräsident Nationalrat Dr. Eisenring und Nationalrat<br />

Josef Scherrer Gedanken entwickelt, die wertvollste Rückblicke<br />

mit grundsätzlichen Ueberlegungen zum Tagesgeschehen verbinden<br />

— vor allem aber die grundsätzliche Bedeutung der<br />

katholischen Presse klar herausarbeiten. So bietet diese Jubiläumsnummer<br />

der „Ostschweiz" 'Bleibendes, das Beachtung<br />

verdient. Mit dem Glückwunsch nach St. Gallen verbinden<br />

wir fo auch den Dank für das Gebotene.<br />

Appenzell J.-Rh. Im letzten Sommer haben wackere Sennett<br />

den untergegangenen Betruf oder Alpsegen wieder eingeführt.<br />

Die „Ostschweiz" bemerkt dazu mit Recht: „Dieser<br />

schöne religiöse Brauch darf nicht zur „Modesache" herabgewürdigt<br />

werden, um den Sensationshunger gewisser „Bergfreunde"<br />

zu befriedigen. .Er soll aus inneerer Ueberzugung,<br />

als Ausdruck des lebendigen Glaubens an die Allmacht Gottes<br />

und an die Hilfskraft seiner Heiligen in die Abendruhe<br />

hinausklingen — und sofern der Senne im Umgang mit dem<br />

ihm anvertrauten „Bechli" in Wort und Tat von diesem<br />

Geiste beseelt ist, so wird der Segen Gottes, den wir alle<br />

so nötig haben, sicher nicht ausbleiben." Diese schöne Ausfafsung<br />

des Betrufs foll auch in der Urschweiz lebendig sein.<br />

X<br />

I m Bauernstiibli<br />

Neuerwachendes Leben im Bausrudors.<br />

Von einem landw. Mitarbeiter wird uns geschrieben:<br />

Wie beim Bauen in zahlreichen Bauerndörfern in den<br />

letzten Jahrzehnten furchtbare Verschandelungen des Dorfbildes<br />

in zahllosen Dörfern vorgekommen sind, so wurde auch<br />

das dörfliche Geistes- und Kulturleben vielfach in einer erschreckenden<br />

Weise mißhandelt und vergewaltigt. Städtische<br />

Ablagerungen aller Art stellten sich ein. Das bodenständige<br />

Dorfleben litt sehr stark darunter und ist oft genug unter dem<br />

Schutt fast erstickt. Man glaubte, daß unsere Dörfer sich nach<br />

den Städten und ihrem Kulturleben auszurichten hätten. Das<br />

Schlimmste aber war, daß in den Bauerndörfern die eigene<br />

Initiative erschlaffte und man sich in Minderwertigkeitgefühlen<br />

des Eigenwertes einer gefunden, bodenständigen<br />

Dorfkultur gar nicht mehr richtig bewußt war.<br />

Aehnlich wie das Interesse an der Erhaltung unserer einheimischen<br />

Mundarten, an der Erhaltung unserer Trachtenund<br />

an der Erhaltung unserer heimatlichen Möbel- und Wohnungseinrichtungen<br />

zuerst wieder neu geweckt werden mußte,<br />

so galt und gilt es auch aus geistig-kulturellem Boden in<br />

unseren Bauerndörfern neues, gesundes Leben zu entfachen<br />

und zu erwecken. Es kommt nicht von selbst und es ist sicher<br />

höchste Zeit, daß in den Dörfern auf diesem Gebiete etwas<br />

geschieht und man sich vom städtischen Einfluß etwas zu befreien<br />

sucht.<br />

Nicht nur das Innere der Häuser in unseren Dörfern soll<br />

und muß wieder einen bodenständigeren Charakter bekommen,<br />

sondern auch die Bauweife und die Gestaltung des<br />

Dorfbildes an sich. Ein schönes Dorf macht stets einen<br />

freundlichen, einladenden Eindruck und wird auch der jnngen<br />

Generation lieb und teuer werden. Natürlich können<br />

wir die vielen Sünden, die seit einem halben Jahrhundert<br />

begangen worden sind, nun nicht einfach austilgen. Was<br />

möglich ist, sollte immerhin getan werden. Vor allem aber<br />

ist es wichtig, daß man bei Neubauten oder Umbauten auf<br />

das Dorfbild Rücksicht nimmt und neben das Zweckmäßige<br />

auch das Schöne stellt.<br />

Ganz besonders aber wichtig ist, daß auch geistig das<br />

Bauerndorf sich von fremdem Tand und fremdem Wesen wieder<br />

mehr befreit und sich aus sich selber besinnt. Wie viele<br />

Kinder unserer Dörfer sind sehr gut bewandert, wenn man<br />

sie über fremde Länder oder über Sportgrößen befragt, aber<br />

sie haben keine Ahnung über ihre eigene Dorfgeschichte und<br />

wissen nicht, was früher war und wie das Dorf von heute<br />

geworden ist.<br />

Es ist hocherfreulich, daß der heimatkundliche Unterricht<br />

an unserer Volksschule bereit und willens ist, diese klaffende<br />

Lücke auszufülleu. Diese Bestrebungen können nur unterstützt<br />

und begrüßt werden.<br />

Es kann ach in jedem Dorfe etwas getan werden, um die<br />

Bevölkerung über seine Geschichte oder andere interessante<br />

Eigenheiten aufzuklären. Sehr gut eignen sich dazu Hejmatoder<br />

Dorfabende. In ihrem Mittelpunkt sollte die Dorfgeschichte<br />

stehen oder die heimatliche Dichtung. Umrahmt<br />

werden solche Tagungen am besten mit heimatlichen Liederund<br />

Musikvorträgen, mit heimatlichen Theaterausführungen<br />

und Volkstänzen.<br />

Man muß sich aber von Anfang an vornehmen, „Niveau<br />

zu behalten" und darf nicht eine solche Heimattagung als<br />

Vereinskränzli aufziehen wollen. Sie soll nicht so sehr der<br />

Unterhaltung als der Belehrung und Besinnung dienen. —<br />

Wichtig ist, daß das ganze Dorf mitmacht und daß ein Dorfoder<br />

Heimatabend sorgfältig vorbereitet wird. Man wird<br />

-d^gnn sehr bald die Erfahrung machen, daß die Dorfbewohner<br />

sehr viel Freude empfinden und die Dorfabende nicht<br />

mehr miffen wollen. *<br />

Man kann auch einen Schritt weitergehen und sog. Bildungsabende<br />

durchführen, bei denen nicht so sehr die geistigkulturelle<br />

Seite im Vordergrund steht, als die Bildung der<br />

Dorfbewohner an sich. An solchen Abenden werden die verschiedensten<br />

aktuellen Fragen behandelt, welche das Dorf<br />

oder die engere uud weitere Heimat beschäftigen. Man kann<br />

diese Bildungsabende als „kleine.Volkshochschulen" betrachten.<br />

Sie stehen im Dienste der Aufklärung und Belehrung<br />

der Dorfbewohner und zeigen, daß nicht nnr in den Städten,<br />

sondern auch in den Dörfern draußen ein reges geistiges Leben<br />

möglich ist. Damit erhält das Dorf wieder mehr Eigenleben<br />

und vermag sich gegenüber<br />

Städten her besser zu behaupten.<br />

Geist geht vor Geld<br />

den Einflüssen von den<br />

In einer Rückschau zur Jahreswende stellt die „Schweizerische<br />

Bauernzeitung" fest, daß es nicht das Geld sei, was<br />

einen Bauernhof ausmache; in erster Linie sei es der Geist,<br />

den Bauer und Bäuerin hochhalten und auf Kinder und Angestellte<br />

weiterleiten. In der Schweiz gelte es, die Lebensform<br />

der bäuerlichen Familienwirtschast als besonders wertvoller<br />

Teil unserer Sozialverfassung zu fördern. Es gebe keine Sozialform,<br />

die ebensogut geeignet wäre wie die bäuerliche<br />

Familienwirtschaft, in einer Zeit des Achtstundentages und<br />

.der modernen Freizeitgestalung ohne weiteres das Maß an<br />

Arbeit bis zum Menschenmöglichen überhaupt zu leisten. Eine<br />

solche Leistung könne niemals nur aus materiellen Ueberlegnngen<br />

entstehen, sondern niüsse zutiefst und zuletzt im Seelischen<br />

begründet sein.<br />

Die Landwirtschaft werde in Zukunft ihr Interesse noch<br />

in vermehrtem Maße auch den sozialen Fragen zuwenden<br />

müssen. Dabei gelte es allerdings, das Maß des wirtschaftlich<br />

Tragbaren genau zu überblicken uud sich bewußt zu sein, daß<br />

die maximale Leistungsfähigkeit an Beiträgen für Sozialwer'ke<br />

in der Landwirtschaft verhältnismäßig rasch erreicht sei. In<br />

erster Linie müsse sich die Landwirtschaft für eine Verwirklichnng<br />

des Familienschutzes einsetzen. Wie bei den meisten<br />

landwirtschaftlichen Postulaten gehe es übrigens auch hier<br />

nicht um rein landwirtschaftliche, sondern um ganz allgemein<br />

staatspolitische Belange. Die Landwirtschaft sei bereit, mit der<br />

Industrie, mit dem Gewerbe und dem Handel zusammenzuarbeiten.<br />

Von der zukünftigen Haltung dieser Kreise werde<br />

es abhängen, ob die Ueberzeugung und der Glaube, daß das<br />

privatwirtschaftliche Prinzip den besseren Menschenbildner<br />

und den stärkeren Wirtschaftsmotor darstelle als die Verstaatlichung,<br />

gefestigt werde, oder ob man es verstehe, langsam<br />

aber unwiederbringlich diese Ueberzeugung zu zerstören.<br />

Die Landwirtschaft sei aber auch bereit, in allen wirtschaftlichen<br />

Fragen mit der schweizerischen Arbeiterschaft zusammenzuarbeiten.<br />

Eine solche Zusammenarbeit habe mit politischer<br />

Paktiererei nichts zu tun. Das werktätige Schweizer-<br />

Volk in den Fabriken, im Gewerbe und aus den Bauern-<br />

Höfen werde sich nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen.<br />

Es werde auch denjenigen die Gefolgschaft versagen, die gerade<br />

in diesen Tagen daran seien, neue Gräben zwischen<br />

Stadt und Land auszuwerfen.


Filmecke<br />

„Feucrkops — Flickas Sohn." Dieser prächtige Farbenfilm,<br />

der von Dienstag bis Sonntag, den 18.—23. Januar, im<br />

Kino Seefeld in Sarncn gespielt wird, gehört in<br />

die Kategorie jener anmutigen und ansprechenden Streifen,<br />

wie sie uns mit „Velvets Glück", „Lassie" und andern mehr<br />

bekannt wurden. Junge, liebliche Menschen, treue Tiere, gute<br />

und tapfere Eltern und eine menschlich warme, sich inmitten<br />

einer herrlichen Natur abspielende Handlung, die eine wertvolle<br />

und lehrreiche Tendenz verfolgt, gehören mit Recht ,;u<br />

den bevorzugten Sujets der Leinwand. „Feuerkopf — Flickas<br />

Sohn" wurde nach dem Roman von Mary O'Hara, der Autorin<br />

von „Mein Freund Flicka" gedreht, niit dem beliebten<br />

Jugenddarfteller Roddy Dowall in der Hauptrolle, den<br />

unsere Freunde noch als kleinen H u w aus „So grün war<br />

mein Tal" in bester und angenehmster Erinnerung haben.<br />

„Feuerkopf — Flickas Sohn" ist ein tiefgreifender Film, der<br />

für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ein Erlebnis<br />

sein wird.<br />

Radio — Beromiittster<br />

Sonntag, 16. Januar.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Forellenquintett von Franz Schubert. 11.20<br />

Europ. Landschaften. 12.00 Ch. Janquier singt. 12.40 Joh.<br />

Brahms. 13.25 Der volkstümliche Samstagnachmittag. 13.45<br />

Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Fortsetzung der Volkstümlichen<br />

Musik. 15.00 Sonntagsgeschichte. 15.20 Kleines<br />

Opernkonzert. 10.00 Einsames Herz. 17. 15 Abendmusik.<br />

17.50 Reiseeindrücke aus Portugal. 18.15 Studioorchester.<br />

19.40 Echo der Zeit. Sportbericht. 20.00 Mit em Herz dur<br />

d'Wand. 21.10 Unterhaltungsmusik. 21.25 Orgelwerke von<br />

I. S. Bach. 22.05 Zum Gedenken an Maria Waser.<br />

Montag, 17. Januar.<br />

11.00 Lyrische Musik. 11.25 Lieder und Chansons. 12.15<br />

50 Jahre Gassenhauer und Schlager. 12.40 Studioorchester.<br />

13.25 Feuilleton. 13.40 Volkslieder. 14.00 Für die Frauen.<br />

16.00 Fjodor Schaljapin, Baß, singt. 16.15 Neue Bücher.<br />

16.30 Orchestre de la Suisse romande. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Othmar Schoeck. 18.30 C. Dumont. 19.00 Probleme<br />

des Lebens. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Wunschkonzert. 20.30<br />

Eine amerikanische Tragödie. 21.00 Beromünster gibt Auskunft.<br />

21.15 Louis Sphor: Trio in a-moll. 21.45 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland. 22.05 Schallplattenstunde.<br />

22.25 Zeitgenössische englische Musik.<br />

Dienstag, 18. Januar.<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Musik von Giuseppe Tartini. 11.30<br />

Lieder von Georg. Bizet. 11.40 Panorami della Svizzera<br />

italiana. 12.00 Opernmusik. 12.15 Lothar Loeffler spielt. 12.40<br />

Studioorchester. 13.15 Jehudi Menuhin, Violine, spielt. 13.45<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

Londoner Promenadeorchester. 14.00 Das Schlager ABC.<br />

16.00 Wir kommen zu dir. 16.30 Tanzmusik zum Aee. 16. Die katholische Radiopredigt wird Sonntag, den 16. Ja*<br />

Kammerorchester Lausanne. 17.30 Kind erstünde. 17.50 Kmdernachrichtendienst.<br />

18.00 Musik für kleine und große Kinder^ Nesselbach, gehalten. Im „Freitags-Orgelkonzer , . Ja-<br />

nußr, uin 9.45 Uljr, °°» PI°--°- »• »• »«»«;<br />

18.25 Stimmungsbilder vom Volksliederquartett. 18 40 £aö nuar, um 22.05 Uhr, bringt Ernst Wildermuth, Ruli,an der<br />

Zentral-Laboratorium des Schweizerischen Roten • Kwdio-Orael e-in Werk von Samuel Scheidt zu Gehör mit<br />

19.00 Kleines Konzert. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Das Bild den Sätzen: Magnifwat secundi toni: a) Etexultavit b) Quill<br />

des Monats. 20.15 Sinfoniekonzert der Bermfchen Musik-. fecit, c) Fecit potentiam, b) Esurientes, e) Sicut locutus est,<br />

gesellschast. 22.05 Wer rät richtig? 22.49 Ein paar ^.anze. f) Sicut erat.<br />

Mittwoch, 19. Januar.<br />

11 00 Lieder, die Sie gerne hören. 11.30 Genf spricht zu<br />

Ihnen. 12.15 Hilde Konetzni singt. 12.40 Volkstümliches Mi^<br />

tagskonzert. 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Italienisch<br />

für Hausfrauen. 16.10 Klara Vosma, Vorlesung. 16.30 Frohe<br />

und ernste Musik aus aller Zeit. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

C Dumont. 18.40 Jugendliche im Gespräch mit Persönlichleiten<br />

des öfentlichen Lebens. 19.05 Unterhaltungsmusik cms<br />

der Neuen Welt. 19.40 Panorama — eine Zweiwochenchronik.<br />

20.10 Szenen aus Pelleas et Melisande von Claude Debussy.<br />

21.00 Baris im Zwielicht. 22.05 Beethoven-Sonate in g-moll.<br />

22.30 Werke von Gabriel Faure und Arnold Bar.<br />

Humor.<br />

A u! Trudi sollte am .Geburtstag der Großmutter ein<br />

Gedicht aufsagen, aber nichts kommt ihr in den Sinn. „Ach",<br />

sagt die Mutter, „sag doch ein Verslein aus dem Bilderbuch<br />

auf." __ Und Tudi deklamiert mit strahlender Miene: „Du<br />

altes Huhn du tust mir leid, du hast gelebt die längste Zeit!"<br />

Marktbericht von Luzeru vom 11. Januar 1349.<br />

Auffuhr: 1 Muni, 25 Kühe, 1 Rind, 313 Kälber, 428<br />

Schweine, total 768 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Ledendqewicht Handel Preise<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Dual. 2.20—2.80 flau eher sinkend<br />

51—55 2.30-2.40 „ „<br />

56—60 2.1-0—2.70 . 80<br />

Eier.<br />

Rosenlohl<br />

Weißlabis<br />

6° Trinkeier, inländische 34<br />

Notkabis<br />

Frischeier, ausländische 30— 31<br />

ftoljl «Wirz. Wirsing) 70<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

100 Butter und Käs»<br />

150.<br />

Blumenkohls ^<br />

Tafelbutter, geformt<br />

Kopfsalat kl. (ca. 100 gr) klein nein geformt, 1,00 100 gr<br />

Endiviensalat<br />

)_55 groß geformt. 200 gr<br />

Karollen, rote<br />

50<br />

ßu Ko'chbütter<br />

Randen, gelocht<br />

10ll(jmmetilaler Käse, 1. Dual.<br />

Sellerieknollen<br />

70-75 Greyerzer, 1. Qual.<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

lio-iZ-iSbrinz. 1. Dual.<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

in—15 Mogerläse<br />

Auskernerbsen. inländische<br />

Tilsiter<br />

Feine Bohnen<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

Monatsretiig (Radis)<br />

Bierrettig<br />

20-40 (Wildbret (tot).<br />

Petersilien, 1 Büschel ^Suppenhühner<br />

Knoblauch<br />

Schnittlauch, l Büschel 10—15<br />

Kresse, 100 gr<br />

Kaninchen<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Großselchen, tot<br />

Kleinselchen, tot<br />

Hechte<br />

Barsche (Egll)<br />

Brachsen<br />

Hosel<br />

Trüschen<br />

Früchte und Beeren.<br />

Zwetschgen<br />

Kirschen, inländische<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pflaumen<br />

Aepiel<br />

Kontrollware, inländ. 45—60 ....<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 30—40 5D02<br />

201<br />

934<br />

490<br />

490<br />

600<br />

2S0<br />

490<br />

650—7C0<br />

650<br />

440-500<br />

260<br />

540<br />

360—4C«<br />

2 0<br />

200- 220<br />

360—400<br />

420-430<br />

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Samstag, 15. Jan., 15—17.15 Uhr: Aschenbrödel. 20.15<br />

bis 23 Uhr: Der Troubadour. Oper in 4 Akten<br />

Sonntag. 10 Jan., 14—17.B0 Uhr: Gastspiel Margrit<br />

hinter Bon. Stadttheater Basel: Die Jungfrau von<br />

Lrlsans. 20.15—23 Uhr: Der Graf von Luxemburg.<br />

Montag. 17 Jan., 20.15—22.45 Uhr: Meine Schivcfter<br />

und ich. Operette von Ralph Benatzky.<br />

Dienstag, 18. Jan., 20 15—23 Uhr: Der Graf von Luxembürg.<br />

Mittwoch, lg. Jan., 20.15-23 Uhr: Der Troubadour.<br />

Donnerstag, 20. Jan., 15—17.15 Uhr: Aschenbrödel, lg 30<br />

bis 23 Uhr: Gastspiel Margrit Winter vom Stadttheater<br />

Basel: Die Jungfrau von Orlöans. Schauspielpreise.<br />

Freitag 2l. Jan., 20 15—22.45 Uhr: Das Land des Lächrlns.<br />

Operette in 3 Akten nach Viktor L6on von Ludwig<br />

Herzer und Fritz Löhner. Musik von Franz Lehar.<br />

SamStag, 22. Jan.. 15—17.15 Uhr: Aschenbrödel.<br />

19 30—23 Uhr: Gastspiel Margrit Winter vom Stadttheater<br />

Basel: Die Jungfrau von Orleans. Schauspielpreise!<br />

Sonntag, 23. Jan., 14.30—17.15 Uhr: Der Graf von<br />

Luxemburg. 20.15—23.15 Uhr: Zum letztenmal: Mariü<br />

Verkündigung. Schauspiel in einem Vorspiel und 1<br />

Akten von Paul Claudel.<br />

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je nachmittags 3 Uhr und abends 6 Uhr.<br />

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Nach den Nachmittags-Aufführungen: Extra-Kurs:<br />

Stalden, Rößli, ab 17.30 Uhr.<br />

BiAett-VorbcsteKnng: Tel. 8 64 91 (Burch Post). 16<br />

Vorbestellte Billette müssen 5 Minuten vor Beginn<br />

abgeholt sein, ansonst wird darüber verfügt.<br />

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Angst- Burlhardt.<br />

Sonntag, den 16. Januar <strong>1949</strong><br />

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Dienstag, den 18. Januar <strong>1949</strong><br />

abends 8 Uhr, anschließend Tanz.<br />

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Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die rniiw»««* ««.s ««ms*«* Obwalden VRp., Schweiz 1l Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

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Z m A n f a n g w a r d i e S t e u e r . . .<br />

Sitzung des Kantonsrates vom 13. Januar<br />

b. Seine erste Sitzung des Jahres widmete der Kantonsrat<br />

der Beratung eines neuen Steuergesetzes. Ein bedeutungsvolles<br />

Beginnen, das wohl im kommenden politischen Frühling<br />

das Hauptinteresse für sich beanspruchen dürfte. Gilt es<br />

doch, mit einem neuen, sozialen Steuergesetz den Forderungen<br />

der Zeit nach einem wirksamen Schutz der wirtschaftlich<br />

Schwachen gerecht zu werden, dem Kanton dabei aber die<br />

seriösen finanziellen Grundlagen zu erhalten, damit auch er<br />

feine Pflichten weiterhin erfüllen kann. Aufgabe des Rates<br />

und mit ihm der Presse ist es dabei, den Bürger davon zu<br />

überzeugen, daß das Geld, das er dem Fiskus zu opfern hat,<br />

auf gerechte und gesetzliche Art eingefordert wird. Ein Großer<br />

an der kommunistischen Propagandamaschine hat den Wühlmäusen<br />

in den freien Demokratien den Rat erteilt, daß es nur<br />

der Ruinierung der Finanzen eines Staatswesens bedürfe,<br />

um dieses für den Kommunismus reif zu machen. Wir<br />

wollen damit nicht gleich jeden, der in Opposition tritt zum<br />

neuen Steuergesetz, zum Kommunisten stempeln. Man mag<br />

sich aber immerhin dieses probate Mittel kommunistischer<br />

Agenten merken... Opposition wird ja kommen, sie ist auch<br />

nirgends leichter und populärer als bei einem Steuergesetz.<br />

Es darf aber behauptet werden, daß nach dem Erfolg des ersten<br />

Sitzungstages eine solche Opposition keineswegs gerechtfertigt<br />

wäre. Doch nun zum Verhandlungsbericht:<br />

Eintreten war bereits in der letzten Sitzung beschlossen. In<br />

der Detailberatung folgen die Räte mit geringen Aenderungen<br />

den Anträgen der oorberatenden Kommission, die Finanzdirektor<br />

Hermann Amrhein kommentiert und geschickt verteidigt.<br />

In Art. 7 über die Ausnahmen von der Steuerpflicht<br />

beantragt Ständerat von Moos, daß zur nähern Präzisierung<br />

der Gemeinde auch die Korporationen aufgeführt werden sollten.<br />

Andere Diskussionsredner sprechen von den Ortsgemeinden<br />

und Bürgergemeinden. Schließlich ist man sich einig, daß<br />

die Vollziehungsverordnung die „Gemeinden" näher zu bezeichnen<br />

habe.<br />

Eine erste längere Debatte löst der Artikel über die<br />

Steuerabkommen aus, schließlich wurde aber der Art. 8 nach<br />

Antrag der Kommission belassen. Die wichtige Frage der<br />

Steuerausscheidung zwischen den einzelnen Gemeinden bietet<br />

Kantonsrat Dr. H. Ming, Sarnen, Gelegenheit, das heikle<br />

Thema der Verteilung des Erwerbsteueranfalles vom Lungerer<br />

Kraftwerk der CKW. anzuziehen. Der Regierungsrat hat<br />

im Jahre 1948 einen definitiven Verteiler vorgenommen, der<br />

besonders die Gemeinde Giswil nicht befriedigt. Dr. Ming<br />

beantragt die RückWeisung des einschlägigen Artikels 8 an die<br />

Kommission, da die Fassung dieses Artikels eine befriedigende<br />

Korrektur des Verteilers nicht ermögliche. Landammann Dr.<br />

Odermatt antwortet mit dem Hinweis, daß kaum einmal ein<br />

Verteiler alle Gemeinden befriedigen werde. Dr. Ming beharrt<br />

auf seinem Antrag und stellt fest, daß andere Kantone<br />

die Besteuerung von Wasserwerken ganz genau normiert<br />

hätten. Finanzdiretkor Amrhein glaubt persönlich, daß einer<br />

Neufestlegung des Verteilungsschlüssels für den Erwerbsteueranfall<br />

der CKW. gemäß der Praxis des Bundesgerichtes nichts<br />

im Wege stehe, wenn das Gesetz in Kraft getreten sei. Der Entscheid<br />

über diese Frage und damit über den Art. 9 wird aber<br />

D a s Fräulein von Scuderi<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Bon E. T. A. Hoffmann.<br />

Die Aufwärterin schlug daher, es mochte halb zehn Uhr<br />

sein, in der Küche, in die sie über den Hausflur gehend gelangt,<br />

Licht an und setzte sich zum Meister Claude an den Tisch mit<br />

einer alten Chronik, in der sie las, während der Alte seinen<br />

Gedanken nachhängend, bald sich in den Lehnstuhl setzte, bald<br />

wieder aufstand, und um Müdigkeit und Schlaf zu gewinnen,<br />

im Zimmer leise und langsam auf und ab schritt. Es blieb<br />

alles still und ruhig bis nach Mitternacht. Da hörte sie über<br />

sich scharfe Tritte, einen harten Fall, als stürze eine schwere<br />

Last zu Boden, und gleich darauf ein dumpfes Stöhnen.<br />

* In beide kam eine seltsame Angst und Beklommenheit. Die<br />

Schauer der entsetzlichen Tat, die eben begangen, gingen bei<br />

ihnen vorüber.<br />

Mit dem hellen Morgen trat dann ans Licht, was in der<br />

Finsternis begonnen.<br />

Aber, fiel die Scuderi ein, aber um aller Heiligen willen,<br />

könnt Ihr bei allen Umständen, die ich erst weitläufig erzählte,<br />

Euch denn irgendeinen Anlaß zu dieser Tat der Hölle<br />

denken?<br />

14<br />

ausgesetzt, um vorerst im Schoße des Gesamtregierungsrates<br />

nochmals beraten zu werden.<br />

Die natürlichen Personen haben nach dem Entwurf, wie<br />

bisher, die Bermögensteuer, Einkommensteuer und Kopfsteuer<br />

zu entrichten. Am bisherigen Steuersystem einer Vermögensteuer<br />

mit ergänzender Einkommensteuer wird also nichts geändert.<br />

Ein Abrücken aus das System der bloßen Einkommenbesteuerung<br />

hätte für den kleinen Kanton Obwalden mit seinen<br />

begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten zu große Risiken gebracht.<br />

Im Abschnitt über die Vermögensteuer stellt Kantonsrat<br />

Jmfeld, Lungern, zunächst mit Befremden fest, daß die in der<br />

Wohnsitzgemeinde eingezogene Armensteuer der Heimatgemeinde<br />

nicht mehr überwiesen werden solle. Für Lungern bedinge<br />

das einen Steuerausfall von 10 000 Franken. Das<br />

schaffe dem Gesetz im Obland wenig Freunde. Kantonsrat<br />

Müller, Alpnach, begrüßt die Neuerung, die aber auch die<br />

Einführung des Wohnortprinzips für die Armenunterstützung<br />

und damit die bezügliche Revision der Kantonsverfassung bedinge.<br />

Nach längerer Diskussion wird Art. 16 zu weiterm<br />

Studium des Problems der Armensteuer ebenfalls an die<br />

Kommission zurückgewiesen.<br />

Art. 21 will die Viehhabe mit drei Vierteln des mittleren<br />

Verkehrswertes besteuern. Kantonsrat Müller, Alpnach, beantragt<br />

die volle Besteuerung, findet aber wenig Beifall.<br />

Die Gesamtheit des Rates ist der Ansicht, daß Viehkapital wie<br />

kaum ein anderes großen Risiken ausgesetzt sei und genehmigt<br />

den Artikel nach der Fassung des Entwurfes.<br />

Art. 26 bringt einen neuen, weitgehenden Schutz der Kleinrentner.<br />

In Absatz 3 sah die Vorlage weitgehende Steuer-<br />

Erleichterungen bei besonders drückenden Verhältnissen vor,<br />

wie zum Beispiel bei großer Zahl minderjähriger Kinder, Erwerbsunsähigkeit,<br />

hohes Alter. Kantonsrat Dr. Ming beantragt<br />

hier die gänzliche Steuerfreiheit und wird dabei unterstützt<br />

von Regierungsrat Ming, der sich besonders für die alten<br />

Leute verwendet. Mit großem Mehr pflichtet der Rat der gänzlichen<br />

Steuerbefreiung bei.<br />

Art. 27 umschreibt den Steueransatz. Die Steuer wird sich<br />

demnach im neuen Gesetz bis zu Fr. 25 000.— Vermögen bedeuten<br />

ermäßigen, von 25 000.— bis 50 000.— faktisch gleichbleiben<br />

und nachher leicht erhöhen.<br />

Art. 29 und 30 bringen die großen Sozialabzüge, wie sie<br />

bereits in unserm Blatte beschrieben wurden.<br />

Zu Artikel 30 gibt Kantonsrat Windlin, Kerns, im Namen<br />

des Bundes kinderreicher Familien ein längeres Votum ab<br />

und beantragt, im Sinne eines tatkräftigen Familienschutzes<br />

den Abzug für jedes nicht erwerbstätige minderjährige Kind<br />

und jede andere erwerbsunfähige Person, für welche der<br />

Steuerpflichtige in vollem Umfange zu sorgen hat, von 400<br />

Franken (Entwurf) auf 500 Franken zu erhöhen. Das alte<br />

Steuergesetz ermöglichte hier einen Abzug von 300 Franken.<br />

Der Rat betrachtet aber die vorgesehene Erhöhung auf 400<br />

Franken bereits als Grenze des Tragbaren, mit der sich Obwalden<br />

unter den andern Kantonen sehen lassen darf. Der neue<br />

große Ausfall wäre kaum anderswo zu kompensieren.<br />

Art. 29, lit. d, erklärt unter anderem als abzugsberechtigt<br />

vom Bruttoeinkommen die Zuwendungen an steuerfreie<br />

Hm, erwiderte de la Regnie, Eardillac war nicht arm und<br />

im Besitz vortreslicher Steine.<br />

Bekam, fuhr die Scuderi fort, bekam denn nicht alles die<br />

Tochter?<br />

Ihr vergeht, daß Olivier Cardillacs Schwiegersohn werden<br />

sollte. Er mußte vielleicht teilen oder gar nur für andere<br />

morden, sprach la Regnie.<br />

Teilen, für andere morden? fragte die Scuderi in maßlosem<br />

Erstaunen.<br />

Wißt, fuhr der Präsident fort, wißt, mein Fräulein, daß<br />

Olivier schon längst geblutet hätte auf dem Greveplatz, stünde<br />

seine Tat nicht in Beziehung mit dem dicht verschleierten Geheimnis,<br />

das bisher so bedrohlich über ganz Paris waltete.<br />

Olivier gehört offenbar zu jener verruchten Bande, die alle<br />

Aufmerksamkeit, alle Mühe, alles Forschen der Gerichtshöfe<br />

verspottend ihre Streiche sicher und ungestraft zu führen<br />

wußte. Durch ihn wird — muß alles klar werden. Die Wunde<br />

Cardillacs ist denen ganz ähnlich, die alle auf den Straßen,<br />

in den Häusern Ermordete und Beraubte trugen. Dann aber<br />

das Entscheidendste, seit der Zeit, daß Olivier Brusson verhaftet<br />

ist haben alle Mordtaten und Beraubungen aufgehört.<br />

Sicher find die Straßen zur Nachtzeit wie am Tage. Beweis<br />

genug daß Olivier vielleicht an der Spitze jener Mordbande<br />

stand.'Noch will er nicht bekennen, aber es gibt Mittel, ihn<br />

sprechen zu machen, wider seinen Willen.<br />

Wohlfahrtseinrichtungen des eigenen Personals bis zur Höhe<br />

von 15 % der vom Unternehmer ausbezahlten Löhne und Gehälter.<br />

Kantonsrat Dr. Ming wendet sich gegen die Limitierung,<br />

die gerade den Nutznießer zu schädigen vermöge. Der<br />

Rat möchte aber nicht mit diesem Artikel eine Gelegenheit<br />

zur Steuerdefraudation schaffen und behält daher die Limite<br />

bei.<br />

Art. 32 sieht als Novum die Aufwandsteuer vor. Finanzdirektor<br />

Amrhein kommentiert und begründet sie damit, daß<br />

es immer wieder Leute gebe, die „herrlich und in Freuden<br />

leben", im Moment der Steuerdeklaration aber über kein Einkommen<br />

verfügen wollen.<br />

Die einfache Kopfsteuer wird gemäß Art. 34 von Fr. l.-fauf<br />

Fr. 2.— erhöht. Kantonsrat S. Berchtold, Giswil, äußert<br />

wegen dieses Artikels Bedenken für die Annahme des Gesetzes<br />

und beantragt Fr. 1.50. Ihm antwortet Kantonsrat Müller,<br />

Alpnach, mit dem Hinweise, daß außer der Kopfsteuer noch<br />

andere und gewichtigere Faktoren für die Annahme oder Verwerfung<br />

des Gesetzes ins Gewicht fallen würden. Die ausge-.<br />

teilten Berechnungsbeispiele zeigten zur Genüge, daß der<br />

Großteil der Steuerzahler nach den neuen Ansätzen weniger<br />

Steuern zu entrichten habe. Die großen Abzüge, die bereits<br />

bewilligt seien, könnten doch nicht allein auf die größern Vermögen<br />

abgewälzt werden. In der Abstimmung wird der Antrag<br />

Berchtold mit 8 gegen 15 Stimmen abgelehnt.<br />

Die Beratungen gedeihen bis zu Art. 40 und werden in<br />

einer nächsten Sitzung sortgesetzt.<br />

Die Verordnung über das Zivilstandswesen vom 19. Jan.<br />

1929 wird im Sinne der Anpassung der Gebührenansätze an<br />

die veränderten Geldverhältnisse abgeändert und ein Kantonsbeitrag<br />

an die Stallsanierung Hostettli-Steinibach des Franz<br />

Kathriner, Oberwilen, oppositionslos bewilligt.<br />

Die kantonsrätliche Kommission zur Ausarbeitung des<br />

neuen Steuergesetzes beliebt auch für die Ausarbeitung der<br />

Vollziehungsverordnung. Sie wird durch die Kantonsräte<br />

Aerny Durrer, Kerns, und August von Wyl, Sarnen, ergänzt.<br />

Kantonsratspräsident Josef Zumstein, Giswil, gibt am<br />

Schlüsse der Sitzung dem Rate vom Eingang einer Juterpellatiou<br />

Kenntnis, in der Kantonsrat I. I m f e l d, Sarnen,<br />

den Regierungsrat aus die bedrohliche Zunahme der Arbeitslosigkeit<br />

besonders im Baugewerbe aufmerksam macht, und ihn<br />

zur rechtzeitigen Vorbereitung geeigneter Arbeitsbeschaffung^maßnahmen<br />

einladet.<br />

O b w a l d e n<br />

Das Neujahr radelte leicht und elegant über die Landesgrenze<br />

und brachte im Gepäckträger das neue Schulgesetz mit.<br />

Die Sechstklaßbuben und -mädchen schreckten in der Silvesternacht<br />

nicht einmal auf, daß sie nach Ostern sich nicht der holden<br />

Freiheit erfreuen werden, sondern die Mappe wieder fest unter<br />

die Achsel klemmen müssen.<br />

X<br />

Nachtrag zum Kathrmer-Urteil. In den letzten Tagen sind<br />

uns verschiedene Zuschriften zugegangen, die sich zum Teil<br />

lobend dahin äußerten, daß endlich das Luzerner Obergericht<br />

ein eindeutiges und klares Licht in das Dunkel der Geheimnisse<br />

um die Landsgemeinde 1947 brachte, zum Teil ihr Mißfallen<br />

über die Veröffentlichung dieses Urteils zum Ausdruck<br />

brachten. Wir können hier nur Gesagtes wiederholen: Es<br />

schien uns mindestens billig und gerecht, daß das Volk vom<br />

Und Madelon, rief die Scuderi, und Madelon, die treue,<br />

unschuldige Taube.<br />

Ei, sprach la Regnie mit einem giftigen Lächeln, ei, wer<br />

steht mir dafür, daß sie nicht mit im Komplott ist? Was ist<br />

ihr an dem Vater gelegen, nur dem Mordbuben gelten ihre<br />

Tränen.<br />

Was sagt Ihr, schrie die Scuderi, es ist nicht möglich; den<br />

Vater! dieses Mädchen!<br />

Oh, fuhr la Regnie fort, oh, denkt doch nur an die Brinvillier!<br />

Ihr möget es mir verzeihen, wenn ich mich vielleicht<br />

bald genötigt sehe, Euch Euern Schützling zu entreißen und in<br />

die Conciergerie werfen zu lassen.<br />

Der Scuderi ging ein Grausen an bei diesem entsetzlichen<br />

Verdacht. Es war ihr, als könne vor diesem schrecklichen Mann<br />

keine Treue und keine Tugend bestehen, als spähe er in den<br />

tiefsten, geheimsten Gedanken Mord und Blutschuld. Sie stand<br />

auf. Seid menschlich, das war alles, was sie beklommen,.mühsam<br />

atmend hervorbringen konnte.<br />

Schon im Begriff, die Treppe hinabzusteigen, bis zu der<br />

der Präsident sie mit zeremoniöser Artigkeit begleitet hatte,<br />

kam ihr, selbst wußte sie nicht wie, ein seltsamer Gedanke. —<br />

Würde es mir wohl erlaubt sein, den unglücklichen Ohmer<br />

Brusson zu sehen? So fragte sie den Präsidenten, sich rasch<br />

umwendend.<br />

(Fortsetzung.)


Mißerfolg der Klage des Herrn Verhörrichter Dr. Kathriner<br />

unterrichtet werde, nachdem er selber auch nicht davon<br />

den Strafantrag des luzernischen Statthalteramtes im „<strong>Obwaldner</strong><br />

Amtsblatt" zu veröffentlichen. Im übrigen werden<br />

in dieser Angelegenheit vorläufig in unserm Blatte keine Einsendungen<br />

aufgenommen, nachdem uns nun bekannt ist, daß<br />

Dr Kathriner gegen den Entscheid des luzernischen Obergerichtes<br />

beim Bundesgericht Appellativ n einreicht. Es<br />

bleibt daher abzuwarten, ob das Bundesgericht überhaupt auf<br />

die Appellation eintritt.<br />

Die Redaktion.<br />

Die Bäuerinnen von Obwaldrn werden eingeladen, vom<br />

7. bis 9. Februar <strong>1949</strong> den Jungbäuerinnenkurs<br />

in Obkirchen, S a ch f e l n , zu besuchen. Das Kursprogramm<br />

ist praktisch, zeitgemäß und dürfte das Interesse vieler Frauen<br />

und Töchter finden. Reben den religiös-fittlichen Vorträgen<br />

werden erfahrene Referenten über die praktischen Aufgaben<br />

der Bäuerinnen sprechen. Der Kurs wird jeder Teilnehmerin<br />

neue Berufsfreude, neuen Berufsstolz und vermehrtes Wissen<br />

und Können vermitteln. Der Besuch wird herzlich empfohlen.<br />

Anmeldungen und Anfragen sind zu richten in den Schweiz.<br />

Kath. Frauenbund, Burgerstr. 17, in Luzern.<br />

Die Glückskette des Schweizer Radio hat am vorletzten<br />

Samstag in unserem Blatte eine altväterisch anmutende Besprechung<br />

gefunden. Wohl spricht der Verfasser von innerer<br />

Bereitschaft fürs Helfen, aber er stößt sich an der äußeren<br />

Form der Propaganda, an „spaßhafter Sensation". Nun die<br />

Welt ist ohnehin in Gefahr, in Schlagwort und Propaganda<br />

zu ersaufen, weil die Zahl der Denkenden ständig schmilzt.<br />

Aber der ruhig Denkende wird auch bei der lauten Propaganda<br />

Kern und Schale unterscheiden. Freuen wir uns, daß<br />

immer noch viel wirklich Gutes geschieht! */*<br />

Sarnen. (Korr.) Drillinge geboren. In Sarnen<br />

schenkte Frau Heß-Rölli zwei Knaben und einem Mädchen<br />

das Leben. Mutter und Kinder sind wohlauf. Der glückliche<br />

Vater ist der bekannte <strong>Obwaldner</strong> Fahnenschwinger Josef<br />

Heß-Rölli.<br />

„Friedertte", Operette von Franz Lehar, in der Turn-<br />

Halle Sarnen. Wer erinnert sich nicht gerne an die ausgezeichneten<br />

Gastspiele „Wienerblut", „Försterchristl" und „Im<br />

weißen Rößl"? Otto Karl Kinzl, Luzern, hat wiederum ins<br />

Schwarze getroffen, indem er die entzückende Goethe-Operette<br />

„Friederike" wählte und zur Aufführung bringt. Ein ausgesuchtes<br />

Ensemble mit bekannten und beliebten Künstlern.<br />

Eine gute Aufführung ist bei Kintzl erste Voraussetzung für<br />

eine Tournee und bedarf keiner besonderen Erwähnung mehr,<br />

denn heute muß eine Aufführung auf Gastspielreisen ebenso<br />

gut sein wie in einem Stadttheater.<br />

Die bekannte und beliebte Eri Lechner singt die bezauberndsten<br />

Melodien von Lehar, von denen der Komponist<br />

selbst sagt, daß die in Friederike vorkommenden seine besten<br />

feien — er nennt Friederike seine Lieblingsoperette. Hektor<br />

Plüß singt das berühmte Lied: „O Mädchen, mein Mädchen",<br />

„Sah ein Knab ein Röslein steht" und vieles mehr. Kitty<br />

Even, ein neu entdecktes Talent, und Kurt Brunner ein alter<br />

Bekannter, bringen die heitere Note hinein.<br />

Fußball-Club Sarnen. Unsern Freunden und Gönnern<br />

möchten wir beliebt machen, daß der diesjährige Sport-<br />

Maskenball am 24. Februar <strong>1949</strong>, am „Schmutzigen<br />

Donnerstag", im Hotel „Metzgern" stattfindet. Um den<br />

Masken in der Wahl der Kostüme nicht zu großes Kopfzerbrechen<br />

zu verursachen, haben wir für dieses Jahr vom bisher<br />

traditionellen Motto Abstand genommen. Nichtsdestoweniger<br />

werden wir keine Mühen und Kosten scheuen, einen fidelen<br />

Faftnachtsbetrieb zu veranstalten in Verbindung mit dem bestbekannten<br />

u. gutbesetzten Stimmungsorchester R. Barmettler<br />

von Alpnach. Reserviert euch also den 24. Februar und überrascht<br />

uns mit originellen Masken und temperamentvollem<br />

Intrigieren. K.<br />

Sarnen. Glückskette-SPiel des Fußballe<br />

l u b. Sonntag, den 23. Januar, findet auf dem Sportplatz<br />

Seefeld Sarnen ein Freundschaftsspiel zwischen Hergiswil I<br />

und Sarnen 1 statt. Beginn des Spiels um 14.30 Uhr. Da<br />

dieses Treffen zugunsten der „Glückskette" ausgetragen wird,<br />

das heißt, daß der Reinerlös diesem großen sozialen Werk, das<br />

internationale Bedeutung erhalten hat und von unseren Miteidgenosien<br />

gestartet wurde, zugewiesen wird, wird ein zahlreicher<br />

Besuch von seiten des sportfreudigen Publikums erwartet.<br />

Passivkarten haben bei diesem Spiel keine Gültigkeit.<br />

Wir hoffen auf einen großen Aufmarsch und daß auch der<br />

Kleinste sein Scherflein dazu beitragen wird. Auch die Zuschauer<br />

ennet dem Lebhag werden gebeten, ihren Obolus zu<br />

entrichten, und ihre Oberen werden gebeten, ihnen für diesen<br />

Anlaß ein gewisses Taschengeld zu überweisen. Also auf zum<br />

Glückskettenspiel am 23. Januar auf dem Sportfeld Seeselb.<br />

W.<br />

Sarnen. Fußballclub. Samstag, den 15. Januar,<br />

trafen sich im Hotel „<strong>Obwaldner</strong>hof" die alten Kämpen des<br />

Fußballsportes zur Gründung einer Seniorenmannschaft.<br />

Eine stattliche Zahl sind der Einladung gefolgt, und so wurde<br />

denn das Kind der älteren Semester aus der Taufe gehoben.<br />

Zweck dieser Seniorenmannschaft ist es vor allem: Pflege der<br />

Kameradschaft und Entrostung der Gelenke, das Bechereinheimsen<br />

und Goalschießen überlassen wir den jüngen. Als<br />

Obmann dieser Mannschaft wurde, bis zur nächsten General-<br />

Versammlung des Fußballclub Sarnen, gewählt: W. Keßler,<br />

Sarnen, und als Cäptn Lischer Werner, Sarnen. Sollten sich<br />

noch uns unbekannte ältere Spieler für den Beitritt interessieren,<br />

sind dieselben zum Beitritt herzlich und sportkameradschaftlich<br />

eingeladen.<br />

gg<br />

Sarnen. Bunter Abend des Turnvereins in der Turn-<br />

Halle. Mit dem schlanken, schwarzen „Tessiner" Conferencier<br />

Francesco. deAen Akzent urwüchsig italiano war, eröffneten<br />

die Turnerinnen und Turner ihr sehr abwechslungsreiches<br />

Programm. Es war ein hübsches Wechselkolorit von Kostümen<br />

und Einfällen: vor allem aber brillierten die Turner! —Die<br />

Glanzleistungen der Kunst am Ring, Reck und Barren waren<br />

herrlich fein ausgeglichen im Rhythmus nach Musik, und als<br />

ein spanischer Einschlag kam, figurierte wie ein Zirkusarttft<br />

ein junger Typ mit schwarzen, in die Stirn fallenden Fransen<br />

über dem Reck, wie es in rascher Reihenfolge nicht tempera<br />

mentvoller und rassiger hätte fem können! Auch der Nach<br />

wuchs schlug kräftig ein. „Unter der roten Laterne von<br />

Sankt Pauli" zeigte er sein Können, ;ung, froh und wild, wi<br />

Buben sind, -°m, ,1. groß »erben Sie<br />

Herren waren sicherer und klassisch, schöner gehaben<br />

jenigen der Damen. Dafür war das Wiener-Ballett ein allerliebstes<br />

Bild von Harmonie und Schönheit. Wenn eme emsige<br />

Tänzerin Schwung, Elastizität, Gr^ie und Charm a es<br />

allem: Training von Körper und Seele besitzt, kann sie ei<br />

ganzes Ensemble retten. Es war eine dabe, die zog beschwingt<br />

und leicht wie ein Schmetterling alle andern nach.. ~>et<br />

Männerreigen „bei Nacht" mit roten und grünen Lampchim,<br />

vorgeführt nach Motiven aus der „Csardasfurstm , wirkte<br />

sehr malerisch wie - windflackernde Lampions m einer<br />

Grotto am Meer von Napoli ... Schade, daß Francesco hier<br />

kein Gondellied sang... Um so besser wußte er m der Affen-<br />

Humoreske mit Zuka und Zuko etwas anzufangen, welche eme<br />

ulkige Abwechslung bot. Daß der Zulu-Neger in gelbem Rockchcn<br />

hinter einen Palme Rumba tanzend seine Hüften schienkernd<br />

und den schwarzen Schokoladenteil wiegend, so heftig<br />

applaudiert wurde, spricht dafür, daß das Publikum heute<br />

das Groteske liebt. Das Jodellied, vorgetragen von zwei<br />

Herren mit Handorgelbegleitung, war wie auf hoher Alp<br />

gesungen; klar und lieblich klang es ins schöne Sarnertal<br />

und Herrn Wiese nahm es auf auf eine Platte, die zur großen<br />

Ueberraschung des Publikums als Dacapo aus dem Lautsprecher<br />

spielte. Der Schlußschwank niachte einen lustigen<br />

Punkt hinter das Ganze, das am kommenden Donnerstag<br />

noch einmal gezeigt wird. H- W.<br />

Schweudi. (Eing.) Bereits zum drittenmal ging am vergangenen<br />

Sonntag, den 16, Januar, vor ausverkauftem Hause<br />

und einem dankbaren Publikum das Stück „Melk und Vreneli",<br />

das nach einem Stoff Jeremias Gotthelfs von Gertrud Heuberger<br />

verfaßt wurde, über die Bretter. Die geschmackvolle<br />

Szenerie, die bodenständige, heimatliche Sprache und das<br />

großartige Einfühlen in die Rollen fügte sich zu einem harmonischen<br />

Ganzen zusammen, das den Spielern und besonders<br />

der Spielleitung alle Ehre machte und die Zuhörer mächtig in<br />

Bann zog. Es würde zu weit führen, jedem der Spieler ein<br />

Kränzlein zu winden, und schwer fallen, den besten der Mimen<br />

zu bestimmen, eines aber muß gesagt werden, daß alle Rollen<br />

sehr lebenswahr, überzeugend und eindrucksvoll wiedergegeben<br />

wurden. Man kann der Jungmannschaft Schwendi zu dieser<br />

Leistung nur gratulieren und wünschen, daß noch recht viele<br />

Besucher einige Stunden herzerquickender Freude und Besinnlichkeit<br />

dort oben verleben werden. e. d.<br />

Kerns, „'s Fähnli ". Kerns hat sich heimgefunden —<br />

heim zum bodenständigen Volkstheater! Die schriftdeutschen<br />

Spiele der letzten Jahre waren überlebt, sie gingen auch nicht<br />

immer allen Mimen leicht aus der Hand. Mit dem „Fähnli"<br />

von H. Grob, dem Julian Dillier in seiner treffenden<br />

Bearbeitung u. kundigen Regie das lebendige, rot-weiße Kleid<br />

Obwaldens anzog, stellen die wackern Kernser Spielleute gleich<br />

ein bewegtes und doch unbeschwertes Stück <strong>Obwaldner</strong> Geschichte<br />

der Reisläuferzeit auf die Bühne, in dem auf launige<br />

Art mehr um die Gunst der anmächeligen Bannerherrstochter<br />

als um die Lorbeeren und den Sold fremder Fürsten gekämpft<br />

wird. Den roten Faden des Geschehens aufzuzeigen, sei uns<br />

erspart; das glänzend unterhaltene Publikum im vollbesetzten<br />

Kronensaale wird diese Aufgabe gerne selber besorgen.<br />

Geübte Spieler lassen eine ganze Ahnengalerie alter Geschlechter<br />

vor dem Zuschauer lebendig werden: Hans<br />

Durrer den Bannerherr Jmfeld vom Grundacher, Markus<br />

Durrer den Landammann Gasser, Jgnaz Egger den Landeshauptmann<br />

von Flüe. Hinter den gewiegten Namen eines<br />

Oberst Jmfeld (Gusti Heß) und Hauptmann Omlin (Josef<br />

Bucher) verbergen sich diesmal zwei joviale Junggesellen, die<br />

mit ihren lachenden Lausbubengesichtern das Freierstündchen<br />

im Grundacher in herrlich-erfrischende Ueberzeitlichkeit erheben.<br />

Beim vornehm-adeligen Bannerherrtöchterchen Agathli<br />

(Marie Durrer) vergißt man bald die anfänglich vermißte<br />

Gestik, man wird dafür reichlich durch den Liebreiz ihres<br />

Minenspiels entschädigt. Lehrer Andermatt gibt den Heini<br />

Zur Gilgä schlicht und darum gewinnend. Ein Lob auch den<br />

Freunden Heinis, die noch wissen, wie sich ein Landsknechtstroß<br />

benahm und was für ei.ne Sprache er führte. Undankbare<br />

Rollen gibt es keine: Denn die Art, wie Judith (Theres von<br />

Rotz) ihren unerfüllten Liebeswünschen leidenschaftlichen Ausdruck<br />

zu geben weiß, zählt zu den besten schauspielerischen Leistungen.<br />

Ebenso sind die Nebenrollen des Wirt Muheim, der<br />

Balbina und der drei alten Landsknechte gut aufgehoben, so<br />

daß einem der Beifall leicht vom Herzen und den Händen<br />

ging. — Die neuen ansprechenden Bühnenbilder von Dithelm<br />

und Haas, besonders der historische Rathausplatz in Sarnen,<br />

wie auch die schneidigen Musikeinlagen des Orchesters unter<br />

Jost Martis gefälliger Direktion haben wesentlich zum ersten<br />

Erfolg der Theatergesellschaft in der neuen Aera der Volksstücke<br />

beigetragen, der weitere wird nicht ausbleiben. b.<br />

Alpnach. b. Herr Schulverwalter Riklaus Durrer-Risi,<br />

Sonnegg, kann ain 20. Januar in voller geistiger und körperlicher<br />

Rüstigkeit das Fest seines 70. Geburtstages begehen.<br />

Der Jubilar stellt seine Dienste heute noch verschiedenen Gemeindeverwaltungen<br />

uneigennützig zur Verfügung. Herzliche<br />

Gratulation und die besten Wünsche für ein sonniges Alter.<br />

Alpnach. Der gut besuchten Bürgergemeinde vom letzten<br />

Sonntag gaben zunächst der Bürgerpräsident Franz von<br />

Atzigen und die einzelnen Verwalter summarisch von den<br />

verschiedenen Verwaltungsrechnungen Kenntnis. Da die<br />

Rechnungen allgemein gegenüber dem Vorjahre etwas günstiger<br />

abschlössen, konnte nach Antrag des Bürgerrates für<br />

1948 ein erhöhtes Austeilgeld im Betrage von 12 000 Fr. bewilligt<br />

werden. Die Armensteuer wurde auf dem bisherigen<br />

Ansatz belassen. Als Howaldtaxe wurde in Rücksicht auf die<br />

projektierten größern baulichen Vorhaben im Schoriederberg<br />

Fr. 12.— festgesetzt. Zum Einbürgerungsgesuch der Familie<br />

Theodor Stich-Risi beantragten Bürgerpräsident Franz von<br />

Atzigen wie auch Vizepräsident Jsidor Wallimann jun nach<br />

einlaßlicher Begründung, die verdiente Zustimmung. Herr<br />

Theodor Stich ist vor 25 Jahren in unsere Gemeinde einaezogen<br />

und ist allgemein als dienstfertiger und loyaler Bürger<br />

bekannt der feine Kräfte auch immer mit viel Idealismus<br />

den verschiedenen Vereinen der Gemeinde zur Verfugung ge=<br />

Mit St Seine Aufnahme in das Armenburgerrecht der Gemeinde<br />

vorbehaltlich der Erteilung des Kantonsbürgerrechtes,<br />

an der Landsgemeinde und des Schweizerburgerrech es, war<br />

darum auch unbestritten. Ebenso war man mit drei Kaufsvorlagen<br />

zwischen der Bürgergemeinde und Kantonsrat Oskar<br />

^--imann der Einwohnergemeinde und Theodul Wallimann<br />

I Z anten 1 !w-z nach BiitogMtaten formte be, Wf.<br />

bent die in Minne verlaufene Gemeinde chließen. nachdem<br />

»der Vizepräsident den Bürgern noch zu wissen getan, daß für<br />

den ersten nach Weihnachten geborenen „Burgerbueb" eine<br />

Spende eingegangen sei.<br />

&.<br />

Mswil (Eine?.) Ein zahlreiches Leichengeleite, wie es<br />

Giswil selten erlebt, war an der Beerdigung des Josef<br />

von Moos, Metzgermeister, Zeugnis seiner Volkstümlichfett<br />

W v^n Moos stammte aus einer zahlreichen Familie in<br />

Sächseln. Bei Metzgermeister Wilhelm Rohrer Sächseln erlernte<br />

er den Metzgerberuf. Er ging von Sächseln zur weitern<br />

Ausbildung nach St. Gallen, Frauenfeld, Luzern und Neiden,<br />

^m ^ahre 1912 kam er nach Giswil, um die Metzgerei im<br />

Heimwesen Zündli zu übernehmen In den Jahren 1914 bis<br />

1918 machte er den ersten Weltkrieg- als Küchenchef-Wachtmeister<br />

mit. In diesen Jahren mußten seine Angehörigen das<br />

Geschäft durchhalten, so gut es eben ging.<br />

verehelichte sich Herr von Moos mit Frl. Marie Rothlin,<br />

Försters. Er verlegte sein Geschäft nach Diechtersmatt und<br />

baute eine eigene Metzgerei. In Handel und Verkehr mit der<br />

Kundschaft war er gradlinig und rechtschaffen. Damit brachte<br />

er das Geschäft zu hoher Blüte.<br />

Im Jahre 1940 wählte ihn die Gemeindeversammlung m<br />

den Einwohnergemeinderat und 1946 zu dessen Vizepräsidenten.<br />

Vor einigen Jahren wurde er Mitglied des Schulrates<br />

— In beiden Räten war er ein tüchtiges Mitglied.<br />

Seine gesunde Auffassung im Geschäfts- und _ öffentlichen<br />

Leben brachte er in den Raten, in denen er mitwirkte, zur<br />

Geltung. Eine schwere Krankheit, die ihn vor einigen Monaten<br />

befallen, brachte dem kräftigen Manne, allzufrüh im 65. Lebensjahre,<br />

Erlösung von seinem Leiden. Alle ärztliche Kunst<br />

vermochte ihn nicht mehr den Seinigen und der Gemeinde zu<br />

erhalten. — Friede seiner Seele und den Angehörigen unser<br />

aufrichtigstes Beileid!<br />

Giswil. (Eiug.) An den Meisterprüfungen des Schweizer.<br />

Schneidermeisterverbandes, welche vom 3. bis 8. Januar in<br />

Zürich zur Durchführung gelangten, erwarb sich unser geschätzter<br />

Mitbürger, Herr M e i n r a d P f i st e r , das staatliche<br />

Diplom mit sehr gutem Erfolg. Wir gratulieren dem<br />

strebsamen und loyalen Jungmeister zu dieser achtunggebietenden<br />

Leistung und wünschen ihm besten Erfolg im Alltag<br />

des Berufslebens! A. H.<br />

Giswil. Freunde von echt fastnächtlichem Leben und<br />

Treiben seien dieses Jahr wiederum auf den Ski-Ma.-Ba.,<br />

durchgeführt vom Skiklub Giswil im Hotel Bahnhof, aufmerksam<br />

gemacht. Derselbe findet am Schmutzigen Donnerstag<br />

unter dem Motto „Frühlingszauber" statt. Unter diesem<br />

dankbaren Motto werden sich sicher zahlreiche und schöne<br />

Masken zur Prämiierung einfinden.<br />

Engelberg. (Korr.) Eine außerordentliche Generalverfammlung<br />

der Gerschni-Bahn-Gesellschast hat die Anschaffung<br />

von zwei neuen Bahnwagen beschlossen, die eine schöne Stange<br />

Geld kosten. Der Neubau war aber nicht mehr zu umgehen.<br />

Die Wagen laufen feit Eröffnung der Bahn, also bereits<br />

35 Jahre. Die Lieferung kann erst auf das Frühjahr 1950 erfolgen.<br />

Die betreffenden Fabriken sind immer noch voll beschäftigt.<br />

Die Saison litt bisher, wie überall, am Maugel an Schnee.<br />

Zwar durfte Engelberg über Weihnachten und Neujahr bedeutend<br />

bessere Verhältnisse feststellen, als selbst höhere Kurorte.<br />

Wie verlautet, sind die Ergebnisse der drei Engelberger<br />

Bahnen im Jahre 1948 ordentlich zufriedenstellend.<br />

Möge uns der Friede erhalten bleiben, dann wird es auch<br />

in Engelberg wieder aufwärts gehen.<br />

A u s ver Nachbarschaft<br />

Theater in Stans: „Die Landstreicher" von Ziehrer.<br />

Man kann wie der Schreibende grundsätzlich der Meinung<br />

sein, daß die Landbühne dem Volksstück reserviert bleiben<br />

sollte. Die Art und Weise aber, wie die Stanser mit vereinten<br />

Kräften ihre „Landstreicher" wiedergaben, ließ einem für diesmal<br />

ob der Begeisterung den Grundsatz vergessen. Bereits<br />

zweimal zogen sie lachend und tanzend und dem Schicksal<br />

immerzu Schnippchen schlagend über die Bühne. Die Theatergesellschaft<br />

Stans hat unter der Regie von Wolfgang Dauscha<br />

vom Luzerner Stadttheater und mit der Unterstützung aller<br />

Dorfvereine, vorab des Orchestervereins unter der Direktion<br />

von Heinz Hindermann, eine Aufführung geboten, die sich<br />

sehen lassen darf. Beinahe wäre man böse geworden, daß ob<br />

den anhaltenden Ovationen auch nicht ein einziges Dacapo<br />

bewilligt wurde. Wenn auch den Wienerinnen, vorab der<br />

Tänzerin Mimi, und Berta, Fliederbuschs Gemahlin, die<br />

hohern Lagen etwas Mühe bereiteten, so wurde man dafür<br />

in Kampels kultiviertem Weinlied und dem von Frau Beer<br />

vortrefflich einstudierten Ballett mehrfach entschädigt. Und<br />

die unsterblichen Wiener Melodien klangen lange nach der<br />

Aufführung noch im Ohr. Wir wünschen weiterhin auten<br />

Erfolg! b.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Aufhebung des Mehranbaus<br />

v, ^ o," Januar hat der Bundesrat sowohl seinen Beschluß<br />

!£ I'- °I toBer 1940 über die Ausdehnung des Ackerbaus als<br />

auch die Verfugung Nr. 3 des Eidg. Volkswirtfchaftsdepartementes<br />

vom 20. Oktober 1943 (Ausführungsvorschriften) aufgehoben.<br />

Nach den aufgehobenen Vorschriften werden jedoch


weiterhin noch die während der Gültigkeitsdauer des Beschlusses<br />

eingetretenen Tatsachen beurteilt, insbesondere die noch<br />

bestehenden Zwangspachtverhältnisse.<br />

Hilfe für private Eisenbahnen<br />

Im Rahmen des Bundesgesetzes vom 6. April 1939 über<br />

die Hilfeleistung an private Eisenbahn- und Schiffahrtsunternehmungen,<br />

dessen Gesamtkredit auf 125 Millionen Franken<br />

lautete, hat der Bundesrat am 14. Januar einen Beschluß gefaßt,<br />

wonach zwei weitere Bahnunternehmungen in diese Aktion<br />

einbezogen werden. Es handelt sich um die finanzielle und<br />

technische Sanierung der Appenzeller Bahn und der St. Gallen-Gais-ApPenzell-<br />

und Altstätten-Gais-Bahn. Für jedes<br />

der beiden Bahnunternehmungen ist ein Bundesbeitrag von<br />

1050 000 Franken vorgesehen, wovon 700 000 Franken<br />

Ä, fonds perdu und 350 000 Fr. als Prioritätsaktien verwendet<br />

werden.<br />

Diese Bundesleistung ist aber an die Bedingung entsprechender<br />

Leistungen der betreffenden Kantone St. Gallen und<br />

beider Appenzell geknüpft. Bei der Appenzeller Bahn wird<br />

die Beteiligung der genannten Kantone auf 1 050 000 Fr. angesetzt,<br />

nämlich 450 000 Franken in Prioritätsaktien, Fr.<br />

115 690.85 Verzicht auf Rückzahlung von Forderungen und<br />

Fr. 484 308.15 Anrechnung früherer Leistungen. Bei der<br />

Bahn St. Gallen-Gais-Appenzell und Altstätten-Gais beträgt<br />

der Anteil der Kantone Fr. 1 110 000, nämlich Fr. 783 000<br />

k fonds perdu und Fr. 327 000 als Prioritätsaktien. — j<br />

Wann kommt endlich Engelberg an die Reihe?<br />

Dank einem ausrechten Eidgenossen<br />

Die katholische und konservative Schweiz hat allen Grund,<br />

dem so tragisch dahingeschiedenen Professor Dr. Richard<br />

König ins zu frühe Grab herzlichen Dank zu sagen. —<br />

Professor König, boden- und schollenverwurzelt, aufgeschlossen<br />

und Feind jeder Scheuklappenpolitik und bornierter Boreingenommenheit,<br />

hat sich als Wissenschafter und Nationalrat<br />

der modernen konservativen Programmatik aufgeschlossen gezeigt.<br />

Er nahm die guten Ideen und neuen Lösungsmöglichleiten,<br />

woher sie auch immer kamen. Als Wirtschaftspolitiker<br />

beschäftigte er sich denn auch sehr früh mit der berufsständischen<br />

Ordnung führte seine Schüler in die Gedankengänge<br />

der Papstenzykliken ein. Schon als Nationalrat brachte er den<br />

berufsständischen Vorstößen der konservativen Fraktion Verständnis<br />

entgegen und seine Unterstützung. Was er als notwendig<br />

erachtete, verfocht er mit einer Unerschrockenheit, die<br />

Mannesmut verriet und auch dem Gegner Achtung abnötigte.<br />

So stellte sich Professor König dem Aktionskomitee für die<br />

Bundesverfassungsrevision als Präsident zur Verfügung —<br />

allen verleumderischen Angriffen und Verdächtigungen zum<br />

Trotz, nur seinem Gewissen und seiner Ueberzeugung folgend.<br />

Männer vom Schlage Professor Königs sind in der eidgenössischen<br />

Politk selten geworden. Um so mehr Anlaß, des edlen<br />

Toten in Dankbarkeit zu gedenken und ihn als lebendiges<br />

Vorbild in Erinnerung zu behalten. Professor König ruhe im<br />

Frieden des Herrn!<br />

Sozialpolitsche Tagung der Schweizer Jungkonservativen<br />

und Jungchristlichsozialen<br />

Am 30. Januar <strong>1949</strong> halten die Schweizer Jungkouservativen<br />

und Jungchristlichsozialen in Zug eine sozialpolitische<br />

Tagung ab. Sie dient dem Zwecke, den heutigen Stand der<br />

Sozialgesetzgebung zu prüfen und zu diskutieren, sich über die<br />

Entwicklungstendenzen klar zu werden und den Standort der<br />

Bewegung erneut zu fixieren.<br />

Die Tagung wird ein deutsches und ein welsches Referat<br />

umfassen und im übrigen hauptsächlich der Aussprache gewidmet<br />

sein.<br />

An die Kantonalorganisationen ergeht die Einladung, das<br />

Datum vorzumerken und für möglichst starke Delegationen besorgt<br />

zu sein.<br />

Nachdem für den Jahreskongreß die Stadt Freiburg als<br />

Tagungsort gewählt worden war, werden sich in Zug vor<br />

allem die inner- und ostschweizerischen Sektionen treffen.<br />

Die Bundesleitung erwartet einen starken Aufmarsch aus diesen<br />

Landesgegenden.<br />

Was den Schweizer freut<br />

Gegenwärtig macht folgende aus USA stammende Anekdote<br />

die Runde: Als freundschaftliche Herausforderung erhielt ein<br />

Schweizer Unternehmen der Präzisionsindustrie aus Schweden<br />

einen Draht, der von bloßem Auge kam mehr sichtbar war.<br />

Die Schweizer aber bohrten ein Loch hindurch.<br />

(„Schweizerwoche".)<br />

Weltgeschehen<br />

Traurige Weihnachten<br />

Aus Prag wird uns geschrieben: Niemals gab es so traurige<br />

Weihnachten wie dieses Jahr. Nicht nur wurde verboten,<br />

Weihnachtskarten an seine Freunde zu versenden, auch der<br />

einfache Weihachtswunsch und -grüß auf der Straße wurde<br />

amtlich verfehmt. Sogar unter der deutschen Besetzung war<br />

die Stimmung des tschechischen Volkes nicht so gedrückt. Wer<br />

irgend kann, sucht nach dem Westen zu entkommen, aber dies<br />

wird immer schwieriger. Für falsche Pässe und Ausweise werden<br />

horrende Beträge verlangt und auch bezahlt, und doch<br />

glückt es nur den wenigsten, das durch Gottwald verkaufte<br />

Vaterland zu verlassen. Die Macht der neuen Regierung stützt<br />

sich nur auf die Polizei und die russischen Bajonette. Und doch<br />

ist diese Macht hohl bis an den Rand, auch in Rußland selbst.<br />

Das beweisen die Massendesertionen russischer Offiziere und<br />

Soldaten und die neuen Maßnahmen der russischen und tschechischen<br />

Machthaber, durch verstärkten Polizeikordon und Bau<br />

eigentlicher Festungswerke dieser Desertion Einhalt zu tun.<br />

Das Los der Arbeiter hat sich rapid verschlechtert. Auch<br />

das Los der Bauern. Mägde vom Lande bieten ihre Dienste<br />

um eine Lagerstatt und etwas Essen an. Wenzel.<br />

Inferno<br />

Aus Polen wird uns gemeldet: Ganz Ostpreußen ist jetzt<br />

„entdeutscht". Die Bevölkerung dieser einst reichen Agrargebiete,<br />

bei der russischen Besetzung noch weit mehr als<br />

- 200 000 Menschen, wurde deportiert, in die Bergwerke des<br />

i Ost-Urals und nach Sibirien. Frauen und Kinder von zehn<br />

- Jahren an werden zu Kanalbauten und Meliorationen ein-<br />

- gesetzt und gehen dem Tausend nach zugrunde. O.<br />

j<br />

Niorle greift via Bukarest die Schweiz an<br />

Im Bukarester Kommunistenblatt „Scanteia" wird wieder<br />

i einmal ein rumänischer Angriff gegen die Schweiz<br />

• gestartet, wobei sich der Verfasser auf den schweizerischen Quis-<br />

, ling L. Nicole stützt. Gegenstand des Angriffes ist die schweizei<br />

rische Strafuntersuchung gegen den Spitzel Solvan Vitianu,<br />

' von dem man in Rumänien wider besseres Wissen immer noch<br />

behauptet, er sei in Bern als Diplomat akkreditiert gewesen.<br />

Kirchenkampf auch in Polen?<br />

Die von Ministerpräsident Cyrankiewicz erhobenen Vorj<br />

würfe, die kirchlichen Würdenträger Polens mißbrauchten die<br />

' Kirche zu politischen Machenschaften, deuten darauf hin, daß<br />

i in Polen ein.ähnlicher Kirchenkamps bevorsteht wie in<br />

Ungarn und daß hinter diesen Kampfmaßnahmen das Kom-<br />

! insorm steht. In derselben Richtung deutet auch das „Nie-<br />

! mals", mit dem die ungarischen Kommunisten die Bedinguugen<br />

des Vatikans für weitere Verhandlungen zwischen Kirche<br />

und Staat ablehnen.<br />

Herriot wiedergewählt<br />

Die französische Nationalversammlung hat die Wiederwähl<br />

ihres Präsidenten Edouard Herriot vorgenommen;<br />

ebenso bestätigte der Rat der Republik seinen bisherigen<br />

Präsidenten Mouuerville. In seiner Eröffnungsansprache be-<br />

' faßte sich Herriot unter anderem auch mit außenpolitischen<br />

Fragen. Er fand Worte der Anerkennung für den Ruhrkompromiß<br />

und vor allem für die Marshallhilfe. Dem Dank<br />

an Amerika für den Wiederaufbau Europas hat am Dienstag<br />

auch der Ministerrat eine sympathische Geste gewidmet, indem<br />

er in einem Telegramm dem zurückgetretenen Staatssekretär<br />

Marshall die Anerkennung des französischen Volkes zum Ausdruck<br />

brachte.<br />

> K i n o S E E F E L D S a r n e n<br />

Mittwoch bis Sonntag, den 19. bis 23. Januar:<br />

Der prächtige Farben-Monumentalfilm:<br />

F e m k M / M a s M<br />

Junge Menschen und Pferde! — Ein Film von Weltruf!<br />

j£%.<br />

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Telephon-<br />

V Großer M t e r Abend<br />

Donnerstag, den 2V. Januar, abends 8 Uhr.<br />

Anschließend Tanz im Hotel Krone.<br />

Programm:<br />

Damenriege. Männerriege. Mtivmannschaft, Jugendriege<br />

in einer fröhlichen Turner-Revue.<br />

Eintritt: Fr. 2.—. Kein Vorverkauf.<br />

Zum Besuche ladet freundlich ein Turnverein Tarnen,<br />

Samen<br />

'üurnfoatse<br />

Samstag, den 22. Jänner <strong>1949</strong>, abends 8.15 Uhr<br />

Die schönste Lehar-Operette SA164S0Lz 17<br />

„ F R I E » E R I K E «<br />

mit den bekannten Melodien: O, Mädchen, mein Mädchen<br />

... Warum hast Du mich wachgekützt... Sah<br />

ein Knab' ein Röslein steh'n ... Elsässerkmd ... usw.<br />

In der Titelrolle: Eri Lechner. Ferner unter anderen:<br />

Kitti Even, Eva Maroldt, Hektor Plutz, Kurt<br />

Brunner, Erich E. Berg usw.<br />

Orchester unter Leitung von Kapellmeister Gottlieb Lüthy.<br />

Eigene Dekorationen und Kostüme.<br />

Preise: Fr. 2.95 bis 5.20.<br />

Vorverkauf: I. Kastlunger, Kaufmann, Sarnen.<br />

Tel. 8 64 62.<br />

G<br />

Theater in ki Echlvendi, in Gasthaus Mli<br />

M e l k u n d V r e n e l i<br />

(nach Jeremias Gotthelf).<br />

Heimatstück in 3 Akten, von Gertrud Heuberger.<br />

Spieltag:<br />

Sonntag, den 23. Januar,<br />

nachmittags 3 Uhr und abends 8 Uhr<br />

Eintrittspreise: Fr. 2.— und 1.50.<br />

Ertra-Autokurse: Sarnen Bahnhof ab 14 Uhr und 19 Uhr.<br />

Nach der Nachmittags-Aufführung: Extra-Kurs:<br />

Stalden, Rößli, ab 17.30 Uhr.<br />

Billett-Vorbestellung: Tel. 8 64 91 (Burch, Post). 16<br />

Vorbestellte Billette müssen 5 Minuten vor Beginn<br />

abgeholt sein, ansonst wird darüber verfügt.<br />

Freundliche Einladung. Kath. Jungmannschaft Schwendi.<br />

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von 14—16 Jahren. Könnte im Frühling in einen kleinen<br />

Haushalt eintreten. Die Tochter muß vor allem treu und<br />

willig sein. Man wende sich vertrauensvoll an<br />

Fam. Joses Honauer, Sägeret, Ballwil. Tel. 6 93 27.<br />

12<br />

Verzeichnis<br />

von Obwalden<br />

Schweizer-Annonmn AG.<br />

4 ' J."'<br />

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Israel Nagt gegen England<br />

Von der Regierung Israels ist vor dem Sicherheitsrat der<br />

UNO Klage gegen Großbritannien erhoben worden. Die Jte»<br />

gierimgt von Tel Aviv behauptet, die Engländer hätten sich<br />

durch ihre Truppenlandungen in Akaba einer Einmischung in<br />

die Angelegenheiten Israels schuldig gemacht. Daß der Judenstaat<br />

selber seit seiner selbstherrlichen Proklamation nicht ausgehört<br />

hat, seinen Nachbarn das Leben sauer zu machen und<br />

eine Art Kriegsimperialismus zu betreiben, ist den jüdischen<br />

Politikern offenbar noch nicht zum Bewußtsein gekommen.<br />

Ungarn und die Stephanskrone<br />

Ein Sprecher der amerikanischen Regierung äußerte sich<br />

zu den Ansprüchen der kommunistischen Budapester Regierung<br />

auf Auslieferung der Stephanskrone durch die amerikanischen<br />

Besetzungstruppen in Deutschland. Der Sprecher erklärte, daß<br />

es in Ungarn heute keine Autorität gebe, die als Vertreterin<br />

des ungarischen Volkes gelten könne.<br />

Verlorenes China<br />

Die Lage in China klärt sich. Der Fall von T i e n t s i n<br />

und die Einnahme von Pengpu durch die kommunistischen<br />

Streitkräfte gibt dem Widerstandswillen der nationalen<br />

Kräfte und der Position Tschangkaischecks den letzten Rest.<br />

In Nangking, dessen Evakuierung jetzt von nationalchinesischer<br />

Seite zugegeben wird, berät der Ministerrat über die<br />

Annahme der Waffenstillstandsbedingungen der Kommunisten.<br />

Die Annahme dieser Bedingungen käme einer totalen<br />

Kapitulation gleich und würde weitere Verhandlungen eigentlich<br />

überflüssig machen. Wie hoffnungslos die Lage der Regierung<br />

ist, geht auch daraus hervor, daß London und Washington<br />

das Ersuchen der Nationalregierung um Vermittlung abgelehnt<br />

haben.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 20. Januar.<br />

11.00 Musik von Alb. Mvschinger. 11.30 Hivers jurassiens.<br />

11.40 Schubertlieder. 12.15 Zwei beschwingte Operettenouvert.<br />

12.40 Volkstümliche italienische Musik. 13.00 Oper Norma<br />

von Bellini. 13.45 Streichquartett in D-dur von G. Doninzetti.<br />

14.00 Notiers und Probiers. 14.15 Aus alten und neuen<br />

Disney-Filmen. 16.00 Klavierkonzert von Mozart. 16.30 Radiosextett.<br />

17.10 Hazy Osterwald. ^Jugendstunde. 8.00<br />

Orchestrina Radios«. 18.30 Das musikalische ABC. 18.45<br />

Radiokameraden. 19.00 Meisterwerke der Klavierliteratur.<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.00 C. Dumont. 20.30 Clavigo, grauerspiel<br />

von Goethe. 21.35 Lieder von Hugo Wolf. 22.05 Studio-<br />

Orchester.<br />

Freitag, 21. Januar.<br />

11.00 Musik und ein Anekdotenkranz. 11.45 Musik für<br />

Bläser. 12.15 Verkehrsmitteilungen — Schneebericht der<br />

SBB. 12.40 Meisterwerke der Unterhaltungsmusik. 13.25<br />

Akkordeonspiel. 13.40 „Un p'tit air". 14.00 Die halbe Stunde<br />

der Frau. 16.00 Aus neuen Büchern. 16.30 Der Pianist Franz<br />

Reitzenstein spielt. 17.30 Kinderstunde. 18.00 C. Dumont.<br />

18 30 Ein Magazin für Liebhaber leichter Musik. 19.10 Weltchroiiik.<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.00 Friedrich Smetana: „Die<br />

Moldau". 20.15 Am runden Tisch. 21.00 Frauen- und<br />

Töchterchor Kilchberg. 21.30 Das Modell, Radiokomödie von<br />

Karl Schück. 22.05 Freitags-Orgelkonzert. 22.45 Beschwingter<br />

Ausklang.<br />

Samstag, 22. Januar.<br />

11.00 Ein selten gespieltes Streichquartett. 11.35 Operettenkonzert.<br />

12.00 Kurtst und Künstler. 12.05 Solistische Kleinigkeiten.<br />

12.15 Sportvorschau. 12.35 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Schallplatten-Revue. 13.45 Oeppis vom Amts-<br />

Vormund. 14.00 Tony Bell. 14.30 Wunschkonzert für den<br />

Opernfreund. 15.15 „Es Stückli vom Unggle Hans". 15.35<br />

Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 16.00 Entdeckungsfahrten<br />

in alten Zeitungen: Januar 1919. 16.30 Radioorchester.<br />

17.30 Blick in Schweizer Zeitschriften. 17.50 C. Dumont. 18.05<br />

Traum eines Radiosprechers. 18.30 C. Dumont. 18.40 Wirtschastssragen.<br />

19.00 Geläute der Zürcher Kirchen. 19.10 Musikalischer<br />

Gruß an die Schweizer in der Fremde. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 20.00 Öffentlicher Bunter Abend im Studio Zürich.<br />

22.05 Berühmte Quartiere. 22.40 E. Dumont.<br />

Zum Begräbnis der Opfer von<br />

Chateaux d'Oex,<br />

die Zeremonie in Gens im<br />

Victoria Hall in Anwesenheit<br />

der Genfer und Waadtländer<br />

Regierungen und einer großen<br />

Menge der Genfer Bevölkerung.<br />

Zu diesem tieftraurigen<br />

Anlaß wurde ein Doppelgottesdienst,<br />

katholisch und protestantisch,<br />

gehalten.<br />

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Sarne» / Samstag, den 22. Januar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 6<br />

O b w l d n e r M M e m ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. IS.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. Tel. (041) 8 6033<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A « I S l t e l i f e t t f h e t ?<br />

Ihr Mächt'gen, hört's, ihr hohen Rechtsbewahrer,<br />

Der Christenglaube ist kein Spiel für Toren,<br />

Und duldet ihr die Frechheit feuchter Ohren —<br />

Wir dulden's nicht! Noch heute gibt es Kreuzesfahrer.<br />

Franz Sichert.<br />

Die Empörung der freien Welt über die Ereignisse in Ungarn<br />

wächst mit dem Herannahen des Prozesses gegen Kardinal<br />

Min-dszenty. Das Blatt der Katholischen Aktion, „Quotidiano",<br />

Rom, schreibt: „Die Marxisten an den Ufern der<br />

Donau, die unter dem Schatten ausländischer Bajonette Ungarn<br />

zu einem Schauplatz ihrer Versuche machen, müssen sich<br />

bewußt sein, daß sie durch ihre Handlungsweise der gesamten<br />

Christenheit den Fehdehandschuh hingeworfen haben." Die<br />

Regierung des kleinen Irland sandte an den ungarischen<br />

Außenminister Molnar ein mutiges Protesttelegramm, worin<br />

es heißt: „Sie werden gewiß die Besorgnis der freiheitliebenden<br />

Menschen in der ganzen Welt über die Würde und das<br />

Wohlergehen eines Mannes verstehen, der sich stets als so<br />

furchtloser Verteidiger der Menschenrechte erwiesen hat." Der<br />

Unterstaatssekretar Amerikas, Lovett, bezeichnete die Berhaftnng<br />

des Kardinals als „den Höhepunkt einer langen Reihe<br />

von Unterdrückungsmaßnahmen der ungarischen Regierung<br />

gegen Menschenrechte und religiöse Freiheit". Sie laufe allen<br />

Bemühungen für einen dauernden Weltfrieden zuwider. Am<br />

30. Dezember bekannte sich Präsident Truman auf einer<br />

Pressekonferenz ausdrücklich zu diesen Aeußerungen Lovetts.<br />

De Gasperi gab in einer Rede seiner Bewunderung Ausdruck<br />

für die Tapferkeit der katholischen Kirche in Ungarn zur Verteidigung<br />

der Freiheit und der religiösen Rechte. Dürfen wir<br />

von unserer Bundesregierung auch einen Protest erwarten,<br />

wenn sogar die Liberale Weltunion, London, die Verhaftung<br />

als „einen Schlag ins Gesicht jeder geordneten Rechtspflege,<br />

als Beleidigung unserer Gesittung und Bedrohung unserer<br />

Freiheit" bezeichnet? Oder müssen wir uns mit Nobsgednld<br />

per omnia saecnla saeculorum wappnen?<br />

Ungarische Christen werden irr und wirr.<br />

Das eidgenössische Radio-Mostfaß hat am Mittwoch einen<br />

sauren Saft in unsere Stuben geschüttet. Es berichtete, wie<br />

die weltlichen und geistlichen Führer der Reformierten Kirche<br />

in Ungarn vor dem Kommunismus in die Knie sinken. Der<br />

tiefbedauerlichen Erklärung der Reformierten Kirche — die<br />

Sache des Kardinals sei eine politische, nicht eine religiöse<br />

Angelegenheit —- haben sich die Baptisten, der Verband der<br />

freien Kirchen Ungarns, die Methodisten und Adventisten angeschlossen.<br />

Trotzdem darf festgehalten werden, daß nach wie<br />

vor die Mehrheit der ungarischen Reformierten den Kardinal<br />

Mindszenty verehrt. Ihre Führer aber verstehen die Zeichen<br />

der Zeit nicht. Ihnen gilt genau das, was der ungarische<br />

Dichter Madach (gest. 1864) in seinem, dem „Faust" ähnlichen<br />

Drama „Die Tragödie des Menschen" den Luziser zu Adam<br />

sagen läßt: „Denn sehr bequem ist glauben und vertrauen, —<br />

gefährlich, stolz auf eigenen Füßen stehen!" Glauben diese<br />

reformierten Kirchenführer, den Katholiken und gläubigen<br />

Protestanten überlegen zu fein, wenn sie der luziferifchen Verlocknng<br />

erliegen und der kommunistischen Regierung das Weihwasser<br />

reichen?<br />

Die Katholiken in Ungarn zählen 70 %> des Volkes, die<br />

Reformierten (Kalvinisten) 21 °/o, die Evangelischen (Lutheraner)<br />

5 °/o, die Jsraeliten 2,5 °/o. Da die katholischen Familien<br />

kinderreicher sind und die Kinder aus den Mischehen nicht<br />

katholisch getauft werden, wächst die Zahl der Katholiken ständig.<br />

Die ungarischen Reformierten sind wohlhabender als die<br />

Katholiken, darum wirtschaftlich mächtiger. Auch politfch tritt<br />

die große Mehrheit der Katholiken nicht in Erscheinung. So<br />

lag die politische Führung des letzten Vierteljahrhunderts<br />

meist in protestantischen Händen. Der Ende Juli 1948 abgetretene<br />

erste volksdemokratische Staatspräsident Tildy war<br />

ein ehemaliger Pastor, wie auch der Reichsverweser Horthy,<br />

die Ministerpräsidenten Bethlen, Gömbös und Darany reformiert<br />

waren.<br />

Dornen um die Stephanskrone<br />

Wenn heute dem Kardinal Mindszenty von den Führern<br />

der Reformierten Kirche politscher Katholizismus vorgehalten<br />

wird, so ist das eine Berkehrung der Tatsachen. Es war bisher<br />

Brauch, daß die politsch herrschenden Protestanten ihre, dem<br />

Laienstand angehörenden kirchlichen Leiter aus den politischen<br />

Führern wählten. So waren viele hohe protestantische kirchliche<br />

Personen gegenüber dem kommunistischen Regime politisch<br />

„kompromittiert" (bloßgestellt), auch Bischof Ravasz, der<br />

Präsident der Allgemeinen Synode und Unterzeichner der<br />

neuesten ungeheuerlichen Erklärung. Dagegen waren die in<br />

der Politik hervorragenden Katholiken nie maßgebliche kirch-<br />

Persönlichkeiten. Für ihre Haltung konnte die katholische<br />

Kirche nicht hastbar gemacht werden. Ja, der katholische<br />

Episkopat (Gesamtheit der Bischöfe) stand oft im Gegensatz<br />

zur Regierung, schon vor dem kommunistischen Regime, zum<br />

Beispiel wegen der Bündnispohtik der Regierung mit Nazideutschland.<br />

Josef Mindszenty, damals Bischof von Veszeprem,<br />

wurde im vollen bischöflichen Ornat von der deutschen<br />

Gestapo ins Gefängnis geschleppt.<br />

Die Tatsachen erklären uns den viel schärferen Widerstand<br />

der Katholiken gegen das neue kommunistische Regime<br />

als der Protestanten. So war es den Komunisten leicht, die<br />

einheitliche Abwehrfront der christlichen Konfessionen zu<br />

spalten, die evangelische und reformierte Kirche zur Anerkennung<br />

der Volksdemokratie mürbe zu machen, durch sie die<br />

Sozialisierung der Großbetriebe als mit der Heiligen Schrift<br />

im Einklang stehend zu erklären, die ungarische Religiousfreiheit<br />

anzuhimmeln, die „Lebensformen des neuen Ungarn<br />

als den von Gott gewollten Rahmen eines glücklicheren<br />

Lebens zu preisen". Das war Ende April 1948. Man glaubte<br />

damals, die protestantische Kirche habe noch nicht endgültig<br />

vor dem Kommunismus kapituliert. Die neueste Erklärung<br />

ihrer Führer zeigt den Abgrund zwischen ihr und dem gläubigen<br />

Volk der Protestanten. Der Gewinnende dieses Zwiespalts<br />

ist der Kommunismus auf politischem Boden, die<br />

katholische Kirche auf dem moralischen und religiösen Gebiet.<br />

Die Sympathie zu Kardinal Mindszenty hat seit Monaten<br />

viele Protestanten zur katholischen Kirche heimgeführt.<br />

Unter den Anwürfen an den Kardinal figuriert jener,, er<br />

habe versucht, die Rückgabe der Stephanskrone, die sich in den<br />

Händen der Alliierten befindet, an Ungarn zu verhindern.<br />

Diese ungarische Doppelkrone, nicht der jeweilige König, galt<br />

als Regentin Ungarns. Diese Auffassung herrscht trotz der<br />

Ausrufung der Republik heute noch. Papst Silvester II. hat<br />

sie im Jahre 1000 dem hl. König von Ungarn (regierte 997<br />

bis 1038) geschenkt, zugleich mit dem Titel „Apostolischer<br />

König", zum Dank dafür, daß er die heidnischen Ungarn bekehrt<br />

hatte. König Karl I. trug sie als letzter gekrönter König<br />

von Ungarn, dankte 1918 ab, unternahm 1921 einen mißlungenen<br />

Versuch zur Wiedereroberung der Herrschaft. Seit 1920<br />

ist Ungarn ein Königreich ohne König, die königlichen Rechte<br />

wurden vom Reichsverweser ausgeübt. Ist dieser verhindert,<br />

so ist der Fürstprimas von Ungarn der Verwahrer der „Heiligen<br />

Krone" und somit eigentlicher Landesherr. Der 51jährige<br />

Kardinal-Fürstprimas Mindszenty, der Sohn eines armen<br />

Bauern, ist also nicht nur kirchliches Oberhaupt, sondern auch<br />

der rechtmäßige Verwahrer des Staatssymbols, wie es weite<br />

ungarische Volkskreise festhalten. Da gibt's für die Kommuuisten<br />

nichts zu wollen. Ein österreichisches Blatt schreibt<br />

darum mit Recht: „Es wäre geradezu ein Hohn gewesen, die<br />

für die Christianisierung Ungarns dem Apostolischen König<br />

vom Papst geschenkte heilge Krone jenen Männern auszuliefern,<br />

gerade dieses Werk des hl. Stephan systematisch zu<br />

zerstören suchen, die Priester und Ordensleute verfolgen, die<br />

Abteien und Klöster einziehen, die christlichen Erziehnngsstatten<br />

zerstören und zum Schluß auch noch den Primas, den<br />

Verwalter der heiligen Reliquie, verhaften und mit phantastischen<br />

Beschuldigungen beschmutzen."<br />

Grausamkeit war immer das Zeichen des Heidentums.<br />

Das Neuheidentum macht hier keine Ausnahme, ja überschlägt<br />

sich in Härte und Ruchlosigkeit. Die Menschen leben zu wenig<br />

aus dem Glauben, sie haben Gott verlassen. Darum sind sie<br />

gott-verlassen. :—:<br />

O b w a l d e n<br />

Rekrutierung, Inspektion und WK. <strong>1949</strong>.<br />

(Mitteilung des Kreiskommandos Obwalden.)<br />

Nachstehend ein Auszug aus dem militärischen Programm<br />

<strong>1949</strong>, betreffend den Zeitpunkt der Rekrutierung, der gemeinbeweisen<br />

Inspektionen und Wiederholungskurse derjenigen<br />

Truppen, denen die Wehrmänner des Kantons Obwalden<br />

größtenteils angehören.<br />

Rekrutierung: am 28. Mai in Engelberg, vom 30.Mai<br />

bis 2. Juni in Sarnen für die Rekruten der sechs alten<br />

Gemeinden.<br />

Gemeindeweise Inspektionen: in der Zeit vom<br />

vom 18. bis 30. April. Nachinspektion am 1. Dezember.<br />

Wiederholungskurse:<br />

Stab Geb. Ins. Rgt. 20: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Geb. Füs. Bat. 47: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Lw. Geb. Füs. Bat. 108: vom 21. März bis 9. April.<br />

Rds. Bat. 4: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Geb. Kan. Bttr. 157: vom 22. Aug. bis 10. Sept.<br />

Fest. Art. Kp. 81—89: vom 24. Okt. bis 12. Nov.<br />

Geb. Sap. Bat. 8: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Geb. Tg. KP. 8: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Vpf. Abt. 8: vom 26. Sept. bis 15. Okt.<br />

Betreff Stellungs-, Jnspektions- und Einrückungspslicht<br />

wird auf die Bestimmungen der Aufgebotsplakate und amtlichen<br />

Publikationen verwiesen. Wehrmänner, welche überdies<br />

noch weitere Auskunft wünschen, können sich an das Kreiskommando<br />

oder an die Sektionschefs wenden.<br />

Der Kantonale Wirteverein hat in seiner letzten Vorstandssitzung<br />

beschlossen, noch in den Winterwochen, oder auf alle<br />

Fälle recht früh im Frühling, folgende Kurse durchzuführen:<br />

1 Servierkurs für Anfänger und Fortgeschrittene, 6 Tage,<br />

D a s Fräulein von Scuderi »<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Dieser schaute sie mit bedenklicher Miene an, dann verzog<br />

sich sein Gesicht in jenes widrige Lächeln, das ihm eigen war.<br />

Gewiß, sagte er, gewiß wollt Ihr nun, mein würdiges<br />

Fräulein, Euerm Gefühl, der innern Stimme mehr vertrauend<br />

als dem, was vor unsern Augen geschehen, selbst<br />

Oliviers Schuld oder Unschuld prüfen. Scheut Ihr nicht den<br />

düstern Aufenthalt des Verbrechens, ist es Euch nicht gehässig,<br />

die Bilder der Verworfenheit in allen Abstufungen zu sehen,<br />

so sollen für Euch in zwei Stunden die Tore der Eonciergerie<br />

offen sein. Man wird Euch diesen Olivier, dessen Schicksal<br />

Eure Teilnahme erregt, vorstellen.<br />

In der Tat konnte sich die Scuderi von der Schuld des<br />

jungen Menschen nicht überzeugen. Alles sprach wider ihn, ja<br />

kein Richter in der Welt hätte anders gehandelt wie la Regnie,<br />

bei solch entscheidenden Tatsachen. Aber das Bild häuslichen<br />

Glücks, wie es Madelon mit den lebendigsten Zügen der<br />

Scuderi vor Augen gestellt, überstrahlte jeden bösen Verdacht,<br />

und so mochte sie lieber ein unerklärliches Geheimnis annehmen,<br />

als daran glauben, wogegen ihr ganzes Inneres sich<br />

empörte.<br />

Sie gedachte, sich von Olivier noch einmal alles, wie es<br />

sich in jener verhängnisvollen Nacht begeben, erzählen zu<br />

lassen, und so viel als möglich in ein Geheimnis zu dringen,<br />

das vielleicht den Richtern verschlossen geblieben, weil es wertlos<br />

schien, sich weiter darum zu bekümmern.<br />

In der Conciergerie angekommen, führte man die Scuderi<br />

in ein großes, helles Gemach. Nicht lange darauf vernahm sie<br />

Kettengerassel. Olivier Brussou wurde gebracht. Doch sowie er<br />

in die Türe trat, sank auch die Scuderi ohnmächtig nieder.<br />

Als sie sich erholt hatte, war Olivier verschwunden. Sie verlangte<br />

mit Heftigekit, daß man sie nach dem Wagen bringe,<br />

fort, augenblicklich fort wollte sie aus den Gemächern der srevelnden<br />

Verruchtheit.<br />

Ach, aus den ersten Blick hatte sie in Olivier Brussou den<br />

jungen Menschen erkannt, der auf dem Poutueuf jenes Blatt<br />

ihr in den Wagen geworfen, der ihr das Kästchen mit den<br />

Juwelen gebracht hatte. Nun war ja jeder Zweifel gehoben,<br />

la Regnies schreckliche Vermutung ganz bestätigt.<br />

Oliver Brusson gehörte zu der fürchterlichen Mordbande,<br />

gewiß ermordete er auch den Meister. Und Madelon? So<br />

bitter noch nie vom innern Gefühl getäuscht, auf den Tod angepackt<br />

von der höllischen Macht auf Erden, an deren Dasein<br />

sie nicht geglaubt, verzweifelte die Scuderi an aller Wahrheit.<br />

Sie gab Raum dem entsetzlichen Verdacht, daß Madelon mit<br />

verschworen und teilhaben könnte an der gräßlichen Blutschuld.<br />

Wie es denn geschieht, daß der menschliche Geist, ist ihm<br />

ein Bild aufgegangen, emsig Farben sucht und findet, es<br />

greller auszumalen, so fand auch die Scuderi, jeden Umstand<br />

der Tat, Madelons Betragen in den kleinsten Zügen erwägend,<br />

gar vieles, jenen Verdacht zu nähren. So wurde manches, was<br />

ihr bisher als Beweis der Unschuld und Reinheit gegolten,<br />

sicheres Merkmal freventlicher Bosheit, studierter Heuchelei.<br />

Jener herzzerreißende Jammer, die blutigen Tränen konnten<br />

wohl erpreßt sein von der Todesangst, nicht den Geliebten<br />

bluten zu sehen, nein — selbst zu fallen unter der Hand des<br />

Henkers. Gleich sich die Schlange, die sie im Busen nähre, vom<br />

Halse zu schaffen: mit diesem Entschluß stieg die Scuderi aus<br />

dem Wagen.<br />

In ihr Gemach eingetreten, warf Madelon sich ihr zu<br />

Füßen. Die Himmelsaugen, ein Engel Gottes hat sie nicht<br />

treuer, zu ihr emporgerichtet, die Hände vor der wallenden<br />

Brust zusammengefaltet, jammerte nnd flehte sie laut um<br />

Hilfe und Trost. Die Scuderi sich mühsam zusammenfassend,<br />

sprach, indem sie dem Ton ihrer Stimme so viel Ernst und<br />

Ruhe zu geben suchte, als ihr möglich: Geh, geh, tröste dich<br />

nur über den Mörder, den die gerechte Strafe seiner Schandtaten<br />

erwartet. Die heilige Jungfrau möge verhüten, daß nicht<br />

auf dir selbst eine Blutschuld schwer laste.


Pater Boulsaz Etöcheli S.K.B, +<br />

Mittwoch, den 19. Jänner, verschied im Kollegium Tarnen<br />

Pater Bonifaz Stücheli aus Leutmerken, Thurgau. Das Wesentlichste<br />

und Tiefste im Leben eines Ordenspriesters bleibt<br />

den Mitmenschen unbekannt, weil es in Christus verborgen ist.<br />

Darum kann in einem Nachruf oft nur Nebensächliches, das<br />

an der Oberfläche liegt, behandelt werden. Immerhin wollen<br />

wir versuchen, einige Züge herauszugreifen, die für den L^eser<br />

nicht ohne Interesse und Bedeutung sein könnten.<br />

Auf einem kleinen Bauerngut in der Hueb bei ^utmerken<br />

1874geboren, kam der reich talentierte, aber gesundheitlich<br />

eher schwächliche Knabe an das Gymnasium nach Tarnen wie<br />

sein Bruder Jakob, der 1931 als Dekan und Pfarrer von Psyn<br />

starb. Die zehnköpsige Kinderschar war eine zähe und strebsame<br />

Generation. Ein Neffe von Pater Bonifaz starb als<br />

Benediktiner von Tt. Ottilien, ein anderer Neffe (Johann<br />

B. Villiger) ist gegenwärtig Professor der Kirchenge! chichtc<br />

im Priesterseminar Luzern.<br />

Der junge Pater Bonifaz in Gries genoß das volle Vertrauen<br />

des Abtes Alphons M. Augner, der ihn m,t der<br />

klösterlichen Erziehung der Novizen und Fratres betraute<br />

und 1915 zum Dekan des Klosters ernannte. Durch Erzabt<br />

Plazidus Wolter, der wiederholt zur Erholung in Gries weilte,<br />

wurde er in der Auffassung des Benediktinerideals für die<br />

Beuroner Richtung begeistert. Während seines Aufenthaltes<br />

in der Schweiz wurde er dann auch mit der Tradition der<br />

Schweizer Klöster und Gymnasien mehr vertraut. 1921—28<br />

versah er die Pfarrei Hermetfchwil im Aargau, die das Kloster<br />

gerade auf seine Befürwortung hin neu übernommen hatte.<br />

Nach seiner Genesung von schwerer Krankheit und kurzer<br />

Aushilfe im Kollegium Tarnen, kam er 1931 wieder nach<br />

Hermetschwil, diesmal als Seelsorger der dortigen Benediktinerinnen<br />

und einer Anstalt, die von Melchthaler Schwestern<br />

betreut wird. Seit 1941 war er sehr oft erholungsbedürftig,<br />

konnte aber auch zeitweise am Gymnasium und an der Real- ><br />

schule Unterricht in Religion und Geschichte erteilen. Mit j<br />

iioitd und Volk von Obwalden wurde er nie recht verwachsen, j<br />

seine Verwandten, Freunde und Bekannten hatte er besonders !<br />

im Aargau und Thurgau. Sie hingen mit großer Dankbarkeit<br />

und Verehrung an ihm, was auch anläßlich seines Todes zum<br />

Ausdruck kam.<br />

Das Leben von Pater Bonifaz ermangelt nicht einer gewissen<br />

Tragik. Wie begeistert hatte er doch immer als Novizenmeiste?<br />

und Dekan vom feierlichen Chorgebet, als des Benediktiners<br />

eigentlichster und vornehmster Aufgabe, gesprochen,<br />

und doch kam er während mehr als der halben Zeit seines<br />

Ordenslebens nicht dazu, an ihm teilzunehmen. Wie anschaulich<br />

hat er die heilige Jndiferenz geschildert, die man bei Versetzungen<br />

oder Enthebungen von Posten bekunden solle. Als<br />

er schwerere Posten nicht mehr versehen tonnte und die vielen<br />

Krankheiten ihn immer wieder auf leichtere Posten versetzen<br />

hießen, da fühlte auch er den Unterschied zwischen Theorie<br />

und Praxis. Noch in den letzten Tagen klagte er, wie schwer<br />

es ihn ankomme, durch seine Krankheit und Untätigkeit dem<br />

Kloster und den Mitmenschen zur Last zu fallen. Er ließ sich<br />

jedoch trösten mit dem Hinweis, den er früher oft gemacht<br />

hatte: Mehr als durch Arbeiten könne man oft dem Kloster<br />

und den Mitmenschen nützen durch die Leiden, die man geduldig<br />

ertrage und Gott aufopfere. An Leiden hat es ihm,<br />

besonders in den letzten Lebenslagen, wahrlich nicht gefehlt.<br />

Aber mit Gottes Gnadenhilfe hat er ein Leben der Leiden<br />

hinübergewechselt in ein Leben der ewigen Freuden.<br />

1 Buchhaltungskurs, 3—6 Tage, unter besonderer Berücksichtigung<br />

von Steuersragen, 1 Restaurations-Platten-Kurs<br />

mit Berechnungen.<br />

Falls noch Interessenten für andere Kurse in diesem<br />

Frühjahr auftreten, würde der Vorstand bei genügender An-<br />

Meldung auch solche organisieren.<br />

Ferner wurde beschlossen, einen gemeinsamen Ausflug zur<br />

Besichtigung eines größeren schweizerischen Fachbetriebes vorzubereiten.<br />

Derselbe würde in die Zeit nach Mitte April<br />

fallen.<br />

Die diesjährige Generalversammlung soll vor Anfang<br />

Mai ebenfalls durchgeführt werden.<br />

Ein Rahmenvertrag mit vier schweizerischen Krankenlassen,<br />

nämlich: 1. Christlichsoziale Kranken- und Unfallkasse<br />

der Schweiz, Luzern, 2. Schweizerische Grütlikrankenkasse,<br />

Bern, 3. Schweizerische Krankenkasse Helvetia, Zürich 24,<br />

4. Schweizerische Krankenkasse „Konkordia", Luzern, wurde<br />

abgeschlossen, und die vom Schweizerischen Wirteverein genehmigte<br />

Sonderbestimmung als verbindlich akzeptiert.<br />

Der kantonale Wirteverein will sein letztjähriges Arbeits-<br />

Programm in allen Teilen erfüllen. Er darf sich neben allen<br />

kantonalen Berufs- und Fachverbänden als geschlossener<br />

Fachverband und Vertreter seiner Mitglieder auch im schweizerischen<br />

Spitzenverband neben vielen großen kantonalen<br />

Verbänden und Sektionen sehen lassen. (Mitg.)<br />

Lbwaldner ttantonalbank. (Mitg.) Der Reingewinn des<br />

Jahres 1948 beträgt nach Rückstellungen und Abschreibungen<br />

von Fr. 76 288.50 (Fr. 72 666.45 im Vorj) Fr. 345 275 —<br />

sFr. 332 815.— i. V.). Dieser findet nach Bankgesetz folgende<br />

Verwendung: Fr. 111 875.— (Fr. 137 500— i. V.) Verzinsung<br />

dev Dotation?kapitals, Fr. 67 800 (Fr. 65 105.— i. V.)<br />

Zuweisung an die Reserven und Fr. 135 600 — (Fr. 130 210 —<br />

i- V.) Ablieferung an den Staat. Die Bilanzsumme hat sich<br />

aus 31. Dezember 1948 auf Fr. 66 080 402.33 gegenüber<br />

Fr. 62300 089.07 am Bilanztag 1947 erhöht.<br />

(Eing.) Dem bekannten Fahnenschwinger Joseph<br />

Heß in Sarnen wurden am letzten Sonntag Drillinge geboren.<br />

Es ist dies, soweit man sich entsinnen kann, in der Gemeinde<br />

noch nie vorgelomemn. Zur Würdigung dieses äußerst<br />

seltenen Anlasses hat der Einwohnergemeinderat Sarnen beschlössen,<br />

es seien die Entbindungskosten zu Lasten der Gemeinde<br />

zu übernehmen und jedem Mnde Fr. 50.— aus ein<br />

Kassabüchlein anzulegen.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Montag, den<br />

beginnt an der Volkshochschule im Kol egmm Dr P Otmar<br />

Baumann, S. O. Eist., mit<br />

Vortragsreihe über die Grundkrafte des histo sch<br />

schehens. Der erste Vortrag handelt vom Menschen as ^<br />

sönlichkeit, in der Gemeinschaft, in der Masse<br />

Führer.<br />

Sarnen. Wie wir vernehmen, wird die bekannte Schriftstellerin<br />

Frl. Agnes von Segesser morgen Sonntag, den<br />

Januar um 17.00 Uhr, in einer Bücherbesprechung am<br />

Radio auch den von Frau Rosalie Küchler-Ming verfaßten<br />

geschichtlichen Roman: „Enti vom Melchr" behandelm Dre<br />

Freunde der vaterländischen Literatur werden dieser Reportage<br />

mit Interesse entgegensehen.<br />

Sarnen. (Eing.) Die Alt-Subsilvania hielt am<br />

vergangenen Sonntag im Hotel „Metzgern' ihre ^ahresversammlung<br />

ab. Ueber 30 Altherren aus nah und fern bekundeten<br />

ihr Interesse mit Erscheinen, eme sehr große Zahl durch<br />

schriftlichen und mündlichen Treugruß. Die Behandlung der<br />

statutarischen Geschäfte zeigte ein geordnetes und reges Leben<br />

des Verbandes, der nun mit 12 Neuaufnahmen auf 340 .Mitglieder<br />

angewachsen ist.<br />

Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand die neugegrün-<br />

Volkshochschule, über deren erfreuliche Entwicklung<br />

Altherenpräfident Dr. A. Wirz einläßlichen Bericht erstattete.<br />

Der Besuch der durchgeführten 8 Kurse ermuntert zur Fortführung<br />

und zum weiteren Ausbau der segensreichen ^nstitntion.<br />

In diesem Sinne wurde ein fünfgliedriger Aufsichtsrat<br />

beschlossen. Den beiden bisherigen Organisatoren, hochw.<br />

Hr. Pater Rektor Dr. Bonaventura Thommen und Staatsarchivar<br />

Dr. A. Wirz sei auch an dieser Stelle der verdiente<br />

Dank für ihre selbstlose Tätigkeit ausgesprochen.<br />

Hauptzweck der Alt-Subsilvania ist und bleibt die freundschastliche<br />

Verbundenheit und Zusammenarbeit' der Akademiker,<br />

vorab jener, die im Kanton ihren Wohnsitz haben. Gerne<br />

schenken die Altherren ihre Sympathie und Unterstützung auch<br />

der Jung-Subsilvania, was gerade am nachfolgenden flotten<br />

Nenjahrskommers wieder zum Ausdruck kam.<br />

Neujahrskommers der Subsilvania. Am ersten Sonntag<br />

des neuen Trimesters fand im großen „Metzgern"-Saal der<br />

traditionelle Neujahrskommers der Subsilvania statt, zu<br />

dem sich neben den Aktiven eine große Zahl Farbenbrüder<br />

aus 8 befreundeten Sektionen eingefunden haben. Nach Beendigung<br />

ihrer geschäftlichen Generalversammlung gesellten<br />

sich auch die Alten Herren zu uns, um für kurze Zeit ihre<br />

Alltagssorgen zu vergessen und in fröhlicher Runde alte Erinnerungen<br />

aufzufrischen. In seiner traditionellen Neujahrsansprache<br />

spricht der Senior der Aktivitas dem Kollegium,<br />

den Alten Herren und der Bevölkerung von Sarnen seinen<br />

Dank aus für ihre tatkräftige Unterstützung und ihre Sympathie,<br />

die sie der Subsilvania immer entgegengebracht haben.<br />

Ein besonderes Dankeswort gilt den edlen Spendern der<br />

Tomoblagaben! Darauf ergreift Landammann Dr. Odermatt<br />

das Wort, um die Neujahrswünsche der Verbindung im Namen<br />

der Dorfbevölkerung zu erwidern. Sarnen sei stolz darauf,<br />

Couleurstundenten zu beherbergen, das verleihe ihm beinahe<br />

das Aussehen einer Universitätsstadt, zumal es jetzt noch<br />

eine Volkshochschule besitzt, die sich durch ihre vorzüglichen<br />

Vortragszyklen erfolgreich bewährt. Alle, die zu ihrem Gelingen<br />

beigetragen haben, verdienen unsere aufrichtigste Anerkennung.<br />

Zum Schluß ermuntert der Landammann uns<br />

Junge, getreu nach unserer Devise zu leben: für Gott und<br />

Vaterland! Das sei die beste Antwort aus alle Angriffe der<br />

Feinde der Freiheit. Als letzter Redner richtet Pater Rektor,<br />

der Mentor unseres Vereins, einige Worte der Besinnung an<br />

die Corona. Der Kommers war umrahmt von musikalischen<br />

und rhetorischen Darbietungen, die sich in glänzender Reihenfolge<br />

ablösten. Mit Blitzesschnelle verrannen die geselligen<br />

Stunden, und nur zu bald drang scharf und einschneidend der<br />

Befehl durch die Reihen: Kommers ex!<br />

Sarnen. (*) Die Schützengesellschaft Sarnen hat am letzten<br />

Sonntag in der Schützenwirtschaft zur „Metzgern" ihre Iahresgeschäste<br />

erledigt. Sehr zahlreich hatten sich die Mitglieder<br />

eingefunden. Schützenmeister Dr. Hermann Wirz gab<br />

über das Schießjahr in einem interessanten Bericht Aufschluß<br />

über alle Geschehnisse. Aus dem Bericht ging hervor, daß die<br />

Schießkunst wieder viel intensiver gepflegt wird als in den<br />

Vorjahren. Grund: weil mehr Munition zur Verfügung steht.<br />

Die Rechnung, abgelegt durch Bankkassier Amrhein,<br />

schließt mit einem kleinen Rückschlag ab wegen baulicher Verbesserungen<br />

am Zeigerhaus. Die Gesellschaft ist schuldenfrei<br />

und besitzt noch eine anständige Reserve. Mitglieder und<br />

Gönner haben mehr als Fr. 1000.— Beiträge geleistet. Das<br />

ist höchst anerkennenswert, und es gebührt besonders den<br />

Gönnern warmer öffentlicher Dank. Ueber das Jungschützenwesen<br />

berichtet Förster Jmfeld. Braucht viel Mühe und<br />

Geduld, um vorwärts zu kommen. — Die Wahlen ergaben<br />

folgendes Resultat: Schützenhauptmann: Kassier A m r h e i n<br />

(bisher), Schützenmeister: Kl. Sidler (neu), Statthalter:<br />

Stockmann Paul (bisher), Schreiber: Jmfeld Willy<br />

(neu), Fähnrich: Spichtig Max (neu), Heiligenvogt: And<br />

erh alden Franz (neu), Jungschützenmeister: D illier<br />

Karl (neu), Weibel: F u rt e r, Architekt (neu). Aus dem Vorstand<br />

sind ausgeschieden Dr. H. Wirz und Buchdrucker Louis<br />

Ehrli. Ihnen wurde ihre Arbeit gebührend verdankt. Schützenmeister<br />

Dr. Wirz hat zwei Jahre lang das Amt tadellos<br />

besorgt. Zu bedauern ist, daß solche Mitglieder nicht länger<br />

im Amte behalten werden können. Sarnen will am eidgenössischen<br />

Schützenfest in Chur nicht fehlen. Den Schützen<br />

soll aus der Kasse die Reise bedeutend erleichtert werden.<br />

Schließlich konnten die Schützen beim Absenden die willkommenen<br />

Trophäen entgegennehmen. Was nachher noch<br />

geschah, wissen diejenigen, die über die Mitternachtsstunde<br />

in fröhlicher Kameradschaft ausharrten. Möge das Jahr <strong>1949</strong><br />

für die Gesellschaft erfolgreich sein. Die Schützengesellschaften<br />

sind und bleiben die Träger einer jahrhundertalten Tradition<br />

der Wehrkraft und Ergebenheit an das Vaterland unter Wahrung<br />

seiner Freiheit und Unabhängigkeit. Mögen sie es stets<br />

bleiben!<br />

sK\nn}<br />

Schwendi. (G 9 ^<br />

Melk und Breneli". Wie ei»<br />

Theater sieht. Seitdem die Schwan-<br />

Gtswiler dasSch ^ @tra^etI angelegt und die Polen den<br />

der überall so<br />

^fahrbar gemacht, ist es nun noch<br />

Giswilern den Stemivaa) ^ __ ^ ^bühne C<br />

ein Katzensprung ^ ^rien großen Vorzug. Der Beimmer<br />

vor der l bestes her, um in Mimik und<br />

rufsschauspielei g<br />

richtig und wahrheitsgetreu zuw<br />

2 K S « Ä «shler -n fu*rW,e t 4t„<br />

? « , JLftet wird geht anderseits an innerlichem Mit-<br />

">? ItotÄiT»«I«en.<br />

erleben, am „„^etrnelt,<br />

D°r»m Mit man „ch<br />

nnvers-Ischt-n Beiz««<br />

ro rreM.1 mlknerl-b-n, «ir tarnen aus unsere Rech»»,,<br />

•ü'"Sl i eS- feintet ein V°I,-Mck °°n -.-dem<br />

Z°,',chem «°.t°. für »Niere B.°°N.r»»g I- nchtlg<br />

^M-"«tI»i°le»d°» bringen d-s Stück mnhqeitsgetreu u„i<br />

f' rLf Vnm Ausdruck als wäre alles nicht nur Spiel, ,on-<br />

TtnTOMlidifeit Melk'der unbeholfene linkische Knecht, das<br />

. e der V-ter nnd Meister ...<br />

immer wntzte, d»b es f. -°tn«°, b« t = »<br />

feiner Gutmütigkeit immer gabt. Die warmherzige sauerm<br />

und Mutter, die mit mütterlicher Liebe und Be^rgtsem daganze<br />

Haus zusammenhält, aber dabe, ihre Tochterverhätschelt<br />

und verbäbelt. Das frische, träfe Annel, das tn feinet<br />

Kirfiert irische das Ganze erheitert und belebt. Die verogen?<br />

Haustochter Elisi, ihr Bruder Julius seine Frau Tri-<br />

Ttpttp Retter Johann mit seinen guten Ratschlagen und Hugs<br />

Schm.«»°e»der ger»e die Nidel -b-»°b Ich-Pfte II. »ii.<br />

haben ihr Bestes geleistet. — Habt Dank, für die schönen, genußreichen<br />

Stunden!<br />

Kerns (Eing) Zeiten kommen und vergehen. Neue Wiegen<br />

enWe" »Ä S U werde» „ Sr.be „flrngrn «<br />

in, verflossenen Jahre getauft: in Kerns und St. Niklausen<br />

S 5 * 3 2 % * ' im Melchthal 4 Knaben und<br />

1 Mädchen, zusammen 80 Kinder. Gestorben sind in Kernund<br />

St. Niklausen 36 und im Melchthal 7 Personen. Möge<br />

der schöne Zuwachs nicht Sorgen, sondern neues Leben, Friede<br />

und Freude bringen. Den lieben Verstorbenen die Ruhe und<br />

den Frieden der Ewigkeit!<br />

Theater in Kerns. (Korr.) Mit großem Erfolg hat die<br />

Theatersaison in Kerns begonnen. Den Theaterleuten ist diese<br />

schöne Anerkennung von Herzen zu gönnen. Aber bei dieser<br />

Gelegenheit sei uns dennoch gestattet, eines Mannes zu gedenken,<br />

der sich an die vierzig Jahre als gewiegter Theatermann<br />

für das Theater in Kerns eingesetzt hat. Es ist dies Hr.<br />

D i r e k t o r G a n z. In unserm Kanton ist es wohl ein<br />

Einzelfall, daß sich eine Persönlichkeit so lange und derart<br />

liebevoll ums Theaterwesen bekümmert hat. Möge der Jugend<br />

ebenso große Ausdauer und Treue zu einer guten und edlen<br />

Sache beschieden sein. Dem langjährigen Regisseur der Theatergesellschast<br />

Kerns aber gilt bei dieser Gelegenheit ein<br />

Blumenstrauß des Dankes und der Würdigung.<br />

Kerns. Der 16. Januar war für die hiesige Jungfrauenkongregation<br />

der eigentliche Sonntag „Pro Familia". Der<br />

Farbenlichtbildervortrag war unter dem Titel: „D'SchwMstube,<br />

wie sie üsem Herrgott gfallt und zum Ländli paßt" angekündigt.<br />

Dem natürlichen Aufbau der Familie galt dessen<br />

erster Teil. Die Schwizerstube war niemand anders als die<br />

Familie. Sie hat aber nicht nur Diesseitszweck. Wir sind für<br />

eine höhere Welt geschaffen. Zur Erreichung dieses edlen<br />

Zieles helfen die Sakramente mit ihren Gnaden. Aug und<br />

Ohr der Teilnehmerinnen kamen auf ihre Rechnung. Die Bilder<br />

aus Familie, Natur und Kirche waren nicht nur schön,<br />

sondern sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt — als<br />

Predigt in Bildern. Sicher viel mehr Eindruck als etwa bei<br />

einem Sprechfilm machten die begleitenden Worte von H. H<br />

Pater Franz Schenber, Werthenstein, Ernst und Spaß am<br />

richtigen Ort einsetzend. Fast wnrde darob das gute Zabig<br />

vergessen.<br />

H. H. Pater Franz möge recht bald wieder kommen. Sein<br />

Bilderrepertoire ist wohl noch lange nicht erschöpft. Er versteht<br />

auch die junge Welt und kann ihr etwas fürs Leben<br />

mitgeben.<br />

Danken wir für die schönen Stunden, die den meisten viel<br />

zu kurz waren, durch treue Arbeit in der Familie und für die<br />

Familie.<br />

—s.<br />

Alpnach. Nächsten Montag wird H. H. K a r l F r e i seine<br />

seelsorgliche Tätigkeit in der Gemeinde aufnehmen. Die Rückkehr<br />

in seine engere Heimat nach jahrelanger, arbeitsreicher<br />

Diasporaseelsorge bedeutet unserm neuen Kaplan sicher eine<br />

Freude; aber auch die große und weitläufige Pfarrei am<br />

Pilatusberg freut sich, in ihm wieder einen seeleneifrigen<br />

Priester, eine junge, wegtüchtige Kraft gefunden zu haben-<br />

Mögen ihm viele Jahre segensreichen Wirkens beschieden sein.<br />

Wir heißen ihn in der Gemeinde herzlich willkommen!<br />

Dem H. H. Pater A11 i n g e r, der uns nun wieder<br />

verläßt, möchten wir die Bereitwilligkeit und Hingabe, mit<br />

der er sich in der Vakanzzeit der Pastoration und dem Unterricht<br />

widmete, aufrichtig verdanken.<br />

Giswil. (Korr.) Ein Guck in die Pfarreichronik zeigt für<br />

1948 folgende Zahlen: Die 2400 Pfarrkinder erhielten Zuwachs<br />

durch die Taufe von 31 Knaben und 37 Mädchen. 12<br />

Jungmänner und 18 Töchter schritten zum Traualtar. 33<br />

Seelen schieden für immer von dieser Welt. Gebe Gott ihnen<br />

die ewige Ruhe!<br />

Der <strong>Obwaldner</strong> Katholikentag ist von unserer Pfarrei gut<br />

besucht worden. Außer einem Bruderschaftsbanner haben alle<br />

religiösen Vereine mit ihren Bannern der Einladung nach<br />

Sächseln Folge geleistet. Eine erhebende Feier für Giswil war<br />

die hl. Primiz von H. H. Hans Brügger. Unsere beiden KW<br />

chenchöre, groß und klein, verdienen den herzlichen Dank für<br />

ihren Gesang zur Ehre Gottes und zur Verschönerung des<br />

Gottesdienstes. Diesen Winter erfreut man sich auch in der<br />

Pfarrkirche heimeliger Wärme.<br />

®^nc Vergrößerung des Friedhofes drängt sich aus. Wünschenswert<br />

wäre eine neue Anlage bei der Pfarrkirche.<br />

Die Zukunft ist sorgenschwer für die heilge Kirche. Helfen<br />

totr mit den Waffen des Gebetes eine gottfrohe Zeit herbeifuhren.


Lungern. (Korr.) „Wenn der Schnee von den Bergen<br />

niedertaut..Bald könnte man dieses Volkslied anstimmen<br />

auch bei uns am Brünigsuß. Die Lawinen donnern zu Tal<br />

wie im „Uistage", und doch ist es an der Zeit noch nicht! Willkommen<br />

kommt aber der Regen doch. Die Berggüter waren<br />

bereits knapp an Trinkwasser für Mensch und Vieh. Trotz<br />

dieses ungestümen Regenwetters haben sich am vergangenen<br />

Sonntagnachmittag eine sehr große Zahl Lungerer Frauen<br />

und Töchter zu einem Gang gewagt in die Turnhalle. Die<br />

Sektion des L a n d s r a u e n v e r b a n d e s von Obwalden<br />

hatte sie eingeladen. Ehrw. Sr. Oswalda vom Kloster Menzingen<br />

sprach über „Gestaltung des Sonn- und Festtages im<br />

Heim". Mit echt fraulicher Wärme wußte sie die Herzen<br />

zu begeistern für die Schönheit eines echten christlichen Sonntags,<br />

wie er etwa noch auf dem Lande heimisch sein könnte,<br />

wo nicht Kino und Sportrekorde alle Nerven aufpeitschen.<br />

Sie rief die Frauen auf, dafür zu wirken, daß unser Sonntag<br />

wieder dem Herrgott und der Familie geweiht wird. In<br />

Prächtiger Tischdekoration zeigte sie, wie man in der Tat einen<br />

Festtag zu einem Freudentag gestalten kann ohne viel Mühe<br />

und Geld. Sehr befriedigt, mit viel neuem Mut und neuer<br />

Freude kehrten die Besucherinnen wieder in ihre braunen<br />

Häuschen zum wärmenden Herd. Hoffen wir, daß diese Wärme<br />

auch ausgehe von all den Familien und auch andere wieder<br />

durchglute. Dank gebührt der ehrw. Referentin, wie auch<br />

den singenden Kindern, die einen hübschen Kranz ums Ganze<br />

wanden. Dank auch den Leiterinnen der Sektion des Landfrauenverbandes.<br />

Auf Wiederhören und Wiedersehen!<br />

MeiiniiMn Schmmii in Bern<br />

In der mit großer Herzlichkeit vorgetragenen Ansprache<br />

von Minister Schuman beim offiziellen Empfang im Bundeshaus<br />

gab der französische Staatsmann dem Gedanken Ausdruck,<br />

daß diese schweizerisch-srauzösische Zusammenkunft nicht<br />

im Zeichen des üblichen internationalen Interessenausgleiches<br />

stehe, sondern im Zeichen der Freundschaft. Frankreich dankt<br />

dem Schweizervolk, seinem Parlament und seiner Regierung,<br />

für das karitative Wirken während der Kriegszeit. Minister<br />

Schuman kleidete den Dank Frankreichs an die Schweiz in<br />

eine spontane Würdigung unserer Neutralität, die auch auf<br />

das Gebiet des Wohltuns übersetzt worden sei und zu einem<br />

völligen Fehlen jeder Parteilichkeit geführt habe, nämlich zu<br />

einem „universalisme dans la comprvhension d'autrui", zu<br />

einem weltumfassenden Verständnis des Nächsten. Das Wirken<br />

des Roten Kxeuzes nannte Robert Schuman ein kühnes und<br />

bewunderungswürdiges Unternehmen. Nicht weniger als 4,5<br />

Millionen Schweizer Franken sind Frankreich allein von<br />

dieser Seite an Liebesgaben im Jahre 1945 zugegangen oder<br />

insgesamt 15 825 000 Franken in der Zeit von 1942 bis 1946.<br />

Anerkennende Worte fand Außenminister Schuman auch für j<br />

den schweizerischen Gesandten in Paris, sowie für die Organi- -<br />

fation und Leitung der Schweizerspende.<br />

Die Rede Schumans schloß mit einem Blick auf die Zu- !<br />

kunft. Beider Länder, sowohl Frankreich wie die Schweiz, !<br />

haben ein ganz besonderes Interesse am europäischen Gleich- j<br />

gewicht und an einer friedlichen europäischen Gemeinschaft.<br />

Die Lösung des Problems kann nicht darin liegen, daß wir<br />

uns abschranken, und gerade das Beispiel der Schweiz inspiriert<br />

zum Streben nach Einheit in der Vielfalt, zu einem großangelegten<br />

Versuch zur Rettung des Friedens und zurRettung<br />

Europas.<br />

Kardinal Mindszenty<br />

Lordpräsident Herbert Morrison drückt seinen Abscheu<br />

vor der Verhaftung des Kardinals aus<br />

Newcastle, 17. Jan. (Exchange) Als erstes Mitglied<br />

der englischen Regierung gab Lordpräsident Herbert Morrison<br />

hier seinem Abscheu vor der Verhaftung Kardinal Mindszentys<br />

Ausdruck. Die Verhaftung — ausgerechnet zu Weihnachten —<br />

Hot die gesamte Wett empört", sagte er. „Die Kommunisten<br />

wollen nicht ruhen, bis sie jede Spur von Freiheit in den<br />

unter ihrer Herrschaft stehenden Ländern vertilgt haben.<br />

Ob man Sozialist ist wie Lutlschew in Bulgarien oder Puzak<br />

in Polen, ob man ein Bauernsührer ist wie Petkow, der in<br />

Sofia gehängt wurde, oder Maniu, der in Bukarest lebeuslänglich<br />

eingesperrt wurde, ob man der Führer einer nationalen<br />

religiösen Gruppe ist, wie ein protestantischer Pfarrer,<br />

der jüngst in Bulgarien verhaftet wurde — für niemanden<br />

ist Platz, der sich nicht absoluter kommunistischer Kontrolle<br />

unterwirft."<br />

Ein weiterer Protest<br />

„Die Unterzeichneten sehen sich veranlaßt, persönlich und<br />

in voller Uebereinstimmung mit weitesten Kreisen des werktätigen<br />

Volkes, Euere Excellenz zu ersuchen, der h. Regierung<br />

Ungarns, welche in unserm Lande zu vertreten Excellenz<br />

die Ehre haben, von nachstehender Kundgebung Kenntnis<br />

zu geben.<br />

Das unerhörte Vorgehen der gegenwärtigen ungarischen<br />

Regierung gegen den um sein Vaterland und seine Kirche<br />

hochverdienten Kardinal Mindszenty in Budapest hat in<br />

der ganzen gesitteten Welt berechtigte Empörung und Proteste<br />

ausgelöst. Wir schließen uns diesen Kundgebungen an und<br />

?i tUr^e" aller Entschiedenheit die gegen den ungarischen<br />

Kardinal ergriffenen Gewaltmaßnahmen. Sie widersprechen<br />

jeder Menschlichkeit und anständigen Gesinnung. Sie enthüllen<br />

ein System, das staatlichen Terror und Brutalität<br />

an Stelle des Rechtes und der Gerechtigkeit setzt und mit<br />

Demokratie nichts gemein hat.<br />

Die Unterzeichneten geben deshalb ihrer Entrüstung über<br />

das Vorgehen der Regierung Ungarns Ausdruck und erheben<br />

gegen dasselbe schärfsten Protest.<br />

Dr. Josephus Meile, Bischof von St. Gallen, Protektor<br />

der christlichsozialen Bewegung der Schweiz<br />

und der Internationalen christlich-sozialen Vereinigung.<br />

^oses Scherrer, Nationalrat, Präsident des christlichsozialen<br />

Arbesterbundes der Schweiz und der Jnternationalen<br />

christlich-sozialen Vereinigung."<br />

7<br />

Weltgeschehen<br />

Jüdische diplomatische Erfolge<br />

Die jüdischen und ägyptischen Unterhändler haben unter<br />

dem Vorsitz des UNO-Vermittlers Bunche ihre Waffenstill<br />

st andsbesprechungen in London aufgenommen.<br />

Man hat darin einen Erfolg der Juden zu erblicken; denn<br />

allein schon die Tatsache, daß arabische Unterhändler sich nicht<br />

mehr weigern, direkt mit Vertretern Israels zu verhandeln,<br />

kommt einem bedeutsamen Nachgeben von arabischer Seite<br />

gleich, ja bedeutet indirekt eine Anerkennung des Staates<br />

Israel und seiner Regierung.<br />

Wechsel im französischen Ministerium<br />

Der Abtretung des französischen Finanzministeriums durch<br />

Ministerpräsident Oueuille an den bisherigen Staatssekretär<br />

P e t s che ist nach kurzem die Antwort der Regierung auf die<br />

Forderung der C. G. T. nach einer allgemeinen 25 "/eigen<br />

Lohnerhöhung gefolgt. Petsche postuliert einen allgemeinen<br />

Preis-undLohn stopp. Ein altes und oft verkündetes,<br />

aber bisher nie-durchgeführtes Rezept!<br />

Rücktritt der griechischen Regierung — Neue Kämpfe.<br />

Durch den Rücktritt des 88jährigen Ministerpräsidenten<br />

Sophulis ist die seit langem latente Regierungskrise in<br />

Griechenland offen nusgebrochen. Es war Sophulis nicht gelungen,<br />

die versprochene Verbreiterung der Regierungsbasis<br />

nach links in die Tat umzusetzen, sodann ist auch sein Versuch<br />

gescheitert, das miltärische Oberkommando zu reorganisieren,<br />

und schließlich hat die Regierung im Verlaufe der letzten<br />

Wochen uud Tage den Kampf gegen die Markosbanden so<br />

unglücklich geführt, daß ihre Position unhaltbar geworden ist.<br />

Rassenhaß in Südafrika<br />

Aus Südafrika werden schwere Ausschreitungen von eingeborenen<br />

Negern gegen die indische Minderheit gemeldet.<br />

Die Regierung Malan, die den neu aufflammenden Rassenhaß<br />

zum guten Teil selber aus dem Gewissen hat, muß drakonisch<br />

durchgreifen.<br />

Das Vaterland des Kommunisten<br />

Der bekannte kommunistische Gelehrte Joliot-Curie, der<br />

die französischen Atomforschungen leitet, ist von der kommunistifchen<br />

Partei desavouiert worden, weil er jüngst erklärt<br />

hatte, er werde die Geheimnisse, die ihm anvertraut sind,<br />

keiner ausländischen Macht preisgeben. Der Mann muß sich<br />

nun sagen lassen, daß er das „Vaterland aller Proletarier",<br />

die Sowjetunion, verleugne. Wenn die ganze Affäre<br />

nicht ein bloßes Theater ist, welches der Tarnung allfälliger<br />

Machenschafter des Herrn Professors dient, wird sie hoffentlich<br />

für den Betroffenen wie für alle kommunistischen Intellektuellen,<br />

die sich im selben Dilemma zwischen Patriotismus und<br />

Stalinismus befinden, heilsam sein.<br />

Bolschewistische Foltermethoden<br />

gegen den Sekretär des Kardinals Mindszenty<br />

Kp. Ueber das Schicksal des schon vor der Verhaftung des<br />

Kardinals Mindszentys ebenfalls ins Gefängnis abgeführten<br />

Sekretär des Kirchenfürsten, Mgr. Zakar, weiß der „Jnnsbrucker<br />

Volksbote" zu berichten:<br />

Vier Wochen lang versuchte die Geheimpolizei aus ihm ein<br />

Geständnis zu erpressen. Vier Wochen lang wurde Mgr.<br />

Zakar im Polizeigefängnis von Budapest, Aandrassystraße 60,<br />

gefoltert. Vier Wochen lang schwieg er. Nach diesen vier<br />

Wochen sagte der Chef der Geheimpolizei, Gabriel Peter:<br />

„Wenn Zakar in den nächsten vier Tagen nicht gesteht, muß<br />

ein wahres Wunder geschehen ..." Das furchtbarste der furchtbaren<br />

Foltermitel wurde angewandt; endlich wirkte es: Als<br />

Mgr. Zakar dann in Begleitung der Geheimpolizei ins erzbischöfliche<br />

Palais von Esztergon geführt wurde, war er ganz<br />

verstört, lief in Tanzschritten durch die Räume und zeigte<br />

lachend auf jene Dinge, worauf die Polizei neugierig war.<br />

Die Geheimpolizei trieb Mgr. Zakar zum Wahnsinn! Sie<br />

ließen ihn dann photographieren und veröffentlichten ein<br />

Bild, das ihn mit dem sogenannten „Geheimarchiv" des Kardinals<br />

zeigt. Seine Augen sind traurig-verstört und blicken<br />

ins Leere. Das ungarische Volk verneigt sich erschüttert vor<br />

diesem Märtyrer, dessen Treue zum Kardinal in einer so<br />

furchtbaren Tragik endet.<br />

Neue Regierung Gunaltay in der Türkei<br />

In der Türkei ist die Zusammensetzung der neuen<br />

Regierung Gunaltay bekanntgegeben worden. Dem Kabinett<br />

gehören 10 bisherige und 5 neue Mitglieder an. Maßgeblich<br />

aber ist, daß sich die Regierung weiterhin allein auf die<br />

Volkspartei stützt. Das Außenministerium bleibt in den Händen<br />

von Sadak, dagegen haben die stark umstrittenen Ministerien<br />

für Finanz und Wirtschaft neue Inhaber erhalten.<br />

Wirtschaftsminister wird der bekannte türkische Vertreter in<br />

der Internationalen Wiederaufbaubank, Sumer.<br />

Bilanz der Unruhen in Südafrika<br />

M Südafrika erscheint die Lage wieder ruhiger, insbesondere<br />

in der Stadt Durban. In einer offiziellen Mitteilung<br />

wird die Zahl der Toten mit 85 angegeben. In den Spitälern<br />

befinden sich 309 Neger und 249 Inder. Die Zahl der Flüchtlinge,<br />

die in verschiedenen Lagern untergebracht worden sind,<br />

beläuft sich auf 25 000.<br />

Benins Stern sinkt<br />

Die Angriffe auf Beviu, besonders auf seine Palästina-<br />

Politik, werden von seinen Gegnern zur Linken wie zur<br />

Rechten immer heftiger geführt. Nicht nur die Konservativen<br />

bereiten, unterstützt von einer Anzahl liberaler Abgeordneter,<br />

einen konzentrierten Angriff auf Bevin im Unterhaus vor,<br />

sondern zu ihnen gesellt sich auch eine Gruppe von Labour-<br />

Rebellen unter der Anführung des bekannten Sozialisten<br />

Eroßmann. Premierminister Attlee hat alle Mühe, das Gewitter,<br />

welches über Bevin hereinzubrechen droht, abzuwenden.<br />

Er hat zu diesem Zweck eine Sondersitzung der Labour-<br />

Fraktion einberufen, mit dem Zwecke, die parteiinterne<br />

Oppositon noch vor der außenpolitischen Debatte im Unterhaus<br />

zu beschwichtigen.<br />

Ihnen ist ein 88jähriger nicht zu alt!<br />

Die griechische Kabinettskrise hat ihre Lösung dadurch gefunden,<br />

daß der 88jährige bisherige Ministerpräsident Themtstokles<br />

Sophulis den Auftrag König Pauls zur Bildung<br />

einer Allparteienregierung angenommen hat. Die eigentlichen<br />

Pfeiler der erweiterten Koalition sind weiterhin die Liberalen<br />

der Richtung Sophulis und die monarchistische Volkspartei<br />

Tsaldaris, sowie die Sozialdemokraten. Tsaldaris behält das<br />

Außeuministerium und General Papagos hat dem Drängen<br />

des Königs nachgegeben und wird die Leitung der Armee<br />

übernehmen.<br />

Verschärfte Berliner Blockade<br />

Die Berliner Blockade hat sich in den letzten Tagen wesentlich<br />

verschärft, diesmal aber im Sinne einer Repressalie der<br />

Westmächte gegen die Russen. Die westlichen Stadtkommandanten<br />

haben angekündigt, daß die unter russischer Verwaltung<br />

steheude deutsche Ostzone mit sofortiger Wirkung von<br />

der Belieferung mit Feüigwaren aus den Fabriken Westberlins<br />

ausgeschsossen wird; auch der russische Sektor Berlins<br />

fällt unter diese Gegenblockade. Der Gütermangel der Sowjetunion<br />

und ihrer Satelliten wird damit noch gesteigert.<br />

Anderseits beabsichtigen die Westmächte, den industriellen<br />

Export aus Berlin nach den Westzonen auf dem Wege der<br />

Luftbrücke zu intensivieren.<br />

ChrlMWale Rundschau<br />

50 Jahre christlichsoziale Arbeiterbewegung.<br />

Im kommenden Frühling sind es 50 Jahre her, seitdem<br />

die christlichsoziale Arbeiterbewegung der Schweiz ihren Anfang<br />

nahm. Der Christlichsoziale Arbeiterbund der Schweiz<br />

trifft Vorbereitungen, um dieses Jubiläum in einer würdigen<br />

Weise zu begehen.<br />

Den eigentlichen Auftakt wird ein besonderer Landeskongreß<br />

bilden, der am 7. und 8. Mai in St. Gallen stattfinden<br />

soll. Die Wahl dieses Kongreßortes rechtfertigt sich, weil St.<br />

Gallen die Geburtsstätte der christlichsozialen Organisationen<br />

war und die Gräber der Gründer, Kanonikus I. B. Jung<br />

und Bischof Dr. Aloisius Scheiwiler, beherbergt.<br />

Dieser gesamtschweizerischen Jubiläumsveranstaltung werden<br />

in den kantonen regionale und örtliche Kundgebungen<br />

folgen, welche das Ziel haben, die zündenden Ideen der christljchen<br />

Sozialreform in weite Volkskeise zu tragen.<br />

Einen besonderen Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird<br />

die Romfahrt vom 20. bis 27. Mai darstellen. Sie ist als eindrucksvolle<br />

Manifestation des Dankes und der Treue zu den<br />

weitblickenden Wegleitungen der päpstlichen Sozial-Rundschreiben<br />

gedacht. Zu dieser Romfahrt sind außer den Mitgliedern<br />

auch weitere Gesinnungsfreunde eingeladen. Programme<br />

vermittelt das Sekretariat des CAB, Teufenerstraße<br />

25, St. Gallen.<br />

Die Vertreter der christlichsozialen Arbeiterschaft wollen<br />

indessen nicht mit leeren Händen v.or den Vater der Christenheit<br />

hintreten. Durch eine intensive Werbeaktion sollen<br />

bis zur Romfahrt möglichst viele neue Mitarbeiter für die<br />

dem Heiligen Vater sehr am Herzen liegende christliche Sozialresorm<br />

gewonnen werden. Mögen alle katholischen Werktätigen,<br />

die bis anhin abseits gestanden sind, ihre große Mit-<br />

Verantwortung erkennen und sich entschlossen in die wichtige<br />

Aktion der christlichsozialen Organisationen einreihen. n.<br />

-i-<br />

Erfreuliche Entwicklung der Sozialen Arbeiterschule.<br />

Diese vom Christlichsozialen Arbeiterbund der Schweiz<br />

geschaffene Schulungsinstitution erweist sich je länger je<br />

mehr als eine wertvolle Einrichtung. Im verflossenen Jahre<br />

fanden wiederum 3 vierzehn Tage dauernde Kurse statt mit<br />

über 70 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Es kamen dabei<br />

folgende Lehrfächer zur Verarbeitung: Arbeitsrecht,<br />

Christliche Soziallehre, Volkswirtschaftslehre, Arbeitspsychologie,<br />

Lebenskunde, Gewerkschaftswesen, sowie Rodeschulung<br />

mit Praktischen Uebungen.<br />

Für das Jahr <strong>1949</strong> sind folgende Kurse vorgesehen: 1.<br />

Eine Weiterbildungswoche für. die Teilnehmer der bisherigen<br />

Kurse vom 12. bis 18. Juni. 2. Ein Herbstkurs für Arbeiter<br />

und Angestellte vom 11. bis 24. September. 3. Ein<br />

Herbstkurs für Arbeiterinnen vom 25. September bis 8. Oktober.<br />

»<br />

Aufgeweckte Werktätige, die sich für ein aufbauendes Wirken<br />

unter ihren Kollegen schulen möchten, sind eingeladen,<br />

sich schon heute die entsprechende Zeit zu reservieren. Sämtliche<br />

Kurse finden im prächtig gelegenen Erholungsheim St.<br />

Joses in Lungern (Obwalden) statt.<br />

GerZchtssaal <<br />

Falsche Unterschriften auf einem Jttitiativbogen<br />

-ger. Als die kommunistische Partei der Arbeit ihre bernische<br />

Steuerinitiative lancierte, da zirkulierte ein Unterschristenbogen<br />

auch in einer Berner Bar, wo ein junger Metzger<br />

gerade seinen Lehrabschluß mit einigen Freunden feierte.<br />

Daß er, noch nicht stimmberechtigt, nicht unterschreiben<br />

durfte, wußte er zwar; aber aus<br />

Dummheit setzte er, um sich bei den andern wichtig zu machen,<br />

die Namen zweier abwesender Arbeiter aus<br />

seineni Geschäft auf die Liste. Der Schwindel kam<br />

bei der Kontrolle der Unterschriftenbogen im Stimmregisterbureau<br />

ans Tageslicht, weil die Jahreszahlen nicht stimmten.<br />

Vor dem Gerichtspräsidenten von Bern gab der Jüngling, der<br />

nicht einmal wußte, was die PdA ist, sich politisch nie iuteressiert<br />

hat, keine Zeitung liest und im übrigen aus einem gut<br />

katholischen welschen Milieu stammt, seinen Fehler ohne weiteres<br />

zu. Er sei eben an jenem Abend nicht mehr ganz<br />

nüchtern gewesen.<br />

Obgleich grundsätzlich die von ihm begangene<br />

Fälschung des Volkswillens kein leichtes<br />

Vergehen darstellt, hielt der Richter dem jungen uubescholteneu<br />

Manne seine Unerfahrenheit weitgehend zu gute. Der<br />

unvorsichtige Bursche hat deshalb nur eine Buße von 20 Fr.<br />

zu bezahlen.


Filmecke<br />

Boranzeige. „Mit Büchse und Lasso durch das geheimnisvolle<br />

Afrika". Nach dem bezaubernden Farben-Großfilm<br />

„Feuerkopf-Flickas Sohn", der noch Samstag und Sonntag,<br />

22. und 23. Januar, im Kino Seefeld, in Sarnen läuft, gelangt<br />

am Dienstag und Mittwoch, 2b. und 26. Januar, der<br />

zweite Kulturfilm der Saison zur Aufführung: „Mit<br />

Büchse und Lasso durch das geheimnisvolle Afrika". Dieser<br />

Film vereinigt in sich alle Exaktheit eines Dokumentarstreifens<br />

mit der Spannung eines hochinteressanten Reiseabenteuers.<br />

Kämpfe mit Flichpferden und Krokodilen, afrikanische<br />

Modeschau — Negertänze nach europäischer Art — wechseln<br />

miteinander in bunter Reihenfolge ab. Der Film darf nur<br />

von Erwachsenen besucht werden.<br />

„Singende Engel" (27. bis 30. Januar) ist ein<br />

Wiener Nachkriegsfilm, der Ende 1947 in Zürich anlief und<br />

dank seiner hervorragenden künstlerischen Besetzung und seines<br />

musikalischen Inhaltes („Die Schöpfung", „Die Theresien-<br />

Messe") wegen in der ganzen Schweiz zu einem triumphalen<br />

Erfolg wurde. Der Film spielt von der behäbigen Biedermeierzeit<br />

bis in die Gegenwart hinüber, als deren Wahrzeichen<br />

erst zuletzt der bombardierte Stefansdom erscheint.<br />

Die Kritik nannte den Film ein „kulturelles Ereignis —ein<br />

Loblied auf die Meister der Tonkunst, Josef Haydn,^ Michael<br />

Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Bruckner".<br />

WeS Geistes Kind >si die..Mchersilde"?<br />

Aus einer fettgedruckten Einladung der sozialistischen<br />

Zeitung „Das Volk" an die Mitglieder der Büchergilde Gutenberg,<br />

an einem Dichterabend teilzunehmen, konnte man<br />

kürzlich recht deutlich erfahren, wes Geistes Kind dieses<br />

Werk ist. Die Einladung erging nämlich vom sozialistischen<br />

Arbeiterbildungsausschuß. Daraus erhellt, daß die oft gehörte<br />

und wohl auch oft geglaubte Behauptung, die Büchergilde<br />

Guteuberg sei an keine Partei gebunden, ungefähr gleich<br />

stichhaltig ist wie die, die Gewerkschaften und die Arbeitsgemeinschast<br />

schweizerischer Arbeitersport- und Kulturverbände<br />

(mit den in ihr zusammengeschlossenen sozialistischen<br />

Institutionen wie Schweiz. Arbeitersängerbund, Arbeiterschützen,<br />

„Naturfreunde", Arbeitertouringbund „Solidaris",<br />

Arbeiter-Musikverband, Arbeiterradiobund) hätten nichts mit<br />

der Sozialistischen Partei zu tun. Scheinbar „neutral und<br />

selbständig", sind alle diese Organisationen parteidienliche,<br />

wemi nicht sogar parteihörige Organisationen, was schon<br />

aus den persönlichen Beziehungen beim Verwaltungspräsidium<br />

der Büchergilde hervorgeht, das von Nationalrat Dr.<br />

Oprecht bekleidet wird.<br />

Es kommt auch nicht von ungefähr, daß an der General-<br />

Versammlung der ASASK mit Nachdruck ihren Mitgliedern<br />

die Büchergilde empfohlen worden ist. Keine Gelegenheit<br />

wird unbenützt gelassen, um nicht an Parteiversammlungen,<br />

in der sozialistischen Presse und in Aufrufen der Sport- und<br />

Kulturverbände für die Büchergilde zu werben. So schadet es<br />

nichts, ivenn von Zeit zu Zeit die ahnungslosen nichtsozialistischen<br />

Mitglieder darauf aufmerksam gemacht werden, mit<br />

wem sie es bei diesem Werk zu tun haben. Gerade durch ihre<br />

raffinierte Tarnung stellt sie ein geschicktes Propagandamittel<br />

zur Verbreitung sozialistischen Gedankengutes dar.<br />

BolksdeimkkalWs ms M<br />

m<br />

Der ungarische Fürstprimas, Kardinal Mindszenty, war<br />

nach der Anklagt am 17. Oktober 1947 in Chicago. Nach Aussagen<br />

einiger kanadischer Bischöfe hielt er sich zu dieser Zeit<br />

aber gerade in Kanada auf, wo er an einer Konferenz teilnahm.<br />

*<br />

Die Polizei gab bekannt, daß das Belastungsmaterial gegen<br />

den Fürstprimas in einer Stahlkasette am 23. Dezember aufgefunden<br />

worden sei. Der Sekretär des Kardinals, Pater<br />

Andreas Sakar, soll diese Kassette im Palast des Kardinals<br />

vergraben haben. Da dieser Sekretär am 19. November verhaftet<br />

worden ist, erhebt sich die berechtigte Frage, warum dl<br />

Kassette bis zum 23. Dezember ihr Versteck nicht gewechselt<br />

hat.<br />

*<br />

Dem Kardinal wurden Umsturzpläne unterschoben. An-<br />

. geblich hätte er sogar die Ministerliste einer provisorischen<br />

Regierung zusammengestelt, die unter anderen den Namen<br />

des ehemaligen Innenministers Keresztes-Fischer ausgewiesen<br />

habe. Dieser Mann aber ist seit zwei Jahren tot.<br />

*<br />

Im ungarischen Amtsblatt vom 29. Dezember wurde eine<br />

neue Regierungsverordnung veröffentlicht, welche den freien<br />

Verkehr von landwirtschaftlichen Immobilien aufhebt. Eine<br />

Kommission, bestehend aus fünf Kommunisten, nämlich zwei<br />

Vertreter des Bundes der Landarbeiter, ein Vertreter der<br />

Agrargenossenschast und zwei Vertreter des Landwirtschafts- -<br />

Ministeriums, muß iede Handänderung genehmigen. Keine ,<br />

Privatperson kann gegen Entscheide dieser Kommission Be- -<br />

rufung einlegen.<br />

* !<br />

Eine interne Verfügung der kommunistischen Partei weist<br />

die ungarische Regierung an, die Zionisten Palästinas mit j<br />

Waffen, Geld und Menschenmaterial zu versorgen. Die gleiche z<br />

Pflicht besteht zugunsten General Markos'.<br />

i<br />

*<br />

Während und nach den letzten Kriegshandlungen wurden !<br />

von der Roten Armee rund 900 000 Kriegsgefangene nach '<br />

Rußland geschickt. Nach offiziellen Angaben sind bis jetzt nur ;<br />

ungefähr deren 350 000 zurückgekehrt. (fkd) !<br />

L • * '<br />

Radio — Beromiintter<br />

Kurzes Wochenprogramm.<br />

Sonntag, 23. Januar.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Orgelmusik. 9.45 Ka- 1<br />

tholische P r ed i g t. 10.15 Meisterwerke aus 5 Jahrhunderten.<br />

11.00 Legendenspiele. 11.40 Sonate in h-moll von<br />

Liszt. 12.40 Aus Johann Strauß-Operetten. 13.00 C. Dumont.<br />

13.30 Die Glückskette. 14.00 Volkstümliche Musik.<br />

14.25 Schweinemast, Vortrag. 14.40 Volkstümliche Musik.<br />

15.00 Aus dem Alltag der Bauernfamilie. 15.30 Volkslied<br />

und Volkstanz. 16.00 C. Dumont erfüllt Plattenwünsche.<br />

17.10 Vom goldenen Ueberfluß. 18.00 Studioorchester. 19.00<br />

Luzern contra Basel. 19.45 Messsse in h-moll von I. S. Bach.<br />

22.05 Tänze aus Lateinamerika.<br />

Montag, 24. Januar.<br />

10.15 Schulfunksendung. 12.15 Gassenhauer. 12.40 Studioorchester.<br />

13.30 Lieder von E. Grieg. 17.00 Schallplatten.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Klaviersonaten von Mozart. 18.30<br />

C. Dumont. 19.00 Probleme des Lebens. 20.00 Wunschkonzert.<br />

20.30 Märchen. 21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15<br />

Alte italienische Musik. 21.45 Wochenrückblick. 22.05 Sinfonie<br />

von Al. Roussel.<br />

Dienstag, 25. Januar.<br />

12.15 Lothar Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Schallplatten. 17.00 Dem Zigeuner Taikon nacherzählt. 17.30<br />

Jugendstunde. 18.00 Das Brunnenhofsextett. 18.30 Von guten<br />

Manieren. 18.45 Comedian Harmonists. 19.10 C. Dumont.<br />

20.00 Lieder. 20.15 Abonnementskonzert der Tonhalle-Gesellschaft.<br />

22.05 Lieder von Mörike.<br />

Dienstag, 25. Januar.<br />

12.15 Joel Berglund singt. 12.40 Intermezzo. 13.05 Im<br />

Musiklade. 13.25 Italienisch für Hausfrauen. 17.00 Klavierf<br />

w«<br />

17 30 Mr die jungen Mädchen. 18.10 Kammervrch<br />

Fortbildungsschulen. 19.00 S. D»m°Z<br />

Jowäger. 22.05 Walzerserenade.<br />

•<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

fr Die Sonntag, den 23. Januar, um 9.45 Uhr, zur AusftrnMima<br />

aelanaende kathol. Radiopredigt wird von Psarr-<br />

Vikar Anton Benz aus Basel gehalten. Gleichen Tages un,<br />

19.45 Uhr gelangt die „Hohe Messe m h-moll von ^ohann<br />

Sebastian Bach von Aufnahmen zur Wiedergabe.<br />

BeromLnster-Brevier<br />

fr. Sonntag, den 23. Januar, vermittelt Studio Basel<br />

um 11.00 Uhr ein Legendenspiel von Otto Bruder: „Chrchosferus".<br />

Gleichentags, um 19.45 Uhr ge.angt die „Hohe Messe<br />

n 5-mol!" von Johann Sebastian Bach von Ausnahmen zur<br />

Wiedergabe. Montag, den 24. Januar, referiert um 19.00 Uhr<br />

Prof Dr A Portmann in seinem Zyklus „Probleme des<br />

Lebens" und um 20.30 Uhr geht das zweite Stück der Hörspielreihe<br />

„Eine amerikanische Tragödie" in Szene. „Von<br />

guten Manieren" scheint ein Thema zu sein, von dem sich -<br />

mx weiß — etwas profitieren ließe? Wenn „ein Mann von<br />

Welt" und seine Nichte sich mit dem kniffligen „Darf ich vorstellen?",<br />

Dienstag, den 25. Januar, um 18.30 Uhr, auseinandersehen,<br />

dürfte dieD die Aörer eine ^erdind^iche ^ottn<br />

annehmen. In der Rubrik „Die großen Diebstähle der Weltgeschichte"<br />

gelangt Samstag, den 2Q. Januar, um 17.30 Uhr,<br />

eine Hörfolge von Dr. H. Eggenberger. „Der Raub des<br />

Chinabaumes" zur Ausstrahlung, und um 20.00 Uhr zeichnet<br />

sich wieder ein vergnügter „Dritter Samstag" ab.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 18. Januar <strong>1949</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Zitronen<br />

90—10®<br />

Frische Gemüse. Bananen<br />

Spinat, inländischer 100,<br />

Tomaten aust. 2C0-24I<br />

Mangold<br />

Steinpilze<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl<br />

180-220 Eier.<br />

Weißkabis<br />

60 Trinkeier, inländische 34<br />

Rotkabis<br />

Frischeier, ausländische 30-3!<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 100 Butter und Käst<br />

Blumenkohl<br />

150.<br />

SSrkjca. 100 gr) 20-30 SafelButter geformt<br />

Nüßlisalat. 100 gr<br />

40-so klein geformt, 100 gr ,02<br />

Karotten, tote<br />

50-55 groß geformt. 200 gr 201<br />

Randen, gekocht 50_6o Kochbutter<br />

M<br />

Sellerieknollen<br />

,^Emmentaler Käse, 1. Qual. ««<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 60-75 Greyerzer, 1. Qual. «o<br />

Lauch, gelb und weiß 120-izvSbrinz, 1. Qual. 600<br />

Kartoffeln, neue, inlünd. 30—35 Magerkäse 250<br />

Auskernerbsen, inländische Tilsiter


Tarnen / Mittwoch, den 26. Januar <strong>1949</strong> „„ • .<br />

79. Jahrgang — Nr. 7<br />

M M e r M M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

. Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährlich Fr. ... 11.—, , halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich ,„ V v..vv, Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden .. - . O „ Np., .. Schn^iz . 11 Rp., „ Reklame 35 Rp. — Für<br />

^ ® » w *•-» «-.v*«- M R M K N W ä » ä<br />

jederzeit gerne angenommen. und Verlag: Louis tzchrli &, (Sie., Tarnen. - Tel. -• • *- (041) , 8 - 60 , 33 V$y ... Obwalden.) . — Vorschriften betr. Placierung, Schnstwahl<br />

nr . . - .• , .<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

von M. Mengelt, Direktor des Verkehrsverbandes<br />

Zentralschweiz.<br />

Allzu menschlich ist es, das Gute rasch zu vergessen und<br />

das Wertvollste erst dann schätzen zu lernen, wenn man plötzlich<br />

darauf verzichten muß. Wie überall bedürfte es auch in<br />

der Zentralschweiz des ersten und zweiten Weltkrieges und<br />

der dazwischen liegenden Krisenzeit, um zum Bewußtsein zu<br />

kommen, was der Fremdenverkehr für unser Gebiet bedeutet.<br />

Solche Zeiten wie die erwähnten geben aber Gelegenheit, für<br />

die Zukunft zu lernen und über die gemachten Fehler der<br />

Vergangenheit nachzudenken und dies geschah in erfreulicher<br />

Weise nun auch bei uns. Regierungen, Unternehmungen,<br />

Firmen und weitere einsichtige Kreise, die sich früher nicht,<br />

oder nur in sehr bescheidenem Maße mit den Fragen des<br />

Fremdenverkehrs beschäftigten, erklärten sich in der Folge<br />

bereit, mitzuhelfen, diesen wichtigen Zweig der Volkswirtschaft<br />

zu stützen und zu heben. Leider aber gibt es noch zu<br />

viele, die den Fremdenverkehr nur als notwendiges Uebel betrachten<br />

und sich stets gegen eventuelle Beitragserhöhungen<br />

und Subventionen zugunsten der Fremdenverkehrsförderung<br />

aussprechen.<br />

Daß dieses Unverständnis gewisser Kreise auch dem ausländischen<br />

Gast in nicht sehr angenehmer Weise auffällt, dürfte<br />

aus den nachstehenden Worten des amerikanischen Schriftstellers<br />

I. Christopher Herold hervorgehen, die er in seinem<br />

kürzlich erschienenen und vom Columbia University Verlag<br />

in Newyork herausgegebenen Buch „The Swiß without Halos"<br />

(Die Schweizer ohne Heiligenschein) niederschrieb:<br />

„Was die Liebe zu den Touristen anbetrifft, so heißt<br />

nur die relativ kleine Zahl von Schweizern, welche in<br />

Verbindung mit dem Fremdenverkehr steht, die fremden<br />

Dollars willkommen. Aber der Rest der Bevölkerung<br />

kümmert sich nur wenig oder gar nicht um die<br />

fremden Besucher. Dabei muß man unterscheiden zwischen<br />

Feriengästen und solchen Fremden, die sich in der<br />

Schweiz niederlassen möchten. Den letztern gegenüber<br />

gefriert das Willkommlächeln derart ein, daß man an<br />

die Eisregionen der Hochalpen gemahnt wird."<br />

Der Fremdenverkehr ist längst nicht mehr eine ausschließliche<br />

Sache der Hotellerie und der Transportanstalten<br />

und einiger Souvenirkioske, sondern er wird mehr und mehr<br />

zu einer Angelegenheit des ganzen Volkes, das sich einer Mitarbeit,<br />

sei sie finanzieller oder moralischer Natur, auf die<br />

Dauer nicht mehr entziehen kann. Nicht allein die Hoteliers<br />

sind es, die sich über eine allfällige schlechte Saison beklagen,<br />

sondern in erster Linie die Lieferanten derselben, dann die<br />

Fremdengeschäfte im allgemeinen, die die krisenbedingten Frequenzrückgänge<br />

ebensosehr empfinden, wie der Gastwirt. Wir<br />

gehen noch weiter und behaupten, daß in einem Fremdenverkehrsgebiet<br />

wie die Zentralschweiz auch der kleinste Gewerbetreibende<br />

und Handwerker aus diesem Wirtschaftszweige erheblichen<br />

Nutzen zieht, indem die Hotels immer wieder überholt<br />

und die Einrichtungen erneuert werden müssen. Wie ruhig<br />

es in den letzten Kriegsjahren in unsern Kur- und Ferienorten<br />

war, als wir auf unsere ausländischen Gäste ganzlich<br />

zu verzichten hatten, ist zur Genüge bekannt.<br />

Andere schweizerische Verkehrsgebiete aber haben den Wert<br />

eines gutgehenden Fremdenverkehrs noch weit besser erkannt<br />

und stellen daher für die Propagierung ihrer Regionen ganz<br />

bedeutende Mittel zur Verfügung.<br />

D a s Fräulein von Scuderi 16<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ach, nun ist alles verloren! Mit diesem gellenden Ausruf<br />

stürzte Madelon ohnmächtig zu Boden. Die Scuderi überließ<br />

die Sorge um das Mädchen der Martiniere und entfernte<br />

sich in ein anderes Gemach.<br />

Ganz zerrissen im Innern, entzweit mit allem Irdischen,<br />

wünschte die Scuderi, nicht mehr in einer Welt voll höllischen<br />

-aruges zu leben. Sie klagte das Verhängnis an, das in bitterm<br />

Hohn ihr so viele Jahre vergönnt, ihren Glauben an<br />

fugend und Treue zu stärken, nun in ihrem Alter das schöne<br />

Bild vernichte, das ihr im Leben geleuchtet.<br />

Sie vernahm, wie die Martiniöre Madelon fortbrachte,<br />

die leise seufzte und jammerte: Ach! — auch sie — auch sie<br />

haben die Grausamen betört! — Ich Elende — armer, unglücklicher<br />

Olivier!<br />

Die Töne drangen der Scuderi ins Herz, und aufs neue<br />

regte sich aus dem tiefsten Innern heraus die Ahnung eines<br />

Geheimnisses, der Glaube an Oliviers Unschuld! Bedrängt<br />

von den widersprechendsten Gefühlen, ganz außer sich rief die<br />

® e^er ^er Hölle hat mich in diese entsetzliche<br />

Geschichte verwickelt, die mir das Leben kosten wird!<br />

dem Augenblick trat Baptiste herein, bleich und er-<br />

Daß Propaganda alles ist, weiß jeder kaufmännisch denkende<br />

Geschäftsmann. Kein Geschäft und kein Verkauf kann getätigt<br />

weidm, ohne daß die zu verkaufende Ware in geschickter<br />

Weise angepriesen wird. So aber steht es auch mit der<br />

Fremdenverkehrswerbung. Wer sollte Kenntnis von all unsern,<br />

von der Natur in reichem Maße gespendeten Schönheiten<br />

erhalten, wenn wir sie nicht mit gutem, ansprechendem<br />

Werbematerial bekanntmachen. Nachdem nun aber Leute wie<br />

Mark Twain, der in ganz hervorragender Weise mit seinen<br />

Reiseanekdoten in Amerika und in England für den Rigi und<br />

das Gebiet um den Vierwaldstätter See geworben hat, nicht<br />

leicht zu finden sind, haben wir für unsere Werbung selbst besorgt<br />

zu sein. Solche Bekanntmachungen erfordern aber bedeutende<br />

Mittel und dies besonders im Ausland.<br />

Ist es nun nicht irgendwie undemokratisch und nicht ganz<br />

korrekt, hierfür immer und immer wieder nur die Hoteliers<br />

und Transportanstalten mit neuen Abgaben und höhern Propagandabeiträgen<br />

zu beHaften, >oährenddem die indirekt Intereffierten<br />

an ihren Lieferungen in die Hotels und an den<br />

direkten Verkäufen an die Gäste weit größere Gewinnmargen<br />

aufzuweisen haben wie der Hotelier, der bei den stark erhöhten<br />

Einstandspreisen und der bei weitem der Teuerung nicht<br />

angepaßten Pensionspreisen, mit dem bescheidenen Erlös noch<br />

für den Unterhalt und die Erneuerung seines Hotels und für<br />

den Verdienst seiner zahlreichen Angestellten aufzukommen<br />

hat.<br />

Gäste aus allen Ländern und Kontinenten, die sich um die<br />

Jahrhundertwende zu einem mehrwöchigen, geruhsamen Aufenthalt<br />

im selben Hotel niederl-eßen, sind nur noch selten,<br />

oder überhaupt nicht mehr anzutreffen. Unserer Zeit entsprechend,<br />

ist auch i m Ferien machen eine Wendung<br />

eingetreten. Ferien von heute kommen vielmehr<br />

einer längern Reise mit kurzfristigen Aufenthalten gleich und<br />

dies trifft im besonderen für den amerikanischen Gast zu.<br />

Wenn nun unsere heutigen Gäste anstatt drei Wochen nur<br />

drei bis vier Tage bei uns verweilen, so heißt das, daß wir<br />

fünf - bis siebenmal mehr Leute „mobilisieten"<br />

müssen, um die gleiche Logiernächtezahl wie anno<br />

dazumal registrieren zu können. Diese Tatsache allein dürfte<br />

zur Genüge beweisen, daß eine 'intensive und dauernde Fremdenwerbung<br />

gar nicht mehr wegzudenken ist. Es wäre falsch,<br />

anzunehmen, daß die Propaganda im jetzigen Zeitpunkt reduziert<br />

oder gar eingestellt werden könnte und daß unsere Gäste<br />

noch immer nur der unvergleichlich schönen Landschaft wegen<br />

zu uns kommen und nicht anderswohin gehen. Gerade jetzt<br />

verdiente ein passives Verhalten in der Propagierung unseres<br />

Gebietes als leichtfertig und unkaufmännisch getadelt zu werden.<br />

Stillstand ist Rückgang — nnd wenn wir erst dann wieder<br />

mit unsern Werbeaktionen einsetzen würden, wenn sich<br />

Frankreich, Italien, Belgien und Holland wieder gänzlich von<br />

den Kriegsschäden erholt haben und zur Normalität zurückgekehrt<br />

sind, würde dies für unser Land ein nicht wieder einzuholender<br />

Verlust bedeuten. Heute noch haben wir die Möglichkeit,<br />

mit den uns zur Verfügung stehenden, bescheidenen<br />

Mitteln eine Werbung zu entfalten, die Beachtung findet und<br />

nicht erdrückt wird, währenddem uns bis in spätestens drei bis<br />

vier Iahen andere Länder, auf Grund der ihnen zukommenden<br />

bedeutend massiveren staatlichen Unterstützungen, ohne<br />

große Mühe zu verdrängen in der Lage sind. (Forts, folgt.)<br />

fchrocken, mit der Nachricht, daß Desgrais draußen sei. Seit<br />

dem abscheulichen Prozeß der la Voisin war Desgrais' Erscheinung<br />

in einem Hause der gewisse Vorbote irgend einer<br />

peinlichen Anklage, daher kam Baptistes Schreck, deshalb<br />

fragte ihn das Fräulein mit mildem Lächeln: Was ist dir,<br />

Baptiste? Nicht wahr? Der Name Scuderi befand sich auf<br />

der Liste der la Voisin?<br />

Ach, um Christus willen, erwiderte Baptiste, am ganzen<br />

Leibe zitternd, wie mögt Ihr nur so etwas aussprechen, aber<br />

Desgrais tut so geheimnisvoll, so dringend, er scheint es gar<br />

nicht erwarten zu können, Euch zu sehen!<br />

Nun, sagte die Scuderi, nun Baptiste, so führt ihn nur<br />

gleich herein den Menschen, der Euch so fürchterlich ist, und<br />

der mir wenigstens keine Besorgnis erregen kann.<br />

Der Präsident, sagte Desgrais, als er ins Gemach getreten,<br />

der Präsident la Regnie schickt mich zu Euch, mein Fräulein,<br />

mit einer Bitte, auf deren Erfüllung er gar nicht hoffen würde,<br />

kennte er nicht Eure Tugend, Euren Mut, läge nicht das letzte<br />

Mittel, eine böse Blutschuld an den Tag zu bringen, in Euren<br />

Händen, hättet Ihr nicht selbst schon teilgenommen an dem<br />

bösen Prozeß, der die Chambre Ardente, uns alle in Atem<br />

hält. Olivier Brusson, seitdem er Euch gesehen hat, ist halb<br />

rasend. So sehr er schon zum Bekenntnis sich zu neigen schien,<br />

so schwört er doch jetzt aufs neue bei Christus und allen Heiligen,<br />

daß er an dem Morde Cardillacs ganz unschuldig sei, wie-<br />

O b w a l d e n<br />

Berichtigung. Im letzten „Weltfenster" ist ein sinnverändernder<br />

Fehler stehen geblieben. Es soll richtig heißen: „Da<br />

die katholischen Familien kinderreicher sind und die Kinder<br />

aus den Mischehen meist katholisch getauft werden, wächst<br />

die Zahl der Katholiken beständig."<br />

Lernt Deutsch, ihr Knaben! Im „Amtsblatt" (im nichtamtlichen<br />

Teil) kehrt hartnäckig wie die Fasnacht der Ausdruck<br />

wieder: ein bereits neuer Pferdeschlitten. „Bereits"<br />

heißt schon: es ist bereits Abend. Aber niemals bedeutet es<br />

beinahe, fast. ::<br />

Anmerkung des Setzers: Laut Sprach-Brockhans<br />

bedeutet „bereits": a) schon, b) mundartlich: „beinahe".<br />

Frdl. Gruß der lernbegierigen „Knaben".<br />

Jungbäuerinueulurs. Der Katholische Frauenbund hat<br />

von jeher den Belangen der Bäuerinnen seine besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Mit einem gediegenen Programm ladet<br />

er die Bäuerinnen der Jnnerschweiz zu einem dreitägigen<br />

Kurs auf den 7. Februar <strong>1949</strong> nach Sächseln ein. Die wichtigsten<br />

ideellen und wirtschaftlichen Fragen der Bäuerin werden<br />

hier behandelt und beantwortet. Der Kurs wird allen<br />

eine große Bereicherung sein und wird zum Besuche bestens<br />

empfohlen. Anmeldungen und Kursprogramm durch: Katholischer<br />

Frauenbund, Burgerstraße 17, Luzern, oder: Frl. Hidber,<br />

Obkirchen, Sachsein.<br />

Der Kanton Schwyz kennt keine Steuerabkommen mehr.<br />

Der Schwyzer Kantonsrat ermächtigte den Regierungsrat, auf<br />

den 1. Juli <strong>1949</strong> dem interkantonalen Konkordat über Ausschluß<br />

von Steuerabkommen beizutreten. Der <strong>Obwaldner</strong><br />

Kantonsrat und der Urner Landrat hatten sich im Laufe des<br />

letzten halben Jahres ebenfalls darüber zu äußern und lehnten<br />

den Beitritt entgegen den Anträgen der Regierungsräte<br />

ab.<br />

Garnen. H. H. Pater Pius Suter, Ord.Cap. f. Im Kantonsspital<br />

Luzern verstarb nach langer Krankheit in seinem<br />

77. Altersjahre, im 56. seiner Ordensproseß und im 53. seines<br />

Priestertums der hochwürdige Kapuzinerpater Pius Suter.<br />

Die ersten Jahre seines Wirkens sahen ihn als 'Kollegi-<br />

Professor in Stans. Später trat er als überall beliebter Volks-<br />

Missionar seinen Missionsfeldzug durch das Schweizerland<br />

an und wurde auch Guardian und Definitor der Provinzregierung.<br />

Obwalden kennt den gütigen und leutseligen Pater<br />

Jmmersroh als Pater Vikar und Prediger in Tarnen, wo<br />

er in den Jahren 1939 bis 1945 wirkte. Nun ist sein irdischer<br />

Sonnengesang verstummt, den himmlischen wird er an<br />

der Seite des Poverello anstimmen. b.<br />

Tarnen. — Friederike, Operette von Franz Lehar. Als<br />

Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1771 als junger Stndent<br />

von Straßburg aus das erstemal nach Sefenheim kam,<br />

war er Gast im Hause des liebenswürdigen Pfarrers Brion<br />

und dessen Familie. Die eine der frohgemuten Pfarrerstöchter,<br />

das liebliche, blonde „Riekchen", entflammte des Dichters<br />

Herz. Auch Friederikes schwärmerische Seele verlor sich an<br />

den strahlenden Jüngling. In zahlreichen Gedichten, darunter<br />

das bekannte „Sah' ein Knab' ein Röslein steh'n..verherrlichte<br />

Goethe sein geliebtes Mädchen. Das Glück der beiden<br />

stand jedoch unter einem tragischen Stern. Goethe winkte<br />

ein glanzvoller Aufstieg am Hofe des kunstsinnigen Herzogs<br />

von Weimar, und die schlichte, bescheidene Psarrerstochter<br />

sah, daß sie keinen Platz an seiner Seite hatte. Unter Ausopferung<br />

ihres eigenen Lebensglückes gab sie dem jungen<br />

wohl er den Tod gern leiden wolle, den er verdient habe.<br />

Bemerkt, mein Fräulein, daß der letzte Zusatz offenbar auf<br />

andere Verbrechen deutet, die noch auf ihm lasten. Doch vergebens<br />

ist alle Mühe, nur ein Wort weiter herauszubringen,<br />

selbst die Drohung mit der Folter hat nichts genützt. Er fleht,<br />

er beschwört uns, ihm eine Unterredung mit Euch zu verschaffen,<br />

Euch nur, Euch allein will er alles gestehen. Laßt<br />

Euch herab, mein Fräulein, Brussons Bekenntnis zu hören.<br />

So drang der Präsident in sie.<br />

Wie! rief die Scuderi ganz entrüstet, soll ich dem Blutgericht<br />

zum Organ dienen, soll ich das Vertrauen des Unglückliehen<br />

Menschen mißbrauchen, ihn aufs Blutgerüst zu bringen?<br />

Nein, Desgrais! Mag Brusson auch ein verruchter<br />

Mörder sein, nie wär' es mir doch möglich, ihn so spitzbübisch «<br />

zu hintergehen. Nichts mag ich von seinen Geheimnissen erfahren,<br />

die wie eine heilige Beichte in meiner Brust verschlössen<br />

bleiben würden.<br />

Vielleicht, versetzte Desgrais mit einem feinen Lächeln,<br />

vielleicht, mein Fräulein, ändert sich Eure Gesinnung, wenn<br />

Ihr Brusson gehört habt. Batet Ihr den Präsidenten nicht<br />

selbst, er solle menschlich sein? Er tut es, indem er dem törichten<br />

Verlangen Brussons nachgibt und so das letzte Mittel<br />

versucht, ehe er die Tortur verhängt, zu der Brusson längst<br />

reif ist.<br />

(Fortsetzung.)


Goethe den Weg zum Ruhme frei und blieb selbst allem und<br />

entsagend im Pfarrhaus von Sesenheim zurück. Nur einmal<br />

noch sah sie Goethe wieder. (Doch hat dieser seiner schönen<br />

Jugendliebe in einem seiner herrlichsten Dichtwerke, dem<br />

Faust" in der Gestalt des Gretchens ein ewiges Denkmal<br />

errichtet'.) Franz Lehars „Friederike", ausgestattet mit den<br />

bezaubernden Melodien des Meisters der Operette, hat diese<br />

ergreifende Liebesgeschichte zwischen dem jungen Goethe und<br />

Friederike Brlon zum Vorwurf.<br />

(Eing)<br />

Wie man erfährt, wird „Friederike" nächsten Sonntag,<br />

den 30. Januar, nachmittags 15.30 Uhr, nochmals gegeben.<br />

Sarnen. (Eing.) Eingeschlagen — glücklicherweise aber<br />

keinen Kopf und keine Scheibe, hat die Idee, den so beliebten<br />

MaBaSa-Ball schon aus den 8. Februar anzusetzen. Und<br />

bereits lädt ein hübsch ausgeführtes Plakat zum frohen Maskentreiben<br />

ein, dessen Mittelpunkt wiederum die Prämiierung<br />

der schönsten und originellsten Masken bildet. Dazu stehen<br />

dem Preisgericht noch einige wertvolle und schöne Preise für<br />

diejenigen Masken zur Verfügung, die am besten intrigieren<br />

und für spezielle Darbietungen.<br />

Auf alle Fälle dürfen die Besucher einen rassigen und<br />

genußreichen Abend erwarten.<br />

P*-<br />

Schwendi. Mitteilung. Der starke Andrang zu den<br />

beiden Vorführungen „Melk und Vreneli" vom letzten Sonntag,<br />

sowie verschiedene Anfragen, veranlassen uns, nächsten<br />

Sonntag zwei Extra-Aufführungen anzusetzen. Allen Freunden<br />

gehaltvoller Unterhaltung sei dieses Stück empfohlen- —<br />

(Siehe Inserat!)<br />

Die Jungmannschaft.<br />

Kerns. (Korr.) Ein volles Haus und ein dankbares Publikum,<br />

das find die üblichen, gern ins Protokoll notierten Urteile<br />

für ein landläufiges Dorftheater. Dem in Kerns von<br />

bestens ausgewiesenen Kräften dieses Jahr aufgeführten Spiel<br />

möchte man aber ein besonderes Fähnli stiften. Es gilt dem<br />

Stück selbst wie allen Spielern. Unsere Landbühnen haben es<br />

oft nicht leicht, das ihnen gemäße und auf den Leib geschnittene<br />

Stück herauszufinden, so bunt und reich das Verzeichnis<br />

der Schauspiele für die Liebhabertheater aussehen mag. In<br />

Kerns hat man es gewagt — und mit bestem Erfolg gewagt<br />

—, ein Stück derart trefflich ins <strong>Obwaldner</strong>ische zu<br />

übertragen, daß daraus unter den Händen einer geschickten<br />

Regie (Herrn Julian Dillier) und einer Anzahl bewährter und<br />

sich bewährender Spielleute ein ausgezeichnetes Ganzes geworden<br />

ist. Man vermeint, es könne sich nirgendwo anders<br />

abspielen als auf dem Sarner Dorfplatz am welschen Egg und<br />

in der Pannerherrenswbe am Grundacher, in der Wirtsstube<br />

zu Göschenen und wieder in der Tanzlaube zu Sarnen. Und<br />

es kommt einem vor, die sprachlichen Bilder und Vergleiche<br />

klängen nirgends so traf und plastisch wie in unserem guten<br />

<strong>Obwaldner</strong>deutsch. Dazu haben die Kernser ein paar prächtige<br />

Typen auf die Bühne zu stellen, denen es offensichtlich wohl<br />

ist, in diefer Sprache und in dieser Bühnenumgebung zu agieren.<br />

Daß man als Theaterbesucher in Kerns, des gutgeschulten<br />

Orchesters unter der Stabführung von Herrn Lehrer Jost<br />

Marty wegen, sogar die Pausen zu schätzen weiß, sei als weiterer<br />

Beweis dafür vermerkt, daß man sich im Theatersaal<br />

zur „Krone" zwei bis drei Stunden aufs beste unterhalten<br />

fühlt. Das ist die beste Werbung, die sich die Theaterleute von<br />

Kerns denken können. Wir wünschen ihnen Glück dazu!<br />

Alpnach. (Eing.) Wer an einem sonnigen Nachmittag einen<br />

Spaziergang über den mittleren Rütiberg zum Guber<br />

unternahm, so traf es sich, daß ihm auf halber Höhe vom<br />

gmögigen Vorläubli aus ein verschmitztes Entlebucher<br />

Fraueli einen guten Tag wünschte. Das war so, nun ist es<br />

anders geworden. Dieses Entlebucher Fraueli, längst mit Alpnach<br />

und vor allen» dem sonnigen Rütiberg verwachsen, es<br />

schläft den letzten Schlaf der Gerechten auf dem Kirchhof im<br />

Schatten des Alpnacher Turms. Frau Witwe Magdalena<br />

Renggli-Roos war eine Haslerin, im Entlebuch behei- j<br />

matet. Sie kam nach Alpnach in Dienste und lernte den Finsterwalder<br />

Anton Renggli kennen, dem sie die Hand zum j<br />

Ehebund reichte. So zogen die beiden ins neuerworbene Hei- '<br />

men „Rütiberg" ein und bald lachte die Sonne auch zu den<br />

Fenstern hinaus. Sieben muntere Mädchen und zwei paus- ><br />

backige Buben belebten Haus und Hof. Doch zwei Mädchen !<br />

starben im Kindesalter, und als eine verheiratete Tochter<br />

das Zeitliche segnete, sprach die tiefgläubige Mutter auch da<br />

das harte Ja! Still sorgte sie auch für das zur Waife gewordene<br />

Enkelkind und so erlebte sie eigentlich nochmals die<br />

Freu-de des Mutterseins an so manchem Großkind. Als im<br />

Jahr 1940 ihr treuer Gatte zum Kirchhof getragen wurde,<br />

da litt das treue Mutterherz noch mehr, aber starker Glaube<br />

war ihr Wanderstab auch in Zukunft. Zäh wie eine Bergföhre<br />

stand sie immer noch mitten im großen Betrieb als Vorbild<br />

von Arbeit und Gebet. Alle, die sie kannten, mußten Frau<br />

Magdalena schätzen und achten, ja lieben. Im Alter von 69<br />

Jahren gab sie am 4. Januar ihre Seele dem Schöpfer zurück.<br />

Gott gebe ihr die ewige Ruhe! Allen Hinterlassenen unfer<br />

herzliches Beileid!<br />

Giswil. (Eing.) Der Männerchor Giswil tritt in den Februartagen<br />

mit einem wohlvorbereiteten Volksstück an die<br />

Öffentlichkeit. Auf dem Spielplan steht: „Steinige Bode —<br />

steinig! Wäg", von Eonrad Adolf Angst-Burkhardt. Dieses<br />

Dialektschauspiel fand letztes Jahr in Kriens seine Uraufführung.<br />

Es war ihm ein großer Erfolg beschieden, nicht weniger<br />

als siebenmal waren alle Plätze ausverkauft.<br />

Das Stück schildert uns folgende Begebenheiten: Ein Genieindegutsvenvalter<br />

löst sich von seiner kranken Frau und<br />

verbraucht mit einer andern große Summen Geld. Dadurch<br />

gerät er in Schulden daß er sich zuletzt selber nicht mehr<br />

zu helfen weiß. Ein altes Kräutermannli durchzieht als quter<br />

Weist das ganze Stück und doktert die Leute an Leib und<br />

Seele. In erhabenen und wechselvollen Szenen löst sich allmählich<br />

die Spannung, die das ganze Spiel beherrscht<br />

Die Aufführungen werden jenes erfreuliche Niveau zeigen,<br />

das auf geeignete Kräfte schließen läßt. Der Männerchor<br />

mochte mit diesem Stuck den Theaterfreunden aus nah<br />

und fern etwas Schönes und Wertvolles bieten.<br />

Lungern. Wir Unterländer verfolgen mit Interesse eine<br />

Diskussion am Fuße des Brünig, die trotz der Ebbe im Lungerer<br />

See hohe Wellen zu schlagen scheint. Wir dürfen annehmen,<br />

daß es dem Einsender im vorletzten Lungerer Boten<br />

Z u m 60. Geburtstag von Kunstmaler Haas-Triverio, Sachsel«<br />

Mit Fug und Recht gedenken wir am 27. Januar eines<br />

Mannes, der in herber Schlichtheit mit seinem Malzeug und<br />

Schnitzwerk unser Land und Volk, fremde Städte und Länder<br />

verherrlicht hat. Josef Haas-Triverio, der berühmt gewordene<br />

Meister des Holzschnittes, darf auf ein -schaffensreiches<br />

Leben zurückblicken. Und es macht den Anschein, daß er uns<br />

immer noch Reiches vom goldenen Ueberfluß seines Innern<br />

verschenken will und zu schenken vermag. Dies Lebenswerk ist<br />

vielfältig wie seine Erfahrungen, Entbehrungen und Enttäuschungen,<br />

iind auch seine lichtsamen Höhepunkte. Seine Art<br />

ist eine wundersame Jnsichgekehrtheit, seine Holzschnitte gemahnen<br />

uns an altes, braunes Getäfer in einer heimeligen<br />

Stube, erdverbunden ist alles, aber dennoch ist diese herbe<br />

Realistik verklärt und versonnen; zu jedem Tatsächlichen<br />

kommt ein Körnlein inwendig Geschautes. Und darum üben<br />

diese Werke eine selten erlebte Anziehungskraft aus. Sein<br />

Werk ist eine prächtige Synthese zwischen sorgfältigem, mühevollem<br />

Handwerk und kraftvoller, eigenwilliger Künstlerschaft.<br />

Das ganze <strong>Obwaldner</strong>ländchen, wenn auch in der geliebten<br />

Kargheit und Schwerfälligkeit, aber doch mit der wohltuenden<br />

Treuherzigkeit und Aufrichtigkeit, wünscht dem reifen<br />

Künstler alles Gute. Die Glocken der Sachsler Kirche mögen<br />

ihm diesen Tag klangvoll und freudig einläuten.<br />

(vm) Wenn am morgigen Donnerstag Josef Haas-Triverio<br />

in seinem „Kunsthuisli" am See zu Sächseln seinen sechzigsten<br />

Geburtstag feiert, dann sollten sein altes Vaterdorf<br />

Sächseln und das Land Obwalden sich herausputzen und sich<br />

mit zwei mächtigen Meien dort am Gartenhag einfinden, um<br />

dem Meister den Dank und die herzlichen Wünsche aller,<br />

die ihn kennen und feine Kunst schätzen, darzubringen.<br />

Sechzig Jahre! Das ist noch lange kein Abschluß und kein<br />

Ausruhen. Aber es ist doch der Punkt, wo das Zurückgelegte<br />

nicht so ganz ernst war, der den Abbruch der Pfarrkirche und<br />

der Dorfkapelle anregte. Dieser Vorschlag im Rahmen einer<br />

ollgemeinen Diskussion um Kunst nnd Kunstgefühl rief im<br />

Hochtale offenbar einem Sturm der Entrüstung, wenigstens<br />

deuten die vielen Einsendungen im letzten Boten darauf hin.<br />

So lesen wir u. a. folgende erheiternden Worte:<br />

„Sollte der Abbruch der Kirche auf Wahrheit beruhen,<br />

so kann doch sicher nicht mehr die Rede sein, dieselbe ani<br />

gleichen Orte zu erstellen und so den alten Leuten den Gang<br />

zur Kirche zu erschweren oder gar zu verunmöglichen. Die<br />

Einwohner von Lungern haben kaum eine Ahnung, wie praktisch<br />

es ist, ohne Stiege in den Gottesdienst gehen zu können,<br />

und dann werden auch dieselben viel besser besucht."<br />

Nun, es drängt auch uns, der Hoffnung Ausdruck zu geben,<br />

daß „der Abbrch der Kirche nicht auf Wahrheit beruht!"<br />

Wir möchten es den Lungerern auch von Herzen gönnen,<br />

„ivenn sie ohne Stiege in den Gottesdienst gehen" könnten,<br />

wissen aber, daß sie durch die herrlichen liturgischem Feiern<br />

in der Pfarrkirche für die Mühsal des Kirchganges immer<br />

doppelt entschädigt werden. ' h<br />

Lungern. (Korr.) Der kath. Turnverein Fides hielt am<br />

Samstag, den 22. Januar, seine ordentliche Generalversammlirng<br />

ab. In seinem Rückblick konnte der Präsident an einige<br />

bemerkenswerte Erfolge der Aktiven erinnern. Er forderte<br />

zu weiterem eifrigem Schaffen auf und wie man vernimmt<br />

wird Lungern den Zentralschweiz. Kath. Turnverband in dielern<br />

Jahr begrüßen können. Hoffen wir, daß unter der Führung<br />

des schneidigen Oberturners Bucher auch unsere Mannen<br />

wieder zu Ehren kommen. Mit zäher, freudiger Arbeit<br />

wird der KTV Fides wieder die Höhe erklimmen, die er einst<br />

Innegehabt. Viel junges Holz verspricht wieder neuen Saft,<br />

^arum ein frohes Glück auf den wackern Turnern! Frisch<br />

fromm, frei, fei die Turnerei!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Besoldung beim Bundespersonal.<br />

Die Besoldung des Bundespersonals hat eine Neuregelung<br />

erfahren, um den hohen Lebenskostenunterschiede, die sich seit<br />

1939 ergeben haben, gerecht zu werden<br />

So erhält ein Bundesbeamter 1. Klasse, der im Jahre<br />

1939 auf ein Maximum von Fr. 15 024— kam. im Jabre<br />

94 i^949 QUf " ® r 23<br />

'<br />

580 — und ab 1950 sogar Fr<br />

19R^V'«?^""<br />

10 - Besoldungsklasse im Jahre<br />

S5?<br />

2 3 8 —, im Jahre 1948/49 Fr. 13 079.— im<br />

^ahre 19.)0 aber Fr. 13 550.—. Ein Bundesbeamter der 20<br />

Besoldungsklasse, der im Jahre 1939 Fr. 5 193 verdiente<br />

? ."u ^°hre 1948/49 ein Einkommen von Fr 8 635 '<br />

tm jähre 1950 hingegen bereits Fr. 8 850.—. Und ein Bunund<br />

Geleistete überschaut wird, wie der Wanderer auf einer<br />

Anhöhe den Stock ins Erdreich stößt und sich sinnend ein Weilchen<br />

ausruht und feinen Blick hinschweifen lagt auf den zuruckgelegtm<br />

Weg^ ^ ^ Z^igei- und die Zeitungsleute<br />

und wissen mit gescheitem Urteil abzuwägen und das<br />

Werk zu würdigen und sauber in die Kategorien einzureihen,<br />

wo es hingehört.<br />

Des will sich dieser kleine Glückwunich nicht unterfangen.<br />

Er möchte nur dankbar nnd freundschaftlich dem Meister<br />

gratulieren und mit ihm sich des Erreichten und Geleisteten<br />

freuen und ihm sagen, daß uns ein heimlicher stolz belallt,<br />

ihn unter uns zu wissen und zu unseren guten Nachbaren unj><br />

Mitbürgern zu zählen.<br />

„Nach mehr als fünfunddreißig Jahren harter Fremde<br />

kehre ich zurück in mein altes Vaterdorf , schrieb ^osef Haas-<br />

Triverio an den Gemeinderat von Sächseln, damalv, als er<br />

sich das kleine Anwesen am See erwarb und es häuslich und<br />

heimelig für feine Familie und seine Kunst einrichtete. Aus<br />

diesem Satz lesen wir die ganze Liebe und Anhänglichkeit<br />

heraus, die der Künstler in langen Jahren der Fremde, aus<br />

der Jahr für Jahr so mancher künstlerische Neujahrsgruß<br />

den Weg in die alte Heimat fand, eben diesem Vaterdorf und<br />

dem <strong>Obwaldner</strong> Land bewahrt hat.<br />

So zog es den Künstler, der das an Kunstschätzen reiche<br />

und farbenglühende Italien und das ewige Rom als zweite<br />

Heimat lieben gelernt, noch weiter, nach Spanien, nach Portngal,<br />

nach Nordafrika, und doch immer wieder zurück an feinen<br />

Sarners«!. Und in seinem Werk, das unter den Zeugen<br />

aller klassischen Kunstepochen gereift war, wird oft wieder etwas<br />

von der verträumten Herbe unserer engeren Heimat lebendig.<br />

Neben die Silhouetten hochaufgetürmter Wruzzenstädtchen<br />

schieben sich die Konturen der <strong>Obwaldner</strong> Berge,<br />

etwa des Haupts, das erhaben niederschaut auf den friedlichen<br />

Plan des Aelggibodens. Und wenn auf dem einen Bild<br />

südländische Frauen auf verschleiertem Haupte den Wasserkrng<br />

wiegen, so formte aus dem andern der Stichel die Figur<br />

eines bedächtigen Berglers von unverkennbar urfchweizerifchem<br />

Schnitt und Charakter.<br />

Und durch alles hindurch und über alles hin erhebt sich<br />

mahnend und segnend die Hand unseres lieben heiligen Landesvaters<br />

Bruder Klaus, dem Josef Haas-Triverio einen<br />

ganz unverwechselbaren und immer innerlicher werdenden<br />

Typus geschaffen hat.<br />

Ein Weilchen des Rastens und Besinnens, der Erinnerung<br />

wird der Meister an seinem sechzigsten Geburtstag einschalten.<br />

Er wird der lieben Gemahlin die Hand drücken,<br />

die ihm so vieles mittragen geholfen und die ihn aus ihrer<br />

südlichen Heimat in unsere, ach, oft unwirtliche Schweizer<br />

Bergwelt begleitet hat. Und die Erinnerung wird so manches<br />

wieder aus dem Schatten des Vergangenen ins Licht heben<br />

— wären es bloß die frohen und fruchtbaren Stunden des<br />

Schaffens und der Geselligkeit droben auf Aelggi vor niin just<br />

fünfundzwanzig Sommern...<br />

Auf ebenso frohes und fruchtbares Weiterschaffen! Auf<br />

weitere Jahre der Arbeit und der Ernte!<br />

desangestellter der letzten Besoldungsklasse, unter die zum<br />

Beispiel Hilfsarbeiter im Dienste des Bundes fallen, wie<br />

Wagenreiniger, Lagerhausarbeiter usw., bekam im Jahre<br />

1939 Fr. 3 627—, in den Jahren 1948/49 Fr. 6 368—, für<br />

1950 wurde diese Besoldungsklasse aufgehoben, also faktisch<br />

der 2b. Besoldungsklasse gleichgesetzt, die 1950 eine Besoldung<br />

von Fr. 6 800.— erhält.<br />

Hiezu kommen allemal noch die zusätzlichen Ortszulagen,<br />

je nach den Verhältnissen in Stadt oder Land.<br />

Durch diese neue Besoldungsregelung wurden die Löhne<br />

der heutigen Teuerung angepaßt und so kam ein gerechter<br />

Ausgleich zustande.<br />

Die Neuordnung des Dispensationswesens.<br />

Der anfangs dieses Monats erlassenen Verordnung des<br />

Bundesrates über die Dispensationen im Aktivdienst ist nun<br />

soeben eine Verfügung des eidg. Militärdepartementes gefolgt,<br />

welche das Dispensationswesen im einzelnen regelt. Nach<br />

dieser Verfügung werden drei Kategorien von Dispensationen<br />

unterschieden. Die erste Kategorie (Kriegsdispensation,<br />

KD) umfaßt Dienst- und Hilfsdienstpslichtige in wichtigen Betrieben,<br />

Anstalten und Verwaltungen, die auch im Falle der<br />

Verwicklung des Landes in den Krieg unter allen Umständen<br />

im Interesse der Armee und der Zivilbevölkerung ganz<br />

oder teilweise aufrechterhalten werden können. Die zweite<br />

Kategorie (Aktivdienst-Dispensation mit Spezialbefehl, ADS)<br />

»betrifft Dienst- und Hilfsdienstpflichtige in Betrieben, Anstalund<br />

Verwaltungen, die mit Rücksicht auf ihre besondere<br />

Wichtigkeit für die Versorgung der Armee und der Zivil-<br />

Srhf^L 1 ? 0 ? 9 ' Ä k " 0e aufrechterhalten werden sollten<br />

S * nicht sofort oder nicht während einer bestimmten Jah-<br />

°^ne ein ins Gewicht fallender<br />

volkswirtschaftlicher Schaden entstehen würde. Hur dritten<br />

Kategorre (Aktivdienst-Dispensation ohne Spezialbefehl AD)<br />

gehören diejenigen Dienst- und HD-Pflichtigen die für die<br />

allgemeine Wirtschaft, insbesondere für Versorgung von Armee<br />

und Zivilbevölkerung unentbehrlich sind und bei denen<br />

fteU<br />

füllt £ D i e ' r<br />

U " b Zeiten Kategorie nicht ere<br />

n ber<br />

Ä Ä i n « * ° "<br />

ersten beiden Kategorien<br />

werden schon in Friedenszetten vorbereitet und verfügt.<br />

Wer kantonale lltnevgmge hom Sonntag<br />

ittt den<br />

brachte gleichsam den Auftakt<br />

in den närfiffmt w* nalen Urnengängen, an denen es<br />

Kantone<br />

nicht fehlen wird. Es waren die<br />

Ehre zukam L»'«» ^ut9au ' ^ri und Graubünden, denen die<br />

Ä ^ SU eröffnen. Im erstgenannten Kanden<br />

mit Abstimm rungSratswahIen, in den drei andern Stänmit<br />

Abstimmungen zu wichtigen Sachfragen.


Eröffnung<br />

eines Laboratoriums des<br />

Schweizerischen Roten Kreuzes<br />

skr die Herstellung von Blut-<br />

Plasma, in Bern. — Von nun<br />

an wird die Schweizerische Armee<br />

sowie die schweizerischen<br />

Spitäler mit dem wichtigen<br />

Präparat versorgt.<br />

Offiziersaspiranten als Blutspender.<br />

m m m<br />

Die Bündner „erhalten" sich ihre Wasserträste.<br />

Ueber die Grenzen des Kantons hinaus dürfte in erster<br />

Linie der Entscheid der Bündner auf Interesse stoßen, die am<br />

Sonntag mit 18 983 Ja gegen 13 249 Nein das bekannte<br />

Volksbegehren zur Wasserrechtsverleihung annahmen. Damit<br />

soll die bündnerische Verfassung durch einen Artikel ergänzt<br />

merden, wonach Wasserableitungen nach andern Kantonen<br />

zum Zwecke ihrer Nutzung der Genehmigung durch das Volk<br />

bedürfen. Rein formell ist dadurch einfach ein Recht, nämlich<br />

dasjenige der Verleihung der Wasserkraftnutzung, das bis anhm<br />

den Gemeinden und in bestimmten Fällen der Bündner<br />

Regierung zukam, dem Souverän zum letzten Entscheid in die<br />

Hand gelegt worden.<br />

Wir sprachen in unserer Zeitung von der rechtlichen<br />

Seite dieser Initiative. Inzwischen mußten wir aber festste!-<br />

len, daß es eine solche überhaupt nicht gab. Es wäre daher<br />

auch verfehlt, irgendwelche Parallelen zwischen der Graubündner<br />

und der <strong>Obwaldner</strong> Initiative zu ziehen. Die Konservativen<br />

gaben eine verwerfende Parole heraus, weil sie<br />

des Pudels Kern dieses freisinnig-demokratischen Vorstoßes<br />

bald heraus hatten: Man wollte und will damit das einzig<br />

konzessionsreife Projekt Greine-Blenio-Somvix bodigen, weil<br />

man sich mit Grauen und Schrecken die wirtschaftlichen Vorteile<br />

vormalt, die daraus dem schwarzen, konservativen Oberland<br />

erwachsen könnten. Wieder einmal endigte auch dieser<br />

bornierte Kamps der Demokraten Richtung Gadient mit einem<br />

Sieg über den katholischen Volksteil, 'unbesehen um die<br />

Interessen des Kantons. Ob es schließlich nicht ein Pyrrhussieg<br />

sein wird, wie alle Bemühungen der letzten Jahre in dieser<br />

Richtung, wird die Zukunft zeigen. b.<br />

Die Thurgauer wollen nichts mehr von Wohnbausubventionen<br />

wissen.<br />

Die Doppelabstimmung im Thurgau hat den erwarteten<br />

Verlauf genommen. Der Kredit von Fr. 500 000.— für die<br />

Wohnbauförderung ist mit 11 866 Ja gegen 19 456 Nein verworfeu<br />

worden. Bei der Volksabstimmung vom 23. Mai 1948,<br />

als ein Wohnbaukredit von 1,3 Will. Fr. im Feuer stand, betrug<br />

der Nein-Ueberschuß 8260. Diesmal ist er bei einer Zunähme<br />

der Stimmbeteiligung von 67 auf 73 Prozent auf<br />

7590 zurückgegangen. Ja-Ueberschüsse lieferten einzig die Gemeinden<br />

Arbon, Horn, Romanshorn, Uttwil, Amriswil uud<br />

Frauenfeld-<br />

Das Heilmittelgesetz wurde mit 18 696 Ja gegen 12 342<br />

Nein gutgeheißen. Alle Bezirke weisen annehmende Mehrheiten<br />

auf. Immerhin haben 27 ländliche Gemeinden auch diese<br />

Borlage verworfen.<br />

llri stellt Mittel für den Alpenstraßenausbau bereit —<br />

verwirft aber die alpwirtschaftliche Schule.<br />

Bei einer Stimmbeteiligung von 71 Prozent hat das Urner<br />

Volk das Kreditgesuch der Regierung über 397 000 Fr.<br />

für den Ausbau der Alpenstraßen mit 3585 Ja gegen 1677<br />

Nein bewilligt. Durch diesen Kantonsbeitrag wird eine Bundessubvention<br />

von 1,3 Will. Fr. aus dem Überbrückungskredit<br />

für die Jahre 1948/49 ausgelöst. Die gesamte Bausumme<br />

von 1,7 Mrll. Fr. soll für dringliche Verbesserungen<br />

an der Furka-, an der Gotthard- und an der Sustenstraße<br />

verwendet werden.<br />

Zugleich hatte das Volk zu einem Projekt für den Bau einer<br />

eigenen land- und alpwirtfchaftlichen Schule im Reußcicher<br />

in Altdorf zu entscheiden. Für den Bau der Schule und<br />

die notwendigen Einrichtungen war ein Kredit von Franken<br />

425 000.— erforderlich, wovon Fr. 225 000.— durch Fonds<br />

und Zuwendungen gedeckt sind. Das Kreditbegehren über die<br />

restlichen 200000 Fr. wurde aber mit 3514 Nein gegen 1732<br />

vN leider abgewiesen.<br />

Bürgerlicher Sieg bei den Regierungsratswahlen im Aargau.<br />

. ^ 1 idealistische Ansturm aus einen zweiten Sitz im 5-<br />

kopsgen Regierungsrat des Kantons Aargau ist vom Bürgertum<br />

überraschend eindeutig abgewehrt worden. Bei einer<br />

immbeteiligung von 82,3 Prozent wurden gleich im ersten<br />

-<br />

öon der Freisinnig-demokratischen und der KarrA<br />

Öa ** öen Volkspartei portierten, von der Evangellichen<br />

Volkspartei und dem Landesring der Unabhängigen<br />

weitgehend unterstützten vier bürgerlichen Kandidaten ehrenvoll<br />

gewählt. Bei einem absoluten Mehr von 30 867 erhielten<br />

Stimmen und sind gewählt: Landammann Dr. E. Bachmann<br />

laal't ^ 39 99g; ^ustizdirektor I. Rüttimann (kk.) mit<br />

£? J' f ?"" S ^rettor Dr. F. Zaugg (Bp.) mit 38 895;<br />

£rqy UIt £ x a V ® im lfreis., neu) mit 35 809 und<br />

der Direktor des Innern, Dr. R. Siegrist (soz.), mit 33 128<br />

iS rlf?" A^llstlsche Kampfkandidat Lehrer A. Richv»n'd<br />

r \ m l! 23553 stimmen deutlich im Rückf<br />

* E m eindeutiger Sieg des aargauischeu<br />

Burgertums. Em Hauptverdienst au diesem für das<br />

Bürgertum im Aargau sehr erfreulichen Resultat kommt den<br />

r<br />

t<br />

katholischen Bezirken zu, die auffallend geschlossen gegen<br />

die Sozialisten gestimmt haben. So nahm das kantonale<br />

Wahljahr im Aargau für das Bürgertum einen guten Anfang.<br />

Kantone<br />

Zürich. Raubübersall auf einen Migros-Filiallei/er. Am<br />

Samstagabend nach Ladenschluß wurde der Filialleiter des<br />

Migros-Ladens an der Seidengasse in Zürich beim Verlassen<br />

des Lokals von einem Unbekannten überfallen. Dieser setzte<br />

ihm die Pistole auf die Brust und entriß ihm eine Mappe mit<br />

Geld. Dann floh er durch mehrere Straßen, konnte aber kurz<br />

darauf bei der Geßnerallee von einem Polizisten gestellt und<br />

verhaftet werden.<br />

Zürich. Paul Schmid-Ammann wird „Volksrecht"-Redaktor.<br />

Wie das „Volksrecht", das Organ der Sozialistischen Partei<br />

aus dem Platze Zürich, mitteilt, hat der Vorstand der Sozialistischen<br />

Presseunion des Kantons Zürich Paul Schmid-<br />

Ammann als Auslandredaktor des genannten Blatten berufen.<br />

Redaktor Paul Schmid-Ammann habe diese Berufung<br />

angenommen und wird seinen neuen Posten auf Ende März<br />

antreten.<br />

Mit dieser Wahl wird offenbar die seit vielen Jahren deutlich<br />

sichtbare Durchmauserung von Redaktor Schmid-Ammann<br />

zum Sozialismus ihren Abschluß finden. In den 30er<br />

Jahren fand man ihn noch bei der Bauernpartei von Schaffhausen,<br />

wo er aber bereits die Tendenzen der „Nation" in<br />

die Bauersame hineinzutragen versuchte. Im Jahre 1935<br />

wirkte er als Promotor der verworfenen sozialistischen Krisen-<br />

Initiative. Später kam die Uebersiedlung nach Chur an die<br />

Redaktion der „Neuen Bündner Zeitung", wo der geistesverwandte<br />

Gadient seine Saat ausgehen sah. Besonders hervorgetan<br />

hat sich Schmid dort durch seine ausgesprochen kulturkämpferischeu<br />

Schriften, mit der er Unfrieden in die Reihen<br />

der Bündner Bevölkerung zu tragen versuchte, unter der<br />

ja bekanntlich beide Konfessionen vertreten sind.<br />

Been. Nochmals Zuwachs im Bärengraben. Nach der Bärenmutter<br />

Julia, die am 1. Dezember vier Junge zur Welt<br />

brachte, wartet nun auch noch die Bärin Leni mit Drillingen<br />

auf. Der Berner Bärengraben ist damit aus einen Äestand<br />

von 18 Tieren gekommen, wovon elf ältere. Damit hat<br />

es vorläufig sein Bewenden. Das Publikum wird in der kommenden<br />

wärmeren Jahreszeit gewiß nicht verfehlen, die „sieben<br />

Zwerge" zu bewundern und zu verwöhnen.<br />

Luzern. Die Luzerner Kantonspolizei bringt Goyas Selbstbildnis<br />

wieder bei. Auf Grund eines Steckbriefes nahmen am<br />

Samstagnachmittag ein Wachtmeister und ein Detektiv der<br />

Luzerner Kantonspolizei im Zuge zwischen Luzern und Arth-<br />

Goldau zwei internationale Gauner fest, die besonders ihrer<br />

Bilderdiebstähle wegen von verschiedener Seite gesucht wurden.<br />

Die beiden hatten kein Gepäck bei sich, doch entdeckte der<br />

Wachtmeister beim Verlassen des Wagens über einem andern<br />

Sitzplatz einige zusammengerollte französische Zeitungen. Als<br />

er diese alten Zeitungen auseinanderfaltete, fand sich darin<br />

das aus dem Rahmen geschnittene Selbstbildnis von Franzesco<br />

Goya, das kürzlich im Museum von Agen (Departement<br />

Lot et Garonne) entwendet worden war.<br />

Hiezu erfahren wir aus Genf noch folgende Einzelheiten:<br />

Der auffallend rasche und glückliche Zugriff der Luzerner<br />

Polizei, der es gelungen ist, die Diebe des im Museum von<br />

Agen gestohlenen Selbstportraits von Goya festzunehmen und<br />

das Kunstwerk selbst wieder aufzufinden, erregt in Genf besonderes<br />

Interesse, von wo die Untersuchung in der Schweiz<br />

ausgegangen ist. Sie wurde veranlaßt durch den Besuch eines<br />

französischen Polizeikommissärs aus Bellegavde, der am<br />

Samstag in Genf nähere Mitteilungen über den Fall machen<br />

konnte. Es stellte sich heraus, daß der Dieb und seine Komplizin<br />

die Schweizergrenze in der Nähe von Nyon überschritten<br />

und nachher zwei Nächte in einem Genfer Hotel zugebracht<br />

hatten. Ferner erfuhr man, daß von dem Haupttäter ein<br />

Zimmer im Kanton Uri bestellt worden war. Das gab der<br />

Luzerner Polizei, die wie alle ähnlichen Stellen der Schweiz<br />

von Genf aus benachrichtigt worden war, Gelegenheit zu ihrer<br />

sofortigen und von Erfolg gekrönten Aktion.<br />

Weltgeschehen<br />

Mindszenty.<br />

Der Weltprotest geg^n die Verhaftung Kardinal Mindszentys.<br />

In seinen täglichen Aussendungen kann Radio Vatikan<br />

immer neue Proteste gegen die Verhaftung des ungarischen<br />

Kardinals Mindszenty melden, Proteste, die aus allen Teilen<br />

der Welt von hochgestellten Persönlichkeiten dem Vatikan<br />

zugeleitet werden. So richtete neuestens der Staatspräsident<br />

von Chile eine solche Botschaft an den Hl. Vater. Es wird<br />

darin die Versicherung abgegeben, daß Chile alle Maßnahmen<br />

unterstützen wird, die bei internationalen Organisatiouen<br />

gegen das schändliche Vorgehen der derzeitigen ungarischeu<br />

Regierung eingeleitet werden könnten. Chile wird jede<br />

Klage aufnehmen und unterstützen, welche vor internationalen<br />

Stellen gegen dieses neue und unerträgliche Attentat aus die<br />

menschliche Würde anhängig gemacht werden sollte.<br />

Wie die katholische Zeitung „Jrish Jndependent" meldet,<br />

hat die ungarische Regierung aus das Gesuch des irischen<br />

Außenministers, einem Beauftragten Irlands den Besuch<br />

Kardinal Mindszentys zu erlauben, bis jetzt nicht geantwortet.<br />

Die Regierung von Costa Rica hat bei den Vereinten Nationen<br />

offiziell Protest gegen die Verhaftung Kardinal Mindszeutys<br />

erhoben.<br />

^<br />

Namens der britischen Regierung gab Staatsminister Mc-<br />

Neil im Unterhaus die Mißbilligung der Verhaftung des uugarischen<br />

Kardinals Mindszenty bekannt. England wird zwar<br />

keinen formellen Protest erheben, „da ein solcher sowieso nichts<br />

nützen würde". Wer der Minister betonte mit Nachdruck, daß<br />

die ungarische Regierung, wenn sie irgendwelche Achtung vor<br />

den Freiheitsrechten hätte, die sie im Friedensvertrag anerkannt<br />

hat, den Kardinal unverzüglich freilassen müßte.<br />

*<br />

Die Freiburger Studenten zur Gefangennahme Kardinal<br />

Mindszentys.<br />

Die Studentenschaft der Universität Freiburg hat an die<br />

Regierung Ungarns eine Protestresolution gegen die Gesangennahme<br />

des Kardinals Mindszenty gerichtet. In der Resolution<br />

heißt es u. a.: „Die Studenten der Universität Freibürg<br />

geben ihrer unerschütterlichen Anhänglichkeit an die<br />

Prinzipien Ausdruck, um deretwillen seine Eminenz Kardinal<br />

Mindszenty verfolgt wird und bekräftigen ihren entschlossenen<br />

Willen, sie unter allen Umständen und gegen jedermann zu<br />

verteidigen. Sie protestieren feierlich gegen die in dieser Ver-<br />

Haftung vornehmlich zum Ausdruck kommenden Angriffe aus<br />

die grundlegenden persönlichen Freiheitsrechte und auf jene<br />

wesentlichen Werte, die das Fundament einer wirklich huiuanen<br />

Ordnung bilden."<br />

Wie es zum „Geständnis" Kardinal Mindszentys kam.<br />

Wien. — Der hiesige amerikanische Sender berichtet, daß<br />

ein ungarischer Polizeioffizier, der der Vernehmung von Kardiual<br />

Mindszenty beiwohnte, nach Wien geflohen ist. Der Uugar<br />

sagte aus, daß der Kardinal nach seiner Verhaftung uuunterbrochen<br />

während 82 Stunden verhört wurde. In des<br />

Kardinals Gegenwart habe man seinen früher verhafteten<br />

Sekretär furchtbar mißhandelt. Am Ende der Tag uud Nacht<br />

weitergehenden Vernehmung sei der Kardinal zusammengebrachen<br />

und habe ein vorher bereitgehaltenes „Geständnis"<br />

unterzeichnet, das jetzt im ungarischen Gelbbuch veröffentlicht<br />

wurde.<br />

Wien. — Nach dem Organ der amerikanischen Besetzungstruppeu<br />

iu Oesterreich soll der ungarische Offizier, der dem<br />

Verhör Mindszentys beiwohnte, ausgesagt Haben, der Kardinal<br />

habe sein „Geständnis" nach Einnahme sogenannter<br />

„Wahrheitspillen" abgelegt.<br />

Das ungarische Episkopat<br />

hat einen Hirtenbrief erlassen, worin die Katholiken zur Kirchendisziplin<br />

werben. Der Hirtenbrief unterstreicht im übngen<br />

die Abhängigkeit des ungarischen Klerus vom Heiligen<br />

Stuhl. Der Versuch der Kommunisten, im Anschluß an den<br />

Fall Mindszenty die Kirche zu spalten und zu „nationalisiereu",<br />

erntet damit einen neuen Mißerfolg. Die nächste Folge<br />

wird eine weitere Verschärfung der Kirchenverfolgung sein.<br />

Die Kommunisten und die Menschenrechte.<br />

Die Generalversammlung der UNO stimmte der internationalen<br />

Erklärung der Menschenrechte mit 48 gegen 0 Stimmen<br />

zu. Sowjetrußland und seine sieben Satelliten enthielten<br />

sich der Stimme. Sklavenhalter können sich allerdings nicht<br />

gut für Rechte einsetzen, die sie in ihrem Bereich alle Tage<br />

mit Füßen treten. Ihre Zustimmung würde die erhabene<br />

Erklärung der freien Völker beschmutzt und entwertet haben,<br />

deshalb begrüßen wir die Stimmenthaltung der roten Nazi.<br />

Ihre Völker werden dereinst mit Freudenfeuern in hunderttausend<br />

Dörfern den Beitritt zur Erklärung der Menschenrechte<br />

feiern — am Tage, da sie ihre Tyrannen abgeschüttelt<br />

haben werden! Hoffen wir — bald!<br />

DIA<br />

Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, 27. Januar.<br />

12.40 Volkstümliches Konzert. 13.00 Norma von Bellini,<br />

2. Akt. 13.30 Notiers und Probiers. 17.00 Diskussionsstunde<br />

S A I S<br />

Vorteilhaft im Preis<br />

Fr. 2.11 pro<br />

Tafel<br />

6)<br />

Ä<br />

CD<br />

Cft<br />

Oi<br />

O


der Frauen. 17.80 Kinderstunde. 18.00 Lustige Schallplatten.<br />

18.30 Paul Eipper. 18.50 Kinoorgel. 19.05 Schottische Volksweisen.<br />

19.55 Studioorchester. 20.35 „Die weiße Weste",<br />

Hörspiel. 22.05 Kammermusik.<br />

Freitag, 28. Januar.<br />

10.20 Schulfunksendung. 12.15 Schneebericht. 12.40 Studioorchester.<br />

13.25 Schweizerinnen in fremden Ländern. 17.00<br />

Italien von heute. 17.30 Jugendstunde. 18.00 „De Großvatter",<br />

Toggenburger Singspiel. 18.55 C. Dumont. 19.10<br />

Weltchronik. 20.00 Studioorchester. 21.25 Das literarische<br />

Bulletin: Januar. 22.05 Für Musikliebhaber.<br />

Samstag, 29. Januar.<br />

12.15 Sportvorschau. 12.50 „Die lustigen Weiber von<br />

Windsor". 13.35 Schlagzeilen. 13.50 Bolksliederquartelt.<br />

14.00 Winter im <strong>Obwaldner</strong>land, Dialektplauderei. 14.45<br />

Jnnerschwyzer Volksmusik. 14.30 Anekdoten. 15.00 W Bernays<br />

erzählt von Wales. 15.30 Volkstümliche Musik. 16.00<br />

Männerchor Rapperswil. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30<br />

Plaudereien am Klavier. 16.50 Kapelle Jean-Louis. 17.30<br />

Der Raub des Chinabaumes, Hörfolge. 18.00 Liederkonzert.<br />

18.30 Studenten am Mikrophon. 19.00 Luzerner Kirchenglocfen.<br />

19.10 Haendel: Violinsonate. 20.00 Ländlerkapelle<br />

Alpengruß, Frutigen. 20.15 Ein Bunter Abend „außer der<br />

Reihe". 22.0b Der Musikfreund wünscht.<br />

K i n o S E E F E L D S a m e n<br />

G<br />

Nur noch heute Mittwoch, den 26. Januar, 20.15 Uhr:<br />

Kulturfilm — nur für Erwachsene<br />

M i t Büchse u n d Laffo<br />

durch d a s geheimnisvolle A f r i k a<br />

Donnerst^ bis Sonntag, den 27. bis 30. Januar. 20.15 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.15 Uhr)<br />

Das filmisch-musikalische Großereignis:<br />

S i n g e n d e E n g e l<br />

(deutsch gesprochen).<br />

(Jugendliche unter 18 Jahren haben keinen Zutritt!)<br />

Extra-Allssiihlllllgt«<br />

Theater in der Mendi, im Gasthaus M i<br />

M e l k u n d V r e n e l i<br />

(nach Jeremias Gotthelf).<br />

Heimatstück in 3 Akten, von Gertrud tzeuberger.<br />

Spieltag:<br />

Sonntag, den 30. Januar, 37<br />

nachmittags 3 Uhr und abends 8 Uhr<br />

Eintrittspreise: Fr. 2.— und 1.50.<br />

Extra-Autokurse: ©anten Bahnhof ab 14 Uhr und 19 Uhr.<br />

Nach der Nachmittags-Aufführung: Extra-Kurs:<br />

Slalden, Rötzli, ab 17.30 Uhr.<br />

Billett-Vorbcstellung: Tel. 8 64 91 (Burch, Post).<br />

Vorbestellte Billette müssen 5 Minuten vor'Beginn<br />

abgeholt sein, ansonst wird darüber verfügt.<br />

Freundliche Einladung, statt). Jungmannfchaft Schwendi.<br />

Gesucht<br />

mit Eintritt zweite Hälfte<br />

März und Saisondauer bis<br />

Oktober: 36<br />

1 Saaltochter<br />

1 Lingöre<br />

1 Glätterin<br />

1 Wäscherin<br />

1 Ofsicemädchen<br />

1 Personalmädchen<br />

1 Küchenmädchen<br />

1 Kiichen/Kellerbursche<br />

1 Cafferolier<br />

Offerten mit Referenzen an<br />

Hotel Vitznauerhof,<br />

Vitznau.<br />

Das Inserat<br />

ist die Waffe<br />

des Kaufmannes I<br />

St, mach«<br />

liebe Schwester, Schwägerin und Tayte<br />

F r ä u l e i n A g n e s Britfchgi<br />

Mitglied der Marianischen Jungfrauenkongregatio«<br />

-d.»d «m «» tu,,, im 81.<br />


Tarnen / Samstag, den W. Januar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 8<br />

O b w l d n e r A M e u n ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden g Rp., Schweiz l l Rp., Reklame 35 Rp. - Für<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie Redaktion- Dr ^ann- SRritVhnii Wshnnrfi Tns ü n l cr i lt i c ' l= 2l nno! !)m e ; Sck)weizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

2<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden , h'» , " 0 L• „ ^ ® 0


Währschafter<br />

i?<br />

r<br />

3 *'<br />

J<br />

/ / V<br />

Lbwaldner Fahnenschwinger-Nachwuchs — Drillinge im Hause Josef Heß-Rölli in Garnen.<br />

höhen zu können. Außerdem wird demnächst eine öffentliche<br />

Sammlung von Haus zu Haus durchgeführt. Bereits h^oen<br />

sich die Arbeiter und Angestellten eines Betriebes verpfuchtet,<br />

5 Prozent ihres Jahreslohnes pro <strong>1949</strong> für den Bezirksipital<br />

beizusteuern. Innert drei Monaten gelang es den ^mtianten,<br />

für den Zofinger Spitalbau 850 090 Fr. an Zuwendüngen<br />

zu sammeln. Damit stehen annähernd 2 Millionen<br />

Franken zur Finanzierung der Bauten bereit. Vom Staat<br />

Aargau erwartet man die Leistung von rund 59 Prozent<br />

Subvention.<br />

So zu lesen in einem außerkantonalen Blatt über die geplante<br />

Spitalerweiterung in Zofingen. Den gleichen Schwung<br />

werden wir auch in Obwalden benötigen, wenn es einmal<br />

mit der projektierten Spitalerweiterung Ernst zu machen gilt.<br />

Um Weg und Steg am Pilatus. In Luzern hat sich die<br />

»Pro Pilatus", eine Vereinigung, die zahlreiche alpinistische<br />

und sportliche Vereine und Korporationen umsaßt, neu gebildet.<br />

Ihr Ziel ist die Säuberung und der Ausbau der arg<br />

hergenommenen Pilatuswege, Schutz der Wälder und der<br />

Alpenblumen, Anbringung von Wegweisern und Wegmarkierungen.<br />

Es soll auch eine Eingabe gegen das viele Artillerieschießen<br />

vom Eigental aus an die zuständigen Stellen<br />

gerichtet werden. Die Vereinigung verfolgt durchaus ideelle<br />

Zwecke, so wie sie den Wünschen des berg- und naturfreudigen<br />

Wanderers entsprechen. Zum Präsidenten wurde Herr<br />

Clemens Blättler, Prokurist, Luzern, zum Vizepräsidenten<br />

Ratsherr Keiser, Präsident der Korporation Hergiswil, gewählt.<br />

Die Vereinigung erwartet, daß sich weitere Vereine<br />

und Korporationen im Gebiete des Pilatusmassivs der Organisation<br />

anschließen.<br />

Sarnen. Wir möchten nochmals auf die einmalige Wiederholung<br />

des Gastspieles „Friedericke" von Franz Lehar hinweisen.<br />

Bei rechtzeitiger Vorbestellung sind noch einige Plätze<br />

verfügbar.<br />

' Sarnen. Glückskette. Vor 239 Zuschauern konnte letzten<br />

Sonntag das Fußballtreffen Sarnen I — Hergiswil I, das<br />

4 : 4 endigte und im Zeichen der Glückskette stand, bei idealem<br />

Wetter durchgeführt werden. Wir möchten hier noch allen<br />

herzlich danken, welche zu diesem Erfolg beigetragen haben,<br />

konnten wir doch einen schönen Betrag von Fr. 155.65 der<br />

Glückskette überweisen. Wir hoffen auf Ihre weitere Unterstützung<br />

und grüßen Sie sportlich.<br />

F. C. Sarnen.<br />

Melchthal. Herrlicher Skisonntag. Die Berge in Sonnenglänz<br />

und Pulverschnee — das gab einen Zusammenklang von<br />

Naturschönheit und Sport, wie man ihn nur an besonders<br />

glücklichen Tagen erleben kann. Besser hätte das Wetter den<br />

letzten Sonntag nicht „zurecht" machen können, um mit großer<br />

Beteiligung das Freundschafts-Slalom durchzuführen, und<br />

zwar ohne Unfall.<br />

Damen: 1. Fenk Agnes 223 2/5, 2. Michel Hedy 224.<br />

3. Michel Marie. 4. Michel tzanny, Kerns.<br />

Junioren: 1. Michel Hans 1522/5. 2. Michel Josef<br />

1681/5. 3. Fenk Alois. 4. Fenk Josef. 5. Reinhard Hans.<br />

Senioren: 1. Michel Paul 1452/ö. 2. Bucher Walier,<br />

Kerns 1491/5. 3. Aufdermauer Walter 174 2/5. 4.<br />

Huwyler Otto. 5. Michel Siegfried. 6. Flück Leo, Kerns.<br />

(Tagessieger: Michel Paul, SC. Melchtal.)<br />

O um aller Heiligen willen! rief die Scuderi, indem sie<br />

mit beiden Händen das Gesicht bedeckend in die Polster zurücksank.<br />

Das Fräulein hatte wohl Ursache genug, sich auf<br />

diese Weise zu entsetzen. Anne Guiot, die Tochter eines verarmieii<br />

Bürgers, war von klein auf bei der Scuderi, die sie,<br />

wie die Mutter das liebe Kind, erzog mit aller Treue und<br />

Sorgfall. Als sie nun herangewachsen, fand sich ein hübscher,<br />

sittiger Jüngling, Claude Brusson geheißen, ein, der um<br />

das Mädchen warb. Da er nun ein grundgeschickter Uhrmacher<br />

war, der sein reichliches Brot in Paris finden mußte,<br />

Anne ihn auch herzlich liebgewonnen hatte, so trug die Scuderi<br />

gar kein Bedeuten, in die Heirat ihrer Pflegetochter einzuwilligcn.<br />

Die jungen Leute richteten sich ein, lebten in stiller,<br />

glücklicher Häuslichkeit, und was den Liebesbund noch<br />

fester knüpfte, war die Geburt eines wunderschönen Knaben<br />

der holden Mutter treues Ebenbild.<br />

Einen Abgott machte die Scuderi aus dem kleinen Olivier,<br />

den sie stunden-, tagelang der Mutter entriß, um ihn<br />

zu liebkosen und zu hätscheln. Daher kam es, daß der Junge<br />

sich ganz an sie gewöhnte, und ebensvgern bei ihr war wie bei<br />

der Mutter. Drei Jahre waren vorüber, als der Brotneid<br />

der Kunstgenossen Brussons es dahin brachte, daß seine Arbeit<br />

mit jedem Tage abnahm, so daß er zuletzt sich kaum kümmerlich<br />

ernähren konnte. Dazu kam die Sehnsucht nach sei-<br />

'<br />

Schwendi. Theater. Die Schwander haben mit der Wahl<br />

be* Theaters „Melk und Breneli" von Jeremias Gotthelf bewiesen,<br />

daß sie den Wert bodenständiger und lebensnaher<br />

Werke' schätzen und deren Inhalt eindrucksvoll darzustellen<br />

vermögen. Das Werk, das seinerzeit im Radio durch die<br />

Spielleute des Heimatschutztheaters Bern gebracht wurde,<br />

stellt an die einzelnen Darsteller große Anforderungen. Mit<br />

erstaunlicher Einfühlung in die Materie und sinnvoller Gestaltung<br />

der einzelnen Szenen gelang es den Spielern, die<br />

Besucher voll zu befriedigen. Es lohnt sich, den Sonnenberg<br />

auszusuchen und das Stück mitzuerleben. Mögen die Extra-<br />

Ausführungen ebenfalls recht gut besucht werden, es wäre<br />

schade, wenn solche Werte nicht voll ausgenützt würden, -g-<br />

Kerns, 's Föhnli. Jeder Kanton hat seine besondere Eigeuart,<br />

damit das schöne Helvetia gesamthaft ein Kleinod fei-<br />

Das Volk „t de Ländere" hat als Hauptmerkmal den herben<br />

Duft des devb-fromm Bäuerlichen aus der Zeit Bruder<br />

Klausens in sich bewahrt als kostbare Gabe der alten Eidgenossen.<br />

Wo der hohe Firn der Berge das heimelige Obwalden<br />

grüßt, liegt das schöne Sarnen mit seinen alten Häufern,<br />

Gassen und Brunnen von anno dazumal... Noch steht der<br />

Landenberg auf seinen hohen Brauern wie einst, als der<br />

schmucke Ort noch unterdrückt war und Landsknechte und<br />

Söldner im Dorfe Karten fpielten und beim Humpen Wein<br />

Kriegsgeschichten erzählten. Mitten in eine ähnliche Zeit<br />

führt uns das Lustspiel „'s F ä h n l i" von H. Grob, das am<br />

letzten Sonntag in Kerns zum zweitenmal über die Bretter<br />

ging.—- Der Gesamteindruck des Theaters ist sehr gut. Licht<br />

und Frohsinn leuchten uns wahrhaft treu aus alten Tagen<br />

entgegen, von denen wir gerne etwas mitnähmen ins Leben<br />

unserer Zeit. Das heimatliche Stück hilft uns zur Wertschätzung<br />

des Althergebrachten, Frischfrohen aus dem SchwelzerHaus,<br />

zumalen wenn in der zunachtlichen Traulichkeit beim<br />

herrschaftlichen Grundacherhuis ein schwarzer Schatten über<br />

das holprige Pflaster huscht, wenn die zigeunerdunkle Judith<br />

(schauspielerisches Talent), eifersüchtig wartend, ihre heiße<br />

Leidenschaft zum Heini (prächtige Hauptfigur) aus dem wunden<br />

Herzen stöhnt...<br />

Erwähnt sei noch die gute Uebersetzung von Hrn. Julian<br />

Dillier, die dem Stück die urwüchsige <strong>Obwaldner</strong>-Mentalität<br />

gegeben und die neuen und doch so „alten" Bühnenbilder der<br />

Herren Diethelm und Haas, die das stolze, aristokratische<br />

Sarnen von einst wieder aufleben lassen.<br />

Für die kommenden Aufführungen recht guten Erfolg!<br />

H. W.<br />

Sächseln. Vier Tote im Dorf. Wie ein Heiligtum<br />

kommt mir das Dorf vor. Vier Trauerhäuser bergen heute,<br />

da diese Zeilen geschrieben werden, die sterbliche Hülle eines<br />

lieben Heimgegangenen. Und es ist, als ob die Menschen leifer<br />

reden, als ob die Blicke einander freundlicher begegnen<br />

und der Händedruck wärmer sei. Leid bringt die Menschen<br />

einander näher und läßt so manches vergessen, was trennend<br />

wirkt. Vier Tote predigen lauter als hundert Lebende.<br />

An der Brünigstraße, in seinem schönen Heim, liegt friedlich<br />

schlafend Herr Robert Achermann-Halter,<br />

Handlung. Lange schon hat der Tod angeklopft bei ihm und<br />

lange war die Gesundheit dieses Mannes untergraben. Seine<br />

treue Gemahlin hat ihn gepflegt voll Aufopferung und Liebe,<br />

bis sie ihm die Augen schloß am 22. Januar. Gott tröste<br />

sie in ihrem Leid.<br />

Giswil. (Korr.) Auf gottbefohlener Visite im <strong>Obwaldner</strong><br />

Ländchen hat Meister Tod auch die Giswiler nicht vergessen.<br />

Als erster des neuen Jahres beugte sich ihm Einwohner-Vize-<br />

Präsident Joses von Moos-Röthlin, Metzgermeister,<br />

im Alter von bereits 65 Jahren. Als treubesorgter, herzensguter<br />

Familienvater, als loyaler und senkrechter Bürger<br />

hat er sich allzufrüh von uns verabschiedet. Der Familie galt<br />

sein ganz besonderes Sinnen. Im Beruf war es die solide<br />

Fachkenntnis, die ihm nicht bloß Glück, vielmehr Achtung<br />

und Ehre eingebracht. Im politischen Leben galt seine Tat<br />

für das allgemeine Wohl. Von Herzen liebte er die Armen<br />

und Bedrängten. Nicht auf Reichtum beruhte fein Geben,<br />

nein, aus innerster Seele rührte ihn die Not. Darum war<br />

sein letzter Gang-ein so beredtes Zeugnis, daß man ihn nie<br />

vergessen wird im Gebet und hl. Opfer der Kirche. Gott kann'<br />

ihn einzig hinreichend belohnen. Aufrichtige Teilnahme!<br />

Eine Woche später meldete sich der Tod bei Vater Roman<br />

Enz-Schäli, Althaus. Dieser stand im 75. Lenem<br />

schonen, heimatlichen Genf, und so geschah es, daß die<br />

kleine Familie dorthin zog, des Widerstrebens der Scuderi<br />

die alle nur mögliche Unterstützung versprach, unerachtet. Noch<br />

ein Paarmal schrieb Anne an ihre Pflegemutter, dann schwieg<br />

ste, und diese mußte glauben, daß das glückliche Leben in<br />

Brussonv Heimat das Andenken an die früher verlebten Tage<br />

nicht mehr aufkommen lasse.<br />

?<br />

maT . en '. e^t gerade dreiundzwanzig Jahre her, als<br />

Brusion mit seinem Weibe und Kinde Paris verlassen und<br />

nach Genf gezogen.<br />

O entsetzlich, rief die Scuderi, als sie sich einigermaßen erholt<br />

hatte, o entsetzlich! Olivier bist du? — der Sohn meiner<br />

Anne! Und jetzt! —<br />

Wohl, versetzte Olivier ruhig und gefaßt, wohl, mein würdiges<br />

Fräulein, hättet Ihr nimmermehr ahnen können, daß<br />

der Knabe, den Ihr wie eine zärtlichste Mutter hätscheltet,<br />

dem ^hr, aus Eurem Schoß ihn schaukelnd, Näscherei an<br />

Jia|cheret m den Mund stecktet, dem Ihr die süßesten Namen<br />

0a - i'r l um ^unglinge gereift dereinst vor Euch stehen würde,<br />

gräßlicher Blutschuld angeklagt! Ich bin nicht vorwurfsfrei'<br />

die Chambre Ardente kann mich mit Recht eines Verbrechens<br />

zeihen; aber, so wahr ich selig zu sterben hoffe, sei es auch<br />

s a ^anb Tein fiin<br />

' ^ von jeder Blutschuld<br />

nicht durch mich, nicht durch mein Verschulden fiel der un-<br />

STirfi im Haus des Herrn Werner Rohrer, Post-<br />

. ? S t Z v weite Tote. Es ist Herr Johann<br />

M°e"b e r-Rickenbach, der Vater unseres verdienten Lehrers<br />

Als pensionierter Rangiermeister kam er nach Sächseln<br />

um sehten Lieben näher zu fem und einen frohen Lebensabend<br />

hier zu verbringen. Wie oft sah man Vater Weber<br />

mit seinem markanten Kopf und den freundlichen dunklen<br />

Augen der Kirche zuwandern- ^och das Leid pochte so<br />

bald bei ihm an. Lange war er leidend, 40 Monate bestandig<br />

bettlägerig Auch ihn hat eine treue, aufopfernde Gemahl,n<br />

gepflegt, bis er eingehen dürfte zur Ewigen Ruhe am 23 ^an<br />

i Möge ^ all seinen Lieben ein liebevoller Furbitter<br />

1m<br />

Totenkapelle schläft still und bescheiden, wie sie im<br />

Leben war Frau Franz iska Zum st ein, Edlsned.<br />

Der Tod hat sie erlöst von schwerem Leiden und zetzt wird sie,<br />

.deren Geist umnachtet war, klar und gluck ellg die Gehe.mnisse<br />

schauen, die uns allen noch verhüllt stnd^ Dem guten<br />

Franzeli trauert der zurückgebliebene Gatte nach.<br />

Im Hotel Kreuz hat die Hände zur ewigen Ruhe gefaltet<br />

am 24. Januar Fräulein Agnes Britschgi Diese<br />

Hände haben viel gearbeitet und geleitet und sie haben sich<br />

auch oft zum Gebet gefaltet. Wie viel kam Fraulem Agnes<br />

in unser Bruder-Klausen-Heiligtum. Das zierliche, feine<br />

Fräulein mit den weißen Haaren ist wohl manchem aufgefallen<br />

Schon lange aber wurde auch sie vom Leid Heringesucht<br />

und der Tod trat als Erlöser an sie heran.<br />

VierToteimDorf predigen lauter als hundert Lebende-<br />

Mitten im Leben sind wir vom Tode umgeben!" Wer<br />

aber diese vier Toten sieht, erschrickt nicht vor dem Tod Es<br />

strahlt ein Friede aus von ihnen, der von einer andern Welt<br />

zeugt. I. L.<br />

Sächseln. (Korr.) Zum 60. Geburtstag unseres Künstlers<br />

Josef Haas-Triverio überbrachte am Donnerstagabend eine<br />

Abordnung des Gemeinderates dem Meister in seinem Heim<br />

die Glückwünsche der Behörde und Bevölkerung. Dann brachte<br />

die Musikgesell'schaft „Eintracht" dem Gefeierten vor seinem<br />

Haus am See ein solennes Ständchen.<br />

Alpnach. (Eing.) Sonntag, den 23. Januar <strong>1949</strong>, fand im<br />

Gasthaus Schlüssel in Alpnachdorf die Generalversammlung<br />

des Ob- und Nidwaldner kantonalen Sch wingerverb<br />

a ndes statt. Präsident Reber eröffnete die normal besuchte<br />

Versammlung von zirka 110 Mitgliedern, wobei er<br />

speziell die Ehrenmitglieder begrüßte. Protokoll und Festbericht,<br />

sowie die gutgeführte Rechnung wurden von der Versammlung<br />

genehmigt und verdankt. Aus dem kurz gefaßten,<br />

aber aufschlußreichen Jahresbericht des Präsidenten konnte<br />

man feststellen, daß die Mitgliederzahl auf 1132 angestiegen<br />

ist. Unter dieser Zahl ist zu verstehen, daß da die Aktiven,<br />

Passiven, sowie die Ehrenmitglieder nnd Veteranen gezählt<br />

sind. Der Jahresbeitrag von Fr. 1.— wurde wie bis anhin<br />

beibehalten. Das Traktandum Wahlen betreffend Delegierten<br />

und Kampfrichter war bald erledigt, hingegen die Wahl der<br />

Verwaltungskommission Hotel Alpina Brünig gab mehr zu<br />

schaffen, da zwei Demissionen vorlagen. Aber mit gesunder<br />

Ueberlegung wurde auch dieses Problem gelöst. Was das Arbeitsprogramm<br />

anbetrifft, kommen die Schwinger zu ihrer<br />

Sache, denn vorerst werden zwei Schwingkurse durchgeführt,<br />

der eine in Stans, der andere in Sächseln, wobei beim letztern<br />

ein Kampfrichterkurs angegliedert wird. Ein Frühjahrsschwinget<br />

wird in Hergiswil durchgeführt, das kantonale Verbandsfest<br />

in Verbindung mit Uri in Alpnach-Dorf, der Jungschwingertag<br />

in Kerns, ferner gelangen der Brünig- und Allwegschwinget<br />

zur Durchführung. Unter Verschiedenem wurde<br />

den letztes Jahr ernannten Ehrenmitgliedern ein schönes Diplom<br />

überreicht. Nach dreistündiger Tagung konnte der<br />

Präsident die gut verlaufene Generalversammlung schließen,<br />

wobei er den Mitgliedern für die gute Kameradschaft den<br />

Dank aussprach.<br />

Be.<br />

glückliche Cardillac! — Olivier geriet bei diefen Worten in<br />

ein Zittern und Schwanken. Stillschweigend wies die Scuderi<br />

auf einen kleinen Sessel, der Olivier zur Seite stand.<br />

Er ließ sich langsam nieder.<br />

Ich hatte Zeit genug, fing er an, mich auf die Unternmmg<br />

mtt Euch, die ich als die letzte Gunst des versöhnten<br />

Himmels betrachte, vorzubereiten, und so viel Ruhe und Fasr<br />

^rÜ* U 0 ettnimen als nötig, Euch die Geschichte meines ent-<br />

.schlichen, unerhörten Mißgeschicks zu erzählen. Erzeigt mir<br />

die Barmherzigkeit, mich ruhig anzuhören, so sehr Euch auch<br />

die Entdeckung eines Geheimnisses, das Ihr gewiß nicht ge-<br />

Grausen erfüllen mag. Hätte mein<br />

K S J l<br />

^ "jemals verlassen! So weit meine<br />

trmTsnW sir/ 1 "<br />

^ude ich mich wieder, von den<br />

^netzt, von ihren Klagen, die ich<br />

ält6n<br />

das dpnm^ m ??! f Fracht. Später kam mir<br />

Bewußtsein des drückendsten<br />

rnjl' tosen Elends, m dem meine Eltern lebten.<br />

aIIen<br />

Von rt ^ seinen Hoffnungen getäuscht.<br />

Maenlck" Graui.nledergebeugt, erdrückt, starb er in dem<br />

fieIlmgen<br />

schmied Ira & •<br />

war, mich bei einem Goldschmied<br />

als Lehrzunge unterzubringen.<br />

(Fortsetzung.)


ensjahr. Bald hätte die Welt ihn vergessen, den einfachen,<br />

zurückgezogenen Holzlismader, der so stille gelebt. Denn<br />

„Bintäbalzä Roman" hatte sichtlich mit seiner Familie den<br />

Himmel nicht auf Erden- Arm und doch zufrieden in diesem<br />

Schicksal, hat er gelebt. Seine Frau ist ihm vor bereits 7 Iahren<br />

vorangegangen im Tode. Nun läuteten auch die Glocken<br />

über ihn die Ewigkeitspsalmen: „O tauche, Kind der Zeit,<br />

das Jahr in Ewigkeit." Aufrichtiges Beileid den Hinterbliebenen.<br />

Giswil. (Eing.) Letzten Montag verschied nach längerem<br />

Leiden alt Gemeinderat Peter Ming-Eberli. Seine<br />

Wiege stand auf der sonnigen Guggen, wo er im Jahre 1881<br />

geboren, mit drei Brüdern und zwei Schwestern aufgewachsen.<br />

Tiefe Religiösität, Einfachheit und gute Sitte waren die<br />

Leitsätze seiner Erziehung, die er vom Elternhaus übernommen<br />

und getreulich auf seine Familie übertragen.<br />

Im Jahre 1903 zog Peter mit zwei seiner Brüdern über<br />

den Ozean, um im seinen Lande Kalifornien sein Glück zu<br />

suchen und einen Platz an der Sonne zu erobern. Er verheiratete<br />

sich dort 1911 mit Frl. Frieda Eberli, welche er aus<br />

seiner Heimat kommen ließ. 1913 zog es Peter mit seiner<br />

Familie wieder in seine alte Heimat zurück, um im Jahre<br />

1915 sich mit Uebernahme des Heimwesens Zündli wieder<br />

seßhaft zu machen. Die Familie verlebte glückliche Jahre und<br />

wuchs mittlerweile auf 10 Kinder an, vier Kinder starben im<br />

frühen Alter. Peter erlebte Großvaterfreuden an 10 Enkellindern.<br />

Peter Ming war ein friedfertiger, hilfsbereiter, gerader<br />

Charakter, seine Intelligenz und Tatkraft wußten seine<br />

Mitbürger zu schätzen. Seit 32 Jahren bis zu seinem Tode<br />

versah er das Amt eines Einwohnerkassenverwalters in mustergültiger<br />

Weise. 1936 wählte ihn die Einwohnergemeinde<br />

in den Gemeinderat, dessen Vizepräsident von 1941 bis 1946<br />

re war. Ein vollgerüttelt Maß Arbeit im Dienste der Allgemeinheit,<br />

man denke nur an die vielen Gänge und Besorgungen<br />

als Gemeindequartiermeister während den 6 Jahren<br />

der Mobilisation. — Im Buche des Lebens stehen so viele<br />

Seiten, angefüllt mit Arbeit und guten Werken, der himmlisch«<br />

Vater wird dem lieben Peter sicher ein gutes Quartier<br />

anweisen und seine werktätige Liebe und treu getane Pflicht<br />

lohnen. Friede seiner Seele! Den Angehörigen unser herzlichstes<br />

Beileid!<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Keine rote Fahne für Thun! — Das Nachspiel<br />

einer sozialistischen Anmaßung. K. Als am 1. Mai 1948 der<br />

Thuner Stadtpräsident die am Rathaus ausgehängte rote<br />

Fahne herunterholen ließ, hat die rote Gemeinderatsmehrheit<br />

in einer sofort einberufenen Sondersitzung diese Maßnähme<br />

rückgängig gemacht und gleichzeitig beschlossen, auf<br />

Gemeindekosten eine rote Fahne anzuschaffen. Gegen diesen<br />

Beschluß wurde von einigen Bürgern Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt<br />

erhoben. Es wurde darauf hingewiesen,<br />

daß öffentliche Gelder nicht für die Anschaffung von<br />

Parteifahnen verwendet werden dürsten. Der bernische Regierungsrat<br />

hat nun diese Beschwerde in zweiter Instanz gutgeheißen.<br />

In der Begründung seines Entscheides führt der<br />

Regierungsrat u. a. aus:<br />

„Es kann im Ernst nicht abgestritten werden, daß die rote<br />

Fahne das Symbol der marxistischen Weltanschauung und<br />

des Klassenkampfes darstellt; jedenfalls wird sie so allgemein<br />

empfunden. Sie ist daher ein politisches Kampsshmbol einer<br />

Bevölkerungsschicht gegen andere Bevölkerungskreise. Das<br />

Gemeinwesen soll indessen nach demokratischen Grundsätzen<br />

über den politischen Macht- und Parteikämpsen stehen. Der<br />

Ankauf einer Parteifahne aus öffentlichen Mitteln, die aus<br />

sämtlichen Bevölkerungskreisen stammen, entspricht nun keinem<br />

öffentlichen Bedürfnis, sondern ist im Gegenteil geeignet,<br />

einen großen Teil der Bevölkerung vor den Kopf zu<br />

stoßen. Anstatt den politischen Kampf unter den Parteien<br />

zu mildern, wie es der Stellung des Gemeinwesens eher entsprechen<br />

würde, würde diese Maßnahme zu einer Verschärfung<br />

führen. Die Anschaffung der roten Fahne durch den Gemeinderat<br />

widerspricht deshalb der Vorschrift von Art. 48<br />

des Gemeindegesetzes und erweist sich als ungesetzlich."<br />

Mit der Gutheißung der Beschwerde wird der Gemeinde<br />

Thun der Ankauf einer roten Fahne untersagt. Gleichzeitig<br />

hat sie die Verfahrenskosten zu tragen. Durch seinen Entscheid<br />

hat der bernische Regierungsrat dafür gesorgt, daß<br />

weiterhin eine saubere Trennung zwischen den Ausgaben einer<br />

Partei und denen einer Gemeinde besteht, eine Trennung,<br />

die von der sozialdemokratischen Gemeindemehrheit in<br />

Thun nicht immer gehalten wurde.<br />

Bern. Schmeres Autounglück. Drei Tote. — Ein Genfer<br />

Automobil, das vom 58jährigen schweizerischen Diplomingenieur<br />

Pierre Mussard gesteuert wurde, geriet auf einer vereisten<br />

Straße -bei Mont-Vaudrey im Jura, unweit der sranzösisch-schweizerischen<br />

Grenze, ins Schleudern und überschlug<br />

sich. Dabei wurden der Lenker des Wagens und eine mitfahrende<br />

Französin, die 42jährige Hotelbesitzerin Frau Martin<br />

aus Annecy, sofort getötet, woraus das Fahrzeug in Brand<br />

geriet. Aus dessen Trümmern wurden die verkohlten Leichen<br />

der beiden genannten Personen geborgen sowie ein noch lebender<br />

dritter-Insasse, der Sekretär Mussards, der 58jährige<br />

Finnländer Helmir Tavastscherna, der jedoch kurz daraus<br />

den erlittenen schweren Verletzungen und Brandwunden erlag.<br />

—, Eine Damentasche, die unweit der Unglücksstelle aufgefunden<br />

wurde und die vermutlich beim Umkippen des Wagens<br />

aus diesem herausgeschleudert worden war, enthielt eine<br />

Reihe von Schmuckstücken von bedeutendem Wert. Ingenieur<br />

Mussard befand sich aus einer Geschäftsreise nach Paris, wo<br />

er ebenfalls ein Büro unterhielt.<br />

Solothurn. Ein Fingerzeig für Eltern. Einem Entscheid<br />

des solothurnischen Obergerichtes ist zu entnehmen:<br />

„Da sich schon in der Jugendgerichtsverhandlung gezeigt<br />

hat, daß die Eltern des Angeschuldigten es an einer strengen<br />

Erziehung fehlen ließen, und da er zum erstenmal bestraft<br />

wird, soll ihm noch einmal eine Chance gegeben und der bedingte<br />

Strafvollzug gewährt werden. Er ist auf die Dauer der<br />

Probezeit von 5 Jahren unter Schutzaufsicht zu stellen. Während<br />

des ersten Jahres der Probezeit ist ihm ferner jeglicher<br />

Kinobesuch zu verbieten; gerade Filme und schlechte Bücher<br />

haben einen sehr ungünstigen Einfluß auf ihn ausgeübt. Wenn<br />

der Angeklagte sich nicht an dieses Verbot hält, wird die<br />

Strafe vollzogen." Mit diesem Entscheid hat das Solothurner<br />

Obergericht bestätigt, daß der Film den Jugendlichen zuviel<br />

bietet. Er überschüttet den Geist mit Bildern, die er<br />

schon deshalb nicht verarbeiten kann, weil sie viel zu flüchtig<br />

sind. Dadurch wird der unfertige junge Mensch überreizt, geistig<br />

überladen, durch überspitzte Eindrücke blasiert und zu<br />

oberflächlicher, exaltierter Denkart erzogen.<br />

Baselland. Das älteste Christliche Zeugnis auf Schweizerbodsu.<br />

Letzten Herbst ist in Kaiseraugst bei Grabarbeiten ein<br />

Grabstein gefunden worden, den ein gewisser Amatus seiner<br />

im 65. Altersjahr verstorbenen „süßesten" Gemahlin Eußtata<br />

setzen ließ. Wie Prof. Dr. Laur, der die Ausgrabungen<br />

in Kaiseraugst seit Jahren mit Umsicht betreut, in der Zeitschrist<br />

„Urschweiz" mitteilt, weist die Inschrift noch auf heidnischen<br />

Brauch hin mit der üblichen Formel: „Den göttlichen<br />

Manen und zum ewigen Gedächtnis..Dagegen enthält<br />

der Grabstein in seinem Giebel ein altes christliches Symbol,<br />

einen Anker. Er brachte den Gedanken zum Ausdruck, daß der<br />

Verstorbene den sicheren Hafen des Gottesreiches erreichen<br />

werde. Da in der Nähe des Grabsteines mehrere Gräber aus<br />

der Zeit Kaiser Konstantins gefunden worden sind, geht man<br />

nicht fehl, auch diesen Stein aus der Zeit von 306—350<br />

n. Chr. zu datieren. Amatus und seine verstorbene Ehefrau<br />

gehörten zur römischen Christengemeinde, die im römischen<br />

Kastell entstanden war.<br />

Weltgeschehen<br />

Der — eiserne — Vorhang fällt hinter dem chinesischen<br />

Drama.<br />

Das chinesische Drama oder zum mindesten das Drama<br />

Chang Kai Cheks ist beim Schlußakt angelangt. Der Marschall<br />

hat eine eindrucksvolle Schlußbotschaft an die Nation<br />

gerichtet, worin er unter anderem erklärt, er habe sein ganzes<br />

Leben lang den Frieden als die einzige solide Grundlage Politischer<br />

Reformen betrachtet. Indirekt gab Chang Kai Chek<br />

also zu, was man schon lange wußte, daß nämlich die Kommunisten<br />

so lange nichts von einem Ende des Bürgerkrieges<br />

wissen wollten, als der Marschall an der Macht blieb. Aber<br />

wird die Demission Chang Kai Cheks — naive Gemüter<br />

streiten sich darüber, ob sie definitiv oder provisorisch sei! —<br />

China wirklich den Frieden bringen und nicht viel eher den<br />

sattsam bekannten Terror der kommunistischen „Volksdemostatte"?<br />

Man kann nicht am letzteren zweifeln und man muß<br />

bei der Demission Chang Kai Cheks unmittelbar an diejenige<br />

des verstorbenen Präsidenten Benesch denken, der durch seine<br />

Beschwörung des Bürgerfriedens ebenfalls nicht das geringste<br />

am Ruin feines Landes zu ändern vermochte. •— Chang Kai<br />

Chek ist bereits in seine Heimatprovinz abgereist, die Regierung<br />

von Nanking hat eine Delegation für die Fredensver-<br />

Handlungen ernannt und dabei ausdrücklich erklärt, daß sie<br />

die vom Kommunistenführer Mao Tse Toung gestellten acht<br />

Voraussetzungen restlos annimmt.<br />

Chang Kai Chek geht'.<br />

Aus Nanking kommt die seit einiger Zeit erwartete Nachricht<br />

vom Rücktritt des chinesischen Staatsptäsidenten Chang<br />

Kai Chek. Damit fällt das letzte Bollwerk des nationalen Widerstandes<br />

gegen den Kommunismus. Chang, der sich in seine<br />

Heimatprovinz Tsekiang zurückzieht, hat seine Funktionen<br />

dem stellvertretenden Staatspräsidenten Li Tsung-jen überlassen.<br />

General Li, ein persönlicher Gegner Changs, war im<br />

März 1948 gegen den Willen des Generalissimus zum Vize-<br />

Präsidenten gewählt worden. Er galt seit jeher als linksorientiert<br />

und hat sich seit langem für Verhandlungen mit den<br />

Kommunisten eingesetzt. Man glaubt daher, daß ihn die Kommunisten<br />

als Verhandlungspartner akzeptieren werden.<br />

Das Land der Griechen von Rebellen heimgesucht!<br />

Die Markos-Rebellen in Griechenland haben eine neue<br />

Offensive gestartet. Auch jetzt wieder vermeiden es die Kommunistenbanden<br />

sorgfältig, sich den nationalen Truppen in offener<br />

Schlacht zu stellen. Ihre Offensive beschränkt sich auf<br />

Ueberfälle und auf Plünderungen kleiner Städte. Inzwischen<br />

ist es dem greisen Sophulis doch noch gelungen, eine neue<br />

Regierung zu bilden. Bedeutsam ist dabei, daß sich die Parteipolitiker<br />

schließlich dem Äillen des Königs gefügt und mit<br />

der Uebertragung weitgehender militärischer Vollmachten an<br />

den Oberkommandierenden General Papagos abgefunden haben.<br />

Progressive Zivilisation.<br />

Wir vernehmen aus Rom: Gelegentlich der Moskauer<br />

Verhandlungen über den italienisch-russischen Handelsvertrag<br />

stellte La Malfa, der Führer der italienischen Delegation, an.<br />

den russischen Unterhändler die Frage: „Ich sehe, daß ihr<br />

hier in Rußland keine Fahrräder habt — wir haben wieder<br />

eine leistungsfähige Fahrradindustrie, könnten wir euch nicht<br />

Fahrräder liefern?<br />

Der Repräsentant der progressiven bolschewistischen Zivilisation<br />

kratzte sich verlegen hinter dem rechten Ohr: „Das<br />

wird sehr schwer halten. Natürlich haben wir keine Fahrräder,<br />

a-ber Fahrräder eignen sich nicht für uns!"<br />

f ? ? ? ? ?"<br />

„Fahrräder brauchen wir nicht — weil wir ja doch keine<br />

Straßen haben."<br />

„Ja, die Straßen zu den Fahrrädern können wir euch<br />

nicht schicken", resignierte La Malsa.<br />

Kommunistische Vorstöße in aller Welt.<br />

Aus Tegucigalpa in Honduras wird uns geschrieben: In<br />

ganz Süd- und Mittelamerika ist die kommunistische Agitation<br />

sehr rege, vor allem aber in Brasilien, Nicaragua und Guatemala.<br />

Sie arbeitet mit großen finanziellen Mitteln, über<br />

deren Herkunft man nicht lange nachzugrübeln hat. Man betrachtet<br />

hier die große Auseinandersetzung zwischen den freien<br />

Welt und der bolschewistischen Tyrannei als absolut unvermeidlich.<br />

Von der kommunistischen Infiltration noch wenig berührt<br />

sind Kolumbien, Equador und Honduras. E. v. K.<br />

Der Nero von Prag.<br />

Aus der tschechoslowakischen Metropole wird uns geschrieben:<br />

Wenn im alten Rom die Cäsaren aufs Kapitol zogen,<br />

' dann sorgte die Regie der Satrapen des Tyrannen, daß die<br />

kappadozischen Hengste, die die kaiserliche Quadriga« zogeu,<br />

über einen Teppich von Blumen stampften, die vorher ein<br />

unzählbares Heer von Sklaven auf die Straße streute. Der<br />

Usurpator der modernen tschechischen „Volksdemokratie", der<br />

sein Land den Bolschewiken verkaufte, der Nero von Prag,<br />

Gottwald, hat ähnliche Selbstherrscher-Allüren. Die Bäume<br />

an den Straßen, die sein Automobil zur diesjährigen Nationalfeier<br />

durchsuhr, waren bereits entlaubt. Aber lausende<br />

von Arbeitern wurden kommandiert, um die vielen hundert<br />

Bäume mit künstlichem Laub zu behängen und abends wurde<br />

dieser Papierblätterwald durch Hunderte von Scheinwerfern in<br />

ein märchenhaftes Licht getaucht. Nie zuvor, bei keinem königlichen<br />

oder kaiserlichen Einzug, sah das „goldene Prag" solchen<br />

Aufwand wie beim Aufzug des „volksdemokratischen"<br />

Gottwald, der gestern noch ein Niemand war. Wenzel.<br />

Japans Sonne rötet sich.<br />

Die japanischen Reichstagswahlen haben einen eindeutigen<br />

Sieg der liberalen Regierungspartei des Ministerpräsidenten<br />

Ioshida ergeben; seine Partei erhält nach den bisherigen<br />

Auszählungen ungesähr 210 der insgesamt 460 Sitze.<br />

Auch die den Liberalen nahestehende demokratische Partei<br />

vermochte ihren Besitzstand zu wahren. Somit wäre der bisherige<br />

konservative Regierungskurs gesichert. Diesem Resultat<br />

steht aber der überraschende Fortschritt der Kommunisten gegenüber,<br />

die ihre Anhängerschaft zu verdoppeln und ihre<br />

Mandatzahl von 4 auf etwa 10 Sitze zu erhöhen vermocht<br />

haben. Darob herrscht große Enttäuschung in Washington,<br />

wo man die Erklärung dieser kommunistischen Wahlerfolge<br />

im kommunistischen Vormarsch in China sucht. Mag sein,<br />

daß gewisse Geschäftskreise in Tokio mit den neuen Herren<br />

Chinas ins Geschäft zu kommen hoffen; aber vielleicht vergißt<br />

man in Amerika doch, daß die kommunistischen Erfolge in<br />

Japan auch in der nicht immer glücklichen und einwandfreien<br />

amerikanischen Besetzungspolitik ihre Gründe haben<br />

könnten.<br />

Miranda ausgebootet.<br />

Der argentinische Wirtschaftsminister Miguel Miranda,<br />

der durch seine Preistreibereien die argentinische Außenhandelspolitik<br />

in den Dienst der Finanzierung des wirtschaftnchen<br />

Fünfjahresplanes gestellt hat, und damit besonders in<br />

Europa das Vertrauen in die wirtschaftliche Partnerschaft<br />

Argentiniens untergraben hatte, ist ausgebootet worden.<br />

Man sieht darin einen Erfolg des Außenministers Bramuglias,<br />

der seit langem von der Entfernung Mirandas wohl<br />

auch eine Besserung der schweizerisch-argentinischen Wirtschastsbeziehungen<br />

erhoffen.<br />

Skandinavische Verteidiguugsallianz.<br />

Wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren ist, haben sich<br />

die Staatsmänner der drei nordischen Staaten nach harten<br />

Auseinandersetzungen nun doch grundsätzlich für die Schaffung<br />

einer skandinavischen Verteidigungsallianz entschlossen,<br />

die noch vor Monatsende auf einer Konferenz in Oslo bereinigt<br />

werden soll.<br />

Molotow-Plau für den russischen Magen.<br />

Nachdem bereits vor mehr als einem Jahr die Sowjets<br />

einen sogenannten Molotow-Plan als russisches Gegenstück<br />

zum Marshall-Plan angekündigt hatten, ist nun den großen<br />

Worten eine bescheidene Tat gefolgt: die Schaffung eines<br />

Wirtschaftsrates der osteuropäischen Länder, welcher die wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit der Satelliten zu gewährleisten<br />

habe. Von einer Rubelhilfe an Osteuropa als Pendant zur<br />

Dollarhilfe an Westeuropa ist allerdings dabei keine Rede.<br />

Der „Molotow-Plan" dient offenbar vielmehr der wirtschaftlichen<br />

Gleichschaltung und Ausweitung der Ostblockländer als<br />

ihrem wirtschaftlichen Wiederaufbau.<br />

Kravtschenko verteidigt die „Freiheit".<br />

In Paris begann am Montag der Prozeß des Verfassers<br />

von „Ich wählte die Freiheit" gegen die kremlhörige<br />

Zeitschrift „Lettres sranyais", welche in einem Schmähartikel<br />

Kravtschenko als Lügner, Lump und Säuser apostrophiert<br />

hatte, der gar nicht imstande gewesen sei, sein Buch<br />

selber zu schreiben. Es geht hier um viel mehr als nur um<br />

einen privaten Jnjurienprozeß, es geht um die Wahrheit über<br />

den Sowjetstaat, der hinter den französischen Skribenten als<br />

der eigentliche Angeklagte vor Gericht steht.<br />

Auch für China einen Frieden in Zwangsjacken.<br />

Die chinesischen Friedensverhandlungen stehen unmittelbar<br />

bevor, nachdem die Kommunisten sich dazu bereit erklärt<br />

haben. Die Beratungen sollen in dem von den Regierungstruppen<br />

völlig geräumten Peking stattfinden. Um allfällige<br />

Illusionen zu zerstören, ließ der neue Herr Chinas, Mao Tse<br />

Tong, die Regierung wissen, daß er auf der strikten Einhaltung<br />

seiner acht Waffenstillstandsbedingungen beharre.<br />

Bevin, der geistige Wallfahrer.<br />

In einer großen außenpolitischen Rede vor der Lon-<br />

' doner Auslandspresse philosophierte Außenminister Bevin<br />

A S T R A t


über den ost-westlichen Gegensatz, wobei er behauptete, daß<br />

der Konflikt zwischen der materialistischen Ideologie Rußlands<br />

und der humanistischen Ideologie des Westens nicht<br />

unbedingt zu einem Zusammenstoß führen müsse. Man weiß,<br />

daß sich auch Stalin schon ähnlich geäußert hat. Indessen<br />

andern solche Erklärungen an der tatsächlichen Situation nicht<br />

das geringste. Zwischen Feuer und Wasser gibt es keine Verständigung.<br />

Bevin befaßte sich auch mit der westeuropäischen<br />

Einheit, wobei er vor überstürztem Tempo warnte. Offenbar<br />

bezog sich diese Mahnung auf die Pläne zur Einberufung<br />

eines europäischen Parlamentes.<br />

Volkshochschule<br />

Sinn, Ausgabe, Gestaltung.<br />

Bildung um jeden Preis! Wissen ist Macht! Herrsche durch<br />

Wissen! So und ähnlich lauten die Schlagworte, welche seit<br />

den letzten Jahren uns ständig um die Köpfe schwirren.<br />

Ueberall werden Borträge, Bildungskurse, wissenschaftliche<br />

Zirkel Abgehalten, um das Bildungsniveau zu heben.<br />

Aus diesen Gedanken und Anregungen heraus entwickelten<br />

sich die sogenannten Volkshochschulen, welche schon ziemlich<br />

zahlreich rings in unserm Schweizerlände abgehalten werden.<br />

Der Name Volkshochschule hat nichts zu tun mit einer Universität<br />

oder dergleichen, daß Ausnahme- und Zulassungs-<br />

Prüfungen verlangt werden. Die Volkshochschule soll eine Bildungsstätte<br />

für das Volk sein. Jedermann hat Zutritt, sei er<br />

Doktor oder Krämer, Schmied oder Bauer. Es ist eine Hochschule,<br />

da sie dem gewöhnlichen, einfachen Volke einen Anteil<br />

vermitteln soll am Wissen und Bildungsgut der geistig Höherstehenden.<br />

Sie soll das Verständnis wecken für Dinge von<br />

kulturellem Wert, die über dem Alltag des gewöhnlichen Lebens<br />

der großen Masse sich befinden.<br />

Es ist daher Aufgabe der Volkshochschule, das Volk<br />

aufklärend einzuführen in Probleme, mit denen es zwar öfters<br />

in Berührung kommt, von welcher es sich aber vielfach<br />

keine klaren Begriffe machen kann. Die Probleme selbst können<br />

aus allen, das Volk einigermaßen interessierenden Gebieten<br />

genommen werden, aus den ideellen Zeitströmungen,<br />

aus dem Reich der Kunst und Literatur, oder was auch immer<br />

aktuell ist. Die Volkshochschule kann aber den Leuten auch<br />

ganz einfach die Schönheit oder den Wert irgendeines Gegenstandes,<br />

die Bedeutung einer Persönlichkeit zum Bewußtsein<br />

bringen, indem sie zum Beispiel aufmerksam macht auf<br />

einen Dichter und den Zuhörern seine Eigenheiten, seinen<br />

Stil, seine Werke und seinen Einfluß nahebringt und zur<br />

Freude anregt an Literatur, Kunst, oder was es dann sei.<br />

Bei der Durchführung der Vorträge und Kurse sollte jedoch<br />

immer die Tatsache vor Augen schweben, daß das Ganze<br />

für das Volk veranstaltet wird. Die Zuhörer verlangen, daß<br />

gerade in diesem Punkt volle Rücksicht genommen wird. Der<br />

Referent soll die Sprache des Volkes kennen und sich bewußt<br />

sein, daß er hier nicht am laufenden Band mit unverständlichen<br />

Fachausd-rücken um sich schlagen darf, sondern daß sei<br />

Erklärungen klar und der Bildung der Zuhörerschaft angepaßt<br />

sein müssen. Von größter Bedeutung ist ferner, daß die<br />

Vorträge interessant und abwechslungsreich gestaltet werden^<br />

was jedoch von den gewählten Themen abhängt. Auf keinen<br />

Fall darf man den Leuten, welche tagsüber gearbeitet haben,<br />

am Abend mit universitätsmäßigen Kathedervorlesungen aufwarten,<br />

sondern man wünscht eine etwas trautere Ätmo-<br />

^ Wenn nun alle nötigen Faktoren genügend beobachtet<br />

werden, besteht kein Zweifel-darüber, daß der noch zungen<br />

Volkshochschule" eine bedeutende Stellung zukommt m der<br />

Bildung und Aufklärung des Volkes. Und daß sie dies erreiche,<br />

sei der Wunsch von uns allen.<br />

A u s der Partei<br />

Sozialpolitische Studientagung der Schweizer Jungkoussrvativen<br />

und Jungchristlichsozialeu. 30. Januar in Zug.<br />

Die Schweizer Jungkonservativen und Jungchristlich>ozialen<br />

führen im Laufe des Jahres in verschiedenen Landengegenden<br />

eine Anzahl Studientagungen durch. ^<br />

Die erste dieser Tagungen findet Sonntag, den 30. Januar,<br />

in Zug statt. Sie beginnt vormittags 11 Uhr im Hotel<br />

Hirschen in Zug. Diese Tagung ist in erster Linie der Sozialpolitik<br />

gewidmet und soll über den jetzigen Stand der<br />

Sozialgesetzgebung in der Schweiz orientieren, die Entwicklungstendenzen<br />

festhalten und die nächsten anzustrebenden<br />

Ziele ins Auge fassen. Diese Tagung soll so vor allem die<br />

sozialpolitischen Ideen und Bestrebungen der Schweizer Jungkonservativen<br />

und Jungchristlichsozialen fördern und neue<br />

Anregungen vermitteln. Es sind zwei Kurzreferate vorgesehen:<br />

Anton Heil, Sekretär des christlichen Metallavbeiterverbandes<br />

der Schweiz, Winterthur, spricht zur Frage: „Was erwarten<br />

wir von einem Gesamtarbeitsvertrag?" — Jacques<br />

Mermoud, Genf, entwickelt das Thema: „Une assurance prosessionnelle<br />

Par la gestion paritaire des Maliers". An diese<br />

Kurzreferate schließt sich die Diskussion.<br />

Das Treffen von Zug -bietet zudem Gelegenheit zu einer<br />

Aussprache über die gegenwärtige innenpolitische Lage der<br />

Schweiz, die durch Dr. Martin Rosenberg, Generalsekretär<br />

der Schweizerischen Konservativen Volkspartei, eingeleitet<br />

wird.<br />

Die Leitung der Jungkonservativen und Jungchristlichsozialen<br />

appelliert an die politische Jungmannschaft zur regen<br />

Teilnahme.<br />

Radio — Beromünster<br />

Beromünster-Vorschau.<br />

fr. Im „Zyklus für Hörergemeinschaften" greift die zweite<br />

Sendung Sonntag, den 30. Januar, 17.00 Uhr, im Gespräch<br />

mit Dr. A. Gnggenbühl das Thema „Vom Verfall menschliche<br />

Beziehungen" auf. Im Zeichen des Hörspiels steht nach<br />

»


Tarnen / Mittwoch, den 2. Februar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 9<br />

O b A l d v e r M t f r e u n ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Jubegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (04l) 860 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden g Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Z u e r s t e r L e s u n g d u r c h g e k ä m m t !<br />

b. In seiner Sitzung vom vergangenen 27. Januar hat<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Kantonsrat das neue Steuergesetz in erster<br />

Lesung durchgekämmt. Es wird eine zweite Lesung folgen,<br />

in der auch noch einige zurückgestellte Artikel zu bereinigen<br />

sind. Mit dem Erfolg der Verhandlungen darf man vollauf<br />

zufrieden sein. Das Gesetz trägt verschiedenen sozialen Postulaten<br />

durchaus Rechnung, in der Rückkommensdebatte wurde<br />

auch noch der Ansatz für die Kopssteuer von Fr. 2.— aus<br />

Fr. 1.50 reduziert. Damit das Gesetz nach der Landsgemeinde<br />

vor die Volksabstimmung gebracht werden kann, gilt es auch<br />

noch eine Vollziehungsverordnung auszuarbeiten. Der Rat<br />

hat sich daher zu beeilen.<br />

„Wenn alle Briiunleiu fließen ..."<br />

würden, wäre sicher das Kraftwerk an der Sarneraa in Alpnach<br />

ein verlockendes Unternehmen. So aber — bei der chronischen<br />

Tröchni der letzten Jahre im Sommer und Winter —<br />

hat man da und dort doch noch berechtigte Zweifel über die<br />

Wirtschaftlichkeit dieses Werkes. Vedremmo! Hoffen wir das<br />

Beste! Die Konzession ist inzwischen bereinigt und den konzessionsbewerbenden<br />

Gemeinden Sarnen und Alpnach zugestellt<br />

worden, allwo sie —wie man im Unterwaldner liest —•<br />

eitel Jubel und Freude auslöste. Wir freuen uns mit. Und<br />

nächste Woche wird man mit dem Bau beginnen wollen, nachdem<br />

man so lange auf die Bewilligung warten mußte. Die<br />

Wasserrechtsinitiative, die den Bau dieses Werkes bezweckt,<br />

wird dann wohl bei Gelegenheit wieder zurückgezogen. Bis<br />

dies geschieht, hat sich aber der Rat verfassungsgemäß mit ihr<br />

zu befassen.<br />

Ratspräsident Josef Zumstein, Giswil, gibt dem Rat<br />

Kenntnis vom Eingang dieser Initiative. Justizdirektor Ludwig<br />

von Moos erklärt, daß die Initiative formell richtig<br />

zustande gekommen sei und 923 gültige Unterschristen trage.<br />

Zur materiellen Ueberprüfung des Begehrens und Antragstellung<br />

wird eine neungliedrige Kommission bestellt nnter<br />

dem Präsidium von Dr. Hans Ming. Im weitern gehören<br />

ihr an: Baudirektor A. Ming, die Kantonsräte Alb. Windlin,<br />

Kerns; Paul von Flüe, Sächseln; Franz Müller, Alpnach;<br />

Kantonsratspräsident Josef Zumstein, Giswil; Niklaus Imfeld,<br />

Lungern; Alexander Höchli, Engelberg, und Josef Imselb,<br />

Sarnen.<br />

Ein soziales Steuergesetz.<br />

In der letzten Session gediehen die Beratungen bis Art. 42<br />

des Gesetzes. Teilweise recht ausgedehnte Debatten meist informatorischen<br />

Charakters bringen der von einem Steuersachmann<br />

gut ausgearbeiteten Vorlage nur wenige Abänderungen.<br />

An Stelle des Einwohnergemeinderates als Taxationsbehörde<br />

amtet künftig eine vom Einwohnergemeinderat gewählte<br />

Kommission. Diese Neuerung wird aufgenommen, damit<br />

die einzelnen Berufsgruppen sich darin angemessen vertreten<br />

lassen können. Die Frage, ob diese Kommission 5 oder<br />

7 Mitglieder umfassen soll, entscheidet der Präsident nach einer<br />

stimmengleichen Abstimmung mit Stichentscheid für die<br />

fünfgliedrige.<br />

Für die Schätzung der Liegenschaften hat die Regierung<br />

eine Kommission von Fachleuten einzusetzen. Finanzdirektor<br />

Amrhein betont, daß ihr die Aufgabe obliege, in den nächsten<br />

zwei Jahren bis zur Einführung des Gesetzes die Liegenschasten<br />

in allen Gemeinden nicht noch höher zu schätzen, sondern<br />

eine einheitliche Schätzung durchzuführen.<br />

Die Vorlage hat in Art. 47 die Bestimmung gewählt, daß<br />

eine Veröffentlichung der Stellerregister nicht stattfinde. Dr.<br />

Hans Ming beantragt, diese Geheimniskrämerei zu streichen<br />

und wird darin von Landammann Dr. Odermatt un- <<br />

terstützt. Jeder Bürger habe das Recht zu wissen, wie sein<br />

Mitbürger besteuert werde. Die Möglichkeit der Einsichtnahme<br />

in die Register sei auch wichtig zu Kreditzwecken und<br />

könne auch steuerpolitisch gute Folgen zeitigen. Der Antrag<br />

findet mit 24 zu 3 Stimmen Zustimmung, die Steuerregister<br />

sind demnach den Interessenten während einer gewissen Zeit<br />

zur Einsichtnahme aus den Kanzleien auszulegen.<br />

Im Abschnitt über das Einschätzungsverfahren ist auf alle<br />

4 Jahre eine Hauptrevision vorgesehen. Neu ist die Möglichkeit<br />

von Zwischenrevisionen ausgenommen, die für jene<br />

Steuerpflichtigen stattfinden, deren Steuerfaktoren in der Zeit<br />

zwischen den Hauptrevisionen erhebliche Aenderungen ersahren.<br />

Das Beschwerdeverfahren findet in der Vorlage eine<br />

grundsätzliche Neuregelung. Gegen die Einschätzung kann der<br />

Steuerpflichtige innert 14 Tagen bei der Gemeindesteuerkom-<br />

Mission schriftlich Einsprache erheben. Gegen die Einspracheentscheide<br />

dieser Kommission, gegen die Schätzungen der Liegenschastsschätzungskommission<br />

sowie gegen die Entscheide der<br />

Steuerverwaltung im Nach- und Strafsteuerverfahren kann<br />

der Steuerpflichtige Beschwerde bei der neugeschaffenen R e -<br />

kurskommission einreichen. Bisher mußte in diesen<br />

Fällen die Regierung — und dies oft in eigener Sache —<br />

entscheiden.<br />

Die Uebergangsbestimmungen sehen vor, daß das Gesetz<br />

erst mit dem 1. Januar 1951 voll in Kraft trete, es soll dainit<br />

den Uebergangsarbeiten der nötige Spielraum belassen<br />

werden. Finanzdirektor Amhrein begründet dazu den Kommissionsantrag,<br />

die Sozialabzüge bereits für das Jahr <strong>1949</strong><br />

in Kraft zu setzen, da man das Volk mit den versprochenen<br />

Erhöhungen dieser Abzüge nicht mehr weiter vertrösten dürfe.<br />

Von Ratsseite werden dazu Bedenken geäußert, auch rechtlicher<br />

Natur. Finanzdirektor Amrhein vermag diese aber zu<br />

zerstreuen, worauf man dem Antrag mit grvßem Mehr freudig<br />

beipflichtet.<br />

In der Rückkommensdebatte nimmt Kantonsrat Albert<br />

v o n M o o s, Sächseln, einen in der letzten Sitzung von Kantonsrat<br />

S. Berchtold, Giswil, bereits gestellten Antrag<br />

wieder auf, die Kopfsteuer gegenüber der Vorlage von Fr.<br />

2.— auf Fr. 1.50 zu ermäßigen. Diesmal ist der Antrag mit<br />

19 : 5 Stimmen genehm, nachdem Finanzdirektor Amrhein<br />

die Ermäßigung als finanziell noch tragbar bezeichnet hat.<br />

Damit hat der Rat in erster Lesung ein soziales Steuergesetz<br />

geschaffen, für das man, wenn in zweiter Lesung die<br />

von den Kantonsräten Windlin und I. Jmfeld postulierte<br />

Korrektur bei den Kinderabzügen<br />

Freunde erwarten darf.<br />

noch gelingt, nur noch<br />

Wie Obwalden sein Personal bezahlt.<br />

Die zwei folgenden Vorlagen der Ausrichtung von Teuerungszulagen<br />

an das Staatspersonal und der Anpassung des<br />

Besoldungsrahmens für die Polizeileute an die bestehende<br />

Teuerung rufen in der Eintretensdebatte einer grundsätzlichen<br />

Aussprache über die geltende rückständige Besoldungsordnung.<br />

Eine von der Finanzdirektion ausgeteilte Statistik des<br />

Wirtschaftsdienstes der Eidg. Steuerverwaltung spricht<br />

dafür Bände: Während Baselstadt für sein Personal je<br />

Kops der Bevölkerung 323,1 Fr. ausgibt, bildet Obwalden<br />

mit 21,1 Fr. das Schlußlicht unter allen Kantonen.<br />

In den „fortschrittlicheren" Kantonen Nidwalden<br />

find es 33,2, in Uri 42,9, in Schwyz 31,1 und in<br />

Luzern 79,3 Fr.<br />

Kantonsrat Albert Windlin, Kerns, findet es bemühend,<br />

wenn der Rat bei der jährlichen Festsetzung von Teuerungszulagen<br />

die kantonalen Angestellten gleichsam jährlich<br />

auf den Markt führt, um sich schlüssig zu werden, wieviel sie<br />

wert sind und wieviel man ihnen wiederum geben solle. Drei<br />

Jahre nach dem Kriege sollte man die Besoldungen der eingetretenen<br />

Teuerung gemäß regeln können. Wenn der Kanton<br />

auch nie so großzügig austeilen bann wie der Bund, so ist<br />

doch eine angemessene Besoldungsanpassung an die veränderten<br />

Geldverhältnisse überfällig. Wenn vor 2 Jahren daß<br />

Besoldungsgesetz verworfen wurde, so geschah das nicht deswegen,<br />

weil das Volk den kantonalen Angestellten den gebührenden<br />

Lohn vorenthalten wollte, sondern eher, weil diese<br />

Volksbefragung zeitlich schlecht gewählt war und weil man in<br />

das Besoldungsgesetz auch eine Pensionskasse eingebaut hatte.<br />

Im gleichen Sinne votiert Kantonsrat S. B e r ch t o l d,<br />

Giswil. Er empfindet es mit Recht als stoßend, wenn das<br />

jährliche Staatsbudget die einzelnen kleinen Besoldungen der<br />

Staatsangestellten aufführt, an Teuerungszulagen aber die<br />

weit über den Kredit des Kantonsrates hinausgehende hohe<br />

Summe von mehr als 70 000 Fr. veranschlagen muß. Kantonsrat<br />

Berchtold empfiehlt daher der Regierung, so bald als<br />

tunlich, die Vorarbeiten zur Revision des geltenden Besoldungsgesetzes<br />

zu treffen. Finanzdirektor Amrhein gibt seiner<br />

Genugtuung darüber Ausdruck, daß die Regierung vom Rat<br />

zu einem solchen Vorgehen ermuntert werde.<br />

Die neue Geschäftsordnung lebt sich ein.<br />

Bereits vor Schluß der Vormittagssitzung hatte Kantonsrat<br />

S. Berchtold dem Ratspräsidenten eine Kleine<br />

Anfrage eingereicht, in der er die Regierung um Auskunft<br />

ersucht über die fällige Wahl des Bankdirektors. Landammann<br />

Dr. Odermatt muß ihn an den Verwaltungsrat der<br />

Kantonalbank verweisen, der die Vorarbeiten zu treffen hat.<br />

Gleich mit drei weitern Kleinen Anfragen gelangt Kantonsrat<br />

Berchtold am Schluß der Nachmittagssitzung an die<br />

Regierung: Ob in Obwalden zwischen der Kantons- und Gemeindepolizei<br />

eine Rivalität bestehe, ob die Gemeindepolizei<br />

Sarnen ihr Büro der Kantonspolizei abtreten müsse, und wer<br />

die Haftpflichtversicherung für das neue Polizeiauto abgeschloffen<br />

habe? Polizeidirektor L. von Moos verneint eine<br />

Rivalität entschieden. In Obwalden dürfe man überhaupt<br />

noch nicht zwischen Kantons- und Gemeindepolizei unterscheiden.<br />

Das Büroproblem sei noch nicht gelöst, es werde studiert,<br />

und über den Abschluß einer Haftpflichtversicherung werde<br />

ihm auf dem Polizeibüro die verlangte Auskunft erteilt. Kantonsrat<br />

Berchtold erklärt sich teilweise befriedigt, worauf der<br />

Präsident die Sitzung um 3.40 Uhr schließt.<br />

D a s Fräulein von Scuderi i»<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

(Fortsetzung.)<br />

Meine Mutter sprach viel von Euch, sie wollte Euch alles<br />

klagen, aber dann überfiel sie die Mutlosigkeit, welche vom<br />

Elend erzeugt wird. Das und auch wohl falsche Scham, die oft<br />

an dem todwunden Gemüte nagt, hielt sie von ihrem Entschluß<br />

zurück. Wenige Monde nach dem Tode meines Vaters<br />

folgte ihm meine Mutter ins Grab. —<br />

Arme Anne, arme Anne! rief die Scuderi, von Schmerz<br />

überwältigt. — Dank uild ewiger Preis der Macht des<br />

Himmels, daß sie hinüber ist, und nicht fallen sieht den geliebten<br />

Sohn unter der Hand des Henkers, mit Schande gebrandmarkt.<br />

So schrie Olivier laut auf, indem er einen wilden, entschlichen<br />

Blick in die Höhe warf. Es wurde draußen unruhig,<br />

man ging hin und her. Ho, ho, sagte Olivier mit einem bitteren<br />

Lächeln, Desgrais weckt seine Spießgesellen, als ob ich<br />

hier entfliehen könnte. Doch weiter! Ich wurde von meinem<br />

Meister hart gehalten, unerachtet ich bald am besten arbeitete,<br />

jawohl endlich den Meister weit übertraf. Es begab sich, daß<br />

einst ein Fremder in unsere Werkstatt kam, um einiges Geschmeide<br />

zu kaufen. Als er nun einen schönen Halsschmuck<br />

sah, den ich gearbeitet, klopfte er mir mit freundlicher Miene<br />

aus die Schulter, indem er, den Schmuck beäugelnd, sprach:<br />

Ei, ei, mein junger Freund, das ist ja ganz vortreffliche Arbeit.<br />

Ich wüßte in der Tat nicht, wer Euch noch anders übertreffen<br />

sollte, als Rene Cardillac, der freilich der erste Goldschmied<br />

ist, den es aus der Welt gibt. Zu dem solltet Ihr hingehen;<br />

mit Freuden nimmt er Euch in seine Werkstatt, denn<br />

nur Ihr könnt ihm beistehen in seiner kunstvollen Arbeit,<br />

und nur von ihm allein könnt Ihr dagegen noch lernen.<br />

Die Worte des Fremden waren tief in meine Seele gefallen.<br />

Ich hatte keine Ruhe mehr in Genf, mich zog es fort mit Gewalt.<br />

Endlich gelang es mir, mich von meinem Meister loszumachen.<br />

Ich kam nach Paris. R^ne Cardillac empfing mich<br />

kalt und barsch. Ich ließ nicht nach, er mußte mir Arbeit<br />

geben, so geringfügig sie auch sein mochte. Ich sollte einen<br />

kleinen Ring fertigen. Als ich ihm die Arbeit brachte, sah er<br />

mich starr an mit seinen funkelnden Augen, als wollte er<br />

hineinschauen in mein Innerstes. Dann sagte er: Du bist ein<br />

tüchtiger, wackerer Geselle, du kannst zu mir ziehen und mir<br />

helfen in der Werkstatt. Ich zahle dir gut, du wirst mit mir<br />

zufrieden sein. Cardillac hielt Wort. Schon mehrere Wochen<br />

war ich bei ihm, ohne Madelon gesehen zu haben, die, irre<br />

ich nicht, auf dem Lande bei irgendeiner Muhme Cardillacs<br />

damals sich aufhielt. Endlich kam sie. O du ewige Macht des<br />

Himmels, wie geschah mir, als ich das Engelsbild sah! Hat ><br />

je ein Mensch so geliebt wie ich? Und nun! O Madelon!<br />

Olivier konnte vor Wehmut nicht weiter sprechen. Er hielt !<br />

beide Hände vors Gesicht und schluchzte heftig. Endlich mit<br />

Gewalt den wilden Schmerz, der ihn erfaßt, niederkämpfend,<br />

sprach er weiter.<br />

Madelon blickte mich an mit freundlichen Augen. Sie kam<br />

öfter und öfter in die Werkstatt. Mit Entzücken gewahrte ich<br />

ihre Liebe. So streng der Vater uns bewachte, mancher verstohlene<br />

Händedruck galt als Zeichen des geschlossenen Bundes,<br />

Cardillac schien nichts zu merken. Ich gedachte, hätte ich<br />

erst feine Gunst gewonnen und könnte ich die Meisterschaft erlangen,<br />

um Madelon zu werben.<br />

Eines Morgens, als ich meine Arbeit beginnen wollte,<br />

trat Cardillac vor mich hin, Zorn und Verachtung im finsteren<br />

Blick. Ich bedarf deiner Arbeit nicht mehr, fing er an,<br />

fort aus dem Haufe noch in dieser Stunde, und laß dich nie<br />

mehr vor meinen Augen sehen. Warum ich dich hier nicht<br />

mehr dulden kann, brauche ich dir nicht zu sagen. Für dich<br />

armen Schlucker hängt die Frucht zu hoch, nach der du trachtest.<br />

— Ich wollte reden, er packte mich aber mit starker Faust<br />

und warf mich zur Türe hinaus, daß ich niederstürzte und<br />

mich hart verwundete an Kops und Arm. Empört, zerrissen<br />

von grimmigem Schmerz, verließ ich das Haus und fand endlieh<br />

am äußersten Ende der Vorstadt St. Martin einen gutmütigen<br />

Bekannten, der mich ausnahm in seine Bodenkammer.<br />

Ich hatte keine Ruhe, keine Rast. Zur Nachtzeit umschlich<br />

ich Cardillacs Haus, wähnend, daß Madelon meine<br />

Seufzer, meine Klagen vernehmen, daß es ihr vielleicht gelingen<br />

werde, mich vom Fenster herab nnbelaufcht zu sprechen.


Betrachtungen über den Fremdenverkehr in der ZenteMchweiz<br />

England hat in den Vereinigten Staaten bereits dieses<br />

Jahr 800 000 Dollars für die touristische Werbung ausgegeben,<br />

was rund dreieinhalb Millionen Schweizerfranken<br />

entspricht, währenddem die Schweizerische Zentrale für Verkehrsförderung<br />

auf Grund der ihr in unverständlicher Weise<br />

stark gekürzten Beiträge des Bundes nicht in der Lage war,<br />

für die Propaganda in den USA. auch nur eine halbe Million<br />

Franken aufzuwenden. Eine solche Kurzsichtigkeit wird<br />

sich schon in den nächsten Jahren unweigerlich bitter rächen.<br />

Es hat sich bereits erwiesen, daß nicht erst die nächsten drei<br />

bis vier Jahre abgewartet werden müssen, bis sich auch andere<br />

Länder intensiv für die Gästewerbung einsetzen. Die Skandinavischen<br />

Länder können mit einem zufriedenstellenden Resultat<br />

über die vergangene Sommersaison auswarten und ein<br />

großer Teil dieser Gäste rekrutierte sich aus Touristen aus<br />

England und den USA. Die holländischen Seebäder wiesen<br />

während Wochen eine maximale Besetzung auf; das Tirol entfaltet<br />

eine außergewöhnlich starke Propaganda und dies besonders<br />

für Winteraufenthalte, und wie es um den Gästeström<br />

steht, der sich in den letzten zwei Jahren an die italiemsche<br />

und französische Riviera ergießt, braucht an dieser<br />

Stelle kaum besonders erwähnt zu werden.<br />

Wir dürfen es also keinesfalls dem Zufall überlassen, daß<br />

sich von den vielen ferienhungrigen Gästen auch eine Anzahl<br />

in unser großes und schönes Ferienland „Zentralschweiz" verirren,<br />

sondern im Gegenteil, wir haben den Gästestrom zu<br />

lenken und mit den größtmöglichen Anstrengungen auf das<br />

Ziel hinzuarbeiten, noch mehr Leute für unsere Region zu<br />

interessieren, wobei wir uns selbstverständlich nicht allzustark<br />

auf das eine oder andere Land festlegen dürfen, sondern gleichzeitig<br />

aüf eine vernünftige Risikoverteilung bedacht sein müssen.<br />

Der Wunsch, es sollte versucht werden, die in der Region<br />

Zentralschweiz verhältnismäßig kurzen Saisons auszudehnen,<br />

ist nicht unberechtigt und die Möglichkeit, dies zu tun, liegt<br />

bei uns. Warum solltcen wir nicht auf die Vorzüge eines<br />

Frühjahrsaufenthaltes an den klimatisch milden Uferorten<br />

wie Weggis und Gersau hinweisen, und warum sollten wir<br />

nicht der Propagierung unserer Höhenlagen speziell für die<br />

heißen Sommermonate vermehrte Beachtung schenken und das<br />

im Herbst in allen Farben schimmernde innerschweizerische<br />

Gebiet erwähnen. Hunderte von Gästen, die Bergorte aufsuchen,<br />

würden vor ihrer Heimreise noch einige Tage in den<br />

vielen Kur- und Ferienorten am See und in der Stadt verbringen.<br />

Haben wir nicht im Jahre 1946 bis Ende'Oktober<br />

englische Gäste beherbergen dürfen? warum sollte dies nicht<br />

Obwalden<br />

Aus den Regi?rungsratsverhandlungen<br />

vom 19. Januar <strong>1949</strong>.<br />

Der Kanton Tesfin ist mit Wirkung ab 1. Januar <strong>1949</strong><br />

dem Konkordat betreffend Rechtshilfe zur Vollstreckung von<br />

Armenunterstützungen beigetreten.<br />

Der Schweizer Europahilfe und der Pro Jnfirmis wird<br />

die Stempelsteuer für die Propaganda-Plakate der diesjährigen<br />

Sammelaktion erlassen.<br />

Auf den 16. Februar <strong>1949</strong> wird eine Zwischenschau für<br />

die Anerkennung von Herdebuchstieren angeordnet. Die vom<br />

Staatswirtschaftsdepartement aufgestellten Vorschriften für<br />

diese Zwischenschall werden genehmigt. Sie werden im Amtsblatt<br />

veröffentlicht.<br />

Es wird für das Jahr <strong>1949</strong> mit der Schweizerischen Hagelversicherungsgesellschast,<br />

Zürich, die bisherige Uebereinkunst<br />

erneuert, wonach der Kanton an die Kosten jeder ersten Police<br />

Fr. 1.— und an die Versicherungskosten der Kulturen<br />

eine Vorprämie von 12 Prozent bezahlt.<br />

In Ausführung von Art. 11 der neuen kantonalen Vollziehungsverordnung<br />

zum Bundesgesetz über die Fischerei werden<br />

die Gemeinden in Fischereikreise eingeteilt. Die Fischereiaussicht<br />

wird dem Polizepersonal übertragen.<br />

Da in letzter Zeit die Fälle von Milchfälschungen zunehmen,<br />

»verden dir Gerichtsbehörden angewiesen, in ihren<br />

Strafentscheiden die Publikation der Milchfälscher im Amtsblatt<br />

anzuordnen.<br />

Zu einem Kommentar.<br />

(Korr.) Der Korrespondent des „Luzerner Tagblatt" leitet<br />

seinen Bericht über uusere letzte Kantonsratssitzung mit einer<br />

allgemeinen Betrachtung ein. Er beginnt mit der Feststellung<br />

daß der <strong>Obwaldner</strong> Bürger seine politische Aktivität weitgehend<br />

auf die Zeit um Landsgemeinde und Maienabstimmung<br />

beschränke. „Die übrige Zeit vertraut er sein Wohl und Wehe<br />

wohl oder übel den im offenen Handmehr erkorenen Regierungsmänner<br />

an, welche ihr zumeist mildes und weises Reglment<br />

dazu benutzen, Steuergesetze, Besoldungsgesetze, Pen-<br />

Itonsgetetze, Kantonsverfassungen usw. auszuarbeiten und<br />

vor den Kantonsrat zu bringen. Dort werden sie bereinigt<br />

und dann im schönen Monat Mai vom Volke mehr oder wemgcr<br />

schwungvoll verworfen." An diese Situationsschilderung<br />

knüpft der Korrespondent die naheliegende Frage nach<br />

® Qr h " r \ CI^ Snftanbes und findet eine Ursache<br />

, ° oa,0c Ausschaltung der Minderheit,<br />

. Unterdrückung ,eglrcher gesunder Opposition, das<br />

Regiment von Einzelpersonen und grauen Eminenzen eine<br />

ratim ReXunasr<br />

ausschließlich lons-rvat.oe<br />

Rcg.erungsrat von Obwalden" werde sich mit der Reit<br />

dieser Tatfache nicht verschließen können.<br />

verschließt sich! Er bestreitet dies deswegen<br />

fo rnit ifrJ<br />

f.'«f «Feststellungen, wenn man<br />

sie mit den Tatsachen vergleicht, allzudeutlich zeigt, wie weit<br />

„Tagblatt -Korrespondent bei der Schilderung der volivi^n"l!?u<br />

n°!?ck t "n • Db f U>slIben danebengehauen hat oder<br />

iuX miThn ^s' 9 ' n l D r m , e r t worden ist. Daß das<br />

„zumeist milde und weise Regiment" — solchen Balsam bekommt<br />

man von freisinniger Seite nicht einmal alle Schaltlahre<br />

einmal gespendet — dermalen von einem ausschließlich<br />

konservativen Regierungsrat ausgeübt werden muh dafür<br />

können nun wirklich diese Regierungsmänner selber einmal<br />

auch in Zukunft möglich sein? Die Voraussetzi-Ngen S"<br />

reichunq dieses Zieles sind zweifellos gegeben Eme entsp<br />

chende Werbung bedingt aber bedeutende Mittel, die vorläufig<br />

nicht zur Verfügung stehen, — aber „ohne saat kein<br />

G^TTltc"<br />

Eine kürzlich in mehrere Länder ausgeführte Propaaanda-<br />

und Informationsreise des Berichterstatters hat gezeigt,<br />

wie das zentralschweizerifche Verkehrsgebiet als solches<br />

noch lange nicht überall so bekannt ist, wie leichthin angenommen<br />

wird. Wohl kennt man die Stadt Luzern, von der<br />

stenz der andern sechs Dutzend Ferienorten in unserer ^cegion<br />

weiß man verhältnismäßig wenig. Wohl aber darf gesagt<br />

werden, daß die seit drei Jahren getätigten Aktionen der<br />

regionalen Werbestelle dazu angetan sind, die Bezeichnung<br />

„Zentralschweiz", „Central Switzerland" und „Suisse Centrale"<br />

zu einem Begriff werden zu lassen, wie dies beim Berner<br />

Oberland und Graubünden (Grison) seit vielen Zähren<br />

bereits der Fall ist.<br />

Vor allem weist das örtliche Werbemater iat<br />

in den ausländischen Reife- und Verkehrsbureaux bedenkliche<br />

Lücken auf. Roch ist die Einsicht nicht überall durchgedrungen,<br />

daß weder die Werbung mit Inseraten, noch mit Plakaten<br />

etwas Positives zu erlangen vermag, wenn der sich für unser<br />

Gebiet interessierende Gast auf seinem Reisebureau den gewünschten<br />

Prospekt, der ihn über die örtlichen Verhältnisse<br />

orientieren sollte, nicht erhalten kann. Nicht kostspielige Prospekte<br />

sind es, die diesem Umstände abhelfen. Ein einfacher,<br />

gediegener Folder, mit zwei bis drei guten Bildern, einem<br />

kurzen Text, jedoch in Massenauflage gedruckt, erfüllt seinen<br />

Zweck weit besser. Daneben gibt es noch unzählige Möglichleiten,<br />

den Feriensuchenden auf unser Gebiet aufmerksam zu<br />

machen.<br />

Wenn nun unserer Region für die Propaganda nicht jene<br />

Mittel zur Verfügung stehen, die für zweckmäßige und umfassende<br />

Aktionen erforderlich sind, so dürfte doch bei einer<br />

Zusammenlegung der verfügbaren Gelder eine wertvollere<br />

und durchdringendere Werbung getätigt werden, als dies bis<br />

anhin der Fall war. Noch zu oft stößt man im Ausland auf<br />

kostspielige „Einzelgängerpropaganda", deren Propagandist!-<br />

scher Wert sehr bescheiden ist, weil sie gar nicht in Erscheinung<br />

tritt. Währenddem sich eine örtliche Werbung im<br />

Inland durchaus rechtfertigt, kann im Ausland nur<br />

eine nationale und maximal eine regionale<br />

Werbung Erfolg haben, ausgenommen sind dabei selbstverständlich<br />

die vier bis fünf größten schweizerischen Fremdenplätze.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

nichts. Der Tod hat aus ihren Reihen einen aufrichtig beklagten<br />

Kollegen freisinniger Parteirichtung gerissen, und der<br />

Kantonsrat, an den der Regierungsrat punkto Ergänzung<br />

der Lücke korrekterweise gelangt ist, hat es am 14. Juni 1948<br />

einstimmig — einschließlich alle der parteipolitischen Opposition<br />

angehörenden Ratsherren — abgelehnt, deswegen eine<br />

Extralandsgemeinde einzuberufen. Von was für einem Motive<br />

sich die letzteren — die liberalen und übrigen nichtkonservativen<br />

Herren Kantonsräte — dabei leiten ließen, ist<br />

schwer zu ergründen. Man könnte es boshasterweise etwa so<br />

interpretieren: diese sechs konservativen Regierungsräte sollen<br />

jetzt einmal ein Jahr lang allein turnen; um so weniger<br />

Hemmungen wird es absetzen, den Kübel der Kritik über sie<br />

auszugießen...<br />

Unter diesen Umständen und in Anbetracht der tatsächlichen<br />

Verhältnisse von einer „Ausschaltung der Minderheit",<br />

von „restloser Unterdrückung jeglicher gesunder Opposition"<br />

und anderen finsteren Tendenzen der konservativen Regierungsmänner<br />

zu sprechen, mutet als ein bewußt immer wieder<br />

vorgetragenes Märchen an. Es hat doch im Gegenteil den<br />

Anschein, daß sich die sogenannte Opposition in Obwalden auf<br />

einem Felde fühle, das ihr wohlbekomme und auf dem sie<br />

sich recht munter tummeln könne. Solange sie sich honett benimmt<br />

und nicht gerade in Ehrenrührigkeiten macht, vermögen<br />

wir uns mit ihr ganz wohl zu vertragen. Ein Mehreres<br />

sollte sie aber nicht verlangen, das würde schon nach bedingungsloser<br />

Kapitulation und Auslieferung des Skalps<br />

aussehen. Und so weit sind wir in Obwalden noch lange nicht!<br />

Motorfahrzeugbestand. (Korr.) Nach der vom Eidgenössischen<br />

Statistischen Amt veröffentlichten Statistik vom Stichtag<br />

30 Septem^r 1^8 gibt es am genannten Datum in der<br />

Schweiz 188 762 de imtiv zum Verkehr zugelassene Motorfahrzeuge.<br />

55 5 Motorfahrzeuge zirkulieren nach dieser Statistik<br />

im Kanton Obwalden. Weniger Fahrzeuge wählen<br />

nur Uri (544) und Appenzell-Jnnerrhoden (218),'während<br />

M-> f * -ff? 6 .Ewalden 572 Motorfahrzeuge ausweist. In<br />

2 t 2 m 5<br />

im schweizerischen Durch-<br />

M f t ä S " auf 57 «mwoh.<br />

Meisterprüfungen. Von insgesamt 1369 Dinlomemnk/in<br />

gern der Meisterprüfungen 1948 in der ganzen Eckw-i,<br />

stammen 3 aus Obwalden und 6 aus Nidwalden ' *<br />

Obwalden am Radio. Ueber den Winter in Obwalden<br />

»m? p"* ff i te 1 Samstag-Nachmittag über das Studio<br />

Bern eine überaus heimelige Plauderei hören. In unver<br />

i<br />

traf im Ausdruck und feinsing<br />

in den Beobachtungen, aber auch' lebendig und frisch<br />

Sächseln, eine Zeitlang ftÄ<br />

[er £?cinbc^)0n. ,ml<br />

.. t" ,7,"' idot -n in «einer [einer Art itlvt eine gedieqene Werbung<br />

!,»- ss. ^^^>igen und guten Eigenheiten Tigenhi unseres Landes.<br />

Eme solche Plauderei kann die Liebe<br />

sei für ]eme gediegene Arbeit ein Kränzlein gewunden. " id.<br />

Landwirtschaftliche Rundschau. Landfra.,-» ^<br />

ner^LankT* ? ehmax <strong>1949</strong> , versammeln sich die Obwaldm<br />

Sächseln zu einer Kantonaltagung Nach<br />

einer<br />

. Segensandacht mit Beginn um 13.15 llfir »n.vs<br />

r


Vhriiz Mit6t, stasch i triier Vued, de Glaibe isch 's schenscht<br />

Muettergnet."<br />

Diesem lehrreichen Gehalt entspricht die prächtige äußere<br />

Gestalt. Der Sagencharakter des Spieles erlaubt dem Dichter,<br />

die ganze bunte Fülle der Welt und Ueberwelt auf die Bühne<br />

zu zaubern. Die zeitlos gültigen, an keinen bestimmten Ort<br />

gebundenen Personen werden-in ihrem Kampf um Gut und<br />

Bös durch himmlisches und teuflisches Zauberwerk unterstützt.<br />

Wirklichkeit,- Traum und Spuk fließen ineinander. Besinnliche<br />

Szenen machen bunten Bolksbilbern mit Tanz und Gesang<br />

Platz; das ganze Geschehen wird durch zarte Märchenmusik<br />

umrahmt. Dazu kommt die kräftige Mundart, die von träfen<br />

Bildern und treffenden Sinnsprüchen strotzt. Wahrhaft, das<br />

ist Theater im besten Sinne: Buntes, ewig wechselndes Leben<br />

ist hier bleibendes Gleichnis geworden! Wer könnte der<br />

Versuchung widerstehen, dieses Spiel mit eigenen Augen und<br />

Ohren zu erleben! Der gute Ruf der Alpnacher Mimen bürgt<br />

für eine Wiedergabe, die dem edlen und packenden Stück entspricht.<br />

H-<br />

Alpnach. Dem Vernehmen nach hat sich nun auch in Alpnach<br />

ein Fnßballllklub konstituiert. Es ist dies nicht der erste<br />

in der Gemeinde, das ideale Beginnen der Vorgänger scheiterte<br />

aber meist an der Platzfrage. Nun scheint auch da eine<br />

befriedigende Lösung gefunden worden zu sein. Glückauf zum<br />

Training und ersten Schuß ins Tor des Gegners! b.<br />

Alpnach. (Korr.) Immer wieder kündet unser mächtiges<br />

Turingeläute schmerzvolle Totenklage.<br />

Ferdinand Her in an n- Niederberg er, Gorgen,<br />

geboren 1893 am Stad, kam schon im schulpflichtigen Alter<br />

zu Verwandten nach Kägiswil; doch blieb Alpnach für ihn<br />

die bleibende Heimat. Von frühester Jugend an arbeitete er<br />

bei fremden Leuten und wohnte später mit seiner Familie,<br />

jeweils der Arbeitsgelegenheit angepaßt, bald im Hinterdorf,<br />

dann wieder in der Rengg; auch in der weitentlegenen Gehretschwand,<br />

und seit 1941 im einsamen, von der großen<br />

Schliere umrauschten „Gorgen". Seit Jahresfrist versagten<br />

immer mehr Kraft und Gesundheit und überaus rasch verlangte<br />

Bruder Tod seinen Tribut. Auch Vater Hermann<br />

konnte wohlversehen mit den hl. Sterbsakramenten seine große<br />

Reise in die Ewigkeit antreten.<br />

W w e. K a t h. G r e b e r -T h a l m a n n, * Bahnhofplatz,<br />

hätte am kommenden April das 82. Lebensjahr erfüllt. Zwanzig<br />

Jahre lang fuhr sie jeden Tag nach Hergiswil zur Arbeit<br />

in der dortigen Glashütte; da überfiel ein heftiger<br />

Schlaganfall die unermüdliche Arbeiterin mitten auf ihrem<br />

Arbeitsgang. Ihre Zähigkeit und Energie halfen die Lebensgefahr<br />

überwinden. Wohl arbeitsunfähig, schritt sie doch<br />

wieder durch Jahre, beinahe täglich auf ihren Stab gestützt,<br />

langsamen Schrittes zum Dorfe, um noch selber die nötigen<br />

Einkäufe zu besorgen. Vor gut anderthalb Jahren erlitt die<br />

stille Greisin durch die Unvorsichtigkeit eines Velofahrers einen<br />

schlimmen Beinbruch; seither konnte sie nicht mehr gehen.<br />

Während Monaten lag sie im Krankenhaus zu Sarnen,<br />

um dann wieder in ihr „Rosaheim" zurückzukehren. In klagloser<br />

Geduld und Ergebenheit wartete sie auf die Stunde ihrer<br />

Ewigkeit.<br />

Wwe. Karolina Spichtig-Denner, Schoried,<br />

geb. 1866, stammte aus dem sogenannten „Dennerhaus", das<br />

von altersher als eine Stätte der Wohltätigkeit und der<br />

christlichen Gottesfurcht galt. 1891 reichte sie Franz Spichtig<br />

die Hand zum Lebensbunde und die überaus glückliche Ehe<br />

ward mit 14 Kindern gesegnet. Zehn ihrer Kinder sah sie an<br />

den Traualtar treten und sie sah auch wieder den sichtbaren<br />

Gottes-Segen über diesen Familien: 61 Großkinder und 5 Urgroßkinder<br />

leben heute.<br />

Zu den Mutterfreuden kam auch Mutterleid: Am 21. Februar<br />

1922 stand sie am Grabe ihres erwachsenen Sohnes<br />

Albert, und im November 1929 gab sie in tiefer Trauer ihrem<br />

eigenen Gatten das Grabgeleite.<br />

Eines blieb ihr immer eine ungestörte Feierstunde bis<br />

ins hohe Alter: der Besuch ihrer Tochter, der ehrw. Sr. M.<br />

Diomyra, Kloster Baldegg und sie kam doch hin und wieder<br />

heim zum alternden Mütterlein. Nach kurzer Krankheit<br />

rief der Allgütige die große Beterin in feine beglückende<br />

Ewigkeit. Vom Himmel her wird die selig Heimgegangene den<br />

Ihrigen auch fernerhin die fürbittende Helferin bleiben. Wie<br />

fchlöß' ein Grab, so eng und klein, die Liebe einer solchen<br />

Mutter ein!<br />

-r-<br />

Giswil. Das Konzert der Musikgesellschaft Edelweiß am<br />

vergangenen Sonntagnachmittag war sehr gut besucht und in<br />

allen Teilen ein Erfolg. Die Vorträge, besonders eine Eigenkomposition<br />

des Dirigenten Dr. August Mrz, „Hoch Rudenz",<br />

fanden hohe Beachtung. Das Konzert wird heute Mittwochabend<br />

nochmals wiederholt. — (Eine eingehende Kritik mußte<br />

aus Raumgründen verschoben werden.)<br />

Sohn geschrieben hatte. Auf telefonischen Anrus sollte der<br />

Kaufmann einen Betrag von 20 OOO Fr. in ein Caf« bringen.<br />

Der Adressat benachrichtigte die Polizei, die einen umfangreichen<br />

Sicherungsdienst einrichtete. Zweimal nun sandte der<br />

Kaufmann auf den telephonischen Anruf des Erpressers seine<br />

Frau unter polizeilichem Schutz in das Cafe, beidemal jedoch<br />

vergebens. Beim drittenmal ging er selbst, und da gelang es<br />

einem Detektiven, den Erpresser in dem Augenblick festzunehmen,<br />

als er einen Knaben beauftragte, das Geldkuvert im<br />

Caf« abzuholen. Der Festgenommene trug eine geladene und<br />

entsicherte Schußwaffe auf sich, erklärte aber, daß er keine<br />

Tötungsabsicht hatte und lediglich mit Selbstmordgedanken<br />

gespielt habe, wenn er etwa hätte flüchten müssen. Es stellte<br />

sich heraus, daß der Verhaftete im Februar vergangenen<br />

Jahres Urheber eines Einbruches in die Schaufenster eines<br />

zürcherischen Bijouteriegeschäftes gewesen war, wobei ihm<br />

Uhren und Schmuck im Werte von Fr. 6500.— in die Hände<br />

fielen.<br />

Aargau. Im Äulturkanton Aargau sitzen zwei k a t h o l i -<br />

sche Pfarrer feit Jahren im Großen Rate als Vertreter<br />

der katholisch-konservativen Fraktion. Weder freisinnige noch<br />

sozialistische Großräte oder ihre Wähler nehmen daran Anstoß.<br />

Herr Pfarrer Balmer ist schon 30 Jahre ein sehr angesehenes<br />

Mitglied des Rates. Die,, Katholiken im Aargau sind<br />

gegenüber den Protestanten in starker Minderheit, aber sie<br />

wissen, daß ein überzeugter Katholik seine politische Stellung<br />

nur in der konservativen Partei hat. Noch nie ist im Großen<br />

Rate in Aarau gegen diese beiden Pfarrer ein Wort gefallen<br />

wegen ihrer politischen Einstellung.<br />

kann daraus eine Lehre gezogen werden.<br />

In der Urfchweiz<br />

Basel. Im Zeichen französisch-schweizerischer Freundschaft.<br />

Im Küchlin-Theater in Basel fand eine großartige SoirSe<br />

zu Gunsten der Verwundeten der Ersten französischen Armee<br />

statt, an der die Basler Regierung in corpore teilnahm. General<br />

de Lattre de Tassigny stattete der Schweiz den Dank<br />

aller Franzosen ab, während General Guisan der tapferen<br />

Armee Rhin et Danube dankte- Daneben wurden zwei Filme<br />

gezeigt, einen des französischen Armeefilmdienstes mit der<br />

Landung der ersten Armee des freien Frankreichs im Sominer<br />

1944 in der Provence und dem Vormarsch unter Führung<br />

General de Lattres nach Toulon und Marseille, und<br />

den Henri-Dunant-Film „D'Hommes ä Hommes".<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ein Stück Schweizer Schnee fliegt über den Ozean.<br />

Am Freitag ist eine aus sechs Fahrern bestehende schweizerische<br />

Mannschaft unter Leitung von Dr. Cattani mit einem<br />

Flugzeug der TWA (Trans World Airline) nach Newyork<br />

abgereist, um an den Bobsleigh-Weltmeisterschaften in Lake<br />

Placid in Amerika die Schweizerfarben zu vertreten. Die<br />

Abreise hatte bis jetzt mehrmals verschoben werden müssen,<br />

da offenbar in Amerika Schneemangel herrscht, so daß die<br />

Weltmeisterschaften nicht am vorgesehenen Termin stattfinden<br />

konnten. Nach neuesten Meldungen soll der Mangel nun behoben<br />

sein.. Immerhin hat sich die Schweizer Mannschaft den<br />

Spaß geleistet, vom Bobsleigh-Run von St. Moritz ein großes<br />

Stück eisigen Schnees mitzunehmen und es den amerikanischen<br />

Gastgebern als Gruß des letztjährigen Olympia-Ortes<br />

und der Schweiz zu überbringen. Das Stück Schnee wurde<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Mißlungener Erpressungsversuch. — Die Stadt-<br />

Polizei Zürich verhaftete einen 24jährigen kaufmännischen<br />

Angestellten aus dem Kanton Thurgau, der einem Großkaufmann<br />

einen Erpresserbrief mit Drohungen gegenüber dessen<br />

Das bedeutet: viel kräftigere Lauge, schonende und bessere<br />

Reinigung. Keine Zutaten nötig; Persil macht's allein.<br />

. . . und! zum Einweichen Henco!


zum Transport gut in Trockeneis verpackt und durste u6n°<br />

gens während des Fluges nach Rewyork zudem im Kühlschrank<br />

der „Konstellation" vor einem allzuraschen Ende bewahrt<br />

werden.<br />

Weltgeschehen<br />

Kommunistische Sorgen im Ostblock.<br />

Der Ostblock entwickelt gegenwärtig eine rege Tätigkeit,<br />

die das Ziel verfolgt, Sowjetbiktatur und Kommunismus als<br />

Unschuldslämmer vorzustellen. In diesen Zusammenhang gehören<br />

auch die Sirenentöne, mit denen die ostdeutschen Kammunistensührer<br />

am SED-Parteikongreß die Deutschen einzulullen<br />

versuchen. Der frühere Sozialist Grotewohl verstieg<br />

sich sogar zur Boraussage, die Umwandlung Ostdeutschlands<br />

in eine Volksdemokratie komme gar nicht in Frage.<br />

Trotz oder gerade wegen diesen Prophezeiungen machen<br />

sich die tschechischen und polnischen Kommunisten Sorgen. Von<br />

der angekündigten Einbeziehung Ostdeutschlands in den eben<br />

geschaffenen Wirtschaftsrat des Ostblocks erwarten sie für ihre<br />

Länder nichts Gut«s. Darum wurde Wyschinski vom Krem,<br />

beaustragt, die Prager und Warschauer Genossen zu besänftigen.<br />

Das geschieht an der karlsbader Konferenz. Daneben<br />

schien diese Tagung die Ausgabe zu haben, zu einem Aktionsplan<br />

Moskaus für die Wirtschaftsblockade Tito-Jugoslawiens<br />

Ja und Amen zu sagen.<br />

Im übrigen hat sich Moskau in Anlehnung an westliche<br />

Borbilder anscheinend zu einer gewissen regionalen Auflokkerung<br />

der Kominform entschlossen und diese nach geographischen<br />

Gesichtspunkten in Interessengruppen unterteilt. Eine<br />

solche regionale Gruppe „Balkan" tagt zur Zeit mit Wyschinsti;<br />

eine zweite Gruppe wurde durch ein gemeinsames Aktionsprogramm<br />

der italienischen und französischen Kommunisten<br />

geschaffen.<br />

Prozeß Mindszenty im Februar.<br />

Der Prozeß gegen Kardinal Mindszenty wird auf Anfang<br />

Februar erwartet. Ein schlimmes Omen ist die Tatsache, daß<br />

die ungarische Regierung mit zynischer Offenheit zugibt,<br />

Mindszenty mit sogenannten Wahrheitspillen ??????? „behandelt"<br />

zu haben.<br />

Kreml: Wir nicht — dir andern!<br />

Eine außenpolitische Erklärung des Kremls, die im Westen<br />

berechtigterweise nicht übertrieben ernst genommen wird,<br />

wendet sich gegen den Brüsseler Pakt und gegen den Atlantik-<br />

Pakt, die als Mittel einer angeblichen anglo-amerikanischen<br />

Welteroberungspolitik angeprangert werden. Der Zweck der<br />

Uebung besteht wohl darin, einerseits die Westmächte in den<br />

Augen der Ostvöller als Kriegstreiber erscheinen zu lassen<br />

und anderseits die unentschlossenen Elemente im Westen zu<br />

veranlassen, das Zustandekommen des Atlantikpaktes zu verzögern.<br />

Dieser Wunsch erscheint besonders an die Adresse<br />

Skandinaviens gerichtet. Beweis dafür ist, daß Moskau durch<br />

seinen Botschafter in Oslo die Norweger vor „übereilten Ent-<br />

Müssen" warnen läßt.<br />

Israel setzt sich durch.<br />

Der jüdische Staat in Palästina setzt sich wie auf dem<br />

Schlachtfeld so auch auf der diplomatischen Ebene durch. Eine<br />

gunze Reihe von Staaten, unter ihnen Großbriwnmm^und<br />

die Benelux-Länder, haben die de facto-Anerkennung oi<br />

ausgesprochen.<br />

Westorientierung Italiens.<br />

Graf Sforza, der italienische Außenminister, hatin einet<br />

Radioansprache die Einladung an staken der Wes ch ^<br />

Union beizutreten, bestätigt und sich warm P U ' d ^<br />

Italiens zum Brüsseler Pakt ausgesprochen. Nachdem der<br />

Parteikongreß der Saragat-Sozialisten in dieser H , ch 1 .<br />

gewisse Klärung des sozialistischen Standpunktes> i P I<br />

ven Sinne gebracht hat, scheinen der Westorientie g ^<br />

liens keine unübersteigbaren Hindernisse mehr im g<br />

stehen.<br />

Radio — Beromüntter<br />

Mittwoch, 2. Februar.<br />

10.15 Schulfunk. 12.15 Heinrich Schlusnus singt. 12.4<br />

Volkstümliches Mittagskonzert. 13.25 Jtaliemsch für Haus'<br />

fr-ruen. 17.00 Was nennen wir Schicksal? ^-^Sinfonische<br />

Dichtung von G. Holst. 17.30 KinderstunÄe. 18.00 C. SMmont.<br />

18.35 Treibhaus-Städte? 19.05 Volkslieder, gesungen<br />

vom Frauen- und Töchterchor Neuenegg. 19.40 Panorama^<br />

20.10 Toni Leutwiler. 20.30 Singspiel von Et. Nie. Mehiu.<br />

21.00 Norwegische Tänze von Edv. Grieg. 21.15 Winterliches<br />

in Wort und Ton. 21.45 Musikalische Grüße aus Island<br />

22.05 Der holländische Organist van der Horst spielt,<br />

22.25 Trois Psaumes von Arthur Honegger.<br />

Donnerstag, 3. Februar.<br />

12.15 Solistische Kleinigkeiten. 12.55 Norm«, Oper von<br />

Binc. Bellini. 13.30 Notiers und Probiers. 17.00 E. Zahn<br />

liest seine Novelle. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Orchestrina Radiosa.<br />

18.30 Unsere Theatersendung. 19.00 Dänische Unter-<br />

Haltungsmusik. 19.40 Echo der Zeit. 20.15 Das flandrische<br />

Eisfest. 21.00 Norina Semino spielt- 21.20 Studio-Orchester.<br />

22.05 Robert Schumann: Spanische Lieder.<br />

Freitag, 3. Februar.<br />

12.15 Verkehrsmitteilungen, Schneebericht. 12.40 Die<br />

großen Namen der Operette. 13.25 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30 Kinderstunde<br />

in romanischer Sprache. 18.00 C. Dumont. 18.30 Kleines<br />

Wunschkonzert. 19.10 Weltchronik. 19.40 Echo der Zeit.<br />

20.15 Sendung für Fortbildungsschulen. 21.00 Sendung für<br />

die Rätoromanen. 22.05 Das Freitags-Orgelkonzert.<br />

Samstag, 4. Februar.<br />

12.15 Sportvorschau. 12.35 Woche im Bundeshaus. 12.50<br />

Balalajka-Orchester. 13.25 Das öffentliche Interesse. 14.00<br />

Haydn zu Viert. 14.35 Die Welt der Automaten. 15.10 Giulio<br />

Giulietti spielt. 15.40 Eine Anthologie moderner Musik.<br />

16.30 Wir kommen zu Mr. 17.00 Walzer-Musik. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Wandsbecker Liederbuch. 18.40 Moderner<br />

Aberglaube. 19.00 Glocken von Spiez. 19.10 Radiomännerchor.<br />

19.40 Westschweizer Chronik. 20.05 Unterhaltungsabend.<br />

22.05 Fröhlicher Tanzabend.<br />

Tsdes-Anzeige<br />

SÄmerzerfüllt machen wir Verwandten,<br />

freunden und Bekannten die Mitteilung von,<br />

hinscheiden unsereß mnigstgelieMen treubesorgten<br />

Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und<br />

Onkels<br />

W<br />

Witwer<br />

Zosef<br />

S t t l i n - B u c h e r<br />

Reih<br />

Gott, der Herr, hat ihn gestern mittag, 11.3g<br />

fflir vom langen, mit großer Geduld ertragenem<br />

Leiden, in feinem 81. Alterszahr erlost und<br />

lu sich oenommen, nachdem er mehrmals mit<br />

den Tröstungen unserer hl. Kirche gestärkt<br />

^ Den lieben Heimgegangenen empfehlen wir<br />

ins" hl. Opfer und in das fromme Gebet der<br />

Gläubigen.<br />

Kerns, den 1. Februar <strong>1949</strong>. ,<br />

In tiefer Trauer:<br />

Sordine und Alöin Fmiger-Ettlin und .Kinder<br />

Therose Ettlin<br />

^ose^ Ettlin<br />

Anwn und Hermma Ettlin-Blättler und Kind<br />

Marie Ettlin<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 3. Fzbruar,<br />

8 Uhr. Gottesdienstanfang 8.30 Uhr.<br />

Siebenter: Dienstag, den 8. Februar,<br />

.8.30 Uhr.<br />

D r e i ß i g st e r : Samstag, den 26. Februar,<br />

8.30 Uhr.<br />

Heimatschutzbühne Alpnach<br />

Aufführungen im Kronenfaal:<br />

Ssnckag, den «. und 13. Februar, nachmittags 2.lö H<br />

und abends 8.15 Uhr<br />

Dienstag, deii 15. Februar, abends 8.15 Uhr (Tanz).<br />

' s W C u e t t e r Q u e t "<br />

/ /<br />

Sagenspiel in 4 Akten mit einem Vor- und Nachspiel I<br />

Jakob Muff.<br />

Eintrittspreis Fr. 2.50. Vorbestellung Tel. 7 10 20.<br />

K i n o S E E F E L D S a m e n<br />

Nur 3 Tage.' Dienstag bis Donnerstag, den 1. bis 3. Februar,<br />

20.15 Uhr 36<br />

Heinrich<br />

VIII.<br />

Ein wuchtiger, hoch-<br />

Britanniens Herrscher mit den 8 Frauen!<br />

interessanter, historischer Sitten-Film!<br />

Freitag bis Sonntag, den 4. bis 6. Februar 20.15 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.1b Uhr):<br />

Der deutsch-gesprochene Lachschtager:<br />

„ D e r scheinheilige F l o r i a n "<br />

Ein Film für jeden Liebhaber u rch i g e n Humors!<br />

^Jugendliche unter 18 Jahren haben keinen Zutritt.)<br />

G r o ß e r<br />

M a s k e n b a l l<br />

, den 8. Februar, abends 8 Uhr, 53/34«,<br />

im Hotel Metzgern, Sarncn.<br />

Tanzorchester<br />

Caldonia, Ustcr<br />

-IM" Maskenprämiierung<br />

Eintritt: Damen und Herren Fr. 4.—. Masken Fr. 3.—.<br />

Zum frohen Maskentreibe» begrüßt<br />

Spomleute, Bergsteiger, Sänger, .<br />

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Theater in Giswil<br />

im Hotel Bahnhof. 58<br />

«Steinige B o d e --<br />

steinige W ä g -<br />

Dialektschauspiel in 3 Akten<br />

von Conrad Adolf Angst-Burkhardt.<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, den 6. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 13. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 13. Februar <strong>1949</strong>, abends 8 Uhr<br />

Mittwoch, den 16. Februar <strong>1949</strong>, abends 8 Uhr<br />

anschließend Tanz<br />

Sonntag, den 20. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 2 Uhr.<br />

Eintrittspreise: Fr. 2.50.<br />

Billettvorbestellung: Hotel Bahnhof, Tel. 8 71 61.<br />

Zu zahlreichen? Besuche ladet freundlich ein<br />

Theater in Lungern<br />

Der Männerchor Giswil.<br />

M a d r i f a<br />

Ein Sagenspiel von Fritz Gribi.<br />

Der Männerchor Lungern spielt im großen Theatersaal<br />

im Schulhaus am<br />

«cnrctag, den 6. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 1.30 Uhr<br />

SC Xnd§ l 8 00 1 Uf)f C6rl,slr 1943 '<br />

nad)mitta 9 § L30 Uhr,<br />

öomtiog, den 20. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 1.30 Uhr<br />

Sonntag, den 27. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 1.30 Uhr.<br />

Preise: Numerierte Plätze Fr. 3.—, 2.50, 2.—.<br />

Neubestellung bei Jmseld-Gasser, Hotel Löwen Tel<br />

8 öl 51, leweils von 13.00—15.00 und 18.00 21,00 Uhr<br />

Zu zahlreichem Besuche ladet freundlich ein<br />

. Der Männerchor Lungern.<br />

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Tarnen / Samstag, den 5. Februar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang Nr. 10<br />

M M i i e r M O e m ö<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt fü^ die<br />

Schweiz jährlich Fr. N.—, halbjährlich Fr. 5 80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung aus Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservaiives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Brit'chgi, Alpnach. Tel. 7 10k>5.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8M33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalde» !1 Rp., Schweiz I I Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Znseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG.. Luzern,<br />

!<br />

Tel. 2 12 54, und Filmten. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A n t M e l t f f e n S e « ?<br />

Die Krähen schrei'n<br />

Und ziehen und schwirren Flugs zur Stadt:<br />

— Bald wird es fchnei'n.<br />

Weh dem, der keine Heimnl hat. Nietzsche.<br />

Am 3. Februar begann die Gerichtsverhandlung gegen<br />

Kardinal Mindszenty. Die ganze Menschheit horcht auf und<br />

fragt sich: nützen alle Proteste der Welt nichts? Die Presse hat<br />

von den teuflischen Methoden der Kommunisten berichtet, mit<br />

denen die armen Gefangenen durch Behandlung mit „Wahrheitspillen",<br />

Actedron und so weiter denaturiert, geistig sich<br />

selbst entfremdet werden, so daß sie alles gestehen und unterschreiben,<br />

was die Peiniger von ihnen wissen wollen, auch<br />

Unwahres. Es sind „tote Seelen". Dieser Ausdruck des<br />

großen russischen Dichters Nikolai Gogol (gest. 1852) in<br />

seinem Roman „Die toten Seelen" bekommt heute einen<br />

furchtbar tragischen Sinn. Die ungarische Regierung hat ein<br />

Gelbbuch veröffentlicht, das eine Reihe „belastender" Briefe<br />

und ein handschriftliches „Geständnis" des Kardinals enthält.<br />

Sehen wir uns die Täuschungskünste an!<br />

Was es heißt, in die Hände der Menschen zu fallen<br />

Der Wortlaut des „Bekenntnisses", das der Kardinal eigenhändig<br />

geschrieben haben soll, trägt eine auffällig eindeutige<br />

politische Schminke, dazu einen denkbar schlechten ungarischen<br />

Stil. Die Hirtenbriefe Mindszentys zeigen aber eine<br />

tiefe religiöse Gesinnung des Kirchenfürsten und find in einem<br />

vorbildlichen Ungarisch verfaßt. Man spürt dem Gelbbuch an,<br />

daß „fremde Fötzel" aus dem Osten, die nicht sauber Ungarisch<br />

schreiben können, die Verfasser sind. Soeben ist im Thomas-<br />

Verlag in Zürich ein Weißbuch erschienen über das Leben und<br />

Wirken des Kardinals und den Protest der ganzen Welt gegen<br />

seine Einkerkerung — ein Dokument, das für die ungarische<br />

Regierung eine weltgeschichtliche Ohrfeige bedeutet. Das „Bekenntnis"<br />

Mindszentys erinnert an das berüchtigte Testament<br />

Hindenburgs.<br />

Wenige Stunden vor seiner Verhaftung hat der Kardinal<br />

in einem Abschiedsbrief an den Klerus geschrieben: „Würde<br />

man hören oder lesen, daß ich ein Geständnis abgelegt oder<br />

abgedankt habe und sogar meine Unterschrift als Beweis vorgezeigt<br />

würde, so soll das nicht als Zeichen meiner inneren<br />

Ueberzeugung, sondern als Zeichen meiner menschlichen<br />

Schwachheit gewertet werden und ich erkläre daher alle solchen<br />

Aeußerungen als ungültig." Auch ohne diese Vorahnung und<br />

weise Erklärung des Gefangenen wüßte die Welt nun genug.<br />

Der Kardinal, der edle, uneigennützige Charakter, hat nichts<br />

freiwillig gestanden, weil er das ihm Angelastete gar nicht gestehen<br />

konnte. „Nicht dem Kardinal Mindszenty, sondern dem<br />

ungarischen Regime wird in den Augen der zivilisierten<br />

Menschheit der Prozeß gemacht", schreibt der „Volksbote" von<br />

Innsbruck. Ja, er ist schoy gemacht, bevor noch der Kardinal<br />

verurteilt ist.<br />

Was hilft alles Lamentieren über den Kommunismus, was<br />

das Fensterschließen an unserer Schweiezr Hütte, wenn's im<br />

fernen und doch nahen Osten donnert und blitzt! „Es ist kindisch,<br />

Europa nur durch Aenderung von Regierungen und<br />

Wirtschaftsordnungen vor dem Untergang retten wollen. Nur<br />

eine völlige Aenderung der Gesinnung, ein Metanoein<br />

(Umdenken) kann uns helfen" (Th. Haecker). Die Stunde der<br />

Scheidung und Entscheidung der Geister ist gekommen. Der<br />

Mensch wollte seit langem Gott gleich sein, mehr noch: gottlos,<br />

gott-frei sein. Darum hat der Liberalismus das Schlagwort:<br />

„Trennt die Politik von der Religion!" in die Welt posaunt.<br />

Der Liberalismus hat versagt, wie der englische Kultur-<br />

Philosoph Dawson in „Gericht über die Völker" nachweist.<br />

Religion und Politik<br />

Politik — vom griechischen polis = Stadt, Volk, ist die<br />

Gesamtheit der Maßnahmen, die sich auf das öffentliche Volksleben<br />

beziehen. Sie ist darum — wie das Menschsein — nicht<br />

nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht. Ihr Gegenstand ist<br />

verschieden: Innen- und Außenpolitik, Kirchen-, Schul-, Wirtschastspolitik<br />

und so weiter. Religiös gesehen, gibt es eine<br />

Politik, die mit der Kirche und der Moral nichts zu tun, zum<br />

Beispiel Bau von Straßen und Eisenbahnen. Mit dieser beschäftigt<br />

sich die Kirche nicht. Wo aber die Politik sittliche Begriffe<br />

und religiöse Interessen berührt — Ehe, Familie, Erziehung<br />

—, ist die Kirche zuständig und naturgemäß zur Mitspräche<br />

verpflichtet. Das ist die Politik, die an den Altar<br />

rührt, wie Pius der Elfte 1924 sagte: „Wenn die Politik an<br />

j den Altar rührt, haben die Kirche und der Papst, der sie vertritt,<br />

nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, Weisungen<br />

und Richtlinien zu geben. Die Katholiken haben das Recht,<br />

solche zu fordern, und die Pflicht, sie zu befolgen."<br />

Der Kommunismus kennt diese Stellung der Kirche genau.<br />

G. Montesi schrieb im März 1948 in der Zeitschrift „Wort und<br />

Wahrheit" binen prächtigen Aufsatz „Flucht aus der Politik?",<br />

worin es heißt: „Der Glaube an Christus und daher an den<br />

erlösten Menschen ist Dynamit im Fundament des totalen<br />

Staates. Er ist flammender Widerspruch gegen die Erniedrigung<br />

des Menschen zur Staatskreatur und muß, lebendig erfaßt,<br />

das Grundgefüge des totalen Staates sprengen. Das religiöse<br />

Bekenntnis des Christen verwandelt sich im totalen Staat,<br />

sobald er es ausspricht, auch nur mit den unhörbaren Worten<br />

der Seele, in ein politisches. Das ist auf keine Weise zu vermeiden<br />

oder zurückzunehmen — außer zugleich mit dem<br />

Glauben selbst. Aber wenn der Glaube festgehalten wird, ist er<br />

Widerstand gegen diesen Staat. Ob aus dem inneren Widerstand<br />

ein äußerer, organisierter werden kann, ist eine Frage<br />

der konkreten historisch-politischen Situation."<br />

Diese Sätze machen uns den Kampf in Ungarn und anderswo<br />

verständlich. Der Wiener Professor Dr. M. Pfliegler<br />

schreibt mit Recht: „Die eigentliche Entscheidung dieser Welt<br />

ist eine Entscheidung aus dem Glauben. Gerade dafür hat die<br />

Zeit wieder ein Gefühl bekommen... Wo Katholiken heute<br />

katholische Politik treiben, katholische Sozialpolitik treiben, da<br />

werden von ihnen erlösende Entscheidungen erwartet... Der<br />

Wahnglaube an die Richtigkeit der mehreren Stimmzettel ist<br />

gefallen. Heute entscheidet die größere Glut des Glaubens.<br />

Die religiöse Entscheidung ist nicht Entscheidung gegen jemanden,<br />

sie ist überhaupt nichts Negatives, sie ist keine Polemik,<br />

kein Kampf gegen, sondern ein Kampf f ü r etwas." Die<br />

Kirche war im Beginn ein Reich der Märtyrer. Wer weiß,<br />

tritt die Gestalt der Märtyrer <strong>1949</strong> nicht wieder in den Vordergrund?<br />

:—:<br />

Obwalden<br />

Stimme eines Bürgers. (Eing.) In Nr. 8 des „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" vom Samstag, den 29. Januar, ist eine Einsendung<br />

(„Stimme eines Bürgers") enthalten, in der auf<br />

mögliche Mehreinnahmen für das neue Steuergesetz hingewiesen<br />

wird. Der Einsender glaubt, daß der Salzpreis erhöht<br />

werden könnte. Ich kann diese wirtschaftliche Auffassung nicht<br />

teilen. Zur Vergrößerung der kantonalen Steuereinnahmen<br />

wäre sozialer und zweckdienlicher die Einführung einer kantonalen<br />

H u n d e st e u e r, wobei aber die sogenannten Treiboder<br />

Sennenhunde steuerfrei zu erklären oder nur mit einer<br />

ganz kleinen Taxe zu belegen wären, Luxushunde aber dementsprechend<br />

höher taxiert werden müßten.<br />

Eine weitere Steuerquelle wäre, wenn eine kantonale<br />

Billettsteuer eingeführt würde. Wenn pro Billett nur<br />

10 Rappen Steuer erhoben würde, so gäbe das im Jahr eine<br />

ganz ansehnliche Summe zugunsten des Staates. Jeder Theater-,<br />

Kino- und Festbesucher würde biese Steuer kaum spüren.<br />

Dieser Obolus würde auch niemanden vom Besuch eines Festes<br />

oder Anlasses abhalten.<br />

Ganz allgemein gesehen, wäre es viel vernünftiger, an<br />

solchen Orten Steuereinnahmen zu schaffen, als mit dem<br />

Salzpreis aufzuschlagen, wovon auch das ärmste Schuldenbäuerlein<br />

oder der Arbeiterfamilienvater betroffen würden.<br />

W.<br />

Mutationen und Beförderungen. Wie bereits aus den<br />

Reqierungsratsverhandlungen zu entnehmen war, ist Herr<br />

Oblt. Franz Müller, Alpnach, das Kommando der Bewachungskompagnie<br />

1 Obwalden mit Wirkung ab 1. Jan. <strong>1949</strong><br />

übertragen worden. Zu den bereits gemeldeten Besörderungen<br />

ist nachzutragen, daß Herr Dr. med. Hans Jmfeld, von<br />

Sarnen, in Bern, auf Neujahr zum Hauptmann befördert<br />

und dem Bataillon 47 als Bataillonsarzt zugeteilt wurde.<br />

Wir gratulieren!<br />

Landfrauenverband. Die Vorträge über „Sonn- und Festtag<br />

im Bauernhaus" finden am Sonntag, den 6. Februar, in<br />

Kerns ihren Abschluß. In allen Gemeinden waren diese<br />

Vorträge sehr gut besucht.<br />

Die Kantonaltagung ist dies Jahr Donnerstag, 10. Febr.,<br />

inSachseln. Zuerst gehen die Frauen und Töchter an das<br />

Grab des Landesheiligen, um zu danken und zu bitten. Für<br />

die Festversammlung im „Rößli" ist viel Lehrreiches und<br />

Unterhaltendes vorbereitet.<br />

Vom Wetter. Endlich hat uns der Winter doch noch geschenkt,<br />

was uns die Verkehrsvereine jedes Jahr in Hülle und<br />

Fülle versprechen: In der Nacht auf den Dienstag hat ein<br />

munteres Schneetreiben eingesetzt. Und nun lacht über der<br />

reichlichen Schneedecke eine wärmere Sonne, die Tage sind<br />

merklich länger geworden, zu Touren ins Winterparadies<br />

der Frutt oder von Engelberg bedeutend einladender. Des<br />

Skifahrers Glück kommt spät, doch es kommt! b.<br />

Sportliches. Der Waldlauf des Zentralschweiz. Kath.<br />

Turn- und Sportverbandes findet nun definitiv am 13. März<br />

<strong>1949</strong> in H o ch d o r f statt. Die durchführende Sektion „Audacia"<br />

Hochdorf bietet Gewähr für gute und mustergültige Organisation<br />

dieses Verbandsanlasses, an dem, nebst den katholischen<br />

Turnern der Schweiz auch Mitglieder der katholischen<br />

Jungmannschaften, Gesellenvereine, Pfadsinder und zum erstenmal<br />

auch ETV-Turner starten können.<br />

D a s Fräulein von Scuderi ig<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Allerlei verworrene Pläne kreuzten in meinem Gehirn, zu<br />

deren Ausführung ich sie zu bereden hoffte. An Cardillacs<br />

Haus in der Straße Nicaise schließt sich eine hohe Mauer mit<br />

Blenden und alten, halb zerstückelten Steinbildern darin.<br />

Dicht deinem solchen Steinbilde stehe ich in einer Nacht und<br />

sehe hinauf nach den Fenstern des Hauses, die in den Hos gehen,<br />

den die Mauer umschließt. Da gewahre ich plötzlich Licht<br />

in Cardillacs Werkstatt. Es ist Mitternacht, nie war sonst<br />

Cardillar zu dieser Stunde wach, er pflegte sich aus den Schlag<br />

neun Uhr zur Ruhe zu begeben. Mir pocht das Herz vor banger<br />

Ahnung, ich denke an irgendein Ereignis, das mir vielleicht<br />

den Eingang bahnt. Doch gleich verschwindet das Licht<br />

wieder. Ich drücke mich an das Steinbild, in die Blende hinein,<br />

doch entsetzt pralle ich zurück, als ich einen Gegendruck<br />

fühle, als sei das Bild lebendig geworden. In dem dämmernden<br />

Schimmer der Nacht gewahre ich nun, daß der Stein sich<br />

langsam dreht, und hinter demselben eine finstere Gestalt<br />

hervorschlüpft, die leisen Trittes die Straße hinabgeht. Ich<br />

springe an das Steinbild heran, es steht wie zuvor dicht an<br />

der Mauer. Unwillkürlich, wie von einer inneren Macht getrieben,<br />

schleiche ich hinter der Gestalt her. Gerade bei einem<br />

Marienbilde schaut die Gestalt sich um, der volle Schein der<br />

»ellen Lampe, die vor dem Bilde brennt, fällt ihr ins Antlitz.<br />

Es ist Cardillac! Eine unbeschreibliche Angst, ein unheimliches<br />

Grauen überfällt mich. Wie durch Zauber festgebannt,<br />

muß ich fort — nach dem gespenstischen Nachtwanderer. Dafür<br />

halte ich den Meister, unerachtet nicht die Zeit des Vollmondes<br />

ist, in der solcher Spuk die Schlafenden betört.<br />

Endlich verschwindet Cardillac seitwärts in dem tiefen<br />

Schatten. An einem kleinen, wiewohl bekannten Räuspern gewahre<br />

ich indessen, daß er in die Einfahrt eines Hauses getreten<br />

ist. Was bedeutet das, was wird er beginnen? So<br />

frage ich mich selbst voll Erstaunen, und drücke mich dicht an<br />

die Häuser. Nicht lange dauert's, so kommt singend und trillerierend<br />

ein Mann daher mit leuchtendem Federbusch und<br />

klirrenden Sporen. Wie ein Tiger auf seinen Raub, stürzt<br />

sich Cardillac aus seinem Schlupfwinkel aus den Mann, der in<br />

demselben Augenblick röchelnd zu -Boden sinkt. Mit einem<br />

Schrei des Entsetzens springe ich heran, Cardillac ist über<br />

den Mann, der zu Boden liegt, her. —<br />

Meister Cardillac, was tut Ihr? rufe ich laut.<br />

Vermaledeiter! brüllt Cardillac, rennt mit Blitzesschnelle<br />

bei mir vorbei und verschwindet. Ganz außer mir, kaum der<br />

Schritte mächtig, nähere ich mich dem Niedergeworfenen. Ich<br />

knie bei ihm nieder, vielleicht, denke ich, ist er noch zu retten.<br />

Aber keine Spur des Lebens ist mehr in ihm. In meiner Tobesangst<br />

gewahre ich kaum, daß mich die Marechausss umringt<br />

hat. Schon wieder einen von den Teufeln niedergestreckt<br />

— he, he — junger Mensch, was machst du da? —<br />

Bist einer von der Bande? Fort mit dir! So schrien sie durcheinander<br />

und packten mich an. Kaum vermag ich zu stammein,-<br />

daß ich solche gräßliche Untat ja gar nicht hätte begehen<br />

können, und daß sie mich in Frieden ziehen lassen möchten.<br />

Da leuchtet mir einer ins Gesicht und ruft lachend: Das<br />

ist Olivier Brusson, der Goldschmiedsgeselle, der bei unserm<br />

ehrlichen Meister Rene Cardillac arbeitet!<br />

Ja — der wird die Leute auf der Straße morden! Sieht<br />

mir recht danach aus -— ist recht nach der Art der Mordbuben,<br />

daß sie beim Leichnam lamentieren und sich fangen<br />

lassen. Wie war es, Junge? Erzähle dreist!<br />

Dicht vor mir, sagte ich, sprang ein Mensch auf den dort<br />

los, stieß ihn nieder und rannte blitzschnell davon, als ich<br />

laut aufschrie. Ich wollte doch sehen, ob der Niedergeworfene<br />

noch zu retten wäre. — Nein, mein Sohn, ruft einer von<br />

denen, .die den Leichnam aufgehoben, der ist hin, durchs Herz,<br />

wie gewöhnlich, geht der Dolchstich. Teufel, sagt ein anderer,<br />

kamen wir doch wieder zu spät wie vorgestern; damit<br />

entfernen sie sich mit dem Leichnam.<br />

Wie mm zumute war, kann ich gar nicht sagen; ich fühlte<br />

mich an, ob nicht ein böser Traum mich necke, es war mir,<br />

als müßt' ich nun gleich erwachen und mich wundern über<br />

das tolle Trugbild. Cardillac, der Vater meiner Madelon,<br />

ein verruchter Mörder! Ich war kraftlos auf die steinernen<br />

Stufen eines Hauses gesunken. Immer mehr und mehr<br />

dämmerte der Morgen herauf, ein Offiziershut, reich mit<br />

Federn geschmückt, lag vor mir auf dem Pflaster. Cardillacs<br />

blutige Tat, auf der Stelle begangen, wo ich faß, ging vor<br />

mir hell auf. Entsetzt rannte ich von dannen.<br />

(Fortsetzung.)


<strong>Obwaldner</strong> Coisfeurmeisterverband. Am 31. Jan. <strong>1949</strong><br />

tagten die <strong>Obwaldner</strong> Eoifeurmeister in Tarnen und hielten<br />

ihre 31. Generalversammlung ab. Die Traktanden waren die<br />

statutarischen, die reibungslos abgewickelt werden konnten.<br />

Die Wahlen verzeigen keine Aenderungen, da der Coiffeurmeister<br />

W. Keßler, Sarnen, wiederum für eine Amtsdauer gewonnen<br />

werden konnte. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

W. Keßler, Präsident; W. Zurgilgen, Vizepräsident<br />

und Aktuar? W. Gasser, Kassier, alle in Sarnen. Der Besuch<br />

war erfreulich, fehlte doch nur ein Kollege unentschuldigt.<br />

Das Verhältnis unseres Verbandes •botrf heute als vorzüglich<br />

gewertet werden, da die jeweiligen Aussprachen in wirklich<br />

sachlicher und mit gegenseitig gutem Willen geführt werden<br />

und auf diese Weise bis heute immer zum Erfolg geführt<br />

haben. Um 16.30 Uhr konnte der Präsident die Versammlung<br />

schließen.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bienenzüchterverein. Am Sonntag, 30. Jan.,<br />

folgten eine schöne Anzahl Imker und Jmkerinnen dem Rufe<br />

unseres Präsidenten Al. Amrein zu unserer Hauptversammlung<br />

nach Sarnen ins Hotel „Krone".<br />

Die gut vorbereiteten Traktanden wickelten sich rasch ab.<br />

Die Rechnung verzeigt ein kleines Defizit. Leider war wieder<br />

ein Fall von Faulbrut aufgetreten. Zwei Völker mußten<br />

saniert werden. Sehr eindringlich wird davor gewarnt, gebrauchte<br />

Werkzeuge, Kasten und so weiter, wie auch Schwärme,<br />

Völker und Königinnen von auswärts zu beziehen, da<br />

dadurch leicht verschiedene Bienenkrankheiten, speziell die gefürchtete<br />

Milbenkrankheit, in unser Vereinsgebiet eingeschleppt<br />

werden könnten.<br />

Erstmals wurde in unserem Verein die Ehrung von Veteranen<br />

vorgenommen. Vier verdiente Mitglieder konnten das<br />

schöne Vereinsabzeichen mit dem goldenen Kränzlein entgegennehmen.<br />

Unser Senior und noch einziger, lebender Mitgründer<br />

unseres Vereins, Ehrenmitglied Josef von Rotz,<br />

Kerns, der allzeit hilfsbereite Jmbelivater Jos. Wigger,<br />

Faulbrutinfpektor und Ehrenmitglied Nikl. Omlin-Blättler<br />

und Weibel Josef Dillier. Jos. Wigger und Jos. Dillier werden<br />

zugleich auch mit der Ehrenmitgliedschaft mit Diplom<br />

beehrt. Unseren Veteranen recht herzliche Gratulation!<br />

Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles zeigte uns in<br />

verdankenswerter Weise Herr Karl Abächerli, Sarnen, eine<br />

Serie Lichtbilder: die Biene als Blütenbefruchterin, und anschließend<br />

eine Reihe Eigenaufnahmen in wunderbarer Fürbenpracht<br />

von Landschaftsbildern unserer engeren Heimat.<br />

R. R.<br />

Vorsicht! (Korr.) Zurzeit tauchen da und dort auf den<br />

Bauerngehöften Altertumshändler auf, die es neben Hausrat<br />

auch auf Zinn- und Kupfergeschirr und dergleichen abgesehen<br />

haben. Da wäre es nun wirklich schade, wenn so manches<br />

wertvolle Stück aus unsern Stuben verschwinden würde. Wenn<br />

schon derartige Dinge veräußert werden wollen, so gibt es<br />

sicher im eigenen Kanton noch Leute, die sich gerne etwas<br />

Wertvolles anschaffen würden, es verständnisvoll pflegen und<br />

nicht zu bloßer Spekulation mißbrauchen. (Der Schreiber ist<br />

kein Altertumshändler!)<br />

Landwirtschaftlicher Fleischoerwertungskurs. Der Obw.<br />

Bauernverein führt am nächsten Dienstag und Mittwoch, den<br />

8. und 9. Februar, im Hotel „Bahnhof" in Giswil einen zweitägigen<br />

Fleischverwertungskurs durch. Das Programm sieht<br />

unter anderem vor: die richtige Tranchiprung des Schweines<br />

zur Schinken- und Wurstfabrikation,-die Dauerwurstfabrikation;<br />

die Zubereitung des Fleisches für Gläser-, Topf- und<br />

Dosenkonservierung; Zubereitung der Sulzen; verschiedene<br />

Hacksleischarten und deren Einfüllung; schließlich das so wichtige<br />

Kapitel der Verwertung von Notschlachtfleisch. Der Kurs<br />

beginnt um 9.00 Uhr und wird möglichst praktisch durchgeführt<br />

(ein Schlachtschweine steht zur Verfügung!). Als Kursleiter<br />

konnte der vielen <strong>Obwaldner</strong> Frauen und Bauern bekannte<br />

Herr Mühletaler, Metzger und Kursleiter, von Kollbrunn, ge-<br />

Wonnen werden. — Der Kurs verdient eine recht zahlreiche<br />

Beteiligung von feiten unserer Bäuerinnen und Bauern.<br />

Sarnen. (Eing.) Fachknrse des Wirtevereins.<br />

In nächster Zeit sollen in unserem Kanton eine Reihe wichtiger<br />

F a ch k u r s e für das Gastgewerbe durchgeführt werden, so<br />

für den Tafelservice, dann für die Buchhaltung und schließlich<br />

von Spezialplatten. — Es ist erfreulich, daß diese Kurse nicht<br />

nur für die Mitglieder des Wirtevereins, sondern für alle<br />

Interessenten offen sind. Die Kursgelder sind so mäßig gehalten,<br />

daß jedermann sich für den einen oder andern Kurs<br />

anmelden kann. Zeitlich ist sogar die Möglichkeit geboten, in<br />

allen drei Kursen mitzumachen. — Es ist zu hoffen, daß recht<br />

viele von diesen Kursen profitieren. Gilt doch mehr denn je<br />

der Grundsatz: Fachliche Tüchtigkeit bringt Freude und Erfolg<br />

im Beruf. T. I.<br />

Kägiswil. (Eing.) Die Generalversammlung der Schützengesellschaft<br />

Kägiswil vom 23. Januar hat unter bewährter<br />

Leitung des Präsidenten Britschgi Jos., Sattlermeister, die<br />

versichedenen Traktanden und Geschäfte erledigt. Einige Ehrenmitglieder<br />

und über 60 Mitglieder konnten an der Vqrsammlung<br />

begrüßt werden. Erfreulich war der sehr gute<br />

Abschluß der Jahresrechnung. Die Schützenhausschuld, die<br />

mit zinslosen Anteilscheinen zu 50 Fr. von den Mitgliedern<br />

und Gönnern vor Jahren übernommen wurde, konnte durch<br />

Verlosung um 20 Stück (1000 Fr.) reduziert werden. Der<br />

Kassier, Walter Wirz jun., konnte 5 Anteilscheine als geschenkt (<br />

verbuchen. Schützenmeister Alois von Wyl gab Kenntnis von !<br />

der Schießtätigkeit im verflossenen Jahre. Die Wiederwahl i<br />

des Gesamtvorstandes wurde einstimmig mit bester Verdankung<br />

der geleisteten Dienste angenommen.<br />

Sächseln. (Korr.) Am vergangenen Dienstag ist auf<br />

unserer Bahnstation ein personelles Ereignis eingetreten, das<br />

in der Zeitung erwähnt werden muß. Kommt es einem doch<br />

vor, es werde damit ein Blatt unserer dörflichen Bahngeschichte<br />

umgewendet. Hr. L e o R o h r e r, Weichenwärter, hat mit<br />

Ende Januar seinen Abschied vom Bahndienst genommen und<br />

ist in den Ruhestand getreten, soweit man sich bei unserem<br />

Demissionär einen Ruhestand vorzustellen vermag. — Am<br />

19. November 1906, vor gut zweiundvierzig Jahren, hat Leo<br />

Rohrer als Wärter auf der Station Sächseln den Dienst angetreten,<br />

und er hat ihn alle die Jahre und wechselnden<br />

Seiten hindurch in Zusammenarbeit mit vier Stationsvorstanden<br />

mit einer beispielhaften Dienstbereitschaft, Gewifsenhaftigkeit<br />

und der Genauigkeit einer Uhr besorgt. Aber auch ihn,<br />

den Nimmermüden, fangen körperliche Gebresten zu plagat<br />

an und haben ihn vorzeitig zum Rücktritt veranlaßt. Was<br />

hatsich alles in den mehr als vierzig Jahren begeben, da Herr<br />

Leo Rohrer seinen Dienst versehen, die Bahnkunden bedient<br />

den Pegel abgelesen und all' das große und kleine Tagewerk<br />

des Stationswärteramtes getreu erfüllt hat!<br />

Alles Gute in den für Dich so ungewohnten „Ruhestand .<br />

Genieße viele schöne Jahre wohlverdienter Entspannung an<br />

der Seite Deiner lieben Frau Gemahlin auf Deinem sonnigen<br />

Ausguck auf dem Hubel, laß Dich kurieren und gönne Dir<br />

Muße! Deine Arbeit, Deine Stimme, Dein Lachen werden auf<br />

der Station fehlen.<br />

Unser Künstler Joses Haas-Triverio wurde als rüstiger<br />

Sechziger in der Presse mit einmütiger und herzlicher Anerkennung<br />

gefeiert. Die katholischen Wochenschriften „Sonntag"<br />

und „Woche im Bild" — beide aus der Feder von<br />

I. K. Scheuber — brachten in Text und vielen Bildern prächtige<br />

Würdigungen. Besonders ansprechend ist das Holzschnitt-<br />

Selbstbildnis des Jubilaren, das an klassische Vorbilder gemahnt.<br />

Wir freun uns, den stillen, lieben Mann der tiefinnerlichen<br />

Kunst noch lange unter uns zu wissen. Ad multos adhuc<br />

annos!<br />

Sächseln. (Eing.) Am Sonntag, den 6. Februar, treffen sich<br />

unsere kantonalen F e u e r w e h r - Delegierten in Sächseln<br />

im Hotel „Engel" zur 21. Delegiertenversammlung.<br />

Neben den statutarischen Geschäften werden eine Reihe von<br />

wichtigen Fragen behandelt. Unser Kantonalverband zählt<br />

heute über 1200 Mitglieder. Seine Tätigkeit hat sich in den<br />

Nachkriegsjahren, ansehnlich entwickelt. Was in der langen<br />

Kriegszeit da und dort unter den erschwerten Verhältnissen als<br />

Nachholebedarf angestaut hat, ist heute ausgeglichen. Zielbewußte<br />

Verbandsarbeit, gepaart mit weitsichtiger Unterstützung<br />

durch die zuständigen Behörden und besonders durch die kantonale<br />

Löschkasse haben gute Erfolge gezeitigt. Sächseln wird<br />

sich eine Ehre daraus machen, diese treuen Hüter und Helfer<br />

in Feuersnot begrüßen zu können. Wir wollen den VerHandlungen<br />

nicht vorgreifen und überlassen es gerne einer berufenen<br />

Person, später eingehender zu berichten. — Für heute<br />

gelte ihnen allen herzlicher Gruß und Willkomm! Wir wünschen<br />

eine erfolgreiche Tagung: „Gott zur Ehr — dem<br />

Nächsten zur Wehr!" T. I.<br />

Flüeli-Ranst. (Eing.) Auf vielseitigen Wunsch sieht sich der<br />

Kirchenchor Flüeli-Ranst veranlaßt, seinen abwechslungsreichen<br />

Unterhaltungsanlaß am kommenden Sonntag,<br />

den 6. Februar, nachmittags 2 Uhr, zu wiederholen. Der<br />

gepflegte Gesang und die drei humoristischen und lehrreichen<br />

Einakter fanden den vollen Beifall der an den zwei ersten<br />

Aufführungen erschienenen Freunde und Gönner. — Wir<br />

hoffen, am nächsten Sonntag einem weiteren zahlreichen Publikum<br />

einige frohe Stunden bereiten zu können. Postautoverbindung:<br />

Sachseln-Flüeli 13.45 Uhr ab Post. (Siehe Inserat.)<br />

Alpnach. (Eing.) Am kommenden Sonntag, den 6. Febr.<br />

öffnet nun auch Alpnach den Vorhang der heurigen Spielsaison.<br />

Eine harte und lange Probenarbeit hat eine gediegene<br />

Aufführung vorbereitet, das Cäcilienorchester hat feine Mit-<br />

Wirkung zugesichert.<br />

Mit dem Sagenspiel: „'s Mueterguet", dem neuesten Stück<br />

des bekannten Schriftstellers Jakob Muff, hat die Heimatschutzbühne<br />

Alpnach ein anspruchsvolles Spiel gewählt, auf<br />

dessen Wiedergabe man in weiten Kreisen schon lange gespannt<br />

ist. Für die Güte des Stückes spricht schon der Umstand, daß<br />

es seit der Uraufführung im vergangenen Herbst bereits von<br />

11 Theatervereinen, darunter in Menzingen, Willisau, Rheinfelden<br />

und Brig mit bestem Erfolg gezeigt wurde. Der Charakter<br />

eines Sagenspieles bringt alle Vorzüge eines echten<br />

Volkstheaters mit: Ernste Szenen wechseln mit heitern, der<br />

gute Hausgeist hat mit den bösen Mächten zu kämpfen, bis endlich<br />

doch der Glaube an Liebe und Treue, dieses schönste<br />

Muttergut, zu siegen vermag.<br />

Die Aufführungen versprechen zu einem Erlebnis zu werden,<br />

dem sich die Freunde des Volkstheaters nicht entziehen<br />

wollen. Vorbestellung der Plätze ist ratsam. (Tel. 7 10 20.)<br />

Der Spielerschar, in der sich alle bekannten Spieler bis<br />

zum unvergeßlichen Erasi vom „Bluedstei" wieder zeigen,<br />

wünschen wir besten Erfolg.<br />

Giswil. (Eing.) Das Konzert der Musikgesellschaft Giswil<br />

vom letzten Sonntag war ein musikalischer Genuß. Der Dirigent,<br />

Herr Dr. August Wirz, hatte seine Musikanten wirklich<br />

am Schnürchen. Schon die Ruhe, mit der die Mannen bei<br />

der Vorbereitung und Wiedergabe der Stücke zum Ausdruck<br />

brachten, machte allgemein einen vorzüglichen Eindruck. Nicht<br />

umsonst, sie wußten: „Wir können etwas!"<br />

Seit zwei Jahren hat nun Herr Dr. Wirz hier in Giswil<br />

mit einer stattlichen Zahl von 40 Mitgliedern Musikschule getrieben.<br />

Es sind eine schöne Anzahl älterer Musikanten (darunter<br />

3 Veteranen), mit denen ch etwas machen ließ; aber<br />

auch die jüngeren Mitglieder sind mit einem Fleiß und einer<br />

Begeisterung dabei, die dem Meister alle Ehre machen.<br />

Auf die Komposition „Hoch Rudenz" war man gespannt.<br />

Fein gemacht, fein geraten! Nicht endenwollender Applaus<br />

bewies, daß das Werk gleich ein voller Erfolg war. Es mußte<br />

wiederholt werden. Das Kompliment war für Dirigent und<br />

Musiker wohlverdient. Dem einfachen, bescheidenen Musikdirigenten<br />

und Komponisten ein herzliches „Glück auf!" —<br />

Habt Dank allseits für diese wirklich schöne Darbietung!<br />

Giswil. (Korr.) Das heimelige Lindendörflein hat am<br />

1. Februar seinen Bruder und Nachbarn verabschieden gesehen.<br />

Es war dies Grabbeter Theodor Halter, Bergmannsmatt.<br />

Sein hohes Alter vofl 85 Jahren gereichte ihm zur<br />

Ehrenkrone. Die Dornenkrone der Leiden war seiner Seele<br />

Läuteung für den Himmel.<br />

Die Nachbaren rühmen ihm nach, daß Theodor Halter<br />

immer ein stiller, friedliebender und dienstfertiger Mensch ae-<br />

Wesen ist. Einfach und ehrlich hat er sich durchs Leben aerungen'<br />

indem er nach den Worten der Hl. Schrift handelte:<br />

Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen<br />

zu beten. Unzähligen lieben Menschen hat der Allmendler<br />

Theodor!" als Grabbeter die letzte Ehre erwiesen.<br />

+<br />

Während mehr als drei Jahrzehnten hat er diesen Dienst<br />

oetan. Und wieviel Leid und Schmerz ist an emem Leben<br />

vorüberaeqnngen. So ist ihm der Rosenkranz, seines Lebens<br />

sicherster Kamerad, zum liebevollen Begleiter geworden. Des<br />

Himmels Freuden seien ihm reichster Lohn. Den trauernden<br />

Schwestern und Brüdern entbieten wir unsere innige Teilnähme!<br />

® m ^bar.<br />

Lungern. (Eing.) „Madrisa". Vom 6. Februar an<br />

spielt der Männerchor alle Sonntage das große vagenspiel<br />

Madrisa" in 5 Akten. Dieses prachtvolle und inhalsreiche<br />

Mundarspiel wird ein neuer Ring in in der langen Kette<br />

theatralischer Erfolge dieses bekannten Musenvolklems sein.<br />

Die Szenerien sollen neue Glanzleistungen einheimischer<br />

Narbenkünstler werden. Die Kostüme wurden von Jäger in<br />

St Gallen eigens geschaffen, um dem großen Sagenspiel besondern<br />

Gehalt zu geben. Für alle Arbeiten sollen eigene Spezialkomitees<br />

seit Wochen arbeiten. , „ w , R ~<br />

Die Regie führt in bekannter meisterhafter Art Herr Gemeindepräsident<br />

Gaffer. Alles erwartet den ersten Spieltag.<br />

Jung und alt sind begeistert. Lieder und Tanze sind schon<br />

bleibendes Gut unserer Jugend geworden So kann man begreifen,<br />

daß letzthin ein Kenner dieses frohen Lungerer Volkleins<br />

sagte: „Man kann ihnen alles nehmen, das Wasser im<br />

See, den Schnee im Tal, das Licht in den Straßen aber eines<br />

nimmt ihnen niemand: die Lust und Liebe für Musik und Gesang<br />

und die Begeisterung zum Theater." Darum auf nach<br />

Lungern zur Madrisa!<br />

Lungern. „Madrisa". (Eing.) Ueberall auf den PIätzen<br />

begegnen wir dem sinnvollen Plakat: eine betende Mutter,<br />

Madrisa mit ihrem Kinde Sabineli am Fuße des übergroßen<br />

Bergkreuzes. Schlicht, einfach und voll Demut, aber dennoch<br />

herrlich erhaben, so wie sie lebt, so wie sie betet, hofft und<br />

vertraut, sich unter dem Schutze des allgewaltigen Kreuzes<br />

wissend, dieses ewigen Wahrzeichens unserer Heimat, das auch<br />

in unsern Bergen überallhin segnend, schühend und tröstend<br />

seine starken Arme ausbreitet.<br />

Morgen Sonntag soll das Plakat Leben bekommen. -<br />

„Madrisa", das Stück, das in Lungern gespielt wird, möge<br />

allen zum tiefen, innersten Erlebnis werden. —<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Schweiz anerkennt Israel.<br />

Im Anschluß an die Bundesratssitzung vom Freitag ist<br />

im Bundeshaus bekanntgegeben worden, daß der Bundesrat<br />

den Judenstaat de facto anerkannt hat. Für die schweizerische<br />

Öffentlichkeit bedeutet diese Nachricht keine große Ueberraschung,<br />

denn nach der Anerkennung Israels durch die meisten<br />

Großmächte — ein gleichlautender Schritt Großbritanniens<br />

ist bereits in Aussicht gestellt — erschien die diplomatische<br />

Lage des neuen Staatsgebildes hinreichend gefestigt. Fügen<br />

wir bei, daß die de faco-Anerkennung lediglich die Kenntnisnähme<br />

eines bestehenden völkerrechtlichen Zustandes bedeutet,<br />

im Gegensatz zur de jure-Anerkennung. Ob der Bundesrat<br />

sich auch in einer spätern Zukunft begnügen wird, unser bisheriges<br />

Generalkonsulat in Jerusalem beizubehalten, oder ob<br />

er sich zur Errichtung einer eigentlichen Gesandtschaft entschließen<br />

wird, ist noch nicht entschieden.<br />

Rechtsprechung AHV<br />

Um? die AHV-Beiträge der Selbständigerwerbenden.<br />

Während die Selbständigerwerbenden bei der Verdienstersatzordnung<br />

feste Beiträge leisten, haben sie in der AHV<br />

4 Prozent ihres Erwerbseinkommens zu zahlen. Bei vielen<br />

Selbständigerwerbenden in bescheidenen Verhältnissen erweist<br />

sich dies als eine schwere Belastung. Bei den Wehrsteuer-<br />

Pflichtigen kommt dazu, daß für die Beitragsberechnung aus<br />

die letzte Wehrsteuererklärung, also aus ein Einkommen, das<br />

mehrere Jahre zurückliegt, abgestellt wird.<br />

Nach Art. 11 des AHV-Gesetzes können die Ausgleichskassen<br />

den Selbständigerwerbenden, denen die Bezahlung nicht<br />

zugemutet werden kann, die Beiträge herabsetzen. Das Bundesamt<br />

für Sozialversicherung hatte aber gestützt auf eine<br />

Bestimmung der Vollzugsverordnung die Ausgleichskassen angewiesen,<br />

die Beiträge nur dann herabzusetzen, wenn sich das<br />

Einkommen seit der Periode, welche der Beitragsberechnung<br />

zugrunde lag, also insbesondere seit der letzten Wehrsteuersestsetzung,<br />

vermindert hat. Das Eidg. Versicherungsgericht ,<br />

hat in einem Urteil vom 31. Dezember 1948 festgestellt, daß !<br />

diese Einschränkung mit dem Gesetzestext nicht vereinbar ist.<br />

Die Herabsetzung ist immer dort zu gewähren, wo die wirtschaftlichen<br />

Mittel des Selbständigerwerbenden zur Deckung<br />

seines Notbedarfs nicht ausreichen; die Herabsetzung darf<br />

nicht vom Nachweis einer Einkommensverminderung abhält-<br />

Hig gemacht werden.<br />

Wie hat doch seinerzeit Herr Stampfli unsern Nationalrat<br />

Dr. OderMatt apostrophiert, als er sich bei der Beratung<br />

des AHV-Gesetzes für die Selbständigerwerbenden einsetzte<br />

und darauf hinwies, daß ein Beitrag von 4 Prozent des Erwerbseinkommens<br />

den Selbständigerwerbenden zu sehr belaste.<br />

)eute nun scheint diese Erkenntnis allmählich doch allgemein<br />

zu werden. 6.<br />

Militärische Neuerungen<br />

Die eidgenössische Bekleidungskommission hat bekanntlich<br />

vor einiger Zeit ihren definitiven Schlußbericht über die Neu-<br />

X X e e bem Z I ?<br />

^dg. Militärdepartement abgeliefert.<br />

Der Bericht ist unverzüglich noch verschiedenen Krei-<br />

£VprS L lchwHiz. Offiziersgesellschaft und der Landesverteidigungskommission<br />

zugestellt worden mit der Einlaeiner<br />

anzubringen. DieUetztere hat sich in<br />

i m lSVf 9 e ! u nra Sitzung damit befaßt und im<br />

aen firfrfirntfo'8 u fa" tmutt 9 zu den vorgeschlagenen Neuerun-<br />

UmlwJfrnnl ^^^lichste Neuerung liegt im offenen<br />

Wattes? r fc m r? m Zeitlichen Uniformhemd mit Krasolcher<br />

mskiwftig jedem Wehrmann zwei<br />

wesentlich hn<br />

"f, 6en - Die neue Uniform wird nicht unesentlich<br />

teurer zu stehen kommen als die bisherige. In erster


Linie wegen der verbesserten Stosfqualität und der Abgabe<br />

von Hemden und Krawatte, Kapuze und Einknöpffutter für<br />

den Mantel, der gegenüber dem bisherigen Mantel starke<br />

Aenderungen ausweist. Diese Mehrausgaben werden aber bis<br />

zu einem gewissen Grade ausgeglichen durch den Umstand, daß<br />

zur Einkleidung weniger Sortimentsgrößen auf Lager gelegt<br />

werden müssen, und daß wegen der größeren Solidität der<br />

Stoffe mit einer verlängerten Tragdauer der Uniformstücke<br />

gerechnet werden kann.<br />

An eine gleichzeitige Einführung der neuen Uniform ist<br />

nicht gedacht. Die ersten neuen Uniformen werden an die Rekruten<br />

abgegeben, wenn die Reserven an alten Uniformen<br />

aufgebraucht sind. Der Bundesrat wird voraussichtlich noch<br />

im Laufe dieses Monats endgültige Beschlüsse fassen.<br />

*<br />

Das Eidg. Militärdepartement hat eine neue Vorlage<br />

über die Anschaffung von weiteren 100 Flugzeugen vom Typ<br />

„Vampire" ausgearbeitet und dem Bundesrat vorgelegt. Diese<br />

Maschinen haben sich bis jetzt ausgezeichnet bewährt, so daß<br />

es gegeben erscheint, die durch Abgänge stark reduzierte Flug-<br />

Waffe durch diesen Typ zu ergänzen. Da es sich im Grunde<br />

um eine bloße Ersatzbeschaffung von Kriegsmaterial handelt,<br />

ist gegenwärtig die Frage noch offen, ob den eidgenössischen<br />

Räten ein besonderer Antrag unterbreitet werden muß, oder<br />

die erforderliche Summe auf dem Budgetwege anzufordern ist.<br />

Der Bundesrat hat sich mit dieser Frage bereits befaßt, aber<br />

noch keinen definitiven Entscheid gefällt.<br />

Der seinerzeit von einer großen, aus Offizieren, Unter-<br />

Offizieren und Soldaten zusammengesetzten Kommission aufgestellte<br />

Entwurf zu einer Revision des Dienstreglementes ist<br />

inzwischen von einer besonderen Redaktionskommission bereinigt<br />

und dem Eidg. Militärdepartement unterbreitet worden.<br />

Dieses wird demnächst in der Lage sein, das neue Dienstreglement<br />

zur Beschlußfassung dem Bundesrat zu unterbreiten.<br />

*<br />

Nach dem soeben erschienenen Verzeichnis der Unterrichtskurse<br />

für das Jahr <strong>1949</strong> beginnen in allen Divisionen<br />

die ersten Jnfanterie-Rekrutenschulen am 7. Februar und<br />

dauern bis zum 4. Juni. Voraus gehen die Unteroffiziersschulen,<br />

beginnend am 17. Januar. Eine zweite Serie beginnt<br />

am 11. Juli und dauert bis zum 5. November. Auch bei der<br />

Artillerie beginnen die ersten Rekrutenschulen am 7. Februar.<br />

Ein neuer Borstoß<br />

für die BerghKKgentwäfferung<br />

(Korr.) Kürzlich hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschuft<br />

der Bergbauern (SAB) eine Eingabe an den Bundesrat<br />

gerichtet, mit dem Begehren, es möchte die von den Hydrogeologen<br />

propagierte Berghangentwässerung von fachlicher<br />

Seite unvoreingenommen geprüft werden und es möchten<br />

Kredite für die hydrogeologische Entwässerung eines größeren<br />

Wildbachgebietes bewilligt werden.<br />

In der ausführlichen Begründung der Vorteile der hydrogeologischen<br />

Berghangentwässerung wird darauf hingewiesen,<br />

daß eine größere Anzahl von Alp- und Rutschentwäfferungen<br />

auf dieser Grundlage in den Gebirgsgegenden zur<br />

Zufriedenheit der Bergbauern durchgeführt worden seien.<br />

Indessen sind noch weite Bergebiete im Umfang von rund<br />

100 000 Hektaren meliorationsbedürftig. Die Sanierung dieser<br />

fast ertragslosen Flächen empfiehlt sich nicht nur zur Gewinnung<br />

von WeiÄe und Wiesland, sondern auch zur Ver-<br />

Minderung der übermäßigen Geschiebebildung unserer Wildbäche,<br />

worauf anläßlich der vom Schweizerischen Wasserwirtschastsverband<br />

veranstalteten Exkursion in die Wildbachgebiete<br />

des Prätigaus und Obwaldens von den Hydrogeologen<br />

Dr. H. Stauber und Dr. I. Kopp nachdrücklich hingewiesen<br />

worden ist. Auf Grund der erfolgreichen Berghangentwässerungen<br />

und den Empfehlungen mehrerer Gebirgskantone<br />

zu vermehrter Zusammenarbeit zwischen Hydrogeologen und<br />

Kultur- und Forstingenieuren wird der Bundesrat aufgefordert,<br />

den Problemen der Sanierung der alpinen Rutschgebiete<br />

erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, werden doch durch<br />

die riesigen Geschiebemassen der Wildbäche, besonders im<br />

Rheingebiet, gefahrvolle Entwicklungen ausgelöst.<br />

Als zukünftige Ergebnisse großzügiger Berghangentwässerungen<br />

werden in Aussicht gestellt: Gewinnung großer Kulturland-<br />

und Weidegebiete, wirksame Arbeitsbeschaffung als<br />

Mittel gegen Landflucht und Verstädterung, Realersatzbeschasfung<br />

für Kulturland und gerodeten Wald, Schaffung von<br />

bäuerlichen Siedlungen, Unterbindung von Rutschungen<br />

und Verminderung der Geschiebeführung der Talflüsse, Verlangsamung<br />

des Verlandungsprozesses der Stauseen, Schutz<br />

der Verkehrsanlagen und militärischen Objekte.<br />

Angesichts der Tatsache, daß die Meliorationen in den Ge-<br />

^birgsgegenden gegenüber denjenigen im Mittelland im Rück-<br />

Htand geblieben sind und eine Aufrechterhaltung des landwirtschaftlichen<br />

Kulturareals nUr durch Neulandgewinnung in den<br />

vernähten u. rutschigen Gebirgsgegenden erzielt werden kann,<br />

ist dem neuen Vorstoß für die Berghangentwässerung ein<br />

nachhaltiger Erfolg zu wünschen.<br />

Wirtschastliches<br />

Zum Geschäftsjahr 1347/1948 der Brauereien.<br />

Trotz der anerkannt guten Qualität des Bieres beträgt<br />

der Absatz der schweizerischen Brauereien im Geschäftsjahre<br />

1947/1948 erst 81 Prozent des Absatzes unmittelbar vor dem<br />

Kriege und 67 Prozent desjenigen in den Jahren 1929 bis<br />

1932. Die Brauereien sind deshalb von der Vollausnützung<br />

ihrer Betriebe noch weit entfernt.<br />

Renditenmäßig ist das abgelaufene Geschäftsjahr befriedigend.<br />

Die zufolge der allgemeinen Teuerung gestiegenen<br />

Gestehungskosten konnten nicht gedeckt werden. Für die Bezahlung<br />

der Biersteuer und einer Dividende, wo eine solche<br />

ausgerichtet wird, mußten die Erträge von Nebenbetrieben<br />

und die Reserven wiederum herangezogen werden.<br />

Die Brauereien haben sich vorsorglich ungefähr für ein<br />

Jahr mit Malz eingedeckt. Deshalb bringt ihnen der Rückgang<br />

des Preises für das Malz der Ernte 1948 bis zum Ablauf<br />

des laufenden Geschäftsjahres nicht die nötige Erleichterung.<br />

Finanzreform und allgemeine Getränkesteuer.<br />

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Finanzresorm,<br />

die nach den Beschlüssen der nationalrätlichen und ständerätlichen<br />

Kommissionen die Einführung einer allgemeinen Getränkesteuer<br />

vorsieht, ist eine Arbeit von Herrn Dr. Fritz<br />

Kutter, Zürich, über den schweizerischen Getränkekonsum in<br />

den Jahren 1896—1945 interessant, die kürzlich im Druck erschien.<br />

Die kleine Broschüre vermittelt wertvolles statistisches<br />

Zahlenmaterial.<br />

Entgegen oft anders lautenden Behauptungen wird unter<br />

anderem an Hand von genauen Zahlen festgestellt, daß<br />

der Verbrauch an alkoholischen Getränken in der Schweiz<br />

seit 1896/1900 ständig zurückgeht. Betrug der Konsum in der<br />

Periode 1896/1900, aus reinen Alkohol umgerechnet, beispielsweise<br />

pro Kops der Bevölkerung über 20 Jahren 26,6<br />

Liter pro Jahr, ergibt er dagegen für die Periode 1941/45 nur<br />

noch 10,9 Liter pro Kopf und Jahr, also ein Rückgang von<br />

nahezu 60 Prozent.<br />

Vergleichsweise wird damit errechnet, daß sich der Kaffeeund<br />

Teeverbrauch zusammen in den Gaststätten gegenüber der<br />

Jahrhundertwende ungefähr verdreifacht hat.<br />

Die Seele des Bauernhofes<br />

Einem jungen Bauern, der sich anschickt, einen Bauern-<br />

Hof zu übernehmen, kann man neben der Gnade und dem Segen<br />

Gottes sicher nichts Kostbareres wünschen als eine gute<br />

Frau. Sie wird die Seele des Bauernhofes sein. Denn gleich<br />

wie die Seele im ganzen Körper belebend wirkt, ohne sich<br />

lästig aufzudrängen, so wird auch eine gute Bäuerin in all<br />

ihrer Stille und Unaufdringlichkeit doch bald überall unentbehrlich<br />

empfunden werden.<br />

Soll aber die Bäuerin diese hehre Aufgabe lösen und immer<br />

besser lösen, muß sie tief fromm sein und es, je älter sie<br />

wird, um so mehr werden. Denn wahre, gelebte Frömmigkeit<br />

allein gibt dem Frauenherzen die strahlende Frische, die<br />

wohltuende Güte und die selbstverständliche und allseitige<br />

Dienstbereitschaft, die in Haus und Hof alles Schwere leicht<br />

macht und alles Bittere zu versüßen weiß.<br />

Eine jahrhundertealte Erfahrung hat bewiesen, daß die<br />

ignatianischen Exerzitien eine Hochschule dieser wahren Frömmigkeit<br />

sind. Bäuerinnen und Bauerntöchter sollten deshalb<br />

den Exerzitienkurs vom 7. bis 10. Februar in Bad Schönbrunn<br />

(Zug) nicht übersehen. Und Bauer und Bauernsohn<br />

müssen aus eigenstem Interesse die Ersten sein, die dazu ihre<br />

moralische und finanzielle Hilfe anbieten. Der Kurs beginnt<br />

am 7. Februar, abends 5 Uhr, und schließt am 10. Februar,<br />

abends 4 Uhr.<br />

Zur Leitung des Kurses konnte derselbe Exerzitienmeister<br />

gewonnen werden, der den Bauernkurs im Januar zur allgemeinen<br />

Zufriedenheit gegeben hat. Ein Bauernfreund.<br />

Filmecke<br />

Voranzeige. „Mariandl". Endlich, und doch nicht so<br />

spät, denn in den letzten 14 Tagen lief der Film erst in Basel,<br />

kommt das von allen Filmfreunden mit größtem Interesse<br />

erwartete „Mariandl", der Erfolg aller Erfolge des Jahres<br />

1948, nach Sarnen. Wie schon lange kein Film mehr,<br />

befriedigt „Mariandl" alle Ansprüche des verwöhnten wie<br />

des gelegentlichen Filmbesuchers, — ein fröhlich gemütvoller,<br />

witzig unterhaltender Film mit einem Schuß Psychologie und<br />

einem Quintchen Problemstellung, mit Wiener Musik und<br />

Wiener Humor, mit Verirrungen und Verwandlungen, Verstehen<br />

und Nichtverstehen und Ende gut alles gut — ein<br />

Unterhaltungsfilm mit einem einfachen, volkstümlichen Thema,<br />

sauber und amüsant gestaltet und im Mittelpunkt Mariandl<br />

(Waltraut Haas), die Neuentdeckung des neuen österreichischen<br />

Films. — Jung und entzückend, schmeichelt sie sich<br />

im Handumdrehen in die Herzen von Alt und Jung hinein.<br />

Vorzügliche, bekannte Darsteller: Paul Hörbiger, Maria<br />

Andergast und Hans Moser stellen dem „Hofrat Geiger"<br />

ausgezeichnete Leistungen und gute Typenzeichnungen und<br />

geben dem Film jene fröhliche, unbeschwerte Herzlichkeit, die<br />

„Mariandl" im Sturme die nüchternen Schweizer erobert<br />

hat. — Und da „Mariandl" mit Bestimmtheit auch<br />

die Herzen der <strong>Obwaldner</strong> erobern wird, ist es vorsichtig,<br />

wenn immer möglich die Vorstellungen zu Beginn der Woche<br />

zu besuchen und sich sür Ende Woche rechtzeitig die Plätze<br />

reservieren zu lassen.<br />

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Sonntag, «. Februar.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Kammermusik.<br />

11.20 Eskual-Herria, das Land der Basken. 12.40 Musik von<br />

Brahms. 13.25 Landwirtschaft!. Vortrag. 13.45 D'Freudeberger<br />

Dorfmusik spielt. 14.00 Bei unsern Kranken in Davos.<br />

14.55 Reportage vom Eishockey-Länderspiel Amerika-Schweiz.<br />

20.15 Bolksliederkonzert. 20.45 Spiel mit dem Rekord, Schauspiel.<br />

22.05 Kleine Geschichte von schönen Gedichten.<br />

Montag, 7. Februar.<br />

12.15 Gassenhauer. 13.30 Operettenlicder. 17.00 Unter-<br />

Haltungsmusik. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Appenz. Streichmusik<br />

Rehetobel. 18.30 C. Dumont. 19.00 Probleme des<br />

Lebens. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Eine amerikanische Tragödie.<br />

21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 W. A. Mozarts<br />

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Sonntag, den 13. Februar, nachmittags 2.15 Uhr<br />

und abends 8.15 Uhr.<br />

Dienstag, den 15. Februar, abends 8.15 Uhr (Tanz)<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e F i n a n z r e f o r m ,<br />

Wochenbrief unseres Parlamentsberichterstatters.<br />

fi. Soll das, woran niemand glaubte, doch Wahrheit werden<br />

und im N a t i o u a l r a t eine Einigung über die Bundesfinanzreform<br />

erfolgen? Noch gibt es wohl niemanden, der sich<br />

anmaßen würde, eine sichere Prognose zu stellen, obwohl nun<br />

eine ganze^ Woche über den gleichen Gegenstand diskutiert<br />

worden ist und man reichlich Gelegenheit hatte, die Meinungen<br />

kennen zu lernen.<br />

Zunächst eine kurze Chronologie des Geschehens: Die Erösfnungssitzung<br />

vom Montagabend war den Eintretensreferaten<br />

der beiden Kommissionsreferenten, des Freisinnigen<br />

Müller-Amriswil und des welschen Sozialdemokraten Perret,<br />

gewidmet. Beide hatten ihre allgemeinen Darlegungen in<br />

einem schriftlichen Bericht niedergelegt, und sie beschränkten<br />

sich darauf, vor dem Rate einige besonders hervorstechende<br />

Punkte kurz zu kommentieren. So wurde von dieser Seite besonders<br />

gegenüber Vorwürfen aus weiten Kreisen der Oeffentlichkeit<br />

hervorgehoben, daß auch eine längere und gründlichere<br />

Beschäftigung mit dem Ausgabenproblem des künftigen<br />

Staatshaushaltes leider fruchtlos hätte bleiben müssen, indem<br />

die harte Wirklichkeit des staatlichen Fortbestehens eben alle<br />

Wünsche nach größerer Sparsamkeit im Haushalten übertöne.<br />

Sechs Jahre Krieg hätten selbst an unserem bevorzugten Land<br />

nicht spurlos vorbeigehen können. Die maßgeblichen Ausgaben-<br />

Vermehrungen gegenüber der Vorkriegszeit rührten fast alle<br />

von diesem Ereignis (Tilgung der Kriegsschuld) oder der<br />

Sicherheit gegen einen neuen Krieg (Militärausgaben) und<br />

von dem neuen Sozialwerk der Altersversicherung her, das<br />

wohl niemand missen möchte. Auf diesen drei Posten haben<br />

die Ausgaben allein um 540 Millionen Franken zugenommen,<br />

während sich der ganze restliche Staatshaushalt, damit verglichen,<br />

relativ bescheiden von 324 auf 466 Millionen erhöhte.<br />

Beide Redner kamen zum vereinfachten Schluß, daß es<br />

angesichts dieser Tatsache nur mehr darum gehe, die nötigen<br />

Einnahmenguellen zu erschließen, um den großen Aufwand<br />

zu decken.<br />

In einer Eintretensdebatte, die sich vom Dienstagmorgen<br />

bis Mittwochabend hinzog und in der über zwei Dutzend<br />

Redner aus allen Fraktionen das Wort zu teilweise sehr ausgedehnten<br />

Erklärungen ergriffen, wurde nun allerdings der<br />

hier vereinfacht dargestellte Kommiffionsmehrheitsstandpunkt,<br />

der auf die Begründung der unerläßlichen Notwendigkeit<br />

einer direkten Bundessteuer hinauslief, mehrfach angezweifelt.<br />

Neben dem Ruf nach Sparsamkeit, in dem die eine Seite<br />

die Lösung suchte, wurden auch eine Reihe Boten vorgetragen,<br />

die wünschten, daß man auf anderem Wege als dem unföderalistischen<br />

der direkten Steuer die nötigen Einnahmen zu beschaffen<br />

suchen sollte. Insbesondere fiel ein Vorschlag des<br />

Welschen Picot auf, der durch den Zuschlag eines Steuerzehners<br />

pro Franken des kantonalen Steuerbetreffnisses der<br />

Tilgungssteuer des Bundesrates auszuweichen hoffte. — Der<br />

Bundesfinanzminister lehnte diese Anregung, wie alle andern<br />

vorher, als untauglich ab, und in ihrer Zusammenfassung der<br />

Debatte kamen die Referenten zum Schluß, daß zwar viel geredet<br />

worden sei, daß aber niemand in der Lage gewesen sei,<br />

aufzuzeigen, wie man eine Bundesfinanzreform besser lösen<br />

sollte, als es von der Mehrheit der Kommission vorgeschlagen<br />

wird. Niemand habe bestritten, daß die Kriegsschuld getilgt<br />

werden müsse, niemand habe auch einen Fingerzeig geboten,<br />

wo die Ausgaben gesenkt werden könnten, es sei denn, man<br />

D a s Fräulein von Seuderi w<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XlV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ganz verwirrt, beinahe besinnungslos, sitze ich in meiner<br />

Dachkammer, da geht die Türe auf und Rene Cardillac tritt<br />

herein.<br />

Um Jesus Christus willen, was wollt Ihr hier?, schrie ich<br />

ihm entgegen.<br />

Er, das gar nicht achtend, kommt aus mich zu und lächelt<br />

mich an mit einer Ruhe und Leutseligkeit, die meinen innern<br />

Abscheu vermehrt. Er rückt einen alten, gebrechlichen Stuhl<br />

heran und setzt sich zu mir, der ich nicht vermag, mich von<br />

dem Strohlager zu erheben, auf das ich mich geworfen.<br />

Nun, Olivier, fängt er an, wie geht es dir, armer Junge?<br />

Ich habe mich in der Tat garstig übereilt, als ich dich aus<br />

dem Hause stieß, du fehlst mir an allen Ecken und Enden. ...<br />

Eben jetzt habe ich ein Werk vor, das ich ohne deine Hilfe gar<br />

nicht vollenden kann. Wie wäre es, wenn du wieder in<br />

meiner Werkstatt arbeitetest? Du schweigst? Ja, ich weiß,<br />

ich habe dich beleidigt. Nicht verhehlen wollt' ich's dir, daß<br />

ich auf dich zornig war wegen der Liebelei mit meiner Madelon.<br />

Doch recht überlegt habe ich mir das Ding nachher<br />

und gefunden, daß bei deiner Geschicklichkeit, deinem Fleiß,<br />

ruf s c h w a c h e n F ü ß e n<br />

wolle das viel zu allgemein gehaltene Postulat nach einer<br />

Reduktion des Verwaltungsapparates als Borschlag ansehen;<br />

dafür seien die Anregungen aber alle viel zu unbestimmt ausgefallen,<br />

wie auch nur in allgemeinen Wendungen von der<br />

Reduktion der Subventionen gesprochen wurde, ohne daß<br />

sich irgend eine Gruppe dazu bereit gefunden hätte, zu erklären,<br />

sie verzichte inskünftig auf die Staatshilfe! So aber<br />

komme man zu keinem praktischen Ergebnis.<br />

Man ist nach der ausgedehnten Aussprache, die leider keinerlei<br />

grundsätzlich neue Perspektiven eröffnet, dann auf die<br />

Detailberatung der einzelnen Verfassungsbestimmungen eingetreten.<br />

In zwei schwerflüssigen Debatten wurden während<br />

der restlichen Woche zwei von insgesamt 15 Streitpunkten bereinigt.<br />

Beide Male setzten sich die leicht modifizierten bundesrätlichen<br />

Anträge durch, so daß Bundesrat Nobs bis jetzt<br />

mit dem Verlauf der Beratungen zufrieden sein kann. Die<br />

leichtere der beiden Fragen betraf die Ablehnung des konfervativen<br />

Vorschlages der Ersetzung der direkten Bundessteuer<br />

durch kantonale Verrechnungssteuerkontingente. Diese Ablehnung<br />

bedeutet allerdings noch lange nicht den Sieg der bundesrätlichen<br />

Tilgungssteuer, gegen die sich nicht wenige der<br />

heutigen Gegner der Verrechnungssteuerkontingente aussprechen<br />

dürften, während einige Befürworter nach dem Wegfall<br />

dieser Quelle, zwar schweren Herzens, sich vielleicht für die<br />

andere Steuer entschließen werden. Alles ist offen, ausgenommen<br />

die Gewißheit, daß der Rat entschlossen ist, andern Prognosen<br />

zum Trotz, den schweren Weg zu Ende zu schreiten und<br />

nicht vorzeitig die Flinte ins Korn zu werfen.<br />

Neben dem alles dominierenden Geschäft der Finanzreform<br />

mußten nicht nur die übrigen, zwischenhinein erledigten Traktanden<br />

des Nationalrates verblassen, auch die ständerätlichen<br />

Verhandlungen wurden davon völlig überschattet. Es sei nur<br />

der Vollständigkeit halber erwähnt, daß man sich in der Kleinen<br />

Kammer kritisch über die vollmachtrechtliche Verstärkung<br />

des Staatsschutzes unterhielt, die eigene Dringlichkeitspraxis<br />

in Zusamwenhang mit der Volksinitiative aus Rückkehr zur<br />

direkten Demokratie scharf unter die Lupe nqhm und der<br />

Schweizerischen Volksbibliothek, als einer unserer wichtigsten<br />

kulturellen Institutionen, einen erhöhten Beitrag zusprach.<br />

•<br />

Föderalisten und direkte Bundessteuer<br />

S. K. Die Eintretensdebatte zur Bundesfinanzreform erhielt<br />

ihr besonderes Charakteristikum durch die klaren Voten<br />

der Föderalisten: der Radikale Waadtländer Hirzel, der Konservative<br />

Tessiner Maspoli und der Liberale Genfer de Senarclens<br />

erklärten bestimmt und übereinstimmend, daß die welsche<br />

Schweiz einer direkten Bundessteuer nie zustimmen werde —<br />

und deutschschweizerischerseits gingen der Konservative Eder<br />

und der Winterthurer Freisinnige Bühler mit dem Steuer-<br />

Zentralismus scharf ins Gericht. Als Hauptargument gegen<br />

die direkte Bundessteuer und die durch sie Verwirktlichte<br />

Steuerzentralisation klang durch alle Voten die kaum bestreitbare<br />

Feststellung: In den Kantonen hat das Volk zur<br />

Steuer-Finanz- und Ausgabenpolitik noch sein Wort mitzusprechen<br />

— mit der direkten Bundessteuer würde dieses Mitspracherecht<br />

des Volkes beseitigt; es wäre einfach dazu verdämmt,<br />

zu berappen, was auszugeben andere für gut fänden.<br />

Es fiel sogar das scharfe Wort von „Steuersadismus" ...<br />

deiner Treue ich mir keinen bessern Eidam wünschen kann als<br />

eben dich. ... Komm also mit mir und siehe zu, wie du Madelon<br />

zur Frau gewinnen magst.<br />

Cardillacs Worte durchschnitten mir das Herz, ich erbebte<br />

vor seiner Bosheit, ich konnte kein Wort hervorbringen. Du<br />

zauderst? fuhr er nun fort mit scharfem Ton, indem seine<br />

funkelnden Augen mich durchbohrten, du zauderst? — Du<br />

kannst vielleicht heute noch nicht mit mir kommen, du hast<br />

andere Dinge vor! Du willst vielleicht Desgrais besuchen<br />

oder dich gar einführen lassen bei d'Argenson oder la Regnie.<br />

Nimm dich in acht, Bursche, daß die Krallen, die du hervorlocken<br />

willst zu anderer Leute Verderben, dich mcht selbst<br />

fassen und zerreißen.<br />

Da macht sich mein empörtes Gemüt plötzlich Lust. ..<br />

Mögen die, rufe ich, mögen die, die sich gräßlicher Untat bewußt<br />

sind, jene Nomen fühlen, die Ihr eben nanntet, ich<br />

darf das nicht — ich habe nichts mit ihnen zu schaffen.<br />

Eigentlich, spricht Cardillac weiter, eigentlich, Olwier,<br />

macht es dir Ehre, wenn du bei mir arbeitest, bei tittt, dem<br />

berühmtesten Meister seiner Zeit, überall hochgeachtet wegen<br />

seiner Kunst, überall hochgeachtet wegen seiner Treue und<br />

Rechtschaffenheit, so daß jede böse Verleumdung schwer zurückfallen<br />

würde auf das Haupt des Verleumders. - Was<br />

nun Madeion betrifft, so muß ich dir nur gestehen, daß du<br />

Es war zu erwarten, daß alle Abänderungsanträge und<br />

Ersatzvorschläge ganz einfach niedergeknüppelt und niedergestimmt<br />

wurden. Das begann am Donnerstag, nachdem am<br />

Mittwochabend stillschweigend Eintreten auf die Vorlage beschlössen<br />

worden war.<br />

Abgelehnt wurde zunächst ein konservativer Antrag,<br />

die Beteiligung der Kantone am Benzinzollertrag in der Verfafsung<br />

sauber zu regeln. Entgegen der Kommissionsmehrheit<br />

wurde es dem Bunde freigestellt, den Kantonen einen Beitrag<br />

aus dem Benzinzoll zu gewähren; bestimmt wird nur, daß<br />

dieser Anteil der Hälfte des Reinertrages nicht übersteigen<br />

darf. Und am Freitag früh verwarf der Nationalrat in einer«<br />

spannungsreichen Abstimmung unter Namensaufruf dann<br />

auch mit 166 gegen 69 Stimmen das konservative Verrechnnngssteuerprojekt,<br />

das an die Stelle der direkten Bundessteuer<br />

hätte treten können. Die konservativen St. Galler<br />

Gemperli — der Vater dieses Vorschlages — und Holenstein<br />

begründeten es mit durchschlagenden Argumenten — aber die<br />

Gegenseite wiederholte einfach „ungerecht und undurchführbar"<br />

— eben weil man die direkte Bundessteuer und keinen<br />

Ersatz will. Sieben Liberale, 17 Freisinnige und 7 Gewerbeund<br />

Bauernvertreter haben mit der geschlossenen konservativen<br />

Fraktion für diesen Ersatzvorschlag gestimmt. Sie sind<br />

ehrenvoll unterlegen. Die Zentralisten haben damit unter<br />

Führung der staatssozialistischen Linken einen „Sieg" errungen<br />

— aber dieser „Sieg" überbindet ihnen nun auch die<br />

ganze Verantwortung für die Bundesfinanzreformvorlage.<br />

O b w a l d e n<br />

Eine landwirtschaftliche Schule in Obwalden? Am 23.<br />

Januar ist im Kanton Uri durch eine Volksabstimmung der<br />

Bau einer landwirtschaftlichen Winterschule abgelehnt worden,<br />

trotzdem zu diesem Zwecke von der Stiftung „Wilhelm<br />

Tell" 110 666 Franken zur Verfügung gestanden wären. Im<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" Nr. 9 wurde in diesem Zusammenhang<br />

die Frage aufgeworfen, ob sich nicht Obwalden nun um<br />

diese 116 660 Franken bemühen sollte, um selber eine landwirtschaftliche<br />

Schule zu gründen. Wenn wir uns recht erinnern,<br />

ist bereits im Jahre 1923 im Kantonsrat eine Motion<br />

eingereicht worden betreffend Errichtung einer landwirtfchaftlichen<br />

Winterschule in Obwalden, evtl. zusammen mit Nidwalden.<br />

Seither hat man aber in dieser Sache nichts mehr vernommen.<br />

In diesem Zusammenhange wäre es auch prüfenswert,<br />

ob die landwirtschaftliche Fortbildungsschule, die nach<br />

dem neuen Schulgesetz auf nächsten Herbst zur Einführung<br />

kommen wird, evtl. mit der landwirtschaftlichen Winterschule<br />

verbunden werden könnte. — In erster Linie wäre es wohl<br />

Sache der direkt interessierten Berufsgruppe, also der Landschaft<br />

selbst, diesen Fragen volle Beachtung zu schenken. Es<br />

ist nur zu hoffen, daß sich der <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein der<br />

Angelegenheit näher annehmen wird.<br />

—z.<br />

Der Stand der Rindertnberkulosebekämpsung. Mit der Bekämpfung<br />

der Rindertuberkulose ist es im vergangenen Jahre<br />

wieder ein schönes Stück vorwärts gegangen. Gesamtschweizerisch<br />

haben sich 12 731 Bestände mit 114 379 Tieren neu dem<br />

Bekämpfungsverfahren angeschlossen. Auf Ende 1948 sind<br />

46 826 Betriebe mit 373 670 Tieren dem Tuberkulosebekämpsungsversahren<br />

unterstellt; das macht 27 %> oder rund ein<br />

Viertel des schweizerischen Rindviehbestandes aus.<br />

Unter den Kantonen stehen Graubünden mit 100, Baselftadt<br />

mit 86, Glarus mit 68 %> an erster Stelle, gefolgt von<br />

meine Nachgiebigkeit ihr allein verdankest. Sie liebt dich mit<br />

einer Heftigkeit, die ich dem zarten Kinde gar nicht zutrauen<br />

konnte. Gleich als du fort warst, siel sie mir zu Füßen, umschlang<br />

meine Knie und gestand unter Tränen, daß sie ohne<br />

dich nicht leben könne. Ich dachte, sie bilde sich das nur ein,<br />

wie es denn bei jungen verliebten Dingern zu geschehen<br />

pflegt, daß sie gleich sterben woll.en, wenn das erste Milchgesicht<br />

sie freundlich angeblickt. Aber in der Tat, meine<br />

Madelon wurde siech und krank, und wie ich'ihr denn das<br />

tolle Zeug ausreden wollte, rief sie hundertmal deinen<br />

Namen. Was konnt' ich endlich tun, wollt' ich sie nicht verzweifeln<br />

lassen? Gestern abend sagte ich ihr, ich willige in<br />

alles ein und werde dich heute holen. Da ist sie über Nacht<br />

aufgeblüht wie eine Rose, und harrt nun auf dich ganz außer<br />

sich vor Liebessehnsucht.<br />

Mag es mir die ewige Macht des Himmels verzeihen,<br />

aber selbst weiß ich nicht, wie es geschah, daß ich plötzlich in<br />

Cardillacs Hause stand, daß Madelon laut aufjauchzend:^<br />

Olivier — mein Olivier — mein Geliebter — mein Gatte!<br />

auf mich gestürzt kam, mich mit beiden Armen umschlang,<br />

mich fest an ihre Brust drückte, daß ich im Uebermaß des<br />

höchsten Entzückens bei der Jungfrau und allen Heiligen<br />

schwor, sie nimmer, nimmer zu verlassen!<br />

(Fortsetzung.)


Uri (62 °/o), Aargau (60°/«), Baselland und Obwalden (je<br />

53"/«). In einigen Kantonen hat die Tuberkulosebekämpfung<br />

im vergangenen Jahre eine, fast möchten wir sagen, stürmische<br />

Entwicklung genommen. So verzeichnet Schwyz eine Zunahme<br />

des dem Verfahren angeschlossenen Tierbestandes um 15,<br />

Nidwalden um 16, Glarus sogar um 23°/o und Neuenburg<br />

um 26% und schließlich Uri um 33°/» vom gesamten Tierbestände.<br />

Große Anstrengungen wurden auch in unsern wichtigen<br />

Absatzgebieten Zürich und Aargau unternommen, wo in<br />

diesem Jahre eine Zunahme der dem Verfahren angeschlossenen<br />

Tiere um 14 000 bzw. 15 000 Stück zu verzeichnen ist.<br />

Der Kanton Obwalden verzeichnet ebenfalls erfreuliche<br />

Fortschritte. Innert Jahresfrist haben sich 151 Bestände<br />

mit 1704 Tieren neu dem Verfahren angeschlossen. Von 1338<br />

Rindviehbesitzern mit total 14 881 Stück Rindvieh sind heute<br />

deren 714 mit 7906 Tieren dem Tuberkulose-Bekämpfungsverfahren<br />

unterstellt. Die Gemeinden Lungern, Giswil und<br />

Sächseln sind nahezu frei von tuberkulosekranken Tieren. Auch<br />

in Alpnach, wo die obligatorische Bekämpfung im Herbst 1948<br />

eingeführt wurde, macht die Säuberung rasche Fortschritte.<br />

So sehr wir uns ob diesen Fortschritten im Kanton freuen<br />

wollen, fo dürfen wir dabei doch nicht stehen bleiben. Im<br />

Gegenteil! Die Energie, mit welcher in einigen Auszuchtgebieten,<br />

wie in Uri, Schwyz, Glarus oder Graubünden, aber auch<br />

in den für uns so wichtigen Absatzgebieten, wie in Zürich und<br />

im Aargau, an der Tuberkulosebekämpfung gearbeitet wird,<br />

zwingt uns, nicht Halt zu machen, sondern die noch verbleibenden<br />

47 «/ des Rindviehbestandes so rasch wie möglich von<br />

allen tuberkulosekranken Tieren zu säubern. Nur so kann sich<br />

ein Hochzuchtgebiet wie Obwalden seinen Ruf, den es unbedingt<br />

haben muß, um auf der Höhe zu bleiben, sichern. Wir<br />

fragen daher, welche der drei Gemeinden folgt als nächste mit<br />

der obligatorischen Tuberkulosebekämpfung: ©anten, Kerns<br />

oder Engelberg? Hoffen wir auch da, keine möchte die letzte<br />

'fein!<br />

Schließlich sei nicht vergessen, was unlängst Direktor<br />

Flückiger vom Eidgenössischen Veterinäramt geschrieben hat:<br />

Die Rindviehtuberkulose ist von allen chronischen Tierseuchen<br />

unseres Kontinentes diejenige, die den Landwirten größte Verluste<br />

verursacht und überdies — was noch bedeutsamer ist —<br />

auch die menschliche Gesundheit schwer gefährdet. Ihre Bekämpfung<br />

ist daher ein dringliches Gebot, nicht nur im Jnteresse<br />

der Landwirtschaft, sondern auch zur Erhaltung der<br />

Volksgesundheit!<br />

Warnung vor Mädchenhändlern. Die Bundesanwaltschaft<br />

ersäßt folgende Warnung:<br />

Es steht außer Zweifel, daß derFrauen-und Mädchenhandel<br />

wieder in großem Umfang betrieben wird. Es<br />

kommt nicht selten vor, daß junge Schweizerinnen, veranlaßt<br />

durch Zeitungsinserate, Stellen im Ausland als Sekretärinnen,<br />

Kindermädchen, Dienstmädchen und so weiter annehmen,<br />

wobei sie dann in andere Länder, vor allem nach Süda<br />

m e r i k a, verbracht werden, um dort schließlich gewerbsmäßigen<br />

Kupplern in die Hände gespielt zu werden. Es<br />

wird deshalb vor der artigen Machenschaften gewarnt. Größte<br />

Vorsicht gegenüber den erwähnten Stellenofferten ist<br />

am Platze. Die Bundesanwaltschaft ersucht ferner Behörden<br />

und Private, ihr sämtliche verdächtig erscheinenden Fälle zu<br />

melden.<br />

Fischereiliches. (Mitg.) Der Laichselchenfang im Lungerer<br />

See, der vom 21. Januar bis 28. Januar dauerte, war ein<br />

sehr guter. Es konnten 1 785 000 Eier gewonnen werden<br />

gegen 640 000 im Vorjahre. Die Felcheneier wurden in der<br />

Felchenbrutanlage der Centralschweizerischen Kraftwerke zu<br />

Unteraa, Giswil, zur Ausbrütung eingelegt. Die Anstalt,<br />

welche die Centralschweizerischen Kraftwerke im Jahre 1944<br />

auf eine Anregung des damaligen Polizeidirektors Dr. Amstalden<br />

hin auf eigene Kosten erstellt haben, ist nun vollbesetzt.<br />

Kalter Februaransang. (Eing.) Mittwoch, den 2. Februar,<br />

an Mariaä Lichtmeß, wehte eine kalte Bise, am Donnerstagmorgen<br />

um 6 Uhr zeigte das Thermometer 16 Grad unter<br />

Null. Letztes Jahr hatten wir anfangs Februar 10—12 Grad<br />

Wärme und Regenwetter. Die Wettervoraussage nach dem<br />

Hundertjährigen Kalender: 8. Februar fällt große Kälte ein,<br />

den 9. ein so kalter Tag, dergleichen in vielen Jahren nicht<br />

gewesen, den 10. und 11. auch sehr unleidlich, den 12. wird es<br />

jählings warm mit Regen, daß aller Schnee in einem Tag<br />

vergangen. — Ob diese Wettervoraussage stimmt, werden die<br />

nächsten Februartage zeigen.<br />

Sarnen. Die Kollegibühne Sarnen will dieses Jahr sowohl<br />

den Freunden der klassischen Spiele wie der beschwingten<br />

Musik gerecht werden. In der Zeit vom 20. Februar bis 1.<br />

März spielt sie „Jphigenie auf Tauris" von I. W. Goethe und<br />

„Das Nachtlager von Granada", romantische Oper von Konradin<br />

Kreutzer.<br />

Sarnen. (Eing.) Der Wasserlauf der Sarner Aa hat gegenwärtig<br />

einen Tiefstand, wie seit Jahren nicht mehr. Das projektierte<br />

Elektrizitätswerk Sarnen-Alpnach würde da wenig<br />

Strom liefern.<br />

Schwendi. Kleine Chronik des Januars.<br />

(Korr.) Zuerst sei den Toten ein kurzes Gedenken gewidmet.<br />

In Waldstatt» (Appenzell) verschied im 90. Lebensjahre die<br />

Seniorin der Schwendi, Jgfr. Kreszentia Britschgi, ehemals<br />

Gehrisbach. Lange Jahre lebte sie arbeitsam und einfach bei<br />

der Familie ihres Bruders, dann zog sie zu ihrem Neffen<br />

ins Appenzellerland. Unter dem Ehrengeleite der Jungfr.-<br />

Kongregation wurde ihre sterbliche Hülle der Heimaterde<br />

übergeben. — Wenige Tage darauf legte sich Herr Theodul<br />

Britschgi, Bächli, als müder Greis zur ewigen Ruhe. Sein<br />

Leben kannte wenige Festtage, hingegen ein reiches Maß an<br />

Arbeit und Sorge. — Gebe Gott beiden Dahingeschiedenen<br />

die verdiente ewige Ruhe!<br />

Die Freunde des Skisportes führten an zwei Sonntagen<br />

ihre Rennen durch, die einen mit Erfolg, andere mit „verwachstem"<br />

und sonstigem Pech. Der junge Karl Gasser holte<br />

sich am zentralschweizerischen Langlauf im Eigental gleich<br />

einen ehrenvollen achten Rang.<br />

Die Schützen sind zurzeit daran, in freiwilliger Arbeit<br />

den Zeiger- und den Schützenstand zu vergrößern. Das milde<br />

Wetter der vorigen Woche kam ihnen sicher willkommen.<br />

Als Lohn mögen die Scheiben inskünftig nur noch Schwarztreffer<br />

aufweisen. „ or<br />

Unterdessen schloß die Jungmannschast ihre Auffuhrungen<br />

des Heimatstückes „Melk und Vreneli" mit emem seit<br />

Jahren unerreichten Erfolge ab. Neben dem Gehalt und dem<br />

Spiel mag beigetragen haben, daß die übrigen Spielgeme?^<br />

fchaften im Kanton eigentlich erst jetzt so recht erwachen. auch<br />

der hartnäckige Bodennebel lodte auf den Sonnenoerg.<br />

Die Tätigkeit all dieser Vereine zeigt, daß die Schwander<br />

beileibe nicht an einen geruhsamen Winterschlaf denken,^und<br />

wer jetzt noch nicht erwachen konnte, dem wird in den kommenden<br />

Fastnachtstagen etwa ein Wecker rasseln!<br />

Theater in Alpnach. Die Theaterleute von Alpnach schaffen<br />

sich rühmlich empor. 'Vor vier Jahren begann das Heimatschutztheater<br />

unter der aufgeschlossenen Regie eines Dr. Jgnaz<br />

Britschgi die Tätigkeit. Innert dieser Zeit hat sich dieses Spielensemble<br />

'sehr gut entwickelt.<br />

^<br />

Und gestern traten sie nun mit dem vierten Bühnenwerr<br />

vor die Öffentlichkeit. Sie wählten das „Muetterguet" von<br />

Jakob Muff, eine Inszenierung, die ihnen durch die starke<br />

Verästelung der Handlung, der großen Dynamik, der hie und<br />

da überbordenden Phantasie Muffs, größte Anforderungen<br />

gestellt hat. Doch sie sind ihnen zu einem schönsten Teil gerecht<br />

geworden.<br />

Mit eindrucksvoller Hingabe widmete sich jede Spielerin<br />

und jeder Spieler seiner Aufgabe und wußte der Rolle Echtes<br />

und Gültiges abzugewinnen.<br />

Es wäre ein müßiges Unterfangen, wenn man jede Rolle<br />

einzeln nennen wollte; denn das große Lob verdienen alle,<br />

die tragenden und die ergänzenden Rollen, die dankbaren und<br />

undankbaren (wenn auch nur äußerlich undankbar) Jnterpretationen.<br />

Eine ganz besondere Anerkennung verdient die liebevoll<br />

gehegte Mundart. Ihre Schönheit und Prägnanz, ihre Bildhaftigkeit<br />

und Farbigkeit gaben dem Werk einen ganz besonderen<br />

Reiz, ja gaben eigentlich das Währschaft Wirkliche und<br />

den gesunden Realismus, den man bei den Muff-Stücken hie<br />

und da zu sehr vermissen muß.<br />

Daß dem Werk so viel Gutes und Echtes abgewonnen werden<br />

konnte, daß ihm durch eine herbe und gemütsechte Wiedergäbe<br />

der Stachel des allzu Gefühlsvollen und Schulmeisterlichen<br />

genommen wurde, das verdankt man gewiß zumeist der<br />

guten Regie, die mit wägendem Sinn dem Stück die gute<br />

Interpretation gab.<br />

So dürfen die Alpnacher Theaterleute eine aufrichtige<br />

Freude an ihrem Stücke haben. Sie geben ihm Bestes: ein<br />

eigenes Erlebnis und eine volle Hingabe.<br />

Man wünscht nur, daß ihnen die verdiente Anerkennung<br />

zuteil wird, denn wenn man weiß, gegen welche Vorurteile<br />

und Verständnislosigkeit das gesunde und urwüchsige Volkstheater<br />

gerade auch in der Jnnerschweiz zu kämpfen hat, so<br />

weiß man auch, welche Kraft es braucht, sich durch diese Miß-<br />

Verständnisse durchzukämpfen. Doch die Alpnacher haben sich<br />

in den vergangenen vier Jahren schon viele Freunde erworben,<br />

die ihnen nicht untreu werden, sofern sie auch ihrer<br />

verantwortungsvollen Aufgabe treu bleiben.<br />

Nicht vergessen bei allem Lob an die Theaterleute darf man<br />

die musikalische Umrahmung, die ein Streicher-Ensemble<br />

unter der gediegenen Leitung von Seknndarlehrer Mäder besorgte.<br />

Es darf bei dieser Gelegenheit einmal festgestellt werden,<br />

daß auch das musikalische Leben in Alpnach einen ganz<br />

neuen Impuls erfahren hat; wie musikalisch dort gearbeitet<br />

wird, davon zeugte die sehr gediegene musikalische Umrahmung.<br />

Der Gesamteindruck, den alles hinterließ, ist vielversprechend;<br />

man wird sicher vom Alpnacher Theater wie von seinen<br />

musikalischen Kräften noch viel Schönes und Gutes zu sehen<br />

und zu hören bekommen. Den weitern Aufführungen wünschen<br />

wir aber ein volles Haus und ein dankbares Publikum, id.<br />

Giswil. (Korr.) Das traditionelle Winterkonzert der Musikgesellschaft<br />

„Edelweiß" ist immer das große musikalische Ereignis<br />

des Jahres. In ihren beiden Konzerten vom Sonntag, den<br />

30. Januar, und Mittwoch, den 2. Februar, bereiteten die<br />

Giswiler Musikanten Freunden und Gönnern eine sehr angenehme<br />

Ueberraschung. Mit Freude sieht es der Giswiler, wie<br />

seine Musikgesellschaft mit jedem Jahre besser und vollkommener<br />

auftritt, mit ausgewählten Stücken das musikalische Empfinden<br />

der Zuhörer veredelt und verfeinert. Und das war<br />

offenbar auch das Ziel der beiden Konzerte. Kein Wunder,<br />

wenn trotz der eingebrochenen Kälte eine stattliche und dankbare<br />

Schar sich der Einladung willig ergab und das unermüdliche<br />

Schaffen um eine gepflegte Musikgemeinschaft in<br />

der Gemeinde mit reichlich Beifall belohnte.<br />

Die Musikgesellschaft Giswil, deren Mannschastsbestand<br />

inzwischen auf zirka 40 Mitglieder angestiegen ist, hat durch<br />

ihr ausgeglichenes Spiel, gute Dynamik und ausgeprägten<br />

Vortrag die Erwartungen der Gäste nicht enttäuscht. Wenn<br />

sich auch etwa Tonschwankungen in die schöne Harmonie einmischten,<br />

so vermochte dies sicherlich nicht den guten Gesamteindruck<br />

zu verwischen. Gerade solche Teufelchen werden dafür<br />

sorgen, daß es die Dorfmusikanten beim Ueben nicht am<br />

nötigen Eifer fehlen lassen.<br />

Besonderen Anklang fand Dr. August Wirz's eigene Kom-<br />

Position „Hoch Rudenz", die erstmals aufgeführt wurde und<br />

bei den Giswilern selbstverständlich einen spontanen Begeisterungsbeisall<br />

auslöste. Möge diese Begeisterung den Kom-<br />

Ponisten ermuntern, weiter Produkte seines kompositorischen<br />

Schaffens der geneigten Zuhörerschaft zugänglich zu machen.<br />

In der Zwischenzeit begrüßte der Präsident der Musikgesellschaft,<br />

Herr Kreiskommandant Hermann von Ah, in<br />

humorvollen Worten die Freunde und Gönner und dankte<br />

dem^ Publikum für seine Sympathie und Unterstützung.<br />

In einem fidelen Einakter wurde sodann die „andere<br />

Seite" des Musikerlebens vor Augen geführt: „Das Schärblicker<br />

Musigsäscht". Eine Kritik hierüber erübrigt sich, da ja<br />

das Stück nicht eine theatralische Produktion sein wollte<br />

sondern Unterhaltung und Fröhlichkeit zum Ziele hatte. Und<br />

das ist den Spielern durchaus gelungen. Doch dürfte es dem<br />

künftigen Programm von Nutzen sein, auch solche Humoresken<br />

ein und bühnenmäßig vorzuführen. Dies soll nicht Kritik<br />

sondern nur ein freundlicher Rat sein.<br />

'<br />

Der Musikgesellschaft wünschen wir weiterhin guten Erfolg<br />

und vermehrte Anerkennung für ihr kulturelles Schaffe»<br />

und hoffen gerne, sie bei anderer Gelegenheit wieder z»<br />

hören.<br />

Lungern. (Eing.) Für die diesjährige Spielsaison wurde<br />

das Volksstück „Madrisa", ein Sagenspiel von Fritz Gribl,<br />

gewählt. — Sonntag, den 6. Februar, fand die erste, gut besuchte<br />

Aufführung statt. Der Name des Autors und der Mannerchor<br />

bürgen für etwas Rechtes und Gutes. Neben Fröhlichkeit<br />

prüfen aber auch ernste Krankheitsepidemien, Hungersund<br />

Wassernot, aber auch menschliche Bosheit und Arglist<br />

die ohnehin schon geplagten Bergbewohner, Szenen, die man<br />

am liebsten nur im Theater sieht. Der Verfasser hat es verstanden,<br />

für alle Konflikte und Situationen eine durchaus<br />

befriedigende Lösung zu finden. Anderseits hat die Theatergruppe<br />

unter der Regie von Hans Gasser dem Stück eine<br />

lebendige Aufführung angedeihen lassen. Die Auslese der<br />

typischen Figuren verrät den sicheren Blick und ihre Gestaltung<br />

zu überzeugenden Trägern ihrer Rollen eine bemerken?-<br />

werte künstlerische Begabung des Spielleiters. Die alten, zuverlässigen<br />

Träger der Hauptrollen haben wieder ihr Bestes<br />

gegeben, und sie brachten das Spiel zu einer ausgezeichneten<br />

Wirkung und ragten bisweilen über die übliche ländliche<br />

Bühnenkunst hinaus. Aber auch die Darsteller der Rebenfiguren<br />

fügen sich artig und geschickt in das Spiel, das nicht<br />

zuletzt auch durch ihre Leistung zu guter Wirkung kommt. So<br />

darf man denn, ohne zu übertreiben, sagen, daß die Darstellung<br />

auf einem erfreulich hohen Niveau steht. Das Publikuw<br />

bewundert die naturgetreuen, farbenfrohen, künstlerischen<br />

Bühnenbilder, die durch die Hand des begabten Malers Seppi<br />

Haas entstanden sind, und die Ausstattung durch die Theatercoiffeurs<br />

harmonieren mit den bunten Trachtengruppen. Die<br />

Theaterbesucher sind am Schluß vollauf befriedigt und nehme«<br />

einen bleibenden Eindruck mit nach Hause. —<br />

Eidgenossenschaft<br />

Oberstbrigadier Alfred Strüby f. $ Im Bezirksspital<br />

Frutigen starb am 2. Februar <strong>1949</strong> der Chef des eidgenössischen<br />

Meliorationsamtes, Oberstbrigadier Alfred Strübh, i»<br />

seinem 60. Lebensjahr. Strüby stammte aus einer in Ingenbohl<br />

(Schwyz) beheimateten Familie und wuchs als Sohn des<br />

bekannten Förderers der Alpwanderkurse in Solothnrn aus.<br />

Kulturingenieur geworden und überdies mit dem Paten eines<br />

Grundbuchgeometers ausgestattet, trat er 1918 in den Bundesdienst<br />

ein. Sein Ressort bei der Abteilung für Landwirtschaft<br />

waren die Bodenverbesserungen. Im Jahre 1948 erhielt er die<br />

Leitung des neugeschaffenen Meliorationsamtes übertragen.<br />

Im Militär stieg er in rascher Karriere bis zum Oberstbrigadier<br />

und Unterstabschef Front auf.<br />

Alfred Strüby kannte ausgezeichnet auch unser <strong>Obwaldner</strong>land,<br />

dessen verschiedene Bodenverbesserungsprojekte durch<br />

seine Hände gingen und immer sein Interesse fanden. Eine<br />

heimtückische Krankheit warf ihn in den letzten Jahren aus der<br />

Arbeit heraus. In Frutigen, wo er zuletzt Erholung suchte,<br />

hat ihn allzufrüh der Tod ereilt. Mit ihm scheidet eine Persönlichkeit<br />

von Charakter, Erfahrung und reichem Wissen, ein<br />

Mann von ansprechender Lebensart, ein treuer Diener seiner<br />

Heimat. Wir behalten ihn in bestem Andenken.<br />

Die Musterdemokraten<br />

In der Finanzvorlage hatte der Bundesrat vorgeschlagen,<br />

für die Erhöhung der Ausgabenanträge der Regierung von<br />

beiden Räten ein qualifiziertes Mehr,'das heißt die absolute<br />

Mehrheit aller Mitglieder, zu verlangen. Jetzt schlägt die<br />

nationalrätliche Kommission eine Einschränkung vor für Ausgaben<br />

von über einer Million oder wiederkehrenden Ausgaben<br />

von mehr als hunderttausend Franken, aber auch dies nur<br />

dann, wenn über sie die Volksabstimmung nicht verlangt werden<br />

kann. Die Sozialdemokraten bekämpfen aber auch diese<br />

Formel, und wenn dann irgendwann noch ein Referendum<br />

verlangt wird, dann geht erst recht wieder das Geschimpfe<br />

los...<br />

Markbericht von Sursee vom 7. Februar <strong>1949</strong>.<br />

Der heutige Markt war mittelmäßig besucht und befahren.<br />

— Schweinemarkt: Es galten: 7—9wöchige<br />

Ferkel 68—78 Fr., 1l>—13wöchige Ferkel 82—94 Fr., kleinere<br />

Springer 102—132 Fr., größere Springer 145—190 Fr. —<br />

Handel Mittel. Preise fest. — Auffuhr: 13 Kühe, 14 Rinder,<br />

12 Muni, 439 Schweine, total 478 Stück. — Nächster<br />

Vieh- und Warenmarkt: Montag, den 7. März <strong>1949</strong> (Fridolinsmarkt.)<br />

m<br />

Vorteilhaft im<br />

Preis<br />

Fr. 2.11 pro<br />

Tafel


Weltgeschehen<br />

Schändliches Zostizlbea'er geekv Kaköival Mndszech<br />

Der Prozeß gegen Kardinal Mindszenty ist eine authentische<br />

Bestätigung für die Verbrechen, welche die ungarische Regierung<br />

gegen Recht und Menschlichkeit am Kardinal begeht.<br />

Die Aussagen Mindszenths sind Beweis genug, daß er von<br />

seinen Häschern seelisch derart zugerichtet worden ist, daß sie<br />

heute von ihm jedes beliebige Geständnis sowohl mündlich<br />

als schriftlich haben können, das sie nur immer wünschen<br />

mögen. Das geht so weit, daß der Kardinal offen eingesteht,<br />

in seiner schwer bewachten Zelle einen Brief an -den amerikonischen<br />

Gesandten in Budapest verfaßt zu haben mit der<br />

Bitte, er möge ihm zur Flucht aus dem Kerker verhelfen. Es<br />

ist kaum daran zu zweifeln, daß Mindszenty einen derart unsinnigen<br />

Brief verfaßt hat, ebenso sicher ist aber, daß er dem<br />

in seinem Nervensystem völlig zerrüteten Kirchenfürsten von<br />

seinen Henkern Wort für Wort diktiert worden Ist.<br />

Eine treffende Illustration zu den teuflischen Methoden,<br />

mit denen die kommunistischen Justizkomödianten aus ihren<br />

Opfern jegliches beliebige Geständnis herauszupressen wissen,<br />

liefern die Erklärungen eines Ingenieurs im gleichzeitig<br />

tagenden Kravchenko-Prozeß; der Zeuge erklärte, im<br />

Verlaufe eines Verhörs sei er während vollen zwei Wochen<br />

ohne Unterbruch jeglichen Schlafes beraubt worden, womit<br />

man bezweckt habe, von ihm Geständnisse von Verbrechen zu<br />

erzwingen, die er nie begangen hatte. Man fragt sich, ob es<br />

nicht Aufgabe der UNO wäre, sich mit diesen Methoden und<br />

Tatbeständen näher zu befassen.<br />

Mindszenty gebrochen<br />

Die schaurige ungarische Justizkomödie gegen Kardinal<br />

Mindszenty geht ihrem Ende zu. Die Verhandlungen<br />

sind am Samstagabend abgeschlossen worden, und der Gerichtspräsident<br />

kündigte das Urteil für den kommenden<br />

Dienstag morgens 9 Uhr an. Nach dem Abschluß der Plädoyers<br />

erhielt der Kardinal Gelegenheit zu einer Erklärung,<br />

die indessen gar nichts Neues enthält, sondern Mindszentys<br />

Brief an den Justizminister vom 29. Januar bestätigt. Der<br />

Kardinal ergeht sich wiederum in jenen merkwürdigen Selbstanklagen,<br />

die einzig den Schluß zulassen, daß der Angeklagte<br />

infolge der körperlichen und seelischen Mißhandlungen durch<br />

seine Peiniger seines freien Willens und seines Denkvermögens<br />

völlig beraubt worden ist. Es scheint der traurige Ehrgeiz<br />

der bolschewistischen „Justiz" zu sein, ihre Opfer in einen derartigen<br />

Zustand der Unzurechnungsfähigkeit zu versetzen, daß<br />

sie, statt sich zu verteidigen, selber beschuldigen. In diesem<br />

Sinne interpretiert auch das Organ des Vatikans, der „Osservatore<br />

Romano", die verwirrenden und verwirrten Aenßernngen<br />

des gefangenen Kirchenfürsten.<br />

Dieser Prozeß steht nach wie vor im Vordergrund des<br />

Weltinteresses. Die Verurteilung der Ankläger durch die<br />

Weltmeinung und der Abscheu über ihre würdelosen Methoden<br />

wird zwar am Urteil kaum etwas zu ändern vermögen —<br />

was allerdings auf der anderen Seite die Schänder von<br />

Menschenrecht und Menschenwürde nur um so schonungsloser<br />

entlarvt. Wie selbstsicher sie sich fühlen, geht beispielsweise aus<br />

der Tatsache hervor, daß der Gerichtspräsident einerseits erklärt,<br />

jeder Journalist habe freien Zutritt zu den Verhandlungen<br />

und werde in seiner Berichterstattung in keiner Weise<br />

behindert und anderseits den Vertretern der englischen und<br />

der amerikanischen Gesandtschaft in Budapest der Zutritt verwehrt<br />

wird. Wie verlogen die Anklage in allen ihren Teilen<br />

sein muß, beweisen eine ganze Reihe von Enthüllungen, deren<br />

neueste von Ex-Ministerpräsident Nagy festgehalten zu werden<br />

verdient. Nagy versichert, daß nicht Kardinal Mindszenty die<br />

Rückkehr der Stesanskrone verhindert habe, sondern daß im<br />

Gegenteil er, Nagy, gegen den Wunsch des Kardinals veranlaßt<br />

habe, daß die Krone in den Händen der Amerikaner verbleibe.<br />

Lügen haben eben kurze Beine.<br />

Einheitsfreiheit in Ungarn<br />

Am Vorabend des Beginns des Mindszenty-Prozesses haben<br />

die ungarischen Kommunisten zum entscheidenden Schlag<br />

gegen die letzten Neberreste der politischen Opposition ausgeholt,<br />

indem sie die Schaffung einer großen politischen Einheitsorganisation<br />

mit dem schönen Namen „Volksfront" ankündigen,<br />

in welcher alle politischen Organisationen aufgehen<br />

sollen. Es wird betont, daß dabei das Prinzip der Freiheit<br />

strenge gewahrt würde. Man kennt diese Einheitsfreiheit.<br />

Wichtiger ist, daß die Volksfröntler die Ausarbeitung einer<br />

neuen „rein volksrepublikanischen Verfassung" und die Wiederaufrüstung<br />

der Armee ankündigen. Ganz im Sinne des<br />

Friedensvertrages...!<br />

Das schwarze Schaf im Oftblock<br />

In Belgrad gab Außenminister Kardelj Kenntnis von<br />

einem jugoslawischen Protest beim Kreml und den<br />

übrigen „volksdemokratischen" Regierungen wegen der Nichteinladung<br />

Jugoslawiens an die Moskauer Wirtschastskonserenz.<br />

Kardelj wünscht, daß die „jugslawienfeindliche" Kampagne<br />

aufhöre. Es ist aber kaum zu vermuten, daß er sich mit<br />

dieser Kritik in Moskau beliebt macht.<br />

Räch der Uno der Europarat<br />

Am 29. Januar hat das Generalsekretariat der Ständigen<br />

Kommission der Westlichen Union den Beschluß der Außenminister<br />

des Brüsseler Paktes betreffend die Schaffung des<br />

Europa-Rates bekanntgegeben. Dieser soll aus einem ministeriellen<br />

Komitee und einer beratenden Körp<br />

e r sch a s t bestehen. Beim letztern Gremium, das eine Art<br />

Parlament darstellt, handelt es sich um einen Kompromiß<br />

zwischen den divergierenden Thesen Frankreichs und Großbritanniens<br />

in der vorbereitenden Studienkommission. Der<br />

jetzige Beschluß sieht vor, daß jedes Land seine Delegationen<br />

im beratenden Organ so bestellen kann, wie es ihm beliebt,<br />

in Großbritannien vermutlich durch die Regierung, in Frankreich<br />

durch die Nationalversammlung. Die Schaffung des Europarates<br />

darf als ein beachtliches Ereignis gewürdigt werden,<br />

auch wenn seine Durchschlagskraft noch abzuwarten bleibt. Der<br />

belgische Ministerpräsident Spaak hat mit Recht erklärt, der<br />

Europarat sei der Beginn eines großen Experimentes, bei dem<br />

das Schicksal Europas auf dem Spiele stehe. Es handle sich<br />

um den wichtigsten aller bisherigen Beschlüsse der Westlichen<br />

Union.<br />

Der „Prozeß" gegen Kardinal Mindszenty: das Schlußwort<br />

des Kardinals vor der Urteilsverkündigung.<br />

Attentat auf den Schah von Persien<br />

In Teheran wurde ein Attentat aus hen Schah von Persien<br />

verübt, der indessen nur leichte Verletzungen erlitt. Die<br />

Gründe des Attentates gelten als unbekannt. Der Täter ist<br />

verhaftet, und das Kriegsministerium hat den Belagerungszustand<br />

über Teheran und Umgebung verhängt.<br />

Markos kann gehen<br />

Die kommunistischen Rebellen in Griechenland haben<br />

ihren Bandenführer Markos abgesetzt, was sie mit seinem<br />

Gesundheitszustand begründen. Es geht aber das Gerücht um,<br />

Markos habe sich mit Tito zusammentun und verständigen<br />

wollen. Der Nachfolger General Markos ist General Gussos.<br />

Oslokonferenz explodiert<br />

Ein gemeinsames Kommunique der beteiligten Delegationen<br />

gab das Fiasko der Konferenz von Oslo bekannt.<br />

Trotz des schon in den Beratungen in Karlstadt und Kopen-<br />

Hagen zur Schau getragenen Zweckoptimismus hat es sich gezeigt,<br />

daß die Kluft zwischen der Westorientierung Norwegens<br />

und Dänemarks einerseits und der schwedischen Neutralität-<br />

Politik anderseits nicht überbrückt werden kann. Nach dem<br />

jetzigen Scheitern des skandinavischen Sonderpaktes dürfte<br />

Norwegen nunmehr ohne Zögern dem Atlantikpakt beitreten,<br />

wogegen die Stellungnahme Dänemarks weniger eindeutig ist.<br />

Israel hat gewählt<br />

Es liegen jetzt die offiziellen Ergebnisse der W a h l e n im<br />

Juden st aat vom 25. Jan. vor. Es wurden total 420 027<br />

Stimmen abgegeben, wovon 152 972 auf die gemäßigte fozialistische<br />

Partei des Ministerpräsidenten Ben Gurion entfielen:<br />

die Partei der extremen Linkssozialisten konnte nur 63197<br />

Stimmen auf sich vereinigen. Am Schwanz der Liste steht<br />

die einzige terroristische Sternbande, die nach der Ermordung<br />

des Grafen Bernadotte verboten wurde, heute aber wieder<br />

hoffähig geworden ist.<br />

Nach der Peitsche das Zuckerbrot<br />

In Beantworung von Fragen, die ihm vom Vertreter der<br />

amerikanischen Nachrichtenagentur „International News<br />

Service" vorgelegt worden waren, erklärte Stalin, die<br />

Sowjetunion wäre bereit, gemeinsam mit den Vereingten<br />

Staaten die Erklärung abzugeben, daß keine der beiden Regierungen<br />

die Absicht habe, zum Kriege zu schreiten. Er hätte<br />

auch nichts dagegen, mit Präsident Trumann zusammenzukommen,<br />

um gemeinsam einen Friedenspakt zu entwerfen.<br />

Moskaus Politik wandelt sich nicht: Nach der Peitsche das<br />

Zuckerbrot. (Nach neueren Meldungen kriecht Truman dem<br />

roten Zaren nicht auf den Leim.)<br />

Landwirtschaftliche Rundschau<br />

Beihilfen an landwirtschaftliche Arbeitnehmer und<br />

Gebirgsbauern.<br />

spk. Durch Beschluß der eidgenössischen Räte vom 20. Juni<br />

1947 wurde die vollmachtenrechtliche Ordnung der Ausrichtung<br />

finanzieller Beihilfen an landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

und Gebirgsbauern in die ordentliche Gesetzgebung übergeführt.<br />

Der betreffende Bundesbeschlnß läuft indessen am<br />

31. Dezember dieses Jahres ab. Durch Postulat Escher ist nun<br />

die Frage aufgeworfen worden, ob die finanziellen Beihilfen<br />

über diesen Zeitpunkt hinaus ausgerichtet werden sollen. Der<br />

Bundesrat beantwortet diese. Frage in bejahendem Sinne und<br />

beantragt den eidgenössischen Räten, einen neuen Beschluß<br />

über den gleichen Gegenstand zu fassen. Seine Begründung<br />

lautet im wesentlichen wie folgt: «<br />

Die Verhältnisse, die seiner Zeit zur Ausrichtung der Bei-<br />

Hilfen geführt haben, haben in der Zwischenzeit keine wesentlichen<br />

Aenderungen erfahren. Die Gefahr der Landflucht hält<br />

unvermindert an, und zwar sind die Ursachen der Landflucht<br />

neben der fehlenden Heiratsmöglichkeit das Bestreben nach<br />

Verbesserung der Lebenshaltung. Die Ausrichtung von sog.<br />

Familienzulagen trägt wesentlich dazu bei, die Diskrepanz<br />

zwischen der Entlöhnung der landwirtschaftlichen Dienstboten<br />

und dem Existenzminimum einer Familie zu mildern. Auch<br />

die Gebirgsbauern sind wegen der Eigenart der bergbänerlichen<br />

Landwirtschaft nach wie vor auf die Zulagen angewiesen.<br />

Dagegen nimmt der Bundesrat aus finanziellen Gründen<br />

davon Umgang, auch den Kleinbauern des Flachlandes die<br />

Familienzulagen auszurichten. Der Mehraufwand von rund<br />

10 Millionen Franken pro Jahr können dem Bund mit Rückficht<br />

auf die angespannten Finanzen nicht zugemutet werden.<br />

Was im einzelnen die beantragte Beihilfenordnung anz<br />

betrifft, gilt für die landwirtschaftlichen Arbeitnehmer folge'<br />

des: Es werden für sie Kinderzulagen, Haushaltungszulagen<br />

und Unterstützungszulagen ausgerichtet. An finanziellen Bei-<br />

Hilfen für Gebirgsbauern werden Kinderzulagen allein<br />

ausbezahlt. Die Gesamtaufwendungen für beide Kategorien<br />

werden im Jahre auf rund 10,2 Millionen Franken geschätzt,<br />

wovon 4,87 Millionen auf die Familienzulagen an Arbeitnehmer<br />

und 5,13 Millionen auf die Familienzulagen an Gebirgsbauern<br />

entfallen. Der Arbeitgeberbeitrag von 1 °/o der<br />

Lohnsumme beläuft sich im Jahre auf 1,34 Millionen. Die<br />

Beiträge der öffentlichen Hand machen die Erschließung neuer<br />

Finanzquellen notwendig. Es wird die Beanspruchung des<br />

Fonds für F a m i l i e n f ch u tz beantragt. Die Heranziehung<br />

dieses Fonds ist jedoch nur als vorübergehende Lösung gedacht,<br />

weshalb die Geltungsdauer dieses Beschlusses auf drei<br />

Jahre, das heißt bis zum 31, Dezember 1952, befristet wird.<br />

Ein neuer Vorstoß für die Berghangentwässerung<br />

Kürzlich hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der<br />

Bergbauern (SAB) eine Eingabe an den Bundesrat gerichtet<br />

mit dem Begehren, es möchte die von den Hydrogeologen<br />

propagierte Berghangentwässerung von fachlicher Seite ünvoreingenommen<br />

geprüft werden und es möchten Kredite für<br />

die hydrogeologische Entwässerung eines größeren Wildbachgebietes<br />

bewilligt werden.<br />

In der ausführlichen Begründung der Vorteile der hydrogeologischen<br />

Berghangentwässerung wird darauf hingewiesen,<br />

daß eine größere Anzahl von Alp- und Rutschentwässerungen<br />

auf dieser Grundlage in den Gebirgsgegenden zur Zufriedenheit<br />

der Bergbewohner durchgeführt worden seien. Indessen<br />

sind noch weite Berggebiete im Umfang von 100 000 tzektaren<br />

meliorationsbedürftig. Die Sanierung dieser fast ertragslose<br />

Flächen empfiehlt sich nicht nur zur Gewinnung von<br />

Weide und Wiesland, sondern auch zur Verminderung der<br />

übermäßigen Geschiebebildung unserer Wildbäche, worauf anläßlich<br />

der vom Schweizerischen Wasserwirtschaftsverband veranstalteten<br />

Exkursion in die Wildbachgebiete des Prätigaus<br />

und Obwaldens von den Hydrogeologen Dr. H. Stauber und<br />

Dr. I. Kopp nachdrücklich hingewiesen worden ist. Auf Grund<br />

der erfolgreichen Berghangentwässerung und den Empfehlungen<br />

mehrerer Gebirgskanton zu vermehrter Zusammenarbeit<br />

zwischen Hydrogeologen und Kultur- und Forstingenieuren<br />

wird der Bundesrat aufgefordert, den Problemen der Sanierang<br />

der alpinen Rutschgebiete erhöhte Aufmerksamkeit zu<br />

schenken, werden doch durch die riesigen Geschiebemassen der<br />

Wildbäche, besonders im Rheingebiet, gefahrvolle Entwicklungen<br />

ausgelöst.<br />

Als zukünftige Ergebnisse großzügiger Berghangentwässerungen<br />

werden in Aussicht gestellt: Gewinnung großer Knlturland-<br />

und Weidegebiete, wirksame Arbeitsbeschaffung als<br />

Mittel gegen Landflucht und Verstädterung, Realersatzbeschaffnng<br />

für Kulturland und gerodeten Wald. Schaffung von<br />

bäuerlichen Siedlungen, Unterbindung von Rutschungen und<br />

Verminderung der Geschiebeführung der Talflüsse, Verlangsamnng<br />

des Verlandnngsprozefses der Stauseen, Schutz der<br />

Berkehrsanlagen und militärischen Objekte.<br />

Angesichts der Tatsache, daß die Meliorationen in den<br />

Gebirgsgegenden gegenüber denjenigen im Mittelland im<br />

Rückstand geblieben sind und eine Ausrechterhaltung des landschaftlichen<br />

Kulturlandareals nur durch Neulandgewinnung<br />

in den vernäßten und rutschigen Gebirgsgegenden erzielt werden<br />

kann, ist dem neben Vorstoß für die Berghangentwässerung<br />

ein nachhaltiger Erfolg zu wünschen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 10. Februar.<br />

10.20 Schulfunk. 12.15 Solistische Kleinigkeiten. 12.55<br />

Die Zauberflöte von Mozart. 13.30 Notiers und Probiers.<br />

17.00 Radio-Sextett. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Orchestrma<br />

Radiosa. 18.45 Meine Wanderjahre im vorderen Orient.<br />

18.30 Musiaklisches ABC. 19.00 Musik von Mozart. 20.00<br />

C. Dumont. 20.30 Thomas Platter. 21.00 Musik aus Basler<br />

Festspielen. 21.15 I. R. Wettstein am Westfälischen Friedenskongreß.<br />

22.05 Luigi Dallapiccola: Petit concert.<br />

Freitag, 11. Februar.<br />

10.15 Schulfunk. 12.15 Verkehrsmitteilungen — Schneebericht.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 C. Dumont. 18.30 Piste und Stadion. 19.10<br />

Weltchronik, äo.oo Windrose-Radiofeuilleton. 21.00 Volkslieder<br />

in allen Sprachen. 21.35 Reisebericht aus Portugal.<br />

22.05 Nino Rossi spielt.<br />

Samstag, 12. Februar.<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Aus dem Walzer-<br />

ABC von I. Strauß. 13.30 Nüt für Unguet-Samstags-<br />

Magazin. 14.30 Wunschkonzert für den Opernfreund. 15.15<br />

De Schnapstüüfel. 15.35 Jodelieder. 16.30 Unterhaltungskonzert<br />

mit „Los Slippers". 17.30 Blick in Schweizer Zeitfchriften.<br />

17.50 Platten-Plauderei. 19.10 Stimme der Ostschweiz.<br />

20.15 Mir wänd halt uf Hollywood, ein Schwank.<br />

21.00 Zwischenspiel mit Schallplatten. 21.30 Lustspiel von<br />

Pierre Addor „Trafalgar". 22.05 Tanzmusik.<br />

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Mittwoch bis Sonntag, den S.—13. Februar, 20,15 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.15 Uhr)<br />

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des erfolgreichen Bühnenstückes:<br />

„Der Hofrat Geiger«<br />

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dagewesenen schweizerischen Publikumserfolg<br />

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nicht! — Reservieren Sie sich rechtzeitig<br />

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(Jugendliche unter 18 Jahren haben<br />

keinen Zutritt!)<br />

der 8>msamkät<br />

ZU Z


Sarnen / Samstag, den 12. Februar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 12<br />

M n e r M M M<br />

Nbonnementspreis: Durch die Post angestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. II.—, halbjährlich Fr. 5 80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblntt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnnz Britjchgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie.,- Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzelle:<br />

Obwalden 9 Np., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Am Weltfenster:<br />

Um seines Volkes Hoffnung trägt er Ketten<br />

und seine Fesseln stauen Riesenkraft<br />

an Eiser aus, der auch aus Kerkerhaft<br />

Glutbrände schleudert, Völker zu erretten.<br />

So schreibt der katholische Dichter Karl Borromäus Frank<br />

im Gedicht „Paulus in Ketten". Mit Fug und Recht dürfen<br />

wir diese Ve^se auf Kardinal Mindszenty anwenden, der am<br />

Dienstag vom Budapester „Volksgerichtshof" zu lebenslänglicher<br />

Haft verurteilt worden ist. Der einmütige Protest der<br />

Welt hat die kommunistischen Gewalthaber Ungarns von<br />

einer Untat nicht abgehalten, die wie ein Kainsmal auf dem<br />

Kommunismus brennen wird. Die Empörung der Welt muß<br />

jetzt erst recht zum Meeressturm werden, bis die Fundamente<br />

des Bolschewismus wanken und stürzen wie einst jene des<br />

Hitlertums.<br />

„Der ungerecht verurteilte Kardinal Mindszenty<br />

geht ins Zuchthaus unter der Bewunderung und<br />

Dankbarkeit der ganzen Zivilisation."<br />

(„Osservatore Romano" vom 9. Februar.)<br />

Da die Kommandodrähte in diesem Prozeß direkt nach<br />

Moskau laufen, ist es am Platze, an Warnungen zu erinnern,<br />

die längst ergangen und von einer Welt von schwacher Geistes-<br />

Institution nicht begriffen worden sind. Pius der Elfte schrieb<br />

in der Enzyklika über den Kommunismus (19. 3. 1937): „Der<br />

Kommunismus beraubt den Menschen seiner Freiheit, der<br />

geistigen Grundlage seiner moralischen Lebensführung; der<br />

Persönlichkeit des Menschen nimmt er jede Würze und jeden<br />

moralischen Halt im Aufruhr blinder Instinkte. Was das<br />

Verhältnis des Einzelmenschen zur Gemeinschaft angeht,<br />

so anerkennt er keinerlei naturgegebene Rechte der menschlichen<br />

Persönlichkeit, da sie nach ihm nichts anderes ist als<br />

ein einfaches Rad im Gefüge einer Maschine. ... Ein System<br />

voll von Irrtum und Trugschlüssen, das ebenso der gesunden<br />

Vernunft wie der göttlichen Offenbarung wiederspricht! Es ist<br />

Umsturz jeder gesellschaftlichen Ordnung, weil Vernichtung<br />

ihrer letzten Grundlagen. Es ist Verkennung des wahren Ursprungs,<br />

der Natur und des Zweckes des Staates. Es ist Entrechtung,<br />

Entwürdigung und Versklavung der menschlichen<br />

Persönlichkeit.<br />

Um zu erklären, wie es dem Kommunismus gelingen<br />

konnte, sich bei sehr großen Arbeitermassen prüfungslos durchzusetzen,<br />

hat man im Auge zu behalten, daß diese durch die<br />

Vernachlässigung ihres religiös-sittlichen Lebens unter den<br />

Forderungen einer liberalen Wirtschaft darauf bereits vorbereitet<br />

waren: mit den Arbeitsschichten, auch an Sonntagen,<br />

ließ man ihnen nicht einmal zur Erfüllung der schwersten religiösen<br />

Pflichten an Sonn- und Festtagen Zeit. Man dachte<br />

nicht daran, in der Nähe der Arbeitsstätten Kirchen zu bauen<br />

oder die Arbeit des Seelsorgers zu erleichtern. Ja, man fuhr<br />

sogar fort, den Laizismus zu fördern und zu pslegen. Heute<br />

sieht man die Früchte jener Irrtümer reifen, die von Unseren<br />

Vorgängern und von Uns selbst so oft gekennzeichnet wurden,<br />

und man darf sich nicht wundern, daß in einer Welt, die schon<br />

weithin dem Christentum entfremdet ist, die kommunistische<br />

Irrlehre um sich greift."<br />

D a s Fräulein von Scuderi »<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Bon E. T. A. Hoffmann.<br />

Erschüttert von dem Andenken an diesen entscheidenden<br />

Augenblick mußte Olivier innehalten. Die Scuderi, von<br />

Grausen erfüllt über die Untat eines Mannes, den sie für<br />

die Tugend, die Rechtschaffenheit selbst gehalten, rief: Entsetzlich!<br />

— Rene Cardillac gehörte zu der Mordbande, die<br />

unsere gute Stadt so lange zur Räuberhöhle machte?<br />

Was sagt Ihr, mein Fräulein, sprach Olivier, zur<br />

Bande? Nie hat es eine solche Bande gegeben. Cardillac<br />

allein war es, der mit veruchter Tätigkeit in der ganzen<br />

Stadt seine Schlachtopfer suchte und fand. Daß er es allein<br />

war, darin liegt die Sicherheit, womit er seine Streiche führte,<br />

die unüberwundene Schwierigkeit, dem Mörder auf die<br />

Spur zu kommen. Doch laßt mit fortfahren, der Verfolg<br />

wird Euch die Geheimnisse des verruchtesten und zugleich<br />

unglücklichsten aller Menschen aufklären. Die Lage, in der<br />

ich mich nun bei dem Meister befand, jeder mag die sich leicht<br />

denken. Der Schritt war geschehen, ich konnte nicht mehr<br />

zurück. Zuweilen war es mir, als sei ich selbst Cardillacs<br />

Mordgehilfe geworden, nur in Madelons Liebe vergaß ich<br />

Der Laizismus als Weltanschauung will eine rein weltliche<br />

Kultur in einem rein weltlichen Staate unter Ablehnung<br />

der kirchlichen Autorität begründen (Antiklerikalismus), wobei<br />

der Staat der Kirche indifferent (gleichgültig) gegenübersteht<br />

(Religion sei Privatsache) oder sie direkt bekämpft<br />

(Bolschewismus). Das französische Schulgesetz vom<br />

30. Oktober 1886 mit der Laienschule wurde in der französischen<br />

Gesetzgebung Trumpf und führte zur Säkularisierung des<br />

öffentlichen Lebens. Der Laizismus war 1946 Streitobjekt der<br />

Verfassungsberatungen weitherum in der Welt.<br />

Abgesehen vom kommunistischen „Vorwärts" hat sich die<br />

Schweizer Presse einmütig auf die Seite des ungerecht verurteilten<br />

Kardinals gestellt. Nur der freisinnige Berner<br />

„Bund" macht unter den bürgerlichen Blättern eine Ausnähme.<br />

In einem Artikel, der an den Schandpfahl der „Landi"<br />

gehörte, springt er aus der Reihe der recht und gerecht Denkenden.<br />

Ist's deshalb, weil der Vater Liberalismus sich im ungeratenen<br />

Sohn Kommunismus gebrandmarkt und gestraft<br />

sieht und es nicht verwinden kann? Blindwütige Papas<br />

machen's ebenso, wenn der Lehrer ihre widerhaarigen Sprößlinge<br />

nach Verdienst mit dem Haselstecken einsalzt.<br />

„In einem freien Lande undenkbar!"<br />

(De Gasperi.)<br />

Neben der Todesstrafe ist lebenslängliche Kerkerhaft die<br />

schwerste aller Strafen. Man fragt sich, warum die Todesstrafe<br />

nicht ausgesprochen wurde. Wer glaubt, die ungarischen<br />

„Volksrichter" hätten sich vom Weltprotest beeindrucken<br />

lassen, geht fehl. Ungarn ist dcK klassische Beispiel, wie der<br />

Kommunismus, gestützt durch russische Besatztungstruppen,<br />

auch mit einer übergroßen Mehrheit fertig zu werden verstand.<br />

1946 zählte die bürgerliche Partei der Kleinen Land-<br />

Wirte (antibolschewikisch) eine überwältigende absolute Mehrheit<br />

(245 Sitze). Die Kommunisten hatten 70 Sitze, die Sozialisten<br />

69, die Nationale Bauernpartei 23. Mit Hilfe der russischen<br />

Besatzungsarmee wurden eine Anzahl Hochveratsprozesse<br />

aufmontiert, welche die Kleinlandwirtepartei eine Anzahl<br />

Mitglieder kostete, ihre Autorität wegen der furchtsamen<br />

Nachgiebigkeit ihrer Führer schwächte und die Wähler unsicher<br />

machte und einschüchterte. Durch die Wahlen vom 31. August<br />

1947 verlor diese Partei drei Viertel der Sitze, die Kommunisten<br />

setzten sich auf den Kutschbock. Betrug und Terror<br />

hatten zu diesem Resultat geholfen. Rußland hat ein Interesse<br />

daran, daß ihm die Verbindung zwischen Rumänien und<br />

Jugoslawien einerseits und der Tschechoslowakei anderseits<br />

durch ein kommunistisches Regime in Ungarn gesichert sei.<br />

Eher ist also anzunehmen, daß man durch Verhängung<br />

der lebenslänglichen Haft den Kirchenfürsten Mindszenty, das<br />

Haupt des zu 70°/o katholischen Volkes, öffentlich ehrlos<br />

machen wollte. Die kommunistische Rechnung ist falsch. Schon<br />

am Mittwoch hagelte es aus aller Welt Proteste gegen die<br />

ungarischen „Richter", die, wie der Pariser „Figaro" schreibt,<br />

„aus einem Wesen ein anderes gemacht und sich zu Richtern<br />

nicht nur über den Leib, sondern auch über den Geist (durch<br />

die Drogenbehandlung) aufgeworfen haben". Der Vatikan ist<br />

noch zurückhaltend, die Verurteilung des „Richter"spruches<br />

dürfte aber um so schwerwiegender ausfallen. Die übernatürliche<br />

Macht braucht nicht zu pressieren. Das Symbol der<br />

ewigen Kirche ist das ewige Kreuz.<br />

:—•:<br />

die innere Pein' die mich quälte, nur bei ihr konnte es mir<br />

gelingen, jede äußere Spur namenlosen Grams wegzutilgen.<br />

Arbeitete ich mit dem Alten in der Werkstatt, nicht ins Antlitz<br />

vermochte ich ihm zu schauen, kaum ein Wort zu reden<br />

vor dem Grausen, das mich durchbebte in der Nähe des entschlichen<br />

Menschen, der alle Tugenden des treuen, zärtlichen<br />

Vaters, des guten Bürgers erfüllte, während die Nacht seine<br />

Untaten verschleierte. Madelon, das fromme und engelsreine<br />

Kind, hing an ihm mit abgöttischer Liebe. Das Herz durchbohrte<br />

es mir, wenn ich daran dachte, daß, träfe einmal die<br />

Rache den entlarvten Bösewicht, sie ja, mit aller höllischen<br />

List des Satans getäuscht, der gräßlichsten Verzweiflung<br />

unterliegen müsse. Schon das verschloß mir den Mund, und<br />

hätte ich den Tod des Verbrechers darum dulden müssen.<br />

Unerachtet ich aus den Reden der Marechaussse genug entnehmen<br />

konnte, waren mir Cardillacs Untaten, ihr Motiv,<br />

die Art, sie auszuführen, ein Rätsel: die Aufklärung blieb<br />

nicht lange aus.<br />

Eines Tages war Cardillac, der sonst, meinen Abscheu<br />

erregend, bei der Arbeit in der heitersten Laune scherzte und<br />

lachte, sehr ernst und in sich gekehrt. Plötzlich warf er das<br />

Geschmeide, woran er eben arbeitete, beiseite, daß Steine und<br />

Perlen auseinanderrollten, stand heftig auf und sagte: Olivier!<br />

Es kann zwischen uns beiden nicht so bleiben, dieses<br />

Thekter-Smson<br />

Wieder spielt im ganzen Ländchen<br />

jedes Dorf sein Bühnenstück;<br />

und sie spielen voller Eifer<br />

mehr und minder Leid und Glück.<br />

Spielen eines Volkes Treiben,<br />

spielen Liebe, Tod und Leiden.<br />

Und das Volk klatscht voller Freuden,<br />

lobt landauf, landab das Stück.<br />

Doch vom großen Welttheater,<br />

von Komödien, Tag für Tag,<br />

spricht man nicht gern,<br />

jeder schämt sich,<br />

was kein Mensch zugeben mag.<br />

Denn, Theater ist auch 's Leben,<br />

jedem hier sein Platz umschrieben,<br />

wo wir unsere Rolle spielen;<br />

einer gleich, wie all den vielen.<br />

Und am Ende nimmt das Grab,<br />

dir und mir die Maske ab. Franz Kürsteiner.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 4. Februar <strong>1949</strong>.<br />

Die Kantonsratsbeschlüsse vom 27. Januar <strong>1949</strong> werden<br />

vollzogen.<br />

Aus Mittwoch, den 23. Februar <strong>1949</strong>, wird Kantonsratssitzung<br />

angesetzt.<br />

Das Bundesgericht hat die Beschwerde der Lichtspieltheater<br />

AG., Sarnen, gegen die erteilte Kinokonzession abgewiesen.<br />

Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat auf<br />

den 21. April <strong>1949</strong> eine eidgenössische repräsentative Viehzählnng<br />

angeordnet. Als Stichgemeinden werden die Gemeinden<br />

Kerns und Alpnach bezeichnet. Gleichzeitig wird beschlossen,<br />

an diesem Tag in den übrigen Gemeinden eine kantonale<br />

Zählung durchzuführen.<br />

Dem Bundesfeierkomitee wird für die Durchführung der '<br />

diesjährigen Werbeaktion die Stempelsteuer erlassen.<br />

Dem neuen Baureglement der Gemeinde Giswil wird<br />

unter dem Vorbehalt einiger Abänderungen die Genehmigung<br />

erteilt.<br />

Der Alkoholzehntel im Betrage von Fr. 6568.80 wird<br />

unter 32 Institutionen verteilt.<br />

Die Lokalitäten des Hengstendepots in Sarnen werden an<br />

die Spitalverwaltung vermietet.<br />

Der Dorfschaft Sarnen wird bei der Ziegelhütte in Sarnen<br />

für die Kehrichtablagerung Seegrund verkauft. Der aufgefüllte<br />

Platz muß stets der Öffentlichkeit erhalten bleiben<br />

. und darf nicht mit privaten Hochbauten überbaut werden.<br />

Die Einnahmen aus Seegrundabtretungen sind in Zukunft<br />

in einen Separatfonds anzulegen mit dem Zweck, hieraus<br />

Bestrebungen des Natur- und Heimatschutzes finanzieren<br />

zu können.<br />

Kantonsrat. Die nächste Sitzung des Kantonsrates ist auf<br />

Mittwoch, den 23. Februar, angesetzt.<br />

Eine deutsche Zeitung schrieb jüngst über die Rückkehr der<br />

Bonner Kinder, von denen einige auch in Obwalden waren,<br />

folgendes:<br />

. Verhältnis ist mir unerträglich! Was der feinsten Schlauigseit<br />

Desgrais' und seiner Spießgesellen nicht gelang zu entdecken,<br />

das spielte dir der Zufall in die Hände. Du hast mich<br />

geschaut in der nächtlichen Arbeit, zu der mich mein böser<br />

Stern treibt, kein Widerstand ist möglich. Auch dein böser<br />

Stern war es, der dich mir folgen ließ, der dich in undurchdringliche<br />

Schleier hüllte, der deinem Fußtritt die Leichtigkeit<br />

gab, daß du unhörbar wandeltest wie das kleinste Tier,<br />

so daß ich, der ich in der tiefsten Nacht klar schaue wie der<br />

Tiger, der ich Sträßenweit das kleinste Geräusch, das Sumsen<br />

der Mücken vernehme, dich nicht bemerkte. Dein böser Stern<br />

hat dich, meinen Gefährten, mir zugeführt. An Verrat ist, so<br />

wie du jetzt stehst, nicht mehr zu denken. Darum magst du<br />

alles wissen. Nimmermehr werde ich dein Gefährte sein,<br />

heuchlerischer Bösewicht. So wollte ich ausschreien, aber das<br />

innere Entsetzen, das mich bei Cardillacs Worten erfaßt,<br />

schnürte mir die Kehle zu. Statt der Worte vermochte ich<br />

nur einen unverständlichen Laut auszustoßen.<br />

Cardillac setzte sich wieder in seinen Arbeitsstuhl. Er<br />

trocknete sich den Schweiß von der Stirne. Er schien, von der<br />

Erinnerung des Vergangenen hart berührt, sich mühsam zu<br />

fassen.<br />

(Fortsetzung.)


M i t t e i l u n g<br />

a n unsere w e r t e n W o n n e n t e n<br />

Wir bitten alle Abonnenten, welche die Zeitung ohne persönlichen<br />

Adressenaufdruck durch die Post erhalten, bei Störungen in<br />

der Zustellung nicht bei uns, sondern direkt beim zuständigen Postbüro<br />

zu reklamieren. Auch uns bleibt nichts anderes übrig, als an<br />

die betreffende Poststelle zu gelangen.<br />

Die Expedition.<br />

Ueber 80 Bonner Kinder, die für drei Monate durch Vermittlung<br />

der Luzerner Caritas und des Roten Kreuzes in der<br />

Schweiz zur Erholung weilten, kehrten vor einigen Ä.agen in<br />

erfreulicher Gesundheit und Frische aus dem gastfreundlichen<br />

Lande zurück. Es bedarf eigentlich gar keiner weiteren Darlegung<br />

dieser freundlichen Geste der Schweizer Bevölkerung,<br />

die sich mit aufrichtiger, inniger Wärme den zum Teil katastrophal<br />

unterernährten Bonner Kindern widmeten — diese<br />

menschenversöhnende und entgegenkommende Handlungsweise<br />

spricht für sich. Ja, sehen wir mehr darin, als nur das Mitleid<br />

eines kriegsverschonten Landes für die unschuldigen Kinder<br />

einer verwüsteten Heimat, sehen wir vielmehr darin den<br />

Versuch, wieder Brücken zu bauen von hier nach drüben,<br />

Brücken des gegenseitigen Verstehens und Brücken der Liebe.<br />

Und was wäre eher dazu angetan als menschliches Handeln?<br />

Allgemein muß wohl festgestellt werden, daß fast alle Kinder,<br />

die aus der Schweiz zurückkamen, von Kopf bis Fuß neu<br />

eingekleidet waren und auch noch manche Leckerei mitbrachten.<br />

Hätten die Schweizer Freunde die Möglichkeit, in die strahlenden<br />

Augen der Kinder zu schauen, wenn sie über das schöne<br />

Schweizerland und ihre dortigen „neuen Eltern" sprechen,<br />

ihnen wäre damit viel, viel mehr Dank abgestattet, als wir es<br />

in wenigen Zeilen vermögen.<br />

Bau- und Möbelschreiuermeistcrverband Obwalden. (Eingesandt.)<br />

Ende Januar führte der Bau- und Möbelschreinermeisterverband<br />

Obwalden unter dem Vorsitz von Präsident<br />

Joe Jmfeld, Sarnen, im Hotel „Schlüssel" in Alpnach<br />

seine sechste ordentliche Generalversammlung durch. In etwa<br />

2)4 Stunden wurden die Geschäfte erledigt. Der Vorstand setzt<br />

sich aus den bisherigen Mitgliedern zusammen, neu wurde in<br />

den Verband als 45. Mitglied Eduard Kolb, Giswil, aufgenommen.<br />

Als Ort der nächsten Generalversammlung beliebte<br />

Lungern. 32 Mitglieder interessierten sich für einen<br />

Beiz- und Polierkurs, der im Februar/März in Sarnen abgehalten<br />

wird. Ferner sieht das Jahresprogramm die Durchführung<br />

der Generalversammlung des „Verbandes Schweizerischer<br />

Schreinermeister und Möbelfabrikanten" vor, welche<br />

diesen Sommer in Engelberg stattfinden wird.<br />

Das hauptsächliche und meistdiskutierte Gebiet aber war<br />

im Zusammenhang mit der Orientierung über die Präsidialkonferenz<br />

der Rückgang des Beschäftigungsgrades der Bauund<br />

Möbelschreiner, verursacht durch den Rückgang der Aufträge<br />

aus dem Bauwesen. Dieser Mangel an Aufträgen müßte<br />

sich, wenn keine Gegenmaßnahmen unternommen werden können,<br />

für das Schreinergewerbe des Kantons teilweise katastrophal<br />

auswirken.<br />

Im Anschluß an den geschäftlichen Teil vereinigte ein<br />

F i s ch e f f c n die mit 39 Mann fast vollzählig aufmarschierten<br />

Schreinermeister zu einer ungezwungenen Tafelrunde und »<br />

kollegialer Geselligkeit.<br />

Volkshochschule Sarnen. Am nächsten Sonntagabend beginnt<br />

eine neue Vortragswoche des Wintersemesters. H. H.<br />

Dr. Pater Bonaventura Thommen, Rektor, spricht über<br />

Goethes Faustdichtung. Die Einführung in diese<br />

große dramatische Dichtung erhält durch Leseproben und<br />

szenische Darstellungen durch Studenten eine besondere Note.<br />

Sarnen. Heute Samstagabend, um 8.15 Uhr, ist im Hotel<br />

„Mühle" ein Filmvortrag, wozu alle Kulturfreunde<br />

herzlich eingeladen seien. Pater Franziskus Schildknecht und<br />

Dr. Zelger aus Luzern, die lange Zeit in Nordafrika tätig<br />

waren, werden über Land und Leute in Nordafrika und der<br />

Sahara sprechen.<br />

Sarnen. (Eing.) Die Unterhaltung des Frauen- und<br />

Müttervereins hat am letzten Sonntag, nachmittags und<br />

abends, über 300 Mütter angelockt. Ein buntes Programm,<br />

das freudige Aufnahme fand, ließ für einige Stunden die Alltagssorgen<br />

vergessen. Eine reichhaltige Tombola füllte wieder<br />

etwas die Kasse für unsere Earitasausgaben.<br />

Sarnen. (Eing.) Die Generalversammlung des katholischen<br />

Arbeitervereins nahm einen interessanten und bewegten Verlauf.<br />

Der Vorstand wurde zum Teil neu bestellt und ein ernster<br />

Wille an den Tag gelegt, mit frischer Kraft der christlichen Arbeitersache<br />

zu dienen. Ein gemütlicher Teil sorgte auch für die<br />

Pflege froher Freundschaft und Geselligkeit.<br />

MA—BA—SA Sarnen. Der heurige Maskenball d'er<br />

MA—BA—SA, ein Anlaß, der längstens zum Begriff geworden<br />

ist, wurde wiederum ein Fest der übersprudelnden<br />

Phantasie, der Farbenfreude und des Humors. Es war etwas<br />

vom goldenen Ueberfluß der Welt, ein gleißender und glitzernder<br />

Widerschein vom Abglanz der Welt, das jedem Besucher<br />

übermütig und frohgelaunt begegnete: da „Drei Blatt vom<br />

Schelenkönig", dort Coboys und charmante Nachtfalter, dann<br />

ein Piccolo mit dem scheinbar größten Wasserkopf der Welt,<br />

ein fesches Persilmägdelein, grüne Fischerin und eine bunte<br />

Lumpensammlerin, ja selbst nach Freiheit lechzende Institutstöchterleins,<br />

Schmeichelkätzchen, alte vornehme Damen, extravagante<br />

Hutmoden, die einem vorkommen konnten wie ein<br />

üppiger Unkrautgarten, und so weiter. Und all das bewegte<br />

und lachte sich im gediegen geschmückten Metzgernsaal gesund,<br />

alles mit dem bescheidenen Wünschlein, einmal etwas ganz<br />

Besonderes und Außergewöhnliches zu sein.<br />

Und der Zuschauer hat sich dabei köstlich amüsiert, er ließ<br />

sich gerne vom kunterbunten Faden des Jntrigierens und der<br />

Neckereien umgarnen und einspinnen bis tief in den Morgen<br />

hinein.<br />

Die Maskenprämiierung war sehr gut den ersten Preis<br />

erhielt das grüne Persilmädchen, den ersten Pte 1 ' ,<br />

Beste Intrigieren Pfarrer Küenzli mit seiner gra i<br />

den ersten Preis für die Gruppen frei auf<br />

W<br />

S - M s-wh-t für die liftliche und<br />

s f f s i s r l s s E S U S K ä S f<br />

Samen fallen sich ihr Sfaftüm bereits geträumt haben . •<br />

©prtts -^odlerklub „Fruttklänge" In der<br />

Kürze liegt"bie Würze: auch beim Jodeln... Trotzdem war<br />

der Familienabend sehr gemütlich und ""^^altend<br />

lüpfige Ländlerkapelle eröffnete mit einem schneidigen Marsch<br />

das Programm für die verehrten Passivmitglieder Mit<br />

ersten Lied „Schwingerlüt vom Schwyzerland stellten s ch<br />

die flotten Jodler in ihrer hübschen ^waldner Tracht dem<br />

Publikum vor. Dann folgte Lied auf Lied und ein ^<br />

schöner als der andere, wie am Radio. Der Natur,ode<br />

D'r Nüeler" wurde in einer Abstimmung neben zwei andern<br />

als Favorit bevorzugt. Kristallklar wie Gletscherwasser tn<br />

eisiger Höhe entsprungen, schwollen die Naturstimmen, zuers<br />

leise wie in der Stille der Bergwelt widerhallend, dann starrer<br />

werdend zu einem mächtigen Alpenchor zusammen, in dem<br />

man das frohe Jauchzen der Sennen und das heimelige<br />

Gurgeln der Bäche hören konnte.<br />

Herr Widmer schlug als Abwechslung und Ueberraschung<br />

das Lottospiel vor und spickte die Reklame für eine gute<br />

Tombola auf originelle, spaßige Art. In der drastischen Szene<br />

von Fredy Scheim: „Zwee Luisbuebe" lernten wir ihn noch<br />

als guten Regisseur kennen: denn die Spieler waren wir aus<br />

einem Cabaret. Als Abschluß klangen die zwei Lieder von<br />

Grolimund: „Z'AlP" und „'s Chilchli" wie auf den Graten<br />

der Frutt gesungen, lieblich von Herdengebimmel begleitet<br />

in die stille Mondnacht hinaus.<br />

Herr I. Marty verdient für die vorzügliche Leitung seines<br />

Jodelklubs eine besondere Anerkennung. H. W.<br />

Alpnach. „'s M u e t t e r g u e t ". Der Wagemut der Spielleute<br />

der Heimatschutzbühne Alpnach ist berückend. Trotzdem<br />

sie unter den nicht besonders günstigen Bühnenverhältnissen<br />

einer Kleinbühne zu spielen haben, wagen sie jedes Jahr mit<br />

größerem Erfolg Neues und Neuartiges. Die diesjährige Infzenierung<br />

des letzten StückeS von Jakob Muff war im<br />

doppelten Sinne ein Wagnis: erstens an sich durch die<br />

Schwierigkeit des Werkes, zweitens aber auch durch die Ansorderungen,<br />

die das Werk nicht nur an Regie und Spieler,<br />

sondern auch an das Publikum stellt. Uns scheint, daß der<br />

Verfasser Jakob Muff dem Stück zu Unrecht den Titel eines<br />

„Sagenspieles" gegeben hat. Das Spiel ist vielmehr eine gutgetroffene<br />

Traumdeutung, wie es feine berühmten Vorbilder<br />

in den Werken Calderons und Grillparzers „Das Leben ein<br />

Traum" und „Traum ein Leben" hat. Und daß auch dieses<br />

Wagnis wiederum vollauf gelang, das bewies die Erstaufführung<br />

vom letzten Sonntag, die uns noch lange in der Erinnerung<br />

nachklingen wird als eine Verwirklichung der begeisterten<br />

Einstimmigkeit zwischen Bühne und Publikum. Aus der<br />

durchwegs guten Besetzung ragten besonders die Schauspieltalente<br />

der "bösen und doch so lieben Schloßherrstochter Grazielle,<br />

des halsstarrigen und doch edlen Ammanns Falk und<br />

des jugendlichen und doch so verführerischen Sennen Wolf<br />

hervor. Doch auch von den übrigen Spielern stand keiner zurück.<br />

Es darf hier vielleicht gesagt werden: In trefflichen<br />

Masken läßt sich trefflich spielen. Allen Mitwirkenden unsere<br />

Glückwünsche, auch dem Streicherensemble, das das Bühnengeschehen<br />

in die echte Traumstimmung zu hüllen vermag.<br />

Der Erfolg wird nicht ausbleiben. A.<br />

Etwas vom Theater in Giswil. (Eing.) „Steinige Bodä,<br />

steinige Wäg." Die erste Aufführung vom Sonntag, den<br />

6. Februar, im Saale des Hotels Bahnhof, Giswil, war ziemlich<br />

gut besucht. Die Liedervorträge des Mänerchors Giswil,<br />

unter dem Taktstock des Herrn Dr. August Wirz, waren ganz<br />

hervorragend. Nach der Devise: „wenig aber gut" hat der gut<br />

besetzte und gut geschulte Chor nur eine beschränkte Anzahl<br />

Lieder zum Besten gegeben. Die Wirkung war aber eine vorzügliche.<br />

Das Stück wurde im <strong>Obwaldner</strong> Dialekt vorgetragen, die<br />

Rollen sind gut verteilt und das Spiel lebendig. Sowohl<br />

Hauptdarsteller als Nebenrollen erfassen die Situation ausgezeichnet.<br />

Mit großer Spannung und Interesse wird der<br />

dramatische Vorgang des Stückes verfolgt. Auf der einen<br />

Seite sind die dämonischen Mächte am Werk. Jntriguenspiel,<br />

Herzlosigkeit, Untreue, Entgleisung, Erpressung, Verbrechen,<br />

anderseits die Abwehr, unentwegte, unbedingte, treue Mutterund<br />

Gattenliebe, bringen alles durch die Schlauheit und List<br />

des Kräutermandli wieder, in Senkel und Blei.<br />

Die Zwischenpausen wurden durch wirklich schönes Spiel<br />

der jungen Handharmonikaschule Giswil (Herr Ming) ausgefüllt.<br />

Der Männerchor Giswil hat keine Kosten gescheut, um das<br />

Stück wirkungsvoll auszugestalten, und es darf wohl hervorgehoben<br />

werden, daß die effektvollen Szenerien, die unser<br />

Maler Hans Halter mit Zuzug von Herrn Beppo Haas von<br />

Sächseln auf die Leinwand zauberte, beim Publikum Beachtung<br />

und Anerkennung fanden.<br />

Theater in Lungern. (Eing.) „ M a d r i f a " , dieses seltene<br />

Sagenspiel, brachte der Lungerer Bühne schon in der ersten<br />

Aufführung einen vollen Erfolg. Was vermögen Worte, in<br />

denen dieses Stück verherrlicht werden soll, zu sagen, wenig,<br />

nein, man muß eine solche Handlung selbst gesehen und miterlebt<br />

haben. Es lohnt sich tatsächlich, dieses Bühnenstück anzusehen.<br />

— Es ist nicht möglich, die Leistungen der einzelnen<br />

Darsteller separat zu würdigen, aber wir möchten allen Mitwirkenden<br />

ein einmütiges Lob aussprechen und für das Gebotene<br />

herzlich danken. Die Aufführung vom Sonntag bewies<br />

wieder aufs neue, daß das Lungerer Bühnenvölklein Großes<br />

zu leisten imstande ist. Möge es nicht nur beim Theaterspielen,<br />

sondern auch draußen im praktischen Leben seine hervorragenden<br />

Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wir wünschen guten<br />

Erfolg in ihrem weitern Wirken.<br />

Engelberg. Unsere Verkehrsverhältnisse. Die<br />

Tageszeitungen veröffentlichten auszugsweise eine Botschaft<br />

Mate Eisenbahn- und Schiffahrtsuut-rnehmung-n. Leider<br />

werden di kleinen Landzeitungen von Bern aus n.cht ^<br />

5 Wir möchten aber doch aus dieser Botschaft - wenn<br />

auch aus zweiter Hand - jene Stellen anfuhren, d.e uns un-<br />

Die°Bo"schaft^begründet zunächst allgemein, warum die<br />

im Bundesgesetz vom 6. April 1939 bewilligten 140 M.ll.Fr.<br />

nicht ausreichen konnten. Nach einem Himmis auf die Begehren<br />

der Kantone Bern, Solothurn, Baselland, Walli. und<br />

Waadt heißt es weiter:<br />

In den gleichen Rahmen fällt die gemein,arne Eingabe<br />

der Kantone Ob. und Ridwalden »am 25. N°«-mb-r 1946 fü,<br />

die Sanierung der Berl-hrsuerhältnlfse im SaJ ta: Engel,<br />

beraer Aa Für diese Sanierung war aus den Privatbahn-<br />

Hilfekrediten eine Bundesleistung von 1 Million Franken vorgesehen,<br />

während die Rekostitution der Stans tad-Engelberg-<br />

Bahn auf 11 Millionen Franken veran.chlagt werden muß.<br />

Hier stehen die finanzschwachen Bergkantone vor der Unmöglichkeit<br />

dieses große Werk ohne weitergehende Bundeshilfe zu<br />

verwirklichen, wofür sie einen besonderen Bundesb^chluß anstreben.<br />

Neben der Rekonstruktion der Stansstad-Engelberg-<br />

Bahn verlangen diese Kantone, daß der Bund bzw. die Bundesbahnen<br />

au? eigene Kosten den Anschluß dieser Bahn an die<br />

Brünigbahn durch den Bau einer Verbindungslinie Herg.swil-Stans<br />

herstellen. Die bisherigen Untersuchungen haben<br />

ergeben, daß die Verbindung Luzern-Stansstad mit schnellen<br />

direkten Schiffskursen und mit einer technisch modernisierten<br />

Bahn nach Engelberg in bezug auf Leistungsfähigkeit, Reisezeit<br />

und Fahrpreis der Lösung mit einem durchgehenden<br />

Bahnbetrieb über Hergiswil beinahe gleichwertig ist Unabgeklärt<br />

ist noch, ob sich der Bau der Verbindungslinie ab<br />

Hergiswil wirtschaftlich rechtfertigen würde. Hierzu bedürfte<br />

es mehrjähriger Erfahrungen mit dem kombinierten Betrieb<br />

von Schiff und technisch modernisierter Bahn. Bauliche und<br />

betriebliche Schwierigkeiten im Bahnhof Luzern, welche in<br />

absehbarer Zeit noch nicht behoben werden können, erschweren<br />

eine Lösung mit Bahnanschluß in Hergiswil. Die Sanierung<br />

der Verkehrsverhältnisse im Tal der Engelberger A ist aber<br />

dringend und allein durch den Zustand der technischen Anlagen<br />

der Bahn begründet..."<br />

Vorstöße seien anch in den eidgenössischen Raten erfolgt.<br />

„Im Zusammenhang mit der Sanierung der Verkehrsver-<br />

Hältnisse im Tal der Engelberger Aa hatte Herr Ständerat<br />

von Moos am 10. Dezember 1947 eine Interpellation eingereicht."<br />

Bezüglich des Umfanges der erforderlichen Ergänzung?-<br />

kredite wird in der Botschaft ausgeführt:<br />

„Stansstad-Engelberg-Bahn. Für die Rekonstruktion dieser<br />

Bahn liegen verschiedene Projekte vor. Eine Konferenz<br />

aller interessierten Kreise und Behörden vom 23. August 1945<br />

stimmte einem Projekt zu, dessen Kosten sich heute auf rund<br />

12 Millionen Franken belaufen. Unter Einrechnung eigener<br />

Mittel der Gesellschaft nnd Verrechnung der Kosten bereits<br />

durchgeführter dringender Erneuerungsarbeiten beträgt die<br />

zu deckende Baukostensumme noch 11 Millionen Franken.. Es<br />

versteht sich von selbst, daß es den finanzschwachen Kantonen<br />

von Nid- und Obwalden sowie ihren Gemeinden bei einem in<br />

Aussicht genommenen Bundesbeitrag von 1 Million Franken<br />

unmöglich wäre, an die Verwirklichung des vorgeschlagenen<br />

Projektes heranzutreten."<br />

In den weiteren Ausführungen stellt der Bundesrat dann<br />

allgemein fest, daß „die bei Durchführung der Privatbahnhilseaktion<br />

in den meisten Fällen innegehaltenen Regel, wonach<br />

sich der Bund mit 50°/« am festgesetzten Sanierungsbedarf<br />

beteiligte, nicht aufrechterhalten bleiben" könne. Die<br />

errechnete gesamte Baukostensumme aller zur Sanierung angemeldeten<br />

Bahnunternehmungen wird mit 58 Mill. Fr. angegeben.<br />

Hierfür sind noch 8,5 Mill. Fr. reserviert und sollen<br />

jetzt nach Vorlage nen 15 Millionen Franken bewilligt<br />

werden. Das ergibt 23,5 Millionen oder 40 %> der<br />

Gesamtbaukasten. Damit solle die Hilfeleistungsaktion für die<br />

Privatbahnen jedoch als abgeschlossen gelten, außer es würde<br />

eine neue Rechtsgrundlage geschaffen.<br />

Für heute kann es sich für uns nur darum handeln, mit<br />

großem Interesse von diesen bundesrätlichen Vorschlägen und<br />

Ausführungen Kenntnis zu nehmen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Wichtige Entscheide der Bundesversammlung<br />

um die Bundesfinanzresorm<br />

Nachdem am Mittwoch das Prinzip der L u x u s st e u e r<br />

mit 134 gegen nur 8 Stimmen gutgeheißen und ebenfalls<br />

die bereinigte G e t r ä n k e st e u e r mit 120 gegen 50 Stimmen<br />

angenommen worden war, fällte der Nationalrat am<br />

Donnerstag nach 2)4stündiger Debatte den wohl wichtigsten<br />

Entscheid innerhalb der Bundesfinanzreformvorlage^<br />

3 n einer unter großer Spannung vorgenommenen<br />

Abstimmung, die wieder mit Namensaufruf vonstatten ging,<br />

wurde die Einführung der direkten Bund essteuer<br />

mit 101 zu 79 Stimmen genehmigt. Gegen die Steuer sprachen<br />

sich die geschlossene kk-Fraktion, die Vertreter der Westschweiz<br />

im Rate, mit Ausnahme der Politiker der Linken,<br />

die deutschschweizerischen Gewerbevertreter und Vereinzelte<br />

aus den andern Parteien aus.<br />

* K > \ W


A u s der Nachbarschaft<br />

Noch billig davongekommen.<br />

ag. Das Kantonsgericht Nidwalden verurteilte den 22-<br />

jährigen, ledigen Werner Niederberger zu drei Jahren Gefängnis<br />

unbedingt. Niederberger hatte seinerzeit, ohne provoziert<br />

worden zu sein, den Velofahrer Küster auf der Straße<br />

niedergeschlagen. Küster blieb bewußtlos liegen und verschied<br />

in der gleichen Nacht im Spital an den erlittenen Verletzungen.<br />

Wehrsport<br />

Skitag des Geb. Ins. Bat. 47.<br />

Unter der Leitung des Bataillonskommandanten, Herrn<br />

Major Th. Britschgi, und des Skioffiziers, Hauptmann Merz,<br />

fand am Sonntag, den 30. Januar der Skitag des Bat. 47<br />

statt. Am Samstagnachmittag begaben sich die Organisatoren<br />

ins Melchtal und legten unter dem Kommando des Streckenchefs,<br />

Hptm. Murer, eine vorzügliche Piste Richtung Stückalp,<br />

an.<br />

Sonntag vormittags 10 Uhr konnte bei strahlender Sonne<br />

»nd ausgezeichneten Schneeverhältnissen der erste Zivilläufer<br />

der Gästekateaorie auf die Strecke geschickt werden. Heini<br />

Zumstein, Giswil, bezwäng die 11 Kilometer lange Strecke<br />

(Steigungen 300 Meter) ohne Ermüdungserscheinungen und<br />

mit Elan in der Bestzeit von 49 Minuten 11 Sek. In der<br />

Militärklasse schwangen ebenfalls die Giswiler obenauf, und<br />

zwar die vom Pragellauf.her besttrainierten Patrouilleure<br />

Gfr. Bienz Jos. und Gfr. Berchtold Jof. Auf dem Schießplatz<br />

hinter dem Gasthaus Stöckalp wurden vortreffliche Resultate<br />

erzielt. Zwei Drittel aller Läuser erledigten ihr Ziel<br />

trotz der Strapazen des Laufes im ersten Schuß.<br />

Rangliste. A. Zivilklasse. 1. Zumstein Heini, Giswil,<br />

0.49.11; 2. Bienz H., Giswil, 0.55.10; 3. Küng Paul,<br />

Alpnach, 9.55.57; 4. Wallimann A., Alpnach, 1.99.22; 5.<br />

Zumstein Paul, Giswil, Skibruch.<br />

B. Militärklasse. (Laufzeit inkl. Schießen.) 1. Gfr. Bienz<br />

Jof., 11/47, 0.47.42; 2. Gfr. Berchtold I., 11/47, 0.52.54;<br />

3. Füf. von Ah W., 1/47, 0.54.04; 4. Füf. Flück Willi, 11/47,<br />

0.54.44; 5. Gfr. Michel Paul, Stabskp. 47, 0.55.32.<br />

Mannschaftsklassement (Laufzeit der 8 besten Mann Pro<br />

Kompagnie): 1. Geb. Füs. KP. Il/47, 9.01.27; 2. Geb. Mitr.<br />

KP. IV/47, 9.09.52; 3. Geb. Füs. Kp. 1/47, 9.11.98: 4. Geb.<br />

S. KP. 111/47, 9.19.50; 5. Stabskp. Bat. 47, 9.32.44.<br />

Dem Skiklub Melchthal gebührt für die tatkräftige Unterstützung<br />

bei der Oeganifation des Laufes der beste Dank.<br />

Allen Skifahrern von Unterwalden sei verraten, daß der<br />

Skitag des Geb. Füs. Bat. 47 nächstes Jahr wiederum im<br />

Melchtal zur Durchführung gelangen soll, und zwar in Verbindung<br />

mit einem <strong>Obwaldner</strong> Skitag. Wm. R.<br />

-i-<br />

Skitag des Geb. Ins. Rgt. 20 auf Klewenalp<br />

vom 6. Februar <strong>1949</strong>.<br />

Das Wetter hatte eine ganz besondere Hochachtung<br />

vor unseren Skisoldaten. Strahlte doch Samstag und Sonntag<br />

die Sonne in vollem Glänze über der Mächtigen Winterlandschast.<br />

Unter der Leitung des Rgt. Skioffiziers, Herrn<br />

Hptm. German Murer, waren alle Vorbereitungen getroffen.<br />

Am Samstag flaggten die Herren Funktionäre unter Perfönlicher<br />

Anteilnahme des ehemaligen Regimentskommandanten,<br />

Herrn Oberst Uhlmann, die Strecke aus und richteten den<br />

Schießplatz. Den Wettkämpfern wurde tatsächlich eine tadellose<br />

Piste geboten, so daß jeder befriedigt war. Nach dem gemeinsamen<br />

Gottesdienst in der Klewenkapelle stellten sich die<br />

19 Patrouillen am Start. 15 Patrouillen gehören dem Auszug,<br />

3 der Landwehr (Bat. 45) und 1 dem Landsturm (2. Kp.<br />

Bat. 145, welche nur trainigshalber teilnahm) an. 09.39<br />

schickte der Startchef die ersten 4 Mann auf die 12 Kilometer<br />

lange Strecke, die allerhand Hindernisse aufwies, denn die<br />

Höhendifferenz betrug 509 Meter. Bald entspann sich auch<br />

ein verbissener Kampf zwischen einzelnen Patrouillen. Kam es<br />

doch vor, daß bereits nach der ersten kurzen Abfahrt in der<br />

Staffelalp bereits eine Patrouille die andere überholte. Es<br />

ging nicht um Lorbeeren, aber es ging um den persönlichen<br />

Einsatz und um die kameradschaftliche Zusammenarbeit der<br />

einzelnen Mannschaften. Man beobachtete einzelne Patrouillen<br />

aufgelöst laufen, während andere immer dicht aufgeschlössen,<br />

meist den schwächsten Mann in der Mitte, einen<br />

fabelhaften Eindruck hinterließen. Zuweilen tönte ein Jauchzer<br />

durch die Alpenlandschaft, denn da waren die zähen<br />

Bauernburschen wieder in ihrem „Reich". Die scharfe Steigung<br />

zum Scheideggli sah man einzelne, die sogar zwei<br />

Packungen trugen. Dieser gute Geist ist wahrlich der größte<br />

Sieg der Patrouilleure. Hoffen war, daß gerade darum dieser<br />

schöne und mannhafte Wehrsport auch der jungen Generation<br />

nicht verloren geht, sondern überall neu belebt wird. Auf<br />

dem Schießplatz in der Bühlalp wurden die Ränge entschieden.<br />

Gab es doch für jeden getroffenen Ballon eine Zeitgutschrift.<br />

So wurde nicht die beste Laufzeit die Siegerzeit. Der<br />

Wehrsport dient eben nicht der Rekordsucht, sondern immer<br />

dem praktischen Einsatz der Truppe, auch mit der Waffe. Gerade<br />

darum ist ein Patrouillenlaus nicht Sache des blinden<br />

Draufgängertums, wie etwa ein Abfahrtsrennen, sondern der<br />

kalten Ueberlegung und des tatsächlich praktischen Einsatzes.<br />

Trotz Pech und Müdigkeit haben alle Patrouillen durchgehalten.<br />

15 kamen unter 2 Stunden ins Ziel. Die ersten fünf<br />

Range teilten sich die einzelnen Kompagnien des Bat. 47<br />

unter sich, man möchte sagen brüderlich,'doch nach wirklich<br />

hartem stampf. Die Unterwaldner Burschen blieben sich gar<br />

nichts schuldig, und gönnten sich auch kein Pardon. Auch die<br />

„ülten Mannen vom Ter. Bat. 145 erkämpften sich einen<br />

Durchschnitt des 6. Ranges, während die Landwehrler vom<br />

Bat. 45 nochmals junges Blut in ihren Adern spürten. Mit<br />

etwas besseren Schießresultaten hätten zwar die tapfern 44er<br />

die Front der 47er zu brechen vermocht. Auch sie haben wacker<br />

gekämpft und hatten zudem noch Pech.<br />

Zur Preisverteilung sprach der neue Regimentskommandant,<br />

Hr. Oberst Krippl, sympathische Worte des Dankes an<br />

Wettkämpfer, Leitung und Funktionäre. Die ersten 5 Patr.<br />

konnten schöne Preise in Form von Keramikarbeiten in Empfang<br />

nehmen, während jeder Wettkämpfer eine Ehrenmeldung<br />

erhielt. Den Wanderpreis des Rgt. 20 konnte der Skimeister<br />

pro <strong>1949</strong>, die Patr. der 2. Kp. Bat. 47 in Empfang nehmen.<br />

Der ganze Anlaß war ein voller Erfolg, und wir wünschen<br />

nur, daß alle Patr. sich weiter ausbilden und in zwei Wochen<br />

in Engelberg im Lauf der 8. Division wacker mitreden.<br />

Glückauf!<br />

R a n g l i st e :<br />

Auszug: Geb. Füs. Kp. 11/47 (Kpl. Lehmann, Füs.<br />

Küng Josef, Füs. Flück Willy, Füs. Durrer Frz.), 1.27.12.<br />

2. Geb. Mitr. KP. IV/47. 1.32.49 (Lt. Spiller K., Kpl. Amstad<br />

Hermann, Gefr. Zimmermann Walter, Mitr. Christen Leo).<br />

3. Geb. S. Kp. HI/47. 1.35.11 (Kpl. Gut Jof., Gefr. Hurschler<br />

Jos., S. Berlinger Jak., S. Jmboden Paul). 4. Geb. I. Kp.<br />

1/47. 1. 36. 32. (Füs. Stäldi Hans.) 5. Stabskp. Bat. 47.<br />

1. 40. 57. (Oblt. Muheim Hans.) 6. Geb. Mitr. Kp. IV/44.<br />

1.41.15 (Lt. Lüthi Viktor).<br />

Landwehr: 1. Geb. Füs. Kp. HI/45. 1.43.23 (Oblt.<br />

Zuber W., Wm. Troxler Hans, Füs. Jutzeler, Füs. Heß).<br />

2. Geb. Füs. Kp. 1/45. 1.45.32 (Oblt. Felder.) 3. Geb. Füs.<br />

Kp. 11/45. 1.48.00 (Oblt. Fischer).<br />

Landsturm: Ter. Füs. Kp. 11/145. 1.41.10 (Gefr. Frz.<br />

Achermann).<br />

Kirchliches<br />

Frühlingswallfahrt nach Padua.<br />

(Eing.) Mit Genugtuung und Freude werden die zahllosen<br />

Verehrer des hl. Antonius vernehmen, daß nach dem<br />

Unterbruch von zwei Jahren wieder eine Wallfahrt nach Padua<br />

veranstaltet wird. In der großartigen Kirche am Grabe<br />

des lieben hl. Antonius knien, alle großen und kleinen, feelifchen<br />

und irdischen Anliegen dem großen Nothelfer und Wundertäter<br />

gleichsam persönlich in die Hände legen zu dürfen:<br />

wen ergreift nicht die Sehnsucht darnach! Die Reise führt die<br />

Teilnehmer mitten in den prangenden italienischen Frühling,<br />

so daß sie eine genußreiche Fahrt darstellt, wobei Höhepunkte<br />

die Fahrt am Gardasee und der Tagesausflug nach Venedig,<br />

der Märchenkönigin der Adria, sein werden. Dazu kommt die<br />

seit 25 Jahren "erprobte und bewährte Organisation der<br />

Earitaszentrale. — Anfragen und Anmeldungen möge man<br />

richten an die Schweizerische Earitaszentrale in Luezrn.<br />

Filmecke<br />

Voranzeige. „Lassies Sohn". Wer den prächtigen Farbenfilm<br />

„Lassie kehrt zurück" gesehen hat, der wird nicht verfehlen,<br />

auch dessen Fortsetzung in Technicolor: „Lassies Sohn"<br />

zu besuchen. Der Film spielt von Dienstag bis Sonntag,<br />

den 15. bis 20. Februar, im Kino Seefeld Sarnen. —<br />

„Lassie", die berühmte schottische Schäferhündin, die jeden<br />

Tierfreund mit Begeisterung erfüllte, hat im „Laddie" einen<br />

würdigen Sohn bekommen. Dieser reinrassige Hunde steht in<br />

der Dressur seiner Mutter nicht nach. Nach einem anfänglichen<br />

Idyll auf englischem Boden wird er durch die Kriegsereignisse<br />

mit seinem Herrn und Freund nach Norwegen verschlagen,<br />

wo Verfolgungen und spannende Zwischenfülle sowohl<br />

von der Treue des Tieres wie auch vom Kriegsgeschehen<br />

packende Bilder vermitteln.<br />

„Mariandel" im Kino Seefeld. O herrliche Rührseligkeit!<br />

Alles kann man in diesem neuen Wiener Film haben: glitzernde<br />

Tränen und Polterszenen, lächelnde Lippen und ulkige<br />

Gestalten, eine tragische Liebe mit dem Sieg der Treue, eine<br />

spannende Handlung mit Flussesrauschen und Schäferstündchen<br />

und natürlich mit einem Lied, sozusagen mit der Fußnote:<br />

„Beim Mondenschein zu singen".<br />

Aber der Film ist so köstlich harmlos und brav, daß er<br />

einen: vorkommt wie ein Roman von Eourts-Mahler. Aber<br />

eines muß man ihm auch lassen: er ist sehr gut gedreht und<br />

gut gespielt. Es ist ein sauberer Wiener Film mit teilweisen<br />

guten, wenn auch nicht durchwegs originellen Einfällen. Auf<br />

jeden Fall ein Film für jene, die gerne auf gefahrlose Weise<br />

ein wenig rührselig werden möchten. Ueber das Lied wollen<br />

wir keine Worte verlieren, man wird es ja sowieso in den<br />

nächsten Wochen auf allen Gassen zu hören bekommen, id.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 8. Februar <strong>1949</strong>.<br />

«Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Zitronen so-,00<br />

Svinat, inländischer<br />

Rhabarber 160 lnftnü'f n ' ^ arron l<br />

Kastanien, gewohnliche<br />

180-200<br />

»s-,so<br />

Rosenkohl<br />

lso-Aa<br />

Weißkabis 5a—55 Eier.<br />

Rotkabis 70-75 Trinkeier, inländische zz<br />

Kohl (Wirz. Wirsing) 70 Frischeier, ausländische 2»<br />

Blumenkohl 140<br />

Kopfsalat kl. (ca. 100 gr) 15-20 Butter und Käst<br />

Endiviensalat<br />

«o-zoolnselbutter, gesonnt<br />

Bru seler Chicoree 250 klein geformt. 100 gr 102<br />

Nußlisalat, 100 gr 40-45 groß geformt. 200 ar 2oi<br />

Karotten, rote<br />

Kochbutter<br />

Randen, gekocht<br />

Emmentaler Käse, 1. Quai<br />

Randen, roh<br />

40 Greyerzer, 1. Qual.<br />

Schwarzwurzeln<br />

>d»Zbrinz, 1. Qual.<br />

Sellerieknollen inMagerkäse ®<br />

Zwiebeln, gewohnliche ?o Tilsiter<br />

Lauch, gelb und weih 12a „<br />

Kartoffeln, neue, inländ. Geflügel, Kleintiere und<br />

Bierrettig 20-40 (Wildbret (tot).<br />

Petersilien, 1 Büschel 15-20« u-(<br />

Knoblauch 300-35nf" t '? eT1^/ ) "^.. rf ®0-7C0<br />

Tomaten, ausländische<br />

iso—iso<br />

650<br />

Knollenfenchel 120<br />

S S * , "<br />

Sauerkraut<br />

70 Regenbogenforellen<br />

Großselchen, tot 500—s«o<br />

Äleinfelchen, tot «0<br />

Früchte und Beeren. Hechte 540-550<br />

, w .. , Barsche (Egli) 380—400<br />

Ä<br />

Brachsen<br />

Standardware, mländ. 65-ioohasel 1M-220<br />

Kontrollware, inländ. 45-60 STriiftfiett 4«J<br />

Wirtschafts, u. Kochäpfel 30-40 '<br />

Baumnüsse, große 300-400 Meerfische.<br />

Baumnüsse, miniere 2Zo-NoKabeljau, ganz 420-440<br />

Orangen, Halbblut, 80->25?abeljau. Filets 4-0<br />

Orangen, blond<br />

Mandarinen<br />

g-iwMer!ans<br />

ivo-noColins<br />

Radio — Beromiinster<br />

Sonntag, 13. Februar.<br />

11.00 Ein Legendenspiel von Charles Tazewell. 11.40<br />

Paul Tortelier spielt. 12.05 Musik am Mittag. 12.40 Elfie<br />

Meyerhofer und Max Lichtegg singen. 13.00 E. Dumont.<br />

13.30 Glückskette. 14.00 Stunde für das Land. 14.25 Saatguterneuerung<br />

steigert die Kartoffelernte. 14.40 Kapelle<br />

Tschannen. 15.00 Fröhliche Szenen aus dem Alltag der<br />

Bauernfamilie. 15.30 Volkslied und Volkstanz in der Schweiz<br />

16.00 Plattenwünsche des Jazzfreundes. 17.10 Dichtung und<br />

Musik. 18.00 Studioorchester. 19.00 Luzern contra Basel.<br />

20.00 E Dritte gsuecht. 21.00 Guido Agosti, Klavier, spielt.<br />

21.30 Aus unserer Bibliothek.<br />

Montag, 14. Februar.<br />

12.15 Gassenhauer und Schlager. 12.40 Studioorchester.<br />

13.20 Meditationen eines Nichtfasnächtlers. 13.30 Klavierklänge<br />

aus einer kleinen Bar. 17.00 Balladen von E. Loeve.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Zwei Sonaten von A. Vivaldi.<br />

18.30 E. Dumont. 19.00 Probleme des Lebens. 20.00 Basler<br />

Wunschkonzert. 20.30 Eine amerikanische Tragödie. 21.00<br />

Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Kompositionen von Cortoso.<br />

21.45 Wochenrückblick für die'Schweizer im Ausland-<br />

Dienstag, 15. Februar.<br />

12.15 Loth. Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Edwin Fischer, Klavier. 17.00 Aus neuen Büchern. 17.30<br />

Kinder-Bastelstunde. 18.00 Das Brunnenhofsextett. 18.15<br />

Wirtschaftschronik. 19.00 Eigenaufnahmen. 20.00 Aus Oth.<br />

Schoecks Liederbuch. 20.15 Abonnementskonzert des Ton-<br />

Halleorchesters Zürich.<br />

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Sonntag, 13. Februar, nachm. 2.15 Uhr<br />

Sonntag, 13. Februar, abends 8 Uhr<br />

Dienstag, 15. Februar, abends 8 Uhr (anschließend<br />

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Sonntag, den 20. Februar, nachmittags 2.15 Uhr<br />

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Samstag, 12. Febr., 20.15—22.50 Uhr: Das' Land des<br />

Lächelns. Operette in 3 Akten von Franz Lehar.<br />

Sonntag. 13. Febr., 14.30—17.15 Uhr: Der Graf von<br />

Luxemburg. — 20.15—23.00 Uhr: Gastspiel August<br />

Gschivend und Fritz Ollendorff: Die Hochzeit des Figaro.<br />

Komische Oper in 4 Akten von 358. A. Mozart. Gastspielpreise:<br />

Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Montag, 14. Febr., 20.15—23.00 Uhr: Katharina Knie.<br />

Ein Seiltänzerstück in 4 Akten von Carl Zuckmayr.<br />

Dienstag, 15. Februar, 20.15—22 45 Uhr: Schweiz. Erstaufführung.<br />

Gastspiel Leopold Biberti: Der öffentliche<br />

Anllägcr. Schauspiel in 3 Akten von Fritz Hochwälder.<br />

Gastspielpreise: Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Mittwoch 16. Febr., 20.15—23.00 Uhr: Der Ztoubabout.<br />

Donnerstag. 17. Febr., 14.30—18.00 Uhr: Die Jungfrau<br />

von Orlöans. — 20.15—23.00 Uhr: F. M. Dostojewjky:<br />

Schuld und Sühne.<br />

Freitag, 18. Febr., 20.15—23.00 Uhr: Gastspiel August<br />

Gschwend und Fritz Ollendorff: Die Hochzeit des Figaro.<br />

Gastspielpreise: Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Samstag. 19. Febr., 20.15—23.00 Uhr: Der Graf von<br />

Luxemburg.<br />

Sonntag. 20. Febr., 14.30—17.15 Uhr: Die Hochzeit des<br />

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Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., ©amen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 3ip., Reklame 35 Rp, — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Lu,em.<br />

I<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e K o m p r «<br />

Aus der zweiten Sessionsmoche der eidgenössischen<br />

Räte.<br />

Der Nationalrat hat in der ersten Hälfte der zweiten<br />

Sessionswoche die Detailberatung der Bundesfinanzreformvorläge<br />

fortgesetzt und einige bedeutungsvolle Fragen entschieden.<br />

Die Beschränkung der Ausgabenkompetenz des Parlamentes<br />

passierte knapp — mit 85 gegen 81 Stimmen — in<br />

der Fassung der Kommissionsmehrheit: Ein absolutes Mehr<br />

aller Ratsmitglieder benötigen demnach Ausgabenbeschlüsse,<br />

die wiederkehrende Ausgaben von mehr als 100 000 Franken<br />

bringen, oder einmalige Ausgabenbeschlüsse, die über eine<br />

Million gehen; Voraussetzung ist immer, daß diese Beschlüsse<br />

dem Referendum nicht unterstehen. Es handelt sich also, wie<br />

der St. Galler Konservative Gemperle bemerkte, um eine Art<br />

Ersatz des fakultativen Finanzreferendums. Eine scharfe Auseiuanderfetzung<br />

entspann sich um die Warenumsatzst<br />

e u e r. Der Tessiner Konservative Maspoli begründete die<br />

konservative Haltung, die die Warenumsatzsteuer dauernd in<br />

die Verfassung einfügen will. Die Linksopposition bekämpfte<br />

die Warenumsatzsteuer grundsätzlich, mußte sich dann aber von<br />

ihrem Mitgenossen Nobs sagen lassen, daß ihre Schlagwortdemagogie<br />

einfach nicht haltbar ist, kein Staat auf diese Einnahmequelle<br />

verzichten kann und die Schweiz eine wirklich<br />

soizale Gestaltung dieser Steuer kennt. Mit 108 gegen 50<br />

Stimmen hat der Nationalrat beschlossen, die Warenumsatzsteuer<br />

aufrechtzuerhalten unter vorläufiger Befristung dieser<br />

Verfassungsbestimmung auf 20 Jahre. — Gemäß Antrag<br />

Scherrer, des Führers der Christlichsozialen, beschloß der<br />

Nationalst mit 84 gegen 52 Stimmen des weitern, daß neben<br />

den „gebräuchlichen Lebensmitteln" auch „unentbehrliche Bedarfsartikel"<br />

steuerfrei sein sollen.<br />

Knappes Mehr für eine zentralistische Bundesfinanzresorm.<br />

Nachdem der Entscheid über die Warenumsatzsteuer gefallen<br />

war — folgten sich in der zweiten Wochenhälfte Redeschlachten<br />

um einzelne Positionen — und Abstimmungen, die der Bundessinanzresormvorlage<br />

langsam, aber sicher ein bestimmtes<br />

Gesicht gaben. Allein kann festgestellt werden, daß die Anträge<br />

der Kommission und des Bundesrates in den wesentlichen Positionen<br />

durchgingen:<br />

Der L u x u s st e u e r hat der Nationalrat mit 134 gegen<br />

nur 8 Stimmen zugestimmt — der Getränke st euer, die<br />

besonders umstritten war, mit 120 gegen 50 Stimmen. Dabei<br />

wurde gemäß Antrag des Zuger Konservativen Heß festgelegt,<br />

daß neben dem Jnlandwein auch den Obstsäften besondere<br />

Rücksicht zu gewähren ist in den Steueransätzen.<br />

Ein besonders harter Kampf entspann sich dann um die<br />

Ausgestaltung der sogenannten Tilgungssteuer. Er begann in<br />

der Nachtsitzung vom Mittwoch und endete am Donnerstagabend<br />

mit dem in namentlicher Abstimmung gefällten Entscheid,<br />

der die d i r e k t e B u u d e s st e u e r mit 101 gegen 79<br />

i n i t z - R e f o r m<br />

Stimmen guthieß. Die Gegner der direkten Bundessteuer, die<br />

von der geschlossenen katholisch-konservativen Fraktion angeführt<br />

sind, können und dürfen mit diesem Resultat sehr zufrieden<br />

sein: der grundsätzliche Entscheid ist für die direkte<br />

Bundessteuer so knapp ausgefallen, daß einer Bundesfinanzreform<br />

mit direkter Bundessteuer der Boden nun entzogen ist.<br />

Bedeutungsvoll ist auch, daß diese Mehrheit für die direkte<br />

Bundessteuer nur dadurch zustande kam, daß der Nationalrat<br />

einem wesentlich abgeschwächten Steuertarif seine Zustimmung<br />

gab und datiit einen Teil der radikalen Fraktion an der<br />

Stange der Befürworter der direkten Bundessteuer hielt. —<br />

Hatte man bisher immer verkündet, die direkte Bundessteuer<br />

müsse dem Bunde als Minimalbetrag 160 Millionen einbringen<br />

— so präsentierten die Freisinnigen nun plötzlich einen<br />

Tarif, der im besondern die höheren Einkommen schont, dem<br />

Bunde dementsprechend aber nur mehr 120 Millionen einbringt.<br />

Der konservative Fraktionschef Holenstein hat diese<br />

überraschend schwankende Haltung der Freisinnigen vor der<br />

entscheidenden Abstimung noch gebührend unter die Lupe genommen<br />

und festgestellt, daß — wenn die Bundesfinanzen<br />

schon mit 120 Millionen saniert werden können —• eine direkte<br />

Bundessteuer erst recht nicht notwendig sei. — Erwähnen wir<br />

noch, daß auf konservativen Antrag hin eine Bestimmung in<br />

die Verfassung aufgenommen wird, wonach bei der Tilgungssteuer<br />

„angemessene Familienabzüge zu gewähren sind". Auf<br />

ausdrückliche Anfrage hat Bundespräsident Nobs die Zusicherung<br />

abgegeben, daß der Kinderabzug der heutigen Wehrsteuer<br />

(500 Fr.) als Minimum zu betrachten ist.<br />

Alles in allem: Der Nationalrat hat einer zentralistischen<br />

Bundesfinanzreform den Vorzug gegeben und sich so nicht nur<br />

in einen Gegensatz zum Ständerat verkrampft, sondern sich<br />

auch zur zweifellos großen Volksmehrheit in Gegensatz gestellt.<br />

Das wird seine Konsequenzen haben...<br />

Die zweite Sessionswoche im Ständerat.<br />

Der S t ä n d e r a t hat in der zweiten Sessionswoche,<br />

außer der Teilrevision des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes,<br />

eine Reihe kleinerer Geschäfte verabschiedet. Die Teilrevision<br />

des Schuldbetreibungs - und Konkursgesetzes<br />

wurde bereits vom Nationalrat behandelt. Die<br />

ständerätliche Kommission ist in der Revision aber teilweise<br />

weiter gegangen als Bundesrat und Nationalrat. Der konservative<br />

Schwyzer Ständerat Dr. Stähli betonte sehr richtig,<br />

daß eine Totalrevision dieses Gesetzes aus dem Jahre 1889<br />

schon lange fällig wäre, und Bundesrat von Steiger sicherte<br />

zu, daß die Vorarbeiten für eine Totalrevision auch nach Annähme<br />

der Teilrevision unverzüglich fortgesetzt werden sollen.<br />

In der Detailberatung war einzig Art. 92 umstritten. Der<br />

Nationalrat hat die Leistungen der Familienausgleichskassen<br />

als unpfändbar erklärt. Die Mehrheit der<br />

ständerätlichen Kommission machte dieser Bestimmung Opposition<br />

und wollte die Leistungen der Familienausgleichskassen<br />

nur als beschränkt pfändbar erklären. Die konservativen<br />

Ständeräte M u h e i m (Uri) Und v o n M o o s (Obwalden)<br />

verteidigten mit ausgezeichneten Argumenten den Standpunkt<br />

der Kommissionsminderheit auf Zustimmung zur Fassung 'des<br />

Nationalrates. Der Antrag Muheim-Vou Moos siegt dann in<br />

der Abstimmung mit 14 gegen 6 Stimmen. — In der Gesamtabstimmung<br />

wurde der Teilrevision mit 23 Stimmen, ohne<br />

Gegenstimme, bei schwacher Saalbesetzung, zugestimmt!<br />

Mit 25 gegen 1 Stimme (Christen, Nidwalden) wurde sodann<br />

der Beitritt der Schweiz zur Internationalen Flüchtlingsorganisation<br />

beschlossen. Der Beschluß soll dem Referatdum<br />

nicht unterstellt werden, da: 1. die Verfassung der Jnternationalen<br />

Flüchtlingsorganisation einen Austrittsvorbehalt<br />

enthält, der jedes Mitglied ausdrücklich ermächtigt, sich zu<br />

jedem beliebigen Zeitpunkt nach einjähriger Voranzeige von<br />

der Organisation zurückzuziehen; 2. stellt die Präambel der<br />

Verfassung fest, daß die Internationale Flüchtlingsorganisation<br />

eine Organisation nicht dauernden Charakters ist; 3. sieht<br />

die Organisation vor, ihre Hilfstätigkeit im Jahre 1950 abgeschlossen<br />

zu haben. Die Verfassung der Organisation auferlegt<br />

der Schweiz keinerlei Verpflichtungen, die mit unserem<br />

Statut als neutrales Land nicht vereinbar sind oder gegen die<br />

Grundsätze, auf denen unsere Außenpolitik beruht, verstoßen.<br />

Verabschiedet wurde auch die I n i t i a t i v e auf Rückkehr<br />

zur direkten Demokratie. Die Initiative verlangt<br />

eine weitere Beschränkung in der Anwendung der Dringlichkeitsklausel,<br />

was sehr zu begrüßen wäre. Bundesrat und<br />

Nationalrat lehnen die Initiative ohne Gegenvorschlag ab,<br />

die Wurstelei mit der Dringlichkeitsklausel soll eben weiter<br />

gehen. Im Ständerat wurde nochmals die Aufstellung eines<br />

Gegenvorschlages verlangt, aber leider mit 18 gegen -7 Stimmen<br />

abgelehnt. Dieser Entscheid ist sehr bedauerlich und hätte<br />

leicht vermieden werden können.<br />

Der Bundesbeschluß über die Ausrichtung von A r b e i t s -<br />

losenentschädigungen während der Dauer der Einschränkungen<br />

im Elektrizitätsverbrauch war unbestritten, ebenso<br />

die Bundesbeschlüsse über die Genehmigung eines Handels-<br />

Vertrages und zweier Abkommen mit Jugoslawien und das<br />

Doppelbesteuerungsabkommen mit Schweden, das in der Dezembersession<br />

an die Kommission zurückgewiesen wurde.<br />

Gutgeheißen wurde auch die T e i l r e v i s i o n des P o st -<br />

Verkehrsgesetzes. Durch diese Revision wird ermöglicht,<br />

daß die Verzinsung der Postscheckguthaben zeitweilig aufgehoben<br />

werden kann.<br />

Auch der Bundesbeschluß über die Revision von Art. 39 der<br />

Bundesverfassung betreffend die Schweizerische Nationalbank<br />

(gesetzlicher Kurs der Banknoten) wurde angenommen. Es handelt<br />

sich darum, die seit 1936 geltenden Währungsmaßnahmen<br />

gesetzlich zu verankern.<br />

Schließlich hat der Ständerat ebenfalls beschlossen, im<br />

Jahre <strong>1949</strong> keine eidengössische Betriebszählung<br />

durchzuführen, sondern erst im Jahre 1955.<br />

Mit 25 gegen 5 Stimmen wurde beschlossen, auf den Bundesbeschluß<br />

betreffend Kredit für die Förderung<br />

derWohnbautätigkeit nicht einzutreten und zwar in<br />

Zustimmung zum Beschluß des Nationalrates.<br />

D a s Fräulein von Scuderi 22<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Endlich fing er an: Weise Männer sprechen viel von den<br />

seltsamen Eindrücken, deren Frauen in guter Hoffnung fähig<br />

sind, von dem wunderbaren Einfluß solch lebhaften, willenlosen<br />

Eindrucks von außen her auf das Kind. Von meiner<br />

Mutter erzählte man mir eine wunderliche Geschichte. Als<br />

die mit mir im ersten Monat schwanger ging, schaute sie mit<br />

andern Weibern einem glänzenden Hoffest zu, das in Trianon<br />

gegeben wurde. Da fiel ihr Blick auf einen Kavalier in<br />

spanischer Kleidung mit einer blitzenden Juwelenkette um<br />

den Hals, von der sie die Augen gar nicht mehr abwenden<br />

konnte. Ihr ganzes Wesen war Begierde nach den funkelnden<br />

Steinen, die ihr ein überirdisches Gut dünkten. Derselbe Kavalier<br />

hatte vor mehreren Jahren, als meine Mutter noch<br />

nicht verheiratet, ihrer Tugend nachgestellt, war aber mit<br />

Abscheu zurückgewiesen worden.<br />

Meine Mutter erkannte ihn wieder, aber jetzt war es ihr,<br />

als sei er im Glanz der strahlenden Diamanten ein Wesen<br />

höherer Art, der Inbegriff aller Schönheit. Der Kavalier bemerkte<br />

die sehnsuchtsvollen, feurigen Blicke meiner Mutter.<br />

Er glaubte jetzt glücklicher zu sein als vormals. Er wußte sich<br />

ihr zu nähern, noch mehr, sie von ihren Bekannten fort an<br />

einen einsamen Ort zu locken. Dort schloß er sie brünstig in<br />

seine Arme, meine Mutter faßte nach der schönen Kette, aber<br />

in demselben Augenblick sank er nieder und riß meine Mutter<br />

mit sich zu Boden. Sei es, daß ihn der Schlag plötzlich getroffen,<br />

oder aus einer andern Ursache, genug, er war tot. —<br />

Vergebens war das Mühen meiner Mutter, sich den im Todeskampf<br />

erstarrten Armen des Leichnams zu entwinden. Die<br />

hohlen Augen, deren Sehkraft erloschen, auf sie gerichtet,<br />

wälzte der Tote sich mit ihr auf dem Boden. Ihr gellendes<br />

Hilfsgeschrei drang endlich bis zu in der Ferne Vorübergehenden,<br />

die herbeieilten und sie aus den Armen des grausigen<br />

Liebhabers retteten. Das Entsetzen warf meine Mutter<br />

auf ein schweres Krankenlager. Man gab sie, mich verloren,<br />

doch sie gesundete und die Entbindung war glücklicher, als<br />

man je hätte hoffen können. Aber die Schrecken jenes fürchterlichen<br />

Augenblickes hatten m i ch getroffen. Mein bösester<br />

Stern war aufgegangen und hatte den Funken hinabgeschössen,<br />

der in mir eine der seltsamsten und verderblichsten<br />

Leidenschaften entzündet.<br />

Schon in der frühesten Kindheit gingen mir glänzende<br />

Diamanten, goldenes Geschmeide über alles. Man hielt das<br />

für eine gewöhnliche kindliche Neigung. Aber es zeigte sich<br />

anders,- denn als Knabe stahl ich Gold und Juwelen, wo ich<br />

sie habhaft werden konnte. Wie der geübteste Kenner unterschied<br />

ich aus Instinkt unechtes Geschmeide von echtem. Nur<br />

dieses lockte mich, unechtes so wie geprägtes Gold ließ ich<br />

unbeachtet liegen.<br />

Den grausamsten Züchtigungen des Vaters mußte die angeborne<br />

Begierde weichen. Um nur mit Gold und edlen<br />

Steinen hantieren zu können, wandte ich mich zur Goldschmiedsprosession.<br />

Ich arbeitete mit Leidenschaft und wurde<br />

bald der erste Meister dieser Art. Nun begann eine Periode,<br />

in der der angeborene Trieb, so lange niedergedrückt, mit Gewalt<br />

empordrang und mit Macht wuchs, alles um sich her<br />

wegzehrend. Sowie ich ein Geschmeide gefertigt und abgeltefert,<br />

fiel ich in eine Unruhe, in eine Trostlosigkeit, die mir<br />

Schlaf, Gesundheit und Lebensmut raubte. Wie ein Gespenst<br />

stand Tag und Nacht die Person, für die ich gearbeitet, mir<br />

vor Augen, geschmückt mit meinem Geschmeide, und eine<br />

Stimme raunte mir in die Ohren: Es ist ja dein — es ist ja<br />

dein — nimm es doch — was sollen die Diamanten dem<br />

Toten! Da legt' ich mich endlich auf Diebeskünste. Ich hatte<br />

Zutritt in den Häusern der Großen, ich nützte schnell jede Gelegenheit,<br />

kein Schloß widerstand meinem Geschick, und bald<br />

war der Schmuck, den ich gearbeitet, wieder in meinen Händen.<br />

Aber nun vertrieb selbst das nicht meine Unruhe. Jene<br />

unheimliche Stimme ließ sich dennoch vernehmen und höhnte<br />

mich und rief: Ho ho, dein Geschmeide trägt ein Toter! Selbst<br />

wußte ich nicht, wie es kam, daß ich einen unaussprechlichen<br />

Haß auf die warf, denen ich Schmuck gefertigt. Ja, im tiefsten<br />

Innern regte sich eine Mordlust gegen sie, vor der ich selbst<br />

erbebte. In jener Zeit kaufte ich dieses Haus. Ich war mit<br />

dem Besitzer handelseinige geworden, hier in diesem Gemach<br />

saßen wir erfreut über das geschlossene Geschäft beisammen,<br />

und dabei tranken wir eine Flasche Wein. Es war Nacht geworden,<br />

ich wollte aufbrechen, da sagte mein Verkäufer: Hört,<br />

Meister Ren6, ehe Ihr fortgeht, muß ich Euch mit einem Geheimnis<br />

dieses Hauses bekannt machen. Darauf schloß er<br />

jenen in die Mauer eingefügten Schrank auf, schob die Hinterwand<br />

fort, trat in ein kleines Gemach, bückte sich nieder, hob<br />

eine Falltür aus. Eine steile, schmale Treppe stiegen wir hinab,<br />

kamen an ein schmales Pförtchen, das er ausschloß, traten<br />

hinaus in den freien Hof. Nun schritt der alte Herr, mein<br />

Verkäufer, hinan an die Mauer, schob an einem nur wenig<br />

hervorragenden Eisen, und alsbald drehte sich ein Stück<br />

Mauer los, so daß ein Mensch bequem durch die Oesfnung<br />

schlüpfen und auf die Straße gelangen konnte.<br />

(Fortsetzung.)


Obwalden<br />

Eidg. Schüßenfest Chur <strong>1949</strong><br />

Aufruf für die Ehrengabensammlung<br />

in Obwaldcn..<br />

Nach zehnjährigem Unterbruch wird das nächste eidgenöflische<br />

Schützenfest Ende Juni/Anfang Juli <strong>1949</strong> in Chur zur<br />

Durchführung gelangen. Das Gabenkomitee des Festortes hat<br />

uns ersucht, die Gabensammlung für diese eidgenössische Veranstaltung<br />

zu unterstützen.<br />

Die eidgenössischen Schützenseste sind Feste aller Eidgenossen<br />

mit dem Zwecke, den Geist der Zusammengehörigkeit<br />

zu erneuern und das Streben nach Stärkung der nationalen<br />

Kraft und des Wehrwillens zu fördern. Diesen ehrenhaften<br />

Bestrebungen der Schweizer Schützen kommt insbesondere in<br />

den heutigen schicksalsschweren Zeiten erhöhte Bedeutung zu.<br />

Wir <strong>Obwaldner</strong> wollen daher nicht zurückstehen und der<br />

Feststadt Chur und damit dem Gebirgskanton Graubünden<br />

nach unseren Kräften zum Gelingen dieses vaterländischen<br />

Anlasses mithelfen. Freunde und Gönner des Schießwesens,<br />

an euch gelangen wir deshalb mit der Bitte, unterstützt die<br />

Gabensammlung für das eidgenössische Schützenfest in<br />

Chur. Sei es, daß diejenigen, welche vom Gabenkomitee nt<br />

Chur direkt einen Werbebrief erhalten haben, die Barehrengäbe<br />

auf Postscheckkonto X 4500, Eidgenössisches Schützenfest<br />

Chur <strong>1949</strong>, Gabenkomitee, einzahlen, bzw. eine allfällige<br />

Natural-Ehrengabe an die Adresse: W. Lutz, in Firma Pedolins<br />

Erben AG., Chur, senden. Oder sei es, daß ihr die von<br />

den Vorständen unserer Schützengesellschaften im Kanton veranstaltete<br />

Gabensammlung unterstützt.<br />

Die kleinste Gabe wird dankbar entgegengenommen. Diese<br />

Ehrengaben sind ausschließlich für den Gabentisch der am<br />

Schießen teilnehmenden Schützen bestimmt.<br />

Wir danken euch zum voraus herzlich und entbieten vaterländi<br />

schen Gruß!<br />

Für das <strong>Obwaldner</strong> Ehrengabenkomitee die Herren: Landammann<br />

Dr. G. Odermatt, Militärdirektor, Sarnen; alt<br />

Ständerat Dr. W. Amstalden, Ehrenmitglied des Schweizer.<br />

Schützenvereins und Präsident der <strong>Obwaldner</strong> Schützenveteranen,<br />

Tarnen.<br />

Der Vorstand der <strong>Obwaldner</strong> Kantonal-Schützengesellschast<br />

Obwalden: Oberförster Willy Omlin, Präsident. Sarnen;<br />

Gerichtspräsident Dr. Franz Durrer, Aktuar, Alpnach;<br />

Kantonsrichter Ed. Jnsanger, Kassier, Engelberg; Kantonalschützenmeister<br />

Paul Bogt, Elektrotechniker, Kerns; Sektionschef<br />

Alois Enz, Mitglied, Giswil.<br />

Die Borstände der Schützengesellschaften des Kantons Obwalden.<br />

Reue Einnahmen. (Eing.) Die Anregung eines Bürgers,<br />

die Einnahmen für die Oeffentlichkeit könnten auch durch Erhöhung<br />

der Wirtschaftstaren und des Salzpreises erhöht werden,<br />

hat in allen lokalen Zeitungen Widerspruch gefunden.<br />

Das habe ich erwartet. Es scheint in Obwalden zu gehen, wie<br />

in Bern. Man sagt, es müsse gespar't und die Schulden bezahlt<br />

werden; aber wenn es ans Zahlen geht, dann sollte immer<br />

„der Andere" vorangehen. Die Anregung hat vielleicht erreicht,<br />

daß wir jetzt alle zusammenstehen nnd einem gerechten<br />

Steuergesetze zur Annahme verhelfen. Dann kann<br />

ich aus meine Anregung verzichten, und jeder soll dann in Zukunft<br />

nach seiner Leistungsfähigkeit ein Opfer auf den Altar<br />

unseres gemeinsamen Volksstaates bringen.<br />

Winterland. Ein Winter ohne Schnee tut Saat und<br />

Bäumen weh! So lautet eine bekannte Bauernregel. Glücklicherweise<br />

gehen solche Prophezeiungen nicht immer in Erfülliing,<br />

sonst müßte man wirklich jetzt schon mit sorgenvollen<br />

Blicken dem Frühling entgegenschauen. Wir haben bis jetzt<br />

nicht viel gespürt von Schnee und Eis, von grimmiger Kälte<br />

und stürmischen Wintertagen. Es ist ein sonderbar wohliges<br />

Gefühl, aus den Fenstern der warmen Bauernstube dem<br />

lustigen Schneetreiben zuzuschauen odersich in die weiße, glänzende<br />

Winterlandschaft zu vertiefen. Und es ist besonders für<br />

den Bauern eine große Beruhigung, wenn er seine Saaten<br />

gut geborgen weiß unter einer schützenden Schneedecke. Dies<br />

alles müssen wir diesen Winter vermissen und entbehren.<br />

Wir können uns aber trotzdem auf andere Weise schadlos<br />

halten. Ein Gang über Feld mag uns davon überzeugen, daß<br />

die Natur trotzdem zum Rechten sieht. Und wir siüd ja<br />

eigentlich dankbar, daß wir Menschen den Naturgesetzen kein<br />

Schnippchen schlagen können. Dieser Winter, so seltsam er<br />

uns anmutet, hat gleichwohl sein Gutes. Er schenkt uns<br />

prachtvolle Tage, eine Fülle von Sonnenschein und doch wieder<br />

kalte Rächte, damit das ruhende Wunder nicht vorzeitig<br />

erwacht und Schaden nimmt.<br />

Freilich, mit unsern Flüssen und Bächen ist es schlimm bestellt.<br />

Trostlos und traurig schlängelt sich das bißchen Wasser<br />

zwischen Steinen und Geröll hindurch, und man kann sich<br />

kaun, vorstellen, daß so etwas zu einem reißenden Ungetüm<br />

werden kann.<br />

Im Walde rauschen verträumt die Tannen. Hin und wieder<br />

sind sie an kalten Morgen mit weißem Duft beladen. Beim<br />

ersten Sonnenstrahl leuchtet diese Pracht auf wie Silbergeschmeide,<br />

um dann aber jäh in Nichts zu vergehen.<br />

Diese Vergänglichkeit könnte uns an unser eigenes Schicksal<br />

erinnern, wenn nicht das Leben gebieterisch seinen Tribut<br />

fordern würde Wir dürfen ja nicht verzagen und sollten<br />

mutig in die Zukunft blicken. Es wird uns manchmal nicht<br />

sehr leicht gemacht, gewiß. Aber das Erwachen der Natur aus<br />

diesem seltsamen Winter wird uns bald die Zuversicht wieder<br />

geben, daß manches, was hoffnungslos erscheint, zu neuem<br />

Leben drängt und sich zur vollen Pracht entfaltet, noch bevor<br />

wir alles recht erfassen können.<br />

B<br />

Berichtigung. Im letzten „Weltfenster", 1. Spalte, soll es<br />

richtig heißen: „Der Kommunismus nimmt der Persönlickkeit<br />

des Menschen jede Würde."<br />

^<br />

Sarnen. Marktbericht vom 9. und 10. Februar <strong>1949</strong><br />

Auffuhr am Bormarkt: 5 Stiere, 21 Kühe, 9 Rinder,'<br />

total 35 Stück. Auffuhr am Markt: Großvieh und<br />

kein Kleinvieh. Per Bahn wurden an beiden Tagen 55 Stuck<br />

Großvieh spediert. - Handel flau, Preise stabil, mittelstarke<br />

Vertretung der Händlerschaft.<br />

Kollegitheater Sarnen. „Jphigenie auf Tauns<br />

von Joh. Wolfgang von Goethe. „Zu allem Großen st de<br />

erste Schritt der Mut", und diesen Mut brauchte es fu<br />

Spieler auf der Kollegibühne, sich an ein WerkGoethe heranzuwaaen.<br />

Es sind Heuer 200 Jahre seit der Geburt des<br />

größten deutschen Dichters. In diesem Goethejahr soll es uns<br />

auch von der Bühne aus zum Bewußtsein kommen, wie lebendia<br />

das die Zeiten überdauernde Werk des großen Meiste<br />

geblieben ist. Ja, es will uns scheinen, Goethes herrliche<br />

Schöpfung der edeln Menschlichkeit habe in einer Zeit, die wie<br />

die unsere so erschreckend viele Züge der Barbarei tragt, ganz<br />

besonders hohen Wert.<br />

Daß wir aber zu diesem Werk griffen, zu der in Gehalt<br />

und Gestalt vollendeten „Jphigenie auf Taur-s,geschah aus<br />

der Ueberlegung heraus, daß es unsere schönste Pflicht ist in<br />

wahren Meisterwerke unserer Dichtung nicht nur der studierenden<br />

Jugend lebendig werden zu lassen, sondern auch allen<br />

denen, die Sinn haben für klassische Werke. Es ist m der Tot<br />

ein tiefes und ganz wundervolles Erlebnis, dem Wort und<br />

Gedanken Goethes in unserm Theatersaal folgen zu dürfen.<br />

Den Grundgedanken des Dramas bildet die Erlösung eines<br />

alten Heldengeschlechts vom Fluch der Barbarei, Leidenschaft<br />

und Schuld durch den Einfluß einer edlen Jungfrau die verklärend,<br />

sühnend und versöhnend wirkt und sich selbst überwindet,<br />

indem sie alles zurückweist, was die Lauterkeit ihres<br />

Wesens trüben könnte.<br />

Jphigenie erscheint als das ideale Bild edler und wahrer<br />

Menschlichkeit. Diesem gotterfüllten weiblichen Gemüt wohnt<br />

eine wunderbar verklärende Kraft inne, die alle Leidenschaft<br />

bändigt. Darum gipfelt die Idee des Dramas in den Worten.<br />

„Alle menschlichen Gebrechen sühnet reine Menschlichkeit.<br />

In dem vom Leid geläuterten Wesen Jphigsniens, der in<br />

der Verbannung lebenden griechischen Priesterin und Fürstentochter,<br />

findet der Humanitätsglaube Goethes seine schönste<br />

Verkörperung. Sie will Thoas, den um sie werbenden König<br />

der barbarischen Skythen, bei dem sie seit Jahren weilt, nicht<br />

mit Lug und Trug hintergehen, will nicht entfliehen, obwohl<br />

ihre Seele sich mit ganzer Kraft nach der Heimat sehnt, wenn<br />

sie ,'ich die Heimkehr durch eine List verschaffen müßte. Durch<br />

ihre Aufrichtigkeit und ihren Edelsinn verschafft sie sich das<br />

Glück froher Heimkehr und rettet zugleich den ob des Muttermordes<br />

verfolgten Bruder Orest und entsühnt so ihr ganzes<br />

Geschlecht, das sich durch grause Taten in schwerste Schuld<br />

gestürzt hatte.<br />

Jphigenie folgt der Stimme ihres Herzens, das in verbrecherislber<br />

Welt schuldlos geblieben ist, folgt der Stimme<br />

der Wahrheit und Menschlichkeit, von der sie selbst<br />

sagt:<br />

„Es hört sie jeder, !<br />

geboren unter jedem Himmel, dem<br />

des Lebens Quelle rein<br />

und ungehindert durch den Busen fließt."<br />

Ueber den Gang der Handlung gibt das Programm eine<br />

kurze Einführung, weshalb wir hier auf weitere Ausführungen<br />

verzichten.<br />

Es würde uns große Freude bereiten, wenn wir recht viele<br />

Freunde echter Bühnenkunst mit diesem einzigartigen Werk<br />

erfreuen dürften. Sie werden es wieder inne, wie sehr wahre<br />

Kunst zeitlos ist. Nähere Angaben siehe Inserat. S. F.<br />

Sarnen. (Eing.) Theater in Lungern. Gar oft hört man<br />

die Frage, warum so ein schicksalerfülltes Stück; warum nicht<br />

etwas leichtere, frohe Motive? Mit dieser Ueberlegung find<br />

wir fast etwas voreingenommen zu unsern Freunden ins<br />

Bergtal gefahren. -<br />

So schön und ernst wie unsere Heimat, ist die Handlung<br />

an uns vorübergezogen. Das Geschehen, die Darstellung, die<br />

Bilder verraten Menschen, die tief im Heimatboden verwurzelt<br />

sind. Der heimische Dialekt, ein unversiegbarer Quell<br />

kostbarer Eigenart. — Die Spieler geben ihr Bestes, schenken<br />

aus vollem Herzen, weil ein tiefempfundene Regie keine<br />

Marionetten, sondern Menschen sprechen läßt.<br />

Allen, die um ein großes, schönes Erlebnis reicher werden<br />

wollen, empfehlen wir den Besuch von Madrisa. Lebt<br />

mit in dem großen Geschehen, freut euch an den herrlichen<br />

Farben, an den Gestalten, an der Sprache und an den Liedern,<br />

schämt euch der Tränen nicht, wenn das Geschehen<br />

wie ein Wildbach euer Herz umbrandet.<br />

Reich beschenkt verlaßt ihr das gastliche Lungern. — Daheim<br />

erzählt, kritisiert, lobt, tadelt, wie es zu einem rechten<br />

Theaterbesuch gehört, aber sicher sind wir, das Madrisa,<br />

„die Mütterliche", euch noch lange in dankbarer Erinnerung<br />

bleibt.<br />

Kritikus.<br />

Kerns. (Korr.) Die sonntägliche Sühnefeier der Pfarrei<br />

für Ungarn im Sinne des Bischofs bleibt ein unvergeßliches<br />

Erlebnis. Die erschütternden Predigten des hochw. Hrn. Dr.<br />

P. Dominikus Planzer, Dominikaner, Luzern, in allen Gottesdiensten<br />

des Vormittags, im Mütterverein und in der<br />

selbst von den Außenbezirken wie in einer Missionswoche besuchten<br />

abendlichen Bußfeier fanden die ergriffene Teilnahme<br />

aller Kreise. Man versteht den Heldenkampf des Karinuals<br />

Mindszenty für den Glauben, für christliche Schule und<br />

Erziehung —• er leidet heute als Sühneopfer für das Christentum<br />

der ganzen Welt, darum auch für uns.<br />

Heute Mittwoch beendigen die Knaben auf der Burafluh<br />

ihre Sühne-Exerzitien für Ungarn. 112 Teilnehmer haben in<br />

3 Kursen mit hohem Ernst Tage der Buße, der Erhebuna<br />

und Schulung für die Zukunft erlebt. Heute abend folgen ihnen<br />

die Mädchen. Gottes Segen ruhe weiter auf allen Kursen!<br />

Kerns. (Eing.) Die Generalversammlung ist immer ein<br />

Markstein in der Vereinsgeschichte. So fand die Jahresversammlung<br />

des katholischen Arbeitervereins Kerns<br />

am 6 Februar im Gasthaus zum Rößli statt. Mit Gruß an<br />

alle Veremskollegen, die fast vollzählig erschienen waren hieß<br />

unser Präses, H. H. Pfarrer Fanger, alle herzlich 'willfiwTpr'<br />

^en J ttt ! U I ari,d> festgelegten Geschäften verdient<br />

m L- s abgefaßte Jahresbericht erwähnt zu werden<br />

Nebst der Fahnenweihe, welche allen noch in Erinnerung liegt<br />

Kundgebung<br />

der Schweiz« Katholiken zur<br />

Berurtellmig<br />

von Kardinal-Primas<br />

Mindszent,<br />

Durch ein schmachvolles Urteil, das jeglicher Gerechtigkeit<br />

Hohn spricht, ist Kardinal-Primas Joseph Mindszenty zu<br />

lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden. Der Schauprozetz,<br />

der gegen ihn und seine Gefährten durchgeführt wurde,<br />

bedeutet einen Schandfleck in der Geschichte der ungarische»<br />

Nation und ist kennzeichnend für die Länder, in denen die<br />

Rechte und die Würde der menschlichen Persönlichkeit mit<br />

Füßen getreten werden. Die Erregung über das verbrecheri-<br />

*che Vorgehen der verantwortlichen ungarischen Behörden hat<br />

alle freiheitsliebenden Völker erfaßt. Das Schweizervolk hat<br />

mit tiefem Abscheu von der Verhaftung und Verurteilung<br />

Kardinal Mindszentys Kenntnis genommen. Es verbeugt sich<br />

in Ehrfurcht vor ihm und allen jenen Männern, die wegen<br />

Männern, die wegen ihrer heldenmütigen Gesinnung Opfer<br />

einer totalitären und gottloen Barbarei geworden sind. Die<br />

unterzeichneten Organisationen schließen sich dem feierliche«<br />

Protest an, den Papst Pius XII. im Namen der Katholiken<br />

der ganzen Welt ausgesprochen hat. Sie stellen sich mit dieser<br />

Kundgebung an die Seite jener, die in tiefster Besorgnis um<br />

den Weiterbestand der christlichen Zivilisation sich gegen diese<br />

unmenschlichen Methoden auflehnen, die den geheiligten Rechten<br />

des Einzelmenschen und der Völker widersprechen.<br />

14. Februar <strong>1949</strong>.<br />

Schweizerische Konservative Volkspartei<br />

Kath.-kons. Fraktion der Bundesversammlung<br />

Schweizerischer Katholischer Volksverein.<br />

konnten wir auf 7 lehrreiche, von unserm Herrn Präses gehaltene<br />

Vorträge zurückblicken. Dazu kommen noch zwei Vorträge,<br />

welche dem Verein gemeinschaftlich mit der Männerund<br />

Jungmännerkongregation geboten wurde.<br />

Rege Diskussion brachten die Wahlen. Zwei Borstandsmitglieder,<br />

Vereinspräsident Alois Röthlin, Forstarbeiter, und<br />

Kassier Hans Röthlin hatten die Demission eingereicht. Neu in<br />

den Vorstand wurden gewählt Albert von Rotz und Alois<br />

Durrer. Den abtretenden Vorstandsmitgliedern, welche sechs<br />

Jahre treu ihres Amtes walteten, wurde der Dank zu Protokoll<br />

erklärt. Das Vereinsschifflein wurde einstimmig dem<br />

vieljährigen Aktuar Melk Scheuber anvertraut. Wir wünschen<br />

ihm frohe Fahrt!<br />

Der Verein konnte im letzten Jahre einen Zuwachs von<br />

14 neuen Mitgliedern verzeichnen, so daß der Bestand heute<br />

64 beträgt. Leider hat Schnitter Tod auch aus unseren Reihen<br />

einige liebe Mitglieder geholt. Es sind dies: Jos. Egger,<br />

Banwart, Arnold Aufdermauer, Forstarbeiter, aktiv, Dr. Leo<br />

Egger und Welter Ettlin, Uhrenmacher, passiv. Sie ruhen im<br />

Frieden!<br />

Unter Varia wurde die Gründung einer Bereinsbibliothek<br />

beschlossen.<br />

Zum Abschluß fand der Vereinspräsident nochmals Wortc<br />

des Dankes und der Anerkennung für den H. H. Präses und<br />

alle Vereinsmitglieder, und wünschte allen weiterhin durch<br />

enge Zusammenarbeit den Nutzen und Segen des Vereins.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Landfrauentag in Sächseln. Am vergangene!.<br />

Donnerstag, den 10. Februar, führte der katholische Landfrauenverband<br />

von Obwalden in Sächseln seine 3. Kantonaltagung<br />

durch. Rund 600 Landfrauen und Bauerntöchter<br />

sind dem Rufe des Kantonalvorstandes gefolgt. Zuerst haben<br />

sie unserem Bauernheiligen ihre Huldigung dargebracht und<br />

ihm ihr sorgendes Herz ausgeschüttet. Alsdann sammelten<br />

sie sich, soweit der Platz reichte, im Hotel Rößli zur eigen!-<br />

lichen Tagung. Im Mittelpunkt dieser Versammlung stant<br />

-das Referat von Bruder-Klausen-Kaplan Domherr Werner<br />

Durrer. In prächtigen Worten singt er das Hohelied von<br />

der Hausfrau und Mutter, die es versteht, ihr Heim heimelig<br />

zu gestalten, die die Kinder nicht scheut und sie zu ganzen<br />

Menschen erzieht. Er verweist aus den Märtyrerkardiml<br />

Mindszenty, der in seinem neulich erschienen Buch<br />

„Die Mutter" das schönste Zeugnis von der Mutterliebe abgelegt<br />

hat. — Kantonsrat Vital Anderhalden überbrachte<br />

die Grüße des Gemeinderates. Im geschäftlichen Teil erstattefce<br />

tbie Präsidentin des Kantonalverbandes und Leiterin des<br />

heutigen Tagung, Frau I. Blättler-Bucher von Kerns, einen<br />

kurzen Tätigkeitsbericht. Sie ermuntert die Landsraue»<br />

zur beruflichen Ertüchtigung und zum Besuch von landwirtschaftlichen<br />

Kursen und Borträgen. — Daß der gemütliche<br />

Teil nicht zu kurz komme, dafür hatten die rührigen Sachsler<br />

Frauen und Töchter in musterhafter Weise gesorgt. Gelungene<br />

Mundartgedichtli und Theaterli (D's Räbelmaitli) von<br />

Ö0n<br />

T^' Ardi, brachten die richtige Stimmung in<br />

d-e Versammlung. Gerne wollen wir hoffen, unsere Bauernextra<br />

seifig und ausgiebig<br />

6»<br />

I c0<br />

a<br />

o<br />

&>


dichterin im Widi werde ihren Federkiel noch nicht so bald<br />

beiseite legen, sonder uns noch manches so gediegene Versli<br />

und Theaterli schenken. — In seinem Schlußwort dankt der<br />

Hochw. Herr Prälat Pfarrer Huber von Sächseln für die<br />

prächtig verlaufene Tagung und ermuntert die Landfrauen,<br />

so recht fchasfensfrohe, lieb- und lebensfrohe Frauen zu sein.<br />

Die 3. <strong>Obwaldner</strong> Landfrauentagung ivar für die Teilnehmer<br />

ein Erlebnis. In froher Stimmung kehrten unsere<br />

Frauen und Töchter in ihre nahen und fernen Heimen zurück,<br />

um sich weiterhin niit frohem Herzen ihrer Familie zu<br />

widmen und mit doppelter Freude dem schönen Bauernberuf<br />

die Treue zu halten.<br />

-z.<br />

Theater in Alpnach. 's Muetterguet. (Eing. aus Lungern.)<br />

Weil ich wußte, die Alpnacher spielen immer etwas<br />

Heimatliches, hab ich am vergangenen Sonntag auf den<br />

J-aß am Stammtisch verzichtet und mich ins Unterland gewagt.<br />

Ich sag's offen heraus, am liebsten ging ich am nachsten<br />

Sonntag wieder. Was der Dichter Jakob Muff in seinem<br />

neuesten Werk 's Muetterguet an Leben und<br />

Heimatdust, an Frohsinn und tiefem Ernst, an Heimeligkeit<br />

und gruseligen: Eeisterspuck zusammengegossen, das haben die<br />

Alpnacher Spielleute zu blntwarmem Familienleben erweckt,<br />

wie im Spiel die hölzerne Puppe zum lebendigen Geist<br />

wird. Der Zank und Streit um den vaterlosen Hof, behütet<br />

vom Muttergut des echten Glaubens und Segens, das ist<br />

der Inhalt dieses Bühnenstückes.<br />

Die altbewährten Spieler der Heimatschutzbühne, bereichert<br />

um einige beachtenswerte Darsteller, geben dem Spiel<br />

musterhafte Wirklichkeit, die kräftig unterstrichen wind durch<br />

das malerische Bild von Kostüm und Bühnenbild. Die einzelnen<br />

Gestalten sind wirklich Charaktere, die alle für sich<br />

sprechen. Die ruhige, immer mahnende und doch wieder verzeihende<br />

Mutter (Rosly Langensand) ist so recht das Herz<br />

des Heims auf Sonnenhalb. Falk, der stürmische Draufgänger,<br />

gibt Sepp Spichtig so überzeugend und echt, wie er<br />

noch kaum je gespielt, während sein Gegenpart und Bruder<br />

Wilfried (Walty Langensand) in Ausdruck und Geste so<br />

überlegen das gute Alle verkörpert, daß man ihn kaum<br />

kennt. Die Neuentdecknng der Graziella, Schloßherrs Tochter<br />

(Marie Rohrer) gibt die Verführerin in Mimik und Gebände,<br />

wie auch in der Sprache wirklich bestrickend und im<br />

echten Sinn verteufelt gut! Sie würde jeder Berufsschauspielerin<br />

Ehre machen. Wolf, der junge Senn und zweiter<br />

Liebhaber Graziellas (Benno Camenzind), lebt sich mit seinen<br />

17 Jahren wirklich meisterhaft in die Rolle und verspricht<br />

ganz Großes. Wenn natürlich Franz Langensand<br />

als buckliger Domini auf der Bühne erscheint, mit seinem<br />

urchigen Wesen, Humor und Witz alles zum Lachen zwingt,<br />

dann ist eben ein Altmeister wieder in seinem Element und<br />

er allein wäre Wert, gesehen und gehört zu werden. Minna,<br />

die einfache Aelplerin (Emmeli Küchler), wirkt immer wieder<br />

gewinnend in ihrer schlichten Art. Wenn auch die übrigen<br />

im Wort weniger hervortreten können, sie stehen in<br />

nichts zurück an Geste und Spiel. Wir dürfen dem Regisseur<br />

Dr. Britfchgi zu seiner Arbeit und zu seinen Spielern wirklich<br />

gratulieren. Ganz sinnig unterstreicht auch die Musik des<br />

Orchesters unter dem Stab von Herrn Sekundarlehrer Jost<br />

Mäder. Wenn diese Kräfte, Bühne und Orchester, in Zukunft !<br />

so zusammenarbeiten, dann ist es wirklich gut bestellt um<br />

die Dorfkultur in Alpnach. Wir wünschen darum der Heimatschutzbühne<br />

noch recht viel Erfolg und hoffen, daß alle<br />

Freunde guten Volkstheaters am nächsten Sonntag, den 29.<br />

Februar, in beiden Extravorstellungen noch auf ihre Rechnung<br />

kommen. Glückauf!<br />

Ein Oberländer!<br />

Alpnach. (Mitg.) Da das Sagenspiel „'s Mnetterguet"<br />

so guten Anklang fand, daß alle bisherigen Aussührungen<br />

frühzeitig ausverkauft waren, setzt die Heimatschntzbühne<br />

auf vielseitigen Wunsch auf den nächsten Sonntag<br />

nochmals zwei Extraaufführungen am nachmittag<br />

und abend fest. Vorbestellung der Plätze ist ratsam.<br />

(Vgl. Inserat.)<br />

Theater in Giswil. Die Giswiler Theaterleute spielen i<br />

dieses Jahr ein aufrüttelndes Bühnenstück von Angst-Burk- j<br />

hart, ein Werk, das durch seine dramatische Gedrängtheit<br />

und Wucht einen großen Eindruck hinterläßt. So sehr seine<br />

Atmosphäre ab und zu allzu dumpf ist und die Problem- j<br />

stellung pessimistische Lebenseinstellung verbirgt, so schwingt<br />

in diesem Stück dennoch eine gesunde und christliche Lebensbejahung<br />

obenauf. Aus jeden Fall handelt es sich bei diesem<br />

j aserf um ein ernstzunehmendes Bühnenstück, dem man die<br />

! dwtmatische 'Keife nicht absprechen kann. Die Handlung der-<br />

^äust nicht nur äußerlich, sondern schildert eindrücklich auch<br />

, inneren Konflikte, die Charaktere sind klar umrissen gezeichnet<br />

und wirken in ihrem Milieu überzeugend. Die<br />

«tückwahl ist demnach besonders anerkennenswert, wenn<br />

auch einige Streichungen dem Stück gewisse Härten und allzu<br />

drastische Momente genommen hätte.<br />

Eine große Überraschung bot sodann die Wiedergabe<br />

feine wohlabgewogene Regie in den Händen von Herrn<br />

^enzin stellte ein ausgeglichenes Ensemble auf die Bühne.<br />

Durch _ das ganze Spiel vibrierte das persönliche Erlebnis<br />

einet» jeden einzelnen Spielers. Besonders bemerkenswert<br />

ist der flüssige und verzahnte Dialog, der die Wiedergabe<br />

lebendig machte und ihm das notwendige Tempo gab. Gewisse<br />

Stimmungsmomente hätten vielleicht besser ausgespielt<br />

werden können. Aber im Großen und Ganzen hatte das<br />

Ztück jene Atmosphäre, in die es der Dichter gestellt hat.<br />

Die Emzelleistungen sind sozusagen durchwegs sehr gut.<br />

^ie Rolle des Verwalters mit seinem eindeutigen Charakter<br />

wurde kraftvoll und echt gegeben. Am Schlüsse dürfte die<br />

Wandlung etwas überzeugender sein. Sehr gut wurde auch<br />

die alte Mutter vorgelebt, sie wußte menschlich warme Sai?<br />

ten des Gemüts anzuschlagen und war in der Dynamik der<br />

ruhende Pol des Ganzen. Die Charakterrolle des Kräutermannlis<br />

überzeugte ebenfalls sehr. Sein Spiel war konsequent<br />

und klar geformt, so auch die Interpretation der Rolle<br />

Fannys. Diese wirkte besonders in ihrem zweiten Auftritt<br />

sicher und prägnant. Alle übrigen Rollen verdienen ein Gefamtlob,<br />

sie fielen nicht unangenehm aus dem Ensemble,<br />

sondern hoben das Niveau durch prägnante und sichere Darstellung.<br />

Die musikalischen Darbietungen heiterten das Düster der<br />

Handlungen wohltuend aus.<br />

Den Giswiler Spielleuten wünscht man nur weiterhin<br />

diese anerkennenswerte und beispielhafte Aufgeschlossenheit<br />

für das gute und echte Volkstheater. Sie haben es in der<br />

Hand, mit ihren einfachen Bühnenverhältnissen mit entsprechenden<br />

einfachen, aber nicht destoweniger künstlerisch<br />

und dramatisch ernstzunehmenden Bühnenwerken Wertvolles<br />

und Gültiges zu bieten und im guten Sinne volksbildend zu<br />

wirken.<br />

In diesem Sinne wünschen wir dem sympathischen Spieler-Rodel<br />

von Giswil und seiner Regie weiterhin Mut und<br />

Kraft und die unbedingt notwendige Ausdauer. id.<br />

Giswil. (Korr.) Der Obstbauverein Giswil, unter dem<br />

Borsitz des Hrn. Walter Zumstein-von Ah, Bahnhof, schloß<br />

am 6. Februar sein 36. Vereinsjahr. Im „Alpenrösli" wurde<br />

getagt Der Wichtigkeit der Traktanden hätten mehr Obstbauern<br />

und Freunde folgen dürfen, besonders zum lehrreichen<br />

Referat über die Schädlingsbekämpfung im Obstbau.<br />

Die Geschäfte waren rasch erledigt im bestätigenden<br />

Sinne der Wahlen. Das Jahresprogramm wurde bekanntgegeben.<br />

Morgen Donnerstag findet in der Wirtschaft Großteil<br />

ein Gärmostknrs statt, wozu die Obstbauern freundlich<br />

eingeladen sind. Siehe Publikation!<br />

_|88S?- Unglück auf dem Lungernsee. (Amtlicher Bericht.)<br />

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, den 12./13. Februar<br />

<strong>1949</strong>, ereignete sich auf dem Lungernsee ein Unglückssall.<br />

Zwei Mannspersonen wollten vom Westufer des<br />

Lungernsees einen Ster Buchenholz über den See ans andere<br />

Ufer zur „Steinlaui" führen. Die Ladung war zu<br />

schwer. Das Schiff füllte sich mit Wasser. Die zwei Insassen<br />

warfen das Holz in den See. Beide Insassen fielen ins Wasser.<br />

Während sich der eine an der Längsseite des Schiffes<br />

festhielt, schwamm der andere ans Ostuser des Sees, zur<br />

„Steinlaui". Der Zurückgebliebene ließ in Intervallen Hilferufe<br />

ertönen. Bevor der Schwimmende das Ufer erreicht<br />

hatte, verstummten die Hilferufe, so daß der Gerettete annehmen<br />

mußte, sein Kollege sei ertrunken. Noch vor dem<br />

Morgengrauen war polizeiliche Hilfe zur Stelle. Doch konnte<br />

nur mehr das Schiff ans Ufer.gebracht werden. Bezüglich<br />

Hergang des Unglücks ist man einzig auf die Angaben des<br />

Ueberlebenden angewiesen. Beim Vermißten handelt es sich<br />

um den verheirateten Karl Vogler-Banmgartner, geb. 1915,<br />

Steinhauer, Lungern. Er hinterläßt Frau und z>vei unmündige<br />

Kinder. Die Suchaktion nach dem Vermißten geht<br />

unter polizeilicher Leitung weiter. Eine amtliche Untersuchung<br />

ist im Gang.<br />

Kantone<br />

Glarus. Glück im Schweinestall. Es darf wohl<br />

als Seltenheit betrachtet werden, daß ein Schwein 20 Junge<br />

wirft, wie dies in einem Stall eines Sentenbauern in Riedern<br />

der Fall war. Alle Jungen erfreuen sich guter Gesundheit.<br />

Weil das Mutterschwein nur 14 Junge „stillen" kann<br />

müssen die weitern sechs mit der Milchflasche ernährt werden,<br />

bis Kiese Tiere einem weitern Mutterschwein zur Betreuung<br />

übergeben werden können.<br />

Weltgeschehen<br />

Der schweizerische Episkopat zum Urteil von Budapest.<br />

Der Dekan des schweizerischen Episkopates hat im Namen<br />

aller schweizerischen Bischöfe am 9. Februar folgende Telegramm<br />

an die ungarische Gesandtschaft in Bern gerichtet:<br />

"Die schweizerischen Bischöfe haben mit Entrüstung<br />

von der offensichtliche ungerechten Verurteilung Kardinal<br />

Mindfzentys Kenntnis genommen und sehen<br />

darin eine schwere Verletzung und eine grausame Versolgungstat<br />

gegen die Kirche.<br />

t Viktor Vieler, Dekan der schweiz. Bischöfe."<br />

Gedenkgottesdienst füt Mindszenty.<br />

Die katholisch-konservative Fraktion der Bundesversammlnng<br />

veranstaltete am Donnerstagmorgen in der Dreisaitigkeitskirche<br />

einen Gottesdienst, um des zu lebenslänglichem<br />

Gefängnis verurteilten Kardinals Mindszenty zu gedenken<br />

und dem heldenmütigen Verteidiger des Friedens und der<br />

Freiheit, wie allen um ihres Glaubens willen Verfolgten<br />

ihre Verbundenheit zu bekunden.<br />

Der Schristexperte des Mindszeuty-Prozesses geflohen.<br />

Noch immer melden sich neue Zeugen, welche Anhaltspunkte<br />

und Beweise dafür anbringen, daß das Verfahren<br />

gegen Kardinal Mindszenty mit verwerflichen Mitteln<br />

durchgeführt worden ist und daß Anklage und Urteile gegen<br />

ihn jeglicher Rechtsgrundlage entbehren. Den Aussagen der<br />

inzwischen nach Oesterreich gezüchteten Schriftexperten des<br />

Budapester Volksgerichtshofes zufolge können die schriftlichen<br />

Erklärungen und Geständnisse, welche der Kardinal während<br />

des Verfahrens gemacht hat, nur unter der Wirkung<br />

von Narkotika zustandegekommen sein. — Im übrigen mehren<br />

sich die Anzeichen dafür, daß der Prozeß Mindszenty<br />

nur der Auftakt zu einer allgemeinen Kirchenverfolgung in<br />

den Satellitenstaaten darstellt. Ar Polen sind eine ganze<br />

Reihe katholischer Priester verhaftet worden und in Bulgarien<br />

steht ein großer Schauprozeß gegen 15 protestantische<br />

Pfarrer bevor, die ähnlicher „Vergehen" beschuldigt werden<br />

wie Mindszenty.<br />

Roßtäuscher!<br />

Der Sicherheitsrat hat die sowjetrussischen Vorschläge,<br />

»eiche eine allgemeine Abrüstung in der westlichen Welt und<br />

die Vernichtung der amerikanischen Atombombe bezweckten,<br />

abgelehnt und ist über den sowjetischen Roßtäuscherkniff hinweg<br />

zur Tagesordnung übergegangen.<br />

Wegen des kommunistischen Kampfes gegen die Kirche<br />

Kürzlich ist in Prag die neue Verordnung über den Bezug<br />

von Textilien und Schuhen herausgekommen. Die Verordnnng,<br />

die im Rahmen der neuen kommunistischen Ungleichheit<br />

das Volk in bevorrechtete Käufer zu billigen Preisen und benachteiligte<br />

Käufer zu den exorbitant hohen Preisen des<br />

„freien Marktes" einteilt, entblödet sich nicht, dem nunmehr<br />

offiziell organisierten Kirchenhaß durch eine prinzipielle Entrechtnng<br />

der Geistlichen und Ordenspersonen auch auf diesem<br />

wirtschaftlichen Gebiete Ausdruck zu geben. Wie die „Lidovs<br />

Noviny", das Organ der tschechischen kommunistischen Schriftsteller,<br />

meldet, „hat der Klerus sämtlicher Kirchen keinen Anspruch<br />

auf Bezugsscheine für Textilien und Schuhe, ebensowenig<br />

Ordensbrüder und Ordensschwestern — und diese auch<br />

dann nicht, wenn sie in der Krankenpflege beschäftigt sind."<br />

Das neue Deutschland<br />

Der mit der Ausarbeitung einer westdeutschen Verfassung<br />

beauftragte parlamentarische Rat in Bonn hat beschlossen,<br />

Westberlin als zwölftes Land in den Westdeutschen Staat aufzunehmen.<br />

Der Rat befaßte sich auch mit der Wahl der zukünftigen<br />

deutschen Hauptstadt, er lehnte Frankfurt ab. Obwohl<br />

noch kein Entscheid getroffen wurde, tippt man nun auf<br />

Bonn.<br />

M A D R I S A<br />

T h e a t e r i n L u n g e r n<br />

E x t r a - A u f f ü h r u n g e n<br />

Sonntag, den 20. Februar, nachmittags 1.30 und abends 8 Uhr<br />

Sonntag, den 27. Februar, nachmittags 1.30 Uhr<br />

Preise: Numerierte Plätze Fr. 3.—, 2.50 und 2.—<br />

Billettvorbestellung bei Jmfeld & Gasser. Hotel Löwen, Tel. 8 91 51,<br />

jeweils von 13.00 bis 15.00 und von 18.00 bis 21.00 Uhr. 92<br />

Zu zahlreichem Besuche ladet freundlich ein<br />

Der Männerchor Lungern.<br />

Kollegibühne Sernten <strong>1949</strong><br />

D a s<br />

v o n<br />

N a c h t l a g e r<br />

G r a n a d a<br />

Romantische Oper von K. Kreutzer<br />

Spieltage: Mittwoch, 23. Febr., 20.00 Uhr<br />

Sonntag, 27. Febr., 13.30 Uhr<br />

Montag, 28. Febr., 13.30 Uhr<br />

Preis der Plätze: Fr. 3.50, 3.—, 2.50<br />

I p h i g e n i e a u f T a u r i s<br />

Schauspiel von I. W. v. Goethe 95<br />

Spieltage: IZM- Sonntag, 20. Febr, 13.30 Uhr "9c<br />

Sonntag, 27. Febr., 20.00 Uhr<br />

Dienstag, 1. März, 13.30 Uhr<br />

Preis der Plätze: Fr. 3.—, 2.50, 2.~<br />

Billettvorbestellung: vom 18. Febr. an je 17—lg Uhr<br />

Tel. 8 60 22.<br />

Es laden freundlich ein<br />

die Studenten.<br />

Theater in Giswil<br />

im Hotel Bahnhof.<br />

„ S t e i n i g e B o d e -<br />

steinige W ä g "<br />

Dialeltschaufpiel in 3 Akten<br />

von Conrad Adolf Angst-Burkhardt.<br />

Spieltage:<br />

Mittn-och, den 10. Februar <strong>1949</strong>, abends 8 Uhr<br />

Nach der Aufführung Tanz<br />

Sonntag, den 20. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 2 Uhr.<br />

Extra-Aufführung<br />

Sanntag, den 20. Februar, abends 8 Uhr.<br />

Eintrittspreis: Fr. 2.50.<br />

Billettvorbestellung: Hotel Bahnhof, Tel. 8 7161.<br />

Kassa-Oessnung: Nachm. 1.00 Uhr und abends 7.00 Uhr<br />

Spieldauer zirka 3 Stunden.<br />

Zwischenaktmusik: Mitglieder vom Handharmonikaklub<br />

Giswil.<br />

Freundlich ladet ein<br />

Männerchor Giswil.<br />

Donnerstag, den 17. Februar<br />

G r o ß e r<br />

M a s k e n b a l l<br />

im Hotel Mühle» Sarnen<br />

mit Maskenprämiierung.<br />

Schön dekorierter Saal.<br />

Rassige Kapelle (5 Mann).<br />

Für gepflegte Küche und Keller ist gesorgt.<br />

Eintritt: Masken Fr. 1.—, Unmaskierte Fr. 2 —<br />

Beginn 20.00 Uhr.<br />

Mit freundlichem Willkomm!<br />

Taxibetrieb ab Bahnhofplatz.<br />

Seppi Schwegler-Perren.<br />

Telephon-<br />

Verzeichnis<br />

von Obwalden<br />

<strong>1949</strong><br />

ist im Taschenformat,<br />

13X19, erhältlich.<br />

Für Bureaux, Gewerbetreibende<br />

und Private eine unentbehrliche<br />

und praktische<br />

Neuerung.<br />

Preis nur Fr. 1.20.<br />

Das handliche Büchlein,<br />

mit Registerschnitt versehen,<br />

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automatische Telephonnummer<br />

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Zu beziehen bei<br />

Verlag Louis Ehrli & (Sie.,<br />

Buchdruckerei, Samen


Radio — Beromünster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr. Die katholische Radiopredigt betreut Sonntag, den<br />

20. Februar, um 9.45 Uhr, Dr. theol. Leonhard Weber aus<br />

Solothurn.<br />

Mittwoch, 16. Februar.<br />

12.15 Gerh. Husch, Bariton, singt. 12.40 Bolkstümlichees<br />

Mittagskonzert. 13.05 Intermezzo. 13.25 Italienisch für<br />

Hausfrauen. 17.00 Musik aus fernen Ländern. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Thema und Variationen von Tschaikowsky.<br />

18.20 Kammermusik. 18.40 Neue Horizonte. 19.00 C. Dumont.<br />

20.10 Ein fröhlicher Februarabend für Land u. Stadt.<br />

21.25 Aufpaffen, bitte! 21.45 Klavierjazz. 21.55 Lösung der<br />

Denksportaufgabe.<br />

Donnerstag, 17. Februar.<br />

12.15 Solistische Kleinigkeiten. 12.40 M. Schönherr m. d<br />

Wiener Orchester. 13.00 Die Zauberflöte von W.A Mozart.<br />

13.30 Notiers und Probiers. 17.05 Vorlesung. 17.30 Kinde.-<br />

stunde. 18.00 Kammermusik. 18.30 Wir bitten um Auskunf.<br />

18.55 Unterhaltungskonzert. 19.55 Studioorchester. ^0.<br />

Der öffentliche Ankläger.<br />

Heimatschutzbühne<br />

Das erfolgreiche Sagenspiel von Jakob Muff<br />

A l p n a c h<br />

„ ' s M u e t t e r g u e t "<br />

WW M-<br />

97<br />

Ein gepflegtes Heim<br />

[) er Arzt hat es sofort bemerkt: er befindet sieh<br />

in einem gepflegten Haushalt. Die Bettwäsche ist<br />

tadellos sauber und vollkommen weiss, denn die Hausfrau<br />

wäscht mit Radion.<br />

Radion wäscht weisser. Sein feiner milder Schaum reinigt<br />

das Gewebe durch und durch. Kein hartes Reiben — Wäsche<br />

und Hände bleiben geschont. Alles wird absolut sauber und<br />

jedesmal wieder so weiss wie neu. Sogar vergilbte Stücke<br />

gewinnen nach öfterem Waschen mit Radion<br />

das reine Weiss zurück<br />

. h t v / e \ s s e r<br />

weil es Solium enthält!<br />

SOLIUM wirkt wie strahlender Sonnenschein, aber ohne<br />

den geringsten Oxydationsangriff auf das Gewebe.<br />

O M O<br />

zum Einweichen und Spülen<br />

Sesellschajt der iMilitär-<br />

Jfiotorfahrer von<br />

Unterwaiden<br />

nechte und Mägde<br />

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(Diplom 2 bis 3 Trimester). Handelskurs (Spezialdiplom,<br />

inklusiv Französisch. Englisch und<br />

Italienisch = 2 Semester). Aufsichtskommission,<br />

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Nächster Kurs: 17. März.<br />

Höhere Schule Rinihof luzrrn<br />

(katholische Handelsschule) — Tel. (041) 2 97 46.<br />

Diebold-Schillingstr. 12, über Museggschulhaus.<br />

Theater<br />

in S t a u s<br />

D i e Landstreicher<br />

Wiener Operette von C. M. Ziehrer.<br />

Spieltage: jeden Sonntag bis 20. Februar.<br />

Extra-Aussührungen: Donner?tag, den 17., und<br />

Dienstag, den 22. Febr. 20 J.ir<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaltion: I)r. Jgnaz Britschgi. Tel. 80813<br />

?r»ck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Weltsenstcr<br />

Die heutige Nummer umsaßt 8 Seiten.<br />

D a s b e l g i s c h e K ö n i g s d r a m a<br />

wi. Zu Shakespeares Zeiten hatten es die Könige bester:<br />

sie durften auf dem Felde der Ehre fallen. Den heutigen Manarchen<br />

find solch heroische Schicksale versagt, und es scheint<br />

derH gekrönten Häuptern unserer Zeit bestimmt zu sein, statt<br />

au »dem Felde der Ehre auf dem glitschigen Parkett der<br />

politischen Intriguen und Gegensätze zu Fall zn kommen.<br />

Anä> Leopold der Dritte?<br />

»Die belgische Königsfrage ist allerdings mehr als die persöuliche<br />

Schicksalsfrage eines Monarchen; sie ist auch nicht ein<br />

U sich abgeschlossenes Einzelproblem, sondern ein ganz e r<br />

Fragenkomplex. Zunächst standen zwar lediglich die<br />

"KUtsche Haltung des Königs nnd seine Entscheidungen zur<br />

hit der Kapitulation und der deutschen Besetzung zur Dis-<br />

Ision. Man konnte und kann in der Beurteilung jener Entseid?,<br />

bei denen es sich zum großen Teil um Ermessungsigen<br />

handelt, in guten Treuen verschiedener Auffassung sein.<br />

Zweifelsohne hätte sich auch ein Ausgleich über diese Fragen<br />

.inden lassen, wenn nicht weitere Komplikationen die Erledigung<br />

der Angelegenheit verumuöglicht hätten ... Komplikationen,<br />

die von den linksextremen Gegnern des Königs und<br />

der! Monarchie böswillig geschürt wurden.<br />

»Was für Komplikationen? Da ist vor allem die Heirat<br />

mit einer Bürgerstochter aus dem Hause eiues kompromitrten<br />

Politikers zu nennen. Bot schon die formalrechtlich<br />

^korrekte Form der Eheschließung Anlaß zur Kritik, so ent-<br />

^nden aus der Tatsache, daß die Stellung der Gattin des<br />

Königs nicht klar abgegrenzt und jedenfalls nicht im ver-<br />

^ssungsmäßigen Sinne geregelt wurde, insbesondere aber<br />

as der politischen Belastung der Prinzessin von Rhüty, wei-<br />

|re unliebsame Konfliktsstoffe.<br />

Hinzu kommen staats- und parteipolitische Momente. So<br />

Jürde sich der versteifte Widerstand so einsichtiger sozialiftiher<br />

Politiker wie S p a a k gegen die Rückkehr des Königs<br />

?icht zuletzt durch Differenzen aus der Kriegszeit erklären,<br />

eren rücksichtslose Durchleuchtung weniger Leopold, als vielß:ehr<br />

seine sozialistischen Politiker belasten könnte. Es wird<br />

In diesem Zusammenhang etwa auf das ungeklärte Kapitel<br />

des von Spaak im Jahre 1945 mit England gegen den Willen<br />

des Königs abgeschlossenen Geheimvertrages über die Aus-<br />

»eutung der Uranerze in Belgisch Kongo hingewiesen,<br />

v^er seinerseits in Zusammenhang gebracht wird mit den erplglosen<br />

Bemühungen Leopolds im Jahre 1940, die aus dem<br />

Atzten Jahrhundert stammende Garantie der belgischen Grenn<br />

zu ernenern.<br />

M All diese erschwerenden Momente verblassen indes neben<br />

ife Tatsache, daß sich der f l ä m i sch - w a l l o n i sch e Gegensatz<br />

der Königsfrage bemächtigt hat. So wurde von wallo-<br />

Ascher Seite die Tatsache, daß der König nicht mit der Regierung<br />

nach London emigrierte, fondern bei Volk und Armee<br />

Mblieben war, nicht nur als Fehler, sondern geradezu als<br />

I e r rot gebrandmarkt. So ungerecht dieser Kurzschluß an-<br />

[littet, ist es anderseits doch Tatsache, daß die Kollaboratio-<br />

Listen in ihrer überwiegenden Mehrheit dem flämischen<br />

Zolksteil angehörten. Und von dieser Tatsache fiel nun mehr,<br />

ils recht war, auf den König ab. Für viele Wallonen war<br />

und ist der Flame schon, an sich verdächtig und wer — wie<br />

Leopold — mit flämischen Kollaborationisten gar in vervandtschaftliche<br />

Beziehung kam, natürlich erst recht. Um so<br />

B ä r ä d i<br />

d e r w i l d e J ä g e r<br />

Erzählung aus der Urschweiz<br />

von Fritz Flüeler.<br />

- Die Bekannten des Gemeindepräsidenten staunten sich fast<br />

en Kops aus den Augen, als er inmitten eines Buben und<br />

eines Mädchens nach' Hause pressierte; Der Bub trug zu<br />

inem kurzen Sennenjöppli halblange Hosen und schritt<br />

elbstbewußt, mit den Händen in den Taschen, dahin. Das<br />

Rädchen aber, dessen grünes Röcklein mit verschiedenfarbigen<br />

Flecken geziert war, ließ sich von Herrn Jmgrund schleipfen,<br />

lls ginge es zum jüngsten Gericht.<br />

Nach ein Paar Ausgängen hatte aber Rosli seine angewrene<br />

Keckheit zurückgewonnen. Es sah, daß die Leute auf<br />

>er Straße nicht gegeneinander rannten, sondern sich freundich<br />

ouswichen. Es erlebte, daß die vielen Hunde, die fast<br />

ille angebunden waren, als ob sie nicht von alleine laufen<br />

önnten, weder übermäßig bellten, noch jeden bissen. Auch<br />

mehr, als das Konto des Königs auch noch durch Besprechungen<br />

mit Hitler belastet ist!<br />

Diese instinktmäßige Abneigung der Wallonen gegen den<br />

König wurde und wird von den Antileopoldisten, die politisch<br />

mehrheitlich bei der Linken zn suchen sind, ebenso gegen den<br />

König ausgemünzt wie das Unbehagen weiter Volkskreise<br />

über seine Mesalliance.<br />

Der König wird zum König von Flandern degradiert,<br />

und die Angst der Wallonen vor der drohenden Majorisierung<br />

durch die Flamen mit der Königsfrage verquickt. Hinzu<br />

kommt, daß die Front der Leopvldisten und der Antileopoldistcn<br />

zugleich eine parteipolitische Front ist. Gegen<br />

Leopold kämpfen die Kommunisten und die Sozialisten, deren<br />

Haupthorst sich ans Wallonen/ rekrutiert; für ihn tritt die<br />

katholische Partei ein, deren Anhang mehrheitlich in Flandern<br />

beheimatet ist. So kommen zu den" rassischen nun noch<br />

parteipolitische und kulturkämpferische Momente nnd Leidenschaflen<br />

hinzu — zum Schaden des Königs nnd zum Unheil<br />

für die Monarchie und den Staat.<br />

So ist die Königsfrage im Verlaufe der Zeit zu einer<br />

Machtprobe ausgewachsen,» die an die Grundlagen des<br />

belgischen Staates rührt und sich um so verzwickter darbietet,<br />

als sie von allen Beteiligten zur Prestigefra ge gestempelt<br />

worden ist. Von diesem Moment an aber wurde eine<br />

Lösung durch gütiges Nachgeben der einen oder andern Seite<br />

praktisch undenkbar. So hat denn die Aufforderung an Leopold,<br />

er möchte durch einen großmütigen Verzicht auf<br />

seine Thronrechte einen Ausweg aus der heilloseu Situation<br />

weisen, nicht nur beim König, sondern auch bei seinen Parteigängern<br />

keinen Widerhall gefunden. Die Leopoldisten fürchten,<br />

ein solcher Verzicht würde den endgültigen Sieg der vereinigten<br />

Wallonen, Linkspolitiker und Knlturkämpfer besiegeln;<br />

die Antileopoldisten ihrerseits erblicken in der Rückkehr<br />

des Königs den Triumph der katholischen Politik, die endgültige<br />

Majorisierung des Landes durch Flandern und damit<br />

den Zerfall des Staates in seine beiden Bestandteile — eine<br />

Entwicklung, welche zu verhindern bekanntlich zu den vornehmsten<br />

Aufgaben der Krone als des einigenden Bandes<br />

beider Völker gehört.<br />

Doch — so wurde mit Recht eingewendet — wer weiß<br />

denn, ob diese von den Parteipolitikern aufgestellten Thesen<br />

und Prognosen auch jene des Volkes sind? Darüber kann<br />

nur eine Volksbefragung Auskunft geben, und darum wurde<br />

sie auch gefordert nnd nach langwierigen Verhandlungen von<br />

beiden Kammern beschlossen. Die Sozialisten opponierten<br />

zwar diesem Projekt mit dem Hinweis, es sei verfassnngswidrig.<br />

Dies trifft aber nicht zu, denn es handelt sich nach<br />

dem Gesetzesentwurf der Regierung nicht um eine Volksabstimmung,<br />

sondern bloß um eine iformative Volksbefraguug,<br />

um die Ermittlung der öffentlichen Meinung. Man<br />

darf daher vom Urnengang auch nicht eine Lösnng der Königssrage<br />

erwarten, sondern lediglich einen Fingerzeig für die<br />

Richtung, in welcher eine Lösung anzustreben ist. Und dies<br />

nur, wenn das Plebiszit ein undiskutables, eindeutiges Resultat<br />

zeitigt. Es besteht nun aber die große Gefahr, daß gerade<br />

dies nicht der Fall sein wird; und darum ist zu befürchten,<br />

daß die Volksbefragung statt einer Klärung bloß der weiteren<br />

Verwirrung der Situation dienen werde. Sofern die Um-<br />

ß<br />

frage nicht ein eindeutiges Resultat für oder gegen Leopold —<br />

und zwar in beiden Volksteilen! — zeitigt, wird man so klug<br />

sein als wie zuvor. Dann wird es von der staatspolitischen<br />

Einsicht und Klugheit des Parlaments, dem der letzte und endgültige<br />

Entscheid in dieser Frage zusteht, abhängen, ob das<br />

Prestige über das Gesamtlvohl oder aber dieses über das<br />

Parteiwohl siegen wird. Auch im politischen Leben gibt es<br />

Situationen, in denen das Sprichwort gilt: „Der Gescheitere<br />

gibt nach, nnd der Esel bleibt stehn." Dieser Situation aber<br />

wird sich vermutlich das belgische Parlament gegenübersehen,<br />

wenn die Volksbefragung das erwartete „Unentschieden"<br />

zeitigt.<br />

O b w a l d e n<br />

Kantonsrat. Z w e i wichtige Gesetzesprojekte.<br />

Der Regierungsrat hat dem Kantonsrat zwei Gesetzesentwürfe<br />

zugeleitet, die am 18. Februar zur Behandlung kommen<br />

und dabei voraussichtlich zunächst an Kommissionen gewiesen<br />

werden. Durch ein Gesetz über das Dienst- nnd<br />

B e s o l d u n g v e r h ä l t n i s der kantonalen Behörden, Beamten<br />

und Angestellten (Beamtengesetz) soll eine Neuregelung<br />

des bisher immer noch auf einem Gesetz vom 25. April 1920<br />

beruhenden Besolduugsweseu versucht werden. Eine ähnliche<br />

Vorlage ist am 4. Mai 1947 verworfen worden. Die neue<br />

Vorlage sieht von der Schaffung einer Pensionskasse für das<br />

Staatspersonal ab, die damals einen Stein des Anstoßes gebildet<br />

hatte. Sie sieht den vollen Teuerungsausgleich vor, will<br />

aber den Kantonsrat ermächtigen, je nach den Lebenshaltllngskosten<br />

bis zu 20 Prozent von den Ansätzen ver Vorlage<br />

abzuweichen. Der Kantonsrat soll überdies allgemein mit der<br />

Regelung des Dienstverhältnisses der kantonalen Beamten<br />

und Angestellten beauftragt werden.<br />

Nachdem im Jahre 1944 ein Jnitiativbegehren auf Schaffung<br />

einer kantonalen Brandversichernng auf die Zusage hin<br />

zurückgezogen worden war, daß innert bestimmter Frist die<br />

Regierung selber eine solche Borlage einbringen werde, legt<br />

sie nun den Entwurf zu einem „Gesetz betreffend die kantonale<br />

Gebäudeversicherung" vor, das die Versicherung der Göbäude<br />

gegen Feuergefahr und Elementarschaden regelt und zu dieseni<br />

Zwecke die Errichtung einer kantonalen Gebäudeversicherungsanstalt<br />

mit eigener Rechtspersönlichkeit vorsieht. Da<br />

Obwalden bald das letzte Refugium für die Gebäudeversicherung<br />

durch private Gesellschaften darstellt, ist gegen diese<br />

Vorlage einige Opposition zu erwarten.<br />

Mädchenschutz, Sektion Obwalden. Also am<br />

„Schmutzigen Donnerstag" und am Fastnachtsmoutag dürfen<br />

mir mit Erlaubnis der hohen Regierung auf den Straßen<br />

des Kantons goldene und andersfarbige Schokoladenherze mit<br />

seinem Inhalt für einen Franken verkaufen zugunsten der<br />

schweizerischen Bahnhofmission. Aus jeder wichtigen Bahnstation<br />

des Schweizerlandes können wir Damen mit gelbweißer<br />

Armbinde, eben unsere Bahnhosmissionärinnen, beodachten,<br />

die sich zur Verfügung stellen, wenn alleinreisende<br />

Mädchen und Franen sich unsicher fühlen, und für die vielgestaltigen<br />

Liebesdienste im Bahnhof selber oder in der Nähe<br />

ein Zimmer zur Verfügung haben, oder für allfälliges Ucbernachten<br />

Zimmer anbieten können. Das alles kostet viel Geld.<br />

Der Erlös aus dem Verkauf der Schokoladenherze ist für diese<br />

wohltätigen Bahnhofmissionen bestimmt.<br />

Der Bundesanwalt hat im vergangenen Jahr aufmerksam<br />

gemacht auf den modernen Mädchenhandel, der nicht nur<br />

fielen die Häuser mit den beängstigend hohen Mauern nicht<br />

über seinem Kopf zusammen. Kurz: Rosli sah ein, daß auch<br />

das Leben in einem Dorf durchaus lebenswert ist.<br />

Was es immer noch nicht fassen konnte, waren die Auslagen<br />

der Geschäfte. Es rannte immer wieder gegen die<br />

Schaufenster an in der Meinung, es müßte dan einen Durchgang<br />

geben, so daß man die verlockenden Dinge mit den Händen<br />

greifen könnte. Denn was gab es da nicht alles! Wahre<br />

Türme von Schokoladen, märchenhafte Früchte, Bilder in allen<br />

Himmelsfarben, eine Menge nie gesehener Dinge. Könnte<br />

das alles Wirklichkeit sein? Da Roslis Hände immer wieder<br />

gegen die Glasscheiben stießen, kam ihm die Herrlichkeit<br />

erst recht Wie ein Traum vor.<br />

Seinen besondern Spaß hatte es mit jenen hölzernen<br />

Büsten, die angekleidet vor den Eingängen der Kleiderläden<br />

standen. Manchmal trugen sie sogar richtige Köpfe, nnd es<br />

war fast nicht zu glauben, daß sie so leblos >vie Puppen waren.<br />

Immer wieder mußte Rosli an einem Knopfe drehen<br />

oder einen Reißverschluß fchräuzen, um sich zu überzeugen,<br />

daß alles wirklich war und es nicht durch irgendeine Zauberei<br />

genarrt wurde. Eines Tages ging der Gemeindepräsident mit<br />

ihm am Ratskeller vorbei. Unbeweglich stand der dicke Wirt<br />

vor der Türe. Rosli rannte voraus, nestelte an der Weste<br />

des Wirtes, dieser erwachte aus seinein Phlegma und bewegte<br />

sich, das Mädchen schoß wie in den Finger gestochen<br />

zu Jmgrund zurück — es habe gemeint, auch dieser Maun<br />

sei ein „Ausgestopfter".<br />

Der Gemeindepräsident mußte dem Wirt den Sachverhalt<br />

erklären, setzte sich zu diesem Zweck auf dem Balkon zu etlichen<br />

Bieren nieder, Rosli. ließ sich den Gebrauch von Salzund<br />

Pfefferstreuer erklären und überschüttete bei nächster Gelegeuheit<br />

die Passanten, die nichtsahnend auf der Straße<br />

lustwandelten und erst auf deren Anrufe zur Höhe blickten,<br />

mit deren Inhalt.<br />

Bärädi machte sich unterdessen selbständig. Er hatte alte<br />

Bekannte getroffen und neue Freunde gefunden. Das war<br />

einfacher, als mau glauben möchte. Er setzte sich zu den Milchmännern<br />

auf den Bock und ließ sich zu den Bauern der Umgebung<br />

fahren. Hier, bei Knh nnd Kalb, fühlte er sich bald<br />

heimisch, hier auch fand er die Menschen, die ihm das Leben<br />

im Dors erträglich machten.<br />

Die Dorfbuben mochte er nicht.<br />

Er zog gegen sie in manche Schlacht, und nie fehlte es<br />

ihm an Bundesgenossen. War er zuerst nur Mitläufer und<br />

Mitkämpfer, so wuchs er bald wegen seiner Größe, seiner<br />

Schlauheit, seinem Angriffsgeist zum Bauernführer heran.<br />

Nun ist manchmal eine rechte Feindschaft nur eine Vorstufe<br />

zur Freundschaft. Leute, die sich nicht kennen, befeinden


das Auto mit freundlicher Einladung zur Mitfahrt, sondern<br />

auch die Reisegelegenheiten auf der Bahn für seine verbrecherischen<br />

Zwecke ausnützt. Drum die freundliche Bitte: Kauft<br />

Schokoladeherze! Dafür herzlichen Dank! Der Borstand.<br />

iium Mailäfer-Flugjahr 1950. (Korr.) In den verganqenen<br />

Jahrzehnten haben wir in der Entwicklung der Volkswirtschaft<br />

große Umwälzungen erlebt. Es wäre begrüßens-<br />

>vert Wenn auch das Problem der Maikäferbekämpfung auf<br />

kantonaler Grundlage zeitgemäß gelöst würde, da es heute<br />

verschiedene wirksame Bekämpfungsmethoden gibt. Das bisherige<br />

Verfahren der Maikäsersammlung hat sich als rückständig<br />

und ungeeignet erwiesen.<br />

Die Engerlingsschäden der letzten Jahre sind zu einer wahreu<br />

Landplage geworden. Bei einzelnen Betrieben gingen<br />

die entstandenen'Schäden durch Verluste in der Graswirtschaft<br />

und im Ackerban nicht nur in Hunderte sondern sogar<br />

in Tausende von Franken. — Die bisherigen Anstrengungen<br />

zur Aufklärung der Landwirte durch Vorträge, wie das bereits<br />

in Sarnen geschehen ist (wo aber ein größeres Interesse<br />

angebracht gewesen wäre) sollen in nächster Zeit auch in Alpnach<br />

Kerns und Giswil fortgesetzt werden. Der Besuch dieser<br />

Vortrüge wird der Bevölkerung zwecks Aufklärung im eigenen<br />

Interesse wärmstens empfohlen. (Alpnach, 19. Februar<br />

1950,^ Kerns, 5. März, Giswil 19. März).<br />

Theater und Hörspiele im Radio. Am Sonntag, den<br />

19. Februar, weckt der Titel des Hörspiels „Mordnacht" von<br />

A. I. Welti um 20.45 Uhr allerlei Vermutungen, während<br />

die fastnächtliche Sendung „Gäll, du kännsch mi nöd?" um<br />

22.05 Uhr auf einen heiteren Sonntagabendausklang schließen<br />

läjjt. — „Halb und halb ein Märchen" nennt R. Juillet sein<br />

Dialekthörspiel „Der Unterweltbürger", «das Montag, den 20.<br />

Februar um 20.30 Uhr aufgeführt wird. — Mittwoch, den<br />

22. Februar, lassen um 20.05 Uhr die Familienereignisse bei<br />

„Läderachs" aufhorchen, und Donnerstag, den 23. Februar,<br />

folgt um 20.15 Uhr ein Hörspiel nach authentischen Quellen<br />

von K. E. Heyne über „Kaspar Hauser, das Rätsel seiner<br />

Zeit". Die Übertragung des „Großen Bunten Abends" aus<br />

dem Rudolf-Bernhard-Theater verspricht Samstag, den 25.<br />

Februar, um 20.00 Uhr, zwei vergnügte Stunden, sowie auch<br />

Kurz-, Lang- und Dauerwelliges von gestern und morgen,<br />

das um 22.05 Uhr über die Radiowellen geistert.<br />

Gäll, dui kennsch mi nid? Es naht die Zeit der Masken-<br />

'balle: Endlich wieder einige fröhliche, unbeschwerte Stunden,<br />

endlich wieder Faschingszeit! Wirkliche Fröhlichkeit hat jedoch<br />

mit falscher Hemmungslosigkeit nichts gemein, und gleich in<br />

diesem Zusammenhang sei vorsorglicherweise an das Gesetz<br />

erinnert, das da verbietet, in angetrunkenem Zustand ein Mororfahrzeug<br />

zu führen. Deshalb läßt, wer zum Fastnachtsvergnügen<br />

geht, sein Vehikel besser zu Hause in der Garage.<br />

Er bewahrt sich dadurch vor Schaden, Strafe und viel Leid<br />

und beweist erst noch seine vornehme Gesinnung.<br />

Sarnen. Kunterbuntes — so wollen wir den lustigen<br />

Fastnacht-Dienstag Umzug bezeichnen, der<br />

den Teilnehmern volle Freiheit und die kühnsten Phantasien<br />

in der Ausführung ihrer „Kunstwerke" überläßt. Es darf<br />

alles, was Räder hat, hiezu verwendet werden, von der „Gülläbärä"<br />

bis zum Auto und wie origineller die Gruppe wirkt,<br />

desto besser der Preis. Auch aktuelle Einzelmasken, Paare und<br />

Gruppen können mitmachen. Alle Teilnehmer sammeln sich<br />

nachmittags halb 2 Uhr aus dem Bahnhofplatz, wo sie von<br />

den Zugsordnern eingereiht und dann punktiert werden. Anschließend<br />

an den Umzug durchs Dorf Preisverteilung auf<br />

dem Dorfplatz.<br />

Die MaBaSa.<br />

Kerns. T r a ch t e n st u b e t e. Unser stehts rühriges<br />

Trachtenvolk, das in letzter Zeit einen jungen, neuen Auftrieb<br />

erhalten hat, schenkte uns am Sonntag und Dienstag einen<br />

vorzüglichen und echt bodenständigen Heimatabend. Nach der<br />

launigen Begrüßung durch den Präsidenten folgten während<br />

über einer Stunde ohne Unterbruch die heimeligen Trachtenund<br />

Jodellieder, Fahnenschwingen und lüpfige Trachtentänze.<br />

Zum Teil waren die Lieder aus Kernser Boden gewachsen.<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Trachtenliedli von Jost Marti wird sicher<br />

bald auch bei andern <strong>Obwaldner</strong> Trachtengruppen Gastrecht<br />

erhalten. Besonders gut gefielen auch das neckische „s'Vreneli"<br />

von Heinrich Leuthold und das Schlußlied „s'Aigestärnli".<br />

Nach den einzelnen Darbietungen lockerten die Zwischen-<br />

Sprüchli von Widmer Otti das Programm aus und ersparte<br />

damit den zahlreichen, gut unterhaltenen Zuschauer das „Verguügeu",<br />

immer wieder den Vorhang anschauen zu müssen.<br />

Diese Sprüche und das freie und ungezwungene Kommen und<br />

Gehen der Trachtenleute auf der Bühne während des ganzen<br />

ersten Teiles versetzte den Zuschauer so richtig in die Atmosphäre<br />

einer richtigen Trachtenstubete, was auch andere Trachtengruppen<br />

den Kernesrn gerne abgucken werden.<br />

Mit dem Theater „Jung Buire Stolz" im zweiten Teil<br />

bot man echt fastnächtliche und doch heimatliche Unterhaltung.<br />

Das Stück wurde flüssig und gespickt mit einer Menge originellster<br />

Einfälle gespielt. Ueber echten und falschen Jungbauernstolz<br />

vernahm man zwar nur wenig, dafür aber uin<br />

so träfere Worte. Daneben konnte man unbeschwert lachen,<br />

wenn der billige Jakob und die Gritte auf dem Markt ihre<br />

Ware anpriesen und das kleine Bauernfraueli mit ihrer nnbezahlbaren<br />

Mimik ihren Mann dransalierte. Auch alle andern<br />

Spieler trugen mit ihrem frischen Spiel zum Erfolg des<br />

Abends bei. Der Trachtengruppe Kerns darf man zu dieser<br />

Trachtenstubete, als einem schönen Erfolg eines einträchtigen<br />

Znfammenschaffens, gratulieren. *<br />

Alpnach. (Eing. aus Sarnen.)<br />

„Musik, du mächtige, vor dir entschwindet<br />

Der armen Sprache ausdrucksvollstes Wort.<br />

Warum auch sagen, was das Herz empfindet,<br />

Tönt doch in dir die ganze Seele fort!"<br />

Wer kennt sie nicht, die Macht der Musik? Wem hat sie<br />

nicht schon die Seele ergriffen, das Herz in seinen Tiefen aufgewühlt?<br />

Wem hat sie nicht schon beruhigt das zerrissene Gemüt?<br />

— Ja, das ist die Macht der Musik.<br />

So erging es mir wieder, als die Sprache der Musik an<br />

mein Ohr drang. Mein nicht mehr junges Herz hätte mitjauchzen<br />

mögen. „Jauchze, mein Herz!", schon bei diesem<br />

Lied merkte man, daß der schöne Chor über prächtiges Stimmmaterial<br />

verfügt, aber auch einen ausgezeichneten Führer und<br />

Lehrer hat. Herr Sekundarlehrer Mäder versteht es, das<br />

Beste aus seinen Sängern herauszuholen.<br />

Das Frühlingslied: „Sei gegrüßt viel tausendmal, holder,<br />

holder Frühling", in herzinniger Weise gesungen, war immer<br />

mein Lieblingslied. Wer will mir es verargen, daß mir dabei<br />

die Augen fencht wurden?<br />

Der zweite'Teil des Programms wurde ebenfalls ein Erlebnis<br />

für mich; die Güte der Qualität verlor kein Quintchen<br />

von dem vorhergehörten. Bei den Klängen der Straußwalzer<br />

sah ich im Geiste die Ballsäle in Wien, wie sich die Paare nach<br />

diesen unsterblichen Melodien unter dem Taktstock ihres Meisters<br />

Johann Strauß wirbelten. Gewiß sah Altmeister Johann<br />

Strauß mit schmunzelndem Lächeln auf Alpnach von seinem<br />

hohen Olymp aus, wie feine unübertrefflichen Walzer vom<br />

Dirigenten mit feineni gefügigen Orchester und Chor interpretiert<br />

wurden. Der starke Applaus vom Publikum, das den<br />

hintersten Platz des großen, schönen Schlüsselsaales füllte, war<br />

wohlverdient. Herr Dr. Dürrer hatte recht, wenn er in seiner<br />

gewählten Begrüßung der Gäste unter anderem sagte, der<br />

Chor dürfe sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen.<br />

Daß die Hauptaufgabe des Chores in der Bereicherung des<br />

Gottesdienstes liegt, also zur Ehre Gottes beitragen will, ist<br />

klar; schön und recht aber auch, wenn er jährlich einmal vor<br />

das Rampenlicht tritt.<br />

Die Gemeinde Alpnach kann sich gratulieren, nicht nur<br />

einen vortrefflichen Lehrer an der Sekundärschule zu haben,<br />

sondern zugleich einen begabten und ausgezeichneten Chorund<br />

Orchesterdirigenten. Er scheut keine Mühe, neben seinen<br />

vierzig Schülern Unterricht zu geben, auch die edle Musik in<br />

der Gemeinde zu Pflegen. Wieviel Gedankenarbeit, wieviel<br />

Geduld es braucht, für Dirigent und Spieler und Sänger, bis<br />

so ein Programm als Ganzes einstudiert ist, weiß nur, wer<br />

schon selber mitgemacht hat!<br />

Dem Singspiel: „Die Lore am Tore" konnte ich leider<br />

nicht bis zum Schlüsse beiwohnen, man dürfte das Spiel eine<br />

kleine Operette nennen. Aber was ich zu sehen bekam, genügte<br />

schon, um auch diesem farbenfrohen, munteren Spiele die beste<br />

Qualifikationsnote zu geben. I<br />

Der Abend wird mir ein unvergeßliches Erlebnis bleiben.<br />

K. L.<br />

Giswil. (Eing.) Sonntag, den 12. Februar, haben sich die<br />

christlichen Holz- und Bauarbeiter der Sektion Giswil zu<br />

ihrer ordentlichen Generalversammlung zusammengefunden.<br />

Nebst einem fast vollzähligen-Aufmarsch der Mitglieder und<br />

einigen Frauen konnte Präsident Degelo als Referenten Hrn.<br />

Carl Schönenberger, Zentralfekretär, die Herren Einwohnergemeindepräsident<br />

S. Berchtold und deren Vizepräsident Josef<br />

Abächerli, so auch Bürgerpräsident Hermann Abächerli und<br />

Alois Abächerli-Mathis, Inhaber des Gemeindearbeitsamtes,<br />

und Herrn Lehrer Josef Villiger als Gäste begrüßen. Protosoll,<br />

Rechnung und die gut) abgefaßten Jahresberichte des<br />

Präsidenten und Kassier Wolf fanden einstimmig Genehmigung.<br />

Neu in den Vorstand wurden gewählt Alois Hinterher<br />

und Wälti Werner jun.. Sekretär C. Schönenberger referierte<br />

über Sozial- und Wirtschastsfrägen und den Abschluß des<br />

schweizerischen Mantelvertrages für das Baugewerbe. Am 4.<br />

Februar konnte endlich der schon zwei Jahre lang nmstrittene<br />

Arbeitsvertrag fürs Baugewerbe unterzeichnet werden.<br />

Dieser bleibt in Kraft bis zym 31. März 1951 und hat die<br />

folgenden Verbesserungen gebracht: Für Waffen- und Ausrüstungsinspektion<br />

wird ein halber Tag bezahlt, so auch kö„-<br />

nen für Kraftwerkbauten Sonderverträge mit teilweiser M<br />

nen Verbesserungen abgeschlossen werden. Herr Einwohner-<br />

Präsident S. Berchtold gab uns klare Auskunft über den<br />

Stand der kommenden Arbeiten, und wir möchten ihm an<br />

dieser Stelle, wie auch allen andern Gästen für ihre gutgemeinten<br />

Worte und Anregungen nochmals aufrichtig danken,<br />

Ist es doch für unsere Sektion das Bestreben, mit unsern Behörden<br />

in gutem Einvernehmen zu seiu, „me cha redä mitenand".<br />

Trotz der reichhaltig gespickten Traktandenliste konnt?<br />

nach dreistündiger Dauer zum Schlußwort kommen mit der<br />

vollen Genugtuung, wieder ein Jahr fruchtbarer Arbeit hinter<br />

uns zu haben. Unser Ziel ist, daß wir weiter kämpfen um<br />

unsere Existenzberechtigung, und der Erfolg wird nicht ausbleiben.<br />

Gott gebe es! W.<br />

Giswil. (Korr.) Erlösend und söhnend loscht Bruder Tod<br />

das Lebenslicht müder Menschen. In der Morgenfrühe des<br />

8. Februar schloß Witwer Felix Enz-dellaTorre,Aarieb,<br />

im Alter von 63 Jahren seine irdischen Leidenstage. Das<br />

Leben ist keine Fahrt ins Blaue, vielmehr ein Dornenpfad<br />

vieler Trübsal und Leiden. Doch in der Sorgen Nebelmeer<br />

leuchtete die Sonne wieder, erbauend und vertrauend, daß<br />

Gott mit Liebe und Barmherzigkeit die Seelen heimsucht.<br />

Tröstet euch, ihr Lieben, in Gott ist Friede und ewige Freude.<br />

Herzliche Teilnahme!<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 14. Februar 1950<br />

Frische Gemüse<br />

Spinat, inländischer kg 240<br />

Spinat, ausländischer kg 150<br />

Rosenkohl kg 220<br />

Weißkabis kg 60—65<br />

Rotkabis kg 80—85<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 1 kg 75—85<br />

Blumenkohl:<br />

Mittel (ca. 1,0 kg) 1 St. 130—140<br />

Kopfsalat :<br />

Groß (ca. 200 g)<br />

St. 40-50<br />

Endiviensalat<br />

St. 30—40<br />

Brüsseler Chicoree 1 kg 2 0-300<br />

Nüßlisalat 100 g 40—45<br />

Karotten, rote<br />

kg 70—75<br />

Randen, gekocht<br />

kg 60—65<br />

Randen, roh<br />

kg 40-50<br />

Schwarzwurzeln<br />

kg 16 —170<br />

Sellerieknollen 1 kgl 10 120<br />

Zwiebeln, gewöhnliche kg ^5—75<br />

Lauch, grün lkgl40—150<br />

Kartoffeln:<br />

Alte, inländische<br />

kg .18-40<br />

Knollenfenchel<br />

kg 110—120<br />

Bierrettig<br />

St. 20—30<br />

Weißrüben (Räben) 1 kg 40-50<br />

Knoblauch 100 g 25—30<br />

Schnittlauch<br />

Büsch. 15<br />

Petersilie 1 Büsch. 15<br />

Kresse<br />

100 g 40—50<br />

Frische Früchte und Beeren<br />

Aepfel :<br />

Kontrollware, inl. 1 kg 80—90<br />

Wirtschafts- und Koch-<br />

^ äpfel 1 kg 50—70<br />

Kontrollware, inl. kg 60—80<br />

Baumnüsse, mittlere 1 kg 40—280<br />

Orangen, Blut 1kg HO—130<br />

Orangen, Blond kg 80—^5<br />

Mandarinen 1 kg 100<br />

Zitronen Stück «0—15<br />

Bananen<br />

kg220—2'0<br />

Kastanien, Marroni kg 130<br />

Kastanien, gewöhnl. 1 kg 120<br />

Eier<br />

Trinkeier, inländ. St. 28—3«<br />

Frischeier, inländische St. 2S—Z7<br />

Frischeier, ausländ. 1 St. 23—24<br />

Bienenhonig<br />

Inländischer lkg 750<br />

Butter und Käse<br />

Tafelbutter, ungeformt 1 kg<br />

Tafelbutter, geformt:<br />

977<br />

Klein geformt 100 102<br />

Groß geformt 200 g 201<br />

Kochbutter l kg 934<br />

Emmentaler, 1. Qual. kg 490<br />

Greyerzer, 1. Qual.<br />

kg 490<br />

Sbrinz, 1. Qual. 1 kg<br />

Tilsiter<br />

l kg<br />

600<br />

490<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

Wildbret (tot)<br />

Suppenhühner<br />

kg550—600<br />

fPoulets, 1. Qual. 1 kg 750<br />

Tauben 1 St. 150—180<br />

Kaninchen lkg 550—600<br />

Süßwasserfische, lebend<br />

und tot<br />

Regenbogenforellen:<br />

Tot<br />

kg9.—ll.<br />

Großfelchen, tot kg 450<br />

Kleinfelchen, tot kg 100—350<br />

Hechte, tot 1 kg 440—500<br />

Barsche (Egli), tot lkg 360<br />

Brachsen, tot kg 300<br />

Rötel, tot kg 900<br />

Hasel, tot kg 200<br />

Trüschen, tot 1 kg 350<br />

Meerfische<br />

Kabeljau, ganz<br />

kg380—400<br />

Kabeljau, Filets 400<br />

Merlans kg 400<br />

Colins kg 550<br />

Soles 1 kg 600<br />

Viehmarkt in Luzern, vom 14. Februar 1950.<br />

Auffuhr: 9 Muni, 26 Kühe, 4 Rinder, 324 Kälber, 757<br />

Schweine, 2 Ziegen, Total 1122 Stück.<br />

Großvieh :<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qual.<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qual.<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qual. (Wurstr.)<br />

Muni, 1. Qual.<br />

Muni, 2. Qual.<br />

Muni, 3. Qual. (Wurstmuni)<br />

Kühe :<br />

Fette, mit jungen Zähnen<br />

Fette, bis 8 Jahre alt<br />

Halbfette, leicht gedeckt<br />

Konserven-Kühe<br />

Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber :<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qual., Gewicht 100 kg und mehr<br />

2. Qualität<br />

8. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei Großvieh<br />

und Kälbern nüchtern, sonst bis zu<br />

5 Prozent Eingewicht.<br />

Schweine :<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per kg<br />

Lebendgewicht<br />

270—280<br />

240—250<br />

220 230<br />

230 - 250<br />

215-220<br />

190-210<br />

210—220<br />

180-190<br />

150—160<br />

130—140<br />

120—130<br />

340—350<br />

310—320<br />

220—270<br />

190—210<br />

195-218<br />

37-47<br />

50-68<br />

75—94<br />

105—140<br />

Handel<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

sich aus irgendeinem Grunde, dnrch den Kampf kommen sie<br />

einander näher, lernen sich kennen und sehen ein, daß sie<br />

sich grundlos befeindet hatten.<br />

So ging es auch Bärädi. Auf Krieg folgt Frieden. Mau<br />

befreundete sich mit den Herrensöhnchen, beschloß gemeinsame<br />

Spiele, wobei natürlich der alte Kampfgeist zuweilen sich wieder<br />

Geltung verschaffte. So besonders, wenn man Landjäger<br />

und Schelmis spielte. Die Dörfler stellten dann die Polizisten<br />

dar, die Bauern die Verbrecher. Ende September, wenn der<br />

erste Nebel über den Riedern lagerte, war das eine anfreizende<br />

Jagd. Zuerst wurden die Grenzen bestimmt, innerhalb<br />

derer Flucht und Verhaftung gestattet waren. Und dann<br />

schössen die Verbrecher gruppweise oder einzeln, je nach Veranlagung,<br />

nach allen Richtungen auseinander. Die Polizisten<br />

zählten auf hundert und machten sich nachher auf die Suche.<br />

Wer innerhalb einer Stunde nicht eingebracht werden konnte,<br />

blieb frei und galt als Held.<br />

Diese Sorte Jagd bekam anfangs Oktober durch einen<br />

besondern Umstand erhöhte Wichtigkeit. Im Dorfe war ferienhalber<br />

ein Mädchen von fremdartiger Schönheit aufgetaucht.<br />

Während sich die Mädchen von Nobiswil kaum an den<br />

Bubenspielen beteiligten, war dieses eine echte Eva, die zu<br />

allerlei Streichen verleitete. Sie trug ein Rosakleid und<br />

Rosasocken, eine gewaltige zündrote Masche im kurzgeschnittenen<br />

schwarzen Haar und wurde von den Buben — weiß<br />

Gott warum — einfach das „rote Tier" genannt.<br />

Nie sind Liebe und Haß glühender, wühlender und<br />

schmerzlicher als in jener Uühzeit der Menschen, da er im<br />

Dämmerlicht seines Lebens steht. Noch unerkannt ist sein<br />

Drängen, noch weiß er nichts von Gefahr und Erfüllung, noch<br />

ernüchtert ihn nicht die Kenntnis von der Kälte befriedigter<br />

Gefühle.<br />

Das „rote Tier" war dih erste Liebe und der erste Haß<br />

des ganzen jungen Dorfes. Es taumelten ihm die Buben nach<br />

wie die Falter dem Licht. Esttam aus der Stadt, und es hieß<br />

von ihm es sei eine Jüdin. Man kannte die Juden nur aus<br />

der Bibel, und da und dort? aus den Lamentos eines zinsgeplagten<br />

Bauern. Wie seltsam, ein solches Mädchen das<br />

zugleich vom Sternenschimmer des Erhabenen und den Höllenflammen<br />

der Verworfenheit umspielt war, mitten unter<br />

sich zu wissen! Es ging den Buben wie dem Rosli mit dem<br />

Schaufenster: Sie alle wollten versuchen, ob es berührbar<br />

wäre. Dieser Wunsch nahm handgreifliche Formen an Das<br />

„rote Tier" wurde bei der nächsten Jagd als einziges Wild<br />

bestimmt. Die Herrensöhnchen spielten nun nicht mehr die<br />

Polizisten, sondern waren die Verteidiger dieses Wildes<br />

während die Bauern die Angreifer und Jäger zu spielen<br />

hatten.<br />

Hali, Halali! Das war ein Treiben. Der Rotrock flatterte<br />

den Herren wie eine Fahne voran. Man sah das Wild beim<br />

Apothxker um die Ecke biegen, dann — welche Kühnheit! —-<br />

den Weg durch das zufällig offene Tor des Pfarrgartens<br />

nehmen, von dort sprang es über die Mauer auf die Straße<br />

hinunter, dann verschwand es im Dunkel von Jmgrunds<br />

Kellergang und tauchte auf der andern Seite des Hauses<br />

durch die Hintertüre wieder an die Tageshelle, im Nu war<br />

es im Oekonomiegebäude eines herrschaftlichen Gartens versteckt,<br />

wo seine Verteidiger seine Spur verloren, Bärädi es<br />

aber entdeckte. Die Verfolgte schwang sich durch das Fenster<br />

hinaus und sprang eine benachbarte Willingtonia an, ließ<br />

sich die Arme ausgebreitet, von Ast zu Ast fallen, und Bärädi<br />

setzte ihr nach und glitt gleich ihr zu Boden, erwischte<br />

sie am schon zerfetzten Rock und behielt nur einen Zipfel davon<br />

in der Hand, weil indessen die Beschützer herbeigeeilt<br />

waren und Bärädi mit Gefangenschaft drohten. Die gehetzte<br />

gönnte sich eine Pause. Aber wie sie von weitem die Bauern<br />

kommen hörte, fieberte sie auf und vertraute ihr Glück wieder<br />

ihren Fersen. Sie wählte nicht den bequemsten, sondern den<br />

unbequemsten Ausweg, hastete bergauf, gegen das Oberdorf-<br />

Bärädi aber, der die gleiche Richtung eingeschlagen hatte,<br />

sah sie kommen, versteckte sich und pirschte ihr nach.<br />

Fortsetzung folgt.


Zur gleichen Morgenzeit wurde auch Josef Gehrigm<br />

b i e I, Rütibach, zu den Toten gerufen, im hohen Alter<br />

n 83 Jahren. Auch er hat mit seiner Gattin viel Sturm<br />

d Leid erfahren, bescheiden umrahmt von stillen Freuden,<br />

uch seine Wege sind dem Herrn klar geworden, der ihm in<br />

nger Leidensschule das Ziel gewiesen, daß in seiner Väterchen<br />

Huld, Friede und Ruhe beschieden. Gott tröste die<br />

attiu in ihrem Leid.<br />

Am 12. Februar, einem stürmischen Sonntag, wurde unter<br />

oßer Beteiligung Wwe. Karolina Zurgilgen-Rieb-<br />

' vom Ober-Beugi fortgetragen. 92 Erdenjahre waren ihr<br />

schieden. Wieviel hat auch diese Mutter geliebt und gelitten,<br />

treuer Sorge ums tägliche Brot und das stete Wohl ihrer<br />

'nder, die Hände müde gerungen. Sie hat gebetet und geacht,<br />

wohl auch in mancher Kummernacht. Sie beugte sich<br />

m Schicksal, als der Tod hoffnungsvolle Glieder aus ihrer<br />

ühenden Generation hinwegholte. Gott weiß warum'. —<br />

ütterlich treu hat sie ihr Lebenskreuz getragen, ergeben in<br />

ttes Ratschlutz, bis die letzten Leiden die opfernde Lebensze<br />

sich aufgezehrt für diese Welt. Leuchte sie in seliger Verrung<br />

weiter im Angesicht der Herrlichkeit. Ein liebevolles<br />

denken ist die aufrichtige Kondolenz an die Trauerfamilien.<br />

Giswil. (Korr.) Die Aelplergesellschaft Giswil<br />

nehmigte am 5. Februar ims Protokoll und die Rechnung<br />

Ms Aelplervaters pro <strong>1949</strong> und verdankte seine Tätigkeit mit<br />

Hm bescheidenen Honorar. Die Revision der Aelplerstatuten<br />

als zeitnotwendig erachten^ wurde beschlossen und einer<br />

Kommission zur Prüfung überwiesen. Der Beschluß der Teiler<br />

von Großteil, auf Kosten der Teilsame die Geschwister Mathilde<br />

und Matthias Schrackmaun, Hinterbrenden, in die<br />

Aelplerbruderschaft aufzunehmen, wurde gutgeheißen. Die<br />

Opferbüchse St. Wendelin mit einem Naturkränzchen ausschmücken<br />

zu lassen, ist auf Antrag eines achtbaren Aelplers<br />

beschlossen worden. Im friedlichen Einvernehmen haben die<br />

Aelpler ihre Dinge beraten. — Der Sonntagnachmittag war<br />

sonnenklar, der Hock beim Bernhard angenehm und die Gemüter<br />

fröhlich, bis der Franz sie wieder von dannen führte,<br />

heim zu den Lieben. Möge der Frühling uns wieder einmal<br />

vereinen zu frohen Stunden, bevor die Alpenrosen uns wieder<br />

Wgwärts locken. Auf Wiedersehen, ihr Kameraden!<br />

MGiswil. Geißälplerumzug. Die im Jahre 1933<br />

gegründete Geißälplergesellschaft führt dieses Jahr in Verbindung<br />

mit den örtlichen Vereinen (Musikgesellschaft, Turnverein,<br />

Skiclub, Männerchor, Jungmännerbund usw.) am<br />

Fastnachtdienstag, den 21. Februar, einen großangelegten<br />

Fastnachtumzug durch. Der Beschluß dazu wurde an der traditionsgemäß<br />

am Dreikönigstag stattgefundenen Generalversarnmlung<br />

der Geißälpler gefaßt und inzwischen haben in ver-<br />

^dankenswerter Weise sämtliche Vereine ihre Mitwirkung zugesagt.<br />

I Die Geißälpler, eine einfallsreiche, fröhliche Fastnachtsgesellschaft,<br />

die sich ans Personen ohne Unterschied von Rang<br />

und Stand zusammensetzt, hat bereits in den Jahren 1933<br />

und 1937 große Umzüge durchgeführt, wovon ersterer sogar<br />

in einem Film festgehalten wurde.<br />

Die vorzüglich abgefaßten Protokolle von „anno dazumal"<br />

sind heute noch Zeugen von urwüchsigem Humor und träfen,<br />

Witz, wo jeweilen beim gemütlichen Hock der fidelen Gesellfchaft<br />

manche „heimliche Sünde" in poetischer Form „liebevoll"<br />

ans Tageslicht gebracht wurde. Am diesjährigen Umzug,<br />

der unter dem Motto: „Alles macht mit" gestartet wird,<br />

werden verschiedene Ereignisse der vergangenen und kommenden<br />

Zeit etwas näher beleuchtet, was beim heutigen Stand<br />

der „Fernsehtechnik" nicht zu verwundern ist. Unsere berühmten<br />

„Kapazitäten" auf diesem Gebiet werden es sich zur<br />

Ehre machen, möglichst viel zu zeigen. Wir wollen aber<br />

weiter nichts verraten von den geplanten Ueberrafchungen<br />

und wünschen den Geißälplern und den mitwirkenden Vereinen<br />

gutes Gelingen und „fcheens Wätter"!<br />

her.<br />

Engelberg. Ein Auto verbrannt. Aus der Höhe<br />

des Heimes Rainerz, zwischen Grafenort und Engelberg verbrannte<br />

am Mittwoch ein Luzerner Auto, mit dem ein Garagebesitzer<br />

aus Buochs auf der Engelbergerstraße Versuchsfahrten<br />

machte. Als der Vergaser Feuer gefangen, versuchten<br />

die Insassen, dieses mit einer Wolldecke einzudämmen. Bereits<br />

aber rann auch das Fallbezin aus dem vorne eingebauten<br />

Reservetank brennend aus. Die meterhohen Flammen<br />

steckten den ganzen Wagen in wenigen Augenblicken in Brand.<br />

Zwei Bauern eilten aus der Nähe noch mit Handfeuerlöfch--<br />

Apparaten herbei, konnten damit das Feuer aber nicht löschen.<br />

Der Schaden beträgt Fr. lö s>00.—. Es handelt sich um<br />

ein Luxus-Auto der Marke Jaguar.<br />

K a n t o n e<br />

Freiburg. Professor Piller wieder Ständer<br />

a t Auf Vorschlag der Freiburger Konservativen wählte der<br />

freiburgifche Große Rat alt Ständcrat Prof. Josef Piller wiederuni<br />

zum Mitglied des Stünderates. Dr. Piller vereinigte<br />

76 Stimmen auf sich,' auf den radikalen Gegenkandidaten Dupraz<br />

entfielen 47 Stimmen. Ständerat Piller, der bereits von<br />

193h bis 1946 dem Ständerate angehört hatte, übernimmt<br />

die Nachfolge des aus Gesundheitsrücksichten ans dem Rate<br />

zurückgetretenen Ständerat Bernhard de Weck.<br />

Die Wiederwahl Prof. Pillers in den Ständerat darf in<br />

der ganzen katholischen Schweiz mit Genugtuung vermerkt<br />

werden. Nicht nur, daß dadurch ein Unrecht wieder gutgemacht<br />

wird, die Weitsicht der Freiburger Konservativen wird<br />

auch wesentlich zur Beruhigung und zur Einigung im Kanton<br />

beitragen. Hoffentlich ist dadurch nun endlich der Schlußstrich<br />

unter die Wirren von 1946 gezogen.<br />

Kurznachrichten<br />

Rund um die Wasserstoffbombe<br />

Der von den englischen Behörden verhaftete Atomwissenschafter<br />

Dr. Fuchs hat gestanden, wichtige Atomgeheimnisse<br />

den Russen verraten zu haben. Der Prozeß gegen ihn wird<br />

am 28. Februar beginnen.<br />

Präsident Truman ist den Gerüchten entgegengetreten,<br />

wonach die USA den durch die Fabrikation der Wafserstoffbombe<br />

erzielten Rüstungsvorsprung dazu benützen würden,<br />

mit dem Kreml zu einem Einvernehmen zu gelangen. Trnman<br />

lehnt „neue Methoden" in den Verhandlungen mit der<br />

Sowjetunion und damit auch die Versuche, Amerika vom<br />

übrigen Westen durch Separatverhandlungeu zu trennen, ab.<br />

Er dementierte auch die Gerüchte, wonach die amerikanische<br />

Atompolitik geändert und der sogenannte Baruch-Plan zur<br />

Kontrolle der Atomenergie preisgegeben würde.<br />

Diese Aeußerungen Trumans werden unterstrichen durch<br />

die Erklärung General Le Mays, des Kommandierenden der<br />

strategischen Luftwaffe der USA, wonach diese imstande sei,<br />

jedes beliebige Ziel auf der Erde — also auch jedes Ziel in<br />

der Sowjetunion — mit Atombomben zu belegen.<br />

Schließlich verdient eine dritte amerikanische Erklärung<br />

festgehalten zu werden: Der ehemalige Oberkommandierende<br />

der amerikanischen Besetzungstruppen in Deutschland, General<br />

Clay, wendet sich gegen die Gerüchte von einer nahe bevorstehenden<br />

Kriegsgefahr. Er setzt sich entschieden für die<br />

Stärkung der Position in Deutschland ein; Amerika müsse<br />

seine Truppen in Mitteldeutschland belassen, da dort seine<br />

Grenze liege, die es zu verteidigen gelte.<br />

Die erste offizielle russische Aeußerung zu Präsident Trumans<br />

Erklärung über die Wasserstoffbombe ist in der „Jswestija"<br />

erschienen. Das Blatt spricht von Erpressungspolitik<br />

der angloamerikanischen Imperialisten, verzichtet aber interefsanterweife<br />

auf den Versuch, die neue Erfindung zu bagatellifteren.<br />

Atom-Bomben Untergang der Menschheit.<br />

In Washington begann eine amerikanisch-englisch-belgische<br />

Geheimkonferenz über Fragen der Atomenergie. Die Beiziehung<br />

Belgiens dürfte auf die jüngst in Belgisch-Kongo gemachten<br />

Uranerzfunde zurückzuführen sein. Indessen beschäftigt<br />

sich die öffentliche Meinung Amerikas nach wie vor sehr<br />

lebhaft mit der Wafferstoff-Atombombe. Nach der neuesten<br />

Erklärung des Verteidigungsministers Johnson ist die<br />

Herstellung der Atombomben in den USA nun soweit gediehen,<br />

daß eigentliche Atombombenlager angelegt werden.<br />

Johnson behauptet dabei auch, daß „andere Nationen" (Rußland!)<br />

den chemischen Giftkrieg vorbereiten und daß demzufolge<br />

auch die Vereinigten Staaten auf diese unkonventionelle<br />

Art der Kriegführung sich vorbereiten müßten. Nette Aussichten<br />

... im Zeichen der sowjetischen „Friedensoffensive"!<br />

Mittwoch. 7.45 Aschenweihe und -auflegung. Gedächtnis der Anverwandten für Franz Josef<br />

^Dmlin-Heeb, Zündler, gest. in Rüti (St. Gallen).<br />

Donnerstag. Stiftamt für Jgfr. Marie Strähler und Angehörige.<br />

Fteitag. 7.1g Schulmesse. 7.45 Predigt und Amt.<br />

Sdmstag. Stiftmessen für alt Negierungsrat Karl Rohrer und Frau geb. L. Müller und<br />

MTochter Karolina Rohrer, Mattli.<br />

Sonntag (26. Februar). Bon 6.00—16.00 Anbetungsstunden.<br />

Flüeli. Sonntag. Seelensonntag. Kommunion der Christenlehrpflichtigen und der Standesvereine.<br />

4.00, 6.00, 7.00, 8.45 hl. Messen. 13.00 Sühneandacht.<br />

Montag und Dienstag. Siugmesse. Aussetzung. Sühnekommunion.<br />

HMittwoch. 7.45 Aschenweihe.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Sonntag. Monatskommunion für 6. Klasse. Gemeinschaftskommunion der Jgfr.-Kongregation.<br />

MHl. Messen 6.30, 7.25, 8.30 (Gedächtnis der Klassenvereinigung 1906/07 für lebende und ver-<br />

Mstorbene Mitglieder) und 10.00. Pfarreibibliothek geöffnet bis 10.45. 13.30 Drittordensver-<br />

. »ammlung mit Vorstandswahlen im Schloßhof. Abends keine Gebetswache.<br />

Montag. Sühneandacht beim Gottesdienst.<br />

Dienstag. Stiftjahrzeit des Pius Wallimann und Familie, Stad. Sühneandacht.<br />

Mittwoch. Aschermittwoch. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Austeilung der geweihten<br />

Asche. Stiftjahrzeit der Frau Sophie Götfchi-Blättler, Sattel.<br />

Freitag. 7.10 hl. Messe am Stad.<br />

Samstag. Dreißigster für Ehemann Josef Mächler-Dillier, Schoried. 15.00 Beichte. 17.30<br />

Rosenkranz.<br />

nntag (26. Februar). 10.45 Monatsversammlung des Katholischen Arbeitervereins. 14.00<br />

Generalversammlnng des Frauenvereins.<br />

Pfarrei Giswil<br />

rrkirche. Sonntag. 6.30 Frühmesse. Opfer. 9.00 Amt. Hausjahrzeit Abächerli. Winterhilfpfer.<br />

Christenlehre für die großen Knaben. 13.00 Gebetswache.<br />

ntag. Aussetzung des Allerheiligsten beim Amt. Jahrestag für Frau Karolina Schracklann-Gasser,<br />

Acherli.<br />

Menstag. Singmesse mit Aussetzung des Allerheiligsten. Segen.<br />

Mittwoch. Segnung und Austeilung der Asche. Fasttag. Stiftjahrzeit für Alois Abächerli<br />

lind Alfonsina Enz.<br />

eitag. Fasttag. Stiftamt für Rosalia Zech-Britfchgi.<br />

mstag. Singmesse. 16.00 kommt ein H. H. Pater Kapuziner zur Aushilfe. 19.00 Rosenkranz,<br />

oßtcil. Sonntag. Ab 5.00 Beichte. 6.30 Frühmesse. Opfer für die Winterhilfe. 9.00 Amt<br />

nd Predigt. Opfer für die Winterhilfe. 13.00 Christenlehre, Andacht. 16.30 Gebetswache,<br />

ontag. Stiftmesse für Wwe. Katharina Wolf-Wallimann.<br />

'enstag. Stiftmesse für Fr. Karolina Britfchgi-Enz.<br />

ittwoch. 8 Stiftmessen für Iof. Schnider und Frau.<br />

Mmntag. Stiftamt für Josef Schnider und Frau, Kirchweg.<br />

Pfarrei Lungern<br />

rrkirche. Sonntag. Kommunion der Sekundär- und der Oberschule. Opfer für die Kircheniener.<br />

Hl. Messen 6.15. 7.15 und 8.45 (Amt). 12.30 Andacht und Segen.<br />

ntag und Dienstag. Beim Gottesdienst Aussetzung, Rosenkranz und Segen. (Sühnegebet.)<br />

ttwoch. Aschermittwoch Hausjahrzeit des Theodor Britschgi und Friede Spitz. Austeilen der<br />

geweihten Asche: 7.15, 7.45 (für die Schuljugend), 8.00 (für Erwachsene). Gebotener Fastund<br />

Abstinenztag. 18.00 Rosenkranz (während der ganzen Fastenzeit!).<br />

Donnerstag. Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Dreißigster für Jüngling Felix Gaffer,<br />

Kniferstnhl. und Jahrzeit für Johann Jmfeld und Frau Anna Gasser, Wydenhansen.<br />

ßeitag. Fast- und Abstinenztag. Hausjahrzeit des Franz Amgarten und Emma Durrer. 17.00<br />

.reuzwegandacht in der Dorfkapelle.<br />

rglen. Sonntag. Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdieust. 13.00 Kreuzwegandacht. 18.00<br />

Rosenkranz.<br />

ontag und Dienstag. 8.00 hl. Messe, Sühneandacht und Segen.<br />

ittwoch. Aschermittwoch. Gebotener Fast- und Abstinenztag. 8.00 Weihe und Auflegung der<br />

geweihten Asche und hl. Messe.<br />

eitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Keine hl. Messe.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lusfi, Kerns,<br />

ahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VI11085.<br />

\<br />

b v o a l ö n e r<br />

Q ^ f a r r b l a t C<br />

Tarnen, den 18. Februar 1950 Vierundzwanzigster Jahrgang Rr. 7<br />

B e i m B e t e n K i n d sein v o r G o t t !<br />

uinquagefima, der dritte Sonntag der-Vorfasten, lehrt uns wiederum beten.<br />

„Sei mir ein schützender Gott und eine Zufluchtsstätte! Rette mich! Denn meine<br />

feste Burg und meine Zuflucht bist Du, und um Deines Namens willen wirst Du mir<br />

Führer sein und mich ernähren" (Jntroitus). David verschanzte sich auf der Flucht<br />

vor seinem Gegner Saul auf einem Bergesgipfel. Saul umzingelte den Berg, David<br />

war in höchster Not. Da kommt die Nachricht vom Einfall der Philister. Saul mußte<br />

fliehen, Gavid war gerettet. Der 30. Psalm, dem der Jntroitus entnommen ist, stammt<br />

wahrscheinlich aus dieser Lage und Bedrängnis Davids.<br />

Wir müssen wieder beten lernen. Die vielen Fragen der Kinder in den Exerzitien:<br />

„Wie kann ich besser beten lernen?" sind Beweise, daß die Eltern in Sachen Gebetserziehung<br />

ratlos sind oder ihre Verantwortung übersehen. Nicht nur die Priester,<br />

sondern auch die Eltern müssen die Kinderseelen dem Heiland im Gebet zuführen,<br />

damit Christus in ihnen durch den Heiligen Geist weiterwirke. Man vergißt zu sehr,<br />

daß beim Beten nicht der Mensch allein, sondern auch der Heilige Geist in uns tätig<br />

ist. Der Mensch betet aus der Grenzscheide zwischen dem menschlich-irdischen Ich und<br />

dem gnadenhaften Ich. „Darum kann man eigentlich nur insoweit von Gott (und mit<br />

Gott) sprechen, als man in der Gnade steht. Mein Gebet ist abhängig vom Grade<br />

meines Gnadenstandes" (Gräf). Beten ist innerer Verkehr, Beisammensein mit Gott.<br />

Wir sind viel zu geschäftig und flüchtig geworden und meinen, keine Zeit mehr fürs<br />

Beten erübrigen zu können. Das nervenverderbende Wort: „I mueß nu gschwiud"<br />

ist den Menschen geläufiger als das Vaterunser. Früher hat die Mutter Abend für<br />

Abend den Kleinen die Händlein gefaltet in trauter Dämmerstunde oder im Lampenschein,<br />

hat sie zu Bette gebracht, ihnen das Kreuzlein auf die Stirne gezeichnet und die<br />

Bettdecke noch einmal glatt gestrichen. Man hatte Zeit für diese segensvollen Zehn-<br />

Minuten. Am Morgen stand das Kind auf „In Gottes Namen" und begann den Tag<br />

mit dem Schutzengelgebet auf den Lippen. Aus den Kindergebetlein wurden nach und<br />

nach ganz persönliche, erlebte Gebete, so wie es der Herrgott gerne hat. Damian de<br />

Neuster (t 1889), dessen Seligsprechungsprozeß eingeleitet ist, der große Aussätzigenapostel<br />

auf der Insel Molokai, betete einst als kleiner Bub: „Lieber Gott, mach, daß<br />

mein weißes Kaninchen wieder gesund wird! Das läßt die Ohren so hängen. Ich<br />

glaub', es geht uns kaputt." Wie steif, ohne Herzwärme, beten wir Erwachsene, mit<br />

welcher Zurückhaltung — weil wir das Kindsein vor Gott verlernt haben! +


Für preiswerte SA17937B<br />

t<br />

Giswil, den 16. Februar 1950.<br />

Heule Morgen um 1 Uhr ist in Mailand nach kurzer, schwerer<br />

Krankheit, im -Alter von 36 Jahren, unsere innigstgeliebte Gattin,<br />

Mutter, Tochter, Schwester und Tante 77<br />

F r a u G r e t y C a t t a b e n i - Z u m f t e i n<br />

in Christus entschlafen.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Pros. Dr. Mario Cattabeni, Milano<br />

Kinder: Guido, Annc-Marie, Andres,<br />

Heidy, Flaminio<br />

Eltern Zumstein-Hcsz<br />

Geschwister Znmstein, Hotel Bahnhos,<br />

Giswil<br />

Signora Cattabeni. Milano<br />

B e e r d i g u n g findet statt: Sonntag, den 19. Februar, 8.30 Uhr,<br />

in Giswil<br />

Siebenter in der Pfarrkirche Giswil: Montag, den 27. Februar.<br />

Sprach- und Handels-Diplom in 3—230 Christenlehre und Andacht.<br />

Fungmannschaft. Sofort nach der Christenlehre Versammlung im EWK<br />

der Familien Egger, Dillici und Britschgi. Psalter vor ausgesetztem<br />

hochwurdigsten Gut zur Sühne für die Fastnachtssünden. Hl. Messe in, Beinhaus '<br />

Ä e r . r °"^btem hochwst. Gut zur Sühne der Fnftnachtssünden. Hausjahrunb<br />

^an fl cr - Stiftjahrzeit für Balthasar Michel.<br />

der^Fa'mttwlder2 Jtttin ^^stinenztag. Austeilung der geweihten Asche. Hausjahrzeit<br />

^WtHHr.r,riPu°ü«* U £ b<br />

Stiftjahrzeit für Meister Matthias Durrer-Rohrer.<br />

Stlstiahrzelt für Franz Jmfeld-Abegg und Familie.<br />

samstag. Stlstmesse im Beinhaus für tz. H. Pfarrhelfer Josef Durrer.<br />

Sonntag, -öegmn des 40stündigen Gebetes. Missionspredigt und Opfer von tz. S> Vater Plattner,<br />

Punaml>swn, Indien.<br />

ngregatio». Generalversamniluna.<br />

JJJ'J li:'' 10 W- Messe, 0.00 Gottesdienst. 17.30 ureuzweg- und Segensandacht^<br />

Montag. i.M hl. Messe. 0.00 hl. Amt. Aelplerbruderschafts-Gedächtuis<br />

Dienstag. 8.00 Gottesdienst.<br />

'<br />

Aschermittwoch. 8.3öJJl)chenH)cthe, Amt und Austeilung der geweihten Asche<br />

^lostcrkirche. Sonntag. 7.30 und 17.30 Gottesdienst.<br />

'<br />

n?chtMnden 6 ° n " tQ0 ' 5,80 s,r ' Richte. 8.30 Gottesdienst. 13.00 Sühneandacht für die Fast'<br />

f" r Trau Josesina von Rotz-Omlin, Lehmatt taest 10431<br />

Freitag 15.00° Kreuzwegandacht^ Messe wird die geweihte Äsche aufgelegt.<br />

Pfarrei Sächseln<br />

Bunzeit<br />

gen Jahr soll sie besonders eine Zeit der Sühne und des' Beten's sein<br />

Im Heili'


arnen / Samstag, den 18. Februar <strong>1949</strong> 80. Jahrgang — Nr. 14<br />

M a l d n t t B o l t s s n i l k d<br />

D a s K r a f t w e r k a n d e r A a i n A l p n a c h<br />

Vorbemerkung der Redaktion:<br />

Nachdem unsere werten Leser bisher über das<br />

Kraftwerk an der Aa in Alpnach nur ungenügend<br />

orientiert werden konnten, haben wir<br />

einen Vertreter des Gemeinde-Elektrizitäts-<br />

Werkes Kerns und einem Vertreter des Gemeinde-Jnitiativkomitees<br />

Alpnach gebeten, über<br />

die Vorgeschichte, den heutigen Stand, die Wirtschaftlichen<br />

und rechtlichen Voraussetzungen des<br />

geplanten Elektrizitätswerkes Alpnach und die<br />

Frage der Stromverteilungsmöglichkeit in Rücksicht<br />

auf den heute bestehenden Stromlieferungsvertrag<br />

der Regierung mit Kerns ausführlich<br />

zu berichten.<br />

Anschließend lassen wir vorerst in Fortsetzungen<br />

die Studie von alt Regierungsrat Otto H e ß ,<br />

Verwalter des EWK., folgen.<br />

*<br />

Von einem in den beiden Gemeinden Tarnen und Alpnach<br />

im Jahre 1943 gebildeten Konsortium wurde der Regierung<br />

ein Projekt für die Erstellung einer Wasserkraftanlage an der<br />

Aa in Alpnach eingereicht, verbunden mit dem Gesuch um<br />

Konzessionierung dieses Werkes. Dem Gesuch war ein Bericht<br />

beigegeben, der in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht<br />

über diese Anlage Aufschluß gibt. Dieser Bericht ist unterzeichnet<br />

von Dr. Grüner für das Jngenieurbureau Dr. H. E.<br />

Grüner, Basel, und er trägt das Datum vom 2. Juli 1943.<br />

Seit dieser Zeit ist die Oesfentlichkeit über die weitere Ent-<br />

Wicklung und den heutigen Stand dieses Unternehmens nur<br />

Härlich und zum Teil in unzutreffender Weise orientiert worden.<br />

Dieser Umstand, sowie die Tatsache, daß es sich bei dieseni<br />

Erhaben für die Oesfentlichkeit und für den Kanton um eine<br />

Angelegenheit von großer Tragweite handelt, lassen eine<br />

Orientierung über den Werdegang und den derzeitigen Stand<br />

bfes Vorhabens als wünschenswert und angezeigt erscheinen,<br />

und wir hoffen mit diesen Darlegungen einem wiederholt<br />

bestellten Wunsche gerecht zu werden. Hiebei kann es sich<br />

elbstverständlich nur um eine Orientierung darüber handeln,<br />

as :n her Zwischenzeit für die Verwirklichung dieses Proektes<br />

unternommen wurde.<br />

Die Wasserkraftanlage.<br />

Der Ausbau des Kraftwerkes ist für eine Wassermenge von<br />

!v Kubikmeter in der Sekunde vorgesehen und das nutzbare<br />

Äefälle beträgt 20,80 Meter.<br />

Unter dem Titel „Energieproduktion" kommt der Bericht<br />

$n folgendem Resultat:<br />

Bei Ausnützung einer Wassermenge von 10 Kubikmeter<br />

zrgibt sich eine Leistung von 2210 Pferdekräften. Bei Korrektion<br />

des Sarnersees beträgt die ausgenützte Wassermenge 12<br />

Kubikmeter in der Sekunde, und die Leistung würde sich auf<br />

2560 Pferdekräfte erhöhen.<br />

Die hieraus sich ergebende Energieproduktion würde bei<br />

einem<br />

Ausbau aus 10 m°/sec. Ausbau auf 12 mVsec.<br />

Sommerenergie 6,97 Mill. Kilowattst. 6,66 Mill. Kilowattst.<br />

Winterenergie 5,76 Mill. Kilowattst. 6,02 Mill. Kilowattst.<br />

Total 11,83 Mill. Kilowattst. 12,68 Mill. Kilowattst.<br />

ergeben.<br />

Die Kosten der gesamten Anlage sind im Bericht mit 3,7<br />

Nillionen Franken berechnet, wobei für Unvorhergesehenes<br />

md Bauleitung 20°/« Inbegriffen sind.<br />

Die Wirtschastlichkeitsberechnung<br />

ergibt folgendes Resultat:<br />

' Für Amortisation, Betrieb und Unterhalt (Verzinsung<br />

ist nicht erwähnt) sind 8 °/o der Bausumme vorgesehen, d. h.<br />

3% von 3,7 Millionen Franken, sind Fr. 2960vv—. Die<br />

Produktionskosten pro Kilowattstunde würden sich gestützt<br />

hierauf ans Fr. 296 000 — : 11,83 Mill. Kilowattstunden gleich<br />

2,51 Rp. je Kilowattstunde stellen.<br />

Es kann selbstverständlich aus verschiedenen Gründen nicht<br />

in unsere Aufgabe fallen, die im Bericht niedergelegten technischen<br />

und wirtschaftlichen Berechnungen einer Prüfung oder<br />

gar Kritik zu unterziehen; diese Arbeit überlassen wir den<br />

Fachleuten.<br />

Dagegeu ist vom Standpunkt des fchon seit Jahren bestehenden<br />

und mit der Versorgung der sechs alten Gemeinden<br />

des Kantons Obwalden mit Elektrizität betrauten Elektrizi-<br />

Kttswerkes Kerns aus betrachtet, die<br />

„Verwendung der zu erzeugenden Energie"<br />

die wichtigste Frage und diesbezüglich heißt es im Bericht,<br />

!daß diese zur Versorgung des untern Teiles des Kantons Obwalden<br />

Verwendung finden soll.<br />

In Gemäßheit von Art. 38 des Kantonalen Wasserbau-<br />

Polizeigesetzes wurden die Projektakten am 12. Mai 1944 auf<br />

den Gemeindekanzleien von Sarnen und Alpnach zur öffentlichen<br />

Auflage gebracht. Die Frist für die Einreichung allfälliger<br />

Einsprachen erstreckte sich bis zum 26. Juni 1944.<br />

Es ist anzunehmen, daß eine Anzahl Useranstößer gegen<br />

eine allfällige Verschlechterung der Verhältnisse, die sich durch<br />

den Stau des Sarner Sees oder der Sarner Aa ergeben<br />

könnten, Einsprache erhoben.<br />

Die vom Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns mit Datum<br />

vmu 9. Juni 1944 erhobene Einsprache hatte nun keineswegs<br />

den Zweck, grundsätzlich gegen die Erstellung und den Betrieb<br />

dieses Kraftwerkes Stellung zu nehmen. Dagegen machte<br />

die Verwaltungskommission des Werkes alle Vorbehalte gegen<br />

die Verwendung der zu erzeugenden Energie im eigenen Kanton.<br />

.<br />

Verhandlungen hinsichtlich der Einsprachen sind mit denl<br />

Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns und, soviel uns bekannt ist,<br />

auch mit den übrigen Beschwerdeführern nicht aufgenommen<br />

worden, und so ruhte die Angelegenheit bis im Dezeniber 1947.<br />

Den Verhandlungen des Regierungsrates vom 6. Dezember<br />

1947 war zu entnehmen, daß vom Initiativkomitee für die<br />

Erstellung eines Kraftwerkes an der Aa in Alpnach ein „Ergänzungsprojekt"<br />

zum ursprünglich geplanten Werk eingereicht<br />

worden sei. Hierdurch veranlaßt, gelangten die Organe<br />

des Kernser Werkes am 30. Dezember 1947 nenerdings an die<br />

Regierung, um die früher schon erhobenen Einsprachen zu erneuern,<br />

und sie machten die Konzessionsbehörde ganz besonders<br />

darauf aufmerksam, daß nach ihrer Auffassung eine<br />

Konzession im Sinne des gestellten Gesuches, das für die Ver-<br />

Wendung des zu erzeugenden Stromes die Versorgung des<br />

untern Teiles des Kantons Obwalden vorsehe, nicht erteilt<br />

werden dürfe. Die Verwaltungsorgane des Elektrizitätswerkes<br />

Kerns glaubten sich zu dieser Ansichtäußerung gestützt aus solgende<br />

Tatsachen berechtigt:<br />

Mit Vertrag zwischen der Regierung und Kerns vom Jahre<br />

1923 wurde das Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns verpslichtet,<br />

die sechs alten Gemeinden Obwaldens während der ganzen<br />

Vertragsdauer, also bis 1964, zu Bedingungen mit elektrischer<br />

Energie zu versorgen, die für die Abonnenten in verschiedenen<br />

Punkten wesentlich vorteilhafter waren, als diejenigen der<br />

mitkonkurrierenden Centralschweizerischen Kraftwerke.<br />

Die Uebernahme solch schwerwiegender Verpflichtungen<br />

konnte selbstverständlich nur unter der Voraussetzung geschehen,<br />

daß die Vertragsdauer nicht willkürlich gekürzt werde.<br />

Ueberdies wurde dem Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns<br />

die Verpflichtung auferlegt, für den derzeitigen Verzicht auf<br />

den Rückkauf der Verteilungsanlagen in den Außengemeinden<br />

durch den Staat, an diesen eine Abfindungssumme<br />

von Fr. 59 999.— zu bezahlen.<br />

Anderseits hat sich die Regierung dem Elektrizitätswerk<br />

Kerns gegenüber im gleichen Vertrag verpflichtet:<br />

„keiner andern privaten oder öffentlichen Unternehmung<br />

auf ihrem Gebiete ein Recht zur Verteilung elektrischer<br />

Energie über öffentlichen Grund zu erteilen, noch selbst<br />

die Erstellung und den Betrieb solcher Anlagen in diesem<br />

Gebiete zu übernehmen."<br />

Im Amtsblatt vom 12. Februar 1948 erfolgte die Bekanntmachung<br />

über die öffentliche Auflage des Ergänzungsprojektes<br />

mit einer Einsprachefrist bis 28. März 1948.<br />

Zur möglichsten Abklärung in rechtlicher Beziehung der<br />

von den beiden Gemeinden in Aussicht genommenen Unternehmung,<br />

hat die Regierung bei Herrn Professor Oswald in<br />

Freiburgt ein Rechtsgutachten eingeholt, und für das Gemeinde-Elektrizitätswerk<br />

Kerns hat der inzwischen verstorbene<br />

alt Bundesrichter Dr. Jaeger die in dieser Sache an ihn gestellten<br />

Fragen beantwortet.<br />

Beide Gutachten sind in hohem Maße geeignet, nicht nur<br />

der Regierung und dem Kernser Werk, sondern auch den<br />

Interessenten für das Alpnacher Projekt als Wegleitung zu<br />

dienen, und sie bestärken ganz besonders den von Kerns eingenommenen<br />

Standpunkt.<br />

Im Juli 1948 stellte die Regierung den Gemeinden Sarnen<br />

und Alpnach den Enwurf zu einer Konzession zu, von dem<br />

auch Kerns Kenntnis erhielt. In diesem, wie auch in den<br />

spätern, teilweise abgeänderten Entwürfen, bildete für die<br />

Konzessionsbewerber der Art. 3 den Stein des Anstoßes.<br />

Derselbe hat folgenden Wortlaut:<br />

,,a) Hinsichtlich der Verteilung der erzeugten Energie<br />

werden der Stromlieferungsvertrag zwischen dem Kanton<br />

einerseits und dem Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns<br />

anderseits, vom 10. August/8. September 1923, sowie die<br />

Vereinbarungen mit den Centralschweizerischen Kraftwerken,<br />

Luzern, gemäß Konzession vom 27. Dezember<br />

1919 und dem Abkommen vom 29. Januar 1921 ausdrücklich<br />

vorbehalten. Es wird somit festgestellt, daß es<br />

sich bei der in Art. 2 umschriebenen Verleihung von<br />

seiten des Staates nur um eine Konzession für den Bau<br />

eines Kraftwerkes an der Sarner Aa und nicht um eine<br />

Konzession für eine Stromverteilung im Kanton Obwalden<br />

handelt. Der Konzessionär haftet dem Kanton für<br />

ihm diesbezüglich allenfalls entstehende Nachteile und<br />

Kosten.<br />

b) Sollte bezüglich der Befugnis zur Stromverteilung<br />

in den rechtlichen Voraussetzungen eine Aenderung eintreten<br />

und sollten die Bestimmungen unter lit. a dadurch<br />

teilweise dahinfallen oder eingeschränkt werden,<br />

so bleiben die übrigen Konzessionsbestimmungen dadurch<br />

unberührt."<br />

Es war für die Konzessionsbehörde selbstverständlich nicht<br />

zu umgehen, daß sie die- den Centralschweizerischen Kraftwerken<br />

und Kerns gegenüber eingegangenen Verpflichtungen auch in<br />

der Konzession für das Alpnacher Werk vorbehalten mußte.<br />

Dieser Umstand führte dazu, daß die Konzessionsbewerber<br />

wohl im Besitze einer Konzession waren, die jedoch nicht befriedigen<br />

konnte, das heißt das Vorhaben, die zu erzeugende<br />

Energie für die Versorgung der beiden Gemeinden Sarnen<br />

und Alpnach zu verwenden, konnte damit nicht verwirklicht<br />

werden.<br />

Anläßlich einer Versammlung vom 2. April <strong>1949</strong> in Sarnen,<br />

an der Vertreter aus allen Gemeinden des Kantons anwesend<br />

waren, machte Herr Landammann Odermatt die Mitteilnng,<br />

daß von seiten der Gemeinden Sarnen und Alpnach<br />

eine staatsrechtliche Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht<br />

worden sei, die sich gegen den zwischen der Regierung und<br />

Kerns im Jahre 1923 abgeschlossenen Stromliefernngsvertrag<br />

richte. Schon bei diesem Anlasse und am 14. April <strong>1949</strong> schriftlich,<br />

wurde bei der Regierung das Gesuch gestellt, es möchte<br />

dem Elektrizitätswerk Kerns diese Rekursschrift ebenfalls zur<br />

Kenntnis gebracht werden.<br />

Mit Schreiben vom 18. April <strong>1949</strong> lehnte die Regierung<br />

dieses Gesuch jedoch ab, indem es sich vorläufig nur um eine<br />

„rein vorsorgliche Beschwerde" handle.<br />

Mit Datum vom 8. August <strong>1949</strong> reichte Herr Dr. Fischer in<br />

Luzern für die beiden Gemeinden nenerdings eine staatsrechtliche<br />

Beschwerde ein, die sich aber formell nicht gegen Kerns,<br />

bzw. gegen den Stromlieferungsvertrag, sondern gegen den<br />

Art. 3 des von der Regierung den beiden Gemeinden zugestellten<br />

Konzessionsentwurfes richtet.<br />

Mit der Eiureichung dieser Beschwerde wurde diejenige<br />

vom 16. März 194.9 gegenstandslos, und in der nun eingereichten<br />

werden folgende Anträge gestellt:<br />

„1. Es sei festzustellen, daß im Kanton Unterwalden ob<br />

dem Wald ein kantonales Elektrizitätsverteilnngsund<br />

Elektrizitätsverkaufsmonopol weder in der Verfasfung<br />

noch in der Gesetzgebung rechtliche Begründuug<br />

findet und daher nicht besteht.<br />

2. Der Entscheid des Regierungsrates des Kantons<br />

Unterwalden ob dem Wald bzw. dessen Konzessionsakt<br />

vom 13. 6. 49, womit den Rekurreuten die Konzession<br />

zur Nutzbarmachung der Wasserkräfte der<br />

Sarner Aa zwischen dem Vierwaldstätter See und<br />

der Einmündung des Unterwasserkanals der AG.<br />

Parqueterie nnd Baugeschäft I. Durrer, Kägiswil,<br />

erteilt wird, sei, soweit damit den Beschwerdeführern<br />

als Konzessionär verboten wird, die vom konzessiv?<br />

nierten Werk erzeugte Energie auf den Gebieten der<br />

Gemeinden Sarnen und Alpnach zu verteilen (Art.<br />

3 a des Konzessionsaktes) und an Dritte direkt abzugeben,<br />

als nichtig und unverbindlich zu erklären und<br />

aufzuheben.<br />

3. Es sei der vorliegenden Beschwerde aufschiebende<br />

Wirkung zuzusprechen.<br />

4. Unter Kostenfolge für den Staat Unterwalden ob<br />

dem Wald."<br />

Es kann nicht in unsere Aufgabe fällen, die in der Beschwerdeschrift<br />

dargelegte rechtliche Begründung dieses Verlangens<br />

der Kritik zu unterziehen; hierüber wird das Urteil<br />

des Bundesgerichtes Aufschluß geben. Was wir jedoch nicht<br />

unterlassen dürfen, das ist die Prüfung der materiellen Begründuug,<br />

die Herr Dr. Fischer, offenbar gestützt auf die ihm<br />

von Sarnen und Alpnach zur Verfügung gestellten Unterlagen,<br />

vorgenommen hat.<br />

Die Gemeinden wollen glaubhaft machen, die Regierung<br />

habe im Jahre 1923 den Vertrag mit Kerns, ohne die Gemeinden<br />

zu begrüßen, abgeschlossen.<br />

Wir sind aber in der Lage, dieses Argument an Hand<br />

eines von der Standeskanzlei abgefaßten Konferenzprotokolls<br />

als unzutreffend zu beweisen. Mit einem Zirkularschreiben<br />

vom 18. August 1923 hat nämlich der Regierungsrat die Einwohnergemeinderäte<br />

der sechs alten Gemeinden Obwalden zu<br />

j einer Besprechung der mit den Centralsweizerischen Kraft-<br />

•' werken und dem Gemeinde-Elektrizitätswerk Kerns bereinigten<br />

Stromlieferungsverträge eingeladen, die sodann am 25.<br />

August 1923 auf dem Rathaus in Sarnen stattfand. Bevor<br />

sich der Regierungsrat, so wird in dem Zirkularschreiben<br />

unter auderm ausgeführt, zugunsten des einen oder andern<br />

Kontrahenten entscheidet, will er nicht ermangeln, die Ansichten<br />

der fünf Gemeinden über diese Frage zu vernehmen.<br />

Tatsache ist es uun, daß sich kein Vertreter dieser Gemeinden<br />

gegen den Vertrag mit Kerns ausgesprochen hat; das<br />

Gegenteil ist der Fall. Gerade die Gemeindevertreter von<br />

Sarnen gaben, gestützt auf die tagszuvor stattgefundene antzerordentliche<br />

Gemeinderatssitzung die Erklärung ab, daß der<br />

Gemeinderat von Sarnen grundsätzlich einstimmig aus dem<br />

Standpunkt stehe, daß unter gleichen Bedingungen der Vertragsabschluß<br />

mit Kerns erfolgen solle.<br />

Es darf wohl angenommen werden, daß die Genehmigung<br />

des Vertrages mit Kerns am 8. September 1923 durch<br />

die Regierung gestützt auf das Kouferenzergebnis erfolgte.<br />

Wenn sich nuu die Gemeindebehörden von Sarnen und<br />

Alpnach heute darauf berufen, sie hätten die Annahme des<br />

Vertrages nachträglich abgelehnt, so ändert das an den im<br />

Konferenzprotokoll festgelegten Tadsachen nichts und die Gemeinden<br />

hätten allen Grund, der Regierung für den mehrheitlich<br />

vorgenommenen Vertragsabschluß dankbar zu sein.<br />

Fortsetzung folgt.


Aast«achts-Feuilleton<br />

®ie ^om Hs>en<br />

oder Die Fahne des wilden Jägers.<br />

Vorbemerkung D. R. (Ans Raumgründen hier statt<br />

ini Fastnachtsblatt.)<br />

Leider war unser Feuilleton „Bärädi, der wilde<br />

Jäger" ein vollständiger Mißgriff. Auf Wunsch pädagogischer-<br />

und Wilderer-Kreise wurde es wegen<br />

Ansteckungsgefahr abgesetzt!<br />

Bäreichans bebte vor Zorn. Man hätte dem spindeldürren<br />

Männlein nie diese Straft der Worte zugetraut als er in die<br />

Menge rief: „Nieder mit den Verrätern". Sein Freiheitswille<br />

hatte keine Grenzen. Der Gedanke, daß einige Raubbau an<br />

der Freiheit übten, brach ihm schier das Herz. Er rief daher<br />

seine Getreuen zusammen.<br />

Stockdunkel war die Nacht als sie sich int Bärengraben,<br />

an jenem Ort zusammenfanden, wo weiland Leo Löwenherz<br />

den letzten Bären erlegte. Nur ab und zu jagte ein Wolkenfetzen<br />

am Mond vorbei, der die ersten Gesichter der Freiheits-<br />

Helden gespenstig und mit fahlem Licht beleuchtete. Stumm<br />

scharten sich die Mannen um ihren Hans, der auf einem Bierfaß<br />

stand und also airhub:<br />

„Obivalduer, Freunde, Jäger! Wie lange noch währt uusere<br />

Geduld, wie lange noch läßt es unsere weise und gütige<br />

Regierung zu, daß Verräter, verruchte Menschen, unsere<br />

schwer erworbene Freiheit in Gefahr bringen können. Unsere<br />

heiligsten und größten Bolksrechte stehen auf dem Spiel.<br />

Doch das traurigste ist, daß sich diese Verräter unter unsern<br />

Reihen befinden (drohendes Volksgemurmel!) Sie wollen uns<br />

das heiligster Recht der freien Jagd nehmen. Sie wollen<br />

unser Jagdrecht verkaufen. Ihr Losnngswort ist Revier!<br />

Das häßlichste Wort, das jedes Jägerherz in Wallung bringen<br />

muß. <strong>Obwaldner</strong>, Frennde, Jäger, eine neue Rütlizeit, eine<br />

Zeit der Freiheitsbewegung ist angebrochen. In entscheidender<br />

Stunde, wo das Sein oder Nichtsein unseres Landes auf<br />

dem Spiele steht, wollen wir in Ruhe und angestammter Besonnenheit<br />

raten und taten. Ich eröffne die Diskussion. Wir<br />

wollen beraten, wie wir diese Verräterklique unschädlich umchen<br />

können."<br />

Mit einem großen ausatmenden Schnauf stieg er vorn<br />

Bierfaß herunter. Seine Rede hatte alle freiheitsliebenden<br />

Herzen entzündet. Leimhof, ein Mann, der regen Anteil<br />

nahm an Fischeinsatz und Wildererschutz „fleitete" mit den<br />

Händen und rief „Saperment, Saperment". Alsdann stieg<br />

ein Jäger auf das Bierfaß und schrie mit gellender Stimme,<br />

wie beschwörend in die Nacht hinaus: „Wir verlangen die<br />

Todesstrafe der Jnifiziafitanten! An den Galgen mit den Verschwörern!"<br />

Ein anderer, der nicht minder besonnen war, rief<br />

hinaus: „Privatiers und Leuten, die An der Halden wohnen,<br />

ist die bürgerliche Ehrenfähigkeit wegzunehmen". So ging die<br />

Beratung eine Weile hin nnd her. Schließlich fiel der Antrag,<br />

man soll durch eine heroische Tellentat dein Volke beweisen,<br />

wie ernst man es mit den Freiheitsrechten nehme. Man soll<br />

eine Fahne erstellen und einen Aufruf ans Volk ergehe<br />

lassen, sich im Schatten der Fahne zu scharen. Alle verräth<br />

schen Elemente feien auszubürgern, wenn nicht dies, so doch<br />

aus dem Verein der freiheitsliebenden Jäger auszuftoß^<br />

Dieser Vorschlag wurde mit jubelnder Begeisterung ang^'<br />

nommen.<br />

Man- bestellte eine Kommission, die die Frage zu ptüf eil<br />

hatte, wie die Fahne aussehen müsse, welchen Spruch nii t<br />

goldenen Lettern darauf gezeichnet werden solle.<br />

Bärenhans saß mit finstern Blicken da. Alles war<br />

doch schien ihm das alles viel zu wenig im Vergleich zu fo e ,<br />

Schandtaten der Revierjagdinifiazifitanten. Denn es ging Ullt<br />

mehr. Eine Bewegung im Volke soll ausgelöst werden. Ex<br />

dachte an Demonstrationen. Vielleicht auch an einen tellisch^<br />

Apfelschutz im Angesicht des Rathauskellers oder gar an einer,<br />

Regierungssturz, zum allermindestens aber an eine Abänderung<br />

der Jagdvorschrifen. Zum allermindesten sollte ansch%<br />

ßend an den letzen Jagdtag noch ein Jagdtag offen bleiben<br />

Mitternacht war es als man sich im Reden erschöpft hatte<br />

Man beschloß mit großer Mehrheit, diese schicksalsschwere<br />

Stunde mit einem Gemspfeffer, eigens aus dem Banngebiet<br />

hergeholt, zu beschließen.<br />

Im Rathauskeller fand anschließend noch eine Sondersitzung<br />

statt. Die Sitzung dauere vom Schmutzigen Donnerstag<br />

bis zum Aschermittwoch.<br />

Am andern Tag flatterte als provisorische Fahne beim<br />

Bärengraben an einer „Chifelstickelä" bereits ein Nachthemd<br />

als Symbol, daß etwas geschehen sei.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, IS. Februar.<br />

9.30 Geistliche Musik. 9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

12.00 Coucertiuo. 12.40 Werke europäischer Meister.<br />

13.25 Ein „Trachtechor" singt. 13.45 Landwirtschaftlicher Vortrag.<br />

14.05 Ein Gedichtzyklus. 15.00 Sonntagsgeschichte. 15.30<br />

Eishockeyspiel, Reportage. 17.00 Toggeburger Trachtelüt,<br />

Singspiel. 18.05 Mnsik von Paul Bonnan. 18.40 Jnventionen<br />

von Bnonporti. 19.00 Englische Unterhaltungsmusik. 20.19<br />

Lieder und Volksweisen. 20.45 „Mordnacht", Hörspiel. 22.05<br />

Fastnächtlicher Kehraus.<br />

Montag, 20. Februar.<br />

11.00 Aus Werken von Puccini. 12.15 Ein belgisches Accordvon-Quartett.<br />

12.40* Studioorchester. 13.45 Lieder vou<br />

Hans Roelli. 14.00 Für die Frauen. 15.20 Schulfunk. 16.09<br />

Konzert im theateralischen Stil 16.15 Keine Angst vor Diät!<br />

Plauderei. 16.39 Preisträger des „Concours international d'<br />

exvcution musicale". 17.30 Nathan der Weise. 18.09 Tanzweisen<br />

aus dem Engadin. 18.39 Jazz-Session. 18.50 Ouverture.<br />

20.09 Der Unterweltbürger, Dialekthörspiel. 21.39 Carl<br />

Seemann, Klavier.<br />

Dienstag, 21. Februar.<br />

10.20 Schulfunk. 11.09 Radioorchester. 11.30 Zwölftoumusik.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Englische Militärkapellen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische halbe Stunde. 13.4z<br />

Zigeunerlieder. 14.00 Leichte Musik. 16.00 Walzerklänge. 16.1g<br />

Dialektvorlesung. 16.30 Tanzmusik. 17.00 Eigenaufnahmen.<br />

17.30 Kinderstunde. 18.10 Schweizer Liederspiel. 20.09 Sin-'<br />

foniekonzert. 21.40 Grenzgänger. 22.05 Zürcher Jazzkonzert.<br />

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Cf 2.<br />


Tarnen / Mittwoch, den 23. Februar <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Rr. 15<br />

M O n e r M föfreunö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 83<br />

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Obwafden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

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D a s E r g e b n i s d e r natwnalriitlichen<br />

Die Vorlage geht wieder an den Ständerat.<br />

Mit gespanntem Interesse sah man der Gesamtabstimmung<br />

über die vom Nationalrat in seiner Art bereinigten Bundesfinanzreformvorlage<br />

entgegen. Hätte es sich um eine Schlußabstimmung,<br />

also um eine endgültige Stellungnahme des<br />

Nationalrates gehandelt, so wäre der Entscheid wohl anders<br />

ausgefallen. Aber es ging nicht nm einen endgültigen Entscheid,<br />

sondern um die Frage, ob nun auch der Ständerat<br />

nochmals zur Vorlage Stellung nehmen soll oder nicht, das<br />

heißt, ob das Signal zu einem Versuch zur Differenzenbereinigung<br />

freizugeben sei. Das aber wollten nicht nur die Befürworter<br />

dieser Vorlage, sondern auch die Gegner einer zentralistischen<br />

Bundesfinanzreform und deshalb fiel der Entscheid<br />

in bet Gesamtabstimmung positiv aus. Der Wille, nicht in<br />

diesem Moment Kurzschluß zu machen, war sogar so stark,<br />

daß auch die Gegner der direkten Bundessteuer eine sichere<br />

Ja-Mehrheit einem Zufallsentscheid vorzogen. Und dieser<br />

Ueberlegung ist es zuzuschreiben, daß das<br />

Ergebnis der Gesamtabstimmung<br />

etwas besser ausfiel, als noch am Vorabend erwartet werden<br />

konnte. Mit 102 Ja gegen 68 Nein bei 6 Enthaltungen und<br />

17 Absenzen hat der Nationalrat in der Abstimmung unter<br />

Namensausruf dem nationalrätlichen Verhandlungsergebnis<br />

z u.g e st i m m t. Mit Ja stimmten diesmal auch ausgesprochene<br />

Gegner der direkten Bundessteuer, weitere 6 enthielten<br />

sich der Stimme, und eine schöne Zahl Unbekehrter fehlte bei<br />

der Abstimmung demonstrativ.<br />

Aber nicht nur diese Tatsachen zeigen die Problematik<br />

dieser Ja-Mehrheit. Wie fragil diese ist, bewies vor allem die<br />

sozialistische Fraktionserklärung, die der Abstimmung<br />

vorausging: Die Sozialdemokraten sind mit der<br />

Vorlage ganz und gar nicht zufrieden, sie behalten sich ihre<br />

Stellungnahme in der Schlußabstimmung ausdrücklich vor und<br />

stimmen in der Gesamtabstimmung nur mit Ja, um den Versuch<br />

zur Differenzbereinigung zu ermöglichen. Bevor die<br />

Sozialdemokraten also ihr Ja gaben, disqualifizierten sie die<br />

Vorlage als unannehmbar und untauglich. Zählt man aber<br />

die 44 sozialistischen Ja von der Mehrheit ab, so verbleiben<br />

noch ganze 58 Ja-Stimmen — worunter 33 Freisinnige, 18<br />

Bauernparteiler und 5 Demokraten, Zigerli und der Freiburger<br />

Konservative Herren, der einem Irrtum zum Opfer gefallen<br />

ist und dessen Ja höchst „unecht" ist. Sicher: Auch die<br />

Befürworter der direkten Bundessteuer und der zentralistischen<br />

Bundesfinanzreform werden sich hüten, von einem Sieg zu<br />

sprechen. Der Hauptharst der Gegner der Steuerzentralifation,<br />

der sich in der Gesamtabstimmung aus 33 Katholisch-Konservativen,<br />

15 Freisinnigen und 6 Liberalen zusammensetzte —<br />

zu ihnen stießen aus ganz andern Gründen die 9 Unabhängigen<br />

und 5 Nicolisten — ist mit dem Ergebnis der Gesamtabstimmung<br />

vollauf zufrieden. Ja noch mehr: Das Ergebnis<br />

entspricht auch ihrem Wunsche: Die Vorlage geht nun wieder<br />

an den Ständerat, die Differenzenbereinigung wird fortgesetzt,<br />

die Vorlage bleibt in der Beratung — und erst wenn die<br />

Differenzenbereinigung die Unmöglichkeit dieser Vorlage unter<br />

unmißverständlichen Beweis gestellt hat, wird der Moment<br />

gekommen sein, wo sich Bundesrat und Räte vor die Frage<br />

„Was nun?" gestellt sehen.<br />

B u n d e s f i n a n z r e f o r m - S e f f w n<br />

Was ist von der nationalrätlichen Bundesfinanzreform<br />

zu halten?<br />

Diese Frage hat Nationalrat Holen st ein, der Chef<br />

der katholisch-konservativen Fraktion, die während der ganzen<br />

Session eine Geschlossenheit dokumentiert hat, die den Neid<br />

mancher andern Gruppe erregen konnte, in einem stark beachteten<br />

Votum vor dem Haupttentscheid über die direkte<br />

Bundessteuer beantwortet, indem er sich mit dem freisinnigen<br />

Antrag Dietschi auseinandersetzte, der nun plötzlich auf ein<br />

Bundessteuererträgnis von nur 120 Millionen hinauslief.<br />

Als beachtenswerter und treffender Kommentar zum Bundesfinanzreformprojekt,<br />

wie es nun aus den Verhandlungen des<br />

Nationalrates hervorgegangen ist, geben wir im folgenden die<br />

Ausführungen des konservativen Fraktionschefs in den wesentlichen<br />

Partien. Nationalrat Holenstein sagte:<br />

Die Annahme des Tarifes Dietschi hat wieder einmal die<br />

Schnellebigkeit unserer Zeit dokumentiert. In den vielen und<br />

langen Sessionen der Kommissionen wurde in ungezählten und<br />

ernsten Worten immer wieder die Forderung aufgestellt, es<br />

müsse unbedingt der Ausgleich zwischen Ausgaben und Einnahmen<br />

geschaffen werden. In Pontrefina hat uns gerade<br />

Herr Dietschi mahnend zugerufen: „Nichts ist gefährlicher, als<br />

einen Plafond festzulegen, der der Wirklichkeit nicht standhalten<br />

kann." Und der gleiche Herr Dietschi war der Auffassung,<br />

150 Millionen für Unvorhergesehenes sei viel zu<br />

wenig — er beantragte 200 Millionen. Und immer hörte man<br />

den Refrain: Die Tilgungssteuer müsse die Mittel bringen,<br />

um den Ausgleich zu schaffen!<br />

Der Ton wechselte im Dezember, als der Tarif vorgelegt<br />

wurde und klar wurde, was die Theorie kostet. Die Sorge um<br />

den Ausgleich begann zu schwinden. Der vom Bundesrat vorgeschlagene<br />

Tarif hätte dem Bund 164 Millionen einbringen<br />

sollen. Herr Dietschi schlug eine mildere Variante vor, die aber<br />

dem Bunde noch 150 Millionen eingebracht hätte — 15 Millionen<br />

Ausfall ließe sich verantworten, wurde erklärt. Heute<br />

nun stehen wir dem neuen Tarif nach dem Antrag Dietschi vor<br />

einem Ausfall von 40 Millionen und der Antrag Schmid<br />

hätte einen Ausfall von 30 Millionen gebracht. Aber heute<br />

war vom so eindringlich geforderten Ausgleich des Zukunftsbudgets<br />

nicht mehr die Rede. Das ganze Zahlengebäude ist ins<br />

Schwarken gekommen — und daraus ergeben sich z w e i F o l -<br />

gerungen:<br />

1., Die Zahlen des Departements und der Kommissionsmehrheit,<br />

die während den Vorberatungen immer als<br />

Minimum dargestellt wurden, gelten plötzlich nicht mehr.<br />

An die Stele des früheren Zweckpessimismus tritt nun<br />

ein rosiger Optimismus — alles aus dem einen Grund,<br />

um die direkte Bundessteuer zu retten. Damit ist das<br />

Mißtrauen gegen die offiziellen Zahlen bestätigt und die<br />

Verantwortung für das, was kommt, vor der Oesfentlichkeit<br />

festgestellt.<br />

2. Wenn die Finanzreform nach Auffassung der Mehrheit<br />

dieses Rates nun mit einem Bundessteuererträgnis von<br />

120 Millionen durchgeführt werden kann, so könnte sie<br />

bei gutem Willen auch ohne direkte Bundessteuer durchgeführt<br />

werden.<br />

Die grundsätzlichen Einwendungen gegen die direkte Bundessteuer<br />

werden nicht dadurch behoben, daß man den Tarif etwas<br />

mildert. Durch eine solche Tarifmilderung werden weder die<br />

steuerpolitischen Nachteile des Nebeneinanders zweier Steuersysteme<br />

mit all ihren Schikanen, noch die staatspolitischen Befürchtungen<br />

beseitigt und auch die Steuerbureaukratie des<br />

Bundes bleibt. Der Versuch, durch den Antrag Obrecht die<br />

Härten etwas zu mildern, hat der Rat heute abgelehnt. So<br />

stellt sich die Frage: Lohnt und rechtfertigt sich bei einem Ertrag<br />

von 120 Millionen für den Bund eine direkte Bundessteuer<br />

mit all ihren Nachteilen und Gefahren? Wer nicht ein<br />

geschworener Befürworter des.Prinzips der direkten Bundessteuer<br />

ist, muß diese Frage verneinen. Die katholisch-konservative<br />

Fraktion beantragte deshalb Streichung der Bestimmung<br />

über die direkte Bundessteuer.'<br />

Die Schweizerische Konservative Volkspartei wird an dieser<br />

Stellungnahme festhalten, heute und morgen.<br />

Das Kesseltreiben gegen den Ständerat<br />

ist in den Linksparteien wieder einmal im schönsten Gange.<br />

So behauptet Nationalrat Meierhans in Nr. 24 des Zürcher<br />

„Volksrecht" vom 29. Januar, die Ständeräte hätten die Abficht<br />

gehabt, dem Nationalrat das Tempo der Beratungen über<br />

die Bundesfinanzreform vorzuschreiben. Und zwar, „weil sie,<br />

man darf schon sagen, in einer unbegreiflich oberflächlichen<br />

Weise mit der Bundesfinanzreform in anderthalb Tagen „sertig"<br />

wurden — fragt nur nicht wie!<br />

Begreiflicherweise hat Nationalrat Meierhans keine Freude<br />

an den von föderalistischem Geiste geleiteten Beschlüssen<br />

des Ständerates, denn er wünscht sich eine stramm statistischzentralistische<br />

„Lösung" mit direkter Richtung auf den Staatssozialismus.<br />

Deswegen aber die ständerätliche Beratung als<br />

„unbegreiflich oberflächlich" zu diffamieren, ist schon ein starkes<br />

Stück. Der Ständerat hat nämlich nicht anderthalb Tage,<br />

sondern dreieinhalb voll ausgefüllte Tage mit intensivstem<br />

Sitzungsbetrieb zur Behandlung der Bundesfinanzreform verwendet.<br />

Gemäß stenographischem Belletin der Sommersession<br />

1948 — das auch Herrn Meierhans bekannt sein sollte! — behandelte<br />

der Ständerat in sechs Sitzungen vom 16., 17., 18.<br />

und 19. Juni die Bundesfinanzreform. Von den 44 Ständeräten<br />

beteiligten sich nicht weniger als 30 an der Aussprache,<br />

und es fielen nicht weniger als 90 Voten aus der Ratsmitte,<br />

wozu noch 10 Interventionen von Bundesrat Nobs hinzukamen.<br />

Das ist die Wahrheit, die jeder kennen kann, dem es<br />

um die Wahrheit und nicht um eine durchsichtige Hetze geht.<br />

O b w a l d e n<br />

Wahl des Bankdirektors. In den „Luzerner Neuesten<br />

Nachrichten" wird aus Obwalden in einer Einsendung geschrieben,<br />

es werde dem Kantonsrat nur eine Kandidatur vor?<br />

geschlagen, die dem Verwaltungsratspräsidenten genehm sei.<br />

Ich stelle der Wahrheit gemäß fest, daß über diese Wahlangelegenheit<br />

im Verwaltungsrat von Anfang an stets vollst<br />

ä n d i g e Einigkeit herrschte. Bitte, bei der Wahrheit<br />

bleiben!<br />

Dr. W. Amstalden.<br />

Ein guter Anfang. Auf die Einladung des Schweizerischen<br />

katholischen Frauenbundes zum Jungbäuerinnenk<br />

u r s in „Obkirchen", Sächseln, meldeten sich so viele Frauen<br />

und Töchter, daß der Kurs zweimal vollbesetzt durchgeführt<br />

wurde.<br />

D a s Fräulein von Scuderi<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Cardillac mochte den Eindruck, den seine Worte auf mich<br />

gemacht, wahrnehmen und nach seiner Art deuten. Dir scheint,<br />

sagte er, mein Vorhaben zu behagen. Gestehen kann ich wohl,<br />

daß eine tief innere Stimme, sehr verschieden von der, die<br />

Blutopfer verlangt wie ein gefräßiges Raubtier, mir befohlen<br />

hat, daß ich solches tue. Manchmal wird mir wunderlich im<br />

Gemüte — eine innere Angst, die Furcht vor irgend etwas<br />

Entsetzlichem, dessen Schauer aus einem fernen Jenseits herüber<br />

wehen in die Zeit, ergreift mich gewaltsam. Es ist mir<br />

dann sogar, als ob das, was der böse Stern begonnen durch<br />

mich, meiner unsterblichen Seele, die daran keinen Teil hat,<br />

zugerechnet werden könne. In solcher Stimmung beschloß ich,<br />

für die heilige Jungfrau in der Kirche zu St. Eustache eine<br />

schöne Diamantenkrone zu fertigen. Aber jene unbegreifliche<br />

Angst überfiel mich stärker, so oft ich die Arbeit beginnen<br />

wollte, da unterließ ich es ganz.<br />

Jetzt ist es mir, als wenn ich der Tugend und Frömmigkeit<br />

selbst demutsvoll ein Opfer bringe und wirksame Fürspräche<br />

erflehe, indem ich der Scuderi den schönsten Schmuck<br />

sende, den ich jemals gearbeitet. Cardillac, mit Eurer ganzen<br />

Lebensweise, mein Fräulein, auf das genaueste bekannt, gab<br />

mir nun Art und Weise, sowie die Stunde an, wie und wann<br />

24<br />

ich den Schmuck, den er in ein sauberes Kästchen schloß, abliefern<br />

sollte.<br />

Mein ganzes Wesen war Entzücken, denn der Himmel<br />

selbst zeigte mir durch den freventlichen Cardillac den Weg,<br />

mich £u retten, aus der Hölle, in der ich, ein verstoßener Sünder,<br />

schmachte. So dachte ich. Ganz gegen Cardillacs Willen<br />

wollte ich bis zu Euch dringen. Als Anne Brussons Sohn,<br />

als Euer Pflegling gedacht ich mich Euch zu Füßen zu werfen<br />

und Euch alles — alles zu entdecken. Ihr hättet, gerührt<br />

von dem namenlosen Elend, das der armen, unschuldigen<br />

Madelon drohte bei der Entdeckung, das Geheimnis beachtet)<br />

aber Euer hoher, scharfsinniger Geist fand gewiß sichere<br />

Mittel, ohne jene Entdeckung der verruchten Bosheit Cardillacs<br />

zu steuern. Fragt mich nicht, worin diese Mittel hätten<br />

bestehen sollen, ich weiß es nicht — aber daß Ihr Madelon<br />

und mich retten würdet, davon lag die Ueberzeugung fest in<br />

meiner Seele, wie der Glaube an die trostreiche Hilfe der<br />

heiligen Jungfrau.<br />

Ihr wißt, Fräulein, daß meine Absicht in jener Nacht fehlschlug.<br />

Ich verlor nicht die Hoffnung, ein.andermal glücklicher<br />

zu sein. Da geschah es, daß Cardillac plötzlich alle Munterkeit<br />

verlor. Er schlich trübe umher, starrte vor sich hin, murmelte<br />

unverständliche Worte, focht mit den Händen, Feindliches<br />

von sich abwehrend, sein Geist schien gequält von bösen<br />

Gedanken.<br />

So hatte er es einen ganzen Morgen getrieben. Endlich<br />

setzte er sich an den Werktisch, sprang unmutig wieder auf,<br />

schaute durch das Fenster und sprach ernst und düster: Ich<br />

wollte doch, Henriette von England hätte meinen Schmuck<br />

getragen! Die Worte erfüllten mich mit Entsetzen! Nun wußt'<br />

ich, daß sein irrer Geist wieder erfaßt war von dem abfcheulichen<br />

Mordgespenst, daß des Satans Stimme wieder laut geworden<br />

vor seinen Ohren. Ich sah Euer Leben bedroht von<br />

dem verruchten Mordteufel. — Hatte Cardillac nur seinen<br />

Schmuck wieder in Händen, so wäret Ihr gerettet. Mit jedem<br />

Augenblick wuchs die Gefahr. Da begegnete ich Euch auf dem<br />

Pontneuf, drängte mich an Eure Kutsche, warf Euch jenen<br />

Zettel zu, der Euch beschwor, doch nur gleich den erhaltenen<br />

Schmuck in Cardillacs Hände zu bringen. Ihr kamt nicht.<br />

Meine Angst stieg bis zur Verzweiflung, als andern Tages<br />

Cardillac von nichts anderem sprach als von dem köstlichen<br />

Schmuck, der ihm in der Nacht vor Augen gekommen. Ich<br />

konnte das nur auf Euren Schmuck deuten, und es wurde<br />

mir gewiß, daß er über irgendeinem Mordanschlag brüte, den<br />

er gewiß schon in der Nacht auszuführen sich vorgenommen.<br />

Euch retten mußte ich, und sollte es Cardillacs Leben kosten.<br />

So wie Cardillac nach dem Abendgebet sich wie gewöhnlich<br />

eingeschlossen, stieg ich durch ein Fenster in den Hof, schlüpfte<br />

durch die Oeffnung in der Mauer und stellte mich unsern in<br />

den tiefen Schatten. Nicht lange dauerte es, so kam Cardillac<br />

heraus und schlich leise durch die Straße fort. Ich hinter ihm<br />

her.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Das stellt nicht nur der Veranstalterin, vor allem auch den<br />

Bäuerinnen der Jnnerschweiz ein gutes Zeugnis aus. Das<br />

Bedürfnis nach Weiterbildung haben nur jene Menschen, welche<br />

ihren Beruf mit Liebe, Freude und Hingabe ausüben.<br />

In seiner klangvollen Heimatsprache gab H. H. Dr. Pater<br />

H u g o M ü l l e r, Sarnen, einen wirtschaftspolitischen Ueberblick.<br />

Er verstand es, die Teilnehmerinnen für ihre Gabe —<br />

Aufgabe — und Hingabe-zu begeistern. Praktisch, lebendig<br />

und anschauliche unterrichtete Fräulein Hidber über die<br />

Bauernlost aus den eigenen Produkten, über die Heimgestaltung<br />

und den Bauerngarten. Herr Dr. F. B e ck, Direktor<br />

der landwirtschaftlichen Schule Sursee, gab aus seiner reichen<br />

Erfahrung wertvolle Hinweise für die Schweine- und Hühner-<br />

Haltung. Ueber die erste Hilfe bei Erkrankungen und Unfällen<br />

— über die bewährten Heilmittel — sprach mi t großer Sachkenntnis<br />

Frl. Dora S t o ck m a n n, Sarnen. Großem Jnteresse<br />

begegnete die mit dem Thema „Stube und Kammern im<br />

Bauernhaus" verbundene Ausstellung von Selbstgewobenem.<br />

Wie sehr die Pflege des guten Liedes und der guten Musik<br />

zur Aufgabe der Bäuerin gehört, davon überzeugte uns H. H.<br />

Dr. S a l a d i n, Luzern.<br />

„Schön war es", haben wir uns beim Abschied von Obkirchen<br />

gesagt, und daß wir viel mit heimnehmen dürfen und<br />

daß wir gerne wieder einmal kommen — dann, wenn wieder<br />

«in Bäuerinnenkurs fällig sein wird. Das möge der katholische<br />

Frauenbund in sein Ausgabenbuch einschreiben. — r—<br />

Korrektur. Im letzten „Weltfenster" ist der Sinn des Gedichtes<br />

entstellt worden. Der 3. und 4. Vers müssen vertauscht<br />

werden; es soll heißen:<br />

Und doch — nie schritt Christus mächtiger durch die<br />

Erdenzeit,<br />

nie war sein Kommen deutlicher, nie seine Nähe spürbarer,<br />

nie sein Dienst köstlicher als jetzt.<br />

Holz-Sortierungskurs. (Eing.) Der <strong>Obwaldner</strong> Waldwirtschastsverband,<br />

dem rund 90°/o der produktiven Waldfläche<br />

im Kanton unterstellt sind, veranstaltete vergangene Woche für<br />

das Forstpersonal einen Itägigen Trämel-Sortierungskurs,<br />

der von 20 Teilnehmern besucht wurde. Der zweite Kurstag<br />

war für die Holzindustrie bestimmt und wies vierundzwanzig<br />

Besucher aus/ Als Kursleiter amtete in vorzüglicher Weise<br />

Kreisoberförster A. Jauett aus Tamins (Graubünden). Wenn<br />

zu diesem Zwecke ein geübter Fachmann aus Bünden verpflichtet<br />

wurde, sb nicht'zuletzt deshalb, weil im Kanton Graubünden<br />

die Trämelfortierung seit über vierzig Jahren zufolge<br />

Regierungsratsbeschluß obligatorisch ist und daselbst mit dieser<br />

Nutzholzklassierung nur die besten Erfahrungen gemacht wurden.<br />

Hierzulande hingegen ist sie' eine kriegswirtschaftliche<br />

Neuerung, die in verbesserter Form in die Nachkriegswirtschaft<br />

hinüber gerettet werden soll.<br />

Daß dem auf den Holzlagerplätzen in der Schwendi, in<br />

Giswil und Sächseln durchgeführten Sortierungskurs weitere<br />

Kreise Interesse entgegenbrachten, darf aus der Anwesenheit<br />

des initiativen Verbandspräsidenten, Herrn Landammann<br />

Alois Abächerli, sowie von verschiedenen Vertretern der Holzindustrie<br />

aus benachbarten Kantonen geschlossen werden. Es<br />

liegt außer Zweifel, an die Holzqualität müssen wieder bedeutende<br />

strengere Anforderungen gestellt werden, als dies während<br />

der Kriegsjahre der Fall war. Der Weg zum Ziel ist<br />

eine saubere Sortierung. Maß und Qualität sind feststehende<br />

Begriffe. Ueber die Preise hingegen kann man miteinander<br />

reden. Die Kaufsverhandlungen erleichtern sich jedoch wesentlich,<br />

wenn der Kaufsliebhaber zum voraus weiß, was für<br />

Ware ihm angeboten wird. Genaue Holzsortierung schließt<br />

in seriösen Kreisen Differenzen aus, festigt das gegenseitige<br />

Zutrauen und ermöglicht eine angenehme Geschästsabwicklung,<br />

wobei sich Käufer und Verkäufer zufrieden stellen<br />

können.<br />

Wenn diese Veranstaltung unseren öffentlichen Waldbesitz,<br />

in seiner Stellung als Treuhänder eines bedeutenden Volks-<br />

Vermögens, für eine kaufmännisch rechte und korrekte Ver-<br />

Wertung des Holzes zu gewinnen und zu bestärken vermochte<br />

und wenn auch die Sägerkreise eine korrekte Sortierung durch<br />

entsprechende Preisangebote zu schätze wissen, dann ist der<br />

Zweck des Kurses sicherlich erreicht.<br />

Sarnen. (Eing.) Die 25. Generalversammlung der ch r i st -<br />

lich-soktalen Krankenkasse Sarnen vom letzten<br />

Sonntag erfreute sich eines zahlreichen Besuches. In seinem<br />

Eröffnungswort streifte der Vorsitzende die wichtigsten Ereignisse<br />

während der letzten 25 Jahre. Während dieser Zeit<br />

funktionierten 3 Präsidenten, 5 Kassiere und 7 Schriftführer.<br />

Der zurzeit im Amte stehende Vorstand wurde einstimmig bestätigt.<br />

Herr Karl Bifchofberger in Kägiswil gehört<br />

dem Vorstand seit Gründung der Sektion an, u. a. 13 Jahre<br />

als Kassier. Der Präsident überreichte ihm mit kurzen, anerkennenden<br />

Worten ein kleines Geschenk des Vorstandes und<br />

seiner Frau Gemahlin einen Blumenstrauß. Auch die Zentral-<br />

Verwaltung in Luzern stellte sich in die Reihen der Gratulanten<br />

mit einer Dankesurkunde und Gratulationsschreiben.<br />

Mögen die Ausführungen und Mahnungen des Vorsitzenden<br />

nicht zum einen Ohr hinein und zum andern wieder hinaus<br />

gelassen werden. Speziellem Interesse begegneten die Hinweise<br />

aus die Tuberkulosesälle und die großen Leistungen der<br />

Kasse während eines Sanatoriumsaufenthaltes.'Eine Tellersammlung<br />

zugunsten des Kindersanatoriums „Albula" in<br />

Davos ergab den schönen Betrag von 70 Franken. Hochw. Hr.<br />

Pfarrer Schönen berger empfahl in humorvollen Ausführungen<br />

den Anwesenden eine naturgemäße, nüchterne<br />

Lebensweise. Zum Schluß erfreuten zwei Fräulein von<br />

Sächseln die Versammlung mit einer humoristischen Szene,<br />

für welche Aufmerksamkeit ihnen ein besonderes Kränzchen<br />

der Anerkennung gewunden sei. — Christlich-soziale Krankenlasse<br />

Sarnen: Frohe, glückliche Fahrt ins zweite Vierteljahrhundert!<br />

Sarnen. (Eing.) Textil und Bekleidung. Mit der<br />

Generalversammlung vom 13. Februar im Hotel „Krone" ist<br />

wiederum ein Jahr der Tätigkeit unserer Sektion zum Abschluß<br />

gekommen. Zu diesem Anlaß konnte der Präsident,<br />

Kvllega Jsler, nebst 200 Mitgliedern die Gäste, H. H. Pfarrer<br />

Schönenberger, Herrn Hans Burch, Vertreter des Gemeinderates,<br />

sowie die des Metallarbeiterverbandes begrüßen. Der<br />

gut abgefaßte Jahresbericht des Präsidenten zeugte von der<br />

Tätigkeit im verflossenen Jahre, könn en dock,116<br />

registriert werden, so daß unsere Sektion.heute em J<br />

von 460 Mitgliedern ausweist. Der geMMche T<br />

vorbereitet und nahm daher emen eschen Verlauf , 9<br />

noch zu bemerken, daß der bisherige Präsident ^sler w.eo^<br />

mit großem Beifall in seinem Amte e^a lg , Dank<br />

ihm gratulieren und für seine große Arve" oen ° i<br />

auswrechen. Nach dem geschäftlichen Tell kamen die £anz<br />

lustigen auf ihre Rechnung. Auf dem H«mwege sorg<br />

kühle Nachtluft für das Verschwinden oder bt: nsijlige ^<br />

kühlung allfällig überbordender Ideen. Auf baldiges ^ ^<br />

derfehen!<br />

Sarnen. Zur » I p h i g e » i e "-Au f f ü h r u n g a m<br />

Kolleaium. (Eing.) Wie aus einer Rundschau der JitfJi<br />

über den diesjährigen Spielplan derKollegitheaterhervorgeht,<br />

wird das Goethejahr einzig m Sarnen auf der Buhn<br />

gefeiert. Und zudem noch mit jenem Stuck, das neb „ ff<br />

zu den edelsten Gestaltungen des h°chklassisch-dramatichen<br />

Stiles gehört. Wohl ist es ein Wagnis, Goethes<br />

mit einem Studenten in der überragenden Tl elrolle die auch<br />

an Berufsspieler Anforderungen stellt, aufzufuhren,<br />

glückliche Erfolg hat das Wagnis reichlich belohnt.<br />

Freudige Anerkennung gebührt vor allem dem Trog -<br />

Hauptrolle A. Berger als IPhigenie. Beinahe 1000<br />

Verse eines so gewählten Stils dem Gedächtnis einzuprägen<br />

sie in gepflegter, fließender Sprache, in Sinn und Gebärde<br />

edler Frauenart entsprechend vorzutragen ist für emen -<br />

jährigen Studenten eine ganz hervorragende Leistung, Wen<br />

auch diese Altersstufe der Ausdrucksmöglichkeit für seelische<br />

Konflikte natürliche Schranken setzt, so verleihen anderseits<br />

die angenehme Altstimme und der unberührte Hauch einer<br />

kindlich-naiven Scheu und Zurückhaltung der vornehmen Gestalt<br />

der Priesterin einen besondern Reiz, vielleicht komm<br />

gerade dadurch die Anzrehungs- und Wirkkraft reiner, edlen<br />

Menschlichkeit so recht zur Geltung. Die leuchtenden Blumen,<br />

die an Jphigenie zum Abschluß überreicht wurden, und der<br />

große herzliche Applaus, wobei man gerne alle fünf SPielgenossen<br />

gesehen hätte, waren vollauf verdient. Tho as hat<br />

inK. Rohrbach einen ausgezeichneten Darsteller gefunden.<br />

Die weiche, volltönende Baßstimme, das überlegte und überlegene<br />

Handeln verraten, daß dieser Barbarenkönig sein Herz<br />

der Milde und Gerechtigkeit, dem lautern Sinn der Priesterin<br />

nicht ganz verschließen kann. A r k a s, des Königs Bertrauter,<br />

kann daher mit Recht zum voraus künden und damit<br />

aussprechen, was Goethe in diesem Stück sagen wollte: „Ein<br />

edler Mann wird durch ein gutes Wort der Frauen weit geführt."<br />

A. Gngler wird dieser dankbaren Rolle, die ein<br />

paar wertvolle Sentenzen birgt, in anteilvollem Spiel gerecht<br />

Orest, Jphigeniens Bruder (W. Besek), findet rasch<br />

die Sympathie des Zuschauers. Sein gerades, jugendlich beschwingtes<br />

Wesen, sein abwechslungsreiches Agieren tragen<br />

viel bei zur Belebung der sonst in klassischem Ebenmaß dahinfließenden<br />

Handlung. Stürmischer und draufgängerisch, gegenüber<br />

den Barbaren wenig gehemmt in der Wahl der Mittel,<br />

die Befreiung zu bewerkstelligen, ist Pylades, der<br />

Freund des Orest. A. Scherrer versteht diese Rolle famos<br />

zu spielen.<br />

So runden sich Spiel und Sprache, Kostümierung und<br />

Bühnenbild (entworfen von Herrn I. von Rotz) zu einem ausgeglichenen<br />

Ganzen, zu einer Leistung von sehr beachtlicher<br />

Höhe, die dem Regisseur, H. H. Dr. Pater Sigisbert Frick,<br />

zur Ehre gereicht und sicher • ein verdienter Dank ist für die<br />

Unmenge von Vorarbeiten hinter den Kulissen.<br />

Das Stück, mit einem so wohltuenden versöhnenden Ausgang,<br />

paßt so recht in die heutige Zeit, da so viel Unmenschliches<br />

auf der Bühne der Welt geschieht und die edle Menschlichkeit<br />

mit Füßen getreten wird. Was würde Goethe zum<br />

heutigen Deutschland sagen? Was müßten Deutsche denken,<br />

die an sich erlebt haben, was König Thoas ausspricht: „Zur<br />

Sklaverei gewöhnt der Mensch sich gut und lernet leicht gehorchen,<br />

wenn man ihn der Freiheit ganz beraubt."<br />

Wer irgendwie Freund und Förderer wahrer Kultur und<br />

Bildung sein will, insbesondere die Sarner Bevölkerung<br />

sollte diese seltene Gelegenheit nicht vorbeigehen lassen, ohne<br />

dieses Juwel unserer Muttersprache zu sehen und zu kosten.<br />

Wir wenden unser Interesse oft Anlässen zu, die es infolge<br />

ihres geringen geistigen Gehaltes nicht dermaßen verdienen.<br />

Nicht zuletzt kann den Eltern und Angehörigen der Studenten<br />

der Besuch warm empfohlen werden, um einen Einblick zu gewinnen<br />

in das Schaffen und die Bildungsbestrebungen der<br />

Kantonalen Lehranstalt. — Es sei hier nochmals auf die beiden<br />

Aufführungen hingewiesen: Sonntag, abends 8 Uhr, und<br />

Dienstag, nachmittags halb 2 Uhr.<br />

Stalden. (Eing.) Letzten Montag wurden in den Bächen<br />

der Umgebung von Stalden einige tausend Forellen eingesetzt.<br />

Wir hoffen, sie gedeihen alle recht gut.<br />

Sächseln. Die schönste und wertvollste Aussteuer für Ehe<br />

und Heim ist eine gute Vorbereitung. Aber nicht jede Tochter<br />

kann sich monatelang für ihre Aufgabe als Frau und Mutter<br />

ausbilden. In einem zweiwöchigen Bräutekurs in „Obkirchen",<br />

Sächseln, vom 6. bis 19. März, empfangen Töchter<br />

und junge Frauen eine gediegene Ausbildung. Priester und<br />

Juristin, Erzieherin, Kinderpflegerin und Hauswirtschaftslehrerinnen<br />

geben in Lehrstunden und praktischen Uebungen<br />

ihr Bestes an Wissen und Erfahrung. „Obkirchen", herrlich<br />

über dem Dorf Sächseln gelegen, eignet sich sehr für diese<br />

Kurse. Zeit und Ausgabe werden Sie nicht reuen. Eine Braut<br />

schreibt: „Viel, viel mehr, als ich erwartete, durfte ich empfangen",<br />

und eine andere: „Ich bin so dankbar für diesen Kurs.<br />

Freudig gehe ich nun meiner Aufgabe entgegen."<br />

Kursleitung: Frl. E. Hidber und Josy Brunner, Luzern.<br />

Prospekte erhalten Sie beim Schweizerischen Katholischen<br />

Frauenbund, Burgerstr. 17, Luzern, Tel (041) 2 18 75. An-<br />

Meldungen bis 28. Februar an obige Adresse.<br />

Sächseln. (Eing.) Solothurner Freunde überreichten am<br />

Sonntag dem Kirchenchor Sächseln die auf Stahlband aufgenommene<br />

Festmesse zur Heiligsprechung des Bruder Klaus von<br />

I. B. Hilber. Das wertvolle Geschenk wurde von Herrn Fürsprech<br />

Wyß und Herrn Eng überbracht und im Hotel Kreuz<br />

den Mitgliedern des Kirchenchores und einigen eingeladenen<br />

Gästen vorgeführt. Die Festmesse wurde in der St. Urfenkirche<br />

ZeldmW«<br />

Montgmerh lobt in Wich<br />

die ewige Mtralitä! der EMiz<br />


denken, werden daher dringend gebeten, sich mit den Gaststätten<br />

wegen eines Logis in Verbindung zu setzen, wenn sie<br />

nicht Gefahr laufen wollen, mit einer unwürdigen Unterkunft<br />

vorlieb nehmen zu müssen. Als Camping-Feld wird der Vieh-<br />

Marktplatz bereitgestellt. Um den dort, bei allfälligen Niederschlagen,<br />

eintretenden Schwierigkeiten abzuhelfen, werden Rettungsboote,<br />

sowie eine Dreckschleuder in der Nähe des Platzes<br />

in Reserve gehalten, so daß bei Benützung des Campings alle<br />

Bedenken in den Wind geschlagen werden dürfen. Punkt halb<br />

2 Uhr erfolgt der Eröffnungsumzug zur Olympiade. Die Polizeiorgane<br />

werden ebenso unbeugsam auf Ordnung halten, wie<br />

fie sich diese schon seit einiger Zeit in der Durchführung der<br />

Polizeistunde gewohnt sind. Die Unfallgefahr auf der Stansstaderstraße<br />

ist noch nicht behoben, das Publikum wird daher<br />

ersucht, diese Straße nur im rechten Winkel zu überschreiten.<br />

Im Interesse der Festbesucher soll im Stadion den Weisungen<br />

des Absperrdienstes Folge geleistet werden, ansonst der von der<br />

französischen Uno-Delegation mitgebrachte große Hund aus<br />

Paris auf Widerspenstige losgelassen wird. Für durch Orangenwurf<br />

eingeschlagene Schädel und Fensterscheiben haftet das<br />

Komitee nur, wenn dessen Besitzer nicht selbst in der Lage ist,<br />

den Schaden zu bezahlen. Die am Festtage angebotenen Frohsinublumen<br />

mögen im Sinne einer kleinen Unterstützung für<br />

die großen Auslagen, welche eine solche Olympiade für den<br />

Festort mit sich bringen, entgegenkommende Käufer finden.<br />

Diese Blumen haben die Eigenschaft, daß sie, ins Wasser gestellt,<br />

nach einigen Tagen einen wohltuenden Geruch ausströmen<br />

und Erinnerungen aufleben lassen an die originelle<br />

Käszännerolympiade <strong>1949</strong> in Stans.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kleine Anfrage Odermatt über die AHV<br />

Der <strong>Obwaldner</strong> Konservative Odermatt<br />

hat im Nationalrat folgende Kleine Anfrage eingereicht:<br />

„Nachdem die Alters- und Hinterlafsenenversicherung über<br />

ein Jahr in Kraft ist, dürfte auch deren Organisation und<br />

und Betrieb normalisiert sein. Es ist von Interesse zu erfahren,<br />

wie viele Arbeitskräfte beim Bundesamt für Sozial-<br />

Versicherung, Sektion AHV, bei der zentralen Ausgleichsstelle,<br />

bei den kantonalen Ausgleichskassen für das Bundespersonal<br />

and die Ausland schweizer tätig sind?<br />

Wie hoch beziffern sich die Verwaltungskosten sür die verschiedenen<br />

Kassen und wie hoch belaufen sie sich insgesamt<br />

für das Jahr 1948? Genügt die Erhebung eines Verwaltungsbeitrages<br />

der Arbeitgeber, der Selbständigerwerbenden und<br />

Nichterwerbstätigen in der Höhe von 5°/o der Beiträge, um<br />

die Verwaltungskosten zu decken und die Funktionäre angemessen<br />

zu entlöhnen? Oder war im ersten Versicherungsjahr<br />

ein Zuschuß aus der zentralen Ausgleichskasse notwendig, wenn<br />

ja, in welcher Höhe?<br />

Der Bundesrat wird ersucht, über die gestellten Fragen<br />

Aufschluß zu erteilen."<br />

Eine konservative Anfrage zum Fall Hirsch-Radio<br />

Der Bündner Konservative C o n d r a u hat am 11. Febr.<br />

im Nationalrat folgende Kleine Anfrage eingereicht:<br />

„Den Verhandlungen über den Prozeß Hirsch vor dem<br />

Berner Strafamtsgericht ist zu entnehmen, daß Peter Hirsch,<br />

der sich beharrlich Peter Snrava nennen wollte, zur Zeit, da<br />

er Redaktor am kommunistischen „Vorwärts" war, beinahe<br />

ein ganzes Jahr lang (Februar 1947 bis Januar 1943) von<br />

Radio Basel beschäftigt wurde. Sein Name sei am Radio<br />

wohlweislich geheim gehalten worden. Für diese geistig sehr<br />

fragwürdige Tätigkeit bezog Hirsch rund 4200 Franken.<br />

Ist der Bundesrat nicht der Auffassung, daß ein solches<br />

Verhalten der Radiogesellschaft öffentlich gerügt werden muß?<br />

Was glaubt er vorkehren zu können, um die Radiohörer des<br />

einen wie des andern Landessenders vor solcher „geistiger<br />

Kost" zu schützen? Ist es nicht ungehörig, daß zur Zeit, da die<br />

Bundesanwaltschaft Berichte über antidemokratische Umtriebe<br />

verfaßt, kommunistische Autoren unverhohlen am Landessende?<br />

zu Worte kommen?"<br />

Weltgeschehen<br />

Weltsolidarität mit der Verfolgten Kirche<br />

Ein historisches Ereignis erlebte am Mittwoch der Vatikan,<br />

als das gesamte diplomatischeKorpsin Audienz beim<br />

P a p st vorsprach, um das Bedauern über die Verhaftung und<br />

Verurteilung Kardinal Mindszentys auszusprechen. Papst<br />

Pins der Zwölfte interpretierte diese Geste als Kundgebung<br />

der Solidarität mit den durch Unterstützung und Willkür<br />

Verfolgten des totalitären Regimes.<br />

Italien im Emopamt<br />

Wie früher schon Schweden, so hat nun auch Italien<br />

die Einladung zur Mitarbeit im Europarat angenommen. In<br />

einer außenpolitischen Rede erklärte dazu Ministerpräsident<br />

d e G a s p e r i, Italien habe die Einladung zur Beteiligung<br />

am Europarat und an der Westlichen Union mit Genugtuung<br />

aufgenommen und wünsche in die europäische Völkerfamilie<br />

zurückzukehren. De Gasperl kritisierte die verdächtige Kampagne<br />

der Sowjets gegen die Selbsthilfe und Schutzbündnisse<br />

Westeuropas. Der Ministerpräsident schloß mit der alarmierenden<br />

Bemerkung, für die europäische Union werde sich die<br />

Frage der Solidarität im Falle eines Konfliktes wahrscheinlich<br />

?echt bald stellen.<br />

Rürnbeegertrichter im Kravchenko-Prozeß<br />

Im Pariser Prozeß Kravchenko contra „Lettres Fran^aises"<br />

kam es am Montag zu tumultarischen Auseinandersetzungen<br />

zwischen Kravchenko und dem russischen Zeugen General Rudenko.<br />

Genosse Rudenko machte sich die Arbeit leicht, indem<br />

er statt Beweise Verleumdungen servierte. Sein Wortschatz<br />

läßt darüber keinen Zweifel, wer ihm seine Aussagen eingetrichtert<br />

hat. Als man General Rudenko vorhielt, daß die<br />

Russen von 1939—1941 den Deutschen einen Teil jenes<br />

Kriegsmaterials geliefert haben, mit dem Franzosen und<br />

andere Westeuropäer vernichtet wurden, daß ferner die Sowjetuntertanen<br />

keine Verbindungen mit dem Westen aufrechterhalten<br />

dürfen, da wurde der Sowjetzeuge nervös und verließ<br />

—in die Enge getrieben — kurzerhand den Saal. „Abwefende<br />

haben immer unrecht..."<br />

Sowjet-Sklaverei<br />

Vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO gab der<br />

amerikanische Delegierte Thort die Erklärung ab, daß sich in<br />

den russischen Zwangsarbeitslagern 8—14 Millionen Menschen<br />

befinden, die Sklavenarbeit zu verrichten haben. Thort verlangt<br />

die Ueberprüfung dieser Zustände durch unabhängige<br />

Stellen.<br />

Marie zurückgetreten<br />

In Frankreich ist Justizminister und Siegelbewahrer<br />

Andre Marie zurückgetreten. Der Grund zur Demission liegt<br />

in einer schweren Lungenerkrankung des Ministers. Zum<br />

Nachfolger Maries ernannte Ministerpräsident Queuille den<br />

Volksrepublikaner Robert L e c o u r t; gleichzeitig wurde der<br />

Radikalsozialist Edgar Faure zum Staatssekretär für Finanzen<br />

bestimmt. .<br />

Unser Außenminister reist nach Paris<br />

Das Exekutivkomitee und der Organisationsrat sür europäische<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit haben die 16er-Staaten<br />

auf den 15. bzw. 17. Februar zu einer Tagung nach Paris einberufen.<br />

Die Schweiz, deren Delegation an den bisherigen<br />

Marshallplankonferenzen durch den Gesandten in Paris präsidiert<br />

war, entsendet diesmal den Vorsteher des Eidgenössischen<br />

Politischen Departementes. Bundesrat Petitpierre ist<br />

bereits nach Frankreich abgereist. Der starre Grundsatz, wonach<br />

der' Chef der schweizerischen Diplomatie sich in der Regel<br />

nicht ins Ausland begibt, erfährt dadurch in der Praxis eine<br />

wesentliche Lockerung. : ,<br />

Die Haltung unseres Außenministers in Paris<br />

Der Vorsteher des Eidgenössischen Politischen Departementes,<br />

der zurzeit an der Konferenz der neunzehn europäischen<br />

Marshallplanländer in Paris teilnimmt, gab vor den<br />

Vertretern der Schweizer Presse einige interessante Erklärungen<br />

ab, die geeignet sind, sowohl im In- wie im Ausland allfällige<br />

Zweifel über die Konstanz der schweizerischen Außen-<br />

Politik zu zerstreuen. Bundesrat Petitpierre bezeichnete<br />

es als sehr wertvoll, wenn ein Mitglied der Landesregierung<br />

von Zeit zu Zeit Gelegenheit zu persönlichem mlt> direktem<br />

Kontakt mit ausländischen Staatsmännern erhalte. Irgendwelche<br />

schweizerische Interessen seien seit dem Beginn der Pariser<br />

Tagung nicht tangiert worden, wohl aber^sei ein wachsendes<br />

Verständnis für unseren Neutralitätsbegriff zu verzeichnen.<br />

Anderseits deutete unser Außenminister die Schwierigkeiten<br />

an, die sich aus dem Beschluß des neugeschaffenen<br />

Exekutivkomitees, nur noch Regierungsmitglieder als Delegierte<br />

zuzulassen, für den schweizerischen Bundesrat ergeben.<br />

Da die jetzige Pariser Reise Bundesrat Petitpierres Ausnahmecharakter<br />

hat, müßte die Schweiz eventuell aus ihren<br />

Sitz im Exekutivkomitee verzichten. Der Vorsteher unserer<br />

Diplomatie distanzierte sich im übrigen von den jüngsten Erklärungen<br />

des Grafen Sforza, wonach die Schaffung des Exekntivkomitees<br />

einer Art europäischer „Wirtschaftsregierung"<br />

gleichkomme.<br />

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„Geständnisse" «ich m Bulgarien .<br />

Die bulgarische Kirchenverfolgung wickelt<br />

sich in ähnlichen Formen ab wie in Ungarn. Die fünfzehn<br />

reformierten Pfarrer, die unter der Anklage von Hochverrat,<br />

Spionage und Devisenschiebung verhaftet worden find, legen<br />

bereits jene „spontanen" Geständnisse ab, die man vom<br />

Mindszenty-Prozeß her kennt. Der Hauptangeklagte Ziapkov<br />

beschuldigt sich selber der Spionage, zu der er von amerikanischer<br />

Seite angestiftet worden sei. Der weitere Verlauf dieser<br />

unwürdigen Justizkomödie läßt sich unschwer voraussehen.<br />

Der Gouverneur von Trieft, russisch gesehen<br />

Man erinnert sich noch daran, daß seinerzeit die Westalliierten<br />

mit viel Mühe einen Kandidaten für den Posten eines<br />

Gouverneurs von Trieft suchten, daß aber alle ihre<br />

Vorschläge an der Obstruktion des Kremls scheiterten. Nun<br />

kommt plötzlich der Sowjetvertreter im Sicherheitsrat und erklärt,<br />

er hätte einen geeigneten Mann für diesen Posten:<br />

Oberftdivisionär Flückiger, den ehemaligen<br />

schweizerischen Gesandten in Moskau. Dieses russische Vorgehen<br />

wird dadurch zur Genüge charakterisiert, daß weder alt<br />

Minister Flückiger noch das Politische Departement von dieser<br />

Nominativ» Kenntnis hatten. Das sind so die russischen<br />

Methoden...<br />

Appen»zeller Witz. Spazierende Backfische schauen<br />

einem Bauern zu, wie er seine Schwarzflecken bürstet. „Ach,<br />

sieh mal, Trudi, wie schmutzig diese Kühe siind!" — Bauer:<br />

„Ja, ja, Fräuleinchen, man kann ihnen hat nicht so schöne<br />

Röcklein anziehen, wie Sie tragen!"<br />

Filmecke<br />

„Rumpelstilzchen". Auf Wunsch vieler Eltern, auf viele<br />

Bitten unserer lieben Jugend hin, aber auch aus dem Beftreben<br />

heraus, unsern Kindern eine gute und anregende Fasnachtsunterhaltung<br />

zu bieten, hat sich das Kino Seefeld entschlössen,<br />

am kommenden Schmutzigen Donnerstag, 15.15 Uhr,<br />

und am Fastnachstmontag, 15.15 Uhr, wieder einmal einen<br />

Märchenfilm auf das Programm zu setzen. Es fand dabei in<br />

verdankenswerter Weise die Zustimmung und Unterstützung<br />

des Schulrates von Sarnen, auf dessen Wunsch hin<br />

dem Film noch ein unterhaltendes und lehrreiches Bei-<br />

Programm angefügt wurde.<br />

Ueber das Grimmsche Märchen: „Rumpelstilzchen" müssen<br />

nicht viele Worte verloren werden. Welches Kind kennt feinen<br />

Inhalt nicht, das Schicksal der Müllerstochter, der der<br />

Zwerg Rumpelstilzchen Korn zu Gold dreschen hals, damit sie<br />

Königin werde, und die ihm dafür ihr erstgeborenes Kind versprechen<br />

mußte, und wie die Königin dann, als es soweit war,<br />

den Zwerg überlistete? — Und wenn sich unsere Jugend darauf<br />

freut, sich in dieses Märchen-Traumland zu begeben und<br />

es mitzuerleben, wer würde so hartherzig sein können, es ihr<br />

zu verwehren? Und darum wünschen wir den Kindern viel<br />

Vergnügen und hoffen, daß sie recht wertvolle Lehren aus dem<br />

Geschehen auf der Leinwand ziehen werden!<br />

Werdet<br />

für den <strong>Obwaldner</strong>,.Bolksfreund!"<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 24. Februar.<br />

10.20 Schulfunk. 12.15 Solistische Kleinigkeiten. 13.40<br />

Joh. Strauß: Konzertwalzer. 12.55 Oper „Die Zauberflöte'<br />

von Mozart. 13.30 Notiers und Probiers. 17.00 Neuerscheinungen<br />

in Italien und im Tessin. 17.30 Kinderstunde. 18.00<br />

Orchestrina Radios«. 18.20 Kulinarische Plauderei. 18.40<br />

Unterhaltungskonzert. 18.50 Von guten Manieren. 19.00<br />

Lieder aus Tonfilmen. 20.00 Mrs. Cheneys Ende. 21.00<br />

Studioorchester.<br />

Freitag, 25. Februar.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Die halbe Stunde der Frau.<br />

17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Die guten Nachrichten. 18.50 Russische Volks- und<br />

Zigeunerlieder. 20.15 Am runden Tisch. 21.00 Beethoven<br />

Trio in Es-dur. 21.35 Reiseeindrücke aus Portugal.<br />

Samstag, 2«. Februar.<br />

12.50 Schallplattenrevue. 14.05 Toni Leutwiler. 14.20<br />

Schnadahüpserl und andere Weisen. 14.40 Unter der Schellenkappe.<br />

15.20 Der Zauberlehrling. 15.35 Indianische Fantasie<br />

von Ferruccio Busoni. 16.00 Trockenzeiten und ihre Probleme.<br />

17.00 Der schöne Walzer. 17.35 Kinderstunde. 18.0b<br />

Berner Trio. 18.45 Das soziale Weltgesicht. 20.00 Polizischt<br />

Wäckerli. 20.50 Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 21.20<br />

Zwischenspiel.<br />

Dtfrt *rjefye und 4}ast<br />

und qwihsatnet Hast...<br />


Tarnen / Samstag, den 26. Februar <strong>1949</strong> 79 ^at)rstslng __ ^ lg<br />

M O l l e r M O e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

#n«» n (infiiUiiriiiä. «twa s; n sr>„u &„m x. . > Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltige» Millimeterzeile:<br />

S«w». ab a " ä ' 0 ® t , IV*<br />


Uri und der Jnnevschweiz zur Verfügung zu halten. Am 23.<br />

Januar <strong>1949</strong> ist bei der Wstimmung in Uri der Bau einer<br />

landwirtschaftlichen Schule abgelehnt worden. Es besteht somit<br />

die Möglichkeit, diese Stiftung für Obwalden nutzbar zu<br />

machen. Was gedenkt der hohe Regierungsrat in dieser Sache<br />

zu unternehmen?"<br />

Ein Postulat Kantonsrat H e i m a n n, Alpnach, regt<br />

die Uebertragung von zusätzlich Fr. 5000.— aus den Einnahmen<br />

des Salzverkauses in den Viehseuchenfonds als Beitrag<br />

an die hohen Kosten der Rindertuberkulosebekämpfung<br />

während vorläufig 5 Jahren an.<br />

Die Interpellation Kantonsrat Jos. Jmseld<br />

betreffend Maßnahmen gegen die eintretende Arbeitslosigkeit<br />

wurde durch Landstatthalter Alois Abächerli beantwortet. Er<br />

wies darauf hin, daß zur weitern Vollbeschäftigung unserer<br />

Arbeiter genügend Bauprogramme und Kredite zur Versügung<br />

stünden und im übrigen eine gewisse Rückbildung nur<br />

wünschbar sei in der Form, daß die ins Baugewerbe abgewanderten<br />

Arbeiter wieder in die Landwirtschaft zurückkehren<br />

möchten, nachdem die Löhne beinahe ausgeglichen seien.<br />

Der Arbeiterfrage werde die Regierung immer volle Aufmerksamkeit<br />

schenken. Der Interpellant zeigte sich über die<br />

erhaltene Auskunft, die mit eingehendem statistischem Material<br />

belegt wurde, erfreut.<br />

Der Eindruck von der Bundesversammlung. Mit großem<br />

Interesse verfolgt das Volk jeweilen die Verhandlungen der<br />

Bundesversammlung über die Bundesfinanzresorm. Der<br />

Sparsinn der großen Masse ist zwar beim Schweizervolk dermalen<br />

nicht ausgeprägt, die Schulden tilgen wollen alle, aber<br />

um das Wie und Wo, darüber sind die Ansichten geteilt.<br />

Die Mandate der <strong>Obwaldner</strong> Vertreter in der Bundes-<br />

Versammlung sind guten, sähigen Köpfen anvertraut. Herr<br />

Nationalrat Dr. Odermatt weiß die Rückendeckung des <strong>Obwaldner</strong><br />

Volkes zu schätzen und setzt seinen Amtskollegen<br />

in der Bundesversammlung manchmal hart und unevbittlich<br />

zu.<br />

Als würdiger Nachfolger unseres in der Bundesversammlung<br />

in hohem Ansehen gestandenen Herrn Dr. Amstalden<br />

weiß Herr Ständerat von Moos im Rate seine Position zu<br />

wahren. Man kommt über den Eindruck nicht hinweg, daß<br />

sowohl Hr. Dr. Odermatt wie Hr. von Moos die Beratungen<br />

und Verhandlungen der Bundesversammlung nicht dazu benützen,<br />

Hefte zu korrigieren und Zeitungen zu lesen, wie der<br />

Schreiber dieser Zeilen schon bei andern beobachtet hat. Wir<br />

haben in der Bundesversammlung eine kleine, aber gute<br />

Vertretung, die mit größter Aufmerksamkeit alles verfolgt,<br />

was in den Ratsstuben und Wandelgängen vor sich geht.<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Volk wird ihnen Dank und Anerkennung<br />

wissen. (©mg.)<br />

Wohlerzogene Jugend und Fasnachtstreiben. Das Schulamt<br />

der Stadt Zürich erläßt eine Mahnung an Eltern und<br />

Kinder, doch bei aller Lustigkeit während der Fasnachtszeit<br />

den Anstand nicht zu vergessen. Laute Ungezogenheit dürfe<br />

nicht an Stelle der Fröhlichkeit treten. Unanständige Reden<br />

stünden dem kleinen Mann unter der Maske schlecht an und<br />

das Explodierenlassen von Schwärmern und Fröschen in der<br />

bunten Menge oder gar in Hausgängen habe schon manchen<br />

arglosen Passanten über die Maßen erschreckt, ganz abgesehen<br />

davon, daß solch verpufftes Geld schon schwere Unfälle<br />

verursachte. Ganz besonders aber wendet sich der Ausrus des<br />

Schulamtes gegen die Unsitte, daß Schüler in Gaststätten<br />

durch Vortragen von Versen urid durch Singen und Musizieren<br />

Geld von den Gästen erbetteln. Die Eltern sollen besorgt<br />

sein, daß sich ihre Kinder an der Fasnacht als solche zeigen,<br />

die wissen, was sich schickt, denn der schönste Schmuck einer<br />

Stadt sei ihre wohlerzogene Jugend. — Eine Mahnung, die<br />

sich auch unsere jungen Fasnächtler zu Herzen nehmen dürfeit.<br />

Tarnen. (Eing.) Arbeitertagung. Am ersten Fastensonntag<br />

(6. März) werden sich die christlichen Arbeiter des Kantons<br />

zu einer großen Versammlung in der Turnhalle Sarnen<br />

zusammenfinden. Dabei wird Arbeiterseelsorger Josef<br />

Müller von Altdorf über „Christliche Verantwortung" sprechen.<br />

Das Schlußwort hält unser geschätzter Landammann<br />

Dr. G. Odermatt. Zu dieser Tagung werden die katholischen<br />

Arbeiter in großer Zahl erwartet. Jetzt schon ergeht die<br />

freundliche Bitte an alle, diesen Tag sür diesen wichtigen Anlaß<br />

frei zu halten.<br />

Tarnen. Bauernsonntag. (Eing.) In den Predigten des<br />

Vormittags zeigte H. H. P. Ernst Vogt in eindringlicher<br />

Weise, daß auch in unserer Notzeit der Bauernstand sich in<br />

Gotteshand befindet. In der großen Nachmittagsversammlung,<br />

zu der zirka 200 Angehörige unserer Bauernfamilien<br />

erschienen waren, mahnte der Referent in grundsätzlichen und<br />

ernsten Worten zur Treue gegenüber der Kirche, der Familie<br />

und der Scholle. In einem sehr praktischen Kurzreferat,<br />

das von allen Anwesenden mit Interesse angehört wurde,<br />

sprach ing. agr. Franz Küchler über die „bäuerliche Selbst-<br />

Versorgung in der Nachkriegszeit". Den humorvollen Schluß-<br />

Punkt setzte unser verehrter Gast P. Hugo Müller mit ein<br />

paar träfen Schwanderworten. Die schöne Tagung des Nachmittags<br />

wurde umrahmt von Musik, Jodel und Liedern der<br />

Sanier Trachtengruppe, die für ihre Darbietungen verdienten<br />

Applaus ernteten.<br />

Tarnen. (Eing.) Generalversammlung der Feldmusik.<br />

Letzten Samstags den 19. Februar, versammelten sich die<br />

Mitglieder^ der Feldmusik Sarnen im Restaurant Hirschen<br />

zu ihrer 72. ordentlichen Generalversammlung. Unter dem<br />

Präsidium von Herrn Hans Britschgi fanden die verschiedenen<br />

Traktanden eine rasche Erledigung. Die Feldmusik kann<br />

auf ein arbeitsreiches Vereinsjahr zurückblicken. 23mal ist<br />

sie öffentlich aufgetreten. Im Zusammenhang mit dem Probenbesuch<br />

konnte an 6 Mitglieder, mit nur 1 2 Absenzen<br />

£\n Zinnbecher und an 7 weitere ein Musikkalender verabfolgt<br />

werden. Es zeugt von einem guten Geist einer Feldmusik<br />

wenn an so viele Mitglieder eine Anerkennung für fleißign<br />

Probenbesuch zugesprochen werden kann. Dieses Jahr stellt<br />

der Verein wieder 2 Veteranen und zwar in Herrn Simon<br />

Küchler, als eidg. Veteran (35 Jahre), und in Herrn Theodor<br />

Wallimann, als lant. Veteran (25 Jahre). Ihnen sei hier<br />

an dieser Stelle für ihre Treue zur Feldmusik Dank und<br />

Anerkennung ausgesprochen. An Herrn Viktor Sal<br />

wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Feldms<br />

während seiner langjährigen Vereinszugehorigkett i n p<br />

Mitgliedschaft verliehen. Durch drei Neuaufnahmen zahlt n<br />

heute der Verein schon 42 Aktivmitglieder und 3 Kandidaten.<br />

Daß sich durch die zunehmende Zahl von Mitgliedern a ch<br />

die Ausgaben eines Vereins erheblich steigern, ist Jmög<br />

So wurden denn im vergangenen Jahr allein für Neuanschaffungen<br />

von Instrumenten über 800 Franken ausgegebe t.<br />

Die Feldmusik hofft aber in ihrem Bestreben um die Forderung<br />

einer guten Blasmusik auch weiterhin auf das allseitiae<br />

Interesse der Bevölkerung.<br />

Ueber den nachfolgenden inoffiziellen Teil verraten wir<br />

lieber nichts, davon wüßte vielleicht das St. Antom-Glocklein<br />

mehr zu erzählen!<br />

Der Feldmusik Sarnen wünschen wir aber auch im kommenden<br />

Vereinsjahr viel Glück und Erfolg<br />

Sarnen. Das Konzert des Sarner Jodelklubs hatte einmal<br />

mehr seinen durchschlagenden Erfolg. In den zweimal<br />

zum Bersten angefüllten Kronensaal erklangen stimmungsvolle<br />

Lieder und die vielstimmigen Naturjodelvorträge, die<br />

unsern Klub immer besonders auszeichnen. Zwischerlhmem<br />

erfreuten die naturklaren Solovorträge des jungen Vorjodlers,<br />

schwang ein Fahnenschwinger sein rot-weißes Tuch und<br />

lockte der Brummbaß zu einem lüpfigen Tänzchen. Wenn<br />

einem auch die'Neuerung, mit einem Jodelkonzert noch einen<br />

Schwant zu verbinden, nicht besonders behagen mag, so ist<br />

doch anzuerkennen, daß auch „D'r lätz Herr Bundesrat<br />

richtig und gut gegeben wurde. Und auch der Gastwirt hatte<br />

den richtigen Herrn Bundesrat, keinen Rubateller! Auf<br />

Wiederhören!<br />

Sarnen. Kollegitheater. Nun ist letzten Mittwoch abend<br />

Konradin Kreutzers romantische Oper „D as Nachtlager<br />

von Granada" bereits einmal mit vollem Erfolg von<br />

den Studenten des Kollegiums gegeben worden und hat ein<br />

begeistertes Publikum gefunden. Und das mit Recht, denn sowohl<br />

die prächtige Bühne und die beschwingte, Herrliche Musik,<br />

als auch der frische Gesang und das muntere Spiel der<br />

jungen Schar sesseln Aug und Ohr von Anfang bis Schluß.<br />

Ja, man kann sich an dem farbenfrohen BW nicht satt sehen<br />

und möchte die einschmeichelnden, lieblichen Melodien der<br />

Solisten und die wirkungsvollen Chöre, wie sie eben nur eine<br />

Studentenbühne bieten kann, immerfort hören. Alle Sänger<br />

und Spieler, die ihre Sache gut bis sehr gut machen, — dem<br />

Orchester gebührt ein besonderer Kranz — überragt in Gestalt,<br />

Stimme und Spiel der Träger der Hauptrolle, des<br />

Prinzregenten, Student Ulr. D o r a. Dem wagemutigen Kapellmeister<br />

P. Jvo Elser und dem erfindungsreichen Regisseur<br />

P. Sigisbert Frick wird jeder Liebhaber edler Musik<br />

und vornehmer Bühnenkunst Dank wissen, daß sie keine Zeit<br />

und Mühe scheuten, dem theaterfreudigen Publikum mit einein<br />

so schönen Werk solch auserlesenen Genuß zu bereiten.<br />

Man sichere sich rechtzeitig einen Platz!<br />

Bt.<br />

Sarnen. (Eing.) Zum Fasnacht-Dienstag. Es gehört zur<br />

Tradition der MaBaSa, den Fasnacht-Dienstag der Jugend<br />

zu reservieren und ihr zu einem fasnächtlichen Vergnügen<br />

zu verhelfen. Auch dies Jahr soll ein vielversprechender<br />

Rummel geplant sein und, sofern das Wetter den Organisatoren<br />

das Programm (siehe Amtsblatt) nicht verunmöglicht,<br />

dürfte ein ganz lustiger Nachmittag — auch sür die<br />

Erwachsenen — bevorstehen. Erst wird die Beschenkung der<br />

Waisenhauskinder und der Spitalinsassen wie jedes Jahr<br />

durchgeführt und auf 2 Uhr nachmittags dürfte dann die<br />

große Attraktion auf dem Dorfplatz beginnen.<br />

Es werden am Dienstag hübsche Abzeichen verkauft, deren<br />

Erlös der Deckung der Unkosten dient. Dem geschätzten<br />

Publikum darf der Kauf dieser reizenden Blumen, die sich<br />

auch nach der Fasnacht an Kleid oder Mantel hübsch ausnehmen,<br />

aufs beste empfohlen werden.<br />

pk.<br />

An die Jugend von Sarnen. (Eing.) Zur besseren Orientierung<br />

des Dienstag-Rummels möchten wir hier einige Erläuterungen<br />

anbringen. — Beginn nachmittags 2 Uhr.<br />

1. Vehikel-Rennen: Start: Dorfplatz — Lindenstraße<br />

— Grundstraße —- Salzherrengasse — Allee — Dorfplatz<br />

Anmeldung 10—12 Uhr bei E. Merian. Es werden<br />

drei Kategorien gebildet: Buben bis 15 Jahre, Junioren<br />

15—25 und Senioren 25—100 Jahre.<br />

2. Kinds schesli - Parade: Für Mädchen. Start:<br />

Schwibvgen — Dorfplatz — <strong>Obwaldner</strong>hos —- Bahnhof —<br />

Lindenstraße — Krone — Dorfplatz. Anmeldung 10—12 Uhr<br />

Beim Zigarrenleu. — Diejenigen Mädchen, die ihr Puppenwägeli<br />

oder Kindsschesli am originellsten aufzurüsten versiehen<br />

und selbst entsprechend kostümiert sind, erhalten hübsche<br />

Preise.<br />

3. S a ckg u m p e n : Auf dem Dorfplatz. Es können nur<br />

solche Teilnehmer berücksichtigt werden, die an den vorangehenden<br />

Attraktionen nicht mitmachen. Anmeldung ab 1 Uhr<br />

auf dem Platz.<br />

Bei der anschließenden Preisverteilung werden nur die<br />

Teilnehmer an diesen drei Veranstaltungen beschenkt.<br />

Die MaBaSa.<br />

Alpnach. Nach 7 vollbesuchten Aufführungen hat das Alpnacher<br />

Heimatschutztheater seine Tore geschlossen. Am Sonntagnachmittag<br />

wurden die Spieler reichlich mit Blumen bedacht.<br />

Den schönsten Meien aber durste Graziella dem Autor<br />

des Stückes, Herrn Lehrer Jakob Muss, überreichen, der die<br />

Spieler mit seinem Besuche beehrte. Der Autor war über<br />

die natürliche und frische Wiedergabe seines Werkes sehr erfreut.<br />

Möge der große Erfolg der diesjährigen Ausführungen<br />

unsere Theaterleute zu neuem Schaffen ermutigen. Und ein<br />

größerer Theatersaal wäre ihnen ehrlich zu gönnen. Ein<br />

Vereinssaal oder eine Turnhalle wäre für die fortschrittliche<br />

Gemeinde Alpnach kein Luxus.<br />

Alpnach. Im neuen Schlüsselsaal hielt der Cäcilienverein<br />

Alpnach am vergangenen Montag seine Generalversammlnna<br />

ab. Mit ihrer Anwesenheit zeigten auch die hochw Geistlichkeit<br />

und Herr Gemeindepräsident Franz Müller ihre Sympathie<br />

und ihr Interesse am großen kirchenmusikalischen und<br />

len des Vereins. In seinem Jahresrückblick<br />

durfte der Präsident neben den ungezählten Proben, gern erfüllten<br />

Ausgaben beim Sonn- und Festtagvgottesdienst bx-<br />

Eders auch an die gutgeglückte^Radiowiedergabe der Brück-<br />

Le?Mefse erinnern Allen Sängern^ Sängerinnen und M*<br />

tifLtPn mitfcte er den verdienten Dank, besonders aber dem<br />

Dirwenten Jost Mäder und Organisten Ernst Lüthold. Der<br />

gemütliche Teil stand unter dem erfrischenden Majorat von<br />

D? Franz Durrer. Die obligate sasnachtliche Schnitzelbank<br />

zeigte die andere Seite des Vereinslebens nach dem Probenbesuch<br />

quasi! Als große Ueberraschnng des Abends ging<br />

»um Abschluß die Operette „Die Hausschlüssel, im gesanglichen<br />

Part von Herrn und Frau Bäbi-Durrer brillant bestritten,<br />

über die Bühne. Zukunftsmusik?<br />

Alvnachstad. Krastmerlball. Fasnachtstimmung läßt sich<br />

nicht so leicht bestellen wie ein Bier oder elektrisches Licht in<br />

unserem stromreichen Kanton. Das zugige Motto des gelungnen<br />

Balles beim Sternenwirt am Schmutzigen Donnerstag,<br />

aber hat sie zum vornherein geschaffen. Ane Helgen cm t>er<br />

9Batti> ausgeführt von Diethelm und ^.imacher, brachten in<br />

originellster Art die ganze „Leidensgeschichte" des Kraftwerkbaues:<br />

Eine eingeschlasene Regierungsratssitzung; den Welker-Jnitianten,<br />

eben aus dem Topolino entstiegen, den der<br />

Landweibel mit dem Bannstrahl ''Gegenstandslos empfangt!<br />

die Verbrüderung der beiden Hessen und schließllch den^hochfeierlichen<br />

folkloristischen Eröffnungstag: Des Volkes ^ubel<br />

ist nicht in Worte zu sassen, Othmar dirigiert dazu ein zahlreiches<br />

Presseorchester, einzig der pseisenrauchende Zeitungsmann<br />

vom „<strong>Obwaldner</strong>" will nicht „kommform mitfloten.<br />

Er hat den Spnk schon lange bemerkt, denn hinten pumpen<br />

Feuerwehrmannen den nassen Segen in die pompöse Kraftwerkbaute,<br />

nachdem die natürlichen Wässerlein leider versiegt<br />

sind. Motto: Es werde — Strom!"<br />

Nachdem wir leider seit Jahren kein Gugguis mehr besitzen<br />

sind diese Helgengeschichten vielleicht ein neuer gangbarer<br />

Weg um die schönsten Fasnachtssujets des abgelausenen<br />

Jahres aus diese Art einer geschichtsfreudigen Nachwelt<br />

zu überliefern.<br />

Giswil. (Korr.) Aus einmal ist auch er des Lebens müde j<br />

geworden, Vater Theodor Riebli-Zumstein, Mühlebach, im<br />

hohen Alter von 85 Jahren. — Der 20. Jänner 1869 war<br />

sein Geburtsdatum. Aus der Schletter wuchs Theodor zum<br />

stämmigen Bauernsohn heran im Kreise von 15 Geschwistern.<br />

Das Leben hieß ihn wandern, anno 1894 gar über Weltenmeere.<br />

Doch das Herz hatte er in der alten Giswilerhennat<br />

verloren. Er kehrte bald wieder zurück. In Josefa Zumstein,<br />

Mühlebach, fand er 1901 seine Lebensgefährtin. Fünf Söhne<br />

und zwei Töchter waren der berechtigte Stolz der Familie.<br />

Anno 1919 erwarb er vom Schwiegervater das Mühlebach-<br />

Heimet und kaufte 1929 noch das Brüggi dazu. Darin fanden<br />

seine Kinder ihr späteres Heim und Glück. Vater Riebli<br />

blieb am liebsten der stille Bauer auf heimeliger Scholle.<br />

Nicht nach politischen Würden und Ehren drängte es ihn,<br />

viel mehr als beliebten Aelpler auf Bergeshöhen. Ein<br />

schmerzlicher Tag war der 5. Februar 1936, da der Tod der<br />

Familie die geliebte Mutter entriß. Dieser herbe Trennung^tag<br />

ist Vater Theodor zeitlebens in Erinnerung gebliebM,. 5<br />

Großvaterfreuden von 24 Großkindern wärmten sein lie- j.<br />

bes Herz in letzte Frohmut, bis der Schöpfer auch ihn heim- I<br />

berief zur ewigen Vergeltung. Den verehrten Trauerfamilien<br />

bekunden wir unsere tiessühlende Teilnahme.<br />

Theater in Lungern. Das Spiel, das wir in Lungern zu<br />

sehen bekamen, war echtes und gesundes Volkstheater. „Madrisa",<br />

ein Werk von Fritz Gribi, ergreist besonders durch die<br />

Glut edler und wahrhaftiger Gefühle, durch eine feine dramatifche<br />

Gliederung und durch die gepflegte Sprache, die gerade<br />

wieder einmal beweist, welche Prächtige Ausdrucksfähigseit<br />

unsere Mundart besitzt. Das Stück ist trotz seiner Farbigkeit<br />

und Ausdrucksfreude keineswegs effektvoll oder gar<br />

überladen, sondern fällt gerade in dieser Beziehung durch ein<br />

gediegenes Maß auf. So sehr die Liedeinlagen gewisse dramatische<br />

Hemmungen verursachen mögen, so möchte man sie<br />

um ihrer volksliedhaften Schönheit nicht vermissen. Die<br />

Handlung hat gewiß hie und da einen gemächlichen Gang,<br />

was darauf zurückzuführen sein mag, daß der Dichter die Gelegenheit<br />

benutzte, Volksbräuche und Volkssitten zur Anschaunng<br />

zu bringen. Hie und da macht sich das Werk wie ein gemütlicher<br />

und herzlicher „Abesitz" aus, mit der echt gotthelsschen<br />

breiten Epik und seiner unaufdringlichen erzieherischen<br />

Tendenz.<br />

Es ist von großem volkserzieherischem Wert, daß man sich<br />

die Mühe nimmt, solche Werke zu inszenieren. Und es zeugt •<br />

vorn verantwortungsvollen Geist der Theaterleute von Lungern,<br />

daß sie Wagnis und Mühe nicht scheuten, diesem vorzüglichen<br />

Werk Leben zu geben.<br />

Die Interpretation war durchdrungen von einem inneren<br />

Erlebnis. Sämtliche Rollen strahlten eine warme Herzlichkeit<br />

und Innigkeit aus, die einem nicht unberührt Iie|><br />

Daß dabei — vor allem bei jüngeren Spielern — die gewisse<br />

spieltechnische Forderung nicht vollständig erfüllt wurde,<br />

brachte den Zuschauer gerade jedes einzelne persönliche<br />

Erlebnis darüber hinweg. Die tragenden Rollen waren<br />

durchwegs reifen Bühnenkräften anvertraut, die durch Sicherheit,<br />

aber auch durch angenehme Zurückhaltung im SPÄ<br />

J<br />

aufgefallen sind.<br />

Die große Regiearbeit, die Herr Lehrer Hans Gasser bewältigte,<br />

war eindrucksvoll und überall spürbar, besonders in<br />

sehr schonen Gruppierungen und lebendigen Volksszenen.<br />

Gewisse dramatische Höhepunkte waren- ausgezeichnet ausgeschafft<br />

und voll innerer Wucht.<br />

Jcker Spieler verdiente ein Einzellob, aber es ist nicht<br />

Volkstheaters, Einzelleistungen hervorzustrei-<br />

wertvoll ist in erster Linie die Gemeinschafts-<br />

Sxx ; tnT x<br />

leistung<br />

durch vorzügliche Stückwahl<br />

""dSPielinszenierung volkserzieherisch Großes zu wirken,<br />

wenn man bedenkt, welch äußerer Erfolg ihrem Spiel imaemeins^k^"<br />

größer wird aber für eine Spiel-<br />

S r i " ? diekulturelle Verantwortung. Und in der<br />

voll »f j"^°drisa" sind sie dieser Verantwortung<br />

fpmnn^ v 9<br />

Unb<br />

' dies bedeutet die schönste Anerkennung,<br />

die man ihnen zollen darf. S-<br />

' n li5er


Weltgeschehen<br />

Bolksprediger des Landesverrates.<br />

Der Generalsekretär der kommunistischen Partei Frankreichs,<br />

Maurice T h o r e z, hat vor dem Zentralkomitee seiner<br />

Partei eine Rede gehalten, die mit Recht großes Aussehen<br />

erregt, die aber die logische Fortsetzung der von den<br />

Kommunisten schon früher abgegebenen Erklärung darstellt,<br />

daß sie einen Krieg gegen die Sowjetunion unter allen Umständen<br />

sabbotieren würden. Diesmal hatte sich der französische<br />

Quisling nicht die Mühe genommen, seine landesverräterischen<br />

Absichten zu verklausulieren, d. h. er behauptet<br />

nicht länger, daß die westliche Welt einen Angriff auf Ruß?<br />

land plane, vielmehr zieht er die Möglichkeit in Erwägung,<br />

daß die Sowjetarmee in Frankreich einmarschieren könnte.<br />

Was würde dann geschehen? Maurice Thorez erklärt, daß die<br />

französischen Kommunisten in diesem Falle Frankreich nicht<br />

verteidigen werden! Selbst wenn die französische Hauptstadt<br />

besetzt würde, „könnten die Arbeiter, d. h. das französische<br />

Volk sich gegen die Sowjetunion nicht anders verhalten als<br />

die Völker von Polen, Rumänien und Jugoslawien." Mit<br />

andern Worten, die französischen Quislinge würden den rusfischen<br />

Eroberer als Befreier betrachten. Warum? Weil die<br />

Sowjetunion, was sie auch immer gegen irgendein Land unternimmt,<br />

in den Augen der Kommunisten niemals als Angreiser<br />

gilt! Wie lange wird das demokratische Frankreich<br />

dieser grotesken Proklamation des Landesverrates tatenlos<br />

zuschauen.<br />

Wieder einer, der die Freiheit wählt.<br />

Schweden erlebt jetzr eine ähnliche kleine Sensation wie<br />

letzthin die Schweiz: ein prominenter tschechoslowakischer Eis-<br />

Hockeyspieler, Stenek Marek, hat sich geweigert, in die Heimat<br />

zurückzukehren. Der 23jährige Sportler gehörte zur<br />

Reserve der Mannschaft, die in Stockholm kürzlich die Welt-<br />

Meisterschaft errang. Er verschwand kurz vor der Abfahrt<br />

seiner Kameraden ans dem Hotel und erschien nicht am<br />

Bahnhof. Der politische Kommissar der Mannschaft, Antonin<br />

Wodicka, war höchst betroffen und rief am Bahnhof aus:<br />

„Das wird mir den 'Kopf kosten!" — Als die Mannschaft abgefahren<br />

war, kehrte Marek in sein Hotel zurück. Er hätte<br />

jetzt in der Tschechoslowakei zwei Jahre in der Armee dienen<br />

müssen. Genaues ist über feiste Pläne noch nicht bekannt,<br />

doch glaubt man, seine reiche amerikanische Verlobte, die ihn<br />

von Prag nach Stockholm begleitete, werde versuchen, für<br />

ihn die Einreiseerlaubnis nach den Vereinigten Staaten zu<br />

erwirken. Marek ist der achte Eishockeyspieler, der seit dem<br />

kommunistischen Umsturz vor einem Jahr seiner tschechoslowakischen<br />

Heimat den Rücken gekehrt hat.<br />

Es wird immer dicker!<br />

Im Kravchenko-Prozeß hat der Kläger das russische<br />

Manuskript seines Buches „Ich wählte die Freiheit"<br />

dem Gericht vorgelegt, um die Behauptung seiner Gegner<br />

zu entkräften, das Buch sei nicht von ihm, sondern von gekauften<br />

amerikanischen Propaganda-Agenten versaßt worden.<br />

Anderseits versucht der Kreml die Aussagen zu Gunsten Kravchenkos<br />

dadurch zu entkräften, daß er gewisse von dessen<br />

Zeugen als Kriegsverbrecher hinstellt und von der französtschen<br />

Regierung sogar deren Auslieferung verlangt. Ein<br />

recht plumpes Manöver.<br />

Kantone<br />

Freiburg. Rücktritt von Abbs Bovet. spk. Abbe Bovet,<br />

der Autor zahlreicher beliebter Volkslieder, hat sich auf dringenden<br />

ärztlichen Rat hin von seinen verschiedenen Wirkungsbereichen<br />

zurückgezogen. Er wird, wenn auch vielleicht<br />

nicht endgültig, in den Ruhestand treten, so doch jedenfalls<br />

eine längere Ruhe- und Erholungszeit einhalten müssen. Bei<br />

disser Gelegenheit seien Gerüchte richtiggestellt, die von einer<br />

schwierigen finanziellen Lage des Freiburger Barden<br />

wissen wollten, die seine Genesung beeinträchtigen könnten.<br />

Abb


Atem der „goldenen Stadt" überwältigt wird und so die<br />

Heimat verliert. Das Geschehen zeigt im Hintergrund die<br />

Schönheiten der bömischen Landschaft, in deren Mittelpunkt<br />

die prächtige, heute leider hinter dem „Eisernen Borhang<br />

schmachtende, Wenzel-Stadt Prag steht. „Die goldene Stadt<br />

verdient die Beachtung aller Film-Freunde!<br />

Radw — Beromünster<br />

Sonntag, 27. Februar.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Schuberts Quintett in<br />

C-dur. 11.00 Bries an den Aether. 11.05 Schuberts Lieder.<br />

11.20 Europäische Landschaften im Spiegel der Dichtung.<br />

12.00 Beethoven-Lieder. 12.40 Komponisten-Portraits: Ma>senet<br />

13 25 Der volkstümliche Sonntagnachmittag. 13.45<br />

Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Fortsetzung des Volkstnmlichen<br />

Konzertes. 15.00 Die Sonntagsgeschichte 15.2o<br />

Heitere Volksiveisen. 16.00 Erster Verlust. Hörspiel 17.00<br />

C. Dumont. 18.15 Studio-Orchester. 20.10 Eine amerikanische<br />

Laien-Oper. 21.25 Orgel-Konzert. 22.05 Die Schilflieder von<br />

Lenau.<br />

M A D R I S A<br />

Montag, 28. F-bruar.<br />

12.15 Gassenhauer. 12.40 ftudio-Orcheswr 1S.25 Inders<br />

Börse singt. 17.00 Unterhaltungskonzert.<br />

stunde. 18.30 C. Dumont. 20.00 Wunsch onzert. 20.30 Um<br />

amerikanische Tragödie. 21.15 Zeitgenössische Musik.<br />

Dienstag, 1. März.<br />

10 15 Schulfunk. 12.15 Lothar Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester.<br />

13.15 Georg Kulenkampff spielt. 17.00 Em Konzert<br />

für Kinder. 17.30 Für die Kleinen 17 50 ^ndemachrichtendienst.<br />

18.00 Unterhaltungskonzert 18.40 KIem_<br />

stadt-Parlament. 19.10 Ländlerkapelle Bluemlisalp 10.55<br />

Musikalischer Ausverkauf. 20.35 Musik auf zwei Klavieren.<br />

20.55 Hoffmanns Erzählungen.<br />

Mittwoch, 2. März.<br />

12.15 Willy Domgraf-Faßbänder singt. 12.40 Volkstümliches<br />

Konzert. 13.05 C. Dumont. 13.25 Italienisch Hausfrauen<br />

17.00 Musik von Doret und I. Dalcroze. 17.30 Kmderstunde.<br />

18.00 C. Dumont. 18.40 Die Bahn nach Enaelberg<br />

19.10 Klänge aus Unterwalden. 19.40 Panorama.<br />

Spanische Violin- und Cellostücke. 20.55 Spanische Bilder.<br />

21.35 Nächte in spanischen Gärten.<br />

T h e a t e r i n L u n g e r n<br />

~ S c h l u ß - A u f f ü h r u n g<br />

Donnerstag, 3. März.<br />

19 15 (wnTfftifcfre Kleinigkeiten. 12.40 Beethoven. Elf Wie-<br />

Wnttprg ,,nh vrobiers. 17.00 Radiosextett.<br />

r<br />

17.30<br />

Sri-<br />

Jugendstunde.<br />

18.00 Orchestrint Radiosa. 18.30 Das nnisikalische<br />

1 3 f<br />

& 1845 Senduna der Rwdiokameraden. 19.00 Jo e<br />

Ä " Sonate u^ Fantasie. 20.00 C. Dumont. 20.30 Dies<br />

irae von Herm. Schneider. 21.15 Werner Wehrli: Wallfahrt.<br />

Freitag, 4. März.<br />

10 20 Schulfunk. 12.15 Verkehrsmitteilungen — Schneebericht<br />

der SBB. 12.40 Studio-Orchester. 13.2» Die halbe<br />

H L der Frau. 17.00 Wunschkonzert für die Kranken.<br />

17 30 Kinderstunde in romanischer Sprache. 18.00 C. Dumont<br />

18.30 Kleines Wunschkonzert. 19.10 Weitchronik. 20.00<br />

Quintett in C-dur von Boccherini. 20^5 Kleine Szenen von<br />

Sari Irrn. 20.50 Schallplatten. 21.00 Sendung für die Ratoromanen.<br />

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Sonntag, den 27. Februar <strong>1949</strong>, nachmittags 1.30 Uhr,<br />

im großen Theatersaal.<br />

UZestTnqs'Te^SMSI^Mn. 13.00 bis 15.00 und von 18.00<br />

bis 21.00 Uhr.<br />

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Samstag, 26. Februar, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche<br />

Susanne. Operette in 3 Akten von Georg Okontowsky.<br />

Musik von Jean Gilbert.<br />

Sonntag, 27. Februar, 14.30—17.15 Uhr: Der Graf<br />

von Luxemburg. 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Susänne.<br />

Montag, 28. Februar, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche<br />

Susanne.<br />

Dienstag, 1. März, 20.15—22.30 Uhr: Bunter Abend.<br />

Das Programm bringt im letzten Teil das fröhliche<br />

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Im, Eintrittspreise: Fr. 1.50 bis Fr. 6.50.<br />

Mittwoch, 2. März, 19.30—23.00 Uhr: Gastspiel Margrit<br />

Winter: Die Jungfrau von Orleans. (Schauspielpreise.)<br />

Donnerstag, 3. März, 20.15—22.30 Uhr: Bunter Abend.<br />

Das Programm bringt im letzten Teil das fröhliche<br />

Rätselraten Wir fragen — Sie antworten mit Fridolin.<br />

Eintrittspreise: Fr. 1.50 bis Fr. 6.50<br />

Freitag. 4. März, 20.15-S-22.30 Uhr: Gastspiel Leopold<br />

Blberti: Der öffentliche Ankläger. Schauspiel, in drei<br />

Akten von Fritz Hochwälder. Gastspielpreise: Fr 2 —<br />

bis Fr. 7.50.<br />

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Samstag, 5. März, 20.15-23.00 Uhr: Sffe keusche Susanne.<br />

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Sarnen<br />

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Spichtig, Sarnen<br />

Martha Scherrer, Papeterie<br />

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nechte und Mägde<br />

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durch ein Inserat<br />

Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"


©anten / Mittwoch, den 2. März <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 17<br />

M O n e r H W e m ö<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugesellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.— halbjährlich Fr, 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblntt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto Vll 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi, Alpnach. Tel. 7 10 65.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen.^Lel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzelle:<br />

Obwalden g Rp., Schweiz 11 Np., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Jnseratcn-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

t<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

E r f r e u l i c h g u t e A n n a h m e d e s n e u e n S t e n e r g e s e t z e s<br />

Nach der Wahl des neuen Direktors der Kantonalbank und<br />

nach Genehmigung der Spital- und Zeughausrechnung wurden<br />

vorerst in der letzten Kantonsratssitzung noch drei<br />

i m K a n t o n s r a t<br />

Einbürgerungsgesuche<br />

behandelt. Ueber die Gesuche referiert Landammann Dr. G.<br />

Odermatt. Bei allen Bewerbern handelt es sich um Leute, die<br />

längst in Obwalden ansäßig sind. Nach Antrag des Referenten<br />

empfiehlt der Kantonsrat einstimmig dem Landvolk, an der<br />

Landsgemeinde folgende Gesuchsteller zu den gesetzlichen<br />

Mindestansätzen ins Landrecht aufzunehmen:<br />

Johann und Klara W o n n e r t H-Balmer, Sarnen, rumänifche<br />

Staatsangehörige? die Gebrüder Josef, Johann und<br />

Hermann Oskar Della Torre, italienische Staatsangehörige,<br />

geboren und wohnhaft in Sächseln; Theodor Stich mit<br />

Ehefrau und Kinder, deutsche Staatsangehörige, wohnhaft in<br />

Alpnach.<br />

„Das Gesetz ist der Freund des Schwachen."<br />

(Schiller, „Braut von Messina".)<br />

Die zweite Lesung des neuen Steuergesetzes nimmt noch<br />

eine gute Spanne Zeit in Anspruch, bringt aber gegenüber der<br />

Vorlage nur wenige Aenderungen mehr.<br />

Zu Art. 9, der die Steuerausscheidung zwischen den Gemeinden<br />

nach der Praxis des Bundesgerichtes vorsieht und<br />

der wegen der Bedeutung der CKW-Steuerverteilung größere<br />

Bedeutung erlangt, gibt Landammann Dr. O d e r m a t t<br />

namens der Regierung eine Erklärung ab. In seinem Entscheid<br />

über die interkommunale Verteilung der CKW-Steuern<br />

hat der Regierungsrat die drei Faktoren Werkanlagen, kapitalisierte<br />

Lohnsumme und Wasserzinsanteil berücksichtigt. Der<br />

Entscheid stieß in den Gemeinden auf wenig Gegenliebe. In<br />

erster Lesung gelangte man daher mit der Anfrage an die<br />

Regierung, ob bei der vorliegenden Fassung von Art. 9 in der<br />

Frage der Verteilung ein neuer Entscheid herbeigeführt werden<br />

könne. Heute muß dies die Regierung bejahen. Nachdem<br />

davon Kenntnis hat, daß mit dem neuen Gesetz die Gelegenheit<br />

nochmals gegeben wird, aus den Entscheid der CKW-Steuern<br />

zurückzukommen, ist der Artikel genehm.<br />

Dr. M i n g, der in der ersten Lesung diese Frage aufgeworfen,<br />

gibt seiner hohen Befriedigung über die juristisch<br />

wohlsundierete Auskunft Ausdruck.<br />

Eingang und Verteilung der Armensteuer beläßt man auf<br />

Antrag der Kommission wi£ im alten Steuergesetz, nachdem<br />

die erste Fassung besonders der Gemeinde Lungern zu große<br />

Nachteile gebracht Hätte. Art. 11 lautet somit:<br />

Solange für in Obwalden wohnhafte Kantonsbürger bei<br />

Armenunterstützungen das Heimatprinzip maßgebend ist,<br />

haben die außerhalb ihrer Heimatgemeinde niedergelassenen<br />

<strong>Obwaldner</strong> die Armensteuer an die Armenkasse der Würgergemeinde<br />

ihres obwaldnerischen Wohnortes nach dem Steueranfatz<br />

des Wohnortes zu entrichten.<br />

Die Bürgergemeinden haben den Ertrag der von Bürgern<br />

anderer obwaldnerischer Gemeinden bezahlten Armensteuern<br />

D a s Fräulein von Scuderi 2«<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig xiv.<br />

Bon E. T. A. Hoffmann. ><br />

der Armenkasse der Heimatgemeinde des betreffenden Bürgers<br />

abzuliefern, höchstens jedoch den Betrag, den dieser in seiner<br />

Heimatgemeinde hätte entrichten müssen."<br />

Es ist damit bereits die Aenderung der Armensteuerordnung<br />

gegeben für den Zeitpunkt, die für die Armenunterstützung<br />

das Wohnortprinzip gesetzlich eingeführt wird.<br />

Zu Art. 33 wurde anläßlich der ersten Lesung die Frage<br />

einer Wertzuwachssteuer aufgeworfen. Von ihrer Einführung<br />

wird aber, da im Moment inopportun und das Gesetz zu sehr<br />

belastend, Umgang genommen.<br />

Mit 15 gegen 9 Stimmen wird ein Antrag von Siegfried<br />

B e r ch t o l d, Giswil, abgelehnt, wonach den Steuerzahlern,<br />

die ihre Steuern rechtzeitig entrichten, Provisionen bis zu 5 °/o<br />

bewilligt werden sollen. Staatsanwalt Dr. M i n g fand den<br />

Antrag nicht sozial. Diese Gunst könnten sich nur die Begüterten<br />

nutzbar machen, währenddem der arme Bergbauer<br />

seine Steuern erst entrichten könne, wenn er an den Markttagen<br />

ein Kühlein verkauft habe, und damit dieses Vorteils<br />

verlustig gehe.<br />

- Bei Art. 7 entbrennt nochmals ein heißer Wortstreit um<br />

die Frage, ob nur die „kulturhistorischen" oder allgemein die<br />

„kulturellen" Gesellschaften und Vereine von der Steuerpflicht<br />

befreit werden sollen. Der Finanzdirektor wehrt sich für die<br />

engere Fassung gemäß Kommissionsantrag. Auch aus der Mitte<br />

des Rates äußert man Bedenken, daß dann jeder Verein für<br />

sich eine kulturelle Betätigung beanspruche. „Auch das Kegeln<br />

und Ping-Pongspielen fördert die Landesverteidigung!"<br />

Schließlich beliebt doch nach Antrag von Justizdirektor von<br />

Moos mit 11 : 9 Stimmen die weitere Fassung, die in der<br />

Vollziehungsverordnung näher begrenzt werden kann.<br />

Nach längerer Debatte wird auch einem Artikel, der das<br />

Einkommen von Korporationen, Teilsamen und öffentlichrechtlichen<br />

Alpgenossenschaften mit Ausnahme industrieller<br />

Betriebe, wie zum Beispiel das Kernser Elektrizitätswerk,<br />

steuerfrei erklärt, mehrheitlich zugestimmt.<br />

Ueber die in den Lokalzeitungen angeregte Billettsteuer<br />

will man scheinbar in der Zeit der Maskenbälle nicht gerne<br />

reden, für die Hundesteuer sind zu viele Sennen da.<br />

In der Schlußabstimmung wird das neue Steuergesetz<br />

mit 23 Stimmen ohne Gegenstimme bei einigen<br />

Enthaltungen gutgeheißen.<br />

Das gute Ergebnis der Gesamtabstimmung dürfte dem neuen<br />

Steuergesetz als guter Hoffnungsstern über dem Abstimmungskämpf<br />

nach der Landsgemeinde leuchten.<br />

Kantonsbeiträge.<br />

Diskussionslos werden Kantonsbeiträge in der Höhe von<br />

2000 bis 2880 Franken an drei Stallsanierungen der Frau<br />

Anna Müller-Sigrist, Schweudi, Sarnen, des Josef Schrackmann,<br />

Kleinteilerberg, Giswil, und des Ludwig Haldimann,<br />

Kleinteilerberg, Giswil, bewilligt, unter der Voraussetzung,<br />

daß Gemeinde und Bund ihre prozentualen Beiträge entrichten.<br />

Sie ehrte des Jünglings Heldensinn, der lieber schuldbeladen<br />

sterben, als ein Geheimnis verraten wollte, das seiner<br />

Madelon den Tod 'bringen mußte. Im ganzen Reiche<br />

der Möglichkeit fand sie kein Mittel, den Aermsten dem<br />

grausamen Gerichte zu entziehen.<br />

Und doch stand es fest in ihrer Seele, daß sie kein Opser<br />

scheuen müsse, das himmelschreiende Unrecht abzuwenden,<br />

das man zu begehen im Begriffe war. Sie quälte sich<br />

ab mit allerlei Entwürfen und Plänen, die bis an das<br />

Abenteuerliche streiften, und die sie ebenso schnell verwarf<br />

als auffaßte. Immer mehr verschwand jeder Hoffnungsschimmer,<br />

so daß sie verzweifeln wollte.<br />

Aber Madelons unbedingtes kindliches Vertrauen, die<br />

Verklärung, mit der sie von dem Geliebten sprach, der nun<br />

bald, freigesprochen von jeder Schuld, sie als Gattin umarmen<br />

werde, richtete die Scuderi in eben dem Grad wieder<br />

auf, als sie davon tief bis ins Herz gerührt wurde.<br />

Um nun endlich etwas zu tun, schrieb die Scuderi an<br />

la Regnie einen langen Brief, worin sie ihm sagte, daß Olivier<br />

Brusson ihr aus die glaubwürdigste Weise seine völlige<br />

Unschuld an Cardillacs Tode dargetan Habe, und daß nur<br />

der heldenmütige Entschluß, ein Geheimnis in das Grab zu<br />

nehmen, dessen Enthüllung die Unschuld und Tugend selbst<br />

verderben würde, ihn zurückhalte, dem Gericht ein Geständnis<br />

abzulegen, das ihn von dem entsetzlichen Verdacht nicht<br />

allein, daß er Cardillac ermordet, sondern daß er auch zur<br />

Bande verruchter Mörder gehöre, befreien müsse.<br />

Alles, was glühender Eifer, was geistvolle Beredsamkeit<br />

vermag, hatte die Scuderi aufgeboten, la Regnies hartes<br />

Herz zu erweichen.<br />

Nach wenigen Stunden antwortete la Regnie, wie es ihn<br />

herzlich freue, wenn Olivier Brusson sich bei seiner hohen,<br />

würdigen Gönnerin gänzlich gerechtfertigt habe. Was Oliviers<br />

heldenmütigen Entschluß betreffe, ein Geheimnis, das<br />

sich auf die Tat beziehe, mit ins Grab nehmen zu wollen,<br />

so tue es ihm leid, daß die Chambre Ardente dergleichen<br />

Heldenmut nicht ehren könne, denselben vielmehr durch die<br />

kräftigsten Mittel zu brechen suchen müsse. Nach drei Tagen<br />

hoffe er im Besitze des seltsamen Geheimnisses zu sein, das<br />

wahrscheinlich geschehene Wunder an den Tag bringen werde.<br />

Nur zu gut wußte die Scuderi, was der fürchterliche La<br />

Regnie mit jenen Mitteln, die Brussons Heldenmut brechen<br />

sollten, meinte. Nun war es gewiß, daß die Tortur über den<br />

Unglücklichen verhängt war.<br />

In der Todesangst siel der Scuderi ein, daß, um nur<br />

O b w a l d e n<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Milchproduzenten tagen. Auf Einladung<br />

des <strong>Obwaldner</strong> Milchproduzentenverbandes und des Zentralschweizerischen<br />

Milchverbandes versammelten sich am Montag,<br />

den 21. Februar, im Hotel „Krone" in Sarnen über zweihundert<br />

Milchproduzenten. Die von Kantonsrat Walter Wirz<br />

präsidierte Versammlung hörte zuerst ein Referat von Geschäftssührer<br />

Egli vom Milchverband Luzern über „Zweck und<br />

Aufgaben des Michlverbandes" an. Der Referent schilderte<br />

in seinen interessanten Ausführungen die schwere Krise der<br />

schweizerischen Landwirtschaft um die Jahrhundertwende, aus<br />

der heraus die Selbsthilfemaßnahme die Milchverwertungsgenossenschaften<br />

und schließlich die großen Milchverbände entstanden<br />

sind. Er erinnert auch au die Zeiten der Milchkontingentierung<br />

als Folge einseitiger Milchproduktion; die Beibe-<br />

Haltung eines gewissen Anbaues liegt daher auch im Interesse<br />

der Milchproduzenten. — Herr Dr. Kürsteiner, der sich in<br />

frühern Jahren um die Hebung der Milch- und Käsequalität<br />

in Obwalden sehr verdient gemacht hat, behandelte das Thema:<br />

„Bessere Milch". Der Absatz unserer Milchprodukte ist<br />

nur gesichert, wenn sie sich durch Qualität auszeichnen. Darum<br />

gilt es das Milchregulativn zu befolgen, im Stall, im Umgang<br />

mit der Milch und Milchgefäßen größte Reinlichkeit zu halten.<br />

Als dritter Referent spricht Kantonstierarzt Dr. Blättler von<br />

Kerns über die Bedeutung und Bekämpfung der Rindertuberkulose.<br />

Das bisherige Tempo in der Tuberkulosebekämpfung<br />

darf nicht nachlassen, sonst laufen unsere <strong>Obwaldner</strong> Züchter<br />

Gefahr, das Rennen um den Absatz gegenüber andern Zuchtgebieten<br />

zu verlieren. Eine rasche Bekämpfung der Rindertuberkulöse<br />

liegt auch im Interesse der menschlichen Gesundheit<br />

(Tbc-Gesährdung von Kindern und Erwachsenen durch tbckranke<br />

Tiere) und im Interesse einer einwandfreien Qualität<br />

der Milch und Milchprodukte. — Anschließend wurde der lehrreiche<br />

Tuberkulosefilm vorgeführt und noch ein zweiter Film<br />

über srohe Sitten und Gebräuche im Schweizerland, der zum<br />

ernsten Versammlungsstoff noch die srohe Stimmung brachte.<br />

In der regen Diskussion dankte unter anderem Herr Landammann<br />

Abächerli den Referenten und Veranstaltern der<br />

heutigen Tagung und ermuntert unsere Bauern, in der Qualitätsverbesseruug<br />

der Milch und in der raschen Säuberung der<br />

Ställe von tbc-kranken Tieren nicht nachzulassen. — Während<br />

sich die Teilnehmer mit einem währschaften Zabig auch leiblich<br />

stärkten, konnte der Vorsitzende die Versammlung nach dreieinhalbstündiger<br />

Dauer schließen.<br />

—ä-<br />

Eine landwirtschaftliche Schule in Obwalden? Aus Anlaß<br />

der Einreichung einer Interpellation im letzten Kantonsrat<br />

schreibt die Schweizerische Politische Korrespondenz zu diesem<br />

Thema:<br />

Vergangenen Herbst beschloß der Urner Landrat den Bau<br />

einer land- und alpwirtschaftlichen Winterschule in Altdors.<br />

Der Voranschlag für dieses Projekt rechnete mit einer Kostensumme<br />

von rund 425 000 Franken. An verfügbaren Mitteln<br />

standen in verschiedenen Fonds der Regierung bereits 212 000<br />

Franken zur Verfügung, doch hätte vom Volke noch ein weiterer<br />

Kredit von 200000 Franken bewilligt werden sollen.<br />

Diese Kreditvorlage verwarf dann das Urnervolk aber am<br />

23. Januar <strong>1949</strong>.<br />

Aufschub zu erlangen, der Rat eines Rechtsverständigen<br />

dienlich sein könne. Pierre Arnaud d'Andilly war damals der<br />

berühmteste Advokat in Paris. Seiner tiefen Wissenschaft,<br />

seinem umfassenden Verstände wtr seine Rechtschaffenheit,<br />

seine Tugend gleich.<br />

Zu dem begab sich die Scuderi und sagte ihm alles, soweit<br />

es möglich war, ohne Brussons Geheimnis zu verletzen. Sie<br />

glaubte, daß d'Andilly mit Eifer sich des Unschuldigen annehmen<br />

werde, ihre Hossnung wurde aber auf das Bitterste<br />

enttäuscht.<br />

D'Andilly hatte ruhig alles angehört und erwiderte dann<br />

lächelnd mit Boileaus Worten: Le vrai peut quelque fois<br />

n etre Pas vralsembable. Er öewies der Scuderi, dah die<br />

ausfallendsten Verdachtsgründe wider Brusson sprächen, daß<br />

la Regnies Verfahren keineswegs grausam und übereilt zu<br />

nennen, vielmehr ganz gesetzlich sei, ja daß er nicht anders<br />

handeln könne, ohne die Pflichten des Richters zu verletzen.<br />

Er, d'Andilly, selbst getraue sich nicht durch die geschickteste<br />

Verteidigung Brusson von der Tortur zu retten.<br />

Nur Brusson selbst könne das entweder durch aufrichtiges<br />

Geständnis oder wenigstens durch die genaueste Erzählung<br />

der Umstände bei dem Morde Cardillacs, die dann vielleicht<br />

erst zu neuen Ausmittlungen Anlaß geben würden.<br />

So werfe ich mich dem König zu Füßen, und flehe um Gnade,<br />

sprach die Scuderi ganz außer sich mit von Tränen halb<br />

erstickter Stimme.<br />

Tut das, rief d'Andilly, tut das um des Himmels willen<br />

nicht, mein Fräulein! Spart euch dieses letzte Hilfsmittel auf,<br />

das, schlug es einmal fehl, euch für immer verloren ist. Der<br />

König wird immer einen Verbrecher der Art begnadigen, der<br />

bitterste Vorwurf des gefährdeten Volkes würde ihn treffen.<br />

Möglich ist es, daß Brusson durch Entdeckung seines Geheimnisses<br />

oder sonst Mittel findet, den wider ihn streitenden Verdacht<br />

aufzuheben. Dann ist es Zeit, des Königs Gnade zu erflehen,<br />

der nicht danach fragen, was vor Gericht bewiesen ist<br />

oder nicht, sondern seine innere Ueberzeugung zu Rate ziehen<br />

wird.


Betrachtungen über den Fremdenverkehr in der Zentralschweiz<br />

Dem festen, unerschütterlichen Willen der ganzen Nation,<br />

sich in der großen und wichtigen Aufbauarbeit des Landes<br />

gegenseitig beizustehen und alles zu unterlassen, was diesem<br />

gemeinsamen Werte irgendwie nachteilig sein könnte, ist es<br />

in erster Linie zuzuschreiben, daß sich Holland in dieser kurzen<br />

Zeit auf eine solche Stufe emporgearbeitet hat. Das Leben<br />

in Holland ist entschieden billiger wie beispielsweise in<br />

Belgien "und selbst bei Umrechnung des Guldens zum osfiziellen<br />

Kurs sind die Preise für Bedarfsartikel im allgemeinen<br />

billiger als bei uns. Das haushälterische Borgehen der<br />

holländischen Regierung hat nun aber auch seine Rückwirkung<br />

auf die Vergnügungsreisen. Holland stellt für Ferienreisen<br />

für die Zeitdauer eines Jahres 11 Millionen Schweizerfranken<br />

zur Verfügung. Pro Person wurden für einen Sommeraufenthalt<br />

Fr. 400.— bewilligt und für den Winter erhöht<br />

sich diese Quote auf Fr. 480.—. Jeder Reisende muß sich aber<br />

bei Antritt der Reise verpflichten, mindestens 10 Tage in der<br />

Schweiz zu verbringen und pro Tag nicht mehr wie Fr.<br />

40.—, resp. 48.— auszugeben. Alle gewünschten Eisenbahnbillette,<br />

Rundreisvbillette, Generalabonnemente usw. können<br />

gegen Bezahlung von Gulden in Holland bezogen werden.<br />

Geschäftsreisende, Studenten und Erholungsbedürftige erhalten<br />

auf spezielles Gesuch hin nach wie vor eine Sonderzuteilung<br />

außerhalb des touristischen Kontingentes.<br />

Daß der massierte Andrang seitens der englischen<br />

Gäste, wie wir ihn im Sommer 1947 erleben durften, im<br />

selben Umfange kaum für die kommenden Jahre erwartet<br />

werden konnte, schien allseitig verständlich. Der bereits im<br />

Spätherbst 1947 von Großbritannien erlassene „Travel Ban"<br />

war ein erster, nicht leicht zu nehmender Schlag für unsere<br />

Hotellerie und Fremdengeschäfte und ganz besonders für die<br />

Winterkur- und Sportorte, die in der Saison 1947/48 auf<br />

Genau zwei Monate später machen nun die Bauernvertretcr<br />

im <strong>Obwaldner</strong> Kantonsrat die Regierung auf ben nicht<br />

ausgeschöpften Fonds für eine landwirtschaftliche Schule aufnierksam<br />

und glauben, der Kanton Obwalden könnte diese<br />

Gelder für sich beanspruchen, wenn er in A l p n a ch oder in<br />

S a r n e n — die anderen Gemeinden dürften ihrer Lage<br />

wegen für eine landwirtschaftliche Schule der Urfchweiz nicht<br />

in Frage kommen — eine alpwirtschaftliche Schule errichten<br />

würde. Doch stimmt die Rechnung der <strong>Obwaldner</strong> nicht ganz:<br />

denn nur 20 000 Franken liegen im Baufonds für die landwirtschaftliche<br />

Schule, die übrigen 192 000 Franken scheinen<br />

der Fondsbezeichnung nach dem Kanton Uri allein zu gehören."<br />

Die Beantwortung der Interpellation durch den Regierungsrat<br />

wird die Dinge richtigstellen. Das Interesse an einer<br />

Landwirtschaftsschule in Obwalden scheint allgemein groß zu<br />

sein.<br />

Die Sterbevorsorge der schweizerischen Bistümer. (Mitg.)<br />

Auch im vergangenen Jahr hat sich die stetige Entwicklung in<br />

erfreulicher Weise fortgesetzt. Das Werk zählt heute mehr als<br />

51 000 Mitglieder mit einem Sterbesummenbestand von 32,5<br />

Millionen Franken. Es sind nun bei 3464 Sterbefällen total<br />

1 521 000 Franken ausbezahlt worden; zahlreiche dankerfüllte<br />

Zuschriften geben in oft ergreifenden Worten dem Dank für<br />

den Segen des Werkes Asdruck.<br />

Auch am Pflug... bei der friedlichsten Arbeit werden wir<br />

Bauern mitschuldig am nächsten Krieg oder an der Verbreitung<br />

der kommunistischen Seuche. Nämlich in dem Maße, wie<br />

wir gleichgültig sind gegenüber der Verzweiflung und der Not<br />

in den europäischen Kriegsländern.<br />

Ein dreimonatiger Schweizer Aufenthalt ist eine große<br />

Wohltat für die Kriegs- und Ruinenkinder und wird ihnen<br />

zum unvergeßlichen Erlebnis. Wer soll die Kinder aufnehmen?<br />

Kein Stand kann die kleinen Gäste in so natürlicher, einfacher<br />

und gesunder Art zu sich nehmen wie gerade wir Bauernleute.<br />

Wahrscheinlich werden leider nur noch nächsten Monat<br />

Rotkreuzzüge bei uns eintreffen. Sind wir schon müde geworden,<br />

oder ist die Not behoben? Wer noch ein Kind einladen<br />

will, der melde den Freiplatz unverzüglich an die<br />

K i n d e r h i l f e des Schweizerischen Roten Kreuzes, Sektion<br />

Jnnerschweiz, Luzern, Schloßstraße 9, Tel. (041) 2 65 86.<br />

Biele Wege führen aus den Pilatus... fi. Wie es viele<br />

Wege gibt, die nach Rom führen, gibt es auch eine ganze Anzahl,<br />

die durch Wald und Alp, über Stock und Stein hinauf<br />

zum Gipfelpunkt des Pilatus zielen. Aber einzelne dieser<br />

Pllatuswege sind nicht mehr ganz einwandfrei. Da liegt zum<br />

Beiipiel im alten Tomliweg ein Felsblock, der aus der Wand<br />

Ü! ü '!» U v nb , , nUn süchtig und prächtig den Touristenweg<br />

verhöckelt. Und schaut euch einmal den Band- und Gsäßwea<br />

«rf,. 1C^1C f»^Uo Unl> ® erÖ11 ^egt da drin und wie manche<br />

„vcyirre ,jt mi Laufe der Zeiten ausgetreten, von Lawinen-<br />

Ichnee und stürzenden Wassern weggefegt worden.<br />

Es hat sich nun in Luzern das Komitee „Pro Pilatus" neu<br />

konstituiert, der Vereinigung „Pro Pilatus" finden sich alle<br />

die englischen Touristen gänzlich verzichten mußten. Nach<br />

langwierigen Verhandlungen wurde der „Travel Ban" bekanntermaßen<br />

auf den 1. Mai 1948 wieder aufgehoben. Dabei<br />

reduzierte sich aber die Zuteilung auf £ 35 pro erwachsene<br />

Person und £ 25 für Kinder unter 16 Jahren. Diese<br />

Beträge waren zur ausschließlichen Verwendung in der<br />

Schweiz bestimmt, während die Koste« für die Reise mit<br />

Pfund in England bezahlt werden konnten. Diese beträchtliche<br />

Herabsetzung der jedem Gaste zustehenden Devisen, sowie die<br />

Beschränkung des für die Schweiz reservierten Totalbetrages<br />

von 3,8 Millionen Pfund für die Zeit vom 1. Mai bis<br />

31. Oktober dürften die wesentlichsten Gründe hinsichtlich<br />

der bedeutenden Logiernächteverluste unserer englischen Gäste<br />

sein. Dann hat sich seit Beginn des Jahres gegenüber 1947<br />

auch eine gewisse Geldknappheit bemerkbar gemacht. Die<br />

vom „Mittelstandsengländer" während des Krieges ersparten<br />

Gelder sind schon vielfach verbraucht; dann kommt auch der<br />

Umstand hinzu, daß in den letzten Monaten verschiedene, bis<br />

jetzt in England rationierte oder überhaupt nicht vorhandene<br />

Gebrauchsartikel wieder erhältlich sind, so daß sich der<br />

Drang, sich mit solchen Sachen im Auslande einzudecken,<br />

stark vermindert hat. Von dieser Tatsache haben aber Zweifel-<br />

los die englischen Ferienorte und vor allem die Badeorte an<br />

den Küsten in starkem Maße profitiert. Erkundigungen erga<br />

ben. daß die Hotels an solchen Orten aus Monate hinaus<br />

über keine freien Betten mchr verfügten, währenddem st


Skipatrouillen-Wettkämpfe der 8. Division in Engelberg<br />

Die Wendsonne vergoldete mit ihren letzten Strahlen die<br />

glitzernden Zacken der Spannörter, als am letzten Samstag<br />

92 Patrouillen im festlich geschmückten Klosterdorf Engelberg<br />

zu den Skiwettkämpfen der 8. Division einrückten. Kaum waren<br />

am Sonntag früh die Sterne am wolkenlosen Himmel<br />

erblaßt, als schon die ersten Patrouillen in Anwesenheit des<br />

Herrn Divisionskommandanten Oberstdiv. Nager auf die interefsante<br />

und abwechslungsreiche Lausstrecke geschickt wurden<br />

die unter der Leitung des gewandten Alpinoff. der 8. Division,<br />

Hrn. Hptm. Schärli, ausgeflaggt -worden war. Die in<br />

der leichten Kategorie startenden Patrouillen hatten eine Distanz<br />

von 18 Km. mit 540 Meter Steigung, diejenigen der<br />

schweren Kategorie eine Distanz von 23 Km. mit 720 Meter<br />

Steigung zu durchlaufen. Im letzten Drittel der Laufstrecke<br />

wurde jeder Patrouille Gelegenheit geboten, ihre Schießfertigkeit<br />

unter Beweis zu stellen,- sie hatten unter Leitung des<br />

Patrouillenführers 3 feldmäßig aufgestellte Ziele (3 Ziegel,<br />

Distanz 120 Meter) zu vernichten. Für dieses wichtige Gefechtsschießen<br />

hatte die Patrouille 6 Patronen zur Verfügung<br />

und sie konnte, sofern die Läufer ihr Ziel im ersten Schuß<br />

erledigten, eine Gutschrift von nicht weniger als 15 Minuten<br />

auf ihre Laufzeit erlangen.<br />

Als Gäste starteten in der leichten Kategorie unter anderen<br />

die gut trainierte Patr. der Rds.Kp. 111/4 und in der<br />

schweren Kategorie sah man die siegreiche Olympiade-Patr.,<br />

geführt von Oblt. Zurbriggen Robert, die internationale<br />

Heeres-Einheitspatr. der Fl. n. Flab-Trp. mit Oblt. Christeler<br />

und die Landsturm-Gästepatrouille mit Hptm. Matter<br />

Hans, Engelberg, am Start.<br />

Bei den Truppen der 8. Division lieferten sich in der<br />

leichten Kategorie die' Artilleristen einen harten Kampf. In<br />

der schweren Kategorie schickten die 3. Regimenter der Div.<br />

ihre besten Patrouillen in den Kampf. Als Favorit startete<br />

die letztjährige Siegerpatrouille der Geb.Füs.Kp. 11/41 unter<br />

Führung des bekannten Mehrkämpfers Hptm. Schriber<br />

Hans. Auch das Rgt. 37 stellte in den Patrouillen der Geb.<br />

S.Bat. 6 und 11 ausgezeichnete Läufer zum Kampf, die<br />

mehrere Jahre lang als Sieger in die Limmatstadt zurückkehrten.<br />

Nicht weniger zuversichtlich und gut vorbereitet starteten<br />

die Patr. des Rgt. 20 und sie waren gewillt, durch vollen<br />

Einsatz Äie Siegeslovbeeren für ihr Rgt. zu erkämpfen.<br />

Vom Start weg, der sich auf der Terminuswiese befand,<br />

eilten die Patrouillen im Abstand von 2 Minuten kraftvoll,<br />

aber vielfach noch mit mangelnder Lauftechnik, talabwärts bis<br />

zum Eugenisee. Von hier aus war die erste große Steigung<br />

über die Hegmatt auf die Gerschnialp zu bewältigen.<br />

Nach der großen Schlaufe im Hungerbodenwald strebten<br />

die Patr. der tückischen Abfahrt über das Eggeli zu und erreichten,<br />

z. T. nicht immer aufgeschlossen, den Schießplatz bei<br />

der Titlisfchanze. Die Schießresultate haben im allgemeinen<br />

befriedigt, haben doch 65 Prozent der Patr. ihre 3 Ziele erledigt.<br />

Vom Schießplatz führte die Strecke noch 8 Km. weit<br />

in coupiertem Gelände dem Aawaffer entlang gegen die Herrenrüti<br />

und zurück ins Ziel beim Hotel Terminus. Auf diesem<br />

letzten Streckenteil konnten die Patr., die nicht nnr mit<br />

Kraft, sondern auch technisch richtig liefen, wervolle Minuten<br />

herausholen.<br />

Am besten gefiel bei den Gästepatrouillen die ausgezeichnet<br />

'geführte Saafer-Patr., die immer dicht aufgeschlossen erwartungsgemäß<br />

eine hervorragende Bestzeit lief. Rangzeit:<br />

1:32:25. Wer auch die ausgezeichnete Zeit 2:05:15 der Landsturm-Patr.<br />

Ter.'Füs.Bat. 145 (Hptm. Matter) beweist, daß<br />

unsere Laudsturmmannen mit ihren Leistungen mitten im<br />

Auszug stehet.<br />

Die Freude unter den 47ern und unter der Bevölkerung<br />

von Engelberg war begreiflicherweise groß, als anläßlich der<br />

Rangverkündigung die Patrouille der Geb.Füs.Kp. H/47 unter<br />

Führung des bekannten -Engelberger Läufers Kpl. Lehmann<br />

Edi mit seinen Mannen Gefr. Berchtold Josef, Gefr.<br />

Bienz Josef (Skiklnb Giswil) und Füf. Flück Willy (Skiklub<br />

Kern) als Sieger und Skimeister der 8. Div. ausgerufen<br />

wurden. Ueberdies gelang es dem Geb.Füf.Bat. 47, neben der<br />

Sieger-Patrouille noch 3 weitere Patrouillen in den ersten<br />

7 Rängen zu placieren. Wir, und mit uns sicher auch die<br />

Bevölkerung von Ob- und Nidwalden, gratulieren den<br />

wackern Skisoldaten des Geb.Füs.Bat. 47 für ihre glänzenden<br />

Leistungen. Wenn diese Erfolge vor allem dem persönlichen<br />

Einsatz der Läufer zu verdanken sind, die trotz mehreren<br />

Rückschlägen unermüdlich und zäh sich freiwillig zum Training<br />

gestellt haben, so darf doch einmal die große Arbeit, die<br />

gleichsam hinter den Kulissen vom Rgt.- und Bat.-Skioff.<br />

Hptm. Murer und Hptm. Merz, sowie von den Kp.Kdt. in<br />

selbstloser Weise für die außerdienstliche militärische Skitätigkeit<br />

geleistet wird, erwähnt werden.<br />

Es wäre falsch, wenn wir uns befriedigt auf unseren<br />

Lorbeeren ausruhen wollten. Wir haben vielmehr in Zukunft<br />

dafür zu sorgen, daß wir immer mehr leistungsfähige Patrouilleure<br />

erhalten; das ist aber nur möglich, wenn sich alle<br />

Skiklubs von Ob- und Nidwalden für die Ausbildung guter<br />

Läufer interessieren nd damit die militärischen Stellen<br />

kraftvoll in ihren Bemühungen unterstützen.<br />

Ra n g l i s t e :<br />

Leichte Kategorie: Gäste: 1. Rdf.Kp. HI/4 (Kpl.<br />

Portmann Otto) 1:35:40. — Truppen 8. Div.: 1. F.Batr. 72<br />

(Kpl. Furrer Paul) 1:53:04. 2. Hb.Bttr. 63 (Oblt. Gifin)<br />

1:53.34.<br />

Schwere Kategorie: Gäste: Patr. Zurbriggen<br />

(O!blt. Zurbriggen Robert 1:32:25. 2. Fl. u. Flab Trp. (Oblt.<br />

Christeler) 1:36:57.<br />

Truppen 8. Div.: Auszug: 1. Geb.Füs.Kp. U/47 (Kpl.<br />

Lehmann Edi) 1:44:51. 2. Geb.Füs.Kp. /II41 (Hptm. Schriber<br />

Hans) 1:48:41. 3. Geb.S.Mitr.Kp. IV/ll (Lt. Guyer<br />

Hans) 1:52:57. 4. Geb.S.Ip. 111/47 (Kpl. Gut Josef) 1:55:15.<br />

5. Geb.S.Kp. 1/6 (Oblt. Zumbühl Willy) 2:00:06. 6. Geb.S.<br />

KP. 1/47 (Füf. Stäldi Hans) 2:01:34. 7. StabsKp. Geb.Füs.<br />

Bat. 47 (Oblt. Muheim Hans) 2:02:21. — Landwehr: 1. Geb.<br />

Füs.Kp. H/45 (Oblt. Fischer Hans 2:13:50. 2. Geb.Füs.Kp.<br />

1/45 (Oblt. Oskar) 2:24:55.<br />

auch die Vorlage über den gesetzlichen Kurs der Banknoten<br />

(Abänderung des Artikels 39 der Bundesverfassung) dem Entscheid<br />

des Volkes unterbreitet werden.<br />

Die Schweizerische Politische Korrespondenz schreibt dazu:<br />

„Es zeigt sich heute schon mit aller Deutlichkeit, daß um<br />

die Tuberkulosegesetzesvorlage ein harter Kampf entbrennen<br />

wird. Schon die Tatsache, daß das Referendum zustandegekommen<br />

ist, zeigt, daß ein Großteil der Stimmbürger sich mit diesem<br />

Gesetz, dem offenkundig statistische Tendenzen zugrundeliegen,<br />

n'cht befreunden kann. Der vorgesehene obligatorische<br />

Durchleuchtungszwang für das ganze Schweizervolk auf dem<br />

Wege über das sehr zweifelhafte Schirmbildverfahren und der<br />

damit verbundene Versicherungszwang für gewisse Bevölkerungsschichten<br />

werden weite Kreise, die durchaus für eine<br />

bessere Bekämpfung der Tuberkulose eintreten, jedoch dies den<br />

privaten Organisationen überlassen möchten, davon abhalten<br />

diesem Gesetz ihre Zustimmung zu geben. Auch der Großteil<br />

der Aerzteschaft lehnt die heutige Borlage ab. Bon dieser Seite<br />

durfte denn auch mit einem Eingreifen in den Abstimmunaskämpf<br />

gerechnet werden."<br />

Wir werden zu gegebener Zeit Befürworter und Geaner<br />

des Gesetzes zu Worte kommen lassen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Heiteres und Betrübliches um eine schweizerische<br />

Kleinbahn.<br />

Unlängst konnte die Stansstad—Engelberg-Bahn ihren<br />

50. Geburtstag begehen. Studio Radio Bern hat dieses Jubiläum<br />

zum Anlaß genommen, um den Hörern von Beromünster<br />

im Rahmen eines interessanten Hörberichtes die Wechselvolle<br />

Geschichte dieser wichtigen Kleinbahn zu erzählen. Die<br />

von Friedrich Brawand geleitete Sendung ist am Mittwoch,<br />

den 2. März, von 18.40—19.10 Uhr, zu hören. rbp.<br />

Samstag, 5. März.<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Operetten-Partien.<br />

13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45 Carlo Löbnitz<br />

am Klavier. 14.00 Das ABC unserer Handelspolitik.<br />

14.15 Volkstänze. 14.30 Wunschkonzert für den Opernsreund.<br />

15.15 En Erinnerig vom Jos. Hug. 15.35 Handharmonika-<br />

Vorträge. 16.00 Entdeckungsfahrten in alten Zeitungen.<br />

16.30 Appenzeller Volksmusik. 17.30 Blick in Schweizer<br />

Zeitschriften. 18.20 Fünfmal Harmonika. 18.40 Vom Wunderland<br />

Peru. 20.00 Bunter Abend im Bernhard-Theater.<br />

Todes-Anzeige<br />

Heute ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter,<br />

Großmutter, Schwester, Schwägerin, Tante,<br />

Großtante und Cousine 129<br />

Frau Witwe<br />

Brigitta L ö t W - M r<br />

Schlieren / Mitglied des Dritte» Ordens<br />

und des Frauenvereins<br />

in ihrem 71. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen,<br />

Sie starb nach langem, schwerem, mit<br />

vorbildlicher Geduld ertragenem Leiden, wohlvorbereitet<br />

und gestärkt mit den Tröstungen<br />

unserer hl. Religion, heute nachmittag halb<br />

5 Uhr.<br />

Wir empfehlen die liebe Heimgegangene<br />

einem frommen Gebet und liebevollen Andenken.<br />

A l p n a ch, den 28. Februar <strong>1949</strong>.<br />

Die tiestrauernden Hinterlassenen.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 3. März,<br />

7.45 Uhr, in Alpnach. — Weggang vom Beinhaus<br />

7.3g Uhr.<br />

Siebenter: Montag, den 7. März, 8 Uhr.<br />

Dreißig st er: Samstag, den 26. März,<br />

8 Uhr.<br />

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Weltgeschehen<br />

Thorez verurteilt statt abgeurteilt<br />

Die französische Nationalversammlung hat eine ausführliche<br />

Debatte über die landesverräterische Erklärung des<br />

Kommunistenführers Maurice Thorez hinter sich. Leider erhielt<br />

dabei Thorez Gelegenheit, feine für Frankreich beleidigenden<br />

Aeußerungen auch noch von der Parlamentstribüne<br />

aus zu wiederholen. Von den Rednern sämtlicher übrigen<br />

Parteien wurde Thorez scharf verurteilt, leider allerdings nur<br />

in rhetorischer Form. Ministerpräsident Queuille wies vor<br />

allem den Vorwurf zurück, als ob Frankreich einen Angriffskrieg<br />

gegen Rußland vorbereite. Am Schlüsse der Debatte<br />

wurde mit 386 gegen 182 Stimmen eine Tagesordnung angenommen,<br />

welche Maurice Thorez' Erklärung, wonach jedes<br />

Land, das sich mit der Sowjetunion im Kriege befinde, als<br />

Feind und Angreifer betrachtet werden müsse, als Beleidigung<br />

für die französischen Patrioten bezeichnet, die während des<br />

letzten Krieges ihr Leben im Kampf gegen fremde Unterdrükhing<br />

und Besetzung aufgeopfert haben.<br />

Und die Schweizer Landesverräter?<br />

Außerhalb der französischen Grenze hat die Verräterrede<br />

Thorez' ebenfalls großes Aufsehen erregt. In der Schweiz<br />

hat man dazu besondern Grund, weil sich in der „Voix<br />

onvriere" Leon Nicole mit Thorez solidarisch<br />

erklärt hat. Der schweizerische Steigbügelhalter der Kominform<br />

ist der Auffassung, daß die Erklärung Thorez' genau<br />

der Aktion entspricht, „welche in allen Ländern durch die Vor-<br />

Hutparteien für die Verteidigung des Friedens ins Auge gefaßt<br />

werden muß". Damit stellt sich auch bei uns die Frage<br />

die leider in Frankreich unbeantwortet geblieben ist — was<br />

die Justizbehörden zu tun gedenken, um der systematischen<br />

Landesverräterpropaganda der roten Quislinge<br />

Einhalt zu gebieten, bevor sich die Sowjets weitere europäische<br />

Länder als Opfer auswählen. Unser neu verstärkter strafrechtlicher<br />

Staatsschutz bietet genügend Handhabe um Leuten,<br />

die sich selber als Agenten einer fremden Macht bloßstellen, em<br />

für allemal unschädlich zu machen. Was also gedenkt Herr<br />

von Steiger zu tun?<br />

Punktiert wie das Vieh!<br />

Aus Prag wird uns gemeldet: Die Regierung Gottwald<br />

hat einen geradezu satanischen Plan in Vorbereitung, cu<br />

tschechoslowakische Volk gänzlich zu versklaven. Jeder Staatsbürger<br />

— Männer und Frauen — erhält em Kartelblatt mthundert<br />

Punkten. Diese Blätter werden von derz lokalen Be-<br />

Horden geführt und vierteljährlich nachgetragen. Nach einem<br />

Schema werden darauf alle Denunziationen, die den ^ehörden<br />

durch ihre Spitzel zugehen, durch Punktverluste verbucht.<br />

Sinkt die Punktezahl unter sechzig, dann wird das betreffende<br />

Karteiblatt herausgenommen und der Staatspolizei<br />

zugestellt, was automatisch die Verhaftung des betreffenden<br />

Staatsbürgers zur Folge hat. Irgendein Rechtsmittel gegen<br />

diese ungeheuerliche Willkür der kommunistischen Bureaukratie<br />

gibt es leider nicht.<br />

Wenzel.<br />

„Seine Angelegenheit"<br />

Die „Times" berichtet: Die aus russischer Gefangenschaft<br />

heimgekehrten Deutschen erzählen eine Geschichte, die während<br />

des Krieges die Gefangenenlager lachen machte. Bei der ersten<br />

Zusammenkunft in Jalta interessierte sich Stalin lebhaft, wieviel<br />

ein amerikanischer Arbeiter verdiene? „Etwa 350 Dollar<br />

monatlich", sagte ihm Präsident Roosevelt. — „„Und wiediel<br />

braucht er, um zu leben?", wünschte der rote Diktator zu<br />

wissen. — „Kaum 200 Dollar", antwortete Roosevelt. — „Und<br />

was macht er denn mit den übrigen 150?", interessierte sich<br />

Stalin verwundert. — „Das ist seine Angelegenheit, nicht die<br />

meinige", lachte Roosevelt, um darauf selbst Fragen zu stellen:<br />

„Wieviel verdient durchschnittlich ein russischer Arbeiter im<br />

Monat?" — „Oh, etwa 800 Rubel." — „Und wieviel braucht<br />

er, um zu leben?" — „Etwa 1000 Rubel." — „Wie verschafft<br />

er sich denn die fehlenden 200 Rubel?" — „Das ist seine Anund<br />

nicht die -.einige!', erwidert- fedei>*4tg Sufr<br />

lands Diktator.<br />

Eiu unverdächtiger Zeuge zum Fall Mindfzenty<br />

An be'" großen Protestkundgebung gegen das Schandurte-l<br />

» sLhrLft im Pariser Velodrome d'Hiver ergriff auch der<br />

S las Wort. Dieser sicherlich unverdächtige Zeuge macht-<br />

Em «rozeß Mindszenty den Prozeß und brandmarkte ihn als<br />

ein Betrnqsmanöver" großen Stils. Er selber und ,n feinem<br />

Nttftraa kompetente Personen, haben den Fall genau unterwcht<br />

und sind zum Schluß gelangt daß in Budapest mitFälschungen<br />

und Drogen gearbeitet wurd^ Der ant.kleri-<br />

Mebe Moro-Giafferi erklärte: „Jedem sag ich es - ob er es<br />

alauben mag ober nicht -: wenn du deine Hände ,n Unschuld<br />

wäschest nach dem das Blut dieses gerechten Mannes geflossen<br />

ist so wird eines Tages dein eigenes Blut fließen.<br />

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Aus dem Fastenhirtenbrief Sr. Gn. des hochwürdigsten Herrn<br />

Christianus, Bischof von Chur.<br />

Liebe Diözefanen!<br />

I c h g l a u b e a n G o t t<br />

Zu Zeiten, wo die Völker^in großer Umwälzung sich befinden,<br />

arbeitet auch die Macht der Finsternis. Sie stürzt sich<br />

zuerst auf die Hirten, welche den Weg aus dem Dunkel weisen<br />

wollen, auf den Klerus, auf die Bischöfe, auf den Papst und<br />

seine Kardinäle, um diese zum Schweigen zu zwingen durch<br />

Lüge, Verleumdung, Einschüchterung, Einkerkerung und Martyrium.<br />

So geschah es früher, so geschieht es heute. Es erwahren<br />

sich die Worte des Propheten: „Schlagt den Hirten,<br />

so zerstreuen sich die Schafe" (Zach. 13, 7). Damit in solchen<br />

Zeiten der Glaube und der richtige Weg nicht unter den<br />

Füßen weggespült werde, muß man vor allem aus die Grundfesten<br />

der christlichen Religion sich besinnen. Diese sind in<br />

monumentaler Festigkeit und Klarheit herausgearbeitet worden<br />

und zusammengestellt im Apostolischen Glaubensbekenntnis<br />

durch die Glaubensboten, wohl schon auf dem ersten Apoftelkonzil<br />

zu Jerusalem. Einzig die Wahrheit dieser Artikel<br />

können auch die heute revolutionierenden Völker beruhigen<br />

und retten.<br />

Ich glaube an Gott Vater,<br />

den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.<br />

Vor diesem Grundstein unseres gesamten Jenseitsglaubens<br />

können wir nur mit zitternder Seele stehen; denn er weist auf<br />

die größte Macht und Persönlichkeit hin, die alles übersteigt,<br />

was wir uns vorstellen können. Das Wort „Gott" hat wohl<br />

nur vier Buchstaben, aber es birgt so viel Licht und Glanz<br />

in sich, daß wir erblinden müßten, wenn wir nicht wie Moses<br />

mit verschleiertem Gesicht uns heranmühen würden. Der<br />

Mutter scheint es gegeben zu sein, das Wort „Gott" in einem<br />

richtigen Bilde darzubieten. Das geschieht, wenn sie das<br />

Herrengebet Ihrem Kinde auf die Lippen legt, indem sie beginnt:<br />

Vater ... im Himmel! So senkt sich die Ahnung in<br />

die Kinderseele, daß der Angerufene Vater fei des eigenen leiblichen<br />

Vaters, der eigenen Mutter, der eigenen Geschwister<br />

und aller anderen Kinder. Trotz des Bemühens der weisesten<br />

und frömmsten Geistesmänner durch Studium, Betrachtung<br />

und Gebet, eine irgendwie annähernd übernatürliche Auffafsung<br />

Gottes zu erreichen, trotz der Denkarbeit der Philosophen<br />

und Theologen und vieler Konzilien, ist man über diesen<br />

Ausdruck, Gott als himmlischen Vater zu bezeichnen, nicht<br />

hinausgekommen. Wir dürfen aber dabei bleiben, weil es die<br />

Worte Christi selber sind. Wir müssen indessen uns klar bewußt<br />

fein, daß dieser Vater Herr und Schöpfer ist d'es Himmels<br />

und der Erde und alles dessen, was darin ist. Er hat<br />

einen unendlich weisen Verstand und vollkommenen Willen,<br />

aber keinen Leib. Am Jakobsbrunnen sagte deshalb Christus:<br />

„Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geiste<br />

anbeten" (Joh. 4, 24). Trotzdem wir mit ehrfürchtigem Beben<br />

vor diesem unendlichen Geiste stehen, ist er tatsächlich uns<br />

Menschen so nahe gekommen, daß wir sein Dasein erkennen<br />

können durch Betrachtung der natürlichen Weltordnung, durch<br />

Abhören des eigenen Gewissens und durch Nachlesen in der<br />

Geschichte aller Völker.<br />

Wir erkennen Gott aus der Natur.<br />

Als der hl. Paulus, mit Barnabas als Begleiter, sich auf<br />

Missionsreisen begab, um den Heiden die Erkenntnis Gottes<br />

zu bringen, mußte er wissen, durch welche Mittel dieses zu<br />

erreichen war. Einer der überzeugendsten Beweise waren die<br />

Wunder, die er im Namen Desjenigen wirkte, welchen er<br />

predigte. Aber die Verhältnisse zwangen ihn, auch die Beweise<br />

aus der sichtbaren Natur heranzuziehen. Bei seiner Predigt<br />

auf dem Marktplatz vor dem Stadttore bemerkte er einen Zu-<br />

Hörer, der auffallend glaubensfreudig schien. Dieser saß vor<br />

dem Redner; aber auch als Paulus zu Ende gepredigt hatte,<br />

erhob er sich nicht. Er war von Geburt an lahm und hatte nie<br />

gehen können. Paulus schritt auf ihn zu und befahl: „Stelle<br />

dich auf die Füße!" Alfobald sprang der auf und ging umher.<br />

Darob entstand unter dem anwesenden großen Volke eine solche<br />

überschäumende Begeisterung, daß dieses Paulus und Barnabas<br />

als Götter betrachtete, die soeben plötzlich vom Himmel<br />

zu ihnen herabgestiegen wären.<br />

Der hl. Paulus wies in seiner Predigt auf den Himmelsräum<br />

hin, welcher Zeugnis ablegt für das Dasein Gottes durch<br />

jene Riesengestirne, die in rasender Eile ihre Bahnen ziehen.<br />

Dieses Himmelsgewölbe von unmeßbaren Entfernungen, mit<br />

unzählbaren Sternen, die größer sind als unsere Erde, steht<br />

auch heute noch vor unseren Augen als eine staunenswerte<br />

Offenbarung Gottes, welche um so eindringlicher wirkt, als die<br />

moderne astronomische Wissenschaft eine unbeschreibliche Gesetzmäßigkeit<br />

feststellt. Jeder dieser ungezählten Sterne hält<br />

feine Bahn «in, ohne je davon abzuweichen oder anzustoßen.<br />

Keiner sinkt hinab in die grenzenlose Leere; alle werden im<br />

Weltraum gehalten durch das geheimnisvolle Gesetz der Anziehungskraft<br />

und des Gleichgewichtes. Wer hat diese Riesenleuchten<br />

geschaffen? Wer hat das Gesetz der Bewegung in<br />

diesen Riesenleibern gegeben? Wer gab zur Bewegung den<br />

ersten Stoß? Das konnte nur ein Wesen unendlichen Verstandes<br />

und allmächtigen Willens vollbringen, das die Ursache<br />

alles Seins ist. Für uns arme Menschen ist dies eine unleugbare<br />

Offenbarung Gottes.<br />

Wir begreifen nun, daß unter den größten Gelehrten der<br />

Astronomie keiner sich findet, der die Existenz Gottes zu<br />

leugnen wagte. Der große Kepler bekennt deswegen: „Ich<br />

danke Dir, meinem Schöpfer und Herrn, für alle maßlosen<br />

Freuden, die ich in der Betrachtung Deiner Hände genießen<br />

konnte. Ich mühte mich ab, um diese Herrlichkeit den Menschen<br />

bekannt zu machen, und strenget mich an, um zu offenbaren,<br />

wie groß Deine Macht, Deine Güte und Weisheit ist."<br />

Unser eigenes Innere zeugt für Gott<br />

Nachdem wir die Herrlichkeiten des sternbesäten Himmels<br />

betrachteten, zwingt sich uns der Gedanke auf,.die Bahn der<br />

dahineilenden Menschenscharen ins Auge zu fassen. Die<br />

Menschen werden von Tag zu Tag, von Sekunde zu Sekunde<br />

weiter gejagt, ohne stillstehen zu können. Der Tod ist hinter<br />

ihnen her mit seinen Trabanten, die da sind Arbeit, Hunger,<br />

Durst, Krankheit und Not, Tugend und Laster, Glück und<br />

Unglück. Alles treibt uns vorwärts, bis wir in die dunkle<br />

Gruft hinabsinken. Die zurückbleibenden Lebenden weinen<br />

und jammern, während der Tote in der Tiefe verschwindet.<br />

In die Trauerszene schlägt von der nahen Straße herein der<br />

Lärm der Arbeit, das Rufen der Menschen und das Jauchzen<br />

der frohen Jugend. Das Leben flutet also weiter im Hause<br />

und im Dorfe. Endlose Neugeburt des Lebens besiegt den<br />

jagenden Tod. Wer überwindet den Tod? Das Leben! Wer<br />

hat es geschaffen? Wer ist der Herr dieser Bewegung, des<br />

Ringens zwischen Tod und Leben? Es muß ein Wesen sein,<br />

welches das unbesiegbare Leben selber ist. Dieses Wesen<br />

heißen wir Gott. Es ist Jener, der aus dem brennenden<br />

Dornbusch sich nannte: „Ich bin, der ich bin!" -— also derjenige,<br />

der jetzt ist, immer war und immer sein wird.<br />

Alle Völker bezeugen Gott<br />

Als Paulus in der Philosophenstadt Athen gelegentlich<br />

seiner Reise nach Rom auftrat, kam er nur mit größter<br />

Mühe an den Schwätzern vorbei hin zu den richtigen Zu-<br />

Hörern. Bei seiner Wanderung durch die Stadt hatte er gar<br />

viele Götzenbilder und Tempelchen entdeckt, die doch Kunde<br />

gaben von einem gewissen Sehnen und Suchen nach dem<br />

wahren Gott. Dieses war umsomehr der Fall, als er einen<br />

Altar entdeckte, welcher gewidmet war dem „Unbekannten<br />

Gott". Paulus lobte daher die Gottesfurcht der Atheuer und<br />

stellte sich ihnen als derjenige vor, der im Namen eben dieses<br />

Gottes sprechen wollte. „Was ihr nun, ohne es zu kennen,<br />

verehrt, das verkünde ich euch, nämlich den Gott, der Himmel<br />

und Erde erschaffen hat, der selber allem Leben, Odem und<br />

alles andere -gibt. Er hat das Menschengeschlecht gemacht,<br />

daß es wohne auf der ganzen Oberfläche der Erde" (Ap.<br />

Gesch. 17, 16—34).<br />

Wir Menschen sollen Gott suchen, angeregt von der<br />

inneren Stimme, die uns antreibt, Jenen zn erahnen und zu<br />

ertasten, der nicht ferne von uns ist, sondern in dem wir<br />

leben, uns bewegen und sind. Wir sind, wie einige ijriechtsehe<br />

Dichter gesagt haben, von seinem Geschlechte, insofern<br />

auch unsere Seele ein gottähnlicher Geist ist. Auf solche Weise<br />

hatte Paulus sich bemüht, die Erkenntnis des wahren Gottes<br />

in den Athenern wachzurufen.<br />

Nicht bloß in Athen, sondern in allm Weltteilen, bis in<br />

die verborgensten Erdenwinkel, die je ausgekundschaftet wurden,<br />

begegnen wir unwidersprochen der Sehnsuch? und dem<br />

Tasten nach einem höchsten Wesen und seiner Verehrung.<br />

Das beweisen ganz klar die neuesten Forschungen der Völkerkünde.<br />

Aber auch schon der heidnische Schriftsteller Plutarch<br />

schrieb: „Du magst Gemeinden ohne Mauern, ohne Schriftenkenntnis,<br />

ohne Könige, ohne Häuser, ohne Besitz finden, Gemeinden,<br />

die kein Geld nötig haben, keine Theater, keine<br />

Ringschulen kennen. Aber eine Gemeinde ohne Heiligtum,<br />

ohne Gotheit, ohne Gott, ohne Eid, ohne Weissagung, ohne<br />

Bitt- und Sühneopfer, hat noch niemand gesehen und wird<br />

auch niemand sehen. Ich glaube, daß man eher ohne Grund<br />

und Boden eine Stadt gründen kann, als daß eine bestehen<br />

und entstehen kann, wenn ihr der Gottesglaube fehlt."<br />

Eine so allgemeine Völkerüberzeugung allerzeiten und<br />

allerorten kann kein Irrtum sein.<br />

Zum Schlüsse rufen wir das Zeugnis der Hl. Schrift an<br />

Wir bemühten uns, einige von den vielen Beweisen für<br />

das Dasein Gottes euch darzubieten, indem wir die natürliche<br />

Weltordnung betrachteten, die eigene innere Stimme abhorchten<br />

und in der Völkerkunde lasen. Zu dieser Offenbarung<br />

kommt aber noch das Zeugnis der Hl. Schrift, aus<br />

der Gott so laut, so lieb, aber auch so erschauernd ernst zu<br />

uns spricht. Der gleiche hl. Paulus, welcher die natürliche<br />

Offenbarung Gottes so mächtig anrief, um die Heiden zu<br />

Gott zu führen, schrieb an die Hebräer: „Vielfach und auf<br />

vielerlei Weise hat Gott in der Vorzeit zu den Vätern gesprachen<br />

durch die Propheten; zuletzt aber, in unseren Tagen,<br />

hat er zu uns geredet durch seinen Sohn" (Hebr. 1, 1—2).<br />

Ich glaube an Gott, weil er sich in der Offenbarung entschleiert<br />

hat! Ich glaube an Gott, den Vater, weil er uns<br />

das Leben gab, uns sättigt und erfreut durch die Gaben der<br />

Natur! Ich glaube an Gott den Schöpfer, weil er sich bezeugt<br />

hat in den Wundern des Himmelsraumes! Ich glaube<br />

an Gott, weil er sich offenbart durch seinen Sohn Jesus<br />

Christus!<br />

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes<br />

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit euch<br />

allen. Amen.<br />

Gegeben zu Chur, am Feste Pauli Bekehrung <strong>1949</strong>.<br />

f Chri stianus, Bischof von Chur.<br />

D a s Fräulein von Scuderi<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Die Salden niußte dem tief erfahrenen d'Andilly notgedrungen<br />

beipflichten. In tiefen Kummer versenkt, sinnend und<br />

sinnend, was um der Jungfrauen und aller Heiligen willen sie<br />

nun anfangen solle, um den unglücklichen Brusson zn retten,<br />

saß sie am späten Abend in ihrem Gemach, als die Martiniöre<br />

eintrat und den Grafen von Mioffens, Obriften von der<br />

Garde des Königs, meldete, der dringend wünschte, das Fräulein<br />

zu sprechen.<br />

Verzeiht, sagte Miossens, indem er sich mit soldatischem<br />

Anstande verbeugte, verzeiht, mein Fräulein, wenn ich euch<br />

so spät, so zu ungelegener Zeit überlaufe. Wir Soldaten<br />

machen es nicht anders, und zudem bin ich mit zwei Worten<br />

entschuldigt. Olivier Brusson führt mich zu euch.<br />

Die Scuderi, hochgespannt, was sie jetzt wieder erfahren<br />

werde, rief laut: Olivier Brusson? Der Unglücklichste aller<br />

27<br />

Menschen? Was habt Ihr mit dem? — Dacht ich es doch,<br />

sprach Miossens lächelnd weiter, daß eures Schützlings Namen<br />

hinreichen würde, mir bei euch ein geneigtes Ohr zu verschaffen.<br />

Die ganze Welt ist von Bruffons Schuld überzeugt. Ich<br />

weiß, daß Ihr eine andere Meinung hegt, die sich freilich nur<br />

auf die Beteuerungen des Angeklagten stützen soll, wie man gesagt<br />

hat. Mit mir ist es anders. Niemand als ich kann besser<br />

überzeugt sein von Brussons Unschuld am Tode Cordillacs.<br />

Redet, o redet, rief die Scuderi, indem ihr die Augen<br />

glänzten vor Entzücken.<br />

Ich, sagte Miossens mit Nachdruck, ich war es selbst, der<br />

den alten Goldschmied niederstieß in der Straße St. Honorve,<br />

unfern eurem Hause.<br />

Um aller Heiligen willen, Ihr — Ihr! rief entsetzt<br />

die Scuderi.<br />

Und, fuhr Miossens fort, und ich schwöre es euch, mein<br />

Fräulein, daß ich stolz bin auf meine Tat. Wisset, daß Eardillac<br />

der verruchteste, heuchlerischste Bösewicht, daß er es<br />

war, der in der Nacht heimtückisch mordete und raubte, und<br />

so lange allen Schlingen entging. Ich weiß selbst nicht, wie<br />

es kam, daß ein innerer Verdacht sich in mir gegen den alten<br />

Bösewicht regte, als er voll sichtlicher Unruhe den Schmuck<br />

brachte, den ich bestellt, als er sich genau erkundigte, für wen<br />

ich den Schmuck bestimmt, und als er auf recht listige Art<br />

meinen Kammerdiener ausgefragt hatte, wann ich eine gewisse<br />

Dame zu besuchen pflege.<br />

Längst war es mir aufgefallen, daß die unglücklichen<br />

Schlachtopfer der abscheulichsten Raubgier alle dieselbe Todeswunde<br />

trugen. Es war mir gewiß, daß der Mörder auf den<br />

Stoß, der augenblicklich töten mußte, eingeübt war und darauf<br />

rechnete. Schlug der fehl, so galt es den gleichen<br />

Kampf.<br />

Dies ließ mich eine Vorsichtsmaßregel brauchen, die so<br />

einfach ist, daß ich nicht begreife, wie andere nicht längst<br />

darauf fielen und sich retteten von dem bedrohlichen Mordwesen.<br />

Ich trug einen leichten Brustharnisch unter der Weste.<br />

Cardillac fiel mich von hinten an. Er umfaßte mich mit<br />

Riesenkraft, aber der sicher geführte Stoß glitt ab an dem<br />

Eisen. In demselben Augenblick entwand ich mich ihm und<br />

stieß ihm den Dolch in die Brust.


A m M e l ß f f e ü p e t ?<br />

Selig, wer im Weltgetriebe<br />

Nach der obern Gottesstadt,<br />

Nach dem rechten Vaterhause<br />

Stets ein offenes Fenster hat.<br />

Am 2. März erfüllte Pius Xll. das 73. Jahr. Er entstammt<br />

einer alten römischen adeligen Advokatenfamilie, wurde am<br />

2. April (Ostern) 1899 zum Priester geweiht und primizierte<br />

am folgenden Tage. Im gleichen Jahre, vor der Priesterweihe,<br />

hatte er die theologische Doktorwürde erlangt, studierte<br />

weiter und erwarb sich 1902 auch den Doktor im Kirchenrecht.<br />

Am 13. Mai 1917 wurde er zum Bischof geweiht, trat zwei<br />

Wochen später die Stelle des Nuntius in München an, wurde<br />

am 30. Juni 1920 erster Nuntius in Berlin, unter vorläufiger<br />

Beibehaltung der Münchner Nuntiatur, siedelte am 18. August<br />

1925 nach Berlin über. 1929 zog er nach Rom, wo er<br />

am 16. Dezember die Kardinalswürde erhielt, wurde am<br />

7. Februar 1930 Staatssekretär Pius' XI. und damit Leiter<br />

der päpstlichen Diplomatie. Euaenio Pacelli wurde am<br />

2. März 1939 zum Papste gewählt und als Pius Xll. am<br />

12. März gekrönt. In Ehrfurcht und Ergebenheit grüßt Obwalden<br />

den Jubilaren.<br />

Via rrucis, via lucis — Weg des Kreuzes,<br />

Weg zum Licht.<br />

Der Bolschewismus als schleichende europäische Gefahr ist<br />

erst seit anderthalb Jahrzehnten allgemein erkannt worden.<br />

Staatssekretär Pacelli sah schon vorher klar genug. Der<br />

große, schlanke Mann mit den schwarzen Haaren, mit den<br />

dunklen durchdringenden Augen hinter goldgefaßter Brille,<br />

mit der feinen Adlernase und dem hageren Gesicht des Aszeten<br />

ist äußerlich das Symbol des ganz dem Geistigen hingegebenen<br />

Menschen. Der französische Romanschriftsteller Henri Bordecnijc<br />

schrieb einst: „Er hat die erhabene Größe eines abgetöteten,<br />

sozusagen durchscheinenden Körpers, der nur dafür<br />

zu dienen scheint, die Seele zu verhüllen." So kam es, daß<br />

Kardinal Pacelli die kommende Scheidung der Geister für und<br />

gegen den Bolschewismus wie keiner scharf und hellsichtig voraussah.<br />

Die Schachzüge der „Volksfronten" und „Volksdemokratien"<br />

nach russischem Rezept konnten ihn nicht täuschen.<br />

Am 24. August 1939, also eine Woche vor Kriegsausbruch,<br />

sagte der neue Papst in einer Radiobotschaft an die Welt:<br />

„Nichts geht verloren durch den Frieden, alles kann verloren<br />

gehen durch den Krieg." Umsonst die Warnung! Heute staunt<br />

man über die Klarsicht des Propheten und bewundert ihn.<br />

Alle Welt freut sich über den Mannesmut des Steuermannes<br />

im Schiffe Petri. Keiner hat für den Frieden so viel gebetet,<br />

gemahnt und beschworen wie Pius Xll. Der englische<br />

Schriftsteller I. F. Dinneen hat den Heiligen Vater „Pope<br />

of peace", den „Papst des Friedens", genannt. Dieser Titel<br />

sagt mehr als der Nobel-Friedenspreis, den die Welt schon<br />

längst dem Papst des 2. Weltkrieges zuerkannt hat. Unzählige<br />

Ansprachen, Radiobotschaften und Hirtenbriefe enthalten<br />

nicht nur Mahnungen zum Frieden, sondern auch<br />

praktische Vorschläge zur Verständigung. Die Diplomaten<br />

staunten von jeher, wie Pius Xll. die Hauptsache, das Wesentliche<br />

einer Frage vollständig zu behandeln weiß, ohne auf<br />

Nebengeleise zu' geraten. In den geistlichen Schulen und<br />

Obwalden<br />

Telegramm des Hl. Vaters an die Jungmannschaften<br />

von Obwalden. Aus Anlaß der schändlichen Verurteilung<br />

von Kardinalprimas Mindszenty durch die ungarischen<br />

Gewaltherrscher bekundete die <strong>Obwaldner</strong> Jungmannschaft<br />

dem Heiilgen Vater ihre Ergebenheit und Treue und die<br />

Abscheu vor dem an Kardinalprimas Mindszenty begangenen<br />

Justizverbrechen.<br />

Dieser Tage nun sandte der Heilige Vater folgendes<br />

Telegramm zurück:<br />

„Der Heilige Vater dankt für die Gebete und das Opfergelöbnis<br />

für Kardinalprimas Mindszenty. Er erteilt den<br />

gesamten Jungmannschaften des Kantons Obwalden von<br />

Herzen den Apostolischen Segen. sig. Montini, Subst."<br />

Stimme aus dem Leserkreis. Zur Stromknapph<br />

e i t. Das Radio verkündet in starken Tönen die prekäre<br />

Lage der Stromversorgung. Dabei läuft dasselbe bis nachts<br />

ll Uhr, um die mehr oder weniger neuesten Nachrichten auch<br />

dem letzten Schlafschwänzer zu verkünden. Die Straßenlampen<br />

brennen nicht nur die ganze Nacht, sondern auch bei<br />

Tag. (Bei uns in Alpnach nicht! Red.) Die Bundesbahnen<br />

fahren unentwegt den vollen Fahrplan. Die großen Betriebe<br />

können dank ihres Kontingentes und unumgänglichen Notwendigkeiten<br />

ihren Vollbetrieb aufrecht erhalten. Der Kleinhat<br />

eine schwache Stromzuteilung, so daß viele<br />

olche Betriebe Arbeiter entlassen und ihre Betriebe so einmüssen,<br />

daß sie dabei großen Verdienstausfall erwürde<br />

sich gleichwohl um die Achse drehen,<br />

wenn das Radio ab 9 Uhr schweigen, die Straßenlampen nur<br />

von 8—11 Uhr eingeschaltet und die Bahnen nicht alle späten<br />

tbesucher, den letzten Nachtbummler auf<br />

den Stadtplätzen zusammensuchen und heimbesördern würden.<br />

Das gäbe eine ganz gewaltige Stromersparnis, für die<br />

ebenswichtige Betriebe aufrechterhalten könnte.<br />

- „ „ . (Mitg. vom Kantonalvorstand.) Die Delegiertenverfammlung<br />

mit der kantonalen Schießkommission findet<br />

Sonntag, den 13. März, in Sarnen statt. Das Bundeseben<br />

kann somit bereits am Josefstag, 19. März,<br />

l werden. Zur Orientierung diene fernerhin, daß<br />

ßen am 21. und 22. Mai und zwar wiederum zunehreren<br />

Schießplätzen zur Durchführung gelangen<br />

Brautleutetag. Seit einer Reihe von Jahren fand auf<br />

dem Flüeli jeden Frühling ein Brautleutetag statt. Die Tagungen<br />

waren immer sehr gut besucht. Es spricht jeweilen<br />

Seminarien Italiens studiert man I J? n, 0 r en Bossuet und<br />

wegen ihres reinen Stiles, der andenFrc z| ^ ^ks-<br />

Leo XIII. gemahnt, wegen der bildhaften und ^ ber<br />

tümlichen Sprache, der Genauigkeit<br />

0om Her-<br />

Schärfe des Gedankens. Der gelehrte Mann 13 ^<br />

zen zum Herzen zu reden. Der<br />

Betreiben<br />

tägliche Vatikanblatt — es erscheint seit 1861 aus<br />

von Marcantonio Pacelli, des Großvaters Pms X<br />

kündigt soeben am 26. Februar das Erscheinen des 9. Bandes<br />

der „Reden und Radiobotschaften' des Papstes .<br />

hält die herrlichen Ansprachen der Se lg- und H-^P»<br />

chungsfeiern von 1947, so von Cn"tardo F , ^<br />

fönrpfH Aspria Le Clerc Bruder Klaus, Johann oe<br />

S Ä * SW Eafasso, Michel<br />

Elisabeth Bichier des Ages, Ludwig Maria d g ^<br />

Montsort, Katharina Laboure, ^ohanna Delano- .-p-<br />

ZZni matim .S« , « ° Ä to<br />

St. Petersbasilika, als Pius Xll. m dreisprachiger R .<br />

Schweizer Pilgern die Gestalt Nikolaus von Fus fütterte.<br />

Ein deutscher Mönch näherte sich mtv am Schlüsse und sagte<br />

mir voll Staunen, daß er auch nicht einen Fehler der^Aussprache<br />

im deutschen Teil dieser wunderbaren Rede bemerkt<br />

hätte.<br />

„Das Werk der Gerechtigkeit ist der Friede."<br />

(Wahlspruch Pius' Xll.)<br />

Pius XI. schäkte an seinem Staatssekretär das tiefe Ersassen<br />

der politischen Weltlage, die Vorsichtigkeit und die<br />

schnelle Auffassungsgabe seines Geistes. Er gestand einst<br />

Kardinal Faulhaber von München — bet: am b-,M°rz 8<br />

^ahre alt wird: „Wenn die katholische Welt wußte, was<br />

Pacelli für die Kirche bedeutet!" Heute weiß nicht nur die<br />

katholische Welt, was Pius Xll. für Religion und Kultur,<br />

Frieden und Caritas, für die ganze Menschheit bedeu e .<br />

Seine klare, würdevolle, entschiedene, unbeugsame Ste^iinqnähme<br />

gegen den Kommunismus und für Kardinal Minoszenty<br />

hat ihm die Herzen auch der gutgesinnten Nichtkatholiken<br />

erobert. Johann Gottfried von Herder (gest. ltiUd)<br />

schrieb einst: „Ohne die römische Kirche wäre Europa eine<br />

Wüste und ein Raub der Mongolen geworden. Man dars<br />

heute hinzufügen: „Ohne die katholische Kirche würde Europa,<br />

ja die ganze Welt zur rotsandigen Wüste und ein Raub der<br />

Kommunisten werden. Ohne Pius XII. wäre die Welt ohne<br />

führende Gestalt."<br />

Die Götzen der bürgerlichen Sattheit, des Liberalismus<br />

und des Kommunismus müssen zerschlagen werden, damit<br />

der allheilige, gütige Gott in allen Herzen allein regieren<br />

kann, derjenige, der auf Sinai unter Blitz und Donner verkündete:<br />

„Ich bin der Herr, dein Gott." Eine Sinaistunde ist<br />

für alle Welt angebrochen.<br />

Pius XII. hat auf den 3. April einen Tag der Weltsühne<br />

angesetzt. Ein weltgeschichtlicher Tag der Buße und Einkehr!<br />

Die Sühne soll das Unrecht der Vergangenheit gutmachen.<br />

Sie schaut aber auch schon in die Zukunft, sie will vorbauen,<br />

daß es nicht ein zweites Mal zu solchen Taten kommt, wie<br />

die heutige kommunistische Gottlosigkeit sie begeht. So wird<br />

die Sühne der Schuld zu einem Heilmittel für die Krankheit.<br />

: —'<br />

ein Priester über die sakramentale Weihe der Familie, ein<br />

Volkskenner über den <strong>Obwaldner</strong> Charakter, ein Vater, eine<br />

Mutter und ein Arzt geben den jungen Leuten praktische<br />

Ratschläge mit ins Leben.<br />

Der diesjährige Brautleutetag findet Sonntag, den 27.<br />

März, im Kurhaus Flüeli statt. Programme sind bei den<br />

Pfarrämtern und Kaplaneien oder direkt bei H. H. Bruderklausenkaplan<br />

Werner Durrer in Sächseln erhältlich.<br />

Zum Tag der Kranken <strong>1949</strong>. Weder Mangel an Herzensgüte,<br />

noch Mangel an gutem Willen, vielmehr Trägheit der<br />

Vorstellungskraft infolge zu großer Beschäftigung mit sich<br />

selber, sind die Ursache, weshalb wir leicht jene vergessen, die<br />

unserer Teilnahme und unseres Beistandes bedürftig sind.<br />

Darum ist es gut, in das Kalenderjahr einen Tag einzusetzen,<br />

der ausschließlich den Kranken gewidmet ist.<br />

Es beschwöre jeder in sich jenen Augenblick herauf, da er<br />

zufälliger Zeuge eines Unfalles geworden ist, da die süßlich<br />

beklemmende Atmosphäre eines Krankenhauses oder gar eines<br />

Operationssaales auf seine Brust schlug, den Augenblick, da<br />

ihm selber etwas widerfuhr, ein Gegenstand sein Auge verletzte,<br />

ein Sturz eines seiner Glieder brach oder verstümmelte,<br />

und der entsetzliche Gedanle ihn durchsuhr: Wie? — Wenn ich<br />

das Auge hingeben müßte, den Arm, das Bein verlöre und<br />

gemindert zurückbliebe? — Wenn das Fieber, der bohrende<br />

Schmerz in meinem Innern, einen dauernden Schaden ankündigen<br />

sollten, so daß meine zukünftigen Tage ein gänzlich<br />

verändertes Gesicht bekämen?<br />

Einmal ist dieser Weckruf jedem von uns gegeben worden.<br />

Erinnert euch seiner, und es wird euch hindrängen zu<br />

icnen, die getroffen worden sind und sich abfinden müssen um<br />

ihnen beizustehen, jeder auf seine Art. Cecile'Lauber.<br />

Auslandpläne? Junge Mädchen — Macht euch zum<br />

Grundsatz: Keine Stelle im Ausland anzunehmen — auch<br />

wenn sie euch von Bekannten oder durch ein Inserat in einer<br />

guten Zeitung angeboten wurde — ohne zuvor genaue Erkundigungen<br />

einzuholen!<br />

^ Der Schweizerische Katholische Mädchenschutzverein ist als<br />

Glied des Internationalen Mädchenschutzwerkes in der Lage<br />

zuverlässige Informationen Äber ausländische Familien'<br />

Unternehmungen, Heime, auch über Gottesdienstgelegenheiten<br />

und so weiter einzuziehen. Seine Büros von Zürich und<br />

Basel vermitteln selber jährlich vielen jungen Schweizerinnen<br />

Stellen nach England, Frankreich, Italien und so weiter<br />

Wendet euch in allen diesen Fragen an das Sekretariat des<br />

Katholischen Mädchenschutzvereins Obwalden, Sarnen Tele-<br />

Phon 8 62 40. — Auskunft erteilt auch jederzeit das Nationalsekretariat<br />

des Katholischen Mädchenschutzvereins, Zollikerstraße<br />

19, Zürich 8 (Tel. 32 17 56).<br />

: /wittn ) Mit dem 1. März ist das Fische ;» v<br />

ffiLäfFern in ganz Obwalden wieder geftJ*<br />

?^Nnsnahme hievon bilden, die Sarneraa und die jÜf<br />

die erst vom I. Mai geöffnet werd^V<br />

V(JS£ vom^Fttistaat' Engelberg aber müssen auch<br />

Fischer von ^ was aber immer noch früh<br />

Ü»|j|<br />

warten bi^> z ^'uai <strong>1949</strong> trat auch die neue ftif. ,<br />

ist-<br />

- ^anton g rate§ in Kraft, die verschied^ ^<br />

?n?eresse der Fischerei geschaffene Nenerungen ausweist.^<br />

a Sine wertvolle Anregungen zur Hebung des M<br />

ä 9 in Obwalden unberücksichtigt geblieben sind g<br />

® e f « » r o l V auch eine be,ch°id-»e P»ch„q»«<br />

mit II« »-bracht, sowie ,>»«


andern Gemeinden Ruhe (Berichte über das eigene Dorftheater<br />

sind natürlich nie zu lang!).<br />

Ein Theaterbericht wäre freilich noch über die beiden Lustspiele<br />

von St. Niklausen, zu deren Besuch laut Inserat im<br />

„Amtsblatt" angeblich durch die Schulkinder eingeladen<br />

wurde, zu schreiben. Besucher aus Flüeli, Kerns und der<br />

Schwendi mußten dann aber feststellen, daß man das amtliche<br />

Organ des Kantons als Fastnachtszeitung oder „1. Aprilorgan"<br />

benutzt hatte und sie um die Zeit und ihr gutes Fahrgeld<br />

betrogen worden waren. Es scheint in St. Niklausen eine<br />

Stelle zu geben, die mit allen Mitteln darauf ausgeht, durch<br />

Einsendungen in die Lokalpresse und Inserate im Amtsblatt<br />

Unfrieden im Dorfe zu stiften. Auch hier dürfte die Gemeindeund<br />

Schulbehörde mit einem unerbittlichen „Maske herunter!"<br />

vorgehen, b.<br />

Alpnach. Schützengesellschaft. (Eing.) Die ordentliche<br />

Schützcngemeinde war dies Jahr besonders stark besucht.<br />

Der umfassende Jahresbericht, erstattet vom Präsidenten,<br />

Major Durrer, zeugte von einem regen Schießbetrieb im verflossenen<br />

Jahre. Gegen 300 Mann absolvierten das Bundes-<br />

Programm, 150 Schützen nahmen am Feldschießen teil und<br />

50 Jungmänner erhieltendie Ausbildung zu werdenden<br />

Schützen. Sowohl die am Platze gebotenen Schießgelegenheiten<br />

wie die auswärts beschickten Anlässe wiesen erfreuliche Teilnehmerzahlen<br />

auf. Die Chargen bleiben unverändert. So<br />

waltet nach wie vor Josef Zumbühl als umsichtiger Schützenmeister.<br />

Einstimmig beschloß man die Teilnahme am Sektionswettkampf<br />

am eidgenössischen Schützenfest in Chur. Da die<br />

Baufchulden noch drücken, kann nur eine bescheidene Reiseentschädigung<br />

ausgerichtet werden. Eine rege Diskussion, jedoch<br />

nur in zustimmendem Sinne, erfuhr das Traktandum:<br />

Vollmacht- und Krediterteilung zur Durchführung des 17.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonalschützenfestes im Jahre 1950. Man ist<br />

sich völlig bewußt, daß es zu dessen Gelingen der tatkräftigen<br />

Unterstützung weitester Kreise .in der Gemeinde bedarf. Es<br />

soll daher heute schon der Appell an alle jene gerichtet sein,<br />

die nächstens zur Bildung des Organisationskomitees und der<br />

untergeordneten Stäbe einberufen werden. Das begonnene Vereinsjahr<br />

wird den Schützen ein vollgerütteltes Maß Arbeit<br />

bringen.<br />

Engelberg. 6. März: Klubskirennen des S. C. Engelberg.<br />

14. März: Erste Tourenwoche im Jochpaß-Wendenstock-Titlisgebiet,<br />

unter der Leitung patentierter Bergführer lind Skilehrer.<br />

Nähere Auskunft: Skischulleiter Edy Küster, Engelberg,<br />

Tel. (041) 7 73 84. 19. und 20. März: Baselstädtische<br />

Skimeisterschaften.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Maul - und Klauenseuche im Emment<br />

a l. Infolge Auftretens der Maul- und Klauenseuche in den<br />

Gemeinden Konolsingen, Herbligen und Oberdießbach hat der<br />

bernische Regierungsrat die Abwaltung von Groß- und Kleinviehmärkten<br />

in den Amtsbezirken Bern, Konolsingen, Signau,<br />

Thun und Seftigen mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres<br />

verboten.<br />

Neuenburg. Folgen derTrockenheil. spk. Infolge<br />

der Trockenheit ist der Neuenbnrger See ungewöhnlich tief gefunken.<br />

Ganz besonders große Unannehmlichkeiten erleben jedoch<br />

die Bewohner der Jurahöhen. Zahlreiche Quellen sind<br />

ganz oder fast versiegt, so daß viele Bauern das Wasser für<br />

die Viehtränke kilometerweit herantransportieren müssen.<br />

Anderseits werden manche Industriebetriebe durch die Elektrizitätseinschränkungen<br />

schwer betroffen; manche Arbeitgeber<br />

sehen sich genötigt, eine Vorverlegung der Ferien zu erwägen,<br />

um so der gegenwärtigen Strommisere beizukommen.<br />

Wcltacschchcn<br />

Die Waffen ruhen<br />

Zwischen Israel und AegYPten ist auf Rhodos der angekündigte<br />

Waffenstillstand unterzeichnet worden. Dieser Vertrag<br />

setzt nicht endgültige Grenzen, sondern lediglich militärische<br />

Demarkationslinien fest, die von den Truppen der beiden<br />

Staaten unter keinen Umständen überschritten werden dürfen.<br />

Im weitern regelt der Vertrag den Austausch der Kriegsgefangenen,<br />

die EntMilitarisierung gewisser Grenzzonen und<br />

die Einsetzung einer gemischten Wasfenstillstandskommission.<br />

Das Abkommen tritt sofort in Kraft.<br />

Neues vom Kravchenkoprozetz<br />

Der Kreml hat nun im Pariser Kravchenkoprozeß die<br />

Maske fallen lassen und der angeklagten Partei sog. Doknmente<br />

überliefert, durch welche Kravcheuko belastet werden soll.<br />

Nun weiß man allerdings, wie beweiskräftig Schriftstücke aus<br />

der Dokumentenfabrik des Kremls sind. Wichtiger ist, daß die<br />

Sowjetregierung eine Streitpartei eines im Auslande stattsindenden<br />

privaten Prozesses offiziell unterstützt. In Moskau<br />

hat man eben andere Begriffe von Recht und Gerichtsbarkeit<br />

als in der übrigen Welt.<br />

Landesverratsepidemie<br />

- Die kommunistische Landesverratsepidemie breitet sich<br />

plangetreu weiter aus. Nach den norwegischen haben nun<br />

auch die nordamerikanischen Kominformisten die Berräterparole<br />

des Deserteurs Thorez nachgesprochen. Thorez selbst<br />

hat in einer neuen Erklärung, die womöglich noch zynischer<br />

klingt als die früheren, Ministerpräsident Queuille als Stiefel-<br />

Putzer der amerikanischen Imperialisten beschimpft und erklärt,<br />

die Kommunisten würden im entscheidenden Moment zu<br />

den Gewehren greifen. Gegen wen sie ihre Waffen kehren werden,<br />

braucht nach dem Vorhergehenden nicht mehr erklärt zu<br />

werden. Und diesen Judas läßt die französische Regierung<br />

weiterhin offen Verrat Predigen, ja ihn ungehindert die<br />

Parole ausgeben: In den ersten Tagen eines Kriegsausbruches<br />

sollen die Kommunisten die allgemeine Verwirruno benuken<br />

und die Regierung stürzen.<br />

Bürgerkrieg in Siam<br />

In Siam herrscht wieder einmal Bürgerkrieg und Krisenstimmung.<br />

Ueber das Wochenende kam es in Bangkok zu<br />

Straßenkämpfen zwischen Marine- und Armeetruppen. Rebellen<br />

besetzten vorübergehend >den Radiosender Bangkok jedoch<br />

behauptet die Regierung, den Aufstand bereits niedergeschlagen<br />

zu haben.<br />

Filmecke<br />

„Die goldene Stadt". Kino S e e f e l d. Ein Film, den<br />

wir trotz der Schönheiten in der Wiedergabe, der herrlichen<br />

Musik eines Smetanas, der unvergleichlichen schauspielerischen<br />

Kunst der Christina Söderbaum, ablehnen müssen. Ja gerade<br />

deshalb, denn diese Kunst und eine wunderschöne Landschaft<br />

werden dazu mißbraucht, um jene Theorien von Blut und<br />

Scholle zu verherrlichen, die der Nationalsozialismus gepredigt<br />

hat. Und dies zwar in einer solch vornehmen Formend mit<br />

solch plausiblen Gründen, daß sie äußerlich teilweise akzeptiert<br />

werden könnten, die aber in ihren Grundtendenzen auf ganz<br />

anderer Anschauung beruhen. Da werden positive Werte zu<br />

negativen Zwecken mißbraucht. Durch den ganzen Film weht<br />

die kalte Luft reiner Diesseitsethik, eine Ethik bloß um der<br />

Scholle und angestammten Heimat willen, die als eifersüchtige<br />

Gewalt geschildert wird, und die sich darin rächt, daß sie ihr<br />

Opfer zur Selbstvernichtung treibt. Der Film verherrlicht<br />

nicht wenig den Selbstmord und gibt ihm Heroismus und eine<br />

gewisse Romantik. Gewisse Szenen gehen auch an die äußersten<br />

Grenzen der saubern Darstellung und fordern einen berechtigten<br />

Widerwillen heraus. Die Freigabe dieses Films<br />

durch die Zensur können wir nicht begreifen. Zum allermindesten<br />

hätte man diese Vorbehalte in der Propagierung des<br />

Filmes verlangen dürfen. Dem Kino ist ja dieses moralische<br />

Verantwortungsgesüh nicht zuzumuten.<br />

id.<br />

S3ei Anlass der Mitglieder- und Delegiertenversammlung<br />

der Zürcher Frauenzentrale,<br />

empfahl der Delegierte des<br />

Bundesrates<br />

für Arbeitsbeschaffung und<br />

wirtschaftliche Landesverteidigung den<br />

Hausfrauen die Anlegung von Notvorräten<br />

an lebenswichtigen Artikeln, für 2 bis 3<br />

Monate.<br />

Ä S T R A Speisefette und Speiseöle eignen<br />

1<br />

Mdacnoffenschaft<br />

Große Erträge der Bundsssteuern<br />

Nach den Zusammenstellungen de! eidgenössischen Steuer-<br />

Verwaltung ergeben sich pro 1948 aus den verschiedenen eidgenössischen<br />

Steuern die nachfolgenden Nettoerträge<br />

für den Bund:<br />

1947 Will. Fr. 1948 Mill. Fr.<br />

Stempelabgaben 78,7 79,0<br />

Verrechnungssteuer 50,4 76,09<br />

Umsatzsteuer 435,5 462,6<br />

Luxussteuer 16,4 18,6<br />

Ausgleichssteuer 10,7 12,5<br />

Wehrsteuer 88,2 226,9<br />

Wehropfer 154,3 38,6<br />

Kriegsgewinnsteuer 50,4 54,5<br />

Total 894,9 968,5<br />

Die gesamten Steuereinnahmen sind somit um rund 74<br />

Millionen Franken höher als im Vorjahe. Die Umsatzsteuer<br />

hat 27 Millionen Franken mehr abgeworfen als im Jahre<br />

1947; kleine Mehrerträge weisen auch Luxussteuer und Ausgleichssteuer<br />

auf. Einen gewaltigen Anstieg verzeichnen die<br />

Eingänge aus der Wehrsteuer, während es sich beim Wehropfer<br />

nur mehr um Rückstände handelt. Die in Liquidation<br />

begriffene Kriegsgewinnsteuer hat nochmals einen Ertrag von<br />

50 Millionen Franken abgeworfen.<br />

Der Ertrag der eidgenössischen Steuern pro 1848 im Betrage<br />

von fast 1000 Millionen Franken wird zweifellos die<br />

Rechnung günstig beeinflussen, da auch die Zölle einen Ertrag<br />

von über 1400 Millionen Franken ergeben haben und damit<br />

die budgetierte Summe um rund 100 Millionen Franken übertreffen.<br />

sich dank ihrer bewährten Qualität und Haltbarkeit<br />

vorzüglich für die Lagerung im Haushalt.<br />

SPEISEFETT<br />

SPEISEÖL<br />

(S)<br />

«<br />

CD<br />

C3<br />

05<br />

CJ»<br />

Öü


Radio — Beromiinster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

fr. Unter dem Titel „Der Straßburger Domchor singt" erfolgt<br />

Sonntag, den 6. März, 7.05 Uhr, eine Schallplattenwiedergäbe<br />

mit geistlicher Musik. Gleichen Tags, 9.45 Uhr,<br />

hält Pater Engelmar Egli, O. Cap., Guardian in Dornach,<br />

die katholische Radiopredigt. (Pater Engelmar war früher im<br />

Kapuzinerkloster Sarnen.)<br />

Sonntag, 6. März.<br />

9.45 K a t h o l i s ch e P r e d i g t. 10.15 Divertimento von<br />

Mozart. 11.00 Der barmherzige Samariter. Hörspiel. 11.40<br />

Schweizerische<br />

Bankgesellschaft<br />

Dividendenzahlung<br />

In der heutigen Generalversammlung der Aktivnäre<br />

wurde d.e Dividende für das Geschäftsjahr<br />

1948 auf 7 % festgesetzt. — Die Zahlung erfolgt<br />

vorn 26. Februar <strong>1949</strong> au mit Fr. 35.— per Aktie<br />

zu nominal Fr. 599.— gegen Kupon Nr. IB. abzüglich<br />

5 % eidgenössische Couponabgabe sowie<br />

25 % Berrechuuugssteuer, mit P32652Lz 138<br />

Fr. 24.59 netto<br />

bei der Niederlassung Luzern, Kapellplatz, sowie<br />

bei den übrigen Geschäftsstellen der<br />

Schweizerischen Baukgcs:llschast.<br />

Die Coupons sind mit Numinernverzeichnis einzuliefern.<br />

Zürich, 25. Februar <strong>1949</strong>.<br />

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Französisch<br />

Italienisch<br />

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beschwingte Orchesterwerke. 13.00 Dumo"t. -<br />

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schaftliche Verlegungen. 14.50 L°ndlermu ftk. 15.00 Mp°r<br />

tage vom Eishockey-Matsch Kanada-Schwe- 16.45 ^°nz<br />

musik. 17.00 Neue Bücher. 17.10 Dichtung und^Muslk .18^<br />

Studioorchester. 13.00 Luzern contra | fÜr<br />

bunden. 21.00 Aus komischen Opern. 21.40 Varmtw s<br />

großes Orchester.<br />

Montag, 7. März. , 0 ,<br />

12.15 Zwei Operetten. 12.40 Studioorchester. 13 20 .taty<br />

klang von der Bauernfasnacht. 13.35 Fasnachtsmuftg.<br />

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Fabrikation eine wesentliche Qualitätsverbesserung,<br />

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der Landesversorgung auch von den Behörden<br />

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' Basel 18.00 Tänze aus verschiedenen Länder»<br />

schen Garten-öase: ^ Dumont. 19.00 Rud. Graber £<br />

Dienstag, 8. Marz.<br />

19 15 Lothar Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

„. * Qihott' spielt. 17.00 Besuch des „Pferdemarktes i n<br />

Jmprunew", 17.30 Kinderst.mde. 18.00 Bnmnenhofsejtett.<br />

^8 15 Filmpanorama. 18.40 Brunnenhofsexte , Fortsetzung.<br />

18 50 Schweizer Wirtschaftschronik 19.00 Polka wieder modern<br />

20.15 Abonnementskonzert des ^.onhalleorch. Zürich<br />

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statt.<br />

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. Samstag, 5. März, 20.15—23.00 Uhr.- Die keusche Susanne.<br />

Sonntag, 6. März, 14.30-17.10 Uhr: Das Land des<br />

Lächelns. 20.15—23 30 Uhr: Gastspiel August Gschwend<br />

und Fritz Ollendorf: Die Hochzeit des Figaro.<br />

Dienstag. 8. März, 16.00—19.30 Uhr: Die Jungfrau von<br />

OrlSans. Schauspiel von Friedrich Schiller.<br />

Mittwoch, 9. März, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Susanne.<br />

Donnerstag, 10. März. 14.00 Uhr: Gastspiel des Salzburger<br />

Marionettentheaters: Rumpelstilzchen. Eintrittspreise<br />

Fr. —.50 bis Fr. 3.—. 16.30 Uhr: Faust, Puppenspiel<br />

aus dem 16. Jahrhundert Eintrittspreise Fr. 1.—<br />

bis Fr. 5.50. 20.15 Uhr: Bastien und Basticnne. Oper<br />

von W. A. Mozart. Der sterbende Schwan Tanzstudie<br />

in Memoriam Anna Pawlowa. Konzert in Schönbrunn.<br />

Ein Spiel um Mozart am Hofe der Kaiserin Maria<br />

Theresia. Eintrittspreise Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Freitag, 11. März. 20.15—22 45 Uhr: Gastspiel Maria<br />

Sigri vom Stadttheater Bern: Die Perlenfischer. Oper<br />

in einem Vorspiel und zwei Auszügen, frei bearbeitet<br />

nach Carrö - Cormon von Günther Bibo. Musik von<br />

Georges Vizet. Gastspielpreise Fr. 2.— bis Fr. 7.50<br />

Samstag, 12. März, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Susaune.<br />

Sonntag, 13. März. 11.00—12.00 Uhr: Matinöe, veranstaltet<br />

von Theaterverein und Jugendtheatergemeinde,<br />

Prof. Dr Konrad Steffen: Der Einbruch des Absoluten<br />

in die Welt. Eine Deutung von Kleists „Käthchen von<br />

Heilbronn". 14.30—17.15 Uhr: Die keusche Susanne.<br />

20.15—23.00 Uhr: Der Graf von Luxemburg Operette<br />

in 3 Sitten, Musik von Franz LShar. In dieser Borstellung<br />

verabschiedetsich Herr Robert Wyß von Luzern.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 9. März 194S 79. Jahrgang — Nr. 1»<br />

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Konservatives Organ von Obwalde«<br />

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gr. 15. . ^^^6rl>fen Ob!valdner P fa rr b l a t t. Spesenfreie Redaktion: Dr. Jgnaz Britjchgi, Alpnach. Tel. 7 1065. Tel. 21254, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

S Ä K l S i m ~~ Neuabonnenten werden Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen, Tel. (041) 8 60 33 V$|/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

zederzett gerne angenommen. » unb Arrangement werden abgelehnt.<br />

D e r B r u d e r K l a u s C h i n a s<br />

Zum Tode von Dom Lou.<br />

Nur acht Tage liegen sie auseinander: die Nachricht vom<br />

Tode des ehemaligen chinesischen Außenministers Lou Tseng-<br />

Tsiang, der sein Leben als Priestermönch abschloß, und die<br />

Kunde von der Abdankung Tschiang-Kai-Scheks, des Generalissimus<br />

der nationalen Armee und^Präsidenten der chi=<br />

nesischen Republik. Dieses Zusammentreffen läßt uns die Trägik,<br />

die heute über dem fernen Reich der Mitte sich erfüllt,<br />

noch schmerzlicher empfinden. Dom Lou glaubte mit einem<br />

unerhörten Optimismus an eine große, friedvolle Zukunft<br />

seiner Heimat. Wie ein Seher des alten Bundes schaute er<br />

eine Zeit, in der „China inmitten der Nationen als ein<br />

sanftes und starkes Volk dastehen wird, das die andern liebt<br />

und von den andern -wiederum geliebt und überdies von Gott<br />

gesegnet sein wird." — Und nun haben der Schmerz um das<br />

Mißgeschick seines Freundes und • das Leid um das Unglück<br />

der fernen Heimat das Herz dieses großen Menschen gebrochen.<br />

Wir aber dürfen nicht sagen, daß er seine idealen Hoffnungen<br />

für eine leere Utopie gehegt habe, nur weil er ihre<br />

Erfüllung nicht erleben durfte. Dom Lou wird am Throne<br />

Gottes beten um Gerechtigkeit und Frieden für sein Volk und<br />

die ganze Welt. Und wir wollen von ihm lernen, nicht durch<br />

die Zeit zu gehen wie Menschen, die keine Hoffnung haben.<br />

Auch in den schwersten Stunden der Geschichte ist die Börse-<br />

-hung Gottes größer als das Versagen und die Schuld der<br />

Menschen.<br />

Wer war Dom Lou? Er wurde am 12. Juni 1871 in<br />

Schanghai geboren. In seiner diplomatischen Laufbahn war<br />

er zuerst Dolmetscher aus der chinesischen Gesandtschaft in Petereburg,<br />

wo er vor genau 50 Jahren die Tochter des belgifchen<br />

Diplomaten Bovy heiratete. Bor? 1906—1910 vertrat<br />

er sein Land als Gesandter im Haag. Während eines zweiten<br />

Aufenthaltes in Petersburg trat er zur katholischen Kirche<br />

über (1911). Nach dem Sturz der Monarchie in China<br />

bekleidete er das Amt eines Außenministers (1912—1920),<br />

zwischenhinein provisorisch das eines Ministerpräsidenten.<br />

Bon 1912—1926 war er als Gesandter in Bern akkreditiert.<br />

1926 starb seine Gattin. Noch im gleichen Jahre vollendete er<br />

seine diplomatische Karriere und wurde Mönch in der Benediktinerabtei<br />

St. Andre bei Brügge in Belgien. Sein Klostername<br />

war Petrus Cölestinus. Am 29. Juni 1935 empfing<br />

er die Priesterweihe und am 16. Mai 1946 schenkte ihm Pius<br />

XII. die Würde eines Titularabtes von St. Peter in Gent.<br />

Am 15. Januar 1945 ging sein wunderbar reiches Leben für<br />

diese Zeit zu Ende. „Wenn ich einmal in den Armen Gottes<br />

anlangen werde, so wird das mein Tod sein", hat er in seinem<br />

Buch geschrieben, das 1947 unter dem Titel „Konsuzianer<br />

und Christ" bei Stocker, Luzern, deutsch herauskam.<br />

Das ist sicher etwas ganz Außergewöhnliches: ein Konfuzianer<br />

des heidnischen Ostens wird Mönch des christlichen<br />

Westens. Ein chinesischer Staatsmann wird Priester der römischen<br />

Kirche. Das ist ohne ein außerordentliches Walten<br />

der göttlichen Vorsehung nicht denkbar; aber dieser Mensch<br />

brachte der Gnade Gottes auch eine große, selbstlose Bereitschaft<br />

entgegen. So vereinigte Dom Lou in seinem harmonischeu<br />

Wesen die hohen sittlichen Werte des Konsuzianismus<br />

und die tiefe Innerlichkeit des Christentums, die geistige Kul<br />

tur des alten Chinas und die innige Gläubigkeit eines christ<br />

ruht, erscheint sein Leben eindringlich als ein Zeugnis für die<br />

Güte Gottes, die sich denen schenkt, die guten Willens sind.<br />

Ich sah Dom Lou vor anderthalb Jahren. Es war anfangs<br />

September. Tags zuvor hatte ich am Grabe Karls des<br />

Kühnen in der Liebfrauenkirche zu Brügge eine geschichtliche<br />

Erinnerung wachgerufen. Was ich andern Tags erlebte, das<br />

bleibt mir unvergeßlich. Die Abtei St. Andrs liegt eine gute<br />

Wegstunde südlich von Brügge, abseits von der Straße nach<br />

Courtray in einem lichten Walde, umgeben vom großen<br />

Schweigen der flandrischen Ebene.. Im Laufe des Vormittags<br />

führte mich ein Mitbruder zur Zelle von Dom Lou. Auf<br />

das leise, freundliche Ave von innen öffnete er die Türe und<br />

ich trat ein. Und schon stand Dom Lou in der Mitte der Zelle<br />

und kam mir mit geöffneten, grüßenden Händen entgegen.<br />

Mit wahrhaft herzlicher Freundlichkeit hieß er den unbekannten<br />

Störesried willkommen, rückte ihm einen Stuhl hin und<br />

fetzte sich dann auch. Er fragte mich' nach meiner Heimat. Als<br />

er den Namen Schweiz hörte, leuchteten seine Augen, und er<br />

begann zu erzählen von der Zeit, da er Gesandter in der<br />

Schweiz war. Er erzählte von Bundesrat Motta und sprach<br />

von der Liebe, die ihn und seine Gattin mit der Schweiz<br />

verband. Er lobte die föderative Verfassung der Eidgenossenschaft<br />

und sagte, er habe schon vor 20 Jahren der chinesischen<br />

Regierung die Schweiz als Vorbild hingestellt. Wie tat<br />

mir das Lob der Heimat aus solchem Munde wohl! Als ich<br />

ihm -— um meinem Föderalismus treu zu bleiben — verriet,<br />

daß ich in der Nähe Bruder Klausens daheim sei, da war es,<br />

als hätte ich an sein Innerstes gerührt. Er erhob sich und<br />

holte vom Betstuhl mit einer rührend ehrfürchtigen Geste<br />

eine kleine Reliquie von Bruder Klaus. Er zeigte mir sogar<br />

die Authentik mit Stempel und Unterschrift von Pfarrer Johannes<br />

Huber und bat, ihm zu sagen, daß er diese Reliquie<br />

mit großer Liebe und Ehrfurcht behüte. Da schien es mir<br />

auf einmal, als wäre dieser einfache, gütige, freundliche Mann<br />

Bruder Klaus selber, der auch „immer in allem freundlich<br />

und wahrhaft liebenswürdig war." Sie haben ja auch so viel<br />

Aehnliches miteinander, denn beide haben der Heimat gedient,<br />

als diese in einer schweren inneren Krise sich befand,<br />

und beide hat der Herr aus dem politischen ins geistliche<br />

Leben gerufen.<br />

Dom Lou kam mir vor wie die Verkörperung überirdischer<br />

Güte. Aus dem wunderbar vergeistigten Chinesenantlitz über<br />

der großen Kapuze leuchtete das Augenpaar einen ganz glücklichen,<br />

friedvollen Menschen. Der Leib schien wie von der<br />

Kraft der Seele aufgezehrt. Die feinen, dünnen Hände schienen,<br />

als würden sie immer beten. Das Hinfällige der körperlichen<br />

Erscheinung ließ den Adel der großen Seele um so<br />

herrlicher erstrahlen. Seine edle Seele spricht auch aus jeder<br />

Seite seines Buches. Beim Gedanken an den frühen Tod seiner<br />

Mutter schreibt er: „Ich habe ja gesagt und ich sage ja<br />

zu diesem Leid. Um mir Linderung zu verschaffen, nehme ich<br />

Anteil an der Frende derer, die ihre Mutter noch haben oder<br />

die sie länger als ich behalten durften."<br />

Seine gewinnende Freundlichkeit war mehr als seiner,<br />

gepflegter Diplomatenschliff, das war eine Offenbarung der<br />

Worte der Weihnachtslesung: „Erschienen ist die Güte und<br />

Menschenfreundlichkeit Gottes." Am ergreifendsten war seine<br />

Einfachheit. « . » » « * «5L Ä SSTt<br />

lichen Mystikers. Und jetzt, da dieser Gottsucher im Frieden^^ und Mitbegründer der chinesischen Republik, der ein<br />

D a s Fräulein von Scuderi<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIv.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Und Ihr schweigt, fragte die Scuderi, Ihr zeigtet den<br />

Gerichten nicht an, was geschehen?<br />

Erlaubt, sprach Miossens weiter, erlaubt, mein Fräulein,<br />

zu bemerken, daß eine solche Anzeige mich, wo nicht geradezu<br />

ins Verderben, doch in den abscheulichsten Prozeß verwickeln<br />

konnte. Hätte la Regnie, überall Verbrechen witternd, mir's<br />

denn geradehin geglaubt, wenn ich den rechtschaffenen Cardillac,<br />

das Muster aller Frömmigkeit und Tugend, des versuchten<br />

Mordes angeklagt? Wie, wenn das Schwert der Gerechtigkeit<br />

seine Spitze wider mich selbst gewandt?<br />

Das war nicht möglich, rief die Scuderi, eure Geburt —<br />

euer Stand...<br />

Oh, fuhr Miossens fort, denkt doch an den Marschall von<br />

Luxemburg, den der Einfall, sich von der la Sage das<br />

Horoskop stellen zu lassen, in den Verdacht des Giftmordes<br />

und in die Bastille brachte. Nein, beim St. Dionys, nicht<br />

eine Stunde Freiheit, nicht meinen Ohrzipfel gebe ich preis<br />

dem rasenden la Regnie, der sein Messer gern an unserer<br />

aller Kehlen setzte.<br />

Aber so bringt Ihr ja den unschuldigen Brusson auf das<br />

Schafott? fiel ihm die Scitderi ins Wort.<br />

23<br />

Unschuldig, erwiderte Miossens, unschuldig, mein Fräulein<br />

nennt Ihr des verruchten Cardillacs Spießgesellen!<br />

Der ihm beistand in seinen Taten? Der den Tod hundertmal<br />

verdient hat? Nein, in der Tat, der blutet mit Recht, und<br />

daß ich Euch, mein hochverehrtes Fräulein, den wahren Zusammenmhang<br />

der Sache entdeckte, geschah in der Voraussetzung,<br />

daß Ihr, ohne mich in die Hände der Chambre Ardente<br />

zu liefern, doch mein Geheimnis auf irgendeine Weise<br />

für Euren Schützling zu nützen verstehen würdet.<br />

Die Scuderi, im Innersten entzückt, ihre Ueberzeugung<br />

von Brussons Unschuld auf solch entscheidende Weise bestatiqt<br />

zu sehen, nahm gar keinen Anstand, dem Grasen, der<br />

Cardillacs Verbrechen ja schon kannte, alles zu entdecken<br />

und ihn aufzufordern, sich mit rh,: zu d'Andilly zu begeben.<br />

Dem sollte unter dem Siegel der Verichwiegenheck alles entdeckt<br />

werden, der solle dann Rat erteilen, was nun zu be-<br />

^""D'Andirü), nachdem die Scuderi ihm alles auf das genaueste<br />

erzählt hatte, erkundigte sich nochmals nach den ge-<br />

°°ch<br />

die feste Ueberzeugung habe, daß er von Cardlllac angefallen<br />

und ob er Olivier-Bruffon als denjenigen wurde wieder<br />

erkennen können, der den Leichnam fortgetragen.<br />

Außerdem, erwiderte Moifsens, daß ich in der mmtdhe^<br />

len Nacht den Gobdschmied recht gut erkannte, habe ,ch auch<br />

Schwyzer Europahilf<br />

E Wäld hed sich zerfleischet»<br />

Im Kampf um Gäld und Macht,<br />

Nur ifem Schwyzerländli<br />

Hed niemer eppis gmacht.<br />

Oh, mier sind glücklich Mensche,<br />

Die glücklichste, wo's gid,<br />

Mier sind die Uiserwählte<br />

Und wissed's nume nid.<br />

Derfür wend mier ai Hälse<br />

I däre große Not,<br />

Wend fremde Hunger stille<br />

Mit ifem Schwyzer Brot.<br />

D'Enropahils, die rüest üs<br />

Und bittet, was sie mag:<br />

„Für Ehinder, Chrankni, Armi<br />

Gänd is en einz'ge Tag!"<br />

De einzig Tag, wo Schmärze<br />

Und tuisig Wunde heilt,<br />

Wo Hunger-Gööfli retted<br />

Und d's Brot mit ihne teilt! —<br />

En jede rächte Schwyzer<br />

Hed Stolz und mäldet sich:<br />

„Europahilf — mit Fraide<br />

Schaff ich e Tag für dich!"<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Schweizer Europahilfs — Sammlung <strong>1949</strong><br />

Postcheckkonto Zürich VIII 322.<br />

stige Regierungschef und Außenminister, durch dessen Hände<br />

die Fäden der chinesischen Politik liefen, der Diplomat, der<br />

in vornehmen Salons Besuche machte und empfing, dieser<br />

Mann lebte nun hier in der rührenden Anspruchslosigkeit<br />

seiner Mönchszelle. Er trug weder Brustkreuz noch Ring, die<br />

Jnsignien seiner äbtlichen Würde. Die kostbaren Orden aus<br />

der Zeit seiner diplomatischen Karriere hatte er zum Teil<br />

1926 Papst Pius XI. geschenkt, zum Teil hangen sie im Gang<br />

der Wohnung des Abtes von St. Andrs. Sein und seiner<br />

Gattin Ehering war bei seinem Eintritt ins Kloster in einen<br />

Kelch eingefügt worden. (Den Kindersegen hatte der liebe<br />

Gott ihrer Ehe versagt.) So lebte Dom Lou, aller irdischen<br />

Würden und Bürden ledig, die letzten 22 Jahre seines Lebens<br />

in einer bowundernswerten Freiheit des Geistes, nur mit<br />

Gott und dem Gebet für seine ferne Heimat beschäftigt.<br />

Dom Lou entließ mich überaus liebevoll, schenkte mir ein<br />

kleines Andenken und seinen väterlichen Segen und sprach<br />

zwei-, dreimal die Worte: „Beten Sie für China! Mein Gebet<br />

begleitet Sie!" Er wiederholte sie herzlich und eindringlich,<br />

als ich ihn am Abend vor meiner Abreise noch einmal<br />

sah. Nun hat der Himmel auf seine Frage Antwort gegeben:<br />

„Was wiegt mein Leben? Der Himmel wird darüber sein<br />

Urteil fällen... doch ich flehe zu Gott, daß meine Unzulänglichkeiten<br />

wenigstens von seiner Güte und seiner Größe<br />

Zeugnis geben dürfen." P- Jt - •<br />

bei la Regnie selbst den Dolch gesehen, mit dem Cardillm<br />

niedergestoßen wurde. Es ist der meinige, ausgezeichnet durch<br />

die zierliche Arbeit des Griffs. Nur einen Schritt von ihm<br />

stehend, gewahrte ich alle Züge des Junglings, dem der Hut<br />

vom Kopf gefallen, und würde ihn allerdings wieder erkennen<br />

können. ^ .<br />

D'Andilly sab schweigend einige Augenblicke vor sich meder<br />

dann sagte er: Aus gewöhnlichem Wege ist Brusson aus<br />

den Händen der Justiz nun ganz und gar nicht zu retten.<br />

Er will Madelons halber Eardillac nicht als Mordräuber<br />

nennen. Das mag er tun, denn selbst, wenn es ihm gelingen<br />

müßte, durch Entdeckung des heimlichen Ausgangs,<br />

des zusammengeraubten Schatzes dies nachzuweisen, würde<br />

ihn doch als Mitverbundenen den Tod treffen. Dasselbe Verhältnis<br />

bleibt stehen, wenn der Graf Miossens die Begebenheit<br />

mit dem Goldschmied, wie sie wirklich sich zutrug, den<br />

Richtern entdecken sollte. Aufschub ist das einzige, wonach<br />

getrachtet werden muß.<br />

Graf Miossens begibt sich nach der Conciergerie, läßt sich<br />

Olivier Brusson vorstellen und erkennt ihn für den, der den<br />

Leichnam Cardillacs fortschaffte.<br />

, Er eilt zu la Regnie und sagt: In der Straße St. Honoree<br />

sah ich einen Menschen niederstoßen, ich stand dicht<br />

neben dem Leichnam, als ein anderer hinzusprang, sich zum<br />

Leichnam niederbückte, ihn, da er noch Leben spürte, auf die<br />

Gchnltern lud und forttrug.


Obwaldcn<br />

<strong>Obwaldner</strong> Arbeiterversammlung.<br />

Ueber 350 Arbeiter folgten am letzten Sonntag der Einladung<br />

zur Versammlung in der Turnhalle Sarnen. H. H.<br />

Arbeiterseelsorger Schönenberger begrüßte die Referenten,<br />

Geistlichkeit und Behörden und gab der Freude über die so<br />

unerwartet zahlreiche Teilnahme Ausdruck. In klaren, überzeugenden<br />

und feurigen Worten sprach der Arbeiterseelsorger<br />

von llri, H. H. Vikar Müsser, über „Die Verantwortung des<br />

Arbeiters in unserer Zeit". Der Kommunismus mußte<br />

kommen. Er ist nur die gradlinige letzte Konsequenz einer<br />

von Gott abgewendeten Lebensauffassung, die mit dem Humanismus<br />

begann, über den Liberalismus zum Nationalsozialismus<br />

führte und nun im Kommunismus ihre letzte Früchte<br />

zeitigt. Gott will der Menschheit durch den Kommunismus<br />

zeigen, wie weit sie ohne Gott kommt. Es hat den Anschein,<br />

daß der kommunistische Sturm weiter gegen Westen fegen<br />

wird. Die Felder können vom Sturm zerschlagen, die Halme<br />

geknickt werden. Sorgen wir dafür, daß gute Wurzeln da sind,<br />

dann wird nach dem Sturm wieder ein neues Erwachen kommen.<br />

Ein wirklicher Aufbau kann nur von Menschen geleistet<br />

werden, die im Bewußtsein der eigenen Kleinheit die<br />

Größe Gottes anerkennend, ihr privates und öffentliches Leben<br />

nach den Forderungen Gottes formen.<br />

Die Stunde der Entscheidung hat geschlagen. Der Tag der<br />

Tat ist angebrochen. Im Familienleben, auf dem Arbeitsplatz<br />

und im öffentlichen Leben muß endlich ernst gemacht<br />

werden mit der christlichen Lebensauffassung. Die Kirchen<br />

können zerstört, die Priester verschleppt und hingemordet werden.<br />

Das christliche Leben muß in den Katakomben der Familien<br />

der Zukunft gerettet werden. Darum Vertiefung des<br />

christlichen Familienlebens. — Christliche Lebensauffassung<br />

auf dem Arbeitsplatz! Es genügt nicht, selbst ein rechter<br />

Christ zu sein. Gott wird von jedem auch Rechenschaft fordern<br />

über den Bruder auf dem Arbeitsplatz. Der Arbeiter hat erst<br />

dann ein Recht, vom Arbeitgeber christliche Liebe zu erwarten,<br />

ivenn er selbst gegen jeden Mitarbeiter die christliche Auffassung<br />

bis in ihre letzten Konsequenzen in die Tat umsetzte.<br />

Christliche Auffassung hinein ins öffentliche Leben! Gott ist<br />

der Herr nicht nur des privaten, sondern auch des öffentlichen<br />

Lebens. Wie weit eine Politik ohne Gott und darum ohne<br />

Verantwortungsbewußtsein führt, erleben wir. Eine Welt im<br />

Frieden, geformt nach Gottes Grundsätzen und darum im<br />

christlichen Geiste, ersehnen wir. Am Aufbau dieser Zukunft<br />

arbeiten wir!<br />

Das mit großem Beifall aufgenommene Referat wurde<br />

von H. H. Pfr. Schönenberger herzlich verdankt.<br />

In staatsmännisch gediegener Rede wies Herr Landammann<br />

und Nationalrat Dr. Odermatt das Verständnis der<br />

Behörden für den Arbeiter auf. Er wies hin auf die sozialen<br />

Einrichtungen unseres Staates, warnte aber auch den Arbeiter,<br />

vom Staate soviel zu verlangen, daß er dann eines<br />

Tages selbst vom Staate auf seinen Arbeitsplatz dirigiert<br />

würde, wie dies in den Oststaaten geschieht. Es ist bedauerlich,<br />

daß es selbst heute noch Schweizer gibt, die Freiheit und<br />

Wohlergehen so wenig zu schätzen wissen, daß sie unser Land<br />

verteidigungslos einer fremden Macht ausliefern würden.<br />

Mögen die Kommunisten über die Leichen von Millionen<br />

schreiten, letzter Herr des Weltgeschehens wird nie der Kommunismus<br />

sein. Oberster Lenker der Weltgeschichte bleibt !<br />

Gott. Das letzte Wort im Weltgeschehen wird Gott sprechen, j<br />

Der starke Applaus bewies, wie sehr das zeitaufgefchloffene<br />

und tieffundierte Referat eingeschlagen hat.<br />

Die beiden Kurzfilme „Das Engadin" und „Natur und<br />

Technik" sowie die musikalischen Umrahmungen gestalteten das<br />

Programm zu einem sehr gediegenen Ganzen. H. H. Pfarrer<br />

Schönenberger durste wirklich im Namen aller dem Veranstalter<br />

der Tagung, H. H. Pfarrer Marty, Sarnen, für<br />

den erlebnisreichen Nachmittag von Herzen danken. rr<br />

Erziehungswesen. Der Erzichungsrat hat in seinen letzten<br />

Sitzungen verschiedene Berichte behandelt. So den Bericht<br />

des „kantonalen Fortbildungskurses für Arbeitslehrerinnen",<br />

erstattet von Sr. Alberta Billiger. Der Kurs darf<br />

als voller Erfolg gebucht werden. Von der überaus tätigen<br />

und umsichtigen Leiterin des weiblichen „Jugendamtes Obwalden",<br />

Frl. Bosler, lag ein gründlicher Jahresbericht vor,<br />

der viel Beachtenswertes vermittelte. Ueber die „kantonale<br />

Berufsberatungs- und Lehrlingsfürsorgestelle" berichtete in<br />

sehr interessanter Weife und mit großer Sachkenntnis Herr<br />

Turninspektor K. Röthlin. Verschiedene Anregungen und<br />

Feststellungen werden weiter bearbeitet. Sodann befaßte sich<br />

der Erziehungsrat mit dem Bericht des „Jnterverbandes für<br />

Skilauf", dem „Schweiz. Verband der Taubstummenhilfe",<br />

dem „Bericht über die Turnprüfung bei der Aushebung<br />

1948" und Eingaben verschiedener Organisationen, wie der<br />

„Schweizer Europahilfe", der „Schweizer Volksbibliochek"<br />

und des „Schweiz. Filmarchives". Sehr erfolgreich waren<br />

auch die Aktionen betr. „Verkehrserziehung", die bekanntlich<br />

in unserem Kanton mit großem Geschick durch die Polizeiorgane<br />

durchgeführt wurden.<br />

Im Zuge der Ausführung von Bestimmungen des neuen<br />

Schulgesetzes wurde eine „Verordnung für die<br />

Primär- und Sekundärschulen des Kant<br />

o n s O b w a l d e n" bereinigt und ein „Regulativ<br />

für die Klassenbeförderung (Promotionsbedingungen)<br />

an den Primärschulen von Obwalden"<br />

ausgearbeitet. (Mitg.)<br />

eicht mit<br />

i o w<br />

ist halb 9®* a*c<br />

•o<br />

§><br />

Kantonaler Gewerbeverband Ewalden.<br />

stand des kantonalen Gewerbeverbandes v°n Obwa dcn<br />

handelte in seiner letzten Sitzung e.nen ^ P<br />

neuen Ausverkaufsordnung für unsern Kantmi F ^<br />

de Kenntnis genommen von verschiedenen Fachkurien,<br />

1 »V* und F-ch°-r°°nden<br />

Diese Bestrebungen wurden durch angemessene S<br />

beitrage unterstützt. „ 30<br />

Die diesjährige Delegiertenveyammlung so? am ^<br />

März <strong>1949</strong> abgehalten werden. Alpnach hat die Eh , s<br />

Taqima in ihren Gemarkungen aufzunehmen, ^ne . Y<br />

von Anregungen bilden ein unverbindliches Arbettsprograi<br />

für die kommende Zeit.<br />

«j ow , fa , „nd<br />

Wir möchten die Herren Delegierten unserer Ber f -<br />

Fachverbände bitten, den 30. März für öie<br />

sammlung zu reservieren. Wer auch alle übrigen A<br />

des ehrbaren Handwerks mögen sich den 30. Marz 10 •<br />

unsere Tagung vormerken.<br />

9. Schweizerischer Katholikentag, 4. September <strong>1949</strong>, in<br />

Luzern. Die geistigen und organisatorischen Borbereitunge<br />

zum 9. Schweizerischen Katholikentag sind im vollen Gang.<br />

Der 4. September <strong>1949</strong> soll zu einem großen Betenntnis.ag<br />

der katholischen Männer und Jungmänner werden. #<br />

nein hochfeierlichen Gottesdienst rufen wir den Segen Uo -<br />

tes auf Land und Volk herab und gedenken der verfolgten<br />

Christen in den Ländern der kommunistischen Diktatur, -be,<br />

der Kundgebung des Katholikentages spricht Bundesrat i) r.<br />

Philipp Etter. Den Höhepunkt des 9. Schweizerischen<br />

Katholikentages wird eine Ansprache des Heiligen Vaters,<br />

Papst P i u s X11., bilden. Das Interesse für diese gewaltige<br />

Manifestation der Einigkeit und Glaubenstreue der<br />

Schweizerkatholiken ist überall rege. Die Pfarrkonferenz der<br />

Stadt Basel z. B. beschloß, für einen starken Aufmarsch der<br />

Basler Katholiken besorgt zu sein. An den Beratungstagen<br />

des Dhurgauischen Katholischen Volksvereins um 6. Februar<br />

kam eine große Begeisterung für den Katholikentag zum Ausdruck.<br />

Möge der bevorstehende 9. Schweizerische Katholikentag<br />

zu einem Markstein in der Entfaltung und Vertiefung<br />

des katholischen Lebens in unserem Lande luerden.<br />

Nationalturner-Verband Luzern, Ob- und Nidwalden.<br />

Am letzten Samstag, den 5. März, wurde in Luzern im<br />

„Löwengarten" der Ringer-Retonr-Wettkamps bet Freistilringer<br />

von Luzern, Ob- und Nidwalden gegen die Ringerelite<br />

der Stadtbasler ausgetragen. Jede Mannschaft bestand<br />

aus 15 Wettkämpfern und diese waren in sechs Gewichtsklaffen<br />

eingeteilt. Die Entscheidung fiel erst im letzten Gang<br />

zu Gunsten der Basler, die mit 22 zu 23 Schlechtpunkten<br />

Sieger wurden. Unsere Freistilringer dürfen sich trotzdem eines<br />

kleinen Fortschrittes erfreuen, da am letzten Wettkampf<br />

vom 20. November 1948 die Differenz zu Gunsten der Basler<br />

noch sechs Punkte betrug.<br />

Volkshochschule Sarnen. Nachdem die bisherigen Bildungskurse<br />

an der Volkshochschule stets große Beachtung fanden,<br />

hat das Komitee der Altsubsilvania beschlossen, dieses Institut<br />

der Volksbildung weiter auszubauen. In seiner Sitzung<br />

vom 12. Februar wählte es folgende Mitglieder in den<br />

Arbeitsausschuß der Volkshochschule: Staatsarchiv«?<br />

Dr. August Wirz, Präsident; H. H. Dr. P. Rektor Bonaventura<br />

Thomkuen, Vizepräsident; Redaktor Dr. I. Britschgi, Aktuar;<br />

Dr. med. Anton Durrer und Ingenieur Otto Seiler.<br />

Volkshochschule Sarnen. Mindszenty. Am letzten Montag<br />

abend sprach Dr. Rudolf Bucher, Professor am Kollegium in !<br />

Sarnen, in aufrüttelnder und umfassender Weise über das<br />

kommunistische Justizfkandal in Ungarn, dem der große<br />

Kämpferkardinal zum Opfer fiel.<br />

Im Anschluß daran stimmten die Zuhörer einstimmig einem<br />

Proteste, der an die Adresse der ungarischen Ge- j<br />

sandtschaft in Bern gerichtet ist, mit folgendem Wortlaut zu: z<br />

„Nach Anhören eines umfassenden Vortrages von Dr. !<br />

Adolf Bucher über die Glaubensverfolgung in Ungarn er- j<br />

heben die Teilnehmer der Sarner Volkshochschule schärfsten j<br />

Protest gegen die schandbare Prozeßkomödie und dem grauen- j<br />

haften Justizmord, deren Opfer der Kardinalerzbischof Josef i<br />

Mindszenty von Gran geworden ist und fordern als an !<br />

Freiheit und Recht gewohnte Schweizer im Namen der hei- !<br />

ligen Menschenrechte die unverzügliche Freilassung und Re- !<br />

habilitierung des Fürstprimas von Ungarn."<br />

Wir werden in der nächsten Nummer näher auf das Re- !<br />

ferat Dr. Buchers eingehen. (Korr.)<br />

Kägiswil. Herr Zurmühle Alois holte sich mit bestem Erfolg<br />

an der Frei's Handelsschule Luzern das Handelsdiplom. <<br />

Herzliche Gratulation und die besten Wünsche zur Berufs- !<br />

arbeit!<br />

!<br />

Schwendi. (Eing.) Auch hier in der Schwendi ist die Fasnacht<br />

gut vorbeigegangen. Sie war nach alter Väter Sitte !<br />

urchig und gediegen. Allgemein Mißfallen mußte aber erre- I<br />

gen, daß man gute Dorforiginale von altem Schrot und j<br />

Korn, die sich rechtschaffen durchs Leben gebracht haben und -<br />

jetzt schon einige Jahre gottbefohlen sind, in der Fasnacht !<br />

noch glaubte ausspielen zu müssen. Das zeugt von wenig !<br />

Charakter. Ein jeder kehre vor feiner Türe, es liegt wahr- !<br />

lich genug davor.<br />

Ein Verwandter.<br />

Kerns. Totsntafel. (Korr.) Am letzten Freitag morgen<br />

trugen sie die älteste Kernser Bürgerin, Frau Witwe Halter-Windlin,<br />

Haueti, auf den kalten Friödhof hinaus. Die<br />

frohmütige und leutselige Frau, genannt das Haueti-Seppi<br />

geboren anno 1856, war allgemein beliebt um ihres Humors<br />

und ihrer unverwüstlichen Lebenskraft willen Noch<br />

diesen Winter machte es den Weg zu Fuß in die Kirche das<br />

gute Haueti-Seppi hätte viel daran gegeben, wenn es seinen<br />

hundertsten Läbtag hätte erleben dürfen. Die Verstorbene<br />

stammte aus einem zähen und harten Geschlecht. Einer ihrer<br />

Brüder war der bekannte Zimmermann Windlin der<br />

dem berühmten Hotelbauer Bucher ein treuer Mitarbeiter<br />

war, und mithalf, den Kirchturm von Alpnach und die alte<br />

Hohe Brücke beim Flüeli zu bauen, deren Modelle man heute<br />

nach wegen ihrer raffigen und waghalsigen Projektierung im<br />

Museum m Sarnen bewundern kann. Ihre Jugend war hart<br />

^gte sie doch, daß man wohl genug zu effen bekam, aber an<br />

Brot habe es immer gemangelt, auch war man froh, wenn<br />

man nur einen halben Vierlig Zucker im Gänterli hatte, gerade<br />

genug für unters „Flaiqäglas". Räch landläufig^<br />

ariff war sie Schneiderin, und es gibt m Kerns noch J<br />

Leute die sich erinnern können, wie das Haueti-tzepZ J<br />

einem alten damals aber natürlich modernen)<br />

von einer tragbaren Nähmaschine aus die Stör gegangen?<br />

nnb al* Taglohn etwa 5 bis 7 Batzen heimgebracht hab,<br />

-?rau Halter-Windlin war eme wackere gschaffi^ ><br />

und Mutter. Bier Kindern schenkte ste das Leben, wovon J<br />

eine Sohn noch letztes Jahr aus -l'nerika kam. utn fei ne 6e .<br />

tagte Mutter zu besuchen. So „rmch der Schlag war ^<br />

dem Haueti-Seppi stammte, so be.aß es dennoch e,n so^<br />

und freundliches Gemüt, um derentwillen man es nicht A<br />

ni-a vermissen wird. ,<br />

Mit Haueti-Seppi steigt wieder ein Stück währsch^<br />

und guter Lokalgeschichte ms Grab. Es verkörpertem<br />

ewen Typ, den die Landschaft, die Arbeit und die Sippe J<br />

und bestimmt geformt hat in e.ner beglückenden Ursp^!<br />

lichkeit, die sich nicht verfalschen laßt. Das Hauet,-Seppj ^<br />

nun im ewigen Frieden ruhen, den ,hm alle Kernser<br />

gönnen. Der Herr gebe ihm d,e ewige Ruhe!<br />

Alpnach. Großer Bestürzung rief am Montag die Kunde<br />

daß der Herr über Leben und Tod am frühen Morgen i«!<br />

Spital in Luzern Herrn A I fred S , g r. s t - B or„ z,<br />

sich in die Ewigkeit abberufen habe. Trotz einer empfing<br />

chen Erkältung glaubte der Verstorbene damals, anfwz<br />

Winter, der großen Arbeit im Gasthaus und der WeinhW.<br />

lung zur Krone nicht fehlen zu dürfen, bis ihn eine schwer.<br />

Lungenentzündung zu Bette Mang. Die letzten zwei ^<br />

brachten scheinbar die langersehnte Besserung und die hA<br />

nung, daß der jungen Familie der Ernährer und dem %<br />

schäft die Stütze nicht geraubt werde. Und nun war es doch<br />

Gottes Wille. Der schwergeprüften Gattin, dem Vater uni<br />

der ganzen Trauerfckwilie unsere tiefgefühlte Anteilnahme!<br />

(Nachruf folgt.)<br />

Alpnach. Ungünstiger Abschluß der Einwohnergemeinderechunngen.<br />

(Eing.) Durch die Gemeindebehörden wurden in<br />

der letzten Woche nach bisheriger Gepflogenheit der Einwch<br />

nerschaft die gedruckten Gemeinderechnungen zugestellt. JhlM<br />

ist zu entnehmen, daß die Rechnung der politischen Einwch<br />

nergemeinde mit einem Vermögensrückschlag von Franle»<br />

17 426.72 unb diejenige der Schulgemeinde mit einem RU<br />

schlag von Fr. Z137.93 abschließt. Die Rückschläge sind durch<br />

verschiedene außerordentliche Auslagen verursacht und durch<br />

Gemeindebeschlüsse gedeckt. Es wäre somit alles in Ordnung<br />

Dieser Abschluß der Rechnungen dürfte aber am nächsten Sonntag<br />

gewisse Folgen zeitigen, wenn der Stimmbürger an der<br />

Rechnungsgemeinde wiederum zu 5 Kreditbegehren Ja saze»<br />

sollte. Die Traktandenliste verzeichnet ein Krsditbegchren w<br />

Fr. 5000.— für die UmProjektierung der Rütibergstraße, ei«<br />

Kreditbegehren von Fr. 5000.— für das Kraftwerlprojekt m<br />

der Sarner Aa (— das wird nicht weit reichen —), ein te<br />

ditbegehren von Fr. 13 000.— für die Korrektion der H-<br />

sternstraße mit Trottoir und Herstellung des Vorplatzes beim<br />

Spritzenhaus, ein KrediWegehren von Fr. 2030.— für I,-<br />

standstellung des Trvttoirs von der Kl. Schlierenbrücke gegen<br />

das Feld und schließlich noch ein Kroditbegehren von §j.<br />

10 000.— für die. Erneuerung der Trottoirbeläge und emtuelle<br />

notwendige Anpassungsarbeiten bei der Straßenkomition<br />

durch das Dorf. Ob das ganze Fuder unter Dach komm!?<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Vom rollenden Faß zufammengeu-alzt. Dieser<br />

Tage waren zwei Männer in Zürich beschäftigt, einige Fässer<br />

mit Most in den Keller eines Restaurants zu verbring<br />

Das erste Faß hatten sie bereits ordnungsgemäß stufenweise<br />

die Kellertreppe hinuntergerollt. Während sich der eine Ml<br />

noch im Kellerhals aushielt, rollte der andere durch u.<br />

Hausgang das zweite Faß herbei. Er versuchte, das Faß allein<br />

über die Treppe hinunter zu bringen. Er stelltesich ans<br />

der Treppe vor dem Faß aus, muß jedoch ausgeglitten fei»,<br />

wobei das Faß über seinen Rücken hinweg in den Kellerhals<br />

hinunter rollte und den Mann mitriß. Das Faß hatte ei«<br />

Gewicht von zirka 150 Kg. Der Mostereifacharbeiter erlitt<br />

eine schwere Schädelfraktur und starb zirka eine Stunde später<br />

im Kantonsspital.<br />

Zürich. Großzügige Wohnbauförderung. Zur Fördermz<br />

des Wohnungsbaues wurden neuerdings im Kanton Züri^<br />

an den Bau von 102 Wohnungen in 40 Einfamilienhäuser?<br />

und 12 Mehrfamilienhäusern mit Anlagekosten von ^<br />

Millionen Fr. Staatsbeiträge von 668 450 Fr. und Gemeindebeiträge<br />

von 471 950 Fr. bewilligt. Damit wurde»<br />

seit dem 1. Januar 1948 an 377 Wohnbauvorhaben> mit &<br />

Wohnungen und Anlagekosten von 188,6 Will. Fr. Bundesbeiträge<br />

von 14,6 Mill. Fr., Bavbeiträge sowie verzinsliche<br />

und unverzinsliche Darlehen des Kantons von 23,4 Mill. Fk.<br />

und Gemeindebeiträge von 18,7 Mill. Fr. zugesichert.<br />

CQ<br />

02<br />

SS<br />

©<br />

S A I S<br />

Vorteilhaft im<br />

Preis<br />

Fr. 2.11 pro<br />

Tafel


Luzern. Mordprozetz. (og.) Vor dem Kriminalgericht Luzern<br />

hatte sich Josef Winiger zu verantworten, der seit 1944<br />

Kellerbursche in einer Luzerner Gaststätte war. Er hatte nach<br />

einem heftigen Streit mit seiner Ehefrau versucht, sich, seine<br />

Frau und seine beiden Knaben durch Kochgas zu töten, hatte<br />

schließlich von diesem Vorhaben abgesehen, tötete aber kurz<br />

darauf seine Frau, die ins Freie geflüchtet war, in brutaler<br />

Weise vor dem Hause. Das Kriminalgericht Luzern verurteilte<br />

ihn wegen unvollendeten Totschlagversuchs und wegen<br />

Totschlags, begangen in verminderter Zurechnungsfähigkeit,<br />

zu acht Jahren Zuchthaus, abzüglich Mg Tage Haft.<br />

Basel. Zunahme der Einreisen aus Deutschland. Im Mo-<br />

»tot Februar reisten über Basel 78 282 Personen in die<br />

Schweiz ein gegenüber 78 406 im Februar 1948 und 81 370<br />

im Januar dieses Jahres. Interessant ist dabei, daß die Einreisen<br />

über den Badischen Bahnhof gegenüber dem Januar<br />

ganz beträchtlich zugenommen haben, nämlich von 7597 auf<br />

8815. Das zeigt, daß nun auch dieser wichtige Verkehrsweg<br />

wieder stärker benützt wird. Im Elsässer Bahnhof wurden<br />

48 935 (Vormonat 53 73) Einreisende gezählt, in Burgfelden<br />

7548 (6190) und am Lysbüchel 12 984 (13 296). Im Verhältnis<br />

zur Anzahl Tage ist also der Februar günstiger ausgefallen<br />

als der Januar.<br />

Weltgeschehen<br />

Die Keligionsverfolgung wird allgemein<br />

Daß in sämtlichen Satellitenstaaten eine allgemeine Religionsversolgung<br />

eingeleitet wird, geht auch aus neuesten<br />

Meldnngen aus Rumänien hervor; sie besagt, daß 16<br />

katholische Organisationen durch Regierungsdekret aufgelöst<br />

werden und ihr Eigentum vom Innenministerium beschlagnahmt<br />

worden ist.<br />

Ministerjchub in Moskau.<br />

Die große Nachricht, die über das Wochenende die Welt<br />

überrascht hat, war die Moskauer Radiomeldung über den<br />

Rücktritt von Außenminister M o l o t o w und seine Ersetzung<br />

durch W y s ch i n s k i. Molotows Ausscheiden erfolgte keineswegs<br />

freiwillig, sondern durch eine Entscheidung des Präsidiums<br />

des oberste?? Sowjets. Gleichzeitig wurde auch der Minister<br />

für den Außenhandel, M i k o y a n, ausgebootet und<br />

durch M e n sch i k o w ersetzt. In Washington und allen übrigen<br />

westlichen Hauptstädten werden diese Ereignisse als<br />

Sensation gewertet, obwohl man vorläufig noch nicht über<br />

eine überzeugende Interpretation verfügt und lediglich auf<br />

Hypothesen angewiesen ist. Es ist sehr wohl möglich, daß der<br />

plötzliche Abgang Molotows eine Verschärfung der russischen<br />

Außenpolitik bedeutet, d. h. eine Intensivierung der Provokationen,<br />

wie man sie jüngst in den einzelnen westlichen<br />

Ländern durch Thorez, Togliatti, Grotewohl usw. erfahren<br />

hat. Es ist auch nicht außer acht zu lassen, daß die Versteifung<br />

des westlichen Widerstandes gegen die scheinbare „Friedensoffenfive"<br />

des Kremls der Sowjetdiplomatie einen eklatanten<br />

Mißerfolg und Prestigeverlust eingetragen hat, der<br />

im bevorstehenden Beitritt Norwegens und Dänemarks zum<br />

Ausdruck kommt. Demnach wäre Molotow der Sündenbock<br />

dieses Fiaskos. Es gibt aber gerade in Amerika und England<br />

auch andere Stimmen, welche glauben, daß im Schoße der<br />

russischen Regierung noch mit weiteren personellen Beränderungen<br />

zu rechnen ist. Es gibt Leute, die sogar von einer<br />

„Beförderung" Molotows sprechen.<br />

Der jüngste Staat kommt voran.<br />

Die Beziehungen zwischen Judenstaat und Sicherheitsrat<br />

der UNO festigen sich zusehends. Der Rat hat dem Beitrittsgesuch<br />

Israels mit neun gegen eine Stimme, bei einer Ent-<br />

Haltung, zugestimmt. Die gegnerische Stimme entfiel auf<br />

Aegypten, die Enthaltung auf Großbritannien.<br />

Russischer Spion verhaftet.<br />

In Newyork ist ein russischer Funktionär der UNO verhaftet<br />

worden, ebenso eine Angestellte des amerikanischen Justizministeriums.<br />

Beide werden vom Generalstaatsanwalt des<br />

Dokumentendiebstahls und der Spionage zum Nachteil der<br />

amerikanischen Regierung beschuldigt.<br />

Gromyko befördert.<br />

Soeben wird bekannt, daß der Ministerrat der Sowjet-<br />

; union Gromyko zum stellvertretenden Außenminister anstelle<br />

Wyschinskis ernannt hat.<br />

Säuberung in Frankreich — alle außer Thorez!<br />

Nach der Polizeirazzia gegen verschiedene kommunistische<br />

Redaktionen ist die französische Säuberungsaktion gegen kvmmunistische<br />

Umtriebe auch auf die Armee ausgedehnt worden.<br />

Es wurden im Zuge dieser Säuberung auch Berufsoffiziere<br />

verhaftet. Man hat allerdings den Eindruck, daß die<br />

französische Regierung die kleinen Helfershelfer aufhängen<br />

und die verantwortlichen Führer des Landesverrates laufen<br />

lassen wolle. Statt gegen die Rädelsführer -wirksam vorzugehen,<br />

gibt man sich scheinbar damit zufrieden, den Kommunistenschreck<br />

an die Wand zu malen. — Vielleicht weil<br />

Wahlen bevorstehen?<br />

Stalin befiehl! — Wir folgen dir!<br />

Hinter Thorez und Togliatti nachhinkend kommt<br />

nun auch der ostdeutsche Kommunistenführer G r o t e -<br />

wohl und gibt die Landesverratsparole aus. Man sieht<br />

daran wieder einmal mehr, wie schematisch und plump die<br />

Kommunisten vorgehen, wenn sie die Parolen und Befehle der<br />

Kominsorm durchzugeben haben.<br />

Der „rote Dekan".<br />

Der rote anglikanische Dekan von Canterbury, der als<br />

Emissär der Kommunisten im Priestergewand seit einiget' Zeit<br />

Verwirrung zu stiften versucht, hat sich nicht entblödet, im<br />

Kravchenko-Prozeß das Lob der sowjetischen Religionsfreiheit<br />

zu singen. Als- der Dekan, der die Welt hinter dem eisernen<br />

Borhang so oft bereist, gefragt wurde, warum er sich denn<br />

nicht „zu einem gewissen Mindszenty hinbemüht", hüllte sich<br />

der geistliche Sendbote Stalins in Schweigen.<br />

Attle in Berlin.<br />

Vom 4. bis 7. März will sich der britische Premierminister<br />

Attle in Berlin aufhalten, wie in London offiziell bekanntgegeben<br />

wird. Dieser überraschende Besuch soll angeblich uupolitischer<br />

Natur sein und lediglich der Inspektion der Berlittet<br />

Luftbrücke dienen. Etwas umvahrscheinlich!<br />

Zu wenig „vorbereitet" bzw. gefoltert!<br />

Fünf der wegen Komplizenschaft mit Kardinal M i n d -<br />

s z e n t y angeklagten Personen haben vor dem „Budapester<br />

Volksgerichtshof" ihre Geständnisse aus der Voruntersuchung<br />

widerrufen, weil sie ihnen durch Einschüchtern«-<br />

gen entlockt worden seien. Der Staatsanwalt erklärte darauf,<br />

daß die Angeklagten jeden Anspruch auf ein milderes Urteil<br />

verwirkt hätten. Mit Abscheu distanziert sich jeder zivilisierte<br />

Mensch von solchen Justizmethoden!<br />

Radio — Beromünster<br />

Mittwoch, 9. März.<br />

12.15 Hans Reinmar, Bariton, singt. 12.40 C. Dumont.<br />

13.05 Eine Schulklasse singt. 13.25 Italienische für Hausfrauen.<br />

17.00 Für die Frauen. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Quintett von Fritz Kaufmann. 18.25 Sprechstunde beim Anwalt.<br />

18.50 C. Dumont. 20.00 Neuer Zyklus für die Hörergemeinschasten.<br />

20.30 Schweizer Liederspiel. 21.00 Anne Bübi<br />

Jowäger.<br />

Donnerstag, 10. März.<br />

12.15 Solistische Kleinigkeiten. 12.40 neue volkstümliche<br />

Schallplatten. 13.00 Der Bajazzo. Oper von Leoncavallo, 1.<br />

Akt. 13.30 Notiers und probiers. 17.00 Unterhaltungskonzert<br />

für Kinder. 17.30 Kinderstunde. 18.10 Hahdn zu Viert. 18.30<br />

Chronik des Beruer Seelandes. 18.45 Berner Singbuben.<br />

19.05 Schöne Melodien. 19.55 Wald-Sinfonie von Wich.<br />

Flury. 20.20 Der Fall van Moegeren. 20.35 Der Fälscher.<br />

Schauspiel.<br />

Freitag, 11. März.<br />

10.20 Schulfunk. 12.15 Verkehrsmitteilungen, Schneebericht<br />

der SBB. 12.40 Studio-Orchester. 13.25 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30<br />

Kinderstunde. 18.25 Piste und Stadion. Sportmagazin. 19.10<br />

Weltchronik. 20.00 Radiofeuilleton. 21.00 Selten gespielte<br />

Werke aus verschiedenen Ländern.<br />

Samstag, 12. März.<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Eine bunte Revue.<br />

13.35 Nüt für Unguet. 14.05 Tony Bell. 14.30 Anekdoten<br />

von Schelmen und von braven Leuten. 15.00 Das Baurecht.<br />

15.15 Volkstümliche Stunde. 16.15 Tessiuer Kalender. 16.30<br />

Bert Martin am Klavier. 16.50 Kapelle Jean Louis. 17.30<br />

Die großen Diebstähle-der Weltgeschichte. 18.00 Polizei-Männerchor<br />

Basel. 18.30 Studenten am Mikrophon. 19.00 Luzerner<br />

Kirchenglocken. 19.10 Händel-Sonate in D-dur. 20.15<br />

Basler Fasnacht.<br />

Marktbericht.<br />

S u r s e e, den 7. März <strong>1949</strong>. Der heutige Markt war<br />

gut besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten 7—9wöchige Ferkel 82—94<br />

Fr., 10—13wöchige 95—105 Fr., kleinere Springer 105<br />

bis 132 Fr., größere Springer 150—190 Fr. Handel flau,<br />

Preise eher sinkend.<br />

Auffuhr: 10 Kühe, 24 Rinder, 5 Muni, 294 Schweine,<br />

total 333 Stück. — Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag,<br />

den 25. April <strong>1949</strong> (Georgs-Markt).<br />

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HAFERMÜHLE LÜTZELFLÜH AG.<br />

«1<br />


(Ddn Plaudeestunden und<br />

$<br />

»<br />

55<br />

fyuiqen, die. munden ...<br />

...Ein Plauderstiindiein und<br />

liebe Gäste madien den Alltag<br />

5<br />

der Hausfrau zum Feste... und<br />

spendet man «ihrem> Kaffee<br />

Lob, dann ist sie beglückt und<br />

w<br />

stolz darob! Speziell bei solchen<br />

Gelegenheiten muss man<br />

a, die langen Röcke unserer Grossmütter<br />

sind von den Skifeldern verschwunden, aber<br />

manches andere - Gute - hat sich in vielen<br />

Familien von Tochter zu Tochter vererbt: die<br />

Wäsche-Aussteuer. Und bis auf den heutigen<br />

Tag sind die Sachen fast unversehrt geblieben,<br />

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Tarnen / Samstag, den 12. März <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 20<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli ^Cie., Sarnen. Tel. (041) 8M33<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m M e l t f e n t t o r<br />

All the world's a stage,<br />

And all the men and women inerely Players.<br />

Die ganze Welt ist Bühne,<br />

Und alle Fraun und Männer bloße Spieler.<br />

Shakespeare.<br />

Die Fasnacht zwischen Rengg und Brünig ist vorbei.<br />

Bühnen und Säle stehen leer. Die letzte Nachtigallentöne<br />

hangen noch in den Kulissen. Die Langeweile frißt am aufgezogenen<br />

Vorhang. Da besinnen sich die Russen, daß sie auch<br />

noch ein Stück zum besten geben könnten. Sie hinken ab und<br />

zu hintendrein — wie damals bei der Einführung des Gregorianischen<br />

Kalenders. Die katholischen Schweizer Kantone<br />

führten ihn schon ein Jahr nach der Kalenderreform ein,<br />

1583, die protestantischen Kantone 1701—17W, Deutschland<br />

und England 1752, Japan 1873, Rußland 1918... Also am<br />

Freitagabend, den 4. März, sagte Radio-Moskau das neue<br />

Stück an, von dem man heute noch nicht weiß, zu welcher<br />

Theatergattung es gehört.<br />

„Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen"<br />

(Schiller).<br />

Gab's früher „Blitze aus heiterem Himmel", war's diesmal<br />

die „Bombe Molotow". Wyacheslaw Molotow, geboren<br />

1890, wurde 1921 Sekretär der kommunistischen Partei, 1939<br />

Präsident des Rates der Volkskommissäre, seit 1939 Außenminister.<br />

Seit 1941 ist er noch stellvertretender Minister-<br />

Präsident und wird es bleiben. Also dieser Mann wurde vor<br />

einer Woche als Außenminister „entlastet" — wie man vorsichtig<br />

sagt. Molotow galt in Amerika als der große Radschuh<br />

für eine Verständigung mit dem Westen — die unverbesserliche<br />

Null-Zeigerkelle im weltpolitischen Scheibenstand.<br />

Als Außenminister war es ihm nicht gelungen, den aufsteigenden<br />

Westblock, der im Atlantikpakt die Hauptstützmauer<br />

hat, zu verhindern oder gar die Marshallhilfe^ an den Westen<br />

zu verhüten. Letztere hat in manchen Ländern gewaltige<br />

Ausbauarbeit reisen lassen und damit den Zorn der rusfischen<br />

Götter geweckt. Ueberraschend hat Molotow seinerzeit<br />

den Pakt mit Hitler geschlossen und dafür die Teilung Polens,<br />

den Gewinn Bessarabiens, Einfluß auf Finnland und<br />

freies Spiel in den baltischen Staaten erreicht. Hitler spielte<br />

nachher freilich die Rolle des jungen Muni, der seinen<br />

^.ränkmeister samt dem Milchkübel in den Mistgraben wirft.<br />

Aber Stalin und Molotow schlugen am Ende dem Adolf den<br />

Haken. Die Westalliierten vergaßen vor Staunen ob ihrem<br />

Bundesgenossen den Mund zu schließen und gestatteten ihm,<br />

an der Elbe Fuß zu fassen, nach Wien vorzuprellen und in<br />

Korea sich einzunisten. Molotow kann heute hinter seinem<br />

Zwicker mit einem Auge lachen — er hat die Westler anfänglich<br />

über den Löffel halbiert; aber mit dem andern Auge<br />

darf er weinen — der Atlantikpakt, die Westunion und das<br />

Verbleiben der Westmächte in Berlin haben ihm einen unrühmlichen<br />

Abgang bereitet. Er darf Goethes Wort nicht<br />

mehr brauchen: „Da ließe sich ein Pakt, und sicher wohl,<br />

euch, ihr Herren, schließen?" (Faust). Tito kocht seine<br />

Milch im eigenen Kessel, der nicht die Eichung Moskaus<br />

trägt. Die ganze Welt spuckt vor Rußland aus, besonders<br />

seit dem Budapester und Sofioter Justizskandal.<br />

Der neue russische Außenminister ist Andrej Wyschinski,<br />

geboren 1883, von Beruf Rechtsanwalt, zuerst Sozialist, seit<br />

1317 Mitglied der kommunistischen Partei, seit 1940 stellvertretender<br />

Außenminister, mehrmals Delegierter an der<br />

UNO und an verschiedenen Konferenzen. Seine scharfen Angriffe<br />

auf die amerikanische Politik und auf den Europa-<br />

Plan in Newyork (1947) und Paris (1948) sind nicht vergessen.<br />

Er ist so starr und stur wie Molotow.<br />

Die Türs der russischen Dunkelkammer bleibt zu.<br />

Der Ministerwechsel in Moskau gibt viele Rätsel auf.<br />

Das amerikanische Staatsdepartement und weite diplomatische<br />

Kreise juckten auf, wie wenn eine Bombe eingefchlagen<br />

hätte. Man will eine gänzliche Abkehr von der „Friedensoffensive<br />

Stalins" vermuten. Vor gut einem Monat hat Stalin<br />

einer privaten amerikanischen Nachrichtenagentur gegenwer<br />

sich bereit erklärt, mit Truman über einen Weltfriedenspakt<br />

und über die allgemeine Abrüstung zu sprechen.<br />

Das Wortgeklingel von „Freiheit" und „Demokratie" ist seit<br />

langem bekannt: rote Phrasen ohne rotbackige Tat! Zu gleicher<br />

Zeit, da Stalin fanfte Töne flötete, schlug Molotow eineu<br />

wilden Paukenwirbel. Die russische Regierung beschimpfte<br />

die Westunion und den Atlantikpakt in den Boden hinein.<br />

Die amerikanischen und westlichen Staatsmänner wurden als<br />

„Brandstifter des Krieges" tituliert. Eine Note verlangte von<br />

Norwegen Aufklärung, ob es wirklich dem Atlantikpakt beitreten<br />

und den Amerikanern Stützpunkte einräumen wolle.<br />

Norwegen hatte das Herz am rechten Fleck und antwortete<br />

den Russen nicht genehm. Norwegen und Dänemark treten<br />

dem Atlantikpakt bei.<br />

Stalin soll ernstlich krank sein. Molotow ist schon öfters<br />

als „Kronprinz" genannt worden. Die „Entlastung"<br />

wäre also nicht Ungnade, sondern „Sturz nach oben". Der<br />

Ministerwechsel fällt zeitlich zusammen mit den unglaublichen<br />

ländesvettäterischen Herausforderungen der kommunistischen<br />

Schellenobersten in Frankreich, Italien und Deutschland<br />

— Thorez, Togliatti und Grotewohl — (in der Schweiz hat<br />

ihnen L6on Nicole durch die Finger Beifall zugepfiffen —<br />

wie lange noch?). Eines ist sicher: die Sowjetpolitiker lassen<br />

von der geplanten Weltrevolution so wenig ab wie die Katze<br />

vom Mausen. Ihre Täuschungsmanöver können aber nicht<br />

mehr verfangen. Im alten Griechenland gab's ein Wort: korinthern,<br />

er lebt und lumpt wie ein Korinther. Die Diplomatensprache<br />

dürfte für „heucheln", „täuschen", „Hinterslichtführen"<br />

das Wort „Moskauern" wählen. „Täuschung ist alles<br />

auf irdischer Flur, wohin auch dein Fuß mag wandern, doch<br />

täuscht der Gute sich selber nur, der Schlechte täuscht immer<br />

die andern" (Litzmann). Darum nennt der Pariser „Figaro"<br />

den Wechsel kurz einen „Bluff". Aehnlich roden amerikanifche<br />

Zeitungen „vom reinen Bluff zur Verstärkung des<br />

Nervenkrieges".<br />

Seit Nietzsche (f 1900) ist die Ehrfurcht vor Gott über<br />

uns, vor den Menschen um uns und vor den Dingen unter<br />

uns weitherum verloren gegangen. Autorität ist ohne Ehrfurcht<br />

undenkbar. Darum muß die Welt heute durch die<br />

Furcht vor einem neuen Krieg Besinnung lernen. Der<br />

Mensch bedarf der Furcht, um im Zaume gehalten zu werden,<br />

und zwar so lange, bis das Edle, die Ehrfurcht, stark<br />

genug ist, um von sich aus die Zügel zu führen. In der Erziehung<br />

einen sich Furcht und Liebe. Die Erziehung ist vollendet,<br />

wo die Furcht im Hintergrunde bleiben kann. So erzieht<br />

Gott uns alle. Im Urchristentum waren die vielen<br />

Wunder Zeichen der Liebe und beruhigten die Seelen. Heute<br />

spart Gott die Wunder, um die Menschen durch Furcht zu<br />

beunruhigen — zu ihm hin. : ;<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Regierungsratsverhandlungen.<br />

Vom 4. März <strong>1949</strong>.<br />

Auf Ersuchen des Regierungsrates des Kantons Solothurn<br />

wird an die diesen Sommer stattfindende Dornacher<br />

Schlachtfeier (Jubiläumsfeier) ein Harft von 5 Mann abgeordnet.<br />

Die Beschlüsse des Kantonsrates vom 23. Februar <strong>1949</strong><br />

werden vollzogen.<br />

Die verschiedenen Einbürgerungsgesuche werden auf die<br />

Traktandenliste der Landsgemeinde gesetzt.<br />

Es wird beschlossen, dieses Jahr die Betreibungs- und<br />

Konk-ursämter, die Grundbuchämter, das Handelsregisteramt<br />

und die Protokollführung der öffentlichen Schreiber einer<br />

Inspektion zu unterziehen.<br />

Für das Jahr <strong>1949</strong> werden die erforderlichen Alpfahrts-<br />

Vorschriften erlassen. Sie werden nach Genehmigung durch<br />

das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement im Amtsblatt<br />

publiziert.<br />

Die Eidgenössische Alkoholverwaltung unterbreitet den<br />

Bericht des Bundesrates über die Verwendung des Alkoholzehntels<br />

für das Jahr 1946/47.<br />

Die Jahresrechnuugen der kantonalen Lehrlingskommifsion<br />

und der kantonalen gewerblichen Berufsschule werden<br />

genehmigt.<br />

Aus Antrag der kantonalen Nomenklaturkommission und<br />

mit Zustimmung des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes,<br />

Abteilung Vermessungsaufsicht, wird die<br />

Schreibweise nachstehender Lokalnamen wie folgt abgeändert:<br />

Großtheil in Großteil, Kleintheil in Kleinteil, z'Moos<br />

in z'Mos, Kähli in Ehäli, Burgfluh in Burgflue, Vordächer<br />

in Bodacher, Aeschlibach in Eistlibach und Gehren in Geren.<br />

Projekt und Akten für die Erstellung einer Wasserversorgung<br />

im Grunderberg in Alpnach, berechnet auf Franken<br />

161000.—, werden an den Kantonsrat weitergeleitet<br />

mit dem Antrag, der Landsgemeinde die Ausrichtung eines<br />

Kantonsbeitrages von 20 Prozent zu empfehlen.<br />

Die Anleitung zur Uuiformieruug der schweizerischen<br />

Feuerwehren (Bekleidungs-Reglement des Schweizerischen<br />

Feuerwehrvereins) wird für die Feuerwehren vom Kanton<br />

Obwalden verbindlich erklärt.<br />

Vom 8./S. März <strong>1949</strong>.<br />

Die kantonale Vollziehungsverordnung zur Vorlage zu<br />

einem neuen Steuergesetz wird zu Handen der bestellten kantonsrätlichen<br />

Kommission durchberaten.<br />

Ueber die Verwendung der an die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

aus den Ueberschüssen der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

zugewiesenen Mittel werden die vorgeschriebenen<br />

Weisungen aufgestellt. Sie werden nach Genehmigung<br />

durch das Bundesamt für Sozialversicherung veröffentlicht.<br />

Verschiedene Gesuche um Beiträge an Stallsanierungen<br />

werden an den Kantonsrat weitergeleitet mit dem Antrag<br />

aus Ausrichtung der üblichen Beiträge.<br />

Für das Jahr 1948 wird an durchgeführte Wildbachverbauungen<br />

ein Kantonsbeitrag von insgesamt Franken<br />

80 738.50 ausbezahlt.<br />

Dem Kantonsrat wird beantragt, zu beschließen, es sei der<br />

Lotteriefonds von Fr. 75 000.— auf Fr. 100 000.— zu aufnen<br />

und in diesem Betrag zu erhalten.<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank hat dem Staat als Anteil<br />

am Reingewinn für das Geschäftsjahr 1948<br />

überwiesen.<br />

135 600 Fr.<br />

D a s Fränlein von Scuderi 29<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

In Olivier Brusson habe ich diesen Menschen erkannt.<br />

Diese Aussage veranlaßt Brussons nochmalige Berneh-<br />

5i un 9' Zusammenstellung mit dem Grafen Miossens. Genug,<br />

^terbleibt und man forscht weiter nach.<br />

^ann ist es Zeit, sich an den König selbst zu wenden. Eurein<br />

Scharfsinn, mein Fräulein, bleibt es überlassen, dies auf<br />

re geschickteste Weise zu tun. Nach meinem Dafürhalten<br />

urde es gut sein, dem Könige das ganze Geheimnis zu ente<br />

eu. Durch diese Aussage des Grafen Miossens werden<br />

Brussons Geständnisse unterstützt.<br />

Dasselbe geschieht vielleicht durch geheime Nachsorschun-<br />

Sw'JL 7^,'lw^ Hause. Keinen Rechtsspruch, aber des Kö-<br />

? g, aus inneres Gesühl,'das da, wo der Richbegründen<br />

°"^"cht, gestützt, kann das alles<br />

und^Z^ Miossens befolgte genau, was d'Andilly geraten,<br />

vy> wirklich, was dieser vorhergesehen.<br />

war W ja ^ . Öt ? rau ! nn Öen<br />

' König anzugehen, und dies<br />

der schwierigste Punkt, da er gegen Brusson, den er<br />

allein für den entsetzlichen Raubmörder hielt, der so lange<br />

Zeit hindurch ganz Paris in Angst und Schrecken gesetzt hatte,<br />

solchen Abscheu hegte, daß er, nur leise erinnert an den berüchtigten<br />

Prozeß, in den heftigsten Zorn geriet.<br />

Die Maintenon, ihrem Grundsatz, dem König nie von unangenehmen<br />

Dingen zu reden, getreu, verwarf jede Vermittlung,<br />

und so war Brussons Schicksal ganz in die Hand<br />

der Scuderi gelegt. Nach langem Sinnen faßte sie einen Entschluß<br />

ebenso schnell als sie ihn ausführte. Sie kleidete sich in<br />

eine schwarze Robe von schwerem Seidenzeug, schmückte sich<br />

mit Cardillacs köstlichem Geschmeide, hing einen langen,<br />

schwarzen Schleier über, und erschien so in den Gemächern<br />

der Maintenon zur Stunde, da eben der König zugegen.<br />

Die edle Gestalt des ehrwürdigen Fräuleins in diesem<br />

feierlichen Anzüge hatte eine Majestät, die tiefe'Ehrfurcht erwecken<br />

mußte selbst bei dem losen Volke, das gewohnt ist,<br />

in den Vorzimmern sein leichtsinnig nichts beachtendes We-<br />

,sen zu treiben. Alles wich scheu zur Seite, und als sie nun<br />

eintrat, stand selbst der König ganz verwundert aus und kam<br />

ihr entgegen.<br />

Da blitzten ihm die köstlichen Diamanten des Halsbandes,<br />

der Armbänder ins Auge und er rief: Beim Himmel,<br />

das ist Cardillacs Geschmeide! Und dann sich zu Maintenon<br />

wendend, fügte er mit anmutigem Lächeln hinzu: Seht Frau<br />

Marquise, wie unsere schöne Braut um ihren Bräutigam<br />

trauert.<br />

^Ei, gnädiger Herr, fiel die Scuderi wie den Scherz fortsetzend<br />

ein, wie würde es ziemen einer schmerzersüllten Braut,<br />

sich so glanzvoll zu schmücken? Nein, ich habe mich ganz losgesagt<br />

von diesem Goldschmied, und dächte nicht mehr an ihn,<br />

träte mir nicht manchmal das abscheuliche Bild, wie er ermordet<br />

dicht bei mir vorübergetragen wurde, vor Augen<br />

Wie, fragte der König, wie! Ihr habt ihn gesehen' den<br />

armen Teufel? Die Scuderi erzählte nun mit kurzen Worten<br />

wie sie der Zufall (noch erwähnte sie nicht der Einmischung<br />

Brussons) vor Cardillacs Haus gebracht, als eben der Mord<br />

entdeckt worden. Sie schilderte Madeions wilden Schmerz<br />

den tiefen Eindruck, den das Himmelskind auf sie gemacht'<br />

die Art, wie sie die Arme unter Zujauchzen des Volkes aus<br />

Desgrais^Händen gerettet. Mit immer steigendem und steigendem<br />

Interesse begannen nun die Szenen mit la Regnie<br />

mit Desgrais, mit Olivier Brusson selbst.<br />

Der König, hingerissen von der Gewalt des lebendigsten<br />

Gebens, das in der Scuderi Rede glühte, gewahrte nicht daß<br />

von dem gehässigen Prozeß des ihm abscheulichen Brusson<br />

die Rede war, vermochte nicht ein Wort hervorzubringen<br />

sonnte nur dann und wann mit einem Ausruf Luft machen<br />

der inneren Bewegung.


* ©roste Neuschneemassen sind am Mittwochmorgen in turzer<br />

Zeit gefallen. Man hätte sich solche Handschuh-Flocken im<br />

Dezember und Januar gewünscht. Im Tale kann sich der<br />

Schnee zwar nicht lange halten, in der Hohe, in Engelberg<br />

und auf der Frutt aber sind nun ausgezeichnete Skiverhaltnisse<br />

eingetreten. In Engelberg hat man am Mittwoch eine<br />

Schneehöhe von 60 Cm., auf Trübsee 160 Cm. und auf dem<br />

Jochpaß sogar 170 Cm. gemessen. ^ '<br />

In EngelMg ist die deutsche Kronprinzessin mit ihrer<br />

Tochter und Gefolge zu einem Kuraufenthalt eingetroffen.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Gewerb-bank, Tarnen. Der Verwaltungsrat<br />

beantragt der am 26. März stattfindenden Generalversammlung<br />

der Aktionäre sür das Jahr 1948 die Ausrichtung der<br />

bisherigen Dividende von 4 Prozent.<br />

Sarneu. Sonntag, den 13. März <strong>1949</strong>, nachmittags 3<br />

Uhr, spricht im Metzgernsaal Herr Dr. I. Plattn er,<br />

Obergerichtspräsident des Kantons Thurgau und Präsident<br />

des Schweizerischen Juristenvereins, über „Gedanken<br />

und Erfahrungen eines Richter s". Anschließend<br />

an den Vortrag ist Gelegenheit zu Fragenstellung und<br />

Diskussion. Der Vortrag ist allgemein zugänglich. Eintritt<br />

frei.<br />

Sarnen. Haas-Triverio an der Volkshochschule. Nächsten<br />

Montagabend beginnt Kunstmaler Josef Haas-Triverio seine<br />

Vortragsreihe über die Geschichte des Holzschnittes in Wort<br />

und Bild. Wir brauchen den feinsinnigen Künstler der engern<br />

Heimat unsern Lesern nicht mehr vorzustellen, der Na- j<br />

me des Referenten hat längst über die Landesgrenzen hinaus<br />

einen guten Klang. Seinen Ausführungen an drei Abenden<br />

wird man mit Interesse folgen.<br />

Sarnen. (Eing.) Die 84. Generalversammlung der Krankenkasse<br />

„Humanitas" vom Sonntag, den 6. März, hat unter<br />

starker Teilnahme einen flotten und würdigen Verlauf<br />

genommen. In einem kurzen Begrüßungswort streifte der<br />

Präsident, Herr Kantonsrat Walter Wirz, Schatzli, das<br />

verflossene Vereinsjahr. Sechs Kassenmitglieder uitb zwei<br />

Ehrenmitglieder verließen uns für immer, ihnen wurde die<br />

übliche Ehrung erwiesen. Der Mitgliederbestand vermehrte<br />

sich von 267 auf 269 Mitglieder. Das Protokoll und die<br />

Kassarechnung fanden einstimmige Genehmigung. Die Wahlen<br />

fielen in bestätigendem Sinne aus. Einzig für die zwei<br />

vakant gewordenen Sitze bei den Rechnungsrevisoren mußten<br />

Ersatzwahlen getroffen werden, die auf die Herren Bankkassier<br />

Amrein und Hrch. Müller, Fergger, fielen. Anstelle<br />

des bisherigen Artikels 21 der Statuten wurde ein allgemein<br />

gehaltener Rahmenartikel aufgenommen, der jedes<br />

Jahr die Leistungen der Kasse und der Kassenmitglisder regelt.<br />

Dank guter Vorbereitung nahm die Versammlung einen<br />

würdigen und gediegenen Verlaus. E. F.<br />

Sarnen. F u ß b a l l. Nach rund 4 Monaten „Gefechts^-<br />

Pause fängt nächsten Sonntag die zweite Runde der Meisterschast<br />

wieder an. Die Ausgangslage ist für den F. C.<br />

Sarnen sehr günstig, steht dieser mit dem F. C. Hochdorf<br />

doch punktgleich an der Spitze. Mit nur 2 Punkt Abstand<br />

bedrängt der S. C. Buochs die Leader und profitiert sehr<br />

von einer Formschwankung. Die Meisterschaft fängt insofern<br />

interessant an, indem der S. C. Buochs nächsten Sonntag,<br />

den 13. März, um 14.30 Uhr, auf dem „Seefeld" versuchen<br />

will, uns beide Punkte zu „rauben". Wer die schnellen und<br />

harten Buochser kennt, wird sicher ein harter Kampf erwarten<br />

dürfen und nur äußerster Einsatz der Sarner und etwas<br />

Glück wird dieser Kampf positiv entscheiden. Viel Glück!<br />

Kägiswil. (Eing.) In Kägiswil ist im ehrwürdigen Alter<br />

von 85 Jahren Frau Susanna von Wyl -Michel<br />

über die Kalvarienhöhen langen, schmerzvollen Leidens zum<br />

Berge der Verklärung aller geduldigen und tapferen Kreuzträgerinnen<br />

emporgestiegen. In der Morgenfrühe des 29.<br />

Februar hat der Todesengel die treue und glaubensstarke<br />

Dulderin in jene höhere, freiere Welt eingeführt, in der sich<br />

der Erdentage Müh und Weh in unendliche Freuden wandeln.<br />

— Aus christlichem Hause trug sie den Glauben hinaus.<br />

Von heilige Stätte brachte sie Kraft, Segen und Licht<br />

zurück. Der lieben Verstorbenen von schlichtem, gediegenem<br />

Charakter und einer hohen Lebensauffassung war Gutestun<br />

ihre Freude, die Freude anderer ihr Glück. Als sie ihrer lieben<br />

Familie'gedient und ihre in Liebe fürs Leben erzogenen<br />

Kinder in dasselbe eingeführt hatte, begehrte ihr Herz nach<br />

vermehrten stillen und unbeachteten Opferstätten der Caritas.<br />

Was sie in den Tagen ihrer Kraft den Ihrigen aus der unerschöpflichen<br />

Fülle eines überreich schenkenden Mutterherzens<br />

bot, hat sie in der langen Zeit ihrer Krankheit als<br />

dankbare, hingebende Kindesliebe fortgesetzt empfangen dürsen.<br />

— Möge der Frühling bald das Grab dieser gütigen<br />

Frau schmücken. Ihre Seele aber, äderen welkes Erdenkleid<br />

unter den Blumen schlummert, möge selber Blume sein, dem<br />

ewigen Frühling aufgegangen, um ihren Glauben und ihr<br />

Hoffen, das sie allzeit im Geiste der Liebe betätigte, in ewiger<br />

Erfüllung zu sehen.<br />

—stab—<br />

Kägiswi.l (Eing.) Der Skiklub Schwarzenberg führte sin<br />

6. März sein diesjähriges Klubrennen durch. Die Wettkampfart<br />

bestand in zwei Slalomläufen. Gleichzeitig starteten<br />

auch die Fahrer vom Skiklub Schwendi um den Wanderpreis,<br />

der letztes Jahr am Freundschaftsrennen erstmals<br />

zur Austragung gelangte. Während die Schwander Skifahrer<br />

ausgeglichene Leistungen zeigten und den Wanderpreis<br />

zum zweiten Male gewannen, stellten die Schwarzenberger<br />

den Einzelsieger.<br />

Sächseln. (Eing.) An der Frei's Handelsschule in Luzern<br />

erwarb sich Fräulein Helene Rohrer, Zündli, mit bestem<br />

Erfolg das Handelsdiplom. Wir gratulieren der jungen Tochter<br />

und wünschen viel Glück für die Zukunft.<br />

Giswil. Dank des unerwarteten zweiten Winters konnte<br />

der Ski-Klnb Giswil am vergangenen Sonntag, den 6. März,<br />

sein traditionelles Bärenfallen-Rennen doch noch durchführen.<br />

Allerdings mußte dasselbe in den Kleinteil verlegt werden,<br />

da der sonnige, geschützte Aecherliberg stellenweise doch zu<br />

dünn mit Schnee bedeckt ist. Im Kleinteil dagegen, auf unserer<br />

wunderbaren Stockmattpiste, liegt tiefer Schnee mit 30<br />

Cm. gefrorenem Grundschnee darunter. Es ermöglichte uns<br />

dies, mit Leichtigkeit eine einwandfreie Rennpiste herzustellen.<br />

Dem Trainingsmangel Rechnung tragend, wurde im<br />

untersten Drittel der Stockmatt gestartet und das Ziel wa<br />

beim Alpenrösli. Die Verhältnisse erlaubten em unheimlich<br />

schnelles Rennen, was die kurzen Zeiten deutlich erke<br />

lassen. Den Reigen eröffnete als Nr. 1 unser Meiste<br />

fred Lacedelli, der fliegend über Buckel, Wallen unb A<br />

hinunterfegte und gleich zu Anfang eine Zeit aufs ,<br />

nicht mehr unterboten wurde. Ebenso forsch und sti s sch<br />

schön wie immer waren Enz Walter und Schall Hans,<br />

zeitraubender Sturz wurde ihnen zum Verhängnis.


„Ganz so ist es nicht, Freunidchen! Wir müssen diese<br />

Kohlen sofort nach Ungarn schicken, Äasür bekommen wir aber<br />

im Austausch Schinken." "<br />

„Wunderbar, wunderbar! Schinken werden uns besonders<br />

schmecken nach dieser langen fleischlosen Zeit."<br />

„Aber Sie mißverstehen mich! Die Schinken müssen wir<br />

sofort nach Rußland schicken. Dafür liefert uns Moskau Traktoten."<br />

„Traktoren? Na, auch gut. Damit kann unsere Landwirtschaft<br />

arbeiten und nächstes Jahr mehr Lebensmittel erzengen."<br />

_<br />

»Nicht so hastig —- wir müssen die Traktoren nämlich<br />

nach Polen senden."<br />

„? ? ? Nach Polen? Und -was bekommen wir dann von<br />

den Polen?"<br />

„Aber, sind Sie schwer von Begriff. Das habe ich Ihnen<br />

doch schon gesagt — die Polen schicken uns Kohle." „Time".<br />

Organisierter Menschenraub.<br />

Aus Innsbruck vernehmen wir: Hiesige ungarische und<br />

tschechische Emigranten haben Warnbriefe erhalten, sich<br />

abends ins Freie zu begeben, Einladungen von Unbekannten<br />

zu Autofahrten oder in deren Wohnung anzunehmen, sich in<br />

die russisch-besetzte Zone oder gar nach Wien locken zu lassen.<br />

Aus den von den Westalliierten besetzten Teilen Oesterreichs<br />

sind seit Jahresbeginn wiederum mehrere Personen, Hauptsächlich<br />

ungarische Emigranten, verschwunden. Ein junger<br />

Student, Sohn eines evangelischen ungarischen Pfarrers,<br />

wurde kürzlich von einem Auto aus der russischen Zone abfichtlich<br />

angefahren, ex wurde dann von den anscheinend<br />

hilfsbereiten Insassen sofort in das Auto gebettet und ist<br />

seitdem verschwunden. Meistens aber werden die Opfer unter<br />

Vorspiegelungen und Versprechungen, sogar durch Briefe und<br />

Telephonanrufe hierzu gepreßter Verwandter, nach der ruffischen<br />

Zone, vorzüglich nach Wien, gelockt und kehren nicht<br />

wieder. B. A.<br />

Gerüchte um Gottwald.<br />

Aus Prag wird uns geschrieben: Ueber die Person des<br />

Usurpators der Tschechoslowakei kursieren Flüstergerüchte. Obgleich<br />

sich Gottwald den Pragern nie anders als im rasch<br />

vorüberflitzenden, kugelsichern und durch Motorfahrer gestcherten<br />

Wagen zeigt, wird hartnäckig das Gerücht herumgeboten,<br />

er sei von der Untergrundbewegung gerichtet worden.<br />

Das ist offenbar Unsinn, der Tyrann der Tschechen ist zu<br />

gut bewacht, die Untergrundbewegung ist durch die Tausende<br />

von Verhaftungen der letzten Wochen lahmgelegt. —<br />

Wahrscheinlicher ist, daß gewisse Revalitäten zwischen den<br />

führenden Kommunisten zu spielen beginnen, so, daß vielleicht<br />

bald die Welt durch das Schauspiel einer „Säuberung"<br />

in den obersten Rängen überrascht werden wird. Daß man<br />

Gottwald in den letzten Wochen nie mehr zu Gesicht bekam,<br />

kann aber auch einfacher gedeutet werden. Gottwald ist ein<br />

Feigling. Die Untergrundbewegung, die sich mehrenden Sabotageakte,<br />

der ihm wohlbekannte tödliche Haß des ganzen<br />

Volkes mag ihm einen heilsamen Schrecken eingejagt haben.<br />

Vielleicht lüften sich bald die dichten Schleier um den Hradschm.<br />

Wenzel.<br />

(Zu dieser uns vor zehn Tagen zugekommenen Meldung<br />

gibt die United Preß aus Prag unterm 26. Februar eine illustrative<br />

Meldung: Anläßlich der mit unzähligen Sicherheitsvorkehren<br />

veranstalteten „Siegesfeier" zum Jahrestag<br />

der Machtübernahme durch die Kommunisten, blieb zur Ueberraschung<br />

der Prager Präsident Element Gottwald unsichtbar.<br />

Die Parade der Polizei und der Arbeitermiliz nahm der<br />

Premierminister Antonin Zapotozky ab, der auch die Ansprache<br />

hielt.)<br />

Radio — Beromiinster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr. Die katholische Radiopredigt vom Sonntag, den 13.<br />

März, 9.45 Uhr, die von Professor Dr. Hofmann vom Albertinum<br />

in Freiburg gehalten wird, findet um 9.30 Uhr<br />

in der Aufführung des „Te Deum" von Henry Purcell ihren<br />

musikalischen Auftakt. Dienstag, den 15. März, um 21.10 Uhr,<br />

gelängt „Die gesungene deutsche Komplet" zur Wiedergabe.<br />

Ausführende sind: Priester der Kirche Altdorf, die Altdorfer<br />

Sängerknaben, ein Männerchor und die Gemeinde. Der Orgelpart<br />

wird von Franz Xaver Jans betreut, während die<br />

Leitung in den Händen von Pfarrer Thomas Kuriger liegt.<br />

Sonntags 13. März.<br />

9.30 „Te Deum" von Henry Purcell. 9.45 -Katholische<br />

Predigt. 11.20 Gesänge mit antiken Themen von Franz Schubert.<br />

12.29 Spanische Tänze für Klavier. 12.40 Opernarien<br />

von Mozart und Verdi. 13.00 Unterhaltungskonzert. 13.30<br />

Ufem bluemete Trögli. 14.20 Ratgeber für Landwirtschaft<br />

und Gartenbau. 14.45 Jodelvorträge. 15.05 Der ewige Akker.<br />

Hörfolge. 15.40 Ländlerklänge. 15.45 E. Dumont. 16.35<br />

Emmentalermusik. 16.50 Wiederholung der 12. und letzten<br />

Sendung von Anne Bäbi Jowäger. 20.00 Frühlingsglaube<br />

nach Gottfried Keller. 20.20 Herm. Münzers Erschuft. Hörspiel.<br />

21.25 Auroras Hochzeit von Tschaikowsky.<br />

Montag, 14. März.<br />

12.15 Lieder von Abbs Bovet. 12.40 Studio-Orchester.<br />

13.30 Virtuose Accordeon-Spieler. 17.00 Tanzmusik. 17.30<br />

SPEISEFETT SPEISEOEL 00<br />

Jugendstunde. 18.00 Zithertrio Basel. 18.30 C. Dumont.<br />

19.00 Probleme des Lebens. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Eine<br />

amerikanische Tragödie. 21.00 Beromünster gibt Auskunft.<br />

21.15 Jerzy Fitelberg: Quatour Nr. 5. 21.45 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, 15. März.<br />

12.15 Lothar Löffler spielt. 12.40 Studio-Orchester. 13.15<br />

Alfred Cortot, Klavier, spielt. 17.00 Unterhaltungskonzert.<br />

17.30 Kind und Tier. 17.50 Zurück zur Natur, Hörfolge.<br />

18.00 Liederkonzert. 18.50 Schlager-Album. 19.00 Eine<br />

Hundegeschichte. 20.00 Studio-Orchester. 21.10 Die gesungene<br />

Deutsche Komplet. 21.40 Die Wurzel der ächten Demokratie.<br />

Vortrag. 22.05 Internationale Chronik.<br />

Mittwoch, 13. März.<br />

12.15 Marko Rothmüller singt. 12.40 Appenzeller Musik.<br />

13.05 Das dänische Tanz-Show-Sextett Svend Asmussen<br />

spielt. 13.25 Italienisch für Hausfrauen. 17.00 Das Ensemble<br />

George Melachrino spielt. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Neue<br />

deutsche Unterhaltungsmusik. 18.35 Wir bitten um Auskunft.<br />

19.00 Lieder von Josef Marx und R. Strauß. 19.40 Panorama.<br />

20.10 Hoffmanns Erzählungen, Oper von Offenbach.<br />

21.15 Die Kunst, sein Leben zu verlängern. 21.25 Tony Leutwiler.<br />

21.50 Musiker-Anekdoten.<br />

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Samstag, den 26. MLrz <strong>1949</strong>, nachmittags 3 Uhr,<br />

im Hote! Oöwaldnerhof in Sarnen.<br />

Traktnnden: 148<br />

1. Protokoll.<br />

2. Abnahme des Geschäftsberichtes, der Jahresrechnung<br />

und der Bilanz pro 1848, isowie des Berichtes der<br />

Rechnungsrevisoren und Dschargeerteiluug an die<br />

Verwaltungsorgane.<br />

3. Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinnes.<br />

4. Wahl der Kontrollstelle für eine neue Amtsdauer von<br />

3 Jahren.<br />

Die Gewinn- un-d Verlustrechnung, die Bilanz mit dem<br />

Revisorenbericht, der Geschäftsbericht und die Anträge<br />

über die Verwendung des Reingewinnes liegen vom 16.<br />

März hinweg im Banklokal den Herren Aktionären zur<br />

Einsicht auf.<br />

Die Gewinn- und Vcrlustrechnung, die Bilanz und der<br />

Geschäftsbericht stehen noch während eines Jahres den<br />

Herren Aktionären zur Verfügung, gemäß Art. KW OR.<br />

Die Eintrittskarten zur Teilnahme an der Versammlung<br />

können gegen Ausweis über den Aktienbesitz bis zum 25,<br />

März an unserer Kassa erhoben werden. Am Versammlungstage<br />

selbst werden keine Eintrittskarten mehr abgegeben.<br />

warnen, den 7. März <strong>1949</strong>.<br />

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Waschherde<br />

Der Verwaltungsrat.<br />

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samtweiche Haut und mein faltenloses<br />

Gesicht verschaffen mir fabelhaften<br />

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zwischen den Poren verbliebenen Hautzellen.<br />

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Sonntag, den 13. März <strong>1949</strong>, abends 8 Uhr,<br />

im Hotel Metzgern, Sarncn. 147<br />

Traktanden:<br />

I. Eröffnung der Versammlung.<br />

2. Wahl der Stimmenzähler.<br />

3. Verlesen des Protokolls.<br />

4. Kenntnisgabe der Jahresrechnung.<br />

5. Wahlen.<br />

g. Varia.<br />

Nach Schluß der Generalversammlung Verlosuna der bereitwillig<br />

geschenkten Gaben.<br />

Die werten Frauen und Töchter werden zur zahlreichen<br />

Beteiligung framdhchst eingeladen.<br />

Der Vorstand.<br />

NB. Freiwillige Gaben werden vom Vereinsvorstand im<br />

Hotel Metzgern danibar entgegengenommen.<br />

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Samstag, 12. März, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Susänne.<br />

Sonntag, 13. März,. 11.00—12.0V Uhr: Matinee. Pros.<br />

Dr. Konrad Steffen: Der Einbruch des Absoluten in<br />

die Welt. Eine Deutung von Kleists „Käthchen von<br />

Heilbronn". 14.30—17 00 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

20.15—23.00 Uhr: Der Gras von Luxemburg.<br />

Dienstag, 15. März, 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Maria<br />

Sigri vom Stadttheater Bern: Die Perlenfischer. Oper<br />

in einem Vorspiel und zwei Auszügen, frei bearbeitet<br />

nach Earre-Eormon von Günther Bibo Musik von<br />

Georges Bizet. Gastspielpreise: Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Mittwoch, 16. März, 19.30—23.00 Uhr: Gast'piel Mar«<br />

grit Winter vom Stadttheater Basel: Die Jungfrau<br />

von Orleans.<br />

Donnerstag, 17. März. 20.15—23.00 Uhr: Geschlossene<br />

Vorstellung für die Mitglieder des Allgemeinen Konsumvereins<br />

Luzern: Katharina Knie.<br />

Freitag, 18. März, 20.15 Uhr: Einmaliges Gastspiel Maria<br />

Becker, Maria Fein: Fra-u Warrens Gewerbe. Komödie<br />

von G. B. Shaw. Gastspielpreise:<br />

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Samstag, 19. März, 20.15—23 00 Uhr: Das Käthchen<br />

von Heilbronn. Ein romantisches Schauspiel in 5 Akten<br />

(12 Bildern) von Heinrich von Kleist.<br />

Sonntag. 20. März, 14.30—17.15 Uhr: Das Käthchen<br />

von Hetlbronn. 20.15—23.00 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Montag, 21 März, 20.15—22.00 Uhr: Spanische Tänz-.<br />

Susanne Audeoud. Josg Udaeta. Am Flügel: H?ns<br />

Muller, Gitarre: Rogelio Reguera. Gastfpielprei'e: Fr.<br />

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Dem „St. Josess-Blatt", der nationalen katholischen<br />

- Wochenzeitung Amerikas, entnehmen wir folgenden interossanten<br />

Bericht über den Besuch vom Hochwst. Herrn Abt-<br />

Primas Bernhard Kälin in der Abtei Mount Angel, Oregon,<br />

U.S.Ä.:<br />

„Es war eine große Freude und eine hohe Ehre, als wir<br />

letzten Sonntag, den 9. Januar <strong>1949</strong>, vormittags, den<br />

Hochwst. Herrn Abtprimas des Benediktinerordens, Sr. Gnaden<br />

Bernhard Kälin, O.S.B., auf dem Engelberg begrüßen<br />

durften. Der hohe Gast kam mit seinem Sekretär und Chauffeur,<br />

Hw. P. Hugo Fellington, O.S.B., von der Abtei Conception,<br />

Mo., mit dem Zug von Cottonwood, Jdaho, nach<br />

Portland. Seit Ende August vorigen Jahres ist Sr. Gnaden<br />

hier in den Vereinigten Staaten und hat seitdem bereits 52<br />

Plätze (Benediktinerklöster und Benediktinerinnenkonvente)<br />

besucht, darunter auch bereits die St. Peters-Wtei in Muenster,<br />

Sask., Kanada. Sein erster Besuch galt Newark in New<br />

Jersey; dann St. Vincent in Latrobe, Pa.;Andrews in Cleveland,<br />

Ohio; St. John's in Collegeville, Minn.; Richardton,<br />

N. Dak.; Atchison, Kansas, und viele andere im Osten und<br />

Mittelwesten. Von Mt. Angel begab sich der Hochwürdigste<br />

Herr Abtprimas nach der St. Martins-Abtei, Olympia,<br />

Wash., und von dort wird er dem von Mt. Engel gegründeten<br />

Priorat New Westminster, B. C., Kanada, einen kurzen<br />

Besuch abstatten. Dann geht die Reise nach dem Süden, nach<br />

Tucson, Arizona, nach St. Bernard, Cullman, Alabama;<br />

St. Leo, Florida; St. Joses, Louisana (nahe New Orleans);<br />

dann zurück nach Newyork, von wo der hohe Gast mit dem<br />

Schiff nach Neapel zurückreisen wird, weil er zu Beginn der<br />

Karwoche wieder in Sant' Anselmo aus den Aventin in Rom<br />

sein will.<br />

Der Abtprimas ist der höchste Vertreter des Benediktinerordens<br />

der ganzen Welt und hat seinen Sitz in der Abtei<br />

Sant' Anselmo in Rom, dem internationalen Studienhaus<br />

des Benediktinerordens der Welt. Er wird jeweils von allen<br />

Aebten auf zwölf Jahre gewählt. Abtprimas Bernard- Kälin<br />

ist geboren zu Einsiedeln in der schönen Schweiz. Er war<br />

Abt von Muri-Gries (bei Bozen), als er im September 1947<br />

in Rom zur hohen Würde des Abtprimas gewählt wurde.<br />

In dem freundlich gewährten Interview für den Redakteur<br />

des St. Josefs-BIattes erzählte der väterlich-gütige, hohe<br />

Herr folgendes: „Was mich in Amerika am meisten beeindruckt<br />

hat, ist die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit aller<br />

Amerikaner, auch der Nichtkatholiken. Ferner, was die amerikanischen<br />

Katholiken leisten für die Kirche, für ihre katholischen<br />

Schulen, für die Klöster und Schwesternhäuser." Voll<br />

des Lobes war der hohe Gast übet; das weitausgedehnte Wir-<br />

% ken des Benediktinerordens in den Vereinigten Staaten, besonders<br />

auch für die ausgezeichnete Arbeit der Schwesternklöster<br />

hier. Diese Schwestern, sagte er, haben ebenso wie die<br />

Vertreter der Männerklöster, den Weg gefunden in die moderne<br />

Zeit, dank ihrer geistigen Aufgeschlossenheit und ihres<br />

missionarischen Geistes, und, was einem Europäer besonders<br />

auffällt, ihrer allzeit praktischen Einstellung zu allen Lebens-<br />

Problemen. In den Vereinigten Staaten ist alles praktisch,<br />

i n<br />

A m e r i k a<br />

sagte er, in der Küche, im Haus, im Keller, in den Schulräumen.<br />

Und besonders rühmend sprach er sich aus über die<br />

herrlichen Straßen in den Vereinigten Staaten. „Ich habe<br />

hier bereits alle modernen Verkehrsmittel benützt, Flugzeug<br />

und Auto, Eisenbahn und Schiff, ja, in Cottonwood mußte<br />

ich sogar den Schlitten benutzen, weil die Straßen so verschneit<br />

waren." Die Aebte schenkten dem Abtprimas ein neues<br />

Auto, das er auf dem Schiff nach Rom mit heimnehmen<br />

wird. Nächstes Jahr hat Abtprimas Bernard im Sinne, die<br />

südamerikanischen Benediktinerklöster in Brasilien zu besuchen.<br />

Seine Reise nach den Vereinigten Staaten erfolgte auf<br />

Grund einer Einladung-Her amerikanischen Aebte gelegentlich<br />

der Abtprimaswahl im September 1947. Und der hohe<br />

Gast war sichtlich ganz und gar zufrieden mit den vielen<br />

Eindrücken und Erfahrungen, die er während der vierundeinhalb<br />

Monaten seines Hierseins gewann. „Nun habe ich",<br />

sagte er, „ein Wissen um die Borteile, Probleme, Schwierigkeiten,<br />

Leiden und Freuden, vor allem aber über die ausgezeichnete<br />

Arbeit und das so segensreiche Wirken des Ordens<br />

in den Vereinigten Staaten."<br />

Auf meine Frage über den Stand und die Lage des Benediktinerordens<br />

in der weiten Welt, gaben mir Se. Gnaden<br />

ungefähr folgenden Bescheid: Die größten Verluste im Weltkrieg<br />

hatten die beiden Kongregationen von Beuron (Donautal)<br />

und St. Ottilien (Bayern). Der Nachwuchs an Berufen<br />

in Europa ist schwach, am besten noch in Deutschland. Dieselbe<br />

Erfahrung machen auch die Priesterseminare: wenig<br />

Nachwuchs.<br />

Der Benedjktinerorden ist organisiert, um es so zu nen-<br />

-nen, in Kongregationen; jedes einzelne Kloster ist eine mehr<br />

oder minder unabhängige Einheit in sich selbst; und der Abt<br />

des Klosters, auf Lebenszeit gewählt, ist der erste und höchste<br />

Vorgesetzte des Klosters. Daneben sind die Klöster aber in<br />

Einheiten zusammengeschlossen durch die sog. Kongregationen,<br />

die unter sich unwesentliche Verschiedenheiten aufweisen;<br />

alle Klöster und Kongregationen aber haben als gemeinsamen<br />

Vertreter den Abtprimas in Rom.<br />

Gegenwärtig sind in Sant' Anselmo in Rom 25 Professoren<br />

für Philosophie, Theologie, Orientalistik usw. Alle Benediktinerpatres.<br />

Die Zahl der Schüler (Kleriker und Patres)<br />

betrug letztes Jahr 80, davon 25 Amerikaner. Außerdem<br />

sind daneben fast alle Nationen vertreten, wo es Benediktinerklöster<br />

gibt, also Engländer, Deutsche, Belgier, Franzosen,<br />

Holländer, Spanier, Ungarn, Portugiesen, Brasilianer, Tschechen,<br />

Elsässer, Schweizer, Jrländer und natürlich auch viele<br />

Italiener. Doziert wird in Latein.<br />

In den Vereinigten Staaten gibt es zwei Benediktinerkongregationen:<br />

die größere Cassinensisch-Amerikanische und<br />

die kleinere Schweizerisch-Amerikanische Kongregation. Jede<br />

Kongregation hat einen auf drei Jahre gewählten Abtpräses.<br />

Die Cassinensisch-Amerikanische Kongregation wurde von<br />

Metten in Bayern aus vor etwa hundert Jahren gegründet;<br />

die Schweizerisch-Amerikanische von den schweizerischen Benediktinerklöstern<br />

Einsiedeln und Engelberg (Mt. Engel).<br />

P.R."<br />

Obwalden<br />

Terziare« und Freunde des hl. Franziskns, besucht nachsten<br />

Sonntag, den 20. März, nachmittags 2 Uhr, im Hotel<br />

Mühle, Sarnen, den Vortrag „Franziskus und die<br />

K r i s e d e r G.e genwart" von Dr. James Schwarzenbach<br />

aus Zürich! Der Referent kennt nicht nur die Gefahr, die<br />

uns vom Osten her droht; er kann deren Größe und Nähe<br />

auch mit erstaunlichen Tatsachen belegen. Er hat sich schon<br />

große Verdienste erworben durch seinen aktiven Kampf gegen<br />

den Kommunismus, indem er in seinem „Thomas-Verlag"<br />

aufsehenerregende, antikommunistische Bücher herausgegeben<br />

hat, wie das Buch „Ich wählte die Freiheit" und neuestens<br />

das Weißbuch: „Vier Jahre Kirchenkampf in Ungarn."<br />

Der Referent hat unter großen Opfern zum katholischen<br />

Glauben konvertiert und ist heute ein begeisterter Verehrer<br />

des hl. Franziskus von Assist, dessen Dritten Orden er angehört.<br />

Die Terziaren werden die kostbare Gelegenheit benutzen,<br />

um zu vernehmen, wie zeitgemäß und wie dringend die Verehrung<br />

und Nachfolge des heiligen Franziskus heute ist.<br />

Tag der Frauenwerke. Wie die schweizerischen Verbände<br />

und die kantonalen Frauenzentralen beschlossen haben, wird<br />

nun alle Jahre ein Tag der Frauenwerke durchgeführt. Er<br />

soll helfen, die vielen Frauenwerke unseres Landes, welche<br />

unter der Ungunst der Zeit leiden und immer mehr in Geldnöte<br />

gelangen, zu unterstützen. Erstmals soll im kommenden<br />

April (1./2. April) ein Verkauf von Kellen oder anderen<br />

nützlichen Dingen zu Gunsten derhauswirtschaftlichen<br />

Ertüchtigung unserer weiblichen Jugend, besonders<br />

aber zur Förderung der Haushaltlehre, durchgeführt<br />

werden.<br />

Diese Aktion wird besonders auch unserer Bevölkerung<br />

warm empfohlen. Sie soll ein schlichtes Zeichen der Anerkennung<br />

für die große, stille Arbeit sein, welche die weiblichen<br />

Frauenhilfsinstitutionen unseres Kantons leisten; denken wir<br />

nur an die kantonale Hausdienstkommission, die alljährlich<br />

Kurse für die Haushaltlehre in Sächseln durchführt, an das<br />

weibliche Jugendamt, das eine segensreiche Tätigkeit entfaltet,<br />

des Landfrauenverbandes, der Müttervereine, die caritativ<br />

Großes leisten.<br />

Der Erfolg dieser Aktion soll aber auch beweisen, daß gerade<br />

die Männerwelt den Willen bekundet, die Frau dem<br />

Hause zu erhalten, die Männer sollen damit auf schöne und<br />

sinnvolle Weise die Auffassung manifestieren, daß der Wert<br />

des fraulichen Schaffens darin besteht, den guten häuslichen<br />

Geist, den Sinn für gesunde und glückliche, für christliche und<br />

staatserhaltende Familien zu pflanzen und zu hüten.<br />

Der Aktion vym 1. und 2. April wünscht man Aufmerksamkeit<br />

und Erfolg.<br />

Sarnen. (Eing.) Ehrender Besuch im Kollegium. Am<br />

Schlüsse ihrer Ivtägigen Studienreise in der Schweiz besuchten<br />

letzten Samstag vier österreichische Landesschulinspektoren<br />

unter Führung von Sektionsrat Dr. Lang vom Bundes-<br />

Ministerium für Unterricht in Wien als einzige der katholischen<br />

Schulen die Kantonale Lehranstalt. Auch der österreichische<br />

Kulturattache Dr. Raab in Bern und Professor Hardi<br />

Fischer von der Europahilfe waren mitgekommen. H. H. P.<br />

Rektor begrüßte die hohen Gäste im Namen des Erziehungsrates<br />

von Obwalden und des Kollegiums, hieß sie bei einem<br />

bescheidenen Mittagsmahl herzlich willkommen und legte ih-<br />

D a s Fräulein von Scuderi Zo<br />

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig XIV.<br />

Von E. T. A. Hoffmann.<br />

Ehe er es sich versah, ganz außer sich über das Unerhörte,<br />

was er erfahren urid noch nicht vermögend, alles zu<br />

ordnen, lag die Scuderi schon zu seinen Füßen und flehte<br />

um Gnade für Olivier Brusson.<br />

Was tut Ihr, brach der König los, indem er sie bei beiden<br />

Händen faßte und in den Sessel nötigte, was tut Ihr, mein<br />

Fräulein! Ihr überrascht mich auf seltsame Weise! Das ist<br />

ja eine entsetzliche Geschichte! Wer bürgt für die Wahrheit<br />

der abenteuerlichen Erzählung Brussons?<br />

Darauf die Scuderi: Miossens Aussage — die Untersuchung<br />

in Cardillacs Hause — innere Ueberzeugung — ach!<br />

Madelons tugendhaftes Herz, das gleiche Tugend in dem nnglücklichen<br />

Brusson erkannte!<br />

Der König, im Begriff etwas zu erwidern, wandte sich<br />

auf ein Geräusch um, das an der Türe entstand. Louvois,<br />

der eben im andern Gemach arbeitete, sah hinein mit besorglicher<br />

Miene. Der König stand auf und verließ, Louvois<br />

folgend, das Zimmer.<br />

Beide, die Scuderi und die Maintenon, hielten diese Unterbrechung<br />

für gefährlich, denn einmal überrascht, mochte der<br />

König sich hüten, in die gestellte Falle zum zweitenmal zu<br />

gehen. Doch nach einigen Minuten trat der König wieder<br />

hinein, schritt rasch ein paarmal im Zimmer auf und ab,<br />

stellte sich dann, die Hände über den Rücken geschlagen, dicht<br />

vor die Scuderi hin und sagte, ohne sie anzublicken, halb<br />

leise:<br />

Wohl möchte ich Eure Madelon sehen! — Darauf die<br />

Scuderi: Oh, mein gnädiger Herr, welches hohen Glücks würdigt<br />

Ihr das arme, unglückliche Kind! — Ach, nur Eures<br />

Winkes bedurft es ja, die Kleine zu Euren Füßen zu sehen.<br />

Und trippelte dann, so schnell sie es in den schweren Kl^jdern<br />

vermochte, nach der Tür und rief hinaus, der König<br />

wolle Madeion Cavdillac vor sich lassen, und kam zurück und<br />

weinte und schluchzte vor Entzückung und Rührung. ,<br />

Die Scuderi hatte solche Gunst geahnt und daher Madelon<br />

mitgenommen, die -bei der Marquise Kammerfrau wartete<br />

mit einer 'kurzen Bittschrift in den Händen, die ihr<br />

d'Andilly aufgesetzt. In wenigen Augenblicken lag sie sprachlos<br />

dem König zu Füßen. Angst — Bestürzung — scheue<br />

Ehrfurcht — Liebe und Schmerz — trieben der Armen<br />

rascher und rascher das siedende Blut durch alle Adern. Ihre<br />

Wangen glühten in hohem Purpur. Die Augen glänzten<br />

von hellen Tränenperlen, die dann und wann hinabfielen<br />

durch die seidenen Wimpern auf den schönen Lilienbusen.<br />

Der König schien betroffen über die wunderbare Schönheit<br />

des Engelskindes. Er hob das Mädchen sanft auf, dann<br />

machte er eine Bewegung, als wollte er ihre Hand, die er<br />

gefaßt, küssen. Er ließ sie wieder und schaute das holde Kind<br />

an mit tränenfeuchtem Blick, der von der tiefsten inneren<br />

Rührung zeugte.<br />

Leise lispelte die Maintenon der Scuderi zu: Sieht sie<br />

nicht der la Valliöre ähnlich auf ein Haar, das kleine Ding?<br />

Der König schwelgt in den süßesten Erinnerungen. Euer<br />

Spiel ist gewonnen. — So leise dies auch die Maintenon<br />

sprach, doch schien es der König vernommen zu haben.<br />

Eine Röte überflog sein Gesicht, sein Blick streifte bei<br />

der Maintenon vorüber, er las die Supplik, die Madelon<br />

ihm überreicht, und sagte dann mild und gütig: Ich will's<br />

wohl glauben, daß du, mein liebes Kind, von deines Geliebten<br />

Unschuld überzeugt bist, aber hören wir, was die Ehambre<br />

Ardente dazu sagt!<br />

Eine sanfte Bewegung mit der Hand verabschiedete die<br />

Kleine, die in Tränen verschwimmen wollte.<br />

Die Scuderi gewahrte zu ihrem Schreck, daß die Erinnerung<br />

an die Valliöre, so ersprießlich sie anfangs geschienen,<br />

des Königs Sinn geändert hatte, sowie die Maintenon den<br />

Namen genannt. Mochte es sein, daß der König sich aus unzarte<br />

Weise daran erinnert fühlte, daß er im Begriffe stehe,<br />

das strenge Recht der Schönheit aufzuopfern, oder vielleicht<br />

ging es dem König wie dem Träumer, dem, hart angerufen,<br />

die schönen Zauberbilder, die er zu umfassen gedachte,<br />

schnell verschwinden. Vielleicht sah er nun nicht mehr seine<br />

Balliere vor sich, sondern dachte nur an die Soeur Louise<br />

de la mis^ricorde (der Valliöre Klostername bei den Karmeliternonnen),<br />

die ihn peinigte mit ihrer Frömmigkeit und<br />

Buße. Was war jetzt anders zu tun, als des Königs Beschlüsse<br />

ruhig abwarten.<br />

(Fortsetzung.)


nett kurz die Eigenart unserer Schulverhältnisse und die engen<br />

Beziehungen des Klosters Muri-Gries zu Oesterreich als<br />

erstes Habsburgerstift auseinander. Die Inspektoren erkundigten<br />

sich bei einem Rundgang durch alle Schulgebäude eingehend<br />

über alles, was ihnen auffiel, und interessierten sich<br />

bei Schulbesuchen besonders um den Unterricht in Deutsch,<br />

Englisch, Naturgeschichte, Arithmetik und Latein. Die Herren<br />

sprachen sich sehr lobend über das in Erfahrung Gebrachte<br />

aus, das ihnen für den Neuaufbau des österreichischen<br />

Schulwesens »vertvoll schien, und schieden mit wiederholtem<br />

Dank sür die genossene benediktinische Gastfreundschaft.<br />

Schwendi. Die kurze Notiz in der Mittwochausgabe des<br />

„<strong>Volksfreund</strong>", in der ein Biedermann glaubte, fich für seine<br />

an der Fasnacht ausgespielten „Verwandten" wehren zu<br />

müssen, hat das halbe Schwendi auf den Plan gerufen. Wir<br />

geben zwei kurzen Einsendungen Raum und schließen damit<br />

die Rubrik „Fasnacht in der Schwendi" endgültig. Red.<br />

*<br />

Der Einsender soll in keiner Weise glauben, daß die Masken<br />

jemanden böswillig ausgespielt haben. Alte markante<br />

Traditionen sind in der Fasnacht schon oft gespielt worden.<br />

(Eing.)<br />

*<br />

Es ist rührend zu finden, wie „Verwandte" sich plötzlich<br />

um ihre teuren gottbefohlenen Dorsoriginale so kümmern.<br />

Hat es diese wohl nicht mehr erfreut, „Besen vor die Türen"<br />

zu stellen, als daß es ihr taktvoll feines Empfinden verletzte.<br />

— (Eing.)<br />

Sächseln. (Eing.) Innert.8 Jahren kehrte der Gebieter<br />

Tod viermal ins Haus der Fam. von Moos, Seeloch. Holte<br />

er zuerst zwei Söhne, im besten Mannesalter, dann den<br />

Bater im Sommer 1947, und nun, am 8. März, auch die<br />

Mutter, Frau Marie von Moos geb. von Moos.<br />

Im Totenbiel 1874 geboren, kam sie als die älteste Tochter<br />

schon früh zu Arbeit und die jüngern Geschwister wurden<br />

ihrer Betreuung übergeben. Hiobei hat sie alle Voraussetzungen<br />

erworben, um selber sorgende Gattin und die gute<br />

Mutter einer großen Familie zu werden. Sie hat den christlichen<br />

Geist ihres Elternhauses ihrer Familie vorgelebt und<br />

gelehrt, hat viel gearbeitet und gebetet, Kummer und Sorgen<br />

und die Todeskrankheit dem Herrgott geschenkt zum<br />

Wohlergehen ihrer Kinder. Einen unvergeßlichen Freudentag<br />

erlebte sie auf dem Wefemlin, als ihr Sohn Kamill als<br />

Kapuzinerbruder durch die feierliche Profeß sich dem Dienste<br />

Gottes und der Mission geweiht hat. Mit Mutterstolz erzählte<br />

sie immer wieder von ihrem ehrw. Sohn, der als<br />

Bruder Niklaus, als Bauer und Baumeister, in der Kapuzinermission<br />

in Afrika wirkt, obwohl sein Abschied von<br />

der Heimat ihr tief zu Herzen ging. Run ward auch der<br />

Nimmermüden das irdische Ziel gesetzt, geläutert und gefaßt<br />

entschlief sie sanft zum ewigen Frieden. Möge sie zum<br />

verdienten Himmelslohn abgeholt worden sein vom Gatten<br />

und den Kindern und von ihrer vor zwei Jahren Heimgegangenen<br />

Schwester Rosalie, der Priestermutter vom Dorni.<br />

Auf Wiedersehen! Den Trauerangehörigen herzliches Beileid.<br />

Alpnach. Einwohnergemeindeversammlung. (Eing.) Sehr<br />

zahlreich hatten sich die Alpnacher am letzten Sonntag zu ihrer<br />

Einwohnergemeindeversammlung auf dem Schulhausplatz<br />

zusammengefunden. In kurzen Zügen orientierte Herr Gemeindepräfident<br />

Franz Müller über die verschiedenen Kassa-<br />

Haushaltungen. So wies die Rechnung der kath. Einwohnergemeinde<br />

eine Schuldenabnahme von Fr. 2434.79 auf und die<br />

Kirchenrechnung hatte erfreulicherweise einen Vermögenszuwachs<br />

erfahren von Fr. 4273.50 bzw. Vermehrung des<br />

Kirchenfonds zufolge Eingang eines Legates der Herren<br />

Alois von Atzigen und Melchior von Atzigen-Nufer sel. aus<br />

Amerika. Me politische Einwohnergemeinderechnung hatte<br />

leider einen Vermögensrückschlag von Fr. 17 426.72 zu verzeichnen,<br />

verursacht durch verschiedene außerordentliche Auslagen.<br />

Neben der Schulrechnung, die sich eine Vermögensverminderung<br />

von Fr. 3137.93 gefallen lassen mußte, konnte die<br />

Rechnung der Wasserversorgung eine Schuldverminderung<br />

von Fr. 4058.88 verzeichnen. Sämtlichen Verwaltern gebührt<br />

für ihre große Arbeit an ider Gemeinde der aufrichtigste<br />

Dank.<br />

Neben diesen Kenntnisgaben der Rechnungen figurierten<br />

nicht weniger als 5 Kreditbegehren auf der Traktandenliste.<br />

Das Kreditbegehren von Fr. 5000.— für UmProjektierung<br />

der Rütibergstraße wurde, nachdem Herr Gemeinderat Bäbi<br />

mit trefflichen Worten die Notwendigkeit dieser Straße und<br />

zudem auch die Notwendigkeit der Arbeitsbeschaffung in den<br />

nächsten Jahren hingewiesen hatte, ohne Gegenantrag gutgeheißen.<br />

Das Kreditbegehren von Fr. 5000.— sür das Kraftwerkprojekt<br />

an der Sarneraa mußte sich mehrere Einwände<br />

gefallen lassen. Während Herr Architekt Arnold Durrer davor<br />

warnte, „die Katze im Sacke zu kaufen", wies Herr Scheuber<br />

Franz, Alpnachstad, ein Vorkämpfer des Bannalpwerkes, auf<br />

die große Bedeutung eines solchen Werkes hin, worauf dann<br />

einstimmig der Kredit bewilligt wurde.<br />

Eindeutig abgelehnt wurde das Kredit-Begehren von Fr.<br />

13 000.— für die Korrektion der Pfisternstraße und Herstellung<br />

eines Tro^toirs und Vorplatzes beim Spritzenhaus.<br />

Ohne weitere Gegenrede wurde dann das Kroditbegehren<br />

von Fr. 2000.— für die Jnstandstellung des Trottoirs von<br />

der kl. Schlierenbrücke gegen das Feld und das Kreditbegehren<br />

von zirka Fr. 10 000.— für die Erneuerung'der Trottoirbeläge<br />

durch das Dorf bewilligt.<br />

Mit dem Dank an alle anwesenden Einwohner schloß der<br />

Herr Präsident die Einwohnergemeindeversammlung.<br />

Alpnach. Darlehenskasse. (Eing.) Mit einem staatsmännischen<br />

Rückblick auf die Geschehnisse des In- und Auslandes,<br />

verbunden mit einem Rückblick auf die wirtschaftliche und<br />

soziale Lage der verschiedenen Stände im vergangenen Jahr<br />

und mit einer klarumrissenen Aufzeichnung der heutigen<br />

Weltsituation eröffnete Herr Kantonsrat Jöri die General-<br />

Versammlung der Raiffeisenkasse im Gasthaus Pfistern. Inzwischen<br />

hatten sich auch die letzten Plätze gefüllt. Die ganze<br />

Versammlung war von etwas Eigenartigem beherrscht, das<br />

ich friedliche Harmonie nennen möchte. Man hatte so das Gefühl,<br />

daß jeder einzelne Anwesende, sei es nun ein Geld«<br />

einleger oder -bezieher, eine gewisse Abhängigkeit zum andern<br />

verspüre, eine Abhängigkeit, die nicht hart oder gar kalt,<br />

sondern brüderlich was. Es kam mir so recht zum Bewußtseift,<br />

daß die Menschheit eine Gemeinschaft ist und daß m-<br />

solgedessen alles, was der einzelne ist, was er besitzt und<br />

was er tut, nie bloße, ich betone, bloße Privatsache fern<br />

darf, sondern immer gemeinschaftsbezogen sein muß.<br />

dieser Hinficht ist ganz bestimmt die Raiffeifenkasse eine<br />

wohltuende Institution in unserer Gemeinde.<br />

• Wie aus den Erläuterungen des Kassiers, Herrn Lohrer<br />

Villiger, hervorging, hatte die Kasse in diesem Jahre<br />

einen Geldumsatz von über 4800000 Franken.<br />

Im Namen des Aufsichtsrates verdankt Herr Bürgerrat<br />

Hug die unermüdliche Arbeit von Herrn Lehrer Villiger und<br />

ganz besonders auch seiner hilfsbereiten Frau. - ^<br />

Dem H. H. Pfarrer Ed. Käslin, der inzwischen nach<br />

Lungern berufen wurde und somit aus dem Vorstande austrat,<br />

wurde ein besonderer Dank für seine Verdienste zu<br />

Protokoll erklärt, und an seiner Stelle wurde H. H. Pfarr-<br />

Helfer Ulrich in den Vorstand gewählt.<br />

Nach einem gemeinsamen währschaften „Znüni" konnte<br />

der Vereinspräsident Herr Jöri die familiäre Versammlung<br />

schließen.<br />

Giswil. Zur bessern Ermöglichung der Besichtigung der<br />

Burgruine Rudenz hat der Verkehrsverein einen Fußweg dazu<br />

erstellen lassen.<br />

Giswil. Am letzten Dienstag trat der neue Stationsvorstand<br />

H. Giroud seinen Posten bei uns an. Er versah bis dahin<br />

das Amt eines Souschess in Erstfeld. Er sei uns herzlich<br />

willkommen!<br />

Weltgeschehen<br />

Rußland rüstet mit Kanonen —<br />

Die Sowjetunion hat, wie einem Bericht des zurzeit tagenden<br />

Obersten Sowjets zu entnehmen ist, ihr Wehrbudget<br />

erhöht. Das russische Volk wird also noch weniger Butter<br />

und noch mehr Kanonen erhaltetfMZ bisher. Das ist auch<br />

ein Beitrag zur neuen Friedensoffensive, die der Kreml<br />

durch seine westlichen Helfershelfer mit Hilfe von „Friedenspetitionen"<br />

durchführen läßt!<br />

— Frankreich wirtschaftlich.<br />

Der französischen Wiederaufbauanleihe ist ein überraschend<br />

guter Erfolg beschicken. Damit hat die Regierung<br />

Queuille eine Runde im wirtschaftlichen Kampf um Frankreich<br />

gewonnen. Der Erfolg der Anleihe ist ein sprechendes<br />

Zeichen für das gestiegene Vertrauen der Franzosen in ihre<br />

Währung und sür die wirtschaftliche Erholung der Volkswirtschaft.<br />

Pietro Neuni und der Atlantikpakt.<br />

Die Frage des Beitritts Italiens zum Atlantiipakt wird<br />

von den moskauhörigen Kommunisten und ihren linkssozialistischen<br />

Nachläufern zu einer neuen Machtprobe mit der<br />

Regierung mißbraucht. Da all^ nicht tominformhörigen Parteien<br />

für den Paktbeitritt votieren, ließ Togliatti den parlamentarischen<br />

Kamps zur Hauptsache von seinem Werkzeug,'<br />

dem „gemäßigten" Nenni, führen. Dieser hat denn auch die<br />

„Gefahren" des Paktes dick aufgetragen an die Wand ge- '<br />

malt. Der ehemalige Verbindungsmann zwischen Mussolini<br />

und den Sozialisten verstieg sich dabei sogar zum Satze, der<br />

Atlantikpakt sei unvereinbar mit der Charta von San Franzisko<br />

und er beraube Italien seiner Unabhängigkeit. Um das<br />

Maß der Widersprüche voll zu machen, fügte der Konfusions-<br />

Politiker bei, der Pakt sei keine wirksame Waffe. Logik war<br />

eben niePietros Stärke! Diese liegt bei ihm vielmehr darin,<br />

dem Totalitarismus den Weg zu bahnen; früher einmal war<br />

er ein Wegbereiter Mussolinis, heute ist er ein Werkzeug Togliattis.<br />

Die Kommunisten scheinen sich aber von Pietros Parlamentstiraden<br />

wenig Erfolg zu versprechen. Sie sind deshalb<br />

dazu übergegangen, Massenaufläufe und Unruhen zu inszenieren,<br />

um durch den Druck der Straße den Beitritt<br />

Italiens zum Pakt zu verhindern. Es scheint aber, daß<br />

sich die Regierung der Herausforderung gewachsen fühle und<br />

sich nicht von ihrer konsequenten Politik abdrängen lasse.<br />

Moskau gegen Fagerholm.<br />

Radio Moskau hat mit verleumderischen Angriffen auf die<br />

Regierung Fagerholm eine neue antifinnische Kamp<br />

a g n e eingeleitet. Die Sowjetpropaganda scheute sich nicht,<br />

Ministerpräsident Fagerholm persönlich zu verunglimpfen<br />

und ihm vorzuwerfen, er betreibe eine heuchlerische, antisowjetische<br />

Politik im Dienste Amerikas. Die russischen Angriffe<br />

sehen darnach aus, als ob der Kreml im Kampf um<br />

die Einschüchterung Skandinaviens nicht einmal davor zurückschrecken<br />

werde, Finnland zu tschechisieren.<br />

Bauern-Sabotage in Ungarn.<br />

Aus Budapest wird uns berichtet: In den ungarischen<br />

Dörfern haben wieder Massenverhaftungen von Bauern eingesetzt.<br />

Die ganze ungarische Bauernschaft ist mit der Ablieferung<br />

ihrer Produkte im argen Verzug, ebenso meist mit<br />

den vorbereitenden Frühjahrsarbeiten. Die Ankündigung der<br />

kommunistischen Regierung, wonach den Bauern ihr Land<br />

wieder weggenommen werden soll, um die ehemaligen Feudalgüter<br />

als Kolchosenwirtschaften zu betreiben, hat unter<br />

der Bauernschaft Verzweiflung und erbitterten Widerstand<br />

hervorgerufen. Man rechnet mit baldigen drastischen Maßnahmen<br />

seitens der Regierung. Der stille Boykott der Märkte<br />

insbesondere des Budapester Marktes, hat zu einer neuerlichen<br />

Verknappung fast aller Lebensmittel geführt. Die Erbitterung<br />

ist auch unter der Jndustriearbeiterschaft im Steigen<br />

begriffen.<br />

Fe„y B<br />

// M<br />

1 haben es mit Verbrechern z» tun!"<br />

Diesen Eindruck bekam man durch das Referat Dr. BucherS<br />

über die Vorgänge im grauenhaften Justizskandal von<br />

Budapest, dem der herrliche Kämpferkardinal Jos<br />

e f M i n d f z e n t y zum Opfer fiel. Und der Referent Dr<br />

Bucher, Professor am Kollegium Sarnen, überzeugte einem<br />

Heinrich<br />

Federer-Bund<br />

x>ur Pflege und lebendigen Erhaltung von Heinrich Fe- <<br />

Merk wie zur Förderung des gesamten Itterar: cheii<br />

g S f f l f e T » K ° d ° - ° r . B u n d .<br />

worden Die Bewegung ging sinnvoll von Obwalden aus.<br />

warmen Erde" seiner Jugend der Scholle, m der Federers<br />

Schriften mächtig verwurzelt sind; von Obwalden,<br />

zu dessen Ehrenbürger ihn die Landsgemeinde 1927 ernannt '<br />

L L Der „Heinrich Federer-Bund soll neben Freunden<br />

des Dichters und Betreuern des Schrifttums die ganze<br />

große Lesergemeinde der Schweiz und des deutschsprachigen<br />

^De?'»"Schient künstlerischen und literaturkundlichen<br />

Interessen; besaßt sich mit der Herausgabe unveröffentlichtL<br />

Werke der Neuausgabe schwer zugänglicher und weitherum<br />

zerstreuten Arbeiten und unterstützt die Forschung<br />

über des Dichters Leben und Werk<br />

Es ist eine freudige und verpflichtende Aufgabe, die<br />

Werke dieses großen Schweizer Dichters zu hüten und das<br />

wahrlich nicht geringe Erbe" -- soweit Erfüllung eben<br />

noch möglich ist, wenn statt der schöpferischen Hand nur eine<br />

ordnende bleibt, der großen Federer-Gemeinde zugänglich<br />

311 ^Publikationen des „Heinrich Federer-Bundes" werden<br />

den Mitgliedern — jeweils unentgeltlich — als Iahresaäbe<br />

überreicht. Erstmals <strong>1949</strong>. Die M i t g l i e d s ch a f t<br />

kann erworben werden durch Entrichtung eines Jahresbeitraaes<br />

(pro <strong>1949</strong> Fr. 5.—) oder durch eine lebenslängliche,<br />

persönliche Mitgliedschaft gegen Einzahlung von Fr. 100.-..<br />

Postcheck: Heinrich Federer-Bund, Geschäftsstelle, Engelberg,<br />

VII 13288 Luzern.<br />

Zu Beitritt und Förderung rufen auf:<br />

Prof Dr. Linus Birchler, Feldmeilen/Zürich<br />

Regierungsrat u. Erziehungsdir. Dr. R. Briner, Zürich<br />

Rationalrät Dr. M. Brunner, Zürich<br />

S. Exzellenz H. H. Dr. Christianus Caminada, Bischof,<br />

Chur<br />

Nationalrat Dr. C. Eder, Weinfelden<br />

Regierungsrat, Erziehungsdir. Dr. M. Feldmann, Bern<br />

Dr. Roland Meiner, Zürich<br />

H. H. Dr. P. Sigisbert Frick, Kollegium, Sarnen<br />

H. H. Pfarrer Gottfried Heß, Zürich<br />

Dr. I. H. Hetz, Erziehungsdir. Obwalden, Engelberg<br />

C. Kindlimann-Blumer, Schwanden (GF.)<br />

Dr. Eduard Korrodi, Zürich<br />

Dr. med. W. Lüthold, Zürich<br />

Alfons Magg, Bildhauer, Zürich<br />

Landammann Dr. G. Odermatt, Nationalrat, Sarnen<br />

Hans Oser, Rapperswil<br />

Dr. A. Schwengeler, Bern<br />

Carl Stockmann, Apotheker, Sarnen<br />

H. H. Dr. P. Bonaventura Thommen, Rektor, Sarnen<br />

Reg.-Rat. Ludwig von Moos, Ständerat, Sachsein.<br />

mit seinen Darlegungen über die unvorstellbare Gemeinheit<br />

und Schlechtigkeit der Verbrecherbande, welche heute das arme<br />

Ungarn tyrannisiert.<br />

Mit einer fesselnden Beweiskraft widerlegte der Redner<br />

die frechen und gemeinen Anschuldigungen und mit der endlich<br />

notwendigen Klarheit sprach er Wer den Geist des Kommunismus<br />

in den von Moskau dirigierten Staaten.<br />

Zum dritten Male während den letzten tausend Jahren<br />

ist das katholische Ungarn das Bollwerk des Wendlandes<br />

geworden, welches den Einbruch der östlichen Barbaren aufzuhalten<br />

hatte. War es ein König Bela IV., war es der<br />

selbstopfernde Widerstand der ungarischen Festungen Szigetvar,<br />

Köszeg, Temesvar, Eger, welche im 14. und 15. Jahrhundert<br />

die Türken derart schwächten, daß die vereinten<br />

Heere der Westmächte sie vor den Toren Wiens zum Rückzug<br />

zu zwingen vermochten, ist es heute nun ein Kardinal-<br />

Primas Mindszenty, aus alle Fälle war es immer der<br />

G e i st, der diese Kraft zum Widerstand gegeben hat.<br />

Der Kampf Kardinal Mindfzentys hat der westlichen Welt<br />

die Augen geöffnet, überhaupt der Kampf des tapferen Ungarnvolkes,<br />

welches als nichtslawisches und tief religiöses Volk4<br />

dem russischen Bolschewismus Widerstand leistete und immer<br />

noch leistet, hat bewirkt, daß die Zeit des unseligen Paktierens<br />

und der folgenschweren Kompromisse vorbei ist. Der<br />

Westen ist sich seines Wesens, seiner abendländischen Kultur<br />

bewußt geworden. Das ist das Positive.<br />

Doch gibt es immer noch einen großen Teil Menschen,<br />

welche die Vorgänge in Ungarn als innenpolitisch abtun, ja<br />

sogar solche, welche dem Prozeß von Budapest gewisse Berechtigungen<br />

nicht absprechen wollen und ihn höchstens rein<br />

machtpolitisch glossieren. Und Gott sei Dank warf der Restrent<br />

diesen ein hartes Wort ins Gesicht! Wenn unsere Leute<br />

nicht endlich einsehen, daß mit dem Kampf gegen die katholische<br />

Kirche der Kamps gegen die freie Menschheit überhaupt<br />

gemeint ist, daß wir gerade in der katholischen Kirche die<br />

stärkste und kompromißloseste Macht haben, die heute das<br />

lettzte Bollwerk gegen Bolschewismus und Barbarisextra<br />

seifig und ausgiebig


Ms, gegen Sklaverei und Ausbeuterei bildet, dann ist es<br />

ein blinder Haß Zögen die Kirche und eine völlige Verkennuna<br />

ihrer Sendung.<br />

Di? Sprache kam auch auf die Reaktion, die durch das<br />

Schandmal Budapests hervorgerufen wurde. Der Referent<br />

Mte mit Recht fest, daß gerade wir Schweizer viel zu wenig<br />

hart und kompromißlos gegen diese Machenschaften Stell«ng<br />

nehmen. Nicht Proteste allein genügen, wir müssen durch<br />

Gebet und Taten zeigen, daß es mit unserer Abscheu ernst<br />

ist. Diese kommunistischen Elemente haben jede anstcindiqe<br />

Behandlung verwirkt.<br />

Reden wir Äie deutliche Sprache des gänzlichen Boykotts,<br />

wirtschaftlich und kulturell. Dr. Bucher bemerkte ganz<br />

richtig, daß gerade der wirtschaftliche Boykott diese vom Materialismus<br />

geknechteten Landesverräter am meisten treffe<br />

„Wir haben es mit Verbrechern zu tun", welche freie Wenschen<br />

knechten und ins Gefängnis werfen, bloß weil sie den<br />

Wut haben, die Wahrheit zu verkünden und Rechenschaft zu<br />

fordern.<br />

Wir aber können nicht genug tun, uns zu wappnen,<br />

denn wir gehen einer ernsten Zeit entgegen, die so oder so<br />

auch von uns Rechenschaft fordert. Ziehend wir heute schon<br />

die Linien, die Kampffront, schon heute müssen wir den Geist<br />

des mutigen Widerstandes in unsern Herzen schüren. Vor allem<br />

endlich Visier auf und klare Sicht!<br />

Das mutige Referat Dr. Buchers, zu dem wir diese<br />

Ueberlegungen und Bemerkungen gemacht haben, sei bestens<br />

verdankt. Man würde es schätzen, wenn die Volkshochschule<br />

dieses Thema fortsetzen würde, etwa mit einem Referat wie<br />

„Unsere Antwort auf die Knechtung Ungarns".<br />

ij>.<br />

A u s den Parteien<br />

Schweizerische Konservative Volkspartei und die<br />

Kommunisten.<br />

Zu den neuesten landesverräterischen Provokationen der<br />

schweizerischen Kommunisten wurde mit einhelliger Zustimmung<br />

folgende Resolution gefaßt:<br />

„Das Zentralkomitee der schweiz. konservativen Volks-<br />

Partei hat am 3. März 15M9 mit Entrüstung Kenntnis genommen<br />

von den Erklärungen, die Nationalrat Leon Nicole<br />

in der „Boix Ouvriere" vom 23. und 24. Februar 1049 abgegeben<br />

hat. Das Zentralkomitee stellt fest, daß der Präsident<br />

der Pd.A. der Schweiz der Landesverratsparole Thorez' vorbehaltlos<br />

zugestimmt und diese für die Kommunisten aller<br />

Länder, also auch für die Schweiz, als zutreffend und verkindlich<br />

betrachtet. Mit diesem offen bekundeten Willen zum<br />

Landesverrat hat sich die PL>.A. der verdienten Verachtung<br />

-des ganzen Schweizervolkes preisgegeben. Das Zentralkomitee<br />

ruft das Volk auf zu verschärfter Wachsamkeit und entschlössen«<br />

Abwehr gegen diese Machenschaften, gegen die offenen<br />

und getarnten kommunistischen Organisationen, die Nicole<br />

mit diesen Erklärungen als neue fünfte Kolonne demaskiert<br />

hat. Das Zentralkomitee appelliert an die Behörden,<br />

die bestehenden Staatsschutzbestimmungen rücksichtslos<br />

anzuwenden und wenn nötig zu verschärfen. Bor allem stellt<br />

es die Forderung, daß die behördlichen Feststellungen über<br />

die geheime Verschwörertätigkeit kommunistischer Gruppen<br />

und Persönlichkeiten in den Dienst der Aufklärung des<br />

Schweizervolkes über die ihm drohende Gefahr gestellt werden.<br />

Das Zentralkomitee bekräftigt erneut den Willen der<br />

schweizerischen konservativen Bolkspartei, alles zu tun, was<br />

dem Durchhalten des Landes in schwerer Zeit förderlich sein<br />

kann. Deshalb unterstützt die Partei eine Außenpolitik, die<br />

eine möglichst umfassende internationale Zusammenarbeit in<br />

die Wege zu leiten sich bemüht unter der undiskutierbaren<br />

Bedingung der Wahrung unserer traditionellen Neutralität,<br />

und in Aufrechterhaltung einer militärischen Landesverteidigung,<br />

deren technische Ausrüstung aus der Höhe der Zeit zu<br />

halten ist."<br />

J<br />

'•>'<br />

Ihre Wäsche nach Jahren noch wie neu<br />

dank der<br />

Seile<br />

Ü«<br />

Briefkaste«<br />

Kulturfilm — Nur für Erwachsene.<br />

So war in der vorlchten Nummer dieses Blattes auf<br />

der ^nseratenseite zu lesen. Nun sollte man aber meinen<br />

können, daß wirkliche Kultur nicht nur für Erwachsene notwendig,<br />

sondern für die Jugend um so wichtiger sei. Werke,<br />

o,e sozusagen mit behördlicher Sanktion als Kulkurwerke<br />

bezeichnet werden, find für jugendliche Leute unzugänglich.<br />

Wenn es sich um Kulturfilme handelt, so sollten diese auch<br />

jugendlichen unter 18 Jahren nicht schaden, sondern vielmehr<br />

von Borteil sein. Oder haben nach Ansicht gewisser Leute<br />

Jugendliche unter 18 Jahren keine kulturellen Bedürfnisse?<br />

-Wahrend sie sich unter 18 Jahren harmlosen Problemen<br />

der gegenständlichen Welt zuwenden sollen, richten sich die<br />

Bedürfnisse -derjenigen, die das filmgesetzliche Mündigkeits-<br />

Streicht haben, auf „die Frauen bei fremden Völkern",<br />

aus Sitten und Gebräuche in fernen Erdteilen, wo man sich<br />

nicht so vor der Kälte schützen muß wie bei uns. Ob nun<br />

die sogenannten Kulturfilme im afrikanischen Dschungel oder<br />

in der Filmstadt Hollywood gedreht werden, so sollte diese<br />

Kultur auch für Jugendliche unter 18 Jahren zugänglich<br />

sein, sonst soll man sie nicht als Kulturfilme bezeichnen.<br />

Ebenso verhält es sich mit dym Film „Menschen hinter<br />

Gittern". Großartig ivird dazu geschrieben: „Ein Jugendfilm<br />

von eminenter Aktualität." Natürlich fehlt der berühme<br />

Satz nicht: „Jugendliche unter 18 Jahren haben keinen<br />

Zutritt." Nach meiner Ansicht sollte ein Jugendfilm<br />

auch für die Jugendlichen erlaubt sein, oder wird das Verbot<br />

nur hinzugefügt, damit ein möglichst großes jugendliches<br />

Publikum erscheint? Vielleicht hat das Sieb der Filmzensur<br />

einige große Maschen, so daß mancher Film hindurchschlüpft,<br />

der auch.für Jugendliche über 18 Jahren verboten<br />

würde. Uebrigens nimmt man es in Obwalden mit der Altersgrenze<br />

nicht so genau, denn die Hauptsache ist ein volles<br />

Haus.<br />

*<br />

Ein Jugendlicher.<br />

Lieber junger Freund!<br />

Du frägst so unbequem, und du solltest doch wissen, daß<br />

unbequeme Frage höchst unbeliebt sind. Was Kultur ist und<br />

was nicht, darüber entscheidet nur die allmächtige Reklame.<br />

Und die spricht doch so wahr — gerade beim Kino! Und<br />

wenn sie nun einmal ganz süß und altjümpserlich sagt:<br />

„Pst, Kulturfilm, nur für Erwachsene!", so nimm's zu Herzen,<br />

die Großen tun das auch.<br />

Welch ein Zusammenhang zwischen Frauen, die sich vor<br />

der Kälte mit nichts zu schützen haben (was ein wissenschastlich-kultivierter<br />

Film doch irgendwie darlegen muß)<br />

und zwischen wirklicher Kultur besteht —, das eben ist so<br />

unvorsichtig und unbequem gefragt! Und ich kann sie nicht<br />

beantworten, denn ich will nicht unbequem wirken.<br />

Hättest du nicht besser getan, zu fragen, warum in Kultur<br />

überhaupt außer dem Kino noch etwas geschaffen werde,<br />

wenn das Kino so leichtverdaulich und überaus bequem<br />

Kultur serviere!<br />

Ueber die großen Maschen der Zensur schweige ich, denn<br />

einmal hat die Zensur keine Maschen, sondern eine Schere,<br />

zum andern find wir sachlich zu wenig auf der Höhe, kann<br />

dies doch nur eine Kinodirektion sein und aus die muß man<br />

sich verlassen!<br />

Im Uebrigen tröstet mich dein Stoßseufzer, das Kino<br />

fei großzügig mit der Altersgrenze—doch tröstlich für Dich,<br />

nicht wahr! Und das Kino hat doch gewiß recht, daß es so<br />

handelt, schließlich muß es beweisen, daß es Kultur bietet,<br />

und dies nicht nur den Jugendlichen über 18 Jahren!<br />

Für<br />

die Hausfrau<br />

Kartoffeln la maniere <strong>1949</strong>.<br />

Mit den Kartoffeln ist es eine eigentümliche Sache: Für<br />

die findige Hausfrau, die passionierte Köchin, ergeben sich immer<br />

mehr Zubereitungsarten und -Möglichkeiten. Nachdem<br />

der größte Glust nach Reis und Teigwaren gestillt sein dürste,<br />

ist anzunehmen, daß sich auch die Kartoffeln wieder vermehrter<br />

Wertschätzung erfreuen. Von den beliebten Bintje<br />

gibt es noch mehr als genug. Nachstehend einige Rezepte,<br />

die vielleicht noch nicht allgemein bekannt sind und den<br />

Reiz einer gewissen Neuheit mit dem Vorzug größter Schmackhastigkeit<br />

verbinden.<br />

Und wieder einmal: Dauphins-Kartoffeln.<br />

10 Kartoffeln werden im Dampf weichgesotten und rasch<br />

passiert. Dann kocht man 1% Tassen Milch mit einem nußgroßen<br />

Stück Butter aus, knetet 1—2 Handvoll Mehl unter<br />

die Kartoffelmasse, mischt alles zusammen und rührt die<br />

Masse tüchtig aus dem Feuer. Vom Feuer nehmen, gut weiterrühren,<br />

bis die Masse etwas erkaltet ist, 3 Eier, schön eines<br />

nach dem andern, beigeben. (Die Masse soll etwa so fest<br />

sein wie ein guter Brühteig). Würzen. Darauf nimmt man<br />

kleine Stücke aus dem Teig, rollt sie schnell zu kleinen Stengeln<br />

(zirka 2 cm Durchmesser), schneidet kleine Stücke ab und<br />

bäckt diese schwimmend im heißen Fett.<br />

(SPZ)<br />

m<br />

Z T i<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 17. März.<br />

12.15 Solistische Kleinigkeiten. 12.40 Leichte Mischung.<br />

13.00 Der Bajazzo von Leoncavallo. 13.30 Notiers und probiers.<br />

17.00 A. Huggenberger liest. 17.30 Kinderstunde. 18.00<br />

Schlagermelodien. 18.30 Unsere Theatersendung. 19.00 Aksel<br />

Schiötz singt. 20.00 Niels Ebbesen, Schauspiel. 21.20<br />

Studioorchester.<br />

Freitag, 18. März.<br />

12.15 Berkehrsmitteilungen und Schnevbericht der SBB.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Die halbe Stunde der Frau.<br />

17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Orchestrina Radiofa. 18.30 Volkstümliche Musik. 18.40<br />

Fasnacht am Bodensee. 19.10 Weltchronii. 20.15 Die Betriebe<br />

einer Großstadt: Das Absuhrwesen. 21.00 Carl Nielsen<br />

liest aus seinem neuen Roman.<br />

Samstag, 19. März.<br />

12.50 Melodien aus der Welt der Operette. 13.25 Das<br />

öffentliche Interesse. 14.00 Handharsen-Elub Murten. 14.20<br />

Wildschweine in der Schweiz. 14.45 Jagdstücke. 15.00 Goethe-<br />

Lieder von H. Wolf. 15.15 Tanz-Suite für Bläser. 15.35 Eine<br />

Anthologie moderner Mufik. 16.05 Manuskriptfund aus biblischer<br />

Zeit, 16.30 Auslandschweizer-Komponisten. 17.00 John<br />

Field-Suite von Hamilton Harty. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Das richtige.Dreimäderl-Haus. 18.45 Das ABC unserer<br />

Handelspolitik. 20.00 Tousi bim Hansruedi. Hörfolge. 21.00<br />

Volkstümliches Konzert. 21.40 Tanzabend.<br />

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Garnen / Freitag, den 18. Mürz <strong>1949</strong>.<br />

79. Jahrgang — Nr. 22<br />

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Fr. 15. . Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie »r ^ c* •


heit: „Steter Tropfen höhlt den Stein". Man täusche sich bei<br />

den Jugendlichen nicht über die Wirkung dieser Aushöhlung<br />

der Ehrfurcht vor dem Geschlechtlichen.<br />

90 Prozent aller Filme predigen unauffällig einen prak -<br />

tischen Atheismus (Gottesleugnung). Die Menschen,<br />

die in den Filmen handeln, sprechen, leiden und sterben, tun<br />

dies alles so, als ob es keinen Gott, keine Offenbarung, keine<br />

Kirche gäbe. Der Film bietet täglich die einleuchtendsten Beispiele<br />

einer undiskutierten, selbstverständlichen Religionslosigkeit.<br />

Während auf der einen Seite von dem christlichen<br />

Teil unseres Volkes zäh um die Erhaltung der Konfessions- j<br />

schule gekämpft wird, hat sich am anderen Straßenrande die !<br />

Gemeinschaftsschule des Films festgesetzt, ohne daß ihre ni- j<br />

vellierende, religionszerstörende Kraft von den für die Erziehung<br />

Verantwortlichen genügend erkannt und ihr wirksam<br />

begegnet worden wäre."<br />

^<br />

Diese Worte eines Kenners Heben den Eltern Stoff zu<br />

ernstem Nachdenken.<br />

^<br />

Dzlrgiertcnversammlung des Unterwaldner Musikverbandes.<br />

Sonntag, den 13. März <strong>1949</strong>, fand in der Schwendi ob<br />

Sarncn die ordentliche Generalversammlung des Unterwaldner<br />

Musikverbandes statt. Der langjährige Kantonalpräsident<br />

Victor Saladin konnte nebst den Delegierten aller 14<br />

Sektionen, den kantonalen und eidgenössischen Veteranen,<br />

Herrn Gemeinderat Kathriner als Vertreter der Einwohnergemeinde<br />

Sarnen, sowie Tromp.-Jnstr. Fw. Siegfried, willkommen<br />

heißen.<br />

Der von den Anwesenden mit großem Beifall aufgenommene<br />

Jahresbericht des Präsidenten ließ uns das vergangene<br />

Verbandsjahr nochmals vorbeiziehen. Insbesondere erwähnte<br />

er den sehr flott verlaufenen 4. Unterwaldner Kantonalmusiktag<br />

vom SO. Mai 1948, in Sarnen, wobei er dem tüchtigen<br />

Organisationskomitee und der festgebenden Sektion<br />

Sarnen sür ihre große Arbeit den besten Dank abstattete.<br />

Aus den Gründungsdaten der verschiedenen dem Verbände<br />

angehörenden Vereine ging hervor, daß die Musikgesellschaft<br />

Engelberg, die im Jahre 1895 gegründet wurde, die älteste<br />

Sektion ist. Zu Ehren der im verflossenen Vereinsjahr verstorbenen<br />

Veteranen, Ehren- und Aktivmitglieder erhob sich<br />

die Versammlung von den Sitzen. Die erstmals im Jahre<br />

19i8 durchgeführte Präsidentenkonferenz hatte einen überaus<br />

erfreulichen Erfolg gezeitigt und wird nun als bleibende<br />

Institution des Verbandes aufrecht erhalten.<br />

Das Protokoll der letztjährigen Delegiertenversammlung<br />

sowohl wie auch die gutgeführte Rechnung wurden unter<br />

Verdankung genehmigt. Anstelle des ausgetretenen Vorstandsmitgliedes,<br />

Archivar Ed. Luffi, wurde Herr A. Christen,<br />

Hergiswil, neu in den Vorstand gewählt. Herr Dirigent<br />

R. Barmettler, Alpnach, beliebte anste e des ausgetretenen<br />

Mitgliedes der Musilkommifsion, Herr alt Regierungsrat Al.<br />

Röthlin. Den beiden scheidenden Kameraden sei der beste<br />

Dank ausgesprochen für ihre tatkräftige Unterstützung zum<br />

Wohle des Verbandes.<br />

Nachdem die Sektion Stans ihre Bewerbung für den Mufiktag<br />

1959 zugunsten der Sektion Hergiswil zurückgezogen<br />

hatte, wurde dem letztgenannten einstimmig der Kantonal-<br />

Musiktag 1950 übertragen. Als Vertreter der Einwohnergemeinde<br />

Sarncn überbrachte Herr Ratsherr Kathriner,<br />

Schwendi, der Versammlung ein markanter „Gruß und Willkomm".<br />

Für langjährige' treue aktive Mitwirkung konnten folgende<br />

als Veteranen geehrt werden.<br />

1. Als kantonale Veteranen (25jährige Mitwirkung): Frz.<br />

Falleggec, Alpnach; Odermatt Josef, Buochs; Wallimann<br />

Theodor, Sarnen; Wafer Josef, Engelberg und Wyrsch Josef,<br />

Buochs.<br />

2. Als eidgenössische Veteranen (35jährige Mitwirkung))<br />

Leo Thalmann, Hergiswil; Keiser August, Hergiswil und<br />

Halter Josef, Giswil. — Im Anschluß an die Versammlung<br />

referierte Tromp.-Jnstr. Fw. Siegfried über das umstrittene<br />

Thema „Trompeter-Rekruten-Aushebung". Die ausführlichen<br />

Erläuterungen und die stichhaltigen Ergänzungen durch<br />

Kreiskdt. H. von Ah, Giswil, konnten viel Unverständliches<br />

abklären.<br />

Nach 3 % ständiger Sitzng konnte der Präsident mit dem<br />

Dank an die Delegierten die gut verlaufene Versammlung<br />

schließen.<br />

-ed-<br />

Sarnen. Orientierende Versammlung. (Eing.) Der Dorfschaftsgemeinderat<br />

von Sarnen hat im amtlichen Teil des<br />

<strong>Obwaldner</strong> Amtsblattes von gestern eine Einladung zu einer<br />

orientierenden Versammlung bezüglich die Lösung von<br />

Verkehrsproblemfragen: Kirchhofen-Dorf, auf kommenden<br />

Sonntag, den 29. März, 15.99 Uhr, ins Hotel Metzgern publiziert.<br />

Die verehrten Dorfschafteeinwohner werden hiermit<br />

höflichst ersucht, recht zahlreich an dieser Versammlung teilzunehmen,<br />

da es sich um ein für die Weiterentwicklung des<br />

nen als Brautschatz. Mag sie ihren Brusson, der solch ein<br />

Glück gar nicht verdient, heiraten, aber dann sollen beide<br />

fort aus Paris. Das ist mein Wille. —<br />

Die Martiniöre kam der Scuderi entgegen mit raschen<br />

Schritten, hinter ihr her Baptiste, beide init vor Freude<br />

glänzenden Gesichtern, beide jauchzend, schreiend: Er ist hier<br />

— er ist frei! O die lieben jungen Leute! Das selige Paar<br />

stürzte der Scuderi zu Füßen. Oh, ich habe es ja gewußt,<br />

daß Ihr, Ihr allein mir deq. Gatten retten würdet, rief Madelon.<br />

Ach, der Glaube an Euch, meine Mutter, stand ja fest<br />

in meiner Seele, rief Olivier, und beide küßten der würdigen<br />

Dame die Hände und vergossen tausend Tränen.<br />

Und dann umarmten sie sich wieder und beteuerten, daß<br />

die überirdische Seligkeit dieses Augenblicks alle namenlosen<br />

Leiden der vergangenen Tage aufwiege; und schwuren, nicht<br />

voneinander zu lassen bis in den Tod.<br />

Nach wenigen Tagen wurden sie verbunden durch den<br />

Segen des Priesters. Wäre es auch nicht des Königs Wille<br />

gewesen, Brusson hätte doch nicht in Paris bleiben können,<br />

wo ihn alles an jene entsetzliche Zeit der Untaten Cardil-<br />

Iacs erinnerte, wo irgendein Zufall das böse Geheimnis,<br />

nun noch mehreren Personen bekannt worden, feindselig enthüllen<br />

und fein friedliches Leben auf immer zerstören konnte.<br />

Gleich nach der Hochzeit zog er, von den Segnungen der<br />

Scuderi begleitet, mit seinem jungen Weibe nach Genf. Reich<br />

Dorfes Sarnen eminent wichtiges Vorhaben hudelt und eine<br />

Lösung auf weite Sicht erfordert. Das Projekt ist als ^<br />

beitsbeschaffung gcdacht, erfordert aber eine rechtzeitige<br />

gründliche Vorarbeit.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Dem ersten Vortrag unseres<br />

tzolzschnitt-Künstlers Josef Haas-Triver.o an der Volkshochschule<br />

über die Geschichte des Holzschnittes in Wort u .<br />

folgte eine zahlreiche interessierte Zuhörerschaft. Und<br />

Fülle des Gebotenen in gewählten Worten und eine -<br />

chen Anschauungsmaterial machte einem dabei die H j<br />

des Referenten und seine meisterhast geübte Kunst noch >y ^<br />

pathischer. Die Vortragsreihe wird am nächsten J-fon agabend<br />

fortgesetzt. ,<br />

Sarncn. Eing.) Am vergangenen Sonntagnachimttag veranstaltete<br />

die Studentenverbindung Subsilvania im m etzgernsaal<br />

einen Vortrag: Gedanken und Erfahrungen eines<br />

Richters. Der vorzügliche Referent, Herr Dr. Plottne ,<br />

Präsident des Schweizerischen Juristenvereins verbürgt<br />

schon zum voraus für eine einwandfreie Behandlung rechtswissenschaftlicher<br />

Probleme. Sachlich und klar wandte sich der<br />

Redner vor allem an die Jungen und forderte zur Pflege<br />

eines gesunden Rechtsbewußtseins auf, dem Gradmesser der<br />

politischen Reife eines Volkes. Seinen Ausführungen schloß<br />

sich eine lebhafte und aufschlußreiche Aussprache an, bei der<br />

die schlagfertige Art der Beantwortung aufgeworfener Fragen<br />

nochmals die Vorzüge des thnrgauischen Obergerichts-<br />

Präsidenten bewies. Für jeden Zuhörer war dieser Vortrag<br />

wohl eine angenehme Bereicherung oder Auffrischung seiner<br />

Kenntnisse.<br />

* * v<br />

Sarnen. (Eing.) „Spitzenkampf auf dem Seefeld", so lautet<br />

die Parole am nächsten Sonntag. Nachdem der @.L.<br />

Buochs nach fairem und prächtigem Kampf am letzten Sonntag<br />

mit 2 : 1 Toren geschlagen wurde, kommen für den


wältigendem Mehr wurde dann der Antrag des Gemeinderates<br />

abgelehnt. Zum Schluß kamen noch zwei Subventionsgesuche<br />

für Stallsanierungen zur Behandlung, die zu je<br />

5 Prozent mit entsprechendem Vorbehalt -bewilligt wurden<br />

Die B ü r g e r g e m e i n d e - Versammlung nahm anschließend<br />

Kenntnis von den Bürgerrechnungen, die jedoch<br />

wegen Fehlen der Unterlagen nicht volständig vorgelegt werden<br />

konnten. Der Ansatz der Armensteuer, die Wahl des Allmendvogtes<br />

und eines Mitgliedes in die Allmendkommission<br />

fielen in bestätigendem Sinne nach den Anträgen des Rates<br />

aus.<br />

Giswil. (Korr.) Am 7. März fand die Alpverlosung der<br />

Teiler von Großteil statt. Zum Anhang der Alpenverordnung<br />

wurden noch weitere Artikel genehmigt. Dazu gab die<br />

zuständige Kommission über.den Entsched betreff Nutzungsweise<br />

des unteren Aelpeli im Rüeben Auskunft. Wenn es sich<br />

auch nur um einen kleinen Flecken handelt, ist es doch keine<br />

Selbstverständlichkeit, etwas für sich zu beanspruchen ohne<br />

Gegenleistung. Der Antrag der Kommission wurde genehmigt.<br />

Zur Verlosung der Alpplätze wurden die betreffenden Artikel<br />

zur Orientierung verlesen. Des Nachmittags herrschte gemütliche<br />

Stimmung. Die Lose sind gut gefallen. Viele Enttäuschte<br />

haben ihnen beliebige Alpplötze wieder eingetauscht. Dennoch,<br />

wie es geregelt, kann 19S1 neu aufgefahren werden.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Eine beharrliche Amtsstelle. Eine Bdndesamtssteüe,<br />

nämlich das Eidg. Veterinäramt in Bern, versendet jede<br />

Woche ihre „Mitteilungen" it. ct. auch an die Adresse „Orts-<br />

Polizeibehörde Aarmühle". Wer hat schon von dieser Ortschast<br />

gehört und wer weiß/ wo sie ist? Wahrscheinlich nur<br />

sehr wenige Schweizer, mit Ausnahme einiger älterer Berner<br />

Oberländer. Aarmühle hieß nämlich bis 1891 das Heutige<br />

Zentrum des Fremdenverkehrs, Jnterlaken. Seit vollen<br />

58 Jahren also existiert eine Ortschaft Aarmühle überhaupt<br />

nicht mehr, was offenbar etwas weiter unten an der Aare,<br />

in Bern, noch nicht in allen Amtsstuben bekannt geworden<br />

ist. Als bewunderungswürdig aber erweist sich hier wieder<br />

einmal die Post, die die nach Aarmühle adressierten Druckfachen<br />

des Veterinäramtes seit Jahrzehnten prompt im richtigen<br />

Sack und im richtigen Zug nach Jnterlaken befördert.<br />

Ob aber sie und die Empfänger in Jnterlaken nie auf den<br />

Gedanken kamen, dem Amtsschimmel in Bern die Neuigkeit<br />

von der Umtaufe ins Ohr zu flüstern?<br />

Zürich. Der Hund am Steuerrad. Dieser Tage fuhr ein<br />

Personenauto in Zürich das Limmatquai abwärts. Dessen<br />

Lenker hatte neben sich aus dem Führersitz einen kleinen, jungen<br />

Hund. Dieser stand plötzlich auf die Hinterbeine und griff<br />

mit den Vorderbeinen in das Steuerrad. Der Lenker versuchte<br />

während der Fahrt das Tier auf seinen Sitz zurückzustoßen,<br />

schenkte dabei seinem Fahrzeug keine Beachtung und<br />

fuhr in eine Hausmauer. Er erlitt Quetschungen an der<br />

Brust und am Kopfe. Am Auto entstand ein Schaden von<br />

zirka 2500 Franken.<br />

Weltgeschehen<br />

Neues von Kravtschenko und Thorez.<br />

Im Prozeß kravtschenko sind nach den Anwälten<br />

des Klägers nun die Verteidiger im Zuge. Wie das so zur<br />

roten Ausfassung von Justiz gehört, verzichten sie darauf,<br />

Tatbestände zu würdigen und ins Feld zu führen tmd begnügen<br />

sich mit Propaganda-Tiraden für die Sowjetunion und<br />

mit verleumderischen Angriffen gegen Kravtschenko. Dieser<br />

wird von ihnen kurzweg als Verräter und Deserteur abgestempelt,<br />

weil er eben den Mut fand, der roten Barbarei den<br />

Rücken zu kehren. Kommunisten haben nun einmal eine andere<br />

Auffassung von Verrat und Desertation als normale<br />

Leute. Immerhin stehen sie damit im Kravtschenko-Prozeß<br />

allein auf weiter Flur: die Tribünen sind während den Plädoyers<br />

der Bolschewiken-Anwälte halb leer und die Pariser<br />

ergötzen sich indessen an einem Flugblatt, das die Rolle<br />

zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider<br />

Küchenböden etc.<br />

des Deserteurs Thorez während des 2. Weltkrieges<br />

festhält. Da steht zu lesen: „100 000 Franken Belohnung demjenigen,<br />

der das Gewehr ausfindig macht, mit dem Maurice<br />

Thorez. sein Land von 1939—1945 verteidigt hat." Eine<br />

schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt, daß der Feigling<br />

-^.horez 1939 desertierte und sich rechtzeitig nach Moskau in<br />

Sicherheit brachte.<br />

Der „rote Dekan' kaltgestellt.<br />

. Der Erzbischof von Eanterbury und Primas der anglika-<br />

Nischen Kirche, Dr. F i s h e r, hat sich in einer öffentlichen<br />

Erklärung in aller Form von dem „Roten Dekan" Johnfon<br />

distanziert, der erstckürzlich im Kravtschenko-Prozeß unverhohlene<br />

Sowjetpropaganda betrieben hat. Der Erzbischof<br />

stellte fest, daß der Dekan in seinen persönlichen Erklärungen<br />

von der traditionellen englischen Redefreiheit profitiert,<br />

daß er aber niemals im Namen der englischen Kirche sprechen<br />

könne. In Wirklichkeit läuft diese Erklärung auf eine<br />

scharfe moralische Verurteilung des Dekanes hinaus.<br />

Säuberung in den höchsten Rängen?<br />

Die Ministerumbesetzungen in Moskau scheinen noch nicht<br />

abgeschlossen zu sein. Wiederum ist ein Mitglied des allmächtigen<br />

Politbüros seiner Regierungspflichten enthoben worden,<br />

nämlich Nikolai Wosnessenski, stellvertretender Präsident<br />

des Min'sterrates und Präsident der staatlichen Planungskommission.<br />

Sein Nachfolger ist der stellvertretende Minister-<br />

Präsident Maxim Saburow. Ebenso hat der oberste Sowjet<br />

eines seiner Präsidialmitglieder, Popkow, durch Adrianow<br />

und den Vorsitzenden des obersten Gerichtshofes Goliakow<br />

durch Wolin ersetzt. Ob man es will oder nicht, alle diese<br />

Umbesetzungen im Zusammenhang mit den Revirements Molotow,<br />

Wyschinski, Mitrojan, Menschikow riechen bedenklich<br />

nach allerhöchster Säuberung.<br />

Marathon-Dzbatten in Rom.<br />

Die Atlantikpaktdebatte in der italienischen<br />

Kammer hat mit heftigster kommunistischer Obstruktion zu<br />

kämpfen. Durch Prügeleien, Lärmszenen und überflüssige<br />

Verzögerungsvoten soll die Abstimmung hinausgeschoben werden.<br />

Am positiven Ergebnis ist aber weder in der Kammer<br />

noch im Senat zu zweifeln. Das Uebevborden des kommnnistischen<br />

Zornes erklärt sich in erster Linie aus dieser Tatsache.<br />

Während 32 Stundet^ttzurde bereits debattier, wobei sich<br />

die Kommunisten und Soztalisten der Richtung Nenni alle 12<br />

Minuten am Mikrophon ablösen. Nach sind 50 Mitglieder<br />

aus der Liste der Verzögerungsaussprachen eingeschrieben.<br />

Technische Fortschritte<br />

Sieger über Staub und Bakterien.<br />

Aus Amerika kommt die Nachricht, daß der seit Menschenaltern<br />

geführte Kampf gegen die Verunreinigung der Luft<br />

zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht werden konnte.<br />

Während bisher mit mechanischen Einrichtungen bestenfalls<br />

eine Reinigung bis zu 20 Prozent erzielt wurde, ist e? nunmehr<br />

mit einem neuen, P r e c i p i t r 0 n genannten Gerät,<br />

möglich, den Wirkungsgrad gemäß Schwärzungsversuch des<br />

National Bureau os Standards auf 85 bis 90 Prozent zu<br />

erhöhen, was praktisch eine staub- und bakterienfreie<br />

Luft ergibt. Damit tritt das ganze Problem, um<br />

das sich gleichermaßen Sozialpolitiker wie Techniker mit zäher<br />

Ausdauer bemüht haben, in ein entscheidenes Stadium.<br />

In der Baumuster-Centrale in Zürich hat die Ssindex AG.<br />

das neue Westinghouse-Precipitron, welches in Fachkreisen<br />

größtes Aufsehen erregte, bereits ausgestellt.<br />

Die Neuerung besteht darin, daß die in der Luft schwebenden<br />

Verunreinigungen elektrisch geladen und zu elektrischen<br />

Abscheidern abgeleitet werden. Dieses elektronische Verfahren<br />

ist im Prinzip schon lange erkannt gewesen, ^seine<br />

Durchführung scheiterte jedoch bisher an den hohen Spannnngen,<br />

die zwischen 30 000 und 90 000 Volt betragen mußten.<br />

Neigung zu Glimmentladungen bedeutete dabei eine<br />

ständige Gefahr. Jetzt ist es gelungen, Vorrichtungen zu konstruieren,<br />

die sich an das Lichtnetz anschließen lassen und im<br />

Apparat nur eine Spannung von 13 000 Volt benötigen,<br />

wodurch jede Gefahr umgangen und auch die Ozonbildung<br />

verhindert ist.<br />

Der Wert der Erfindung für die Wirtschaft kann noch<br />

nicht ermessen werden. Denn Staub ist nicht nur ein Feind<br />

des Menschen, sondern auch der Produktion. In einer großen<br />

Textilfabrik in Suuth Earolina hat sich eine kostspielige<br />

Precipitron-Anlage bereits nach einem Jahr bezahlt gemacht,<br />

da die Fertigung fortan weit mehr erste Qualität aufwies<br />

als vorher. Aber auch in Krankenhäusern, Gastwirtschaften,<br />

Theatern, ja in Wohnungen wird es in Zukunft möglich sein,<br />

eine unverändert einwandfreie Luft zu gewährleisten.<br />

Dr. Ems.<br />

Radio — Beromünster<br />

Beromünster Programmvorschau.<br />

Studio Zürich beginnt Sonntag, den 20. März, 20.40 Uhr,<br />

eine neue, „Das Gericht der Schatten" betitelte Sendereihe.<br />

Zur Aufführung gelangt „Elisabeth.von England ,<br />

dargeboten von den Hörspielern von Radio Zürich. Dienstag,<br />

den 22 März, um 22.05 wird vom Studio Bern aus eine<br />

besinnliche Sendung für Musikfreunde durchgeführt. Sie lautet-<br />

Wer rät richtig?" Freunde der Kinoorgel seien aus dte<br />

Mittwoch, den 23. März, um 12.40 Uhr, aus Zürich zu ver-<br />

nehmende Sendung „Kinoorgel-Vorträge" aufmerksam gemacht.<br />

20 Minuten für die Hikergemeinschasten bringen den<br />

zweiten Vortrag „Der wahre Abenteurer unserer Zeit ist —<br />

der Familienvater" zur Behandlung. Donnerstag, den 24.<br />

März, um 20.30 Uhr, geht Adolf Heizmanns Hörspiel „Numme-n-e<br />

Helgeli" in Szene. Schließlich sei noch auf den „Oeffentlichen<br />

Bunten Abend" aus dem Studio Zürich hingewiesen,<br />

der Samstag, den 26. März, um 20.00 Uhr, zur Abwicklung<br />

gelangen wird.<br />

Sonntag, 20. März.<br />

9.45 Katholische Predigt. 12.00 Nordische Musik. 12.40<br />

Komponistenportrait: Gounod. 13.15 Stadtmusik Wil. 13.45<br />

Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Volkstümliche Musik.<br />

15.00 Sonntagsgeschichte. 15.25 Unterhaltungsmusik. Zirka<br />

16.50 Musik zum Tee. 17.15 Sonate von R. Strauß. 18.15<br />

Studioorchester. 19.55 Vom Geben und Nehmen. 20.00 Romantische<br />

Musik. 20.40 Das Gericht der Schatten 21.30 Orgelmusik.<br />

Montag, 21. März.<br />

12.15 Bambini Ticinesi. 17.30 Reichtum, der auch Dir<br />

gehört. 18.00 Streichquartett. 18.15 Sonate. 18.30 Orchester<br />

Cedric Dumont. 19.00 Probleme des Lebens. 20.00 Basler<br />

Wunschkonzert. 20.30 Eine amerikanische Tragödie. Hörspiel.<br />

21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Lieder.<br />

Dienstag, 22. März.<br />

12.15 Lothar Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Fritz Kreisler, Violine. 17.00 Für die Frauen. 17.30 Für<br />

die Kleinen. 18.45 Chronik des Berner Oberlandes. 19.00<br />

Ländler. 20.00 Berner Kammerorchester. 21.25 Debussy:<br />

„Images". 21.40 Berner Stadtorchester.<br />

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Sonntag, 20. März, 14.30—17.15 Uhr: Das Käthchen<br />

von Heilbronn. 20.15—23.00 Uhr: Das Land des<br />

Lächelns.<br />

Montag 21. März, 20.15—22.00 Uhr: Spanische Tänze.<br />

Suzanne Audeoud — Jo'e Udaeta. Am Flügel: Hans<br />

Müller, Guitarre: Rogelio Reguera. Gastspielpreise:<br />

Fr. 2— bis Fr. 7.50.<br />

Dienstag. 22. März, 20.15—23.00 Uhr: Das Käthchen<br />

von Hcilbronn.<br />

Mittwoch. 23. März, 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Maria<br />

Sigri: Die Perlenfischer. Oper in einem Vorspiel<br />

und zwei Aufzügen, frei bearbeitet nach Carr6-Cormon<br />

von Günther Bibo. Musik von Georges Bizet.<br />

Donnerstag, 24. März, 15.00—18.30 Uhr: Schülervorstellung:<br />

Die Jungfrau von Orleans. 20.15—22.30 Uhr:<br />

Der öffentliche Ankläger.<br />

Freitag, 25. Mär;, 20.15—22 30 Uhr: Heiterer Abend.<br />

Kurd E. Lehne vom Stadttheater und Radio Basel,<br />

frühere Cabaret „Die Nachrichter", liest, spielt und<br />

singt. Text und Musik von Kurd E. Heyne. Schauspielpreise,<br />

Vergünstigungen aufgehoben.<br />

Samstag, 26. März. 20 15—23.30 Uhr: Gastpiel August<br />

Gschwend und Fritz Ollendorsf: Die Hochzeit des Figaro.<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehcti & Cie., Garnen. Tel. (041) 8S0 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Milllmeterzrile:<br />

. Obwalden 9 Rp., Schweiz l l Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Inseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

I<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KanIonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

R o t e s G e r i c h t s t h e a t e r<br />

Aus Budapest erhalten wir durch den DIA-<br />

Pressedienst von fcioei verschiedenen, gut informierten<br />

Gewährsleuten, Schilderungen zum<br />

Mindszenty-Monstreprozeß, welche die Willkür-<br />

Justiz der Kommunisten in ein völlig neues<br />

Licht rücken. Die Anschuldigungen, die gegen die<br />

drakonischen Gerichtsverfahren in der Sowjetunion<br />

und den Satellitenstaaten erhoben werden,<br />

sind so ungeheuerlich, daß sie den Abscheu<br />

der ganzen zivilisierten Menschheit herausfordern.<br />

Wir geben sie an erster Stelle:<br />

Gerichtsverfahren bei Schauprozessen<br />

Alle Welt ist heute informiert über die Torturen, die<br />

prominente Angeklagte eines kommunistischen „Volksgerichts"-Verfahren<br />

über sich ergehn lassen müssen, vom tagelangen<br />

An-die-Wandstellen bis zu den sadistischen Prügeleien<br />

in schalldichten Gummizellen und chemischen Injektionen.<br />

Aber eines scheint man bei ihnen im glücklichen Westen noch<br />

nicht zu wissen: Wie es diese barbarische Justiz fertig bringt,<br />

eine Selbstanklage des Opfers in öffentlicher Gerichtssitzung<br />

zu erreichen ohne das geringste Risiko zu laufen, daß sich der<br />

Angeklagte aufrafft und etwas ins Mikrophon schreit, was<br />

die ganze grausige Justizkomödie vor aller Welt coram publico<br />

entlarven würde. Bei hochpolitischen Prozessen, wie denjenigen<br />

gegen den Fürstprimas von Ungarn, scheut die kommunistische<br />

Schandjustiz keine Umtriebe, um solche Risiken<br />

auszuschließen. Der Angeklagte weiß nie, welches Gerichtsverfahren<br />

das wirkliche und welches nur eine interne Komödie<br />

ist. Denn die Hauptverhandlung wird mehrmals geprobt, wie<br />

irgendein Theaterstück. Der oder die Angeklagten werden in<br />

den richtigen Gerichtssaal geführt, alles ist da, der Vorsitzende,<br />

die Richter, der Ankläger, die Verteidiger, die Saalpolizei,<br />

die Journalisten, das Publikum. Die zwei oder drei ersten<br />

Verhandlungen sind Proben, alles an ihnen ist echt bis aus<br />

die Journalisten, dafür werden einfach Statisten gestellt —<br />

sogar das Publikum ist dasselbe wie später bei der wirklichen<br />

Hauptverhandlung, da ohnehin nur ganz sichere Parteimitglieder<br />

zugelassen werden. Die Verhandlung wird richtig ein-<br />

«geleitet, der Angeklagte wird aufgerufen zur Feststellung<br />

seiner Personalien, die Zeugen werden zur Wahrheit ermahnt<br />

und bis zur Abhörung hinausgewiesen und dann beginnt die<br />

Befragung -des Angeklagten und wird so lange fortgeführt,<br />

bis sich dieser bei irgendeiner Anschuldigung zur Wehr setzt.<br />

In diesem Moment wird sofort abgebrochen, der Gefangene<br />

wird in die Verhörzelle abgeführt, gleich darauf erscheint<br />

sein amtlicher „Verteidiger" und überschüttet ihn mit Vorwürfen<br />

und Drohungen. Dann wird der Gefangene neuerdings<br />

einige Tage der fürchterlichsten Tortur unterworfen,<br />

jeder Schlaf wird ihm verweigert, die einen werden bestialisch<br />

geschlagen, aber so, daß diese Schläge an keiner sichtbaren<br />

Körperstelle Spuren hinterlassen, andere bekommen neue Injektionen.<br />

Nach vier oder fünf Tagen wird die Justizkomödie 1<br />

wiederum angesetzt. Fällt der Angeklagte aus der Rolle, j<br />

versucht er nur den geringsten Widerstand oder sagt er nur i<br />

Betrachtungen über den Fremdenverkehr<br />

in<br />

der Zentralschweiz<br />

(Schluß.)<br />

Frankreich, das am 28. Oktober 1948 die Verabreichung<br />

der bisherigen, sicherlich bescheidenen Quote von Fr.<br />

lüv.— für nach der Schweiz reisende Franzosen eingestellt<br />

hat und eine Devisensperre verhängte, muß zur Zeit wohl als<br />

unser größtes Sorgenkind betrachtet werden. Diese Botschaft<br />

bedeutet für unser Land und vorab für die Winterkur- und<br />

Sportorte, deren Saison vov der Türe steht, einen schweren<br />

Schlag. Bereits vorliegende Reservationen mutzten wieder<br />

annulliert werden und sollte diese Sperre für den- Winter<br />

1948/49 bestehen bleiben, so hat unsere Winterhotellerie einmal<br />

mehr mit einem unerwarteten, bedeutenden Verlust zu<br />

rechnen.<br />

Obwohl die in unser Land eingereisten französischen Gäste<br />

pro Vierteljahr nur Fr. 50.— oder für das ganze Jahr einen<br />

einmaligen Betrag von Fr. 150.— zugesprochen erhielten,<br />

sieht Frankreich hinsichtlich der Logiernächteziffer hinter England<br />

und Belgien/Luxemburg an dritter Stelle. Diese Tat-<br />

!ache zeigt, wie wichtig und dringlich es ist, daß schweizeri-<br />

Icherseits alles unternommen wird, daß diese Reise- resp.<br />

Devisensperre sobald wie möglich aufgehoben wird. Die Frage,<br />

wo mit einem eventuellen Gegendruck in derselben Richtung<br />

etwas erreicht werden könnte, müssen wir zur Beant-<br />

Wartung den zuständigen Behörden überlassen. Eine gleiche<br />

Maßnahme unsererseits müßte aber Frankreich unweigerlich<br />

ebensoschwer treffen wie uns, wenn man bedenkt, datz vom<br />

eine einzige eingelernte Antwort anders, dann wird wiederum<br />

abgebrochen und die Tortur setzt ein. Dieses grausame<br />

Spiel wurde in Rußland bis zu sechsmal in den großen<br />

Monstreprozessen wiederholt, hier in Budapest, beim Kardinalsprozeß<br />

gelang erst die vierte Hauptverhandlung, ja,<br />

auch diese hätte eigentlich abgebrochen werden sollen, weil<br />

sich der Hirdinal nur „teilweise schuldig" erklärte. Während<br />

den drei ersten „Proben" Hatte sich jedesmal der willensstarke<br />

Kardinal zu einigen kurzen Protestworten aufgerafft. Die<br />

vierte, wirkliche Verhandlung, mutzte er ebenfalls nur für<br />

eine fingiere halten, sie gelang endlich notdürftig.<br />

Dieses ganze teuflische Gerichtsverfahren ist die Ersindung<br />

des neuen Außenministers der Sowjetunion, Wyfchinski,<br />

der es erstmals in den alten Moskauer Monstreprozessen gegen<br />

die alte Garde Lenins anwandte. Es kommt natürlich nur<br />

bei hochpolitischen Prozessen zur Anwendung, die durch Radioübertragung<br />

der Welt ein wirklich einwandfreies Gerichtsverfahren<br />

vortäuschen sollen.<br />

Dr. B. A. Budapest.<br />

Ungarn nach dem Mindszentyprozetz<br />

Seit dem Prozeß gegen den Kardinalprimas ist der Albdruck,<br />

der auf dem katholischen Ungarvolk liegt, noch schwerer<br />

geworden. Diese Einschüchterung wurde ja auch durch den<br />

Schauprozeß beabsichtigt. Der Prozeß wurde auf den direkten<br />

Befehl des Kremls inszeniert und dieser hatte stritte ein<br />

Todesurteil verlangt. Die kommunistische ungarische Polizei<br />

und die streng ausgewählten Sicherheitstruppen wurden durch<br />

starke russische Einschübe „ausbetoniert". In Ungarn ist es<br />

kein Geheimnis, daß Rakosi den Russen das Todesurteil zugesichert<br />

hatte. Weder er noch der Kreml, rechneten jedoch mit<br />

dem gewaltigen Proteststurm, sich in der ganzen Welt<br />

gegen diesen schändlichen Prozeß gegen einen durchaus integren<br />

Kirchenfürsten erhob. Man empfand im Kreml diese impulsive<br />

und heftige Reaktion der Weltgewissens als störend<br />

und für gewisse im Wurfe liegende politische Pläne als schadlich.<br />

So langte erstmals schon zu Beginn der Verhandlungen<br />

der strikte Befehl Moskaus beim „Volksgerichtshof" in Buda-<br />

Pest ein, nur auf lebenslänglichen Kerker zu erkennen. Die<br />

Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit legte den Machthabern<br />

im Kreml und ihren gefügigen Werkzeugen in Budapest auch<br />

in anderer Hinsicht gewisse Schranken auf. Ursprünglich war<br />

geplant gewesen, gleich nach dem Kardinal-Primas die gesamte<br />

katholische Hierarchie zu liquidieren. Für eine Reihe<br />

von Bischöfen waren die Verhaftsbefehle fchon ausgefertigt.<br />

Die Entrüstung der ganzen Welt und aller Glaubensbekenntnisse<br />

hat die Ausführung des satanischen Anschlages gegen<br />

die ungarische Landeskirche vorläufig hinausgeschoben. Man<br />

will zunächst warten, bis sich das Interesse der ausländischen<br />

Beobachter verflüchtigt haben wird. Aufgegeben sind die<br />

Pläne nicht.<br />

Das kommunistische Joch wird von der ungarischen Bevölkerung<br />

umso härter empfunden, als es von Personen auferlegt<br />

ist, die wohl die ungarische Sprache sprechen, deren<br />

Sinnen und Denken aber durchaus russisch. Die heute regierenden<br />

Kommunisten sind ehemalige ungarische Zuchthäusler<br />

oder Ungarn, die nie im Lande lebten, die meisten wurden in<br />

1. Januar bis 30. September 1948 rund 450 000 Schweizer<br />

nach Frankreich reisten und durchschnittlich bestimmt mehr<br />

wie Fr. 50.— verausgabten.<br />

Was das Leben in Paris anbelangt, so darf gesagt werden,<br />

daß man von den in den Zeitungen erwähnten Ministerkrisen,<br />

Grubenarbeiterstreiks usw. so gut wie nichts wahrnimmt.<br />

— Das Leben geht weiter — und scheint sich durchaus<br />

normal abzuwickeln. Die Vergnügungs- und Unterhaltungsstätten<br />

sind täglich bis auf den letzten Platz besetzt und<br />

die Hotels und Restaurants verzeichneten selbst Ende Oktober<br />

noch Hochkonjunktur. In Paris gibt es Cabarets, in denen<br />

seit 2% JaHren dasselbe Programm gespielt wird. Für<br />

den Einheimischen aber ist sein eigenes Land teuer. Die von<br />

den meisten Angestellten und Beamten bezogenen Saläre reichen<br />

in den meisten Fällen nur für den notwendigsten Lebensunterhalt<br />

aus und daneben zu einem billigen Kinobesuch,<br />

selten aber für grötzere Anschaffungen oder längere oder grötzere<br />

Reifen. Aber auch für uns Schweizer ist -beim heutigen<br />

Umrechnungskurs (1 : 10 zirka) ein Aufenthalt in Frankreich<br />

bei weitem nicht mehr so vorteilhaft, wie vielfach noch angenommen<br />

wird. Die Zimmerpreise in den Hotels entsprechen<br />

durchwegs -den Preisen unserer Hotels, und die Mahlzeitenpreise<br />

scheinen eher noch etwas höher zu sein. Für eine Mahlzeit,<br />

wie wir sie in der Schweiz in jedem mittleren Restaurant<br />

serviert erhalten, muß in Frankreich bis zu Frs. 1000.—<br />

bezahlt werden, was immerhin zehn Schweizerfranken gleichkommt.<br />

Beim heutigen Umrechnungskurs stellt sich nun für den<br />

französischen Gast eine Schweizerreise etwa dreimal höher<br />

wie vor dem 22. März 1948, als der offizielle Kurs noch zirka<br />

Rußland erzogen. Umso härter sind sie gegen alles, was wirklich<br />

ungarisch fühlt. Nach dem Kardinals-Prozetz hat eine<br />

neue Fluchtwelle ins Ausland eingesetzt. Nur den Wenigsten<br />

glückt diese Flucht, denn die Grenzabsperrungen wurden<br />

neuerdings verschärft. Uebrigens ist eine eigentliche „Flüchtlingsindustrie"<br />

entstanden, an der prominente Kommunisten<br />

finanziell beteiligt sind! Aber der Preis pro Person beträgt<br />

300 bis 500 amerikanische Dollar und nur Leute, die Auslandsguthaben<br />

haben, können sich der Hilfe solcher „Ringe"<br />

bedienen. Daß alle diese Schandtaten eigentlich auf das Konto<br />

der Russen gehen, beweißt die russische Note an die öterreichische<br />

Regierung, die diese verpflichten will, alle ungarischen<br />

Flüchtlinge, die die Grenze illegal überschreiten, den russischen<br />

Kommandanturen zu melden und vorzuführen!<br />

Dr. N. O. Budapest.<br />

Obwalden<br />

Die Jnnerschweiz. Arbeitesgemeinschaften für den Hausdienst<br />

werben für den Jnnerschweizer<br />

Kellentag<br />

am 1. und 2. April <strong>1949</strong><br />

Hilfsbereite Frauen und Töchter bieten Ihnen an diesen<br />

Tagen Kellen verschiedener Sorten und Größen zum Kauf an.<br />

Weisen Sie die Verkäuferinnen nicht zurück! Sie helfen damit<br />

den unterzeichneten Hausdienstkommissionen, ihren Aufgaben<br />

in vermehrtem Maße genügen zu können.<br />

Welches sind die Arbeitsgebiete unserer kantonalen Hausdienstkommissionen?<br />

Hauswirtschaftliche Ertüchtigung des Mädchens durch:<br />

Einsührungslurs in den bäuerlichen<br />

und nichtbäuerlichen Hausdienst<br />

Bäuerliche und nichtbäuerliche Haushaltlehre<br />

Prüfungen für Haushaltlehrtöchter<br />

Spezielle Kurse für Haushaltlehrtöchter<br />

Hauswirtschaftliche Ertüchtigung der Frau durch<br />

Haushaltlehrmeisterinnenkurse<br />

Weiterbildungskurse für Lehrmeisterinnen<br />

Verfchaffung von Stipendien für minderbemittelte Mädchen<br />

zum Besuch von hauswirtschaftlichen Schulen und Kursen.<br />

Wir wollen tüchtige Hausfrauen!<br />

Wir wollen dadurch gesunde Familien und ein gesundes<br />

Volk!<br />

Die Hausdienkommissionen der Kantone<br />

Uri, Schwyz, Obwalden,<br />

Nidwalden, Lnzern, Zug.<br />

Leichenfund. (Amtliche Mitteilung.) Am Morgen des 21.<br />

März <strong>1949</strong> wurde in der Nähe der Kantonsstraße bei der<br />

Zündlibachbrücke in Sächseln die Leiche eines neugeborenen<br />

Kindes gefunden. Die Umstände deuten mit ziemlicher<br />

Sicherheit darauf hin, daß der Kindskörper ins Wasser geworfen<br />

worden war und erst nachher bis zur Auffindungsstelle<br />

verschleppt wurde. Sachdienliche Mitteilungen sind unverzüglich<br />

zu richten an die Polizeidirektion in Sarnen (Tel.<br />

8 61 43) oder Verhöramt in Sarnen (Tel. 8 61 53).<br />

Fr. 3.60 betrug. Bis zu diesem Datum erhielt jeder Franzose<br />

die ihm zustehenden Fr. 150.— für zirka frs. 4200.—;<br />

heute muß er für denselben Frankenbetrag frs. 12 000 —<br />

auslegen.<br />

Aber trotz all diesen, gegen uns sprechenden Tatsachen,<br />

darf auch in Frankreich eine dauernd gute Propaganda<br />

nicht zum Stillstand kommen und wir<br />

wollen hoffen, daß in der heute schwebenden Devisenangelegenheit<br />

noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und datz wir<br />

unsere westlichen Freunde bereits diesen Winter noch als<br />

unsere Gäste beherbergen dürfen.<br />

Diese Ausführungen sollen u. a. zeigen, datz wir keine<br />

Ursache haben, Pessimistisch zu sein, wenn auch das eine oder<br />

andere Land aus zwingenden Gründen Maßnahmen ergreifen<br />

muß, die seinen Leuten verbieten, ihre Ferien im Ausland<br />

zu verbringen. Es gibt immer wieder andere Länder<br />

mit einem unerschöpflichen „Menschenreservoir", die bis<br />

heute noch nichts oder nur wenig von unserem Lande wissen.<br />

Wir dürfen uns nicht an einzelne Länder klammern und all<br />

unsere Hoffnungen auf diese setzen, wir müssen in der Fremdenverkehrswerbung<br />

elastisch bleiben und mit allen Mitteln<br />

versuchen, solche Ausfälle wettzumachen und durch geeignete<br />

Aktionen dürfte dies weitgehendst möglich sein.<br />

Wir dürsu: nicht vergessen, datz wir in der Fremdenderkehrswerbung<br />

einen Konkurrenzkampf zu bestehen haben, wie<br />

vielleicht nie zuvor. Die Möglichkeit aber, dabei erfolgreich zu<br />

sein, liegt allein bei uns, indem wir die gemeinsamen Jnteressen<br />

fördern und uns in unsern Bemühungen der ganzen<br />

Volkswirtschaft zu dienen, gegenseitig tatkräftig unterstützen.


Tragischer Unglücksfall. (Amtliche Mitteilung.) Sonntag,<br />

den 20. März <strong>1949</strong>, ereignete sich in S i e b e n e ich , Gemeine<br />

Kerns, ein Unglücksfall. Ein siebenjähriger Knabe<br />

spielte mit einem geladenen Flobertgewehr. Dabei ging ein<br />

Schuß los, der den elfjährigen Bruder des unglücklichen<br />

Schützen traf und, nach den Feststellungen des Arztes, sofort<br />

tödlich wirkte. Eine Untersuchung ist im Gange.<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 16. März <strong>1949</strong>.<br />

Auf Dienstag, den 5. April <strong>1949</strong>, wird Kantonsratssitzung<br />

anberaumt.<br />

Es wird beschlossen, dem Kantonsrat zuhanden der<br />

Landsgemeinde zu beantragen, es sei an die Erstellung einer<br />

Wasserversorgung im Grunderberg in Alpnach, im Voranschlag<br />

von Fr. 161 000.—, ein Kantonsbeitrag von 29"/»,<br />

und an die Fertigerstellung der Kleinteilerbergstraße Giswil,<br />

veranschlagt aus Fr. 1 500 000.—, ein ordentlicher Beitrag<br />

von 10°/», und ein außerordentlicher Beitrag von 5°/« zu<br />

gewähren.<br />

Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat die<br />

Alpfahrtsvorschriften für das Jahr <strong>1949</strong> genehmigt.<br />

Dem kantonalen Feuerwehrverband wird zur Gurchsührung<br />

eines Kaderkurses in den verschiedenen Gemeinden aus<br />

der kantonalen Feuerlöschkasse der erforderliche Kredit bewilligt.<br />

Antwort aus Bern zum Engelberger Verkehrs-<br />

Problem:<br />

Das Eidgenössische Post« und Eisenbahndepartement teilt<br />

mit Schreiben vom 5. März <strong>1949</strong>, als Antwort auf die gemeinsame<br />

Eingabe der beiden Regierungen von Ob- und Nidwalden,<br />

vom 25. November 1946, betreffend die Verkehrsverhältnisse<br />

im Engelbergertal mit, daß die Frage einer Sanierung<br />

erst dann weiter verfolgt werden könne, wenn die<br />

beteiligten Kantone und Gemeinden sich darüber grundsätzlich<br />

schlüssig geworden sind, ob der Verkehr weiterhin über die<br />

Schiene oder aber auf der Straße abgewickelt werden solle.<br />

Für den Fall, daß die Entscheidung zugunsten des Bahnverkehrs<br />

falle, sei vorerst noch abzuklären, in welche Form die<br />

kantonalen und kommunalen Beitragsleistung gekleidet werden<br />

sollen und allenfalls, welche Opfer den Gläubigern des<br />

bestehenden Obligationenanleihens zugemutet werden müssen.<br />

Sarnen. Bernina-Zickzack-Nähkurs im Hotel „Krone" in<br />

Sarnen. Dieser von Herrn Albert Steudler, Nähmaschinen-<br />

Mechaniker, Giswil, veranstaltete Kurs vereinigte 60 Teilnehmerinnen<br />

in zwei Abteilungen, je nachmittags und abends.<br />

Kursleiterin war Frl. Wettstein aus St. Gallen.<br />

Eine eingehende Prüfung der ausgestellten Arbeiten gibt<br />

uns einen Begriff von der so vielseitigen Verwendbarkeit der<br />

Bernina-Zickzack-Nähmaschine. Herzige Babywäsche, Kinderlätzchen,<br />

Schürzli, Hösli, bunte Röckli, Knabenblusli mit<br />

drolligen Tierfiguren, Teewärmer, Trikotsachen, praktische<br />

Hausschuhe, schön gearbeitete Tischdecken waren da zu sehen.<br />

Insbesondere als Spezialität darf hervorgehoben werden die<br />

vielseitige Verwendbarkeit für Trikotwäsche. Aus alten Wollfachen<br />

und Trikotwäsche, welche als unnütz in den Wollsack<br />

oder Flickkorb geworfen werden, können verblüffend originelle<br />

Kinderkleider und Wäsche verfertigt werden.<br />

Hundert verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Zickzack-Bernina<br />

sind absolut keine Uebertreibung. Der Beweis<br />

wurde hier anschaulich geleistet.<br />

Daß der Nähkurs gar nicht aus Luxus, sondern für die<br />

praktischen Bedürfnisse des Haushaltes zugeschnitten und von<br />

den Teilnehmerinnen, meistens Hausfrauen und Mütter, sehr<br />

geschätzt wurde, haben wir von den begeisterten Gesichtern ablesen<br />

können, die nur bedauerten, daß der Kurs so schnell zu<br />

Ende ging.<br />

(Eing.)<br />

Sarnen. Generalversammlung des Frauen- und Töchterkrankenoereins.<br />

(Eing.) Unter dem Vorsitz der Präsidentin,<br />

Frau Dillier-Wyrsch, fand am zweiten Fastensonntag, den<br />

13. März <strong>1949</strong>, im kleinen Metzgernsaal die 80. Generalversammlung<br />

des Frauen- und Töchterkrankenvereins Sarnen<br />

statt. Die auf die gleiche Abendstunde anberaumte Versammlung<br />

des Müttervereins hat H. H. Pfr. Marty in wohlwollender<br />

Weise auf den folgenden Sonntag verschoben, wofür auch<br />

an dieser Stelle herzlicher Dank ausgesprochen sei.<br />

In gewohnt schneider Art eröffnete die Präsidentin die<br />

Versammlung, die sich leider keines großen Besuches erfreuen<br />

konnte, waren doch nur zirka ein Fünftel der Mitglieder erschienen.<br />

Nach Begrüßung der Anwesenden und Berichtgabe<br />

über die Vereinstätigkeit im verflossenen Jahre bat die Präsidentin<br />

die Mitglieder, sie möchten den verstorbenen Vereins-<br />

Mitgliedern recht zahlreich die letzte Ehre erweisen, wie auch<br />

am Jahresgedächtnis, welches am Josefstag (19. März) in<br />

unserer Pfarrkirche gehalten wird, teilnehmen.<br />

Leider holte Schnitter Tod wieder zwei Ehren- und sechs<br />

Aktivmitglieder aus unserer Mitte, ihrer wurde mit kurzem<br />

Gebet ehrend gedacht.<br />

Auf Ende 1948 zählt unsere Kasse 337 Ehren- und<br />

Aktivmitglieder. Nach dem Verlesen des letztjährigen Protokolls<br />

von Frl. B. Fanger legte unsere Kassaverwalterin, Frau<br />

Hasner-Meyer, die exakt geführte Jahresrechnung ab. Protokoll<br />

und Jahresrechnung fanden einstimmige Genehmigung.<br />

Die im Austritt befindliche Kassaverwalterin Frau Hafner<br />

und die beiden Pflegerinnen, Frau Fanger-Jmfeld und Frau<br />

Rexer-Burch, konnten wieder für eine weitere Amtsdauer gewonnen<br />

werden.<br />

Nach dem geschäftlichen Teil überraschte uns Herr Abächerli<br />

mit einem Filmvortrag über die Schönheiten des Tessins,<br />

Trachtenfest von Unspnnnen und über unsere Schwanensamilie<br />

im Sarnersee. Nach der Verlosung der freiwillig gespendeten<br />

Gaben kam auch die Gemütlichkeit noch zu ihrem<br />

Recht. B. F.<br />

Kerns. (Mitg.) Der Einwohner- und Bürgergemeinderat<br />

Kerns haben beschlossen, keine Extra-Rechnungsgemeinde einzuberufen,<br />

sondern diese wird mit der Maigemeinbe verbunden,<br />

da dort nur wenige Geschäfte zur Behandlung kommen.<br />

Sächseln. (Korr.) Die vom Gemeinderat in bereits traditionell<br />

werdender Weife auf den Sonntagabend einberufene<br />

Vorversammlung zur Rechnungsgemeinde war recht gut<br />

Maler Sebastian Gifig<br />

1573—1649<br />

(Zum 300. Todestag am 24. März <strong>1949</strong>.)<br />

Sebastian Gisig war der Hauptvertreter dieser Unterwaldner<br />

Künstlerfamilie. In Obwalden sind noch<br />

einige Werke von ihm erhalten und zeugen von dem nicht<br />

geringen Können des ländlichen Meisters. Er hat für seinen<br />

Kreis und seine Welt Bedeutendes geleistet. Wohl ist Obwalden<br />

keine gesegnete Toscana und Sarnen nicht zu vergleichen<br />

mit dem Florenz der Renaissance, wo weltberühmte<br />

Künstler, gefördert von einem großartigen Mäzenatentum<br />

reicher Fürsten, beinahe unsterbliche Werke schufen. Aber es ist<br />

doch auch nicht so, daß bei uns nur die Käse und die Erdäpfel<br />

gut geraten. Bisweilen erwacht die Muse und geht durchs<br />

Tal, wenn auch immer in ländlichem Kleid und mit bäuerlichem<br />

Schritt.<br />

Sebastian Gisig wurde um 1573 in S t a n s geboren. Vielleicht<br />

war es der Streit mit der Nidwaldner Regierung, der<br />

ihn veranlaßte, sich um 1600 in Sarnen niederzulassen.<br />

Hier erfuhr er wohlwollende Förderung durch das damals<br />

aufstrebende Landammännergeschlecht der Jmseld, denen der<br />

Dienst beim französischen König den Reichtum vermehrt und<br />

die Uebernahme des Politischen Erbes der Heintzli und von<br />

Einwil das Selbstbewußtsein erheblich gestärkt hatte. Sie<br />

brachten ihr Glück durch Neu- und Umbauten stattlicher Häuser<br />

zum Ausdruck. Sebastian Gisig wurde ihr Hofmaler! So<br />

sind interessante Wandmalereien aus uns gekommen, mit denen<br />

der Beauftragte die großen Säle der herrschaftlichen Bauten<br />

auszuschmücken hatte. Solche Fresken finden sich im Haus an<br />

der Rüti (Rosengarten), im Steinhaus am Dorfplatz und vor<br />

allem im Haus am Grund. Den weiten Dachraum dieses Hauses<br />

malte Gisig 1607 zu einem Ahnensaal aus: Ahnenprobe<br />

der Besitzer, um einen Paradiesesbaum mit den Gestalten von<br />

Adam und Eva gruppiert; Porträtfiguren der Verwandten<br />

besucht. Herr Gemeindepräsident Paul von Flüe referierte<br />

über die Rechnungen und über alle Gemeindetraktanden, und<br />

in einem Hin und Her von Fragen und Antworten ließ sich<br />

noch mancher Punkt eingehender abklären. Die Gemeinde-<br />

Versammlung findet am nächsten Sonntag statt.<br />

Sächseln. (Eing.) Am Lehrerinnenseminar des Institutes<br />

Menzingen erwarb sich Fräulein Theres Lüthold mit bestem<br />

Erfolg das Diplom einer Primarlehrerin. Wir gratulieren<br />

Äer jungen Lehrerin und wünschen ihr Glück und Gottes<br />

Segen zu ihrer schönen, aber auch verantwortungsvollen Berussarbeit.<br />

Giswil. (Eing. Nächsten Sonntag wird im Hotel Krone<br />

Dr. P. Hugo Müller einen Bortrag halten, für die Bauern<br />

und Aelpler in Giswil. Es werden Bauernfragen behandelt,<br />

die in unserer Gegend sehr aktuell sind. H. H. Pater Hugo<br />

kennt unsere Giswiler Verhältnisse äußerst gut, da er ja mit<br />

uns stets in enger Verbindung steht, woraus wir stolz sein<br />

dürfen. Mit großem Interesse wollen wir diesen Vortrag besuchen,<br />

denn wir wissen, daß allen Vorträgen dieses bekannten<br />

Volksre-dners immer große Beachtung geschenkt wurde. Keiner<br />

versäume deshalb diese Gelegenheit!<br />

Engelberg. (Korr.) Vom 18. bis 20. Juni <strong>1949</strong> wird der<br />

Verband Schweizer Schreinermeister und Möbelsabrikanten<br />

seine 63. ordentliche Generalversammlung in Engelber abhalten.<br />

Engelberg. Zum Meinungsstreit der Lösung des Engelberger<br />

Verkehrsproblems erhalten wir aus Engelberg die<br />

folgende Einsendung, die aus Raumgründen längere Zeit zurückgelegt<br />

werden mußte:<br />

Sicherung von Bundesmillionen an die D. G. V.<br />

durch Nidwalden-Engelberg?<br />

Zu den Gegnern einer Verbindungsbahn Hergiswil-<br />

Stansstad gehört auch die D. G. V. Es ist dies ihr.gutes<br />

Recht, ist doch die Linie Luzern-Stansstad eine der bestfrequentierten<br />

des ganzen Netzes. Schon im Gutachten Grimm findet<br />

sich hinsichtlich der Verbindung Luzern-Nidwalden die Bemerkung<br />

vor: Man darf also ruhig behaupten: für die Schifffahrtsgesellschast<br />

ist Stansstad verkehrspolitisch und finanziell<br />

eine der wichtigsten Stationen.<br />

Daß man sich gegen die Entwertung dieser Linie, wie sie<br />

durch die Verbindungsbahn Hergiswil-Stansstad unzweiselhaft<br />

stattfände, zur Wehr setzt, ist natürlich. Weniger verständlich<br />

scheint uns die Auffassung zu sein, daß durch die<br />

Verbindungsbahn auch die Millionen, die der Bund an die<br />

D. G. V. ausgerichtet hat, verloren gehen würden. Dieser<br />

Auffassung, der man etwa in Kreisen der Dampsschisfrennde<br />

begegnet, muß folgendes entgegengehalten werden:<br />

Nicht der Bund allein, sondern in erster Linie Nidwalden-<br />

Engelberg subventionieren die D. G. V. und zwar durch die<br />

Bezahlung der überhöhten Tarife auf der Strecke Lnzern-<br />

Stansstad. Zur Erläuterung mögen aus dem vorerwähnten<br />

Gutachten Grimm einige besonders markante Stellen zitiert<br />

werden:<br />

„Erschwerend kommen die teuren und übersetzten Fahrpreise<br />

des Schiffsbetriebes dazu. Weil Stansstad auf den<br />

Zubringerdienst angewiesen ist, mit keiner direkten Bahn-<br />

Verbindung zusammenhängt, konnte sich die Schiffahrtsgesellschast<br />

eine Monopolstellung schaffen, die sie reichlich zum<br />

Schaden der Bahn auswertet."<br />

Nach der Darstellung einiger vergleichender Tarifsätze zwischen<br />

Thuner- und Brienzersee einerseits und dem Vierwaldstättersee<br />

anderseits (zum Beispiel der Tarifsatz Hin- und<br />

Rückfahrt Thunersee - 5,46 Rp. Per Tarifkilometer, gegenüber<br />

8,33 Rp. auf der Strecke Luzern-Stansstad) wird' die<br />

Schlußfolgerung gezogen:<br />

„Man darf billig fragen, ob es zweckmäßig und berechtigt<br />

sei, mit Rücksicht auf die einseitigen geschäftlichen Schiffsinteressen<br />

die höhern Interessen einer volkswirtschaftlich notwendigen<br />

Bahn, ohne die eine ganze Landschaft dem Zerfall<br />

entgegengehen müßte, preiszugeben. Freundeidgenössische Gesinnung<br />

hätte hier Gelegenheit zu glanzvoller Betätigung zumal<br />

ja auch Luzern Vorteile hat, wenn der Verkehr' mit<br />

Stansstad-Engelberg gehoben werden kann."<br />

Ferner lesen wir im genannten Gutachten noch- Es ist<br />

verständlich, wenn sich die Schiffsgefellschaft gegen "diesen<br />

der Familie; die Schlacht an der milvischen Brücke nach<br />

Raffael.- symbolische Darstellungen und an der Hol^>ecke ein"<br />

Auch* die Kirche nahm den Künstler im gleichen Jahrzehnt<br />

in Dienst Sächseln gab ihm den Auftrag, die 1600 vergrößerte<br />

Grabkapelle nut einem Leben Bruder Klausens aus-<br />

?umalen, Im Seligsprechungsprozeß von 1648 bezeugte Gisig.<br />

daß er die Miraculi ob dem Grab vor 40 Jahren gnial,<br />

babe". Leider überlebten diese Malereien, die uns heute an,<br />

meist«: interessierten, den Künstler kaum um ein halbes<br />

Jahrhundert. Sie fielen baulichen Veränderungen der Kapelle<br />

zum Opfer.<br />

1622 nahm Sebastian Gisig Urlaub und begab sich snr<br />

neun ^ahre nach Bern und Freiburg. Das Empfehlungsschreiben<br />

der besorgten Regierung — bezeichnend für die Zeit<br />

der katholischen Erneuerung m der Jnnerschweiz! - stellte<br />

ihm die Bedingung, „daß er z Z, wann er diechristliche Gehorsame<br />

(Osterpslicht) thun soll, sich leweilen wieder einstelle"<br />

Seit 1631 arbeitete er wieder in der Heimat und malte<br />

für die eben erbaute Katharinenkapelle zu Buntzlisfluo in<br />

Sächseln das Altarbild, zehn Darstellungen aus der Katharinenleaende<br />

(1830 von Balthasar Heymann plump übermalt)<br />

und an der Front des Lettners die mystische Vermählung der<br />

heiligen Katharina mit dem Jesuskind zwischen den Heiligen<br />

^akobus und Heinrich. Sebastians Sohn Franz Othmar hat<br />

diese Vermählung 30 Jahre später für die Wißerler Kapelle<br />

frei kopiert — Von der Hand Sebastian Gistgs stammen auch<br />

die Fresken an der Fassade der St. Antonikapelle in Kern8.<br />

Der Pinsel hatte den Künstler nicht reich gemacht. Der<br />

alternde allmählich erblindende Mann geriet in Not, aus der<br />

ihm die'Regierung mit einer Butterspende zu helfen suchte.<br />

Nachdem er fünfmal geheiratet hatte, starb der fleißige, lebenslustige<br />

und kunstliebende Mann am 24. März des Jahres<br />

1649. P- ^ A.<br />

Vorschlag wehrt (Reduktion der Taxen). Sie wird sich von<br />

ihrer Monopolstellung leiten lassen.<br />

Daß es nur dank dieser Motopolstellung möglich ist, stark<br />

übersetzte Taxen zu diktieren, liegt auf der Hand. Und daß<br />

diese überhöhten Taxen — also die Subventionen — von<br />

Nidwalden-Engelberg bezahlt werden müssen, ist ebenfalls<br />

^Wenn dagegen in der Botschaft des Bundesrates an die<br />

Bundesversammlung über die Ergänzung des Bundesgesetzes<br />

vom 6. April 1939 über die Hilfeleistung an private Eisenbahn-<br />

und Schiffahrtsunternehmungen (vom 25. Jan. <strong>1949</strong>)<br />

gesagt wird, daß die Verbindung mit direkten Schiffskursen<br />

der Lösung mit einer durchgehenden Bahnverbindung in bezug<br />

auf die Fahrpreise beinahe gleichwertig ist, so ist dies<br />

schon weniger verständlich. Es wäre schon interessant zu erfahren,<br />

wie oder durch wen diese Gleichwertigkeit ausgeklügelt<br />

wurde.<br />

Um von der unwürdigen finanziellen Knechtschaft befreit<br />

zu werden, gibt es nur ein Mittel: Bau der Verbindungsbahn<br />

Hergiswil-Stansstad. E. 38.<br />

Ein Kreuzzug des Gebetes<br />

Im Februar fand in der Albert-Hall zu London eine Katholikenversammlnng<br />

statt. 26 000 Personen wollten der Zusammenkunst<br />

für Kardinal Mindszenty beiwohnen, aber nur<br />

6000 Personen fanden Platz. Sämtliche Kirchen Großbritanniens<br />

find in der Nacht vor der Urteilsverkündung über den<br />

ungarischen Kardinal offengehalten worden, wo die Gläubigen<br />

dem Gebete oblagen. Auch bei uns in der Schweiz ist ein Gebetskreuzzug<br />

für die verfolgte Kirche in Ungarn, hinter dem<br />

Eisernen Vorhang und so weiter, im Gang. Aufrufe verfchiedener,<br />

zum Teil größerer katholischer Blätter taten ihre<br />

Wirkung: Tausende haben sich bereits ehrenwörtlich verpflichtet,<br />

jeden Tag fünf Vater nnser zu Ehren der hl. fünf Wunden<br />

Jesu im vorgenannten Sinne zu beten (mit ausgebreiteten<br />

Armen). Da wollen auch wir — ohne weiter Aufhebens<br />

zu machen — diese Ehrenpflicht auf uns nehmen und den<br />

Gebetskreuzzng mitmachen.<br />

Wir befinden uns da in guter Gesellschaft. Alle Gesellschastskreise<br />

des Landes beteiligen sich an diesem zeitgemäßen<br />

Kreuzzug. Alle, die guten Willens sind, mögen hier mittun!<br />

Wenn jemand gern ein anderes Gebet oder gutes Werk statt<br />

des genannten tun will, dann wohlan. Aber wichtig ist, daß<br />

wir jeden Tag etwas zusätzliches tun! Jetzt, wo die Kräfte<br />

der Unterwelt vermehrt am Werke sind, sollten auch die Kräfte<br />

des Guten verniehrt zur Geltung kommen. Im neuesten Rundschreiben<br />

des Papstes an sämtliche Bischöfe der Erde ist von<br />

höchster kirchlicher Stelle die Offensive des Gebetes nun eröffnet.<br />

An uns ist es, den Ruf unseres gemeinsamen Vaters<br />

nicht zu überhören! (—)<br />

zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider,<br />

I Küchenböden etc.<br />

C0<br />

&<br />

3<br />

t Cß


Ismen ist Artikels; nach ihm betrachten die Vertragspartner<br />

je en bewaffneten Angriff gegen einen oder mehrere der<br />

^<br />

a ? r Angriff gegen ihre Gesamtheit. Jedes Land<br />

verpflichtet sich, den oder die Angegriffenen zu unterstützen,<br />

wenn nötig mit Waffengewalt. Als bewaffneter Angriff wird<br />

jeder Ueberfall auf europäisches, kanadisches und nordafrika-<br />

"Nches Territorium sowie auf die nordatlantischen Inseln und<br />

aus Schiffe in diesen Gewässern betrachtet. Der Vertrag wird<br />

auf eine Dauer von 20 Jahren abgeschlossen; er kann nach zehn<br />

Jahren revidiert werden. Vorgesehen ist die Bildung eines<br />

„Rates der nordatlantischen Nationen".<br />

Die offiziellen und ebenso die P r e s s e k o ni m e n t a r e<br />

in sämtlichen westlichen Hauptstädten betreffend den Atlantik-<br />

Pakt weisen übereinstimmend die russischen Anschuldigungen<br />

einer „imperialistischen Jmpressionspolitik" zurück und inststieren<br />

auf dem rein defensiven Charakter der neuen Alllanz.<br />

Am deutlichsten hat unter allen'Kommentatoren vielleicht der<br />

kanadische Premierminister Saint-Laurent gesprochen,<br />

der erklärte, daß jeder Angreifer das Schicksal Hitlers und<br />

Mussolinis erleiden werde. Der Premier hat damit den Spieß<br />

der „antifaszistischen" Sowjetpropaganda umgekehrt. Er erläßt<br />

ausdrücklich eine „Warnung an jede agressive Nation vor der<br />

militärischen Ueberlegenheit der Demokratien".<br />

Schwede» bleibt fest<br />

Schweden hat zum zweiten Male binnen dreier Wochen auf<br />

diplomatischem Wege den Sowjetprotest wegen angeblicher<br />

Zurückhaltung von heimwehkranken „Sowjetbalten" abgelehnt.<br />

Die schwedische Note wiederholt, daß kein einziger<br />

baltischer Flüchtling, der sich auf schwedischem Boden aufhält,<br />

an der „Heimkehr" nach Rußland verhindert wird.<br />

... Finnland wankt<br />

Die neuerdings versteifte Haltung Schwedens gegenüber<br />

den Sowjets steht in erfreulichem Gegensatz zu dem schwankenden<br />

Kurs des finnischen Ministerpräsidenten F a g e r h o l m.<br />

Man erinnert sich, daß Fagerholm den Zorn des Kremls erweckte,<br />

weil er in einer sehr diplomatischen Rede einerseits die<br />

finnische Vertragstreue unterstrich, anderseits die finnischen<br />

Kommunisten scharf attackierte. Neuerdings scheint Fagerholm<br />

vor seinem eigenen Mnte Angst zu bekommen, da er sich jetzt<br />

bereit erklärt, den Kommunisten einige Ministersessel zu überlassen.<br />

Finnland schlägt also den Weg des geringsten Widerstandes<br />

ein. Ein sehr gefährlicher Weg!<br />

ParteilofiWeit und politische Verantwortung<br />

fi.Die Frage des Beitritts zu einer politischen Partei<br />

stürzt den jungen Bürger in der Regel in einen schweren innern<br />

Konflikt, aus dem er sich allzuoft in der Weise herauszieht,<br />

daß er sich zum Abseitsstehen entschließt. Im Hin- und<br />

Herwogen der Gefühle für Partei oder Parteilosigkeit mag<br />

ein jüngstes Zitat im „Rheintaler <strong>Volksfreund</strong>" hilfreich<br />

wirken. Es wird dort der Ausspruch eines Nationalrates beleuchtet,<br />

der in einer großen Konferenz erklärte: „Ich bin<br />

nicht deshalb bei meiner Partei, weil ich alle Maßnahmen<br />

dieser Partei billige, sondern weil sie mir die Möglichkeit<br />

bietet, meine eigene Meinung sachlich und am rechten Orte<br />

zu vertreten!" Der Wille zur Mitarbeit ist das Entscheidende.<br />

Jeder von uns trägt eine politische Verantwortung. Mit der<br />

Kritik ist es nicht getan; erst der, der sich selber exponiert, leistet<br />

für die Gemeinschaft den Beitrag, den er ihr schuldet.<br />

Kirchliches<br />

Werthenstein — Pilgersonntag (27. März). Am Sonntag<br />

nach dem Feste Maria-Verkündigung findet am vielbesuchten<br />

Marien-Heiligtum zu Werthenstein der erste diesjährige Pilgertag<br />

statt. Hl. Messen: 6.15, 7.00, 9.00 Uhr Amt mit Predigt.<br />

Beichtgelegenheit morgens von 5.30 Uhr an. Nachmittags<br />

2.45 Uhr besonderer Wallfahrtsgottesdienst mit Predigt<br />

Die Ostmark verboten<br />

Der kalte Krieg in Berlin erfährt eine neue Verschärfung.<br />

Am Sonntagabend haben die westlichen Stadtkommandanten<br />

den Umlauf der Ostmark in den Westsektoren verboten.<br />

Diese Maßnahme ist die logische Folge der russischen Weigerung,<br />

auf die rechtswidrige Blockade endlich zu verzichten.<br />

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und Segensandacht. Der Borteil der Sonntagsbtllette wird es ;<br />

sicher vielen ermöglichen, znr allzeit hilfsbereiten Gnaden- -<br />

mutter von Werthenstein zu wallen! Werthenstein ist in i<br />

Richtung Luzern-Bern die letzte Haltestelle vor Wolhusen. :<br />

(Sing.)<br />

Eidgenossenschaft<br />

Prof. Dr. Ernst Haster f<br />

In Ärlchberg am Zürichsee ist im Alter von 72 Jahren j<br />

der bekannte Strafrechtslehrer Prof. Dr. Ernst Hafter gestorben.<br />

Prof. Hafter, der in Zürich, Bern, Berlin und<br />

Stratzburg Rechtswissenschaft studierte, wurde schon mit 27<br />

Jahren Privatdozent für Strafrecht und Strafprozeßrecht an<br />

der Zürcher Universität. Während 32 Jahren wirkte er fodann<br />

als Ordinarius für Strafrecht und nach seinem Rücktritt<br />

im Jahre 1W2 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.<br />

Prof. Hafter, dem die Universität Genf den Ehrendoktor verlieh,<br />

ist der Verfasser eines grundlegenden Werkes über das<br />

schweizerische Strafrecht. Er hat sich als Schöpfer des 1928 in<br />

Kraft getretenen Militärstrafgesetzbuches und als einer der<br />

wichtigsten Autoren des schiveizerischen Strafgesetzbuches um<br />

den Ausbau der Strafgesetzgebung in der Schweiz in Vorbildlichem<br />

uird humanem Sinne höchst verdient gemacht. Während<br />

des ganzen letzten Krieges war er ausserdem als Präsident<br />

des eidgenössischen Militärkassationsgerichtes tätig gewesen.<br />

Schweizerische Himalaja-Expedition <strong>1949</strong><br />

(Mitg.) Die Vorarbeiten für die Schweizerische Himalaja-<br />

Expedition <strong>1949</strong> sind nunmehr abgeschlossen, und das Ex-<br />

Peditions-Gepäck befindet sich bereits seit einigen Wochen unterwegs<br />

nach Darjilling in Vorderindien. Der Schweiz. Stistung<br />

für Alpine Forschungen, die auch diesmal die Expedition<br />

organisiert und finanziert hat, ist dieser Tage die Einreisebewilligung<br />

in den Staat Sikkim zugegangen.<br />

Ausgangspunkt der anfangs April die Schweiz verlassenden<br />

Expedition ist Dajilling. Ziel der Forschungen ist das<br />

östliche Grenzgebiet von Nepal.<br />

Alfred Sutter, Münchwrlen (Expeditionsleiter), Frau<br />

Annelies Lohner, Grindelwald, Dr. Eduard Wyß-Dunan,<br />

Genf (Expeditionsarzt), RenS Dittert, Genf, sowie die beiden<br />

Bergführer aus Grindelwald, Adolf Rubi und Jakob Par<br />

gätzi, sind die Teilnehmer der Expedition.<br />

Rene Dittert ist dieser Tage auf dem Luftweg nach Darjilling<br />

verreist, wo er bis zum Eintreffen der andern Teilnehmer<br />

mit dem Anwerben der Träger 'beschäftigt ist.<br />

Kantone<br />

Zürich. Früh übt sich. Im vergangenen Monat kam ein<br />

in Deutschland'entwichener Anstaltszögling bei Ramsen illegal<br />

in die Schweiz. In Winterthur stahl er in einem Warenhaus<br />

zwei Portemonnaies mit zusammen 68 Fr. Inhalt,<br />

um dann nach Grindelwald zu reisen, wo er einen zweiten<br />

Gelddiebstahl verübte. Als der erst 13jährige Bursche Zürich<br />

passierte, wurde er jm Hauptbahnhof einer polizeilichen Kontrolle<br />

unterworfen und in Haft genommen.<br />

Bern. Der Vater des „Weißen Rößl" zieht aus. spk.<br />

Dr. Ralf Benatzki,der als Komponist des „Weißen Rößl" berühmt<br />

und reich geworden ist, hat sich entschlossen seine schöne<br />

Besitzung in Thun aufzugeben. Alle seine Kollektionen von<br />

Kunst- und Kulturgütern sollen durch eine Berner Kunstgalerie<br />

durch Versteigerung liquidiert werden. Darunter befinden<br />

sich das Original-Manuskript zum „Weißen Rößl" und<br />

— wie das „Oberländer Volksblatt" zu berichten weiß —<br />

600 Kriminalromane, die in Paketen zu 20 Bänden für je<br />

Fr. 25 angeboten werden.. ! Ralph Benatzki ist seinerzeit<br />

amerikanischer Staatsbürger gewordenzdie Preisgabe seines<br />

ständigen Schweizer Wohnsitzes erfolgt, weil ihn fein künstlerisches<br />

Schaffen anderweitig binde.<br />

Radio —<br />

Veromünster<br />

Mittwoch, 23. März.<br />

1215 Hans Notter singt. l2.40 Kinoorgel. 13.05 ^cuqc<br />

Dum-nt. 13.25 SMtaUW f 01 «°»<br />

Richard Wagner. 17.30 Für junge Mädchen. Der Freund,<br />

si-baitsbund 13 00 Cedric Dnmont: ^anzmufik. 20.10 Zykluz<br />

M e Hörerßemeinfchaften. 20.50 Orchester Toni Leutw'<br />

ler. 21.05 Der Falschmünzer. Komodie. 21.45 Unterhaltung<br />

auf zwei Klavieren.<br />

Donnerstag, 24. März.<br />

12 15 Solistische Kleinigkeiten. 12.40 Volkstümliche Musik<br />

mOO Der Bajazzo" von Leoncavallo. 13.30 Notiers un!><br />

vrobiers l? W Radiosextett. 18.00 Orchestrina Radios«<br />

18 30 Das musikalische ABC. 18.45 Nordische Einsamkeiten<br />

1900 Sonate von Schubert. 20.00 Cedric Dumonts Musikalbum.<br />

20.30 Nume-n-e Hegli, Hörspiel. 21.40 Serenade von<br />

Dohnanyi.<br />

Freitag, 25. März.<br />

13 25 Die halbe Stunde der Frau. 17.00 Wunschkonzert<br />

für die Kranken. 17.30 Jugendstunde 18.00 Musikmagazi»,<br />

18 50 Les Compagnons de la Chanson . 20.00 Musik vo«<br />

Johann Strauß. 20.15 Gegenwartsprobleme. 21.00 Lieder<br />

von Schubert. 21.25 Reiseeindrücke aus Portugal.<br />

Samstag, 2«. März.<br />

12 50 Alte Dancingbekanntschaften. 14.00 Deutschfryburaische<br />

Hörbilder. 14.30 Wunschkonzert für den Opernfreund.<br />

15.15 „Vu zwy Schaffräitene", Plauderei. 15.35 Jodellieder.<br />

10 00 Kulturgeschichte der Früchte. 16.30 Tanzmelodien aus<br />

dem Süden. 17.30 Das kulturelle Italien von heute. 17.5»<br />

Unterhaltung. 18.15 Staatsbürgerkunde. 18.40 Aus unserem<br />

Wirtschaftsleben. 20.00 Bunter Abend.<br />

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1./2. April.<br />

Katholiken, die es mit dem Inhalt des Kirchenjahres und mit<br />

der Bedeutung der Fastenzeit noch etwas ernster nehmen,<br />

kann man das nicht begreifen, am allerwenigsten vom erzieherischen<br />

Standpunkt aus.<br />

Aufruf zu Gunsten der Sammlung <strong>1949</strong><br />

der Schweizer Europahilse.<br />

Im Verlaufe des Monats März wird die Schweizer Europahilse<br />

die Sammlung für notleidende Kinder, Kranke und<br />

Alte im europäischen Ausland durchführen. Es wird wohl<br />

müßig sein, all das namenlose Elend schildern zu wollen, in<br />

welchem Millionen von Auslandkindern zwischen Wachstum<br />

und Siechtum ihr Leben fristen müssen. Sicher aber ist es angezeigt,<br />

daß wir den Aermsten dieser unschuldig Leidenden<br />

unser Herz und unsere Hand nicht verschließen. Wenn wir die<br />

Kinder unserer glücklichen Heimat geschützt und wohlgeborgen<br />

aufwachen sehen, soll das für uns Verpflichtung und Dankbarkeit<br />

sein,auch den Kindern im Ausland zu helfen, die sonst<br />

an Leib und Seele zugrunde gehen.<br />

Eh. Wagner, Nationalrat, Stans.<br />

Schweizer Europahilse<br />

Sammlung <strong>1949</strong><br />

Postcheckkonto Zürich VIII 322<br />

Zentralschweizerischer Sängerbund.<br />

Im aufstrebenden, sangesfrohen Lachen tagte Sonntag,<br />

den 20. März die Delegiertenversammlung des Zentralfchweizerischen<br />

Sängerbundes. Diesen Sommer können Einsiedeln<br />

und Kriens ihr WOjähriges Bestehen der Männerchöre seiern<br />

und wird Kriens am 3. Juli <strong>1949</strong> einen Zentralschweizerischen<br />

Sängertag veranstalten, zu welchem<br />

alle Vereine der nähern und weitern Umgebung eingeladen<br />

worden sind. Die ordentliche Traktandenliste wurde<br />

unter der straffen Leitung des Zentralpräsidenten Josef<br />

Stocker, Eham, rasch zur Abwicklung gebracht, umsomehr<br />

als die vorgesehene Statutenrevision zur Behandlung an<br />

einer außerordentlichen Versammlung verschoben wurde. Einstimmig<br />

wurden Vorstand, Musikkommission und Rechnungsrevisoren<br />

in ihrem Amte bestätigt. Der schönste Akt aber ist<br />

immer die Ehrung der neuernannten Sängerveteranen und<br />

konnten diesmal 14 Sänger aus zarter Hand die Veteranen-<br />

Medaille entgegennehmen. Noch sang man auf dem Rathausplatz,<br />

unter der rassigen Stabführung von Verbandsdirektor<br />

Jans, Altdorf, Lavaters „Heimwehland" und Suters „Unsere<br />

Berge" und versprach sich frohes Wiedersehen an der<br />

nächsten Tagung in Luzern, sowie an den bevorstehenden<br />

Sängertagen und kommenden schönen Festen. B.<br />

Schützt die Weidenkätzchen!<br />

In der „Schweizerischen Zeitschrift für Obst- und Weinbau"<br />

wird auf die große Bedeutung hingewiesen, welche Haseln<br />

, Weiden und Erlen als frühjährliche Nährpflanze für<br />

unsere Biene haben. Nichts reizt die Bienenvölker zu dieser<br />

Jahreszeit so sehr zu vermehrter Bruttätigkeit wie der Blütenstaub<br />

dieser Kätzchenträger. Wo sie reichlich vorhanden sind,<br />

ist eine rechtzeitige Entwicklung möglich, wo sie fehlen, bleiben<br />

die Bienevölker iin Frühjahr zurück. Die kräftige Entwicklung<br />

der Bienenvölker im Frühjahr ist nicht nur für die Honigernte<br />

bedeutsam. Die Folgen machen sich auch später bemerkbar,<br />

indem je nachdem die Blüten unserer Obstbäume besser<br />

oder weniger gut bestäubt werden. Es liegt deshalb in jedermanns<br />

Interesse, die Kätzchen zu schützen. Ganz abgesehen<br />

davon, daß die Natur nirgends schöner ist, als dort, wo man<br />

sie vor sinnlosem Abreißen der Pflanzen bewahrt.<br />

Sarnen. Vom Pfarramt Sarnen erging in den letzten<br />

Tagen die freundliche Einladung zur Teilnahme an den zwei<br />

folgenden B i l d u n g s w och e n. H. H. Pater Emmanuel<br />

Hofer wird in sechs Vorträgen in der Pfarrkirche und in<br />

der Turnhalle über Sinn und Wesen des Geschlechtlichen im<br />

Lichte Gottes sprechen. In diesem Kernproblem der Themastellung,<br />

über das der bestbekannte Referent des Schweizer!-<br />

sehen katholischen Erziehungsvereins in einfacher, sachlicher<br />

und doch überaus feiner und zurückhaltender Weise die Zu-<br />

Hörer zu fesseln weiß, liegt viel Weh und Elend, aber auch<br />

viel Freud und Segen unserer Familien verborgen. Die<br />

Vorträge verdienen einen großen Besuch.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Am vergangenen Montagabend<br />

sprach Maestro Haas-Triverio über Dürrers<br />

unvergleichliche und nach ihm nicht wieder erreichte Kunst.<br />

Mit seinem nächsten Vortrag am kommenden Montagabend<br />

im Kollegium wird Kunstmaler Josef Haas-Triverio seine<br />

feinsinnige Vortragsreihe über die Geschichte des Holzschnittes<br />

in Wort und Bild beschließen.<br />

Zum Abschluß des Wintersemesters wird noch Sonntag,<br />

den 3. April, nachmittags 4 Uhr, im Theatersaal des Kollegiums<br />

Anton Bruckner als Kirchenmusiker geehrt.<br />

Alpnach. (Korr.) Am Josefstag, den 19. März <strong>1949</strong>, versammelten<br />

sich die Mitglieder der Viehzuchtgenossenschaft Alpnach,<br />

im Gasthaus zum Schlüssel, zu ihrer ordentlichen Generalversammlung.<br />

Unter der vorzüglichen Leitung ihres<br />

Präsidenten, alt Kantonsrats-Präsident Jöhri Anton, nahmen<br />

die Geschäfte einen raschen Verlauf. Die Arbeit des Aktuars<br />

und des Kassiers wurden von der Versammlung genehmigt<br />

und- verdankt.<br />

Doch beim Geschäft Wahlen überraschte uns ein Blitz aus<br />

heiterm Himmel. Präsident I ö r i Anton, demissionierte und<br />

lehnte eine Wiederwahl mit aller Entschiedenheit ab. Trotz<br />

allem Ersuchen >var Jöri nicht mehr dazu zu bewegen, noch<br />

einmal zu kandidieren, was alle Genossenschafter fehr bedauerten.<br />

Als sein würdiger Nachfolger beliebte der Versammlung<br />

der Vorschlag auf Annen Josef, ivelcher einstimmig als<br />

Vorstandsmitglied und gleichzeitig zum Präside^en der<br />

V. Z. G. Alpnach gewählt wurde. Auch bei^ der^<br />

kommission kam es zu einer Verschiebung, t •<br />

Aeschi und Paul Gasser, Grunz, lehnten emc Siede 9<br />

Als Experte wurde neu gewählt Flück ^eo, Brunn<br />

anstelle der zwei Demissionäre gingen Heimann<br />

Wallimann Anton, Zuhn, aus der Wahl hervor^ Den DeMsionären<br />

von Atzigen und Gasser sei «"'dieser ( ^r<br />

Arbeit, die sie zum Nutzen der Genossenschaft leistete ,<br />

beste Dank ausgesprochen.<br />

e n t<br />

Ganz besonders aber hat es unser scheidende P r a11 d tu<br />

Jöri Anton verdient, daß wir in einigen Worten s<br />

Verdienste um die V. Z. G. Alpnach, an dieser Stelle gedenken.<br />

Hat er doch seit dem Jahre 1926 der Genossen chast uneigennützig<br />

gedient, zuerst als umsichtiger Experte und viele<br />

Jahre als Genossenschasts-Präsident, und dabei mitgeholfen<br />

das Genossenschaftsschiff über die Wellen zu steuern. H<br />

auch die Genossenschaft dann und wann Mangel an Finanzen,<br />

so fand man in ihm einen freigebigen Gottt. Unserem zurücktretenden<br />

Präsidenten danken wir Genossenschafter und hoffen,<br />

es möge ihm in seiner gewünschten Zurückgezogenheit noch<br />

ein sonniger Lebensabend beschieden sein.<br />

Giswil. (Korr.) Es liegt in der Liebe göttlichem Plane des<br />

Erdenwandels müde Menschen zu erlösen vom irdischen Weh.<br />

Wenn das hohe Alter einem Menschen nur Krankheit und<br />

Schmerz bedeutet, so wird um so inniger das Verlangen nach<br />

Gott. So durfte am 14. März das Mütterlein in Silberhaaren,<br />

Wwe Sophie Berchtold-Ambiel, Talacheri, ihr<br />

L2.Erdeniahr beschließen. Der Himmelslohn war bereit zur<br />

Vergeltung für soviel Liebe und Leid, das das treubesorgte<br />

Mütterlein empfunden, so abwechslungsreich in ihrem Leben.<br />

Der Herr sei ihr reicher Vergelter über den Sternen.<br />

Am 15. März, in der Morgenfrühe, legte sich Jüngling<br />

Alois Abächerli, Juch, zum Sterben hin, im hohen<br />

Alter von 84 Jahren. Reich erfüllt von langer, harter Arbeit<br />

und selbstloser Hingabe, neigte sich sein Leben. Er hat sein<br />

tägliches Brot ehrlich verdient im Schweiße seines Angesichts.<br />

Wie oft des Sonimers strebte er dem Felde zu, ehe das<br />

Morgenrot die Firne küßte. Der „Gsanger Wysi" blieb auch<br />

dem Herrgott seine Christenpflicht nicht schuldig. So wird ihn<br />

der Himmelsvater mit seiner Güte empfangen haben: „Weil<br />

du über weniges mir treu geblieben, will ich dich über vieles<br />

setzen "<br />

° Am gleichen Tage legte auch Vater Konstantin B e r ch -<br />

t o l d - Eberli, Ei, die Hände zum Amen des Lebens. Achtzig<br />

Jahre hat er überschritten. Was wir ihm nachrühmen, ist das<br />

einfache, bescheidene Wesen, Arbeitsfreude und Schollentreue.<br />

O, wie er die Berge liebte, wie mancher Sommer ihn als<br />

Aelpler grüßte! Im Reich der Alpenrosen fand er seinen<br />

Frieden, sein Bauernglück. Daheim hatte er eine große<br />

Familie, die ihm in den Sommertagen sein Heim und Feld<br />

treu bestellte. Nun rief ihn der Herr zu schönerem Aelplerglück.<br />

Unser liebevolles Andenken im Gebet sei ihm ein nie<br />

verwelkender Alpenrosenkranz auf sein Grab.<br />

Den Trauerfamilien allseits herzliche Teilnahme!<br />

Giswil. (Korr.) An der Frühjahrsgemeinde vom 13. März<br />

ist als Allmendvogt, Alois Enz, Ried, aus weitere vier Jahre<br />

gewählt worden. Alois Enz legt eine Amtszeit von 25 Jahren<br />

in dieser Verwaltung zurück. Diesen Anlaß möchte der Schreibende<br />

nicht vorübergehen lassen, ohne ihm den verdienten<br />

Dank auszusprechen, für feine in uneigennütziger Weise geleistete<br />

Arbeit. Glücklicherweise untersteht die Allmendverwaltung<br />

der bescheidenden Bestimmung der Kantonsverfassung,<br />

außer der Altersgrenze nicht. Während der Zeit von 25 Iahren<br />

hat Alois Enz viel erfahren. Daneben zwei Heimwesen zu<br />

besorgen, selber überall Hand ans Wert zu legen und zum<br />

Rechten zu sehen, verlangt schon viel Umsicht und Energie.<br />

Wir wünschen ihm weiterhin recht viel Glück und Ausdauer<br />

auf viele Jahre noch.<br />

Engelberg. Der Verwaltungsrat der Sparkasse<br />

E n g e l b e r g , die von Herrn Franz Notz umsichtig verwaltet<br />

wird, verschickt für das Jahr 1948 den 69. Geschäftsbericht.<br />

Das Geschäftsjahr schließt mit einem Reingewinn<br />

von Fr. 15193.24, dessen Verteilung der Verwaltungsrat<br />

wie folgt beantragt: Fr. 1800.— Vergabungen, Fr. 11 000.—<br />

Einlage in den Reservefonds, Fr. 2 393.24 Vortrag auf neue<br />

Rechnung.<br />

Ueber die Wirtschaftslage des Hochtales stellt der<br />

Bericht interessante Betrachtungen an:<br />

Der Landwirtschaft hat der Witterungsumschlag<br />

Ende Mai mit den gewaltigen Schneemassen in den Alpen<br />

und das noch zwei Monate anhaltende feuchte Wetter geradezu<br />

katastrophale Mindererträge bewirkt. Zur Durchwinterung<br />

des stark reduzierten Viehbestandes mußten in der Folge<br />

schätzungsweise 400 Tonnen Heu aus dem Flachland bezogen<br />

werden.<br />

Im Fremdenverkehr machte sich die unbesriedigende<br />

Devisenzuteilung für ausländische Gäste bemerkbar.<br />

Erfreulich ist dagegen die Feststellung, daß die Schweizergäste<br />

trotz der vielen Auslandreisen unserem Hochtale die<br />

Treue gehalten haben. Sie stehen denn auch nach Nationalität<br />

klassiert mit 16 112 Uebernachtungen im Winter (Vorjahr<br />

16 579) und 31 670 im Sommer (Vorjahr 31 735) an erster<br />

Stelle. Dazu kommen noch die vielen Gäste, die hier in Chalets<br />

und Privatwohnungen ihren Ferienaufenthalt verbringen.<br />

Die unbefriedigenden Zufahrtsverhältnisse<br />

nach Engelberg sind und bleiben weiterhin die Hauptsächlichsten<br />

Sorgen und Probleme unseres Kurortes. Von einer<br />

Verbesserung derselben, sei es Schiene oder Straße, oder beides<br />

zusammen, verspricht man sich einen erneuten und wesentlichen<br />

Aufschwung der Fremdenindustrie in unserem Hochtale<br />

Es fehlt nicht am initiativen Unternehmungsgeist, auch Projekte<br />

sind verschiedene vorhanden, aber die Schwierigkeiten<br />

finanzieller Natur sind derart groß, daß eine befriedigende<br />

Lösung in der nahen Zukunft nicht möglich zu sein scheint<br />

Der Weekend-Verkehr war sowohl im Winter, wie auch<br />

im Sommer sehr stark und ist eher noch im Steigen begriffen<br />

Die Ursache hiefür dürften vor allem unsere leistungsfähiqen<br />

Bergbahnen nach Gerschnialp, Trübsee und Jochpaß sein die<br />

denn auch sehr gute Frequenzziffern zu verzeichnen haben<br />

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß die Ausführung<br />

eines längst fälligen Projektes einer Transportbahn<br />

nach den sonnigen Hängen der Flühmatt, Brunn, und Ruckbubel<br />

sehr zu begrüßen wäre, wodurch die Anziehungskraft<br />

auf einen weiten Kreis von Gästen angestrebt werden könnt!,<br />

Zufolge Erstellung einer ganzen Anzahl von Ferien<br />

Chalets war die B a u t ä t i g k e i t sehr rege. Unsere Handwerker<br />

waren das ganze Jahr gut beschäftigt und hatten ihr^<br />

eits Mühe, geeignete Arbeitskräfte zu^ finden Weniger m<br />

st K den Ladengeschäften ergangen d.e durchwegs kleinere<br />

Um ätze zu verzeichnen haben. Die Ursache hierin liegt, wie<br />

bereits erwähnt, in der Devisen nappheit der ausländische<br />

Gäste denen für Wareneinkäufe im allgemeinen nur wenige<br />

Mittel mehr zur Verfügung standen. ^<br />

Aus dem Bericht des Schweizerischen<br />

Bauernverbandes fiif dos 3ö!)t 1948<br />

Der Jahresbericht des Schweizerischen Bauernverbandes<br />

pro 1948 stellt fest, daß das verflossene Jahr ein Jahr des<br />

Kampfes um die Gleichberechtigung mit andern Wirtschaft<br />

aruppen gewesen sei. Die Bemühungen zur Schaffung der<br />

Voraussetzungen für den weitern Ausbau der laudwirtschastlichen<br />

Selbsthilfemaßnahmen seien ans besonders steinigen<br />

Boden gefallen. Eine große Enttäuschung für die Landwirtschaft<br />

bildete die Verwerfung der Zuckervorlage. Damit fehle<br />

vorläufig die materielle und ideelle Voraussetzung zur Stabil!-<br />

sierung des Ackerbaues auf der Höhe von ungefähr 30!) M<br />

Hektaren. Wenn der Gefahr einer einseitigen Produktionsoriertterung<br />

der schweizerischen Landwirtschaft früh genug<br />

voroebeugt werden soll, so müssen die sich aufdrängenden Maßnahmen<br />

für eine Neugestaltung der schweizerischen Zuckerwirtschaft<br />

unverzüglich getroffen werden. Die Schaffung der Voraussetzungen<br />

zur Verdoppelung der gegenwärtigen Zuckerrübenanbaufläche<br />

müsse von der Laiidwirtschast als das<br />

äußerst zulässige Minimalprogramm angesehen werden.<br />

Ueber die Zinsgestaltung wird ausgeführt, daß sich der<br />

Bauernverband gezwungen gesehen habe, gegen die Tendenzen<br />

auf Erhöhung des Hypothekarzinsfußes Stellung zu nehmen.<br />

Eine Steigerung der Hypothekarzinse um ein Viertelprozent<br />

auf eine Schuldenlast von 5 Milliarden Franken macht für<br />

die Landwirtschaft 12,5 Millionen Franken pro Jahr aus.<br />

Die Preisbewegung bei den landwirtschaftlichen Produkten<br />

habe sich im vergangenen Jahr in engen Grenzen gehalten.<br />

Ein empfindlicher Abbau der Kartoffelpreise sei nicht zu verhindern<br />

gewesen, weil die inländische Produktion die Ausnahmefähigkeit<br />

des Marktes überstiegen habe und beim Export<br />

nur bescheidene Preise zur Anwendung kommen konnten.<br />

Schon heute könne festgestellt werden, daß auch im letzten Jahr<br />

die Produktionskosten stärker gestiegen seien als die Rohertrage.<br />

Die Kostenkrise, die sich seit Kriegsende in der Landwirtschaft<br />

bemerkbar mache, habe eine Verschärfung erfahren,<br />

die vorläufig noch nicht zum Stillstand gekommen sei. Die<br />

Zunahme der Produktionskosten beruhen namentlich auf der<br />

Erhöhung der Löhne für familienfremde Arbeitskräfte, der<br />

Steigerung der Baukosten und der Maschinen- und Gerätepreise.<br />

. Zusammenfassend bemerkt der Bericht, daß sich die Lage<br />

Uger schweizerischen Landwirtschaft im Jahre 1948 trotz verhältnismäßig<br />

guten Ernten offensichtlich verschlechtert habe.<br />

Ihre Unkosten seien gestiegen, während der Index der Prodnktenpreise<br />

auf gleicher Höhe stand wie im Vorjahr. Es<br />

kündige sich für die Landwirtschaft wieder eine Kostenkrise an,<br />

die in der Oeffnung der Preisschere zum Ausdruck komme. Die<br />

Hauptaufgabe der schweizerischen Agrarpolitik bestehe darin,<br />

das Sichweiteröffnen der Preisschere mit allen Mitteln der<br />

individuellen und der kollektiven Selbsthilfe und mit staatlicher<br />

Unterstützung zu verhindern.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Bärenjagd in der Bundesstadt, spk. Es wurde seinerzeit<br />

gemeldet, daß am 26. Februar im Steinhölzliwald in<br />

Bern ein entlaufener Waschbär mit behördlicher Bewilligung<br />

kurzerhand abgeschossen worden sei. Diese Meldung hat bei<br />

der Leserschaft einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen<br />

der sich in zahlreichen Briefen an Zeitungsredaktionen und<br />

Amtsstellen äußerte, ist es doch allgemein bekannt, daß der<br />

Waschbär ein harmloser Geselle ist, der sich leicht zähmen läßt.<br />

Wie wir seither bei der kantonalen Forstdirektion ersahren<br />

haben, handelte es sich denn auch in diesem Falle um ein<br />

völlig gezähmtes, in Worb aus einem privaten Tierpark eutlausenes<br />

Tier. Es wurde — nach der uns gegebenen Darstellung<br />

— an dem betreffenden Sonntag von einem Jäger<br />

gesichtet, der sogleich telephonisch die zuständige Amtsstelle<br />

um die Wschußbewilligung ersuchte. Da der verantwortliche<br />

Beamte sich in den Ferien befand, erfolgte eine Rückfrage an<br />

den Departementschef, der seinerseits durch eine Tagung in<br />

Anspruch genommen war und, anscheinend ohne genügende<br />

Ueberlegung und nicht im vollen Bewußtsein der Sachlage,<br />

die Abschußbewilligung erteilte. Dieses Todesurteil wurde<br />

von dem „Jäger" im Beisein eines Polizisten vollstreckt.<br />

_ Der Vorfall hat mit vollem Recht Aufsehen erregt, denn<br />

bei uns pflegt man sonst die Kreatur, sofern sie für die limgebung<br />

nicht gefährlich ist, zu schützen, auch wenn sie keinen<br />

direkten Nutzen einträgt. Die uns gegebene Schilderung<br />

I


Falles entschuldigt das Vorgehen nicht, erklärt es aber immerhin<br />

einigermaßen. Die betreffende Amtsstelle räumt übrigens<br />

nachträglich ein, daß das Tier vielleicht hätte gefangen<br />

werden können, oder daß man es jedenfalls hätte versuchen<br />

sollen. Damit sei die Sache für diesmal abgetan, der drollige<br />

kleine Kerl kann ja nicht mehr lebendig gemacht werden aber<br />

für ein andermal möge man gegenüber Gesuchen um 'solche<br />

außerordentliche Abschußbewilligungen skeptischer sein- das<br />

Jagdpatent in der Tasche beweist noch nicht, daß einer kein<br />

blinder Schlächter, sondern ein echter Waidmann mit Herz<br />

und Seele sei.<br />

Schwyz. Die Schlußprüfungen an der kant. land wirtschaftlichen<br />

Schule P f ä f f i k o n fanden in. weiten Kreisen reges<br />

Interesse. Es war eine Freude und ein Vergnügen den Prüflingen<br />

zuzuhören, die sich durchwegs über ein großes Wissen<br />

und solides Können auswiesen. Aus Obwalden waren es diesmal<br />

zwei Alpnacher, die die zwei Winterkurse mit bestem<br />

Erfolg abschlössen, Leo K ü n g, Hostet, und Theodul Peter,<br />

Wänzli. Ihnen unsere besten Gratulationswünsche.<br />

Beim Schlußakt konnte der um das Gedeihen der Schule<br />

so verdiente Direktor P. Wilhelm Meier zur größten Freude<br />

der Versammelten Herrn Bundesrat Philipp Etter, den Gnädigen<br />

Herrn Abt Dr. Benno Gut und den Schweizerischen<br />

Bauernsekretär nebst weitern Prominenten aus Regiernngskreisen<br />

begrüßen. Bundesrat Etter gab als Freund des<br />

Bauernstandes den Bauernsöhnen einige Worte über die Notwendigkeit<br />

einer soliden bäuerlichen Berufsausbildung mit<br />

auf den Weg. Nicht bloß materielle Kräfte sollen für die Zukunst<br />

unserer Landwirtschaft maßgebend sein. Es gilt Sorge<br />

zu tragen zu alldem, was zu den heiligen Gütern des Landes<br />

gehört. Der Geist zur Treue, die Treue zum angestammten<br />

Glauben und zur Scholle müssen einen unverwelklichen Blütenkranz<br />

bilden.<br />

Aargau. En guter Wahltag. Die Resultate aus 10 von 11<br />

Bezirken der Neubestellung des Großen Rates für die Amtsdauer<br />

<strong>1949</strong>—53 lassen den Schluß zu, daß diese Wahlen im<br />

Aargau zu einer Stärkung der bürgerlichen Fraktion geführt<br />

haben. Die Partei der Arbeit muß den Kanton Aargau<br />

als verloren aufgeben. Ihre Stimmenzahlen sind sehr zusammengeschrumpst.<br />

Das eine Mandat im Bezirk Baden ging<br />

verloren. Auch der sozialistischen Partei gelang es nirgends<br />

Neuland zu gewinnen. Die katholisch- konservative Volkspartei<br />

machte schöne Fortschritte. Ohne Verluste gewinnt sie zu<br />

den bisherigen 43 Sitzen je ein Mandat in den Bezirken Ba<br />

den, Bremgarten und Brugg. Das staatserhaltende Bürgertum<br />

in seiner Gesamtheit darf mit dem Ergebnis des hart<br />

umstrittenen Wahlganges durchaus zufrieden sein.<br />

Großbrände.<br />

Genf. In den Werkstätten eines Genfer Bauunternehmens<br />

im Paquis-Quartier ist am Mittwoch morgens 3 Uhr ein<br />

Brand ausgebrochen, der, durch bedeutende Holzvorräte genährt<br />

und durch eine heftige Bise geschürt, auch ein benachhartes<br />

fünfstöckiges Miethaus ergriff. Die Insassen dieses Gebäudes,<br />

das gleichzeitig am Dach und im Erdgeschoß Feuer<br />

gefangen hatte,mußten von Feuerwehrleuten und Rettungs-<br />

Mannschaften, die mit Gasmasken versehen waren, gerettet<br />

werden. Die Brandursache ist bis zur Stunde noch nicht bekannt.<br />

Der angerichtete Schaden wird auf ungefähr 250 000<br />

Franken geschätzt. Ein großer Schaden von rund 100 000<br />

Franken ist wenige Stunden vorher durch einen Brand im<br />

westlichen Kantonsteil in Satigny entständen, wo ein Bauernhos<br />

eingeäschert wurde.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Zwei konservative Interpellationen zum landesverräterifchen<br />

Treiben der PdA.-Kommunisten.<br />

Die katholisch-konservative Fraktion der Bundesversammlung<br />

hat gleich zu Sessionsbeginn in erfreulich entschiedener<br />

und scharfer Weise Stellung genommen gegen das landesverräterische<br />

Treiben der PdA.-Kommunisten und ihrer Genugtuung<br />

darüber Ausdruck gegeben, daß das Schweizervolk<br />

mit dem Stimmzettel bereits die Liquidation dieser Partei<br />

des Auslandes in Angriff genommen hat.<br />

Die Fraktion ist aber auch gewillt, auf parlamentarischem<br />

Boden die rechtlichen und notwendigen Maßnahmen durchzusetzen,<br />

die sich heute aufdrängen. In jedem der beiden Räte<br />

find deshalb am ersten Tage der Session Interpellationen<br />

eingereicht worden, die die Uebernahme der Landesverrats-<br />

Parole der Kominform durch die PdA.-Kammunisten in der<br />

Schweiz feststellen und dem Bundesrat verschiedene Fragen<br />

stellen. „Was gedenkt der Bundesrat zu tun, um den Kvnsequnzm,<br />

die sich aus der Haltung der PdA. ergeben, im Interesse<br />

unserer militärischen und geistigen Landesverteidigung<br />

rechtzeitig zu steuern?" — frägt der Luzerner Konservative<br />

Dr. Zuft im Ständerat. Der' konservative Jurasser<br />

Gressot aber stellt im Nationalrat die Frage: „Wie gedenkt<br />

der Bundesrat das Land und seine Einrichtungen gegen die<br />

Umtriebe und Sabotagetätigkeit der 5. Kolonne zu schützen?"<br />

Weltgeschehen<br />

Mutige Abspränge von Gottwald!<br />

Aus Prag wird uns geschrieben: Die Usurpationsregierung<br />

®ottwalds muß sich weitgehend ohne zünftige Diplomaten<br />

behelfen. Die Abspränge waren und sind viel zahlreicher, als<br />

le bekannt wurde. Von der Vertretung in der Schweiz ist sozusagen<br />

nichts übrig geblieben: sofort nach dem Staatsstreich<br />

toten zurück: der Gesandte in Bern, der Generalkonsul in<br />

Zürich, sämtliche Legationsräte und Sekretäre und Attaches<br />

v«r Gesandtschaft in Bern bis aus einen, der nicht konnte,<br />

weil er Frau und Kind noch in Prag hat — von zwölf höhern<br />

Beamten blieb nur einer! Alle diese Männer brachten<br />

ihrer Gesinnungstreue das Opfer der Existenz. Die Zahl der<br />

zurückgetretenen Diplomaten und Konsnlarbeamten in allen<br />

Wchstaaten geht in die vielen Hunderte. Besonders bemerkens-<br />

^°ert aber sind die Abspränge in den überigen Satellitenstaaten.<br />

Natürlich ist es für einen tschechoslovakischen Gesandten<br />

»der Legationsrat in Warschau oder Budapest oder Bu-<br />

'arest ungemein viel schwerer, abzuspringen als in den Weststaaten.<br />

Noch viel schwieriger ist es für die kleinen Konfular-<br />

Beamten, da sie ja von der Regierung Gottwald sofort reklannert<br />

werden können. Trotzdem sind fast alle diplomatischen<br />

Posten der Tschechoslowakei auch in den Satellitenstaaten<br />

verwaist zurückgelassen worden, soweit möglich wurde auch<br />

Beamten ^ ohne Diplomatencharakter Diplomatenpässe ausgestellt,<br />

mit denen sie sich „in die Ferien" nach Skandinavien<br />

oder nach Italien begeben konnten, oder in „offizieller Misston"<br />

den Weg nach dem rettenden Ausland fanden. Der Minister<br />

selbst zog dann zuletzt aus. Von der tschechoslowakischen<br />

Gesandtschaft in Warschau blieb kein Bein. Das nennt man<br />

wirklich Mut und Gesinnungstreue!<br />

Wenzel<br />

Eins treffende Antwort.<br />

Auf eine Dauer von drei Monaten hat der britische Innenminister<br />

alle politischen Umzüge in London verboten, nachdem<br />

siich im Osten Londons Schlägereien zwischen den An-<br />

Hängern des Fascistensührers Mosley und den Kommunisten<br />

ereignet hatten. Der Innenminister sagte es sei zu bedauern,<br />

daß zwei fremdländische Organisationen eine der traditionellen<br />

Methoden des Ausdruckes der öffentlichen Meinung,<br />

— nämlich die politische Demonstration — für die Mitbürger<br />

unerträglich machen. Aus die Frage eines kommunistischen<br />

Abgeordneten, ob England nicht 6 Jahre gegen den Fascismus<br />

gekämpft habe, antwortete der Innenminister zutreffend:<br />

„Ja, aber das Land kämpfte nicht 6 Jahre, um den Kommunismus<br />

einzuführen".<br />

Ein Wort, das man nicht gerne hört.<br />

Der amerikanische Kriegsminister Royall und der Generalstabschef<br />

Brandley forderten vor der Militärkommission des<br />

Senats die Annahme des langfristigen Militärprogramms.<br />

Verlangt wird die Erhöhung der Mannschaftsbestände aus<br />

870 000 Mann. Royall erklärte, daß der Krieg nicht unmittelbar<br />

bevorstehe, daß er jedoch möglich sei.<br />

Warum nicht auch Spanien?<br />

Der Beitritt Portugals zum Atlantikpakt scheint aus<br />

Schwierigkeiten zu stoßen, was sich aus der portugisischen<br />

Rücksichtnahme auf Spanien erklärt. Unverständlicher ist die<br />

Aeußerung eines Sprechers des französischen Außenministeriums,<br />

wonach ein Beitritt des derzeitigen spanischen Regimes<br />

nicht in Frage komme. Wohnt man eigentlich am Quai<br />

d'Orsay hinter dem Mond? Wie soll eine gemeinsame Abwehrfront<br />

gegen den Bolschewismus errichtet werden können,<br />

wenn man Realismus durch Ideologie ersetzt?<br />

Westberlin verstimmt.<br />

Die Westberliner Währungsreform hat bis jetzt keinen<br />

russischen Gegenmaßnahmen gerufen. Offenbar wollen die<br />

Sowjets zunächst einmal die Reaktion der Westberliner<br />

abwarten. Diese ist bis jetzt allerdings durchaus negativ. Die<br />

Westberliner sind verstimmt ob der außerordentlich kleinen<br />

Kopfquote (15 Mark), die ihnen zuteil wird, und sie empsinden<br />

es als ungerecht, daß die Hälfte der Löhne Pro März noch<br />

in entwerteter Ostmark ausbezahlt werden soll. Auch besürchtet<br />

man in Geschäftskreisen eine rigorose Deflation; daher der<br />

Ruf nach größeren D-Mark-Vorschüssen.<br />

Für die Hansfran<br />

Klösse aus rohen Kartoffeln.<br />

10 mittlere Kartoffeln werden geschält, gewaschen und<br />

seingerieben. Man preßt sie in einem sauberen Tuch aus, bis<br />

sie fast trocken sind, mischt 100 g Mehl darunter und gießt<br />

nach und nach eine Tasse kochende Milch bei. Es soll ein<br />

glatter, gebundener Teig entstehen. Würzen und eine Tasse<br />

leicht in Butter geröstete Brotwürfelchen beigeben. Man<br />

formt Klösse, gibt sie sorgfältig ins kochende Wasser und wartet,<br />

bis sie obenauf schwimmen (zirka 15 Minuten). Herausfischen,<br />

mit Butter reichlich abschmelzen. Mit Dörrobst-Kom-<br />

Pott ein gutes Nachtessen.<br />

Gefüllte Kartoffeln (falsche Pastetchen).<br />

Kartoffeln von gleicher Größe werden geschält, unten und<br />

oben etwas platt geschnitten. Man höhlt sie sorgfältig aus,<br />

kocht sie in drei Minuten in leichtem Salzwasser, fischt sie heraus<br />

und stellt sie in eine gefettete Auflaufform. Mit Hackbratenmasse<br />

füllen, mit Butterflöcklein bestreuen und im Ofen<br />

fertig backen.<br />

Kartosfelzünglein oder -ringe.<br />

Man bereitet einen guten Kartoffelstock, mischt etwas<br />

Pfeffer und Muskat bei und 1—2 Eier. Mit der Sterntülle<br />

dressiert man kleine Zünglein oder Ringe auf ein gefettetes<br />

Blech, bestreicht sie mit Eigelb und bäckt sie im heißen Ofen<br />

schön braun. Eignet sich besonders gut zum Garnieren von<br />

Fleisch- oder Gemüseplatten.<br />

Nadel, Faden, Fingergut ist das beste Frauengut!<br />

Vor zwei Jahren erschien im Verlag Emmentaler-Blatt<br />

AG. Langnau in E. unter obigem Titel ein Leitfaden für das<br />

Flicken im Haushalt. Er fand in Frauenkreise große Beachtung.<br />

Er faßte das Flicken und Aufarbeiten, wie es in jedem<br />

Haushalt vorkommt, in klarem Aufbau, in Wort und Bild zusammen<br />

und wurde so zum ausgezeichneten Ratgeber für<br />

Frauen, Töchter und Schülerinnen.<br />

Heute liegt die zweite, bedeutend erweiterte Ausgabe vor.<br />

Sie umfaßt, 'klar geordnet, auf 46 Textseiten die weiter ausgebauten<br />

Flickmethoden, das Umändern und Modernisieren<br />

von Kleidern, die Beschaffung der Aussteuer für die junge<br />

Braut, das schmückende Handarbeiten in Sticken und Häkeln,<br />

das Stricken und so weiter. Das Heft bietet eine Fülle von<br />

Anregungen — auch kleine Geschenkarbeiten für die Festtage<br />

sind nicht vergessen — und wird mit seinem reichen Inhalt<br />

überall Freude bereiten. Aeltere Sachen, die sich noch in Trnhen<br />

und Schränken vorfinden, können einem neuen nützlichen<br />

Dasein zugeführt werden.<br />

„Frauen-Fleiß".<br />

Schöne Handarbeiten finden Sie jederzeit in der Handarbeitszeitschrist<br />

„Frauen-Fleiß". In der neuesten Nummer<br />

ziert ein fröhlicher Knabe, bekleidet mit einem Kamelhaarmänteli<br />

das Titelbild. Bereits sind für Groß und Klein Frühlingskleider<br />

zu sehen, dabei wurden die kühlen Frühlingstage<br />

nicht vergessen. Und wie man das moderne Unterkleid zum<br />

„new look" anfertigen kann, ist ebenfalls gezeigt. Auch an die<br />

Passap-Strickerinnen ist gedacht, die schöne Anleitungen vorfinden.<br />

Ein beliebter Beitrag ist das „Mnskel-ABC im Küchenschrank",<br />

der gesundheitlich vorzüglich wirkt. Probenummern<br />

können beim Verlag Hans Albisser, Zürich, verlangt werden.<br />

Margrit ist entlassen<br />

Eine 17jährige Tochter, die bei einem Kaufmann als<br />

Dienstmädchen tätig war, erhält eines Tages die Nachricht,<br />

daß ihre Mutter erkrankt sei und mit 40 Grad Fiebern im<br />

Bett liege. Sie könne daher die drei Sindy.-, die zu Hause sind,<br />

nicht betreuen. Es sei unbedingt nötig, daß Margrit für einige<br />

Tage heimkomme.<br />

Der Hausherr bewilligte ihr diesen Urlaub und fügte hinzu:<br />

„Statt der vier oder fünf Tage können Sie gleich zwei<br />

Wochen daheim bleiben. Wir sind dann eher sicher, daß Sie<br />

keine Mikroben mitbringen."<br />

Nach einer halben Stunde fuhr das Mädchen nach Hause.<br />

Am nächsten Tage kam vom Prinzipal ein Schreiben, Margrit<br />

sei dann entlassen, respektive durch ein anderes Dienstmädchen<br />

ersetzt worden.<br />

Kaum richtig wiederhergestellt, fuhr die Mutter zum betreffenden<br />

Prinzipal, um für dieses abstoßende Verhalten eine<br />

Erklärung zu bekommen. Obgleich ein solches Gebahren keine<br />

Rechtfertigung finden kann, wagte es die Frau des betreffenden<br />

Kaufmanns, der kaum genesenen Mutter noch Vorwürfe<br />

machen. Im Laufe der Auseinandersetzung rief die Kaufmannsfran<br />

aus: „Jawohl, Margrit hätte bleiben müssen, um<br />

unser Geschirr zu waschen und die Wohnung zu reinigen —<br />

auch wenn Sie krank geworden sind. Ich bezahlte Margrit<br />

monatlich, und wenn man so angestellt ist, schuldet man seine<br />

ganze Zeit dem Prinzipal!"<br />

Wenn wir auch hoffen, daß dieses Beispiel von Tyrannei<br />

zu den Seltenheiten unserer Tage gehöre, so zeigt dieser Fall<br />

doch klar, daß das Regime der Unterdrückung immer noch<br />

lebendig ist, wenigstens bei jenen, welche da glauben, daß ihre<br />

Stellung als Prinzipale ihnen alle Ungerechtigkeiten und<br />

Mißbräuche gestatten.<br />

Die Autorität, welche die Macht des Geldes leider dem<br />

Menschen verleiht, hat ihre Grenzen. Sie darf sich nicht am<br />

menschlichen Leben und den Rechten der ihnen unterstellten<br />

Mitmenschen vergreifen. Der Geist, der die Arbeitsverträge<br />

schuf, läßt es nicht zu, daß jemand bis zur Verachtung des<br />

Menschenlebens andere ausnützt und ausbeutet! S. L.<br />

Radio — Beromünster<br />

Tag der Frauenwerke <strong>1949</strong>.<br />

Die bevorstehenden Sendungen durch das Radio zum<br />

„Tag der Frauenwerke <strong>1949</strong>":<br />

Sonntag, 27. März, 13.45 Uhr<br />

Stunde für das Land. „Der Tag der Frauenwerke" und<br />

das Land. Referat von Fräulein Hanni Pestalvzzi, Präsidentin<br />

des Schweiz. Landfrauenverbandes. Referat von Frau<br />

Dr. L. Beck-Meyenberg, Präsidentin des Schweiz. Katholischen<br />

Frauenbundes.<br />

Dienstag, 29. März, 19.40 Uhr<br />

Echo der Zeit mit Ansprachen von Frau Dr. G. Haemmerli-Schindler,<br />

Präsidentin des Bund Schweizerischer<br />

Frauenvereine, und Herrn Dr. A. Muggli. Reportage über<br />

die Züri-Guetzli-Bäckerei, u. a.<br />

Beromünster Programmvorschau<br />

sr. Kenner schöner Musik werden sich Dienstag, den 29.<br />

März <strong>1949</strong>, um 20.15 Uhr, auf die ab Tonband erfolgende<br />

Uebertragung des 5. Abonnementskonzertes des Konzert-<br />

Vereins St. Gallen einschalten; sie hören unter der Leitung<br />

von Alexander Krannhals und unter der solistischen Mit-<br />

Wirkung des bernischen Violisten Hans Heinz Schneeberger,<br />

Werke von Glinka, Dvorak und Brahms. „Warum Privatbahn-Hilfe?"<br />

So lautet der Titel einer Aussprache über die<br />

schwierige Lage unserer Privatbahnen. Die Diskussion ist Mitwoch,<br />

den 30. März <strong>1949</strong>, um 18.35 Uhr, zu vernehmen. Der<br />

„Pvlizischt Wäckerli", dieser gleichermaßen rauhbauzige, wie<br />

menschenfreundliche Hüter der öffentlichen Ordnung gewährt<br />

Freitag, den 1. April, um 20.10 Uhr, einmal mehr Einblick<br />

in sein wechselvolles Tätigkeitsgebiet. Das Studio Basel ist<br />

Samstag, den 2. April <strong>1949</strong> wieder einmal für Wochenend-<br />

Humor besorgt. „Der dritte Samstag" mit Beginn um 20.15<br />

Uhr ist reif.<br />

Sonntag, den 27. März<br />

9.45 K a t h o l is ch e Predigt. 11.00 Der Tor und der<br />

Tod, von Hugo von Hofmannsthal. 12.40 Die Komödianten,<br />

von Dimitri Kabalewsky. 13.00 C. Dumont. 13.30 Die<br />

Glückskette. 14.00 Volkstümliche Musik. 14.25 Tag der<br />

Frauenwerke und das Land. 14.40 Fortsetzung der volkstümlichen<br />

Musik. 15.00 Szenen aus dem Alltag der Bauernsamilie.<br />

15.30 Volkslied und Volkstanz in der Schweiz. 16.00<br />

Plattenwünsche der Tanzmusikfreunde. 18.00 Studioorchester.<br />

19.00 Luzern contra Basel. 20.00 Der eingebildete Kranke.<br />

Lustspiel. 21.20 Musik von Dittersdorf und Matthias Monn.<br />

Montag, den 28. März<br />

12.15 Musikalische Späße. 12.40 Studioorchester. 13.25<br />

Ergraut im Dienste der Jugend ... 13.40 Eine Schulklasse<br />

singt. 17.00 Schallplattenkonzert. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Zeitgeössische Klaviermusik. 18.30 E. Dumont. 19.00 Probleme<br />

des Lebens. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Eine amerikanische<br />

Tragödie. 21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Musik für<br />

Klarinette und Klavier. 21.45 Wochenrückblick für die Schweizer<br />

im Ausland.<br />

Dienstag, den 29. März<br />

12.15 Lothar Loeffler spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Robert Cadaseus spielt Klavier. 17.00 Schriftsteller Robert<br />

Crattet erzählt. 17.35 Jugendstunde. 18.05 Brunnenhofsextett.<br />

18.15 Filmpanorama. 18.40 Fortsetzung des Brunnen-<br />

Hofsextetts. 18.50 Von guten Manieren. 19.00 Musik aus<br />

neuen Filmen. 20.15 Abonnementskonzert des Konzertvereins<br />

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sie uns nicht bald wieder." Ein Urteil von<br />

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Grundlage aufgebaut ist. Wir geben uns nicht zufrieden,<br />

dem Schüler nur Unterricht in einer Anzahl<br />

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in der Praxis notwendigen Zusammenhang der<br />

verschiedenen Materien. Wenige, aber tüchtige und<br />

vielseitig ausgebildete Lehrkräfte sorgen für einh<br />

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Führung. Nur der Blick aufs Ganze, nur die<br />

individuelle Förderung ermöglichen es dem jung?n<br />

Menschen sich rasch in die vielgestaltige berufliche<br />

Materie einzuarbeiten. Unsere Schüler lernen mit<br />

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Gschwend und Fr. Ollendorff: Die Hochzeit des Figaro.<br />

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Sonntag, 27. März. 14.30—17 15 Uhr: Die keusche Susänne.<br />

20.15—23.00 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Montag, 28. März, 20.15—2315 Uhr: Zufolge starker<br />

Nachfrage nochmalige Wiederholung: Maria Verkündigung,<br />

von Paul Claudel, übersetzt von Hans Urs von<br />

Balthasar.<br />

Dienstag. 29. März, 20.15—23.30: Zum letztenmal Gastspiel<br />

August Gschwend und Fritz Ollendorff: Die Hochzeit<br />

des Figaro. Gastspielpreise: Fr. 2— bis Fr. 7.50.<br />

Mittwoch, 30. März, 20.15—23.00 Uhr: Das Käthchen von<br />

Hcilbronn.<br />

Freitag, 1. April. 2015—23.00 Uhr: Einmalige Wiederholung<br />

des Gastspiels Maria Becker und Maria Fein<br />

mit Ensemble in Frau Warrens Gewerbe. Komödie<br />

von G. B. Shaw. Gastspielpreise: Fr. 2.50 bis Fr. 8.50.<br />

Samstag. 2. April. 20.15—23.00 Uhr: Die Straußbuben.<br />

Singspiel in 3 Akten (11 Bildern) v. Hubert Marischka<br />

und Rudolf Weys. Musik von Joh. und Jof. Strauß.<br />

Sonntag, 3. April, 11—12 Uhr: Goethe - Gedenkfeier<br />

Goethe vor seinem dritten Jahrhundert. Referat: Prof<br />

Gottfried Bohnenblust. Lucia Corridori: Lieder von<br />

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Alls 31. März trete ich von der Leitung des Restaurants<br />

Flora zurück. Allen meinen Freunden und Gästen aber,<br />

die während meiner Wirkungszeit zusprachen, danke ich<br />

recht herzlich für ihre Treue, die mir half, dem Etablissemeut<br />

den bekannten und guten Ruf zu geben!<br />

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Sonntag: Seelensonntag. 4.IS Beichtgelegenheit. Aushilfe. Monatskommunion'für<br />

Mnnerapostolat, 7. Klasse, 4. und 5. Kurs Christenlehre und Sekundärschule. Hl. Messen<br />

5.00, fi.30, 7.30, 8.30 (Gedächtnis der Schützenbruderschaft für Ehemann Alfred Sigrist-Bvrer,<br />

zur „Krone") und 10.00. 10.45 Christenlehre 2. Gruppe. — 9.00 hl. Messe im Guber.<br />

13.00 Christenlehre 1. Gruppe. 17.30 Gebetswache.<br />

M o ntag : Stiftjahrzeit für Witwe Katharina Wolf-Wallimann.<br />

Schoried; zugleich Stiftjahrzeit der Frau Marie Theus-Durrer, Stad.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit der Geschwister Britschgi, Rose, Schoried.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit des Frz. Jmseld-Langensand und Familie, Meist.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Benjamin Langensand-Gnos, Zeißel. 15.00—18.00<br />

Beichtgelegenheit.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 7.10 Kommunionmesse für die Schulkinder.<br />

Samstag: Priestersamstag. Kommuniontag der Jungfrauenkongregation als Sühne<br />

für die verfolgte Kirche. 7.10 Kommunionmesse. — Jahrestag für Jgfr. Albertina Britschgi,<br />

Bitzi^ Schoried.<br />

Katholische Jnngmannschast. Sonntag Die angesagte Monatsversammlung für die<br />

lüngere Abteilung wird verschoben.<br />

Psarrei Giswil.<br />

, Pfarrkirche. Sonntag: 6.30 Frühmesse, 9.00 Amt, Gedächtnis der Aelpler für Theodor<br />

Riebli-Zumstein, Mühlibach, Opfer für Heizung und Bestuhlung der Pfarrkirche. Christenlehre<br />

für die großen Mädchen, Anbetungsstunden. 13.00 Christenlehre (auch im Kleinteil), Andacht<br />

zu den Fünf Wunden, Segen.<br />

Montag: Stiftjahrzeit für Witwe Katharina Wolf-Wallimann.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Witwe Josepha Enz-Ming.<br />

Mittwoch: Alte Stiftjahrzeit.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Johann Ming und Hedwig Hedwig Anderhalden.<br />

16.00 Beichte, 19.00 Hl. Stunde. . r ^ t t 0 stn , r<br />

Herz-Jesu-Freitag: 6.00 Beichte, 6.30 Kommumonmesse, Weihegebet, 8.00 hl.<br />

Messe, Herz-Jesu-Andacht und Segen. . ...<br />

Samstag: Priestersamstag, Kommunion zu Ehren des Unbesl. Herzens Maria, Ulte<br />

Stiftjahrzeit.<br />

Jungfrauen. Sonntag: 15.00 Kandidatinnenunterricht im Schulhaus.<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichtgel. 6.30 Frühmesse. 9.00 Amt und Predigt.<br />

Bettag mit Aussetzung. 13.00 Christenlehre, allgemeine Betstunde. 19.30 Gebetswache, Sühneandacht.<br />

M o n ta g : Stistmesse für A. Riebli und Marie Kathrmer, Rütibach.<br />

Drittorden. Sonntag: 13.30 Versammlung im Großteil.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6.15, 7.00 8.45 (Amt). Fortsetzung des Mündigen<br />

Gebetes. 16.00 Kreuzwegandacht und Segen. 17.30 Schlußvortrag für dte Madchen des letzten<br />

Kurses Christenlehre (Schulhaus). . ,,,, -<br />

Montag: 8.15 Dreißigster für Jüngling Franz Jmfeld, Badmattklausen.<br />

Dienstag: Jahrzeit für H. H. Pfarrhelfer Jmfeld.<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Melchior und Katharina H^^r-Zumstem.<br />

Donnerstaa - Beichtaeleaenheit 16.30—18.00. 19.30 Hl. Suhnestunde. ,<br />

Freitaa: Serl-^esu-Frei ta q . Hl. Wessen 6.15, 7.00 (Gememschasts-Kom-<br />

Mumon der Erst- und Zweitkommunikanten) und 8.00 Aussetzung, Amt und Segen, ^ahrzeit<br />

>ur Johann Ming und Frau Anna Marie Halter.<br />

Samstag: Jahrzeit für Josef Gasser-Jmfeld<br />

^Bürglen. Sonntag: 6.00 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre und<br />

, F r e i ^ :^)erz-Jesu-Freitag. 8.00 hl. Messe, Kommunion der Schulkinder, Sühneandacht<br />

und Segen. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

cv. Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: .A^'ert Lussl Kerns<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli ^ Cie.. Sarnen. Tel. (0 41) 8 60 33. Postcheck vu iuöo.<br />

b i o a l ö n e r<br />

( j i ^ f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 26. März <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 13<br />

Kampf gegen die Sünde - erste Wegstrecke zum Himmel<br />

^ie Fastenzeit ist der Frühling des Kirchenjahres. In Christi Reich beginnt es<br />

unter der Gnadensonne zu keimen, zu grünen und zu blühen. Im Urchristentum<br />

bereiteten sich die Katechumenen auf die Taufe am Karsamstag vor — darum in den<br />

Hastenmessen die vielen Anklänge an die Taufe. Neue Schosse wachsen am Baum der<br />

Kirche hervor; was alt ist, verschwindet oder kleidet sich in neues Leben durch die<br />

Osterbeicht. Wenn Christus an Ostern in neuem Leben aufersteht, soll auch die Kirche<br />

mit ihm in neuer Jugend und Schönheit erstrahlen.<br />

Der 4. Fastensonntag heißt Lastare — freue dich! Die verhaltene Freude auf<br />

Ostern bricht durch. Im altchristlichen Rom beschenkten und schmückten sich die Tauflinge<br />

mit den ersten Rosen. Laetare wurde das römische Rosenfest. Daher schenkt der<br />

Papst alljährlich am heutigen Tag einem hohen Würdenträger, den er ehren will, eine<br />

goldene Rose.<br />

Die Episteln der zwei nächsten Wochen weisen auf den leidenden Erlöser, besonders<br />

auf seine furchtbarsten Leiden, seine Seelenqualen, hin. Das muß uns<br />

Mahnung sein, es mit der Reinigung von der Sünde ernst zu nehmen. Die<br />

Sünde ist das einzige Hindernis der Seele auf dem Wege zu Gott. Bekehrung ist<br />

die innere Abkehr von der Todsünde und von der läßlichen Lieblingssünde, verbunden<br />

mit dem ernsten Streben, für die Sünden der Vergangenheit Buße zu tun<br />

und vorzubauen, daß sie sich in der Zukunft nicht wiederholen. Die Seelenstimmung<br />

des verlorenen Sohnes war die: in sich gehen, sein Unrecht bereuen und den Vorsatz<br />

fassen und ausführen, zum Vater zurückzukehren (Lk. 15,18). Abkehr von der Sünde<br />

und Hinkehr zu Gott kann plötzlich, durch ein besonderes inneres oder äußeres<br />

Erlebnis (Predigt, Lebensgefahr) erfolgen, sie kann aber auch der Abschluß einer<br />

längeren Krise (innere Unruhe), der Erfolg einer seelischen Reifung (Gebet, Seelenführung)<br />

sein. Immer aber geschieht die Bekehrung auf Grund des harmonischen<br />

Zusammenwirkens der göttlichen Gnade mit dem freien Willen des Menschen.<br />

Die Bekehrung des Todsünders besteht im Bruch mit der schweren Sünde (Magdalena,<br />

Augustin). Sie erfolgt oft stufenweise und wird manchmal durch Rücksälle<br />

unterbrochen, bis endlich der Wille unter dem Einfluß der Gnade sein Ziel festhält.<br />

Der Mensch in der Gnade wird gefährdet durch seine läßliche Lieblingssünde, die<br />

ihn auf dem Weg der Reinigung hindert, wie St. Theresia von Avila sagt: „Ich<br />

wäre sicher in die Hölle gekommen, wenn -ich nicht in der Jugend meine läßliche<br />

Lieblingssünde überwunden hätte." Wann schlug unsere Bekehrungsstunde? -+


Das sollte jede Mutter wissen,<br />

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über Kardinal Mindszenty 19 30 fiir bsL l L' frir Frauen und Jungfrauen: Vortrag<br />

^ Ewald ©tanV^^ÄZ er hr b J Un0männer in der Kirche: Predigt °°"<br />

Fliielt. Sonntag: 6.00 und 7Mannerapostvlatskommunion.<br />

> ams


Zarnen / Mittwoch, den 30. März 1&9<br />

79. Jahrgang — Rr. 25<br />

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Frühjahrssession der eidg. Räte.<br />

Der Nationalrat hat in der ersten Sessionswoche zunächst<br />

drei Militärvorlagen durch Zustimmung verabschiedet. Die<br />

abgeänderte Militärorganisation fand die Zustimmung des<br />

Nationalrates gemäß den Anträgen der Kommision dh. in<br />

wesentlich veränderter Form, als sie das Militärdepartement<br />

ursprünglich plante. Der Geist, der aus der ominösen Bestimmung:<br />

„Der General ist dem Bundesrat unterstellt" sprach,<br />

ist aus 'der Vorlage gebannt worden. Es darf festgehalten<br />

werden, daß die Militärkommision der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei als erste gegen die ganz unmöglichen<br />

Anträge des Militärdepartementes sich zur Wehr gesetzt hat<br />

und nun auch in den wesentlichen Punkten dnrchgodrnngen<br />

ist. Der Chef des Militärdepartementes hat einer Niederlage<br />

nur dadurch ausweichen können, daß er seine ursprünglichen<br />

Anträge als „mißverständlich" und „Fehler" ausgab und<br />

sich nun ebenfalls auf den Boden der Kommissionsanträge<br />

stellte. In zweiter Linie hat der Nationalrat einen Kredit<br />

von 13,7 Millionen sür die Erstellung'von Hallen und Reparaturwerkstätten<br />

für Motorfahrzeuge der Armee bewilligt.<br />

Schließlich stimmte der Nationalrat dem Antrag zu, 108 Millionen<br />

für die Anschaffung von weiteren 100 Vampire-<br />

Kampfflugzeugen bereitzustellen. Bezeichnenderweise stellten<br />

hier die PdA.-Kommunisten den Nichteintretensantrag. Sie<br />

blieben aber mit ihren 6 Stimmen allein.<br />

Abrechnung mit den Landesverrätern im Nationalrat.<br />

Am Freitag begründete im Nationalrat der katholische<br />

konservative Berner Gressot seine Interpellation betr. die landesverräterischen<br />

Erklärungen von Leon Nicole. Klar und<br />

ruhig, aber bestimmt, nahm Nationalrat Gressot gegen das<br />

landesverräterische Treiben der Nicole und Konsorten Stellung.<br />

Das Schweizervolk sei entrüstet und beunruhigt. Wie<br />

in allen Ländern die Kommunisten, zur 5. Kolonne gehören,<br />

so bilde die Partei der Arbeit auch in der Schweiz die neue<br />

5. Kolonne. Der Feind im Rücken sei besonders für unsere<br />

Wehrmänner unerträglich. Leider lebt die Zeit der Quislinge<br />

wieder mehr auf. Redner verlangte nicht das Verbot der PdA.,<br />

denn man wolle diese Leute nicht zu Märtyrern stempeln.<br />

Das Land müße aber gegen die landesverräterischen Umtriebe<br />

und' gegen die Sabotagetätigkeit der 5. Kolonne geschützt<br />

werden. Schon allein die Tatsache, daß die Kommunistenführer<br />

aller Länder das Verräterlied von Thorez nachgesungen<br />

habe, beweise, daß diese Leute nur nach der Geige<br />

Moskaus tanzen. Mit den Landesverrätern müße aber Schluß<br />

gemacht werden.<br />

Bundesrat von Steiger beantwortete die Interpellation.<br />

Er führte u. a. aus: Wenn es sich heute auch nicht um ein<br />

Strafurteil handeln kann, so muß dafür die moralische Verurteilung<br />

um so deutlicher sein. Es ist so wie geschrieben<br />

wurde: wenn es ernst gälte, hätte die schweizerische Armee<br />

den Feind im Rücken, sofern nicht im richtigen Augenblick<br />

gehandelt wird. Wenn der Bundesrat zur Zeit auch keine<br />

Strafverfolgung gegen Nicole beschlossen hat, so will das nicht<br />

'heißen, daß die Organe des Bundes, der Kantone und der<br />

Gemeinden untätig sein sollen. Ihre Aufgabe ist es, mit größter<br />

Aufmerksamkeit darüber zu wachen, ob und inwieweit<br />

Querverbindungen zum Ausland bestehen oder angeknüpft<br />

werden, um die innere und äußere Sicherheit der Schweiz<br />

zu gefährden. Die Behörde haben zu handeln, aber nicht die<br />

Pflicht über alles zu reden, was sie hi. Erfüllung so ernster<br />

Vom Vüchertisch<br />

Besinnliche Literatur zur Fastenzeit.<br />

Kardinal Mindszenty, Dokument und flammender Protest.<br />

NZN-Verlag erschien dieser Tage ein schmales aber inhaltsreiches<br />

Bändchen, das zu billigem Preis in wenigen Tagm<br />

bereits in vielen tausend Exemplaren ins Volk gegangen<br />

ist. Es schildert den Fall des Kardinal Mindszenty, Fürst-<br />

Primas von Ungarn, auf Grund authentischer Dokumente,<br />

faßt das Leben des Kardinals, sein Wirken im Dienste des<br />

Kolkes und seines Landes in eigene knappe, anschauliche Kapitel<br />

und bringt Zeugnisse aus der Kampfzeit als Bischof von<br />

^eszprem gegen die ungarischen Pseilkreuzler und gegen den<br />

Naziterror. Sein Protest gegen die illegalen Machthaber Ungarns<br />

brachte ihn im Jahre 1944 in den Kerker. Die Broschüre<br />

enthält den Wortlaut dieses Protestes, den Bischof<br />

•v5_°f e f Mindszenty am 31. Oktober 1944 an die damalige Re-<br />

Äierung richtete; er ist ein herrliches Dokument gegen den<br />

Wahnsinn zweckloser Zerstörungen und für ein freies Ungarn:<br />

»Wir Bischöfe leben mit der Nation in unzertrennlicher<br />

Aicksalsgemeinschast und wir wollen auch weiterhin so leben,<br />

«ir sind von Gott, vom hl. Stephan und vom herrschenden<br />

"echt der versloßenen tausend Jahre als Faktoren der Gelchgebung<br />

und Landessührnng eingesetzt."<br />

9<br />

Ausgaben aller tun. Die Behörden sind auf dem Posten und<br />

wachen. — Es kann sich heute nicht darum handeln, die seit<br />

1. Januar 194g in Krast stehenden Staatsschutzbestimmungen<br />

neuerdings zu revidieren. Worauf wir nicht verzichten könneu,<br />

ist die Möglichkeit, diese Gesetze auch wirksam anzuwenden<br />

Deshalb kann von einem Abbau des Personals der Bundesanwaltschast<br />

keine Rede sein, eher verlangt der Ernst der<br />

Zeit eine Verstärkung dieser Mittel. Wenn wir aus dem bundesrätlichen<br />

Bericht über die gegen schweizerische Nationalsozialisten<br />

durchgeführten Landesverratsprozesse etwas lernen<br />

können, dann ist es die Einsicht, daß das scheinbar unmöglichste<br />

zur Unterhölung möglich wird, wenn es an der nötigen<br />

Wachsamkeit fehlt. Was sich während des 2. Weltkrieges<br />

ereignet hat, könnte sich unter andern Voraussetzungen wiederholen.<br />

Aufgabe der Behörde ist es alles zu tun, was in<br />

ihrer Macht liegt, um solche Wiederholungen zu verhindern.<br />

Armee, Bund, Kantone und Gemeinden, ja, das ganze Volk,<br />

müssen hier zusammenstehen und zusammenwirken. Auslandhörige<br />

gehören nicht auf verantwortungsvolle Posten. In der<br />

Armee, in der Verwaltug, an den hohen Schulen und beim<br />

Radio ist politische Sauberkeit allererstes Gebot. Der Bundesrat<br />

wird alles tun um den Geist des Widerstandes zu stärken<br />

und allfällige Aufforderungen, wie sie Nicole unterstützt, mit<br />

schärfster Abwehr begegnen.<br />

Nach Bundesrat von Steiger ergriff Nicole das Wort<br />

zu einer kläglichen Verteidigung seines Landesverräterstandpunktes.<br />

Dann rechnete der Berner Nationalrat Dr. Feldmann<br />

(BGB-) in einem staatsmännischen Votum mit Nicole und<br />

seinen Trabanten ab. Er führte u. a. aus: Nicole der Präsident<br />

der Partei der Arbeit der Schweiz, hat die Landesverratsparole<br />

von Thorez nicht nur ohne Vorbehalt, sondern<br />

mit Begeisterung aufgenommen und erklärt, diese Parole sei<br />

auch für die Schweiz anzuwenden. Die PdA. ist in Tat und<br />

Wahrheit eine politische Agentur einer fremden Macht, die<br />

geslißentlich die Geschäfte des Auslandes besorgt. Weil die<br />

PdA. in der Schweiz auf legalem Weg nicht zum Ziele<br />

kommt, versucht sie es damit daß man die schweizerische Aussenpolitik<br />

und die militärische Widerstandskraft untergräbt.<br />

Nicole hat als Nationalrat ein Gelübde abgelegt. Stellen wir<br />

diesem Gelübde die Handlungen gegenüber: Nicole tut in<br />

allen Teilen gerade das Gegenteil dessen, was er gelobt hat.<br />

Der Landesverrat ist von Nicole angekündigt und man hat<br />

damit zu rechnen, daß dieser Vorsatz in die kriminelle Tat<br />

umgesetzt wird. Der Feind ist erkannt? man muß ihn aber auch<br />

entsprechend behandeln.<br />

Nach kurzer Diskussion fand die gründliche Abrechnung<br />

mit diesen Landesverrätern ihren Abschluß. Nicole ist gerichtet!<br />

Der Ständsrat lehnt die direkte Bundessteuer wieder ab.<br />

In der ersten Sessionswoche beschäftigte sich der Ständerat<br />

mit der Neuordnung des Finanzhaushaltes des Bundes,<br />

der sogen. Bundesfinanzreform. In der Hauptfrage um die<br />

direkte Bundessteuer tauchte ein Vermittlungsvorschlag Flükkiger,<br />

St. Gallen, auf, welcher für diesö Steuer die Mitwirkung<br />

der eidg. Steuerverwaltung ausschalten wollte, um daraus<br />

eine Art von Kontingenten zu machen, und den Steuerertrag<br />

ausschließlich sür die Tilgung der Kriegsschuld zu reservieren.<br />

In der Diskussion wurde dieser Antrag aber von<br />

verschiedenen Rednern abgelehnt und die kantonale Steuereinschätzung<br />

weiterhin als ungenügend verdächtigt, als ob<br />

Die damaligen Herrscher glaubten neue tausend Jahre<br />

angebrochen: sie sind vom Sturm hinweggefegt. Und wieder<br />

ist der gleiche Joses Mindszenty, heute zur Kardinalwürde erhoben,<br />

Freund der Armen und leuchtender Freiheitskämpser,<br />

der Gefangene einer auslandhörigen Regierung. Im Kampf<br />

Mindszentys für sein Land und Volk, und für die Bewahrung<br />

der Institutionen und Rechte der Kirche, der den Kernpunkt<br />

feines Wirkens bildet, ist ein neues Kapitel aufgeschlagen;<br />

noch unerbittlicher und grausamer wütet der alte Terror, nur<br />

die Herren haben gewechselt und statt des Schattens von Berlin<br />

fällt heute jener Moskaus auf die überfüllten Kerkerzellen<br />

Ungarns. Die Broschüre „Kardinal Mindszenty" ist glänzend<br />

dokumentiert und verrät in ihren Schilderungen über die<br />

gegenwärtigen Verhältnisse Ungarns und über die Taktik<br />

und Absichten der sowjetkommunistischen Strohmänner Moskaus<br />

in seiner Regierung den ausgezeichneten Kenner, der<br />

aus eigenem Miterleben zu schildern vermag und dem eine<br />

Fülle neuen dokumentarischen Materials zur Verfügung steht,<br />

dessen wichtigste Zeugnisse über den Schulkampf, über die<br />

Unterdrückung der Caritas und über alle Phasen des Kulturkampfes<br />

wiedergegeben sind. Spannend und erschütternd<br />

ließt sich gerade in diesen Tagen, wo der von einer unmenschlichen<br />

und teuflischen Untersuchungsmethode gemarterte<br />

Kardinal vor seine Schergen zu treten hat, die Ge-<br />

Cass<br />

das fragen<br />

Lieb Seelchen, laß das Fragen sein:<br />

Was wird der Frühling bringen?<br />

Lichtgrünes Gras, Waldmeisterlein<br />

Und Veilchen vor allen Dingen.<br />

Auch Herzeleid und Frauenhuld<br />

Gedeiht in diesen Tagen,<br />

Ein bißchen Glück, ein bißchen Schuld!<br />

— Lieb Seelchen, laß das Fragen!<br />

Hans von Hopfen 1383.<br />

die Kantone nicht auch möglichst hohe Steuereinnahmen snchen<br />

würden. Bundespräsident Nobs verwies auf die kommende<br />

Zeitnot, um vor Jahresende noch die nötige Neuordnung<br />

zu verwirklichen. Der Departementsches verwies<br />

auch auf die vielen neuen Staatsaufgaben wie Privatbahn-<br />

Hilfe, Familienschutz, Erhöhungen der Leistungen der AHB.,<br />

Ausführung der Wirtschaftsartikel. In der Abstimmung<br />

wurde zuerst der Antrag Flückiger dem Beschlusse des Nationalrates<br />

vorgezogen<br />

in der Hauptabstimmung wurde die direkte Bundessteuer<br />

wieder entschieden abgelehnt und zwar mit 27<br />

gegen 14 Stimmen.<br />

Der Benzinzollanteil der Kantone wurde dann mit 33<br />

gegen 5 Stimmen auf die Hälfte festgesetzt, damit die Kantone<br />

nicht um eine Subvention betteln müssen, da doch sie<br />

den Ausbau und Unterhalt der Autostraßen besorgen müssen.<br />

Ziehmlich viel Zeit beanspruchte auch die Diskussion über die<br />

Warenumsatzsteuer. Verschiedene Minderheitsanträge betrefsend<br />

die Befristung der Umsatzsteuer, den Steueransatz, die<br />

Getränke- und Luxussteuer werden abgelehnt und die Umsatzsteuer<br />

beschränkt auf: „Umsätze auf Lieferungen und Leistungen.<br />

Die Umsätze der notwendigen Lebensmittel sind von<br />

der Besteuerung auszunehmen." Mit 27 gegen 10 Stimmen<br />

wurde die Fassung angenommen. Abgelehnt wurde ein Sonderartikel<br />

betr. die Uebergangslösung. Dafür wurde der Bundesrat<br />

eingeladen, der Bundesversammlung rechtzeitig Bericht<br />

und Antrag vorzulegen, wonach das geltende Finanznotrecht<br />

nach <strong>1949</strong> bis zum Inkrafttreten der Bundesgesetzgebung<br />

zur Ausführung der neuen Verfassungsartikel in<br />

Kraft bleibt. — Das ist der Trost, daß bei der Verwerfung<br />

dieser unbefriedigenden Lösung eben das alte Notrecht weiterhin<br />

bleiben wird.<br />

Obwalden<br />

Ausruf zur Kartenspende „Pro Jnfirmis" 1S4S.<br />

Wieder ist die Zeit gekommen, wo „Pro Jnfirmis" uns in<br />

Erinnerung ruft, wie viele hilfsbedürftige Invalide, Blinde,<br />

Taube, Stumme, Lahme, Schwerhörige und geistig Gebrechliche<br />

unter uns weilen. Es sind Menschen, die ihr Leben lang<br />

auf hingebende Fürsorge angewiesen sind, die mit fremder<br />

Hilfe sich langsam aneignen müssen, was die allermeisten<br />

von Kind aus wissen und können. Was ein jeder dieser Gebrechlichen<br />

leidet, wieviel Liebe und Geduld die Arbeit an<br />

ihnen erfordert, wie viele aber auch in selbstloser Aufopferung<br />

im stillen wirken, das können nur jene unserer Mitbürger und<br />

Mitbürgerinnen wissen, die mitten in diesem Werk stehen.<br />

schichte der Machenschaften gegen eine Person und die Vorgänge<br />

bei seiner Verhaftung.<br />

In einem Schlußabschnitt sind die wichtigsten Aeußerungen<br />

des Weltechos zusammengefaßt, die die Verhaftung Kardinal<br />

Mindszentys ausgelöst hat. Ausgehend von der Sendung<br />

des Senders Beromünster vom 13. Januar <strong>1949</strong> über<br />

schweizerische und ausländische, katholische und nichtkatholische<br />

Proteste, ist ein knapper, aber eindrücklicher Querschnitt<br />

darüber geboten, welche Wogen der Entrüstung die Verhaftung<br />

des Kardinals und der diabolische Angriffe aus seine<br />

Ehre in aller Welt verursacht hat.<br />

Zur rechten Zeit ist diese Broschüre erschienen, um überall<br />

den Willen zum Widerstand gegen den Ansturm der Gottlosen<br />

auf das christliche Abendland zu stärken. Das Schicksal<br />

Mindszentys geht uns alle an; das uns eindrücklich zum<br />

Bewußtsein werden zu lassen ist diese glänzende Schrift in<br />

besonderem Maße geeignet. Sie enthält auch eine persönlich<br />

signierte Porträtzeichnung des Kardinals und gut gewählte<br />

Fotos aus seiner Tätigkeit und seiner kommunistischen<br />

Gegner. z.<br />

Der weiße Stein. Von P. Berchmans Egloff. Ein Buchlein<br />

vom innern Leben. 61 Seiten. Thomas-Verlag, Zürich.<br />

P. Berchmanns, Prediger im Kapuzinerkloster Sarnen,<br />

also in unserem <strong>Obwaldner</strong>ländchen kein Unbekannter, will


Ist es nicht Pflicht des ganzen Schweizervolkes, an dieser<br />

schweren, aber auch schönen Aufgabe mitzuarbeiten? Ist es<br />

nicht Dankbarkeit gegenüber einem glücklicheren Schicksal,<br />

welche diejenigen, die das Vorrecht haben, als gesunde Menschen<br />

ihren Lebensweg zu gehen, veranlassen sollte, einem<br />

Werk ihre Unterstützung zukommen zu lassen, dessen Streben<br />

darauf gerichtet ist, das Los unserer gebrechlichen Schwestern<br />

und Brüder zu erleichtern?<br />

Wenn der Appell der „Pro Jnfirmis" an das Schweizervoll<br />

sich unmittelbar an die Sammlung für die Europahilfe<br />

anschließt, so kommt darin die Mahnung zum Ausdruck, daß<br />

die hilfesuchenden Miteidgenossen über der Not des kriegsversehrten<br />

Nachbarn nicht vergessen werden dürfen. Die stete<br />

Ausdehnung der Aufgaben, sowie die auch in der Gebrechlichenfürforge<br />

fühlbar werdende Teuerung machen die Bereitstellung<br />

weiterer Mittel dringend nötig.<br />

Daß Du, lieber Mitbürger, frei bist von körperlichen und<br />

geistigen Fesseln, dafür sollst Du Dich dankbar zeigen und<br />

Deine Gabe denen nicht vorenhalten, welche die körperliche<br />

Behinderung einem selbständigeren Leben zuführen wollen.<br />

Die Freude derer, denen geholfen werden kann, wird ein Beweis<br />

dafür sein, daß Deine Spende eine Tat christlicher<br />

Nächstenliebe ist. ErnstNobs, Bundespräsident.<br />

Kartenspeudc „Pro Jnfirmis",<br />

Schw. Bereinigung für Anormale Obwalden (Tarnen)<br />

Postscheckkonto VII 6185.<br />

Fischereiliches. (Eing.) Am vergangenen Sonntag fand auf<br />

Einladung der Polizeidirektion in Sarnen ein Jnstruktionsnachmittag<br />

für die neuen amtlichen Fischereiaufseher sowie<br />

für die sich aus den Reihen der Sportfischer zur Verfügung<br />

stellenden freiwilligen Fischereiaufseher aus allen Gemeinden<br />

statt. Hr. Polizeichef Großholz und Hr. Kpl. Durrer gaben<br />

Aufschluß über die Obliegenheiten der Fischereiaufsicht, während<br />

Hr. Polizeidirektor L. von Moos die neubestimmten<br />

freiwilligen Fischereiausseher verordnungsgemäß in Pflicht<br />

nahm. Allseits herrscht der Wille, nach dem Inkrafttreten<br />

der neuen Fischereiverordnung für gute Ordnung auf dem<br />

Gebiete zu sorgen. Dazu wird die freiwillige Fifchereiaussicht<br />

unter dem Vorsitz von Hr. Gemeinderat Hans Burch, Sarnen,<br />

wesentlich beizutragen haben.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Gewerdebank, Sarnen. Die am Samstag, den<br />

26. März <strong>1949</strong>, unter dem Vorfitz des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Herrn Dr. Lüthold abgehaltene ordentliche General-<br />

Versammlung war von 15 Aktionären mit 248 stimmberechtigten<br />

Aktien besucht. Der Geschäftsbericht, die Jahresrechnung<br />

und die Bilanz für 1948, welche Direktor Trachsel noch<br />

ergänzte, wurden auf Antrag der Kontrollstelle einstimmig<br />

genehmigt. Den Verwaltungs- und Kontrollorganen wurde<br />

definitiv Entlastung erteilt. Die vom Verwaltungsrat und<br />

von der Rechnungsprüfungskommission vorgeschlagene Gewinnverteilung<br />

wurde gutgeheißen. Für das Jahr 1948 gelangt<br />

somit die bisherige Dividende von 4% zur Ausrichtung.<br />

Der AMencoupon Nr. 40 wird vom 28. März an mit<br />

Fr. 14. netto (Fr. 20.— abzüglich 5% Coupon und 25%<br />

Verrechnungssteuer) an der Kassa der Bank eingelößt. Die<br />

Kontrollstelle wurde für eine neue Amtsdauer von 3 Jahren<br />

bestellt und aus den Herren Direktor Rudolf Ganz, Kerns,<br />

Josef Bufinger, Treuhandbureau, Sarnen und Jgnaz Rein-<br />

S E I D E<br />

Nicht reiben, nur aufund<br />

niederdrücken in der<br />

schaumigen LUX-Lösung.<br />

Mehrmals, wenn's sein muß,<br />

doch zart. Dreimal gut<br />

spülen und in Tüchern<br />

trocknen. Noch feucht,<br />

massig warm bügeln.<br />

w<br />

Sunlight-Produkt<br />

für alle feine Wäsche<br />

©<br />

O<br />

ZX><br />

hard, Privatier, sächseln, als ordentliche Revlft» 'e .<br />

Herren Dr. med. Siegfried Eicher, Arzt, Hergiswil a «ee<br />

und Franz Schallberger, Bäckermeister m Kerns als Ersatz<br />

männer.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Kommenden Sonntag, 3. April,<br />

schließt die Volkshochschule mit «wer Chordarbietung von<br />

Bruckners kirchlichen Werken. Diese zahlen heute mehr<br />

mehr zu den Perlen religiöser Musik. Leider ist »tu ner^<br />

•bet Hentralschweiz immer noch wenig m unseren ~<br />

diensten zu hören. Gerade die gesanglichen Darbietungen<br />

len darlegen, daß Bruckner auch einem kleinen Lm>roch<br />

möglich und daß seine Chöre zum Gediegensten zahlen,, •<br />

unsere Vereine zur Verherrlichung Gottes singen können.<br />

Das Programm umfaßt Frühwerke, aber auch die bewen<br />

schönsten Chöre, das 7stimmige Ave Maria und Virga ^ess<br />

und wird jedem Besucher den bedeutendsten Kirchenmusi e>.<br />

der jüngsten Vergangenheit näher bringen und dem Erstandnis<br />

kirchlicher Musik dienen. Es ist zu hoffen, daß recht viele<br />

die Bruckner-Aufführung besuchen werden, die so gut m me<br />

besinnliche Fastenzeit paßt und kommenden Sonntag nachmittags<br />

4 Uhr im Theatersaale des Kollegiums stattfindet.<br />

t. z.<br />

Sarnen. Die „Saha", 'Vereinigung ehemaliger<br />

Sarner Handelsschüler, verschickt die neueste Nummer ihres<br />

in zwangloser Reihenfolge erscheinenden, gefällig aufgemachten<br />

Organs. Die aufstrebende Vereinigung, für die Revisor<br />

Peter Gemperle, Sarnen, als Präsident und Lehrer tzans<br />

Andermatt, Kerns, als Aktuar zeichnen, umfaßt heute bereits<br />

84 Mtivmitglieder, 85 Passivmitglieder und 5 Ehrenmitglieder.<br />

Die ersten der 9 Merkurssöhne, die vor 10 Jahren aus<br />

der Hand des damaligen Erziehungsdriektors, Herrn alt<br />

Landämmann Carl Stockmann sel.und des Hochw. Herrn<br />

P. Rektors und jetzigen Abt-Primas Dr. Bernhardus Kälin<br />

das Handelsdiplom empfangen durften, konnten vergangenen<br />

Herbst ihr erstes Jubiläum feiern.<br />

Sarnen. Der Einladung des Pfarramtes Sarnen zu den<br />

Bildungswochen in Pfarrkirche und Turnhalle folgten zum<br />

ersten Vortrag bereis mehr als 590 Frauen und Jungfrauen.<br />

Bereits mit seinem ersten Referat wußte H. H. P. Emanuel<br />

Hofer die Zuhörer überaus zu fesseln, da es ihm gegeben ist,<br />

das Ergebnis exakten wissenschaftlichen Forfchens über Sinn<br />

nrib Wesen des Geschlechtlichen mit seiner volkstümlichen<br />

Rednergabe zu verbinden.<br />

Sarnen. Abbruch. Das alte Türlihaus am Bahnhofplatz<br />

muß allmählich dranglauben. Paul Huwyler, Schreinerei,<br />

Sarnen, hat mit dem Abbrechen des Hausanbaues begonnen.<br />

Mehr als der Abbruch interessiert die Oeffentlichkeit freilich<br />

die Frage, was anstelle des alten Türlihauses erstehen<br />

soll. In Luzern ist jüngst das Freienhofquartier abgebrochen<br />

worden, um dem Neubau der Stadtbibliothek Platz zu machen.<br />

Da entdeckten die kunstliebenden Luzerner über Nacht ihre<br />

schöne alte Jesuitenkirche, von der sie bisher nur die Frontfeite<br />

kannten. Um diese Kirche nun dem Stadtbild erhalten zu<br />

können, gelangt Luzern mit der Petition an die zuständigen<br />

Instanzen, es möchte der neugewonnene Platz vor der Kirche<br />

nicht wieder überbaut werden.<br />

Es ist nun freilich nicht anzunehmen, daß in Sarnen eine<br />

ähnliche Petition zur Freihaltung des ganzen Bahnhofplatzes<br />

oder eventuellen Errichtung einer kleinen Parkanlage aus<br />

dem gewonnenen Terrain mit dem gewünschten Erfolg gekrönt<br />

würde. Die Freunde eines schmucken Dorfbildes hoffen<br />

und erwarten jedoch, daß sich der geplante Neubau in unser<br />

Dorfbild in allen Teilen einfüge.<br />

Sarnen. Vollsverein. Das Thema „St. Franziskus und<br />

die Gegenwartskrisis" vermochte am vergangenen 3. Fastensonntag<br />

im Ramen einer Volksvereinsversammlung sehr viele<br />

Zuhörer anzulocken. Dr. I. Schwarzenbach, Zürich, zeichnete<br />

in trefflichen Worten das Bild des Heiligen von Assisi, der<br />

in unermüdlicher, selbstloser Arbeit vor 700 Jahren in einem<br />

Jahrhundert geistiger und religiöser Wirren, mit Recht das<br />

saeciklum obscurum genannt, an der inneren Erneuerung der<br />

Christenheit gearbeitet hat. Heute leben wir wieder in einer<br />

Zeit, die so viel Ähnlichkeit hat mit der des dunkeln Jahr-<br />

Hunderts vor 700 Jahsen. Moralische Zerstörung, Ruinen des<br />

letzten Weltkrieges, Flüchtlinge, die drohende Gefahr des<br />

Kommunismus, bilden die Gegenwartskrisen, die unsere Zeit<br />

in etwas düstere Wolken hüllen. Ohne Zweifel finden wir<br />

aber in diesem finstern Ringen der Völker ein Walten der<br />

göttlichen Vorsehung. Ein gefestigtes, grundsätzliches Christentun.<br />

aber kein gewohnheitsmäßiges BUtläufertum, ein Christentum<br />

also, so wie es auch der Heilige von Assisi gelebt h«<br />

kann auch heute noch den drohenden Gefahren die Stirne<br />

bieten Diesen Eindruck hat sicher zeder Teilnehmer^mtgenoinmen<br />

Dem geschätzten Referenten Herrn Dr ^5 Schwarzen-<br />

Brich &ach sei an dieser er Stelle der oer beste oe|ie Dank ausgesprochen. »u^i+uoajen Wir<br />

hoffen . J' ' t daß r. f.: seine so „«-iiorrprr aktuellen Referate auch anderSwn anderswo<br />

vielen Kreisen zugänglich gemacht werden können.<br />

Sächseln. (Korr.) Im Juni dieses Jahres wird unsere Gemeinde<br />

aus Deutschland hohen Besuch erhalten Es wird die<br />

historische Deutsche Schützenbruderschaft die Grabstatte des<br />

M Bruder Klaus besuchen kommen. Die erwähnte Brudersch'aft<br />

stattet auch dem Marienwallfahrtsort Einsiedeln, sowie<br />

dem Grab des hl. Petrus Kanisius in Freiburg und andern<br />

Gedenkstätten unseres lieben hl. Nikolaus einen Besuch as.<br />

— Wir heißen die deutschen Pilger jetzt schon herzlich willkommen!<br />

Sächseln. (Korr.) Der gutbesuchten Rechnungsgemeinde-<br />

Versammlung vom letzten Sonntag wurde Aufschluß gegeben<br />

über die Ergebnisse der Verwaltungsrechnungen des Jahres<br />

1948 Da am vorausgegangenen Sonntag eine Vorbesprechung<br />

stattgefunden hatte, konnte sich Gemeindepräsident<br />

P. von Flüe in der Erläuterung der Zahlen -kurz fassen. Dich<br />

sehen nebenbei gesagt, nicht rosig aus und werden die Gemeindebehörden<br />

zu großer Zurückhaltung in ihrer Äusgaben-<br />

Praxis verhalten müssen. Als Einwohnersäckelmeister wurde<br />

der bisherige Funktionär, Alois Hinter, Bahnhofstraße, einmutig<br />

und mit dem besten Dank für seine vorzügliche Rechnungsführung<br />

bestätigt. Ebenso einmütig erhielt der Gemeinderat<br />

den nachgesuchten Kredit von Fr. 4000.— für die Erstellung<br />

eines Trottoirs im Wissibach.<br />

Auch die anschließende Bürgergemeinde-Versammlung<br />

nahm Kenntnis von ihren Rechnungsresultaten. Die Wahl<br />

eines neuen Kapellvogts von Ewil fiel auf Albert von Moos-<br />

Huwiler, Ewil, jene eines Kapellvogts von Aelggi auf Josef<br />

Rohrer-Kathriner, Hostatt. Die Holzkammer wurde stillfchweigend<br />

im Amte bestätigt; sie besteht nebst dem Forstverwalter<br />

und dem mit beratender Stimme mitwirkenden Förster aus<br />

oen alt Ratsherren Joses Schälin und Otto Omlin und aus<br />

Zimmermeister Xaver Omlin. Von den Sachgeschäften fanden<br />

der Antrag betreffend Nutzung der Voralp Oberebnet auch<br />

' während des Sommers mehrheitlich, die Anträge über die<br />

Erhöhung des Hüterlohnes von Untermengen und über die<br />

Ausrichtung von Barbeiträgen der Forstverwaltung an Ziegel-<br />

oder Eternitbedachung der Alpen einstimmig Gnade,<br />

während das beantragte Verbot des Laufenlaffens von Ziegen<br />

während der Vorfäßzeit auf allen Hochalpen und während<br />

des ganzen Sommers aus Aelggi bei schwacher Abstimmung^<br />

Beteiligung mit überwiegendem Mehr bachab ging.<br />

Alpnach. Gestern Dienstag gab ein zahlreiches Trauergeleite<br />

der am Sonntag verstorbenen Cäcilta, Jmfeld-Wallimann,<br />

ehemals Rose, die letze Ehre. In den frühen Morgenstunden<br />

berief der Herr über Leben nnd Tod Vater Joses<br />

Haslach-Melliger nach längerem Leiden zu sich in die bessere<br />

Ewigkeit. Den Trauerfamilien unser aufrichtiges Beileid.<br />

Engelberg. Ein Jubilar. (Eing.) In körperlicher und geistiger<br />

Frische vollendet Herr A d a lb e r t O d e r m a t t, Hotel<br />

Bellevue Terminus in Engelberg, am 30. März sein 70.<br />

Altersjahr. Der Jubilar kann auf ein außerordentlich Arbeitsreiches<br />

Leben zurückblicken. Seine fachliche Ausbildung<br />

erwarb er fickj-vor allem in Engelberg, in Aegypten und in<br />

Algier. In Hammam R'Hira bei Algier war er kurz nach der<br />

o<br />

allen aufrichtig Suchenden ^ind Ringenden mit feinen Büchlein<br />

vom innern Leben helfen ihr Ziel zu erreichen. Der bekannte<br />

Exerzitienmeifter weiß um die Schwierigkeiten im<br />

Erlangen dieses Zieles. Es weiß aber auch mit wenig und<br />

einfachen Worten den Weg zu innerem Glück und Frieden<br />

zu weisen. Die einzelnen Kapitel in Briefform geschrieben,<br />

scheinen jeden Leser persönlich anzusprechen und niemand<br />

wird das Büchlein ans der Hand legen ohne sich bereichert<br />

zu sühlen und voll Verlangen, Gottes Gnade immer mehr in<br />

sich fühlen zu dürfen. Th. O.<br />

Das Seelenleben des heiligen Thomas von Aquin von<br />

Dr. Martin Gradmann. Nach seinen Werken und den Heiligsprechungsakten<br />

dargestellt. 128 Seiten, Paulus-Verlag, Freibürg.<br />

Anhaird der Schriften des heiligen Thomas und der<br />

Heiligsprechungsakten entsteht ein äußerst eindrucksvolles und<br />

anziehendes Seelen- und Charakterbild, als dessen Wesenszüge<br />

Weisheit, Liebe und Friede herausgearbeitet werden.<br />

Was der feinsinnige Verfasser über diese drei Grundzüge<br />

im Geistes- und Seelenleben seines hochverehrten Meisters<br />

bietet, ist nicht nur eine tiefgründige Analyfe einer überragenden<br />

Heiligen- und Gelehrtengestalt, sondern geradezu<br />

eine kurzgefaßte Lehre von der christlichen Vollkommenheit<br />

auf thomistischer Grundlage.<br />

Beglückend und bereichernd sind zudem die lichtvollen Aussührungen<br />

des heiligen Thomas selber über Ziele, Gesetze und<br />

Woge des christlichen Tugendstrebens, die gleichsam als Kommentar<br />

zu den Aussagen der Zeitgenossen und Prozeßzeugen<br />

in großer Zahl und geschickter Auswahl immer wieder herangezogen<br />

werden.<br />

Bauer, bleib deinem Stande treu! Von Bauernseelsorger<br />

P. Siegward Augehrn, Kapuziner, herausgegeben vom<br />

St. Wendelinswerk in Einsiedeln. 78 Seiten.<br />

„Aus Liebe zu Land und Leuten unserer Heimat, zur<br />

Ehre der Bebauer unserer heimatlichen Scholle schrieb ich<br />

diese Seiten als Schutz und Wehr gegen die unselige Landflucht<br />

und die Verstädterung des Dorfes, zur Ermahnung,<br />

bäuerlicher Art die Treue zu halten und allen Zeitströmungen<br />

zum Trutz festzuhalten am zähen Arbeitswillen, am gesunden,<br />

christlichen Bauerngeist. Gerade heute hat dieser Ruf zur<br />

Schollertreue eine große vaterländische und religiöse Aufgäbe.<br />

Möge er hineinklingen in alle Bauechhäuser und Bauernherzen!"<br />

— So schreibt der Verfasser im Geleitwort zur<br />

Schrift und Dr. Ernst Laur in Brugg bestätigt es in seinem<br />

Vorwort: „Der Bauernseelsorger spricht hier zum Bauernvolk.<br />

Er schöpft aus der Quelle eines reichen Innenlebens<br />

und tiefen Gottesglaubens. Frisch, anregend, ernst und eindringlich<br />

redet er mit wohlwollender, selbstloser Liebe zum<br />

Bauer. Vor allem wendet er sich an die christliche Bauernfamilie.<br />

Sein väterliches Mahnwort wird dort offene Türen<br />

aufmerksame Hörer und dankbare Herzen finden. Diese<br />

Schrift will gesunden Bauernstolz wecken."<br />

So soll sie den Weg finden in Eure Hände, in die Hände<br />

der Bauern vor allem. Unterhaltlich ist es, was darin zu<br />

lesen ist über heiliges und unheiliges Bauerntum über<br />

Bauer uild Bäuerin, Bauernsohn und Bauerntochter. Auf<br />

mancher Seite eine Gewissenserforschung an der Bauer aber<br />

auch manches frohe, trostreiche, zuversichtliche Worte, da'manchem<br />

wieder die Scholle, das Bauernhaus, die Arbeit und den<br />

Beruf teurer macht. — Und hineingehört die Schrift auch<br />

in Nichtbauernhände. Sie könnte dort wieder manches Vor<br />

urteil berichtigen und wieder Brücken bauen zur Annäherung<br />

und Verständigung wieder Interesse wecken für unfern lieben<br />

Bauernstand, dem schließlich alle Schuldner sind.<br />

P. Engelbert, Kap.<br />

Wir beten um werktätige Liebe, von Dr. P. Veit Gadient,<br />

O. F. M. Cap. Eine Novene. 32 Seiten Antonius-Verlag,<br />

Solothurn.<br />

Es ist eine Novene eigener und tiefgeherider Art, die uns<br />

hier die Wege in die werktätige Liebe besinnlich und betend<br />

aufzeigt. Das vielseitige, anregende Tugendbeispiel des schrnei-<br />

Ärschen Caritasapostels P. Theodosius Florentini leuchtet<br />

schlicht und überzeugend vor uns aus; Von ihm und mit ihm<br />

lernen wir unsere Hände falten und weitblickend, allumfassend<br />

katholisch beten. Sinn und Seeligkeit der werktätigen<br />

x 'ebe treten mit jedem Novenentag eindrucksvoller ins Blickeld.<br />

Eine echt apostolische Schrift, dem Aufgeschlossenen und<br />

Verantwortungsbewußten willkommen.<br />

P.-E.E.<br />

Almsius, führ mich zu Gott! Bon Wolvert Leo. 32 Seiten.<br />

Betrachtungen und Andachten für die sechs aloisischen Sonn*<br />

tage Antonius-Berlag, Solothurn.<br />

Mrrnft\<br />

2 i° Wolpert hat im deutschen Sprachgebiet<br />

„ ^eunde. Die vorliegende Schrift ist ganz seine<br />

ftättS 6 ! ' ^ v " Ö ehrfürchtig, warm und jugendver-<br />

2 ; s Ä m er Aloifiusverehrung auf's Ganze. Gewesenl<br />

im klaren Satzbild, solid und<br />

unb<br />

! ^rift dem Seelsorger ein handliches<br />

ttchen Uebi n ^anwachsende Schuljugend mit der vortreffestiate<br />

M-.2 T<br />

und sie als charakterge-<br />

m mQtf)Cn<br />

f Mgte Menschen wirklich durch Aloisius zu Gott führen.<br />

P. E. E.


„Durch Hauswirtschaftsertüchtigung<br />

wird jeder Frau das Leben leicht<br />

und macht, daß sie mit frohem Schwuna<br />

und Liebe und Begeisterung<br />

Ein Maximum von Glück erreicht."<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kellentag <strong>1949</strong>, 1./2. April.<br />

Jahrhundertwende im Grand Hotel des Bains vier ^alire<br />

lang mit großem Erfolg als Direktor tätig. Im Jahre" 1907<br />

übernahmen die Gebr. Odermatt gemeinsam das Hotel Bellevue<br />

Terminus in Engelberg und .der heutige Jubilar brachte<br />

als Seniorchef zusammen mit seinem Bruder Adolf das Hotel<br />

zur vollen Blüte. Kraft seiner unermüdlichen Tätigkeit und<br />

Initiative und seiner reichen Erfahrung im Hotelwesen aelang<br />

es ihm, selbst die schwere Krisenzeit der Kriegs- und<br />

Nachkriegsjahre zu überbrücken. Doch auch außerhalb des<br />

Hotelbetriebes hellte und stellt Herr Adalbert Odermatt seine<br />

Wertvollen Streifte zur Verfügung. So war er laugsähriger<br />

Präsiden des Winterkurvereins, wirkt heute noch mit in<br />

fachlichen Komitees und als Vize-Präsident des Kur- und Verkehrsvereins<br />

Engelberg und als Verwaltungratsmitglied der<br />

beiden Bergbahnen Engelberg-Trübsee. Das Hochtal Engelberg<br />

liegt ihm sehr am Herzen und überall, wo es gilt, den<br />

Kurort zu hoben und zu fördern, kann man auf seine gewiegte<br />

und initiative Mithilfe rechnen. Wir gratulieren Herrn Malbert<br />

Odermatt herzlich zu seinen sieben Jahrzehnten und<br />

wünschen ihm noch eine ganze Reihe Jahre des wohlverdienten<br />

Erfolges und bester Gesundheit.<br />

Weltgeschehen<br />

Weitere Verschiebungen im Schachbrett des Kremls.<br />

Die Säuberung im Kreml zieht immer weitere Kreise.<br />

Räch der Umbesetznng des Außen- und Außenhandelsministeriums<br />

und der Absetzung des stellvertretenden Minister-<br />

Präsidenten Wosnessensky ist dem Revirement nun auch der<br />

einzige Militär im Politbüro, Marschall Bnlganin, zum<br />

Opfer gefallen. Bulganin wird als Verteidigungsminister<br />

durch den vor einiger Zeit seines Postens als Generalstabsches<br />

enthobenen Marschall Wassilewski ersetzt. Man darf wohl<br />

in dem nicht endenwollenden Umherschieben der großen'Pamdesiguren<br />

auf dem Schachbrett des Kremls eine Beweis<br />

dafür erblicken, daß Stalin nach wie vor das Heft fest in der<br />

Hand hält und souverän über die Stellung und. das Schicksal<br />

seiner Trabanten entscheidet.'<br />

Dänemark im Atlantikpakt.<br />

Das dänische Parlament hat dem Beitritt Dänemarks<br />

zum Atlantikpakt zugestimmt. Dagegen geht dank der Verzögerungstaktik<br />

der Kommunisten die Atlantikpakt-Diskussion<br />

im italienischen Senat immer noch weiter und scheint sich ins<br />

Uferlose zu verlieren.<br />

Französisch-italienische Zollunion.<br />

Außenminister Schumann und Graf Sforza haben am<br />

Samstag in Paris den französisch-italienischen Zollunions-<br />

»ertrag unterzeichnet. Diese Zollunion wird stufenweise eingeführt.<br />

Zunächst werden beide Staaten einen einheitlichen<br />

Zolltarif anwenden. Nachher wird auf gegenseitige Warenlieserungen<br />

kein Zoll mehr erhoben. Außerdem sieht der Vertrag<br />

die Schaffung einer fränzösisch-italienischen Wirtschastsunion<br />

vor, die innert 6 Jahren verwirklicht werden soll.<br />

Italienisches Mosaik.<br />

Während Graf Sforza in Paris diesen für die wirtschaftliche<br />

Zukunft der beiden Länder hochbedeutsamen Vertrag<br />

unterzeichnete, murde die Aussprache des italienischen Senats<br />

er en Atlantikpakt endlich abgeschlossen, ohne daß es den j<br />

Kommunisten gelungen niäre, die Vertragspolitik der Re- !<br />

gierung wirksam zu behindern. Auch der Hetzpropaganda !<br />

oer Jxomer Kominsormzentrale ist dank der Wachsamkeit der !<br />

~ r rnutgsfiäfte ein Fiasko beschieden. Wie nötig die feste I<br />

9<br />

El • " Regierung ist, zeigen stets neue Entdeckungen i<br />

geheimer Waffenlager der roten Bürgerkriegsparteien. Zu i<br />

Lr, C ' ^^^uligkeit steht zwar der ständige Mitglieder-<br />

I .-»und, der jetzt sogar von der kommunistischen „Unita" zu- !<br />

gegeben wird, in krassem Widerspruch; aber anderseits ist die !<br />

uefohr doch nicht zu unterschätzen, die aus der ständigen Auswiegelung<br />

breiter Volksmassen entsteht. Wohin dieses kom- '<br />

munistische Spiel mit den Leidenschaften führt, zeigt der so--!<br />

eben aufgedeckte Plan zur Ermordung de Gasperis, der einen !<br />

Zungen, fanatischen Kommunisten zum Urheber hat.<br />

Radio — Beromünster<br />

Mittwoch, den 30. März<br />

12.15 Schössler singt. 12.40 Zitherquartett Zürich.<br />

U.25 Italienisch für Hausfrauen. 17.00 Melodien voii Glazounow.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Kleines Abendkonzert.<br />

18.35 Warum Privathilfe? 19.00 Paris, wie es tanzt und<br />

ftngt. 20.10 Spanisches Liederspiel von R. Schumann. 20.25<br />

Spanischer Bilderbogen, 3. Sendung. 21.10 Fröhl. Weisen.<br />

21.30 Kleiner Abendkurs für Denklustige.<br />

Donnerstag, 31. März<br />

12.1 »Solistische Kleinigkeiten. 12.40 Bunter Melodienstrauß<br />

für Orchester. 13.00 Aus Opern von G. Verdi. 13.30<br />

Notiers und probiers. 17.25 Mussorgsky: „Eine Träne".<br />

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Ihre Wäsche nach Jahren noch wie neu<br />

dank der ^ Seife<br />

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17.30 Kinderstunde. 18.00 Klavier-Rezital. 18.30 Die Universität<br />

als Forschungsstätte. 18.55 Die Union Chorale, Bern,<br />

singt. 20.00 Studioorchester. 20.40 „Eduard inein Sohn",<br />

Hörspiel.<br />

Freitag, 1. April<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Die halbe Stunde der Frau.<br />

17.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30 Kinderstunde in<br />

romanischer Sprache. 18.00 C. Dumont. 18.30 Kleines<br />

Wunschkonzert. 19.10 Weltchronik. 20.10 Polizist Wäckerli.<br />

..Verbreitet den Sbwaldm Boksfremid 1"<br />

Hott, der Allmächtige, hat heute morgen 4 Uhr meinen innigstgeliebten Gatten, unsern lieben,<br />

treubesorgten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel<br />

H e r r n J o s e f H a s l a c h - M e l l i g e r<br />

alt Metzgermeister<br />

nach längerem Leiden, mehrmals gestärkt mit den heiligen Sakramenten, in die Ewigkeit abberufen.<br />

Er starb in seinem 78. Altersjahre nach einem Leben der Arbeit und Sorge für die<br />

Seinen. P34117Lz 192<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen Ihrem Gebete und guten Andenken.<br />

Alpnach-Dorf, den 29. März <strong>1949</strong>.<br />

In<br />

tiefer Trauer:<br />

Anna Haslach-Melliger, Gattin<br />

Anny und Albert Hammer-Haslach und Kinder, Malters<br />

Joses und Agnes Haslach-Birngruber und Kinder, Alpnach-Dorf<br />

Paul Haslach, Reu-St. Johann<br />

Miggi und Edy Mllller-Haslach und Kind, Luzern<br />

und unverwandte Familien.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 31. März, 7.45 Uhr, in Alpnach-Dorf.<br />

Siebenter: Dienstag, den 5. April, 8 Uhr. \<br />

Dreißigster: Montag, den 25. April, 8 Uhr.<br />

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wird Donnerstag, den 31.<br />

März, in der Pfarrkirche<br />

in Sarnen gehalten, wozu<br />

Verwandte und Bekannte<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

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Hurtig und nur gradaus — steh still und erhebe das Antlitz!<br />

Vor dir liegt ein Gebirg, Peters gigantischer Dom,<br />

Fels aus Felsen gebaut, ein Koloß, unermeßlich und endlos,<br />

Den tiefsinnige Kunst schuf mit.dem Glauben im Bund.<br />

F. W. Weber.<br />

Am 3. April läuten mit den Glocken in Rom unsere Seelen<br />

mit — es wird nicht mehr Glockenklang sein, sondern<br />

Seelenklang. Es wird klingen und singen von


Aushebung der Einschränkungen im Stromverbrauch. Mit<br />

dem 31. März <strong>1949</strong> werden sämtliche Einschränkungen im<br />

Verbrauch elektrischer Energie ausgehoben. Damit fallen alle<br />

diesbezüglichen Bestimmungen dahin.<br />

Sonderpostslug Pro Aero <strong>1949</strong>. Nach mehrjährigem Unterbruch<br />

bringt die Schweizer Stiftung „Pro Aero", die die<br />

Förderung des Luftfahrts- und Luftwehrgedankens in der<br />

Schweiz bezweckt, dieses Jahr am 21.128. April wieder einen<br />

Sonderpostflug auf der Strecke La Ehaux-de-Fonds/Altenrhein/Bellinzona<br />

zur durchsührung, wozu eine sehr gefällige<br />

Sondermarke zum Verkauf konnt. Der Verkauf dieser Marken<br />

wird durch die Flugsportgruppen der ganzen Schweiz besorgt.<br />

Die Segelfluggruppe Obwalden lädt daher alle Flugsportfreunde<br />

und besonders die Markensammler freundlich zum<br />

Kauf ein. Falls Sie von unsern Käufern versehentlich übergangen<br />

werden sollten, können Sie bei Telephon 8 62 48<br />

Marken bestellen, wo auch gerne weitere Auskunft erteilt<br />

wird. — „Ein Volk das nicht fliegt, wird überflügelt!" (General<br />

Guisan). — <strong>Obwaldner</strong> handle darnach! -sgow-<br />

Landesverband freier Schweizer Arbeiten, Kreisverband<br />

Unterwalden. An der Delegiertenversammlung des Landes-<br />

Verbandes freier Schweizer Arbeiter, Kreisverband Unterwalden,<br />

vom 27. März, in Sarnen, wurde einstimmig solgende<br />

Resolution zu Handen des Regierungsrates angenommen:<br />

„Mit Bedauern nimmt die Delegiertenversammlung des<br />

Landesverbandes freier Schweizer Arbeiter, davon Kenntnis,<br />

daß die Regierung des Kantons Obwalden bis zum heutigen<br />

Datum noch keine positiven Maßnahmen zur Verhütung einer<br />

allfälliger Arbeitslosigkeit im Kanton getroffen hat.<br />

Insbesondere wird festgestellt, daß auf Grund der Antwort<br />

der Regierung auf die Interpellation Josef Jmseld, Sarnen,<br />

im <strong>Obwaldner</strong> Kantonsrat vom 23. Februar <strong>1949</strong>, betreff<br />

Erlaß von Maßnahmen zur Steuerung der Arbeitslosigkeit,<br />

die vorgesehenen Maßnahmen als vollkommen ungenügend<br />

betrachtet werden müssen.<br />

Mit Bedauern wird weiter festgestellt, daß die Regierung<br />

jede Initiative zur Förderung der gewerblichen und industriellen<br />

Entwicklung im Kantone vermissen läßt. Diese würde<br />

weniger durch Subventionierungspolitik, als vielmehr durch<br />

die Erleichterung der Ansiedelung neuer, krisenbeständiger<br />

Industrien und Betriebe erreicht.<br />

Im Interesse einer gesunden Volkswirtschaft des Kantons<br />

erfucht der LFSA. die Regierung dringend, Maßnahmen zu<br />

treffen, die geeignet sind die Verdienstmöglichkeiten im Kanton<br />

zu fördern und so gleichzeitig dem Bauern- wie dem Gewerbe<br />

zu helfen. Es darf nicht übersehen werden, daß damit neues<br />

Steuerkapital geschaffen und ohne zusätzliche Belastung des<br />

Steuerzahlers ein bedeutender Schritt zur finanziellen Besserstellung<br />

des Kantons getan werden könnte."<br />

*<br />

Es gehört wesensmäßig zu jeder Resolution, daß sie etwas<br />

„resolut" tönt. Wir wollen uns daher über den Jargon keineswegs<br />

aufhalten. Objektiv ist aber unseres Trachtens der Vorwurf<br />

an die Adresse der Regierung, daß sie bis zum heutigen<br />

Datum noch keine positiven Maßnahmen zur Verhütung einer<br />

allfälligen Arbeitslosigkeit im Kanton , getroffen habe, unangebracht.<br />

Die Beantwortung der Interpellation Josef Jmfeld<br />

durch Landammann Alois Abächerli im Kantonsrat hat aufgezeigt,<br />

daß im Kanton bereits, auf lange Sicht Kredite für<br />

eine ganze Reihe von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ausgesetzt<br />

sind. Wie bekannt wird, kommen auch vom Bund im Kanton<br />

Obwalden für 3 Millionen Franken Arbeiten zur Vergebung.<br />

Die letzten wirtschaftlichen Lageberichte weifen mit Recht<br />

daraus hin, daß es in den Dreißigerjcchren der Schweiz gehingen<br />

war, noch während Jahren eine Sonderkonjunktur<br />

aufrecht zu erhalten, als die Weltwirtschaft schon im Zeichen<br />

des Abstieges stand. Es sei kein Anlaß vorhanden, nicht auch<br />

diesmal wieder solch autonomen Kräften zu vertrauen. Man<br />

sollte sich daher hüten, in Krisenpsychose zu machen, da damit<br />

allzufrüh ein Gespenst beschwört wird, das sonst noch lange<br />

nicht sichtbar würde.<br />

Der Kantonsrat wird sich in seiner nächsten Sitzung vom<br />

5. April neben der Beratung der Vollziehungsverordnung<br />

zum Steuergesetz hauptsächlich mit der Wasserrechtsinitiative<br />

zu befassen haben. Die kantonsrätliche Kommission, die zur<br />

Prüfung des Begehrens und Antragstellung gewählt wurde,<br />

kommt zur Ansicht, es sei dem Volke die Ablehnung des<br />

Begehrens zu empfehlen. Die Kommission glaubt, daß mit<br />

dieser Verfassungsrevision das Bewilligungsverfahren bei den<br />

kleinen Verhältnissen unseres Kantons sehr erschwert würde,<br />

da bei solchen Konzessionen immer mehrere Gemeinden mitwirken<br />

müßten, deren Zustimmung einzuholen wäre. Die neue<br />

Regelung würde praktisch und rechtlich zu schwierigen Zuständen<br />

führen. Das Jnitiativbegehren hat es auch unterlassen, für<br />

allfällige, bei solchen interkommunalen Konzessionserteilungen<br />

unvermeidbare Streitigkeiten die zuständige Entscheidnngsinstanz<br />

zu bezeichnen.<br />

Zum Leichenfund in Sächseln. Uni den umsichgreifenden<br />

Gerüchten, die eine unnötige sensationelle Unruhe schaffen, entgegenzutreten,<br />

wäre es wertvoll, wenn das Verhöramt über<br />

den Leichenfund in Sächseln ein amtliches Kommunique über<br />

das Ergebnis der Untersuchung herausgeben würde. Dieser<br />

Weg der Publikation des wahren Tatbestandes wäre gewiß<br />

besser als die Berichte, die mit unglaublichen Gerüchten gemengt,<br />

unter der Hand herumgeboten werden.<br />

<strong>Obwaldner</strong> am 15. Luzerner Waldlaus. Der bisher in<br />

Emmenbrücke ausgetragene Waldlauf wurde dieses Jahr vom<br />

Bürgerturnverein Luzern zusammen mit der Leichtathleten-<br />

Vereinigung Luzern, Ob- und Nidwalden durchgeführt. Die<br />

Organisatoren wählten den Bireggwald als ideale Strecke.<br />

Im Gesamten gingen 145 Läufer an den Start, was eine<br />

Rekordbeteiligung bedeutet.<br />

Unter diesen vielen Läufern haben sich auch einige Obivaldner<br />

auf sehr gute Plätze hervorgearbeitet.<br />

In der Kat. B. (5000 m) ging sofort Anderhalden<br />

Albert, Sächseln, an die Spitze und konnte diese bis zum<br />

Schluß halten. Mit 40 Sekunden Abstand folgte Langenfand<br />

Karl, Alpnach und erst an vierter Stelle folgte der erste Luzerner.<br />

In der Kat. Junioren(3,100 m) konnten folgende Oöivaldner<br />

Ehrenplätze einnehmen. 3. Peter Stephan, Alpnach, H-<br />

rer Josef, Sächseln, 10. Küng Paul, Alpnach. Bei der Mannschastsbewertung<br />

der Junioren nahm der Turnverein P-<br />

nach den 2. Rang ein.<br />

Sarnen. Bildungswoche über Sinn und Wesen des Geschlechtlichen<br />

im Lichte Gottes. Unser Sarnen ist wieder<br />

einmal mehr der Schauplatz froher, religiöser Erneuerung.<br />

Ueberall, in Häusern und auf den Straßen, in Familie und<br />

Arbeitsstätte, spricht man von den Vorträgen. Waren seit der<br />

Zustellung der gedruckten Programme da und dort Bedenken<br />

entstanden und auch geäußert worden, so ist das alles heute<br />

restlos weggefegt. Die Tatsache ist da, nicht bloß mit Jnteresse,<br />

sondern begeistert strömen wirklich von Berg und Tal die<br />

Teilnehmer jeden Abend in Scharen in die große Turnhalle.<br />

Die Zahl siebenhundert ist bereits überschritten, ^.autlos<br />

staunen wir über die in Wort und Bild vor uns entwickelten<br />

Gesetze des Lebens, über das, was, wie der hochw^<br />

Pater Hofer immer wieder betont, Gott groß und gut und edei<br />

gemacht hat und auch so haben will. Diese kompromißlose Darlegung<br />

des göttlichen Willens auf einem Gebiete, das die<br />

die Menschheit von heute so sehr angeht und über das heute<br />

viel Unwahres und Unfeines und Widergöttliches gesagt und<br />

geschrieben wird, empfinden wir als tiefste Bereicherung.<br />

Nichts von kleinlicher, ängstlicher Prüderie, sondern kraftvolles<br />

Aufzeigen göttlicher Absichten und Aufträge in tiefer<br />

Ehrfurcht vor den göttlichen Geheimnissen. Unklarheiten sinden<br />

ihre beglückende Klärung, Unsicherheiten befreiende Sichcrang.<br />

In dieser religiösen Atmosphäre kommt übers Herz<br />

tiefste Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns so viel Lichtvolles<br />

und Großes geschenkt hat. Und selbst die radikale, jeder<br />

Halbheit abholde Festigkeit, mit der die christlichen Ideale aufgezeigt<br />

und gefordert werden, geht es doch um göttlichen<br />

Willen, sie erschreckt nicht und lahmt nicht. Jedermann sieht zu<br />

klar ein, daß, wenn keine Ideale mehr über uns sind, die den<br />

Charakter absoluter Forderung haben, dann die Menschheit<br />

in den Snmpf rutscht. Das gütige Verstehen und Wissen um<br />

menschliche Schwäche und Armseligkeit, um das oft mühsame<br />

Ringen und Kämpfen, diese priesterliche, echtchristliche Barm-<br />

Herzigkeit, mit der der hochwürdige Herr Referent Mutlose<br />

tröstet und Gefallene aufrichtet und niemand verdammt, sondern<br />

das geknickte Rohr aufrichtet und den glimmenden Docht<br />

wieder entfacht, lassen diese Bildungswoche zu tief aufrüttelndem,<br />

beglückendem Erlebnis werden.<br />

Unsere Männer und Jungmänner aus der engeren Heimat<br />

unseres großen heiligen Bruder Klaus haben eine große Woche<br />

vor sich und werden es sich zur Ehre anrechnen, der Frauenweit<br />

nicht nachstehen, weder im Aufmarsch noch am Schwung<br />

kraftvoller Begeisterung. Darum schon beim ersten Vortrag,<br />

am Sonntagabend in der Pfarrkirche, alle Mann auf Deck.<br />

(Eing.) ' Eine Teilnehmerin.<br />

Sarnen. Volkshochschule. In seinem letzten Vortrage stellte<br />

Kunstmaler Haas-Triverio den zahlreichen Zuhörern<br />

die monumentale Holzschnitzkunst der Schweizer Meister des<br />

16. Jahrhunderts, die Werke von Hans Holbein, Niklans<br />

Manuel Deutsch, Meister DS wie auch die ältesten Holzschnitte<br />

unseres heiligen LandesvaterK und einige italienische Meister<br />

vor. Auf die vom Vortragenden selbst in meisterhafter Weise<br />

geübte Kunst deuteten ganz bescheiden einige Bilder hin, die<br />

H. H. Pater Rektor aus der Sammlung des Kollegiums im<br />

Hörsaal ausgestellt hatte. Es freut uns zu vernehmen, daß das<br />

große Werk des Künstlers demnächst in einer Ausstellung in<br />

Sächseln geehrt werden soll.<br />

Für eine letzte Veranstaltung des Wintersemesters hat sich<br />

in bereitwilliger Weise der Kirchenchor Alpnach unter Leitung<br />

von Sekundarlehrer Jost Mäder zur Verfügung gestellt. In<br />

einem kleinen Geistlichen Konzert im Theatersaal des Kollegiums,<br />

das nicht wie gewohnt am Montagabend, sondern am<br />

Sonntagnachmittag um 4 Uhr stattfindet, wird der<br />

gutgeübte Chor uns „Anton Bruckner als Kirchenmusiker"<br />

näher bringen. Möge die Aufführung zu einer Apologie für<br />

gute Kirchenmusik werden und sich eines recht zahlreichen<br />

Besuches erfreuen.<br />

Sarnen. Im Dienste von Frau Musika. Draußen — ein herrlicher<br />

Frühlingstag. Drinnen — im Kronen-Saal, Sarnen,<br />

beginnt eine Vorspiel-Stunde der jugendlichen Schüler und<br />

Schülerinnen von Berthe Wallimann. Hier ist nun<br />

musikalischer Frühling beisammen. Frische Buben und Mädchen<br />

schreiten herzhaft zum Klavier und wagen das freie<br />

Spiel — ohne Noten! Schon dies ist bemerkenswert. Zur Ersassung<br />

und zur Wiedergabe eines musikalischen Gedankenganges<br />

braucht es mehr abstraktes Denken als zum Auswendigleren<br />

eines Gedichtes. Daher ist es für jedes Kind eine<br />

schöne Leistung, wenn es sich ein Musikstück so zu eigen machen<br />

kann, daß die Melodien, von den Noten — in Kopf und<br />

Herz übergehen. Dies ist bloß mit „Examen-Dressur" nicht<br />

zu erreichen. Sorgfältiges, systematisches Studium geht solchen<br />

Vorspielen voran. Hier sieht man vor allem in die Werkstatt<br />

des Lehrers. Mit sicherem Geschmack und großer Einfühlungsgäbe<br />

waren die einzelnen Stücke dem Alter und dem Fafsungsvermögen<br />

der Spielenden angepaßt. Erstaunlich, was<br />

da, in relativ kurzer Unterrichtszeit erreicht worden ist.<br />

Dabei wurden keine billigen oder sentimentalen Efekte angestrebt.<br />

Die Auswahl der Stücke ließ auf eine absolut kultivierte<br />

Methode schließen. Schon dem Anfänger wurde nur<br />

gute „Kost" vorgesetzt.Auf diese Art läßt sich mit den Jahren<br />

ein Niveau erreichen, das den ganzen Menschen zu bereichern<br />

und zu heben vermag.<br />

Es wurde aber auch mit Hingabe und Freude musiziert.<br />

Alle suchten ihr Bestes zu geben. Bei manchen mußte man<br />

aufhorchen — da vor allem, wo schon eine persönliche Beziehung<br />

zum Musikalischen vorhanden war. Wenn das Technische<br />

so sauber durchgearbeitet wird, wie man es an dieser<br />

Vortragsübung feststellen konnte, so wird jedes schöne Talent<br />

zur Entfaltung gebracht, denn ohne diese äußere Disziplin<br />

bleibt auch ein kleines Kunststück im Dilettantischen stecken.<br />

Es war für die Angehörigen der jungen Spieler eine<br />

besonders wichtige Vorführung. Doch auch der außenstehende<br />

objektive Beobachter mußte sich an dieser ernsthaften Darbietung<br />

herzlich freuen. (Eing.)<br />

Sarnen. Kochkurs. Im Saale des Hotel zur „Metzgern"<br />

findet am Montag, den 4. April, unter Leitung von Herrn<br />

Schweizer Maler<br />

In der ganzen Schweiz haben Künstler die Schönheiten der<br />

Natur auf die Leinwand zu bannen versucht, um uns am goldenen<br />

Ueberfluß der Welt teilnehmen zu lassen.<br />

Ein kleines Bündel Karten finden wir im Briefkasten:<br />

„Pro Jnsirmis" sendet uns diese Serie farbenfroher Reproduktionen,<br />

damit wir uns an ihnen freuen und zugleich Freude<br />

spenden helfen an Menschen, die durch Gebrechlichkeit dich<br />

oft entbehren müssen.<br />

R. Notari hielt südliche Sonne und warme Ruhe in seiner<br />

Tessiner Landschaft fest? Frau Bernet-Studer aus Zürich läßt<br />

uns von Geborgenheit und Frieden träunien, dank dem schönen<br />

Riegelhaus, versteckt hinter Obstbäumen und leuchtenden Sonnenblumen.<br />

Das kleine, fleißige Thnrgauer Mädchen (von M.<br />

Haffter) mit dem ernsten Blick und dem sröhlich-roten Rock<br />

paßt ausnehmend gut dazu. Aus dem Wallis sendet M. Reutter-Junod<br />

ein köstlich erdverbundenes Bild. Herb wie die<br />

felsige Natur und doch gut wie der fruchtbare Boden, sitzt dich<br />

Walliserin vor dem tiefblauen Himmel und dem weißen Firn.<br />

Wie zart muten gegen diese stürmende, glitzernde Bergwelt doch<br />

die Pfirsich- und Feuerdornblüten der Basler Malerin Maria<br />

Pfannenschmid an; wie duftig schimmern im sanften Licht die<br />

kaum erblühten Rosen (von H. Fehr)!<br />

Lösen Sie die Karten mit Freuden ein! Sie haben dann<br />

die Genugtuung, durch Ihren Beitrag Gebrechlichen zu einem<br />

bescheidenen Lebensglück verholfen zu haben, denn dank „Pro<br />

Jnsirmis" werden sie einer Spezialerziehung und beruflichen<br />

Ausbildung zugeführt.<br />

E. Bütler von Zürich ein Kurs über Fleischbraten, sowie<br />

Wiener Gulasch, Curry, Voressen, verschiedene Hauptsoßen<br />

und viele andere Spezialitäten statt, worauf wir Interessenten<br />

aufmerksam machen. (Siehe Inserat.)<br />

Giswil. (Korr.) Dem Aelplervater gebührt aufrichtiger<br />

Dank, daß er im Namen der Aelplergesellschaft hochw. Herrn<br />

Pater Dr. Hugo Müller kommen ließ, um die Bauern<br />

und Aelpler zu interessieren an wichtigen Tagesfragen. Der<br />

hochwürdige Sprecher fand daher ein dankbares Publikum,<br />

dem er den Stand der Bauersame einst mit jetzt verglich.<br />

Vor allem spornte er die Bürger an, treu zusammenzustehen<br />

und ihren Grund und Boden, den unsere würdigen Vorväter<br />

für uns redlich erkämpft und bearbeitet, nicht so leicht in<br />

fremde Hände zu spielen. Einander zum Glück verhelfen, ist<br />

gute Giswiler Art. Gerne hätten viele noch lange seinen<br />

Worten gelauscht. So können sie nur wünschen, den volkstümlichen<br />

Referenten bald wieder sprechen zu hören. Wir danken<br />

ihm herzlich.<br />

Giswil. (Eing.) Ein auswärts wohnender Bürger von Giswil<br />

hat dem Schüler-Ferienheim Glaubenbielen 1000 Franken<br />

gespendet. Ehre solchem Edelsinn!<br />

A n s der Nachbarschaft<br />

Die Nidwaldner Kantonalbank<br />

verschickt dieser Tage ihren 70. Geschäftsbericht. Nach einer eingehenden<br />

Betrachtung der Wirtschaftslage im Kanton erwähnt<br />

der Bericht als besondere Kennzeichnung des Geschästsbetriebes<br />

im Gerichtsjahre die vom Vorkriegsjahre übertragene<br />

Beanspruchung von Darlehen und Vorschüssen seitens der<br />

Kundschaft, mit welcher Nachfrage der Neueingang von Geldern<br />

nicht Schritt hielt.<br />

Die Bank schließt mit einem Reingewinn von 448 000.--<br />

Franken ab, der um rund 20000.— Franken höher ist als<br />

im Vorjahre; dieser Mehrertrag reduziert sich jedoch auf rund<br />

3 600.— Franken, weil das erhöhte Dotationskapital erstmals<br />

für das ganze Jahr zu verzinsen war, was einen Mehraufwand<br />

von 16000.— Franken erforderte. Nach einer von einer<br />

Verbandsbank gemachten Aufstellung, steht unsere Bank, mit<br />

ihrer Vorjährigen Zuweisung an die Staatskasse an dritter<br />

Stelle aller Verbandsbanken, wenn auf den Kopf der kam<br />

tonalen Wohnbevölkerung abgestellt wird.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Stadtrat Woog mutz 6 Monate Gefängnis ab-<br />

Iltzen. Im Schwurgericht Winterthur erhielten am Samstag,<br />

nachdem am Vorabend der Wahrspruch der Geschworenen<br />

eröffnet worden ist, nochmals die Parteien das Wort z»r<br />

Strafantragstellung.<br />

Nach einstündiger Beratung eröffnete der Gerichtshof kurz<br />

vor 11 Uhr das Urteil. Es wurden verurteilt: Edgar Wooß<br />

wegen Veruntreuung von 5000 Fr. zu Gunsten des „Vorwarts<br />

zu 6 Monaten Gefängnis, unbedingt; Frau Staudim<br />

ger wegen wiederholter Veruntreuung von 5450 Fr. zu 4


Monaten Gefangn,s bedingt erlassen auf drei Jahre: Frau<br />

Ztreiff wegen wiederholter Veruntreuung von 550 Fr m<br />

1 Monat Gefängnis abzüglich einem Tag Untersuchungshaft<br />

bedingt erlassen auf zwei Jahre; Alfred Häsler wegen wiederholter<br />

Veruntreuung von 509 Fr. zu einem Monat Gefängnis<br />

abzüglich 9 Tage Untersuchungshaft, bedingt erlassen<br />

auf 3 Jahre? Frau Keller wegen wiederholter Veruntreuung<br />

von 850 Fr. zu 2 Monaten Gefängnis, bedingt erlassen auf<br />

4 Jahre.<br />

spk. Auf den Entscheid des Schwurgerichtes von Winterthur<br />

drängen sich sürs erste zwei sehr wesentliche Schlüsse aus<br />

Eimnal läßt sich die Angelegenheit Woog deshalb nicht etwa<br />

bagatellisieren, weil >die Geschworenenbank in den Punkten<br />

2—11 der Angeklagte die subjektive Schuldfrage verneinte.<br />

Die Bedeutung der Verurteilung auch nur in einem einzigen<br />

Punkte ist vollauf genügend, das ganze jahrelange Verfahren<br />

gegen Woog, seine Amtseinstellung und des monatelangen<br />

Schwurgerichtsprozeß zu rechtfertigen. Woog ist eines<br />

gemeinen Vermögensdeliktes schuldig befunden worden, eines<br />

Vergehens, das die Möglichkeit ausschließt, daß man ihm<br />

früher oder später, wie die vielleicht bei einem sogenannten<br />

Gesinnungsdelikt denkbar wäre, eine Märtyrerkrone aufs<br />

tzaupt setzt. Er ist damit außerhalb jener Kreise gestellt worden,<br />

die man zur menschlichen Gesellschaft zählt, ein Faktum,<br />

das für einen Stadtrat und Nationalrat zweifellos von ganz<br />

besonderer Bedeutung ist.<br />

Und die zweite Tatsache, die es lohnt, festzuhalten, ist die,<br />

daß das Urteil von Winterthur mit aller Eindeutigkeit bestätigt,<br />

daß Wohltätigkeitsgelder für politische Zwecke verwendet<br />

wurden.Neben dem „Darlehen" an den „Vorwärts"<br />

ist dies hauptsächlich durch den Beitrag an die Aktion „Friede<br />

und Aufbau" offensichtlich geworden. Man wird in Zukunft<br />

noch besser als bis anhin wissen, warum man die Leute um<br />

die PdA. herum mit Mißtrauen behandeln muß, selbst wenn<br />

sie sich den unschuldigen Mantel der Nächstenliebe umhängen.<br />

Ihre Methoden sind nun durch ein Gerichtsurteil bestätigt<br />

worden, und das ist gut so.<br />

Appenzell JRH.. Ein lustiges Demonstratiöuchen der witzigen<br />

Appenzeller. Letzter Tage wurde die Hauptgasse von Appenzell<br />

von der Sitterbrücke bis zum Landsgemeindeplatz<br />

mit 19 Parkverbotstaseln „dekoriert", was bei Heimatschutzfreunden<br />

berechtigtes Aussehen erregte. Auch die Anwohner<br />

der Hauptgasse, die sich in den letzten Jahren bemühten, ihren<br />

Häusern ein heimeliges und dekoratives Aussehen zu geben,<br />

sind mit dieser neuesten „Verzierung" nicht einverstanden. In<br />

der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch, an welchem Tage<br />

300 Viehhändler der Ostschweiz zur Jahresverbandstagung<br />

in Appenzell eintrafen, spielten Nachtbuben einen tollen<br />

Streich. Mit Ausnahme der Anfangs- und Schlußtafel wurden<br />

sämtliche Verbottaseln mit „Helgen" aus fremdländischen<br />

Kinojournalen überklebt, vorwiegend leichtgekleidete „Damen",<br />

die selbstverständlich am Mittwoch das Aufsehen der<br />

Einheimischen und der auswärtigen Gäste erregten und allgemeiner<br />

Heiterkeit freie Bahn ließen, bis die „unflätigen<br />

Bilder" unter Aufwendung nicht geringer Mühe durch die<br />

Polizeiorgane beseitigt waren. Die Bevölkerung von Appenzell<br />

erwartet, daß die kompetenten Organe aus diesem Demonstratiönchen<br />

die Konsequenzen ziehen, d. h. die Zahl der<br />

Verbottafeln auf ein erträgliches, die schöne tzauptgasse nicht<br />

verschandelndes Maß, beschränken, womit der Zweck des Buienstreiches<br />

erreicht sein dürste.<br />

St. Gallen. Strafbar auch ohne Unfall, -r- Die Strafkammer<br />

des st. gallischen Kantonsgericht bestätigte einen erstinstanzlichen<br />

Entscheid des Bezirksgerichtes Untertoggenburg,<br />

indem es einen Motorradfahrer wegen Führen eines Fahrzenges<br />

in angetrunkenem Zustande und Tätlichkeiten gegenüber<br />

der Polizei zu 10 Tagen Gefängnis unter ausdrücklicher<br />

Ablehnung des bedingten Straferlasses verurteilte. Der Fehlbare<br />

war schon dreimal wegen ähnlichen Widerhandlungen<br />

vorbestraft, zwar hatte er Glück, da es noch niemals zu besonderen<br />

Schädigungen gekommen ist.<br />

Wallis. Viktor Kravchenko nach Sitten eingeladen. Der<br />

berühmte Autor des Buches „Ich wählte die Freiheit" und<br />

Ankläger im bekannten Pariser Verleumdungsprozeß gegen<br />

die kommunistische Zeitschrift „Lettres Francaises", Victor<br />

Kravchenko, ist, wie ein Lokalblatt in Sierre meldet, von<br />

einem Sittener Hotelier zu einem Gratisaufenthalt in seinem<br />

Gasthaus eingeladen worden. Kravchenko hat die Einladung<br />

brieflich verdankt, aber die Frage offen gelassen, ob er ihr<br />

Folge leisten werde oder nicht. Er könne noch nicht sagen,<br />

ob es ihm möglich sei, in naher Zukunft die Schweiz zu besuchen;<br />

wenn dies der Fall sein sollte, so würde er selbstverständlich<br />

nicht verfehlen, einen Abstecher nach Sion zu<br />

machen.<br />

Weltgeschehen<br />

Mißtrauende Friedensschalmeien.<br />

Der kommunistische „Friedens"-Kongreß von Neuyork ist<br />

mit viel Tamtam abgeschlossen worden. Der bekannte Romanschriftsteiler<br />

Thomas Mann entblödete sich nicht, in einer<br />

Konferenzansprache den Amerikanern, bei denen er seinerzeit<br />

Zuflucht gesucht hatte, billige Vorwürfe im russischen Stil zu<br />

machen und Staatssekretär Acheson als Kriegstreiber zu denunzieren.<br />

Herr Mann fand einen würdigen Nachredner im<br />

russischen Komponisten Schostakowitsch, der seinen geduldigen<br />

Hörern ein Kolleg über den „wahren demokratischen Frieden<br />

las, wie ihn die Sowjets durch ihre Rüstungen und Kriegstreibereien<br />

bekanntlich anstreben. Der Mann umrahmte seine<br />

oratorische Friedensoffensive mit musikalischen Darbietungen.<br />

Ein massives Publikinn spendete seinen Friedensschalmeien<br />

begeisterten Beifall. Das war das Ende der sonderbaren<br />

Friedensoperette nnter russischer Regie.<br />

Griechenland säubert.<br />

In ihrer Gegenoffensive gegen die kommunistischen Banden<br />

erzielten die griechischen Regierungstruppen in 5tägiger<br />

Schlacht einen neuen Erfolg. Gleichzeitig führte die Regierung<br />

eine Säuberungskampagne durch, in deren<br />

Verlauf eine Reihe von Geldgebern der Kommunisten dingfest<br />

gemacht werden konnten, die sich auf Kosten der Nation am<br />

Bandenkrieg bereichert hatten.<br />

S t r e i f l i c h t e r d u r c h d i e 2 . S e s s i o n s w o c h e<br />

Der verurteilt- Woog im Nationalrat.<br />

"rf 1 ml« 6 " Veruntreuung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilte<br />

PdA.-Nationalrat Woog erschien am Montagabend<br />

un Jcaiionalrat, als ob überhaupt nichts passiert wäre. Noch<br />

bevor die Sitzung begann, betrat er den Sitzungssaal und<br />

hörbar war bloß ein schwacher Pfiff... Diese schwache Reaktion<br />

der übrigen 193 Nationalräte hat man allerdings in<br />

weitesten Kreisen nicht verstanden.<br />

Während der Sitzung verlangte dann Nationalrat Sap-<br />

Peur (Zürich LR.) das Wort, um gegen die Anwesenheit<br />

Woog's zu Protestieren. Die Anwesenheit dieses „feinen<br />

Herrn" sei eine Provokation. Er beantrage, das Büro des<br />

Rates solle prüfen, ob und wie die Gegenwart Woog's verhindert<br />

werden könne. Präsident Escher stellte fest, daß kein<br />

Gesetz und kein Reglement ihm gestattet habe, Woog den Zutritt<br />

zum Saal zu verwehren. Seines Trachtens handle es<br />

sich hier weniger um ein rechtliches Problem, als um eine<br />

Fxage des persönlichen Taktes. Der Antrag Sappeur solle<br />

geprüft werden.<br />

Familienzulagen in der Landwirtschaft.<br />

Im Ständerat kam unter anderem der Bundesratsbeschluß<br />

über Familienzulagen an landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

und Gebirgsbauern zur Behandlung, worüber von<br />

Moos, Obwalden referierte. Es handelt sich dabei nicht um<br />

eine Verlängerung der bisherigen Beihilfenordnung, sondern<br />

um gewisse Neuerungen. Zur Finanzierung werden neben dem<br />

Fonds der Beihilfenordnung auch die Zinsen des Familienschutzsonds<br />

beigezogen. Diese Teilverwendung des Milliarden-<br />

Überschusses der Ausgleichskasse verlangt einen reserendums-<br />

Pflichtigen Bundesratsbeschluß. Diese Familienzulagen bilden<br />

einen wichtigen Faktor zur Erhaltung der nötigen Arbeitsfräste<br />

für die Landwirtschast. Wünschenswert wäre freilich<br />

auch die Ausdehnung der Familienzulagen auf die Flachlandbauern<br />

und eine gefamtschweizerische Lösung für die Familienausgleichskassen<br />

im Sinne des neuen Verfassungsartikels<br />

34 quinquies, doch wurde dazu vom Regierungstische<br />

aus bezeichnender Weise göschwiegen.<br />

Eine gemeinsame Erklärung der bürgerlichen Fraktion -<br />

zum Fall Nicole.<br />

spk. Anläßlich der Behandlung des Falles Nicole in der<br />

Ständeratssitzung vom Mittwochmorgen gab der Luzerner<br />

Zuft (kk.) namens der kk-Fraktion,der freisinnigen Fraktion,<br />

der Bauern und Bürgerfraktion sowie der Demokraten folgende<br />

Erklärnug ab:<br />

„Die unterzeichneten Fraktionen verurteilen aufs schärfste<br />

die Umtriebe der PdA., die als landesverräterisch betrachtet<br />

werden, indem sie geeignet sind, nicht nur unserem Lande<br />

innere Spannungen zubringen, sondern unsere Eidgenossenschast<br />

in internationale Konflikte zu führen und deren Unabhängigkeit<br />

zu untergraben. Sie fordern daher vom Bundesrat<br />

die Anwendung der unetbehrlichen, vom Gesetze vorgesehenen<br />

Maßnahmen zum Schutze des Staates gegen jede<br />

Art der inneren Agression. — Sie geben überdies auch ihrem<br />

starken Mißbehagen darüber Ausdruck, daß Mitglieder des<br />

schweiz. Parlamentes das abgelegte Gelübde mißachten."<br />

Diskussion um das Jusuiteuverbot.<br />

In der Sitzung vom Mittwoch kam in den Abendstunden<br />

ein Traktandum zur Behandlung, das das Interesse des<br />

Rates voll zu fesseln vermochte. Der Zürcher Schmid (unab-<br />

Die Berner Rede Adenauers.<br />

Die Berner Rede Dr. Adenauers, des Präsidenten des<br />

Parlamentarischen Rates in Bonn, hat in England beträchtliches<br />

Aufsehen erregt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die<br />

Regierung eine öffentliche Erklärung abgeben wird. Charakteristisch<br />

für die englische Stimmung ist ein Kommentar des<br />

sonst eher deutschfreundlichen „Manchester Guardian". Das<br />

Blatt schreibt, daß die Behauptung, nicht das deutsche Volk,<br />

sondern nur die deutsche Armee habe 1945 kapituliert, eine<br />

Umkehr der bekannten nationalsozialistischen These darstelle.<br />

Auf jeden Fall hat Adenauer dadurch, daß er erneut die<br />

nationalsozialistische „Dolchstoßlegende ausgräbt" Deutschland<br />

einen schlechten Dienst erwiesen.<br />

Shaw immer noch giftig.<br />

Es ist eine gefährliche Sache, den großen englischen<br />

Schriftsteller Bernhard Shaw zu seinen Freunden zu zählen,<br />

wenn man seiner Sache nicht ganz sicher ist. Die kommunistische<br />

Partei Großbritanniens wandte sich bei einer Ersatzwahl in<br />

das Unterhaus an Shaw, damit er zugunsten des kommunistischen<br />

Kandidaten Stellung nehme. Die drastische Antwort<br />

Bernhard Shaws lautet: „Die kommunistische Partei versteht<br />

von der Führung eines Wahlkampfes ebensowenig wie ein<br />

Schwein von einem Feiertag."<br />

Für ein „friedliches" Morden.<br />

Während offizielle amerikanische Stellen vor der Ueberflutung<br />

Amerikas durch Sowjetspione warnen, tritt ausgerechnet<br />

in New York ein Propagandakongreß sür die „Friedens-<br />

Offensive" des Kremls zusammen. Dieser seltsame Kongreß<br />

vereinigt neben kommunistischen Drahtziehern eine lange<br />

Reihe von naiven Idealisten, die zwischen Propaganda und<br />

Wirklichkeit noch immer nicht zu unterscheiden gelernt haben.<br />

Demission in Washington.<br />

Aus Washington werden eine Reihe von Demissionen gemeldet.<br />

So hat der amerikanische Botschaster in Moskau, Bedell<br />

Smith, sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Truman hat es<br />

angenommen. Man sieht der Ernennung fernes Nachfolgers<br />

mit etwelcher Spannung entgegen, weil man m ihr emen<br />

Fingerzeig für Trumans künftige Haltung gegenüber dem<br />

Kreml erblicken darf. Ferner wird der Rücktritt des Chefs<br />

des persönlichen Stabs des Präsidenten, Admiral Laeyy, bekannt<br />

aogeben. LaehY wird mit neuen Aufgaben betraut werden<br />

Schließlich verlautet noch, daß auch General E'Ienhower<br />

-mindestens zeitweise - in denRuhestand tretenwerde<br />

ba seine prekäre Gesundheit ihm einstweilen jede öffentliche<br />

Tätigkeit verbiete.<br />

hängig begründete eine Interpellation betr. das Jefuitenverbot.<br />

Er wurde dabei an die Freiburgerrede von Bundesrat<br />

Celio erinnert, die den Jesuitenartikel der Bundesversassung<br />

als überholt dargestellt hatte. Schmid, der selber zwar<br />

der Auffassung ist, daß eine Revision der Verfassung in diesem<br />

Punkte durchaus angebracht wäre, vertrat mit Entschiedenheit<br />

die Auffassung, daß, solange die Bestimmung noch in<br />

Kraft ist, sie auch beachtet werden müsse, und er verlangte<br />

vom Bundesrat Auskunft, wie er sich zum Iesuitenartikel<br />

stelle.<br />

Die Beantwortung der Interpellation oblag Bundesrat<br />

von Steiger. Der Justizmiuister betonte, daß das Verbot der<br />

Wirksamkeit der Jesuiten in Kirche und Schule selbstverständlich<br />

zu recht bestehe. Art. 51 der Bundesverfassung sei<br />

positives Recht und deshalb für die Behörden des Bundes und<br />

der Kantone in gleicher Weise verbindlich wie für die Jesuiten.<br />

Bei' aller Toleranz, die der Bundesrat wohl in Ueberein^<br />

stimmung mit der großen Mehrheit des Schweizervolkes zu<br />

über bereit sei, dürfe Art. 51 doch nicht so ausgelegt und gehandhabt<br />

werden, daß er einfach wirkungslos wäre.<br />

Bundesrat von Steiger schloß mit der Bemerkung, daß es<br />

ungewiß sei, ob heute das Schweizervolk ein Jesuitenverbot in<br />

die Verfassung aufnehmen würde. Ebenso unsicher sei jedoch,<br />

ob es, wenn eine Initiative ergriffen würde, den nun eimnal<br />

in der Verfassung stehenden Artikel fallen lassen würde.<br />

Nach der Rede des Bundesrates beantragte H o l e n st e i n<br />

(kk., St. Gallen) Diskussion. Sie wurde stillschweigend<br />

beschlossen, worauf W ick (kk., Luzern) die Stellungnahme der<br />

Schweizer Katholiken zum Iesuitenartikel bekanntgab. Wick<br />

führte insbesondere aus, daß es sich bei dieser Versassungsbestimmung<br />

um eine Ausnahmebestimmung handle, die in einer<br />

politisch ungemein erregten Zeit in die Verfassung ausgenommen<br />

wurde, ihren Sinn als Ausdruck der Niederlage des<br />

Sonderbundes und als Kriegskontribution der besiegten katholischen<br />

Kantone heute aber verloren habe. Wick forderte deshalb,<br />

daß der Artikel nur restriktiv ausgelegt werde; dies insbesondere,<br />

weil Art. 51 wesentlichen Grundsätzen der Bundes-<br />

Verfassung widerspreche (Rechtsgleichheit, Religions- und Koalitionssreiheit,<br />

Recht der freien Meinungsäußerung). Unter-<br />

Hinweis auf die Tätigkeit der PdA., die sich offen zum Landesverrat<br />

bekenne und dennoch den vollen Verfassungsschutz ge- ,<br />

nieße, könnten die Katholiken nur mit Bitterkeit feststellen,<br />

daß ein Orden, dem bestgebildete und staatstreue Schweizer<br />

angehören, Ausnahmebestimmungen unterworfen sei, welche<br />

die Mitglieder dieses Ordens unter die Stufe einer Partei<br />

stellen, die offen landesverräterische Meinungen äußern darf.<br />

Wick verbreitete sich int weitern über den Rechtssinn des Jesnitenartikels<br />

und gab der Meinung Ausdruck, daß über dem<br />

positiven Recht die Gerechtigkeit stehen müsse, daß das formelle<br />

Recht möglichst an das materielle Recht angenähert werden<br />

sollte. Der Staat sollte kein Minderheitenproblem schaffen; besonders<br />

der Schweiz stehe das schlecht an. — Was die vorgeschlagene<br />

Verfassungsrevision anbetrifft, wurde bemerkt,<br />

daß die Katholiken wegen des verbreiteten antijesuitischen<br />

Affektes auf eine Partialrevision der Verfassung heute verzichten<br />

wollen und den Zeitpunkt abwarten, an dem eine<br />

Totalrevision der Verfassung fällig wird. In der Zwischenzeit<br />

aber müsse ein „modus vivendi" gefunden werden, der das<br />

materielle Unrecht der Ausnahmebestimmungen möglichst in<br />

den Hintergrund treten lasse.<br />

Zeitspiegel<br />

Das Leben in Berlin<br />

Ein Leser der „Tat" übermittelt dieser Zeitung folgendes<br />

Genrebildchen:<br />

Viele Leute können sich gar nicht vorstellen, wie der Berliner<br />

heute lebt.<br />

Ich will Ihnen kurz schildern. — Also morgens steht er auf<br />

schon eine gesährliche^6che, denn das kann ihm als Aufstand<br />

gegen eine Besatzungsmacht ausgelegt werden. Dann befolgt<br />

er das Säuberungsgesetz und wäscht sich — die Hände möglichst<br />

in Unschuld. Er kämmt sich, was schwer ist, weil ihm die Haare<br />

ununterbrochen zu Berge stehen. — Dann nimmt er sich den<br />

Bart ab — blickt in die Zeitung — und hat — gleich wieder<br />

einen Bart. Dann Frühstück. Alle Familienmitglieder sitzen<br />

getrennt; denn Zusammenrottungen sind verboten. Sie sprechen<br />

auch nicht miteinander, denn sie arbeiten alle in verschiedenen<br />

Sektoren und wollen sich politisch nicht festlegen.<br />

Dann nimmt der Berliner einen mittleren Handkoffer —- da<br />

drinnen hat er zwei Scheiben Brot, drei Pfund Ausweise und<br />

Passierscheine. Die heißen deshalb so, weil mit den Scheinen<br />

immer etwas passiert — wenn man sie vorzeigt, sind sie gerade<br />

ungültig geworden. Dann setzt er eine dunkle Brille auf, binbet<br />

sich ein Taschentuch vors Gesicht und verläßt das Haus<br />

durch den Hinterausgang, damit ihn die Portiersfrau nicht<br />

sieht. Nun stellt er sich mit dem linkSnBein auf die Straßenbahnschiene<br />

— saß mit der linken Hand an die Oberleitung —<br />

stößt sich mit dem rechten Fuß ab, und rutscht los. An der<br />

Sektorengrenze macht er kurz halt — wechselt Geld, Sprache<br />

..Verbreitet den Maldner B«ksfre»n!>!"<br />

-I<br />

So


UIIÄ Gesinnung und begibt sich zur Arbeitsstätte. Dort kommt<br />

er rein — schreit „Heil!" und hustet! „Heil!" ist unverbindlich<br />

— und husten kann sich jeder auslegen, wie er will.<br />

Trotzdem ist neulich ein Mann entlassen worden, weil er<br />

im Verdacht stand, er hätte auf den Betriebsrat gehustet. Dann<br />

geht es an die Arbeit. In der einen Ecke der Fabrikhalle werden<br />

die alten Maschinen «demontiert und in der anderen Ecke die<br />

neugeschenkten aufgebaut. Das nennt nian rationelle Wiedergutmachung.<br />

Mittags ist Pause. Erst hält einer eine Rede,<br />

dann wird wenig gegessen und viel darüber gesprochen — dann<br />

kommt noch eine Rede, und dann wieder ran an die Arbeit!<br />

Neue Anordnungen sind gekommen: Jetzt werden die neuen<br />

Maschinen demontiert •— die alten aber sauber geputzt, Photographiert<br />

und verschrottet-. Das heißt Produktionssteigerung.<br />

Nach Feierabend geht die ganze Familie zu einer Protestkundgebung<br />

— und zwar jeder zu einer anderen. — Dann sehen<br />

sie — das ist das Prinzip des Berliners — auf jeden Fall erst<br />

mal protestieren — es bleibt zwar dann doch alles beim alten,<br />

aber man hat doch wenigstens das Gefühl, ein Demokrat zu<br />

fein. Und Standhaftigkeit wird belohnt — ich hebe gehört -<br />

das; eine sehr praktische Lösung für Berlin gefunden wurde -<br />

die Besetzungsmächte bleiben — und die Berliner ziehen ab.<br />

A u s den Parteien<br />

Gewerbevolitische Studientagung der Schweizer Jungkonservativen<br />

und Jungchristlichsozialen.<br />

Am 3. April führen die Schweizer Jungkonservativen und<br />

Jungchristlichsozialen eine gewerbepolitische Studientagung in<br />

St Gallen durch. Das Programm umfaßt drei Kurzreferate<br />

über die Stelung des Gewerbes im Rahmen der Gesamtwirtschuft<br />

(Dr. Remigius Bärlocher, St. Gallen), die geltenden<br />

Schutzmaßnahmen für Handwerk und Detailhandel (Dr. Jofes<br />

Hürlimann, St. Gallen) und die gewcrbepolitischen Postulate<br />

der Schweizer Jungkonservativen und Jungchristuchsozmlen<br />

(Hugo Weh, Ölten). Am Nachmittag wird Herr Nationalrat<br />

Dr/Thomas Holenstein, Fraktionspräsident, eine politische<br />

Ansprache halten!.<br />

Die Bundesleitung ersucht die Kantonalorganisationen,<br />

das Datum vorzumerken und für starke Delegationen besorgt<br />

zu sein.<br />

Radio — Beromünster<br />

Samstag, 2. April<br />

12.85 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Orchester Bertalan<br />

Bujka. 13.15 Schlagzeilen — Schlaglichter. 14.05 Operetten-<br />

und Filmschlager. 15.00 Reportage aus.dem Sowietiektor<br />

in Berlin. 15.30 Musikgesellschaft Rohr. 16.50 Kapelle<br />

Jean Louis. 17.30 Exotische Freunde im Zoo. 18.00 Schulkinder<br />

aus Seewen singen. 18.30 Studenten am Mikrophon.<br />

19.00 Luzerner Kirchenglocken. 20.15 Oessentlicher Abend im<br />

Studio Basel.<br />

Sonntag, 3. April.<br />

9.45 Katholische Predigt. 12.40 Volkstümliches<br />

Mittagskonzert. 13.30 Us em bluemete Trögli. 14.20 Rataeber<br />

für Landwirtschaft und Gartenbau. 14.55 Reportage<br />

v m Fu ball-LändersPiel Schweiz-Oesterreich. 16.45 *erd U<br />

Sohlen 17 40 Andante mit Variationen von Serge Räch-<br />

Ä 18.00 W* S.bmtet nodji feto*?' 1&26stnZ<br />

orchester. 20.00 Studio-Oper „Die Hugenotten von Gillcomo<br />

Meyerbeer.<br />

Montag, 4. April.<br />

12 40 Studioorchester. 13.30 Duette von Peter Cornelius.<br />

13 45' SBalzettnusil von Rieh. Schlessinger. 14.00 Für die<br />

brauen 16 30 Werke von Robert Schumann. 17.30 Bläserkontert<br />

von Mozart. 18.00 Alte und ältere Tanzweisen aus<br />

18.30 C. Dumont. 19.00 Pr°U°m° des««<br />

20.00 Wunschkonzert ischkonzert 20.30 Eine.amerikanische Tragödie. 21.00<br />

Beromünster gibt Auskunft.<br />

Dienstag, 5. April.<br />

12 00 Unterhaltungsmusik. 12.40 Studioorchester. 17.30<br />

Kind und Tier. 17.50 Hörfolge von Christoph Brodbeck. 18.30<br />

Scklaaeralbum. 19.00 Ein Holzfällerleben in den Wäldern von<br />

Quebec. 20.30 Sinfoniekonzert des Basler Kammerorchesters.<br />

21.30 Konzert des Salva-Ouartetts.<br />

Mittwoch, 6. April.<br />

12 15 Feodor Schaljapin singt. 13.25 Besinnliche halbe<br />

Stunde 14.00 Italienisch für Hausfrauen. 16.00 Tanz der<br />

versischen Sklaven. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Kleine Serenade<br />

mit Rosita Serrano. 18.40 Hörbericht von einer Deutschlandfahrt<br />

19 10 Bläserquartett. 20.00 Ballettmusik aus der Oper<br />

von Gustav Holst. 20.30 Serbisches Liederspiel. 20.55 „Concertone"<br />

von Mozart.<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

$ Der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" hat bereits kurz über<br />

die Geschäfte der Frühjahrssession der eidgenössischen Räte in<br />

Bern berichtet. Es sollen hier nur noch ein paar Ergänzungen<br />

angebracht werden. Diesmal hatte<br />

der Nationalrat<br />

Rückblick auf die Miirzseffion<br />

die buntere Traktandenliste, während im Ständerat auf dem<br />

Menü der ersten Sessionswoche die Bundessinanzresorm und<br />

aus demjenigen der zweiten Woche die Militärversicherung<br />

das Hauptgericht bildeten. Der Nationalrat begann mit mi-<br />

Manschen Fragen (Verwaltungsreglement der Armee, Abänderung<br />

der Militärorganisation, Hallen und Reparaturwerkstatten<br />

für Motorfahrzeuge, Beschaffung von 100 Kampfflugzeugen).<br />

Man bekommt den Eindruck, daß Mars die Stünde<br />

regiert. Vom Ernst der Zeit, der gegenwärtigen und der vergangenen,<br />

sprechen auch die Traktanden: Beitritt zur Jnternationalen<br />

Flüchtlingsorganisation und Verfahren gegen<br />

schweizerische Nationalsozialisten. Zum letzteren Geschäft erstatten<br />

der Aargauer Sozialist Schmid und der Genfer Liberale<br />

P i c o t Bericht. Jnteressanterweise spielt insbesondere<br />

Arthur Schmid auf die neue fünfte Kolonne an, die heute<br />

in der Schweiz am Werke ist: die Kommunisten. Er bringt<br />

damit den Genfer Nicolisten Vincent in Harnisch, der sich<br />

gegen eine Gleichsetzung der kommunistischen mit den faschistischen<br />

und nationalsozialistischen Methoden verwahrt und die<br />

beiden Referenten aufs Korn nimmt. Das trägt Vincent unter<br />

dem Beifall der Tribünen einen Ordnungsruf von Präsident<br />

Escher ein. Der Bericht wird im übrigen mit 119<br />

Stimmen bei Enthaltung -der PdA genehmigt. Ueber die Abrechnung<br />

mit Nicole auf Grund einer Interpellation des jurassischen<br />

Katholisch-Konservativen Gressvt wurde hier bereits<br />

berichtet. Die Hauptsache lväre, wenn man bei nächster<br />

Wahlgelegenheit verkünden könnte: die Wähler haben Nicole<br />

selber den Laufpaß gegeben. Die heutige Situation gehört<br />

auch zu den Vorzügen des Proporzes!<br />

In der zweiten Sessionswoche nahm der Nationalrat^die<br />

Revision des Bundesgesetzes vom 30. Mai 1927 über das<br />

Dienstverhältnis der Bundes Beamten in Angriff.<br />

Das betreffende Gesetz von 1927 ist revisionsbedürftig.<br />

Die Kommission des Nationalrates ist sich darüber einig, daß<br />

die 92 000 Bundesbeamten recht gehalten werden sollen. Mit<br />

dem neuen Gesetz wird sür sie die Teuerung ausgeglichen, und<br />

zwar 'soll die Stabilisierung nach der Vorlagd auf dem heutigert<br />

Teuerungsniveau von rund 163 Jndexpunkten (gegenüber<br />

1939) erfolgen. Der Bundesrat wirft in der Botschaft<br />

selber die Frage auf, ab eine Stabilisierung im gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt auf der jetzt erreichten Lohnebene richtig sei.<br />

Der schweizerische Gewerbeverbandspräsident G y s l e r und<br />

der freisinnige Fraktionspräsident Häberlin stellen in der<br />

Detailberatung — nachdem Eintreten nach großem Redeschwoll<br />

unbestritten beschlossen worden ist — den Antrag, 10<br />

Prozent der festzusetzenden Ansätze von heute aus als T e u e -<br />

r u n g s z u l a g e zu erklären und dann alle drei Jahre eine<br />

Ueberprüfung dieses Teuerungszuschlages vorzunehmen. Der<br />

Genfer Liberale de Senarclens möchte den Vorschlag<br />

aus 20 Prozent ausdehnen. Der eventuell zunächst vorgezogene<br />

Antrag Gysler/Häberlin wird aber gegenüber dem Antrag<br />

des Bundesrates auf hundertprozentige Stabilisierung<br />

auf der heutigen Höhe mit 90 gegen 70 Stimmen verworfen.<br />

Ob diese Lösung psychologisch richtig ist, wird sich erst in einem<br />

allfälligen Abstimmungskampf entscheiden. Im übrigen<br />

bringt die sozial fortschrittliche Vorlage Heivatszulagen von<br />

Fr. 500.—, Geburtenzulagen von Fr. 100.— und Kinderzulagen<br />

von Fr. 240.—. Für eine Berücksichtigung der Familienlasten<br />

haben sich in den Vorverhandlungen der Gewerkschaftsbund<br />

des christlichen Verkehrs- und Staatspersonals und im<br />

Rate besonders der Zürcher Christlichsoziale Dr. Seiler ein- j<br />

gesetzt. Die ganze Vorlage wurde am Donnerstag mit 108 ge- ;<br />

gen 10 Stimmen gutgeheißen.<br />

Die vom Zürcher Freiwirtschaftler Werner Schmid, Mit- !<br />

glied der Duttweiler-Fraktion, vom Zaune gerissene I e s u i - j<br />

tendebatte ist hier erwähnt worden. Dem konfessionellen<br />

Frieden ist mit ihr kaum ein Dienst erwiesen.<br />

Im Ständerat<br />

war diesmal wieder die Bundessinanzreform das<br />

große Anliegen. Wie bekannt ist, hat der Rat im wesentlichen<br />

Punkt, Ablehnung einer direkten Bundessteuer, mit 27 gegen<br />

14 Stimmen festgehalten. Er hat den Antrag Stüßi, die<br />

Stellungnahme als difinitiv zu erklären und damit das Differenzenbereinigungsverfahren<br />

abzukürzen, mit 28 gegen 3<br />

Stimmen abgelehnt, und er hat schließlich am letzten Sessionsmorgen<br />

die vom Nationalrat vorher gutgeheißene Motion<br />

des Basler Radikalen Dietfchi, der Bundesrat solle zur unverzüglichen<br />

Vorlegung einer Uebergangslösung mit der Weiterführung<br />

des heutigen Finanznotrechts eingeladen werden,<br />

mit 25 gegen 12 Stimmen ebenfalls verworfen. Das alles<br />

heißt nichts anderes, als daß sich der Nationalrat im Juni<br />

nochmals mit der Sache befassen solle. Wird er dann — wie<br />

anzunehmen ist — dem Ständerat nicht zustimmen, so wird<br />

der Bundesrat freilich um den Erlaß einer Uebergangsordnung<br />

nicht herumkommen. Die Meinungen gehen auseinander,<br />

ob man damit Volk und Stände behelligen solle. Denn<br />

was soll geschehen, wenn auch bloß eine vorübergehende<br />

Uebergangslösung in einer Abstimmung bachab geht?<br />

Auch in der zweiten Sessionswoche hatte der Ständerat<br />

ein großes Hauptgeschäft zu behandeln, um das sich eine Reihe<br />

kleinerer Traktanden gruppierten. So gelangten im wesentlichen<br />

ohne Widerstand, jedoch mit den von den Kommissionen<br />

beantragten Abänderungen, zur Annahme die Vorlage<br />

über die Zahl der Bundesrichter — wobei entgegen dem nrsprünglichen<br />

Antrag des Bundesrates nicht die Zahl der Bundesrichter,<br />

sondern die der Gerichtsschreiber und Sekretäre<br />

erhöht wurde —, der Bundesbeschluß über die Ausrichtung<br />

von Familienzulagen an landwirtschaftliche<br />

Arbeitnehmer und G e b i r g s b a u e r n, der die Verlängerung<br />

der heute geltenden Beihilfeordnung für die Jahre<br />

1950 bis 1952 bringt; ein neues Bundesgesetz über das<br />

M ü n z w e s e n, das an der Goldwährung festhält, aber die<br />

Anpassung an die am 27. September 1936 vom Bundesrat beschlössen«<br />

Abwertung um 30 Prozent verankert und bei den<br />

Goldmünzen neu die Prägung eines 50- und eines 25-Franken-Goldstückes<br />

vorsieht; endlich eine mit dem Fürstentum<br />

Liechtenstein vereinbarte Abänderung der Landesgrenze im<br />

Abschnitt Rhein-Würznerhorn. Diese Grenzkorrektur sieht einen<br />

gegenseitigen Abtausch von rund 45 Hektaren unbesiedelten<br />

Geländes vor.<br />

Mehr zu schreiben als zu reden hat das Kreditgesuch sür<br />

die Erstellung eines Gebäudes der Post-, Telegraphenund<br />

Telephonverwaltung i n S t. M o r i tz gegeben. Das Unbehagen<br />

ist daraus zum Teil verständlich, daß die eidgenössischen<br />

Räte nur über den eigentlichen Baukredit zu befinden<br />

haben, während die P.T.T.-Berwaltung die Bauplätze jeweilen<br />

in eigener Befugnis kauft und auch für die Jnnenansstattung,<br />

nämlich die sehr teuren Apparaturen, sich selber den<br />

Kredit erteilt. So hat der Bund die Brandruine des vor einigen<br />

Jahren abgebrannten Grand Hotels in St. Moritz mit<br />

Umschwung (27 000 Quadratmeter) für Fr. 190 000.— angekauft<br />

und überdies Fr. 100 000.— Stillegungsbeitrag und<br />

mehr als Fr. 200 000.— Abbruchkosten bezahlt. Der Bau<br />

des Gebäudes, das dem zu automatisierenden Telephonverkehr,<br />

den Bedürfnissen der Post und vor allem auch dem<br />

Automobilverkehr der Kursgruppe St. Moritz — Umschlagsplatz<br />

von der Rhätischen Bahn auf eine Reihe wichtigerer<br />

Postautolinien — dient, soll 3,5 Mill. Fr. kosten; nur hierüber<br />

hat die Bundesversammlung zu beschließen. Dazu kommen<br />

dann die Einrichtungen, die ihrerseits mehrere Millionen<br />

kosten werden. In einem Teil der Presse wurde am ganzen<br />

Projekt heftige Kritik geübt, man schrieb von einem<br />

„Grand Hotel P.T.T." und nahm gegen die Ausgabenfreudigfeit<br />

der Verwaltung Stellung. Nebenbei konnte man dann<br />

aber erfahren, daß die Post heute in St. Moritz in einem Hotel<br />

untergebracht ist, daß dort ein jährlicher Mietzins von<br />

Fr. 30 000.— bezahlt wird, und daß der Hotelier begreiflicherweise<br />

nicht gern diese sichere Einnahmequelle versiegen<br />

sieht. Die ständerätliche Kommission hat das Vorhaben und<br />

zugleich die Gegenprojekte eingehend geprüft und beantragt<br />

einstimmig Genehmigung. Der Rat leistete am Donnerstag<br />

mit 28 Stimmen bei einigen Enthaltungen einmütig dem<br />

Antrag Folge.<br />

Das Hauptgeschäft der zweiten Sessionswoche bildete jedoch<br />

das neue Militärversicherungsgesetz. Es<br />

soll das alte Gesetz von 1901 ersetzen, das schon längst als revisionsbedürftig<br />

angesehen worden ist. Der Nationalrat hat<br />

die Vorlage in der letzten Dezembersession durchberaten und<br />

die vom Bundesrat vorgesehenen Ansätze durchgehend erhöht.<br />

Der Ständerat nimmt hier wieder einige Abstriche vor, schasst<br />

aber gleichwohl ein Gesetz, das gegenüber der bisherigen Ordnung<br />

bedeutende Verbesserungen bringt. Sowohl für das<br />

Krankengeld wie für die Jnvalidenpension wird eine Abstufung<br />

vorgenommen. Die Ansätze betragen jetzt im Höchstfall<br />

80 Prozent des entgehenden Verdienstes, einschließlich regelmäßige<br />

Nebenbezüge, für Ledige ohne Unterstützungspflicht,<br />

85 Prozent für Ledige mit Unterstützungspslicht und Verheiratete<br />

ohne Kinder, und 90 Prozent für Verheiratete mit<br />

Kindern. Bei der Rechtspflege wird, entgegen dem Antrag<br />

einer etwas brüchigen Kommissionsmehrheit, mit 31 gegen<br />

4 Stimmen der Fassung des Nationalrates beigepflichtet, der<br />

als erste Instanz das kantonale Versicherungsg<br />

e r i cht einsetzt, als zweite Instanz das eidgenössische Versicherungsgericht.<br />

Die ganze Vorlage wurde am Mittwochabend<br />

mit 36 Stimmen ohne Opposition verabschiedet.<br />

Auch im Ständerat wurde mit den Nicole-Kommunisten<br />

abgerechnet, in Behandlung einer vom Luzerner Konservativen<br />

Dr. Z u s t eingereichten und von Locher (Appenzell),<br />

von Moos (Obwalden) und Muheim (Uri) mitunterzeichneten<br />

Interpellation. Dabei gab der Sprecher der Interpellanten<br />

eine Erklärung der bürgerlichen Fraktionen des Rates ab, die<br />

im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" am letzten Samstag veröffentlicht<br />

war. Die Sozialisten schloßen sich mit einer besonderen<br />

Erklärung an. Und Nicole und Woog und Konsorten sitzen<br />

weiter im Rat der Nation ...<br />

Die vom Bundesratstisch ausgegebene Parole: „Das<br />

Schweizer Volk selbst muß wachsam sein und<br />

zumRechtenfehe n", mag von dieser Stelle eher schwächlich<br />

klingen. Wir wollen sie gleichwohl w e it e r t r a g e it,<br />

denn sie ist sicher in d e m Sinne richtig, daß alle Zwangsmaßnahmen<br />

nichts nützen, w e n n n i ch t die Zlbwehr der<br />

volksfeindlichen Ideen vom Volke selber kommt.<br />

Feuilleton<br />

Schweizer Ferienerlebnisse eines<br />

deutschen Studenten 3<br />

Fidelis Hebel<br />

Als weltfremder Mensch, als verrufener Deutscher sogar,<br />

stellte ich mich mit einem Händedruck der Familie des Gastgebers<br />

vor. Ich erhielt meine Zimmer angewiesen — zwei<br />

Zimmer für einen Menschen, welch ein Wunder —- und war<br />

noch nicht richtig im Haus, als ich mich schon an einem reichbeladenen<br />

Tische wiederfand. Die ganze Admofphäre des Hauses<br />

war so von Freundlichkeit und Vertrauen bestimmt, daß<br />

ich mich sofort wie ein Verwandter der Familie fühlte, und<br />

dem Verlangen der Kinder, mit ihnen zu spielen nicht widerstehen<br />

konnte.<br />

In meiner Gastgebersamilie waren zwei Kinder, deren<br />

Herzen mir durch eine natürliche Fremdheit hindurch Zugang<br />

Mr Freundschaft ihrer Eltern boten. Was die Aufnahme eines<br />

Fremden für die Schweizerfamilie bedeuten mußte, wurde<br />

wir verständlicherweise an meinem eigenen Beispiel nicht<br />

klar, denn ich sprach ihre Sprache, und wuße hier und da<br />

anzupacken, wie an etwas anderem. Gleizeitig mit mir verbrachte<br />

in der Familie ein ungarisches Kind seine Ferien,<br />

ein kleines, verschüchtertes, zierliches, schwarzhaariges Wesen,<br />

das weder deutsch verstand noch sprach, das der kleinen mütterlichen<br />

Handreichungen und Hilfen bedürfte wie jedes Kind.<br />

Da erst, als ich sah, wie die Liebe meiner Gastgeber fraglos<br />

war, denn sie konnte bei diesem ungarischen Kind nicht auf<br />

Antwort, nicht auf Hilfe rechnen, da erst wurde mir klar, daß<br />

die Gastfreundschaft nicht nur ein Wenden aus Ueberfluß<br />

war, sondern echter Nächstenliebe entsprang. .<br />

Dies will in den Kleinigkeiten des Alltags erpropt sein.<br />

Bestimmt — wir alle sind Menschen — wurde ich meinem<br />

Gastgeber zumal lästig. Niemals war nur die leiseste Andeutüng<br />

dessen im täglichen Umgang zu spüren. Sie waren,<br />

im Gegenteil bestrebt, meine doch psychologisch schwächere<br />

Stellung, ich war als Bittender ja zu ihnen gekommen,<br />

arm und ausgehungert, in das Gegenteil zu verkehren, und<br />

mir in der Familie einen Ehrenplatz einzuräumen. So saß<br />

ich am Kopfende des Tisches, hatte immer das beste Besteck,<br />

zu meiner Verfügung und wurde bei Tisch und auch sonst als<br />

Ehrengast behandelt. Um Wäsche und die sonstigen lästigen<br />

Äußerlichkeiten des' Lebens brauchte ich mich nicht zu kümmern,<br />

dies, alles wurde wie von Heinzelmännchen besorgt.<br />

Die Räume, die mir zugewiesen waren, schienen mir als ein<br />

fürstliches Gemach. Die Schlafstube mit einem bequemen Bett<br />

ausgestattet, war etwas kleiner als das Studierzimmer, in<br />

dem Sessel und Sofa alle Bequemlichkeiten eines Ferienstudiums<br />

boten. Man mag darüber staunen, daß ich nochmals<br />

aus meine Zimmer hinwies, aber es war für mich so<br />

ungewohnt, daß ein Mensch zwei Zimmer zur Verfügung hat,<br />

daß ich nun, wieder in deutsche Wohnverhältnisse eingezwängt,<br />

daran wie an einen Traum zurückdenke. Wohnen doch die vier<br />

Personen unserer Familie in nur zwei Zimmern, haben also<br />

fast soviel Raum wie ich ihn für die leider nur allzu kurze<br />

Zeit allein benutzen durfte.<br />

Religiöse Zentren<br />

Natürlich wollte ich so viel von der Schweiz sehen, wie<br />

nur irgend möglich war. Escholzmatt und das Leben dort<br />

stellt ja nur einen Ausschnitt der Schweizer Verhältnisse dar.<br />

Wo anders hätte ich den Pulsschlag des Schweizer Volkes<br />

besser spüren können als an seinen Wallfahrtsorten? Darf<br />

nicht der Weg zum hl. Kreuz in Schüpsheim, der steil hinaufführt<br />

über steinigen Pfad, durch Gestrüpp und vorbei an<br />

wildschäumendem Gebirgsbach hinauf zur Wallfahrtskapelle<br />

symbolisch als den Lebensweg menschlicher Wesen überhaupt<br />

und der Schweizer besonders gelten? Spiegelt er nicht den<br />

harten Alltag, Mühsal und Not, die auch hier nicht fern sind,<br />

wieder? Zeigt er nicht, wohin das katholische Schweizervolk


Obwalden<br />

Amtliche Mitteilung. Am 21. März gab die Untersuchungsbehörde<br />

in den Zeitungen Kenntnis vom Auffinden einer<br />

Kindsleiche in Sächseln' Die Kindsleiche wurde am gleichen<br />

Tage dem pathologischen Institut in Luzern überwiesen, wo<br />

festgestellt wurde, daß das Kind gelebt hatte und wahrscheinlich<br />

erwürgt worden war. Die polizeilichen Erhebungen ftnt»<br />

ten den Verdacht der Täterschaft auf ein italienisches Mädchen,<br />

das in einem hiesigen Gasthof beschäftigt war. Das<br />

Mädchen war am 17. März aus der Schweiz ausgereist und<br />

zu seinen Angehörigen nach Italien zurückgekehrt. Durch Vermittlung<br />

der internationalen Kriminalpolizei in Rom wurde<br />

der zuständige Untersuchungsrichter der betreffenden Provinz<br />

mit der Untersuchung beauftragt. Nach vier Tagen traf hier<br />

die telegraphische Meldung ein, daß das Mädchen den Kindsmord<br />

eingestanden habe. Die Täterin befindet sich in Hast.<br />

Wenn dem Begehren um Auslieferung der Täterin nicht entsprachen<br />

wird, dürfte deren gerichtliche Aburteilung seitens<br />

der italienischen Behörden erfolgen.<br />

Kantonalschützengesellschast Obwalden. (Eing.) Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Schützen trafen sich am Sonntag im Gasthaus zur<br />

„Krone" in Giswil zur ordentlichen Delegiertenversammlung.<br />

Anwesend waren 55 Schützen inkl. Ehrengäste. Sie vertreten<br />

2283 im Schweiz. Schützenverein organisierte <strong>Obwaldner</strong><br />

Schützen in 15 Sektionen. Kantonalpräftdent Oberförster<br />

W. O m l i n eröffnete mit einer gehaltvollen Ansprache die<br />

Versammlung. Er erinnerte an die vor 125 Jahren in Aarau<br />

erfolgte Gründung des Schweiz. Schützenvereins, konnte auch<br />

darauf hinweisen, daß 1952, also in kurzen Jahren, die Kantonal-Schützengesellschaft<br />

Obwalden ihr Ivvjähriges Bestehen<br />

feiern kann. Unter Beifall gedachte Präsident Omlin des 50-<br />

jährigen Priesterjubiläums des Hl. Vaters Pius XII. und<br />

gab einen Ueberblick über die trostlose Weltlage, die den<br />

Schweizer Schützen zur steten Wachsamkeit nach Innen und<br />

Außen ermähne. Lebhafter Applaus verdankte die prächtige<br />

Ansprache des Präsidenten.<br />

Das Protokoll von Major Dr. Durrer über die letztjährige<br />

Versammlung in Alpnach wurde genehmigt und verdankt.<br />

Der Jahresbericht des Präsidenten enthielt das reiche erlcdigte<br />

Jahrespensum des Vorstandes und der Sektionen. Die<br />

Munitionsfreigabe hat dem Schießwesen einen neuen Impuls<br />

verliehen. Auch die Schießresultate haben sich z. B. beim Feldsektionswettschießen<br />

sehr stark verbessert. An diesem Schießen<br />

haben in Obwalden 953 Schützen teilgenommen. Die Teilnähme<br />

dürfte noch größer sein, denn nachdem auf vier Schieß-<br />

Plätzen geschossen werden darf, ist dem einzelnen Schützen<br />

die Gelegenheit viel leichter gemacht. Zu Ehren der verstordenen<br />

Schützen erhob sich die Versammlung von ihren Sitzen<br />

und wünschte ihnen im alten Bruderschaftsgeiste die ewige<br />

Ruhe.<br />

Die Rechnung, abgelegt durch den Kassier Hauptmann Ed.<br />

Jnfanger, Engelberg, verzeigte wegen verschiedenen außerovdentlichen<br />

Auslagen einen Rückschlag. Auch das laufende<br />

Jahr wird finanziell ordentlich belastet sein, denn die Teilnähme<br />

am eidg. Schützenfest in ©hur und dessen Unterstützung<br />

werden die Kasse beanspruchen. Die Rechnung wurde nach<br />

Bericht der Sektion Sarnen genehmigt und verdankt.<br />

In den schweizerischen Schützenrat werden delegiert Major<br />

Dr. Durrer und Präsident W. Omlin und als Ersatzmann gewählt<br />

Kantonalschützenmeister Vogt in Kerns.<br />

Feldmeisterschaftsmedaillen konnten abgegeben werden an<br />

folgende Schützen: Heizmann, Sarnen; Burch Greg., Schwendi;<br />

Britschgi, Sattlermeister, Kä giswil; Bucher Bernhard,<br />

Kerns; Michel Werner, Kerns und die silbervergoldete Medaille<br />

an Bucher Arnold, Kerns. Diese Schützen verdienen für<br />

ihre Leistungen einen ganz besonderen Kranz!<br />

Im Namen der kantonalen Militärdirektion und der Ehrengäste<br />

sprach Kreiskommandant Major von Ah, Giswil,<br />

ein kurzes, träfes Wort an die Schützen und Gemeindepräsident<br />

B e r ch t o l d, Giswil, grüßte sie im Namen der Geineinde<br />

und offerierte unter Beifall ein währschaftes Zabig.<br />

So vergingen die Stunden friedlicher Beratung und guter<br />

jwmeradschast allzu rafch. Die <strong>Obwaldner</strong> Schützen werden<br />

die Zeit in edlem Wettstreit nutzen und auch versuchen,<br />

am eidg. Fest in Chur die <strong>Obwaldner</strong> Farben zur Ehre zu<br />

bringen. Präsident ^Umlin konnte die flott verlaufene Versammlung<br />

mit einem kräftigen Schlußwort schließen und für<br />

sich den Erfolg buchen, sie glänzend geleitet zu haben.<br />

Das Wetter scheint dauernd ersten April zu haben. Die<br />

Bauernsame hofft seit langem auf einen ergiebig einsetzenden<br />

ivarmen Landregen, bei dem man das Gras würde wachsen<br />

sehen. Aber die schönsten Wetterwolken halten uns schließt<br />

bemüht ist, ihn münden zu lassen? Das waren meine Gedanken,<br />

als ich einsam lvandernd bis zur Kapelle stieg. Oben dann<br />

in der Kapelle kam vor dem Leid des Erlösers, von dessen<br />

Kreuz ein Teil dort aufbewahrt wird, menschlicher Sorge das<br />

rechte Maß zu. Die unverfälschte, tiefe Gottverbundenheit der<br />

umwohnenden Bergbauern wurde in den Erhöhrungstafeln<br />

in der Kapelle deutlich.<br />

Nach einem Ausflug nach Marbach, auf dem ich von<br />

neuem die Gastfreundschaft der Schweizer bewundern lernte,<br />

denn der Bruder meiner Gastgeberfamilie bewirtete mich wie<br />

einen alten Bekannten, gab mir noch —genau wie der Kapuzinerpatcr<br />

am Kreuzkapellchen einige Franken — denn ich<br />

wollte zum zweiten^ Nationalheiligtum der Schweiz, zum<br />

hl. Nikolaus von Flüe, nach Sächseln fahren.<br />

Am andern Tag also brach ich von Escholzmatt, reich ausgestattet<br />

mit Proviant, auch von meinem Gastgeber mit einem<br />

anständigen Taschengeld bedacht, nach Luzern auf. Mit der<br />

Eisenbahn sollte ich nicht fahren, weil ich 1. mit dem kostbaren<br />

Schweizerfranken vorsichtig umgehen wollte, und 2.<br />

dann die Schweizer n7e so gut kennen gelernt hätte, wie es<br />

mir bei einer Fahrt per Autostop möglich war Ich hatte<br />

Glück. Mit dem ersten Wagen konnte ich sofort bis Luzern<br />

mitfahren. Hier besichtigte ich das Löwendenkmal, die Kapelbrücke<br />

und den Wasserturm und all die Sehenswürdigleiten<br />

in Luzerner Kirchen und erlebte den Pulsschlag einer<br />

Schweizer Großstadt. Alsdann erhielt ich einen Wagen bis<br />

Stansstad (Acherbrücke) und gelangte auf einem Umweg über<br />

den Brünig an mein Ziel<br />

lich wieder für den Narren. Im Unterland blieb es bisher<br />

bei einem kurzen Schauer, der die Erde kaum anfeuchtete.<br />

Bund der Familie von Obwalden. „Verrauscht sind Begeisterung<br />

und. Versprechen der denkwürdigen Volksabstimmung<br />

für die Familie vom 25. November 1945. Unsere Verfassung<br />

hat seit 3'A Jahren Rechte und Bedürfnisse der Fannlie<br />

grundgelegt. Praktisch geschah aber nichts." Nicht gerade<br />

sehr ermutigend für unsere Sache der Familie. Und doch M<br />

der große Bischof Keppler der Auffassung: „Kein sozialpol,-<br />

tisches Programm taugt etwas, dessen erstes Wort, dessen erster<br />

Faktor, dessen erste Sorge nicht die Familie, dessen<br />

Frucht und Erfolg nicht die christlich geordnete Familie ist.<br />

Also AHV, Arbeitslosenversicherung, Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

usw. vor! Es wird schon, schief gehen! (Lnrtg.)<br />

Heimatschutz im Kanton Obwalden. Wenn man die Ver-<br />

Ordnung über Heimat- und Naturschutz und die Erhaltung<br />

von Altertümern und Kunstdenkmälern vom 8. November<br />

1932 durchgeht, kommt man zur Ueberzeugung, daß im Kanton<br />

Obwalden ein waches Verständnis und Interesse für die<br />

Schönheiten der Landschaft und den Wert seiner Kulturdenkmäler<br />

besteht. Doch wird man leider etwas enttäuscht, wenn<br />

man ihr die Wirklichkeit gegenüberstellt. Dann kommt man m<br />

vielen Beziehungen zur Ansicht, daß diese Verordnung wohl<br />

fein säuberlich den heimatschützlerischen Gedanken repräsentiert,<br />

daß es aber damit meistens sein Bewenden hat.<br />

Man wird in dieser Auffassung bestärkt, wenn man die<br />

Bestrebungen in baulicher Hinsicht beobachtet, die für die Er-<br />

Haltung von kulturellen Bauwerten überhaupt kein Verständnis<br />

mehr -haben. Me Diskussion über den „Schwybbogen" bei<br />

Kirchhöfen ist geradezu symptomatisch für diese Einstellung.<br />

Um seine Beseitigung und Unzweckmäßigkeit, seinen Verkehrshindernden<br />

Charakter ja eindeutig dokumentieren zu können,<br />

läßt man ihn buchstäblich verlottern. Man nimmt sich nicht<br />

einmal mehr die Mühe, fchadhaf gewordene Mauern instandzustellen.<br />

Die neueste Diskussion über das Sarner Bauproblem im<br />

Zusammenhang mit dem Bau einer Straße Sarnen-Rüti-<br />

Kirchhöfen hat zu Unrecht darauf hingewiesen (siehe LNN.),<br />

daß der Schwybbogen keinen kulturhistorischen Wert habe,<br />

einzig mit der Begründung, er sei zu wenig alt. Als ob das<br />

Alter für den kulturellen Wert einer Brücke den Ausschlag<br />

geben würde. Ueber seine architektonische Schönheit, feine<br />

prächtige Eingliederung ins landschaftliche Bild, schweigt<br />

man, auch die Tatsache bleibt unerwähnt, daß der Schwybbogen<br />

durch einen Gemeinderatsbeschluß, welcher vom Kanton<br />

geschützt worden ist, zu deii zu schützenden Natur- und<br />

Architekturdenkmäler gezählt worden ist.<br />

Es ist nicht ganz begreiflich, daß die Natur- und Heimatfchutzkommission<br />

der Gemeinde, aber auch des Kantons, nicht<br />

eingeschritten ist, um eines der schönsten Baudenkmäler, die<br />

Sarnen besitzt, zu retten. Der Schweizer Heimatschutz in Verbindung<br />

mit dem Kanton fände gewiß Mittel und Wege, um<br />

eine befriedigende Lösung herbeizuführen.<br />

Daß gerade dies fehlt, zeigen auch wieder die überHandnehmenden<br />

Reklametafeln an prächtigen Aussichtspunkten, erwähnen<br />

wir nur die bereits wiederholt gerügte Placierung<br />

einer Reklanietafel ob der Bollkapelle, die zudem total unmotiviert<br />

dorthin gepflanzt worden ist. Die gesetzlichen Boraussetzungen<br />

gegen eine solche Reklameplacierung wäre gegeben<br />

(Art. 2, Abs. 2, der Verordnung über den Heimatschutz), aber<br />

dennoch geschieht nichts!<br />

Vor kurzem erschien im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" eine<br />

Notiz über den Umbau des „Türlihauses" beim Bahnhofplatz.<br />

Wir wollen im voraus bemerken, daß wir keineswegs der<br />

Ansicht sind, daß man nicht auch Geschäftshäuser bauen kann,<br />

die sich als Schmuckstücke in ein Dorfganzes hineinfügen, erwähnen<br />

wir nur den „Schlüssel", das Geschäftshaus Halter<br />

an der Kernserstraße oder auch die Buchdruckerei Ehrli. Aber<br />

es wäre dennoch gut, wenn man solche Bauten, die, baulich<br />

gesehen, einen großen Einfluß auf das Dorfbild ausüben, öffentlich<br />

als Projekte gezeigt würden, damit auch die Öffentlichkeit<br />

darüber diskutieren 'kann.<br />

Doch ist zu sagen, daß mit dem Neubau glücklicherweise<br />

eine grausame Verschandelung eines alten Hauses verschwinbet,<br />

wie dies durch den seinerzeitigen Umbau des Türlihauses<br />

geschehen ist. Wie architektonisch schön das alte Türlihaus<br />

einmal war, läßt uns das nun sozusagen freistehende Türli-<br />

Haus sehen, das nun aus dem Dorfbild verschwinden muß.<br />

Diese wenigen Ueberlegungen zeigen uns erneut, daß alle<br />

gesetzliche Verankerung von Heimatschutz und Knlturpflege keinen<br />

Wert hat, wenn nicht jeder Bürger mit wachem Verständnis<br />

diese baulichen Veränderungen verfolgt.<br />

Wir haben nicht nur einen Schwybbogen, ein Landschastsbild<br />

oder ein Dorfbild zu erhalten, sondern der tiefere Sinn<br />

jedes Heimat- und Naturschutzes ist die Pflege des eigenen<br />

Kulturbewußtseins. Und diese Pflege tut. uns gerade heute not,<br />

wo wir uns auf unveräußerliche Werte besinnen müssen.<br />

Claudius<br />

zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider,<br />

Küchenböden etc.<br />

Kantonalbank. Letzten Montag hat der neue Bankdirektor<br />

fretr Josef Heß, das Amt angetreten. Die Führung der Filiale<br />

Engelberg übernimmt der bisher tn Sarnen Angestellt<br />

föerr von 355 i I, Kä giswil. Wir gratulieren Herrn von Mx<br />

zu der so raschen Beförderung zum Filialleiter. Engelberq<br />

erhält in ihm wieder einen zuverlässigen und sympathische<br />

Vertreter des kantonalen Bankinstitutes.<br />

Sarnen. Die letzte Dorffchaftsverfammlung diskutierte den<br />

Ausbau einer zweck,näßigen Verkehrsverbindung des Dorfes<br />

mit Kirchhöfen durch den Bau einer neuen Entlastungsstraße<br />

vom Roten Haus direkt nach Kirchhöfen. Wie man nun erfährt<br />

sammeln die Gegner dieses Projektes Unterschriften für<br />

den Ausbau der Rüti-Kirchhosenstraße und die Beseitigung<br />

des Schwybbogens. Was sagen die Freunde des Heimatschutzes<br />

dazu?<br />

Sarnen. Ostern wird dieses Jahr für die Pfarrei Sarnen<br />

au einem doppelt freudigen Festtag. Am Tag der Auferftehung<br />

feiert auch Hoch». Herr P. Franz Xaver Wettstein,<br />

Marianhiller Missionspriester, m der Pfarrkirche seine heilige<br />

P r i m i z. Letzten Samstag, den 2. April, wurde er in<br />

Sitten zum Diene/Gottes geweiht. Dem hochwürdigen Herrn<br />

Primizianten, einem Sohn von Herrn alt Stationsvorstand<br />

Wettstein, gratulieren wir herzlich und wünschen ihm ein<br />

recht segensreiches Priesterwirken.<br />

Alpnach.


P a l m s o n n t a g ' » K o n s e r h o l i b e r P a r t e i t a g i n S a m e n<br />

gen Wochen kann eine ausgebildete Tuberkulose besteben Die<br />

Tuberkulose ber andern Organe, Knochen, Darm, Niere usw<br />

wirb natürlich durch das Schirmbild nicht erfaßt<br />

'<br />

Im Kamps gegen die Tuberkulose wurden bis setzt aroke<br />

Erfolge errungen: die Sterblichkeit geht von Jahr lu ^alr<br />

zurück- Es ist ganz selbstverständlich, daß die Forschungen der<br />

Aerzte auf diesem Gebiet weiter gehe:. Wir hoffen auch, in<br />

Bälde etn besseres Gesetz mit weniger totalitärem Charakter<br />

zu bekommen, in dem auch die freiwillige Impfung gegen die<br />

Tuberkulose die großen Erfolg verspricht, eingebaut sein<br />

wird.<br />

tes stellen sich die Bruttoerträge der<br />

pro 1948 wie folgt:<br />

Stempelabgaben<br />

Verrechnungssteuer<br />

Wehropfer<br />

Wehrsteuer<br />

Warenumsatzsteuer<br />

Luxussteuer<br />

Ausgleichssteuer<br />

Kriegsgewinnsteuer<br />

Militärpflichtersatz<br />

Quellenwehrsteuer<br />

Die eidgenössischen Steuererträge.<br />

Nach dem vom Bundesrat ain Freitag genehmigten Geschäftsbericht<br />

des eidgenössischen Finanz- und Zolldepartemeneidgenössischen<br />

Steuern<br />

98,75 Mill. Fr.<br />

75,6 Mill. Fr.<br />

42.7 Mill. Fr.<br />

324,1 Mill. Fr.<br />

462,6 Mill. Fr.<br />

18.8 Mill. Fr.<br />

12,5 Mill. Fr.<br />

75,2 Mill. Fr.<br />

16,1 Mill. Fr.<br />

0.34 Mill. Fr.<br />

0,15 Mill. Fr.<br />

Auswanderer-Wehrbeitrag<br />

Total<br />

1126,84 Mill. Fr.<br />

Aus den Erträgen der Stempelabgaben sind den Kantonen<br />

20 Prozent oder 19,5 Will. Fr. zugeflossen, des Wehropfers<br />

10 Prozent oder 4,2 Mill. Fr., der Wehrsteuer 30 Prozent<br />

oder 97,3 Mill. Fr., der Kriegsgewinnsteuer 8 Prozent<br />

oder 5,9 Mill. Fr. und des Militärpflichtersatzes 54 Prozent<br />

oder 7,8 Mill. Fr.<br />

Zuchtvieh im Film.<br />

Die Kommission sch w e i z e r i s ch e r Z u ch t v i e h v e r -<br />

bände hat durch die Firma Pro Film einen hübschen Dokumentarsilm<br />

drehen lassen, der kürzlich in Bern vor Bchörden,<br />

landwirtschaftlichen Organisationen und weitern Interessenten<br />

erstmals vorgeführt -worden sind. Der Film zeigt die<br />

Vierbeiner unserer Hauptrassen in ihrer Urheimat, auf der<br />

Weide, bei der Arbeit und an Ausstellungen. Herdebuchwesen,<br />

Milchkontrolle, Käserei und Schlachtvieh-Ausbeute gleiten<br />

in lebhasten Bildern vorüber. Dann folgt der Viehexport, die<br />

sorgfältige Verladung und Verschiffung nach Uebersee. Der 25<br />

Minuten dauernde Film ist für das Ausland bestimmt und<br />

wird dort seine Wirkung nicht verfehlen. Die zahlreichen Gäste<br />

bei der Uraufführung des Filmes „Schweizerisches Zucht-<br />

Vieh" wurden von Dr. Wenger im Namen der Kommission<br />

begrüßt.<br />

K a n t o n e<br />

Zug. Der Kanton suchte zw ei Polizisten. Für diese zwei<br />

Stellen haben sich 93 angemeldet. Alles drängt zu den<br />

Staatsstellen. Warum? Die Antwort ist leicht: Im Kanton<br />

Zug schöner Lohn, Dienstkleider, Pension^ geregelte Arbeitszeit<br />

und sichere Position. Das freie Gewerbe kann diese Vorteile<br />

unmöglich alle bieten.<br />

Waadt. Kommunistische Gemeinheiten, (fron.) In Lausanne<br />

veranstalteten die, unter dem irreführenden Namen<br />

„Für ein demokatisches Griechenland" segelnden, fchweizerifchen<br />

Trabanten der kommunistischen Banden in Griechenland<br />

einen Propagandaabend gegen den nationalen Kampf des<br />

griechischen Volkes. Ein gewisser Lausanner Hochschnlprofeffor<br />

namens Bonnard hielt dabei ein Referat, das vor<br />

Geschichtsverdrehungen und Verleumdungen der griechischen<br />

Nation nicht zurückschreckte, wie die wenigen griechischen Studenken,die<br />

der Versammlung beiwohnten, erklären.<br />

Wirkt es schon befremdend und würdelos, daß ein Hochschullehrer<br />

sich dazu hergibt, den Ruf der Wissenschaft durch<br />

tendenziöse Darstellungen zu untergraben und sich in den<br />

Dienst einer gegen eine kleine Nation arbeitenden, imperialistischen<br />

Propaganda zu stellen, so spricht es vollends gegen<br />

die Veranstalter, daß sie den griechischen Studenten - trotz<br />

mehrmaliger Bitten das Wort der Berichtigungen verweigerten.<br />

Nicht genug damit, verlegten nach einem Bericht der<br />

„Nouvelle Revue" die kommunistischen Versammlungsteilnehmer<br />

schließlich den Griechen den Weg, als sie aus Protest<br />

gegen die volksdemagogische Versammlungsleitung den Saal<br />

verlassen wollten. Einige Fanatiker versuchten die Griechen zu<br />

provozieren, indem sie ihnen gemeine Schimpfworte zuriefen.<br />

Fanatifierte Weiber spien den Studenten sogar ins Gesicht!<br />

Daraufhin kam es zu wüsten Ausschreitungen und zu einem<br />

Handgemenge, in dessen Verlauf zwei der Griechen übel zugerichtet<br />

wurden.<br />

Das Schlimmste an diesem vernbscheuungswürdigen Vorfall<br />

aber ist, daß — wie der zitierte Bericht festhält — ein<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

6)<br />

23<br />

o<br />

Cü<br />

00<br />

Polizist, der den Ordnungsdienst zu versehen hatte, eindeutig<br />

die Partei der Kommunisten ergriff! (Kein Wunder, denn<br />

der Versammlungsleiter, Genosse Muret, ist der städtische<br />

Polizeidirektor von Lausanne.)<br />

Es ist zu erwarten, daß dieses schändliche Treiben der<br />

Kommunisten und ihres polizeigewaltigen Chefs fein Parlamentarisches<br />

Nachspiel im Gemeinderat haben werde. Im<br />

übrigen werden die Laufannois in den Gemeindewahlen vom<br />

kommenden Herbst Gelegenheit erhalten, mit dem Stimmzettel<br />

dafür zu sorgen, daß den Machenschaften dieses Muret<br />

ein Ende gesetzt wird.<br />

Wettgeschehen<br />

Der Atlantikpakt wird dicht.<br />

Die Parlamente von Norwegen, Kanada und Portugal<br />

haben den Beitritt ihrer Länder zum Atlantikpakt mit großem<br />

Mehr gutgeheißen. Außenminister Lange wird sich erneut nach<br />

Washington begeben, wo auch sein italienischer Kollege Ssorza<br />

bereits eingetroffen ist. Anderseits hat zwischen Eire und den<br />

Vereinigten Staaten ein unveröffentlicher Notenwechsel stattgefunden,<br />

der sich mit der irischen Beitrittserklärung befaßt.<br />

Atlantiipakt unterzeichnet!<br />

Die Unterzeichnung des Paktes erfolgte in Washington am<br />

4. April, nachdem alle Vorbesprechungen bereinigt worden<br />

sind. Nicht weniger als zwölf Außenminister der europäischen<br />

und der amerikanischen Hemisphäre haben ihre Unterschrist<br />

unter das historische Dokument gesetzt. Bereits wird auch bekanntgegeben,<br />

daß der im Atlantikpakt vorgesehene Verteidigungsrat<br />

sogleich nach der Ratifikation durch die ersten sechs<br />

Mitgliedstaaten zusammentreten wird, um eine Verteidigungskommission<br />

einzusetzen.<br />

Kravchenko hat gewonnen.<br />

Am Montag sind die Urteile im Kravchenko-Prozeß gefällt<br />

worden. Die kommunistischen Verleumder des Autors von<br />

„Ich wählte die Freiheit", Morgan und Wurmser, wurden zu<br />

hohen Geldstrafen und Schadenersatzleistungen an den Kläger<br />

verurteilt. Die beiden Verurteilten haben je 100 Ml) Francs<br />

Buße und Schadenersatz zu zahlen. Außerdem haben sie die<br />

in die Millionen gehenden Gerichtskosten zu tragen und das<br />

Urteil auf der ersten Seite ihrer Hetzzeitung „Lettres Franxaises"<br />

zu publizieren. Damit ist praktisch auch der Kreml,<br />

der sich sür die kommunistischen Verleumder mit allen Mitteln<br />

ins Zeug gelegt hatte, moralisch vor aller Welt verurteilt.<br />

Churchill wird deutlich!<br />

Eine Rede Winston Churchills in Boston findet im<br />

ganzen Westen stärkste Beachtung. In seiner gewohnt trefsenden<br />

Ausdrucksweise erklärte der britische Kriegspremier,<br />

ganz Westeuropa stehe heute unter bolschewistischer Fuchtel,<br />

existierten die amerikanischen Atombomben nicht. Als die<br />

schlimmste Niederlage im Kampfe gegen den So'wjetimperialismus<br />

bezeichnet Churchill die Katastrophe in China. Umgekehrt<br />

konnten glücklicherweise die Positionen in Europa behauptet<br />

werden, und der Westen hat wenigstens Zeit gewonnen.<br />

Churchill sagte dann wörtlich: „Wir stehen min einer<br />

Macht gegenüber, die genau so böse und in gewissem Sinne<br />

noch unheimlicher ist als Hitler." Er appellierte an die freien<br />

Völker und ihre Regierungen, die Zeit zu nützen und die<br />

Wachsamkeit zu verstärken. Nur der Zusammenschluß der<br />

freien Welt biete Gewähr, der kommunistischen Angrissssront<br />

erfolgreich zu widerstehen. „Laßt uns deshalb gemeinsam an<br />

unsere Aufgabe herangehen und außer Gott nichts fürchten!"<br />

Es gelte, die Freiheit mit allen, auch mit den Mitteln der<br />

Macht, zu retten und so die Zeit der Bedrohung zu überstehen;<br />

denn ewig werde auch die Sowjetgefahr nicht dauern.<br />

Die unersättliche Machtgier des Kommunismus werde sich mit<br />

der Zeit gegen diesen'selber kehren und ihm den Untergang<br />

bereiten. Mit diesem tröstlichen Ausblick schloß Churchill sein<br />

meisterhaftes Bild der gegenwärtigen Weltsituation.<br />

Revolte in Syrien.<br />

' Unmittelbar vor den jüdisch-syrischen Wassenstillstandsver-<br />

Handlungen ist in Syrien die Regierung durch einen Militärputsch<br />

des Obersten Husni Zaim gestürzt worden. Im ganzen<br />

Lande wurde das Kriegsrecht verhängt sowie ein Ausgehund<br />

Waffenverbot erlassen.<br />

Kulturkampf in Rumänien<br />

Einer Verordnung des rumänischen Kultusministeriums<br />

zufolge werden alle Religionsgemeinschaften unter Staatskontrolle<br />

gestellt. Es mutet wie ein schlechter Witz an, wenn<br />

in der erwähnten Verordnung als Begründung für diese<br />

Maßnahme die „Garantierung der Gewissensfreiheit und der<br />

religiösen Freiheiten" ins Feld geführt wird. Atheisten und<br />

Kirchenschänder als Garanten der religiösen Freiheiten im<br />

Kampfe um die Knebelung der Kirchen!<br />

... in der Tschechoslowakei<br />

Der Kulturkampf in der Tschechoslowakei ist über das Vorstadium<br />

noch nicht hinausgediehen. Immerhin ist seit Mitte<br />

März eine außerordentliche Verschärfung der Pressekampagne<br />

gegen die katholische Kirche zu konstatieren. Beispielhaft dafür<br />

ist ein Artikel der „Kulturui Politika" vom 18. März, der<br />

durch den Hinweis auf deutsche Persönlichkeiten im Vatikan<br />

die nationalen Gefühle der Tschechen gegen die Kirche auszuPeitschen<br />

versucht. Als besonderes Vergehen wird dem Papst<br />

angekreidet, daß er perfekt deutsch spricht, daß die Ordensschwester,<br />

die seit 40 Jahren Haushaltdienste besorgte, eine<br />

Deutsche ist und daß es in der näheren Umgebung des Papstes<br />

noch andere Deutsche gibt, so einer seiner Sekretäre und<br />

der Beichtvater des Papstes. Das ist dem tschechischen Kulturkampsblatt<br />

Beweis dafür, daß die „klassischen Vertreter des<br />

wilhelminischen Deutschland" bestimmenden Einfluß im Vatikan<br />

hätten.<br />

... und in Polen.<br />

Die polnische Regierung arbeitet gegenwärtig Pläne aus,<br />

um die noch bestehenden Pfarrschulen zwangsweise aufzuheben<br />

und den Religionsunterricht in den Staatsschulen verhindern<br />

zu können. Das soll ohne besonderes Gesetz geschehen.<br />

Man wird den Pfarrschulen einfach die wirtschaftlichen Mittel<br />

entziehen, wie ein Kommunistenführer soeben erklärt hat.<br />

Gleichzeitig sott der Kampf gegen die Geistlichkeit intensiviert<br />

werden. Es hat sich gezeigt, daß ihr mit sogenannten<br />

„Sittlichkeitsprozessen" nach Nazimuster nicht beizukommen<br />

ist; nun werden sie der Zusammenarbeit mit „reaktionären<br />

Widerstandsbewegungen" und der Wirtschaftssabotage beschuldigt.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 7. April.<br />

12.00 Trinklieder. 12.15 Das Berner Trio spielt drei<br />

leichte Sätze. 12.40 Volkstümliche Musik. 13.00 Aus Webers.<br />

„Oberon"-Oper. 13.30 Werke von Maurice Ravel. 14.00 Notiers<br />

und Probiers. 14.15 Tonfilmmusik. 17.00 Brasilianische<br />

Volkslieder. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Operetten-Melodien.<br />

18.30 „Im Rampenlicht", unsere Theatersendung. 19.00 Cedric<br />

Dumout. 20.00 „Die Heilige des Giorgione" von Wer-<br />

• ner Rudolf Beer.<br />

Freitag, 8. April.<br />

12.40 Stndioorchester. 13.25 Parade der Filmkomiker.<br />

14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für<br />

die Kranken. 17.30 Jugendstunde. 18.25 Piste und Stadion.<br />

Sportmagazin. 20.00 Liederkonzert der Mädchenschule der<br />

Stadt Schaffhausen. 20.45 Ant. Dvorak: Scherzo capriccioso.<br />

Samstag, ö. April.<br />

12.00 Kunst und Künstler. 12.35 Die Woche im Bundes-<br />

Haus. 12.50 Unterhaltungskonzert. 13.30 Das öffentliche Interesse.<br />

14.05 Kino-Musik von heute und gestern. 14.45 Aus<br />

der Steinzeit der Kinematographie. 15.05 Frohe Schubertlieber.<br />

15.20 Beethoven: Streichquartett in cis-moll. 16.30<br />

In Lugano komponierte Musik. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Musik zum frohen Wochenende. 18.25 Das soziale Weltgesicht.<br />

18.40 Sonate in D-dur vou Leclair. 19.00 Berner Münster.<br />

19.55 Elegante Musik auf 2 Klavieren. 20.20 Kennsch di us<br />

im Schwyzerhuus?<br />

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Moden und von Blitzkaffee-<br />

Methoden verleiten, denn<br />

zum Schluss verlernst Du den<br />

Kaffeegenuss!.. Ist's nicht<br />

besser, zu gemessen, statt<br />

nur rasch Wasser draufzugiessen??..<br />

In den guten alten<br />

Zeiten war man stolz aufs<br />

Kaffeebereiten! Und auch<br />

heut noch sollten die Frauen<br />

nur BOHNENKAFFEE<br />

mit brauen!<br />

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W ie lang ist es her, dass man auf diese Weise<br />

über die Alpenpässe fuhr. Wohl 50 Jahre —<br />

eine hübsche Zeitspanne! Umso erstaunlicher,<br />

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Tarnen / Samstag, den 9. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 28<br />

O b A l ö n e r M O e m i ö<br />

Konservatives Organ von°Obwalden<br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli 6- Cie., Tarnen. Tel. (041) 860 33 V$y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

S k i z z e n z u einer<br />

15. Ap<br />

Der Präsident verunfallt!<br />

Nicht etwa im Kantonsrat. Das kann ihm so leicht nicht<br />

passieren. Heimtückischer als das Parkett des Ratssaales sind<br />

aber scheinbar die Autostraßen in Italien. An seiner Stelle<br />

übernimmt Vizepräsident Leo von Wyl den Vorsitz und<br />

wünscht dem Präsidenten Josef Zumstein im Namen aller<br />

Ratskollegen baldige gute Besserung.<br />

Es plaudert einer aus der Schule.<br />

Die Beratungen der Kommissionen zu Geschäften des Kantonsrates<br />

waren auf ausdrücklichen Wunsch des Rates und<br />

gemäß journalistischer Gepflogenheit bisher vertraulich zu behandeln.<br />

So war es bisher. Die neue Aera des Jnitianten<br />

will scheinbar mit dieser Tradition brechen. Die Beratungen<br />

der Kommission zur W a s s e r r e ch t s i n i t i a t i v e des<br />

Othmar Britschgi und Mitunterzeichner wurden im letzten<br />

„Unterwaldner" in ausführlicher Breite wiedergegeben,<br />

„alles, was dabei gesagt und gedacht wurde" (Kantonsrat<br />

Windlin), versehen mit den Glossen des bekannten Kommentators.<br />

Mit den Unrichtigkeiten in der voreiligen Berichterstattung<br />

im „Unterwaldner" setzt sich Kantonsrat Albert<br />

Windlin, Kerns, auseinander. Das Gutachten Oswald,<br />

das der Gemeinde Ketns nicht früher als den übrigen Gemeinden<br />

zur Kenntnis gebracht wurde, das „verfassungswidrige<br />

Monopol" und die guten Geschäfte der Gemeinde<br />

Kerns erstehen dabei in einem etwas anderen Lichte als im<br />

„Unterwaldner".<br />

Die Hintergründe einer Initiative.<br />

Ueber die Wasserrechtsinitiative, die bekanntlich dem Regierungsrat<br />

das Vertrauen als Konzessionsbehörde entziehen<br />

und die Verleihungskompetenz den Gemeinden übertragen<br />

möchte, ist schon viel geschrieben worden. Eines stand von<br />

Anfang an fest: Die Initiative wurde nicht aus sachlichen<br />

Gründen eingereicht. Darüber ist sich jedermann klar, daß die<br />

vorgeschlagene Verfassungsänderung volkswirtschaftlich keine<br />

Vorteile bringen würde. Der Regierungsrat hat seine Rechte<br />

in allen erteilten Konzessionen immer noch zu Nutzen des<br />

Landvolkes ausgeübt, mögen seine Entscheide auch im Moment<br />

der Konzessionserteilung da und dort noch nicht verstanden<br />

worden sein. Zweck der vorliegenden Initiative wer es einzig,<br />

vom Regierungsrat die vorbehaltlose Konzession des Aa-<br />

Werkes zu erreichen, die zur Zeit der Unterschriftensammlung<br />

noch nicht erteilt war. Man wollte dem Regierungsrat doppelte<br />

„Beine machen", nachdem man wußte, daß ihm die<br />

Hände gebunden waren — denn er hatte sich an den bestehenden<br />

Stromlieferungsvertrag d^es Kantons mit Kerns zu<br />

halten. „Und Verträge sind auch in Obwalden vorläufig noch<br />

keine Fetzen Papier" (Baudirektor Ming).<br />

Ueber die juristischen und wirtschaftlichen Zusammenhange<br />

der Initiative referiert Kommissionspräsident Dr. Hans<br />

Ming. Nach Ansicht der Kommission sollte dem Landvolke<br />

die Ablehnung des Begehrens empfohlen werden, weil mit<br />

der Uebertragung der Verleihungskompetenz vom Regierungsrat<br />

auf die Gemeinden einer einheitlichen Verleihungs-<br />

Praxis ein erheblicher Abbruch getan würde. Die verschiedenen<br />

Gemeinden würden bei einer Annahme des Begehrens<br />

sehr verschiedene Konzessionsbedingungen aufstellen, was keineswegs<br />

im Interesse einer gesunden Volkswirtschaft läge.<br />

Jedenfalls kann damit keine Vereinfachung der Konzessions-<br />

Praxis erreicht werden. So wäre zum Beispiel die rechtliche<br />

Situation schwierig, wenn für ein Werk die Konzession zweier<br />

Gemeinden nötig wäre. Für diesen Fall hat es der Initiativtext<br />

auch unterlassen, die zuständige Oberinstanz für die Entscheidung<br />

allfälliger Streitigkeiten zu bestimmen. Praktisch<br />

lassen sich überhaupt keine nächtlichen Gründe anführen zur<br />

Aenderung der bisherigen Praxis. Die bisher vom Regierungsrat<br />

erteilten Konzessionen haben noch zu keinen namhaften<br />

Mängeln und Nachteilen geführt, ein Zeichen dafür,<br />

daß alle sorgfältig überlegt und zum Wohle des ganzen Kantons<br />

ausgearbeitet und erteilt wurden.<br />

„Das Volk in Erwägung..<br />

macht der Regierung grobe Vorwürfe!<br />

Von Regierungsseile verwahrt sich Landammann Dr. G.<br />

Odermatt gegen die massiven Vorwürfe Vonseiten der<br />

Jnitianten an die Adresse der Regierung als Konzessionsbehörde.<br />

Den Jnitiativtext begleiten die Jnitianten u. a. mit<br />

der folgenden rühmlichen Erwägung, „daß anscheinend die<br />

Konzession in absehbarer Zeit noch nicht erteilt werde und es<br />

deshalb angezeigt sei, daß das <strong>Obwaldner</strong>volk der regierungsrätlichen<br />

Verzögerung ein Ende setze und seine Volkswirtschaftliche<br />

Interessen selber wahre". Diese Vorhalte — so erklärt<br />

Landammann Dr. Odermatt — sind weder in objektiver<br />

Kantonratssitzung<br />

il <strong>1949</strong>.<br />

noch in subjektiver Hinsicht begründet. Der ganze Werdegang<br />

der Konzessionierung des Werkes an der Sarner Aa ist vom<br />

Baudepartement in der Presse aktenmäßig belegt worden. Die<br />

Vorwürfe müssen als ungerechtfertigt zurückgewiesen werden.<br />

Es lag der Regierung von Anfang an fern, zu verhindern,<br />

daß das Werk gebaut werden könne, sofern es wirtschaftlich<br />

ist. Die Regierung hat aber das allgemeine Interesse des<br />

ganzen Kantons zu wahren. Und vor allem ist auch sie an bestehende<br />

Verträge gebunden, wie an den bestehenden Stromlieserungsvertrag<br />

zwischen dem Kanton und dem Elektrizitätswerk<br />

Kerns.<br />

Zweck der Initiative war es, die Regierung unter<br />

Druck zu setzen. Sie hat aber die Aa-Konzession erteilt,<br />

bevor das Begehren eingereicht wurde und bevor sie<br />

überhaupt Kenntnis von einer Unterschristensammlung<br />

hatte.<br />

Zur Ablehnung empfohlen!<br />

In der Abstimmung schließt sich der Rat mit 20:2 Stimmen<br />

bei einigen Enthaltungen dem Antrag der Kommission<br />

an. Dem Volke wird mit Ueberzeugung die Ablehnung des<br />

Jnitiativbegehrens beantragt.<br />

Der Entscheid liegt nun beim Volke — an der der Landsgemeinde<br />

folgenden geheimen Urnenabstimmung. Sagt das<br />

Volk nein, so siegt das Allgemeininteresse und die bessere Einsicht<br />

gegenüber einer Zwängerei. Sagt es aber ja, so hat das<br />

Volk wenigstens wieder einen abgeänderten Paragraphen<br />

in der Kantonsversafsung. Sonst aber bleibt es beim Alten.<br />

Denn die Konzession zum Aawerk ist ja bereits erteilt. Ob<br />

nun der Vorbehalt zugunsten des Stromlieferungsvertrages<br />

mit Kerns daraus zu streichen ist, darüber entscheidet einzig<br />

das Bundesgericht und nicht das Abstimmungsergebnis dieser<br />

Initiative. Die Initiative ist somit —• eigentlich doch gegenstandslos!<br />

Wasserversorgung Grunderberg, Alpnach.<br />

Die projektierte Wasserversorgung, veranschlagt auf Fr.<br />

161 000.—, sollte 50 Heimwesen versorgen/- die schon lange<br />

empfindlich und besonders in den letzten zwei Jahren unter<br />

großem Wassermangel litten. Landstatthalter Alois Abächerli<br />

äußerte sich zu den technischen undchemischen Gutachten<br />

über das zu sassende Wasser und die Anlage, die durchwegs<br />

gut lauten. Nach der obligaten kurzen Fischereidebatte<br />

empfiehlt der Rat dem Landvolk an der Landsgemeinde die<br />

Zusicherung eines Kantonsbeitrages von 20 Prozent, im<br />

Maximum 32 200 Franken.<br />

Fertigstellung der Klemteilerbergstratze Giswil.<br />

In einem aufschlußreichen Eintretensvotum gibt Landstatthalter<br />

Alois A b ä ch e r l i die bisherige Baugeschichte der<br />

Kleinteilerbergstraße in Giswil, oder Militärstraße Rothorn<br />

Nord bekannt. In den Jahren 1941 bis 1947 wurden bereits<br />

von der auf das Gebiet des Kantons Obwalden entfallenden<br />

17 Kilometer langen Strecke Giswil-Sörenberg vom Militär<br />

die beiden äußern Ende ausgebaut. Die mittlere Partie von<br />

8,8 Kilometer blieb bis heute nicht erstellt und damit verlieren<br />

die ausgebauten Strecken zum größten Teil ihren militärischen<br />

und volkswirtschaftlichen Wert. Mit dem projektierten Ausbau<br />

könnte eine größere Anzahl Heimwesen, zahlreiche Berggüter<br />

und Alpgebiete mit einer Ertragenheit von rund 1170<br />

Stößen Großvieh und ein ausgedehntes Schutzwaldgebiet mit<br />

845 Hektaren Gemeindewald und 45 Hektaren Alp- und<br />

Privatwald erschlossen werden. Für den Ausbau dieser Straße<br />

muß mit einem Kostenaufwand von anderthalb Millionen Fr.<br />

während einer Bauzeit von mindestens fünf Jahren gerechnet<br />

werden. Die Straße wurde bereits im Weltkrieg 1914—1918<br />

projektiert. Nach Baubeginn im Jahre 1941 haben die eingesetzten<br />

Italiener vorbildlich gearbeitet, während die Arbeitsleistung<br />

der Russen gleich Null war. Im Jahre 1944 hat der<br />

Kantonsrat bereits einmal einen Kredit von 20 000 Franken<br />

bewilligt, von dem aber nur noch 7 700 Franken benutzt<br />

wurden.<br />

Der heutige Zustand der Straße ist für die Gememde Gtswil<br />

höchst unbefriedigend, da diese eine Sackstraße zu unterhalten<br />

hat die sie volkswirtschaftlich überhaupt nichts nutzt.<br />

Die bisher ausgebauten Teilstücke wurden mit einer totalen<br />

Straßenbreite von 4 Meter erstellt. Für das projektierte Teüstück<br />

ist eine Breite von 3.30 Meter in Aussicht genommen.<br />

Damit konnte der generelle Kostenvoranschlag von 2,4 Millionen<br />

auf 1,5 Millionen reduziert werden.<br />

In der Eintretensdebatte beantragt Kantonsrat Walter<br />

W i r z , Sarnen, die Zurückstellung des Projektes und dessen<br />

Einbau in andere, ebenso wichtige Straßenbauvorlagen. Auf<br />

der immer verkehrsreicheren und auf gewissen Strecken ge-<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

E h o p f<br />

ulf!<br />

Wenns sturmed und wenns Pfhfsed,<br />

Wenns guchsed und wenns schnyt,<br />

Stand fest uf Dine Beine,<br />

Der Friählig ist nid wht<br />

Wenn d'Sorge Dich vertschuipid,<br />

Daß nimme weischt, wohi,<br />

Lach d'Fäcke nid la hange,<br />

Es änderet sich gly<br />

Und wett im Läbe einift<br />

Alls zunderobsi gah,<br />

So chehr Di gägem Himmel,<br />

Der Herrgott ist nu da.<br />

H. Egger-vcn Moos.<br />

radezu lebensgefährlichen Kantonsstraße ist ein Schutz der<br />

Velofahrer und Fußgänger dringlicher denn je. Nachdem sich<br />

noch Landammann Dr. G. Odermatt und namens der Gemeinde<br />

Giswil Kantonsrat S. Berchtold für die Vorlage ausgesprochen,<br />

zieht Kantonsrat Wirz seinen Antrag zurück. Unbestritten<br />

und einstimmig kann damit dem Volke an der<br />

Landsgemeinde unter der Voraussetzung der Genehmigung<br />

und Subventionierung des Projektes durch die militärischen<br />

Stellen und die Gemeinde Giswil diese Zusicherung eines<br />

ordentlichen und außerordentlichen Beitrages von zusammen<br />

15 Prozent, im Maximum 225 000 Fr., beantragt werden.<br />

Kleinere Kreditbegehren und Erhöhung des Lotteriefonds.<br />

Unbestritten gewährt der Rat sodann an die Verbauung<br />

des Dellenbaches in Kägiswil einen Beitrag von 2700 Fr. und<br />

an die Kosten von drei notwendigen Stallsanierungen Kantonsbeiträge<br />

von 20 Prozent des Voranschlages.<br />

Bereits im Jahre 1944 beschloß der Kantonsrat die Erhöhung<br />

des Lotteriefonds auf 75 000 Franken. In der Zwischenzeit<br />

ist er auf 90 000 Franken angestiegen, dank einer vorsorglichen<br />

Ausgabenpolitik. Die leicht einlaufenden Summen<br />

will man nicht leichtfertig wieder ausgeben. Finanzdirektor<br />

Hermann Amrhein beantragt die Erhöhung des Fonds auf<br />

100 000 Franken, was keinen Widerspruch erfährt.<br />

Die neue Steuergesetzgebung.<br />

Schließlich hat der Rat noch die Vollziehungsverordnung<br />

zum neuen Steuergesetz durchberaten. Die Verordnung, die<br />

sich in den Titeln und Marginalien an die Gesetzesvorlage<br />

hält, umfaßt 39 Artikel. Dazu wird die Regierung wie in<br />

andern Kantonen nach Bedürfnis Weisungen erlassen. Wie<br />

das Gesetz selbst, so ist auch die Verordnung in ihren Grundzügen<br />

vom zugezogenen Steuerfachmann und -Praktiker Dr.<br />

Schlumpf ausgearbeitet. Zu den klaren Erläuterungen des<br />

Referenten Finanzdirektor Hermann Amrhein wird die<br />

Diskussion wenig benutzt. Einzig der Sinn des Artikels 34<br />

über das Einsprache- und Beschwerdeverfahren scheint nicht<br />

ganz klar zu sein. Kantonsrat Dr. Hans Ming stellt die Möglichkeit<br />

einer ersten Einschätzung durch die Gemeindesteuerver-<br />

Walter in Diskussion. Die eindeutige Meinung des Rates geht<br />

aber gegen eine solche Neuerung, worauf der Artikel unverändert<br />

passiert. In der Schlußabstimmung findet die Vollziehungsverordnung<br />

zum neuen Steuergesetz die einstimmige<br />

Annahme des Rates.<br />

Wenn auch das neue Steuergesetz selbst in der geheimen<br />

Urnenabstimmung nach der Landsgemeinde nicht so unwidersprechen<br />

bleiben dürfte, so ist doch anzunehmen, daß eine<br />

schöne Mehrheit des Volkes der zeitgemäßen und sozial aufgeschlossenen<br />

neuen Steuergesetzgebung des Kantons ihre Zusage<br />

nicht verweigert wird. *<br />

O b w a l d e n<br />

Auf zum Parteitag! '<br />

Der öffentliche Parteitag der Konservativen<br />

Volkspartei Obwalden bildet traditionsgemäß den Auftakt<br />

zur Landsgemeinde, unserm alten demokratischen Landstag.<br />

Er sei uns das Signal zum engern Zusammenschluß aller<br />

unter dem Banner der konservativen Ueberzeugung gesammelten<br />

stimmberechtigten Bürger, zum Stellungsbezug im<br />

Vorfeld der Entscheidungen über wichtige kantonale und gesamteidgenössische<br />

Fragen.<br />

Die Einladung zum Parteitag, der am Palmsonntag, den<br />

10. April, nachmittags, im Saale der Krone in Sarnen stattfindet,<br />

ergeht ausdrücklich an alle Mitbürger von fester


Z u r gesl. B e a c h t u n g<br />

Des hohen Feiertages (Karfreitag) wegen, müssen Injerate<br />

für die nächste Samstag-Nummer des „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" bis spätestens Mittwoch mittag in unserem<br />

Besitze sein.<br />

Die Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

konservativer und christlichsozialer Ueberzeugung, an alle Arbeitnehmer<br />

und Freierwerbenden, an die Bauern, Gewerbler<br />

und Arbeiter, an die Junten Konservativen und Christlichsozialen<br />

und an die gesetzten, ältern Jahrgänge, -die mit unserer<br />

jungen und staatsbejahenden Partei in die Zukunft<br />

marschieren.<br />

Der Parteitag wird nach Erledigung der üblichen ^.rartanden<br />

zu den Landsgemeindegeschäften Stellung beziehen.<br />

Die Landsgemeinde hat einige Wahlen zu treffen und über<br />

ungewöhnlich hohe Kredite zu befinden: Vorsorge in der Ar-<br />

.beitsbeschaffung für eine Zeit, von der man noch nicht weiß,<br />

wie sie sich wirtschaftlich entwickeln wird. Ueber die wichtigste<br />

Vorlage der geheimen Abstimmung vom kommenden 8. Mal,<br />

der neuen Steuergesetzgebung, wird Finanzdirektor<br />

Hermann A m r h e i n einläßlich referieren.<br />

EinstarkerAufmarschzum Parteitag in Sarnen<br />

wird dem Anlaß wie denjenigen der vergangenen Jahre den<br />

Charakter der erforderlichen und willkommenen Wegmarkierung<br />

für unser politisches Leben verleihen. An alle konfervativen<br />

Mitbürger ergeht dazu der Ruf. Die Parteileitung.<br />

' Das Amtsblatt vom 7. April, das sehr umfangreich (128<br />

Seiten) geraten ist, ist rechtzeitig erschienen. Es muß dies der<br />

Druckerei gegenüber speziell anerkannt werden, nachdem der<br />

Text einiger in dieser Amtsblatt-Rummer veröffentlichten<br />

Vorlagen erst in der Kantonsratssitzung vom vergangenen<br />

Dienstag bereinigt wurden. Wohl keine andere Offizin im<br />

Kanton wäre imstande, dies in so äußerst kurzer Zeit zu bewerkstelligen.<br />

Das Amtsblatt enthält das Landsgemeindememorial, auf<br />

das wir in der nächsten Nummer zurückkommen werden.<br />

Die nächste Kantonsratssitzung ist bereits wieder<br />

auf Donnerstag, den 21. April, angesetzt.<br />

DiegeheimeAbstimmung über die an der Landsgemeinde<br />

zur Beratung gelangenden Vorlagen findet Sonntag,<br />

den 8. Mai, statt.<br />

Ihr folgt Ende Mai die geheime Abstimmung über die<br />

zwei eidgenössischen Vorlagen.<br />

Wirklich ein reger politischer Frühling!<br />

Gedenket der Kartenspende Pro Jnfirmis!<br />

„Ihr wandert unbeschwert, frei über Feld und Hügel,<br />

Uns kettet Siechtum die zum Flug bereiten Flügel!"<br />

»Der Wettermann hat letztesmal ordentlich daneben getippt.<br />

Denn als feine Notiz im Druck erschien, war das Klagen<br />

über das anhaltende trockene Wetter schon nicht mehr<br />

aktuell. Ein kräftiger Weststurm fuhr dieser Tage übers Land<br />

und brachte peitschende Regenschauer und neuen Schnee.<br />

Die Wiesen stehen nun in saftigem Grün da und bald<br />

wird das friedliche Gebimmel der ersten weidenden Herden<br />

zu hören sein.<br />

Dem Weidgang hat der Bauer besondere Beachtung zu<br />

schenken. Heute wird viel von chemischer Engerlingsbekämpsung<br />

geschrieben. Diese ist wohl sehr wirksam, zeigt aber auch<br />

ihre Tücken. Der Landwirt sollte jedenfalls darob die natürlichen<br />

Bekämpfungsversahren nicht vernachlässigen. Auf dem<br />

Wiesland gehört zu ihnen in erster Linie das Weiden. Es ist<br />

ein altbewährtes Engerlingsbekämpfungsmittel und erfordert<br />

zudem keinen Aufwand an Geld. Dazu kommt, daß der Weidegang<br />

gleichzeitig sehr wirksam ist gegen den Kerbel und andere<br />

Wiesenunkräuter, ganz abgesehen vom großen gesundheitlichen<br />

Vorteil für die Tiere selbst. Wer es irgendwie einrichten<br />

kann, weidet daher die Tiere im Frühjahr recht ergiebig.<br />

3nnerschweizer Bauernlandsgemeinde<br />

in Bnochs<br />

Rund tausend Bauern sind am vergangenen Passionssonntag<br />

in Buochs zur Jnnerschweizer Bauernlandsgemeinde<br />

zusammengekommen. Als neuer Bauernlandammann wurde<br />

an Stelle von Ständerat Danioth, Realp, Regierungsrat<br />

Flühler von Stans gewählt. In den Vorstand des Innerschweizer<br />

Bauernbundes wurden aus unserem Kanton gewählt<br />

die Herren Kantonsrat Walter W i r z, Sarnen, Präsident<br />

des <strong>Obwaldner</strong> Bauernvereins, ferner Kantonsrat S e b a -<br />

stian Vogler von Lungern und Küng Benjamin<br />

von Alpnach. Bezirksammann Reichmuth von Schwyz und<br />

Regierungsrat Müller von Altdorf wurden zu Ehrenvorstandsmitgliedern<br />

ernannt. Der neue Bauernlandammann<br />

entbietet dem Heiligen Vater in Rom den Glückwunsch der<br />

katholischen Jnnerschwyzer Bauern zu seinem 50jährigen<br />

Priesterjubiläum und versichert ihn der Anteilnahme in diesen<br />

schweren Zeiten.<br />

In einem glänzenden Referat orientiert Herr Nationalrat<br />

Käch von Brugg über aktuelle Bauernfragen. Neben geschlichen<br />

Vorkehren zum Schutze der Landwirtschaft empfiehlt<br />

er den Bauern, vor allem auch die Selbsthilfe nicht zu vernachlässigen<br />

wie die berufliche Ertüchtigung der Bauernjugend,<br />

Qualitätsproduktion, Treue und Zusammenschluß zu<br />

den bäuerlichen Organisationen. — Nationalrat Elavadetscher<br />

orientiert in sachlichen Ausführungen über die gegenwärtige<br />

Schlachtviehreglung und die zähen Verhandlungen, die ihr<br />

vorausgingen. — Nationalrat tzeß aus Zug protestiert in<br />

scharfen Worten gegen die Schreibweise des Zürcher Bank-<br />

Hauses Bär, das die schweizerische Landwirtschast auf die<br />

gleiche Stufe stellt wie die Nazi und Kommunisten. Heß und<br />

noch weitere Diskussionsredner geißeln die gegenwärtige Misere<br />

auf dem Kirschmarkt und verlangen sofortige Abhilfemaßnahmen,<br />

besonders ein striktes Verschnittverbot. Andere<br />

Redner protestieren gegen die übertriebenen Eierimporte und<br />

den dadurch verursachten rapiden Eierpreisabschlag. Ganz<br />

allgemein wird ein besserer Schutz der Landwirtschaft an der<br />

Grenze verlangt. So wie die Situation heute ist, ^1?<br />

Jnnerschweizer Bauern mit einiger Besorgnis m die T<br />

blicken. Bei all diesen wirtschaftlichen Sorgen empfiehlH^^<br />

Frühmesser Wyrsch den Jnnerschweizer Bauern auch das<br />

Schöne im Bauernberuf nicht zu uber,ehen und mit ch s<br />

chem Gottvertrauen vorwärts zu schreiten. Nachdem^<br />

wichtigsten Forderungen in einer Resolution zusammenge 5<br />

waren, fand die 10. Jnnerschweizer Bauernlandsgemeinde so<br />

ihren würdigen Abschluß.<br />

' ä<br />

Stimme aus dem Publikum. Alljährlich steht im Amtsblatt<br />

das Verbot des Hasel- und Weiden steche<br />

n p f l ü cke n s, — und mit Recht. Die vor der ^el°ubung<br />

erscheinenden Kätzchen mit ihrem Honiggeruch und de<br />

klebrigen Blütenstaub bieten den Bienenvolkern die ers<br />

Speise und sind deshalb von größter Bedeutung, ^ch werde<br />

mich also hüten, auch nur ein Zweiglein abzubrechen un<br />

wenn es mich noch so sehr gelüstet ein Buscheli der samtweichen<br />

Kätzchen in die Stube zu stellen — Wieso aber<br />

dursten die Weiden, Haseln und anderen Gesträuche an<br />

Sarneraa strichweise restlos abgehackt und verh<br />

o l z t w e r d e n ? Das linke Aa-User von der Station Kaaiswil<br />

an bis zur Eisenbahnbrücke bietet einen trostlosen Änblick.<br />

Die Büsche und Sträucher als natürliche Berandung des<br />

Wasserlaufs sind verschwunden, nur die Stümpfe stehen noch.<br />

Es wird Jahre dauern, bis das Flußufer wieder begrünt und<br />

bewachsen ist. Das gleiche Bild der Verwüstung zeigt stch<br />

am oberen Lauf der Sarneraa, nahe beim See, vom Schwybbogen<br />

weg abwärts. Auch hier waren die Paar Büscheln wichtiger<br />

als das Landschaftsbild. Abgesehen vom Landschastsbild<br />

(das Gefühl sür die natürliche Schönheit der Landschaft<br />

scheint bei vielen, und gerade bei den maßgebenden Jnstanzen,<br />

verkümmert zu sein), gestatte man mir eine Frage:<br />

Wie reimt sich diese sinnlose Verstümmelung der Flutz- und<br />

Bachläuse mit dem eingangs erwähnten Verbot?<br />

Beromünster Programmvorschau, sr. Die Sendewoche zwischen<br />

Palmsonntag und Karsamstag steht vornehmlich im<br />

Zeichen ernster und künstlerisch hochwertiger Darbietungen.<br />

Am Palmsonntag, den 10. April, nm 20.00 Uhr, sind Berlioz<br />

„Te Deum" und um 21.25 Uhr „Die Orgel von Rheinau ,<br />

die von Siegfried Hildebrand meisterlich gespielt wird, als<br />

bedeutsame Sendungen ins Programm aufgenommen worden.<br />

Montag, den 11 April, um 22.05 Uhr, wird Arthur Honeggers<br />

„Jeanne d'Arc au bücher" zu vernehmen sein, und<br />

Dienstag, den 12. April, um 20.50 Uhr, Beethovens Oratorium<br />

„Christus am Oelberg". Am Gründonnerstag, den 14.<br />

April, um 20.00 und 22.00 Uhr, schaltet sich Beromünster in<br />

die „Internationale Glückskette" ein. Strindbergs Passionsspiel<br />

„Ostern" geht Karfreitag, den 15. April, um 16.50 Uhr<br />

in Szene und um 18.45 Uhr folgt der erste Teil der „Johannespassion"<br />

von I. S. Bach, deren zweiter Teil gleichentags<br />

von 20.30 bis 22.00 Uhr dargeboten wird.<br />

Bund der Familie von Obwalden. Einladung zur Generalversammlung.<br />

Nächsten Sonntag, den 10. April, veranstaltet<br />

unser Kantonalverband der Familie seine diesjährige Generalversammlung<br />

im Hotel Bahnhof in Giswil, zirka 14.00<br />

Uhr. H. H. P. Dr. Hugo Müller spricht über: „Familie<br />

und Beruf."' Da müssen wir dabei sein, Väter, Mütter und<br />

Freunde der Familie. Kinder und Gesang bringen Freude<br />

und Abwechslung in die Tagung!<br />

Jahresergebnis der Kantonalbank. spk. Der soeben verössentlichte<br />

Jahresabschluß 1948 der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank<br />

verzeichnet einen verfügbaren Reingewinn von 345 000<br />

Franken, der zu den üblichen Rückstellungen, Abschreibungen<br />

und zur Ablieferung an den Kanton verwendet wird.<br />

Der Geschäftsbericht weist daraus hin, daß die Banken<br />

sich im abgeschlossenen Jahre veranlaßt sahen, im Interesse<br />

einer ausgedehnten Liquidität ihre Wertschriftenportefeuilles<br />

stark zu reduzieren. Diese Tendenz hängt nicht zuletzt mit der<br />

Tatsache zusammen, daß die Anlagebereitschaft des Publikums<br />

geschwächt erscheint und die Kapitalbildung der Nachfrage<br />

nicht mehr genügt. Es dürften hiefür mehrfache Gründe<br />

maßgebend sein: die durch gute Verdienstmöglichkeit bewirkte<br />

allgemeine Erhöhung des Lebensstandards, der unter wachsendem<br />

Steuerdruck erfolgende Verzicht der Wirtschaft auf<br />

kapitalbildende Reserven, verbunden mit der Selbstinvestierung<br />

in eigenen Betrieben und Anlagen. (Wir werden auf<br />

den Geschäftsbericht noch ausführlich zu sprechen kommen.)<br />

Sarnen. Religiöse Männerwoche. Es war eine gütige<br />

Vorsehung, die mich zu kurzer Erholung ins Sarnerländli<br />

führte. Beim Imbiß in einer Gaststube stoße ich in der Zeitung<br />

aus die tapfere Einsendung einer Teilnehmerin, die begeisterte<br />

Sätze gesunden über die Bildungswoche sür die<br />

Frauenwelt. Ich gehe der Sache weiter nach und stelle fest,<br />

daß wirklich Bewegung im Lande des Bruder Klaus ist. So<br />

lasse ich mich mitreißen und habe es nicht bereut, und aus<br />

Dankbarkeit schreibe ich diese kurzen Zeilen.<br />

Was war das für ein Anblick in der Kirche am Sonntagabend<br />

beim ersten Bortrag! Die Frauen haben gute Propaganda<br />

gemacht. Bis auf wenige Plätze und Bänke war das<br />

herrliche Gotteshaus voll besetzt mit Männern und Jungmännern!<br />

Nach dem Husten zu urteilen, muß auch die Empore<br />

voll besetzt gewesen sein. Und während der Woche ist es<br />

nicht nur so geblieben, die Mannen haben standgehalten, es<br />

kamen sogar täglich mehr. Man muß diese weiträumige<br />

Turnhalle gesehen und miterlebt haben! Nie, seit Bestehen,<br />

seien so viele Mannen drinn gewesen, tatsächlich zwischen 700<br />

und 800. Von der Schwendi kamen sie in drei Autocar! An<br />

die Hundert seien es! Von allen Seiten kamen sie, auch von<br />

Kerns, Sächseln, Alpnach. Sogar ein roter Jeep tauchte jeden<br />

Abend aus, von Wolsenschießen, beladen mit sieben Mann,<br />

darunter einen Schwarzen!<br />

So laut draußen der Lärm, so still war es in der Turnhalle<br />

nach dem Heiliggeistlied. Und meine herzlichen Glückwünsche<br />

ihr Mannen, es ging Punkt acht Uhr an, die Mannen<br />

waren da! Es gab auch ergötzliche Situationen! Da gewahrte<br />

man einen hohen geistlichen Herrn, offenbar den<br />

Pfarrer, der schleppte aus dem Schulhaus Stühle herbei für<br />

seine Mannen. Er wies Plätze an, es war einfach notwendig.<br />

Und ivas für Stühle kamen da zum Vorschein! Auch solche<br />

aus einer Kleinkinderschule und da war es unvermeidlich<br />

daß beleibtere Herren in Gottes Namen auf zwei Stühlen<br />

saken da einer allein dem Ausdruck unfehlbar erlegen wäre,<br />

Ld alles war scheints da, Hohe und Niedere Arm und<br />

Reich, Regierung und Volk, echt schweizerisch. Und sogar gesungen<br />

haben die Mannen, offenbar auch eine Sache, die etwas<br />

eingeschlafen im Lande des großen Landesheiligen! Aber<br />

ibr Mannen, steht nicht in der Schrift immer wieder, lobet,<br />

sinaet dem Herrn! Wir aus der Ostschweiz haben da schon etwas<br />

vor v°; euch, liebe Jnnerschweizer!<br />

Ueber die Vorträge selber mochte ich nicht schreiben und<br />

berichten. Man muß mit dabei gewesen sein. Und jene tapfere<br />

Teilnehmerin hat darüber schon genug gesagt. Auch wir<br />

ßniben zu spüren bekommen, daß das Christentum eine Art<br />

Mensch, Gotteskind zu sein verlangt, die über den Naturmenschen<br />

hinausführt und überall immer neu Selbstüberwinduna<br />

Opfer und Sterben des niederen Menschen verlangt,<br />

damit der höhere, übernatürliche Mensch leben kann, damit<br />

Kottes Licht in der Seele ausleuchten und Sein Friede trögilt<br />

auch sür Sie Dmge d°s S-Ichl.ch.Uch-.,<br />

die uns im strahlenden Gotteslichte aufgezeigt wurden.<br />

Nach dem Vortrag hörte man immer wieder: Hätte man<br />

un« das früher schon gesagt! Endlich hat es einmal einer gewagt<br />

uns von diesen Dingen zu reden! ^ede Zeit hat ihre<br />

Not 'ihre Probleme. Das Volk ist im tiefsten Grunde gläubig'es<br />

will die ganze Wahrheit wissen, weil ihm klar ist,<br />

daß alles Nachgeben und faule Kompromcheln und unheilige<br />

Abstrichemachen an den Forderungen Gottes die äSelt p<br />

Grunde richtet. ®-<br />

Wolkshochschule Sarnen. Anton Bruckner. Die Volkshochschule<br />

behandelte am letzten Sonntag nachmittag mit einem<br />

Referat von Seknndarlehrer ^5 o f t JA ad er in Verbindung<br />

mit Vorträgen des Kirchenchores Alpnach<br />

Leben und Werk des großen Musikers Anton Bruckner. Versprach<br />

Thema, Referent und Chor, der sich bereits durch das<br />

Radio bekannt und einen Namen gemacht hat, eine gediegene<br />

und wertvolle kirchenmusikalische Darbietung, so wurden die<br />

Erwartungen dennoch übertroffen.<br />

Man kam zur schönen Ueberzeugung, daß dieser Chor unter<br />

der Führung eines zielbewußten, tatkräftigen Dirigenten,<br />

der von einer wahren und echten Musikalität beseelt ist, im<br />

gewissen Sinne eine Volkshochschule ganz besonderer Art<br />

verkörpert.<br />

Der Alpnacher Kirchenchor darf heute als der beste Chor<br />

des Kantons taxiert werden. Und dies vor allem deswegen,<br />

weil in diesem Chor Musik mit jenem Ernst gepflegt wird,<br />

welcher die Kunst fordert, wenn sie nicht degradiert werden<br />

soll. Nur so ist es zu erklären, daß ein einfacher Kirchenchor<br />

Werke von Anton Bruckner überhaupt interpretiert und von<br />

solcher ausgeglichener Güte und Klarheit wiedergibt.<br />

Daß die Qualität eines Chores vor allem von einer Direktion<br />

der musikalischen Innerlichkeit und Ueberzeugungskraft<br />

und von großer künstlerischer Ergriffenheit abhängig ist,<br />

mag klar sein. Diese Tatsache tritt vor allem bei Alpnach<br />

hervor. Sekundarlehrer Mäder bewies seine gründlichen<br />

Kenntnisse über Bruckner im Referat, mit welchem er die<br />

Größe brucknerscher Musik überzeugend auswies; seine Aussührungen<br />

waren von Ehrfurcht und Begeisterung durchpulst,<br />

und man war nicht überrascht, daß etwas vsn diesem<br />

brucknerschen Geist auf den Chor niederging. Denn es wurde<br />

nicht nur untadelig gesungen, sondern, was bei Bruckner-<br />

Musik ein ebenso größtes Erfordernis ist, es wurde mit einer<br />

echten, innern Frömmigkeit gesungen.<br />

Bruckners Musik wurde so interpretiert, wie sie nur wahrhast<br />

schön und gut klingen kann. Eine Musik, die allem abhold<br />

ist, was oberflächlich Prunkhaft und schillernd ist, die keine<br />

musikalischen Allüren ausweist, sondern die ganz abgestuft<br />

ist auf die Heiligkeit des Kirchenraumes, der Liturgik und der<br />

Größe der heiligen Geschehnisse im Angesicht des Tabernakels,<br />

eine solche Musik muß gleichsam vorgebetet werden. Vom<br />

Chor, der Bruckner interpretiert, wird darum eine Konzentration<br />

auf den Altar nnd eine innere Bereitschaft zum Mitbeten<br />

vorausgesetzt.<br />

Und die Ueberzeugung, daß gerade der Alpnacher Chor<br />

diesen Weg der Kirchenmusik gehen will und bereits geht, riß<br />

den Zuschauer mit. Doch auch die aufs feinste ausgearbeiteten<br />

Wiedergaben von Werken, die etwas von der Klarheit eines<br />

aufs feinste ausgeschlisseiten Diamanten haben, ergriff<br />

zutiefst.<br />

Der Chor folgte mit wundersamer Empfindsamkeit den<br />

sichern und klaren Intentionen des Direktors. Vor allem aber<br />

fiel der wundervolle, ausgeglichene Cchorklang mit seinen aufs<br />

kleinste Detail ausgeschaffenen Pianos aus, der eine musikalifche<br />

Wirkung erzielte, die man hierorts überhaupt nicht gewohnt<br />

ist zu hören.<br />

Von allen Darbietungen war die Messe wohl die beste und<br />

eindrücklichste. Wer auch bei den andern Wiedergaben zeigte<br />

sich der Chor in überdurchschnittlicher Qualität.<br />

Der ganze Anlaß gab die große Genugtuung und Gewißheit,<br />

daß auch aus dem Land Bruckner wiedergegeben werden<br />

kann, und vielleicht gerade da am besten, weil es seine Herrliche<br />

musikalische Ursprünglichkeit und Unberührtheit, wie<br />

auch die kindliche, echte und tiefe Frömmigkeit am besten<br />

und reinsten versteht und vermitteln kann.<br />

Und noch eines hat uns dte^e Darbietung geschenkt: das<br />

Bekenntnis zum Wollen, einer Kirchenmusik zu dienen, die jeder<br />

rein äußerlichen Musik abhM» ist, um zum tiefen innern<br />

Erlebnis eines jeden zu werden. Und das war der schönste<br />

Eindruck!<br />

jd.<br />


P a l m s o n n t a g • K o n s n b a t i b e r P a r t e i t a g<br />

14.00 Uhr, im Hotel Krone Sarnen<br />

Es gilt Stellung zu beziehen zu den Landsgemeindegefchäften,<br />

Wahlen und Borlagen der beiden Urnen«<br />

abstimmungen<br />

Verantwortungsbewußte Mitbürger! Zeigt E«er Interesse am<br />

öffentlichen Geschehen!<br />

Sarnen. (Eingef.) Leuten Samstag fand in Sarnen die<br />

Bestattung von O b e r s t H a n s I m f e l d, von Sarnen<br />

statt. Der Verstorbene, der durch seine Abstammung mütterlicherseits,<br />

nebst dem schweizerischen auch das französische<br />

Bürgerrecht besaß, diente als Gouverneur und Kommandant<br />

der französischen Kolonialtruppen in Jndochina. Kurze Zeit<br />

nach seiner Rückkehr vom letzten Schweizeraufenthalt fiel er<br />

am 3. Juli 1947 einem Mordanschlag zum Opfer. Auf Wunsch<br />

seiner Angehörigen und Dank der aktiven Mitwirkung seines<br />

ebenfalls in Jndochina ansäßigen Bruders Anton ermöglichten<br />

die französischen Militärbehörden die Heimschaffuna seiner<br />

sterblichen Ueberreste.<br />

Dienstag, den 29. März, nachmittags, traf nun seine<br />

Leiche auf einem französischen Militärlastwagen in Begleitung<br />

französischer und schweizerischer Behördevertreter in seiner<br />

Heimatgemeinde Sarnen ein. Bis an die Schweizergrenze<br />

wurde er noch von einer Delegation französischer Offiziere<br />

begleitet und schweizerischerfeits ebenfalls von Vertretern der<br />

Armee in Empfang genommen.<br />

Am Samstag wurde er unter großer Anteilnahme mit<br />

einer selten feierlichen Zeremonie bei der Pfarrkirche Sarnen<br />

der geweihten Erde übergeben, wo er nUn eine bleibende<br />

Ruhestätte haben wird. An diesen Feierlichkeiten nahm auch<br />

eine Delegation der französischen Gesandtschaft in Bern teil,<br />

in Begleitung des französischen Militärattache, der die Grabrode<br />

hielt. — Der Wortlaut dieser ausgezeichneten Ansprache,<br />

in der die großen Leistungen und Verdienste des Verstorbenen<br />

die verdiente Würdigung erfuhren, wird in einer<br />

spätern Nummer erscheinen. — Als Vertreter der Schweizerarmee<br />

beteiligten sich im Auftrage des Chefs des eidgenöfsischen<br />

Militävdepartementes Kreiskommandant Major v. Ah,<br />

der Kdt. des Geb.Füf.Bat. 47, Major Britschgi, und der<br />

Präsident der Offiziersgesellschaft, Hptm. Businger. Ferner<br />

waren auch Herr Militärdirektor Landammann Odermatt<br />

und weitere Behördemitglieder vertreten. Diese denkwürdige,<br />

in diesem außergewöhnlichen Rahmen durchgeführte Bestattungsfeier<br />

hinterließ bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen,<br />

tiefen Eindruck.<br />

Oberst Hans Jmfeld sel. zog als junger, hoffnungsvoller<br />

Mann hinaus in die weite Welt. Fern der Heimat hat er,<br />

wie schon so viele seiner berühmten Vorgänger, Zeugnis von<br />

Treue und Pflichterfüllung abgelegt. Im Kampfe um Frieden<br />

und Freiheit hat er sein junges Leben geopfert.<br />

Als gefallener Held kehrt er zurück in seine alte Heimat,<br />

um in der kühlen Schweizererde an der Seite seines Vaters<br />

die ewige Ruhestätte zu finden. Sein Name, der von so vielen<br />

Auszeichnungen der Treue und Tapferkeit geziert wurde, lebt<br />

weiter in den Herzen seiner lieben Freunde. Der liebe Herrgott<br />

möge ihm die höchste Auszeichnung der ewigen Seligkeit<br />

verleihen. Den Angehörigen entbieten wir für diesen<br />

schmerzlichen Verlust unser tiefempfundenes Beileid!<br />

Kerns. (Ging.) Dienstag, abends zirka halb 8 Uhr, wurde<br />

die Polizei avisiert, daß im „Oberei" ein drei Jahre altes<br />

Kind vermißt werde. Zu gleicher Zeit hielt der Samariterverein<br />

eine Versammlung und sogleich erklärten sich eine Anzahl<br />

der Anwesenden bereit, bei der Suchaktion mitzuhelfen.<br />

Die Arbeit derselben blieb jedoch, bis Mitternacht ohne Erfolg.<br />

Eine weitere Gruppe setzte ihre Tätigkeit fort und am<br />

Morgen, zirka halb sechs Uhr, fand man das Knäblein auf<br />

dem Vorläubli in der Schwand!, auf dem Bänkli schlafend<br />

und wohlbehalten. Es ist fast nicht zu glauben, wie es einein<br />

dreijährigen Büblein möglich ist, eine solche Wegstrecke,<br />

vom Oberei bis in die Schwandi zurückzulegen, um dann<br />

schlafend den Retter zu erwarten. Doch Kinder haben ja einen<br />

guten Schutzengel.<br />

Das Kantonal-Schwingfest von Ob- und Niditmlden in<br />

Alpnach. Den Alpnacher Schwingern ist die Ehre zugefallen,<br />

das kantonale Schwingfeft <strong>1949</strong> durchzuführen. Der Urner<br />

Kantonalverband ist auch dabei, wodurch mit zirka 180<br />

Schwingern zu rechnen ist. Darunter sind wohl die „bösesten"<br />

Jnnerschweizer anzutreffen. Unter dem Vorsitz von Kantonal-<br />

Präsident Rober Ernst, Alpnach, wurde kürzlich eine erste<br />

orientierende Sitzung abgehalten, an welcher Kantonsrat Oskar<br />

Heimann als Präsident des Organisationskomitees erkoren<br />

wurde. Wir gratulieren dem Gewählten und zweifeln<br />

nicht daran, daß diesem Festtag ein voller Erfolg beschieden<br />

sei, so daß er sich würdig an die bisherigen reihen wird, die<br />

schon auf Alpnacherboden ausgetragen wurden. Als Termin<br />

ist der 15. Mai evtl. 29. Mai in Aussicht genommen. Möge<br />

Petrus gutes Wetter bereithalten, damit der Sturz ins Sägemehl<br />

nicht allzu feucht ausfällt.<br />

Alpnach. * Unser Kirchenchor brillierte am letzten Sonntag<br />

in Sarnen. Wir möchten hier nicht an das Sprichwort vom<br />

Propheten im eigenen Land erinnern. Denn sicher weiß Alpnach<br />

die Leistungen seines Kirchenchores auch zu schätzen. Der<br />

langanhaltende Beifall im gutbesetzten Theatersaal des Kollegiums<br />

mag aber dem Chor und Dirigenten für die unernmdliche<br />

Probenarbeit eine besondere Genugtuung gewesen<br />

sein. — Herr Sekundarlehrer Moder erwies sich in seinem<br />

einführenden Referate und der sichern und ruhigen Direktion<br />

als feinsinniger Bruckner-Jnterpret. Wenn der Referent betonte,<br />

daß Bruckner auch dem „bescheidenen" Landchor zugänglich<br />

sei, so hat das seine Richtigkeit. Für die 40 Mitglieder<br />

des konzertbegabten Chores war dies allerdings ein allzubefcheidenes<br />

Prädikat. Das kleine geistliche Konzert bot die<br />

Auslese von Bruckners schönster liturgischer Musik, für die<br />

öer durchgebildete Chor das wohltönende Instrument war.<br />

Die mit viel Innigkeit und Wärme vorgetragene Mifsa choralis<br />

in C rief einer ernsten Karwochenstimmung. Die Aufsührungen<br />

werden auch an anderer Stelle unseres Blattes<br />

f<br />

r<br />

Das Plakat der Schweizer Europahilfe ist ein Werk des<br />

Basker Grafikers Hermann Eidenbenz. Er hat es nach einem<br />

Foto-Dokument aus den Archiven der Hilfswerke gestaltet.<br />

Für den Druck wurden, vor allem aus Sparsamkeitsgründen,<br />

nur zwei Farben verwendet: schwarz und rot. Während das<br />

Weltformat-Plakat eine freie, künstlerische Lösung ist, welches<br />

aber dennoch getreu der Aussage der Dokument-Foto folgt,<br />

wurde für das Klein-Plakat die Foto selbst verwendet. So ergeben<br />

sich für den Betrachter aus dem Vergleich beider Dokumente<br />

reizvolle Einblicke in die Arbeitsweise des Grafikers:<br />

ihm kam es ja, im großen wie im kleinen, vor allem darauf<br />

an, der Not, die wir lindern wollen, stärksten Ausdruck zu<br />

geben. — Schweizer Europahilfe, Sammlung <strong>1949</strong>, Postcheck<br />

VIII 322, Zürich.<br />

noch gewürdigt. Wir wollten es aber nicht unterlassen, allen<br />

Bewirkenden die Anerkennung der dankbaren Zuhörer auszusprechen,<br />

nicht zuletzt auch der Volkshochschule Sarnen, welche<br />

die Alpnacher Sänger in sinniger Weise auf den Gebetsund<br />

Sühnesonntag nach Sarnen verpflichtete.<br />

Alpnach. Der Einwohnergemeinderat ruft die Stimmbürger<br />

auf nächsten Sonntag, den 10. April, zu einer Extra-Ein-<br />

Wohnergemeindeversammlung auf. Als einziges Geschäft ist<br />

über die Beitragsleistung an die Mehrkosten für Pflasterung<br />

der Kantonsstraße durch das Dorf im Betrage von maximal<br />

Fr. 20 009.— zu befinden.<br />

Alpnach. (Korr.) f Ehefrau Cäzilia Jmfeld-Wsllimann,<br />

Rosen. In der gleichen Reihe, in der das Grab des so jungverstorbenen,<br />

unvergeßlichen Alfred Sigrist-Borer liegt, fand<br />

auch die junge Frau und Mutter Cäzilia Jmfeld ihre letzte<br />

Ruhestätte. Wer hätte es je geahnt, daß gerade diese zwei<br />

Menschen, die vor drei Jahren noch nebeneinander in der<br />

„Krone" lebten und arbeiteten, sobald in ihren besten Lebensjähren,<br />

im gleichen Frühlingsmonat dem unabänderlichen<br />

Ruf in die Ewigkeit folgen müßten.<br />

Der strahlende Umkreis der <strong>Obwaldner</strong> Berge, vom Talgründ<br />

her die leuchtende, kreuzgeschmückte Kirchturmspitze und<br />

dazu das klingende Lied des geschäftigen Dorfes grüßten herauf<br />

in die glückliche Kinderstube in der „Rosen", wo Cäzilia<br />

am 25. September 1917 geboren war. Der herrliche Rundblick<br />

in die Heimat, dazu die treu katholische Erziehung, die<br />

noch eine viel schönere Gotteswelt aufzeigte, gaben dem Kinde<br />

schon ein später so helles, weitsichtiges und verständiges Gemüt.<br />

Nach der Schulentlassung folgten einige Jahre tatkräftigen<br />

Mithelfens zu Hause und dann betätigte sich die junge<br />

Tochter während fünf Jahren als gewandte Köchin in der<br />

Krone".<br />

Es war, menschlich betrachtet, eine vorzügliche Wahl, als<br />

der junge, strebsame Fritz Jmfeld von Sarnen um die Hand<br />

der schaffigen „Zylli" warb. Ihr häusliches Verstehen und<br />

Können befähigten sie zum voraus, einem grötzern Geschäftsbetrieb<br />

mitvorzustchen.<br />

Zukunftsfroh zogen die zwei lebensmutigen Leute nach<br />

Liesberg, Kanton Bern, in das neu erworbene Geschäft und<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut,<br />

halbe Toscani ?<br />

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%<br />

DO<br />

ZO<br />

der gauze Einsatz galt, sich hier eine bleibende Existenz zu<br />

schaffen. Schon beglückte ein Jahr darauf ein helles Kinderlachen<br />

die glücklichen Eltern und noch letztes Jahr erblühte<br />

wieder das hl. Wunder des Lebens.<br />

Da erfaßten beinahe über Nacht Schmerz und Krankheit<br />

die brave Mutter. Anfangs dieses Jahres kniete sie noch in<br />

letzter Kraft zu Einsiedeln vor dem Gnadenbilde und dann<br />

kehrte sie ins traute Elternhaus nach Alpnach zurück. Und<br />

Maria wirkte das Wunder dahin, daß die tapfere Dulderin<br />

durch schmerzvollste Nächte und Stunden sich klaglos zum<br />

Willen Gottes neigte.<br />

Bloß menschliche Worte finden auf das fragende Warum<br />

keine Antwort; jedoch unser Glaube schenkt die klare Kunde:<br />

Gott ist die Liebe, wenn er gibt und wenn er nimmt! Möge<br />

dies Trost und Kraft auch für die teuren Angehörigen sein.<br />

Frau Jmfeld sel. ruhe in Gott!<br />

Weltgeschehen<br />

Ein historischer Tag.<br />

Der 4. April wird als Tag der Unterzeichnung des<br />

Nordatlantikpaktes in die Geschichte eingehen. Er<br />

ist nach fast dem aus den Tag genau ein Jahr früher erfolgten<br />

Beginn der Marfhallhilfe zweifelsohne das bedeutsamste<br />

Datum der bisherigen Nachkriegsgeschichte, weil er den militärifchen<br />

Zusammenschluß der freien Staaten Europas und<br />

Nordamerikas gegen die Weltgefahr des Sowjetimperialismus<br />

besiegelt. Zum erstenmal in der Geschichte haben sich<br />

nicht nur eine Reihe von Nationen, sondern zwei ganze Kontinente<br />

in einem Verteidigungsblock auf Gedeih und Verderb<br />

verbündet. Dieser Tag berechtigt den Westen zur Zuversicht.<br />

Er bedeutet dementsprechend aus der andern Seite einen<br />

schwarzen Tag für den Kreml. Dieser hat denn auch bis zuletzt<br />

alles Erdenkliche unternommen, um den Pakt zu vereiteln,<br />

oder doch wenigstens den oder jenen unter den Signatarstaaten<br />

durch Einschüchterung, Drohung oder Versprechen<br />

vom Beitritt abzuhalten.<br />

KostoZf mutz gehen!<br />

Schon wieder kriselt es im roten Gebälk. Das Zentralkomitee<br />

der Kommunistischen Partei hat. in Sofia den Be-<br />

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schluß des Politbüros bestätigt, wonach der bulgarische Vize-<br />

Ministerpräsident Kostoff abgesetzt und aus dem Politbüro<br />

ausgeschlossen wird. In einer offiziellen Veröffentlichung<br />

heißt es, daß Genosse Kostoff „wegen seiner politischen Irrtümer"<br />

gebrandmarkt werde. Der widerspenstige Satellit leidet<br />

vermutlich an der gleichen Krankheit wie Marschall Tito.<br />

Daß ein Minister durch eine Parteiinstanz „abgesetzt" werden<br />

kann, spricht Bände und zeigt, daß die Staatsämter im totalitären<br />

Staat eine bloße Fassade sind.<br />

Rußland protestiert weiter.<br />

Die Ansprachen der 12 westlichen Außenminister und des<br />

Präsidenten Truman in Washington anläßlich der Unterzeichnung<br />

des Atlantikpaktes haben in der Weltöffenlichkeit einen<br />

tiefen Eindruck hinterlassen. Der belgische Premier Spaak bezeichnete<br />

das Ereignis als einen Akt des Glaubens an das<br />

Schicksal der westlichen Zivilisation. Anderseits hat die Sowjetunion<br />

in letzter Minute vor der Vertragsunterzeichnung<br />

erneut auf diplomatischem Wege protestiert.<br />

Heute Säbelgerasse! — Morgen Alarm?<br />

Zwei polnische Bauernpolitiker, die aus dem roten Paradies<br />

entflohen sind, versichern, daß der Kreml in Polen<br />

Vorbereitungen für eine bewaffnete Offensive gegen Westeuropa<br />

treffe. Die Sowjets hätten eine Armee von 3vt)0v0<br />

Mann auf polnischem Boden zusammengezogen, verstärkten<br />

dauernd die dortigen Truppenbestände und unterzögen die<br />

polnische Armee einer spartanischen Säuberung. Kasernen<br />

würden gebaut, Luftlandeplätze errichtet und in aller Eile<br />

strategische Bahn- und Straßenverbindungen Richtung festen<br />

angelegt. Selbst wenn diese Angaben stimmen sollten,<br />

sind jedenfalls die von den beiden Politikern daraus gezogenen<br />

alarmierenden Schlußfolgerungen mit Vorsicht zu genießen.<br />

Die Sowjets haben momentan Säbelgerassel und<br />

ähnliche drohende Demonstrationen gegen die Atlantikpakt-<br />

Mächte nötig, um ihr ramponiertes Prestige notdürftig zu<br />

flicken. Um für die zweckdienlichen alarmierenden Gerüchte zu<br />

sorgen, können sie sich ja zur Abwechslung auch wirklich oder<br />

scheinbar oppositioneller Politiker bedienen, welche sie durch<br />

irgendein Loch des Eisernen Vorhanges entschlüpfen lassen<br />

Außerdem haben solche Gerüchte den großen Vorteil, die gegenwärtige<br />

Kominformkrise in den Hintergrund der Aufmerkfamkeit<br />

treten zu lassen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 10. April.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Morgenkonzert. 12.00<br />

Volksmusik aus Italien. 12.40 Musik von Giuseppe Verdi.<br />

13.25 Mandolinenklub „Avanti", St. Gallen. 13.45 Landwirtschaftlicher<br />

Bortrag. 14.05 Zwölf kleine Lieder von Walter<br />

Müller von Kulm. 15.25 Schubertkonzert. 16.00 Parsifal,<br />

ein Bühnenweihfest-Spiel von Richard Wagner, 1. Akt. 20.00<br />

Berlioz: Te Deum. 21.00 Reiseeindrücke aus Portugal.<br />

Montag, 11. April.<br />

12 15 Italienische Volkslieder. 12.40 Studioorchester. 13.40<br />

Krühlingslieder. 14.00 Für die Frauen. 16.30 Orchestre de<br />

la Suisse Romande. 17.30 Bläserkonzert von Mozart. 18.3Ö<br />

Cgdric Dnmont. 19.00 Probleme des Lebens. 20.00 Wunschkonzert<br />

20 30 Eine amerikanische Tragödie. 21.00 Beromünster<br />

gibt Auskunft. 21.15 Tschechische Klaviermusik.<br />

Dienstag, 12. April.<br />

12.00 Buntes Schallplattenprogramm. 12.15 Altenglische<br />

Gciänae 12.40 Studioorchester. 13.15 Ginette Neveu, Violine<br />

spielt 13.45 The Queen's Hall Light Orchestra. 14.9g<br />

Beliebtes zur Unterhaltung. 16.00 Wir kommen zu Dir. 16.30<br />

Tanzmusik 17.30 Kinderstunde. 17.50 Kindernachrichtendienst.<br />

18 30 Die Universität als Forschungsstätte. 19.00 C. Dumont<br />

20 15 Das Bild des Monats. 20.30 Französische Orgelmusik.<br />

21.00 Christus am Oelberg. Oratorium.<br />

Mittwoch, 13. April.<br />

12.40 C. Dumont. 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00<br />

Italienisch für Hausfrauen. 14.20 Rivista italiana. 16.30<br />

Romantisches Lioderspiel: „Aufschwung". 17.00 Schweizer<br />

Liederspiel: Jahreszeiten. 17.30 Jugendstunde. 19.10 Mendelssohn-Lieder.<br />

20.00 Guitarrenduette. 20.25 Hieronymus<br />

Gelenkmaus und die sieben Väter. 20.45 Der Portugiesisch?<br />

Gaschof. Oper von Cherubini.<br />

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Tarnen / Samstag, den S. April 194g<br />

7g. Jahrgang — Nr. 28<br />

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von Johann und Josef Strauß<br />

Dienstag, 12. April, 20.15—23.00 Uhr: Die erste Leawn.<br />

Mittwoch 13 April, 20.15-23.15 Uhr: Die Straußbuben'<br />

Donnerstag, 14. April, 20.15—23.00 Uhr: Die erste Legion.<br />

Karfreitag. Keine Vorstellung. Die Theaterkasse bleibt<br />

den ganzen Tag geschlossen.<br />

Samstag, 16. April, 20.15—23.15 Uhr: Die Straußbuben.<br />

Sonntag, 17. April, 20.15—23.00 Uhr: Die erste Legion.<br />

Kassaostnung am Ostersonntag: 19 Uhr!<br />

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Katholischer Boltsverein. Sonntag : 14.00 Generalversammlung im Schlüssel: Mmdszentyfeier<br />

mit Referat von H. H.'.Professor Dr. Clodoald, O.C.<br />

Katholischer Arbeiterverein. Sonntag: Die Generalversammlung des Volksvereins<br />

gilt als Monatsversammlung.<br />

Jungfrauenkongregation und katholische Turnerinnen. Sonntag: 14.00 Versammlung<br />

im Schulhaus. Vortrag von tz. H. Pfr. Schönenberger. Vollzählig erscheinen!<br />

Katholischer Gesellenoerein. Montag: 20.15 Bildungsabend.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Aushilfe (Stehler Missionär). 5, 6.30 hl. Messe, Ansprache, Mifsionsopser.<br />

9.00 Palmweihe, Prozession, Singmesse, Predigt, Missionsopser. 13 00 Kreuzweg.<br />

14.00 Missionsfilm im Schulhaus für Kinder und Erwachsene. 20.00 Missionsfilm im Hotel<br />

Bahnhof für Erwachsene. Heute Gedächtnis der Aelpler für Jüngling Al. Abächerli, Juch.<br />

Montag: Dreißigster für Jüngling Alois Abächerli, Juch. Jahrestag für Witwe Hedwig<br />

Ming-Ariderhalden.<br />

Dienstag: Dreißigster für Witwe Sophie Berchtold-Ambiel, Talacheri.<br />

Mittwoch: Dreißigster für alt Bürgerrat Konstantin Berchtold-Eberli, Ei. 16.00 Beichte.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. 6.00 Beichte. 6.30 Kommunion. 8.00 Amt, Kommunion.<br />

19.30 Hl. Stunde.<br />

Freitag : Karfreitag. 8.00 Gottesdienst, Predigt, Opfer für das hl. Grab, Anbetungsstunden.<br />

13.00 Predigt, Kreuzweg, Anbetungsstunden. 17.00 Mette.<br />

Samstag: Karsamstag. 7.00 Weihe des Feuers, der Osterkerze, des Taufwassers. 8.15<br />

Amt, Anbetungsstunden. 15.00 Beichte. 19.30 Rosenkranz und Auferstehungsfeier.<br />

Haushaltungsschule. Sonntag: Ausstellung der Arbeiten im alten Schulhaus.<br />

Großteil. Sonntag: 4.00 Beichtgelegenheit (Aushilfe). 6.30 Frühmesse. Kommunion<br />

des Männerapostolates, des Jungmännerbundes und der Schulknaben. 9.00 Palmensegnung,<br />

Messe und Passion. 13.00 Christenlehre und Segen. 19.30 Gebetswache, Sühneandacht.<br />

Montag und Dienstag: Stiftmessen für Franz Ming und Jgnatia Ming-von Ah.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Seelenfonntag. (An Ostern keine Aushilfe. Benützet darum die<br />

Beichtgelegenheit heute!) Kommunion der Frauen und Mütter, der Jünglingskongregation<br />

und des Männerapostolats. Hl. Messen: 5.30, 6.30, 8.00, 8.45 (Palmweihe, Prozession, Amt).<br />

13.00 Titularfest des Frauen- und Müttervereins mit Ehrenpredigt von H. H. Dom-<br />

Herr W. Durrer, Sächseln. Die ganze Pfarrei ist eingeladen. 20.00 Anbetungsstunde für Männer<br />

und Jungmänner mit Ansprache von H. H. Domherr Durrer.<br />

Montag: 8.15 Dreißigster für Witwe Elisa Gasser-Gasser, Schynberg.<br />

Dienstag: 6.45 hl. Messe in Obsee. Jahrzeit des Joh. Jmseld, Frau Rosa Jmseld und<br />

Kinder, Rüti, Amt.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit des Walter Zumstein und Frau Anna Mmg. Jahrzelt des<br />

Joh. Vogler, Frau Franziska Wagner und Kinder, Weibelhansen. 16.30—18.00 Beichtgel.<br />

Donnerstag: 6.00 Beichtgelegenheit. 8.00 Amt mit Kommunion aller Schulkinder.<br />

18.00 Mette.<br />

Freitag: Karfreitag. 8.30 Passion, Verehrung des hl. Kreuzes, Predigt. Opfer für das<br />

Hl. Land. Aussetzung, Betstunden. 13.00 Karfreitagsandacht. 18.00 Mette.<br />

Samstag: 6.30 Feuerweihe, Weihe der Osterkerze und des Taufwassers. 8.00 Amt<br />

mit Kommunion, Betstunden. 19.00 Psalter und Auferstehungsfeier.<br />

Frauen- und Mlitterverein. Sonntag: Kommunion. 13.00 Tit. Fest. 14.00 General-<br />

Versammlung in der Turnhalle.<br />

Jünglingskongregation. Sonntag: Kommunion. 20.00 Anbetungsstunde.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 20.00 Anbetungsstunde.<br />

Bürglen. Samstag: 16.30 Aushilfe (hochw. Pater Kapuziner).<br />

Sonntag: Aushilfe. Seelensonntag. 6.00 Frühmesse. Osterkommunion der Christenlehrpflichtigen.<br />

9.00 Palmweihe, Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre, Fastenandacht.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. 8.00 Choralamt.<br />

r e i t a g : Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

f arfreitag und Karsamstag: Hier kein Gottesdienst. Teilnahme am Pfarrgottesdienst<br />

und an den Betstunden in der Pfarrkirche in Lungern.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lufsi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

0 b i p a l Ö n e r<br />

Sarnen, den 9. April <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 15<br />

Rvenz, üu iveues, unter allen Bäumen ölst üu ehveuveich!<br />

NW an Zweigen, Muten, Wrüchieu ist im Walöe keiner gleich!<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Aus dem Hymnus „Crux fidelis".<br />

Palmsonntag. Palmweihe. Matthäus-Passion. Montag. Ferie, 2. hl. Leo (aus Papstmesse).<br />

Dienstag. Ferie, 2. für Kirche oder Papst, Markus-Passion. Mittwoch. Ferie, 2. Hermenegild,<br />

Lukas-Passion. Hoher Donnerstag. Eigenmesse. Karfreitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

Kreuzverehrung, Johannes-Passion. Karsamstag. Weihe von Feuer und Wasser. Eigenmesse.<br />

Zu beachten! 1. Die christliche Woche beginnt mit dem Sonntag. Darum ist in den Verkündanzeigen<br />

mit dem Sonntag immer der Anfang der „Woche in unseren Pfarreien" gemeint.<br />

In Voranzeigen für einen späteren Termin wird der Sonntag mit dem genauen<br />

Datum versehen. 2. Der Einführungskurs in den Hausdienst in „Obkirchen", Sächseln, mit<br />

Beginn am 25. April, sei nochmals in empfehlende Erinnerung gebracht! Töchter, lernt,<br />

daß ihr später etwas könnt! 3. Redaktionsschluß der nächsten Nummer auch für die Anzeigen<br />

(wegen Karfreitag): j*- Dienstag, 10.00; sonst Mittwoch 13.00.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Palmsonntag. Kommuniontag der Christenlehr-Knaben. Hl.<br />

Messen: 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. Palmweihe. An der Palmprozession nehmen die Erstkommunikanten,<br />

Sänger und Behörden teil. Wer kein Missale hat, möge die auf den Bänken<br />

bereitliegenden Texte der Palmsonntagliturgie benützen. 17.30 Andacht zu Ehren der heiligen<br />

fünf Wunden.<br />

i<br />

Montag: Stiftjahrzeit des Josef und der Regina Vogler-Wirz, alt Polizeiwachtmeister<br />

Dienstag: Alte Stiftjahrzeit.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Zumstein. 16—17 Beichtgelegenheit. 17.00 Trauermette<br />

Donnerstag: Gründonnerstag. Austeilung der hl. Kommunion um 6, 6.30 7 und<br />

7.30 und im Amt. 7.45 Amt und Predigt. 17 Trauermette.<br />

?., r „ e 'tag: Karfreitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Gottesdienst 8.30, Passion<br />

Enthüllung und Verehrung des hl. Kreuzes. Predigt. 13.30 Stationenandacht. Von 14—15<br />

Beichtgelegenhett. 17 Trauermette. 19.30 Predigt. Nach der Predigt und den Gesanasvortragen<br />

des Ktrchenchores Betstunde der ganzen Pfarrei.<br />

'<br />

«r Karsamstag. 6 Weihe des Feuers, der Osterkerze und des Taufwassers 7 45<br />

iy?!',Austeilung der hl. Kommunion nur im Amt. Betstunden der Schuljuaend- 9—930<br />

9.30 bis 10 6. Kl. Mädchen, 10-10.30 5. Kl. Mädchen. 10 30 bis °11<br />

f" ® I ;^b^en ' ^: 30 3 - Kl- Mädchen, 11.30—12 1. Kl. Mädchen, 12—12 30 1 Kl Knaa<br />

T £ Knaben, 13—13.30 4. Kl. Knaben, 13.30—14 5. Kl. Knaben,' 14—14.30<br />

6. Kl. Knaben, 14.30—15 2. Kl. Knaben und Mädchen. Beichtgelegenheit von 15 18 und von


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19—20. 19.80 Rosenkranz und Auferstehungsfeier (Prozession durch den Hauptgan und die<br />

beiden Seitengänge), Zäuge), TeDeum und feierlicher Segen. Nachher keine Bei htgelei enheit mehr,<br />

Christenlehre. Sonntag: 20.00 Christenlehrexamen > für " | den letzten iurs S naben.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 14.00 Versammlung im Hotel Mühle.<br />

Gcsellenvercin. Montag: 20.15 Monatsversammlung.<br />

Iungmannschast. Sonntag: 20 00 Versammlung der jüngeren Abteilung.<br />

Iungsrauenlongregation. Sonntag: 11.30, 14.00 oder 20.30 unsere Viertelstunde im<br />

Geiste beim Hl. Vater. Näheres siehe Führerin!<br />

Dienstag: 20.00 Bibliothek im Schulhaus, 20.15 Einführung in die Karwochenliturgic<br />

(Filmband) im Schulhaus. Bitte Canlate mitnehmen! Freundliche Einladung an<br />

alle. An Ostern Gemeinschastsopser.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ziamersberg. Mittwoch: 7.00 hl. Messe mit Krankenkommunion.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8, 9.15. Kommuniontag der Jungfrauen. Weihe<br />

der Palmen beim Amt/ Seelensonnlagopfer. 13.30 Christenlehre, Andacht aus dem Cantate<br />

Seite 433. Nachher Generalversammlung der Jungfrauenkongregation.<br />

Mittwoch: 17.30 Trauermette.<br />

Donnerstag: Beichtgelegenheit 5.30. Austeilung der hl. Kommunion. 8 Uhr Amt.<br />

17 30 Trauermette, ab 18.00 bis Freitag morgens 6.00 Anbetung des Allerheiligsten im<br />

Heiligen Grab.<br />

Freitag: Gottesdienst 9.15, Predigt. Nachher Anbetungsstunden nach gewohntem Plan.<br />

14.00 und 20.00 allgemeine Anbetungsstunde.<br />

NB. Christenlehr-Examen für die Jungmänner: Karfreitag 15.00 im Vereinslokal, für<br />

die Töchter am Karsamstag 9.00.<br />

Samstag: Beginn der Zeremonien 6.30. Amt 8.00. Austeilung der hl. Kommunion<br />

nur während des Amtes. Anbetungsstunden für die Jungfrauen und die Schuljugend. 16.00<br />

Beichtgelegenheit. Bitte Beichtgelegenheit benützen, da an Ostern keine Aushilfe da ist! 19.30<br />

Auferstehungsfeier.<br />

Kägiswil. Sonntag: 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse. Fortsetzung des 40-<br />

stündigen Gebetes. 9.00 Palmenweihe Amt. 13.00 Kreuzwegandacht. 17.00 Gebetswache.<br />

Mittwoch: 13.00 Beichtgelegenheit für die Schuljugend.<br />

Donnerstag: 8.00 Messe mit Kommunionfeier für die Schulkinder.<br />

Freitag: Karfreitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag. 800 Trauergottesdienst,<br />

Passion, Predigt, Fürbitten. Kreuzverehrung. Heiliglandopfer. Nachmittags Anbetungsftunden:<br />

14—15 Bewohner unter der Brünigstraße, Dellen, Kreuzstraße. 15—16 Bewohner vom<br />

rzenberg. 16—17 Bewohner vom Dörfli. 17.00 Kreuzwegandacht und Schluß des<br />

digen Gebetes.<br />

Samstag: Karsamstag. 6.30 Weihe des Osterfeuers und Taufwassers. 8.00 Amt,<br />

Kommunion. 16.00 Beichtgelegenheit. 19.00 Auferstehungsfeier.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

, Sonntag: Hl. Messen 6.30, 7.45, 8.30, 10.00. 12.30 Christenlehrentlassung<br />

und Andacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: Jahrestag für Albert Ettlin-Bont. Stiftjahrzeit für Leutnant Jgnaz Egger.<br />

,Ur<br />

i ungenannt. Stistmesse für Fam. Durrer, Dietried.<br />

in St Anton ° ''<br />


gurrten / Mittwoch, den 13. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 29<br />

O b A l d u e r V o M e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

zugestellt für die<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

K o n s e r v a t i v e r P a r t e i t a g 1 9 4 9<br />

* Trotz einer ganzen Reihe von wichtigen Tagungen rings<br />

im Kanton bewog die Wichtigkeit der diesjährigen Landsgemeindegeschäfte<br />

gut 220 Parteifreunde zur Teilnahme am<br />

Parteitag vom vergangenen Sonntag in der „Krone" in<br />

Carnen. Präsident Ständerat Ludwig von Moos entbot in<br />

einem herzlichen<br />

Eröfsnungswort<br />

allseits Gruß und Willkomm. Seine staatsmänische Rundschau<br />

über das Zeitgeschehen hielt er unter dem Gesichtspunkt des<br />

ersten Grundsatzes christlicher Staatspolitik: „Die Sonveränität<br />

beruht auf dem Naturrecht". Nach diesem Gesetze sollte<br />

Politik gemacht' werden. Die Weltlage aber zeigt, daß<br />

man davon abgekommen ist. Mit Entrüstung mußten wir im<br />

abgelaufenen Rechenschaftsjahre in den Zeitungen verfolgen,<br />

wie weit es eine gottlose Volksjustiz in den O^taaten gebracht<br />

hat. Wir verneigen uns vor den Helden Mindszenty, Stepinac<br />

und den Protestantischen Pastoren in Bulgarien, die ihr zum<br />

Opfer fielen. In unserm Schweizerland sind inzwischen<br />

die Festreden zur Verfassungsfeier verrauscht. Auf der Traktandenliste<br />

des schweizerischen Werktages stehen eine ganze<br />

Reihe von wichtigen Problemen, die es in echt eidgenössischem<br />

Brudersinne zu lösen gilt, für die Bauern das neue Bodenrecht,<br />

für den Gewerbestand die Wirtschaftsartikel und für alle<br />

die Bundesfinanzreform. Auf die Details der Sisyphusarbeit<br />

der Bundesfinanzreform einzutreten, würde zu weit führen.<br />

Beim Kernproblem dieser Reformbestrebung, wie übrigens<br />

auch bei den meisten der andern Probleme, die heute die schweizerische<br />

Oesfentlichkeit beschäftigen, geht es um die Frage, wieviele<br />

Einschränkungen verträgt unser föderalistisches Staatsprinzip<br />

noch? Immer mehr verlangt man vom Staate heute<br />

die Garantie der persönlichen Sicherheit. Wenn der Ruf nach<br />

dem Helfer Staat weiter so zunehmen sollte, dann müßte man<br />

es auch verstehen, daß er sich immer neue Einnahmen verschaffen<br />

muß. Ob den vielen Problemen möchte man es sich<br />

gerne ersparen, auch noch vor den dunklen Mächten aus der<br />

Hut sein zu müssen, die unser Schweizerhaus dem Ausland<br />

verkaufen möchten. Schärfste Worte des Protestes findet<br />

der Sprecher gegen das Treiben eines Arnold, Nicole und<br />

Vincent, die Thorsz's Landesverratsparole übernahmen und<br />

unsere Soldaten für den Ernstfall zur Meuterei aufwiegeln.<br />

Das politische Geschehen im K a n t o n läßt der Präsident<br />

noch einmal kurz Revue passieren. Den verstorbenen konservativen<br />

Mitbürgern, aber auch dem verstorbenen Polizeidirektor<br />

L. Spichtig widmet er ehrende Worte des Gedenkens.<br />

Schließlich gedenkt Präsident Ständerat von Moos eines<br />

Anlasses, den wir und mit uns das ganze katholische Schweizer-<br />

Volk im Geiste mitfeierten: des goldenen Priesterjubiläums des<br />

Heiligen Vaters Papst Pius des Zwölften: Heute wollen wir<br />

unser Treuegelöbnis zum Heiligen Vater, dieser überragenden<br />

Gestalt auf dem Papstthrone, erneuern. Kaum ein anderer<br />

Papst hat wie der gegenwärtige immer wieder betont, daß<br />

Wohl und Wehe des öffentlichen Lebens davon abhange, wie<br />

sich der Staatsbürger am öffentlichen Leben beteilige. Pius der<br />

Zwölfte verlangt von uns ein „männliches und kraftvolles"<br />

Einstehen für die Anliegen eineschristlichen Staates. Erinnern<br />

wir uns seines Mahnrufes: „Die Stunde des christlichen Ge-<br />

Wissens hat geschlagen", wenn wir heute wieder zum allgemeinen<br />

politischen Geschehen und auch zu den aktuellen Fragen<br />

unseres kleinen Kantons Stellung beziehen!<br />

Die Wahlgeschäfte der Landsgemeinde<br />

bedurften dieses Jahr einer recht gründlichen Vorberatung.<br />

Einleitend gibt der Präsident bekannt, daß die liberale Partei<br />

beabsichtige, für den freigewordenen Sitz im Regierungsrat<br />

Kantonsrat Oskar Heimann in Alpnach in Vorschlag zu<br />

bringen. Der Parteitag beschließt, den 7. Sitz in der Regierung<br />

der Opposition grundsätzlich wieder zu überlassen und<br />

der Kandidatur Heimann, sofern sie dann vom liberalen Partag<br />

auch wirklich ausgestellt werde, beizupflichten und sie zu<br />

unterstützen.<br />

Landstatthalter Alois Abächerli hatte dem Vorstand zu-<br />

Handen des Parteitages schriftlich erklärt, daß er vornehmlich<br />

aus Gesundheitsrücksichten für weitere Amtsdauern das Landainmannamt<br />

nicht mehr übernehmen könne. Eine unfaire<br />

Oppositionsmache in seiner Heimatgemeinde hat sicher ihren<br />

Teil zu diesem Entschluß beigetragen. Namens der Parte:<br />

dankt der Präsident dem zurücktretenden Magistraten für seine<br />

untadelige und vorzügliche Amtsführung und die uneigennützige<br />

Arbeit im Dienste von Land und Volk. _<br />

Wer nun zur Laudammannsehre aufsteigen soll, bleibt<br />

vorerst während längerer Zeit unabgeklärt. Ständerat Ludwig<br />

von Moos schlägt dafür Landsäckelmeister Hermann Amrhein<br />

vor, der in dieses Amt die besten Fähigkeiten mitbringen<br />

würde und dessen Wahl auch tunlich sei in Hinsicht auf die im<br />

Feuer stehende kantonale Steuergesetzesvorlage, die Bundessinanzreform<br />

und die dringend zu sanierenden Verkehrsver-<br />

Hältnisse nach Engelberg. Die Delegiertenversammlung hatte<br />

sich gegenüber dem Vorschlag Amrhein (19 Stimmen) mit<br />

21 Stimmen für Ständerat von Moos ausgesprochen. Den<br />

Vorschlag der Delegiertenversammlung begründet Landammann<br />

Dr. Odermatt. Beide Vorgeschlagenen lehnen aber<br />

eine Wahl wegen Arbeitsüberlastung mit Entschiedenheit ab.<br />

Den rettenden Engel für die beiden schickt die Gemeinde<br />

Lungern in Kantonsrat Sebastian Vogler, der die hohen<br />

Qualitäten der Vorgeschlagenen wohl anerkennt, aber darauf<br />

hinweist, daß auch Lungern einen Landammann zu stellen<br />

wüßte, Lungern, das nun hundert Jahre lang keinen Landammann<br />

mehr bei sich zu Hause begrüßen durfte. Vogler<br />

bringt Baudirektor Arnold M i n g in Vorschlag und wird<br />

darin noch von verschiedenen Sprechern der Gemeinde Lungern<br />

und auch von Herrn Kaufmann namens der Arbeiterschast<br />

unterstützt. Baudirektor Arnold Ming erklärt zwar,<br />

daß man ihm mit diesem Vorschlag ein Ideal zerstöre, das er<br />

darin sah, daß einmal die beiden führenden Köpfe im Regierungsrat,<br />

Nationalrat Dr. Odermatt und Ständerat Ludwig<br />

von Moos abwechslungsweise das höchste Amt unseres<br />

Kantons bekleiden würden. Wenn aber der Parteitag und<br />

mit ihm das Landvolk der Gemeinde Lungern wieder einmal<br />

die Ehre erweisen wolle, werde er sich gerne zur Verfügung<br />

stellen. Dis Diskussion wogt weiter, nachdem sich die drei<br />

Vorgeschlagenen in Abstand (zur Erholung) begeben haben.<br />

Auf das entscheidende Votum von alt Ständerat Dr. Amstalden<br />

erhält Baudirektor Arnold Ming bereits im ersten<br />

Wahlgang mit großem Mehr das Vertrauen des Parteitages.<br />

Möge ihm das Landvolk an der Landsgemeinde ebenso eindeutig<br />

die Landammannswürde übertragen.<br />

Die weitern Wahlvorschlägs passieren unwidersprochen<br />

nach Antrag der Delegiertenversammlung. In den Ständerat<br />

soll auf eine weitere Amtsdauer Justiz- und Polizeidirektor<br />

Ludwig von Moos abgeordnet werden, der das volle Vertrauen<br />

aller Kreise geüießt und unsern Stand in Bern vortrefflich<br />

hu vertreten weiß. Nach Erreichung der Altersgrenze<br />

scheidet Oberrichter Franz Vogler aus dem Amte. Die Partei<br />

weiß ihm den besten Dank für alles, was mit seiner reifen<br />

Richtererfahrung für den Kanton geleistet hat. An seiner<br />

Stelle soll Förster Josef Eberli, Giswil, bisher Suppleant,<br />

nachrücken. Neu wird als Ersatzmann vorgeschlagen ins<br />

Obergericht Dr. med. Karl Fäßler, Alpnach; an Stelle<br />

des aus Gesundheitsrücksichten demissionierenden Baumeister<br />

Franz Jmseld, Alpnach. — Zur eingehenden Beratung der<br />

Sachgeschäfte<br />

kann aus Raumgründen hier nur kurz berichtet werden. Den<br />

Kreditbegehren für die Wasserversorgung Grunderberg<br />

und die Erstellung der Kleinteilerbergstraße erwächst vom<br />

Parteitag aus keine Opposition. Ohne einen Gegenantrag zu<br />

stellen, bemerkt alt Ständerat Dr. Amstalden grundsätzlich zum<br />

finanziell weittragenden Straßenprojekt, daß die Regierung<br />

heute bei abklingender Hochkonjunktur darauf bedacht sein<br />

sollte, dem Volke ein Straßenbau- und Subventionsgesetz vorzulegen,<br />

damit nicht nur eine Gemeinde mit so hohen Subventionen<br />

bedacht werde. Der Gemeinde Giswil sei der Kredit<br />

wohl zu gönnen. Er sei auch volkswirtschaftlich tragbar. In<br />

wenigen Jahren würden aber auch andere Gemeinden, Kerns<br />

mit der Melchtalerstraße und Sarnen mit der viel diskutierten<br />

Kirchhofenstraße den Kanton um Kredite angehen. Da sei es<br />

Aufgabe des Kantons, die Arbeitsbeschaffung systematisch in<br />

einem Gesetz vorzubereiten, in dem auch die Subventionen für<br />

andere Gemeinden in Aussicht zu stellen seien.<br />

Zum Jnitiativbegehren betreffend die W a s s e r r ech t s -<br />

Verleihungen beantragte die Delegiertenversammlung<br />

Stimmfreigabe, während die Regierung und der Kantonsrat<br />

bereits die Verwerfungsparole ausgegeben haben. Eine anaereate<br />

Elektrizitätsdiskussion deckt die Hintergründe der Imtiative<br />

aus. Man möchte zwar die Initiative und mit ihr<br />

das Kraftwerk an der Sarneraa nicht „verpolitisieren . Selbst<br />

alt Ständerat Dr. W. Amstalten und Landammann Dr. Odermatt<br />

bekennen sich als Jnitianten des Aawerkes; die Regierun?<br />

selbst wünscht dringend die Erstellung des Werkes, sofern<br />

die Wirtschaftlichkeit garantiert ist Aawerk und Wasserrechtsinitiative<br />

sind aber nicht identisch zu setzen. Um dies<br />

zu demonstrieren und hauptsächlich um die ungerechten Vorwürfe<br />

der Jnitiativerwägungen an die Adresse der Regierung<br />

die sich doch bei der Konzessionserteilung an d,e bestehenden<br />

Verträge zu halten hatte, zurückzuweisen, entschließt sich der<br />

Parteitag zur Verwerfungsparole.<br />

Ueber die Vorarbeiten, die Gesetzesberatung und die bermniate<br />

Vorlaqe zu einem neuen S t e u e r g e s e tz erfahren<br />

di Parteifreunde einläßliche Ausklärung durch Landsäckelmeister<br />

Hermann Amrhein. Ein spezielles Augenmerk wurde<br />

im neuen Gesetz auf gerechte Sozialabzuge und emen tragbaren<br />

Lastenausgleich gelegt. Die bisher gestatteten Abzüge<br />

wurden zum Teil beibehalten (Existenzminimum Fr. 1000.—),<br />

zum Teil bedeutend erhöht (Haushaltvorstand bisher Fr.<br />

1500.— neu Fr. 1800.—, Kinderabzüge bisher Fr. 300.—<br />

neu Fr. 400.—). Dazu werden im neuen Gesetz abzugsberechtigt<br />

die Versicherungsprämien bis zu Fr 500.—. Allgemein<br />

tritt bis zu Fr. 25 000.— Vermögen eine Steuermilderung<br />

von einem Viertel Promill ein, ganz steuerfrei bleiben<br />

gegenüber dem alten Gesetz die Sparhefte unmündiger Kinder<br />

bis zu gewisser Höhe und die kleinen Vermögen bis zu Fr.<br />

2000.—. In Art. 9 ist bei besonders drückenden Verhältnissen<br />

weitgehende Steuererleichterung, eventuell gänzliche Steuerbefreiung<br />

vorgesehen. „Wenn nur diejenigen Stimmbürger<br />

Nein schreiben werden, die nach dem neuen Steuergesetz mehr<br />

versteuern müssen, dann ist das Gesetz ,höchuis' angenommen."<br />

Diese Zusicherung des Landsäckelmeisters vermag auch die allfällig<br />

noch Zweifelnden am guten Willen des Fiskus rapax<br />

zu bekehren, sodaß dem Zustimmungsantrag der Referenten<br />

keine Opposition erwächst.<br />

Schließlich nimmt der Parteitag auch noch kurz zu den<br />

eidg. Abstimmungsgeschäften vom 22. Mai Stellung und beschließt<br />

zum abgeänderten Nationalbank-Artikel der Bundes-<br />

Verfassung einmütig die Zustimmung, zum Tuberkulosegesetz<br />

S ti m mf r e i g a b e.<br />

Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom K.April <strong>1949</strong>.<br />

Bankdirektor Josef Heß leistet den Amtseid.<br />

Die Beschlüsse des Kantonsrates vom 5. April <strong>1949</strong> werden<br />

vollzogen.<br />

Der Bundesrat hat die kantonalen Weisungen vom 8. März<br />

<strong>1949</strong>, über die Verwendung der der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

aus den Ueberschüssen der Lohn- und Verdiensterscchordnung<br />

zugewiesenen Mittel, genehmigt. Die Weisungen<br />

erscheinen in der nächsten Nummer des Amtsblattes.<br />

Personen, die nach diesen Weisungen bezugsberechtigt sind, können<br />

sich bei den Gemeindefürsorgestellen melden.<br />

Für das kantonale Krankenhaus wird eine neue Hausordnung<br />

erlassen. Krankenbesuche täglich von 13—16 Uhr gestattet,<br />

ausgenommen an Samstagen.<br />

In Ausführung der Alpfahrtsvorschriften, vom 4. März<br />

<strong>1949</strong>, werden betreffend die tuberkulosefreie Alpung und Sömmerung<br />

im Jahre <strong>1949</strong> die erforderlichen Vorschriften aufgestellt.<br />

Der Schweizerische Braunviehzuchtverband hat im Jahre<br />

1948 die Zuchtbuchführungen aller elf im Kanton Obwalden<br />

bestehenden Viehzuchtgenossenschaften inspiziert. Das Ergebnis<br />

der Inspektion war sehr gut. Alle Zuchtbuchführungen konnten<br />

in erster Klasse Prämiiert werden.<br />

Der Beitrag des Kantons pro <strong>1949</strong> an das Herdebuchwesen<br />

beträgt Fr. 484.20, berechnet auf 4842 Herdebuchtiere zu<br />

10 Rappen.<br />

Der Kantonstierarzt erstattet Bericht über die Bekämpfung<br />

der Rindertuberkulose im Jahre 1948. Nach der letzten<br />

Viehzählung sind in Obwalden 1338 Bestände mit 14 881<br />

Stück Vieh. Hievon waren 714 Bestände mit 7913 Stück Vieh<br />

dem Verfahren angeschlossen. 540 Bestände mit 5232 Stück<br />

Vieh sind tuberkulosefrei. An Entschädigungen wurden insgesamt<br />

Fr. 90 909.30 ausbezahlt, wovon der Bund Fr. 51 331.56<br />

und der Kanton Fr. 45 576.30 zu tragen haben.<br />

Konservative Volkspartei Obwalden. (Mitg.) Am Palmsonntag,<br />

10. April, versammelten sich unmittelbar von dem<br />

Parteitag die Gemeindedelegierten der Partei zur Behandlung<br />

der Parteigeschäfte. Sie nahmen Kenntnis vom Jahresbericht<br />

und genehmigten die Rechnung. Dann wurden zu-<br />

Handen des Parteitages die Geschäfte der Landsgemeinde und<br />

der kantonalen und eidgenössischen Abstimmung vorbesprochen.<br />

Günstiger Abschluß der Staatsrechnung. Die Staatsrechnung<br />

des Kantons Obwalden für das Jahr 1948 schließt mit<br />

einem Einnahmen -Ueberschuß von Fr. 13087.30 ab.<br />

Budgetiert war eine Mehrausgabe von Fr. 229 000.— Das<br />

gegenüber dem Voranschlag erheblich bessere Resultat wurde<br />

durch die nicht vollständige Ausnützung der Kredite für die<br />

Landwirtschaft, die Forstwirtschaft und das Bauwesen erzielt.<br />

Ein weiterer Grund, der zum guten Rechnungsabschluß geführt<br />

hat, war die Annahme des Einführungsgesetzes betrefsend<br />

die Altersversicherung. Letzteres gestattete für die Finanzierung<br />

der AHV eine besondere Steuer, die einen Ertrag<br />

von Fr. 39 032.65 abwarf.<br />

Die Gefamt-Verkehrsrechnnng 1948 zeigt<br />

folgendes Bild:


A m U t e t t f e n S e r<br />

Ich bin aus Leiden geboren, ich bin aufgeblüht aus fünf heiligen<br />

Wunden,<br />

Ich bin gewachsen am Baum der Schmach, ich bin erstarkt am<br />

bittren Wein der Tränen —<br />

Ich bin eine weiße Rose in einem Kelch voll Blut!<br />

So läßt die edle katholische Dichterin unserer Tage, Gertrud<br />

von Le Fort, die Kirche zu unserer Seele sprechen. Wir<br />

treten in die Karwoche ein. Sie heißt in der römischen Kir»<br />

chensprache „die große Woche". St. Chrysostomus (f 407) erklärt<br />

das so: „Wir nennen diese Woche die große, nicht weil<br />

sie mehr Tage hat als andere Wochen oder weil die Tage in<br />

ihr mehr Stunden zählten als andere, sondern wegen der großen<br />

Geheimnisse, die wir in ihr feiern und wegen der Menge<br />

derselben. Denn in dieser Woche nahm der langjährige Krieg<br />

ein Ende, wurde der Tod getötet, der Fluch vernichtet, des<br />

Teufels Herrschaft zerstört, in dieser Woche wurde Gott mit<br />

den Menschen ausgesöhnt, der Himmel wieder eröffnet, die<br />

Menschen mit den Engeln verbunden, die Scheidewand niedergerissen<br />

und Friede zwischen Himmel und Erde geschlosfen."<br />

„Du bist wie ein Fels, der gegen die Ewigkeit abstürzt"<br />

(G. von Le Fort).<br />

Der Passionssonntag <strong>1949</strong> wird zu den großen Tagen der<br />

neueren Kirchengeschichte gehören. Rund 400 Millionen Katholiken<br />

(Europa 218, Asien 23, Australien und Ozeanien 2,<br />

Afrika 9, Amerika 148 Millionen) taten Buße für die Sünden<br />

der Welt — ein Passionssonntag unerhörter Größe! In<br />

den Betstunden ahnten wir die herzerschütternden Unbegreiflichkeiten<br />

der heutigen Welt. Ewa 362 000 Priester durften<br />

ein zweites hl. Opfer feiern „zur Vergebung der Sünden"<br />

— während 24 Stunden geht der Ruf um die Erde: „Mit<br />

Christus am Altare werden wir opfern und wollen mitgeopfert<br />

werden" für den Frieden zwischen Gott und Welt, Mensch<br />

nnd Mensch, Volk und Volk. „Nachdem ein langer und<br />

grauenvoller Krieg die Völker durch Feindschaft und blutigen<br />

Tod sich gegenseitig entfremdet hat, mühen sich jetzt Menschen<br />

guten Willens, alle nach besten Kräften zur Eintracht zurückzuführen"<br />

(Pius XII., Mediator Dei, 1947).<br />

Der Passionssonntag war auch der Festtag des Heiligen<br />

Vaters: 50. Primiztag. Eine Wiener Zeitschrift schrieb kürzlich:<br />

„Inmitten der erschreckenden Grundsatzlosigkeit, Bedeutungslosigkeit<br />

und geradezu Erbärmlichkeit vieler Weltpolitiker<br />

der Gegenwart steht da ein einzigariger richtiger Typ der<br />

Führung, eine unerhört eindrucksvolle Persönlichkeit und ein<br />

echter Aszet mit all den geheimnisvollen Machtmitteln echter<br />

Größe. Diese wunderbare Mischung von Amtsgröße und eigener<br />

Geistigkeit, von Grundsatzfestigkeit und echter Väterlichkeit,<br />

von religiöser Erfüllung und wirklichem Gewachsensein<br />

gegenüber der Stunde! Fast mag es Außenstehende merkwürdig<br />

anmuten, daß Pius XII., der in der Diplomatie groß geworden<br />

ist, als Papst derartig stark seelsorglich g e -<br />

prägt auftritt. Wir kennen seine besondere Sorge um die<br />

Liturgie und Gottesdienstgestaltung, die Kraft der eigenen<br />

Gebete dieses großen Vorbeters der Christenheit, die unermüdliche<br />

Wortverkündigung in aller wünschenswerten Aufgeschlossenheit,<br />

die unwahrscheinlichen Leistungen in weltweiter<br />

Caritas, seine unermüdliche Sorge um die jungen Eheleute<br />

und um die Jugend selber, die in der Seelsorge jeweils<br />

besonders dringlich empfunden wird. Darüber wird die<br />

große Linie weder verworren noch aus dem Auge verloren.<br />

Echter Atem der Weltkirche mit dem Mut zum Wagnis<br />

und zu neuen Entschlüssen weht durch dieses Pontifikat.<br />

Wenn diesem Papst weitere Friedensjahre des eigentlichen<br />

Aufbaues gegönnt sind, mag die Auswirkung und Frucht-<br />

A. Ordentlicher Verkehr.<br />

Einnahmen Fr. Ausgaben Fr.<br />

Allgemeine Verwaltung 36 364.20 226 225.98<br />

Kirchenwesen 60.— 4 067.83<br />

Erziehungswesen 72 218.36 133 875.15<br />

Rechtspflege 60136.76 118 300.72<br />

Polizeiwesen 78 088.30 102 313.14<br />

Sanitätswesen 9 372.60 23 913.05<br />

Landwirtschaft 182 137.— 276102.65<br />

Forstwirtschaft 24 525.23 44 149.59<br />

Gewerbewesen 15 703.33 40 793.97<br />

Bauwesen 288 325.57 413 981.97<br />

Militärwesen 95 062.45 84 787.25<br />

Fürsorgewesen 124 343.22 161453.52<br />

Zinsen 191 338.82 186 208.49<br />

Steuern, Gewinnanteile, Wasserrechts-<br />

und Konzessionsgebühren 876 683.76 242 561.20<br />

Subtotal 2 054 359.60 2 058 733.76<br />

3. Außerordentl. Verkehr.<br />

Gewässerverbauungen<br />

278 358.65 360 027.40<br />

Ausbau der.Alpenstraßen 334 143.15 356 193.52<br />

Arbeitsbeschaffung<br />

395 510.63 374 330.05<br />

3 062 372.03 3 049 284.73<br />

Mehreinnahmen 13 087.30<br />

3 062 372.03 3 062 372.03<br />

barkeit seines Pontifikates später erst deutlich werden" (Dr.<br />

P. Robert Svoboda).<br />

Die Welt freut sich mit gefalteten Händen.<br />

Seit zwei Wochen fanden an den römischen Hochschulen<br />

herrliche Papstfeiern statt. Der Akt der Gregorianischen Hochschule<br />

am 1. April war besonders glänzend. 2000 Studenten<br />

aus 55 Nationen, Kardinäle, Bischöfe, kirchliche und staatliche<br />

Würdenträger wohnten der Sitzuyg bei. Am Samstagnachmittag<br />

zogen 60 000 Primar-Schulkinder der Stadt Rom in<br />

einem unvergleichlich farbigen Zug in den Belvedere-Hof, um<br />

im Namen aller katholischen Kinder der Welt zu gratulieren.<br />

Als der Papst erschien, schwangen die Kinder beim Ruf<br />

„Es lebe der Papst!" Blumen in der Luft. Es war ein „Familienfest<br />

einzigschön", wie der Heilige Vater nachher in der<br />

Ansprache an seine Lieblinge sagte. „Kinder, liebet einander!<br />

begann der Papst — und die 60 000 flinken Mäulchen schwiegen<br />

wie auf ein Signal. Pius XII. sprach kindertümlichanschaulich.<br />

Nach dem päpstlichen Segen sprach ein Kind den<br />

Akt des Glaubens, ein anderes das Bekenntnis des Petrus<br />

aus dem Matthäusevangelium, ein drittes las aus dem Johannesevangelium<br />

die „Uebertragung des Primates an Petrus"<br />

— ergreifende Augenblicke: der Papst hört dem kleinen<br />

„Diakon" aufmerksam zu! Drei Kinder übergaben dem Jwbilaren<br />

einen Tragalter sür die Missionen, andere symbolische<br />

Blumen. Beim Vatikanausgang wurden die Kinder mit<br />

einer Süßigkeit überrascht, eine feine Aufmerksamkeit des<br />

Papstes! Die Feier erhielt ihren offiziellen Glanz durch die<br />

Teilnahme des Erziehungsministers Gonella.<br />

Der Samstagmorgen war durch große Stille im Vatikan<br />

ausgezeichnet, wie es der Papst angeordnet hatte. Nur zwei<br />

Männer wurden zur Audienz empfangen: der Doyen des Diplomatischen<br />

Korps, Velez, Gesandter von Kolumbien beim<br />

Heiligen Stuhl, und Kardinal Piazza, einer der engsten Mitarbeiter<br />

Pius' XII. Die Kinderaudienz war der weitere Ausdruck<br />

der stillen Besinnung des Papstes auf seinen Weihetag<br />

vor 50 Jahren.<br />

Der Sonntag sah ungezählte Scharen an der Kommunionbank<br />

und in den Anbetungsstunden. Von 7 Uhr an<br />

strömte die Menge in die Peterskirche. Um 9 Uhr begann der •<br />

Papst die erste Messe, in Gegenwart vieler Kardinäle und<br />

Bischöfe, des Ministerpräsidenten de Gasperi und des Ministers<br />

Andreotti, des Römer Stadtrates unter Führung des<br />

Bürgermeisters Rebecchini, des diplomatischen Korps usw.<br />

7000 Sänger und Sängerinnen unter Maestro Perosi ließen<br />

durch ihre Kunst in Seelen und Raum einen einzigen Jubel<br />

erstehen. Ergreifend sangen Chor und Volk in wunderbarem<br />

Zusammenklang das Credo. Nach der ersten stillen Messe las<br />

der Papst die zweite. Während dieser waren alle Gesänge aus<br />

Buße und Bitte eingestellt. Am Schluß erteilte der Papst<br />

Urbi et orbi (der Stadt und dem Erdkreis) den Apostolischen<br />

Segen. Der Petersplatz war gedrängt voll, als der Papst sich<br />

von einem Fenster feiner Gemächer zeigte und die Menge<br />

nochmals segnete.<br />

Um Mittag bekamen 20 000 Arme, vorab aus der llmgebung<br />

Roms, auf Weisung des Papstes eine gute Mahlzeit —<br />

die Kinder und die Armen sind ja die Lieblinge des Papstes.<br />

Der Abend sah überall in den Kirchen riesige Scharen zum<br />

Te Deum versammelt. Radio-Vatikan und die italienischen<br />

Radiostationen vermittelten der ganzen Welt die Teilnahme<br />

am hohen Tage. Den Abschluß bildete eine wundervolle Sendüng<br />

für die Kranken, in der P. Lombard!, der berühmteste<br />

italienische Redner, die Herzen mitriß.<br />

Der 3. April war ein Einkehrtag für die ganze katholische<br />

Christenheit. Aber Einkehr tut's nicht allein, ihr muß die<br />

Umkehr folgen. : :<br />

Gewerbliche Fortbildung. (Eing.) Die schweizerische Fachschule<br />

für den Detailhandel führt Ende April in Zürich eine<br />

erste Arbeitstagung durch. Diese Arbeitstagung ist eine außerordentliche<br />

Gelegenheit für die Fortbildung im Detailhandel,<br />

deren Besuch wird von Fachkreisen dringend empfohlen. Prospekte<br />

hiefür können beim kantonalen Gewerbesekretariat an<br />

der Brünigstraße in Sarnen, Tel. 8 6156, bezogen werden.<br />

Gute Berufsbildung bedeutet Fortschritt. Deshalb möge sich<br />

auch der einheimische Detailhandel für diese günstige Geleaenheit<br />

interessieren.<br />

Sarnen. Handelsschule der Kantonalen Lehranstalt. (Eing.)<br />

Vergangenen Donnerstag, den 7. April, fanden die Diplom-<br />

Prüfungen der Handelsabteilung ihren Abschluß. Zum 12.<br />

Male konnte das Handelsdiplom an 11 Schüler (3 aus dem<br />

Kanton Dbwalden, davon Albert Hofer an erster Stelle)<br />

überreicht werden. Herr Dir. Beat Schnider, Präsident<br />

der Prüfungskommission, gedachte in seinem praktischen<br />

Schlußwort mit gebührendem Dank seines Vorgängers des<br />

so früh verstorbenen Herrn Alfred Villiger Bankdirektor,<br />

der mit aufrichtigem Wohlwollen der Handelsschule<br />

gegenüberstand. Den frischdiplomierten entwarf der Vorsitzende<br />

aus reicher Kenntnis und Erfahrung heraus ein<br />

Bild über die heutige Lage und Aussicht im Wirtschaftsleben<br />

das bei zurückgehender Konjunktur wieder mehr denn je nur<br />

den tüchtigen und zielbewußten jungen Menschen eine Existenzmöglichekit<br />

bietet. Befrachtet mit den vielseitigen Kenntnissen,<br />

die eine Handelsschule mit drei Jahreskursen vermittelt,<br />

kann der strebsame Jungkaufmann froh der Zukunft<br />

entgegengehen. Den Glückwünschen des Herrn Präsidenten<br />

schließen wir uns freudig an und wollen Hoffen, die wirbelnden<br />

Schneeflocken des launischen Aprilwetters haben die Siegesfreuden<br />

der Scheidenden nicht allzusehr beeinträchtigt.<br />

Sarnen. (Eing.) Donnerstag abend hielt der im lekwn<br />

Herbst gegründete Verband <strong>Obwaldner</strong> Büraer<br />

gemeinden unter der Leitung des Präsidenten, Herrn Roman<br />

Eberli, Giswtl, seine erste Generalversammlung ab Die Not<br />

wendigkeit des Zusammenschlusses der Bürgergemeinden und<br />

Korporationen zur Wahrung ihrer Interessen würd? von<br />

allen anwesenden Vertretern der 19 Mitgliedsektionen lebhast<br />

anerkannt Außer der Erledigung von internen Verbands<br />

angelegenheiten wurde beschlossen, dem SchweizerischenBer<br />

band der Bürgergemeinden beizutreten sowie der Anfrage<br />

dieses Verbandes zuzustimmen, die Schweizerische Delegierten-<br />

Versammlung von 1950 im Kanton Obwnlden durchzuführen.<br />

Die Versammlung ging auseinander im einmütigen Bewußtsein<br />

der Verband werde sich zu einem starken Wächter der<br />

ideellen und materiellen Güter des Bürgertums entwickeln.<br />

Engelberg. (Korr.) Unerwartet^verschied in der Nacht vom<br />

Sonntag auf den Montag an den Folgen eines Schlaganfalles<br />

Herr Eduard Maser, gewesener Sektionschef der EBB<br />

wohnhaft in Bern. Als Freund seiner Heinmtgemeinde Engelberg<br />

sah man ihn nicht selten hier oben. Fortbestand und<br />

Entwicklung unseres Kurortes lagen ihm besonders am Herzen<br />

Die Lösung des akuten Berkehrsproblems, der Anschluß<br />

an das Bundesbahnnetz hat ihn zum Jnitianten und eifrigen<br />

Förderer des bestehenden Komitees gemacht. So ist er denn<br />

auch am Sonntag herausgekommen, um in gemeinsamer Beratung<br />

die Antwort des Bundesrates zu analysieren, die das<br />

Komitee beschäftigte. Ueber Nacht hat ihn der Herr heimgeholt.<br />

Wir danken Herrn Waser für all seine Treue und Tatkraft.<br />

Der Herr möge ihm reichen Lohn geben.<br />

Weltgeschehen<br />

Miudszenty vor der Uno<br />

In der UNO-Generalversammlung steht eine eindrucksvolle<br />

Demonstration gegen Ungarn und Bulgarien bevor. Das s„-<br />

genannte „Lenkungskomitee" hat gegen wütenden Widerstand<br />

der Sowjets beschlossen, den Fall Mindszenty und die Angelegenheit<br />

der widerrechtlich verurteilten 15 bulgarischen<br />

Pastoren vor die Generalversammlung zu ziehen. Der Russe<br />

Malik erging sich mangels sachlicher Argumente gegen ein<br />

solches Vorhabeil in wilden Drohungen gegen den Westen.<br />

Doch imponiert dieser Ton nicht einmal mehr in den Kreisen<br />

der Uno.<br />

Amerika rüstet<br />

Die Kreditkommission des Repräsentantenhauses hat<br />

dem seit Kriegsende höchsten amerikanischen Militärbudget<br />

(15 Milliarden Dollars gegenüber 10 Milliarden im Vorjahr)<br />

zugestimmt. Dieses geht sogar über die Anträge des Präsidenten<br />

hinaus«und legt den Hauptakzent auf die Luftwaffe,<br />

die um 10 auf 58 Geschwader verstärkt wird. Eine deutliche<br />

Demonstration gegenüber der sowjetischen Agressionspvlitik!<br />

„Uno-tiges"<br />

In der Uno-Generalversammlung eröffnete der russische<br />

Delegierte Gromyko mit heftigen Ausfällen gegen das „perfide<br />

Albion" die Debatte über die italienischen Kolonien. Der<br />

britische Delegierte verzichtet darauf, sich mit dem grobschlächtigen<br />

Kritiker in Katzbalgereien einzulassen.<br />

Die feindlichen Brüder<br />

Tito beschuldigt in einer Rede die Kominform, im<br />

Dienste des Anti-Marxismus zu stehen und behauptet, gewisse<br />

„höchste kommunistische Führer" in andern Volksdemokratien<br />

seien Agenten kapitalistischer Staaten. — Hört und staunt!<br />

Wenn die Gesundheit verstaatlicht wird<br />

Schatzkanzler Sir Stasford Cripps hat am Mittwoch die<br />

in England alljährlich mit großer Spannung erwartete britische<br />

Budgetbotschaft eingebracht. Der Voranschlag<br />

für das am 1. April begonnene neue Rechnungsjahr sieht<br />

3800 Millionen Pfund Einnahmen und 3311 Mill. Pfund<br />

Ausgaben vor. Wichtiger als der schon im abgeschlossenen<br />

Jahre erzielte Budgetausgleich ist indessen die Tatsache, daß<br />

im großen und ganzen weder der Konsument noch der Steuerzahler<br />

eine spürbare Atempause erhalten. Sir Stasford gab<br />

bekannt, daß der staatliche Gesundheitsplan in<br />

Zukunft 260 Millionen Pfund erfordert, gegenüber 208 Mill.<br />

im Vorjahr. Sowohl bei den Labourleuten wie zur Rechten<br />

fehlt es nicht an Kritik. Die englische Öffentlichkeit hat Sir<br />

Staffords Appel zu weiterer „austerity" (MangelwirtschaH<br />

mit mehr als gemischten Gefühlen aufgenommen.<br />

Truman zur Atombombe<br />

Nicht nur in Rußland, sondern auch in Amerika versteht<br />

man sich auf den Nervenkrieg. Präsident Truman erinnerte<br />

vor Kongreßabgeordneten daran, daß er im Juli 1945 den<br />

Befehl zum Abwiirf der ersten Atombombe erteilte. „Ich<br />

hoffe ans tiefstem Herzen, daß ich nicht wieder vor eine so<br />

schwere Entscheidung gestellt werde. Wenn aber die Wohlfahrt<br />

und der Friede der Welt auf dem Spiele stehen sollten, s»<br />

werde ich nicht zögern, noch einmal den gleichen Entschluß<br />

zu fassen."<br />

Schweizerischer Bauernverband<br />

(Mitg.) Der große Vorstand des Schweizerischen Bauernverbandes<br />

genehmigte in seiner ordentlichen Frühjahrssitznng<br />

Jahresbericht und Jahresrechnung 1948, sowie Budget<br />

und Arbeitsprogramm für das Jahr <strong>1949</strong>. — In zwei<br />

Referaten wurde Aufschluß gegeben über Preis- und Absatz-<br />

S T R Ü M P F E<br />

aus Seide und Kunstseide<br />

sollten jeden Tag gewaschen<br />

werden, denn Schweiss und<br />

Staub schaden den Geweben.<br />

Langsam trocknen lassen,<br />

nicht an der Sonne und<br />

nicht über dem Heizkörper.<br />

m<br />

Ein Sunlight Produkt<br />

IX 3<br />

I f ür alle feine Wäsche<br />

O<br />

&


fragen und über Außenhandelspolitik und in der solaenden<br />

-einläßlichen Aussprache wurden die bisher vom Bauernverband<br />

verfolgten Richtlinien gutgeheißen<br />

Den Stimmberechtigten wird empfohlen, der am 22 Mai<br />

<strong>1949</strong> zur Abstimmung kommenden Revision von ArtiM 39<br />

der Bundesverfassung (Banknotenartikel) zuzustimmen Der<br />

Vorstand nimmt sodann Kenntnis vom Stand der Alkokolgesetzrevision.<br />

Er behält sich vor, zu den einzelnen Artikeln in<br />

den kommenden Beratungen noch Stellung zu nehmen *^n<br />

beZUS auf das bei den eidg Räten in Beratung stehende<br />

neue Bodenrecht halt der Borstand an der am 16. November<br />

1948 gefaßten Resolution fest. Darnach soll das Voraussrecht<br />

auf landwirtschaftliche Liegenschaften lediglich<br />

durch das vom Rotwnalrat in Vorschlag gebrachte Einbruchsverfahren<br />

ergänzt werden. Die mit den übrigen Spitzenverbänden<br />

der Wirtschaft aufgenommenen Beratungen über das<br />

Landwirtschaftsgesetz sollen weitergeführt werden. Mit Zustimmung<br />

wird Kenntnis genommen vom Beschluß des<br />

Ständerates, den Bundesratsbeschluß über die Ausrichtung<br />

von Familienzulagen an landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

und Gebirgsbanern bis 1952 weiterzuführen.<br />

Woog und Mindszenty<br />

Ein schweizerischer Protest in Ungarn.<br />

spk. Der Bundesrat hat am 28. März dem ungarischen Geschäftsträger<br />

in Bern einen mündlichen Protest übermittelt<br />

wegen eines Artikels, der am 13. März vom Unterstaatssekretär<br />

im Außenminifterium, Ivan Boldjzsar, in der Zeitung<br />

Mpszara" veröffentlicht war. Der Artikel betitelt sich „Das<br />

geheime Mikrophon in der Schweiz" und befaßte sich in der im<br />

bolschewisierten Ungarn üblichen tendenziösen Weise mit dem<br />

Woog-Prozeß. Im Bundeshaus macht man ausdrücklich darauf<br />

aufmerksam, daß es nicht das erstemal sei, daß in der ungarischen<br />

Presse entstellende Berichte über unser Land erschienen.<br />

So hat am 25. Februar der „Szabad Nep" das Greuel-<br />

Märchen verbreitet, es würden in der Schweiz junge ungarifche<br />

Bauern ausgebeutet und von der Heimkehr nach Nngarn<br />

abgehalten. Wenn sich nun der Bundesrat im neuesten<br />

Falle ungarischer Greuelpropaganda zu einem diplomatischen<br />

Protest entschlossen hat, so liegt der Grund in dem gravierenden<br />

Umstand, daß der Urheber des Artikels im „Mpszara"<br />

nicht eine Privatperson, sondern ein hoher Funktionär der<br />

Regierung ist.<br />

Inhaltlich ist die Zeitungsepistel des journalisierenden<br />

Unterstaatssekretärs nicht sehr interessant. Boldjzsar wirst sich<br />

zum Verteidiger Edgar Woogs auf und empört sich über das<br />

schweizerische Rechtspflegesystem, „welches unschuldige Angeklagte<br />

anderthalb Jahre im Gefängnis hält". Besonders em-<br />

Port sich Ivan Boldjzsar darüber, daß die politische Polizei<br />

in Zürich ein geheimes Mikrophon in den Sitzungssaal der<br />

Koordinationsstelle für Nachkriegshilfe hatte einblauen lassen,<br />

Qualität + Aroma<br />

um das Ermittlungsverfahren gegen Woog zu erleichtern. Natürlich<br />

geht es dem ungarischen Politiker gar nicht um den<br />

Fall Woog, sondern um die Rechtfertigung der ungarischen<br />

„Volksjustiz" im Fall Mindszenty, die in der Schweiz „in<br />

schamlosen und niederträchtigen Tönen" kommentiert worden<br />

sei. „Die Angelegenheit Woog", so schrieb der ungarische<br />

Saatssekretär, „ist nicht eine alleinstehende Erscheinung in unfern<br />

Tagen. Wenn wir daran denken, daß gleichzeitig in<br />

Paris der Kravchenko-Prozeß, in New Dork der Prozeß gegen<br />

die 12 Kommunistenführer läuft, dann verstehen wir, weshalb<br />

der Westen einen solchen Spektakel um den Mindszenty-<br />

Prozeß schlagen mußte. Dieses Verstehen bedeutet jedoch keinesfalls<br />

ein Verzeihen..."<br />

Wir können dem Unterstaatssekretär der ungarischen Sowjetprovinz<br />

versichern, daß auch auf unserer Seite Verstehen<br />

nicht identisch ist mit Verzeihen. Wenn die Stimme der Weltöfsentlichkeit<br />

gegen den Mindszenty-Skandal laut und deutlich<br />

geworden ist, so können wir sehr wohl verstehen, daß die ungarischen<br />

Machthaber darüber nicht entzückt sind. Verzeihen<br />

aber können wir die heuchlerische Entrüstung und die gegen<br />

die freien Völker und ihrer Justiz ausgestreuten Verleumdungen<br />

nur dann, wenn wir gelehrige Schüler der bolschewistischen<br />

Verdummungspropaganda wären. Herr Boldjzsar wird<br />

sich wohl oder übel davon überzeugen müssen, daß das nicht<br />

zutrifft!<br />

Bom Büchertisch<br />

Katholischer Digest.<br />

Die führende, interessante Revue „Catholic Digest", die<br />

aus der ganzen Welt insgesamt 3 Millionen Leser zählt, ist<br />

bereits zu einem Begriff geworden. Wir können die freudige<br />

Mitteilung machen, daß dieser bahnbrechende „Missionar<br />

des 20. Jahrhunderts" nun auch in deutscher Sprache erscheint.<br />

Sobald eine genügende Anzahl Abonnenten gewonnen<br />

ist, wird der „Katholische Digest" in der Schweiz gedruckt<br />

werden. Diese Revue erscheint monatlich.<br />

Seine Heiligkeit, Papst Pius XII., dem beim Einmarsch<br />

der Amerikaner in Rom von einem Obersten zwei Luxus-<br />

Ausgaben des „Catholic Tagest" feierlich überreicht wurden,<br />

hat diesem revolutionierenden Pressewerk seinen Segen erteilt<br />

und es wärmstens empfohlen. Mehr denn je müssen die<br />

Völker lernen, übernational — eben katholisch — zu denken.<br />

Der „Katholische Digest" dokumentriert in repräsentativer<br />

Weise dieses weltweite katholische Denken.<br />

Dem „Katholischen Digest" gelang, was bisher kaum eine<br />

Zeitschrift vermochte: den Akademiker ebenso zu befriedigen<br />

wie den Mann aus der Straße. Darum prositieren auch Sie<br />

von dieser einzigartigen Errungenschaft internationaler katholischer<br />

Zusammenarbeit. Der „Katholische Digest" vermittelt<br />

Ihnen eine sorgfältige Auswahl der wertvollsten Artikel,<br />

Informationen, Erfahrungen, Anekdoten und Gedankenblitze<br />

aus der gesamten katholischen Weltpresse und verhilst Ihnen<br />

so jeden Monat zu einer Flugreise um die katholische Welt.<br />

Zeitspiegel<br />

„Wir stellen niemand vor Gericht, um ihn freizusprechen!"<br />

Mit diesen Worten klärte der russische Oberst Jelisarow im<br />

Jahre 1947 seine Kollegen vom Berliner Alliierten Rat über<br />

die kommunistischen Vorstellungen von Recht und Gericht aus.<br />

Der Budapester Prozeß gegen den höchsten Würdenträger der<br />

katholischen Kirche Ungarns vollzog sich genau nach den An-<br />

Weisungen dieses Formulars einer despotischen Willkür.<br />

Der Schauprozeß gegen Kardinal Mindszenty hat deutlicher<br />

als alle politischen Unternehmungen des Politbüros die<br />

ungeheure Gefahr enthüllt, in der sich die zivilisierte Welt befinden<br />

würde, wenn die kommunistischen Ansprüche auf Totalität<br />

das künftig Los der Menschheit bestimmten. So mußte<br />

sich eine Weltmeinung bilden, welche über alle konfessionellen<br />

und nationalen Unterschiede hinweg die ungerechten Ankläger<br />

und Richter mit jenem Brandmal straft, das vor dem Gewissen<br />

der Menschheit und vor der Geschichte unauslöschliche<br />

Schmach ist.<br />

(Tiroler Tageszeitung.)<br />

Radio — Beromimster<br />

Donnerstag, 14. April.<br />

12.40 Opernkonzert mit Werken von Rossini. 13.25 Franz *<br />

Schubert: Klaviertrio in B-dur. 14.90 Notiers und probiers.<br />

14.15 Konzert-Orchester. 17.10 Brasilianische Volkslieder.<br />

17.39 Der Guckkasten. 18.99 Orchestrina Radiosa. 18.39 Das<br />

musikalische ABC. 18.45 Sendung der Radiokameraden. 19.99<br />

Meisterwerke von Franz Liszt. 29.99 Musik von H. Purcell.<br />

29.39 Mord im Dom, Dichtung von S. Eliot.<br />

Karfreitag, 15. April.<br />

11.29 Stätten der Andacht. 15.39 Parsifal, ein Bühnenweihsestspiel<br />

von Richard Wagner, 3. Akt. 16.50 „Ostern",<br />

ein Passionsspiel von A. Strindberg. 18.25 Angelo Parigi<br />

singt alte Musik. 18.45 Bach: Passion nach dem Evangelisten<br />

Johannes, 1. Teil. 19.40 Beethoven: Sonate in f-moll. 29.10<br />

Karfreitagslegende von L. Holl. 29.39 Bach: Passion nach dem<br />

Evangelisten Johannes, 2. Teil.<br />

Samstag, 16. April.<br />

12.90 An den Frühling und andere Klavierstücke. 13.40<br />

Le Petit Ehoeur de Fribourg singt. 14.15 A der Oschtere im<br />

alte Rußland. 14.30 Wunschkonzert für den Opernfreund.<br />

15.35 Appenzeller Hackbrett- und Ländlerkapelle. 18.40 Professor<br />

Albert Heim, Gedenkworte. 19.00 Zürcher Kirchen. 21.25<br />

Abendkonzert.<br />

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'' dank der Seife<br />

3«m Wettbewerb im Obumldner <strong>Volksfreund</strong>: „Man sollte<br />

Hinter der Egg<br />

Von Margret Haas.<br />

Die Hochmoorlandschaft im Quellgebiet und im Tale der<br />

Großen Schliere, von den Schwandern kurz und treffend<br />

„Hinter der Egg" genannt, ist eine abgelegene Welt. Sie<br />

zieht sich über das Wileschi bis zum Jänzi. Viele <strong>Obwaldner</strong>,<br />

die glauben, ihren Kanton zu kennen wie ihre Hosentasche,<br />

wissen in diesem Gelände, sobald die gebahnten Wege aufhören,<br />

weder aus noch ein. Schon mancher, der sich gebrüstet<br />

hatte, mit Karte und Kompaß auch bei Nacht und Nebel den<br />

Weg zu finden, wurde hier eines bessern belehrt. Er war<br />

schließlich froh, nach langem Umherirren, in den Sumpflöchern<br />

fast versinkend und immer wieder im Kreise herumgehend,<br />

den Talgrund der Schliere zu erreichen, nach deren<br />

Lauf er sich endlich wieder orientieren konnte. — Vor wielen<br />

Jahren wirkte am Kapuzinerkloster zu Sarnen P. Martin,<br />

ein frommer Herr, nebstdem ein Original, wo ihn die Haut<br />

anrührte. Heilkräuter sammelnd, die er in ein Sportli legte,<br />

durchwanderte er in freien Stunden Wälder und Alpen.<br />

Von einer solchen Wanderung kehrte er eines Abends nicht<br />

zurück. Erst am andern Tag kam Bericht in das alarmierte<br />

Kloster: „das Waldtiifeli" — so hieß ihn der Bolksmnnd —<br />

hatte sich hinter der Egg verlaufen, die Richtung verloren,<br />

war die ganze Nacht in dem unwegsamen Schlierental herumgeirrt<br />

und kam erst am Morgen, halbtot auf Alpnacher<br />

Gebiet zum Tobel heraus. — Es gibt auch heute noch genug<br />

Leute, die behaupten, sie möchten „dort hinten", eben hinter<br />

dem Berg — nicht einmal tot sein, geschweige denn lebendig!<br />

— Und doch entbehrt auch diese fremdartige, an nordische<br />

Tundren erinnernde Landschaft nicht eines eigenartigen, melancholischen<br />

Reizes. Nicht umsonst ist das Moor und die<br />

Heide, jene einsamsten und verlassensten Erdenflecke, vor<br />

denen die Kultur haltmacht, immer wieder in Dichtung und<br />

Malerei künstlerisch gestaltet worden. Auf jeden sensiblen<br />

Menschen wirkt die einsame, so gar nicht auf den äußern<br />

Effekt gerichtete Größe dieser Landschaft. Auch den Gästen,<br />

die alljährlich das Schwendi-Kallbad aufsuchen, um dort in<br />

dem schwefel- und eisenhaltigen Wasser zu baden und ein<br />

paar geruhsame Ferienwochen zu verbringen, muß es gefallen.<br />

Im Gegensatz zu Kurorten, wo Tag und Nacht der<br />

Lärm nicht aufhört, genießt man hier eine wohltuende Ruhe,<br />

schöne Spazierwege führen der Schliere entlang. Kein<br />

Mensch sieht es dem unschuldigen Wässerlein an, was es auf<br />

dem Kerbholz hat. Kein Mensch würde glauben, daß der<br />

murmelnde Bach in seinem neckischen Zickzacklauf etwas gemein<br />

habe mit der rasenden Furie, die allen Verdauungen<br />

zum Trotz immer wieder verheerend über die Ufer tritt. Im<br />

Talkessel der Schliere liegen die Schwander Alpen Loch, Roßboden,<br />

Rohrsmatt. In regnerischen Sommern haben die<br />

Aelpler nichts zu lachen. Bergwärts allmählich ansteigend<br />

wechselt lichter Kiefernwald ab mit baumlosen Weiten, in<br />

denen der Fuchs im Moos versinkt. Auch der Waldboden<br />

ist mit dem für das Hochmoor charakteristischen Torfmoos<br />

bedeckt, welches die Fähigkeit hat, gleich riesigen Badeschwämmen<br />

das Wasser aufzusaugen, das der undurchlässige Boden<br />

nicht schlucken kann. Deshalb können die abgestorbenen Pflanzenteile<br />

nicht vermodern, sondern sie müssen in dem stagnierenden,<br />

kalten und sauerstoffarmen Wasser vertorfen.<br />

Betrachtet man den Wasserreichtum dieses Gebietes, wo<br />

es einem unter den Füßen beständig gurgelt und gluckst, wo<br />

Rinnsale und Bächlein von allen Seiten der Talsohle zustreben,<br />

so versteht man unschwer, daß die Schliere bei schweren<br />

Wettern nnd sündslntartigem Regen zum entfesselten<br />

Wildbach werden muß: der Boden nimmt das Wasser nicht<br />

auf, die Rinnsale werden zu Bächen, die Bäche zu reißenden<br />

Flüssen, und schon ist die Katastrophe da.<br />

Daß auf diesem Torfboden eine seltsame Vegetation sich<br />

entfalten muß, liegt auf der Hand. Sie weist Vertreter des<br />

Pflanzengeschlechts auf, welche in den Mooren des Hohen<br />

Nordens heimisch sind. Ich erinnere an die bleichen Renntierflechte,<br />

das isländische Moos, den Bärlapp. Neben der Bergsöhre,<br />

die im harten Existenzkampf häufig bizarre Formen<br />

aufweist, verkrüppelt und verwachsen immer wieder dem<br />

rauhen Klima trotzend, finden wir den Vogelbeerbaum, die<br />

Schwarzerle, den Kreuzdorn, vereinzelt die Fichte. In Massen<br />

und stellenweise eine stattliche Höhe erreichend, wächst der<br />

Adlerfarn. Knietief versink der Wanderer im Heidelbeergesträuch.<br />

In günstigen Sommern werden die Blaubeeren<br />

zentnerweise gesammelt und ins Tal geschafft. Daneben gedeiht<br />

die Moos- und Preißelbeere. Charakterpflanzen sind<br />

ferner das Heidekraut, das Sumpfherzblatt, der insektenfressende<br />

Sonnentau, die zierliche Andromeda, der heilsame<br />

Fieberklee. Die schönste aber ist die Alpenrose, die hier als<br />

Unterholz in zahllosen, großen Büschen sich angesiedelt hat<br />

und im Vorsommer die herbe Landschaft mit ihren fenerroten,<br />

duftenden Blüten auf das angenehmste aufhellt.<br />

Auch die Vogelwelt ist vertreten: Hansrotschwanz und<br />

Bachstelze nisten unter den Hüttendächern, Tannen- und<br />

Sumpfmeise singen, das Goldhähnchen flüstert in den Baum-<br />

Wipfeln, der Tannenhäher belebt den Wald mit seinen krachzenden<br />

Lauten. Auch der Dompfaff und der immer lustige<br />

Zaunkönig lassen sich hören, an den Beerenplätzen stellt sich<br />

die Misteldrossel ein. Selten ist der Kolkrabe, doch kommt er<br />

vor. Vereinzelt findet sich Hasel-, Birk- und Auerwild. Trotz<br />

denkbar günstigen Bedingungen, — Einsamkeit, reichliches<br />

Unterholz, Beeren in Fülle — ist der Bestand auf ein Minimum<br />

zurückgegangen. Und doch ist es ein so schönes, herzerfreuendes<br />

Bild, plötzlich aus dem Dickicht einen so großen<br />

Vogel poltern auffliegen zu sehen. Es wäre eine dankbare<br />

Aufgabe, unsere immer öder werdenden Bergwälder mit den<br />

urwüchsigen Wildhühnern wieder zu bevölkern. Dazu gehören<br />

aber gesetzlicher Schutz und straffe Handhabung der<br />

Vorschriften. Und noch etwas sollte auf die Liste der zu<br />

schützenden Tiere gesetzt werden — der Frosch!<br />

Mitten in der eben beschriebenen Moorlandschaft liegt, von<br />

dünnem Kiefernwald umgeben, das Fröschenfeeli. Von alters<br />

her ist es das Winterquartier der Kaltbadfrösche. Zu taufenden<br />

verschliefen sie hier, geschützt vor Frost und Kälte, die<br />

schlimme Jahreszeit. Kommt der Frühling und mit ihm die<br />

Warme, erwachen auch die Fröschlein zu neuem Leben. Knarrerend<br />

uyd gauckend stehen sie am Ufer, um zu laichen. Ist<br />

dieses Konzert auch weniger lieblich als der Gesang der Nachtigall,<br />

so fügt es sich doch genau in den Rahmen dieser wilden<br />

und ursprünglichen Natur. Doch die Herrlichkeit dauert nicht<br />

lange. Der Liebesgesang der braunen Grasfrösche verstummt<br />

unter dem herzlosen Zugriff des Erzfeindes jeglicher Kreatur<br />

— des Menschen. Es wird den Lurchen zum Verhängnis,<br />

daß ihre Schenkel eßbar sind. Von jeher wurde sie massenhaft<br />

gefangen und getötet. Und wie tötet man sie! — Nur schon<br />

wegen der Tierquälerei wurde der Froschfang in vielen Kantonen<br />

verboten Früher, als es noch mehr gab, wurde der<br />

Raubzug schwunghaft betrieben. Mit Sack und Pack fanden<br />

sich die Fröschner im Schlierental ein, um in den Alphütten<br />

zu übernachten. In der Dunkelheit wurde mit Lichtern ins<br />

Seeli gezündet, um die Frösche herauszulocken. Jetzt hat man<br />

es so weit gebracht, daß bald keine mehr sind. An früher ertragreichen<br />

Plätzen sind sie vollständig verschwunden. Wegen<br />

der Habsucht nnd Schlecksucht des Menschen ist der Frosch,<br />

ein so nützliches und interessantes Tier, zum Aussterben verurteilt.<br />

Denn der Herr, der die Froschschenkel kauft und ißt,<br />

ist um kein Haar besser als derjenige, der sie verkauft. Würde<br />

der Hausierer an jeder Türe abgewiesen, so ginge er bestimmt<br />

nicht mehr auf den Fang; denn es ist ein mühsames nnd zeitraubendes<br />

Geschäft. Bis sich aber diese Idee durchgesetzt hat,<br />

wird hinter der Egg der letzte Frosch ausgeqnqckt haben. Ein<br />

dringendes Gebot der Stunde ist auch dieses: Schutz den<br />

Fröschen!


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Harnen / Samstag, den 16. April <strong>1949</strong><br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

v»nenren werden<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Tarnen. Tel. (041) SS033<br />

Insertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz II Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern.<br />

2 12 64> uni)<br />

I<br />

fSiltalen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

>5V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

K a r w o c h e n d u n k e l - O s t e r l i c h t<br />

Etwas trostloseres als der Karfreitag und Karsamstag<br />

des Jahres 33 läßt sich für einen Christen nicht denken. Alle<br />

Zukunftspläne der Apostel sind zerschmettert. Die engsten Mitarbeiter<br />

des „vermeinten Messias" haben sich verschüchtert und<br />

enttäuscht zurückgezogen. Sie wagen sich nicht mehr der<br />

Menge zu zeigen aus Furcht, sie könnten als Parteigänger des<br />

am Schandpfahl des Kreuzes gerichteten „Aufwieglers" selbst<br />

erfaßt und hingerichtet werden.<br />

Nur die Mutterliebe, die Freundestreue und der Bußgeist<br />

einer Magdalena und ein paar fromme Frauen hielten dem<br />

Ansturm stand. Nur sie wurden nicht verwirrt ob der Wucht<br />

der Ereignisse. Kläglich kleine Frucht eines 30 Jahre stillgeopferten<br />

Lebens! Offensichtliches Versagen eines drei Jahre<br />

langen Wunderwirkens, Betens und Lehrens! Ist das Beben<br />

der Erde, das Spalten der Felsen, das Verfinstern der Sonne,<br />

das Heulen des Sturmes Zeichen des Abscheus der Natur,<br />

weil der, der am Kreuze hängt, in unvorstellbarer Gotteslästerung<br />

sich selbst zum Gott gemacht und nun des verdienten<br />

Verbrechertodes harrt? Oder — ist es Zeichen des Mitleids,<br />

des Schauers, der Bestürzung, daß man wirklich den Sohn<br />

Gottes hinmordet? — Die große Masse nimmt das Erste an,<br />

ein winzig kleines Trüpplein ist vom Zweiten überzeugt, die<br />

Apostel zweifeln. Ihr Glaube, ihr Vertrauen ist erschüttert.<br />

Nur ein paar Getreue, Mutige, Liebende begleiten den<br />

Leichnam zum neuen Felsengrab. Der Stein wird hingewälzt.<br />

Die Siegel werden aufgedrückt. Wachen werden herbeordert.<br />

Zu Tausenden ziehen die Ostergäste in Jerusalem ein.<br />

Bald ist das Drama von Kalvaria im Gespräch der Menge<br />

verflüchtigt. Was will man sich denn lange um die „Ver-<br />

Brecher" kümmern, die auf Golgatha gekreuzigt wurden? >—<br />

Und doch gibt es Menschen, die dieser Tod ganz eigen beschästigt.<br />

Es sind die vielen, die von ihm geheilt wurden, sie, die<br />

seine Güte erfahren, seine Macht am eigenen Leibe verspüren,<br />

sein grenzenloses Erbarmen bis in die Tiefen der sündigen<br />

Seele befreiend erfahren durften. Es sind die Wenigen, die<br />

ihn in seiner Verklärung schauten, die seine Lehre bestaunten<br />

und seine heldenhafte Liebe zum Vater im Himmel und allen<br />

Menschen der Erde. Und es war die Eine, die ganz Große<br />

und ganz Starke, der der Tod so nahe ging wie keinem Menschert<br />

sonst, weil sie seine Mutter war. Sie ist allein restlos<br />

und ganz überzeugt, daß der Karfreitag nicht Abschluß, sondern<br />

Auftakt ist, nicht Zusammenbruch, sondern Aufbruch,<br />

nicht Endsieg des Bösen, sondern Beginn des Triumphes des<br />

Guten. Sie allein ist die Gottes ganz Sichere.<br />

Ostermorgen.<br />

•<br />

Kühl dämmert der Ostermorgen über das von Gästen überbollerte<br />

Jerusalem. Die „Wachen" vor dem Felsengrab schlasen.<br />

Was kann es denn Dümmeres geben als einen Toten zu<br />

bewachen? Der kann doch niemand mehr von Schaden sein.<br />

— Aber seine Anhänger könnten kommen und ihn stehlen!<br />

Dazu sind doch diese viel zu harmlos, zu furchtsam und zu<br />

ehrlich, wie die so wenigen, die ihn noch bis vor ein paar<br />

Tagen begleiteten und in den letzten Stunden und entscheidenden<br />

Augenblicken die Flucht ergriffen. — Da plötzlich ein<br />

Beben! Flutendes Licht! Die Siegel brechen! Der Stein<br />

stürzt weg! Das Grab ist leer! Triumphierend ist der Heiland<br />

auferstanden. Der Engel kündet es. Mit Bestürzung<br />

Feuilleton<br />

Schweizer Ferienerlebnisse eines<br />

deutschen Studenten 3<br />

Fidelis Hebel<br />

Anmerkung: Auch der freundliche Chauffeur, der den<br />

Rutschen Studenten mitfahren ließ mußte sehr ortsunkundig<br />

gewesen sein, denn als sie glaubten endlich m Sächseln zu<br />

w, waren sie bereits im Berner Oberland angekommen.<br />

Doch fand sich wiederum ein Auto, das rhn über den Brumg<br />

2UtUcffQ|i'£0Tt lißfl<br />

c c<br />

Sächseln :T°r zum Heiligtum! Beim Frühmesser and<br />

freundliche Aufnahme. Ist es nicht so, daß m der Kirch<br />

v°n Sächseln noch ein Hauch der Helligkeit des National,<br />

eiligen der Schweiz weht? Wer vermöchte vor den Gebeinen<br />

großen Friedensheiligen zu stehen ohne von eine<br />

Schauer der Ehrfurcht durchzittert zu werden, ohne m dwn-<br />

» r Bitte die Friedenssehnsucht einer ganzen Welt z<br />

stammeln? Wird irgendwo Gottes Gnadenwahl deutl ch<br />

^rbar, ist irgendwo Gottes Allmacht, in derer Ha '<br />

wütendste Hilfe liegt, lebendiger als dort, wo die Gebeine<br />

des Heiligen im Flüeli ruhen? Ich stand schon im^Kölner<br />

D°m, erlebte eine Spur urchristlichen Geistes m Trier s<br />

staunend vor dem Mainzer Dom an der Statte W<br />

kchen Wirkens des Apostel der Deutschen, Bomfatms, durfte<br />

sehen es die Wachen. Sie ergreifen die Flucht. Fromme<br />

Frauen kommen. Die Jünger werden geholt. Die Kunde dringt<br />

ins Volk. Gott hat das Karwochendunkel durchbrochen, hell<br />

strahlt der Ostermorgen. Gott hat gesiegt!<br />

So ist Gott! Er läßt dann und wann das Gute scheinbar<br />

unterliegen. Aber wenn es vernichtet scheint, ist in Wirklichkeit<br />

sein Triumph gesichert.<br />

Ueber den Völkern lastet auch heute Karwochendunkel. Die<br />

Oststaaten stehen am Karfreitagsmorgen. Kardinal Mindszenty<br />

und seine Mitarbeiter, die 15 Pastoren und all die<br />

Verurteilten sind bereits im Spätmittag das Karfreitags drin.<br />

Und Millionen, die in Konzentrationslagern schmachten, wagen<br />

heute kaum noch an einen Ostersieg zu glauben. Und doch ist<br />

«der Sieg des Heilandes heute so sicher wie damals. Die<br />

Fastenzeit endigt nie mit dem Karfreitag, sondern immer mit<br />

dem Ostermorgen. So war es im Leben des Heilandes. So<br />

ist es im Leben der Völker, so ist es im Leben der Einzelnen.<br />

Für den wirklich gläubigen Christen ist Leid und Tod, Prüfung<br />

und Schmerz nie Letztes, sondern immer nur Vorbote<br />

und Auftakt zu besonderem Sieg und spürbarem Segen. Mutlosigkeit<br />

und Angst sind im Letzten und Tiefsten immer mangelnder<br />

Glaube an den Ostersieg des Guten.<br />

Wir sehen die Wirklichkeit. Wir spüren die Zeit wie Karfreitagsschwere.<br />

Wir meinen oft, der Vater im Himmel müsse<br />

doch eingreisen. Er ließ es ruhig Nacht werden auch über den<br />

ersten Karfreitag. Ruhig, als wäre nichts geschehen, ging die<br />

Welt ihren normalen Gang. Ruhig drehte sich die Erde um<br />

ihre eigene Achse weiter, als merkte sie es nicht, daß sie die<br />

sterbliche Hülle des Gottessohnes in sich berge. Ruhig kreiste<br />

die Erde weiter um die Sonne, als hätte sie es schon vergessen,<br />

daß die Sonne sich verfinsterte, weil man das Leben dessen<br />

gewaltsam löschte, der den Riesenfeuerball am Firmament entzündet<br />

hatte. — Gott kann zusehen. Gott kann warten; denn<br />

Er ist seiner Sache sicher. Sein Kommen geschieht zu einer<br />

Stunde, da man es am wenigsten erwartet. Aber dieses Kommen<br />

macht alles Menschenplanen lächerlich. Mögen die Siegel<br />

noch so sicher, mag der Stein noch so schwer, möchten die<br />

Wachen noch so aufmerksam und alle Vorkehrungen noch so<br />

raffiniert sein, in einem Augenblicke kann Gott das ganze<br />

Menschenwerk zerschmettern. Und alle, die sich groß und siegreich<br />

wähnten, werden klein, ganz klein. Sie erfahren ihre<br />

Ohnmacht und müssen es erleben, daß alles, was sie zur Vernichtung<br />

Gottes und des Guten taten, in Wirklichkeit und<br />

letzten Endes nur Beitrag war zum glanzvollen Ostersiege des<br />

Allmächtigen. Und alle, die gläubig hofften, liebend litten, ja<br />

vielleicht sogar verblutend starben, sie stehen auf und leben<br />

sieghaft weiter. Alleluja rauscht's und braust's durch alle<br />

Kirchen trotz Verfolgung, Sturm und Nacht. Alleluja klingt's<br />

wie Ostersieg durch alles Erdenleid. Alleluja, Christus hat den<br />

Tod bezwungen und uns allen Sieg errungen. Alleluja, Christus<br />

lebt, Christus siegt, Christus herrscht auch über unsere<br />

Zeit. Ich glaube an die Ueberwindung des Karwochendunkels,<br />

weil ich um die Osterhelle weiß, ich glaube an den Sieg des<br />

Guten über das Böse, weil ich um den Sieg Christi über<br />

Sünde, Tod und Teufel weiß. Ich glaube an einen baldigen<br />

Triumph der Kirche, weil sie im Karwochendunkel steht und<br />

weil ich weiß, weun's Karwoche ist, ist Ostern nahe. Alleluja!<br />

rr.<br />

die Größe echt religiösen Strobens in den Konturen des<br />

Straßburger Münsters schauen, kniete in der Kathedrale zu<br />

Metz, aber uirgeus war mir das Heilige so unvermittelt nahe<br />

wie an dem Sarkophag des Heiligen vom Ranft.<br />

Nachdem ich über die Geschichte dieses Heiligenlebens gut<br />

unterrichtet war, ging ich am nächsten Tage durch die von der<br />

Natur gebildete herrliche Vorhalle bis zum Zentrum des<br />

Heiligtums, das mir wie ein weiter Dom erschien, der vom<br />

Tor Sächseln sich bis zur Klause hin erstreckt, vom blau des<br />

Himmels überwölbt, reich ausgestattet mit Bäumen als einen<br />

Wald natürlicher Säulen. Wer die vielen Stufen bis zur<br />

Kapelle auf dem Flüeli hinaufgeschritten ist, möchte in demutiger<br />

Ehrfurcht fast den Schritt in den innersten Raum<br />

hemmen Das Leben des hl. Nikolaus liegt da dem Beschauer<br />

offen wie ein aufgeschlagenes Buch. Im Mittelpunkt des Raumes<br />

steht die Kapelle und spricht zu dem vielleicht neugierigen<br />

Wallfahrer in stummer und doch beredter Sprache:<br />

Gott vor allem! Dieses Wort, Grundmotiv des Heiligenlebens<br />

hat er selber so formuliert: „Nimm mich niir, und gib mich<br />

ganz zu eig-n dir." Mit erschütternder Eindringlichkeit klingt<br />

das uns immer wieder entgegen in seiner Klause. Wie unwicktia<br />

und doch bedeutsam will davor die Erinnerung an<br />

armselige Jrdischkeit aus 'dem Leben des hl. Nikolaus erscheinen<br />

Unwichtig, weil sie sich nur als Stufe zu weit höherem<br />

und glanzvollerem Leben dartut, bedeutsam aber für uns,<br />

weil wir dieses Leben noch zu bestehen haben, weil wir all<br />

den Plunder und Tand, dem sich unser Herz ergeben will,<br />

K<<br />

H U M M<br />

Obwalden<br />

Ein Steinchen zum Mosaik. So bezeichnet ein Spender<br />

seinen Beitrag für die Pro Jnsirmis-Kartcn. Möchten recht<br />

viele und wertvolle Steinchen kommen, damit daraus ein<br />

wirkliches Kunstwerk wird: Glückliche, schaffende, bejahende<br />

Menschen, wo bisher Verbitterung, Untätigkeit, nicht behandelte<br />

Gebrechen vorlagen! Jeder Beitrag dient hiezu. Wenn<br />

wir die Pro Jnfirmis-Karten weder einlösen noch zurücksenden,<br />

nehmen wir Behinderten etwas, statt daß wir ihnen<br />

helfen. Postscheckkonto Kartenspende.<br />

Radio-Vorschau. sr. Der protestantischen Predigt vom<br />

Ostersonntag folgen um 10.00 Uhr zwei Arien aus Haydns<br />

Oratorium „Die Schöpfung" und um 10.10 Uhr das Oktett<br />

in F-dur von Schubert. Pfarrer Franz Chr. Blum von der<br />

St. Klarakirche in Basel vermittelt um 17.30 Uhr die von<br />

Musik umrahmte katholische Radiopredigt. Am Ostermontag<br />

um 22.05 Uhr trifft man sich zu einem frohen „Rendez-vous<br />

int Studio Bern". Nicht alle Freunde leichter Musik hatten<br />

Gelegenheit, anläßlich der Tournee des Unterhaltungsorchesters<br />

Cedric Dumont persönlich Bekanntschaft mit diesem<br />

jungen schweizerischen Orchesterleiter zu machen. Aus seinem<br />

„Musikalbum <strong>1949</strong>" bringt er Dienstag, den 19. April, um<br />

da in der rechten Wertigkeit sehen. Wer möchte die liebe Erinnerung<br />

an das liebe Geburtshaus missen, wer das Gedächtnis<br />

an das Elternhaus des Heiligen, der uns einmal bekannt,<br />

wie ein vertrauter Freund erscheint. Und es ist etwas ganz<br />

Eigenes, um die Atmosphäre seines Wohnhauses, ein nie verspürtes<br />

Lebensgefühl dringt mit Macht auf alle Sinne ein<br />

und schafft eine beseligende Ruhe. Steht man hier doch an der<br />

Alltagsstätte eines Menschen, der ganz diesem irdischen Leben<br />

gehört hatte und erst spät, sehr spät und nach hartem Ringen<br />

dieses sein ganzes irdisches Leben in unsäglich großem Verzicht<br />

in Gottes Liebesglanz tauchte. Ist es da zu verwundern<br />

daß die Schweizer und alle Fremden, die hierher kommen,<br />

diesen Heiligen in der schlichen Sprache ihres Herzens wie<br />

einen Familienvater anzureden wagen, daß sie ihm auch all<br />

die kleinen Aergernisse und alltäglichen Nöte klagen, die in<br />

dem einen Sehnsuchtsschrei nach Frieden zusammengefaßt<br />

zu ihm dringen. Spürt nicht ein jeder sich diesem Heiligen so<br />

nahe, sich ihm so direkt gegenüber, daß man versucht ist, nach<br />

seiner Hand zu greifen? Und es hat der Nationalheilige der<br />

Schweiz seine Macht am Throne Gottes augenfällig in zwei<br />

Wundern bewiesen, hat sie deutlicher aber noch gezeigt in dem<br />

Friedensgeschenk, das er seinem Lande an Throne Gottes<br />

erwirkte. Wen also soll es denn staunen machen, wenn die<br />

Schweizer Katholiken diesen Ort zum Gegenstand sorgender<br />

Pflege gemacht haben? Fast wollte mich ein Anflug von Neid<br />

befallen, daß meinem Vaterland, dem armen zerquälten<br />

Deutschland, nicht auch ein solcher Heiliger geschenkt ward.


ß p<br />

ist's<br />

Frühling lätzt sein blaues Band<br />

Wieder flattern durch die Lüfte;<br />

Süße, wohlbekannte Düfte<br />

Streifen ahnungsvoll das Land.<br />

Veilchen träumen schon,<br />

Wollen balde kommen. —<br />

Horch, von fern ein leiser Harfenton!<br />

Frühling, ja, du bist's!<br />

Dich hab ich vernommen! Eduard Mörike.<br />

Allen unsern Lesern, Abonnenten, Inserenten und Mitarbeitern<br />

wünschen wir recht frohe Ostern!<br />

Verlag und Redaktion.<br />

13.30 Uhr, ausgewählte Kostproben zu Gehör. Ab Tonband<br />

wird gleichen Tags um 20.00 Uhr das 7. Abonnementskonzert<br />

des Musikkollegiums Winterthur, das unter der Leitung von<br />

Ernest Bour am 9. Februar dieses Jahres aufgenommen<br />

wurde, ausgestrahlt. Ueber Ulrich Dürrenmatt, dem originellen<br />

Lehrer, Zeitungsschreiber, Volksmann, Zeitkritiker und<br />

Poet kündet Mittwoch, den 20. April um 18.30 Uhr die zu<br />

vernehmende kleine Hörfolge zu dessen 100. Geburtstag. —<br />

Gleichen Tags um 22.55 Uhr geht ebenfalls als Gedenksendung<br />

zum 150. Todestag des Dichters eine „Byron" betitelte<br />

Hörfolge von Wanda Gretton in Szene. Donnerstag,<br />

den 21. April, um 18.30 Uhr, berichtet Friedrich Brawand<br />

über seine Süddeutschlandfahrt, während um 20.10 Uhr die<br />

Wiederholung „Pater Flanagans schwieriger Fall" von der<br />

Not und Hoffnung der heutigen Jugend berichtet. Das Wochenende<br />

wird Samstag, den 23. April, um 20.15 Uhr, mit<br />

einem „Bunten Abend", dargeboten von Mitgliedern des<br />

Stadttheaters Luzern, fröhlich begangen.<br />

Jagdwesen. (Eing.) Die kantonale Jagdaussichtskommission<br />

versammelte sich letzten Montag, den 8. April, unter dem<br />

Präsidium von Polizeidirektor Ludwig von Moos. Die Kom-<br />

Mission beantragt dem Regierungsrat eine allgemeine Erhöhung<br />

der Jagdpatente und zwar für die Hochwildjagd eine<br />

Erhöhung von Fr. 60.— auf Fr. 80.— für Kantonseinwohner<br />

und von Fr. 150.— auf Fr. 200.— für Nichtkantonseinwohner,<br />

für die Niederjagd eine Erhöhung von Fr. 40.— auf<br />

Fr. 50.— bezw. von Fr. 150.— auf Fr. 200.—. Einer allzu<br />

rigorosen Erhöhung von Fr. 150.— auf Fr. 300.— für die<br />

Außerkantonalen, wie sie von Jägerfeite vorgeschlagen wurde,<br />

wurde opponiert. Polizeidirektor von Moos konnte bekanntgeben,<br />

daß dieses Jahr wiederum Murmeltiere aus einem<br />

andern Kanton in unserm Gebiet ausgesetzt würden.<br />

(Eing.) Der Luzerner Kantonale Tr.- Sm.- und Fhr.-<br />

verein organisiert im kommenden Juli eine außerordentliche<br />

Arbeitstagung in Sursee. Die 5 verschiedenen Wettkampf-<br />

Divisionen sind:<br />

1. Batten: Geschirrkenntnis, besten, kleiner Uebungsmarsch.<br />

2. Schirren und Fahren: Geschirrkenntnis, Schirren,<br />

Fahren.<br />

3. Satteln und Reiten: für Offiziersordonnanzen, Geschirrkenntnis,<br />

Satteln, Reiten.<br />

4. Hufschmiedkonkurrenz zerfällt in einen theoretischen<br />

und praktischen Teil.<br />

5. Schießen: Obligatorisch, 2 Probeschüsse und 6 Schüsse<br />

auf Scheibe A und P (50 Meter).<br />

Das Organisationskomitee hat auch die Kameraden von<br />

Ob- und Nidwalden zur Teilnahme an dieser Tagung und<br />

zur Absolvierung einiger Konkurrenzen eingeladen.<br />

Diese außerdienstliche Arbeitstagung mit militärischen<br />

Wettkämpfen ist in diesem Ausmaße wohl noch nie zur<br />

Durchführung gekommen. Das Organisationskomitee ist bestrebt,<br />

dieses Treffen zu einer ganz außerordentlichen Organisation<br />

auszubauen. Die Mitglieder unserer kantonalen Vereinigung<br />

und alle Dienstkameraden dieser Waffengattung sind<br />

heute schon aus diese Tagung aufmerksam gemacht. Sie werden<br />

von ihrer Einheit oder von ihren Vorständen weitere<br />

Orientierung erhalten. Die Einladung der Luzerner Kämeraden<br />

hat den Zweck, die Verbindung und die außerdienstliche<br />

Kameradschaft mit Ob- und Nidwalden weiter zu erhalten<br />

und zu fördern. ——<br />

Im Tale grünt Hoffnungsglück<br />

vz. Es ist mehr als nur ein Witz, daß das Volk am Vierwaldstätter<br />

See das hübsche Motorschiff, das die Dampfschiffgesellschaft<br />

soeben in Dienst gestellt hat, seines kühnen Aeußeren<br />

wegen „Panzerkreuzer" nennt,- es ist eine Weisheit. Denn<br />

dieses Schiff jst doch der Bote einer neuen Saison, ja einer<br />

neuen Aera; doch bis sie wirklich neu und also anders und<br />

hoffentlich besser sein wird, braucht es noch eines zünftigen<br />

Kampfes und braucht es vor allem der Offensive des Glaubens.<br />

Auch die Saisonzeiten sind immer noch voll Sonnenflecken<br />

und Nebelstreifen, aber es ist ein gutes Symbol, daß<br />

auf dem Wasser, um das sich die zentralschweizerische Fremdensaison<br />

gruppiert, ein „Schlachtschiff" die Flagge des guten<br />

Mutes führt und nach einem Kompaß steuert, der auf „Vorwärts<br />

und nochmals Vorwärts" steht. Es hat gerade zur<br />

rechten Zeit die Anker gelichtet; an den Gestaden des Sees<br />

den es befährt, regt sich schon der Vorfrühling zum endgültigen<br />

Niederringen der stillen Zeit, im Tale grünt Hoffnungsglück<br />

von Arrivves und reichlichem Passantenandrang,<br />

und es ist nur eine Frage von einigen Wochen, daß gleich-<br />

Aber rasch wandelte sich dieses Gefühl zur frohen Erkenntnis,<br />

daß sich über uns allen der gleiche Himmel Gottes wölbt,<br />

und daß dieser Nikolaus von Flüe auch unser Heiliger, der<br />

Heilige aller ist. Wenn er doch allen seinen Frieden schenken<br />

würde!<br />

Sarnen rüstet zu einem Doppelfest. In die Freude des<br />

Ostertages mischt sich die Freude einer Primiz. Pater Franz<br />

Taver Wettstein, ein kleiner Mann, aber zäh und ausdauernd<br />

von Natur, steht vor seinem langersehnten Ziel. Am hl. Osterfest<br />

feiert er im Kreise seiner lieben Eltern und Geschwister,<br />

der Pfarrgemeinde und eines großen Bekanntenkreises mit<br />

dankerfülltem Herzen sein erstes heiliges Opfer. Der Weg<br />

zum Primizaltar führte den jungen Neupriester nicht immer<br />

geradlinig. Tiefe Täler und steile Bergstücke wechselten ab.<br />

Walti — der Dörflerbub.<br />

Man sagt, daß der junge Walter Wettstein sich in nichts<br />

von einem lebhaften, geweckten Bub des Bahnhofguartiers<br />

unterschied. Das wird wohl stimmen. Er hat zwar nie in die<br />

Funktionen seines Vaters eingegriffen und Brünigzüge vorzeitig<br />

abgefertigt, wie jene Basler Buben mit ihrer schlimmen<br />

Tramgeschichte. Aber bei allen tollen Streichen einer übermütigen<br />

Jugend war er dabei. So sagt die Fama. Von<br />

einem frühzeitigen Fasten bei Schnitz und Brot — wie beim<br />

kleinen Klaus von Flüe — erzählt die Bubenchronik nichts.<br />

Er war immer kugelrund und bei prächtiger Gesundheit.<br />

Wann das erste zarte Rufen göttlicher Gnade zur Heidenmifsion<br />

in der Seele des jungen Walter spürbar war, weiß ich<br />

nicht. Aber schon früh muß das gewesen sein. Dann bald<br />

beginnt eine Aktion, die geradlinig auf das erhabene Lebensziel<br />

hinweist.<br />

Marken und Staniol.<br />

Fast kein Haus in Sarnen und später in andern Gemeinden<br />

blieb verschont vor den Bitten des kleinen, eifrigen und<br />

fchnellzüngigen Markensammlers. In vielen Millionen Exemplaren<br />

hat unser Walter die Postwertzeichen gesammelt und<br />

sortiert. Er erhielt darin eine solche Fertigkeit, daß man ihm<br />

später auch in der Fraterzeit das Markendepartement anvertraute.<br />

Staniol war ein anderes begehrtes Papier, das in der<br />

„schokoladenarmen" Zeit des Weltkrieges allerdings etwas<br />

zeitig mit dem Pakt zwischen Sonne und Lenz auch der Gast<br />

unseres Frühlingslandes wieder seinen Ferienbund mit seinem<br />

Gastwirt schließt. So gern wir auch noch Winterfreuden<br />

auf den Bergen genießen, im Tale soll uns der Frühling willkommen<br />

sein. Es ist recht und nötig, daß er neues Leben einkehren<br />

läßt; wir alle setzen große Erwartungen auf ihn.<br />

Wird er es schaffen? Wird er uns den guten Finanzvertrag<br />

mit den Engländern bringen? Wird er Mr. Cripps von<br />

seiner Abneigung gegen Auslandreisen seiner Landsleute bekehren?<br />

Wird er aus den Nachbarländern unserer guten<br />

Schweiz, da wo sich nun mit den Dollars der Marshallhilfe<br />

für den Tourismus eine beachtliche Konkurrenz aufbaut, die<br />

Schalmeien einer vernünftigen Zusammenarbeit tönen lassen?<br />

Wird er die Schweden von ihrer jähen Devisensperre gegen<br />

unser Land abbringen? Wird er unsern Schweizern ins Ohr<br />

flüstern können, daß es nicht nur rings in Europa, sondern<br />

auch im Heimatland noch allerhand zu entdecken gibt? Und<br />

schließlich, wird der Frühling der Welt auch einen Waffenstillstand<br />

im kalten Kriege bescheren? All das wären so<br />

schöne Lenzesgaben, aber wenn wir nur ihnen entgegensehen,<br />

wissen wir rasch, wieviel Winter noch in diesen Regionen haust<br />

und wieviel Sonne und Föhn der Frühling nötig hat, um mit<br />

den verschiedenen frostigen Beziehungen und Verhältnissen<br />

aufzuräumen.<br />

In der Natur hat es der Lenz jedenfalls leichter als im<br />

Menschlichen. Die ersten Blümlein lächeln ihm schon entgegen<br />

und die Geduld wird weitere sprießen lassen. Die aperen<br />

Sonnenhänge fangen überall an, sich aus ihre Kunst der Buntteppichwirkerei<br />

zu besinnen, die Krokus durchsprießen munter<br />

den Sulz und aus den Büschen, öie den ersten ganz zarten<br />

Farbenhauch ahnen lassen, kommen die lieben alten Vogellieber.<br />

Es tut so gut, dem zuzuhören; es ist unbeschreiblich<br />

wonnig, die ersten bunten Farben draußen wieder zu entdecken<br />

und in der Luft eine leise Spur von Veilchenduft zu<br />

spüren. Nun kann man ruhig wieder den Fahrplan in die<br />

Tasche stecken und an ein Seefährtlein denken. Man kann den<br />

Bummel über Land wagen und den Wirt bei einem Glas auf<br />

den Frühling in seinen Saisonerwartungen bestärken. Man<br />

kann mit dem Nachbar im Bus sich freuen, daß es nun doch<br />

wieder aufwärts geht, und wenn er es nicht glauben will<br />

dann darf man ihm sagen, daß es das Vorrecht des Frühlings<br />

ist, Hoffnungen zu erwecken.<br />

u Wohin kämen wir auch ohne Hoffnungen? Kein Hotelier<br />

würde ohne sie sein Haus Putzen und aufmachen. Kein Schiff<br />

würde über den Vierwaldstätter See fahren und keine Berg'<br />

bahn auf die Höhen gleiten. Und kein Gast würde in die FJerttralschweiz<br />

reisen, wenn er nicht die Hoffnung hätte, dort recht<br />

aufgenommen zu werden und sein Ferienheil zu finden. Lassen<br />

wir das Hoffnungsglück in unserem Tale der Mißhelliakeiten<br />

aufblühen — einmal kommt der Frühling doch!<br />

Kalwanth Singh. Ein nicht alltäglicher Mitreisender im<br />

Brünigzug war am Mittwochabend Generalmajor Kalwant<br />

Singh, der Generalstabschef der indischen Armee. Generalmajor<br />

Kalwant Singh ist zu einem kurzen Aufenthalt in der<br />

Schweiz eingetroffen, um für die Reorganisation des indischen<br />

Heeres unser Wehrwesen kennen zu lernen.<br />

Sarnen. * Die Subsilvania hat sich für das Sommersemester<br />

wie folgt rekonstituiert: Senior: Josef Kleemann<br />

Schönholzerswilen; Eonfenior: Hans-Adalbert Wirz, Sarnen-<br />

Aktuar: Eduard Röthlin, Sarnen; Fuchs-Major: E. Britschai'<br />

Stalden-Sarnen. Den Chargierten beste Gratulationswünsche,<br />

der ganzen Verbindung nach den Osterferien ein recht<br />

gedeihliches Semester!<br />

Sarnen. Kirchenmusik. (Mitg.) Anläßlich der hl. Primizfeier<br />

des H. H. Pater Franz Xaver Wettstein, Ostersonntaa in<br />

der Pfarrkirche, bringt die „Harmonie" ,die „Messe solenelle"<br />

von Charles Gounod für Soli, Chor, Orchester und Orael zur<br />

a 0<br />

Aufführung.<br />

P r i m i z f e i e r in T a r n e n<br />

H. H. Pater Franz Xaver Wettstein, Mariannhiller Missionär.<br />

außer Kurs kam. Wie viele Hunderte von Franken durch<br />

diese Sammelaktion in all den vielen Jahren für das Misstonswerk<br />

zusammengetragen wurden, hat jedenfalls noch niemand<br />

ausgerechnet. Es gäbe eine interessante Rechenaufgabe.<br />

Der außergewöhnliche Eifer in dieser Sammeltätigkeit hat den<br />

jungen Studenten in aller Augen zum zukünftigen Missionär<br />

geradezu prädestiniert. Ein gut Teil Segen, den unser Neu-<br />

Priester immer wieder so sehr spürte, ist auf das Konto dieses<br />

außerordentlichen Eifers zu buchen.<br />

Der Kal end er mann.<br />

Später kam zur Marken- und Staniolaktion noch der<br />

Kalenderverkauf. Auch hier ist ein Rekord zu verzeichnen.<br />

Wer konnte dem beredten Missionsstudenten widerstehen! J m<br />

Nu waren tausend Exemplare an den Mann gebracht. In<br />

Nidwalden war er tagelang Gast bei seinem geistlichen Vater<br />

H. H. Frühmesser Franz Wyrsch. Von diesem gut gewählten<br />

Stützpunkt aus machte er zu Fuß und per Velo seine Ausfälle<br />

zu den vielen Missionsfreunden ennet dem Kernwald. Ueberall<br />

war er bekannt und gern gesehen; denn jedermann mußte<br />

diesen ungewöhnlichen Eifer des freundlichen, jungen Mannes<br />

achten.<br />

Jntroibo ad altare Dei.<br />

Heute sieht sich der bewundernswerte Fleiß und Eifer belohnt.<br />

In der Priesterweihe vom 2. April und in der heiligen<br />

Primiz vom Ostersonntag krönt der ewige Hohepriester den<br />

ungewöhnlichen Einsatz seines jungen Apostels. Wir legen<br />

auf die Opferpatene seines Primizaltares die Anliegen der<br />

Weltkirche, der Pfarrgemeinde Sarnen, der Angehörigen und<br />

aller Missionsfreunde. Im Herbst dieses Jahres darf der<br />

Primiziant in das Schweizer-Missionsgebiet Umtata verreisen,<br />

nicht als „Markenchef und Propagandist" — wie er mir vor<br />

sechs Tagen in einem Brief berichtet — sondern „als eigentlicher<br />

Heidenmissionär in der ersten Bedeutung". Pr.<br />

Schwendi. (Eing.) Die Sarner Jodler werden am kommenden<br />

Mittwoch, den 20. April, abends 8.15 Uhr, im Saale<br />

des Hotels zum „Rößli" in der Schwendi einen urgemütlichen<br />

Jodlerabend veranstalten. Im ersten Teil wird ein<br />

Strauß schönster Jodellieder und Naturjodel zu Gehör gebracht.<br />

Die eleganten Schwünge eines Fähnlers zu den Klängen<br />

der rassigen Ländlermusik runden das Ganze zu einem<br />

gediegenen Konzertprogramm ab.<br />

Im zweiten Teil wird der Humor voll auf seine Rechnung<br />

kommen. Der gemütliche Schwank: „Der lätz Herr Bundesrat"<br />

von Fredy Schulz wird sicher auch in der Schwendi die<br />

Lachmuskeln der Zuhörer unwiderstehlich reizen.<br />

Wer also einige frohe Stunden bei Humor und lüpfiger.<br />

Ländlermusik verbringen will, der komme am Mittwoch ins<br />

„Rößli"! Der Wirt und die Sarner Jodler werden alles daran<br />

setzen, jedermann voll und ganz zufriedenzustellen. (Siehe<br />

Inserat!)<br />

Kerns. * Unser Gemeinde-Elektrizitätswerk versandte in<br />

den letzten Tagen den Geschäftsbericht zum 43. Betriebsjahre.<br />

Die wesentlich günstigeren Wasserverhältnisse gegenüber dem<br />

Vorjahre führten zu einem erfreulichen Abschluß der Betriebsrechnnng,<br />

die eine Mehreinnahme von Fr. 211 973.82 gegenüber<br />

Fr. 160 324.80 im Vorjahre aufweift. Der Rechnung<br />

stellt der Verwalter, Herr alt Regierungsrat Otto Heß, mteressante<br />

Betrachtungen über den Bau und die Entwicklung des<br />

Werkes und über das abgelaufene Geschäftsjahr, das fünfundzwanzigste<br />

feit Inkrafttreten des neuen Sromlieferunasverträges,<br />

voran.<br />

^ Alpnach. * Obfchon nur ein einziges Geschäft auf der<br />

-^raktandenliste der außerordentlichen Gemeindeversammlung<br />

vom vergangenen Sonntag stand, das Kreditbegehren um eine<br />

Beitragsleistung an die Mehrkosten für die Pflästeruna der<br />

Kantonsstraße durch das Dorf im Betrage von maximal Fr.<br />

Fr 20 000. , war die Gemeinde überdurchschnittlich besucht<br />

und nahm auch einen interessanten Verlauf. Gemeindepräsident<br />

Muller begründete in sachlicher Weise den Antrag des<br />

^iatev: Unsere Gemeinde verfügt selber über eine Industrie,<br />

:e uns dav Material liefern könnte zu einer garantiert folideren<br />

Neuerstellung der Kantonsstraße durch das Dorf. Diese<br />

Industrie, hat auch seit Jahren bedeutende Steueraelder in<br />

die Gemeinde gebracht. Der Mehrertrag der Pflasterung wäre<br />

daher wohl zu verantworten. Deshalb ist der Gemeinderat an<br />

die Regierung gelangt, die sich bereit erklärte, das Kreditbegehren<br />

um die Hälfte der Mehrkosten im Betrag von 40000<br />

Franken dem Kantonsrat vorzulegen, wenn die Gemeinde<br />

die andere Half e übernehme. Die Frage von Architekt A.<br />

Snw,,f ' J G Gemeindeversammlung verfaffungsgemäß<br />

einberufen worden sei, konnte der Präsident bejahen. Zum<br />

J ® UrÖe We Diskussionsmöglichkeit über eine<br />

^mmer wieder und zum Teil in sehr deut-<br />

« L e ben Anstößern auferlegten Perimeterpflichten<br />

beim Bau der Hinterdörferstraße und der vero<br />

ÖO<br />

a<br />

oo


nachläßigte Unterhalt dieser staubfreien" Straße kritisiert<br />

Daran mußte schließlich auch das Begehren fallen Die Ziemlich<br />

eindeutige Verwerfung mag unsern Gemeindevätern<br />

als Mahnung zu sparsamem Haushalten mit den Steueraeldem<br />

dienen.<br />

^<br />

Giswil. (Eing.) Wie der Presse zu entnehmen ist gibt die<br />

zuhanden der Landsgemeinde eingereichte sogen Wasserrecktsinitiative<br />

reichlich Stoff zur Diskussion. Sowohl b t e 2 :<br />

rung als der Kantonsrat geben die Verwerfungsparole aus'<br />

Auch am konservativen Parteitag vom Palmsonntag wurde<br />

^zogen und ohne Gegenantrag<br />

9<br />

beschlossen, diese abzulehnen.<br />

Ohne uns mit den Hintergründen zu befassen, die zu dieser<br />

Wasserrechts,mtiative führten, muß gesagt werden, daß bei<br />

einem solchen Vorgehen jedem geordneten Rechtsstaat das<br />

Fundament entzogen würde. Was hätte man damals bei der<br />

Umwerbung der Wasserkräfte des Lungernfees in Sarnen und<br />

Alpnach gesagt, wenn die beiden Gemeinden Lungern und<br />

Giswil sich das Recht hätten anmaßen wollen, die Wasserrechtskonzession<br />

von sich aus, ohne Mitspracherecht der Regierung,<br />

zu erteilen? Bevormunden!<br />

Die Regierung von damals hat die Interessen des Staates<br />

sowohl als der Gemeinden gut gewahrt, und es wird die jetzige<br />

auch bei der Erteilung der Aakonzession zum Rechten sehen<br />

und sich nicht unter Druck setzen lassen.<br />

Erneuerung der Engelberger-Bahn<br />

Die Stansstad-Engelberg-Bahn gehört aus den verschiedensten,<br />

hier nicht zu erörternden Gründen zu den am stärkstm<br />

um ihre Existenz ringenden Bahnen des Landes. Im<br />

Mittelpunkt des ganzen Problemkreises steht (neben den finanziellen<br />

Fragen) dietechnifcheErneuerung der Bahn.<br />

Da aber einerseits eine grundsätzliche Lösung des gesamten<br />

Problems durch eine totale Erneuerung noch ewige Zeit auf<br />

sich warten lassen dürfte, und anderseits die Erzielung betrieblicher<br />

Verbesserungen außerordentlich dringlich ist, ging<br />

die Engelbergerbahn unter der initiativen Leitung von Direktor<br />

G. Wiederkehr vorläufig daran, aus eigener Kraft mit<br />

allen zur Verfügung stehenden Mitteln diejenigen Erneuerungen<br />

durchzuführen, die angesichts der heutigen Lage des<br />

Unternehmens überhaupt möglich sind. Dabei sollte keineswegs<br />

etwa die künftige umfassende Erneuerung präjudiziert<br />

werden, sondern die heutigen Maßnahmen bilden vielmehr<br />

sozusagen den Auftakt zur kommenden durchgreifenden Sauierung.<br />

So schaut denn auch die Engelberger-Bahn, die im<br />

Herbst 1948 aus ein 50jähriges Bestehen zurückblicken konnte,<br />

und mit ihr die ganze, von ihrem Gedeihen abhängige Talschast,<br />

mit berechtigtem Optimismus in eine — zwar immer<br />

noch etwas dunkle — Zukunft.<br />

Die ersten Bemühungen der neuen Leitung zielten dahin,<br />

durch vermehrte und schnellere Züge und durch die Modernisierung<br />

des älteren Rollmateriales die Verkehrsverhältnisse<br />

im Engelbergertal zu verbessern. So wurde die Fahrzeit<br />

Luzern—Engelberg wesentlich verkürzt durch vermehrte Saisonschnellzüge,<br />

kürzere Umschlagzeiten in Stansstad und durch<br />

eine Entlastung der Personenzüge von Nebenaufgaben, wie<br />

Güter-, Vieh- und Postbesörderung. Diese Nebenaufgaben<br />

wurden zwei neuen Güterzugspaaren überbunden, welche von<br />

zwei 1946/47 zu diesem Zwecke umgebauten alten Kupee-<br />

Motorwagen (anno 1898 „Automobilwagen" genannt!) geführt<br />

werden.<br />

Da die heutigen Triebwagen auch bei einer künftigen modernsierten<br />

Engelbergbahn als Anhängewagen weiter verwendet<br />

werden sollen, konnte eine durchgreifende Erneuerung<br />

des wagenbaulichen Teils der, ursprünglich offenen, sogen.<br />

„Sommer"-Motorwagen wohl verantwortet werden. So wurde<br />

in der kurzen Zeit von 5 Monaten (vom September 1948<br />

bis Februar <strong>1949</strong>) unter der Leitung des Depotchefs Nußbaumer<br />

in der eigenen Werkstätte in Stansstad als erster der<br />

1901 erbaute Motorwagen BCFZe 3/4 Nr. 9 umgebaut. —<br />

Durch eine beidseitige Verlängerung des Untergestelles um je<br />

57 cm wurde es möglich, die bisherigen engen Führerstände<br />

durch große Plattformen zu ersetzen, die zusätzlich 16 Steh-<br />

Plätze aufweisen und damit das Faßungsvermögen des Wagens<br />

aus 60 Personen steigern. Die Gewichtsvermehrung wurde<br />

durch die Verwendung von Leichtmetall statt Eisenblech für<br />

die Außenverkleidung nahezu wettgemacht. Der in seiner äu-<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut,<br />

halbe Toscani ?<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Der<br />

Zwischenfall<br />

G)<br />

K)<br />

CD<br />

PS<br />

Die Sonne wärmt wie eine Verschwenderin. Anfang März<br />

und 43 Grad! Die Hüttenwand knistert vor Wärme, sie riecht<br />

"ach Teer, und das ist gar nicht unangenehm. Es paßt zum<br />

Tannenwald, der die Alp von allen Seiten einschließt, nur<br />

toi Nordosten ein helles Tor freilassend, durch das die Welt<br />

verstohlen wie zu einem Schlüsselloch hereinschaut. Aber ich<br />

Mfe sie draußen, die lästige Horcherin, sie soll mich heute<br />

"icht stören. Ich will die Sonne, die Luft und die Stille ge-<br />

^eßen wie ein Göttergeschenk. Daß es das noch gibt heute<br />

unserer verrückten Welt! — Daß ich hier sein darf, ausstreckt<br />

im Schutze dieser braunen, guten Holzwand, die jeden<br />

•®nd abhält, die Sonne aber sammelt und reflektiert wie in<br />

einem Brennglas. Daß ich dieses Amphitheater von Bergen<br />

Und Gletschern vor mir habe — die Spannörter, den Titiis,<br />

°>e Wetterhörner die Unterwaldner-, Urner- und Berner-<br />

°^pen. Am Morgen weckte mich die Singdrossel. Bald werden<br />

dieser ersten Frühlingsbotin Bachstelze und Rotschwanzfolgen.<br />

Unter der alten Schirmtanne fand ich die ersten<br />

Mühlingsenzianen, im Wenglhals die ersten Soldanellen.<br />

feern Form eleganter gestaltete Wagen erhielt eine vollftän-<br />

^ t k ^ ^ u a g mit hellen, freundlichen Zweit-<br />

S? r I 6 "' ® te b^her kreuz und quer durch den<br />

StTp" ® a r M WUTbm mif dem ebenfalls neuen<br />

Dache m emen Kanal zusammenverlegt und so für die Be-<br />

Störungen leichter zugänglich gemacht. So ent-<br />

e<br />

ßnnn ""verhältnismäßig große Kosten (Material: Fr.<br />

it^'7& Stt&tentetfö ohnehin auszulegende Arbeitslöhne<br />

Fr 35 000.—) em — bis auf die elektrische Ausrüstung —<br />

vollwertiges neues Triebfahrzeug.<br />

Der Umbau beweist, daß — wie an der bescheidenen Einweihungsseier<br />

am 17. Februar gesagt wurde — „die Engelberger-Bahn<br />

sich nicht lebendig begraben lassen will". Im<br />

aufe der nächsten Jahre sollen sukzessive die übrigen drei<br />

ehemaligen „Sommer"-Motorwagen in ähnlicher Weise umgebaut<br />

werden, wobei die zweimotorigen Wagen Nr. 6 (bereits<br />

im Umbau) und 7 zudem je noch einen dritten Motor erhalten<br />

werden. Aus drei noch aus dem Gründungsjahre stammenden<br />

vierachsigen Kupee-Motorwageu sollen als Ersatz für die<br />

alten Zweiachser moderne, rund 70 Plätze aufweisende An-<br />

Hangewagen entstehen.<br />

gg.<br />

Engelberg. Eduard Maser sel. Am letzten Donnerstag<br />

morgen haben sie die sterbliche Hülle des Verewigten auf<br />

dem stillen Bergfriedhof seiner Heimaterde anvertraut. Es<br />

war immer sein Wunsch gewesen, einmal in Engelberg sterben<br />

zu dürfen; wenigstens wollte er in Engelberg begraben<br />

sein. Daß aber sein Wunsch so rasch in Erfüllung gehen sollte,<br />

davon hatte er keine Ahnung. Am Samstag vor dem Passionssonntag<br />

war er von Bern, seinem Wohnort, hergereist, um<br />

am Sonntag einer Sitzung des Initiativkomitees zur Verbefserung<br />

der Verkehrsverhältnisse im Engelbergertal beizuwohnen.<br />

Mit ungebrochener Kraft trat er für seine Ideen<br />

ein. Vielleicht hat er sich dabei allzusehr aufgeregt, vielleicht<br />

hat ihn der Ausgang der Sitzung nicht restlos befriedigt. Am<br />

Abend legte er sich frühzeitig zu Bett. Ein Herzschlag hatte<br />

der irdischen Tätigkeit des nie Untätigen ein Ende gemacht.<br />

Mit welch zäher, unüberwindlicher Energie hat sich Eduard<br />

Waser doch für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />

im Engelbergertal eingesetzt, und zwar für eine Verbefserung<br />

durch die Bahn. Er war der Jnitiant des Initiativomkitees.<br />

Er war dessen ungemein versierter Berater, der<br />

Fachmann, der infolge seiner Kenntnisse und Erfahrungen,<br />

seines guten Gedächtnisses und seiner scharfen Beobachtungen<br />

mit einem Tatsachen- und Zahlenmaterial aufwarten konnte,<br />

das Stoff zu unwiderlegbaren Argumenten für unsere Forderungen<br />

gab. Er war die treibende Kraft, die nie nachließ<br />

und immer wieder auf Posten rief. Und das alles tat er mit<br />

einer Selbstverständlichkeit, mit einer bewundernswerten Uneigennützigkeit,<br />

aus treuer Anhänglichkeit an das Tal, dem er<br />

entsprossen, das er mit jeder Faser seines Herzens liebte und<br />

für dessen Gedeihen er sich mit Ungestüm einsetzte. In den<br />

letzten Jahres, besonders seit eine Planung zur Verbesserung<br />

der Zufahrt zu unserm Fremdenkurort brennend wurde, kam<br />

er oft nach Engelberg. An keiner Sitzung des Jnitiativkomitees<br />

fehlte er; er konnte auch bitter werden, wenn der Eifer<br />

in den Forderungen erlahmen, wenn von den letzen Instanzen<br />

unsere Sache auf ein Nobengeleise geschoben werben<br />

wollte, wenn er sehen mußte, daß andere sich mehr mühten<br />

und mehr Erfolg hatten.<br />

Eduard Waser hat ein dauerndes, ehrendes Andenken im<br />

Engelbergertal verdient. R. I. P.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kravchenko ist nicht willkommen!<br />

spk. Im Bundeshaus wird eine Meldung von englischer<br />

Seite bestätigt, wonach Victor Kravchenko, der berühmte Autor<br />

des dokumentarischen Buches „Ich wählte die Freiheit", bei<br />

der schweizerischen Vertretung in Paris sondiert haben, ob<br />

man ihm ein Einreisevisum erteilen würde. Man hat<br />

aber Kravchenko von der Einreichung eines Gesuches abgeraten<br />

und ihm zu verstehen gegeben, daß er mit einem<br />

negativen Entscheid rechnen müsse. Damit erscheint die<br />

geplante Schweizerreise Kravchenkos als erledigt, da der<br />

Autor von „Ich wählte die Freiheit" die Absicht hatte, seinen<br />

Schweizer Aufenthalt mit Vorträgen zu verbinden, in denen<br />

er sich vermutlich mit den Ergebnissen des von ihm in Paris<br />

gewonnenen Prozesses gegen die kommunistischen Verleumder<br />

Morgan und Wurmser befassen wollte.<br />

Die schweizerische Oessentlichkeit kann von dem negativen<br />

Entscheid des Bundeshauses nur mit Befremden und<br />

Bedauern Kenntnis nehmen. Das Argument, es müsse<br />

alles vorgekehrt werden, um unsere Beziehungen zum totalilären<br />

Osten nicht zu beeinträchtigen, erscheint in der Tat<br />

wenig stichhaltig. Gewiß hätte sich Kravchenko nicht gescheut,<br />

auf unserem freiheitlichen Boden Kritik an der Sowjetregierung<br />

zu üben. Aber hat vor einem Jahre nicht der französische<br />

Kommunistenführer D n c l o s in Genf die französische Regierung<br />

in heftigster Weise öffentlich angegriffen, ohne daß ihm<br />

Noch ein paar Tage, und die Bachläufe werden dick bestanden<br />

sein von Primeln und Dotterblumen.<br />

Zu meinen Füßen schläft Bello — so weiß wie Schnee,<br />

so rot wie Blut, so schwarz wie Ebenholz. Also ein Märchen-<br />

Hund. Sagte ich es vom Apollofalter — kein Mensch würde<br />

es mir übelnehmen. Aber ein Hund! — Und doch drängt sich<br />

der Vergleich förmlich auf. Bello ist ein Dalmatiner, weiß<br />

und schwarz gefleckt, mit roten Lefzen und blutrotem<br />

Schlund. Hingegeben wie ich genießt er die Sonne. Seine<br />

Augen leuchten wie Gold. Kein anderer Hund schaut den<br />

Menschen so gerade und aufrichtig an. Mit einem wohligen<br />

Seufzer legt er den Kops wieder aus die Vorderläufe — er<br />

ist wunschlos glücklich.<br />

Rechts von der Hütte liegt noch tiefer Schnee. Wenn man<br />

mäuschenstill daliegt, kann man ihn schmelzen hören, mit<br />

einem kleinen, schluchzenden Laut. Ganz wunderbar ist das,<br />

und nicht müde werde ich zu lauschen. Am Abend wird die<br />

Schneedecke eingefallen sein. Aber erst der Föhn und die<br />

großen Regen werden ihn ganz zum Schwinden bringen.<br />

Weit weg so weit, daß man ihn nicht sieht, surrt ein Flieger.<br />

Das Geräusch der Maschine unterstreicht die Stille noch.<br />

jemand in den Arm gefallen wäre? Nein, die offizielle schweizerische<br />

Distanzierung von einem Manne wie Kravchenko, der<br />

sich im Kampfe unserer Zivilisation gegen die kommunistische<br />

Gefahr so hohes Verdienst erworben hat, ist äußerst betrüblich<br />

und wird dem Bundesrat höchstens den Beifall der Quislinge<br />

im Kreise der „Voix ouvriöre" eintragen. Erinnert man<br />

sich im Bundeshause nicht mehr an das blamable bundesrätliche<br />

Verbot, mit dem in der Kriegszeit Hermann Rauschnings<br />

epochemachendes Buch „Hitler spricht!" belegt wurde? Der<br />

Bundesrat spielte damals — ebenfalls unter Hinweis auf die<br />

„guten internationalen Beziehungen" — die trostlose Rolle<br />

eines internationalen Zensors. Die Geschichte scheint sich zu<br />

wiederholen...<br />

Kantone<br />

Luzern. Die Ostfassade der Luzerner Jesuitenkirche bleibt<br />

endgültig frei. —u. Als letzte und endgültig entscheidende Instanz<br />

hat sich am Dienstag in einer außerordentlichen Sitzung<br />

auch der Luzerner Große Rat einstimmig für die Freihaltung<br />

der Ostfassade der Jesuitenkirche ausgesprochen. Als neues<br />

Baugelände für den Neubau der Zentralbibliothek und des<br />

Naturhistorischen Museums wird dem Kanton von der Ein-<br />

Wohnergemeinde Luzern der Sempacherplatz zur Verfügung<br />

gestellt. Der Tauschvertrag und das neue Projekt sollen in der<br />

ordentlichen Maisession zur Behandlung kommen.<br />

Weltgeschehen<br />

Die Bonner Grundgesetze.<br />

Die Bereinigung des Bonner Grundgesetzes, an dem bekauntlich<br />

die westalliierten Gouverneure Kritik geübt haben,<br />

ist bis jetzt infolge der renitenten Haltung der Sozialisten<br />

nicht an die Hand genommen worden. Diese weigerten sich,<br />

die Wünsche der Besetzungsmächte zu berücksichtigen, und verlangten,<br />

daß das Besetzungsstatut vorliegen müsse, bevor die<br />

Arbeiten am Verfassungswerk abgeschlossen werden könnten.<br />

Nun, da das Besetzungsstatut vorliegt, befindet sich die sozialdemokratische<br />

Parlamentsfraktion in einer Zwangslage<br />

dies umsomehr, als das Statut den deutschen Wünschen nach<br />

Eigenstaatlichkeit und Selbstverwaltung weit entgegenkommt.<br />

Es stehen sich innerhalb der Sozialdemokratie zwei Gruppen<br />

gegenüber, die eine unter dem renitenten Parteivorsitzenden<br />

Schumacher, die andere unter Führung von Prof. Carlo<br />

Schmidt. Die Fraktion, die infolgedessen unter inneren Spannungen<br />

leidet, hat nun beschlossen, ihren Entscheid bis nach<br />

Ostern aufzuschieben.<br />

Amerikaua.<br />

Während das amerikanische Repräsentantenhaus einen<br />

Antrag auf Streichung der Marshall-Kredite für Holland mit<br />

großem Mehr abgelehnt hat, fordert der Senat in einer einstimmig<br />

gefaßten Resolution die Uno auf, gegen die Verfolgung<br />

von Geistlichen in den Volksdemokratien im Namen der<br />

Weltöffentlichkeit Protest zu erheben.<br />

Um das Schicksal der italienischen Kolonien.<br />

Graf Sforza entwickelte vor der politischen Kommission<br />

der Uno den Standpunkt der Römer Regierung in der Frage<br />

-der ehemaligen italienischen Kolonien. Er appellierte an die<br />

Uno, Italien die Treuhänderschaft über seine ehemaligen Kolonien<br />

in Nordafrika zu übertragen. Insbesondere wandte er<br />

sich gegen den Vorschlag, Ost-Erythräa zu Abessinien zu schlagen,<br />

erklärte sich dagegen bereit, Abessinien einen Zugang zum<br />

Meer in Form eines Korridors an das Rote Meer zuzubilligen.<br />

Vor allem sollte vermieden werden, so betonte der italineische<br />

Außenminister mit Nachdruck, die Politik der Hegemonie<br />

der Großmächte nach Afrika hineinzutragen. — Der<br />

Vertreter Kubas machte daraufhin den Vorschlag, West-Erythräa<br />

sollte von Italien, Großbritannien, Frankreich und<br />

Abessinien gemeinsam, Fezzan von Frankreich und die Cyre-<br />

W<br />

M<br />

o «


neika von Großbritannien verwaltet werden. Wie das bei<br />

derart heiklen Fragen in der Uno so üblich ist,^ wurde die<br />

Frage an ein Spezialkomitee aus 11 Uno-Mitgliedern (inkl.<br />

Rußland) verwiesen. Ob aus der Behandlung t>er Frage im<br />

Schoße eines so buntgescheckt zusammengesetzten Komitees etwas<br />

Positives resultieren werde, darf bezweifelt werden.<br />

Eine seine Familie.<br />

Aus Wörgl wirb uns Vonseiten eines emigrierten hohen<br />

ungarischen Richters geschrieben: Was für feine Leute das<br />

einst fo stolzen Königreich Ungarn „regieren", dürfte in der<br />

Welt noch zu wenig bekannt sein. Die Frau des kommunistifchen<br />

Staatspräsidenten Szakasis erhielt im Jahre 1940 wegen<br />

fortgesetztem Diebstahl und fortgesetzter Unterschlagung<br />

vier Jahre Kerker, der Sohn des „Präsidenten" wurde als<br />

Steuerbeamter wegen Unterschlagung fristlos entlassen und<br />

nur der Umsturz bewahrte ihn vor dem Gefängnis. Bekanntlich<br />

ist auch Ministerpräsident Rakosi ein alter Zuchthäusler.<br />

Dr. T. Wörgl.<br />

Konservative Erfolge in England.<br />

Die Grafschaftswahlen in England und Wales<br />

sind am Samstag zum Abschluß gelangt und haben mit einer<br />

ganz beträchtlichen Niederlage der sozialistischen Regierungspartei<br />

geendet. So hat Labour im wichtigsten Grafschaftsrat,<br />

dem London County Conncil, die seit 15 Jahren<br />

unbestrittene Mehrheit eingebüßt, ebenso in den Grafschaften<br />

Middlesex, Essex, Northumberland und Dorkshire. Die Niederläge<br />

Labours ist um so bedeutsamer, als im nächsten Jahre<br />

die allgemeinen Erneuerungswahlen ins Parlament erfolgen,<br />

von denen sich die Konservativen nach den jetzigen ermutigenden<br />

Erfahrungen die Rückkehr zur Mehrheit versprechen.<br />

Der Fall Mindszenty kommt vor die Uno,<br />

ebenso der bulgarische Kirchenverfolgungsprozeß. Dieser Beschluß<br />

wurde von der Uno-Generalversammlung mit 30 gegen<br />

7 Stimmen und 20 Enthaltungen gefaßt. Erstaunlicher als<br />

der Protest des Ostblocks gegen diese „Einmischung' tfi dre<br />

Stimmenthaltung der drei skandinavischen Staaten und ^slands.<br />

Es gibt offenbar immer noch Leute, die sich von einer<br />

Besänftigungspolitik Erfolg versprechen.<br />

Korrektur.<br />

Im Feuilleton der letzten Nummer: „Hinter der Egg",<br />

von Margret Haas, haben sich bedauerlicherweise einige Druckfehler<br />

eingeschlichen. So sollte es unter anderem richtig heißen:<br />

„Bergwärts, allmählich ansteigend, wechselt lichter Kiefernwald<br />

ab mit baumlosen Weiten, in denen der F u ß im<br />

Moos versinkt."<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, den 17. April (Ostern).<br />

10.00 Haydn: „Die Schöpfung". 10.10 Schubert: Oktett.<br />

11.00 „Dies irae", Radiodichtung von Hermann Schneider.<br />

11.45 Schumann: Kreisleriana. 12.15 Rimskoy-Korsakow: ein<br />

russisches Osterfest. 12.40 Tfchakowski: Der Schwanensee.<br />

13.00 Cedric Dumont. 13.30 Die Glückskette. 14.00 Hans<br />

Schärli und seine Trachtenmeitschi spielen. 14.30 Volksbrüüch.<br />

14.25 Tanzweisen. 15.00 Aus dem Alltag der Bauernfamilie.<br />

15 30 Volkslied und Volkstanz. 16.00 Schallplatten. 17.00<br />

Cemba lomusik. 17.30 Katholische Predigt 18.00 Studioorchester.<br />

19.00 Luzern contra Basel. 20.00 Dichtung und<br />

Musik. 21.00 Mozart: Serenade.<br />

Montag, den 18. April.<br />

11.00 Haydn: „Jahreszeiten". 11.50 Mendelssohn: Lieder<br />

ohne Worte. 12.05 Wiener Walzer. 12.15 Neue Schlager.<br />

12 40 London Promenade Orchestra. 13.15 Stadtmusik Solothurn.<br />

13.40 Das neue Milchregulativ, Hörfolge. 14.00 Volkstümliche<br />

Klänge. 14.55 Cupfinal. 16.45 Schallplatten aus<br />

Schweden 17.30 Berner Mandolinenorchester. 18.35 Mysterienspiel.<br />

19.10 Volkstänze. 20.00 Unterhaltungskonzert.<br />

20.25 „Monika", Operette von Dostal.<br />

Dienstag, den 19. April.<br />

11 30 Schubert: Lieder. 12.15 Akkordeonisten. 12.40 Jrland<br />

wird Republik, Hörbericht. 13.00 Cedric Dumont. 16.00<br />

Märchen 16.30 Tanzmusik. 17.05 Violoncello und Klavier.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Das Brunnenhosextett spielt.<br />

18.25 Filmpanorama. 18.50 Wirtschaftschronik. 20.00 Abonnementskonzert<br />

des Mufikkollegiums Winterthur. 22.05 Deutfche<br />

Literatur.<br />

Mittwoch, den 20. April.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 12.15 Paul Robeson, Baß. 12.40<br />

Gesangstrio. 13.05 Schlageralbum. 13.30 Musik von Beethoven.<br />

17.30 Für die jungen Mädchen. 18.05 Brun: Sinsonischer<br />

Prolog. 18.30 Ulrich Dürrenmatt, Hörfolge. 19.00 Cedr.<br />

Dumont. 20.00 Mozart: Fantasie und Fuge. 20.10 Für die<br />

Hörergemeinschaften: Familienvater... 20.55 George Byron,<br />

Hörfolge. 22.05 Ergebnisse des Berner Wettbewerbs vom<br />

9. April.<br />

Z o d l e r a b e n d<br />

u n d T h e a t e r<br />

Mittwoch, 20. April, 20.15 Uhr, im Hotel Röhli, Schwendi<br />

Gemütliche Unterhaltung. Eintritt Fr. 2.50.<br />

Freundliche Einladung! 219<br />

Familie Burch zum „Röhli".<br />

Der Jodlerklub Sarnen.<br />

Bevorzugt von Vater und<br />

der zuverlässige „Viehhüter", für<br />

Fr. 164.—.<br />

Verlangen Sie Gratisprospekt bei<br />

HAUSER-Apparate GmbH Wädenswil<br />

Tel. (051) 956666<br />

Berücksichtigt die Inserenten!<br />

Stadttheater<br />

Luzern<br />

Samstag, 16. April, 20.15—23.15 Uhr: Die Straußbuben.<br />

Sonntag, 17. April, 20.15—23.00 Uhr: Die erste Legion.<br />

(Kassaöffnung am Ostersonntag: 19.00 Uhrl)<br />

Montag, 18. April, 14.30—17.00 Uhr: Das Land des<br />

Lächelns. 20.15—23.15 Uhr: Die Straußbuben.<br />

Dienstag, 19. April, 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel August<br />

Gschwend und Fritz Ollendorff: Don Pasquale. Komifche<br />

Oper in 3 Akten von Gaetano Donizetti. Gastspielpreise:<br />

Fr. 2.— bis Fr. 7.50.<br />

Mittwoch, 20. April, 20.15—23.00 Uhr: Das Land des<br />

Lächelns.<br />

Donnerestag, 21. April, 20.15—23.00 Uhr: Die erste<br />

Legion.<br />

Freitag, 22. April, 20.15—23.15 Uhr: Die Straußbuben.<br />

Samstag, 23. April, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Susänne.<br />

Sonntag, 24. April, 11—12 Uhr: Matinee, veranstaltet<br />

von Theaterverein und Jugendtheatergemeinde: Gedenkseier<br />

August Strindbcrg, zum 100. Todestag des<br />

Dichters. Referat Dr. W. Reich: Strindberg und sein<br />

Schauspiel „Ostern". Klavierrezital: Max Sturzenegger.<br />

Rezitationen: Rainer Litten, Peter W. Loosli.<br />

14.30—17.00 Uhr: Das Land des Lächelns. 20.15 bis<br />

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Tarnen / Samstag, den 16. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 30<br />

9 b i » M n e r B M s r e m d<br />

Zur Staatsrechnung 1948<br />

(Mitg. von Kantonsbuchhalter Erwin Wallimann.)<br />

Für die Allgemeine Verwaltung mußten netto 15 000 Fr<br />

mehr ausgegeben werden, als budgetiert worden war trotzdie<br />

Kanzleigebuhren einen um Fr. 6000.-— größeren Ertrag<br />

abwarfen. Die Hauptursache liegt in den vermehrten<br />

Aufwendungen für Sitzungsgelder und für Entschädigungen<br />

att Aushilfepersonal. Infolge der Teuerung mußten hier die<br />

Ansätze erhöht werden. Dann konnte seinerzeit die Ausgabe<br />

für Sitzungsgelder an den Verfaffungsrat, betragend 7301.50<br />

Fr., nicht zum voraus veranschlagt werden.<br />

Für das Kirchenwesen benötigte man infolge unvorhergesehener<br />

Ausgaben ebenfalls Fr. 1500.— mehr. Die gesamte<br />

Nettobelastung beträgt Fr. 4067.83.<br />

Im Erziehungswesen hat sich die Erhöhung des Schulgeldes<br />

für den Besuch der Kantonalen Lehranstalt in Tarnen<br />

noch nicht ausgewirkt. Es wird dies erst <strong>1949</strong> der Fall sein.<br />

Die Ausgaben für Lehrmittel und Druckkosten für das Sollegiuin<br />

überschritten den Kredit um 1500 Fr. Die gleiche Sum-<br />

®e konnte hingegen bei der Anschaffung von Schulmöbeln eingespart<br />

werden. An Haushaltungsschulen und -kurse zahlte<br />

die Staatskasse rund 1200 Fr. mehr, im gesamten Fr. 7209.11.<br />

Eine Erhöhung um 600 Fr. erfuhren ebenfalls die Beiträge<br />

an die verschiedenen Institutionen von kulturellen und erzieherischen<br />

Belangen. Die übrigen Posten entsprachen im<br />

großen und ganzen den Budgetberechnungen. Für das gesamte<br />

Erziehungswesen wurden ausgegeben: Fr. 133 875.15, eingenommen<br />

Fr. 72 218.36. Die Belastung für den Kanton<br />

macht demzufolge Fr. 61 656.79 aus, oder Fr. 4856.79 mehr,<br />

als bei der Ausstellung des Voranschlages berechnet worden<br />

war.<br />

Die Rechtspflege benötigte rund Fr. 6000 — weniger Mittel,<br />

als das Budget vorsah. Einmal wurden an Bußen und<br />

Rechtskosten rund Fr. 5000.— mehr eingenommen, und zwar<br />

hauptsächlich als Folge der sich mehrenden Vergehen gegen<br />

das Bundesgesetz über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr.<br />

Des weitern schloß die Strafhausrechnung um 3000 Fr.<br />

besser ab. Auch wurde der Kredit für die Inspektionen der<br />

Grundbuch-, Betreibungs- und Konkursämter von 2500 Fr.<br />

nicht in Anspruch genommen. Mehr Mittel erforderten die<br />

°rntlichen Untersuchungen und die Strafgerichtskosten, total<br />

3800 Franken.<br />

^l^nitt Polizeiwesen weist gegenüber dem Voranschlag<br />

eine Besserstellung um 3000 Fr. aus. Der Hauptgrund<br />

^&t in der großen Einnahme an Aufenthaltsgebühren von<br />

Ausländern. Man rechnete auf einen Ertrag von Fr. 8000.—.<br />

Es sind jedoch Fr. 20 056.65 eingegangen. Da der Höhepunkt<br />

der Hochkonjunktur, besonders im Baugewerbe, überschritten<br />

ist, wird man <strong>1949</strong> die Zahl von Aufenthaltsbewilligungen an<br />

Fremdarbeiter reduzieren. Dies wird automatisch eine Ver-<br />

Minderung des erwähnten Gebühreneinganges zur Folge haben.<br />

Die Posten „Uniformierung" und „Fahrzeuge" brachten<br />

Kreditüberschreitungen von Fr. 2703.40 resp, von Fr. 1191.20.<br />

Die Auslage für das Polizeiauto war nicht budgetiert. Es kostete<br />

netto Fr. 4328.20. Die Jagd brachte dem Kanton einen<br />

Reingewinn von Fr. 4070.75, die Fischerei einen solchen von<br />

Fr. 5217.90.<br />

Beim Sanitätswesen ist besonders der Bundesbeitrag an<br />

die Bekämpfung der Tuberkulose bemerkenswert, der 8506 Fr.<br />

ausmacht oder 2000 Fr. mehr als im Jahre 1947. Der Kanton<br />

seinerseits leistete für die Tuberkulosebekämpfung 5166.70<br />

Fr. aus ordentlichen Staatsmitteln und Fr. 4000.— aus dem<br />

Lotteriefonds, zusammen Fr. 9166.70. Die Lebensmittelkontrolle<br />

belastete die Staatskasse mit Fr. 7412.15. Die Mehrausgaben<br />

für das Sanitätswesen betragen Fr. 14 540.45,<br />

oder rund Fr. 6000.— weniger, als im Boranschlag berechnet<br />

worden war, weil der Beitrag an den Umbau der Urschweizerischen<br />

Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Brunnen noch<br />

nicht geleistet werden mußte.<br />

Infolge der nur teilweisen Benützung der bewilligten Kredite<br />

schließ der Abschnitt Landwirtschaft um rund 37 500 Fr.<br />

besser ab, als es das Budget vorsah. An Subventionen für<br />

Bodenverbesserungen überwies der Bund Fr. 138108.65, für<br />

die Viehzucht Fr. 8051.40, für Viehversicherungen 6179.—,<br />

für Obst- und Ackerbau noch Fr. 5970.10. Der Kanton seinerseits<br />

leistete für Bodenverbesserungen Fr. 45 139.95. Seine<br />

Beiträge an die großen Meliorationen und Rodungen sind<br />

bis auf einen kleinen Restbetrag ausbezahlt. Für die Förderung<br />

der Viehzucht wandte der Kanton Fr. 13 662.15 und<br />

für die Viehversicherung gleichviel wie der Bund auf. An die<br />

einmalige Futterverbilligungsaktion zahlten Bund, Kanton<br />

und die von der Trockenheit am meisten betroffenen Gemeinden<br />

je rund Fr. 5900.—.<br />

Das Forstwesen schließt ebenfalls besser ab. Die Nettoausgaben<br />

betragen Fr. 19 624.36. Der Voranschlag lautete<br />

auf Fr. 32 000.—. Wie eingangs erwähnt, liegt der Grund<br />

in der nicht vollständigen Ausnützung der Kredite. Keine Auf-<br />

Wendungen hatte man für Aufforstungen. An Waldanlagen<br />

mußten lediglich Fr. 1356.50 ausgegeben werden, gegenüber<br />

einem budgetierten Betrage von Fr. 12 000.—. Die übrigen<br />

Zahlen bewegen sich allgemein im Rahmen des Voranschlages.<br />

Der Abschnitt Gewerbewesen, der nur mehr die Belange<br />

des Lehrlingswesens, des Arbeitsamtes und der gewerblichen<br />

und verkehrstechnischen Institutionen umsaßt, weist eine<br />

Mehrausgabe von Fr. 25 090.64 aus. Veranschlagt war eine<br />

Aufwendung von netto Fr. 19 400.—. Die Verschlechterung<br />

beträgt demnach rund Fr. 5700.—. Der Grund liegt bei der<br />

wachsenden Beanspruchung der finanziellen Mittel für das<br />

Lehrlingswesen. Für das Arbeitsamt mußten ebenfalls 3500<br />

Franken mehr ausgegeben werden.<br />

Der größte Abschnitt, das Bauwesen, weist eine Minderausgabe<br />

gegenüber dem Voranschlag von Fr. 108 000.— aus.<br />

Da im vergangenen Jahre viele große Meliorationsarbeiten<br />

zur Abrechnung gelangten und wieder intensiv am Ausbau<br />

der Alpenstraßen gearbeitet wurde, sind an Rückvergütungen<br />

für Arbeiten des Bureaus Fr. 36 000.— mehr eingegangen.<br />

Der Bruttoertrag aus den Automobil- und Fahrradtaxen<br />

machte Fr. 141 576.21 aus, gegenüber Fr. 122 062.— im<br />

Jahre 1947. An den Umbau des Bruderklaufeu-Wohnhaufes<br />

zahlte der Katholische Volksverein Freiburg Fr. 10 000.—.<br />

Die gesamten Einnahmen im Bauwesen betragen 288 325.57<br />

Fr. Der Voranschlag sah Fr. 273 000.— vor.<br />

Bei den Ausgaben haben sich durch vermehrte Arbeitsleistungen<br />

auch die Aufwendungen für Unfallverficherungsund<br />

Unfallschäden erhöht. Sie machen Fr. 8133.95 aus<br />

gegenüber Fr. 6052.25 im Vorjahr. Für das Straßeuwesen<br />

— ohne den Ausbau der Alpenstraßen — wurden folgende<br />

Summen ausgegeben: Allgemeines 50 580.69; Ordentlicher<br />

Unterhalt 148 058.73; Außerordentlicher Unterhalt 3019.55;<br />

Brücken 12101.45; Korrektionen — Verbesserung von bestehenden<br />

Straßen — 39 003.80; Neue Straßenbelage<br />

ftlileli. Sonntag: Frohe Ostern im Herrn! Seelensonntag. Kommunion der Stande<br />

und Christenlehrpflichtigen. Hl. Messen 4.00 (zwei Beichtväter), 6.00, 7.00, 3.45. 13.00<br />

Osterandacht und Segen.<br />

Montag: 8.30 Brautmesse.<br />

Dienstag: 10.00 und 10.45 Brautmessen.<br />

Donnerstag: 10.00 Brautmesse.<br />

Samst'ag:<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

15.30 Beichtgelegenheit. Kapuzineraushilfe. 19.30 Auferstehungsfeier, Pre-<br />

""i?nn?ag:"Beicht?egenheit ab 4.00. Aushilfe. Hl. Messen 5, 6.30, 7.30, 3.30, 10.00.<br />

Heiliataaovfer. 13.30 feierliche Vesper, Gebetswache und Segen.<br />

Montag: Jahrestag für alt Gemeindeweibel Meinrad Wallimann-Walllmann, Kreuzffc<br />

«tau MM- »Ofen. - «-»>-<br />

^N.7'.ch? an. s»6«nn H-l.--. «->.!»«.-, -><br />

Geschwister, Oberbächli. .<br />

Donnerstag: 7.15 hl. Messe am Stad.<br />

Kreitaa - ©tiftiaöraeit der Frau Marie Nufer-Niederberger, Zihl.<br />

Samstag: 6.00 Kreuzgang nach Schoried. Stiftjahrzeit des Josef Gasser-Wallimann<br />

und Angehörige, Stad.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Psarrkirche. Sonntag: 5.00 Beichte, 6.30 Frühmesse, 9.00 Amt, 13.00 Osterandacht,<br />

Vesper und Segen. „ „ ,<br />

l Ä Ü 'sTÄu d-»- 4. »°d 5. «-»-<br />

ftfft. t° ?.io' P--»-.,<br />

18.00 Vesper und Segen. 19.30 Gebetswache.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Matthias Scherrer.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Frau Berchtold<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Agatha Emmenegger.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Meflen 6^, 7.°0^8^0 Ostern^beginnt die Sommer«<br />

schmuck der Kirche. 13.00 Vesper und Osterandacht. — J«>. miu ^ u<br />

Ortung. An Werktagen hl. Messen 6.15 und 7^30<br />

Hostatt. Jahrestag für Jgfr.<br />

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^Bürglen. Sonntag- 6-00 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesd.enst. 13.00 Vesper un<br />

ä V W I t * »m 7.30.<br />

Dienstag: Keine hl. Messe.<br />

Barnen, den 16. April 134g Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 16<br />

D a s i m m e r w ä h r e n d e O s t e r e r l e b n i s<br />

! stern ist das Fest der Feste, der Sonntag aller Sonntage. Die leuchtende Festinschrist<br />

heißt: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden, Alleluja!" Die Ofterzeit<br />

ist erfüllt von den Geheimnissen der künftigen Welt. Die Eucharistiefeier wird Festgemeinschast<br />

und Festmahl mit dem verklärten Herrn.<br />

Die Auferstehung Christi ist wesentliche Ergänzung und sieghafte Vollendung<br />

des Erlösungswerkes. Daher feiern wir Katholiken Ostern als eigentliches Erlöfungsfest,<br />

nicht den Karfreitag, an dem die Kirche ihr Haupt verhüllt und trauert, statt zu<br />

jubeln und zu singen. Die Hl. Schrift verbindet Kreuzigung und Auferstehung meist<br />

miteinander. So finden wir in den älteren Kirchen, auch unseres Landes, neben dem<br />

Kreuzaltar oft einen Auferstehungsaltar, zum Beispiel in Kerns. St. Paulus hat die<br />

Zusammengehörigkeit von Kreuzigung und Auferstehung besonders tiefsinnig erfaßt:<br />

wie Christus starb und auferstand, so sollen auch wir der Sünde absterben und zum<br />

geistigen Leben auferstehen. Bei der Taufe der urchristlichen Zeit verfinnbildete das<br />

Untertauchen und Emportauchen des Täuflings den Tod (Grablegung) und die Auferstehung<br />

des Herrn, damit aber auch die Entfündigung und Heiligung des Menschen.<br />

„Wir sind also mit ihm durch die Taufe auf den Tod mitbegraben, damit, wie Christus<br />

von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt wurde, so auch wir<br />

in einem ganz neuen Leben wandeln" (Röm. 6, 4). Das neue Leben ist die heiligmachende<br />

Gnade, die wunderbare Teilnahme an der göttlichen Natur, eine Gottverähnlichung<br />

und somit Heiligkeit unserer Seele.<br />

Die Taufe ist die Verbindung mit dem auferstandenen und verklärten Christus,<br />

der Anfang eines verklärten Lebens und eine Bürgschaft unserer eigenen Auferstehung<br />

(Röm 8, 11). Die Eucharistie vertieft das Anrecht auf das verklärte ewige Leben.<br />

Unser Leib wird durch die hl. Kommunion mit dem verklärten Leibe Christi immer<br />

inniger vereint und empfängt dadurch eine Würde, die es unmöglich erscheinen läßt,<br />

daß er für immer und ewig zu Staub zerfalle und Staub bleibe. „Ich glaube an die<br />

Auferstehung des Fleisches" ist ein Glaubenssatz. Jesus selbst redet davon.<br />

„So gewiß den Erstlingsähren, die auf dem Felde reifen, die Garben des ganzen<br />

Saatfeldes nachfolgen/so gewiß werden wir dem Herrn nachfolgen in der Auferstehung<br />

von den Toten" (Klug). Wir sind wirklich Erlöste, Ostermenschen. Alleluja! +


24 999.95; Schneeräumung 4608.11; Postautostraßen 5110.35,<br />

total 287 482.93 oder rund 90 000.— mehr als 1947. Veranschlagt<br />

war allerdings eine Ausgabe von Fr. 396 200.—.<br />

Die nicht ausgeführten Arbeiten werden im laufenden Jahre<br />

eine willkommene Arbeitsbeschaffung bilden. Für den Hochbau<br />

wurden Fr. 60 185 02 ausgegeben. Im Budget sah man<br />

unter Hinzurechnung eines Nachtragskredites von 20 000 Fr.<br />

für den Anbau an das Rathaus eine Summe von 59 800 Fr.<br />

vor. Man hat sich hier an den Voranschlag halten können.<br />

Auch das Militärwesen hat besser abgeschlossen und zwar<br />

um Fr. 14 575.20. Einmal sind vom Bunde für Bekleidung<br />

und Ausrüstung Fr. 37 352.55 eingegangen, während sich die<br />

Ausgaben für den gleichen Zweck auf nur Fr. 21 207.70 beliefen.<br />

Dafür ist aber der Wert des Vorrates an Ausrüstungsgegenständen<br />

um rund Fr. 16 000.— zurückgegangen Für den<br />

passiven Luftschutz mußten netto nur Fr. 125.50 ausgegeben<br />

werden. Seinerseits rechnete man mit einem Betrage von<br />

3500 Fr. Für Bureaukosten und Drucksachen wurden 2000<br />

Franken budgetiert. Die Rechnung weist eine Ausgabe von<br />

Fr. 3344.28 aus, was der Aufwendung im Vorjahre entspricht.<br />

Die übrigen Posten bewegen sich im Rahmen des Voranschlages.<br />

In den Abschnitt Fürsorgewesen, der nun den Titel<br />

Sozialwesen trägt, sind neu aufgenommen worden: Die „Arbeitslosenversicherung"<br />

und die „Finanzielle Beihilfe an landwirtschaftliche<br />

Arbeitnehmer". Die erstere figurierte bis anhin<br />

beim Gewerbewesen, die letztere im Abschnitt Landwirtschast.<br />

Dank des durch das Volk angenommenen Gesetzes betreffend<br />

das Bundesgesetz über die Einführung der Altersund<br />

Hinterlassenenversicherung konnte die Kantonsleistung an<br />

die Versicherung auf Fr. 17 320.25 reduziert werden. Der<br />

Voranschlag sah einen Ausgabebetrag von Fr. 51 000.— vor.<br />

An die Institution der AHV zahlten die Einwohnergemeinden<br />

gesamthaft Fr. 37 568.60. Die Bürgergemeinden hatten letzteren<br />

einen Teil, in der Regel die Hälfte, zurückzuvergüten.<br />

Für die Arbeitslosenfürsorge leistete der Staat Fr. 6691.65<br />

und für die finanziellen Beihilfen an landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

Fr. 2081.95. Aus dem Alkoholzehntel wurden,<br />

entsprechend dem Gewinnanteil, Fr. 6508.80 ausgeschüttet.<br />

Das Sozialwesen belastete den Kanton mit total 37 110.30<br />

Franken.<br />

Betreffend die Zinsen ist lediglich zu erwähnen, daß infolge<br />

Erhöhung des Dotationskapitals der Kantonalbank um<br />

eine Million Franken die Zinsposten hiefür auf Fr. 141 875.—<br />

angestiegen sind. Die übrigen Zahlen entsprechen den Guthaben<br />

und Schulden des Staates.<br />

Was die Steuern, Gewinnanteile, Wasserrechts- und Konzessionsgebühren<br />

anbetrifft, ist zu sagen, daß diese gegenüber<br />

dem Voranschlag, gesamthast gesehen, einen verhältnismäßig<br />

kleinen Mehrertrag abwarfen. Es bleiben dem Kanton Fr.<br />

634 122.56 gegenüber einer Budgetsumme von Fr. 615 400.—.<br />

Der Ertrag der ordentlichen Staatssteuer blieb unter der Er-<br />

Wartung. Er machte Fr. 114 062.30 aus. Der Anteil an direk-<br />

I ten Bundessteuern ging jedoch um rund Fr. 8000. über dw<br />

I veranschlagte Summe hinaus. Er betrug Fr. 139 316.4b.<br />

Plakatsteuer, an der die Gemeinden mit der Hälfte p«rnzi-<br />

Pieren, brachte Fr. 3045.10 oder Fr. 800.— mehr als<br />

ein. Um Fr. 3500.— ging der Ertrag aus dem Salzregal zurück.<br />

Einmal war der Konsum etwas zurückgegangen und tm<br />

weitern ist in Berücksichtigung zu ziehen, daß der Wert des<br />

Vorrates um Fr. 2856.45 gestiegen ist. Erheblich großer<br />

waren diesmal die Beiträge der Feuerversicherungsgesellschaften.<br />

Sie betrugen Fr. 47 827.95 gegenüber Fr. 35 053.30<br />

im Vorjahre oder Fr. 12 370.25 vor zehn Jahren. Die Swgerung<br />

macht fast das Vierfache aus. Die Anteile an den m-<br />

direkten Bundessteuern find folgende: Alkoholmonopol Fr.<br />

65 088.—, Handelsreisendenpatente 7508.—, Eidg. Stempelabgaben<br />

92 955.70, Vergütung der Nationalbank 16 272. ,<br />

total Fr. 181 823.70, oder rund Fr. 39 000 — mehr, als das<br />

Budget vorsah. Das kantonale Bankinstitut lieferte als Reingewinnanteil<br />

Fr. 135 600.— ab, das sind Fr. 5 000. mehr<br />

als 1947. An Wasserrechts- und Konzessionsgebühren gingen<br />

folgende Summen ein: Fr. 44 500.— vom Engelbergerwerk,<br />

Fr. 126 000.— vom Lungererwerk und Fr. 30 221.70 vom<br />

Kernferwerk. Art diesen Eingängen partizipieren die betrefsenden<br />

Gemeinden und Wuhrgenossenschaften je zur Hälfte.<br />

Dann leistete die Sand- und Kies-AG. Alpnach-Stad 9773.40<br />

Franken zugunsten des Kantons. Verschiedene kleinere Kon-<br />

Zessionen brachten dem Staat weitere Fr. 1286.—^ ein. Die<br />

Ausgaben für den Steuerbezug entsprechen den Einnahmen.<br />

Für Gutachten und Experten wegen Steuersachen und Wasserrechtskonzessionen<br />

hatte die Staatskasse Fr. 4083. -0 zu zahlen.<br />

Für die Gewässerverbauungen leistete der Bund 162 596.35<br />

Fr., der Kanton inkl. Verzinsung Fr. 97 431.05. Die Gewäsferkorrektionssteuer<br />

warf, wie die ordentliche Staatssteuer<br />

Fr. 114 062.30 ab. Die Mehreinnahmen betragen 18 331.25<br />

oder Fr. 7368.75 weniger, als veranschlagt wurde.<br />

Groß waren die Aufwendungen für den Ausbau der Alpenstraßen.<br />

Es kostete der Ausbau der Brünigstraße 250 656.77,<br />

der Belag 73 768.40, total Fr. 324 425.17. Für Belagsarbeiten<br />

auf der Engelbergerstraße zahlte man Fr. 14 528.15. Die<br />

Verzinsung verschlang Fr. 17 240.20. Als Einnahmen gingen<br />

folgende Beträge ein: Bundesbeitrag Fr. 216 800.—, Benzinzollanteil<br />

(75 °/o) Fr. 51 518.25, Anteil am Ausgleichsfonds<br />

(75°/o) Fr. 13 500.—, Beitrag der Gemeinde Giswil 18 500<br />

Franken, Alpenstraßensteuer Fr. 45 624.90, Verschiedenes —<br />

Erlös aus Materialien — Fr. 6700.—. Die gesamten Mehrausgaben<br />

belaufen sich auf Fr. 22 050.37 gegenüber den budgetierten<br />

Fr. 50 000.—.<br />

Der Abschnitt Arbeitsbeschaffung wurde einzig durch die<br />

Subventionierung des Wohnungsbaues belastet. Es leisteten<br />

der Bund Fr. 214 524., die <strong>Obwaldner</strong> Pantonalbank 20 000<br />

Fr., die Einwohnergemeinden Fr. 69 736.85, der Kanton Fr.<br />

132 169.65. Der Ertrag der Arbeitsbeschaffungssteuer belief<br />

sich auf Fr. 91 249.78. Der Ueberschuß, betragend 21 180.35, ><br />

wurde in die Reserven für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen j<br />

gelegt, die per Ende 1948 auf Fr. 170 491.72 angewachsen<br />

Zur Staatsbilanz find folgende Bemerkungen anzubrinaen:<br />

Das produktive Staatsgut hat infolge Erhöhung des<br />

Dotationskapitals des kantonalen Bankinstitutes um rund<br />

eine Million zugenommen. Das unproduktive Staatsgut —<br />

Borräte Inventarien — verzeigt eine Abnahme von 9270.74<br />

Die schwebenden Schulden haben sich um Fr. 12 669.25 erhöht<br />

Der Bestand der Anleihen für das Dotationskapital der<br />

Bank ist auf fünf Millionen angewachsen, während die übriqenfesten<br />

Darlehen des Staates stabil geblieben sind. Der<br />

rechnungsmäßige Schuldenüberschuß ist um Fr. 32 901.60 aus<br />

Fr. 675 075.59 gestiegen.<br />

Die zweckgebundenen Separatfonds haben hingegen eine<br />

Vermögenszunahme von Fr. 92 453.10 erfahren. Sie betragen<br />

per 31. Dezember 1948 Fr. 1 780 912.51.<br />

Zettspiegel<br />

Farblose Ostern in Ostdemokratien.<br />

Aus Bruno (Brünn) wird uns geschrieben: Weit über die<br />

Landesgrenzen hinaus war in frühern Zeiten die alte Volkskunst<br />

der böhmischen und mährischen Landfrauen im Färben<br />

und Ornamentieren der Ostereier bekannt. Ohne Schulung,<br />

ohne Vorlagen, einzig einer uralten Tradition folgend, von<br />

Generation zu Generation seit Jahrhunderten vererbt, schufen<br />

die Bauernfrauen und -mädchen der Tschechoslowakei wahre<br />

Kunstwerke, wenn sie große Körbe voll Ostereier bemalten.<br />

Auch diese, weiß Gott bescheidene Freude ist aus den Dörfern<br />

an der Moldau und Waag, diesem einstigen Dorado eines<br />

nach ungezählten Milliarden zählenden Hausgeflügels, mit<br />

der Gottwaldschen Aera verschwunden. Während früher sich<br />

in jedem Dorfteich und an jedem Bache Zehntausende von<br />

Gänsen und Enten tummelten und ein böhmisches oder mährisches<br />

oder slowakisches Dorf einfach undenkbar war ohne<br />

Hunderte von Hühnern in jedem Hof, ist heute dieses nützliche<br />

Hausgeflügel arg dezimiert. Scharfe Überwachung jedes<br />

Hühnerhalters, das heißt hier auf dem Lande jedes Arbeiters<br />

und Bauern, und eine rigorose Melde- und Abgabepflicht,<br />

haben durchwegs einem passiven Widerstand und einer ausgedehnten<br />

Sabotage gerufen, und der Geflügelbestand ist um<br />

weit mehr als zwei Drittel gesunken. So bleiben den Landfrauen<br />

nur wenige, beiseitegeschmuggelte Eier zu Ostern.<br />

Aber auch diese können nicht mehr bemalt werden, weil es<br />

keine Farben mehr gibt. In der Tschechoslowakei, bis vor<br />

einem Jahre noch ein Muster-Jndustrie- und Landwirtschaftsstaat,<br />

fehlten nicht nur die Eeier, nein auch die Farben, um sie<br />

zu Ostern zu schmücken. Wahrhaftig — nur ein kleines Symptom,<br />

aber ein bezeichnendes für jeden, der dieses reiche Land<br />

von früher her kannte. Kaum je in der Geschichte wurde ein<br />

blühender Staat in so kurzer Zeit, in ganzen dreizehn Monaten,<br />

durch ein korruptes Regime derart auf den Hund gebracht!<br />

Felix Lukasch, Brno.<br />

Oefterliches Licht und<br />

Brot<br />

Die Fastenzeit läßt die Motive der Entsagung und Buße anklingen. Das bleibt<br />

ein Hauptmoment des Christen. Unausschöpfbar ist die Liturgie der Fastenzeit mit<br />

ihren reichen Schätzen aus der Heiligen Schrift beider Testamente. Die „Nachfolge<br />

Christi" sagt ja: „Zwei Dinge sind mir zum Leben unerläßlich: Licht und Brot •—<br />

Gottes Wort in der Heiligen Schrift als Brot meiner Seele und Gottes Sakrament<br />

als Brot des Lebens." Nicht karge Rationierung von Licht und Brot schafft das<br />

Seelenglück, sondern nur die Fülle tut es, das volle Leben aus Gott.<br />

Ostern tut unser ganzes Herz Gott auf — in Freude, wie eine Knospe, die sich der<br />

Sonne öffnet. Freude ist die Seele der österlichen Zeit. Am Osterfest betet oder singt<br />

die Kirche in Missale und Brevier das Alleluja 122mal. „Im neutestamentlichen<br />

Schrifttum' wie in der österlichen Liturgie spielen Auferstehung Christi und christliche<br />

Auferstehung zusammen wie zwei Hände auf der Tastatur einer Orgel. Die rechte Hand<br />

spielt das hohe, das eigentliche Ofterlied von der Auferstehung des Herrn, die linke<br />

Hand gibt die Begleitmelodie, das Echo, das Responsorium von unserer Auferstehung"<br />

(Hophan).<br />

In Sarnen jubelt an Ostern ein glücklicher Neupriester, H. H. Pater Franz<br />

Xaver Wettstein, Missionär von Mariannhill, das Primizgloria zum Herrn empor.<br />

Der Weg zum Altare ging über Dornen und Steine, aber Energie und Hingabe an<br />

Gott machten alles wett. So klingt fein Alleluja (lobet den Herrn) doppelt österlich.<br />

Gruß und Glückwunsch und Bitte um den Primizsegen fürs ganze <strong>Obwaldner</strong>land! +<br />

S onntagsgeöanken<br />

Die Menschwerdung Christi brachte uns wohltuende Kühlung und Erquickung;<br />

sie dämpfte die Glut unserer Begierden und bezwäng das Feuer ungeordneter Neigungen<br />

in uns; sie löschte die Flammen der Habsucht und der übrigen Leidenschaften.<br />

Ambrofius.<br />

Samstag: Gedächtnis für Moritz von Ah-Kiser, ehemals Eggeli. Stiftmesse der<br />

Christina Lussi-Windlin. Gedächtnis der Ursusbruderschaft.<br />

Primizfeier. 8 45 Sammlung der Gäste beim Pfarrhof, Kreuzübergabe und Einzug in<br />

die Kirche. Feierliches Priinizamt, Primizpredigt und Opfergang der Primizgäste.<br />

Schulamtliches. Dienstag: Beginn der Primärschulen in Sarnen-Dorf, Wilen und<br />

Kägiswil.<br />

Jungfrauenkongregation. .Sonntag: 6.20 Prim, hl. Gemeinschaftsopfer und Generalkommunwn<br />

(für den H. H. Primizianten).<br />

Dienstag: 20.00 Caritasabend im Dorf.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Opfer für den tz. H. Primizianten.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz.<br />

Montag und Donnerstag: Stiftmesse des Josef Fanger-Küchler.<br />

Dienstag: Stiftmesse des Anton Müller, Weid. Samstag: 7 und 8 hl. Messen.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7.00 hl. Messe.<br />

^<br />

g : Hochheiliges _ Osterfest. Hl. Messen 6.30, 8, 9.15. Festtagsopfer<br />

(Rosenkranzbruderschaft). Beichtgelegenheit ab 4.30 Uhr. Nach dem Amt Generalversannn»<br />

Se"/en Terz1aren°Äb!atz<br />

10 ' 45 ' $ ün£tIi ch erscheinen. 14.00 Gebetswache mit feierlichem<br />

Tagesmesse 7.30. Beginn der Sommerordnung.<br />

Dienstag. Von heute an Frühmesse um 6.00.<br />

Mittwoch: Hauszahrzeit Müller ab Brend.<br />

Donnerst a g : Stiftjahrzeit für Josef Fanger, Sage.<br />

5°^ R°mersberg. Wegzug im Stalden 6.30.<br />

Kinder'der 3. Klasse^nach d^Taaesmesse ^ "e Erstkommunikanten und für die<br />

Kägiswil. Sonntag: 4.30 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse 300 ^auvtaottesdienst.<br />

int. W e<br />

bts SuMilntimnl<br />

1<br />

Pfarrei Kerns.<br />

»»!--- »->»«- - M-» gtttben<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

m rF^"' y ni) Dienstag. Eigenmessen. Mittwoch. Eigenmesse, 2. für Kirche oder<br />

Papst. Donnerstag. Eigenmesse, 2. hl. Anselm. Freitag. Eigenmesse, 2. hl. Soter und Eajus<br />

(aus Papstmesse). Samstag. Eigenmesse, 2. hl. Georg.<br />

». ^cn = I e ' ct ' nncn schenke der Auferstandene reichen Gnadentau, das} sie<br />

treu und beharrlich die Tore des ewigen Paradieses suchen!<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Allen Pfarrkindern gnadenreiche Ostern! Kommuniontag der<br />

^ungftauen und Christeiilehr-Madchen. Primizfeier von H. H. Neupriester Pater -?ranz Taver<br />

Wetlsteln. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 9.15. In allen ©otteSbienften'<br />

Opfer<br />

für den H. H. Primizianten. 15.30 feierliche Vesper und Osterandacht.<br />

. Montag:<br />

74 ;>. ^rmt<br />

kür die verstorbenen Verwandten, Bekannten und Wohltäter<br />

st?- - - *"* « w * * -<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Ming.<br />

Donnerstag: Erstjahrzeit für Louife Emmenegger-Stockmann<br />

Freitag: Stiftjahrzeit für tz. H. Pfarrhelfer Balthafar Jmfeld'.<br />

6.00, Werktagsmesse 6.30. ^ ^ Bedürfnisse der Kapelle. Ab heute Sonntagsmesse<br />

b<br />

i<br />

t 1 ? " nb 6 ' 3 ° stn5 Abmessen. MO Gottes-<br />

Klosterkircke ^"V° 9 n" b @am§ta 9 find Brautmessen.<br />

Stutt K " nnta9: 7 - 30 und 18.00 Gottesdienst.<br />

It 9Ttr °""tag: 10.00 Gottesdienst.<br />

uni)<br />

tesdienst. 13*00*'Ostemndackit h<br />

Kommuniongelegenheit. 8 30 feierl. Getan<br />

Werktagen an Sonntagen wfe SS^LT^ 6 Montag Sommerordnung! Hl. Messe<br />

Die Weißsonntagsseier ist auf den 1. Mai verschoben Monat fällt der Seelensonntag aus.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

kommunion der Fraum und' Müto^IZ 30 feierttck," N Hochamt mit Festpredigt. Ost-rm<br />

® e0en - Abends keine Andacht. Gliche Vesper mit sakramentalem und päpst-<br />

MitVtooch: 10 7°So^[ aU Äffe fe 'itt Msriei?^'<br />

Donnerstag: 10.00 Brautmesse<br />

9 -°° »nd 10.00 Brautmessen.


Tarnen / Mittwoch, den 20. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 31<br />

O b w l ö l i e r H W e m ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post ätuoeftpTTt fstr<br />

6^meiä<br />

— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr> 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt — Svesensi-?^<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

werven<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzetle:<br />

Obwalden s Rp., Schweiz II Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

D-.- „ „ d Ä "£"*?• M - 865(13<br />

und Verlag. Louis Ehrl, & Cie., Garnen. Tel. (041) 860 33 V$V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Schweizerische u n d k a n t o n a l e Wirtschastsaspekte<br />

Zum Schulbeginn:<br />

* In der nächsten Kantonsratssitzung vom kommenden<br />

Donnerstag wird der Präsident des Verwaltungsrates, alt<br />

Ständerat Dr. W. Amstalden, über das 62. Geschäftsjahr<br />

unseres kantonalen Bankinstitutes Rechnung und Bericht ablegen.<br />

Wie in unserer Zeitung bereits gemeldet wurde, weist<br />

jtch das Jahresergebnis der Kantonalbank über einen Bruttogewinn<br />

von Fr. 711 775.43 und einen Reingewinn von Fr.<br />

345 275.— aus. Dieser erfreuliche Abschluß hat die Ablieferung<br />

der Summe von Fr. 135 600.— an den Staat ermöglicht.<br />

Daß dies schlußendlich einer Vergabung an alle<br />

Steuerzahler gleichkommt, wird heute in vielen Kreisen beim<br />

Abschluß der Bankgeschäfte noch übersehen.<br />

Durch das allzufrühe Hinscheiden des verdienten Bankdirektors<br />

Alfred Billiger, lastete beim Verwaltungsrat ein<br />

besonders großes Pensum an Aufgaben. Dem Rate wie auch<br />

allen Beamten und Angestellten weiß das Volk für die umsichtige<br />

Verwaltung sicher den geziemenden Dank.<br />

Der gedruckt vorliegende Geschäftsbericht umreißt in einer<br />

umfassenden Schau die politische und wirtschaftliche Lage<br />

unseres weitern und engern Lebenskreises:<br />

Die politischen Fronten haben sich im Berichtsjahr<br />

versteift. Die einstigen vereinten Sieger in West und Ost stehen<br />

bereits wieder im Rüstungsfieber, diesmal gegeneinander,<br />

weil unter ihnen schwere Konflikte bestehen, die zu einer<br />

friedlichen oder gewaltsamen Lösung in absehbarer Zeit<br />

drängen.<br />

In dieser Situation konnte sich die Weltwirtschaft<br />

nicht konsolidieren. Die S ch w e i z mit ihrem unversehrten<br />

Produktionsapparat und -was auch nicht zu übersehen ist, daß<br />

sie ohne kostbare Menschenverluste die schwere Zeit Werstanden<br />

hat, kann aus ein befriedigendes Jahr zurückblicken. Bon<br />

einer eigentlichen Arbeitslosigkeit kann nicht gesprochen werden.<br />

Im Gegenteil, gewisse Industrien waren mit behördlicher<br />

Zustimmung genötigt, Fremdarbeiter zuzuziehen, die<br />

dann allerdings gegen Ende des Jahres stark abgebaut wurden.<br />

Ein gewisser Konjunkturrückgang ist unverkennbar, wenn<br />

auch gesagt werden muß, daß für eine pessimistische Stimmung<br />

nicht genügend Ursachen vorhanden sind. Die Wirtschaftslage<br />

mißt sich am Barometer wie die Temperatur, auch die kleinsten<br />

Schwankungen werden registriert. Während die Textil-<br />

Industrie eine merkliche Verschlechterung erfuhr, in Hauptfache<br />

hervorgerufen durch importibeschränkende Maßnahmen<br />

des Auslandes, ist die schweizerische Maschinenindustrie noch<br />

für die nächste Zukunft vollbeschäftigt. Von bedeutenden sozialen<br />

Erschütterungen ist das Land verschont geblieben. Der<br />

Lohnindex ist gegen Ende des Jahres zum Stillstand gekommen,<br />

auch der Stand der Lebenskosten hat wesentliche Veränderungen<br />

nicht mehr erfahren. Die Teuerung gegenüber<br />

vor dem Krieg beträgt rund 62%.<br />

Das Wirtschaftsjahr war im Kanton Obwalden wie im<br />

Vorjahr ein gutes.<br />

Noch beschäftigt in Obwalden die Landwirtschaft<br />

verhältnismäßig die größte Zahl seiner Bewohner. Der Naturalertrag<br />

der Landwirtschaft ist weitgehend vom Witterungsverlauf<br />

abhängig.<br />

Auf einen warmen Winter folgten ein trockenes Frühjahr<br />

und ein ebensolcher Vorsommer, ein naßkalter Hochsommer<br />

und ein schöner Herbst und Vorwinter. Der Dürrfuttererfrag<br />

ist wegen der Frühjahrstrockenheit und zum Teil starken<br />

^ngerlingsbefall mengenmäßig gering ausgefallen. Die Alpen<br />

Schweizer Ferienerlebnisse eines<br />

deutschen Studenten 4<br />

Fidelis Hebel<br />

„ Wer wäre nicht auch soviel Mensch, daß ihm neben der<br />

Erinnerung an das Große,das im Flüeli zu ^sehen ts, ' i<br />

Erinnerung an liebevolle Gastfreundschaft lebendig bliebe.<br />

Niemals werde ich vergessen, mit wieviel selbstverständlicher<br />

Freundlichkeit ich in Sächseln Aufnahme fand, wie htlfsbereit<br />

mir dort alle Quellen der Geschichte des großen Heiligenlebens<br />

gewiesen wurden. So darf ich nun rucks )ausagen,<br />

daß das größte Erlebnis meines Schweizer Ausent-<br />

Haltes neben Einsiedeln der Tag im Flüeli war.<br />

Zwischen Morgen und Abend<br />

B°n meiner Fahrt ins Flüeli kehrte ich in meine Gastgeberfamilie<br />

wie nach Hause zurück. Schon von weitem hatten<br />

^ mich erkannt und begrüßten mich mit freudigem Zuruf,<br />

°°s mir augenfällig bezeugte, wie eng ich mit diesen, )<br />

n or vier Wochen fremden Menschen, doch schon verbünde<br />

war. Eines Tages ging ich zum Emden aus s Feld. Wer b ^<br />

chreibt das Ungeschick eines geistig arbeitenden Großstatter^<br />

bei der Feldarbeit wer das Durcheinander und Wirrnis, die<br />

waren zufolge wiederholter Schneefälle im Juli im Futterwuchs<br />

schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Unser Bergtal<br />

war inbezug auf die Frühjahrstrockenheit und die sömmerlichen<br />

Kälterückschläge wesentlich schlimmer dran als die<br />

Gebiete im Flachland. Der kleine Dürrfutterertrag hat manchen<br />

Bauern dazu genötigt, zusätzlich Vieh abzustoßen. Von<br />

Glück müssen wir reden, daß die Nachfrage und auch die<br />

Preise recht gut waren. Für vollträchtige Rinder wurden<br />

durchschnittlich 1600—2000 Franken, für Kühe je nach Qualität<br />

1800—2400 Franken gelöst. Der <strong>Obwaldner</strong> Rindviehbestand<br />

— gemäß Viehzählung vom 21. April hatten 1138<br />

Viehbeesitzer 15 367 Stück Rindvieh •— repräsentiert ein<br />

Volksvermögen von schätzungsweise 25 Millionen Franken.<br />

Der Schweinebestand umfaßt bei 1117 Besitzern 8174 Stück.<br />

Der Bestand an Pferden verzeichnet unter dem Einfluß der<br />

zunehmenden Motorisierung eine leichte Abnahme von 399<br />

auf 376 Stück.<br />

Erfreuliche Fortschritte verzeichnet die Bekämpfung der<br />

Rindertuberkulose. Die Gemeinden Lungern, Giswil und<br />

Sächseln sind auf Jahresende praktisch tuberkulosefrei. In<br />

Alpnach, wo die obligatorische Bekämpfung auf den Herbst<br />

1948 eingeführt wurde, wie auch in den übrigen Gemeinden<br />

macht die Säuberung rasche Fortschritte..<br />

Auf ackerbaulichem Gebiet ist nach Aufhebung der Anbauvorfchriften<br />

ein starker Rückgang von rund 35 Prozent<br />

des offenen Ackerlandes festzustellen.<br />

Für sehr viele Betriebe bildet der Obstbau eine bedeutende,<br />

aber von Jahr zu Jahr stark schwankende Rohertrags-<br />

und' Einnahmequelle. An Aepseln, Kirschen und<br />

Zwetschgen konnte eine reiche Ernte eingebracht werden. Leider<br />

mußte ein relativ großer Teil der Kirschen zufolge<br />

schlechten Erntewetters ins Faß gelegt werden. Das gleiche<br />

Schicksal widerfuhr zufolge ungenügender Absatzmöglichkeiten<br />

für Tafelzwetschgen einem Teil der Zwetschgenernte. Der reiche<br />

Apfelsegen erfuhr durch den starken Schorfbefall als Folge<br />

der regnerischen Witterung eine bedeutende Entwertung. Der<br />

Obstbau wird in unserem Kanton seine wirtschaftliche Bedeutung<br />

nur beibehalten können, wenn sowohl beim Tafel-,<br />

wie auch beim Mostobstbau das Prinzip der Qualitätsproduktion<br />

noch vermehrt zur Geltung kommt.<br />

In verschiedener Beziehung muß heute der Bauer erfahren,<br />

daß für unser Volk die Kriegs- und Mangeljahre vorüber<br />

sind: zunehmend macht sich die bessere Versorgungslage<br />

und Konkurrenz durch ausländische Produkte bemerkbar. Die<br />

Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit ist sehr im Abnehmen,<br />

was sich in einem Druck auf die landwirtschaftlichen Produktenpreife<br />

und damit auf den Arbeitsverdienst äußert. Dagegen<br />

dürfen wir feststellen, daß in unserm Kanton zwischen der Ur-<br />

Produktion und den übrigen Erwerbsgruppen ein gutes und<br />

verständnisvolles Einvernehmen besteht.<br />

Der Fremdenverkehr in Obwalden ist schon längst<br />

zu einem wirtschaftlichen Faktor geworden. In allen sieben<br />

Gemeinden sind bedeutende Fremdenverkehrsinteressen zu<br />

wahren. Das Land mit den drei Seen im Voralpengebiet,<br />

das Durchgangsland zwischen den Fremdenzentren Luzern<br />

und Berneroberland hat zum Nutzen seiner Bewohner schon<br />

gegen Ende des frühern Jahrhunderts viel Kurgäste äugezogen.<br />

Ausbau und Elektrifizierung der Brüniglinie durch die<br />

schweizerischen Bundesbahnen brachten dem Lande Verkehr<br />

und damit willkommene Beschäftigung. Das Hauptzentrum<br />

ich zwar mit gutem Willen aber doch ohne Kenntnis der anscheinend<br />

so schwierigen Technik des Emden in die. vorher so<br />

wohlgeordneten Grashaufen brachte. Verzagt stand ich vor<br />

dem Ergebnis der Anstrengungen meines guten Willens, das<br />

von den Fachleuten allerdings rasch wieder berichtigt war.<br />

Schuster bleib bei deinem Leiste! Das nahm ich mir zu Herzen<br />

und widerstand tapfer der Versuchung, schwierigere Landarbeit<br />

zu versuchen. Welch ein Vorteil für mich, daß mein<br />

Gastgeber über zwei Autos verfügte. So konnte ich auf mancher<br />

Fahrt rasch und bequem Verschiedenes vom Schweizerland<br />

sehen,was sich mir sonst nicht so mühelos erschlossen<br />

hätte. Als ich auf dem Risiseck stand und die Kühe aus der<br />

Ulmweide friedlich käuend längs am Abgrund wild zerklüfteter<br />

Schuchten trotten >sah, da lernte ich diese Landschaft verstehen<br />

deren ursprüngliche Prägung sich auch irgendwie der<br />

in ihr lebenden Menschen mitgeteilt hatte. Was konnte den<br />

Schweizer Menschen besser verstehen lernen, m dem, wie in<br />

seinem Land Ursprünglichkeit, Eigenständigkeit bis zur<br />

Schroffheit neben wohltuender Ruhe und freundlicher Ausgeschlossenheit<br />

vereint sind?<br />

Entdeckungen<br />

D ' S c h u e l<br />

Jsi Geefli i der Schuelbank<br />

Sind es Bild fir sich allei.<br />

Grad wie d'Setzlig imne Garte<br />

Hecklids munter zwei und zwei.<br />

Härzig, wie sie ume-nästid,<br />

Alls ist Läbe i där Waar,<br />

Buebe-Schepf und Meitli-Zipfe,<br />

Blondi, bruini, schwärzt Haar.<br />

Nur es Härz voll Chraft und Liebi<br />

Wird mit däne Zwirble gtifcht,<br />

Daß sie wirklich ärnstlich lehrid,<br />

Was firs Läbe neetig ist.<br />

Jede Tag es frisches Liechtli<br />

Und >e Saaisie ufe Grund. — ><br />

Sehen ist's, wie das Liechtli lychted<br />

Und der Saame langsam chund.<br />

Chinderhärz firs Läbe z'bilde<br />

Ist e wunderbar! Sach,<br />

Arbet, Miäh, Geduld und Liebi<br />

Lohnt sich hundert-tuisigfach. H. Egger-v. Moos.<br />

uiiiimiiiiiiiiiiiii<br />

des Fremdenverkehrs ist aber das Hochtal Engelberg. Dieser<br />

Kürort hat Sommer- und Winterbetrieb. Brachte die Wintersaison<br />

1946/47 47 751 Uebernachtungen, so fiel die Zahl in<br />

der Saison 1947/48 auf 31 953. Die Ursachen sind verschieden:<br />

der Ausfall einer großen Zahl von Englandgästen zufolge De-<br />

Visenbeschränkungen, schlechte Wetterlage und die Abwertung<br />

des französischen Frankens. Die Rentabilität der Hotels ist<br />

trotz ordentlicher Bettenbesetzung in Frage gestellt. Die knappe<br />

Devisenzuteilung für die Ausländer bewirkte eine Verschiebung<br />

der Frequenzen in die mittleren und billigeren Hotelkategorien.<br />

Die erstklassigen Hotels liegen in der schwersten<br />

Krise, entweder müssen sie geschlossen gehalten werden oder<br />

ihr Betrieb ist defizitär. Und doch sollte ein weltbekannter<br />

Kurort wie Engelberg wenigstens über einzelne solcher Häuser<br />

verfügen.<br />

Unsere Bergbahnen dürfen mit ihren Frequenzen<br />

und daherigen Einnahmen zufrieden sein. Die beiden Bahnen<br />

in Engelberg, Gerschnibahn und Luftseilbahn und ebenso der<br />

List nach dem Jochpaß stehen mit den Einnahmen kaum merklich<br />

hinter dem guten Jahr 1947 zurück. Auch die Stansstad-<br />

Engelberg-Bahn, das Sorgenkind der beiden Halbkantone, hat<br />

ihre Existenzfähigkeit und ihre Existenznotwendigkeit neuerdings<br />

unter Beweis gestellt. Es muß offen gesagt werden, daß<br />

der Kurort Engelberg Bahn und Straße zur Verfügung<br />

haben muß, um als erstklassiger Kurort und als gesuchter<br />

Ort für den Touristenverkehr weiter sich entwickeln<br />

zu können. Bahn- und Straßenverbesserungen sind notwendig.<br />

Das Auto ist heute von einem Kurort nicht mehr wegzudenken.<br />

Je mehr und bessere Verkehrsverhältnisse, desto sicherer<br />

die Zukunft. Auch die Pilatusbahn, als erstrangige<br />

Bergbahn, kann aus ein relativ noch günstiges Jahr zurückblicken.<br />

Im Hotel Pilatus-Kulm sind im Herbst 1948 umfang-<br />

Der Eindruck, daß die Schweizer Jugend, die eine Jugendbewegung<br />

revolutionär kaum erlebt haben dürfte, manche<br />

Fehler deshalb nicht gemacht, manche Vorurteile so allerdings<br />

auch nicht erhoben hat, wurde bei einem Zusammensein<br />

mit der Schweizer Jugend bestärkt. Während bei uns die Organisation<br />

der Jugend sehr viel straffer ist, und die Gemeinschast<br />

dadurch sicherlich verhältnismäßig fest wird, scheint mir<br />

in der Schweiz die Organisation freier, die Möglichkeiten des<br />

Einzelnen dadurch größer, aber auch die Begrenzung des<br />

Einzelnen in der Gemeinschaft weniger spürbar zu sein. Kant<br />

gebraucht einmal das Bild, daß der Mensch wie ein Baum sei,<br />

der im Walde neben anderen Bäumen stehend nur von oben<br />

Licht empfangen kann und darum gerade aufwächst. Wenn er<br />

aber im freien Feld steht, wo die Sonne von allen Seiten<br />

zu ihm dringt, sich in der verschiedensten Weife verformt.<br />

Sicher ist die Schweizer Jugend, Gott Lob, viel sreier von all<br />

den Gefährdungen, die die deutsche Jugend bedrängen und<br />

noch umgeben. Deshalb ist auch der Einzelne dort nicht so<br />

sehr auf die zwar einengende, aber doch stark stützende Gemeinschaft<br />

angewiesen wie bei uns. So scheint mir, um bei<br />

dem Bild zu bleiben, die deutsche Jugendgemeinschaft wie<br />

ein Fichtenwald, während die Schweizer Jugend eine lose<br />

Gemeinschaft frei und knorrig aufgewachsener Eichen darstellen<br />

mag. Wohltuend berührte es mich, daß ich bei einem Zusammentreffen<br />

von Schweizerarbeitern feststellen konnte, wie<br />

sicher und selbstbewußt sie ihre Meinung vertraten. Dies fiel


eiche Umbauten und Verbesserungen begonnen worden, die<br />

im Frühjahr frtiggeftellt werden. Der Pilatus-Berg hat seine<br />

alte Attraktion im In- und Ausland nicht eingebüßt.<br />

Dbwalden besah seit jeher eine ordentlich verbreitete<br />

Holzverarbeitungsindustrie. Kein Kanton verfügt<br />

im Verhältnis zur Bevölkerung über so viele Parketterien<br />

wie Obwalden. Die Unternehmen haben im Berichtsjahr<br />

gut gearbeitet.<br />

Ungünstiger entwickelten sich die Verhältnisse in der M ö -<br />

b e l i n d u st r i e. Die Konjunktur der Vorjahre veranlaßte<br />

die Möbelwiederverkäufer zur Erteilung von langfristigen<br />

Aufträgen an die Möbelfabrikanten. Infolge Wohnungsmangel<br />

blieben die Ablieferungen gegenüber den Verkäufern zurück.<br />

Dies veranlaßte die Wiederverkäufer zur Erstellung<br />

von großen Lagern die bis Mai ziemlich überfüllt waren.<br />

Nachdem auch die Verkaufsmöglichkeiten bedeutend kleiner<br />

wurden, begann man allgemein mit dem Abbau dieser Lager.<br />

Bedeutende Firmen erteilten nur noch ganz kurzfristige<br />

und kleine Austräge. Diese Zurückhaltung kann noch bis im<br />

Herbst <strong>1949</strong> anhalten.<br />

In der Hutgeflechtindustrie war der Beschästigungsgrad<br />

im abgelaufenen Jahr befriedigend. Die guten<br />

Auslandbeziehungen der Weltfirma Georges Meyer in Sarnen<br />

lassen mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Für den<br />

Hauptort Sarnen und Umgebung bildet die Hutgeflechtindustrie<br />

nach wie vor eine sehr willkommene Arbeitsgelegenheit.<br />

Durch das plötzliche Abstoppen der Wohnbausubventionen<br />

durch den Kanton, wobei auch die Bundessubventionen zu<br />

fließen aufgehört haben, ist die B a u t ä t i g k e i t in Obwalden<br />

stark zurückgegangen. Eine Verbilligung der Baukosten,<br />

die bis zu hundert Prozent gegenüber vor dem Stieg gestiegen<br />

sind, würde die Bautätigkeit wieder beleben. Schon die<br />

stark erhöhten Bodenpreise hindern manchen Baulustigen, ein<br />

Bauvorhaben auszuführen. In einer gesunden Wirtschaft<br />

sollte das Bauen ohne Staatssubventionen möglich sein, allerdings<br />

wäre in diesem Falle neben der Verbilligung der Baukosten<br />

auch die Ungleichung der Mietzinsen notwendig.<br />

Das Steinbruchgewerbe kann auf ein gutes Jahr<br />

zurückblicken. Der Steinbruch Guber in Alpnach beschäftigte<br />

während des Sommers bis zu 130 Arbeiter, im Winter sind<br />

es durchschnittlich 90 Beschäftigte. Das Steinmaterial hat sich<br />

vorzüglich bewährt. Es zeigen sich im Straßenbau nach dem<br />

Kriege viele notwendige Nachholungsarbeiten. Deshalb kann<br />

der Steinindustrie für die nächste Zeit noch eine gute Befchäftigung<br />

in Aussicht gestellt werden.<br />

Obwalden<br />

Landsgemeinde.<br />

Wer „in großen Räumen" zu denken gewohnt ist, und wer,<br />

wenn er vom „Volk" spricht, im Geist eine Masse vor sich<br />

sieht, die nach dem Willen einiger weniger mit Mitteln aller<br />

Art gelenkt werden kann, der vermag die Bedeutung der<br />

schweizerischen Landsgemeinden nicht zu ermessen. An ihnen<br />

ordnen die Bürger die Geschäfte ihres Staatswesens nach den<br />

Grundsätzen der Demokratie; hier im Ring unter offenem<br />

Himmel hat jeder die Freiheit, den Mitbürgern seine Meinung<br />

zu den öffentlichen Dingen zu sagen und seine Behörden<br />

zu wählen; hier gibt sich das Volk in gemeinsamer Beratung<br />

und Abstimmung selbst seine Gesetze. So ist die Landsgemeiiide<br />

der wahre und einzigartige Ausdruck der Volks-<br />

Herrschaft, wie sie die freiheitsliebenden Völker aller Zeiten<br />

verstanden haben. Daß sich in der Schweiz nur noch fünf<br />

kantonale Landsgemeinden jährlich am letzten Sonntag des<br />

Aprils oder am ersten Sonntag im Mai versammeln, ist<br />

eine Folge des Anwachsens unserer Bevölkerung; denn eine<br />

Politische Landsgemeinde kann ja nur fruchtbar sein, wenn<br />

während ihrer verhältnismäßig kurzen Dauer möglichst alle<br />

Schichten und Meinungen zum Wort gelangen. Deshalb ist<br />

es den bevölkerungsmäßig stark gewachsenen alten Landsgemeindekantonen<br />

Uri, Schwyz und Zug in neuerer Zeit unmöglich<br />

geworden, ihre jahrhundertealte Tradition sortzusetzen.<br />

Aber der Geist der Landsgemeinden ist trotz dieser Einschränkungen<br />

lebendig geblieben. Ihm verdanken wir den<br />

Grundsatz des „Me mueß halt rede mitenand", aus ihm fließt<br />

der ständig erhobene Anspruch des Schweizers und auch das<br />

Bedürfnis der verständigsten Magistraten, daß das Volk genau<br />

und fortlaufend über die Angelegenkeiten seines Staats-<br />

Wesens orientiert und zur maßgebenden Bestimmung seiner<br />

Geschicke aufgerufen werde. Deshalb ist die Landsgemeinde<br />

auch heute noch keine antiquierte, zu belächelnde Institution,<br />

sondern ein Sinnbild unserer lebendigen Demokratie. („Echo")<br />

Zur Landammannwahl. (Korr.) Der konservative Parteitag<br />

hat den Lungerer Regierungsrat , Herrn Baudirektor<br />

Arnold Ming, für das Landammannamt vorgeschlagen. Damit<br />

wird diese hohe Landesehre nach 91 Jahren zum erstenmal<br />

wieder der Gemeinde Lungern zuteil. Nach so langem<br />

Unterbruch ist Lungern begreiflicherweise stolz, wieder einmal<br />

den Landammann zu erhalten und dafür einen bestausgewiefcnen<br />

Kandidaten in Vorschlag zu bringen. Der letzte Lungerer<br />

auf dem Landammannstuhl war Dr. Johann Jmfeld, der in<br />

den Jahren 1849,1852, 1855 und 1858 zum regierenden Landammann<br />

gewählt wurde, 1848/49 auch als erster Ständerat<br />

des Kantons Obwalden nach Bern ging und am Dreikönigstag<br />

18!» gestorben ist. Baudirektor Arnold Ming wird unserem<br />

ganzen iianton ebenfalls ein würdiger Landammann werden.<br />

Ostern, das höchste Fest unseres Kirchenjahres, wurde in<br />

allen Nirchen des Landes hochfeierlich begangen. Selbst die<br />

Natur feierte in schönster Weise die Auferstehung mit.<br />

Die zwei strahlenden Ostertage brachten einen um diese<br />

Zeit ungewohnt großen Verkehr. Von der frühzeitig aufblühenden<br />

Fruhlmgspracht haben aber wohl die vielen Ausmir<br />

besonders im Gegensatz zum deutschen Arbeiter auf, der<br />

— wenige Politische Fanatiker ausgenommen — lieber seiner<br />

Meinung lebt, als daß er sie äußert. Sicher war das Reden<br />

der Schweizer Arbeiter kein Geschwätz, es fehlte ihm gewiß<br />

nicht die Entsprechung in der Tat, aber, indem sie neben dem<br />

Handeln ihre Meinung auch noch ausfprachen, schalteten sie<br />

sich, und das mit vollem Recht, in das Gespräch im geistigen<br />

Raum ein, wo die Entscheidungen wachsen.<br />

flügler nicht viel gesehen. Entweder fuhren sie rasend durchs<br />

Land oder dann mußten sie zeitweise sogar hübsch Kolonne<br />

fahren, so dicht kamen sie daher. Man darf von Gluck reden,<br />

daß sich bei diesem Großverkehr nur geringfügige Uns alle<br />

ereigneten. Auf dem Sarner Dorfplatz stieß ein Velo sahrer<br />

mit einem Auto leicht zusammen. Beim Velo entstand Sachschaden.<br />

In Wilen sprang ein Kind ins Auto von Herrn<br />

Kantonsrat Oskar Heimann. In Lungern schließlich stürz e<br />

ein Radfahrer durch das plötzliche Platzen eines Reisenv auf<br />

seinen Nebenfahrer und beide zusammen unglücklicherweise in<br />

ein Auto, das sie in diesem Moment kreuzte. Beim einen der<br />

verunglückten Velofahrer war ärztliche Hilfe notwendig.<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

(Sl<br />

& co<br />

a<br />

oo<br />

Primizfeier von H. H. Pater<br />

Franz Xaver Wettstein. Sarnen<br />

(Eing.) Die Stufen, über die Pater Franz Taver Wettstein<br />

unter dem österlichen Klang der Glocken und feierlicher<br />

Marschmusik zum Sarner Kirchenportal hinaufstieg, mögen<br />

für ihn die leichtesten auf seinem steinigen Weg zum Priestertnm<br />

gewesen sein. Oben überreichte ihm sein geistlicher Bater,<br />

H. H. Frühmesser Franz Wyrsch, Stans — in Gestalt und<br />

Rede dem Völkerapostel Paulus vergleichbar —, das Kreuz,<br />

das den jungen Priester und Missionär aus seiner baldigen<br />

Reise nach Südafrika und auf seinem ganzen Wirken leiten<br />

und begleiten wird. Nach dem Einzug in die mit Blumen<br />

schön gezierte Kirche erfleht der Primiziant am Altar den<br />

Beistand des Heiligen Geistes und teilt mit einer des Segnens<br />

noch ungewohnten Hand Verwandten und Bekannten und der<br />

ganzen Gemeinde das geweihte Wasser ans. Dann singt er,<br />

von zweien seiner früheren Professoren assistiert, in den feierlichsten<br />

Melodien der Kirchenliturgie sein erstes hl. Opfer.<br />

Chor und Orchester, Solisten und Orgel bringen mit der eindrücklichen<br />

„Messe solennelle" von Charles Gounod die Freude<br />

zum Ausdruck, die alle Mitfeiernden bewegt.<br />

Der Festprediger, H. H. Pfarrer Marty von Sarnen, dentet<br />

mit einfachen Worten auf den Ernst der Zeit, die den<br />

Priesterberuf oft nicht begreift. Mit einem Blick auf die Ver-<br />

^angenheit der Kirche, die über jede Karwoche hinweg die Berechtigung<br />

unserer Osterfreude beweist, begründet er unsere<br />

und des Neupriesters Hoffnung in die Zukunft.<br />

Irgendwie ist jede Primiz auch ein wenig Examen. Ohne<br />

Schaden für seine Andacht schaut jeder einmal mit einem<br />

kritischen Auge auf die Bewegungen am Altar und hört mit<br />

kritischem Ohr auf die Stimme des Primizianten und forscht,<br />

ob das Studium in der Fremde den ehemaligen Spitzbuben<br />

für seine neue Würde gereift hat. Aber auch jene, die dem<br />

Neupriester ob seines oft bewiesenen praktischen Missionseifers<br />

gerne einen kleinen Verstoß gegen Zeremoniell oder Gesangskunst<br />

verziehen hätten, fanden dazu keine Gelegenheit. Mögen<br />

Auge und Ohr nur Äußerlichkeiten erfassen, sie waren überrascht<br />

von der sicher geschulten, klaren Stimme des Primizianten<br />

und seiner großen Würdigkeit, dem äußern Erfolg<br />

eines ausdauernden Willens und viel göttlicher Gnade.<br />

Zur weltlichen Feier war der Metzgernsaal von besorgten<br />

Händen feierlich geschmückt worden. Der geistliche Gastgeber<br />

ließ auch in der weltlichen Form der Sättigung von Hungern<br />

und Durst für seine zahlreichen Gäste reichen Segen fließen.<br />

Mit oft launigen Worten überbrachten ihm sein geistlicher<br />

Vater, sein Festprediger, dann H. H. Pfarrhelfer C. Lüthold,<br />

Sarnen, H. H. Pfarrer Bucher, Giswil, H. H. Kpl. Stockmann,<br />

Flüeli (im Namen des Priesterkapitels) und Herr Gemeindepräsident<br />

Chr. Dillier-Wyrsch, Sarneu (im Namen? der<br />

Gemeinde) ihre Glückwünsche und ehrten dabei die Familie<br />

und die geistliche Verwandtschaft des Primizianten, die geistliche<br />

Mutter: Frau Architekt Stockmann, Kirchhosen, mit<br />

ihren Begleitfrauen, und das geistliche Bräutchen: Martheli<br />

Bucher, Kerns, mit seinen Begleiterinnen. Das Quartett des<br />

Kirchenchores Sarnen streute Lieder ein; Kinder trugen mit<br />

großen Augen und frischer Stimme Gedichte über des Primizianten<br />

Bubenstreiche und die künftige „Mohrenwäsche" vor.<br />

Der Tafelmajor verlas Glückwünsche in allen Landessprachen<br />

und unterhielt die Gesellschaft mit wahren Anekdoten aus der<br />

Jugend des Neupriesters, welche dieser mit reuig gesenktem<br />

Blick über sich ergehen ließ.<br />

Mit der Vesper am Nachmittag faud die schöne Feier ihr<br />

Ende. Dem Dank, den der Neupriester dort Gott abstattete,<br />

fügen wir hier den Dank an alle jene bei, welche die Mühen<br />

der Vorbereitung und Durchführung dieser Festfeier übernommen<br />

haben, sowohl jenen, die sichtbar in Erscheinung traten,<br />

als auch den andern, die, wie eine frühere Lehrerin des<br />

Primizianten, im Verborgenen wirkten und an der äußern<br />

Feier nur mit ein paar verstohlenen Blicken über die Ballustrade<br />

des Metzgerusaales teilnehmen wollten. Spd.<br />

Das „Römern" in der Nacht vom Hohen Donnerstag auf<br />

den Karfreitag hat dieses Jahr folgendes Ergebnis gezeigt:<br />

Kerns 63, Schwendi 21, Sarnen 17, St. Niklausen 11, Alpnach<br />

4, Kleinteil 2, zusammen 118 Teilnehmer; 1946 waren es<br />

63, 1947: 84 und 1948: 109. — Dank und Gottes Segen allen,<br />

die dieser Jahrhunderte alten Tradition treu geblieben sind!<br />

Ramersberg. (Eing.) Am vergangenen Ostersonntag konnte<br />

in seltener körperlicher und geistiger Rüstigkeit Herr alt Ka-<br />

Pellvogt Josef Fenk-Wirz, Mattli, sein 80. Wiegenfest feiern<br />

Möge ihm St. Wendelin, dessen Heiligtum er schon jahrzehntelang<br />

in musterhafter und vorbildlicher Weise betreut, noch<br />

viele Jahre in bester Gesundheit und einen sonnigen, ungetrübten<br />

Lebensabend erbitten.<br />

Kerns, Prüfungserfolg. Von Rotz<br />

hat an<br />

der Gewerbeschule St. Gallen, baugewerbliche Abteilung, als<br />

Zimmerpolier das Wintersemester 1948/49 an der Spitze aller<br />

Schüler, mit der Durchschnittsnote 1 23 abgeschlossen. (® 0l<br />

mei fahren erwarb er an der Gewerbeschule Nidwalden das<br />

Vatent als Zimmermann mit der besten Durchschnittsnote<br />

von über 50 Teilnehmern.) Diese Glanzleistung ist um so<br />

höher zu werten, d>a der junge Mann als Vorbildung nur<br />

Primarschuluuterricht auszuweisen hat.<br />

An der kantonalen Lehranstalt in Sarnen erwarb Hofer<br />

Albert Sohn des Herrn Gemeinderat und Metzgermeister<br />

Hofer das Handelsdiplom mit der Durchschnittsnote 5,68<br />

als bestes Resultat von 11 Anwärtern. Wer die hohen Anforderungen<br />

der Handelsschule kennt, weiß, wieviel Fleiß<br />

und Arbeit hinter einer solchen Prachtsleistung stehen<br />

Den beiden flotten, strebsamen Jungmännern herzliche<br />

Glückwunsch und viel Erfolg ins praktische Leben hinaus.<br />

Alpnach. Leichenfund im Aawasfer. Am Ostermontag entdeckte<br />

ein Spaziergänger in der Nähe der Eichibrücke eine m<br />

Wasser liegende Leiche. Die Polizeiorgane konnten den Toten,<br />

einen zirka 30jährigen Mann von mittlerer Statur, bisher<br />

nicht identifizieren. Er trug einzig ein Nastuch mit den<br />

Initialen O. L. auf sich. Der Tote hatte eine Schußwunde in<br />

der Stirnmitte, neben ihm im Wasser entdeckte man den Lauf<br />

eines Flobertgewehres. Es ist Selbstmord anzunehmen. -<br />

Nachträglich wurde auch das Velo des Toten gesunden; es<br />

trägt eine Luzerner-Polizeinummer.<br />

Alpnach. Am Abend des Ostermontag nahm das Krone<br />

n st u b l i die Parteiversammlung der Fortschrittlich-demokratischen<br />

Partei Obwaldens auf. (Wir sahen hierauf W<br />

Hause nochmals den Passus einer Agenturmeldung vom 26.<br />

März <strong>1949</strong> nach:<br />

„Die Delegiertenversammlung der freisinnigen Partei<br />

Obwaldens hat die Forderung nach einer Zweiervertretung<br />

der Partei im Regierungsrat erhoben... Die<br />

Partei betrachtet ihren Anspruch auf mindestens eine<br />

Zweiervertretung im Regierungsrat durch ihren Rückhalt<br />

im Volke begründet und fordert daher eine Demokratisieruug<br />

des Kräfteverhältnisses, damit die Regieruug<br />

der wirkliche Repräsentant des ganzen Volkes<br />

sei.)"<br />

Wie bisher offiziös verlautet, portiert die Partei einmütig<br />

Herrn Kantonsrat Oskar Heimann als Regierungsrat. Wenn<br />

sich nun auch noch die überparteiliche Volksversammlung, die<br />

vom Gemeinderat auf den Dienstagabend in den Kronensaal<br />

einberufen wurde, auf den Vorschlag der beiden Parteien<br />

einigen kann, dürste die Wahl von Herrn Kantonsrat<br />

Oskar Heimann unbestritten bleiben.<br />

Verbmdnngsstratze Sörenberg-Giswil. (Eing.) Am 5. April<br />

hatte sich dr Obwalduer Kantonsrat über die Vollendung der<br />

Verbindungsstraße Sörenberg-Giswil zu Besassen und den<br />

Antrag an die Landsgemeinde zu bereinigen. Diese Verbindungsstraße<br />

ist vom Militär als „Rothorn-Nord" bezeichnet,<br />

und in den Jahren 1941 bis 1947 zum Teil erstellt worden.<br />

Als sich unsere Truppen im Frühjahr 1940 ins Reduit zurückzogen,<br />

um in Innern des Landes eine Abwehrlinie zu erstellen,<br />

hat die 8. Division mit der Projektierung und dem<br />

Bau der Straße südlich Sörenberg begonnen. Diese führt der<br />

Waldemme entlang aufwärts über Alp Habchegg, um darin<br />

im Bödeli den Luzerner Boden zu verlassen und auf dem Gebiet<br />

des Kantons Obwalden immer noch eine Strecke von 8,8<br />

zu erreichen. Bei diesem Straßenbau kam dann das Kriegsende<br />

zu früh. Das Militär stelle die Arbeit ein und ein begonnenes<br />

Werk schien dem Zerfall gewidmet zu sein. Im Iahre<br />

1946 erklärte sich dann das Eidg. Militärdepartement noch<br />

bereit, das angefangene Straßenstück von der Paßhöhe Glaubenbielen<br />

bis Mörlialp mit einem Kosteubetrag von Fr.<br />

650 000.— noch fertig zu erstellen. Es blieb aber auf dem Gebiet<br />

des Kantons Obwalden immer noch eine Strecke von 8,8<br />

Kilometer übrig. Die Verhandlungen des Regierungsrates<br />

von Obwalden und des Gemeinderates von Giswil mit den<br />

Eidg. Instanzen dauerten bis in den Monat März <strong>1949</strong> und<br />

führten schlußendlich zu einer Einigung, daß die Straße nun<br />

fertiggebaut werden kann. Die Kosten belaufen sich aus 1,5<br />

Millionen, woran der Bund eine Subvention von 1050«<br />

Franken bezahlt. In den Restbetrag von 450 000 Franken<br />

haben sich der Kanton Obwalden und die Gemeinde Giswil<br />

je zur Hälfte zu teilen. Die Gemeinde Giswil ist bereit, die<br />

große Last zu tragen und der Kantonsrat empfiehlt der<br />

Landsgemeinde einstimmig, den Kredit für die Vollendung<br />

der Straße Giswil-Sörenberg zu bewilligen.<br />

Wir Entlebucher freuen uns, daß die zähen Ver-<br />

Handlungen der Regierung von Obwalden und des Gemeinderates<br />

Giswil zu diesem erfreulichen Abschluß geführt haben.<br />

Möge über der kommenden Landsgemeinde ein guter Stern<br />

leuchten, damit das begonnene Werk in den nächsten Jahren<br />

verwirklicht werden kann.<br />

Giswil. * Im Nachrichtenblatt SBB werden folget<br />

«ahlen und Beförderungen bekanntgegeben:<br />

,, Lum Stellvertreter des Bahnhofvorstandes 1. Klasse te<br />

Erstfeld: Kieliger Ambros, Giswil<br />

ErUe? ^'M°nsvorstand Klasse la in Giswil: Giraud Gust.,<br />

Schü?se?°Emil°^^^<br />

tIaffe in<br />

Qualität + Aroma<br />

bis zum Schloss<br />

ein Genoss<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Sigrist Alois und<br />

SS<br />

K bv<br />

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£<br />

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Eidgenossenschaft<br />

jtr Die vermißte Hochgebirgspatrouille tot aufgefunden.<br />

spk. Am Ostermontagvormittag um 11 Uhr hat eine aus<br />

Militärpersonen und zivilen Bergführern bestehende Such-<br />

Mannschaft die Leichen der drei seit dem Palmsonntag ve -<br />

gissten Skipatromlleure aufgefunden. Wie seit einiaer «eit<br />

vermutet werden mußte, waren die drei Mann mit einer einbrechenden<br />

Schneebrücke in eine Gletscherspalte abgestürzt, wobei<br />

sie wahrscheinlich sofort vom Tode ereilt wurden ^bre<br />

Leichen lagen in einer breiten, 30 Meter tiefen Spalte im Abstieg<br />

von der Tste Blanche zur Bertolhütte, auf ca 3400 Meter<br />

über Meer. Alle drei Opfer waren noch durch das Gletscherfeil<br />

verbunden, womit sich die Vermutung, sie hätten sich voneinander<br />

getrennt, alv unrichtig erweist. Die Auffindung der<br />

Unglücklichen erfolgte nur dank minutiösem Absuchen der zahlreichen<br />

Gletscherspalten, und die Bergung der Leichen dauerte<br />

volle sechs Stunden. Sie wurden am Ostermontag noch bis<br />

Arolla transportiert, von wo sie am Dienstag in ihre Wohnorte<br />

überführt werden sollen. Die Suche nach den Verunglückten,<br />

die mit allen denkbaren Mitteln und großem<br />

Opferwillen der Beteiligten betrieben wurde, hat genau eine<br />

Woche gedauert.<br />

K a n t o n e<br />

Graubünden. Pferde- und Maultierzucht in Graubünden.<br />

Zn den letzten Jahren hat sich die Pferdezucht in verschiedenen<br />

Gebieten des Bündnerlandes immer mehr eingebürgert und<br />

weiter entwickelt und steht heute auf einer recht achtenswerten<br />

Stufe. Entsprechend hat auch die Mitgliedschaft der Pferdezuchtgenoffenschaften<br />

von Jahr zu Jahr zugenommen.<br />

Weltgeschehen<br />

Die ungarische Bodenreform und der ungarische Bauer.<br />

Als im Jahre 1945 die Kommunisten im Schatten der<br />

russischen Bajonette zur Macht kamen, war die Austeilung<br />

des ungarischen Ackerlandes ihre erste Maßnahme. Nicht nur<br />

die Feudalgüter von 10 000 bis 20 000 Joch wurden schematisch<br />

und gänzlich ohne Rücksichtnahme aus historisch Gewordenes<br />

aufgeteilt, sondern jeder Besitz überhaupt, der größer<br />

als 100 Joch war. Diejenigen, welche vordem Güter von mehr<br />

als 1000 Joch besaßen, erhielten keine Entschädigung und<br />

verloren alles restlos. Die, welche Landbesitz unter 1 000 Joch<br />

hatten, durften 100 Joch behalten. Das so „befreite" Land<br />

der Großteil des ungarischen Acker- und Weidelandes, wurde<br />

an die ehemaligen Gutsknechte, aber auch an städtische Kommunisten,<br />

die danach begehrten und von Landwirtschaft nichts<br />

verstanden, verteilt. Die Folgen sind nun danach und die<br />

kommunistische Regierung sieht sich gezwungen, zurückzulesen,<br />

die Feudalgüter wieder zu vereinigen und als Kolchosen zu<br />

betreiben.<br />

Derzeit ist diese neue Umwälzung im Gange, die Herrlichkeit<br />

der „Hundertjochigen", wie sie der Volksmund nennt,<br />

geht zu Ende. Für die wirklichen Bauern, die sich während<br />

bieser Zeit abmühten und wenigstens für sich eine einiaer-<br />

8nbe<br />

T e Ä i<br />

f^Ufen ' beginnt nun die Zeit<br />

10<br />

S w<br />

mie sür die ehemaligen Großgrundbchtzer.<br />

Die Kommunisten, die vom Bauern nichts verstau-<br />

£' i e nu §? produzierten, weil sie keine Wohnung, kein<br />

S t' kaum Werkzeug hatten, begrüßen das Ende ihrer selbi,<br />

* f? Bauernherrlichkeit. Vielleicht werden sie im Kolchos<br />

das große Wort führen. Bauern, die sich widersetzen,<br />

werden der Sabotage" angeklagt. Auch wenn sie nachweisen<br />

tonnen, daß sie viel mehr produzierten, als die Kommunisten<br />

^bengutern, werden sie verurteilt und meistens aus<br />

r!? a^. le äWangsverfchickt. $ m ungarischen Dorf spielen<br />

sich derzeit furchtbare Tragödien ab. Dr. B. A. Budapest.<br />

Sophulis' Demission und neuer Anfang.<br />

griechische Ministerpräsident Sophulis hat König<br />

^ Demission des Kabinetts überreicht, nachdem sich<br />

der Konig geweigert hatte, den in eine Devisenschmuggelassare<br />

^verwickelten Minister Markezinis aus der Regierung<br />

auszuschließen. König Paul hat nun Sophulis mit der Bildung<br />

einer neuen Regierung beauftragt.<br />

Juden und Araber kommen nach Lausanne.<br />

Alle arabischen Staate mit Ausnahme Iraks haben sich<br />

bereit erklärt, im nächsten Monat an einer jüdisch-arabischen<br />

Konferenz in Lausanne teilzunehmen, um eine endgültige<br />

Abklärung der Zukunft Palästinas herbeizuführen. An der<br />

Konferenz sollen Regierungsbeobachter Frankreichs, der Vereinigten<br />

Staaen und der Türkei teilnehmen.<br />

Osterüberrafchungeu<br />

Seitdem Adolf Hitler vor und während des letzten Krieges<br />

die Welt mit seinen „Osterüberraschnngen" beglückte, scheint<br />

diese östliche Tradition nicht mehr abreißen zn wollen. Am<br />

Karfreitag kam aus Sofia die lakonische Meldung, 'daß der<br />

bulgarische Ministerpräsident Georg D i m i t r o w sich zurzeit<br />

aus Gesundheitsgründen im Urlaub befinde und sich zum<br />

Zwecke ärztlicher Behandlung nach der Sowjetunion begeben<br />

habe. Ist aber Dimitrow wirklich krank und ist die Kur, welcher<br />

er sich in Rußland unterzieht, eindeutig medizinischer Natur?<br />

Das sind Fragen, die man sich heute in allen westlichen Hauptstädten<br />

stellt. Natürlich ist es denkbar, daß auch die Drahtzieher<br />

der Kominform ausnahmsweise einmal die Wahrheit<br />

sagen, und in diesem Falle braucht man sich über den Urlaub<br />

keine weiteren Gedanken zu machen. In den diplomatischen<br />

Kreisen Londons und Washingtons ist man aber vorerst alles<br />

andere als leichtgläubig. Man macht daraus aufmerksam, daß<br />

Dimitrow unmittelbar nach dem kommunistischen Scherbengericht<br />

über Vizeministerpräsident K o st o f f „erkrankt" ist,<br />

dem man „politische Irrtümer" und vor allem seine Sympathien<br />

zu Tito-Jugoslawien vorwarf. Der Gedanke ist also<br />

nicht von der Hand zu weisen, daß auch Dimitrow, der langjährige<br />

intime Freund Titos, in Moskau in Ungnade gefallen<br />

ist. Wie dem auch sei, die sich in letzter Zeit in auffallender<br />

Weise häufenden Personellen Aenderungen und Maßregeln»-<br />

gen im Satellitenblocke Rußlands deuten auf eine ernste<br />

Spannung in den Panslawischen Beziehungen hin.<br />

Endlich hat man eingesehen...<br />

Das amerikanische Staatsdepartement hat bekanntgegeben,<br />

daß sich Amerika, Großbritannien und Frankreich auf eine<br />

Einschränkung der deutschen Demontagen geeinigt haben. —<br />

Nicht weniger als 195 Fabriken in Westdeutschland werden<br />

von der Demontage ausgenommen, um auf diese Weise die<br />

deutsche Industrie am europäischen Wiederaufbau zu beteiligen.<br />

Die Initiative zu diesem wichtigen Entscheid ist von<br />

Washington ausgegangen.<br />

Die Revolution frißt ihre eigenen Kinder<br />

Aus Ljubliana (Laibach) vernehmen wir: Hier wurden vier<br />

kommunistische Professoren der Universität, nebst vielen andern<br />

Parteimitgliedern aus den Kreisen der slowenischen<br />

Intelligenz, von der Tito-Geheimpolizei unter der Anschuldigung<br />

„kominsormer Gesinnung" verhaftet. Die Bevölkerung<br />

der slowenischen Hauptstadt kann über diese Verhaftungen eine<br />

spontane Schadenfreude nicht verbergen. Die Universität von<br />

Ljubliana war während des Krieges eine Brutstätte des slowenischen<br />

Kommunismus, und gerade die vier verhafteten<br />

Professoren taten sich besonders hervor. Viele Studenten von<br />

Laibach kämpften in den Reihen der kommunistischen „Freiheitsbewegung"<br />

— „Oslobodilna Fronta" — und beteiligten<br />

sich nach dem Abzug der Deutschen an den Massenmorden aller<br />

als Nichtkommunisten denunzierten Einwohner. Gerade die<br />

vier nunmehr selbst vom Tito-Kommunismus hinweggefegten<br />

Professoren verteidigten vom Katheder aus, aber auch als<br />

Redner in Volksversammlungen und in Zeitungsartikeln dieses<br />

scheußliche Gemetzel an Unschuldigen als eine „im Volksinteresse<br />

liegende, unumgängliche Notwendigkeit". Heute habe<br />

diese blindwütigen Doktrinäre — sofern sie nicht bereits<br />

um die Ecke gebracht sind — in den finstern Kerkern der alten<br />

Burg zu Ljubliana Zeit, über den Bibelspruch nachzudenken:<br />

Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet!<br />

Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, den 21. April.<br />

12.00 Röseligartenlieder. 12.15 Bauernkapellen. 12.40<br />

Volkstümliche Musik. 13.00 Mussorgsky: Boris Godunow.<br />

13.30 Neuaufnahmen. 14.00 Notiers und probiers. 16.30<br />

Kapelle Jean Louis. 17.10 Weingartner: Lieder. 17.30 Us<br />

em große Märlibuech. 18.00 Brahms: Klaviertrio. 18.30<br />

Deutscher Alltag, Hörbericht. 19.00 Cedric Dumont. 20.00<br />

„Pater Flanagans schwierigster Fall". Hörspiel. 21.00 Studioorchester.<br />

Freitag, den 22. April.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Jnstrumentenrevue. 14.00 Die<br />

halbe Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken.<br />

16.30 Komponistenstunde: R. Blum. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Cedric Dumont. 18.30 Mundartplauderei.<br />

18.50 Saxophonmusik. 19.10 Weltchronik. 20.00 Musikalischer<br />

Auftakt. 20.15 „Am runden Tisch", Diskussion. 21.00 Die<br />

Heimat singt.<br />

Samstag, den 23. April.<br />

12.50 Schallplatten. 13.35 „Nüt für unguet". 14.05 Orchester<br />

Tony Bell. 14.30 Anekdoten. 15.00 Die Schweizer in<br />

London. 15.30 Volkstümliche Stunde. 16.15 Tessiner Kalender.<br />

16.30 Mozart und Strawinsky. 17.30 Heilung durch<br />

Krankheit. 18.00 Lieder von Schumann und Schubert. 18.30<br />

Studenten am Mikrophon. 20.00 Bunter Abend des Stadttheaters<br />

Luzern.<br />

Für den Bauernstand<br />

i m * •<br />

-<br />

Neuorientierung in bezug auf unseren Kartoffelbau.<br />

:: Die kriegswirtschaftliche Lage hat in bezug auf unseren<br />

Kartosselbau eine starke sortenmäßige Verschiebung hervorgerufen.<br />

Immer mehr wurden die besten Speisekartoffeln<br />

in den Vordergrund gerückt, unter denen die Sorte Bintje<br />

dominierenden Charakter annahm. Diese einseitige Verlagerung<br />

der Sorten war unter anderem auch aus den Ausfall der<br />

deutschen Saatgutimporte zurückzuführen, welche vorab Ausgleichs-<br />

und gute Futterkartoffelsorten lieferten. Heute stehen<br />

wir nun vor der Tatsache, daß der Kartoffelverbrauch in den<br />

Haushaltungen der nichtlandwirtschafttreibenden Bevölkerung<br />

wieder sehr stark zurückgegangen ist und daß demzufolge eine<br />

erneute Umstellung zum vermehrten Anbau von Ausgleichsund<br />

Futterkartoffelsorten notwendig wird. Aus alle Fälle<br />

wäre es verfehlt, wollte man die bisherige einseitige Bevorzugung<br />

der Sorte Bintje aufrechterhalten. Diese Sorte behält<br />

ihre große Bedeutung bei, soweit sie mit einer Sicherheit zu<br />

Speisezwecken abgesetzt werden kann. Zur Verfütterung enthält<br />

sie zu wenig Nährstoffe und sollte durch die ertragreicheren<br />

Ausgleichs- und Futterkartoffelsorten ersetzt werden.<br />

M, i i . N<br />

C %'M, m W ! ""'JiF<br />

?<br />

Ausbauende Arbeit wird von den Caritas-Equipen in<br />

Aachen geleistet. Die Zeit der Massenspeisungen ist im we-<br />

'sentlichen vorbei. An deren Stelle treten die Betreuung der<br />

Kinder und Jugendlichen, die Kurse zur hanswirtschastlichen<br />

"nd beruflichen Ertüchtigung. Die neue Sammlung der<br />

Europahilfe soll die Mittel zur Wetterführung dieser und<br />

ähnlicher caritativer Werke beschaffen.<br />

Schweizer Europahilfe, Sammlung <strong>1949</strong>, Postscheck-Konto<br />

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Vom Bnchertisch<br />

Spion CH/1415.<br />

Eine Abenteuergeschichte für die Jugend<br />

von Albert von Gadscha.<br />

160 Seiten. Mit 20 Illustrationen. Lwd. Fr. 8.60.<br />

Eines muß man bei diesem Buche vorwegnehmen: Man<br />

vergißt schon von der ersten Zeile an beinahe das Atmen, und<br />

die Spannung läßt erst nach, wenn man die letzte Seite umgeblättert<br />

hat.<br />

Dort, wo Plums (aus Flums) und Strick (aus Zürich),<br />

die beiden wagemutigen Weltenbummler, reden, ertönt waschechte<br />

Bubensprache. Auch der erwachsene Leser, der noch ein<br />

jugendliches Gemüt besitzt, wird seine helle Freude daran<br />

haben. Dabei begibt sich der Autor nie in rüpelhasten Niederungen,<br />

sondern zeichnet zwei grundsatztreue Christen, die aus<br />

einer Wanderung durch den Böhmerwald auf den Spion<br />

CH/1415 stoßen und ihm die Stirne bieten. Was das Buch<br />

besonders wertvoll macht, sind die vielen Bemerkungen über<br />

Land Leute, Sitten und Gebräuche des Böhmerwaldes. Man<br />

spürt'Seite für Seite, daß der Autor jeden Schritt und Tritt,<br />

den er seine zwei jungen Helden machen läßt, persönlich<br />

getan hat.<br />

„Spion CH/1415" ist für die Jugend ein tolles Abenteuer,<br />

für die Erwachsenen ein großes Vergnügen.<br />

o Kinder sind, hat es von jeher viel zu<br />

waschen gegeben. Wie ist es da möglich, dass manches von<br />

dem Kinderbettzeug noch in der nächsten Generation seine<br />

Dienste leistet? Ganz einfach. Die Wäsche wurde stets mit<br />

der milden WALZ Seife gewaschen. Sie kennen doch das<br />

handliche WALZ Stück? Es entwickelt ohne hartes Reiben<br />

sofort jenen richtigen Schaum, der das Gewebe vollkommen<br />

durchdringt. So wird die Wäsche tadellos sauber, aber die<br />

Fasern bleiben geschont. Ja, es lohnt sich, - heute wie vor<br />

50 Jahren - mit der milden WALZ Seife zu waschen.<br />

/%£'''> ^uch für Ihre Wäsche gilt:<br />

Nach Jahren noch wie neu<br />

y^f dank der<br />

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W17<br />

WALZ « ESCHLE AG. BASEL


Gott, der Herr, hat am Karsamstag, den 16. April, abends 11 Uhr,<br />

zum ewigen Leben abberufen<br />

A u g u s t D u r r e r - R ö t h l i n<br />

Bcrwaltungsrat und alt Direktor der Stanferhornbahn.<br />

Er starb nach schwerer Krankheit, wohlversehen mit den Tröstungen<br />

der Kirche, im Alter von 12% Jahren, Wir verlieren im Heimgegangenen<br />

den geliebten, treubesorgten Gatten, Vater, Schtmegervater,<br />

Großvater, den lieben Bruder, Schwager und Onkel, und<br />

empfehlen ihn einem christlichen Gedenken. 222<br />

Staus, Bahnhofstr. 8, Buochs, Hotel Rigiblick, den 18. April <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Berta Durrer-Röthlin<br />

Martha und Remi Blättlrr-Durrer<br />

Hedy? Ernst, Toni, Anna, Maria<br />

und Martheli Blättler<br />

und die Trauerfamilien.<br />

Beerdigung in Stans: Mittwoch, den 20. April, 7.30 Uhr.<br />

Weggang vom Kantonsspital 7.15 Uhr.<br />

P35063Lz.<br />

Siebenter: Dienstag, den 26. April, 8 Uhr.<br />

Gedächtnis in Buochs: Donnerstag, den 5. Mai, 7.30 Uhr.<br />

Gesucht junge, kräftige<br />

i$cn rfceuden,<br />

die nie uecleidm<br />

Wein und Bier sind gewiss<br />

prima, aber - alles zu seiner<br />

Zeit! Frischer Bohnenkaffee<br />

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einem Käffeli sagt man nie<br />

nein!... Damit er aber<br />

kräftig an Farbe und reich<br />

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Garnen / Samstag, den 23. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 32<br />

O b A l d n e r M W<br />

Abonnemcntspreis: Durch die Post zuaestellt fstr w,<br />

©djroetz lahrttch Fr 11.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. IS.-. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. - Sp-. °nfr ie<br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 860 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KanIonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A < n g U t e l t f<br />

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,<br />

Man weiß nicht, was noch werden mag,<br />

Das Blühen will nicht enden.<br />

Es blüht das fernste, tiefste Tal:<br />

Nun, armes Herz', vergiß die Qual!<br />

Nun muß sich alles, alles wenden. Uhland.<br />

Wie gerne würde man dem letzten Verse glauben, wenn<br />

nur der Rauhfrost des Kommunismus nicht die Herzen niederdrückte.<br />

Und doch darf die Hoffnung nicht sterben, daß sich auch<br />

in der Weltpolitik einmal alles, alles wenden muß. Der<br />

4. April <strong>1949</strong> hat die Unterzeichnung des Atlantikpaktes gebracht<br />

— ein Ereignis, das sich rasch auszuwirken beginnt.<br />

„Ich wittere Morgenluft" (Shakespeare)<br />

Die Herren Außenminister jener 12 Länder, die schon dem<br />

Pakte zugestimmt haben, bürsteten eilig ihre Filze und reisten<br />

nach den USA. Am 1. April -— diesmal war's kein Scherz —<br />

fanden wichtige Aussprachen in Washington statt zwischen<br />

Schumann-Acheson, Spaak-Acheson, de Mata-Acheson und<br />

Schumann-Bevin-Acheson. Das Problem Deutschland-West<br />

spielte eine wichtige Rolle. Frankreich und Deutschland müssen<br />

ein ganz neues nachbarliches Verhältnis schaffen. Die<br />

Franzosen sollten mal eine Woche lang ihr eigenes Sprichwort<br />

durchdenken: „Ein guter Nachbar ist soviel wert wie ein<br />

guter Freund", und die Deutschen ihres: „Kaufe deines Nachbarn<br />

Rind und freie deines Nachbarn Kind!" Weiter kamen<br />

zur Sprache: Das Wiederaufbauprogramm Europas, die Beziehungen<br />

Portugal-USA. und „nebenbei" — wie die Presse<br />

borsichtig sagt — auch zu Spanien, und dann selbstverständlich<br />

die Auswirkungen des Atlantikpaktes Zu den Sowjetrepubliken.<br />

Bevin, der in letzter Zeit erfrischend keck dem russischen<br />

Bären auf die Schnauze haut, hat am Abend des 1. April im<br />

Kreise der Washingtoner Journalisten unverblümt gesagt, der<br />

Pakt sei der stärkste Beitrag zum Frieden seit je. Der zweite<br />

Weltkrieg wäre nie gekommen, wenn rechtzeitig ein solcher<br />

Bund geschaffen worden wäre. Der Pakt gruppiere das ausgedehnteste<br />

Produktivgebiet der ganzen Welt. Das letzte ist<br />

wohl das Tröstlichste, denn nicht nur die Liebe, sondern auch<br />

der Krieg geht durch den Magen.<br />

Am gleichen 1. April reichte Rußland einen Protest gegen<br />

den Atlantikpakt ein, der nur gegen die Sowjets gerichtet sei,<br />

im Gegensatz stehe zur Charta der Vereinten Nationen, zum<br />

Freundschafts- und Hilfsvertrag mit Großbritannien und<br />

Frankreich. Der Russe gleicht dem Schulbuben, der heulend<br />

vor dem eingeschlagenen Schaufenster steht. „Verwandte sind<br />

Freunde aus Notwendigkeit", sagt der Russe. Die russische<br />

Regierung hat die Verwandten und Freunde aus der antihitlerischen<br />

Waffenbrüderschaft verloren, spürt aber die Notwendigkeit,<br />

sie wieder zu erobern. Soviel merkt auch ein<br />

russischer Analphabet, daß etwas nicht stimmen muß, wenn<br />

Rußland nicht zum Beitritt in den Atlantikpakt eingeladen ist.<br />

Anfangs April war's ein Jahr, seitdem der Marshall-<br />

Plan in Kraft ist. Sein Erfinder, der General und demokra-<br />

O b w a l d e n<br />

Landsgemeinde <strong>1949</strong><br />

ussr- Konservative Vorschläge.<br />

1. Ersatzwahl in den Regierungsrat:<br />

Kantonsrat Oskar Heimann, Alpnach (Vorschlag der liberalen<br />

Partei).<br />

2. Landammaun:<br />

Baudirektor Arnold Ming, Lungern.<br />

Landstatthalter:<br />

Landammann Dr. Gotthard Odermatt, Sarnen.<br />

3. Ständerat:<br />

Regierungsrat Ludwig von Moos, Sächseln.<br />

4. Wahlen ins Obergericht:<br />

Mitglieder: Dr. Edwin Stockmann, Sächseln, bisher<br />

Eduard Jmfeld, Sarnen, bisher<br />

Josef Eberli, Förster, Giswil, neu.<br />

Ersatzmänner: Josef Amstalden, Wilen (liby, btsher<br />

Dr. Karl Fäßler, Arzt, Alpnach, n e u.<br />

Präsident: Dr. I. Gander, Engelberg, bisher,<br />

Vizepräsident: Josef Vogler-von Flüe, Lungern, bisher.<br />

5 - Wahlen ins Kantonsgericht:<br />

Mitglieder: Dr. Franz Durrer, Alpnach, bisher<br />

Carlo Stockmann, Sarnen, bisher<br />

Theodor Jmfeld, Lungern, bisher<br />

Ersatzmänner: Karl Gasser, Sächseln, bisher<br />

Beat Amgarten, Allweg, Lungern, n e u.<br />

tische Politiker George Catlett Marshall, Kommandant der<br />

1. amerikanischen Armee im h Weltkrieg, 1939 Generalstabschef<br />

und Organisator derselben Armee im 2. Weltkrieg, seit<br />

1947/49 Staatssekretär des Aeußern, steht im 69. Jahre. Die<br />

„Erstjahrzeit" des Marshallplanes gab dem amerikanischen<br />

Senat, dem belgischen Ministerpräsidenten Spaak, dem französifchen<br />

Finanzminister Petsche, dem englischen Premier<br />

Attlee Anlaß, herzlich zu danken. Der Plan habe den Völkern<br />

Mut gemacht und ein Hofnuugslichtlein aufgesteckt. 19 Nationen<br />

haben eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zustande ge-<br />

-bracht, die ohne Beispiel in der Geschichte dasteht.<br />

Nervenkonkurrenz zwischen Ost und West<br />

Am 4. April haben 12 Nationen zu Washington den Atlantikvakt<br />

unterzeichnet, den die Freunde frappanter Formulierungen<br />

„die Versicherungspolice gegen einen dritten Weltkrieg"<br />

nennen. Es sind: USA, Großbritannien, Frankreich,<br />

Kanada, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Norwegen, Dänemark,<br />

Italien, Island und Portugal. Die Bevölkerung dieser<br />

Länder umfaßt zirka 30 Millionen. Träf und knapp hat der<br />

amerikanische Staatssekretär Acheson der Welt — besonders<br />

jener hinter dem Eisernen Vorhang — zu wissen und kund<br />

getan: „Die Nationen, die dem Bündnis angehören, wissen,<br />

daß ein Krieg ihnen keinen Vorteil brächte. Wenn andere<br />

Völker eine andere Ansicht haben, soll der Atlantikpakt genügen,<br />

sie zu überzeugen." Rußland ist trotzdem wütend. Eine<br />

Lawine von amtlichen Protesten wälzt sich in die Hauptstädte<br />

der Unterzeichnerstaaten. Die Minister derselben geben jedoch<br />

mit der Glanzschuhspitze dem Papierfetzen den Gegenpuff.<br />

Kanada erteilte den Russen die schelmische Antwort: „Der<br />

Pakt ist gegen keinen Staat gedichtet, der es friedlich meint"<br />

— mit andern Worten: der ein gut Gewissen und keine Angreiserabsichten<br />

hat. Eine feine Art, dem andern zu einer<br />

kostenlosen Gewissenserforschung zu verhelfen.<br />

Der Kalte Krieg geht seitdem merklich wärmer weiter.<br />

Die Nerven werden auf die Probe gestellt, ob sie Violinsaiten<br />

oder Drahtseilen gleichen. Robert Skorpil schrieb vor einem<br />

Jahr im „Volksboten" von Innsbruck: „Wir werden die Zeit<br />

verstehen, wir werden den Nervenkrieg gewinnen, wenn wir<br />

uns trotz allem ,Zeit lassen'. Das heißt, wenn wir uns bewußt<br />

bleiben, daß die Zeit in der Ewigkeit steht, daß die Ewigkeit<br />

schon in der Zeit ist. Wir werden der nervösen Zerstreuung<br />

nicht verfallen, wenn wir der Innerlichkeit wieder Raum und<br />

Zeit gewähren. Die Menschen, die aus dem Innern leben, sind<br />

nicht nervös. Ein Gandhi war jedenfalls nicht nervös, die<br />

christlichen Heiligen hatten ,keine Nerven' oder, wenn man<br />

will, ,Nerven wie Stricke'."<br />

Am 5. April hat die UNO zu Lake-Succeß die zweite Hälfte<br />

der Generalversammlung mit über 499 Delegierten aus 58<br />

Mitgliedstaaten begonnen. Darüber berichten wir nach der<br />

Landsgemeinde. Der obwaldnerischen UNO gilt unser morgiges<br />

Interesse. Mit Heinrich Federer wünschen wir beiden<br />

„Tannenduft, Melchaaraufchen, Gipfelglanz und Bruderklausenfrieden".<br />

'—-<br />

Gerichtsausschuß: Dr. Franz Durrer, Alpnach<br />

Carlo Stockmann, Sarnen<br />

Josef Berchtold-Halter, Giswil<br />

Theodor Wirz, Sarnen<br />

Josef Ettlin, Kerns (alle bisher).<br />

Präsident: Dr. Franz Durrer, Alpnach, bisher<br />

Vizepräsident: Carlo Stockmann, bisher.<br />

6. Kantonsingenieur:<br />

Otto Wallimann, Sarnen, bisher.<br />

7. Landrechtsgesuche: Stimmfreigabe.<br />

8. Kantonsbeitrag an die Wasserversorgung Grunderberg,<br />

Alpnach: Zustimmung.<br />

9. Kantonsbeitrag an die Kleinteilerbergstraße, Giswil: Zustimmung.<br />

Zu den Richterwahlen. (Korr.) Die Landsgemeinde hat<br />

je eine Ersatzwahl ins Obergericht und ins Kantonsgericht zu<br />

treffen. Oberrichter Franz Vogler-Miug, Lungern,<br />

hat das 70. Altersjahr erfüllt und ist daher nicht mehr wählbar<br />

Er hat einige Jahre als Ersatzmann und seit 1939 als<br />

Mitglied des Obergerichtes geamtet, wo seine reiche Ersahruua<br />

und sein abgewogenes Urteil sehr geschätzt waren.<br />

Beim Kantonsgericht hat der seit 1945 gewählte Ersatzmann<br />

Bauunternehmer FranzJmfeld, Alpnach, ein mit<br />

gesundheitlichen und geschäftlichen Gründen motiviertes Entlassungsgesuch<br />

eingereicht. Ein gesundes Urteil und die Vertrautheit<br />

mit den praktischen Verhältnissen des gewerblichen<br />

Alltags hatten Herrn Franz Jmfeld zum Richter besah,gt.<br />

Beiden Zurücktretenden gebührt der beste Dank des Land-<br />

Volkes An ihrer Stelle sollten Wieder die Gemeinden Alpnach<br />

und Lungern berücksichtigt werden. Als Oberrichter dürfte<br />

zunächst der bisherige Ersatzmann Förster JosefEberli,<br />

Giswil, nachrücken. Als neuer Ersatzmann ins Obergericht<br />

wird Dr. Karl Fäßler in Alpnach, als neuer Ersatzmann<br />

ins Kantonsgericht Beat Amgarten, Allweg, Lungern,<br />

vorgeschlagen. Damit werden die freigewordenen Richterstellen<br />

wieder den Gemeinden zugeteilt, bei denen die Lücken<br />

entstanden sind, und es werden dem Landvolk sehr geeignete<br />

und befähigte Kandidaten vorgeschlagen, denen wir an der<br />

Landsgemeinde gerne das Vertrauen schenken werden.<br />

An der Landsgemeinde an die Tuberkulosefürsorge denken!<br />

(Eing.) Am Landsgcmeindesonntag wird der Tuberkulose-<br />

Fürsorgeverein Obwalden seinen alljährlichen Abzeichenverkauf<br />

durchführen. Diesmal werden unsere Verkäuferinnen ein<br />

hübsches <strong>Obwaldner</strong>fähnchen anbieten, das sich jeder Spender<br />

ans Revers heften kann.<br />

Unsere Kranken bitten um euere Hilfe! Im vergangenen<br />

Jahr hat der Tuberkulose-Fürsorgeverein 121 Patienten den<br />

Aufenthalt in Sanatorien und Krankenhäusern vermittelt<br />

oder ermöglicht und durch Beiträge von mehr als 20 000 Fr.<br />

ihre finanziellen Sorgen erleichtert. 3 500 Fr. wurden für<br />

Untersuche und Kontrollen Gefährdeter oder tuberkulös verdächtiger<br />

Personen aufgewendet. Manche Erkrankung konnte<br />

durch unsere Fürsorge im Keime entdeckt werden und durch<br />

rasche, zweckmäßige Maßnahmen auch erstickt werden.<br />

Wir sollten mehr tun können! Die Kosten sind in den<br />

Kriegs- und Nachkriegsjahren um nahezu 50 Prozent gestiegen.<br />

Unsere Leistungen konnten mit dieser Teuerung nicht<br />

Schritt halten. Mit dem Erlös des Fähnchenverkaufs möchten<br />

wir einigen besonders schwer geprüften Patienten eine zusätzliche<br />

Hilse gewähren können.<br />

Helft uns dazu und laßt am nächsten Sonntag recht viele<br />

der kleinen Banner durch unsere 7 Gemeinden flattern!<br />

Tuberkulose-Fürsorgeverein Obwalden.<br />

Reoolverjournalistik! Anders kann die Berichtnstattung<br />

im „Unterwaldner" vom 20. April, über unsern Parteitag<br />

vom 10. April, kaum mehr genannt werden. Er brauchte<br />

wohl diese große Spanne Zeit, um aus gelegentlichen<br />

Aeußerungen unserer Parteifreunde und der ausführlichen<br />

Berichterstattung in unserem Blatt einen eigenen Bericht<br />

zusammenschmieren zu können. Zweck der Uebung: Das große<br />

Vertrauen der Liberalen in ihren Parteiapparat, der scheinbar<br />

in raffinierter Weise feine Fühler bezw. Schreiberlinge<br />

bis in die konservativen Versammlungen auszustrecken weiß,<br />

sollte damit erneut errungen werden. Alle -gefallenen Voten<br />

hat dieser Pseudojournalist scheinbar sein säuberlich aufnotiert,<br />

überhört hat er dabei offenbar nur die Einladung des<br />

Parteipräsidenten, daß sich joder, der sich nicht zur konservativen<br />

Ueberzeugung bekenne, aus dem Saale begeben möge.<br />

Es bedeutet nun freilich allerschwärzestes Pech für den<br />

„Unterwaldner", daß ihm der Ohrenbläser mehr zuflüsterte,<br />

als überhaupt -gesprochen wurde, womit der ganze Eiertanz<br />

stinkend in sich zusammensällt.<br />

1. Im Eröffnungswort soll Parteipräsident von Moos<br />

ausgeführt haben:<br />

„Man habe sich große Mühe damit (mit der Totalre-<br />

Vision der Kantonsverfassung) gegeben, man habe geglaubt,<br />

alles richtig überlegt zu haben, und über den<br />

Willen des Volkes richtig orientiert zu sein. So sei<br />

daraus eine Vorlage entstanden, von der man angenommen<br />

habe, sie sei dem Volkswohl dienlich. Das<br />

Volk sei aber anderer Meinung gewesen und habe die<br />

Vorlage verworfen."<br />

Ständerat von Moos hat weder diese noch ähnliche Aeußerungen<br />

über die Totalrevision der Kantonsverfassung getan.<br />

„Lügner" ist in diesem Falle sür den „Unterwaldner"<br />

ein recht schonendes Prädikat. Der Beweis wird gerne vor<br />

Gericht angetreten.<br />

2. Zur Ersatzwahl in den Regierungsrat soll sich der Parteipräsident<br />

wie folgt geäußert haben:<br />

„Zwar hätte es die konservative Partei gerne gesehen,<br />

wenn Herr Gemeindepräsident Franz Müller, Alpnach,<br />

aufgestellt worden wäre. Doch dieser habe kategorisch<br />

abgelehnt, in der Regierung mitzuwirken..<br />

Auch hier lügt der „Unterwaldner". Der Beweis wird<br />

gerne vor Gericht angetreten.<br />

3. Zur Landammannwahl schreibt der „Unterwaldner":<br />

„Regierungsrat Amrhein meldet auf Ablauf der jetzigen<br />

Amtsdauer jetzt schon seine unwiderrufliche De-<br />

Mission als Regierungsrat an."<br />

Auch diese Behauptung ist erlogenes, reines Phantasie-<br />

Produkt. Der Beweis wird gerne vor Gericht angetreten.<br />

4. Von den weitern bewußten Unrichtigkeiten des Berichts<br />

mag nur noch erwähnt werden, daß auch die Abstimmungsresultate<br />

für die Nomination eines Landammans mit<br />

den wirklichen Zahlen keineswegs übereinstimmen. Bekanntlich<br />


L a n d s g e m e i n d e 1 9 4 9<br />

Vertretung im Regierungsrat und eine vermehrte Berücksichtigung<br />

in den Gerichtsbehörden erhoben.<br />

Das Landvolk mag sich selber überlegen, ob eine Partei,<br />

die in ihrem Organ auf diese Weise Politik treibt,<br />

vermehrtes Vertrauen verdient!<br />

Die katholische „Woche im Bild" bringt in der neuesten<br />

Nummer einen prächtigen Artikel mit 8 Bildern über Sächseln<br />

— mit kleinen Seitenhieben, die der Beachtung wert sind.<br />

Nimm und lies!<br />

X<br />

Viehversicherung. (Eing.) Bei den vier im Kanton bestehenden<br />

Viehversicherungskassen Freiteil, Melchthal, Giswil<br />

und Lungern sind 4324 Tiere mit einer Schatzungssumme von<br />

zusammen Fr. 6 289 720 — versichert. Die größte dieser Kassen<br />

ist jene von Giswil mit 2022 versicherten Tieren. Im Jahre<br />

1948 wurden an Schadenfälle, die 139 Tiere oder 3,2 °/o des<br />

Bestandes betrafen, Fr. 122 393.65 vergütet. Der Erlös hieran<br />

betrug Fr. 61811.70. Bund und Kanton leisten an die<br />

Viehversicherung Beiträge. Die Versicherung selbst aber bedeutet<br />

in erster Linie ein Stück landwirtschaftlicher Selbst-<br />

Hilfe.<br />

Sarnen. Musikalisches. (Eing.) Das Tonhalleorchester Zürich<br />

unter der Leitung von Volkmar Andreas brachte in einer<br />

Leseprobe des Schweizerischen Tonkünstlervereins das vierteilige<br />

Concertino für Oboe und Kammerorchester unseres<br />

Sarner Komponisten C. D i e t h e l m zur Aufführung. Das<br />

Werk wurde von der Kritik als beachtenswert taxiert. Die<br />

Musikfreunde von Sarnen nehmen das mit Freude zur Kenntnis.<br />

(v)<br />

Sarnen. (Eing.) Am vergangenen 17. April konnte Herr<br />

Spenglermeister Josef Burch-von Rotz in voller geistiger und<br />

körperlicher Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag begehen. Der<br />

Jubilar arbeitet noch vom frühen Morgen bis zum späten<br />

Abend in seiner Werkstatt, ein Vorbild der Schaffensfreude<br />

für unsere junge Generation. Unsere besten Gratulationswünsche!<br />

Kerns. (Korr.) Die Passagiere des Drei-Uhr-Autos Sarnen-<br />

Stans erlebten am Mittwoch ein köstliches Intermezzo. In<br />

St. Jakob stieg ein alter, graubärtiger Mann ein. Am Allweg<br />

verließ er das Auto und stapfte langsam zur Kapelle empor.<br />

Ein nicht 2jähriges Mädchen einer auswärtigen Dame hatte<br />

den Greis aufmerksam und schweigend betrachtet und ins<br />

kleine Herz geschlossen. Wie der nun ausstieg, fragte es laut<br />

und in bedauerndem Ton: „Wo gahd jetz der Bruoder Chlaus<br />

hi?" ... Die Passagiere hatten Verständnis und unterdrückten<br />

sogar das Lächeln.<br />

Sächseln. Am 28. April sind es 80 Jahre, seit dem die<br />

schweizerischen Bischöfe in einer Denkschrift an Papst Pius IX.<br />

um die Heiligsprechung Bruder Klausens baten. Was lange<br />

währt, wird endlich gut. +<br />

Sächseln. (Eing.) Am Ostermontagabend hielt im „Engel"<br />

der Verkehrsverein Sächseln unter dem Vorsitz von Ratsherr<br />

Niklaus Britschgi seine 31. ordentliche Generalversammlung.<br />

Die Versammlung beschloß nach Behandlung der üblichen Vereinsgeschäfte<br />

die Herausgabe eines neuen Prospektes von<br />

Sächseln und bestellte hiefür eine aus dem Vorstand und acht<br />

weiteren Mitgliedern zusammengesetzte Kommission. Ebenso<br />

% Im althergebrachten Zeremoniell tagt am morgigen<br />

Sonntag in Sarnen die Landsgemeinde <strong>1949</strong>. Sie ist der<br />

Volkstag, der uns immer wieder von neuem Anlaß sein will<br />

zur Besinnung über unsere demokratischen Institutionen und<br />

über den politischen Kurs, der im Lande Rechtens sein soll.<br />

Es steht nicht bloß in den staatsrechtlichen Lehrbüchern geschrieben,<br />

daß in der Landsgemeindedemokratie die unmittelbare<br />

Volksherrschaft am reinsten verkörpert ist, sondern es<br />

wird diese unmittelbare Volksherrschaft im Ring selber zur<br />

lebendigen Wirklichkeit, die nie durch die Urne gleichwertig ersetzt<br />

werden kann. Dieser Tag hat nicht bloß seine Bedeutung<br />

für den Bürger, der sich seiner Rechte und seiner Verantwortung<br />

bewußt ist. Er ruft ebensosehr den Behörden, als den<br />

beauftragten Dienern des Landes, immer von neuem wieder<br />

ins Gedächtnis, daß sie für ihre Handlung und Maßnahmen<br />

Rechenschaft schulden, daß sie in der Lage sein müssen, sich^vor<br />

dem Souverän zu verantworten. Dieses Spiel, dieses Sichergänzen<br />

von Aufgabe und Verantwortung gehört zu den nicht<br />

beschreibbaren und nicht meßbaren Gewichten auf der Waagschale<br />

zugunsten der Landsgemeinde.<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Landsgemeinde ist heute im wesentlichen<br />

der Wahlkörper für die kantonalen Behörden und Beamten.<br />

Es wird in Sachfragen von unpolit. Bedeutung immer Meinungsverschiedenheiten<br />

geben. In der Wahl der Landesbehörden<br />

jedoch offenbar sich ein Politischer Wille und wird das Vertrauen<br />

sichtbar, mit dem die Bürgerschaft ihre gewählten Vertreter<br />

umkleiden will. Die Wahlen sind in der Regel Bekenntnis.<br />

Die morgige Landsgemeinde hat den durch den unvermutet<br />

raschen Heimgang von Polizeidirektor Leo Spichtig sel.<br />

verwaisten Sitz im Regierungsrat neu zu besetzen.<br />

Wenn soeben gesagt wurde, daß Wahlen in der Regel ein Bekenntnis<br />

seien, und wenn der Regierungsrat vor Jahresfrist<br />

nicht selber sich entschließen wollte, ein Jahr lang ohne einen<br />

Vertreter der liberalen Partei zu amten, sondern diese Frage<br />

vor den Kantonsrat trug, so ist daraus bei Wahrung eines<br />

grundsätzlichen Standpunktes der Wille zu einer im Rahmen<br />

der Gegebenheiten erforderlichen und möglichen Zusammenarbeit<br />

herauszulesen. Aus diesem Willen heraus hat der<br />

konservative Parteitag der von der liberalen Partei in Aussicht<br />

genommenen Kandidatur von Kantonsrat Oskar Heimann<br />

zugestimmt, und er hat damit die Erwartung verknüpft,<br />

in ähnlicher Weise das Verständnis zu finden für die<br />

Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen in anderen Fällen.<br />

Das Schwert des Landammanns soll auf dem Landenberg<br />

in neue Hände übergeben werden. Landammann Dr.<br />

G. Odermatt und vor ihm Landammann Alois Abächerli<br />

haben es in vortrefflicher Weise geführt, ihr Amt gut verwaltet.<br />

Bei den stark nach gemeindlichen Gesichtspunkten ausgerichteten<br />

Wahlauseinandersetzungen in unserem Kanton ist<br />

die Freude unserer Mitbürger von Lungern verständlich, dem<br />

Kanton einen Landammann-Kandidaten zu präsentieren, der<br />

die Gewandtheit für das Amt mit einer fest verankerten Ueberzeugung<br />

und einer konzilianten Wesensart verbindet. Mit<br />

großem Mehr hat Baudirektor Arnold Ming schon beim<br />

konservativen Parteitag das Vertrauen erhalten. In einstimmiger<br />

Kundgebung möge ihn morgen die Landsgemeinde zum<br />

Landammann erheben. Es sind just hundert Jahre her, daß<br />

der letzte Lungerer auf dem Landammann stuhl, Dr. Johann<br />

Jmfeld, zum erstenmal gewählt wurde.<br />

Auch die übrigen Wahlen dürften im Zeichen der Einmut<br />

vonstatten gehen. Landammann Dr.»G. Odermatt wird als<br />

Landstatthalter erkoren werden,^ das Mitglied des<br />

Ständerates ist auf eine neue, dreijährige Amtsperiode<br />

zu bestellen, die G e r ich t e sind hälftig zu erneuern, wöbet<br />

im Obergericht und im Kantonsgericht je eine Lücke zu fchließen<br />

sein wird und vorgeschlagen wird, die Ersatzwahlen zu vertauschen:<br />

ins Obergericht einen Alpnacher und ins Kantonsgericht<br />

einen Lungerer neu abzuordnen. Unbestritten dürfte<br />

die Bestätigung des Kantonsingenieurs erfolgen.<br />

Zu den Landrechtsgesuchen Pflegen die politischen<br />

Instanzen keine Parolen auszugeben. Indessen sind bei allen<br />

Gesuchstellern die gesetzlichen Voraussetzungen vorhanden, es<br />

ist die notwendige Prüfung vorgenommen worden, der Kantonsrat<br />

hat überall einhellig zugestimmt, so daß den Einbürgerungen<br />

Erfolg beschieden sein wird.<br />

Bei den Sachgeschäften sprechen vernünftige Erwägungen<br />

dafür, die kantonalen Beiträge, die an die Wasserversorgung<br />

Grunderberg in Alpnach und an die Kleinteilerbergstraße in<br />

Giswil nachgesucht werden, zu bewilligen. Bei Wasserversorgungen<br />

ist die Ausrichtung eines Kantonsbeitrages von 20°/«<br />

seit Jahrzehnten Praxis. Die Fortführung der teilweise erstellten<br />

Kleinteilerbergstraße in Giswil erfordert von der Gemeinde<br />

Giswil und vom Kanton namhafte finanzielle Opfer,<br />

die aber als volkswirtschaftlich begründet und in ihrer zeitlichen<br />

Verteilung (mindestens fünf Jahre) als tragbar erscheinen.<br />

Zu den Abstimmungsvorlagen vom 8. Mai Stellung<br />

zu nehmen, wird die an der Landsgemeinde waltende Beratung<br />

Gelegenheit geben.<br />

Die Landsgemeinde stellt sich von altersher mit der Anrufung<br />

des Hl. Geistes unter den Schutz des Allerhöchsten.<br />

Hier tut sich die christliche Verankerung unserer Ueberzeugung<br />

von der Notwendigkeit und Aufgabe des Stdates kund. Es ist<br />

nicht bloß ein Ahnen oder Wissen um Gottes Schutz, sondern<br />

auch das V e r t r a u e n, das uns gläubig aufschauen läßt zu<br />

dem, ohne dessen Wissen kein Haar vom Haupt und kein Sperling<br />

vom Dache fällt.<br />

wurde eine teilweise Erhöhung der Kurtaxe in Aussicht genommen.<br />

Alpnach. Parolen für die Landsgemeinde. (Eing.) Das<br />

neu erwachte Interesse für unsere Landsgemeinde und besonders<br />

für die diesjährigen Verhandlungsgegenstände, vermochte<br />

ca. 100 Bürger zur Teilnahme an der vom Gemeinderat aus<br />

Dienstagabend einberufenen überparteilichen Volksversammlung<br />

zu bewegen. Vizepräsident Hermann Heß sorgte für eine<br />

flotte Verhandlungsleitung, die verschiedenen Parteiinteressen<br />

für einen interessanten Verlauf der Tagung.<br />

Zur Regierungsratswahl trugen PostHalter Josef Schärli<br />

und Betreibungsbeamter Josef Blättler namens der liberalen<br />

Partei die Nominationen von Kantonsrat Oskar Heimann<br />

vor, die auch der Versammlung ohne Gegenvorschlag beliebten.<br />

Herr Kantonsrat Heimann verdient als Vertreter der<br />

liberalen Partei und der fortschrittlichen Gemeinde Alpnach<br />

eine ehrenvolle Wahl<br />

Den Vorschlägen der konservativen Partei für die Wahl<br />

eines Landammans, Landstatthalters und Ständerates wurde<br />

nicht opponiert. Größeren Diskussionsstoff boten die Richterwählen.<br />

Den Vorschlag der konservativen Partei für die Wahl<br />

von Herrn Gemeindearzt Dr. Karl Fäßler als Suppleant des<br />

Obergerichtes, machte die Versammlung zu ihrem. Mehrheitlich<br />

wurde beschlossen, auch für die Wahl eines Ersatzmannes<br />

ins Kantonsgericht eine Kandidatur aufzustellen.<br />

PostHalter Joses Schärli machte in Joses Blättler, Betreibungsbeamter,<br />

die offizielle Nomination der liberalen Partei<br />

bekannt und fand darin die mehrheitliche Zustimmung der<br />

Versammlung. Aus der Mitte der Versammlung war dazu<br />

ein Vorschlag auf Dr. I. Britschgi gefallen, der aber eine<br />

Kandidatur ablehnte mit der Hinweis, daß der sreigewordene<br />

Sitz im Kantonsgericht austauschweise mit dem Sitz im<br />

Obergericht der Gemeinde Lungern zu überlassen sei. Man<br />

machte aber in Gutwetter- und Heufudertheorien und entschied<br />

sich daher für eine offizielle Gemeindekandidatur auch<br />

für diese dritte Neuwahl. Das Obland wird wohl in Anbetracht<br />

der bestausgewiesenen Qualitäten des Kandidaten der<br />

Gemeinde Lungern dem „Alles Jises-StandPunkt" der Alpnacher<br />

kaum Sympathie entgegenbringen.<br />

Zu den Sachgeschäften empfahl Bürgerpräsident Franz<br />

von Atzigen mit warmen Worten die Zustimmung der Landrechtserteilung<br />

an Familie Stich, Gemeindepräsident Franz<br />

Müller die Zustimmung zum Antrag des Kantonsrates für<br />

die Wasserversorgung Grunderberg.<br />

Und dann sprach man noch viel von den guten Aussichten<br />

unseres Wasserwerkes am Aawasser und wenig von der Jnitiative<br />

auf Abänderung unserer Kantonsverfassung, über die<br />

es am 8. Mai abzustimmen gilt. Und vor allem vergaß man<br />

dabei, daß man die beiden Sachen einander nicht gleichsetzen<br />

darf. Gemeindepräsident Franz Müller glaubte, daß die Jnitiative<br />

zurückgezogen werden könnte, falls das Bundesgericht<br />

den kantonalen Stromlieferungsvertrag mit Kerns aufhebe.<br />

Man hatte damit endlich die Bestätigung, daß die ganze Jnitiative<br />

nur dieses zu recht bestehenden Vertrages wegen gestartet<br />

wurde, an den sich mm einmal unsere Regierung bei<br />

der Konzessionserteilung zu halten hatte. Redaktor I. Britschgi<br />

bekannte sich als Freund des zu bauenden Aawerkes, warnte<br />

aber die Versammlung vor einer voreiligen Zustimmung<br />

zu einer Initiative, die in ihren Konsequenzen hinsichtlich der<br />

übrigen Wasserwerke im Kanton gar nicht durchdacht sei.<br />

Schien zu Beginn die Initiative der ganzen Versammlung<br />

sympathisch, so wurde schließlich nach ausgiebiger^ Rede und<br />

Gegenrede ein Zustimmungs- oder Ablehnungsentscheid über-<br />

Haupt nicht einmal mehr gefaßt. Mit der Bekanntgabe, daß<br />

zur Beratung des neuen Steuergesetzes noch eine Extra-<br />

Volksversammlung einberufen werde, konnte der Vorsitzende<br />

die Versammlung kurz nach halb 11 Uhr schließen.<br />

Alpnach. Murmeltiere im Pilatusgebiet. Letzten Dienstag,<br />

den 19. April, wurden im Pilatusgebiet aus der „Roßegg" 5<br />

Murmeltiere ausgesetzt, die der Staat vom Kanton Glarus<br />

gekauft hat. Die Aussetzung erfolgte durch den kantonalen<br />

Wildhüter von Glarus. 1946 wurden auch im April 5 Stück<br />

Murmeltiere im Pilatusgebiet ausgesetzt. (Eing.)<br />

Alpnach. (Eing.) Es frappiert allgemein, daß unser Einwohnergemeinderat<br />

sich in die Rolle einer politischen Partei<br />

versetzt und ans die Landsgemeinde hin dem Landvolk Wahlfchlager<br />

in einem ganzseitigen Amtsblattinserat (mit unsern<br />

Steuergeldern?) bekannt gibt. Es überrascht dies um so mehr,<br />

als man darin mit der Wahrheit nicht genau umgeht. Die<br />

Volksversammlung war nichtder „einmütigenAussassnng",<br />

daß der freigewordene Sitz im Kantonsgericht<br />

wieder der Gemeinde Alpnach zukommen solle. Es wurden<br />

auch verschiedene Gegenstimmen zugunsten der Gemeinde<br />

Lungern laut. Und dann überrascht uns vor allem, wieso der<br />

Gemeinderat namens der Volksversammlung die Wasserrechtsinitiative<br />

„nachhaltig zur Annahme" empfehlen kann, nachdem<br />

doch nach eingehender Diskussion Pro und Contra über<br />

eine Zustimmungs- oder Ablehnungsparole überhaupt nicht<br />

mehr abgestimmt wurde!<br />

„Erkläre mir, Gras Orindnr,<br />

Diesen Zwiespalt der Natur!"<br />

Giswil. Treu Kolping. (Eing.) Das Wort ist uns ein kmzer<br />

Gruß und zugleich ein großes Programm. Heute wird es<br />

die Antwort sein unserer Kolpingssöhne, die ihren Beweis<br />

erbringen wollen, daß ihr großes Programm zum Teil in<br />

Erfüllung .geht, indem ihr stolzes Lebenswerk: „Wir bauen<br />

uns ein eigenes Gesellenhaus" der Vollendung entgegengeht.<br />

Es ist eine Freizeitausstellung, wo der Kolpingsgeist durch<br />

Generationen hindurch verankert ist, und ihre Gesinnung bekennen<br />

und ihren Willen auch öffentlich bekundet haben. Dieses<br />

Kolpingswerk dürfte in der Öffentlichkeit seine volle Anerkennung<br />

finden. Wenn die Aktiven und Altkolping am 19.<br />

Juni zu einem innerschweizerischen Gautag aufgerufen werden,<br />

freut es alle, zugleich die Einweihung des Gesellenhauses<br />

des örtlichen Vereins miterleben zu dürfen. Mit diesem<br />

Lebenswert sind wir uns bewußt, daß vor allem das Leben<br />

der Kolpingsfamilie zur Entfaltung kommt und frischen Auftrieb<br />

erweckt wie die Höhenfener. E. A.<br />

Lungern. (Eing.) Seit nahezu 100 Jahren hatte die Gemeinde<br />

Lungern nie mehr die Ehre, einen L andammann<br />

von der Landsgemeinde heimzuführen. Mit umso größerer<br />

Befriedigung hat das Lungerer Volk davon Kenntnis genommen,<br />

daß man willens ist, ihm diese große Ehre wieder<br />

einmal zu schenken. Wir Lungerer sind glücklich, in der Person<br />

von Herrn Regierungsrat Arnold Ming einen so ausgezeichneten<br />

Anwärter für dieses hohe Ehrenamt stellen zu können,<br />

weiß doch jedermann, mit wem man es bei Herrn Arnold<br />

Ming zu tun hat, mit einem Ehrenmann in jeder Hmsicht,<br />

der nicht nur der Gemeinde, sondern auch dem Kanton<br />

recht gut anstehen wird. Es ist daher zu hoffen, daß die diesjährige<br />

Landsgemeinde unsern allseits beliebten Mitbürger<br />

Herrn Arnold Ming freudig und einstimmig zur höchsten<br />

Landeswürde emporheben wird.<br />

Wir haben aber nicht nur den Landammann zu wählen,<br />

sondern der Parteitag hat uns auch das Mandat eines Suppleanten<br />

für das Kantonsgericht zuerkannt. Die Gemeinde<br />

Lungern ist in der Lage, in der Person von Herrn<br />

Neat Am garten, Allweg, eine junge und sehr tüchtige<br />

Kraft zur Verfügung zu stellen. Beat Amgarten ist noch wenig<br />

bekannt, nichtsdestoweniger handelt es sich bei ihm um einen<br />

Mann, der bisher still und ohne großes Aussehen seine Pflichten<br />

erfüllt hat. Nach Abschluß der Primärschule hat Beat<br />

Amgarten in seiner Heimatgemeinde die Sekundärschule besucht,<br />

später die Handelsschule in Luzern und schließlich auch<br />

die landwirtschaftliche Schule in Psäffikon, so daß er als geweckter<br />

und intelligenter Mann über das nötige Rüstzeug zu<br />

einem tüchtigen Richter verfügt. Herr Amgarten ist heute 32<br />

Jahre alt und hätte Gelegenheit, sich als Suppleant in die<br />

Tätigkeit eines Richters einzuleben, um nachher auch Mitglied<br />

des Gerichtes zu werden. Vor allem aber erhält die<br />

Bauernsame durch diese Nomination wieder einen guten Vertreter<br />

und es ist zu hoffen, daß ihm das <strong>Obwaldner</strong>volk an<br />

der Landsgemeinde das Vertrauen schenken wird.<br />

Jeder Lungerer wird es sich zur Ehre machen, am Sonntag<br />

zur Landsgemeinde zu erscheinen, um unsern Mitbürgern<br />

eine ehrenvolle Wahl zu sichern. Das Unterland wird uns<br />

gewiß nicht grollen, wenn wir nach so langer Zeit wieder<br />

einmal auf die höchste Landeswürde Anspruch erheben, und<br />

so hoffen wir gerne, daß man auch dort Verständnis für die<br />

Bürger am Fuße des Brünigs zeigen wird.<br />

Lungern. (Eing.) Wie man vernehmen konnte, gedenkt<br />

die liberale Partei in Anbetracht ihrer schwachen Vertretung<br />

in den Behörden eine Kandidatur für das Kantonsgericht zu<br />

bringen. Wir mögen sicher den Liberalen eine gerechte Vertretung<br />

mit fähigen Köpfen herzlich gönnen. Wenn man aber<br />

bedenkt, daß der liberale Parteitag mit wenigen Mannen<br />

un Kronenstubli in Alpnach Platz hatte, so dürfen sie sich sicher<br />

nicht über eine Mindervertretung beklagen und wir dürfen<br />

unfern Kandidaten füglich Portieren. Wir verlieren einen verdienten<br />

Oberrichter und geben ihn dafür den Alpnachern.<br />

Älpnach verliert einen beliebten Kanonsricher und soll uns<br />

dafür den Kantonsrichter auch gönnen.<br />

An alle Obländer ergeht der Appell zu einer geschlossenen<br />

Teilnahme an der Landsgemeinde.<br />

Werbet<br />

>ür den <strong>Obwaldner</strong> „Volkssreund!"


Die Landsgemeinde ist in gewissem Sinne eine<br />

Verherrlichung des Staates, aber nicht nur des<br />

Staates, sondern der Gemeinschaft, eben das lebendige<br />

Band, welches von einem Geschlecht zum<br />

andern weiterläuft. Gewiß ruft der Landammann<br />

am Schluß? seiner Rede auch den Machtschutz Gottes<br />

an, aber das wäre nur eine äußere Formel,<br />

würden die Männer im Ring nicht auch diese Verbnndenheit<br />

untereinander und im Wechsel der Zeiten<br />

von den Vätern her zu den Söhnen spüren.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

H. Trümpy<br />

Oratorium-Aussühruug im Kollegium „St. Fidelis"<br />

in Staus.<br />

Sonntag, den 1. Mai, nachmittags 5 Uhr, wird in Stans<br />

wieder ein Oratorium zu hören sein. Im Jahre 1947, anläßlief)<br />

der 300-Jahrfeier der Stanser Pfarrkirche, erklang in Nidwalden<br />

zum ersten Male ein Oratorium. Es war das große,<br />

eindrucksvolle Werk „Die Schöpfung" von Jos. Haydn. Dieses<br />

Jahr ist es die „Historia der Auferstehung Jesu Christi" von<br />

Heinrich Schütz, für Soli, Chor und Orchester, welche der<br />

Dresdener Hofkapellmeister (1585—1672) im Alter von 38<br />

Jahren komponierte. In abwechslungsreicher Folge von Chören<br />

und Einzelgesängen, begleitet von den Instrumenten läßt<br />

das Werk den tief religiösen Kirchenmusiker ahnen. Dazu vermg<br />

die schlichte und zugleich eindringliche Tonsprache dieses<br />

großen Meisters einen nachhaltigen Eindruck zu erreichen, zumal<br />

diese Musik nicht „verstanden" sein will, da sie unwillkürlich<br />

jeden Hörer innerlich fesselt. Die in Musik gesetzten<br />

Zwiegespräche und Begebenheiten reden immer in der natürlichsten<br />

Sprache und sind deshalb so greisbar lebensnah, sei es<br />

in der Partie des auserstandenen Christus, des Evangelisten,<br />

des Cleophas, des Gesellen, des Jünglings im Grabe, oder<br />

der Maria Magdalena. Nicht weniger ergreifend sind die verschiedenen<br />

Chöre. Besonders im doppelchörigen Schlußchor,<br />

wo der eine Chor im vierstimmigen Satz (Sänger) den vorausgehenden<br />

andern Chor (Orchester) beständig nachahmt, während<br />

der Evangelist als 9. Stimme auf freien Rhythmen das<br />

Gewoge des 8stimmigen Doppelchores mit „Viktorial"-Rufen<br />

durchdringt, ist von allergrößter Wirkung.<br />

Die Ausführenden der großen Oratorium-Aufführung<br />

find: Die Solisten: Helene Hammer, Alt, Zürich, Maria<br />

Magdalena; Willy Wind, Tenor, Zürich, Evangelist und<br />

Cleophas; Dr. Otto Küng, Tenor, Luzern, Geselle und Jüngling<br />

im Grabe; R. P. Reinhard Peter, Baß, Kollegium,<br />

Stans, Jesus; am Flügel Anton Knüsel, Luzern; Der Hindermann-Chor,<br />

Orchesterverein Stans und Berufsmusiker. Die<br />

Aufführung steht unter der Leitung von Heinz Hindermann,<br />

Stans, der als Musikdirektor der Kirch- und Schulgemeinde<br />

Stans seit jeher in vorbildlicher Weise bestrebt ist, das musikalisch-kulturelle<br />

Leben in Nidwaiden zu fördern. Nebst andern<br />

derartigen Veranstaltungen brachte er mit seinem Privatchor<br />

vor einem Jahre die Lukas- und vor zwei Jahren<br />

die Johannes-Passion desselben Meisters zur Aufführung.<br />

Vorverkauf ist möglich ab 22. April bei Papeterie v. Matt,<br />

Stans.<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. 50 englische Kinder kommen nach Luzern. Anläßlich<br />

der Geburt von Prinz Charles von England hatte der<br />

Hotelierverein 50 bedürftige englische Kinder im Alter von<br />

10—14 Jahren zu einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt<br />

in Luzern eingeladen. Prinzessin und der Duke os Edinburgh<br />

nahmen dieses „schönste Geschenk" gerne an. England war<br />

von dieser Geste der Luzerner begeistert. Die Kinder werden<br />

nun in den kommenden Tagen in Luzern eintreffen und follen<br />

in verschiedenen Hotels der Stadt untergebracht werden,<br />

wobei natürlich auch Ausflüge zu Fuß und Schiff im schönen<br />

Gebiet des Vierwaldstätter Sees vorgesehen sind.<br />

Weltgeschehen<br />

Schwindsucht.<br />

Wie ihre italienische Schwester, so leidet auch die sranzöfische<br />

kommunistische Partei an galoppierender Schwindsucht.<br />

In dem Maße, als sich die Austritte mehren, bemüht sich<br />

Thorez, seinen landesverräterischen Anhang zu einem zuverlässigen<br />

Elitekader der Revolution umzuformen. Die Folgen<br />

find ausgedehnte Säuberung innerhalb des Parteiapparates.<br />

CQ<br />

SPEISEFETT<br />

SPEISEOEL<br />

Kommunistischer Frieden!<br />

ftrit heuchlerische kommunistische „Weltfriedenskongreß" ist<br />

X •<br />

l " p ari§ durch den französischen Atomforscher<br />

^öffnet worden. Er hielt dabei eine von BefL<br />

'f^Gt m ir /t n « en f tro & en * )e Rede, in welcher er die „amerikanische<br />

Gefahr an die Wand malte und die hohen Rürr<br />

rrf-'f 6 '<br />

Ueber den Sowjetmilitarismus hat<br />

er sich fern säuberlich ausgeschwiegen. Wenn zwei das Gleiche<br />

tun, dann ist es eben nicht das Gleiche...<br />

In China gehen die Kämpfe weiter,<br />

Nationalregierung die kommunistische Kapitula-<br />

^ "^dening abgelehnt hat und auch die Kommunisten die<br />

Gegenvorschlage aus Nanking zurückwiesen. Die Evakuierung<br />

^ankmgs hat begonnen. Wie aus Schanghai bekannt wird,<br />

£ « r ri° r i l9e Bnt, fä e Botschafter Protest eingelegt wegen<br />

dur/Ä^"^ britischer Kriegsschiffe auf dem Jangtsee<br />

durch die chinesischen Kommunisten. Dieser Zwischenfall wird<br />

m London als ernst angesehen.<br />

.. r . Irland ist Republik geworden<br />

ft^n<br />

s "<br />

^erte die „Grüne Insel" die Verwirklichung<br />

der irischen Republik. Die Ausrufung der Republik bedeutet<br />

eine weitere Etappe auf dem Wege zur Loslösung vom britiichen<br />

Reich. Es ist kennzeichnend für die englische Fairneß,<br />

daß e^e" sich unter den Glückwunschtelegramme, die dem Präsi-<br />

k/* Mr Feier des Tages zugegangen sind,<br />

auch solche des englischen Königs und des Ministerpräsidenten<br />

u.tlee befinden. In dieser Geste demonstriert sich zudem der<br />

kluge Realismus der Engländer, die überzeugt sind, daß<br />

der „Widerspenstigen Zähmung" am ehesten mit Fair Play<br />

erreicht wird.<br />

Eine bedeutsame Reform<br />

?- ie ^mische Regierung hat im Zuge ihres Programms<br />

c r» ^"8 rarre f ornt beschlossen, die großen Landgüter<br />

auszulösen und drei Millionen Morgen Land unter die armen<br />

Pächter aufzuteilen. Die Großgrundbesitzer werden je nach<br />

Umfang ihrer Güter 29—50°/o ihres Landes gegen Barbezahlung<br />

abzutreten haben. Mit der Verwirklichung dieses großzügigen<br />

Projektes, das als einziger Ausweg aus der Verproletarisierung<br />

der italienischen Landbevölkerung erscheint, wird<br />

dem Kommunismus in Italien eine seiner größten Hossnungen<br />

abgegraben und das Land ein Stück weiter seiner innenpolitischen<br />

Stabilisierung entgegengeführt.<br />

Eine Geschmacklosigkeit<br />

An unsern Kiosken wird häufig eine Monatsschrift gekauft,<br />

und, zumal vom reisenden Publikum, gierig verschlungen. Sie<br />

nennt sich: „Das Beste aus Readers Digest, Artikel und Buchauszüge<br />

von bleibendem Wert". Sie richtet sich gegenwärtig<br />

in allen Weltsprachen an 14 Millionen Leser. Für die Schweizer<br />

Redaktion zeichnet ein Dr. Hans Rudolf Schmid in Zürich.<br />

Hören wir mal eine kleine Geschichte „von bleibendem Wert".<br />

Ob sie wirklich oder tendenziös erfunden ist, bleibe dahingestellt.<br />

Ein alter Neger in Virginia hatte eine heruntergekommene<br />

Farm erworben. Drei Jahre lang mühte er sich im<br />

Schweiße des Angesichtes ab, bis sie ihn redlich ernähren<br />

konnte. Eines Sonntags besuchte ihn der Pfarrer, dem er<br />

stolz die einzelnen Grundstücke zeigte. Voll Bewunderung<br />

sagte der Pfarrer im prächtig blühenden Garten: „Wie ich<br />

sehe, hast du an unserm Herrgott einen guten Helfer." Und<br />

immer wieder betonte er, wie Gottes Segen auf seiner Arbeit<br />

ruhe. Als der Pfarrer sich zur Heimkehr anschickte, soll der<br />

Alte bemerkt haben: Ja, ja, das sei alles schön und gut, was<br />

er da von unserm Herrgott sage, aber er hätte das Land doch<br />

vor drei Jahren sehen sollen, als es unser Herrgott noch allein<br />

bewirtschaftet habe ...<br />

Ei, ei, der menschliche Größenwahn! Man sollte Erzähler<br />

und Schriftleiter einmal in die tropischen Paradiese des Amazonas<br />

oder der hinterindischen Jnselslur führen, und sie bekämen<br />

vielleicht einen Begriff, wie es aussieht, wo unser Herrgott<br />

allein wirtschaftet. Und dann sollte man sie etwa nach<br />

Coventry, nach Stalingrad oder Dresden, in irgendein Konzentrationslager<br />

und zu den Soldatenfriedhöfen des letzten<br />

Weltkrieges geleiten; sie würden sehen, wie es aussieht, wo<br />

der Mensch allein, ohne Gott, gewirtschaftet hatte, vorausgesetzt,<br />

daß sie nicht hundertprozentige Idioten sind. Man<br />

könnte sie auch einige Monate lang zu einem biedern Unterwaldner<br />

Bergbauern auf die Stör schicken, und sie müßten wie<br />

unsere Aelpler erfahren, daß an Gottes Segen doch alles gelegen<br />

ist.<br />

Einen solchen Schmarren wagt man 14 Millionen geduldig<br />

zahlenden Leuten vorzusetzen in einer Zeit, wo der<br />

Mensch in die gefährlichen Geheimnisse der Atomspaltung eingedrungen<br />

ist; wo die ganze Welt nach einem dauernden Frieden<br />

schreit, in den Friedenskonferenzen aber jeder Gottlose,<br />

nur nicht der liebe Herrgott feine Stimme hat; wo wir aus<br />

Tag und Jahr nicht sicher sind, wann ein neuer Weltbrand<br />

ausbricht und die gesamte Menschheit, das heißt ihre letzten<br />

Trümmer, es erleben müßten, wohin unsere Erde käme, wenn<br />

auf ihr der Homo sapiens, das heißt der gescheite Mensch, ganz<br />

allem, ohne Gott, gewirtschaftet hätte. Dr. P. P. H.<br />

Chronik<br />

„Aasgestank" und russische Kultur<br />

Moskau, im Februar. Im Jahre 1939 konnte der<br />

russische Literaturkritiker Johan Altman für den deutschen<br />

Dichter Lessing nur Worte des Lobes finden. Er führte sogar<br />

die Gründung des Moskauer Kunsttheaters auf Lefsings Einsluß<br />

zurück.<br />

Heute, also zehn Jahre später, wurde kürzlich in der Zeitschrist<br />

„Die Sowjet-Kunst" ein Artikel veröffentlicht, in dem<br />

unter der Ueberschrift „Die Partei reißt dem verräterischen<br />

Altmann die Maske vom Gesicht" folgende Kritik geübt wird:<br />

„Vor uns steht ein meisterhafter, doppelgesichtiger Verräter<br />

mit einer brandschwarzen Seele im Leib. Er ist einer der<br />

Führer jener Gruppe von Theaterkritikern, die gegen das<br />

Vaterland eingestellt sind. Indem er sich hinter eine marxistische<br />

Phraseologie und falsche Ergebenheitserklärungen<br />

gegenüber dem Vaterland und der Kommunistischen Partei<br />

versteckt, beteiligt er sich schon feit einer Reihe von Jahren<br />

an schmutzigen und hinterhältigen Angriffen gegen das fortschrittliche<br />

Drama in der Sowjetunion. Seine ganze Laufbahn<br />

ist von Feindseligkeit, Verleumdung und Abweichungen<br />

von gegebenen Linien gekennzeichnet. Das russische Volk nennt<br />

Leute wie Altmann lebendige Leichen und übelriechende<br />

Maskenträger. Wir werden aber die Sowjetkultur vom Aasgestank<br />

reinigen."<br />

Der stärkste Mann<br />

St. Malo. Andre Legall, der Mann mit außergewöhnlicher<br />

Körperkraft, hat einen neuen Beweis seiner besonderen<br />

Stärke geleistet. Er hat sich an einen 175 Kilo wiegenden<br />

Pflug anspannen lassen, mit dem er eine 13 Meter lange und<br />

20 Zentimeter tiefe Furche zog. Legall hat ferner nur mit<br />

seiner Körperstärke ein Flugzeug am Start verhindert; auch<br />

hat er mit einem Seil, das er mit seinem Gebiß festhielt, im<br />

Hafen von St. Malo einen Dreimaster gezogen.<br />

Verschiedenes<br />

Jetzt die Kulturen gegen Hagelschaden versichern!<br />

Die warme Jahreszeit steht wieder bevor und wird, wie<br />

alle Jahre, die unvermeidlichen Gewitter und somit auch<br />

Hagelschläge bringen. Darum ist es für jeden Landwirt jetzt<br />

wichtig, an den Abschluß einer Hagelversicherung zu denken.<br />

Die Schweizerische Hagelversicherungs-Gesellschast zahlte<br />

im Jahre 1948 für 14 830 Schäden Entschädigungen im Betrag<br />

von rund 5 Millionen Franken aus. Diese Zahlen zeige<br />

deutlich, wie notwendig es für jeden Landwirt ist, sich gegen<br />

die finanziellen Verluste, die ihm durch einen Hagelschlag<br />

entstehen können, zu schützen.<br />

Hagelarme Jahre wechseln mit hagelreichen ab. Gebiete,<br />

welche fälschlicherweise als hagelsicher betrachtet werden, können<br />

unvermutet verhehrend heimgesucht werden, eigentliche<br />

Hagelzonen wiederum können jahrelang verschont bleiben.<br />

Auch im letzten Jahre wurden Gebiete betroffen, die viele<br />

Jahre vom Hagel verschont geblieben sind. Das ist ein Beweis<br />

für die Unberechenbarkeit des Hagels. Als einzig wirksamer<br />

Schutz steht dem Landwirt die Hagelversicherung zur Versügung,<br />

deren volkswirtschaftliche Bedeutung darin liegt, daß<br />

sie ihn vor materieller Not bewahrt und ihm seine Existenz<br />

sichert. 120000 fortschrittliche Landwirte, Weinbauern und<br />

Pflanzer versichern ihre Kulturen gegen Hagelschaden.<br />

Filmecke<br />

Aufklärungsfilm über die Tuberkulose. / Bastard.<br />

(Eing.) Der Samariterverein Alpnach lädt<br />

die Öffentlichkeit von Obwalden auf Dienstag und Mittwoch,<br />

den 26. und 27. April, 20.15 Uhr, in das Kino Seefeld Sarnen<br />

zur Besichtigung eines unter Mitwirkung namhafter Aerzte<br />

aus Oesterreich und der Schweiz geschaffenen Filmes über die<br />

Gefahren der Tuberkulose, des schleichenden Giftes und<br />

Geißel der Menschheit, ein.<br />

Niemand versäume diesen eminent wichtigen Aufklärungsfilm<br />

— auch nicht die verantwortlichen Behörden!<br />

Als zweiter Hauptfilm gelangt der preisgekrönte, norwegifch-schwedische<br />

Spitzenfilm Bastard zur Vorführung.<br />

Fern jeder Filmroutine, führt dieser Film den Beschauer in<br />

eine völlig unbekannte Welt, durch Gegenden mit breiten<br />

Strömen, durch verschneite Wälder, wo überall die Gefahren<br />

lauern. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Liebesgeschichte<br />

des Jägers Burtali mit dem Bauernmädchen Aitanga. Ein<br />

Film, sehenswürdig und einzigartig in der Gestaltung!<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 19. April <strong>1949</strong>.<br />

«Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Zitronen<br />

70—90<br />

Svinat, inländischer 70-1305<br />

Bananen<br />

250-340<br />

... ...Kastanien, Marroni 150<br />

Rhabarber<br />

^Kastanien, gewöhnliche 130<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

51—60 Eier.<br />

Notkabis<br />

70-80 •ynnfeipt, inländische 25<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 75- 80 Frischeier, inländische 25:<br />

Blumenkohl<br />

100—130 ..<br />

Kopfsalat, gr.<br />

35-40 Butter und Kas»<br />

Endiviensalat<br />

Tafelbutter, geformt<br />

Brüsseler Chicoree 250—3'0 klein geformt, 100 gr 102<br />

Nüßlisalat, 100 gr 30-45 groß geformt, 200 gr 201<br />

Karotten, rote<br />

50 -60 Kochbutter<br />

934<br />

Randen, gekocht 6o—7o Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

Randen, roh<br />

50 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Schwarzwurzeln<br />

ibvZbrinz, 1. Qual.<br />

600<br />

Sellerieknollen loo—120 Magerkäse<br />

240<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 45-70 Tilsiter<br />

490<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, alte, inländ. 30I35 0 Geflügel, Kleintiere und<br />

Bierrettig<br />

30-40 lWildbret (tot).<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

20 Suppenhuhn?! 600—650<br />

Knoblauch<br />

300—3 5sl j; a u6en, 1 Stück 150—180<br />

Kiefelerbsen, inländische z80 *taninchett 6.0—650<br />

Knollenfenchel 110—120<br />

Weißrüben<br />

40 Süßwasserfische<br />

Schnittlauch, l Büschel 10 .<br />

Sauerkraut<br />

Regenbogenforellen<br />

' Großselchen, tot<br />

Ä leinselchen, tot<br />

Früchte und Beeren. Hechle<br />

Barsche (Egli)<br />

Aepfel<br />

Brachsen<br />

Standardware, inländ. i20hnsel<br />

Kontrollware, inländ. 8S-100Xriischen<br />

Wirtschaft^ u. Kochäpfel 30-70<br />

Baumnüsse, große 300-420 Meersische.<br />

Baumnüfje, mittlere 200—30oKabeljau, ganz<br />

Orangen, Blut ioo-i2oKabeljau, Filets<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Merlans<br />

Orangen, blond 90— noColins<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

SJLRodoifo Pedroni,Chiasso<br />

900<br />

520—510<br />

400—420<br />

540—550<br />

400<br />

180<br />

200<br />

400<br />

420<br />

480<br />

480<br />

540—550<br />

G<br />

co


Radio — Beromiinster<br />

Sonntag, den 24. April<br />

9.45 KatholischePredigt. 12.05 Arien und Lieder.<br />

12.40 Beliebte Melodien. 13.00 Uebertragung der Landsgemeinde<br />

Appenzell Jnnerrhoden. 14.30 Volkstüml. Klänge.<br />

15.00 Us em bluemete Trögli. 15.40 Schulklassen vor dem<br />

Mikrophon. 16.00 Schallplatten-Divertissement. 16.25 Kleine<br />

Szene von „Ojeh". 17.00 Orchester Dumont. 18.00 Es geht<br />

uns alle an. 18.25 Studioorchester. 20.00 Berner Stadtmusik.<br />

20.35 D'Seldwyler Schuehkumedi. 21.25 Liebe, alte<br />

Volkslieder.<br />

Danksagung<br />

J o s e f<br />

alt Metzgermeister<br />

H a s l a c h - M e l l i g e r<br />

hat uns tief bewegt. Wir danken von ganzem Herzen der hochw. Geistlichkeit für ihren tröstreichen<br />

Beistand, allen Verwandten und Bekannten, dem löbl. Cäcilienverein für das feierliche<br />

Requiem, der tit. Musikgesellschaft für die erwiesene letzte Ehre, dem <strong>Obwaldner</strong> Metzgermeisterverein<br />

und den tit. Fahnendelegationen. Herzlichen Dank auch für die vielen hl. Messen,<br />

Meßbundstiftungen, Kranz- und Blumenspenden, Zuwendungen an wohltätige Institutionen<br />

und alle übrigen Beileidsbezeigungen.<br />

Möge unser lieber Verstorbene bei allen, die ihn im Leben kannten, in der Erinnerung<br />

und im Gebete weiter leben.<br />

Alpnach-Dorf, im April <strong>1949</strong>.<br />

Dreißigster: Montag, den 25. April, morgens 8.00 Uhr, in Alpnach.<br />

Die Trauerfau»l,en.<br />

Am Sonntag, den 24. April (Landsgemeinde) 205<br />

nach Schluß der Landsgemeinde<br />

Unterhaltungsmusik der „Rigibueben"<br />

im großen Saal des<br />

G Hotel M ü h l e , S a r n e n<br />

Mit freundlichem Willkomm!<br />

Seppi Schwegler-Perren, Küchenchef.<br />

f Schweizerische<br />

Hagel-Versicherungs-Gesellschaft<br />

Zürich<br />

ife-. Genoasenschaft gegr. 1880 „«jtl<br />

Ein<br />

Blick genügt...<br />

und die Freundin weiss: Diese Wäsche wurde mit Radion<br />

' gewaschen. Radion wäscht weisser, weil es Solium enthält.<br />

Solium wirkt wie strahlender Sonnenschein, Sunlight-Produki<br />

ohne jedoch das Gewebe anzugreifen. Bei<br />

grösster Schonung wird jedes Stück wieder tadel- |<br />

los sauber und blendend weiss. Und wie frisch<br />

duften die Sachen nach dem Waschen mit Radion! / i ? II/ J/ Jfli<br />

R a d i o n w ä s c h t w e i s s e r<br />

An der Landsgemeinde in Sarnen<br />

sind Sie rasch und gut bedient im<br />

weil es Solium enthält! • *<br />

O M O<br />

zum Einweichen und Spülen<br />

Höflichst empfiehlt sich<br />

Familie Furrer-Walser<br />

Etwas Feines für die Küche!<br />

Der Stolz<br />

2) von über 10 000 Landwirten.<br />

Auch Sie werden zufrieden sein.<br />

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Ml HAUS ER- Apparate 6mbH Wädenswil<br />

Tel.<br />

Stadttheater Luzern 523<br />

Samstag, 23. April, 20.15—23.00 Uhr: Die keusche Snsänne.<br />

Sonntag, 24. April, 11—12 Uhr: Matinee veranstaltet von<br />

Theaterverein und Jugendtheatergemeinde: Gedenkfeier<br />

August Strindberg zum 100, Geburtstag des Dichters.<br />

Referat Dr. W. Reich: Strindberg und sein Schauspiel<br />

„Ostern". Klavierrezital: Max Sturzenegger. Rezitationen:<br />

Rainer Litten, Peter W. Loosli. Eintrittspreise:<br />

Fr. 1.—; für Mitglieder der der veranstaltenden Vereine<br />

bei Vorweisung der Mitgliedkarte frei.<br />

14.30—17.30 Uhr, zum letztenmal: Die erste Legion.<br />

20 15—22.45 Uhr: Gastspiel August Gschwend und Fritz<br />

Ollendorff: Don Pasquale. Komische Oper in 3 Akten<br />

von Gaetano Donizetti. Gastspielpreise: Fr. 2.— bis<br />

Fr. 7.50.<br />

Dienstag, 26. April, 20.15—23.15 Uhr: Die Straußbube«.<br />

Mittwoch, 27. April, 20.15—22.45 Uhr, unter dem Patronat<br />

des Theatervereins: Ostern. Schauspiel in 3 Akten<br />

von August Strindberg. Neue deutsche Uebersetzung von<br />

Willi Reich.<br />

Donnerstag, 28. April, 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Aug.<br />

Gschwend und Fritz Ollendorff: Don Pasquale. Gastspielpreise:<br />

Fr. 2.— bis Fr. 7 50.<br />

Freitag 29. April, 20.15—22.45 Uhr: Ostern.<br />

Samstag, 30. April, 20.15—23.00 Uhr: Das Land des<br />

Lächelns.<br />

Sonntag, 1. Mai, 11—12 Uhr: Matinee veranstaltet von<br />

Theaterverein und Jugendtheatergemeinde: Enrique<br />

Beck: Ueber Federico Garcia Lorca.<br />

14.30—17,30 Uhr: Die Straußbuben.<br />

20.15-23.00 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Gesucht zuverlässiges 209<br />

M ä d c h c «<br />

oder Person zur Aushilfe<br />

für den Haushalt, für einige<br />

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Bereiten Sie Ihren Bekannten und Geschäftsfreunden in der Schweiz<br />

und im Ausland eine Aufmerksamkeit:<br />

Send«! Sie ihnen Grüße mit den Sonderpost-Flügen<br />

La Chaux-de-Fonds—St. Gallen—Lugano am 27. April <strong>1949</strong><br />

Lugano—St. Gallen—La Chaux-de-Fonds am 28. April <strong>1949</strong><br />

Sie unterstützen damit die Ausbildung unserer Jungflieger<br />

Die Sendungen sind in frankiertem Umschlag bis zum 25. April an<br />

die Briefversandämter der genannten Etappenorte richten. Die<br />

Pro Aero-Marken <strong>1949</strong> haben nur für diese Sonderflüge Frankaturwert.<br />

P9857Y 206<br />

Samariteroerein Alpnach<br />

Kino Seefeld Santo<br />

Dienstag und Mittwoch, den 26. und 27. April, 20.15 Uhr<br />

Aufklärungssilm über die 221<br />

T u b e r k u l o s e<br />

Deutsch gesprochen!<br />

Oeffentliche Aufklärung ist das Gebot der Stunde!<br />

eigenen Interesse versäume niemand den Besuch<br />

dieses Filmes!<br />

Als zweiter Hauptfilm<br />

neckte und Mägde<br />

finden gute Stellen<br />

durch ein Inserat<br />

im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

empfiehlt höflich<br />

Bu cli «1 m ek erei<br />

I'Ont» Ehrli «V - Cie,<br />

Karneu<br />

B a s t a r d


ganten / vamslllg, oen za. Apru i«49<br />

79. Jahrgang — Nr. 32<br />

ö b d M i l t t T o l k s s t e m d<br />

O b w a l d e n<br />

Arbeiter, an die Landsgemeinde!<br />

Zur kommenden Landsgemeinde <strong>1949</strong> möchte ich an alle<br />

Miter Obwaldens bett Appell richten, der von der Konservativen<br />

Volkspartei vorgeschlagenen Nomination auf Herrn<br />

Regierungsrat und Baudirektor Arnold M i n g in Lungern<br />

die Stimme als Landammann zu geben. Herr Regierungsrat<br />

l Ming ist uns in der Arbeiterschaft kein Unbekannter Die<br />

Sympathie zu den Arbeitern und deren sozialen Besserstellun<br />

hat er schon mehrmals bewiesen.<br />

Deßhalb, Gewerkschafter und Arbeiter, stelle auch Du Deinen<br />

Mann an der Landsgemeinde und gib die Stimme als<br />

Landammann Herrn Regierungsrat und Baudirektor Arnold<br />

Nicht vergessen dürft ihr Arbeiter, dem Beitrag an die<br />

Neinteilerbergstvaße, als wertvoller Arbeitsbeschaffungsmaßnähme,<br />

zuzustimmen. Und am 8. Mai habt ihr die Gelegenheit,<br />

zu der Vorlage eines neuen Steuergesetzes ein kräftiges<br />

Za in die Urne zu legen. f. K.<br />

Amtliche Mitteilung. Am Ostermontag, 18. April <strong>1949</strong>,<br />

nmde südlich der Eichibrücke n Alpnach, am Aawasser, eine<br />

männliche Leiche gesichtet. Die Identifizierung war im Moment<br />

der Tatbestandaufnahme nicht möglich. Bald darauf<br />

fand der Ortspolizist im benachbarten Wald ein Fahrrad,<br />

das, wie seither festgestellt wurde, dem Verunglückten gehört<br />

hatte. Tags darauf wurde die Identität der Leiche mit einem<br />

im Kanton Luzern vermißten Bauernsohn einwandfrei festgestellt.<br />

Ein Verbrechen von dritter Hand scheint ausgeschlossen<br />

zu sein.<br />

Die Leiche war von einem ortsfremden Spaziergänger gesichtet<br />

und einer benachbarten Person gemeldet worden mit<br />

der Weisung, die Ortspolizei zu benachrichtigen. Der Name<br />

jenes Spaziergängers konnte nicht festgestellt werden. Das<br />

Publikum wird ersucht, in solchen und ähnlichen Fällen Namen<br />

unbekannter Zeugen zu notieren und der Polizei anzugeben.<br />

Tarnen. Krankenkasse Konkordia. Am Palmsonnag hielt<br />

die Krankenkasse Konkordia, Sektion Sarnen, unter der Leihing<br />

von Herrn Gemeindeschreiber Theodor Wirz, ihre gutbesuchte<br />

Hauptversammlung ab. In der Eröffnungsansprache<br />

äwÄJ?* | r rr fiben ber im 2aufe be§<br />

l Jahres verstorbenen<br />

! Herr Franz von Ah erstattete Bericht<br />

über dre Verbandsrechnung, welche trotz erhöhten Mitgliederbeitragen<br />

mit Fr. 5 828— Mehrausgaben abschließt. Ferner<br />

empfahl er den Mitgliedern das der Krankenkasse Konkordia<br />

gehörende Ferienheim Serpiano, im Tessin, für Kur- und<br />

Ferienaufenthalte. Der gesamte Vorstand wurde im Amte bestatigt<br />

mit Ausnahme des Herrn Alois Berwert-Britschgi,<br />

Oberwilen, der nach zwanzigjähriger treuer Mitarbeit im<br />

Vorstand eine Wiederwahl ablehnte. An seine Stelle wurde<br />

als Vertreter der Schwendi neu in den Vorstand gewählt<br />

Herr Karl Burch, Brendli, Oberwilen.<br />

Der Präsident empfahl der Versammlung das am 22. Mai<br />

tt. c. zur Abstimmung gelangende Tuberkulosegesetz zur Annähme.<br />

Die zum Schluß durchgeführte Gratisverlosung brachte<br />

gute Stimmung in die Versammlung.<br />

Schwendi. {(Sing.) Zu einem Festtag sollte man zwar<br />

rechtzeitig mit dem Glückwunsch vor der Türe stehen, doch<br />

wird man ihn auch nach dem Fest noch gerne annehmen. So<br />

möchte denn der Schreibende in zwei Schwanderhäuser eine<br />

herzliche Gratulation senden, wo ein seltener Gedenktag gefeiert<br />

wurde, und zwar ausgerechnet am hohen Osterfest.<br />

Im Hintergraben, weitab vom großen Weltgetriebe, vollendete<br />

die Seniorin der Teilsame, Frau Josesa Sigrist-Fanger,<br />

Zistlig, ihr 90. Lebensjahr. Des Lebens Last und Leid hat<br />

die liebe Greisin wohl genugsam erfahren dürfen, doch ihr<br />

Lebensmut, ihr starkes Gottvertrauen führte sie voran, und<br />

geistig ungebrochen durste sie diesen seltenen Geburtstag im<br />

Kreise ihrer Angehörigen begehen. Wenn auch ihr Augenlicht<br />

durch Alter und Krankheit stark in Mitleidenschaft gezogen<br />

wurde, so nimmt sie immer noch lebhaften Anteil am Tagesgeschehen<br />

und weiß noch munter und mit lebhafter Stimme<br />

aus der Vergangenheit zu erzählen oder ihrer Ueberzeugung<br />

in Worten Ausdruck zu verleihen. Ein ganzes „Tschisserli"<br />

voll herzlicher Wünsche tragen wir in ihr Haus, möge ihr der<br />

Herr des Lebens noch einen sonnigen Lebensabend weiterhin<br />

erhalten, ihr und uns allen zur großen Freude.<br />

In seinem „Waldheim", das wahrhaftig diesen Namen<br />

verdient, beging das Ehepaar Alois und Josesa Kiser-Dönni,<br />

die Feier der goldenen Hochzeit. Die Jubilare stammen zwar<br />

beide aus Nidwalden, haben sich aber seit bald 20 Jahren<br />

droben im Rappenwald niedergelassen, wo nach der Sage<br />

einst ein Waldbruder sein einsames Dasein geführt haben soll.<br />

Vater Kiser hat eine 13-köpfige Kinderschar großgezogen und<br />

seine tieffromme Gattin ging ihm während 5 Jahrzehnten<br />

als vorbildliche Gattin in Erfüllung der Familienpflichten<br />

treu voran. Zwei Söhne im braunen Kapuzinergewand bilden<br />

die Freude und Krone ihrer Lebensarbeit. Der eine von<br />

ihnen, Br. Maurus, durfte seine Eltern an ihrem Ehrentag<br />

im Kreise der herbeigeeilten Geschwister begrüßen, während<br />

Br. Edgar nur in Gedanken die weite Entfernung Schweiz —<br />

Ostafrika überwinden konnte. Wenn auch die Beschwerden des<br />

Alters die lieben Leute in ihrer Waldeinsamkeit nicht verschont<br />

haben, so wünschen wir ihnen um so mehr Trost und<br />

Kraft aus der Himmelshöhe zu einem gesegneten Lebensabend.<br />

G.<br />

Kägiswil. (Eing.) In Baar, an der Bahnhofstraße, vollendete<br />

am 11. April <strong>1949</strong> Frau Witwe Rosalia Acklin-von<br />

Wyl, Schwägerin der Frau Witwe Christina von Wyl-Küchler,<br />

Kägiswil, ihr 90. Lebensjahr. Wir wünschen der Jubilarin<br />

noch weitere sonnige Lebensjahre. Zähes Holz!<br />

Melchtal. (Eing.) Auf die Schlußprüfungen im Töchterinstitut<br />

„St. Philomena" läßt sich die Inschrift der großen<br />

Turmuhr des (einstigen?) Nürnberger Rathauses anwenden:<br />

„Aus Druck und Drang kommt Heller Klang." Das will heißen,<br />

ohne ernsthafte, angestrengte Arbeit der ehrw. Schwestern<br />

Lehrerinnen und der Schülerinnen das Jahr hindurch,<br />

wären die fast durchwegs klaren, frischen Antworten im Examen<br />

kaum zu denken gewesen. Besonders hervorgehoben zu<br />

werden verdient der Eindruck, daß in allen Fächern ein praktischer,<br />

lebensnaher Unterricht erteilt wird, der Herz und<br />

Sinn der jungen Töchter weit und aufgeschlossen macht für<br />

die Aufgaben und das Verständnis der gegenwärtigen Zeit<br />

und den Aufbau einer glücklicheren ZukGnft, nicht zuletzt durch<br />

ein echt christliches Familienleben. Mögen alle 72 Schulerinnen<br />

diesen Geist weiterpflegen und in Dankbarkeit treu<br />

bewahren. Das Institut aber möge ihn im neuen Schuljahr<br />

wieder recht vielen vermitteln zum Segen für Kirche und<br />

Vaterland.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.00, Kindergottesdienst 7.15; 8.00 Sammlung der<br />

Erstkommunikanten im Schulhaus. 8.15 Einzug und 8.30 Erstkommunionfeier mit Singmesse.<br />

13.15 Einzug und 19.30 Abendfeier der Erstkommunikanten, Predigt, eucharistischer und päpstlicher<br />

Segen.<br />

Montag: 6.80, 9, 10, 11 Brautmessen.<br />

Dienstag: 10 Brautmesse.<br />

Mittwoch: 7.50 Einzug der Landeswallfahrt Nidwalden, Festamt und Predigt.<br />

Pfarrmesse 7.15.<br />

Donnerstag: Stiftamt für H. H. Kommissar Jmfeld, Pfarrer von Sächseln.<br />

Samstag: Jahrestag für Frau Mathilde von Flüe-Mathis, Oberhegi. 10 Brautmesse.<br />

NB. Sonntag, 1. Mai: 14.00 im „Kreuz" Tbc.-Fürsorgeverein: Generalversammlung.<br />

Flüeli. Sonntag: 6.00 und 7.00 Frühmessen. (Oberschule in 7-Uhr-Messe!) 8.30 Ein-<br />

Zug der Erstkommunikanten. Singmesse. 11.30 Taufgelübdeerneuerung, Segen.<br />

Montag: 7.00 Markusprozession in den Ranft.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit für Ungenannt.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Samstag: 15.00 Beichtgelegenheit. Aushilfe. 17.30 Rosenkranz und Segen.<br />

Sonntag: Seelensonntag. 4.15 Beichtgelegenheit, Aushilfe. Monatskommunion für<br />

Männerapostolat, 7. Klasse, 4. Kurs Christenlehre und Sekundärschule. Hl. Messen 5, 6, 7.30,<br />

8.30 mit Gedächtnis des Katholischen Volksvereins für Josef Haslach-Melliger, und 10.00.<br />

9-00 hl. Messe im Guber. 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: St. Markusprozession der Sarner und Kernser hieher. 6.00 Frühmesse. Dreifeigster<br />

für Ehemann Josef Haslach-Melliger, alt Metzgermeister. 10.30 Brautmesse.<br />

Dienstag: Jahrestag für Wilhelm Gander, Klostermatten. Jahresgedächtnis für Ehemann<br />

Gustav Hug-Zimmermann, Rengg. 13.00 Schlierenprozession.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit des Josef Hagenbach-Spiller und Familie, Niederstad.<br />

Donnerstag: Hl. Messe in Schoried 7.00.<br />

Samstag: Jahrestag für Witwer Josef Jmfeld-Durrer. Jahrestag für Ehefrau<br />

Lina Jmfeld-Jfanger, Stad.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Seelensonntag. 4.45 Beichte, 5.00 hl. Messe 000 (Sommer.<br />

°rdnung) Frühmesse, Kommunion der Männer, Jungmänner, Frauen und Mutter. Opfer.<br />

Amt (keine Predigt). Opfer für die Bestuhlung der Pfarrkirche. 19.45 Gebetswache.<br />

. Montag: Markustag. 5.30 Kreuzgang nach Lungern. Keine Frühmesse. Ankunft des<br />

Kreuzes von Lungern 7.15, anschließend Gottesdienst. — An Werktagen: Frühmesse um<br />

6lü und Tagesmesse um 7.45.<br />

Dienstag: Stistmesse Enz-Rohrer.<br />

Mittwoch: Stitjahrzeit für Jgl. Remigi Durrer. „ r. . , QnA,<br />

Donnerstag: Jahrestag für Witwer Anton Abächerli-Abächerli ( erjt um 8.00).<br />

Freitag und Samstag: Alte Stiftjahrzeit. ^ ^ „ r rr oonor . m M .<br />

Großteil. Sonntag ab 4.00 Beichtgelegenheit. 6.00 Frühmesse. 8.30 Amt u. Predigt.<br />

13.00 Osterandacht. 18.30 Gebetswache.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.30. 13.00 Andacht und Segen<br />

Montag: 5.30 Kreuzgang nach Giswil. 7.15 Ankunft des Kreuzes von Gi^vil, anschließend<br />

hl. Messe. 8.15 Jahrestag für Nikolaus Halter-Vogler. ^ahrzeit für H. H. Chorherr<br />

Zauber.— Schulbeginn für alle Klassen. ^ r r >>„ . .<br />

Dienstag: Singmesse der Schulkinder mit Ansprache zur Eröffnung des<br />

Schuljahres<br />

. Mittwoch: Jahrzeit für Geschwister Katharina und Anna Ming. 6.15 hl. Messe in Obl<br />

ee - Donnerstag: 6.15 hl. Messe in der Dorfkapelle.<br />

Biirglen. Sonntag: Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 19.00 Rosenkranz.<br />

Montag: 7.30 hl. Messe. Beginn des neuen Schuljahres.<br />

o, , Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi, Kerns.<br />

3


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Lanösgemeinöe<br />

Zu einem schönen Bilde müssen Bild und Rahmen zusammenpassen. Der Rahmen<br />

unserer Landsgemeinde ist die Religion, das Bild die Politik. Die Kirchenglocken<br />

läuten zum Ein- und Auszug. Das Veni Creator zum Beginn der Tagung ist das<br />

Glaubensbekenntnis von Regierung und Volk, daß auch die Staatsführung der<br />

Gotteshilfe bedarf. „Wenn eine der vier Säulen des Reiches, die da sind die Religion,<br />

die Justiz, der Rat und der Wohlstand, erschüttert wird und ins Wanken kommt, so ist<br />

es Zeit, durch Gebet um gut Wetter anzuhalten" (Francis Bacon). Den würdigen<br />

Abschluß der Landsgemeinde bildet der Gratulationsakt der Geistlichkeit in der Dorfkapelle<br />

mit dem Te Deum. Dieser letzte Teil wird leider zu wenig mehr beachtet.<br />

Darum zwei Bitten an die Landsgemeindebesucher:<br />

1. Die Herren der Behörden möchten in den vordersten Bänken Platz nehmen und<br />

gut ausschließen, damit auch noch Volk und Gäste in den hinteren Bänken Raum<br />

bekommen.<br />

2. Das Volk möge während der Feier in der Dorfkapelle um diese herum weniger<br />

laut sich bemerkbar machen und damit auch den Fremden das Beispiel des Ernstes<br />

geben!<br />

^<br />

Sonntagsgeöanken<br />

Es wurden an einem Tage, wie uns die Schrift erzählt, drei Kreuze aufgerichtet<br />

davon an einem unser Erlöser verschied, an den zwei anderen die zwei Mörder starben'<br />

... An einem dieser Kreuze muß jeder Mensch sterben — entweder mit Christus in<br />

der Unschuld oder wie der reumütige Schacher in der Buße oder wie der am linken<br />

Kreuze in Sünde und Laster.<br />

I. zy. Sailer.<br />

Das polnische Wort für Ostern heißt „Wielkanoc", das heißt „die große Nacht"<br />

und drückt den Zauber und die Feier der Auferstehungsnacht im Osten aus. Bei den<br />

Russen besagt der Name des Sonntags „Woskresenje", Tag der Auferstehung. Sorgen<br />

? J? z L bei uns jeder Sonntag ein Osterjubel sei, indem wir ohne Unter-<br />

«f« fll heiligmachenden Gnade leben und so schon auf Erden an der Freude<br />

Gottes te,lnehmen. " +<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45, 9.15.<br />

In allen Gottesdiensten Opfer für die Renovation der Pfarrkirche. 19.30 Osterandacht.<br />

^Montag: Erstjahrzeit für Regierungsrat Leo Spichtig-Guallini, Polizeidirektor. 6.00<br />

St. Markusprozession nach Alpnach.<br />

Stiftjahrzeit für Kantonsrat und alt Teilenvogt Karl Kifer-Seiler, R--<br />

fSÄs f 1030 e Brautmesse und verstorbenen Mitglieder des Mädchen-<br />

®äg?§wU ner§ta9:<br />

Die Erstkommunttanten kommen von Montag an, 15.00, in die Pfarr-<br />

Zwertkommunikanten von Donnerstag an. Die Erstkommunion findet am 1 Mai<br />

statt<br />

S am sta g :^Alt?MistjchrA°"<br />

- "* ®""-"<br />

Stiftjahrzeit für Alois und Theresia Etlin-Amstalden, Laumm,<br />

Sigrist-Burch, ehemals Rietli, Kirchstraße.<br />

S?Ü1'! C ! J? ° " l? 9 V ® e0inn der Knaben- und Mädchensekundarschule.<br />

4.k?asse an teil ' ' Kreuzgang nach Alpnach nehmen die Schulkinder von der<br />

Kapuzincrkloster und Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag- 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz.<br />

^<br />

Sam°ftag7°ö.30 °K?euzga^g nach I c h S i M o n t a g : 7.00 hl. Messe.<br />

achSeüe. Kein" Mchmitwgsgo?tR?enst^'<br />

9 ' 16 Cpfer fÜr Me<br />

'<br />

Renovation der Matt-<br />

Di°eaa<br />

&r °I teiL Wegzug im Stalden 5.30.<br />

Mittwoch ~ '<br />

9 ' s S S f Gehrisbach.<br />

Mittw<br />

Lagesmesse. Samstag: Beichttag.<br />

15 " Kmd-r 2. »nd 3. ttofle mch<br />

a n l! * a 9 : Beichtgelegenheit 17—19 Uhr.<br />

für den Sakramentenempfang: Sonntag, 8. Mai iater Kapuziner da. Ende der Osterzeit<br />

eshalb obige Gelegenheit benutzen!<br />

/6.30 Beichtgelegenheit. (Aushilfe)<br />

dienst. ' 17.00 G^e^swache^und^feierlich^Se^n^^"^^' Frühmesse. 9.00 Hauptgot.es<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Hau?bIw°?i?mT?gen, b Ä t f Ä Mai verschoben. Jedes<br />

und Liebe lebenslang bewahren!<br />

«-rstkommumkanten chre eucharistische Sehnsucht<br />

T A ' S<br />

«» -- »«; °>s<br />

"«-k m W<br />

D l e n s K m m t Mseln. ' ' "7<br />

Mmendmefse in St. Anton u n d A l t e Stiftjahrzeit.<br />

Mittwoch: Stiftmesse m\. ^umei } 0 J n Oberhalten 7.00<br />

Amstad und seine Ehefrau B?arie Durrer<br />

Familie. Stiftmesse für Mstr. Krispin<br />

halten 7.00.<br />

§tt9 ' Allmendmesse m St. Anton und Segnen der Allmend in Untervon<br />

Rotz-Ettlw, Weidli^^Alte' Nftj?hrM.^'Kam f/S 9 %rt @t |[ tmeffe ffir % amilk **<br />

Melchthal. 6 o n n t a a • fi«« M !<br />

9 te<br />

' Stiftjahrzeit.<br />

WeiUonntagandacht. •- 9 5<br />

* '<br />

8 - 45 Gottesdienst, Erstkommunionfeier. 13.00<br />

Montan, g-i i o T, = + „ „ . . .<br />

® 1 " 5 >« 9 • ® « m ä t „ g : 83r


Sarnen / Mittwoch, den 27. April <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Rr. 33<br />

t P s t l ö n c r B M f r e m ö<br />

Ab°nnementspreis: Durch die Post zuaestellt für hi*<br />

Schweiz jährlich Fr. II.— halbjährlich Fr 5 80 as<br />

Fr. 15.-. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt -<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. - Neuabonnen^n weiden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jnsertionsprcise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

ruck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. Tel. (041) 86033 Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

L s m d S t a g Kmf d e m L a n d e n b e r g<br />

Die Fronten waren geklärt, «die Parolen ausgegeben.<br />

Daß die Geschäfte dieses Jahr keine großen Wellen werfen<br />

würden, ließ schon das Ausbleiben der beinahe obligat gewordenen<br />

Flugblätter und Propagandaschriften erahnen. Wenn<br />

fich trotzdem gegen 2500 Bürger in den Ring auf den Landdenberg<br />

begaben, so war uns das erneut ein Beweis dafür<br />

daß unsere Landsgemeinde nach den Diskussionen der letzten<br />

Zahre wieder starke Wurzeln geschlagen hat und -daß die<br />

überwiegende Mehrheit des Landvolkes den Reiz unseres<br />

traditionellen, demokratischen Volkstages nicht missen möchte.<br />

Unter den Klängen des Landsgemeindemarsches zogen die<br />

Geistlichkeit mit den Behörden in feierlichem Schwarz zum<br />

Landenberg, ihnen voran das blaue Polizeikorps und das<br />

leuchtende Rotweiß des Landesfähnrichs und der HelmWläser.<br />

In den eben ergrünten Bäumen rings um den Ring<br />

Hatten die Schulbuben fchon ihre bewährten Stellungen erklommen<br />

und über den .ganzen bunten Farbenwald wölbte<br />

sich ein strahlender Frnhlingshimmel.<br />

Die feierliche Eröffnung fand der Tag durch die Anrufung<br />

des Heiligen Geistes im vierstimmigen Veni Creator und in<br />

den gewählten, staatsmännischen Worten, mit denen der regierende<br />

Landammann Dr. G. Odermatt den getreuen lie<br />

Jen Mitlandleuten Gruß und Willkomm entbot.<br />

Eröffnungsansprache<br />

Mit dem Erwachen des Frühlings- in der Natur beginnt<br />

sich jeweilen auch das politische Leben im Kanton zu regen.<br />

Mit der Bestellung und Reinigung der fruchtbaren Matten<br />

und Aecker und Bergheimet will der Landsgemeindebürger<br />

auch den politischen Acker bestellen. In offener Tagung sieht<br />

M das Volk die Männer an, die es in Gericht und Rat<br />

abordnet. Jene, denen die Verwaltung unseres -kleinen,<br />

aber schönen Staatswesens anvertraut ist, müssen vors Voll!<br />

treten und Rechenschaft ablegen über ihre Verwaltung. So<br />

will es Tradition und Verfassung. In diesem Sinne entbietet<br />

Euch, getrene, liebe Mitlandleute, Euer Landammann des<br />

Amtsjahres 1948/49 im Namen der Behörden und der hier<br />

vertretenen Geistlichkeit Gruß und Willkomm.<br />

Es ist eine besondere Ehre, prominente auswärtige Gäste<br />

im Landsgemeindering begrüßen zu dürfen. Ich nenne die<br />

Herren Prof. Clerc und Knapp von der juristischen Fakultät<br />

der Universität Neuenburg, den italienischen Generalkonsul<br />

m Zürich, Minister Dr. Coppini; Herrn K. Taylor, Deputy-<br />

Minister des kanadischen Finanzdepartementes und Herrn<br />

W. Jaeggi, vom Eidg. Politischen Departement.<br />

Aber auch den Zaungästen gilt nnser Gruß. Mögen sie vom<br />

Erlebnis der unmittelbaren, echten und ungekünstelten Demokratie<br />

einen bleibenden und guten Eindruck mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

Es ist Brauch, in der Eröffnungsrede eine kurze staatspolitische<br />

Schau zu halten innert den Kantons- und Landesgrenzen<br />

und darüber hinaus in die weite Welt. Vier Jahre<br />

nach der Proklamation der Waffenruhe des zweiten Welt-<br />

Sieges ist weiter Krieg geführt worden in Griechenland, in<br />

Indonesien, Palästina und China. Die Bewohner dieser<br />

Welt sind durch eine politische und geistige Demarkationslinie<br />

in zwei Lager geschieden. Wissenschaft und Technik arbeiten<br />

mit voller Tourenzahl an der Schaffung neuer Was-<br />

?en und noch stärker wirkender Sprengstoffe. Es ist ein<br />

Wettlauf um die Gewinnung der energetischen Kräfte, die<br />

der Schöpfer in die Erde gelogt hat. Die Welt zittert unter<br />

dem drückenden Gefühl, daß schlußendlich die Zivilisation<br />

durch die Ueberzivilisation vernichtet werde. Die Sehnsucht<br />

^ westlichen Völker nach- Sicherheit bedingte am 4. April<br />

Jahres deren Zusammenschluß im Atlantikpakt. Die<br />

Ereignisse der letzten Monate haben auch gezeigt, daß in den<br />

Ländern des Ostens die Nacht menschlicher Rechtlosigkeit<br />

hereingebrochen ist. In diesem düstern Aspekt des Weltgeschehens<br />

richten wir unsere Blicke zur geistig überragenden Ge-<br />

Mit des Hl. Vaters zu Rom, der diesen Monat sein<br />

goldenes Priesterjubiläum feierte und der im Jahre 1950 die<br />

'Psorte zum hl. Jahr öffnen wird. Möge seine nie erlahanende<br />

und stets zum Frieden und zur Nächstenliebe mahnende<br />

Stimme Eingang in alle Herzen finden.<br />

, Getreue, liebe Mitlandleute! Nach diesem kurzen Exkurs<br />

m weite Fernen halten wir Umschau vom Landenberg aus<br />

>n unser Schweizerhaus. Der gewerchige Alltag Hat die Ver-<br />

»ssungsfeiern zu Ehren des hundertjährigen Bestehens unieres<br />

Bundesstaates wieder abgelöst. Rückblickend können wir<br />

«"t Genugtuung feststellen, daß all die Feiern in Bund und<br />

«antonen mit Würde und ohne Ueberschwenglichkeit durchgeführt<br />

wurden. Es sei besonders wohtuend vermerkt, daß<br />

a[ ' c s vermieden wurde, alte Wunden ans der Entstehungs-<br />

Schichte der Verfassung aufzureißen. Der Uebergang vom<br />

^^fassungsjubilar zum 1. Jahr des zweiten Jahrhunderts<br />

"Aeres Bundesstaates kann am besten mit den Worten:<br />

»mohe Feste, saure Wochen" umschrieben werden. Den erdgenössischen<br />

Kammern wurden Vorlagen zur Beratung vorgelegt,<br />

die in ihrer Bedeutung weit über das ordentliche<br />

Maß hinaus gehen und im gewissen Sinn eine Umwandsung<br />

unserer bisherigen Wirtschafts- und Finanzpolitik bringen.<br />

Es sei an das neue Bodeeurecht erinnert, das Grund<br />

und Boden unserem Urständ, der Landwirtschaft, erhalten<br />

will. An erster Stelle der behandelten Geschäfte steht die<br />

Bundesfinanzreform. Eine Lösung mit direkter Bundessteuer<br />

hat für die kleinen, finanzschwachen Kantone viel Verlockendes.<br />

Wir können aber einer solchen Lösung aus staatspolitischen<br />

Gründen nicht zustimmen. Wir dürfen nicht<br />

vergessen, daß unsere Eidgenossenschaft aus den Kantonen<br />

herausgewachsen ist und nicht umgekehrt und daß unser Gesamtstaat<br />

nur stark bleiben wird, wenn wir souveräne Kantone<br />

haben. Die starken oder gänzlichen Abstriche an<br />

bedeutenden Bundlesanteilen aus den Erträgnissen des Militärpflichtersatzes,<br />

der Stempel- und Couponsteuern, am<br />

Reingewinn der Nationalbank und am Benzinzollertrag, die<br />

den Kantonen zugemutet werden, dürfte besonders die kleinen<br />

Kantone vor schwere finanzpolitische Fragen stellen. Hoffen<br />

wir, daß jene Lösung sich finden lasse, die für beide Teile,<br />

Bund und Kantone, tragbar ist. Man hält uns zwar bei<br />

jeder Gelegenheit vor, daß wir so gerne nach Bern mit<br />

Subventionsgesuchen in der Tasche wallfahren. Dabei wird<br />

jedoch die spezielle Lage der wildbachgesegneten Kantone<br />

übersehen. An hauptsächlichen Bundessubventionen bezieht<br />

unser Kanton solche für Wldbachverbauungen, um den bedrohten<br />

Boden der Berghänge und der Talsohle zu sichern.<br />

Am 22. Mai Haben Volk und Stand über die Revision<br />

von Art. 39 der Bundesverfassung betreffend die Dekretierung<br />

der Banknoten und anderer gleichartiger Geldzeichen<br />

als gesetzliche Zahlungsmittel durch den Bund, welcher Art<br />

und Umfang der Deckung bestimmt. Trotz gewissen Bedenken<br />

einiger Freigeldler sollte der Vorlage z ugestimmt werden.<br />

Am gleichen Tage haben die Bürger über eine Zlbänderung<br />

des Tuberkulose-Gesetzes zu befinden. Jeder gesunde Mensch<br />

bringt volles Verständnis auf für die schweren sozialen, Wirtschaftlichen<br />

und psychischen Folgen von Krankheit, besonders<br />

der Tuberkulosekrankheit für die Betroffenen. Die Eingriffe<br />

in die Persönlichen Rechte und die allzu zentralistische Lösung,<br />

die mit dem Gesetz beabsichtigt ist, macht manchem<br />

Bürger das Ja schwer, obwohl wir uns alle einig sind, daß<br />

für die Volksgesundheit kein Opfer zu viel ist. Es gibt in<br />

unserem Staat fast keinen Bereich des menschlichen Lebens<br />

mehr, der nicht eidgenössisch oder kantonal gesetzlich geordnet<br />

ist. Dem Bürger werden mit der Zeit so viele offizielle<br />

Gänge auf die Verwaltungsbureaux vorgeschrieben, daß ihm<br />

bald keine vollen Arbeitstage im Jahr mehr verbleiben oder<br />

höchstens noch der 29. Februar jeden Schaltjahres.<br />

Meine lieben Mitlandleute! Tragen wir nicht selbst -auch<br />

ein klein wenig Mitschuld an dieser legislatorischen Hypertrophie!<br />

Kommen irgendwo im Lande einige oder auch<br />

nur zwei Mann zusammen, so glauben sie, sie müssen ihr Licht<br />

auf den Scheffel stellen und irgendeine Resolution an die<br />

Umwelt und an die Behörden richten, dies oder jenes müsse<br />

getan werden. Und dabei geht es uns ja noch immer leidlich<br />

gut. Man befürchtet schon Arbeitslosigkeit und Krise,<br />

derweil ans den meisten Wirtschaftssektoren ein guter Beschäftigungsgrad<br />

zu konstatieren ist. Fassen wir Vertrauen<br />

zu den Behörden im Bund, in den Kantonen und Gemeinden,<br />

daß sie auf der Höhe ihrer Aufgaben sein werden, wenn<br />

schlechtere Zeiten kommen sollten. Das letzten Herbst um<br />

sechs Monate verlängerte Stillhalteabkommen betreffend<br />

Preise und Löhne hat auf die Entwicklung der Wirtschaft<br />

und der wirtschaftlichen und sozialen Spannungen einen<br />

günstigen Einfluß gehabt.<br />

In der kurzen eidgenössischen Schau darf ein Punit nicht<br />

vergessen werden: Der Staatsschutz. Durch einen neuen<br />

resp, abgeänderten Vollmachtenbeschluß, befristet auf zwei<br />

Jahre, hat der Bundesrat Staatsschutzbestimmungen aufgestellt.<br />

Daß wir solche Bestimmungen weiterhin brauchen,<br />

hat uns Lson Nicole mit seiner bekannten Erklärung<br />

zur Genüge bewiesen. Wir haben zur Zeit des Nationalismns<br />

eine fünfte Kolonne in der Schweiz gehabt.<br />

Wir wollen und dulden keine<br />

zweite mehr (Applaus.)<br />

Wenn ich noch kurz das abgelaufene Jahr in kantonnaler<br />

Schau streife, so erhebe ich keine Trauerklage über den letztjährigen<br />

verwerfenden Volksentscheid über die neue Kantonsverfafsung.<br />

Vielleicht wird sie in etwas geläuterter<br />

Form Auferstehung feiern. Wir gelangen auch nicht mit<br />

der Forderung an die Bundesbohörden, wie dies eine nächstens<br />

im Nationalrat zu behandelnde Motion bezweckt, daß<br />

unser Halbkanton und mit dem unsern auch die andern halben<br />

Mitstände zu „vollwertigen Kantonen erhoben werden"!<br />

Wir wollen nicht größer fein als wir sind. Zudem müßte eine<br />

Revision der Bundesverfassung in dieser angetönten Richtung<br />

sofort den Kampf gegen die starke Position der kleinen<br />

Kantone in der eidgenössischen Politik den Kampf gegen die<br />

Ständekammer heraufbeschwören.<br />

Getreue, liebe Mitlandleute, vor Beginn unserer Ver-<br />

Handlungen wollen wir in Gedanken hingehen zur Vorhalle<br />

der Pfarrkirche von Sarnen und bleiben gedankenversunken<br />

stehen vor der Grabtafel mit der Inschrift: Hier ruht in<br />

Gott Regierungsrat Leo S p ich t i g, Polizeidirektor. Am<br />

letztjährigen Landsgememdesonntag traf ihn beim Empfang<br />

der Gäste ein Schlaganfall, dem er am gleichen Tage erlag.<br />

Regierungsrat Spichtig gehörte der Regierung seit 1944 an<br />

und betreute mit Hingebung, Umsicht und treuer Pslichterfüllung<br />

das Polizeidepartement. Er besaß eine rasche Aufsassungsgabe<br />

und einen gesunden Sinn für das Richtige. Uns<br />

allen war er ein lieber Kollege. Der Kanton dankt ihm<br />

am Grabe für alles was er in vielen Kommissionen und<br />

in seinem Amt als Regierungsrat für die Öffentlichkeit<br />

gewirkt hat. Wir wollen ihm ein treues Andenken bewahren.<br />

Unter den vielen Mitbürgern, die im vergangenen Jahr<br />

in die Ewigkeit abberufen wurden, seien noch drei Namen<br />

genannt: alt Kantonsingenieur Karl von Flüe, Theodor<br />

Haas, Verwalter der kantonalen Ausgleichskasse und des Arbeitsamtes,<br />

und Dr. Leo Egger, Sanitätsrat und Oberrichter.<br />

Durch ein treues Gedenken bekunden wir den Dank für ihr<br />

öffentliches Wirken.<br />

Ein Jahr politisch ruhiger Entwicklung liegt hinter uns.<br />

Die von Euch bestellten Behörden haben sich bemüht, ihre<br />

Aufgaben zum Wohle des Volksganzen zu erfüllen. Wenn<br />

vielleicht dieser oder jener in einer Beschwerde oder mit<br />

einem Gesuch «an die Regierung oder beim Ratsuchen in der<br />

Landammannsstube nicht immer jenen Bescheid und Entscheid<br />

er halten hat, der ihm Passend und lieb gewesen wäre,<br />

so mag jeder beherzigen, auch die Behörden haben wie alle<br />

Bürger Verfassung und Gesetze und die Normen des Rechtes<br />

und der Gerechtigkeit zu respektieren. So muß es in einem<br />

Rechtsstaat sein. In diesem Sinne schreiten wir zur Ab-<br />

Wicklung unserer Verhandlungsgegenstände.<br />

Landsäckelmeister Hermann Amrhein gab hierauf Kenntnis<br />

vom erfreulichen Abschluß der Staatsrechnung, über die<br />

wir bereits berichteten.<br />

Die Wahlgeschäfte<br />

Das Hauptinteresse des Tages nahm die Ersatzwahl in<br />

den Regierungsrat für sich in Anspruch. Regierungsrat Anton<br />

Ettlin schlug hiefür gemäß der Unterstützungsparole der konservativen<br />

Volkspartei Kantonsrat Oskar Heimann vor.<br />

Nachdem den Vorgeschlagenen auch Präsident Franz Müller<br />

namens der Gemeinde Alpnach zur Wahl empfohlen hatte,<br />

glaubte ein Volksredner aus der Schwändi, daß die Vorzüge<br />

des Kandidaten allzu sehr ans Licht gerückt worden seien.<br />

Es gebe eine gewisse Opposition im Kanton, die man ohnehin<br />

nie zufrieden stellen könne. Selbst wenn man dieser<br />

fünf Regierungsratssitze überließe, würden sie noch einen<br />

sechsten verlangen.. Mit seinen originellen Argumenten erregte<br />

er zwar mehrmals Heiterkeit bei den Mannen, doch<br />

verließ er leider den sachlichen Boden, so daß ihn der Landammann<br />

zur Sachlichkeit ermähnen mußte. Anstelle Heimanns<br />

schlug jener Volksredner Staatsanwalt Dr. Hans Ming<br />

vor, der es aber entschieden ablehnte, als Sprengkandidat<br />

gegen die liberale Nomination aufgestellt zu werdeen.<br />

Bereits im ersten Wahlgang konnte Landammann Dr.<br />

Odermatt feststellen, daß Kantonsrat Oskar Heimann<br />

nahezu einstimmig zum Regierun gsrat gewählt worden<br />

sei.<br />

Geboren zu Sarnen als Bürger von Hasliberg (Bern),<br />

beteibt Regierungsrat Oskar Heimann seit dem Jahre 1930<br />

das väterliche Heimwesen in Alpnach und daneben Viehandel.<br />

Dem Kantonsrat gehört er seit dem Jahre 1942 an; im<br />

Jahre 1944 delegierten ihn die Alpnacher auch in ihren Gemeinderat.<br />

Wir möchten Regierungsrat Heimann, den wir<br />

nach den Worten eines liberalen Sprechers an der Feier in<br />

Alpnach mit Genugtung als ein ausgleichendes Moment<br />

gegen alle „Sturm- und Drangtendenzen" innerhalb der liberalen<br />

Partei ansehen dürfen, zur Wahl herzlich gratulieren.<br />

Regierungsrat Spichtig sel. hat im Neugewählten einen würdigen<br />

Nachfolger gefunden.<br />

Die Ehre eines Landammanns übertrug die Landsgemeinde<br />

einmütig und unbestritten Herrn Baudirektor Ingenieur<br />

Arnold Ming, der für die Ehre, namens der<br />

Gemeinde Lungern, ergriffen dankte. Lungern konnte damit<br />

erstmals nach 100 Jahren wiederum einen Landammannn in<br />

seinen Gemarkungen begrüßen. Das Land erhält in ihm<br />

einen ersten Magistraten, der zufolge seines flotten und geraden<br />

Charakters, seiner anerkannten Tüchtigkeit und seines<br />

Verständnisses gegenüber allen Berufsgruppen, bei der<br />

Bauernsame, dem Gewerbestand und der Arbeiterschaft in<br />

gleich hohem Ansehen steht. Dem neuen Landamann unsere<br />

allerherzlichste Gratulation und die besten Wünsche zum<br />

ehren- und verantwortungsvollen Amte.


Als Landesstatchalter beliebte dem Landvolk neuerdings<br />

der abtretende Landamann Dr. Odermatt in Sarnen,<br />

und in die eidgenössische Ständekammer wurde wiederum Hr.<br />

Ständerat Ludwig von Moos von Sächseln abgeordnet,<br />

dem der Landammann für die vorzügliche Arbeit in Bern<br />

anerkennende Worte des Dankes aussprach.<br />

Für die hälftige Erneuerung der Gerichte waren die Bestätigungswahlen<br />

unangefochten. Ins Obergericht konnte der<br />

bisherige Ersatzmann Förster Josef Eber l i von Giswil<br />

vorrücken, zum Ersatzmann wurde aus Vorschlag der konservativen<br />

Partei Dr. med. Karl Fäßler in Alpnach bestimmt.<br />

Entgegen dem Vorschlag der liberalen Partei und der Gemeinde<br />

Alpnach auf Betreibungsbeamten Josef Blättler in<br />

Alpnach stellte sich 'der Landstag bei der Wahl eines neuen<br />

Suppleanten für das Kantonsgericht deutlich hinter den qualifizierten<br />

Kandidaten der Gemeinde Lungern in Beat<br />

Am garten. Er fand besonders die Unterstützung der<br />

Bauersame, die bisher in den Gerichten schwach vertreten<br />

war.<br />

Der Oppofitionsredner gegen die Erteilung des Landrechtes<br />

an die Eheleute Johann Wonnerth in Sarnen (rumäirische<br />

Staatsangehörige) vermochte wenige zu überzeugen, die<br />

weitern Landrechtsgesuche der Gebr. Della Torre in Sachsein<br />

(italien. Staatsangehörige) und Familie Theodor Stich<br />

und Marie Theresia Stich in Alpnach (deutsche Staatsangehörige)<br />

wurden oppositionslos bewilligt.<br />

Sachgeschäste<br />

An Sachgeschäften bewilligte die Landsgemeinde die Erstellungskosten<br />

einer Wasserversorgung im Grunderberg in<br />

Alpnach im Kostenvoranschlag von 161 000 Fr. nach Antrag<br />

des Kantonsrates einen Kantonsbeitrag von 32 200 Fr., an<br />

die Fertigstellung der Kleinteilerbergstratze oder Militärstraße<br />

Rothorn-Nord mit einer Bauzeit von 5 Jahren und einem<br />

mutmaßlichen Kostenaufwand von 1 % Millionen Franken<br />

einen Kantonsbeitrag von 15 Prozent, im Maximum 225 000<br />

Franken.<br />

Damit war die unsinnige und vollständig aus der Luft<br />

gegriffene Behauptung der sozialistischen „Freien Innerschweiz"<br />

in ihrer Vorbesprechung der Landsgemeindege-<br />

•schaffe widerlegt, daß unsere egoistische Bauersame in ihrer<br />

Kurzsichtigkeit dieser Vorlage den Kampf angesagt habe.<br />

Die Abstimmungsvorlagen vom 8. Mai<br />

Leider begannen sich die Reihen stark zu lichten, als die<br />

Landsgemeinde zur Beratung der wichtigen Sachgeschäfte<br />

der geheimen Urnenabstimmung überging. Zur Wasserrechtsinitiative<br />

erhielt vorerst der Erstunterzeichner,<br />

Othmar Britschgi, das Wort. Die vorgeschlagene Versassungs-<br />

Änderung, in der der Jmtiant eine Stärkung der Gemeindeautonomie<br />

sieht, folle für die Zukunft verhindern, daß die<br />

Gemeinden weiterhin „einer ortsfremden (!) Konzessionsbehörde<br />

ausgeliefert feien". Als ob unser Regierungsrat von<br />

einem ausländischen Diktator und nicht vom Vertrauen des<br />

Volkes bestellt würde!. In seinen weitern Ausfällen gegen<br />

die Regierung und den Kantonsrat erteilte er den Räten eingehende<br />

Rechtsbelehrungen über Sinn und Tragweite des<br />

eidgen. Wasserrechtsgesetzes. Im Gegensatz zum Jnitianten<br />

und Rechtsberater besprach Landammann Dr. Qdermatt in<br />

sachlicher Weise die tatsächlichen und rechtlichen Momente<br />

und die Unzulänglichkeiten der eingereichten Initiative. Nach<br />

kantonalem Wasserbaupolizeigesetz sind die kantonalen öffentliehen<br />

Gewässer, worunter die Sarneraa fällt, im Besitze des<br />

Staates. Der Nutzen dieser Gewässer gehört der ganzen Bürgerschaft,<br />

wie sie auch gemeinsam den Schaden, die große tantonale<br />

Wildbachhypothek, zu tragen hat. Daher muß dem<br />

Kanton für seine Interessen ein Mitspracherecht gewahrt<br />

bleiben.<br />

Wenn Abs. 1 Schlußbestimmungen der Initiative allgemein<br />

festlegen, daß alle der Verfassungsänderung widersprechenden<br />

Bestimmungen aufgehoben werden sollen, so ist der<br />

Kanton sehr gerne dafür zu haben, daß die Last der Gewässerverbauungen<br />

den Gemeinden allein zufällt.<br />

Nach bisheriger Praxis wurde ein Mitfpracherecht der Gemeinden<br />

bei Konzessionserteilungen immer gewahrt. Die<br />

neue Situation, die die Verfassungsänderung mit sich bringen<br />

würde, wäre geeignet, den Frieden unter den Gemeinden<br />

zu stören.<br />

Das geltende kantonale Wasserbaupolizeigesetz hat das<br />

Verfahren bei Konzessionserteilungen genau vorgeschrieben.<br />

Die vorgeschlagene Verfassungsänderung würde diese Versahrensbestimmungen<br />

aufheben. Neue Bestimmungen enthält die<br />

Initiative nicht. (Proklamation der Willkür? D. B.)<br />

Landammann Dr. Odermatt mußte daher dem Landvolk<br />

die eingereichte Wasserrechsinitiative nachhaltig zur Ablehnung<br />

empfehlen, wie es dies bereits der Gesamtregierungsrat<br />

und mit 20:2 Stimmen auch der Kantonsrat getan hatten.<br />

Landessäckelmeister Hermann A m r h e i n streifte noch in<br />

kurzen Zügen die begrüßenwerten Neuerungen der Vorlage zu<br />

einem Steuergesetz, in dem ein besonderes Augenmerk<br />

auf gerechte Sozialabzüge und einen tragbaren Lastenausgleich<br />

gelegt wurde. Die Sozialabzüge wurden durchwegs bedeutend<br />

erhöht (Haushaltvorstand Fr. 1800.— abzugsberechtigt,<br />

bisher Fr. 1500.—, Kinderabzüge Fr. 400.—, bisher<br />

Fr. 300.—). Nicht erhöht wurde einzig das abzugsberechtigte<br />

Existenzminimum von Fr. 1000.— für Ledige, was in<br />

dieser Weise der angeregten Ledigensteuer gleichkommt. Dafür<br />

m<br />

m<br />

©<br />

O<br />

ÖÖ<br />

werden im neuen Gesetz auch die Versicherungsprämien abzuasberechtigt<br />

bis zu Fr. 500.—. Allgemein tritt bis zu<br />

Fr. 25 000.— Vermögen eine Steuermilderung von einem<br />

Viertel Promill ein, ganz steuerfrei bleiben gegenüber dem<br />

alten Gesetz die Sparhefte unmündiger Kinder und die kleinen<br />

Vermögen bis zu Fr. 2000.—. Ein Steuerzahler, dessen<br />

Einkommen Fr. 9000.— nicht übersteigt, hat nach dem neuen<br />

Gesetze nicht mehr zu steuern, die Abzugsmöglichkeiten stno<br />

dabei aber größer. Das neue Steuergesetz darf als glückliche<br />

Lösung taxiert werden, so daß wir am 8. Mai mit Herz uns<br />

Verstand dazu Ja schreiben können.<br />

Damit konnte Landammann Dr. Odermatt die Amtsführung<br />

dem neugewählten Landammann Arnold Ming überaeben<br />

und die in Eintracht verlaufene Landsgemeinde des<br />

Jahres <strong>1949</strong> nach gut zweieinhalbstündiger Dauer schließen.<br />

Behörden und Volk trafen sich anschließend in der Dorfkapelle<br />

zur<br />

Begrüßung des Landammanns.<br />

Im Namen des Priesterkapitels und auch der Gemeinde<br />

Lungern sprach H. H. Eduard Käslin, Pfarrer von Lungern,<br />

dem neugewählten Landamann die ergebensten Gluckund<br />

«Segenswünsche aus. In schöner Sinndeutung 'der in Gott<br />

gegründeten geistlichen und weltlichen Autorität versprach er<br />

dem Landamannn bei feiner Arbeit das Segensgebet der<br />

Seelsorger sind stellte das neue Amtsjahr unter den fürbittenden<br />

Schutz unseres heiligen Landesvaters Bruder Klaus.<br />

Sichtlich bewegt verdankte der Landammann die Wünsche.<br />

Mit feierlichem Te Deum und Segen klang die Landsgemeinde<br />

im Dank an den Allerhöchsten aus.<br />

Obwalden<br />

Kantonsratssitzung vom 21. April.<br />

* Zur letzten Sitzung des Amtsjahres waren die Ratsmitglieder<br />

fast vollzählig versammelt, als Präsident Josef Zumstein<br />

die Sitzung mit einem Begrüßungswort und der Bekanntgabe<br />

eröffnete, daß Bericht und Rechnungsablage der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank zufolge anderweitiger dringlicher<br />

Inanspruchnahme des Verwaltungsratspräsidenten Dr. W.<br />

Amstalden von der Traktandmliste abgesetzt werden müsse. _<br />

Zur Behandlung gelangte vorerst die Staatsrechnung, die<br />

von Landessäckelmeister Hermann Amrhein und in den einzelnen<br />

Abschnitten von den Departementsvorstehern eingehend<br />

besprochen wurde. Unsere Leser sind über den Abschluß<br />

der Rechnung bereits durch Kantonsbuchhalter Wallimann<br />

orientiert worden.<br />

Zum Abschnitt Bauwesen erinnert Kantonsrat Röthlin<br />

(Kerns), daß letztes Jahr im Rate die Möglichkeit der<br />

Herrichtung des Zeughauses auf dem Landenberg zu kantonalen<br />

Büroräumen besprochen worden sei. Baudirektor Arnold<br />

Ming erklärt, daß das Projekt nicht aus dem Auge<br />

gelassen werde, doch habe man den Zeitpunkt nicht als günstig<br />

erachtet, diese Vorlage vor den Rat zu bringen. Auch<br />

solle das Schützenhaus mit der Zeit Raum bieten für die<br />

Gewerbeschule und eventuell auch die Haushaltungsschule des<br />

Jugendamtes.<br />

Die Staatsrechnung wird einstimmig genehmigt und dem<br />

Kantonsbuchhalter verdankt. Zuhanden der nächsten Budgetberatung<br />

kritisiert die Rechnungsprüfunoskommission die<br />

Kleintierhaltung in der kantonalen Strafanstalt, die bei genauer<br />

Betriebsrechnung ein Defizit ausweisen würde. Auch<br />

iveist Kantonsrat Paul von Flüe (Sächseln) auf die ungereimten<br />

Besoldungsverhältnisse eines Staatsangestellten hin, in<br />

die ein neu zu schaffendes Besoldungsgesetz endlich Ordnung<br />

bringen sollte.<br />

Zum angezogenen Falle ergänzt Justizdirektor von Moos,<br />

daß der betr. Beamte gleichzeitig als Ersatzmann der Untersnchnngs-<br />

und Ueberweisungsbehörde zu fungieren habe und<br />

als solcher bei selbständiger Aufnahme von Verhören die<br />

Sporteln für sich beanspruchen dürfe. Und Landammann Dr.<br />

Odermatt fügt bei, daß die Regierung den Versuch, in die<br />

unübersichtlichen Besoldungsverhältnisse Ordnung zu bringen,<br />

gerne erneut unternehmen werde, dabei diesmal aber in<br />

seinen Bestrebungen auf die Unterstützung aller Ratsmitglieder<br />

im Volke zähle.<br />

Die V i eh s eu chenka s se, die ursprünglich Mittel für<br />

Entschädigungen in Maul- und Klauenseuchefällen bereitste!-<br />

len wollte, heute aber zur Bekämpfung der Rindertuberkulose<br />

verwendet wird, schließt für das Berichtsjahr mit einer<br />

Mehreinnahme von Fr. 65198.50 ab. Es ist dies auf den Eingang<br />

der Bundessubventionen zurückzuführen, die mit den<br />

ausstehenden Beträgen des Vorjahres die hohe Summe von<br />

rund 163000 Franken ausmachten. Die Kasse kann sich demnach<br />

über einen Vermögensbestand von rund 113000 Fr.<br />

ausweisen, gegenüber 224 000 Fr. vor Beginn der Tbc-Bekämpfungsaktion.<br />

Kantonsrat Niklaus Jmfeld (Lugern) kann<br />

damit die Kritik der bisher nicht angeschlossenen Kreise widerlegen,<br />

daß die Kasse von den angeschlossenen Gemeinden<br />

ausgepumpt worden sei. Nachdem bereits die Hälfte des obwaldnerischen<br />

Viehbestandes dem Verfahren angeschlossen ist,<br />

ist der Stand der Kasse zufriedenstellend.<br />

Landammann Dr. Odermatt weist ans die großen Bemühungen<br />

der kantonalen Instanzen hin, den gesamten Viehbestand<br />

im Kanton zu entseuchen und hofft, Obwalden werde<br />

nach Graubünden der zweite schweizerische Kanton sein, der<br />

einen vollständig tuberkulosefreien Viehbestand erhalte.<br />

Nach einer zeitgemäßen Abänderung der Vollziehungsverordnung<br />

zum Eidg. Forstgesetz kam als letztes Traktandum<br />

der regiernngsrätliche Antrag zur Abänderung der Jagdverordnung<br />

zur Sprache. Vorgesehen war eine längst fällige<br />

Erhöhung der Jagdpatent taxen, die in ihren<br />

heutigen Ansätzen noch vom Jahre 1925 stammen. Zur Eintretensfrage<br />

bemerkt aber Kantonsrat Paul von Flüe (Sachsein),<br />

daß die Vorlage ihren Zwecke — den vermehrten<br />

Schutz des Wildes — nicht erreichen könne, da der erhöhten<br />

Taxen wegen kein Jäger weniger das Patent lösen werde.<br />

Während in den Jahren 1945/46 noch 217 Gemsen geschossen<br />

werden konnten, waren es 1947/48 nur noch 109. Es sei<br />

daher die Frage der gänzlichen Schließung der Gemsjagd<br />

währen 2—3 Jahren zu prüfen. Der Antrag des Sprechenden<br />

auf Rückweisung der Vorlage an eme Kammission fand<br />

hirmmt die einstimmige Genehmigung des Rates, ^n die<br />

Kommission wurden gewählt die Kantonsräte Paul von Flüe<br />

(Sächseln), als Präsident; Hans Vogler (Lungern); Balz<br />

non Atiiaen (Alpnach); Walter Amrhein (Engelberg), und<br />

Joe Jmfeld (Garnen) als Präsident des Sportfischervereins.<br />

tW&{£<br />

Was geschieht mit dem Gelde aus dem Schoggitaler-<br />

Verkauf? Das fragen sich mit Recht viele Lente. Drum sei<br />

einmal kurz Rechenschaft gegeben.<br />

1 Das User des Silsersees wurde vor Verbauung durch<br />

Weekend- und Badehäuser geschützt um die Summe von<br />

220 000 Fr<br />

2 Das Ünglücksdorf Blausee-Mitholz wird mit Hilfe des<br />

Talererlöses neu errichtet. Von 21 Anwesen sind bereits 12<br />

bewohnt, 3 aufgerichtet und die andern in Vorbereitung.<br />

3. Die kostbaren Fresken (Wandgemälde) der Kirche Clugin<br />

(Grb.) wurden mit Mitteln des Heimatschutzes vor dem<br />

Verderb gerettet, ebenso<br />

4. die Kirche St. Pierre de Clages (Wallis) aus dem 11.<br />

Jahrhundert.<br />

5 Die Flüßkapelle ob Nottwil (Luzern).<br />

6. Die St. Antoninskapelle in BalstHal (Solothurn), und<br />

1 die Kirche von Semsales (Freiburg), ein spätgotischer<br />

Bau, der als Remise und Torflager verwendet wurde!<br />

8. Das Strohdachhaus im Seeberg (Aargau), eines der<br />

letzten seiner Art, konnte ebenfalls erhalten werden; auch<br />

9. Stein im Toggenburg, das brandgeschädigte Dorf, erhielt<br />

durch' den Heimatschutz namhafte Beiträge, besonders<br />

an die Bedachung.<br />

10. Der Leuenbrunnen im Stadel, Zürich, aus dem Jahre<br />

1636.<br />

11.Die Häusergruppe „Mühlenen", Richterswil, von 1578,<br />

erfuhr durch' die Beihilfe aus dem Talererlös ihre Erneuerung.<br />

Um das aus vielen unterstützten Fällen herausgegriffene<br />

Dutzend ehrenvoll abzuschließen, sei noch besonders die in<br />

neuem Gewände erstandene<br />

12. „Alte Krone" neben der Kirche in Sächseln genannt.<br />

Braucht es noch mehr, um den Talerverkauf als notwendig<br />

und nützlich zu rechtfertigen?<br />

(Gäbe es nicht noch mehr Dinge in Obwalden, die des<br />

Heimatschutzes würdig wären: alte Häuser, Speicher, billige<br />

Blechdächer, den „anstößigen" Schwibbogen in Kirchhöfen, die<br />

alte Trotte am See in Sächseln usw.? Es besteht doch auch<br />

eine obwaldnerische Heimatschutz-Kommission?) ng.<br />

Eine verdiente Ehrung. (Korr.) Der Bürgerrat und Körporationsrat<br />

Kerns beantragen ihren Bürgern, an der Generalversammlnng<br />

vom 1. Mai den Hochw. Herren bischöslichen<br />

Kommissar und Domherrn Albert Lussi und Pfarrherrn<br />

Johann Fanger in Kerns schenkungsweise das Ehrenbürgerrecht<br />

zu verleihen. Diese Ehrung der Gemeinde Kerns wird<br />

allseits mit Freuden begrüßt, haben sich doch die beiden<br />

Priester um das geistige Antlitz der Gemeinde unvergeßliche<br />

und große Verdienste erworben.<br />

Sarnen. Marktbericht vom 20. und 21. April <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr am Vormarkt: 9 Stiere, 40 Kühe, 23 Rinder,<br />

1 Kalb, 5 Schafe, total 78 Stück.<br />

AuffuhramMarkt: Kein Großvieh, 14 Ziegen. Auffuhr<br />

an beiden Tagen total 92 Stück.<br />

Per Bahn wurden an beiden Tagen 42 Stück Großvieh<br />

und 8 Stück Kleinvieh spediert.<br />

Handel sehr flau; Preise eher sinkend; mittelstarke Vertretung<br />

der Händlerschaft.<br />

Alpnach. Pro Pilatus. * Wie wir an dieser Stelle bereits<br />

einmal meldeten, hat sich in Luzern unter dem Namen „Pro<br />

Pilatus" ein idealer Verein gebildet, der alle Bergfreunde<br />

rings um den Pilatus zum Beitritt einlädt und der nun die<br />

Interessen des Pilatusgebietes vorbildlich zu wahren beginnt.<br />

Mit Vertretern des Gemeinde- und Bürgerrates von Alpnach<br />

und im Beisein von Kantonsoberförster Omlin tagte die<br />

„Pro Pilatus" am vergangenen Donnerstagabend in Alpnach.<br />

Man sprach sich dabei über die auch von uns immer<br />

wieder gerügte Beschießung der schönsten Alpweiden im Pilatusgebiet<br />

durch Festungsartillerie aus. — Am Samstag nun<br />

hatten die Korporationen Alpnach und Hergiswil Gelegenheit,<br />

ihre Anliegen den militärischen Instanzen bei einer ernenten<br />

Besprechung der „Pro Pilatus" in Hergiswil vorzutragen.<br />

Mit Freuden haben wir vernommen, daß dabei von<br />

militärischer Seite die Einstellung dieser Schießübungen bis<br />

auf wenige Probeschüsse auf von den Korporationen angewie-<br />

Ihre Wäsche nach Jahren noch wie neu<br />

" «tank der Seile


ff<br />

bief6n erste "<br />

darf<br />

Als nächstes Anliegen hat sich die „Pro Pilatus" die Räunmng<br />

und Wiederherstellung des alten Tomliweges vorgenommen.<br />

Wir können sie zu diesen Bestrebunqen nur beglückwünschen.<br />

a<br />

Lungern feiert den Landammann. Für Lungern bleibt der<br />

Landsgemeindesonntag <strong>1949</strong> m unvergeßlicher Erinnerung.<br />

Die Wogen der Freude gingen hoch, als die Bürger ihren<br />

neuen Landammann nach Hause brachten. Der \ a der<br />

Freunde und Gäste des Landammanns ging durch das beslaggte<br />

Dorf und dann in den festlichen Saal des Hotels<br />

.Löwen , wo Landammann Arnold Ming die begeisterten<br />

Gluckwunsche seiner Heimat entgegennahm. Doch<br />

auch die Gäste aus dem Unterland, aus Tarnen und Kerns<br />

aus Sächseln und Giswil, an der Spitze seine Ratskolleaen<br />

Herr Landstatthalter Dr. Gotthard Odermatt, Herr Ständerat<br />

und Regierungsrat Lndmig von Moos, sowie Herr Regierungsrat<br />

Anton Ettlin gaben ihrer unverhohlenen und ehrlichen<br />

Freude in beredten Worten Ausdruck. Namens des<br />

Klerus entbot auch H. H. Kommissar und Domherr Alb Lussi<br />

Glück und Segenswunsch. Red und Widerred wechselten in<br />

fröhlicher und heiterer, aber auch in sinniger und ernster<br />

Weise. Dazwischen streute der Männerchor Lungern sehr schöne<br />

Lieder ein, und die Feldmusik bekundete ihre Freude in bestgelungenen<br />

Wiedergaben. Aus allen Kreisen und allen Teilen<br />

der Schweiz langten die Glückwunschtelegramme ein, welche der<br />

Daselmajor, Herr Lehrer Müller, bekanntgab und der die Fest-<br />

Versammlung mit Bravour leitete. Das ganze Fest bekundete<br />

die Sympathie, die der Neugewählte in allen Volkskreisen gemeßt,<br />

und war im Kleinen eine Landsgemeinde der Eintracht<br />

und Freude. Möge dem neuen Landammann die vielen guten<br />

Wünsche in Erfüllung gehen! Es herrscht nicht nur in Lungern,<br />

sondern im ganzen Kanton die Auffassung, daß gerade<br />

die Persönlichkeit des neuen Landammanns unserm Lande<br />

ein Beispiel echter und tiefer vaterländischer Gesinnung wird.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

Die Landsgemeinde zu Wil an der Aa.<br />

(Korr.) Die Nidwaldner Landsgememde zu Wil an der<br />

Aa, die eine weit überdurchschnittliche Beteiligung auswies,<br />

wurde von Landammann Remigi Joller mit dem üblichen<br />

Rückblick eröffnet. Bei Beginn der Wahlgeschäfte übte Ständerat<br />

Werner Christen Kritik an der Praxis des Landrates in<br />

bezug aus die Vertretung des freien Antragsrechtes an die<br />

Landsgemeinde und des Referendums. Sämtliche sich einer<br />

Wiederwahl unterziehenden Mitglieder des Regierungsrates<br />

wurden bestätigt, und für den ausscheidenden Polizeidirsktor<br />

Dr. Gabriel und Landsäckelmeister Karl Odermatt treten neu<br />

in die Regierung ein Fürsprech Joses Wyrsch, Gemeindepräsident<br />

in Buochs, und alt Ratsherr Otto Odermatt, Oberdorf.<br />

Dieser letzte Sitz war umstritten, indem die Katholische Volks-<br />

Partei dem liberalen Anwärter Odermatt in der Person von<br />

Ratsherr Otto Blättler, Stans, einen Gegenkandidaten gegenübergestellt<br />

hatte. Die Auszählung der Stimmen ergab<br />

deren 1575 für Otto Odermatt und 933 für Blättler. Als<br />

Landammann wurde Landstatthalter Otto Wymann, Beckenried,<br />

gewählt, während Dr. Josef Odermatt, Buochs, zum<br />

erstenmal das Amt des Landstatthalters übertragen wurde.<br />

Als neuen Landsäckelmeister wählte 'die Landsgemeinde Regierungsrat<br />

Ernst Zgraggen, Hergiswil. Die Vorlage über die<br />

Abänderung des Bodenverbesserungsgesetzes und diejenige zur<br />

Fundation eines Heims für tuberkulosegefährdete Kinder auf<br />

Wiesenberg fanden die Zustimmung des Souveräns, während<br />

der Antrag der sozialdemokratischen Partei auf Revision des<br />

Steuergesetzes verworfen wurde.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Fliegertod im Neuenburger See.<br />

Das eidg. Militärdepartement teilt mit:<br />

»„Anläßlich von nächtlichen Versuchen der Kriegstechnischen<br />

Abteilung zur photogrammetrischen Aufnahme der Flugbahvon<br />

Flugzeugraketen über dem Neuenburger See ist<br />

Major W. Läderach, geboren 1908, Einflieger der KTA<br />

beim eidg. Flugzeugwerk Emmen, am Freitag um 22.30 Uhr<br />

Mit seiner Morane-Maschine in den Neuenburger See abgestürzt.<br />

Der Absturz erfolgte auf einer Höhe von ca. 750<br />

Meter aus einem Horizontalslug mit normaler Geschwindigreit.<br />

Der Pilot war bis wenige Sekunden vor dem Sturz<br />

m dauernder Funkverbindung mit der Schießleitung am<br />

Boden gestanden. Der Absturz erfolgte aus bisher vollkommen<br />

unabgeklärten Gründen. Die während der ganzen Nacht<br />

durchgeführten Suchaktionen waren bisher erfolglos.<br />

Major Läderach war auch uns <strong>Obwaldner</strong>n kein Unbekannter,<br />

hatten wir doch Gelegenheit, anläßlich des vorletzten<br />

Flugtages in Alpnach seine Fliegerkunst in der Vorführung<br />

der neuen- Vampyr-Maschine zu bewundern.<br />

Wettgeschehen<br />

Attentat auf Abdullah.<br />

Der Staatsstreich des Obersten Zaim in Syrien scheint<br />

zu einer neuen Gruppierung innerhalb der arabischen Welt<br />

zu führen. War Syrien bisher auf die Türkei zufolge des<br />

Verlustes des Sandschaks von Alexandrette schlecht zu sprechen,<br />

so trachtet Zaim darnach, das Verhältnis mit Ankara<br />

wieder zu bessern. Desgleichen versucht er die Freundschaft<br />

König Farouks zu gewinnen. Anderseits gerät Zaim zusehends<br />

in Gegensatz zu König Abdullah von Transjordanien,<br />

dessen groß-syrische Pläne durch den Staatsstreich in<br />

Syrien gefährdet worden sind. Schließlich konimt als neuer<br />

Bundesgnosse Syriens auch noch der berüchtigte Großmuffti<br />

von Jerusalem in Betracht, der zu Abdullah in schärfstem<br />

Gegensatz steht. Man nimmt darum an, daß hinter diesem<br />

— übrigens mißlungenen -— Attentat aus Abdullah der<br />

Großmufti und möglicherweise auch Zaim standen.<br />

Die belgische Königssrage<br />

scheint einer Lösung entgegenzugehen. Aus Brüssel ist bekannt<br />

worden, daß Leopold III., Prinzregent Charles, Premierminister<br />

Spaak und Justizminister Moreau de Melen am<br />

Montag eine Zusammenkunft in der Berner Gesandtschaft<br />

abhalten, um die Rückkehr des Königs und die Aufhebung<br />

der Regentschaft vorzubereiten. Wie man beim kürzlichen<br />

Besuch der Schwester des Königs in Brüssel feststellen<br />

konnte, scheint sich die Dynastie in der Öffentlichkeit wieder<br />

der alten Popularität zu erfreuen.<br />

Qualität + Aroma<br />

P t i ä r o n i<br />

zum Schluss<br />

ein Genuss<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Mindjzenty.<br />

Der politische Ausschuß der UNO-Generalversammlung<br />

beschloß mit 34 gegen 6 Stimmen, der Versammlung die<br />

Durchführung des Untersuchungsverfahrens gegen Ungarn<br />

und Bulgarien wegen Verletzung der Friedensverträge zu<br />

empfehlen Wie erinnerlich handelt es sich um die Ueber-<br />

Prüfung des Justizskandals gegen Kardinal Minszenty und<br />

des bulgarischen Kirchenverfolgungsprozesses gegen 15 resormierte<br />

Pfarrer.<br />

Radw — Deromiinfter<br />

Donnerstag, den 28. April<br />

12.15 Platten mit Richard Tauber. 12.40 Leichte Mischung.<br />

13.00 Partien aus Lucia di Lammermoore von Donizetti.<br />

13.35 Die schönen Neuaufnahmen. 14.00 Notier's und<br />

probier's. 18.00 Galante Musik. 18.35 Mit dem Orchester<br />

Kay Kyser. 18.50 Gute Nachrichten. 19.00 Orchester Dumont.<br />

20.00 Ein Monolog-Hörspiel von Herm. Kesser. 20.55 Abendkonzert<br />

des Studioorchesters.<br />

Freitag, den 29. April<br />

11.45 Schweizer Unterhaltungsmusik. 12.40 Stndioorch.<br />

13.25 Heiteres Schallplattenprogramm. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30<br />

neue französische Klaviermusik. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Orchestrina Radiosa. 18.30 Schall und Rauch, unterhaltende<br />

Kostproben. 20.00 Die Windrose, Radiofeuilleton. 21.00<br />

Frauen- und Töchterchor Turgi. 22.05 Zoltan Kodaly: Miffa<br />

brevis.<br />

Samstag, den 30. April<br />

12.00 Kunst und Künstler. 12.35 Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Orchester Bertalan Buijka. 13.30 Das öffentliche Jnteresse.<br />

14.05 Freddy Thall spielt Schlager. 15.30 Anthologie<br />

moderner Musik. 16.00 Wir kommen zu dir. 16.30 Radioorch.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Ergötzliche Lieder aus alter Zeit.<br />

19.00 Glocken von Sumiswald. 20.00 Hansruedi am Spinnet<br />

im Mieschbachbedli. 21.30 Orchester Dumont.<br />

K a n t o n e<br />

Uri. Calderons „Welttheater" in Flüelen. Am 29. April<br />

beginnen in der alten Kirche zu Flüelen die Aufführungen von<br />

Calderons „Welttheater". Dieses Gotteshaus dient seit 1912<br />

profanen Zwecken und wird nun zum erstenMal wieder einer<br />

geistlichen Aufgabe dienstbar gemacht. Ihr barocker Jnnenraum<br />

eignet sich ausgezeichnet für die Aufführungen, die ganz<br />

auf Monumentalität verzichten, dafür aber um so mehr durch<br />

das Wort und die Szenerie wirken wollen. Kunstmaler Hrch.<br />

Danioth hat in das Chor einen Altaraufbau eingefügt und die<br />

Kostüme entworfen. Die Regie leitet A. R. Flury und die<br />

sprachliche Ausbildung betreute die österreichische Schauspielerin<br />

Margit M. Poche. Das Spiel wird umrahmt durch Originalität<br />

von F. X. Jans. (Aufführungen: 29. April, 1., 8.,<br />

15., 26., 29. Mai.)<br />

Marktbericht von Sursee vom 25. April <strong>1949</strong>.<br />

Der heutige Markt war gut befahren und besucht. —<br />

Schweinemarkt: Es galten: 7—9wöchige Ferkel 72 bis<br />

88 Fr., 10—13wöchige Ferkel 90—110 Fr., kleinere Springer<br />

112—132 Fr., größere Springer 150—190 Fr. Handel flau.<br />

Preise eher sinkend. — A u f f u h r : 51 Kühe, 26 Rmder, 15<br />

Muni, 928 Schweine, total 1020 Stück. — Nächster Vieh- und<br />

Warenmarkt: Montag, den 30. Mai <strong>1949</strong>.<br />

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Samstag, den 30. April, 19.20 und 21.20 Uhr<br />

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Tarnen / Samstag, den 30. April <strong>1949</strong><br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Noch drohn Sankt Georg und Sankt Marks,<br />

die sind schon so, der Blüh viel Args.<br />

Was wär denn -das für ein April.<br />

der nicht tun dürste, was er will? Josef Weinheber.<br />

Der April genießt im Volk ungefähr den Ruf, wie die<br />

Buben und Mädchen in den Flegel- und Backfischjahren. Der<br />

vierte Monat ist die lose, neckische Jugend des Jahres. Die<br />

Aprilschneelein sind so sicher wie die Donnerwetter im Heumonat.<br />

Was diese Woche in der Natur alles drunter und<br />

rüber gemacht Hat, paßt aber haargenau zum Aprilwetter in<br />

te Weltpolitik. Die Engadiner trösten sich: „Man muß<br />

Leut' und Wetter nehmen wie sie sind." So wollen wir<br />

Schnitz und Erdäpfel säuerlich erlesen und auf die Tischplatte<br />

stellen.<br />

Die UNO vor ihrer Hausaufgabe.<br />

Am 5. April hat der australische Löwe, Evatt, den zweiten<br />

Teil der UNO in Lake-Succeß bei Neuhork eröffnet —<br />

der erste Teil war vom 21. September bis 12. Dezember<br />

1948 in Paris abgewickelt worden. Gleich zu Beginn wurde<br />

die Frage gestellt, ob man die Affäre Kardinal Mindfzenty<br />

und der 15 bulgarischen Pastoren auf die Tagesordnung<br />

nehmen wolle. Da stellte sich der polnische Delegierte auf die<br />

Sohlen und suchte die Richter von Budapest und Sofia zu<br />

weißen Schäflein reinzuwaschen. Es roch nach diplomatischer<br />

Hanswursterei, wenn der Herr „feierlich" erklärte, daß solche<br />

Dinge in die Privatgemächer dieser Länder gehörten — auf<br />

deutsch: die andern gehts einen Pfifferling an — es sei<br />

eine Verletzung der Charta, wenn man solches vor die<br />

MO bringen wolle. Trotzdem setzte das Büro der Bersammlung<br />

den Fall Mindszenty zur Diskussion. Der russische Delegierte<br />

Malik, im offenbaren Bestreben, seinen „Patron"<br />

Gromyko an Grobschlächtigkeit noch zu übertrumpfen, ließ<br />

eine Haß- und Brandrede gegen £>en Kardinal und die Pastören<br />

aus dem Gehege seiner Zähne los, deren Wiedergabe<br />

ms widerstrebt. Der amerikanische Delegierte Warren Austin<br />

zündete dem Redner gründlich heim: jetzt sei's erst recht<br />

vomiöten, die Affäre auf die Tagesordnung zu nehmen.<br />

Mit 11 gegen 2 Stimmen (Rußland und Polen) und einer<br />

Enthaltung (Irak) wurde die Angelegenheit an die politifche<br />

Kommission der UNO gewiesen. Die Namen der 11 Aufrechten<br />

sind: USA, England, Frankreich, Belgien, Chile,<br />

Ehina, Libanon, Kanada, Mexiko, Panama und Australien.<br />

Der greise Außenminister Italiens, Graf Sforza Carlo,<br />

wehrt sich beispielhaft für die italienischen Kolonien in Afr:ka.<br />

Seine Sachkenntnis, die treffsicheren, markanten und würdevollen<br />

Darlegungen verschaffen ihm wachsendes Ansehen.<br />

Ihm ist auch der kürzliche Abschluß einer Zollunion mit<br />

Frankreich zu verdanken, aus der eine Wirtschaftsunion erwachsen<br />

dürfte. Es wird für ganz Europa gut sein, wenn<br />

französische Marianne dem italienischen Lazarus ein bißchen<br />

ins Ohr und Herz handorgclt. Der „historische Schritt ,<br />

wie ihn Sforza nennt, bleibt sein Verdienst.<br />

Am 12. April wurde der Fall des Kardinals und der<br />

Pastoren wieder behandelt. Der Amerikaner Cohen redete<br />

für Aufnahme auf die Tagesordnung, der Tscheche Hufek und<br />

der Pole Drohojowski dagegen. Letzterer, als Stimme der Kominsorm,<br />

richtete besonders gegen Amerika heftige Angriffe<br />

— immer dasselbe Ablenkungsmanöver, von gutem Willen<br />

nicht eine Spur. Der Bolivianer Matienzo, 'der Urheber der<br />

Diskussion zugunsten des Kardinals, antwortete mit einer<br />

prächtigen Darlegung der verschiedenen Begriffe vom Leben<br />

« Ost und West. Mehrere Wortgefechte folgten. Dann wurde<br />

Fall Mindszenty mit 30 gegen 7 Stimmen und 20 Enthaltungen<br />

auf die Tagesordnung gesetzt.<br />

O b w a l d e n<br />

Verkehrsregelung am Landsgemeindesonntag. Zur Landsgemeinde<br />

erhalten wir nachstehende Notiz, für die uns der<br />

Einsender um unveränderte Aufnahme bittet. Wenn tpiv te<br />

ausnahmsweise tun, so nicht deswegen, weil mir mit dem Un*<br />

lender in allen Teilen einig gehen. Wir smd der Meinung,<br />

neben der Erfüllung der Repräsentationspfucht an oe<br />

Spitze des Landsgemeind.eznges auch eine vernünftige -3er-<br />

^hrsregelung im Auge behalten werden sollte.<br />

. (Eing.) An diesem kantonalen, historischen Tag ObwoLens<br />

sollte doch der Verkehrsregelung, nachdem. ver<br />

Autoverkehr so stark überhandgenommen hat — und zu<br />

"n schöner Ausflugstag war - vermehrte Aufmerksamkeit<br />

Ö^fchettft werden. „<br />

Um halb 12 Uhr schon fangen sich die Stimmburger n |<br />

^terem Publikum, auf dem Dorfplatz des H°"^ortes<br />

"en, zu stauen an, und dies wäre der Zeitpunkt, wo mindestens<br />

So richtig als möglich denken!<br />

Der Riß zwischen Ost und West bleibt offen, ja vergrößert<br />

sich. Die Sowjets sind in ein Angriffsfieber gegen<br />

den Westen geraten. Auf der UNO warfen sie den Westmächten<br />

vor, sie kontrollierten mit Hilfe der Bankdolmetscher<br />

die gesamte Presse. Die östlichen „Lehrer" der Freiheit merken<br />

immer noch nicht, daß sie in den Augen der ganzen<br />

Welt im Glashaus sitzen und darum vorsichtshalber nicht<br />

Steine werfen sollten. Mit 28 gegen 8 Stimmen und 12<br />

Enthaltungen wurde ein Artikel gutgeheißen, der die Pressezensur<br />

in Fragen der nationalen Verteidigung regelt. Die<br />

Russen merkten, daß dadurch ihre totale Pressezensur der<br />

Nachrichten ihrer Länder aberkannt werde und warfen den<br />

Amerikanern und Briten vor, sie wollten eine Weltherrschaft<br />

durch ein Pressenachrichtenmonopol errichten, deren<br />

Thron in Neuyork und deren Filiale in London wäre. Die<br />

Großbanken, das amerikanische Staatsdepartement und der<br />

englische Kriegsminister würden die „Alleswisser", das Hörrohr<br />

für politische Geheimnisse — und Rußland will sich<br />

kein Stethosskop (Horchrohr) an die bärenhaarige Brust setzen<br />

lassen. „Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen!<br />

Denn mein Geheimnis ist mir Pflicht. Ich möchte dir mein<br />

ganzes Innere zeigen, allein das Schicksal will es nicht"<br />

(Goethe). Ein Brite antwortete den Russen, daß in seinem<br />

Lande keine Zensur bestehe, wo die Zeitungen nach ihrem<br />

Belieben schreiben könnten. Die wahre Zensur existiere bei<br />

„gewissen Regierungen über gewisse Nachrichten". Die Welt<br />

weiß ja, wie in Rußland und anderswo die Regierung das<br />

Nachrichtenwesen beherrscht und ihren braven Kindern nur<br />

demokratiekeimfreie Milch eingibt.<br />

Ein Lichtblick tut sich auf, seitdem die UNO am 25.<br />

April das spanische Programm zu behandeln begann. Im<br />

Dezember 1946 hat idie Generalversammlung der UNO den<br />

diplomatischen Boykott gegen Franco-Spanien ausgesprochen<br />

— die diplomatischen Beziehungen zu Madrid wurden von<br />

England, Holland und San Salvador abgebrochen. Spanien<br />

ist deshalb nicht untergegangen. Francos Diktatur hat sich als<br />

für die Westmächte ungefährlich erwiesen. Ja, man entdeckt<br />

auf eiiimal, daß die spanische Armee eine der besten West-<br />

Europas sei und den Westlern von Nutzen sein könnte. Der<br />

Wind schlägt um: die UNO liebäugelt mit Spanien und<br />

sucht Freundschaft — aus Notwendigkeit. Südamerika (Brasilien,<br />

Bolivien, Peru und Kolumbien) wollen den Staaten<br />

Freiheit lassen, mit Spanien zu verkehren, wie sie wollen.<br />

Tatsächlich haben mehrere Länder ihre Gesandten schon wieder<br />

in Madrid. Die Südamerikaner sind der Meinung, die<br />

„Bußzeit" Francos habe lange genug gedauert. Die USA<br />

zögern noch, Spanien in die UNO aufzunehmen und an der<br />

Marshallhilfe teilnehmen zu lassen. Der deutsche Dichter<br />

Heine hat einst Amerika den „großen Freiheitsstall" genannt.<br />

Heute gibts in Amerika eine langweilige Gleichförmigkeit:<br />

man rasiert sich den Schnauz, läßt sich das Haar<br />

kurz scheren, besucht Fatzballmatche, redet in sportlichen<br />

Fachausdrücken, kleidet sich gut und merkt nicht, daß das<br />

Land keineswegs demokratisch, sondern oligarchisch von einigen<br />

wenigen regiert wird. Oder gut obwaldnerisch gesagt:<br />

in Spanien spielt man mit den einfachen Jaßkarten, und<br />

Franco "weist" 9 Trümpfe, in den USA ist das Doppelkarten<br />

Brauch, und Truman hat beide Bauern, ein Nell und<br />

zwei kleinere Trümpfe.<br />

Bewahren wir Eidgenossen uns vor Gleichförmigkeit.<br />

Suchen wir noch eigene Gedanken hervorzubringen und aus<br />

eigene Faust eigene Nahrung zu verschaffen! „Der Herdentrieb<br />

ist dem Nachahmungstrieb verwandt und hat die Tendeiiz,<br />

ihn zu unterstützen. Nirgends tritt das so -deutlich zutage'wie<br />

in Amerika", sagt der gescheite Franzose Ernst<br />

Dimnet. - '<br />

die Umleitung des gesamten internationalen Durchgaugsverkehrs<br />

auf der Brünigstraße vorgenommen werden sollte. Dies<br />

könnte auch größtenteils durch Markierungen geschehen, um<br />

Leute zu sparen. Für die Freihaltung der Marschroute: Dorfkapelle-Schwibbogen<br />

würden 2-3 Mann genügen Es<br />

scheint mir nicht besonders erbauend, wenn da das gesamte<br />

Polizeikorps an der Spitze des Landsgemeindezuges dahermarkiert<br />

Auch ist dies keine Tradition und paßt nicht zu<br />

unserem Ürschweizertum! Daß man im Jahre des Heils -<br />

wo die Polizei eine neue Uniform bekam! - einmal die gesamte<br />

Gruppe als Ganzes dem Volke zeigen wollte, hatte seine<br />

Meinung, doch ist dies heute nicht mehr nötig, da man ,a die<br />

Zerren das ganze Jahr hindurch genug zu sehen bekomm<br />

Dafür fuhren den ganzen Nachmittag die Autos wahllos<br />

- Iwf Tiprinn um sich durch die mit Leuten überfüllten<br />

Straßen einen Ausweg zu suchen. Daß dies die Lenker etwas<br />

? -miifitp ist verständlich. Der Schreiber dieser Zeilen<br />

war selber Zeuge, wie ein Polizist, der sich bei der Dorfkapelle<br />

mit Zivilisten unterhielt, im Moment, wo der Landsgemeindezug<br />

vom Schwibbogen her marschierte, den nach der Luzerner<br />

Route sich erkundigenden Autofahrer wahllos auf den mit<br />

Leuten vollgepfropften Dorfplatz wies. Die Polizei ist doch an<br />

diesem Tage sicher in erster Linie dafür da, Ordnung und nicht<br />

Unordnung zu schaffen. Es soll ihnen aber trotz dieser Tätigkeit<br />

das staatliche Mittagessen nicht vorenthalten bleiben, doch<br />

kommt die Pflicht vor dem Vergnügen!<br />

Die Landsgemeinden zuoberst!<br />

* Nachdem man bei uns die Frage einer notwendigen<br />

Verkehrsregelung auf dem Dorfplatz am Landsgemeindesonntag<br />

zu diskutieren beginnt, ist es interessant zu vernehinen,<br />

daß der Kanton Appenzell A.-Rh. für die Dauer der<br />

Landsgemeinde ein vollständiges Motorfahrzeugverbot erlassen<br />

hatte. Redaktor Trümpi von den „Glarner Nachrichten",<br />

der die Landsgemeinde in Hundwil besuchte, schrieb dazu:<br />

„Zwar überflog ein Sportflieger einige Male in niedriger<br />

Höhe die Landsgemeinde; man hätte ihm gerne das Feuer<br />

aus einigen Fliegerabwehrkanonen gegönnt; so frech ist<br />

heute der Mensch geworden, der Motor macht ihn verrückt.<br />

Es sei allen Landsgemeindekantonen geraten, das Ueberfliegen<br />

nicht zu gestatten, und es sollten schwere Bußen darauf<br />

gelegt und nach Entzug der Fliegerbewilligung angedroht<br />

werden. Die Landsgemeinden sind nicht dazu da, um<br />

von oben her betrachtet zu werden, sie selber sind<br />

z u o b e r st."<br />

Berichtigung. Im letzten „Weltfenster" ist eine Zahl ausgefallen.<br />

Zahlen entscheiden aber. Also die Bevölkerung der<br />

12 Atlantikpakt-Staaten umfaßt nicht nur 30, sondern zirka<br />

350 Millionen. Das zu wissen ist von Interesse. Rußland mit<br />

seinen Satellitenstaaten zählt zirka 200 Millionen. :—:<br />

Belastung der Volkswirtschaft? Gebrechliche, die nicht<br />

behandelt und gefördert werden, bedeuten eine wirtschaftliche<br />

Belastung für die Gesunden. Werden Jnfirme hingegen medizinisch<br />

betraut, individuell geschult und beruflich trainiert,<br />

können sie sogar vorbildliche Qualitätsarbeiter werden.<br />

Wenn man nur denkt, was Gebrechliche in Mobilisationszeiten<br />

alles geleistet haben! Selbst «bei charakterlich gutverantagten<br />

und speziell erzogenen Geistesschwachen erlobt man<br />

immer wieder die Tatsache, daß der Charakter für die soziale<br />

Brauchbarkeit ebenso wichtig ist wie die Intelligenz.<br />

Viele Gebrechliche bringen sich nicht nur selbst durch, sondern<br />

unterstützen oft Eltern, wo anspruchsvolle "Normale"<br />

nur für sich Mittel haben.<br />

Pro Jnsirmis leistet durch ihre fürsorglichen Maßnahmen<br />

also auch der Volkswirtschaft einen Dienst.<br />

Postcheckkonto Kartenspende Pro Jnfirmis VII 6661.<br />

(Einges.) Der Tuberkulose-Fürsorgeverein Obwalden hält<br />

nächsten Sonntag, 1. Mai, nachmittags 2 Uhr im Hotel<br />

Kreuz (Sächseln) seine 21. Jahresversammlung ab. Bei dieser<br />

Gelegenheit wird Herr Dr. med. Mordasini, Chefarzt<br />

des Sanatoriums „Sanitas", Davos, ein Referat halten<br />

über „Die moderne Therapie bei Tuberkulole". Dr. Mordasini<br />

gehört zu den besten Tuberkulose-Spezialisten und ist<br />

eine anerkannte Autorität sür Fragen der heute viel besprochenen<br />

Streptomycinbehandlung. Wer sich für die letzten<br />

Fortschritte der Wissenschaft in der Tuberkulosebekämpfung<br />

interessiert, dem sei dieser Vortrag bestens empfohlen.<br />

Der Kinobesuch durch Jugendliche. Die st. gallische<br />

Jugensürsorgekonserenz unter dem Vorsitz von<br />

Stadtrat Dr. Otto Hengartner befaßten sich in ihrer jüngsten<br />

Sitzung mit dem Kinobesuch durch Jugendliche und dessen<br />

Auswirkungen. Gerichtspräsident Enderle führte auf Grund<br />

seiner Praxis als Präsident des Jugendgerichts aus, daß insbesondere<br />

die Abenteuer-, Gangster- und Kriminalfilme als<br />

„Jugendverderber" anzusehen seien. Das behörliche Verbot<br />

des Kinobesuches durch Jugendliche unter 18 Jahren werde<br />

trotz polizeilicher Kontrollen sehr h ä u fi g übertreten.<br />

Für ein generelles Verbot von sittlich wertlosen und gefährlichen<br />

Filmen bestehe keine gesetzliche Grundlage. Hingegen<br />

hindere nicht, in Zukunft bei der Prüfung der Filme davon<br />

auszugehen, ob sie auch für die jüngsten zum Besuch berechtigten<br />

Zuschauer, also sür die Unmüdigen über 18 Jahren,<br />

keine Gefährdung bedeuteten. Der Redner trat sür eine<br />

vermehrte A u f k lä r u n g der Eltern und Erzieher über<br />

den ungünstigen Einfluß des Kinobesuches auf Jugendliche<br />

ein. In der Diskussion wurde die Einsührung eines A l -<br />

t e ra u s w e i s e s sür Jugendliche von 18 bis 20 Jahren,<br />

eine verschärfte Filmzensur, die Erhöhung der Polizeibuße<br />

für Uebertretungen des Kinoverbotes für Jugendliche unter<br />

18 Jahren und eine wirksamere Kontrolle der a u s r e i -<br />

zenden Filmreklame gefordert. Ueberlegungen, die<br />

sicher auch sür Obwalden zutreffend sind.<br />

Der deutschschweizerische Pilgerzug nach Lonrdes ist letzten<br />

Dienstag abgereist. Obwalden ist dabei mit 23 Personen<br />

vertreten: Sarnen 6, Kerns 3, Sächseln 2, Giswil 11,<br />

Lungern 1. +


Kerns. (Korr.) Es wäre ein Akt der Undankbarkeit, wenn<br />

bei der Neubesetzung des Schulpräsidiums des abtretenden<br />

Schulpräsidenten, Herrn Oberrichter Othmar Egger-von<br />

Moos nicht gedacht würde. Infolge Erreichens der Altersgrenze<br />

muß der noch rüstige Siebziger aus dem öffentlichen<br />

Leiben austreten. An die vierzig Jahre hielt er das Präsidium<br />

des Schulrates inne. Dem Schulwesen in Kerns war<br />

diese sehr aufgeschlossene und geistig bewegliche Persönlichkeit<br />

ein großer Nutzen. Herr Oberrichter Egger liebte die Jugend<br />

und die Jugend >var ihm, gerade wegen seiner Liebe zur Jugend,<br />

zugetan. Wir wünschen ihm ein otium cum dignitate.<br />

— Sein Nachfolger ist Hochw. Herr Kaplan Zumbühl.<br />

Seine Wahl freut die Kernser ungemein. Hoffen wir, daß die<br />

Kernser unter seiner liebenswürdigen Aegide zu einem neuen<br />

Schulhaus kommen!<br />

Melchtal. (Korr.) Am 1. Mai ersüllt H. H. Kaplan P.<br />

Michael Jten das 70. Jahr. Dem stillen Klausner im Hochtale<br />

warme Glückwünsche! Nur sacht im Schritt!<br />

Sächseln. (Korr.) H. tz. Johann Rohrer, Professor am<br />

Theresianum in Jngenbohl, wurde zum Spiritual des dortigen<br />

Mutterhauses ernannt. Die Ausgabe ist groß und<br />

schön. Gottes Segen dazu!<br />

Sächseln. * Unsere rührige Trachtengruppe wird uns in<br />

nächster Zeit mit einem frohen Heimatabend überraschen.<br />

Seit Monaten übt sie in eifrigen Proben alte Tanzweisen,<br />

heimelige Jodellieder und rassige Fahnenschwünge. Freudig<br />

wird wohl tvei allen Freunden des guten Volkstheaters die<br />

Nachricht aufgenommen daß sich Sächseln für diesen Heimatabend<br />

auch zur Aufführung des Trachtentheaters<br />

„D'Annekatrie" von Elsa Bossard entschlossen hat. Damit<br />

dürfte der Veranstaltung, die am Sonntag den 8. Mai in<br />

einer Nachmittag- und Abendvorstellung über die Bühne<br />

gehen wird, der Erfolg schon gesichert sein. Wer dieses spannungsvolle<br />

Geschehen vor einigen Jahren aus der Alpnacherbühne<br />

mitansehen durfte, wird gerne wieder nach Sachsein<br />

kommen; und wer das Stück noch nicht sah, erst recht. Der<br />

Besuch wird sich lohnen, webt sich doch um diese währschafte<br />

Annekathrie nicht "Vereinstheater" sondern „Heimatleben".<br />

Den 8. Mai merken wir uns für Sächseln vor! (Inserat<br />

folgt.)<br />

Alpnach. Fischereiliches. Letzten Dienstag wurden im<br />

Auftrage der Polizeidirektion Obwalden durch den Sportfischerverein<br />

bei der Eichibrücke 10000 Stück sehr schöne<br />

Aeschenbrutfische ausgesetzt.<br />

Alpnach. Eine Einsendung über die Wahlfeier in Alpnach<br />

mußte aus Raumgründen zurückgestellt werden.<br />

Giswil. (Eingef.) Unsere Mannen sind nicht gerade<br />

übermütig von der Landsgemeinde heimgekehrt. Kein Anlaß,<br />

nachdem mit der Wahl des regierenden Landammanns, in<br />

der Person des Herrn Baudirektors Arnold Ming, Lungern,<br />

unsere Felle davongeschwommen sind. Die Ehre und Freude<br />

mögen wir im übrigen unseren Nachbaren und dem Gewählten<br />

von Herzen gönnen, zumal wir überzeugt sind, daß das<br />

Amt keinen würdigeren hätte treffen können.<br />

Daß der Sprecher der Jnitianten für die Wasserrechtsverlihung<br />

an der Sarneraa, trotz den wiederholt<br />

angezogenen 900 Unterschriften keine große Gefolgschaft<br />

hinter sich habe, konnte man unschwer konstatieren, die Gegenargumente<br />

des Herrn Landammann Odermatt waren<br />

eben träs und überzeugend. Man kann nicht Wurst und<br />

Weggli, dazu den Fünfer vorweg nehmen.<br />

Ganz erschrocken waren wir, als unsere Kleintheilerbergstraße,<br />

ganz ohne Opposition durchdrang. Aus dem Unterlande<br />

waren Stimmen laut geworden, daß dem beabsichtigten Vorschlag<br />

einer Kantonssubvention von 225 000 Fr. Opposition<br />

erwachsen werde.<br />

Die Gemeinde Giswil war noch nie in der Lage, den<br />

Staat um eine Subvention von einer Viertelmillion zu<br />

schröpsen, sie war aber ebensowenig bis heute gezwungen, für<br />

ein Projekt eine ebensolche Summe zu bewilligen. Wenn wir<br />

sagen gezwungen, so ist es buchstäblich so. „Wer will Nein<br />

sagen, wenn die ganze Welt Ja schreit." Wäre nicht eine<br />

drohende Arbeitslosigkeit zu befürchte?!, lockte nicht die Million<br />

Bundessubvention, würden die Giswiler sagen: Wenn<br />

das Militär absolut eine Straße will, soll es solche selber zahlen,<br />

oder wenn man eine Durchgangsstraße erstellen will,<br />

mit allen Nachteilen für die Anstößer, soll man sie in das Alpenstraßenprojekt<br />

aufnehmen.<br />

Daß in Giswil auch ohne Bergstraße in nächster Zeit<br />

Arbeitsmangel zu befürchten wäre, ist nicht der Fall, neben<br />

einer ungedeckten Schuldenlast von 300 000 Franken harren<br />

noch ganz dringende Projekte von mehr als solcher Höhe der<br />

Ausführung. Wir erwähnen nur: Neue Friedhofanlage,<br />

Schulhaus mit Turnhalle, Trottoiranlage (schon beschlossen),<br />

Gemeindestraßenprojekte, von den bis jetzt immer Hintangestellten<br />

Lauiverbauungsprojekten nicht zu sprechen.<br />

Könnte uns die Stadt Zürich nicht 100 Millionäre als<br />

Steuerzahler abgeben?<br />

Giswil. * Hier eröffnet am 2. Mai Herr Ed. Schorno<br />

als dritter Tierarzt im Kanton eine tierärztliche Praxis.<br />

jp. err Tierarzt Schorno hat eine langjährige Assistentenzeit<br />

hinter sich, zuletzt an der ambulanten Klinik des Tierspitals<br />

in Zürich. Es geht ihm der Ruf eines großen Tierfreundes<br />

und tüchtigen Arztes voraus. Wir heißen ihn in der Gemeinde<br />

und im Kanton herzlich willkommen.<br />

Lungern. * Der <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein beruft dieses<br />

1C T ® l,t 9lieder zur Generalversammlung auf den<br />

"°?tc-- -onntag in unser Hochtal ein. Nach Erledigung der<br />

statutarischen ^.raktanden wird Nationalrat Dr. G Oderst&er<br />

i>ie<br />

f »i^gcir Abstimmungsvorlagen vom 8. und<br />

22 Mai referieren. Damit jeder Bauer über die Tragweite<br />

des neuen Steuergesetzes aus berufenem Munde orientiert<br />

wird, ,st es zu hoffen, daß recht viele der Einladung nach<br />

Lungern Folge geben werden.<br />

Lungern. Landammann Ming. Der letzte Aprilfonntaa<br />

geht für die schöne, friedliche Gemeinde und Talfcha? am<br />

Brümg in die Geschichte ein. Nach genau 100 Jahren wählte<br />

das Landvolk von Obwalden wieder einen aus unsere?X<br />

meinde zum obersten Magistraten des Standes. Es ist das<br />

F ü r d a s liebliche Antlitz der H e i m a t<br />

:<br />

~ "f •" -v ** * t* *• 1 * -<br />

^ - • •<br />

*t. *


zum Festanlaß manch trafes Wort. Zahlreiche Telegramme<br />

„ort nah und fern ließen erahnen, daß der Geehrte der<br />

Freunde nicht wenige hat. Zum Schluß sprach unser Landentmann.<br />

Er dankte allen, die zum Fest beigetragen. Er wies<br />

aus zwei Tatsachen hm, warum er heute die Ehre des obersten<br />

Magistraten des Landes erhalten. Einmal seien es seine<br />

Eltern und der andere Grund seine Liebe zur Gemeinde Lun-<br />

«m. In bewegten Worten gedachte er seiner schassiaen einfachen<br />

Eltern und Geschwister. Der Gemeinde zu Ehren' habe<br />

et zum Amt ja gesagt. Die Reihen lichteten sich, und ein<br />

chönes Fest, wie es eben Lungern zu feiern versteht, acht in<br />

die Geschichte unseres Stiles ein. Unsern Landammann aber<br />

hütze Gott!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ausruf zur 33. Schweizer Mustermesse in Basel vom 7.<br />

bis 17. Mai <strong>1949</strong>. Die Basler Mustermesse ist jedes Frühjähr<br />

das große Ereignis der schweizerischen Exportwerbung.<br />

Mancher mag sich angesichts der Hochkonjunktur der letzten<br />

Zahre gesagt haben, wozu der Aufwand, wozu' die Propaganda<br />

für einen Wirtschaftszweig, dessen Kapazität voll<br />

ausgenützt ist. Heute, da der Konkurrenzkampf auf dem Weltmrkt<br />

wieder eingesetzt hat, wissen wir, daß keine Mühe zu<br />

groß war, die Aufmerksamkeit der Welt dauernd ans unsere<br />

Qualitätserzeugnisse zu lenken. Wenn sich gegenwärtig da<br />

und dort Zeichen abflauenden Auslandabsatzes bemerkbar<br />

machen, erhält die Zielsetzung der Schweizer Mustermesse,<br />

das heißt die Avbeitserhaltung, um so größere Bedeutung.<br />

Ae Mustermesse bietet ein unvergleichliches Bild einheimischeu<br />

Schaffens. Kein Besucher wird die ausgedehnten Hallen<br />

verlassen, ohne tief beeindruckt zu sein: Der Ausländer<br />

M der Leistung eines kleinen Volkes Achtung, der Mitbürger<br />

ata kehrt stolz und gestärkt im Glauben an die Zukunft<br />

uuseres Volkes nach Haufe zurück.<br />

E. Nobs, Bundespräsident.<br />

Ehrendes Gedenken. Oberst i. G. E. Uhlmann, Redaktor<br />

der „Schaffhauser Nachrichten" und der "Allgemeinen<br />

Schweizerischen Militärzeitfchrift", ein bekannter Alpinoffizier,<br />

schreibt in seinem Blatte zur alpinen Tragödie, bei der<br />

die drei wackern Unterwallifer Skisoldaten den Tod im<br />

Gletscher gesunden haben, folgendes Gedenkwort:<br />

„Die drei ausgezeichneten Skifahrer sind ein Opfer der<br />

trügerischen Tragfähigkeit der Schneebrücken, eine Folge des<br />

schneearmen Winters geworden. Ihr Tod sei eine Mahnung<br />

für alle, die in unserer herrlichen Bergwelt Hochtouren ausführen.<br />

Der Tod der drei Walliser Hochgebirgs-Patrouilleure<br />

mahnt uns aber auch zu stillem, ernstem Gedenken. In<br />

freiwilligem Einsatz haben sie sich zu einer wichtigen Aufgäbe<br />

unserer Gebirgstrnppen zu bewähren versucht. Sie<br />

scheuten das Risiko, das jeder Einsatz im Hochgebirge mit sich<br />

bringt, nicht. Ihre Bereitschaft war besten Dienst an der<br />

Heimat. Unsere Armee wird ihre Aufgabe der Gebirgsverteidignng<br />

nur lösen können, wenn sich die Gebirgssoldaten<br />

zivil und außerdienstlich für ihren Einsatz freiwillig aus der<br />

Höhe halten. Die drei verunglückten Walliser Soldaten kanntm<br />

wie die andern Kameraden der „Patrouille des Glaciers"<br />

ihre Pflicht. Wir wollen ehrend ihrer gedenken, indem auch<br />

»ir an unserem Posten unsere Pflicht dem Vaterlande gegenüber<br />

treu erfüllen."<br />

K a n t o n e<br />

Die Neuenburger Wahlen. Die Großratswahlen im<br />

Kanton Neuenburg ergaben folgende Mandatverteilung: Radikale<br />

35 Mandate (Gewinn 7), Liberale 22 (plus 3), Sozialisten<br />

34 (plus 3), Nationale Fortschrittsparten 11 (plus<br />

2), Partei der Arbeit 4 (Verlust 10), Ralliement 1 Verlust<br />

1).<br />

Damit ist die radikale Gruppe wieder in den ersten Rang<br />

vorgerückt und die bürgerliche Mehrheit hat ihre Position<br />

um ein Dutzend Mandate verbessert. Die vier Vertreter der<br />

kommunistischen PdA wurden in La Chaux-de-Fonds gewählt,<br />

wo sie immer noch 1665 Stimmen aufbrachten.<br />

Von den 25 990 Wahllisten entfielen auf die Radikalen<br />

7851, auf die Liberalen 4908, die Sozialisten 7945, die Nationalen<br />

Progressisten 2775, das Ralliement 443 und 403 Liftett<br />

wurden parteilos eingelegt. Eine rote Mehrheit weist<br />

einzig der Bezirk La Chaux-de-Fonds auf mit 8 Radikalen,<br />

3 Liberalen, 2 Progressisten, 12 Sozialisten und 4 Kommunisten.<br />

So hat auch der Kanton Neuenburg sich deutlich von<br />

den Kommunisten distanziert, welche das Gros ihrer Mankate<br />

verloren haben. Aber machen wir uns keine Illusionen.<br />

1665 Mann der 5. Kolonne sind immer noch zn viel.<br />

Das Melchior Wyrsch-Denkmal Was lange währt, wird<br />

endliche gut. Der Einweihungstermin für das lebensgroße<br />

Standbild für unseren innerschweizerischen Künstler des 18.<br />

Jahrhunderts, der sich im Auslande einen großen Namen als<br />

Schweizer gemacht, ist nun auf den 15. Mai dieses Wahres<br />

in seinem Heimatdorfe Buochs angesetzt.<br />

Äs Auftakt zur Denkmalübergabe an die Öffentlichkeit<br />

eine historische Parade, die uns an jene sturmbewegte<br />

^eit der Helvetik mit ihrer Vasallenhaften Unterwerfung an<br />

einen fremden Staatskörper erinnern soll, vorgesehen.<br />

Auf dem Festplatz angekommen, wird Herr Regierungsrat<br />

^ Josef Odermatt die festliche Gemeinde mit einer Be-<br />

grüßungsansprache bewillkommen. Herr Bundesrat Dr. PH.<br />

Uter ein Kenner der alten Kunst, wird über „Unterwalden<br />

und seine Kultur" sprechen.<br />

Die eigentliche Huldigung des Deukmal-Geseierten wird<br />

Herr Kuno Müller, Kunstliterat in Luzern, über Leben, Wirken^und<br />

Vergehen halten.<br />

^av Denkmal soll unserer heutigen Welt ein Symbol von<br />

X reite und Zuversicht mit bodenständiger Aufgeschlossenheit<br />

lein. Buochs aber darf auf seinen großen Bürger stolz<br />

sein und es ist nur zu wünschen, daß sich bei diesem ehrwürdigen<br />

Enthüllungsakte eine große, schweizerische Versammmlungsgemeinde<br />

einsinden wird.<br />

Weltgeschehen<br />

Böse Tage für China.<br />

Nachdem am Samstag im chinesischen Bürgerkrieg der Fall<br />

Nankings zu verzeichnen war, bedroht der kommunistische<br />

Vorstoß bereits die Stadt Schanghai; der Angreifer steht<br />

nur noch rund 175 Kilometer von der Stadt entfernt. Trotzdem<br />

sich die militärische Verteidigung der Nationalregierung<br />

mehr und mehr in ein Nichts auflöst — Nanking wurde<br />

am Schluß überhaupt nicht mehr verteidigt und sogar die<br />

Polizei zog sich geschlossen zurück —, hat die Nationalregierung<br />

eine pathetische Erklärung abgegeben, daß sie zum<br />

äußersten Widerstand entschlossen sei und auf jeden Fall<br />

Schanghai verteidigen werde. Man spricht auch davon, daß<br />

Marschall Tschankaischek in Schanghai aufgetaucht sei. All das<br />

dürfte aber der Zusammenbruch der Nationalregierung nicht<br />

mehr lange hinauszögern.<br />

Katastrophale Entwicklung.<br />

Die Beschießung britischer Kriegsschiffe durch<br />

die Kommunisten hat in der britischen Oeffentlichkeit derartjges<br />

Aufsehen erregt, daß Premierminister Attlee sich veranlaßt<br />

sieht, dazu eine Regierungserklärung abzugeben. Auch<br />

Winston Churchill wird sich als Oppositionsführer zum Worte<br />

melden. Im übrigen sorgen nicht nur die Engländer, fondern<br />

auch die Amerikaner um die Wahrung ihrer Interessen<br />

in China. Die amerikanischen Behörden in Schanghai haben<br />

die Evakuierung ihrer dortigen Landsleute angeordnet.<br />

Man rechnet damit, daß Schanghai von der Nationalregierung<br />

nach dem Vorbild Tientsin, Peking und Nanking kämpflos<br />

geräumt werden wird.<br />

Retter der letzten Stunde.<br />

Generalissimus T sch a n g k a i sch e k ist wieder aus der<br />

Versenkung aufgetaucht. In einer Proklamation fordert er<br />

die Chinesen zum äußersten Widerstand auf und verspricht<br />

den Tapferen den Endsieg für das Jahr 1952. Eine unglaubhafte<br />

Rechnung!<br />

Russische Friedenstaube?<br />

Das Sprachrohr der Sowjetregierung, die Agentur Taß,<br />

hat die Bereitschaft des Kremls zur Aushebung der Berliner<br />

Blockade bestätigt. Alle Bedingungen werden russischerseits<br />

genannt: Gleichzeitige Aufhebung der Gegenblockade durch<br />

die Westmächte und' Fixierung einer nachher einzuberufenden<br />

Außenministerkonferenz über die Währungsfrage und<br />

den deutschen Friedensvertrag. Diese Bedingungen wurden<br />

allerdings später vom Kreml dahin präzisiert, daß zuvor Einigkeit<br />

über das Datum der Einberufung der Außenministerkonserenz<br />

erzielt werden müsse. Die Fixierung dieses Dabums<br />

ist sür Stalin von Wichtigkeit, denn seine Berliner Offerte<br />

ist von Hintergedanken inspiriert, mit der Aufhebung<br />

der Blockade sein Mitspracherecht in Westdeutschland einzu-<br />

Handeln.<br />

König Leopold nicht erwünscht.<br />

Nach' der Berner Zusammenkunft König Leopolds und des<br />

Prinzregenten Charles vom 25. April ist die Königsfrage<br />

auch in Belgien wieder in ein akutes Stadium<br />

getreten. Der belgische Gewerkschaftsbund hat die Erklärung<br />

abgegeben, daß die allfällige Rückkehr des Königs vor den<br />

Juni-Wahlen des Parlaments von den Gewerkschaften mit<br />

einem Generalstreik beantwortet würde. Der Ministerrat tritt<br />

am Mittwoch in Brüssel zusammen, um sich von Minister-<br />

Präsident Spaak über das Ergebnis der Berner Konferenz<br />

orientieren zu lassen.<br />

Jas MM E t e m M<br />

- eine soziale Tat!<br />

* Ueber Steuern und Steuergesetze zu schreiben, war<br />

seit jeher unpopulär. Uni) besonders heute, da wohl noch<br />

mancher Bürger ob feinem Steuerformular sitzt und seufzt.<br />

Aber auch dem Seufzenden wird es wieder leichter ums<br />

Herz, wenn er zu jener Stelle des Formulars kommt, wo<br />

von den Abzügen die Rode ist.<br />

Das neue Steuergesetz, über das wir am nächsten Sonntag<br />

den 8. Mai abzustimmen haben, hat diese Abzüge noch<br />

bedeutend erhöht, wie es auch durchwegs auf dem Boden des<br />

Familienschutzes steht. Wer das Gesetz unter drei Gesichtspunkten<br />

betrachtet, kann sich- davon überzeugen. ^<br />

Entlastung der kleinen Vermögen. Ans<br />

der Tatsache heraus, daß in unserm Kanton schon die kleinen<br />

Vermögen relativ hoch belastet sind^ hat man hier m Berücksichtiaung<br />

der Kleinsparer den ^arif herabgesetzt (nebst<br />

d? sonstigen Abzügen), die Einkommen -bis zur Hohe von<br />

g000 Fr. belassen wie im alten Gesetz Intern wurde der Tarifverlauf<br />

verfeinert und die sprunghafte Progression ausge-<br />

^Die Sozia lab züge für Haushaltvorstandund Kin-<br />

. «vApit ersteren um 20 und sur die Kinder um 30<br />

AHV-Beiträge; e) Freilassung des Vermögens, fofern es<br />

2000 Fr. nicht übersteigt; s) Freilassung von 500 Fr. Sparguthaben<br />

unmündiger Kinder; g) Freilassung von Hausrat,<br />

Feld- und Handwerksgerät bis zum Betrage von 20000 Fr.<br />

Die Lastenverteilung endlich beruht weitgehend<br />

aus dem Prinzip, den wirtschaftlich Schwächern schwächer<br />

und den wirtschaftlich Stärkern stärker zu belasten. So<br />

wurde für natürliche Personen die Kopfsteuer von 1 Fr. auf<br />

Fr. 1.50 erhöht. Größere Vermögen und größere Einkommen<br />

wurden stärker belastet und endlich die Aktiengesellschaften<br />

nach dem Prinzip der Ertragsintensität besteuert.<br />

Das Ja zum neuen Steuergesetz sollte daher am<br />

nächsten Sonntag jedem sozial denkenden Bürger leicht von<br />

Herzen gehen!<br />

Bom Gewerbe<br />

Zum Svjährigen Bestehen der der christlichsozialen Arbeiterund<br />

Volksbewegung der Schweiz. —c.s.K. Die christlichsozialen<br />

Organisationen der Schweiz schicken sich an, das 50jährige<br />

Bestehen- der christlichsozialen Bewegung mit einer wuchtigen<br />

Großkundgebung am 7. und 8. Mai <strong>1949</strong> würdig zu<br />

feiern. St. Gallen, die altehrwürdige Stadt des Hl. Gallus,<br />

die Wiege der christlichsozialen Bewegung, ist als Tagungsort<br />

des Landeskongresses vorgesehen, zu dem aus allen<br />

Gauen des Sch>veizerlandes ein machtvoller Aufmarsch von<br />

christlichsozialen Gesinnungsfreunden erwartet wird. Von dieser<br />

Tagung soll ein neuer Impuls für die Lebenskraft der<br />

christlichsozialen Sache ausgehen. Das Festprogramm offenbart<br />

in allen Teilen die Bedeutung und Wichtigkeit des Jubiläumsanlasses,<br />

soll doch bei dieser Gelegenheit auch die geistige<br />

Marschroute der Bewegung überprüft und den veränderten<br />

Verhältnissen entfprchend neu festgelegt werden.<br />

So ist der erste Kongreßtag in der Hauptsache der Beratung<br />

und Ausarbeitung des revidierten Wirtschafts- und Sozial-<br />

Programms des Christlichsozialen Arbeiterbundes gewidmet.<br />

Die Thesen und Grundsätze der künftigen Tätigkeit auf dem<br />

Gebiete der christlichen Sozialreform werden in einem<br />

Manifest an das arbeitende Volk zusammengefaßt und bilden<br />

die Grundlagen für die ideelle und organisatorische Festigung<br />

und Ausbreitung des christlichsozialen- Gedankengutes<br />

im zweiten Halbjahrhundert des Bestehens unserer BewegiiNg.<br />

Für den Samstagabend ist ein Festakt mit der Aufsührung<br />

eines Jubiläumsfestspiels „Volk im Aufstieg" in der<br />

Tonhalle vorgesehen. Der Sonntagvormittag bleibt vornehmlich<br />

dem Festgottesdienst in der Kathedrale und den<br />

Sonderveranstaltungen der Standesvereine, Gewerkschaften<br />

und politischen Organisationen reserviert, die die aktuellen<br />

Sozialprobleme in Sonderreferaten behandeln. Den Höhe-<br />

Punkt der Großveranstaltung bildet der Festzug durch die<br />

Straßen der Stadt zum Klosterhof, wo eine Maffenkundgebung<br />

stattsinden wird. Neben gesanglichen und musikalischen<br />

Darbietungen werden S. Exc. Mgr. Dr. Josephus Meile,<br />

Bischof von St. Gallen, Bundesrat Dr. Philipp Etter und<br />

Nationalrat Joses Scherrer Ansprachen halten und nach den<br />

verschiedenen Gesichtspunkten den großen Leitgedanken des<br />

Kongresses: „Das christliche Werkvolk im großen Zeitgeschehen"<br />

beleuchten. So ist zu erwarten, daß von der Jubiläumsveranstaltung<br />

eine starke Werbekrast für die christlichsoziale<br />

Sache ausgehen und die Bewegung, die von Kirche<br />

und Päpsten ihre Sendung erhalten hat, segensreich befruchtet<br />

wird.<br />

Kl.<br />

Zeitspiegel<br />

Orden für „Arbeiter der Biehzuchtindnstrie"!<br />

spk. Das Stipendienblatt der PdA berichtet fett gedruckt<br />

von einem sowjetistischen Dekret zur Steigerung des Viehbestanides<br />

und der Nahrungsmittelproduktion. Nachdem 30<br />

Jahre lang Hunger oder Schmalhans die Köche waren,<br />

glaubt man jetzt, daß der Volkswohlstand durch „Dekretnismus<br />

gehoben werden könne. „Ich wählte die Freiheit" hat<br />

enthüllt, mit welchen Zwangs- und Terrormethoden die Produktion<br />

in Sowjetrußland „angekurbelt" wird. Jeder Arbeiter<br />

der Viehzuchtindustrie (sie!), vom Tierarzte bis zum<br />

Schweinehirten, fällt unter dieses Gesetz, vermutlich auch Petrus<br />

und der ganze Himmel. Als Stimulus gilt nicht etwa<br />

der Markt, wo der Bauer seine Produkte verkaufen kann, sondern<br />

der Orden und der Titel. Wer besonders „Schwein"<br />

hat, dem winkt der Titel eines „Helden sozialistischer Arbeit",<br />

der Rote Bannerorden ist die Prämie für 20jährige, der Lenin^Orden<br />

für 25jährige erfolgreiche Tätigkeit als Viehzüchter.<br />

Alle in der Viehzucht beschäftigte Personen können mit<br />

einem Ruhegehalt von 50 Prozent ihres bisherigen Verdienstes<br />

in Ruhestand treten, setzen sie aber trotzdem ihre Arbeit<br />

fort, so erhalten sie neben der Pension ihr volles Gehalt<br />

ausbezahlt<br />

Ja, Bauer, das ist halt etwas anderes! Wer möchte da<br />

nicht Kuh- und Schweinehirt sein? Wenn doch Nicole und<br />

seine Anhänger die Gelegenheit benützen würden!<br />

Radio — Beromünster<br />

Zweimal Frühnachrichten. sr. Am 1. Mai <strong>1949</strong> tritt der<br />

Sommersendeplan des Schweizerischen Rundspruchs in<br />

Kraft. Als ivefentliche Neuerung sei die Einführung des<br />

zweimaligen Frühnachrichtendienstes ge-<br />

Die Vertrauens werte<br />

\kVv« c Y f t<br />

Vi<br />

<br />

SS<br />

3<br />

o<br />

co<br />

a><br />

IX<br />

mit "im mm Don 1000 F-, Stammsl<br />

die ganz wesentlich ins Gewicht fallen, sind a) Prämienabzüge<br />

für umschriebene Versicherungen bis f* » ° on<br />

% r } M r, Prozent des Lohneinkommens der UnfelbstanauS>e<br />

ä al,I«< Ahn- und<br />

S t a S die für Ute W»,llch«m.<br />

«>«& »rwi-ta »--!>»! ») «M» tet<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

S.A.Rodolfo Pedroni, Chiasso<br />

G<br />

co<br />

CD<br />

to<br />

es


nannt. Um allen Hörern, die sich schon beizeiten zur Arbeit<br />

begeben müssen, Gelegenheit zu geben, die neuesten Nachrichteit<br />

zu vernehmen, wird die Schweizerische Depeschenagentur<br />

jeden Werktag um 6.15 Uhr den ersten Nachrichtendienst<br />

betreuen.<br />

Sonntag, 1. Mai<br />

9.40 Kath. Predigt. 10.05 Übertragung der Landsgemeinde<br />

in Glarus. 12.00 Schweizer Märsche. 12.40 „Der<br />

Lenz ist da!" 13.25 Der volkstümliche Sonntagnachmittag.<br />

13.45 „Rationalisierung im Obstbau", Vortrag. 14.05 Fortsetzung<br />

der volkstümlichen Musik. 15.25 Heiteres Zwischenspiel.<br />

15.30 Satus-Fußball-Länderspiel Frankreich —<br />

Schweiz. 16.45 Unterhaltungsmusik. 19.55 Sendung zum<br />

1. Mai: „Der neue Kolumbus". 21.05 „Kolumbus kehrt zurück",<br />

Legende von A. Ehrismann. 22.0 Tanzmusik.<br />

Montag, 2. Mm.<br />

11.00 Lyrische Werke und moderne Ballettmusiken. 12.15<br />

Ein Walzer von I. Strauß. 12.40 Swdioorchester. 14.00 Für<br />

die Frauen. 16.30 Kammermusi.k 17.30 Kinderstunde. 18.30 C.<br />

Dumont. 19.00 Jeder sein eigener Poet! 20.00 Wunschkonzert.<br />

20.30 Was ist Retensionsrecht? 21.00 Beromünster gibt<br />

Auskunft. 21.15 Jacques Jbert: Streichquartett.<br />

Dienstag, 3. Mai<br />

12.15 Akkordeonduett Kramer/Wolmer spielt. 12.40 Studio-Orchester.<br />

13.15 Aus der Oper „Eugen Onegin" von<br />

Tschaikowsky. 13.40 A. Koftelanetz and his Orchestrea. 14.00<br />

Buntes Allerlei. 17.50 Schabernack m Tonen. 18.00 Das<br />

Sechs-Uhr-Orchester spielt auf. 19.10 Volksliederquartett Radio<br />

Bern 20.00 Studio Bern nimmt Abschied von einem<br />

alten Haus. 20.15 Studio-Orchester. 21.00 Sonate von Mazart.<br />

Mittwoch, 4. Mai<br />

12 40 Volkstümliches Mittagskonzert. 13.05 „Une Chanson<br />

pour vous". 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Bo<br />

Blneme im Garte und im Hnus. 17.30 Jugendstunde. 18.45 (J.<br />

Dumont. 20.00 Konzert der Berner Stadtmusik. 20.25 spanische<br />

Bilder. 21.00 Radio Berns sommerlicher Hausmusik-<br />

Kreis. 21.35 Schweizer schreiben an Schweizer. 21.40 Unterhalwngskonzert.<br />

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Die Messebesucher aus Stadt und Land<br />

treffen sich vom 207<br />

2.-14. MAI <strong>1949</strong><br />

zum traditionellen Besuch der Verkaufsmesse<br />

Bahnhofplatz und der Unterhaltungsstätten<br />

im Jnselipark SA16889Lz<br />

(Jnfelipark auch Samstag/Sonntag, den<br />

30. April/1. Mai, sowie Sonntag, den<br />

15. Mai, geöffnet.)<br />

«IMf<br />

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Der wetterfeste<br />

Sport- und Sirapazierhut<br />

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Hulhaus Jenny, Luzern<br />

SA395LZ Krongasse 14 195<br />

5 . H a u s e r - B e t t i g e r<br />

Kaffee-Rösterei „Linthof«. N L f e l s<br />

besteht, ihr keine andern Unternehmungen irgendwelcher Art angehören und sie keine anders<br />

Gesellschaftsform, wie etwa AG. usw., angenommen hat.<br />

Unser Vertreter für Ob- und Nidwalden ist einzig und allein der bisherige:<br />

H e r r A l b e r t Hiisfer, H e r m e t s c h w i l


Zarnen / Mittwoch, den 4. Mai <strong>1949</strong><br />

. 79. Jahrgang — Rr. 35<br />

O b A l d l i e r V o W e m l S<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Volt<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—.halbjährlich Fr. 5 80 Ausland - i im'u , Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Fr. IS--, zugegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt — Sve enkr^ Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden S Rp.. Schweiz II Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnen^ Redaktion: Dr. Iana, Britickai ° R nJnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern.<br />

----- .... ^ « j , , 86033 G ) s y £ y . _ t ® s s i t e<br />

^<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

B e r e c h n u n g s b e i s p i e l e z u m n e u e n Steuergesetz<br />

Landwirt-mit 4 Kindern im Alter unter 18 Jahren.<br />

Vermögen 18 000—<br />

Einkommen<br />

5 oqq<br />

Vermögensertrag 200!—<br />

Mietwert der eigenen Wohnung 500<br />

Schuldzinsen 1200!—<br />

Krankenkasse 166 —<br />

AHV-Beitrag 102.<br />

A. Berechnung nach dem Steuergesetz von 1908.<br />

Vermögen<br />

Einkommen (ohne Vermögensertrag nach<br />

Abzug der Schuldzinsen) 3 800.—<br />

Abzüge: Haushaltungsvorstand 1 500.—<br />

4 Kinder ä Fr. 300.— 1 200.—<br />

lg 000^<br />

Umrechnung auf Vermögen 5X Fr. 1 100- 5 500.—<br />

Steuerpflicht<br />

23 500.—<br />

Rechnung: 7,5%>o von Fr. 23 500.—<br />

176.25<br />

Kopfsteuer für 2 Personen<br />

15.—<br />

Steuerbetrag 191.25<br />

B. Berechnung nach der Borlage von 1948.<br />

Einkommen inkl. Vermögensertrag und Wohnung 5 700.—<br />

Abzüge:<br />

Schuld zinsen<br />

1 200.—<br />

AHV-Beitrag<br />

102.—<br />

3% vom Vermögen<br />

540.—<br />

Krankenkasse<br />

Haushaltungsvorstand<br />

4 Kinder ä Fr. 400.—<br />

Steuerbares Einkommen<br />

Rechnung:<br />

Fr. 18 000.— Vermögen<br />

Fr. 300 Einkommen<br />

2 Personen Kopfsteuer<br />

166.—<br />

1800.—<br />

1 600 — 5 400.—<br />

300.—<br />

101.25<br />

11.25<br />

22.50<br />

Berufsarbeiter<br />

Steuerbetrag 135.—<br />

3 Kinder unter 18 Jahren, Mieter.<br />

Vermögen:<br />

Sparhefte der Kinder je Fr. 250.— bis<br />

450.— 1000.—<br />

Lebensversicherung, Rückkauf 3 000 —<br />

Einkommen:<br />

Lohn 7 200 —<br />

Wertschriftenertrag 50.—<br />

Krankenkasse und Lebensversicherung 400.—<br />

A. Berechnung nach dem Steuergesetz von 1998.<br />

Vermögen 4 000.—<br />

Einkommen (ohne Vermögensertrag) 7 200.—<br />

Abzüge:<br />

Haushaltungsvorstand 1 500.—<br />

3 Kinder ä Fr. 300.— 900.— 2 400 —<br />

Umrechnung auf Vermögen 7 X Fr. 4 800.—• 33 600 —<br />

Steuerpflicht<br />

37 600.—<br />

Rechnung:<br />

7,5°/ 0 o von Fr. 37 600.—<br />

282.-<br />

2 Personen Kopfsteuer<br />

15.-<br />

Steuerbetrug 297-<br />

B. Berechnung nach der Vorlage von 1948.<br />

Einkommen inklusive Vermögensertrag 7 250.-<br />

e:<br />

5% vom Lohneinkommen<br />

360.—<br />

3% vom Vermögen<br />

90.—<br />

Lebensversicherung<br />

400 —<br />

Haushaltungsvorstand<br />

1 800 —<br />

3 Kinder ä Fr. 400.—<br />

1 200 3 850 —<br />

Steuerbares Einkommen 3 400.<br />

Rechnung:<br />

Fr. 3000.— Vermögen (ohne Sparhefte) 16.90<br />

Fr. 3400.— Einkommen 165.75<br />

2 Personen Kopfsteuer 22.50<br />

Steuerbetrag 205.15<br />

Gewerbetreibender mit 3 Kindern von 1 bis 6 Jahren.<br />

Vermögen 11g 000.—<br />

Einkommen (ohne Vermögensertrag) 10 250.<br />

Wertschriftenertrag ' 1250.—<br />

Mietwert der eigenen Wohnung 1 200.—<br />

4% Vermögensabzug 4 760.—<br />

Krankenkasse, Lebensversicherung 500.-<br />

AHV-Beitrag 400.—<br />

A. Berechnung nach dem Steuergesetz von 1998.<br />

Vermögen 119 000.—<br />

Einkommen inkl. Wertschristenerrtrag<br />

und Mietwert der Wohnung 12 650.—<br />

Abzüge:<br />

4 % vom Vermögen 4 760.—<br />

Haushaltungsvorstand 1 500.—<br />

3 Kinder ä Fr. 300.— 900.— 7 160.—<br />

Umrechnung auf Vermögen 7 X Fr. 5 490.— 38 400.—<br />

8 % Progression von Fr. 157 400.— 12 600.—<br />

Steuerpflicht<br />

170 000.—<br />

Rechnung<br />

7,5%o von Fr. 170 000.—<br />

Kopfsteuer für 2 Personen<br />

1 275 —<br />

15.—<br />

Steuerbetrag 1 290.<br />

B. Berechnung nach der Borlage von 1948<br />

Einkommen inkl. Wertschriftenerrtag und<br />

Wohnung<br />

Abzüge:<br />

12 650.-<br />

3% vom Vermögen 3 570.—<br />

Krankenkasse, Lebensversicherung 500.—<br />

AHV-Beitrag 400.—<br />

Haushaltungsvorstand 1800.—<br />

3 Kinder ä Fr. 400.— 1 200.— 7 470.—<br />

Steuerbares Einkommen 5 1807—<br />

Rechnung:<br />

Fr. 119 000.— Vermögen 981.75<br />

Fr. 5 180.— Einkommen 286.85<br />

Kopfsteuer für 2 Personen 22.50<br />

Steuerbetrag 1291.10<br />

Kleinsparer, 88 Jahre alt, in Miete.<br />

Vermögen<br />

Einkommen aus Wertschriftenertrag<br />

25000.—<br />

875.—<br />

A. Berechnung nach dem Steuergesetz vou 1998.<br />

7,5°/«,,,,,,,,,,,,,,,,,,,<br />

3 127.50<br />

15—<br />

Y 142.50<br />

B. Berechnung nach der Borlage von 1948.<br />

Einkommen inklusive Vermögensertrag und<br />

Wohnung<br />

Abzüge:<br />

20 900.—<br />

3% vom Vermögen 7 950.—<br />

Lebensversicherungen 500 —<br />

AHV-Beitrag 550 —<br />

Haushaltungsvorstand 1 800.— 10 800.—<br />

Steuerbares Einkommen 10100.<br />

Rechnung:<br />

Fr. 265 000.— Vermögen 2 583.75<br />

Fr. 10 100.— Einkommen 757.50<br />

2 Personen Kopfsteuer 22.50<br />

Steuerbetrag 3 363.75<br />

Aktiengesellschaft i« !-<br />

Aktiengesellschaft und Reserven 120000.—<br />

Reingewinn 10000.—<br />

Davon Zuwendung an die Personallfürsorgekasse<br />

3 000.—<br />

A. Berechnung nach dem Steuergesetz von 1998<br />

Aktienkapital und Reserven 120 000.—<br />

Reingewinn 10 000.—<br />

4 % Abzug von Kapital 48 000.—<br />

Umrechnung auf Vermögen 7 X Fr. 5 200.— 36 400.—<br />

8% Progression von Fr. 156 400.— 12 500.—<br />

Steuerpflicht 168 900 —<br />

Rechnung: 7,5 %o von Fr. 168 000.— 1 260.—<br />

B. Berechnung nach der Vorlage von 1948.<br />

Reingewinn 10 000.—<br />

Abzug:<br />

Zuweisung an die Pensionskasse der Arbeiter<br />

und Angestellten 3 000.<br />

Steuerbarer Reingewinn:<br />

7 (XX)<br />

Steuersatz für den Reingewinn: ~~<br />

7 000.— X 100 X 0.25 — 1,46%<br />

120 000.—<br />

Steuerrechnung:<br />

a) vom Kapital: 7,5°/ 00 von Fr. 120000.—<br />

Kapital 900.—<br />

b) vom Reingewinn: 1,46% von Fr.<br />

Reingewinn — 102.20 X 7,5 Einh. 766.50<br />

Fr. 1 66&50<br />

Diese Berechnungsbeispiele sprechen für sich und das neue<br />

fortschrittliche und soziale Steuergesetz. Schlagworte der Gegenpropaganda<br />

können da nicht mehr verfangen, denn die<br />

Karten liegen aufgedeckt vor.<br />

Am 8. Mai zum Steuergesetz: Ja!


Obwalde«<br />

Eine verfehlte Geschichte.<br />

Man schreibt uns: Die Begründung, die vom Sprecher der<br />

Jnitmnten an der Landsgemeinde für die W a s s e r r ech t s -<br />

initiative gegeben wurde, hat zum erstenmal mit aller<br />

wünschbaren Deutlichkeit geoffenbart, in welche Zwickmühle<br />

hinein man mit dieser nicht sehr gut überlegten Initiative geraten<br />

ist.<br />

Herr Othmar Britschgi hat an der Landsgemeinde wörtlich<br />

ausgeführt, daß mit der Initiative, die das Recht der<br />

Konzessionserteilung den Gemeinden übertragen will, am bisherigen<br />

Zustand insoweit nichts geändert werde, als „ d e r<br />

Regierung keine Rechte entzogen werden".<br />

Nach Art. 4 des eidgenössischen Wasserrechtsgesetzes müsse<br />

eine Konzession, wenn sie von einer Gemeinde erteilt worden<br />

sei, erst noch von einer kantonalen Behörde genehmigt<br />

werden, und das könne ganz gut weiterhin die Regierung<br />

sein.<br />

Mit Recht hat daraufhin Herr Landammann Dr. Gotthavd<br />

Odermatt ausgeführt, wenn Herr Britschgi das eidgenössische<br />

Wasserrechtsgesetz vorher gelesen hätten, hätte er<br />

diese Initiative nicht einzureichen gebraucht. Denn wenn<br />

schon die Regierung zuletzt d o ch den Segen darüber geben<br />

muß, dann fällt ja die ganze Argumentation in den Erwägungen<br />

der Initiative dahin.<br />

In Wirklichkeit verhält es sich so: Nach e i d g e n ö s s i -<br />

sche m Gesetz steht es dem Kanton frei, zu bestimmen, w e r<br />

Konzessionen erteilen solle. Ermächtigt der Kanton hiezu die<br />

Gemeinden, dann mutz — nach Bundesgesetz eine<br />

kantonale Behörde nachträglich noch die Gen ehmigung<br />

erteilen. Während aber bisher in der Kantons-<br />

Verfassung gesagt war, daß der Regierungsrat für die Erteilung<br />

von Konzessionen zuständig sei, würde nach der Annähme<br />

der Initiative hierüber nichts mehr in d er<br />

Kantonsverfassung stehen. Denn der Bund<br />

schreibt nicht vor, welche kantonale Behörde diese endgültige<br />

Genehmigung zu erteilen habe. Das könnte ebensogut<br />

der Kantonsrat oder die Landsgemeinde sein. Die Initiative<br />

enthält darüber keine Bestimmung.<br />

Es ist begreiflich, daß es dem Herrn Jnitianten bei diefer<br />

Entdeckung nicht mehr ganz gemütlich wurde und er mit<br />

gewundenen Erklärungen herausfand, das müsse dann doch<br />

der Regierungsrat sein. Die Initiative enthält also e i n<br />

großes Loch. Entweder hat sie vergessen, die betrefsende<br />

kantonale Behörde zu bestimmen; dann schasst die Intiative<br />

eine L ü ck e. O d e r es ist damit wirklich weiterhin der<br />

Regierungsrat beauftragt; dann ändert sich wirklich insoweit<br />

nichts, als die Erteilung oder Verweigerung einer Konzession<br />

trotz der Initiative letzten Endes weiterhin in die<br />

Kompetenz der Regierung fällt und die Jnitiative<br />

offene Türen einrennt. So eine verfehlte Initiative<br />

würde besser noch rechtzeitig zurückgezogen, damit ihr nicht<br />

am 8. Mai das Landvolk mit einem wuchtigen „Nein" den<br />

Laufpaß geben muß!<br />

, Die Liberalen zum Steuergesetz, (©mg.) Unter liberaler<br />

Führung soll sich ein Aktionskomitee gegen das neue Steuergesetz<br />

gebildet haben. Was der liberale Parteitag beschlossen,<br />

ist noch nicht mitgeteilt worden. Vor Jahrzehnten hat ein<br />

führender Liberaler an der Landsgemeinde zu einer Steuervorläge<br />

gesagt: „Ich fit liberal, aber im Stire bini konservativ,<br />

fort mit däm Stirgfetz". Also, alles schon dagewesen!<br />

Sie sind dagegen ... gewisse Jndustriekreise und Fabrikherren<br />

natürlich, und haben sich daher zu einem Aktionskomitee<br />

gegen das Steuergesetz zusammengeschlossen.<br />

Diese Tatsache allein dürfte den Bauern und Arbeitern Anlaß<br />

geben, ein Ja oder Nein gut abzuwägen. Die Ueberlegung:<br />

Wenn die „Kapitalisten" dagegen sind, dann bin ich<br />

dafür, würde einem demokratischen Hirn nicht besonders gut<br />

«anstehen. Wohl aber jene andere: Wenn das neue Steuergesetz<br />

dem einfachen Arbeiter und dem mit einer großen Kindcrschar<br />

gesegneten Bauern endlich die gerechten Sozialabzüge<br />

verschaffen will, so dürfte man von den Fabrikherren,<br />

die notgedrungen den Steueraussall mittragen helfen müssen,<br />

eine etwas sozialere Einstellung erwarten. (Einges.)<br />

Eine Roheit. (Eing.) In einem reichlich demagogisch aufgezogenen<br />

Flugblatt wird das T u b e r k u l o s e g e s e tz zur<br />

Annahme empfohlen. Darin steht der Satz: „Mancher Schweizer<br />

und viele Schweizerinnen sind schon an der Tuberkulose<br />

zugrunde gegangen!" Diese Sprache ist eine Roheit<br />

sondergleichen. Das Tier geht zugrunde, aber nicht der<br />

Mensch. Das Flugblatt kommt aus einer sozialistischen<br />

Küche.<br />

Wir verwerfen dieses Gesetz, weil es den Versicherungszwang<br />

bringt und höchst gefährliche Eingriffe in die menschliehe<br />

Freiheit bedingt und wieder einen neuen, großen eidg.<br />

Apparat geschaffen werden müßte. Das Volk will den Resten<br />

von Freiheit, die es noch besitzt, bewahren!<br />

Ein Blindgänger. (Eing.) Der „Unterwaldner" tut wirklich<br />

gut daran, wenn er sich selbst wieder „Revolver sichern!<br />

Entladen!" kommandiert, nachdem er keine bessern Geschosse<br />

für seine Mauserpistole hat.<br />

Jeder, der um die Zusammenhänge wußte, konnte sich wohl<br />

bei der Lektüre des langen Traktates über den Revolverjournalismus<br />

im letzten „Unterwaldner" mit Adele ein Lächeln<br />

nicht unterdrücken: „Daß ich lache, ha, ha, ha!" Köstlich mutet<br />

beim ganzen mißglückten Reinwaschungsversuch der Vorwurf<br />

an, der Einsender im Volkssreund habe die Anstandspflicht<br />

verletzt. Sicher gehen die Leser unseres Blattes mit dem<br />

Schreiber darin einig, daß die primitivste Anstandspflicht vor<br />

allen: die tväre, daß der „Unterwaldner" — wenn er schon<br />

ausführliche Berichte über den konservativen Parteitag bringen<br />

will — den Referenten und Diskussionsrednern nicht<br />

ganze Sätze und Ausschnitte andichten sollte, die sie überhaupt<br />

nie gesagt haben. Doch das scheint das Vorrecht des „Unterwaldners"<br />

zu sein. Und die Logik, auf der dieses Recht gründet:<br />

Man behauptet und phantasiert zunächst einmal unverfroren<br />

drauflos. Wenn sich dann der Angegriffene überhaupt<br />

zu verteidigen wagt, einen Schmierer Schmierer und einen<br />

Lügner Lügner nennt, dann spielt man die beleidigte Leberwurst<br />

und argumentiert, es sei offenbar doch etwas an der<br />

mißglückten Berichterstattung gewesen, sonst hätte der „<strong>Volksfreund</strong>"<br />

nicht reagiert.<br />

Wir können damit die ganze Angelegenheit ad acta legen,<br />

nachdem der Berichterstatter über den konservativen Parteitag<br />

im „Unterwaldner" den Vorwurf eines Lügners unwidersprochen<br />

einkassiert hat.<br />

Blindgänger einsammeln! Sich in der Kleinkinderschule<br />

eine Lektion über Anstand geben lassen!<br />

Unser Frühjahrswettbewerb zeitigte einen Erfolg, mit<br />

dem wir für den Beginn recht zufrieden sein können. Eine<br />

unabhäigige Jury, in der der Redaktor nicht mitwirkte, hat<br />

die eingegangenen Arbeiten geprüft und die Preisverteilung<br />

wie folgt vorgenommen:<br />

Der 1. Preis wurde zwei Teilnehmerinnen, Fräulein<br />

Margret Haas, Sarnen, und Frau Hedwig Egger-von Moos,<br />

Kerns, er aequo zuerkannt. 2. Preis: Herr Alfred von Ah,<br />

Kaufmann, Giswil. 3. Preis: Fräulein H. Wicki, Serns. Daneben<br />

gelangen an 10 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

kleine Buchgaben zur Verteilung.<br />

Die Arbeit von Fräulein Margret Haas, das Feuilleton<br />

„Hinter der Egg" ist in einer der letzten Nummern wiedergegeben<br />

und hat alle Natur- und Tierfreude entzückt. Das<br />

Gedicht von Frau Hedwig Egger-von Moos, das eigentlich<br />

an den Redaktor gerichtet ist, wird mit der nötigen Dosis<br />

Selbstironie der heutigen Nummer vorangestellt. Weitere<br />

Beiträge werden wir gelegentlich veröffentlichen.<br />

Der Erfolg eines jungen <strong>Obwaldner</strong> Künstlers. Es ist<br />

die ehrliche Freude eines jeden wahrhaften Kunstfreundes,<br />

wenn er erleben darf, wie sich ein junges Talent entfaltet<br />

und nach und nach die Aufmerksamkeit der Kunstwelt aus<br />

sich zieht. Dies besonders auch bei uns, wo man jungen, schassenden<br />

und strebenden Menschen meistens, wenn nicht geradezu<br />

mit Spott und Mißtrauen, so doch mit einem verletzenden<br />

Desinteressement begegnet.<br />

So halten Mir hier freudig fest, daß unser junger <strong>Obwaldner</strong><br />

Musiker Caspar Diethelm, Sarnen, anläßlich<br />

einer Orchesterleseprobe in der Tonhalle Zürich, zu der nach<br />

relativ strenger Wahl nur Musiker, die musikalisch vielversprechend<br />

sind, zugelassen werden, einen sehr beachtlichen<br />

Erfolg geerntet hat. Schreibt doch die Kritik einhellig Lob<br />

und Anerkennung. Ja, seine Arbeit, ein Concertino in c für<br />

Oboe und Orchester, erfährt die größte Aufmerksamkeit aller<br />

Konkurrenten. Der Musikkritiker des „Vaterland", g., schreibt<br />

über das Konzert:<br />

„ Als besonders reich an Einfällen und eigenständigen,<br />

immer dichten Klangwirkungen zeigten sich vier knappe<br />

Sätze eines Eoncertino in c für Oboe und Orchester von<br />

Caspar Diethelm, Sarnen. Dieser Musiker hat bereits eine<br />

hohe Stufe erreicht, schöpferische Kräfte sind hier aufgebrochen,<br />

und gelegentliche Experimente erwiesen sich zumeist als<br />

gelungen. Neben den Solopartien, meisterhaft gespielt von<br />

Marcel Saillet, und immer klar und tief untermalt vom Orchester,<br />

erfreute sich der Hörer vor allem an der nie verschwommenen<br />

kontrapunktischen Durcharbeitung, die den Teilen<br />

Form und Gehalt zu geben vermochte. Wie wir erfahren<br />

haben, stellte sich Diethelm bereits im Jahre 1947 zum erstenmal<br />

mit einer Symphonie für Streichorchester an einer<br />

Leseprobe vor. Seine Werke dürften bald vermehrt<br />

aus den Konzertprogrammen erscheinen."<br />

Möge dem jungen Künstler diese Anerkennung Ansporn zu<br />

weiterm Schaffen sein.<br />

id.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bauernverein. Am letzten Sonntag hielt der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bauernverein in Lungern seine diesjährige Generalversammlung<br />

ab. Unter den rund 50 Teilnehmern könnte<br />

der Bauernpräfident, Kantmrsrat Walter Wirz, auch<br />

Landammann Arnold Ming, serner eine Vertretung des Gemeinderates<br />

von Lungern sowie des <strong>Obwaldner</strong> Gewerbe-<br />

Verbandes begrüßen. Die geschäftlichen Traktanden wickelten<br />

sich rasch und reibungslos ab. Der interessante Jahresbericht<br />

des Präsidenten war bereits in der letzten Nummer des Vereinsorgans<br />

erschienen. Daraus geht hervor, daß der Bauernverein<br />

im Lause des Jahres eine ganze Reihe meist recht gut<br />

besuchter Kurse und Vortrage durchgeführt hatte. Besonders<br />

in Anbetracht dieser regen Kurs- und Vortragstätigkeit,<br />

wie auch zufolge reduzierter Bundesbeiträge, hat die Versammlung<br />

durch einstimmigen Beschluß den Jahresbeitrag<br />

von Fr. 3.50 auf Fr. 4.— erhöht. Dabei erhält jedes Mitglied<br />

das Vereinsorgan, die „Blätter des <strong>Obwaldner</strong> Bauern-<br />

Vereins" noch gratis. — Die Versammlung hatte auch neun<br />

Delegierte für die Delegiertenversammlung des Jnnerschw.<br />

Bauernbundes zu bestimmen. Gewählt wurden die Herren<br />

Walter Wirz, Sarnen, Sebastian Vogler, Lungern, Benjamin<br />

Küng, von Alpnach (alle drei im Vorstand des JBB), ferner<br />

Hermann Abächerli, von Giswil, Vital Anderhalten, von<br />

Sächseln, Robert Blättler und Arnold Bücher, von Kerns,<br />

Paul Küchler, von Sarnen und Alois Langenstein, von Engelberg.<br />

In: Anschluß an die geschäftlichen Traktanden referierte<br />

Herr Nationalrat Dr. G. Odermatt, Sarnen, über die bevorstehenden<br />

kantonalen und eidgenössischen Abstimmungsvorlagen.<br />

In sachlichen Ausführungen empfahl er den Bauern<br />

die Ablehnung der Wasserrechtsinitiative. Dagegen wnrde<br />

das neue Steuergesetz nicht bloß vom Referenten sondern<br />

auch von verschiedenen Diskussionsrednern zur Annahme<br />

empfohlen. Auch vom landwirtschaftlichen Standpunkt aus<br />

darf dem neuen Steuergesetz vorbehaltlos zugestimmt werden.<br />

Desgleichen befürwortet Dr. Odermatt den Bundesbeschluß<br />

über die Revision von Art. 39 der Bundesverfassung betr.<br />

die Schweizerische Nationalbank. Hingegen konnte sich<br />

der Referent für das neue T u b e r k u l o s e g>e s e tz nicht erwärmen.<br />

Er wies auf verschiedene Mängel dieses Gesetzes<br />

hin und man mußte unschwer zur Ueberzeugung kommen,<br />

daß trotz des großen Aufwandes und trotz der starken Eingriffe<br />

in die persönlichen Freiheiten eine wirksame Bekämpsng<br />

der menschlichen Tuberkulose nicht gewährleistet ist. Auch<br />

die verschiedenen Diskussionsredner konnten sich weder mit<br />

den vorgesehenen Massenuntersuchungen noch mit der obligatorischen<br />

Krankenversicherung befreunden. Dagegen ist man<br />

allgemein für eine vermehrte Unterstützung der freiwilligen<br />

Tuberkulosebekämpfung.<br />

-z<br />

Gemeindeversammlung in Kerns. (Korr.) Die Versammlung<br />

der Einwohner-, Bürger- und Korporationsgemeinde<br />

vom letzten Sonntag in Kerns, verlief ruhig. Den Geschäften<br />

der Einwohnerversammlung erwuchs keine Opposition. Der<br />

Festsetzung, des Einwohnersteueransatzes in einer Erhöhung<br />

von 50 Rappen, welche durch die Herabsetzung der Armensteuer<br />

um 50 Rappen wieder einen Ausgleich bekam, wurde<br />

unerwidert zugestimmt. An Stelle des zurücktretenden Einwohnerrates<br />

August Bucher, Buchhalter, wurde Gemeindeschreiber<br />

Albert Windlin gewählt. Der Präsident und Vizepräsident<br />

wurden bestätigt. Sodann wurde auch der Antrag<br />

des Gemeinderates betreffend obligatorisches Kaminrußen<br />

durch' einen Fachmann, angenommen.<br />

Die Bürgergemeinde setzte den Armensteueransatz, wie<br />

erwähnt, um 50 Rappen Herunter, nachdem die Armenverwaltung,<br />

gemäß Gemeinderechnung, etwas aufholen konnte.<br />

Zum Kapellvogt für St. Niklausen, Mösli, Schild und Haueti<br />

wurde der bisherige, Jsidor Ettlin, bestätigt. Für St. Anton<br />

wurde Alfred Ettlin, Steini, gewählt. Und für das Melchtal<br />

nahm man ebenfalls wieder den bisherigen, Sigfried Michel,<br />

Hostettli. Bei der Bürgerrechtsverleihung an hochw. Herrn<br />

Pfarrer Fanger und hochw. Herrn Kommissar und Domherr<br />

Albert Lussi fiel ein Antrag aus geheime Abstimmung. Doch<br />

dieser fand keine Gegenliebe. Man einigte sich aus offene Abstimmung.<br />

Beide Herren, die sich um das Wohl der Gemeinde<br />

große Verdienste erworben haben, wurden mit Ausnahme<br />

von fünf Gegenstimmen^ mit Akklamation ins Bürgerrecht<br />

aufgenommen. Wenfalls mit bedeutungsloser Opposition wurde<br />

den diesbezüglichen Anträgen der Kvrporationsgemewde<br />

zugestimmt.<br />

Der Antrag aus Kaufgenehmigung der Liegenschaft „Hüsli"<br />

in Hergiswil, wurde ohne Gegenstimme angenommen.<br />

Alle übrigen Traktanden, wie die Genehmigung des Dienstbarkeitsvertrages<br />

betr. Magazine im Kernwald, Kenntnisgabe<br />

von der Abtretung! eines Teilrechtes, tonnten ohne weiteres<br />

erledigt werden.<br />

Kerns. (Korr.) Am letzten Sonntagabend hielt Herr Finanzdirektor<br />

Hermann Amrhein, Engelberg,<br />

vor einem vollen Saale ein aufklärendes Referat über das<br />

neue, am nächsten Sonntag zur Abstimmung kommende<br />

Steuergesetz. In ausführlicher und sehr sachlicher Weise<br />

orientierte er die Stimmbürger über das sozial sehr ausgeschlossene<br />

Gesetz. Die Zuhörer kamen übereinstimmend zur<br />

Auffassung, daß das neue Gesetz beim näheren Studium ein<br />

überaus gut-geschaffenes ist. Es ist bei dieser Gelegenheit dem<br />

Finanzdirektor heute schon für diese immense Arbeit zu danken,<br />

die mit der Schaffung des neuen Gesetzes verbunden war.<br />

Man darf ruhig sagen, daß in diesem Gesetz der Geist einer<br />

schönen sozialen Gesinnung zum Ausdruck kommt. Den besten<br />

Dank stattet das Volk ihm aber ab, wenn es das neue Gesetz<br />

am nächsten Sonntag mit einem wuchtigen I a annimmt.<br />

Im Anschluß an das Referat und die gewaltete Diskussion<br />

über das Steuergesetz, fand noch eine Aussprache über die<br />

W a s s e r r e ch t s i n i t i a t i v e Othmar Britschgi statt.<br />

Der Referent, Herr alt Regierungsrat Otto Heß, sprach überzeugend<br />

und sehr versiert über die Wasserrechtspolitik. Man<br />

konnte wirklich zur Meinung kommen, daß diese Initiative<br />

so recht die Engstirnigkeit eines Unorientierten dokumentiert.<br />

Würde Britschgi die wahren Zusammenhänge der Wasserwirtschaftspolitik<br />

im Kanton Obwalden kennen, wäre er nie aus<br />

die -absurde Idee einer solchen Initiative gekommen. Leider<br />

muß dabei auch noch festgestellt werden, daß Britschgi mit<br />

dieser Initiative in erster Linie politische Interessen beabsichtigt.<br />

Die Antwort auf diese üble Politisiererei in Wasserrechtsfachen<br />

ist ein klares Nein.<br />

Kerns. * Auf Sonntagabend erging an die Jodlerfreunde<br />

von nah und fern die Einladung der Fruttklänge zu ihrem<br />

traditionellen Jodlerabend. Präsident Seppi Michel konnte<br />

ein großes, anhängliches Publikum, und unter ihnen besonders<br />

herzlich die Ortsgeistlichkeit und die befreundeten Klubs<br />

von Sarnen und Alpnach, begrüßen. Den neuen Ehrenbürgern<br />

der Gemeinde brachten die Jodler mit dem „Chilchli"<br />

ein sinniges Gratulationsständchen.<br />

Das ausgewählte Liederprogramm sah durchwegs schwere<br />

Kompositionen vor, an die sich freilich ein Klub mit zwei Vorjodlern<br />

und einem disziplinierten Chor jederzeit wagen darf.<br />

Am besten gefielen wohl die übermütigen „Chilbiläbe" und<br />

t,i' Alp", in denen eine wuchtige Chorkraft bewies, daß sich<br />

dieKernser Jodler durch emsige Probenarbeit ihr verdientes<br />

Prädikat „Sehr gut" immer wieder zu sichern wissen werden.<br />

Der einzige Naturjodel des Abends war in seiner Komposition<br />

saszinierend, vielleicht für einen Naturjodel zu faszinterend.<br />

Unerwartete Tonschritte des gangen Chores zusammen<br />

mit dem Borjodler, die sonst im Naturjodel selten zu<br />

treffen sind, zeigten erneut, daß Kerns seinen Willen zu etwas<br />

Neuem im Naturjodel konsequent weiter verfolgt.<br />

Das Konzert hinterließ den besten Eindruck vom Körnten<br />

^et >, m ? et Daß auch die bewährten Mimen aus<br />

^odelklub und Trachtenverein im zweiten Teil mit ihrem urwuchftgen<br />

schwank von Roby Fellmann: „De Neuseeländer<br />

nicht zurückstehen würde, war anzunehmen. Die Erwartungen<br />

wurden noch übertrosfen. Auf Wiedersehen und Wiederhoren!<br />

. ® le aus den Gemeinden Sarnen und Alpnach<br />

Wasserrechtsinitiative ist wenn<br />

diese Versafsungsatvderung angenommen werden sollte, mit<br />

schwereren Folgen begleitet, als vielleicht da und dort angenommen<br />

wird. Von den Folgen wird nicht etwa das Elektrireicht<br />

mit<br />

ist halb ge* a*c<br />

O<br />

&><br />

O<br />

OS<br />

00


zitätswerk Sern§ in erster Linie betroffen, sondern vielmehr<br />

3<br />

Kanton und die Gemeinden als solche<br />

Das Jnitiativbegehren verlangt die Aenderung der s?antonsverfassung<br />

betreffend Verleihung von Wasserrechtskon^<br />

^en. Nach den gegenwärtig zu Recht vestWZVL'<br />

Zungen steht das Verleihungsrecht ausschließlich dem fiterungswt<br />

zu, wahrend nach Annahme des Begehrens d eses<br />

Recht den Gemeinden übertragen würde<br />

Es entsteht somit in erster Linie die Fraqe: Welcke Wasserkräfte<br />

können für die Konzessionierung durch den Reaierungsrat<br />

oder gegebenenfalls durch die Gemeinden noch in<br />

Betracht fallen?<br />

® a B öer Kanton oder die Gemeinden neben der Wasserkraft<br />

an der Aa m Alpnach wohl keine andern Wasserkräfte<br />

zu konzess.omeren hat, scheint klar zu sein. Wenn es weiterhin<br />

zutrifft, daß es sich hiebei, wie die Vertreter der beiden GemeiBen<br />

behaupten, um ein Unternehmen handelt, das in<br />

wirtschaftlicher Hinsicht nur Vorteile bieten würde dann<br />

wäre es weder zu begreifen noch zu verantworten wenn die<br />

lchte, noch ausbauwürdi.ge Wasserkraft nicht für den Kanton<br />

reserviert wurde.<br />

Die Ablehnung des Begehrens ist durch den Antraa der<br />

kantonsrätlichen Kommission eingehend und zutreffend begründet.<br />

Die Stimmberechtigten müssen stch vor der Stimmabgäbe<br />

wohl überlegen, daß in der Konzessisnierungi durch<br />

teilhM^re^Ktrnm^<br />

eine Garantie für eine vor-<br />

Stromversorgung enthalten ist<br />

wohners ist? Fi" verantwortungsbewußten Kantonseink<br />

' an die Urne zu gehen und die SScr-<br />

M»n9äort««„, mit „ nem -,chch.-d^7 Z7.<br />

aewäbltln^<br />

an der Landsgemeinde NeuxTrSSt<br />

* Gemeinde Alpnach, Herrn Regierungsn<br />

fcsJr j, V T 1"" H^rn Oberrichter Dr. Karl<br />

lmb<br />

HA?!!<br />

Gemeinde am Bahnhof einen herz-<br />

5? ,^ g' V neit ^andammann hätte man nicht würn<br />

f hÄ?"-«"' 11 - Unter Böllerschüssen und den Klän-<br />

WpJm • wurden sie ins Dorf geleitet. An der<br />

c<br />

"össmte als erster Gemeindes<br />

f ^ ^en Zeigen der Gratulationsanspra-<br />

)e "-_ V er Regierungsrat Heimann bat er, den Ruf Alp-<br />

€r<br />

nachs m Tarnen zu verbessern, von Oberrichter Dr. Fäßler<br />

6 er<br />

2 L'i<br />

bie Tugenden eines Arztes mit denen des<br />

guten Richters paare. Nacheinander sprechen dann Bürger-<br />

Präsident von Atzigen, Pfarrer Bürgi und verschiedene Vereinsprastdenten.<br />

Namens der liberalen Partei gaben Reaierungsrat<br />

Blättler, Hergiswil, PostHalter Amstalden iind Gemeinderat<br />

Seiler, Sarnen der Freude der Partei Ausdruck,<br />

^ut me fatljoliscfje Geistlichkeit, die vom neuen Regierungsrat<br />

personlich zur Feier eingeladen war, fand H. H. Pfarrer<br />

dualität + Aroma<br />

bis zum Schluss<br />

einGenuss<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

©<br />

co<br />

to<br />

CD<br />

e<br />

Odermatt schöne und gut abgewogene Gratulationsworte:<br />

Mit Recht nimmt die ganze Gemeinde an der Freude teil,<br />

daß Alpnach nach so vielen Jahren wiederum ein Mitglied<br />

in die hohe Regierung abordnen kann. In Alpnach herrschte<br />

bis heute immer ein gutes Verhältnis zwischen den beiden<br />

Gemeinden einerseits und zwischen den Behörden und der<br />

Geistlichkeit anderseits. Diese Zusammenarbeit wurde immer<br />

als das Fundament betrachtet, um den Frieden in der Gemeiiide<br />

zu wahren. Auch der neugewählte Regierungsrat hat<br />

dazu immer seinen guten Teil beigetragen. Alpnach darf erwarten,<br />

daß Herr Regierungsrat Heimann die hergebrachten<br />

christlichen Traditionen unseres Volkes schützen, bewahren<br />

iiiid vertiefen helfe. Der Gefeierte wird auch mithelfen zum<br />

gegenseitigen Verständnis der Berufsstände. Wenn auch aus<br />

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der diese Gebiete in den bisherigen Zeitabständen regelmäßig besucht.<br />

Anders lautende Angaben irreführender, täuschender und wahrheitswidriger Art wolle man<br />

sich nicht gefallen lassen und entschieden zurückweisen.<br />

Man achte deshalb immer genau auf den bisherigen Namen unserer Firma und unseres<br />

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dem Bauernstand hervorgegangen, so wird er sicher auch das<br />

nötige Verständnis und wohlwollen finden gegenüber den<br />

Anliegen des Arbeiterstandes. Aufrichtigen Glückwunsch entbot<br />

er auch Oberrichter Dr. Fäßler, und fügte den Wunsch bei,<br />

daß der erste Fall nicht etwa gerade einen Alpnacher treffe.<br />

Sonst wisse er ja, auf was für Einspritzungen die Alpnacher<br />

reagieren würden. Die beiden Gewählten dankten für die<br />

die ihnen erwiesenen Ehren und versprachen, ihre Aemter<br />

nach bestem Wissen und Gewissen zu versehen.<br />

Juft etwas verspätet, nach Schluß der offiziellen Feier,<br />

trafen von der Landammann-Feier in Lungern die Herren<br />

Nationalrat Odermatt und Ständerat von Moos ein und<br />

wurden ins Kronenftubli gewiesen, wo eben Regierungsrat<br />

Heimann von der Generalversammlung der Heimatschutzbühne<br />

Alpnach gefeiert wurde. Dem neugewählten Regierungskollegen<br />

wie auch Herrn Oberrichter Fäßler überbrachten<br />

sie in Persönlichem Namen und im Namen der fonservativen<br />

Partei aufrichtige Glückwünsche. Im trauten Kreise<br />

sprach man noch lange vom engern und weitern Heimatschutz-<br />

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gedanken, unter dessen Motto der neugewählte Regierungsrat<br />

mit den konservativen Ratskollegen sicher eine treffliche<br />

Zusammenarbeit finden wird.<br />

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7./8. Mai zu lückenlosem Aufmarsch an der Großkundgebung<br />

des 5vjährigen Bestehens der christlichsozialen<br />

Arbeiter- und Volksbewegung.<br />

Auskunfts- und Ouartierbureau: Samstag und Sonntag<br />

7./8. Mai: Restaurant „Dufour", Bahnhofstraße 19<br />

(Nähe Hauptbahnhos), St. Gallen. Telephon 2 85 90; oder<br />

das lokale Organisationskomitee: Hr. Emil Wick, Heimatstraße<br />

18, St. Gallen, Hr. Emil Dürr, St. Gallen (Tel.<br />

2 55 88), Hr. Dr. Osterwalder, St. Gallen (Tel. 3 17 42).<br />

Christliches Werkvolk! Wir ziehen am 7./8. Mai <strong>1949</strong><br />

geschlossen in die Gallusstadt!<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 5. Mai<br />

11.00 Musiker des Berner Stadtorchesters als Komponisten.<br />

11.55 Lieder von Franz Abt. 12.15 Peter Kreuder. 12.40<br />

Volkstümliches Mittagskonzert. 13.15 Neue Schallplatten.<br />

14.00 Notiers und Probiers. 14.15 Tito Schippa singt. 17.00<br />

Unterhaltungskonzert. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Orchestrina<br />

Radiofa. 18.30 Das musikalische ABC. 18.45 Kleine Kunstfahrten<br />

im Luzernischen. 19.00 Musik für Violine und Klavier.<br />

20.00 C. Dumont. 20.30 Eine Hörfolge zur 33. Schweiz.<br />

Mustermesse in Basel.<br />

Freitag, K. Mai<br />

11.45 Neue Schweizer Komponisten. 12.40 Studioorchester.<br />

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13.25 Unterhaltungsorchester. C. Dumont. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 16.30 Zum 80. Geburtstag von Hans<br />

Pfitzner. 17.30 Romanische Kinderstunde. 18.00 Altmodisch.<br />

18.35 Mondän. 18.50 Piste und Stadion. 19.10 Weltchronik.<br />

20.00 Erinnerungsjahr an die Landi. 22.05 Das Freitags-<br />

Orgelkonzert.<br />

Samstag, 7. Mai<br />

12.00 Kunst und Künstler. 12.05 Margherita Carosio,<br />

Sopran singt. 12.50 Schallplattenrevue beliebter Melodien.<br />

13.40 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.55 Schweizer Ländlerweisen.<br />

14.10 Neue Jodel-Lwder. 14.30 Wunschkonzert für<br />

den Opernfreund. 15.35 Volkstümliches Unterhaltungskonzert.<br />

17.50 Alte und neue Melodien. 18.20 C. Dumont. 18.40<br />

Vom Schweizer Wirtschaftsleben. 19.10 Gruß an die Schweizer<br />

in der Fremde. 20.00 „Polizischt Wäckerli". 20.45<br />

Marschmusik-Konzert. 22.05 Tanzmusik.<br />

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deutschen Studenten<br />

Fidelis Hebel<br />

Land der Sehnsüchte<br />

Wenn ich nun rückschauend frage, wie ich m der kurzen<br />

Zeit ein echtes Verständnis der Schweizer Verhältnisse h<br />

gewinnen können, so muß ich gestehen, daßi „ ^<br />

Vorträgen über „Religiös-kirchliche Verha tmsi m der<br />

Schweiz" von H. H. Dr. Gutzwiler aus Zürich, „Die Sch<br />

3er Demokratie" von Hr. Dr. Hürlimann aus Mg, und „<br />

Earitas in der Schweiz" von Msgr. Direktor Crwelli, dem<br />

Leiter des Cariaszentrale in Luzern, danke. Was^dieset<br />

^äge brachten, hier zn wiederholen darf ich ^ j<br />

weil ihr Inhalt und der in ihnen liegende Hinweis die att<br />

bie fer Niederschrift bestimmen. Trotzdem mochte _ dh ch ^<br />

m «l versichern, daß ich über die -geistige jj'\ Rauers<br />

Schweizer Menschen, des Akademikers als auch de^<br />

und Arbeiters stets 'aufs neue erstaunt war.<br />

d°ch oft unser Leid dazu, den andern weniger BetrcffenöU<br />

Su sehen, als vermöchte er nicht richtig m der Zeit zu s<br />

b. Morgen schreiten unsere staatsbürgerlich wehrhaften<br />

Mannen zur Urne. Ueber zwei wichtige Sachfragen gilt es<br />

zu entscheiden, die Volksinitiative, welche die Erteilung von<br />

Wasserrechtskonzessionen für die Gemeinde beanspruchen<br />

mochte, und die neue Stenergesetzvorläge. Ueber beide Vorlagen<br />

haben wir in unserer Zeitung hinlänglich orientiert.<br />

Die Urteile der Stimmbürger dürften auch weitgehend bereits<br />

gemacht sein. Mögen sie keine Vorurteile sein!<br />

Ist ein neues Steuergesetz nötig? Ein Rückblia aus<br />

die Erfahrungen mit dem alten Steuergesetz, das au| das<br />

Jahr 1908 zurückgeht, läßt die Frage unbedingt bejahen.<br />

Unser altes Steuergesetz ist in verschiedenen Richtungen ungerecht<br />

und unsozial. Darum hat auch eine Initiative im<br />

Jahre 1946 die Erhöhung der bisher bewilligten Sozialabzüge<br />

und die Einführung neuer, bisher nicht bekannter Sozialabzüge<br />

gefordert. Sie wurde damals mit Recht abgelehnt.<br />

Das Volk sah ein, daß der Staat zur Erfüllung seiner Aufgäbe<br />

Mittel brauche, daß die Ausfälle der geforderten Sozialabzüge<br />

durch einen gerechten Lastenausgleich wieder hereingebracht<br />

werden müßten. Heute glaubt der Kanton einen<br />

brauchbaren Schlüssel für die Lastenverteilung gefunden zu<br />

haben. Die finanziell Stärkern werden im neuen Gesetz etwas<br />

mehr belastet, die wirtschaftlich Schwächern entlastet. Die<br />

Steuereinnahmen des Kantons und der Gemeinden sollen dabei<br />

keinen Ausfall erleiden.<br />

Unsere geltende Steuerordnung mutz saniert werden.<br />

Man dürfte dazu auch von den Fortschrittlichen und<br />

Vermöglichen — um das anrüchige Wort „Kapitalisten"<br />

»licht zu gebrauchen — eine Sanierung ihrer<br />

Steuergewissen erwarten. Die Z « st i m mu n g zum<br />

Steuergesetz wäre eine schöne fortschrittliche und<br />

soziale Tat!<br />

Ist die durch die Wasserrechtsinitiative beantragte<br />

Berfassungsrevision wirklich nötig? Ein Blick auf die<br />

praktischen Konsequenzen und die theoretische Begründung<br />

läßt diese Frage verneinen. Die Initiative wurde eingereicht,<br />

um den beiden Gemeinden Sarnen und Alpiiach den Bau<br />

des Wasserkraftwerkes in Alpnach zu ermöglichen. Man<br />

glaubte wenigstens darin das zweckdienliche Instrument gefunden<br />

zu haben. Inzwischen wurde die Aakonzession aber<br />

erteilt. Freilich mit dem Vorbehalt zugunsten des kantonalen<br />

Stromlieferungsvertrages mit dem EW Kerns. Diesen Vorbehalt<br />

mußte die Regierung machen, da sie sich an bestehende<br />

Verträge zu halten hat. Ob der Vertrag heute noch zu Recht<br />

besteht, ist eine juristische Frage und wird das Bundesgericht<br />

entscheiden. Daran kann die Annahme oder Verwerfung der<br />

Initiative nichts ändern. Damit ist aber der praktische Zweck<br />

der Initiative hinfällig geworden. Hebt das Bundesgericht<br />

den Stromlieferungsvertrag auf, dann fällt der Vorbehalt<br />

dahin, und die Gemeinden können ihr Werk bauen. Selbst<br />

der den Jnitianten nahestehende Gemeindepräsident Müller<br />

hat an einer Völksversammlung in Alpnach erklärt, daß für<br />

diesen Fall die Initiative zurückgezogen werden könnte. Hebt<br />

nun aber das Bnndesgericht den Stromlieferungsvertrag Nicht<br />

auf, so besteht er auch weiterhin zu Recht und auch eine allfällig<br />

nach Annahme der Initiative von den Gemeinden- erteilte<br />

Konzession müßte sich an den Stromlieferungsvertrag,<br />

h. an das Recht der Gemeinde Kerns zur Stromverteilung<br />

im alten Kantonsteil, halten. In keinem Falle also kann das<br />

gesetzte Ziel erreicht werden, die Initiative ist gegenstandslos.<br />

Nachdem so dem Jnitianten die Felle davonschwimmen,<br />

suchte er an der Landsgemeinde wenigstens nach einer theoretischen<br />

Fundierung seines Begehrens. Er — und mit ihm<br />

in Eintracht neuestens auch die gesamte liberale Partei -<br />

glauben diese Fundierung in der Gemeindeautonomie, der<br />

„föderativen Stärkung des Selbstbestimmungsrechtes der Gemeinden"<br />

gefunden zu haben. In was für eine Zwickmühle<br />

die Jnitianten auch damit geraten, haben wir bereits aufgezeigt.<br />

Nach Art. 4 des eidg. Wasserrechtsgesetzes — so<br />

führte der Sprecher der Jnitianten aus — müsse eine Konzession,<br />

wenn sie von einer Gemeinde erteilt worden ist, erst<br />

noch von der kantonalen Behörde genehmigt werden, und das<br />

könne ganz gut weiterhin die Regierung sein. Mit der Annähme<br />

der Initiative würde sich also insoweit nichts ändern,<br />

als die Erteilung oder Verweigerung einer Konzession letzten<br />

Endes weiterhin in die Kompetenz der Regierung fallen wird.<br />

Der Stinuubürger mutz sich vor allem überlegen, datz<br />

die Wasserrechtsiuitiative uns wohl wieder einen abgeänderten<br />

Bersassungsartikel, aber kein Kraftwerk<br />

an der Sarneraa bringen wird. Das Alpnacherwerk<br />

soll gebaut werden, aber diese überflüssige und weitere<br />

große Verwaltungskosten verursachende Initiative<br />

müssen wir ablehnen.<br />

Die Stellungen sind bezogen, die Weichen gestellt. Zu bedauern<br />

ist, daß mit den angegebenen Parolen auch hier<br />

wieder zwei für unser kantonales Staatswesen wichtige Sach-<br />

Probleme mit einer mehr oder weniger schlecht getarnten<br />

Propaganda auf parteipolitische Nebengeleise geschoben werden.<br />

Die konservative Volkspartei hat die Zustimmungsparole<br />

zum Steuergesetz und die Verwerfungsparole zur Wasserrechtsinitiative<br />

herausgegeben und dabei je und je betont,<br />

daß sie die zu fällenden Entscheide nicht als parteipolitische,<br />

sondern als reine Sachentscheide betrachte. Beim Steuergesetz<br />

haben sich der konservativen Parole auch der <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauernverein lind mit Einmut auch die Arbeiterverbände<br />

samt dem Landesverband freier Schweizer Arbeiter angeschlofsen.<br />

Demgegenüber reitete die fortschrittlich-demokratifche<br />

Partei zunächst einmal das Propagandaroß dagegen, weil<br />

von den Konservativen ausgearbeitet"! Steuern waren immer<br />

ein beliebtes Objekt zur parteipolitischen Einflußnahme<br />

auf die Wählermassen. Wie nirgends sonst ist es bei Steuervorlagen<br />

schwierig, die Zustimmung zu einem gesunden Fortschritt<br />

zu erreichen. Hinter jeder Neuerung wittert der Steuerzahler<br />

neue Steuern. Darum will die liberale Partei hier dem<br />

Stimmbürger mit der allgemeinen ..Steuererhöhung", der die<br />

vermehrten Sozialabzüge unwillkürlich rufen würden, Scheuklappen<br />

anziehen. Es ist leicht vorauszusehen, daß dann die<br />

Verwerfung des neuen Steuergesetzes völlig inkonsequent zur<br />

parteipolitischen Prestigefrage erhoben würde: Seht, wie<br />

viele Stimmbürger wir Hinter uns haben! Wir fordern endlich<br />

eine Demokratisierung der Behörden!" (8 von 7 Regierungsräten.)<br />

Man muß sich bei dieser Gelegenheit einmal fragen, was<br />

eigentlich die fortschrittlich-demokratifche Partei zur Tragung<br />

ihres Namens berechtigt? Wenns nicht ins parteipolitische<br />

Konzept paßt, sind gegen den „Fortschritts Und der Name<br />

demokratische" Partei soll offenbar beim Volke die Vorstellunq<br />

wecken, daß es nur mit dieser Partei wirklich „regtereit"<br />

könne. Es lag bei uns von jeher in der Hand des Volkes<br />

diejenigen Männer mit der Führung in Gemeinde und<br />

Staat zu beauftragen, zu denen es Vertrauen hat und die es<br />

als die fähigsten erachtet. Wenn wir uns nun anschicken, am<br />

morgigen Tage zu „regieren" und über zwei Sachgeschäfte zu<br />

befinden, dann müssen wir uns erst einmal überlegen, ob<br />

Gewiß haben Not und Elend, Schuld und Leid uns geweckt<br />

und rückgeführt auf die wesentlichen Dinge. Sicher hat sich<br />

für jeden Deutschen, der die ihm aus gemeinsamem Geschick<br />

erflossene Aufgabe bestand, eine neue Dimension des Denkens<br />

und Handelns aufgetan. Aber das kommt nur dem emze wen<br />

zu dem einzelnen und nur, wenn er dieses Geschick bejaht,<br />

um es zu bestehen. Die neue Lebensschau kann auch immer<br />

nur im Vergleich zum Alten neu sein. Und dieses Alte war<br />

bei uns schon lange brüchig und verderbt Muß nun dem<br />

neuen Schweizer Menschen die Weite fehlen? Ne.n, wenn er<br />

nur den „alten Menschen" auszieht und den „neuen Menschen"<br />

anzieht. Mehr konnten auch wir nicht tun.<br />

Aber eines bleibt: Wer durch das jüngst vergangene Caos<br />

„ra hstvon zerrütteter hindurch ging, hat gespurt, daß es kerne<br />

meZu m Ä t in dieser Welt. Wer einmal den Wurm<br />

«aenen Mark gespürt hat. der weiß, daß er lebt und<br />

I r/rmfit an seine zerfressene Macht, der lieht nicht mehr<br />

- Lr Förmlichkeit, 'und eines gutbürgerlichen<br />

Daseins, sondern steigt auf den Bug, auf den höchsten<br />

Gipfel und stellt sich dem Sturm der - so glauben wir doch<br />

in auck von Gott kommt. Da kann einer dem andern<br />

helfen, ihr Schweizer uns. indem ihr uns helft, daß unsere<br />

Z u m CDuffepfag<br />

Am Morge zerst. am Abed zletscht.<br />

Der ganz Tag ohni Rueh,<br />

Mit Chind und ©Hegel, Huis und Hei<br />

E ganze Huife z'tue.<br />

Und gwehnlich so um Mitternacht<br />

Da PYPsed nu e Fratz:<br />

„O Mutti,, mier tued ds Bychli weh!"<br />

„„Ich chume, liebe Schatz!""<br />

Ja. Muetter chum und Muetter hilf,<br />

Und Muetter überall.<br />

Jahruis, jahri, stäguif, stägab,<br />

Dank hundert-tuisig-mal.<br />

Es schwindid d'Jahr und bleichid d'Haar<br />

Und d'Vegel flygid ins.<br />

Doch chemids zrugg und bringid d'Ehind<br />

Am Miätterli is Huis.<br />

Aes meint, daß jedes Ehrotte-Goof<br />

Es Wunderchindli syg<br />

Und lismed zue, us Mord und Brand,<br />

So luiter munzigs Zyg.<br />

„Großmutti suech. Großmutti gib!"<br />

Großmutti hin und här.<br />

Wie giängs dem chline Lumpepack,<br />

Wenns niäne ume wär?<br />

Kei Glanz wiegt d'Muetterliebi uif,<br />

Kei Rychtum ist so groß,<br />

Das tiefst und luiterst Aerdeglick<br />

Fallt so dem Chind i Schos, —<br />

Drum häb ai Freid am Miätterli<br />

Und losem uf si Red<br />

Und fahrem über d'Runzeli,<br />

Wenns ämel ane Hed. —<br />

Und wenns dr einist z'Himmel flygt,<br />

Cha d'Liebi glych nu bstah.<br />

Riäf: „Muetter chum, und Muetter hilf!"<br />

Und wirklich isch sie da.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

wir nicht weiterhin unser volles Vertrauen in die vom Volk<br />

gewählten Behörden in der Regierung und im Kantonsrat<br />

setzen wollen.<br />

Wir lassen uns das eigene Denken und die begründeten<br />

Anträge der Regierung und des Kantonsrates<br />

nicht mit Schlagworten erschlagen! Wir sagen zum<br />

neuen sozialen Steuergesetz ein überzeugtes Ja und<br />

zur gegenstandslosen Wasserrechtsinitiative ein ebensolches<br />

Rein!<br />

physische Kraft nicht erlahmt, wir Deutsche euch, indem wir<br />

immer wieder unsern Finger an den wunden Körper der<br />

Welt legen, deren Fäulnis uns schon zu verderben drohte.<br />

Haben nicht die Schweizer alle ihre Aufgabe so ähnlich erkannt?<br />

Wer möchte daran zweifeln, der die Leistung des<br />

Schweizer Earitasverbandes kennen gelernt hat, am eigenen<br />

Leib wohltuend spüren durste? Nicht genug damit, daß diese<br />

Organisation, deren Wahlspruch lautet: „Tuet Gutes allen"<br />

die Armen des eigenen Landes versorgt, hat sie darüber hinaus<br />

die Schweiz zu einer Stätte der Erholung gemacht, sendet<br />

sie die Liebesgaben ihrer großmütigen Landsleute in alle<br />

Welt. Wem ersteht vor dem geistigen Auge bei dem Namen<br />

Schweiz nicht das Bild friedlicher Ruhe und sicherer Geborgenheit?<br />

We/en Europäerherz trägt nicht in einem verborgenen<br />

Winkel den stillen Wunsch, einmal dorthin zu gelangen,<br />

wo Mühsal und Unrast des Tages abzufallen scheinen, und<br />

der Mensch wieder Mensch sein darf, nicht nur schuldiger<br />

Deutscher, oder siegreicher Amerikaner (was ja auch bedrüksend<br />

sein kann) oder gar nur Nummer einer Organisation?<br />

Jene Macht, die dem Verband sein Leben gab, hat das<br />

Schweizerland zum Ziel fo vieler Sehnsüchte gemacht, die<br />

echte Caritas, großmütige Liebe!


\<br />

E t e m g e s c h : 3 a • T M e l r e c h t s i m l i a l i b e . N e i n<br />

Obwalden<br />

Aus dem Regierungsrat. (Einges.) Am letzten Donmrstag<br />

fand die erste Sitzung des hohen Regierungsrates nach<br />

der Landsgemeinde statt. Dabei erfolgte die Departements-<br />

Verteilung. Das Polizeiwesen wurde Herrn Ständerat von<br />

Moos übertragen, das dieser seit dem Tode von Regierungsrat<br />

Leo.Spichtig interimistisch inne hatte. Dem neuen Regierungsrat<br />

Oskar Heimann von Alpnach wurde das Gemeindewesen<br />

übertragen. Im übrigen erfuhr die Departementsverteilnng<br />

keine Aenderung. — Ein prächtiges Bukett<br />

der ersten Flühblumen und Enzianen aus dem Lungerer<br />

Melchtal schmückte -das Pult des Landammanns Arnold Ming<br />

von Lungern.<br />

Sonderrecht? (Einges.) Die ins Gewicht fallenden Wasserrechtskonzessionen<br />

im Kanton — in Engelberg, Lungern,<br />

Giswil usw. — sind längst erteilt; -die Aa-Konzession ist im<br />

Werden. Ist die Aa-Konzession etwa nicht nach dem Wunsche<br />

der Begehrenssteller ausgefallen, daß man aus Alpnach und<br />

Sarnen extra eine Initiative einreichen mußte, um mehr<br />

zu erhandeln?! Durch die bestehenden Konzessivnen<br />

sind Kanton und Gemeinden auf Jahre hinaus g e -<br />

bunden. Soll heute nachträglich eine Ungleichheit<br />

geschafft werden, dadurch, daß nicht mehr der Regierungsrat<br />

zum Besten des ganzen Landes, sondern die Gemeinden<br />

für sich über die Konzessionen verfügen? Keine llngleichheit<br />

und kein Sonderrecht, sondern ein geeinigter Kanton,<br />

der über seine wertvollen „Bodenschätze", -die Wasserfräste<br />

gemeinsam wacht -— das sei unsere Parole bei<br />

der entschiedenen Ablehnung der Wasser-Initiative!<br />

Der Schuß ins Blaue. (Einges.) Nach unserer Kantons-<br />

Verfassung und dem kantonalen Wasserbaupolizeigesetz war<br />

bisher die Regierung mit der Verleihung von Wasserrechtskonzessionen<br />

beauftragt. Es mag dann und wann Späne gegeben<br />

haben, aber man ist doch zum Bestreben gelangt, diese<br />

Rechte unparteiisch und zum B esten -des ganzen<br />

Kantons zu vergeben.<br />

Aus dem einfachen Grunde, -die Regierung im gegenwärtigen<br />

Moment wegen der Aa-Konzession unter Druck<br />

zu setzen, hat man die Wasser-Jnitiative losgelassen und<br />

wollen heute entgegen besserer Einsicht der Verantwortlichen<br />

gewisse Zirkel nicht daraus verzichten, sie durchzuzwingen.<br />

Dabei hörte jeder Bürger an -der Landsgemeinde das<br />

kleinlaute Geständnis des Jnitianten, daß die Rechte der<br />

Regierung ja gar nicht geschmälert würden; der Regierungsrat<br />

müsse solche Konzessionen zuletzt doch genehmigen!<br />

Dann ist aber der ganze Jnitiativezweck verfehlt, ein<br />

Schuß weit nebenhinaus! Umso deutlicher tritt die ganze<br />

Absicht hervor, für die Aa-Konzession mehr herauszuholen,<br />

als die Regierung geben kann!<br />

Das -heißt man mit den uns werten Volksrechten "gvätterlet"!<br />

Für so etwas startet man keine Initiative!<br />

Mitbürger, darauf braucht es eine entschiedene<br />

und unmißverständliche Antwort! Ihr gebt sie mit<br />

einem wuchtigen Nein dieser Wasserinitiative!<br />

Die „fortschrittlichen" Gemeinden. Giswil und Alpnach<br />

allein haben über das neue Steuergesetz keine Orientierungs-<br />

Versammlung abgehalten! In Alpnach entgegen einem ausdrücklichen<br />

Versprechen des -Gemeindepräsidenten an der<br />

Orientierungsversammlung über die Lan-dsgemeindegeschäste!<br />

Das nennt man das Volk am Narrenseil führen! Wir wer*<br />

den Ms das merken. Steuergesetz: Ja!<br />

Fähnchenverkauf für die Tuberkulose-Fürsorge. Mng.)<br />

Der traditionell gewordene Fähnchenverkauf an der Landsgemeinde<br />

zugunsten der Tuberkulose-Fürsorge hat dieses<br />

Jahr netto Fr. 2699.75 (im Vorjahr Fr. 2603.95) eingetragen.<br />

Um den Schwybbogen in Sarnen. Zur Diskussion um den<br />

Schwybbogen erhalten wir einen neuen, originellen Beitrag,<br />

dem wir gerne Raum gewähren:<br />

Morgen Sonntag, tagt in Sarnen die Dorfschaftsgemeinde<br />

und nimmt unter anderem Stellung zum Verkehrsproblem<br />

Sarnen—Rüti—Kirchhöfen, in welchem Zusammenhang die<br />

Frage der Beseitigung des Schwybbogens bei der Spitalmatte<br />

steht.<br />

Es liegt ein Projekt vor, wonach neben der alten Brücke<br />

ein Fußgängersteg errichtet werden sollte. Dieser Vorschlag ist<br />

Die Meinung des einzelnen.<br />

Wer aus Deutschland, wo politische Schulung schon wieder<br />

hoch im Schwünge steht, in die Schweiz kommt, muß staunen<br />

ob des politischen Interesses aller Bürger. Nicht etwa, als<br />

ob das Volk von einer Flut politischer Vorträge Tag und<br />

Nacht belästigt würde, sondern deswegen einfach, weil man<br />

Wert auf die Meinung des einzelnen legt, aller einzelnen,<br />

weil diese einzelnen so stark sind, daß sie der eigenen Meinung<br />

vertrauen und sie durchzusetzen suchen. Diese Erscheinung hat<br />

ihren Grund letzthin darin, daß die Schweizer selbstbewußte<br />

Menschen geblieben sind in der Gemeinschaft ihres Volkes.<br />

Hat doch der Schweizer eine direkte Verbindung zur politifchen<br />

Führung seines Staates. Dies zu beobachten hatten wir<br />

wiederholt Gelegenheit, -besonders im persönlichen Verkehr<br />

mit dem Nationalrat in Escholzmatt. Nicht als Vertreter einer<br />

Partei, nicht als Fanatiker einer fest umgrenzten politischen<br />

Idee lernten wir ihn kennen, sondern einfach als einen Menfchen,<br />

der viel Leid erfahren hat, -der es überwunden und daraus<br />

Verständnis für das Leid anderer gewonnen hat. Als<br />

Menschen, der hellwach alles Leben in seinem Bezirk beobachtete,<br />

lernten in ihm eine ausgeprägte Persönlichkeit kennen,<br />

der aus der Kraft ihrer Eigenart und dem Wissen um das<br />

Wohl der Gemeinschaft, um die besten Lösungen aller Angelegenheiten<br />

wußte. Kurz, er war kein Beamter des Staates,<br />

sondern Vertreter und Vorbild des Volkes, dessen Stellvertretung<br />

er inne hatte.<br />

total unbegreiflich. Denn einmal bringt er keine desinitive<br />

Lösung, sondern saniert die Verkchrsverhältnisse nur<br />

zu einem kleinen Teil. Zum andern wird -durch einen solchen<br />

Fußsteg die ganze architektonische Schönheit der Brücke gesährdet.<br />

Abgesehen davon, daß die prächtigen Bäume dabei<br />

wohl weichen müßten. . ,<br />

Diese halbe Lösung wird daher auf einen energischen<br />

Widerstand stoßen. Die Kirchhofer fordern mit Recht eine<br />

ganze Lösung des Verkshrsproblems. Diese kann aber nur<br />

mit einer neuen Brücke gebracht werden.<br />

Dabei ist aber mit Nachdruck zu verlangen, daß das ehrwürdige<br />

Baudenkmal der alten Brücke unter allen Umständen<br />

zu erhalten ist. „<br />

Es wird einmal folgende Lösung zum nähern Studium<br />

vorgeschlagen:<br />

Bei der Spitalbrücke ist eine neue Brücke, unter Erhaltung<br />

der schönen Baumgruppe, zu erstellen. Daß diese neue<br />

Brücke architektonisch ins Landschaftsbild hineinpassen muß,<br />

ist selbstverständlich.<br />

Die alte Brücke, der Schwybbogen, der von versierten<br />

Sachverständigen als gültig-schönes Kulturdenkmal taxiert<br />

wird, soll kunstgerecht abgebrochen werden, um an anderer<br />

Stelle neu aufgerichtet zu werden. Wir denken dabei nicht zuletzt<br />

an den Platz oberhalb des Pulvertürmchens beim Seeselb,<br />

wo heute ein nicht besonders schöner, eher an Improvisation<br />

gemahnender Fußsteg plaziert ist. Diese Plazierung<br />

könnte gewiß mit wenig Mühe vorgenommen werden.<br />

Man ist überzeugt, daß der Schweiz. Heimatschutz mit<br />

einem namhaften Betrag eine solche schöne heimatschützleri-sche<br />

Geste auch finanziell unterstützen würde.<br />

Die Idee ist nämlich keineswegs eine zu große Forderung,<br />

denn vor nicht langer Zeit ist in Zürich ein bei weitem nicht<br />

so wertvolles Brücklein auf diese Weise vor dem Untergang<br />

gerettet worden.<br />

Am neuen Standort, in dessen Nähe man nach und nach<br />

das Flußufer auf gute Weise verschönert, würde sich der alte<br />

Schwybbogen in seiner ganzen Schönheit zeigen.<br />

Es geht darum die Anregung an die zuständigen Jnstanzen,<br />

die Lösung zu' prüfen und' die finanzielle Seite dieses<br />

Vorschlages einer nähern Prüfung zu unterziehen.<br />

Landeswallfahrt nach Einsiedeln. (Eing.) Djie diesjährige<br />

Landeswallfahrt zur Gnadenmutter nahm wiederum<br />

einen würdigen Verlauf. Gegen 1000 Pilger sind per Bahn<br />

und Autos in Einsiedeln eingetroffen und haben in der Herrlich<br />

geschmückten Gnadenkapelle ihre So'rgen aus der Seele<br />

gebetet. Es interessiert vielleicht, wir -die einzelnen Gemeinden<br />

vertreten waren: Nach der Billettkontrolle kamen aus<br />

Lungern 79 Pilger, Kaiserstnhl 8, Giswil 105, Sächseln 80,<br />

Sarnen 244, Kerns-Käg-iswil 99, Alpnach-Dorf 46, Alpnach-<br />

Stad 11, Engelberg 28. Das sind genau 700. Zirka 250 bis<br />

300 Pilger benützten das Auto, am Montag standen 4, am<br />

Diestag 6 große Obwalduer Autocar auf dem Klosterplatz. Bei<br />

der Begrüßung in der Prälatur des Klosters fand der neue<br />

Landammann Baudirektor Ming so liebe Worte, daß der<br />

gnädige Herr, Fürstabt Dr. Benno Gut, überrascht der<br />

Freude Ausdruck gab, daß ein Laie so seine Worte über<br />

unsere Heiligen sinde. Die Pilgerpredigten hielten am Montagabend<br />

der Lungerer Pfarrherr Ed. Käslin, am Dienstagnachmittag<br />

HH. alt Rektor Dr. Romuald Banz, Senior des<br />

Klosters, ein Priestergreis von 83 Jahren. Beiden gebührt<br />

aufrichtiger Dank für die tiefgefühlten, ernsten und tröstreichen<br />

Worte.<br />

Kerns. (Einges.) f Direktor August Durrer-Räthlm,<br />

Stans. Der vor kurzem in Stans verstorbene ehemalige<br />

Direktor der Stanserhornbahn verdient wohl auch ein Gedenken<br />

von Kerns, wirkte er doch über zehn Jahre an unfern<br />

Schulen. In der Mühlematt war sein Kinderparadies,<br />

das er mit seinen vier Geschwistern vollauf genießen durfte.<br />

Gute Eltern gaben ihm das fürs Leben Notwendige mit<br />

und ließen auch der Großmutter, der ältesten Tochter aus<br />

dem Stamme der Gibler, ein Mitspracherecht in der Erziehung.<br />

Nach letztes Jahr erzählte er humorvoll, wie diese sie<br />

oft auf das Beispiel der Sparsamkeit ihrer Brüder, Dr.<br />

Durrer und Säckelmeister Dnrrer, die während der Kollegizeit<br />

jedes Blatt zweimal überschrieben, hingewiesen habe.<br />

Nach Besuch- der Realschule trat er ins Lehrerseminar Rikkenbach.<br />

Die Heimatsgemeinde berief den jungen Lehrer an<br />

die Unterschule. Der Reihe nach aufsteigend, wirkte Durrer<br />

So war es überhaupt mit diesen Menschen in der Schweiz.<br />

Nicht als ob sie alle Engel gewesen wären. Sicher hat hier<br />

auch jeder seine Fehler, wenn wir auch meist nur die besten<br />

Seiten zu sehen bekamen. Aber alle sind doch noch viel mehr<br />

Persönlichkeit, viel mehr noch Individuum, auch innerhalb<br />

der engsten Gemeinschaftsbildung, als bei uns. Trotz aller<br />

Wahrung der Besonderheiten bleibt jeder anzusprechen, ich<br />

möchte -sagen in seiner menschlichsten Seite. Ohne falsch zu<br />

verallgemeinern scheinen diese urwüchsigen Schweizer Berg-<br />

Bauern doch zu spüren, daß der Mensch überall dem Menschen<br />

gleich ist, wenn man auf die letzten Dinge schaut.<br />

Die Tore schlagen zu..<br />

Wie schwer mußte uns der Abschied fallen! Doppelt schwer,<br />

als wir feststellten, daß nicht nur wir ungern fortgingen,<br />

sondern auch unsere Gastgeber uns gerne noch zurückbehalten<br />

hätten. Noch einmal wurde jeder mit einem frugalen Abfchiedsmahl,<br />

das eine Herkulesmahlzeit für den zufriedenen<br />

Menschen in uns erschien, verwöhnt. Noch einmal fand die<br />

sorgende Liebe unserer Gastgeber einen Ausdruck, indem sie<br />

uns so viele wertvolle Kleinigkeiten noch zum Geschenk gaben.<br />

Niemand, der hier so viel Gutes erfahren durfte, wird dieses<br />

Land, wird die Schweizer Menschen vergessen können. Ach,<br />

wer wieder kommen dürste!<br />

Der Zug rückte an, die Tore des Paradiese schlugen zu...<br />

Die Arbeiter zum neuen Steuergesetz<br />

(Mitget.) Auf eine Anregung des kantonalen Arbeitsamtes<br />

trafen sich vergangenen- Dienstagabend in Sarnen -die<br />

Delegierten der verschiedenen Arbeitnerhmerverbände zu<br />

einer Aussprache über das neue Steuergesetz.<br />

Nach Anhören eines orintierenden Referates von Herrn<br />

Finanzdirektor Hermann Amrhein und eingehender interessanter<br />

Diskussion kam die Delegiertenversammlung einstimmig<br />

zur Auffassung, daß die Vorlage mit den vorgesehenen<br />

Sozialabzügen wesentliche Postulate der Sozialpolitik und<br />

des Familienschutzes verwirklichen würde und einen tragbaren<br />

Lastenausgleich herbeizuführen vermöchte. Die unterzeichneten<br />

Arbeiterverbände können daher das neue Steuergesetz<br />

-der gesamten Arbeiterschaft warm zur Annahme<br />

empfehlen und zählen dabei auf das soziale Verständnis und<br />

die tatkräftige Unterstützung der übrigen M-itstände.<br />

Christlicher Bau- und Holzarbeiterverband<br />

Landesverband freier Schweizer Arbeiter<br />

Christlicher Metallarbeiterverband<br />

Christlicher Textil- und Bekleidungsarbeiterverband.<br />

Die Delegierten haben in einer nahezu vierstündigen<br />

Sitzung die Vorzüge des Gesetzes genau studiert und ihre<br />

Zustimmungsempfehlung zum neuen Steuergesetz an alle<br />

Arbeiter ist sehr begründet. Mit besonderer Genutuung dürfen<br />

wir feststellen, daß sich gerade auch der Landesverband<br />

freier Schweizer Arbeiter entgegen der Stellungnahme der<br />

fortschrittlich-demokratischen Partei zur Japarole bekennt.<br />

Auch er ist zur Ueberzeugung gekommen, daß man durch eine<br />

soziale Tat den Minderbemittelten die grechten Sozialabzüge<br />

endlich -gewähren sollte. Der Referent, Finanzdirektor Amtheilt,<br />

und der kantonale Steuersekretär A. von Flüe, nahmen<br />

besonders zu zwei Bedenken Stellung, weswegen vielleicht in<br />

Arbeiterkreisen das neue Steuergesetz mit einer -gewissen Re*<br />

serve behandelt wurde:<br />

1. Rufen die gewährten Sozialabzüge nicht zwangsläufig<br />

einer Erhöhung des Steuerfußes, wodurch die Sozalwbzüge<br />

wieder illusorisch gemacht würden?<br />

Die angestellten Berechnungen haben gezeigt, daß durch<br />

die Progression bei den größten Vermögen und die Besteuerung<br />

der Kapital-gesellschaften der Steuerausfall absolut<br />

gedeckt werden kann. Eine Steuererhö-hung wird aus diesem<br />

Grunde also nicht notwendig sein. (Die kapitalkräftigen Gegner<br />

des Gesetzes möchten also das Wasser auf ihre eigenen<br />

Mühlen leiten und empfehlen nicht etwa aus Erbarmen<br />

mit dem Arbeiter, sondern aus Erbarmen mit ihrem eigenen<br />

Geldsäckel die Verwerfung. D. B.) Nicht zu vergessen ist auch,<br />

daß -für den Fall einer kleinen Steuererhöhung in absehbarer<br />

Zeit ja wiederum die Kapitalgesellschaften und Leute mit<br />

den größern Vermögen stärker belastet würden. Wenn sich<br />

für den Arbeiter und Kleinbauer der Steuevbetrag um<br />

1 Franken erhöhen würde, würde das entsprechend einer<br />

sinanzstarken Kapitalgesellschaft eine Erhöhung von IM<br />

Franken bedeuten.<br />

2. Ist nicht der Arbeiter durch das neue Gesetz mit der<br />

Erhöhung der Kopfsteuer um 50 Rp. trotz der gewährten<br />

Sozialabzüge schlechtergestellt?<br />

Auch dies trifft keineswegs zu. Die genauen Berechnungen<br />

haben auch hier ergeben, daß selbst beim ledigen Arbeiter,<br />

der keine Kinderabznge machen kann, bereits durch die Ge-<br />

Währung eines 5prozentigen Abzuges seines Einkommens bei<br />

Einreichung -des Lohnausweises die Kopfsteuererhöhung bereits<br />

mehr als wettgemacht ist. Dazu kann er noch die Versicherungsprämien<br />

(AH®, Krankenkasse, Unfallversicherung<br />

etc.) abziehen Und für die Verheirateten kommen noch die<br />

Abzüge für den Familienvorstand, die Kinder, die Sparkassenbüchlein<br />

der Kinder etc. in Frage.<br />

Arbeiter an die Urnen!<br />

Zmn netten Steuergesetz aus Ueberzeugung ein<br />

Ja!<br />

an allen Klassen. Er war ein tüchtiger, praktischer Lehrer.<br />

Dem damaligen Männerverein stellte er sich auch bereitwillig<br />

für die Abendkurse zur Fortbildung junger Leute zur Verfügung.<br />

Auch im Militärdienst stellte er seinen Mann, und<br />

wie für seine Schüler, so sorgte er auch als Hauptmann gut<br />

für seine Soldaten. Seiner betriebsamen Art entsprach die<br />

Schule auf die Dauer aber doch weniger, und so folgte er<br />

-gerne einem Ruf in ein anderes Wirkungsfeld. Nach- kurzen,<br />

wechselvollen Jahren wurde er dann in Stans seßhaft als<br />

Direktor der Stanserhornbahn. Seine nicht minder tüchtige<br />

Gattin 'hatte die Leitung des Hotels auf dem Stanserhorn<br />

inne. Leider forderte der Berg von den beiden Eltern einen<br />

harten Tribut. Das eine der beiden Töchterchen, ein rechtes<br />

Sonnenscheinchen, -fiel in der Nähe zutode. In den letzten<br />

Jahren zog sich Durrer mit seiner treuen Lebensgefährtin<br />

ins Privatleben zurück, bald in Stans, bald in Buochs bei<br />

der Familie seiner Tochter weilend.<br />

Seiner Heimat Kerns hat er immer die Treue bewahrt.<br />

Wie oft sah man ihn an 'Gedächtnissen einstiger Schüler!<br />

Diicht selten hörte man von ihm: „Das war noch mein Schü-<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

SJl.Rodolfo Pedroni, Chiasso<br />

SS<br />

ß)<br />

-J<br />

CO<br />

52<br />

CD<br />

r-


ler". Er hatte sie nicht vergessen. Mögen nun auch sie seiner<br />

denken!<br />

Mlchthal. (Eing.) Ein chinesisches Sprichwort sagt- Bei<br />

Widern sind die neuen gut bei Menschen die alten " Das<br />

wissen ohne chinesisch zn verstehen, auch die Melchthaler und<br />

darum ließen sie es sich nicht nehmen, am 1. Mai des vollen<br />

deten 70- Lebenswahres chres hochverdienten, langjährw,<br />

Seelsorgers P. Michael ^ t en in einer Feier zu aedenkm<br />

Der Wunsch des Jubilars gebot jedoch Verzicht aus weltliche<br />

Feierlichkeit,. Umso mehr bezeigte das Volk seine Dankbarkeit,<br />

seine Treue und seine Anhänglichkeit. Ein levitiertes<br />

Hochamt, wobei der Kirchenchor ihre schönste Festmesse sana<br />

und die Festpredigt bildeten den Bttttelpunkt d?r aan?n<br />

Festfeier. Hochw. Dr. P Anselm Fellmann aus dem Kloster<br />

Hngelberg entwarf m knappen Zügen das Lebensbild des<br />

Gefeierten, ^n der ihm eigenen musterhaften Art wäblte er<br />

das Zusammentreffen des vcx> Guthirt-Sonntags, vi-u^m^orattags, des Avostelsestes<br />

und Beginn des Marienmonats Mai als r,fa Umriß nmvit. dieses s, ; lr„=<br />

Apostelfestes<br />

Lebensbildes, dessen leuchtenden Garben nicht so schnell erblassen<br />

werden. Eiil freudiges „Großer Gott, wir loben Dich"<br />

beschloß die schlichte Feier in echt benediktinisch-familiären<br />

Entsprechend der Feier waren auch die Geschenke der Talleute<br />

von Melchthal und der Gemeinde Kerns geistlicher Art<br />

Allen herzliches Bergelts Gott! Und allen der Rat des lieben<br />

^bilars nach E. Geibes Wort:<br />

Und warft du alt,<br />

vergiß der Pein,<br />

und lerne dich im Widerschein<br />

vom Glück der Jugend sonnen.<br />

De Pater Michael siebezigjährig!<br />

Ufem Buggel siebzg Jahr,<br />

us em ©hops baar graut Hoor.<br />

Profchber soscht a Lieb und Seel<br />

ifch de Pater Michael.<br />

Was er alles g'leischtet hed,<br />

jedes Aug mit Stuune gfehd.<br />

D'Wallfahrtschile vonere G'stalt,<br />

wie sie allne Lüüte g'fallt,<br />

mit dem räche De'ckestuck<br />

und dem bunte Bilderschmuck,<br />

mit dem wunderschöne G'lüüt,<br />

wo erbauet alli Lüüt.<br />

Und de Fried-Hof näbe zue,<br />

wo di Totne gönd zur Rneh.<br />

Au es prächtigs Heerehus<br />

luegt voll Stolz durs Ländli uns.<br />

Was er i de Seele to,<br />

liest mer i keim Blättli no.<br />

Nur de Herrgott meis >bo B'scheid,<br />

wie viel Chummer, wie viel Leid<br />

mer zu ihm is Melchtal bringt.<br />

Wie viel Trost i d'Härze singt.<br />

DMuetter Gottes ifch si Stärn.<br />

Fo, die hed er fürchtig gärn.<br />

Bättet und bringt 's Opfer dar<br />

ihr zu Ehre am Altar.<br />

Und die grofsi, liebi Frau<br />

segnet ihre Schützling au.<br />

Und sie schenkt em ihri Huld,<br />

bis er einisch, frei vo Schuld,<br />

noch der letzte Evdestund<br />

froh zu ihr i Himmel chund.<br />

Der alt Plazi vo Engelberg.<br />

Sächseln. (Eingef.) Kantonaler Wirteverein Obwalden.<br />

Die diesjährige Jahresversammlung des kantonalen Wirte-<br />

Vereins findet am nächsten Donnerstag. 12. Mai in Sachsein<br />

statt. Dem Vernehmen nach sollen neben den statutarischeu<br />

Verhandlungen eine Reihe beruflicher Fragen zur Diskussion<br />

kommen. Der Wirteverein hat in den letzten Jahren,<br />

speziell in der Nachkriegszeit, der Nachbildung eines gesunden<br />

und tüchtigen Nachwuchses großes Interesse geschenkt, er<br />

dürste in dieser Hinsicht allen Berussverbänden ein Ansporn<br />

bedeuten. Die Tagung in Sächseln soll überdies einer kollegialen<br />

Aussprache Gelegenheit geben über zwingende Probleme<br />

zu diskutieren und zu lösen. Möge die Wirtegilde sich<br />

bei ihren Kollegen in Sächseln recht heimisch ^ fühlen und<br />

"löge diese Tagung beitragen zu gegenseitiger fachlicher Zusaminenarbeit.<br />

Ein besonderes Willkommen den Vertretern<br />

des edlen Wirtestandes im engern Bruderklausenland. —.—<br />

Sächseln. (Einges.) Am Samstagabend wird im Gasthaus<br />

zum „Kreuz" über die kantonalen und eidgenössischen<br />

Astimmungsvorlagen orientiert. Wir sind zwar schon ziem-<br />

Uch im Bild. Mit der Wasserrechts-Jnitiaiteve aus Alpnach<br />

und Sarnen will man dort für die Aa-Kozefsion passendere<br />

Niederländisch-Neuguinea<br />

an der M u b a Basel<br />

ist kein Druckfehler, Niederländi'ch-Neuguinea ist an der<br />

vchwnz. Mustermesse in Basel tatsächlich vertreten Der Stand<br />

m, ?, 90 bet Firma I. Lüthi & Co. Schuhe Burgdors m der Textühalle<br />

II gestattet dem erstaunten Mubabesucher einen Blick m<br />

°ie weit entfernte Kolonie Hollands Neuguinea in Niederländisch-<br />

Indien. Das Publikum sieht sich plötzlich in eine Urwald andschas<br />

Ersetzt und macht erschreckt oder erfreut mit dem fast schwarzen<br />

^°lk -der Papuas Bekanntschaft. „Papua" ist ein malaiischer Ausdruck<br />

und heißt zu deutsch kraushaarig. Wild und kraushaarig<br />

w die dunklen Gesellen aus in ihrer eigenarttgen Bekleidung<br />

und dem primitiven Kriegsschmuck. Buntfarbige P?radlesvogel,<br />

«Gangen, eigenartige Muscheln und eine üppige tropische ^gela-<br />

°n verleihen diesem Stand echteste Wirklichkeit. Wer von^ Fremd^<br />

«ldischen angezogen wird, mutz diesen Stand gesehen hab - ^<br />

Mubabesuch wird so gleichsam zum belehrenden Museumsbesuch^<br />

le . Papua-Figuren stammen aus dem Indischen ^ns<br />

kdam, verschiedene Waffen und Gerate aus der ethnographischen<br />

wmmlung Burgdorf. . .<br />

Was bezweckt dieser Stand? Er zeigt einleuchtenddatzdarfuß<br />

gehen auf weichem Naturboden die Füße stärkt und le'stu"gs^h'g<br />

°rhalt. Im Gegensatz dazu erklärt er, daß das einengende ! Schuh<br />

«2 , be§ modernen Menschen, der dauernd auf harten Kunstbod<br />

^ht, die Füße schwächt Um Schäden und Fußleiden zu vermeiden.<br />

Mehlt die^ Aussteller-Firma ihren JLCOsix-Schuh m't der pl°wichen<br />

Jnnensohle. ^170SR 2( *<br />

bat l mn 9 Z e S n 9 m m £J üt crft "^träglich gemerkt,<br />

miti *L f » *<br />

9Ql mä)§<br />

' "reicht hat. Bachab dawer<br />

*bteInblkJTJ^610 ? 1 t etrifft ' l° freuen wir uns<br />

äüSe Ä Erhöhung der Familien- und Kinderab-<br />

Kapitalaesellki-bnkt > ® erec^ UIf sozial. Und ivenn es die<br />

kann un??F' ^ ^ besser anpackt als bisher, so<br />

men hl(tt '"sächseln am wenigsten zum Mitleid stimgleich<br />

Gegenteil, wir haben ein Interesse an diesem Ausim<br />

• Kleinteilerberg-Straße. Ein Einsender<br />

baut<br />

meint, das Militär hätte diese Straße gef<br />

feinde und vom Kanton nichts<br />

r<br />

bamn<br />

fite "si<br />

bezahlt würde. So leichtgläufliprrPTr<br />

r<br />

^n'<br />

^enn die gebratenen Tauben<br />

so leicht auf den Tisch der Giswiler.<br />

SRrrrrnm T? m S^re^e Knvrzerei des eidgenössischen<br />

M S ^ Bundesfinanzreform verfolgt und sich<br />

k-immt > Schuldenlast des Bundes vergegenwärtigt, so<br />

e^er andern Meinung. Erkundigungen<br />

?'?er Stelle hinsichtlich dieser Straße bestätigen auch,<br />

i aß die bezüglichen Verhandlungen nicht so leicht gehen und<br />

anch^noch nicht abgeschlossen sind.<br />

^m „Unterwaldner" vom letzten Mittwoch werden einzig<br />

dem jetzigen Gemeindepräsidenten Siegfried Berchtold die<br />

Lorbeeren zugeteilt, daß diese „verhockte Sache" wieder in<br />

Bewegung gekommen sei. Was aber schon vorher vorbereitet<br />

und was auch ohne großes Getue nach außen an VerHandlungsarbeit<br />

von anderer Seite geleistet worden ist, davon ist<br />

dem betreffenden Einsender scheinbar nichts bekannt. Diese<br />

Erwiderung soll die Verdienste des Präsidenten Siegfried<br />

berchtold_ absolut nicht schmälern, sondern es soll nur festgestellt<br />

sein, daß ohne die intensive Arbeit anderer Herren<br />

ölc 1 e . Sache heute noch „verhockt" wäre. Alles was recht ist<br />

und jedem das Seine. — N a ch s ch r i s t d e r R e d a k t i o n :<br />

-dnmit wollen wir die Diskussion um die Kleinteilerbergstraße<br />

abschließen, uns des Erfolges' von Gemeindepräsident<br />

Berchtold und der anderen Herren, nicht zuletzt des Herrn<br />

alt LandamMann Adächerli, freuen und dem gesamten Qfo*<br />

waldnervolk zu seiner Weitsichtigkeit gratulieren, mit der<br />

es dein beantragten Kredite an der Landsgemeinde ohne<br />

Opposition zugestimmt hat.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ein neues Manöver in der Bundesfinanzreform.<br />

In der Frühjahrsseffion ist die freisinnige Motion Dietschi<br />

vom Ständerat mit Zweidrittelsmehrheit abgelehnt<br />

und damit verworfen worden. Die Motion Dietschi tendierte<br />

auf eine Uebergangslösung für die Bundesfinanzreform, und<br />

zwar auf dem Wege einer Volksabstimmung. Die VerHandlungen<br />

über die Hauptvorlage hätten sistiert werden müssen.<br />

Das bisherige Fiskalnotrecht hätte für eine bestimmte Dauer<br />

verfassungsrechtlich , verankert werden niüssen. Zweck der<br />

Uebung: Auf diesem Umwege hoffte man, die direkte Bnndessteuer<br />

wieder für einige Jahre in der Bundesverfassung<br />

zu verankern; hat sie das Volk einmal sanktioniert — so<br />

sagte man sich —, wird sie nicht mer aus der Verfassung entfernt<br />

werden können. Damit wäre der Hauptzweck der<br />

Uebung erreicht!<br />

Aber der Ständerat machte diesem Spiele einen Strich<br />

durch die Rechnung. Und da Motionen, sollen sie erheblich<br />

sein, der Zustimmung beider Räte bedürfen, ist die Motion<br />

Dietschi durch die Ablehnung des Ständerates erledigt gewesen.<br />

Es ist bezeichnend für die heutige politische Situation,<br />

daß sich das Finanzdepartement mit dieser eindeutig klaren<br />

Lage nicht abfinden will. In aller Stille hat es nun trotzdem<br />

— Meinungsverschiedenheiten des Parlamentes hin oder<br />

her — die Verwirklichung der abgelehnten Motion Dietschi<br />

in die Wege geleitet. Der Bundesrat soll gemäß Antrag<br />

des eidgenössischen Finanzdepartementes eine Uebergangs-<br />

Ordnung genau nach Motion Dietschi verabschieden und sie<br />

an die Räte weiterleiten.<br />

Aber nicht genug damit, verlangt Genosse Bundespräsident<br />

Nods nun auch weiter, daß sich der Nationalrat zuerst<br />

mit dieser neuen Vorlage zu befassen habe. Die von den<br />

Räten festgelegte Priorität soll also umgestürzt werden und<br />

der Nationalrat soll sich in der Junisession nun zuerst mit der<br />

Uebergangslösung befassen und die Hauptvorlage aufs Eis<br />

legen. So will es die sozialistische Regie, der freisinnige<br />

Kreise willfährig Helfersdienste leisten. Zu diesem Zweck sind<br />

die Büros der' eidgenössischen Räte — aus ausdrückliche Weisung<br />

des Genossen Bundespräsident — bereits aus Dienstag<br />

einberufen worden. Es wird sich zeigen, ob die Räte sich sich so<br />

manipulieren lassen. Die Methoden, die Herr Nobs anwendet,<br />

sind noch nie dagewesen? aber eines ist sicher: Auf diese<br />

Weise läßt sich das Volk nicht unter Druck setzen!<br />

Nur 45 Cts<br />

wlI/m/lM/i/m<br />

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in den Dienst der Wahrheit und des Gehorsams zu stellen<br />

sucht. Der erregende Moment der Wahrung des Beichtgeheimnisses,<br />

wie es in dieses Schauspiel verflochten wird und die<br />

Auswirkung des vermeintlichen oder tatsächlichen Wunders,<br />

machen dieses Drama zu einein ausgiebigen Diskussionsstoff,<br />

und die Rolle des atheistischen Arztes, der dem Orden eine<br />

Weltblamage einbrocken will, sowie die prächtige Gestalt des<br />

Monsignore Carey, der als Weltgeistlicher kritische Distanz<br />

zum Orden hält und doch in seinen humorvollen Aeuszerungen<br />

seine Liebe zum Orden lind zu seinen Mitgliedern nicht<br />

unterdrücken kann — machen das Schauspiel zu einer wahren<br />

Mistigen Weide. Es ist ein geschickt ausgebautes, kluges,<br />

witziges und doch Hochernstes Spiel, bei dem der Einsatz sehr<br />

hoch ist; es geht um die Freiheit der Persönlichkeit und um<br />

die Erkenntnis der Wahrheit."<br />

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79. Jahrgang — Rr.<br />

M i m e t B » l k s f r e m d<br />

O b w a l d e n<br />

Das Gesetz des kleinen Mannes. Die neue Steuervorläge<br />

ist tm besten Sinne das Gesetz des kleinen Mannes.<br />

Nach dresem Gesetz erfahrt endlich -der Kleinbauer der einfache<br />

Arbeiter, ider seinen hintersten Rappen versteuern muß<br />

eine gerechte Erleichterung. Daß dafür die Wasserwerke und<br />

unsere^ finanzftärkern ff reise im Kanton die leidtragenden<br />

stirb, ist keineswegs ungerecht, sondern nach dem Prinzip<br />

einer gerechten Lastenverteilung vollauf gerechtfertigt Ar-<br />

Better und Bauer fällt darum nicht herein auf die verschleierten<br />

Schlagworte von Flugblättern, die von den Vermöalichsten<br />

unseres Kantons fininziert werden, die die Liberalen<br />

in ihr Schlepptau genommen haben — dies fei zum Bedauern<br />

der fortschrittlich-demokratischen Partei festgestellt (Ewa)<br />

Wenn man zweimal das gleiche tut... Den „Fortschrittlichen"<br />

kostet der Staat immer zuviel. Die wettern und räsonieren<br />

immer gegen die Staatsausgaben. Wenn einer aber<br />

für seine ausgefallene Idee eine Initiative lanciert, in der<br />

Absicht, den „Herren" eins auszuwischen, dann machts nichts,<br />

wenn dies auch Hunderte von Franken kostet.<br />

Wenn aber ein S t e u e r g e f e tz in mühsamer und vortrefflicher<br />

Arbeit von Sachverständigen, von verantwortttngsbewußten<br />

Männern ausgearbeitet wird, in vielen Sitzungen<br />

miss genaueste durchschafft wird, wenn eine solche Vorlage in<br />

die Tausende von Franken geht, also eine Ausgabe ist, die<br />

man in einem kleinen Bergkanton nicht im Handumdrehen<br />

macht, dann ist es völlig gleichgültig, wenn eine sogenannte<br />

„fortschrittliche" Partei aus reiner Parteilichkeit die Nein-<br />

Parole herausgibt. Das O'bwaldner Volk möge - Almosensammlung<br />

der Väter Kapuziner. Laßt uns dankbar sein für die vielen Mshilfen.<br />

n Dienstag: 6.15 in der Kapelle Obsee Jahrzeit für Matthias Mmg, Frau lom|e<br />

«ogler und Kinder.<br />

Cit<br />

° ...<br />

S X "il S 5 K 3<br />

13.00 beginn des neuen Christenlehrjahres und Andacht zum hl. Josef. 19.30 Maiandach.<br />

chluß der österlichen Zeit.<br />

c. Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lufsi, Kerns<br />

^ahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 63. Postcyea YII vi. 1085.<br />

ö f c f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 7. Mai 1343 Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 19<br />

W o sich H e r z z u m H e r z e n findet...<br />

sie große liturgische Linie von Ostern zu Pfingsten heißt Vergeistigung. Im<br />

Urchristentum wurde das dem Volke klargemacht durch eine schlichte Zeremonie.<br />

Die am Karsmnstag Neugetauften legten am Samstag darauf das weiße Kleid, das<br />

sie bei der Taufe erhalten hatten, ab. Daher der Name Weißsamstag und Weißsonntag,<br />

Tag der Ablegung der weißen Kleider. Das sollte heißen: hängt nicht<br />

am Kleid, am Aeußern, sondern zieht innerlich Christus an!<br />

Unsere glücklichen Erstkommunikanten sind Prediger für jedes Haus und die<br />

ganze Pfarrei. Sie haben Kleid, Kränzchen und Sträußchen abgelegt und erscheinen<br />

wieder im Werktagsgewand. Sie bemühen sich, die guten Lehren ihrer Seelsorger<br />

frisch-froh in die Tat umzusetzen, innerlich zu werden. Gutvorbereitete Erstkommunikanten<br />

haben mit dem in ihnen lebenden und wirkenden Gott so viel zu tun,<br />

daß wir staunen und Gott danken müssen. Die von Pius X. erwarteten Früchte der<br />

Früh- und Oftkomnrunion sind da. Das Wort des berühmten Freiburger Hochschul-<br />

Professors, P. Albert Maria Weiß, ist wahr: „Es ist ein großer Unterschied, lernen<br />

mit dem Kopf und lernen mit dem Herzen. Mit dem Kopf lernt man langsam und<br />

vergißt schnell. Das Herz lernt ohne Lernen und hat ein unverwüstliches Gedächtms."<br />

Damit ist den Eltern der Weg gezeigt, wie sie die Erstkommunikanten religiös<br />

weiter betreuen sollen. Das Herz muß erfaßt werden. Das Kind hat noch keine Anhänglichkeit<br />

an die Sünde, es bereut die Gebrechlichkeitssünden und Temperamentsfehler<br />

sogleich herzlich. Es muß aber von der natürlichen Wißbegierde, Nengierde,<br />

weg zum Geist der Sammlung, der Zurückgezogenheit, des Stillschweigens erzogen<br />

werden. Wenn abends die Mutter am Bett des Kindes steht, ihm das Kreuz auf<br />

die Stirne zeichnet, feine Hände faltet und die Decke noch einmal glatt streicht, vergesse<br />

sie nicht, dem Kind einen schönen Gedanken an Gott mitzugeben.<br />

So wird das Kind innerlich und gottfroh. Morgen ist Schutzfest des hl. Joses.<br />

Die Verehrung des Heiligen hat ihren Höhepunkt erreicht, als Pius IX. am 8. Dezember<br />

18 7 0 ihn zum Schutzpatron der ganzen Kirche erhob. Daran hat Pius XI.<br />

erinnert, als er am 19. März 1937 „die große Aktion der katholischen Kirche gegen<br />

den gottesleugnerischen Weltkommnnismus unter den Schutz des mächtigen Schirm-<br />

Herrn der Kirche, des hl. Josef" stellte (Enzykl. „Divini Redemptoris"). St Josef<br />

ist auch Patron der Erzieher und der innerlichen Menschen. Wir ringen um ein<br />

innerliches, auf Gott bezogenes Leben. Das ist unsere Waffe gegen den Kommunismus.


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Sonntag, den 8. Mai <strong>1949</strong>, nachmittags 2 Uhr und<br />

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Meister dem Seifensieder-Gesellen Joseph Walz vor über<br />

100 Jahren in sein Wanderbuch. Kurz darauf eröffnete der<br />

junge Mann eine eigene Seifensiederei, und in den Achzigerjahren<br />

wurde zum ersten Mal die WALZ Seife hergestellt.<br />

Inzwischen hat sich der kleine Handwerksbetrieb zur<br />

modernen Fabrik entwickelt, aber an einem Grundsatz wurde<br />

festgehalten: Die WALZ Seife ist so zusammengesetzt, dass<br />

sie gründlich reinigt, aber die Wäsche schont. Sie bildet ohne<br />

hartes Reiben jenen feinblasigen Schaum, der das Gewebe<br />

vollkommen durchdringt. Wo stets mit WALZ Seife gewaschen<br />

wird, vererbt sich die Wäsche in gutem Zustand von<br />

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— Ihre Tränen, Ihren Schmerz, ihren<br />

Jubel, ihre Wehmut —. haben wir versucht,<br />

hier wie in einer leuchtenden<br />

Krone zusammenzufassen, um damit alle<br />

Mütter zu krönen.»<br />

(Aus dem Vorwort des Kardinals)<br />

Kritiker und Leser urteilen begeistert:<br />

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Jesus und wie Jesus erziehen!<br />

Die Seele unserer Religion ist der Glaube an die Gottheit Christi. Jesus hat<br />

nun eine Neubewertung, eine Höherbewertung des Kindes gebracht. Wohl hat man<br />

schon im Alten Bunde das Kind als eine Gabe Gottes betrachtet: man nannte es<br />

einen Segen Gottes, einen Lohn der Gottesfurcht, die Krone der Familie. Kinderreichtum<br />

galt als besondere Gnade Gottes und als großes Glück; Kinderlosigkeit als<br />

Strafe Gottes und als Unglück, jedoch nicht als ein absolutes Unglück. Denn das<br />

tugendhafte Leben einer kinderlosen Frau wurde höher geschätzt als der Kinderreichtum<br />

eines Gottlosen. Jesus aber redet von einer Gotteskindschaft des Menschen: vom<br />

Leben in der heiligmachenden Gnade, von einer Neugsburt „aus dem Wasser und dem<br />

Heiligen Geiste". Damit ist schon das neugeborene, hilflose Kindlein als „Gotteskind",<br />

als Erbe der ewigen Seligkeit in der Herrlichkeit des himmlischen Vaters viel höher<br />

bewertet. „Die Gotteskindschaft muß sich auswirken durch eine Gottverähnlichnng im<br />

sittlichen Streben" (Klug). Die Einzelseele hat also absoluten Wert.<br />

Christus ist das Jdealvorbild des Erziehers und der Erziehung. Darum ist das<br />

Jahr nach der Erstkommunion ewigkeitswichtig. Jesus sagt es selbst: wer ein Kind<br />

aufnimmt (d. h. gut erzieht), nimmt ihn auf. Das ist das strahlende Motiv der Eltern-<br />

und Erzieherfreude.<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

3. Sonntag nach Ostern. J*- Letzter Termin zur Erfüllung der Osterpslicht. Eigenmesse,<br />

!t. Jose,, r o _. , ,, LM ,<br />

Hl- Robert Bellarmin, 2. Papst. Samstag. Maria am Samstag. 4. Botivmesse" 2^ hl" Bonifaz,<br />

3. Hl. Geist.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

.. „^arrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Christenlehr-Knaben. tzl. Messen S.30<br />

8.30 7.45 und 9.15. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 19.30 Maiandacht, Predigt, Segen<br />

._M °ntag: Erstiahrzeit für Frau Jose a Burch-Burch, früher Gummi. Stiftjahrzeit des<br />

Landsäckelmeister Josef Jgnaz Dillier-Hermann.<br />

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Dienstag: Stiftjahrzeit der Familie Alois Seiler-Wirz, Hinterwasser.<br />

Mittwoch: Diozesananbetungstag. Stiftmesse für Elisabeth Fenk-Jossi.<br />

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irrten / Mittwoch, den 11. Mai <strong>1949</strong> .<br />

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j Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33 j 0 [. 2 12 54, und Filialen. (Mit Busnahm« des Kanton»<br />

Lrua und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 \J$1/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung. Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D a s n e u e T u b e r k u l o s e g e s e t z<br />

* Bereits auf den 2 2. i 'hin werden unsere Sttinrn«<br />

feget wiederum an die Urne gerufen. Der propagandistische<br />

Kampf für und gegen das neue Tuberkulosegesetz hat mit<br />

Mr Schärfe eingesetzt. Herr Nationalst Dr. Odermatt, der<br />

^ber vorberatenden Kommission zu diesem Gesetz mitwirkte,<br />

hat seinerzeit für Eintreten votiert, wohl in der Meinung,<br />

ich sich an dem Entwürfe noch verschiedene Verbesserungen<br />

anbringen ließen. Es war dies aber nicht möglich, so daß<br />

Landammann Dr. Odermatt die heutige Situation an der<br />

Lacksgemeinide am treffendsten mit dem Ausspruch kommentierte,,<br />

Das Herz sagt ja, der Verstand nein!" Nachdem die<br />

Delegiertenversammlung der konservativen Volkspartei<br />

Stimm frei gäbe zum Tuberkulosegesetz beschlossen hat,<br />

lassen wir Freunde u. Gegner des Gesetzes zu Worte kommen.<br />

Ein Gegner.<br />

Wohl selten ist bei einer eidgenössischen Abstimmung mit<br />

so viel Schlagworten, Verschleierungen der Tatsachen und<br />

Heranziehung von sozialen, religiösen charitativen Argumentot<br />

vorgegangen worden, wie dies beim vorliegenden sögenannten<br />

Tuberkulosegesetz der Fall ist. Schon als das Referendum<br />

gegen das Gesetz ergriffen wurde, war das den Besürwortern<br />

des Gesetzes ein Dorn im Auge und sie suchten<br />

iie Unterschriftensammlung dadurch zu verhindern, daß sie<br />

diejenigen, welche unterschrieben, als Reaktionär, unsoziale<br />

Elemente, schlechte Staatsbürger usw. hinstellten. Wir sind<br />

selbstverständlich auch der Auffassung, daß die Tuberkulose mit<br />

allen erlaubten Mitteln bekämpft werden sollte, und daß wir<br />

allen Erkrankten beistehen müssen, damit sie möglichst schnell<br />

wieder geheilt werden und ihre Arbeit wieder ausnehmen<br />

können. Das vorliegende Gesetz ist aber in keiner Weise geeignet,<br />

dieses Ziel zu erreichen. In den einzelnen Paragraphen<br />

des Gesetzes sind derart viele schwere Eingriffe in die persönlichen<br />

Freiheitsrechte enthalten, die nur beim genauen<br />

Studium entdeckt werden und beim Abstimmungskampf von<br />

den Befürwortern wohlweislich verschwiegen werden, so daß<br />

der Stimmbürger in Gefahr läuft feine eigenen Fesseln zu<br />

schmieden und erst später merkt, daß er mit seinem Ja sein<br />

eigenes Urteil unterschrieben hat. Wir werden in den folgenden<br />

Artikeln diese Irrtümer und Gefahren in objektiver<br />

Weise aufdecken, damit das Volk selbst entscheiden kann, ob<br />

es eine Ausmerzungsaktion der Tuberkulose wie beim Vieh<br />

vornehmen will und dabei alle Zwangsmaßnahmen ruhig in<br />

Kauf nehmen will oder ob es diese Krankheit nach menschlichen<br />

Methoden unter Wahrung der persönlichen Freiheitsrechte<br />

und unter Anwendung der wissenschaftlichen Forscherarbeit<br />

bekämpfen will, wie dies angesehene Aerzte vorgeschlagen<br />

haben.<br />

Was bringt uns das Tuberkulosegesetz?<br />

Es ist hier nicht möglich, nochmals alle Paragraphen des<br />

Gesetzes einzeln anzuführen. Wir verweisen auf die dtesbezug^<br />

O b w a l d e n<br />

Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 5. Mai 1349.<br />

Die Departementsvereilung für das Amtsjahr <strong>1949</strong>/50<br />

R>ird wie folgt vorgenommen:<br />

^ Justiz und Politisches: Regierungsrat Ludwig vonMoos,<br />

Sächseln. Stellvertretung: Landesstatthalter Dr. Gotthar<br />

^dermatt, Sarnen. ><<br />

Staatswirtschaft: Regierungsrat Alois Abächerli Giswik.<br />

Stellvertretung: Regierungsrat Anton Ettlm, Kerns.<br />

Finanzwesen: Regierungsrat Hermann Amrhem, ng. -<br />

'bng. Stellvertretung: Regierungsvat Ludwtg von<br />

^Wn „ ff<br />

Bauwesen: Landammann Arnold Ming, Lungern.<br />

Vertretung: Regierungsrat Alois Abächerlr ©iS»U .<br />

r Militärwesen: Landesstatthalter Dr. Gotthavd Odermatt,<br />

Sarnen. Stellvertretung: Rogierungsrat Hermann Amrhe ,<br />

Engelbera<br />

Polizei- rzei- und Sanitätswesen: Samtatswesen: Regierungsrat Ludwtg nar frei* von<br />

Moos, Sächseln. Stellvertretung: m^ierunasrat Regierungsra Oscar w 1<br />

inann. '"uan, Alpnach.'<br />

^ . . rn¥<br />

Vormundschafts- und Armenwesen: Regierung 'rat<br />

Ettlin, Kerns. Stellvertretung: Landammann Arnolö<br />

Anton<br />

Ming,<br />

Gemeindewesen: Regierungsrat Hetmann, Alpnach.<br />

Stellvertretung: Landesstatthalter Dr. Gotthavd Oderman,<br />

Scrrnen.<br />

Art. 8 der Verordnung über die M<br />

^ A. Dezember 1927 tvird dahingehend abgeändert,<br />

^ Maturitätsgebühr von Fr. 3V. auf F -<br />

wird.<br />

liehen amtlichen Publikationen. Hingegen möchten wir zur<br />

Begründung unserer Argumente die wesentlichsten Punkte<br />

zusammenfassen.<br />

Art. 1. Der Bundesrat wird ermächtigt und beauftragt<br />

die periodische obligatorische Untersuchung<br />

der gesamten Bevölkerung anzuordnen.<br />

Art. 3. Die Kantone sind ermächtigt, zur Deckung<br />

der Kosten der einfachen Reihenuntersuchung Gebiihren<br />

zu erheben. Bei unselbständig Erwerbenden können<br />

die Gebühren ganz oder teilweise dem Arbeitgeber<br />

überbunden werden.<br />

Art. 4. Gleichzeitig mit der Anordnung der periodischen<br />

Untersuchungen ist die dadurch erfaßte Beoölkerung,<br />

soweit sie weniger bemittelt ist zu verpflichten, sich<br />

gegen die wirtschaftlichen Folgen von Krankheiten und<br />

insbesondere der Erkrankung an Tuberkulose zu versichern.<br />

Usw.<br />

Art. 7, Abs. 4 und 5. Wer in der Ausübung seines<br />

Berufes sür seine Umgebung eine Ansteckungsgefahr<br />

darstellt, ist durch die zuständige kantonale Behörde<br />

wenn nötig aus der gefährdeten Umgebung zu entsernen.<br />

Kranke, die sich der behördlichen Anordnung wi-<br />

Sersetzen, können durch die zuständige kantonale Behörde<br />

in eine geeeignete Heilanstalt eingewiesen werwerden,<br />

usw.<br />

Wer diese einzelnen Artikel des Gesetzes unvoreingenommen<br />

studiert, wird auf den ersten Blick feststellen müssen,<br />

daß in Zukunft alles auf Zwang ausgebaut ist. Zwangsuntersuchung,<br />

Zwangsbehandlung, Zwangsversicherung. Man fühlt<br />

sich in einen Polizeistaat versetzt und kann kaum glauben, daß<br />

solche Methoden, wie sie sonst nur in östlichen Staaten gebräuchlich<br />

find, künftig auch in der freien Schweiz zu An-<br />

Wendung kommen sollten. Sind denn wirklich solche Zwangsmaßnahmen<br />

notwendig, da bis jetzt die Bekämpfung der Tuberkulose<br />

unter Wahrung der menschlichen Freiheitsrechte<br />

sehr gute Erfolge' ausweisen konnte? Die offizielle Statistik<br />

zeigt doch, daß man auf je 10000 Einwohner im Jahre 1905<br />

noch 18,9 Todesfälle an Lungentuberkulose zählte, im Jahre<br />

1947 aber nur noch 5,2 Todesfälle. Gemessen am Bevölkerungsstand<br />

ist die Tuberkulosesterblichkeit innert einer knappen<br />

Jahrhunderthälfte auf fast ein Viertel gesunken. Es<br />

scheint daher den Befürwortern des Gesetzes weniger darum<br />

zu tun die Tuberkulose zu bekämpfen, da ja dies auf freiwilliger<br />

Grundlage wie bisher ebensogut geschieht, als wieder<br />

ein Glied mehr an die Kette zu schmieden, die das SchweizerVolk<br />

an einen sozialistischen Zentralstaat fesseln soll und<br />

den suveränen Kantonen wieder eines ihrer Rechte zu<br />

rauben.<br />

Bauernverband und Tuberkulosegesetz.<br />

Die Schweizerische Bauernzeitung stellt fest, daß es _am<br />

22. Mai nicht nur um die Frage des Ausbaues der Tu-<br />

Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement hat gemäß<br />

Art 10 des Bundesgesetzes vom 25. Juni 1903, betrefsend<br />

die Erwerbung des Schweizerbürgerrechtes, die Wiederaufnähme<br />

der Frau Witwe Wilhelmine Licini geb. Jmfeld<br />

in das Bürgerrecht von Obwalden und der Gemeinde ~tntqern<br />

verfügt.<br />

Dem katholischen Gesellenverein Gtswtl wird zur Finanzierung<br />

des neu erstellten Gesellenheims die Durchführung<br />

einer Warenlotterie im Kanton Obwalden bewilligt.<br />

Vom Bericht des Verkehrsverbandes der Zentralschweiz<br />

über das Geschäftsjahr 1948 wird Kenntnis genommen. Dem<br />

Verband wird für das Jahr <strong>1949</strong> der übliche Jahresbeitrag<br />

z^^Die ^Gewinnverteilung der 110. Tranche der interkantonalen<br />

Landeslotterie ergibt für Obwalden einen Gewinnsirttßil<br />

t)OTT 2440.80.<br />

Aus den Sport-Toto-Erträgnissen Pro 1948 in der Hohe<br />

Mnn 6094 15 sind nach Zuweisung von 20% in den kantonalen<br />

Sport-Toto-Fonds, an 28 Gesuchsteller Beiträge in<br />

hnn tntriT ??r 4922.— ausgerichtet worden.<br />

^n Anwendung von Art. 26 der kantonalen Jagdverordnuna<br />

vom 2 Juni 1938 wird beschlossen, an den^Abschuß<br />

?on Raubvögeln und das Ausnehmen solcher Jungvogel wteder<br />

die üblichen Prämien auszurichten<br />

Der Einwohnergemeinde' Sarnen wtrd an die Anschaffung<br />

. , " , 0 vm a firmitn§ ein Beitrag aus der kantonalen Feuerlöschkasie<br />

in der Höhe von 70 Prozent des Kostenvoranschlaqes<br />

zugesichert.<br />

» "«„fcvsMmiittaet des Ob- u. Nidw. Kantonal-Verbandes<br />

- S am 8. Mai <strong>1949</strong>. (Einges.) AlsAustakt<br />

m e«rg'sw' « See . Arbeit trafen sich die Mitzur.<br />

dreszah g h Kantonal-Schwingerverbandes<br />

S w Ä «<br />

daß nur fleißiges Ueben, auch während<br />

den Wintermonaten, zum Erfolg, besonders bei den<br />

Jungen, führen kann. Es war eine gute Vorprobe für das<br />

in einer Woche abzuhaltende Ob- und Nidw. Kantonal-<br />

Schwingfest in Alpnach. Eine schöne Zahl Zuschauer verfolgten<br />

den Hpfenlupf, welcher ohne Unfall beendet wurde. Die<br />

Zwischenpausen wurden ausgefüllt durch Borträge vom Jodlerklub<br />

Hergiswil, durch Fahnenschwinger und Alphornbläser.<br />

Zirka 80 Schwinger bestritten den Wettkampf. Ein flottes<br />

Schwingerpaar machte sich den Schlußgang streitig. Mit<br />

einem schönen Kurz- und Kniekehlenschwung ivarf Spichtig<br />

Nikod. Sächseln den Luzerner Rusca R. platt und konnte<br />

mit fünf gewonnenen und einem verlorenen Gang die<br />

Spitze erobern. Die Rangliste zeigt viel gutes Holz für die<br />

Zukunft.<br />

R a n g l i st e. M i t D i p l o m. 1. Rang: Spichtig Nikodem,<br />

Sächseln, 57.25 Punkte. 2. a) Roth Alsred, Hergiswil<br />

57.00 P. b) Schumacher Josef, Kriens 57.00. 3. Rusca<br />

Ren6, Littau 56.50. 4. a) Schälin Alois, Sächseln 56.00.<br />

b) Roth Alois, Hergiswil 56.00. c) von Flüe Paul, Sächseln<br />

56.00. d) Kaufmann Josef, Lungern, 56.00. 5. a) Schnyder<br />

Franz, Hergiswil 55.75. b) Häcki Josef, Wolfenschießen<br />

55.75. c) Rohrer Karl, Sächseln 55.75. d) Amstalden Walter,<br />

Sarnen 55.75. 6. a) Fischlin Albert, Luzern 55.50. 6) Blättler<br />

Ernst, Alpnach, 55.50. c) Reinhard Edy, Kerns 55.50.<br />

b) Würsch Walter, Büren 55.50 Punkte.<br />

Segelsluggruppe Obwalden. Nachdem nun die Bewilligungserteilung<br />

seitens der Direktion der Militärflugzeug-<br />

Plätze für die Durchführung des <strong>Obwaldner</strong> Flugtages <strong>1949</strong>


D e r R e g i e r u n g d a s V e r t r a u e « ausgesprochen<br />

Gemeinde<br />

Sarnen<br />

KernS<br />

Sächseln<br />

Älpnach<br />

Giswil<br />

Lungern<br />

Engelberg<br />

«•<br />

1<br />

s<br />

Z<br />

1560<br />

955<br />

651<br />

752<br />

797<br />

593<br />

673<br />

Ergebnis der kantonalen Volksabstimmung vom 8. Mai <strong>1949</strong><br />

i E<br />

IS<br />

989<br />

585<br />

411<br />

450<br />

387<br />

266<br />

377<br />

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16<br />

4<br />

4<br />

3<br />

9<br />

8<br />

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Naffttttchtsimtiiitibe<br />

.S?5<br />

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I<br />

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973<br />

581<br />

406<br />

445<br />

378<br />

258<br />

370<br />

479<br />

146<br />

132<br />

345<br />

132<br />

55<br />

127<br />

m<br />

494<br />

435<br />

274<br />

101<br />

246<br />

203<br />

243<br />

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981<br />

583<br />

408<br />

444<br />

385<br />

363<br />

•368<br />

Total 5981 3465 51 1 3412 1416 1996 3465 32 1 3432 1770 1662<br />

Samen, den 8. Mai <strong>1949</strong>.<br />

H. Wir kennen- zivar in unserer Regierungsform die dirette<br />

Vertrauensfrage nicht, gelegentlich können aber indirekt<br />

gewisse Abstimmungen zu solchen werden. Mit der Äbstimmung<br />

über die Wasserrechtsinitiative scheint das<br />

Volk der Regierung eindeutig das Vertrauen ausgesprochen<br />

zu haben. Mit 1996 Ja gegenüber 1416 Nein wurde diese<br />

verfehlte Initiative mit einem Mehr von 580 Stimmen verdienterweise<br />

verworfen. Das Volk hörte aus die begründeten<br />

Parolen von Regierung, Kantonsrat und der konservativen<br />

Volkspartei. Daß die Initiative in Alpnach, dem Ursprungsland<br />

des Begehrens, angenommen werde, war wohl zu erwarten.<br />

Hier stimmte man einfach für -das Kraftwerk und wemger<br />

für die Aenderung der Kantonsv ersassung. Daß hier der<br />

notwendige Unterschied beim Volke nicht gemacht wurde,<br />

zeigte sich deutlich an der Volksversammlung in Alpnach.<br />

Alpnach blieb aber mit einem annehmenden Resultat allein.<br />

Denn Sarnen — und das war die Ueberraschung der Abstimmung<br />

— wußte zwischen Initiative uud Krastwerkbau zu<br />

unterscheiden oder wollte beides nicht. Es wäre verfehlt, aus<br />

den Abstimmungszahlen eine Stellungnahme der einzelnen<br />

Gemeinden für oder gegen das Gemeinde-Elektrizitätswerk<br />

Kerns herauszulesen, wohl aber ein Vertrauensvotum an die<br />

immer von Weitsicht getragene Arbeit der Regierung in Wasserwirtschaftsfragen,<br />

der man im Volke allgemein gegenüber<br />

dem auf den Scheffel erhobenen Licht einzelner den Vorzua<br />

gibt.<br />

auf dem Flugplatz Alpnach vorliegt, können wir mitteilen,<br />

daß diese Veranstaltung am 16./17. Juli eventuell eine Woche<br />

später stattfinden wird. Das reichhalte und hochinteressante<br />

Programm, aus dem nur die Motorflugakrobatik eines der<br />

besten schweizerischen Kunstflug-Piloten und die dieses Jahr<br />

besonders reichhaltig gestalteten Segelflugdemonstrationen<br />

erwähnt seien, wird sicher wieder jedermann etwas bieten<br />

können. Reservieren Sie sich also den 16./17. Juli für den<br />

Ob wa ldner Flugtag <strong>1949</strong> in Alpnach!<br />

Berichtigung. In Eifer und Eile am Vorabend der kanonalen<br />

Abstimmung sind in der letzten Nummer einige Druckfehler<br />

stehen geblieben. Die Jung Mannschaften von<br />

Obwalden besammeln sich am 29. Mai aus dem Feierplatz<br />

im Flüeli nicht um 15 Uhr zur Messe und Ansprache, sondern<br />

bereits um 10 Uhr. (Die Hochw. Geistlichkeit müßte<br />

sonst eigens in Rom Dispens einholen, wenn sie erst um 15<br />

Uhr zelebrieren wollte.)<br />

Ebenso enthielt der Bericht aus Melchthal eine stilistische<br />

Fehler, die der Einsender gütigst entschuldigen möge.<br />

Sarnen. Berufserfolg. (Dinges.) An der 27. Meisterprüfung<br />

für Schuhmacher in Aarau vom 4.—8. April <strong>1949</strong><br />

haben von 10 Prüfungskandidaten 7 die eidgen. Meisterprüfung<br />

mit gutem Erfolg bestanden. Als einzigem Kandidaten<br />

aus der Jnnerfchweiz konnte Herrn Konrad Tschuppert,<br />

Sarnen das Meisterdiplom übergeben werden. Dem tüchtigen<br />

Berufsmann gratulieren wir zu dieser ehrenvollen Auszeichnung.<br />

Mögen in Obwalden dem heute noch einzigen eidg.<br />

dipl. Fachmann bald weitere Berufsleute aus der Schuhbranche<br />

nacheifern und ihr Können unter Beweis stellen. Es wäre<br />

dies in Verantwortung gegenüber dem beruflichen , Nachwuchs<br />

wirklich wünschenswert.<br />

Kerns. (Korr.) Kerns hat bei einer zirka 60prozentigen<br />

Stimmbeteiligung ein achtbares Resultat zustand gebracht.<br />

Mit einer Eindeutlichkeit sondergleichen wurde die Wasserrechtsinitiative<br />

verworfen und das Steuergesetz knapp angenommen.<br />

In Kerns hat also der gesunde Fortschritt wieder<br />

einmal gesiegt.<br />

? Seife<br />

«<br />

465<br />

3C8<br />

211<br />

181<br />

207<br />

198<br />

200<br />

c<br />

ss<br />

516<br />

275<br />

197<br />

263<br />

178<br />

65<br />

168<br />

D i e Standeskanzlei.<br />

Knapper, wenn auch ebenso erfreulich, sind die Resultate<br />

bei der Abstimmung über das neue Steuergesetz. 1770<br />

^a stehen 1662 Nein gegenüber. Verworfen haben die Gemein,den<br />

Sarnen und Alpnach, die übrigen Gemeinden haben<br />

angenommen, meist knapp, Lungern wiederum mit emer fchonen<br />

Mehrheit. Der Ausgang der Abstimmung über die<br />

Steuervorlage war höchst ungewiß. Daß der Stimmbürger<br />

das beinahe angeborene Mißtrauen gegen Steuervorlagen,<br />

die Menge der aufgetragenen Schlagworte und die geschlossene<br />

Opposition -der fortschrittlich-demokratischen Partei zu überwinden<br />

vermochte, freut uns doppelt. Die Opposition wird<br />

daraus lernen müssen, daß man im Flugblätterkrieg leicht<br />

auch zuviel Pulver stopfen kann und daß gelegentlich selbst<br />

demagogische Kuchenrezepte nichts mehr nützen.<br />

Im übrigen haben wir uns des doppelten Erfolges ehrlich<br />

gefreut und auch darüber, daß die Liberalen die Ergebnisse<br />

der Abstimmung „gelassen" hinnahmen (Luzerner ^agWatt)<br />

und uns also nicht etwa düstere Rache schwören. Wir hoffen<br />

mit ihnen, daß ihre Bedenken gegen die Steuervorlage unbegründet<br />

waren. Sollten sich in der Praxis Ungerechtigkeiten<br />

zeigen, werden wir nicht die letzten sein, die eine unverzügliche<br />

Revision der betreffenden Artikel beantragen.<br />

Dem <strong>Obwaldner</strong>volk dürfen wir dazu, wie es am Sonntag<br />

„regiert" hat, gratulieren. Unserm Finanzdirektor Hermann<br />

Amrhein aber gebührt für seine große und sachkundige<br />

Arbeit und die objektive Aufklärung an den Vorversammlungen<br />

rings im Lande der öffentliche Dank.<br />

Alpnach. (Korr.) Streiflichter. Die Heimwesen im Grunderberg<br />

litten in den letzten zwei Jahren an katastrophaler<br />

Wassernot. Es gab Bauern, die bereits schon im Monat April<br />

das nötige Wasser für Haus und Stall aus irgendeinem<br />

„Gräbli" hertragen mußten. Graswuchs und Heuertrag blieben<br />

zurück; und bei einer allfälligen Feuersbrunst hätten die<br />

Leute ihr Hab und Gut wehrlos den Flammen überlassen<br />

müssen. Die Wasserführung der wenigen Quellen hat sich, irvtz<br />

zeitweiliger Regentage, seither nie dauernd ausgeglichen. Die<br />

dringend notwendig gewordene Grunder berger W a s -<br />

s e r v e r s o r g u n g ist nun soweit gediehen, daß Pläne, sowie<br />

Berechnungen und Expertisen fertig vorliegen. Vom<br />

Meifi&ach her soll das Wasser durch eine zwar kostspielige.<br />

Filtrieranlage hergeleitet werden, doch wird die errechnete<br />

Wasserleistung von 7 Sekundenliter alle Bedürfnisse voll erfüllen<br />

und durch. Zusammenschluß der Reservoire wird auch<br />

die gesamte Wasserversorgung der Gemeinde profitieren. Der<br />

subventionsberechtigte Betrag des Voranschlages beträgt<br />

161000 Fr.; der Kantonsbeitrag von 20 Prozent wurde bei<br />

der letzten Landsgemeinde gesprochen; gleichviel wird der<br />

Bund leisten. Die zu einer Genossenschaft zusammengefchlossenen<br />

Grundbesitzer übernehmen die Leistung von 30 090 Fr.<br />

Die kommende Maigemeinde wird entscheiden, wie der Rest<br />

zwischen Gemeinde und Wasserversorgung verteilt werden soll.<br />

Alpnach^ Ein indischer Gast aus dem Gefolge Paudit<br />

Nehru's. Der hohe Staatsbesuch aus Indien ging auch<br />

für die Jnnerfchweiz nicht ganz ohne Spur vorüber, wenn<br />

sie auch den indischen Staatspräsidenten und Freiheitskämpfer<br />

Pandit Nehru nicht persönlich begrüßen durste. In Begleitung<br />

von Dr. Buchli, Chef des touristischen Dienstes<br />

vom Eidg. Amt für Verkehr, kam der Transportminister<br />

aus dem Gefolge Pandit Nehrus, Herr Sekretär D. N.<br />

Sukthankar, am Mittwoch zu einem kurzen Besuch in<br />

die Jnnerfchweiz. Zum Diner stieg Minister Sukthankar im<br />

Restaurant Kuchler in Alpnach ab, wo er von Direktor Martin<br />

Mengelt vom Verkehrsverfrand Zentralschweiz herzlich begrüßt<br />

wurde. In einem dem Redaktor freundlich, gewährten<br />

Interview lobte der indische Gast die herrliche Fahrt über<br />

den Brünig, unsere guten Autostraßen und die ihm eben<br />

offerierten delikaten Speisen und herrlichen Walliserweine<br />

des Besitzers. Er führte wörtlich aus: „Ich habe es an keinem<br />

Ort der Welt, weder in Neuyork noch in London ersahren,<br />

daß die Speisen und Weine mit soviel Liebe und Sorgfält<br />

serviert wurden, wie hier in der Jnnerfchweiz." Im<br />

Verlause des Nachmittags fuhr der indische Gast nach der<br />

Leuchtenstadt weiter, um die Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern<br />

zu besichtigen.<br />

. Am vergangenen Mittwoch behauptete sich hartnäckig das<br />

Gerücht, der indische Ministerpräsident Pandit Nehru werde<br />

auf seiner Durchreise nach Luzern, im hiesigen „Albanien"<br />

zum Mittagessen absteigen. Begabte Hellseher sahen schon die<br />

Ehrendamen in Tracht und Bändern und sogar die Jodler<br />

und Musikanten aufmarschieren. Zur angesagten Stunde erschien<br />

zwar ein Inder mit einigen schweizerischen Begleitpersonen;<br />

doch war es nicht der Ministerpräsident, sondern Mr.<br />

2). N. Sukthankar, der Sekretär des Verkehrsministeriums<br />

der indischen Regierung in New Dehli. Nichtsdestoweniger<br />

wird der fachkundige Restaurateur mit rubrikgenauen Handgriffen<br />

und mit beinahe zögernder Sorgfalt, die übliche Ent-<br />

korkungszeremonie qn den „geisterfüllten ^laschen vollzogen<br />

haben. Sicherlich hat der hohe Gast Post feswm fur einen<br />

eventuellen Import von Schweizer Weinen nach Indien, sich<br />

wohl den 47er Dole und JohanniKb'erger Mlt «dem Kuchler<br />

Signet in seinem Notizblock vermerkt, statt des bundesrätlichen<br />

Rubateller. Tags darauf wurde vom Eidg. Amt für Berkehr<br />

im Namen und Auftrag von Mr. sukthankar für die<br />

auserlesene Gastfreundschaft brieflich gedankt. „Der hohe indische<br />

Gast wird den währschaften Gasthof tm idyllischen <strong>Obwaldner</strong>ländchen,<br />

die Qualität seines Eigentümers, die Aufmerksamkeit<br />

der dienstbaren Geister und die Vorzüge von<br />

Küche und Keller, bestimmt in bester Erinnerung behalten."<br />

Zur Zeit glauben sich die Bewohner des Hintevdorfes an<br />

die Hauptstraße versetzt, da der ganze Autoverkehr über die<br />

Bahnhofstraße und die Hinterdorsstraße umgeleitet wird. Das<br />

Teilstück der Kantonsstraße durch das Dorf erhält einen<br />

neuen Belag. Erst waren größere Grabarbeiten notwendig,<br />

uni die Wasseranschlüsse durch Gußröhren zu erneuern. In<br />

einem besondern Schacht ist die Abstellapparatur für die einzelnen<br />

Leitungen untergebracht; auch wurden die Trottoirs<br />

bei den Seitenstraßen abgerundet, uin die Einfahrt in die<br />

Hauptstraße breiter zu machen. Die Arbeiten werden fertig<br />

sein bevor die Rennerei über den Susten wieder einsetzt.<br />

Mögen zumal unsere Schulkinder vor Bevkehrsunfällen bewahrt<br />

bleiben!<br />

Wasser und Wege -benötigt jeder Erdenwanderer, ^und<br />

hin und wieder „es Schöppeli Rote vom hindere Faß<br />

auch wenn einer von? Indien kommt.<br />

-r—•<br />

Alpnach. Tödlicher Autounfall. (Amtliche Mitteilung.)<br />

Samstag, 7. Mai <strong>1949</strong>, vormittags kurz nach 10 Uhr, ereignete<br />

sich in Alpnachstad in der sogenannten „Alpenrösli"-<br />

Kurve, ein. Verkehrsunsall mit tödlichem Ausgang. Der Führer<br />

eines Lastwagens mit Anhänger war im Begriffe, von<br />

Alpnachdorf eine Ladung Papierholz nach Perlen zu führen.<br />

Beim Einfahren in die Kurve sah der Lastwagenführer in<br />

feiner Fahrbahn einige Stück Vieh einer Herde vor sich. Die<br />

Herde war nach Alpnachdors unterwegs. Um eine Kollision<br />

mit dem Vieh zu vermeiden, lenkte der Lastwagenführer<br />

sein Fahrzeug auf die linke Fahrbahn. In diesem Augenblick<br />

wollte der Führer der Viehherde, Fridolin Britfchgi, Knecht,<br />

ein Stück Vieh zur Herde zurücktreiben. Er wurde vom Lastwagen<br />

erfaßt und geriet unter das linke Vorderrad. Der<br />

Tod trat sofort ein. Der Verunglückte stand im 31. Lebensjähr<br />

und war ledig. — Eine amtliche Untersuchung ist eingeleitet.<br />

Wir erhalten dazu noch den folgenden Bericht unseres<br />

Korrespondenten:<br />

Zum Autounfall in Alpnachstad. Am letzten<br />

Samstag vormittags trieben zwei Bauernknechte auf der<br />

Brünigstraße einen Trupp Groß- und Kleinvieh durch Alpnachstad.<br />

In der unübersichtlichen Kurve beim „Alpenrösli"<br />

fuhr ihnen ein hiesiger, holzbeladener Lastwagen mit Anhänger<br />

entgegen.<br />

Wie sich der Chauffeur Plötzlich vor der Herde sah, vermochte<br />

er nicht sogleich abzubremsen und bog, um den Tieren<br />

auszuweichen, über die Straße nach links ab. Hier<br />

staute sich ebenso plötzlich eine Gruppe von Jungvieh vor<br />

dem daherfahrenden Auto. Inmitten der Gruppe stand der<br />

ledige, 31jährige Knecht F r i d o l i n B r i t s ch g i, der in<br />

Hast und Eile die bedrohten Tiere auf die Seiten wegzutreiben<br />

versuchte; darob übersah er die Gefahr für sich selbst<br />

und geriet unter die Räder. Wohl riß der Chauffeur das Auto<br />

quer auf das linke Trottoir — doch der Verunfallte war<br />

schon tot.<br />

^Welche Tragik! Der besorgte Hirt rettet die Herde und<br />

verliert dabei fein eigenes Leben.<br />

Man bedauert mit tiefem Schmerz diesen so folgenfchweren<br />

Unfall. Fridolin Britfchgi von Stalden ob Sarnen, war<br />

schon seit vielen Jahren in unserer Gemeinde in Diensten<br />

und galt als ein zuverlässiger, braver und christlicher Jungmann.<br />

Vor Tagen trug er das erhaltene Ehrendiplom in<br />

Anerkennung treue Dienste während zehn Jahren im gleichen<br />

Bauernbetrieb zu einem Schreiner, um es einrahmen zu<br />

lassen. Er ahnte es nicht, daß ihm sein höchster Dienstherr<br />

so bald Lohn und Krone der Ewigkeit gebe. —x—<br />

Alpnach am Radio. * Im Rahmen der Sendung Regionales<br />

Musizieren gelangen nächsten Donnerstag um 11 Uhr<br />

neben Vortrügen aus den Städten Solothurn, Thun und<br />

Freiburg Aufnahmen unseres Kirchenchors zur Ausstrahlung.<br />

Die Sendung wird eingeleitet durch Bachs Kleines Präludium<br />

für Orgel, gespielt von Organist Lehrer Ernst Lüthold. Der<br />

Cäcilienchor bringt alsdann die Missa choralis von Bruckner<br />

zu Gehör. Direktion Jost Mäder, Sekundarlehrer.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

Oberländischer Musiktag, 15. Mai <strong>1949</strong>, in Meiringen.<br />

Inmitten einer herrlichen Frühlingslandschaft rüstet sich<br />

Meiringen zum Empfang der Gäste- zum 16. Oberländischen<br />

Musiktag. Seit Wochen» wird eifrig an der Organisation dieses<br />

schönen Festes gearbeitet, und es sind alle Anzeichen vor-<br />

Handen, ben 15. Mai zu einem echten Volksfest zu gestalten.<br />

Die 35 angemeldeten Gesellschaften mit ca. 1300 Teilnehmern<br />

spielen je ein Konzertstück und beteiligen sich zudem an<br />

der Marschmusikdemonstration. Es werden an die 100 Musikstücke<br />

zur Aufführung gelangen, die jedes Liebhaberherz für<br />

gute Blasmusik begeistern wird.<br />

3<br />

ZA<br />

O<br />

IS)<br />

Qualität + Aroma.<br />

bis zum Schluss<br />

ein Genuss<br />

S.A.Rodoifo Pedroni, Chiasso


Oberlänöischer<br />

m u s i k t a g<br />

15.Mai<br />

MEIRINGEN<br />

1 3 o S 8 5 ^<br />

Eine besondere Ehrung erfährt der Musiktaa durck die 9r«<br />

Präsident des E.dg Musikvere.ns. Die Beurteilung erfolgt<br />

durch die 8mm"Stein Herren Martin ®m Herrmann m o „rund L Mt«XtS Gottfried Br»? Brand<br />

A Thun, für die Kon^k>rrstiisf-> ~<br />

uuu '<br />

wi (bie Marschmusik.<br />

Nach dem Wettbeiverb, um 15 Uhr, besammeln sich sämtliche<br />

Vereine auf der Festwiese zum gemeinsamen Ehorstück-<br />

Xtc Ehre Gottes (Beethoven) und anschließender Veteranen-<br />

chrung-<br />

Der 16. Oberländische Musiktag in Meiringen verspricht<br />

mcht nur eine Ohren-, sondern auch eine prächtige Auaen-<br />

Mide zu werden. Ein unvergeßlicher Anblick werden die total<br />

zg Vereine in ihren verschiedenen Uniformen und farbenprächtigen<br />

Banner bei ihrem gemeinsamen Marsch mit klingendem<br />

Spiel nach der Festwiese, vermitteln.<br />

Die Vereine und öas Gastgeiverbe von Meiringen haben<br />

sich zu einer Festorganisation zusammengeschlossen um den<br />

«fiksreudigen Gästen den Aufenthalt im schönen Oberhasli<br />

so angenehm wie möglich zu gestatten. Nach dem Festakt<br />

Am die berühmten Sehenswürdigkeiten, wie Aareschlucht<br />

ui# Reichenbachsall zu einem unvergeßlichen Besuch ein.<br />

Hindermann-Konzert in Stans. Um es vorwegzunehmen:<br />

k deutet hin aus eine erfreuliche Kunstbeflissenheit, wenn<br />

Heine bescheidene Landresidenz die Mühe nimmt, sich mit gejiegener<br />

Sorgfältigkeit und mit einem feinen Sensorium für<br />

künstlerische Gestaltung und Ausschöpfung, der Musik zu widmm.<br />

Stans hat am letzten Sonntag unter der Leitung Mu -<br />

sikdir ektors.Hindermann, mit bekannten Solisten<br />

und mit seinem prächtig geschlossenen Ehor und einem ausgewählten<br />

Streicher-Ensemble durch die Aufführung der „Historiae<br />

der Auferstehung Jesu Christi" davon ein Zeugnis<br />

abgelegt. In Stans sind musikalische Gestaltungsfreunde und<br />

das ehrliche Wollen Ganzes zu schaffen zu Hause.<br />

Daß Hindermann mit feinem Ensemble gerade ein Schütz-<br />

Werk gewählt hat, ist nicht nur interessant, sondern beweist<br />

ein sicheres Gefühl für die gültige Wertung einer musikalischeu<br />

Schöpfung. War doch Heinrich Schütz (geb. in Köstritz<br />

bei Gera, 1585, gestorben in Dresden 1672) einer der größten<br />

Kirchenmufiker der deutschen evangelischen Kirchenmusik im<br />

17. Jahrhundert. Er setzte sich beispielhaft für die Wiederaufrichtung<br />

des deutschen Musiklebens nach dem dreißigjährigen<br />

Kriege ein. Mit seiner Musik steht er zwischen Palestrina<br />

und Bach. Sie gründet sich auf die deutsche Renaissance-Polyphonie<br />

und den italienischen Madrigal-Generalbaß<br />

und Konzertstil. Nebst dem aufgeführten Werk, das<br />

aus der Frühzeit seines Schaffens stammt, hat er u. a. Makigllle,<br />

Psalmen, Motetten und Konzerte geschaffen. Jnteressant<br />

ist auch die Tatsache, daß er der erste war, der eine<br />

deutsche Oper (Daphne)<br />

Das dargebotene Oratorium zeichnet sich aus durch eine<br />

intensive Ausdeutung des Wortes, hier zeigt sich Schütz als<br />

erhabener Berkünder des Schriftwortes. Er bringt es zu<br />

höchsten Steigerung des Ausdruckes, was nicht wenig aus<br />

Monteverdi zurückzuführen ist, der auf seinen Schüler Schütz<br />

einen namhaften Einfluß ausgeübt hat. In einer aber wieder<br />

kühlen Spiritualität mahnt er einem an Bach.<br />

Die Schilderungsfreude und das ausgesprochene dramatische<br />

Moment, das in diesem episch breitem und lyrisch stimmmWoollen<br />

Werk zur Geltung kommt, macht bereits ein barokes<br />

Lebensgefühl geltend.<br />

Die Wiedergabe wurde dem Wesen des Werkes in schöner<br />

Weise gerecht. 'Die Direktion interpretierte den Geist des<br />

Werkes erfurchtsvoll und ist in die innern Räume des Werkcs<br />

mit feinem Empfinden vorgedrungen.<br />

Und er verstand in einer eindrucksvollen Vermittlergabe,<br />

m Flexionen dem Ensemble zu übertragen, welches das<br />

werk mit Sicherheit und schöner Bestimmtheit widergab.<br />

Direktor Hindermann hat seine Leute geschult und hat bei<br />

Hen das Verständnis für ine Schönheit dieser ein^chen und<br />

Achten Musik geweckt, die einem teilweise gerade an den<br />

Monodischen Musikstil mahnt, der mit führender Melodie-<br />

Überstimme und untergeordneter Begleitung eine choralar-<br />

W Wirkung erzielen kannte.<br />

Und der Chor, wie das Orchester verhalfen der Schildttungsfreude<br />

zum Ausdruck. Der Ehor verfügte über eine<br />

•} to fie dynamische Differenziertheit. Die Solopartien wurden<br />

urchwegs gut gegeben. Sämtliche Solisten und das Orchef er<br />

Men -das gehalten, was die Vorbesprechung versprach: Maria<br />

Kagdalena, Helene Hammer, „verfügte über /im außerge-<br />

Ähnlich große und wohlklingende „Altstimme , Willy Wild,<br />

^wr, Zürich hat eine metallglänzend, klangschone dramatihe<br />

Tenorstimme". Er verstand es sehr gut, die episch-lyri-<br />

« Elemente zu verbinden. Dr. Otto Küng, Tenor, Luhat<br />

wirklich „eine lichtvolle Tenorstimme", und singt<br />

extra seifig und ausgiebig<br />

(5)<br />

O<br />

Reinhard^B?h ^flnie be * v-v- P-<br />

Herrn Jenny, Grenchen wiedergKu<br />

durch ein volles, schönes Oraan aus - - Zeichnete >>ch<br />

Schönheit zur Geltung brachte. " ^gewogener<br />

die<br />

**h<br />

ntcn<br />

Ä« w r ®t i<br />

sie auf rupf ffisnft<br />

r r w j Ä c<br />

, in Sterns einen Musikdirektor, >me man<br />

ErsreuUcki ist ^ gerade wieder auf dem Laude findet,<br />

das größte Werpii" "'I $. Stanser seinem Bemühen<br />

Eidgenoffenschaft<br />

33. Schweizer Mustermesse ist eröffnet.<br />

^uistagmorgen hat die 33. Schweizer Mustermesse<br />

«lastff" 9 s Dffnet " ® innen nächsten zehn Tage — die<br />

Ausstellung dauert bis Dienstag, den 17. Mai — wird sie<br />

wwder Tausende und Abertausende von Besuchern aus dem<br />

^n- und Ausland nach Basel locken, bleibt doch die Mustermes,e<br />

die eindrücklichste und umfassendste Schau schweizerischen<br />

industriellen und gewerblichen Schaffens.<br />

a, ® j e ® l " o f f n u n g erfolgt nach der Ueberlieferung in<br />

Anwesenheit der Presse des ganzen Landes.<br />

seiner Eröffnungsansprache kam Direktor Brogle be-<br />

Wnders auf ie dominierende Rolle zu sprechen, welche die<br />


Geschichte über Entstehung, Ausbreitung, Teilung und Zerfall<br />

aller Reichsbildungen zu deuten.<br />

Randa zeigt uns, daß der „Eiserne Vorhang" durchaus<br />

nichts Neues ist. Im Laufe der Jahrtausende ging er zwischen<br />

Abendland und Orient wiederholt nieder, aber auch wieder<br />

auf. Gewiß gab es und wird es immer wieder eine Spannung<br />

zwischen Orient und Okzident geben; der Autor weist im<br />

Kapitel „Gegebenheiten des Gegensatzes" nach, worin diese<br />

Spannung begründet ist. Aber über den gelegentlichen seindlichen<br />

Auseinandersetzungen darf man den einstigen kulturellen<br />

(und auch für die Zukunft wieder anzustrbenden)<br />

fruchtbaren Austausch zwischen den beiden Welthälften nicht<br />

vergessen. Der Gegensatz zwischen Ost und West darf keinesfalls<br />

mit der eigentlichen Spannung zwischen Orient und Okzident<br />

verwechselt werden. Der Atheismus ist kein eigenwüchsiges<br />

orientalisches Produkt: er wurde Russen und Orientalen<br />

auf europäischen Universitäten gelehrt, zur selben Zeit, als<br />

man das „christliche" Abendland zum Kampf gegen den „buddhistischen"<br />

Osten aufrief. Die einzige Macht in der Welt, die<br />

Ost und West versöhnen kann, ist die über den Gegensätzen der<br />

Nationen, auch über dem Gegensatz „Orient und Okzident"<br />

stehende, Menschen und Erdteile verbindende christliche Lehre.<br />

Im Vorwort zum zweiten Band „Das Antlitz der Mutter"<br />

(Polen) schreibt Zosia Kossak:<br />

„Daher gehört die Zukunft jenen, welche das friedliche<br />

Zusammenleben Gleicher mit Gleichem erstreben und vorbereiten.<br />

Und darum auch ist jede Tätigkeit nutzlos und überholt,<br />

die sich zum Ziele setzt, zu trennen und abzusondern ...<br />

und nützlich und im Rechte jede Tätigkeit, die dem gegenseitigen<br />

Erkennen und Verstehen dient...."<br />

Die Vereinigten Staaten von Europa werden eines Tages<br />

Tatsache sein, und wie jedes europäische Volk wird auch Polen<br />

sein geistiges Erbe als Mitgift bringen. Welches wird diese<br />

Mitgift sein? Gewiß nicht jene abgedroschenen Schlagwörter,<br />

die eigentlich unser ganzes Wissen über Polen ausmachen. An<br />

deren Stelle mögen diese schlichten Bilder treten, die uns<br />

Zofia Kossak, treu ihrem epischen Temperament, aus der polmschen<br />

Geschichte zeichnet. Es sind Bilder, wie sie jeder Pole<br />

im Herzen trägt, doch in einen Rahmen gefaßt, den nur em<br />

großer geschichtlicher Gesichtskreis und eine unkonventionelle<br />

Religiosität entwerfen kann. Ein solcher Bilderzyklus, der im<br />

Grunde eine Gewissenserforschung ist, gereicht jedem Volk zur<br />

Ehre und erfüllt — wie anders als nationale Selbstverherrlichungen!<br />

— das edle Ziel, dem Frau Kossak, in diesem<br />

Buche, wie auch in ihren Romanen nnd Novellen dient:<br />

Zum Erkennen, zum Verstehen, zum Verzeihen beizutragen.<br />

Die Reihe wird fortgesetzt. <strong>1949</strong> erscheinen die Bände über<br />

den Balkan und über Ungarn, später diejenigen über den<br />

Nahen, Mittleren und Fernen Osten (China, Japan, Indien).<br />

Radio — Veromiinster<br />

Donnerstag, 12. Mai<br />

12.05 L'Abbaye d'Hauterive. 12.40 Buntes Schallplattenkonzert.<br />

13.25 Musik der Gegenwart. 14.00 Notiers und prob-iers.<br />

16.30 K. Erb, Tenor, singt. 17.30 Einer trage des<br />

andern Last... 18.00 Das Sechs-Uhr-Orchester. 18.40 Deut-<br />

-scher Alltag. 19.10 Unterhaltungsmusik. 20.00 Studio-Orchester.<br />

20.40 Seit Adam und Eva, Hörspiel.<br />

Freitag, 13. Mai<br />

11.45 Alte italienische Musik. 12.40 Studioorchester. 13.25<br />

Saxophoncsuartett Radio Zürich. 14.00 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 17.30 Jugendstunde. 18.10 Kostproben unterhaltender<br />

Musik. 20.00 Musik von I. Strauß. 20.15 Die Betriebe<br />

einer Großstadt: Forstamt und Gartenbauamt. 20.50 Schweizer<br />

Märsche. 21.00 Felix Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht.<br />

Samstag, 14. Mai<br />

12.05 Sigr. Onegin, Alt singt. 12.35 Die Woche imBundes-<br />

Haus. 12.50 Unterhaltungskonzert. 13.40 Das Sensler Jahr.<br />

14.10 Schweizer Ländler-Weisen. 14.30 Musik zur Unterhaitung.<br />

15.40 volkstümliche Stunde. 17.30 Exotische Freunde<br />

im Zoo. 18.00 Liederkonzert. 18.30 Studenten im Mikrophon.<br />

19.00 Geläute der Luzerner Kirchenglocken. 20.00 Eine heitere<br />

Plattenstunde. 21.00 75 Jahre Technikum Winterthur.<br />

21.30 Studentenmusik. 22.05 Handelshochschule St. Gallen<br />

feiert ihr 50jä!hriges Bestehen.<br />

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Th. Pfammatter, Buchhandlung:<br />

in Kerns, bei Alfred Durrer, Handlung;<br />

Martha Scherrer, Papeterie;<br />

in Sächseln, bei Meier-tzaas. Zigarren<br />

in Alpnach-Dorf, bei. Blättler-Roth, Papeterie;<br />

in Alpnach-Stad, bei Geschwister Wallimann, Handlung;<br />

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/ Samstag, den 14. Mai <strong>1949</strong><br />

79.<br />

Jahrgang — «r. Z8<br />

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Abonnem - ntspreis: Durch d,e Post zugestellt fsir die<br />

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Kr. >S.-- Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung aus Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

Derzeit gerne angenommen.<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstaa<br />

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Obwaldcn 9 Rp.. Schweiz n Rp., Rcllame 3b Rp - Für<br />

In eraten-Annahme: Schweizer. Annoncen AG., Luzern,<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8S0 33<br />

{4x^1 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschristen betr. Placierung, Schrtstwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die Siegel sind gelöst,<br />

Die schwer uns an die letzten Dinge banden,<br />

Wir spüren, wie wir mehr und mehr<br />

An einem neuen Ufer landen. Michael Becker.<br />

Im Maimonat wird der Mensch froh. Die Jugend singt<br />

ihre neuen Lieder. Zum Einüben braucht's viel Geduld. Der<br />

Liedertext muß durchgesprochen werden. Verstandene Worte<br />

»erden beseelt gesungen. Nicht schreien, gut singen, schön und<br />

deutlich sprechen! So lautet des Singmeisters Wort an die<br />

zappelige Schar.<br />

Die Russen üben ein neues Friihliijgslied.<br />

<strong>Obwaldner</strong>? ßeimo^beii 1<br />

Aus den Anfängen der Technik in der alten Strohslechterei<br />

des Freiamtes, des aargauischen und luzernischen Sesta<br />

und ihrer Ausläufer in das <strong>Obwaldner</strong>land.<br />

Von G. Rodel, Fahrwangen<br />

Erläuterungen der wichtigsten Geräte und Apparate zur<br />

Herstellung kunstgewerblicher Stroh- und Roßhaararbeiten.<br />

Die verschiedenartigsten Produkte der alten Treiamter,<br />

Seetaler und <strong>Obwaldner</strong> Strohflechterei ftni>, Zeugen eine<br />

fofeen künstlerischen Könnens, sei es in der einzelnen wie i<br />

bn kollektiven Ausdrucksform. Den Einzelheiten dieser inte -<br />

^santen Handarbeiten etwas nachzugehen, soll die<br />

^ nachfolgenden Betrachtung sein. _ .<br />

^ .Sehr originell, aber einfach, ja öfters in einer faj<br />

femitib anmutenden Art, sind die verschiedenen alten. -<br />

r°te und Apparate, die zur Herstellung von Stroharbeiten<br />

dienten, gebaut worden. Von geduldigen, flinken und ich<br />

frisch veranlagten Arbeitern und Arbeiterinnen g .)<br />

^bt, wurden aber mit Hilfe solker Geräte von der emfach<br />

Landbevölkerung des Freiamtes, des aargauischen, luMM-<br />

Seetals und des <strong>Obwaldner</strong>landes^chon vor hun<br />

^«hren kunstgewerbliche Arbeiten und Flechtprodukte; » 1<br />

> Originalität geschaffen. Diese wurden «egen rhrer ^<br />

Mart und Schönheit allgemein bewundert und und fände<br />

aus den führenden Modezentren Weltgeltung<br />

Zitieren wir doch einmal einen alten Pressekommentar<br />

Ein alter Spruch heißt: „Am ersten und letzten April<br />

schickt man die Narren, wohin man will." Juft gegen Ende<br />

April ging auf der UNO in Lake-Succeß ein Gerücht um, daß<br />

der Russe Mali! und der Amerikaner Jessup im Hinteren<br />

,Mernen"-Stübchen — die Nationalflagge der USA zeigt<br />

Stars und Stripes-Sterne und Streifen-Gespräche führten.<br />

Die russischen Agentur Taß begann zu spielen — aus ihr<br />

langfädiges „Mitgeteilt" antworteten mehrere amtliche Verlautbarungen<br />

Amerikas. Es schien doch etwas in der Luft zu<br />

sein: die Blockade von Berlin soll aufgehoben werden und die<br />

Außenminister zu einer Ratssitzung zusammenkommen, „wenn<br />

te Haltung der Sowjetregierung mit dem von der Taß am<br />

26. April veröffentlichten Mitgeteilt übereinstimmt". Schon<br />

diese amerikanische Formulierung zeigt die Vorsicht der Westler<br />

gegenüber dem neuen politischen Lied des volksdemokratischen<br />

Dirigenten von Moskau. Der Sinn ist etwa der des<br />

Sprüchleins im Nordtirol: „Wenn die Katze eine Henne wär,<br />

so legte sie Eier."<br />

Die Initiative „Miteinander reden" kam diesmal .— man<br />

betont das in den westlichen Hauptstädten — von russischer<br />

Seite. Das Deutschlandproblem ist freilich durch Rußland<br />

nicht aufgestellt worden. England ist noch ziemlich zurückhaltend,<br />

weil man mit ihm anfänglich nicht geredet hat. Erst<br />

nachträglich haben die USA den Briten von den russisch-amerikanischen<br />

Gesprächen etwas mitgeteilt, ebenso den Franzosen.<br />

Als Stein des Anstoßes erschien zuerst die Tatsache, daß<br />

die Russen die Außenministerkonferenz vor der Aufhebung<br />

der Berliner Blockade erzwingen wollten. Die Westmächte<br />

wollten aber zuerst die Katze aus dem russischen Sack haben,<br />

mit andern Worten: sie wollten zuerst den freien Verkehr in<br />

den Berliner Zonen und die Verbindung mit Berlin hergestellt<br />

wissen und dann erst von einer Außenministerkonferenz<br />

reden.<br />

So kam es zu einem „Margritli"-Zupfen auf Seite der<br />

Westmächte: „Liebt der Russe mich, liebt er mich nicht? £>ie<br />

»New York Times" schrieben: „Das sowjetrussische Anerbleten,<br />

die Blockade aufzuheben, bildet einfach eine andere strategische<br />

Maßnahme, um provisorisch den Kampf um Berlin<br />

einzustellen, um ihn aber auf das gesamte Deutschland auszulehnen."<br />

Die „Augsburger Tagespost" krümmt Daumen und<br />

Zeigfinger und ruft den Amerikanern« unter dem ^ Stichwmct<br />

"Achtung Kurve!" zu: „Vor allem aber müssen wir Deutsche<br />

uns im klaren sein, daß die Aufhebung der Blockade keineswegs<br />

das Ende der kommunistischen Offensive bedeuten<br />

würde. Für uns gilt mehr als je hier die Warnung vor dem<br />

trojanischen Pferd ... timeo Danaos et dona ferentes (ich<br />

fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen). Wir<br />

haben allen Grund, die Sowjets gerade dann zu sürchten,<br />

wenn sie uns — scheinbar — ein Geschenk bringen ... Räumung<br />

Deutschlands, gesamtdeutsche Regierung — das werden<br />

die Schlagworte sein, mit denen die Kommunisten arbeiten.<br />

Das werden die Forderungen sein, mit denen die sowjetischen<br />

Diplomaten bei der Außenministerkonferenz in Paris<br />

aufwarten werden. Gewiß, den Berlinern ist die Entlastung<br />

zu gönnen, sie haben es sich redlich verdient. Was aber bei<br />

einer Einigung der Alliierten für Deutschland herauskommen<br />

wird, ist unter Umständen eine unerfreuliche Ueberraschung.<br />

Wenn die Sowjets den Frieden mit Deutschland verlangen<br />

sollten, wird dieser Friede den Verzicht auf die Ostprovinzen<br />

bedeuten. Die Gemüter, die sich über 135 Quadratkilometer<br />

Grenzkorrekturen im Westen so heftig erregten, werden dann<br />

ermessen können, ob dies angesichts der Verluste im Osten die<br />

Aufregung gelohnt hat." .<br />

Wie die Chorprobe der Russen weitergeht<br />

Die Stimme von Augsburg zeigt, daß die Deutschen das<br />

selbständige Denken glücklicherweise nicht verlernt haben.<br />

Die Konzentrationslager der Leiber haben eine Konzentration<br />

der Seelen, eine Sammlung der Geister auf das Wefentliche,<br />

bewirkt — innere Einsamkeit. Nervosität ist ein<br />

Hindernis der Konzentration. Freuen wir uns, wenn bei unseren<br />

nördlichen Nachbarn das Denken und der Humor Auferstehung<br />

feiern. Der deutsche Schauspieler, Bühnenleiter und<br />

Theaterdichter Karl von Holtei (f 1880) schreibt in seinem<br />

Buch: „Die Wiener in Berlin": „In Berlin, sagt er, mußt<br />

du sein, sagt er, und gescheit, sagt er, immer sein, sagt er."<br />

Die Russen haben vielleicht in den langen Monaten der Besetzung<br />

diesen Dichterspruch übersetzen gelernt.<br />

Am 29. April wurden die Gespräche Malik-Jessup ganz<br />

plötzlich fortgesetzt. Moskau scheint neue Instruktionen gegeben<br />

zu haben; auch der englische Minister Mac-Neil und der<br />

russische Vize-Außenminister Gromyko setzten sich offiziell an<br />

den Tisch — die Presse bemerkt, daß diese Herren eine Leitersprosse<br />

höher stehen als Malik und Jessup. Item, ob Bauer<br />

oder Nell — Trümpfe sind es auf alle Fälle. Es mutet aber<br />

komisch an, daß am 1. Mai Marschall Wassilewski zu Moskau,<br />

in Gegenwart von Stalin und der Mitglieder des Politbüro,<br />

die Westmächte der Kriegshetzerei beschuldigen durfte.. Nun<br />

ist's doch wahr geworden: am 12. Mai soll die Berliner Blokkade<br />

aufhören. So haben die Biermächte am 4. Mai aus der<br />

UNO beschlossen. Ende Mai soll die Außenministerkonferenz<br />

folgen.<br />

%r gleichen Stunde, wo der fleißige Setzer des „<strong>Volksfreund</strong>"<br />

die Butzenscheiben zum „Weltfenster" zusammenfiiat<br />

öffnen sie in Berlin die Barrikaden, und beginnen die<br />

Mailüfterl zu wehen. Ob die russische Friedenshymne in<br />

Text und Melodie in die englische und französische Sängerkehle<br />

paßt, wird sich bald erweisen. : •<br />

aus dem Genevois, der über die Kollektivausstellung der aar-<br />

«Nischen Strohinduftriellen anläßlich der Schweiz. Landesausstelluna<br />

in Genf vom Jahre 1896 erschienen ist: „Treten<br />

w? nun aVdas Allerheiligste des Strohs, der blonden Göttin,<br />

so werden wir mit Bewunderung erfüllt für alle diese zarten<br />

Säcbelchen, von welchen unsere Großväter behauptet hatten,<br />

sie seien von Feenhänden geflochten, ein veralteter Ausdruck,<br />

der ersetzt werden muß durch Hände von Aargauerinnen<br />

ftipr i t das Stroh zum Diamanten geworden, hier hat es<br />

£ * « « « * Blumen zu B.°,ch-n, m*<br />

Nadeln zusammengestellt. Weiterhin sehen wir Federbusche,<br />

die den eigentlichen Federn täuschend nahekommen. Das<br />

r-f<br />

m iedem Gebrauch, hier dient es, um einen<br />

Wntraur seine Kissen, elegante Korvchen in lebhaften Farta1&STÄ<br />

m für I-.Inm N-M-I i-s »-ich.--<br />

i' m ),„? vnto ps pin reich Mit Stroh brodiertes Meß-<br />

S S e i n e m ttch«- stammt. TI- HA°»nd<br />

gewanö l'Mreicfr da ist der alte schwarze Strohzylinder,<br />

17 n m Ä V e Ä ? « Antonen jetzt noch bei<br />

oer ui w i •


Zum<br />

Pfarrfest in Kerns<br />

Am kommenden Sonntag feiert die ganze Kirchgemeinde<br />

Kerns das 25jährige Jubiläum ihres Pfarrherrn, Hochw.<br />

Herr Johann« F a n g e r , der seit 1924 in Kerns rastlos<br />

und nimmermüd als Priester tätig ist. Ihm sind die schönen<br />

Worte, idie einst Lamartine über das Erdenreich des Pfarr-<br />

Herrn geschrieben hat, auch zugedacht:<br />

„In dem Kirchensprengel ist ein Mann, der keine Familie<br />

hat, aber zu jeder Familie gehört; den man als Zeugen,<br />

Rat oder Teilnehmer zu den feierlichsten Handlungen<br />

bes bürgerlichen Lebens holt; der den Menschen bei der Geburt<br />

empfängt und erst am Grabe verläßt, der die Wiege,<br />

das Ehe- und Sterbebett und den Sarg segnet und einweiht;<br />

ein Mann, den die kleinen Kinder zu lieben und zu verehren<br />

gewohnt sind; den selbst Unbekannte ihren Vater nennen; dem<br />

Äie Christen ihre innersten Geständnisse, ihre geheimsten Tränen<br />

zu Füßen logen; ein Mann, welcher der berufene Tröster<br />

in allem Elend der Seele und des Leibes, der verpflichtete<br />

Vermittler des Reichtums und der Bedürftigkeit ist, der<br />

den Armen und den Reichen abwechslungsweise an seine Türe<br />

klopfen sieht: den Reichen, um seine geheimen Almosen darzubringen,<br />

den Armen, um sie ohne Erröten zu empfangen,<br />

der ohne einen bestimmten Rang in der Gesellschaft einzunehmen,<br />

allen auf gleiche Weise angehört: der unteren Klasse<br />

durch die Einfachheit seiner Herkunft, den höheren Klassen<br />

durch seine Erziehung, sein Wissen und den Adel der Gefühle;<br />

mit einem Worte, ein Mann, der alles weiß, der alles sagen<br />

darf und dessen Wort mit dem Gewicht einer göttlichen Sendüng<br />

und der Gewalt eines vollendeten Glaubens zu dem<br />

Verstände und Herzen der Menschen spricht. — Dieser Mann<br />

ist der Pfarrer, keiner kann den Menschen mehr Gutes tun<br />

als er."<br />

um 21.00 Uhr stellt sich das Berner Magazin „Nüt für unguet"<br />

von seiner besten Seite vor. Für einen unbeschwerten<br />

Wochenausklang sorgt um 22.05 Uhr ein „Hansball bei<br />

Fröhlichers", eine launige Schallplattensendung für die Tanzlustigen.<br />

Tarnen. (Korr.) Sonntag, den 15. Mai können Herr<br />

und Frau alt Oberrichter Josef und Marie Gasser-Jmfeld,<br />

Spitalverwalter, das seltene Fest der goldenen Hochzeit in<br />

körperlicher und geistiger Frische begehen. Wir sprechen ihnen<br />

im Namen einer weitern Öffentlichkeit herzliche Glückwünsche<br />

aus. Gott gebe ihnen weitere Jahre des Segens und<br />

des Glückes.<br />

Alpnach. (Einges.) Die Vorarbeiten für das Kantonale<br />

Schwingfest von Ob- und Nidwalden in Verbindung mit dem<br />

Urner Kantonalverband gehen ihrem Ende entgegen. Die<br />

Meldeliste weist eine sehr große Beteiligung auf und enthält<br />

unter den 170 Teilnehmern einige besonders „Böse" aus der<br />

Gilde der Sägemehlzunft. Besonderes Interesse verdienen<br />

die Kanonen aus dem Lande Wilhelm Tells, die neben einer<br />

Anzahl Eliteschwinger auch den Favoriten in ihren Reihen<br />

halben in der Person des Josef Zurfluh von Attinghausen, dem<br />

der Ruf eines eidgenössischen Kranzschwingers vorausgeht.<br />

Auch der Sieger des letztjährigen Kantonal-Schwingertages<br />

in Beckenried, der Alpnacher Hans Langensand, wird seinen<br />

Titel verteidigen wollen. Sodann ist der Sieger vom letztsonntäglichen<br />

Frühlingsschwinget in Hergiswil, Modem<br />

Spichtig aus Sächseln, ebenfalls anwesend, gefolgt von AIfred<br />

Roth, Hergiswil, dem zweitplazierten dieses Anlasses.^Jn<br />

der weitern Elite lassen sich nach Namen anführen, die in Innerschweizer<br />

Schwingerkreisen guten Klang haben, wie Roth<br />

Alois, Hergiswil, Schilter Joses, Flüelen, v. Flüe Paul,<br />

Sächseln, Gisler Max, Schattdorf; auch Zumstein Rud., Lungern<br />

und Rohrer Th., Sächseln, dürften noch etwas mitzureden<br />

haben.<br />

Der zehn Seiten starke Festführer gibt erschöpfende Auskunft<br />

über das ganze Kräftemessen, und wenn der Wettergott<br />

noch glänzendes Wetter schickt, so darf der Anlaß, der vom<br />

Organisations-Präsidenten, Hrn. Regierungsrat Oscar Heimann<br />

und dem kantonalen Präsidenten Ernst Reber sehr gut<br />

vorbereitet ist, würdig in die Annalen der innerschweizerischen<br />

Sägemehlzunft eingehen. Wir wünschen guten Erfolg! Näheres<br />

siehe Inserat. S.<br />

Giswil. Zum Abstimmungsergebnis. (Einges.) Die Gemeinde<br />

Giswil, die in den letzten Jahren nicht gerade „regierungstreue"<br />

Abstimmungsergebnisse geliefert hat, hat diesmal<br />

mit der schönen Annahme des neuen Steuergesetzes und<br />

der ziemlich starken Verwerfung der Wasserrechtsinitiative<br />

angenehm überrascht. Man beginnt auch hier, wie in anderen<br />

Gemeinden des Kantons, einzusehen, daß man nur mit Un-<br />

Bon den ältesten Büchern in Obwalden<br />

Welche Freude bereitet es, Denkmäler aus alter Zeit in<br />

seiner Heimat zu finden! Wertvoller als Andenken in Holz<br />

und Stein sind geistige Erzeugnisse, welche von der seeUschen<br />

Größe und dem geistigen Reichtum der Väter Zeugnis a -<br />

legen. Als die ältesten Bücher, die auf <strong>Obwaldner</strong> Boden verfaßt<br />

und geschrieben wurden, müssen die Werke des zweiten<br />

Abtes von Engelberg, des seligen Frowin (1147—1178), angesprochen<br />

werden-. Das wichtigste derselben ist neuestens<br />

durch die Dvktorarbeit von P. Othmar Bauer, Benediktiner<br />

von Engelberg, wissenschaftlich untersucht und in einer theologischen<br />

Fachzeitschrift zusammenfassend besprochen worden<br />

(Recherches -de th^ologie ancienne et msdisvale, Jahrgang<br />

1948, Seite 27—75 und 269—803). Das lateinisch geschriebene<br />

Buch Frowins trägt den Titel: „De laude liberi arbitrii<br />

libri septem", „Lob der freien Urteilskraft, in sieben! Buchern".<br />

Da Abt Frowin selber die freie Urteilskraft als „vernünftigen<br />

Willen" definiert, könnte man dm Titel auch<br />

übersetzen mit „Lob des vernünftigen Willens" oder, wie<br />

P. Othmar dem Inhalt entsprechender schreibt, „Lob des<br />

freien Geistes". Das Buch ist vom seligen Frowin wohl seiber<br />

diktiert worden, und wir sind glücklich, das Original diesei<br />

Niederschrift in der Bibliothek von Engelberg als Codex<br />

46 zu besitzen. Das Original eines weiteren noch vorhandenen<br />

Werkes Frowins wird in der Bibliothek von Einsiedeln<br />

aufbewahrt: nämlich eine Abhandlung über das<br />

Vaterunser. Ein Werk über die zehn Gebote und andere<br />

Schriften des gelehrten Engelberger Abtes waren noch dem<br />

St. Galler Geschichtsschreiber P. Jodo-k Metzler (t 1639) bekannt,<br />

sind aber seither verschollen.<br />

Ueber den seligen Frowin handelt Heft 7 der „Schriften<br />

zur Heimatkunde von Engelberg" unter dem Titel: „Der<br />

selige Frowin von Engelberg, ein Reformabt des 12. Jahr-<br />

Hunderts" (Stiftsdruckerei Engelberg 1943). Ferner die<br />

soeben veröffentlichte quellenkritische Forschung des 1944 in<br />

Engelberg verstorbenen- Gelehrten F. Güterbock: „Engelbergs<br />

Gründung und erste Blüte" (Verlang Leemann & Co., Zürich).<br />

Was sagt uns P. Othmar Bauer über Abt Frowins<br />

Hauptwerk? Nachdem er einleitend die Geschichte des Hs. 46<br />

bis zu ihren Ursprüngen zurückverfolgt hat, kommt er auf die<br />

verschiedenen Bemühungen im 17.—19. Jahrhundert zu sprechen,<br />

die genannte Handschrift im Druck zu veröffentlichen.<br />

All diese Bemühungen verschiedener Klöster sind erfolglos<br />

geblieben. Das nahezu 800 Seiten zählende Werk Frowins<br />

ist bis heute ungedruckt gehlieben. P. Othmar bietet darum<br />

wenigstens eine ausführliche Inhaltsübersicht, in der jedes<br />

der 248 Kapitel mit Ueberfchrist, Einleitung und benützten<br />

Quellen angeführt wird. Der Leser ersieht daraus, was Abt<br />

Frowin mit seinem „Werklein", wie er es bescheiden nennt,<br />

beabsichtigte. Im ersten Buch handelt er vom Wesen des<br />

menschlichen Geistes. Im zweiten, dritten und vierten Buch<br />

von seiner Tätigekeit in bezug auf Gott (einstens in der Gottanschauung,<br />

jetzt im beschaulichen Gebet) und in bezug auf<br />

die Geschöpfe (Wissen und Tugend). Die folgenden Bücher<br />

handeln vom Menschengeist als dem Ebenbild der heiligsten<br />

Dreieinigkeit (fünftes Buch), der einst Gott selbst (sechstes<br />

terstützung einer aufbauenden Politik den, sicher von jedem<br />

Bürger gewünschten, Wohlstand und Fortschritt erreicht. Es<br />

braucht dazu aber die Mitarbeit der ganzen Gemeinde und<br />

aller Bürger die guten Willens sind. Hoffen wir, Giswil sei<br />

auf dem Wege der Besserung.<br />

Giswil. (Einges.) Versammlung der Krankenkasse Konkordia;<br />

Wjähriges Jubiläum der Sektion Giswil. Der Heiri<br />

Huber kam eines Tages in ungewöhnlich großer Eile zum<br />

Bahnhofsepp gestürmt: „Ein großes Bier, aber rasch!"<br />

„Du Sepp, was meinst wemmer emol öppis Gschids<br />

machä; z. B. eine Krankenkasse gründen und uns der Konkordia<br />

anschließen-?"<br />

Das -war anfangs April 1924. Schon 14 Tage später fand<br />

die Gründnngversammlung statt mit 20 Mitgliedern, wovon<br />

3 Vorstandsmitglieder. Die Herren: Josef Zumstein als Präsi-dent;<br />

Heinrich Huber als Verwalter und Kassier und Alois<br />

En-z, Sektionschef, als Aktuar.<br />

Die -Entwicklung der Sektion ging rapid aufwärts. Bei<br />

anfänglich 20 Mitgliedern und Fr. 900.— Auszahlungen im<br />

ersten Jahr, zählt die Krankenkasse heute 423 Mitglieder.<br />

1948 zahlte die Krankenkasse ihren Mitgliedern Fr. 27313.—<br />

aus.<br />

Statt einer Tombola, geschah die Verlosung -der schönen<br />

Gaben kostenlos an die anwesenden Mitglieder und- statt die<br />

Gaben' bei den Gewerbetreibenden zum Teil zusammen zu<br />

betteln, zahlten unsere Vorstandsmitglieder die verabfolgten<br />

Gaben aus dem eigenen Sack. Doppelten Dank und Anerkennung.<br />

Einmal für die selbstlose Geste, aber auch für die<br />

treue Arbeit und Hingabe des Vorstandes für die Abwicklung<br />

-der Vereinsgeschäfte.<br />

Buch) schauen -wird, weil er durch die Gnade Christi erlöst<br />

ist (siebentes Buch).<br />

Wir sehen, der selige Frowin erstrebt mit seinem Werk<br />

eine Zusammenfassung sozusagen aller damaligen Wissensgebiete:<br />

Gott und Welt, Schöpfung und Erlösung Wissen<br />

und Tugend begegnen sich im Geist des Menschen. Du! syntbetiickie<br />

Kraft des liberum arbitrium ist so universal, daß ihm<br />

grundsätzlich keine Wirklichkeit versagt ist, daß es wirklich ein<br />

Brenn- und -Sammelpunkt ist zwischen Himmel und Erde.<br />

Wie sehr es Frowin um eine Ganzheitsschau geht, erhellt<br />

schon aus den Einleitungsversen, die die Alleinheit Gottes im<br />

Kosmos bezeugen." (S. 272.). Die Einleitungsverse lauten<br />

in deutscher Uebersetzung:<br />

'<br />

Alles fügt, alles formt, alles solgert der Eine.<br />

Jegliche Ordnung, jegliches Maß, jegliche Art entströmt<br />

der Tiefe des Einen.<br />

Allem gibt Sein, Leben, Bewegung der Eine.<br />

Nichts ist, nichts leb-t, nichts webt, wenn Er es versagt.<br />

Alles Leben und Heil, alle Erkenntnis und Helle, alle<br />

Regung und -Sehnsucht, ^ cm f<br />

Alle Tugend und Rast, alle Große und Macht, alle<br />

Schönheit,<br />

Fülle, Friede, Süße, Art, Matz und Rang<br />

Kommt von Ihm, bleibt in Ihm, geht zu ^hm, so wie<br />

Er will:<br />

denn aus Ihm, durch Ihn, in Ihm ist alles geschaffen."<br />

Der selige Abt steht in seinem Denken -ganz im Bann der<br />

Heiligen Schrift, der großen Kirchenväter sowie der _ bekanntesten<br />

zeitgenössischen Lehrer und Mystiker. „Augustmus<br />

Stellung erhellt einigermaßen- daraus, daß uns sein Name<br />

über zweihundertmal begegnet, ebensooft aber auch seine<br />

Sentenzen ohne Namennennung zitiert werden. Etwa vierzig<br />

Schriften des großen afrikanischen Kirchenlehrers müssen M<br />

Frowin im Wortlaut vorgelegen haben..." (S. 298). Reichlich<br />

werden auch- die heiligen Bernhard von Clairvaux und<br />

Anselm von Canterbury benützt, in der Tugendlehre besonders<br />

Gregor der Große und Johannes Kassian. Hunderte von<br />

Zitationen find * vom Verfasser sichergestellt worden, auch<br />

solche, die der wissenschaftlichen Welt noch unbekannt waren.<br />

p' Othmar Bauer weist dann besonders darauf hin, daß<br />

der -Engelberger Abt nicht ein nüchternes Schulbuch schreiben<br />

wollte, sondern weit eher ein Betrachtungs- und Erbanungsbuch<br />

für die klösterliche Unterweisung der Mitbrüder. Daher<br />

auch die vielen eingestreuten Gebete und Belehrungen über<br />

das Gebet.<br />

Zum Schluß gibt der Artikel einen interessanten Vergleich<br />

zwischen Frowins Werk und ähnlichen Sentenzfamin-lungen<br />

des 12. Jahrhunderts. Diese Gegenüberstellung zeigt einerseits<br />

das ruhig abwägende Urteil des jungen Freiburger-Doktors,<br />

anderseits dies persönliche Verdienst und die relative<br />

Größe des seligen Frowin, den wir freudig den „unsern"<br />

nennen dürfen. Kein Ob-waldner sollte versäumen, wenn er<br />

einmal nach Engelberg kommt, sich die ältesten Bücher Obwaldens<br />

zeigen zu lassen. Der Klosterpförtner ist gerne bereit,<br />

einem interessierten Besucher die Bibliothek zeigen zu<br />

lassen.<br />

P. Heinrich Vogler.<br />

Zwei ideal veranlagte Vorstandsmitglieder weilen nicht<br />

mehr unter uns. Heinrich Huber schied bereits 1931 wegen<br />

Krankheit aus dem Vorstand, und Stationsvorstand Fankhauser<br />

1946 infolge Wegzug. Beide starben ein Jahr nach<br />

ihrem Wegzuge.<br />

Giswil. (Korr.) „Aufrechnung der Großteiler." Die Teilenversammlung<br />

der Teilsame Großteil versammelte am<br />

4. Mai das Protokoll, datiert auf 31. Jänner und 7. März<br />

des laufenden Jahres. Zudem nahm sie gebührend Kenntnis<br />

von den seuchenpolizeilichen Vorschriften, beziehend auf das<br />

seuchenhafte Verwerfen und die Tuberkulosebekämpfung. Ferner<br />

gab der Teilenvo-gt Auskunft über -die nichtbezahlten<br />

Alpkosten. Summarisch sind es meist Gewohnheitsschuldner,<br />

die die ausstehenden Beiträge so lange vorenthalten können.<br />

v j a s c V k<br />

V i C V » « ® Y<br />

O<br />

00<br />

05<br />

CO<br />

mit größter Sorgfalt gehandha-bt werden. Um sprödes Stroh<br />

zu vermeiden, mußte dieses während dem Bleicheprozeß<br />

öfters gekehrt und angefeuchtet werden. Bei schlechtem Wetter<br />

hängte man die Halmenbüschel, auch Halmenschau genannt,<br />

nach verschiedenen Arten unter dem Scheunendach auf. Die<br />

Einwirkung von Morgentau hatte einen günstigen Einfluß<br />

auf den Bleicheprozeß. Ein Behandeln der Stohh-alme mit<br />

der sog. Schwenfelblust-Bleiche in speziellen, luftdicht abschließbaren<br />

Kammern, verbesserte die Gleichmäßigkeit des<br />

sog. Bleichetones des Strohs. Nach der Ernte wurden die<br />

Halme von den Blättern und Blattscheiden, den sog. Hübli,<br />

befreit. Man nannte diesen Vorgang „Halmenushaue oder<br />

-usmache". In dieser so vorgereinigten Form wurden die<br />

Halme zu Büscheln zusammengebunden und auf den Winden<br />

4ver Scheunen oder in den sog. Halmenkammern bis zum<br />

Herbst oder Winter aufbewahrt.<br />

Das Halmenmachen und das Flechten besorgte man meistens<br />

während der Wintermonate. Diese Arbeit war an und<br />

für sich schon ein recht interessanter Prozeß. Bei den gebleicht<br />

ten und zu Büscheln zusammengebundenen, ausgehauenen,<br />

t». h. von den sog. Hübli befreiten Strohhalmen wurden zuerst<br />

die Halmenspitzen bis zum ersten Knoten mit dem Strohbüschelschneider<br />

abgeschnitten Diese obersten Halmenpartien<br />

-waren in ihrer stets stark -konischen Form für das normale<br />

Flechten unbrauchbar. Man verwendete früher diese unegal<br />

dicken Halmenspitze zum Knüpfen der sog. Röhrli- oder<br />

Spitzhüte. Die brauchbaren Halmenpartien wurden wieder<br />

bei den Knoten durchgeschnitten und in -dem sog. Halmensieb,<br />

einem quadratischen oder rechteckigen Holzkasten, durch Passieren<br />

von auswechselbaren Si-ebböden auf 5 bis verschiedene<br />

Halmendicken sortiert. Diese Siebböden bestanden aus parallel<br />

zueinander laufenden und gleich weit voneinander angeund<br />

schüttelte dasselbe, bis alle für einen bestimmten Halmdurchmesser<br />

gewünschten Strohröhrchen ein Sieb passiert<br />

hatten. Dann band man die so aussortierten Strohhalme zu<br />

Büscheln zusammen- und- wiederholte die gleiche Arbeit mit<br />

einer andern- Siebgrötze. Die Halmenbüschel bezeichnete man<br />

durch Kennmarken nach Halmendurchmesser und Qualität, um<br />

sie dann normalerweise dem Halmenhändler, der wie ein<br />

Hausierer durch die ganze Gegend wanderte, zu verkkaufen.<br />

Von er sehr erakten Sortierung der Halme hing zum -großen<br />

Teil die gleichmäßige Breite der -Geflechte ab. Mit einem<br />

auf dem Tisch- aufschraubbarem sog. Halmenreitzer. der mit<br />

einer dolchartigen Spitze versehen war, in der runde<br />

noch intakte Strohhalm hineingesteckt und durchgerissen<br />

wurde, erhielt man einen flachen Strohstreifen. Mit der vollständig<br />

aus Holz hergestellten Gauffriermaschine gab man<br />

dem gerissenen Stroh-bändel irgendein Gepräge. Je nach dem<br />

Verwend-ungszweck wurde dieser -so gerissene Halm auf einer<br />

Hartholzunterlage flach ausgebreitet und mit dem Halmenschaber,<br />

einem metallenen Schabmesser, vom Mark ^befreit<br />

und sauber gereinigt. Ebenso konnte mit Hilfe des Stro-hsp-alters,<br />

eines kegelförmigen, Werft beinernen, später auch<br />

stählernen Werkzeuges, das- mit einer Beliebig gewählten Anzahl<br />

strahlenförmig -angeordneter Messerschneiden versehen<br />

-war, der runde Strohhalm in sehr schmale Streifchen gefpa-lten<br />

werden. Der Strohhalm wurde auf den die Messer<br />

überragenden Dorn gesteckt, und dann teilten sich die Halme<br />

in so viele Streifen als Messer vorhanden waren. Um die<br />

einzelnen so gespaltenen ad er -gerissenen Strohstreifen sd^u<br />

weich und geschmeidig zu machen, wurden sie an angeseuchtetem<br />

Zustand zwischen zwei aufeinandergepreßten Holzwalzert<br />

mit der sog. Halmenreibe mehrmals hindurchgezogen.<br />

So entstanden die glatten, znm Verflechten und für den<br />

Zwirnprozeß der „Strohschnürli" brauchbaren Strohstreifen.<br />

(Fortsetzung.)


Kn Gesuch von Emil Werli. Gchri, wurde mit knavver<br />

Mehrheit gutgeheißen betr. Ankauf des Schafbera-^ ."Ä.<br />

h„lb Giswilerstock Die Wahl des ordentlichen SchafhS<br />

wurde auf die Galtviehabteilung verschoben. Die abendlickie<br />

Ausrechnung ließ entnehmen, daß der Alpsatz von MM 2<br />

M Pr° <strong>1949</strong> W beträgt zirka 38 Kuhschweren wenig ? als<br />

lM. Um 10 Uhr abends konnte der geschäftliche Teil der<br />

Aufrechnung geschlossen werden. Inzwischen fand Gemütlichfeit<br />

Raum im Publikum Fröhliche Lungerer und Freunde<br />

gus dem Kleintheil gesellten sich .hinzu. Friedlich, in chönster<br />

Brudertraditwn, verlief wieder ein schöner Augenblick<br />

Ein Wiedersehen wird die Aelper wchl bald auf Beraes'<br />

höhen vereinen zur treuer Hirtenpflicht im Dienste<br />

St. Wendelins. Das walte Gott.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

Buochs. Sonntag, den 15. Mai <strong>1949</strong> wird in Anwesenheit<br />

von Bundesrat Etter ein Denkmal zu Ehren von Johann<br />

Melchior Wyrsch eingeweiht. Ein großer historischer<br />

Festzug mit plastischen Bildern, aus dem Leben des Künstlers<br />

und die Schreckenstage von Nidwalden wird die Feier<br />

eröffnen. Nach der Begrüßungsansprache von Herrn Landesstatthalter<br />

Dr. Josef Odermatt wird Herr Fürsprech Kuno<br />

Müller Luzern über das Leben und Werk von I. M. Wyrsch<br />

und Herr Bundesrat Etter über „Die Kultur in Unterwalden"<br />

sprechen. Die Gemeinde Bnochs setzt alles daran, diese<br />

Feier eindrucksvoll iind würdig zn gestalten.<br />

K a n t o n e<br />

St. Gallen. Auch keine Begeisterung für das Tuberkulosej'eg.<br />

-r- Das Kantonalkomitee der Konservativen Christlichsozialen<br />

Partei des Kantons St. Gallen behandelte das eidg.<br />

Tuberkulosegesetz. Kantonsrat Walter Klingler (Wil) referierte<br />

für die Vorlage und Oberarzt Dr. Müder vom Kantonsspital<br />

dagegen. Nach längerer Diskussion wurde in eventueller<br />

Abstimmung mit großer Mehrheit Verwerfung beschlössen,<br />

beim definitiven Entscheid sprachen sich 20 Mitglieder<br />

für Stimmfreigabe und 18 für Verwerfung aus.<br />

Weltgeschehen<br />

In Berlin ist mit ziemlich viel publizistischem Aufsehen<br />

von Seiten des russischen Militärgouverneurs Tschuikow der<br />

formelle Befehl zur Aufhebung der Blockade veröffentlicht<br />

worden. Abgesehen von dem britischen Außenminister<br />

Beviu, der ob des russischen Entgegenkommens offensichtlich<br />

in eine gelinde Ekstase geriet, fehlt es aber bei den<br />

Westmächten nicht an nüchternen Leuten, die den Bersöhnungswillen<br />

der Sowjets vorerst noch sehr kühl beurteilen.<br />

So weist man in Amerika auf den gesteigerten russischen<br />

„Radiostörkrieg" hin, der sich vor allem gegen die amerikani<<br />

schen Sendestationen richtet. Auch in Berliner Kreisen schein!<br />

das Gesühl vorzuherrschen, daß der alliierte Trumpf der Gegeniblockade<br />

allzu willig ans der Hand gegeben worden sei.<br />

Wenn man diesen Kreisen Glauben schenken will, werden sich<br />

die Sowjets noch immer eine gewisse Verkehrskontrolle über<br />

Berlin anmaßen. Solcher Skeptismus ist wohl nicht völlig abwegig;<br />

anderseits ist er die beste Methode, um den Westen<br />

gegen die Leichtgläubigkeit der eigenen Leute zu schützen.<br />

In Rom Hat Außenminister Sforza die grundsätzliche britisch-italienische<br />

Verständigung über das Los der i t a l i e -<br />

n i sche n K o l o n i e n bekanntgegeben. Demnach soll gemäß<br />

«ffta Ä S L * ?"" n0i !» °» E->>.<br />

Italien Dipfp f "u nebst Tripolitanien an<br />

Siea aber ir n f<br />

Un . ® r "^e<br />

genommen ein englischer<br />

bitteren ".2^« Italiener, wenn er seiner<br />

kalls ist<br />

^ nicht offenen Ausdruck verliehe. Jeden-<br />

Abkommen z i ^ >dem britisch-italienischen<br />

setzt zustimmen wird, obwohl Rußland sich ihm widerder<br />

^ britische Unterhaus hat mit 333 gegen 203 Stimmen<br />

"er englischen Eisenrer<br />

^ o U st r t e z u g e st i m m t. Ein solgenschwetis^ÄÄ!<br />

der Lawnr-Partei, dessen Nachteile für die bric'ntt<br />

fSf<br />

,uf ! lelbst dann nicht mehr ungeschehen mak<br />

/ ^ nächstjährigen Parlamentswahlen zu<br />

8<br />

iinem konservativen Siege führen sollten.<br />

t «vT ^°lhington haben neue schweizerisch-allire<br />

Verhandlungen über die endliche Durchführung<br />

w ^"°uzabkommens von 1946 betreffend die Licsuidation<br />

der deutschen Guthaben begonnen Man hofft, endlich p"<br />

einet Einigung über den anzuwenden Umrechnungskurs zwischeu<br />

^-chweizerfranken und Mark zu gelangen.<br />

O b


Radio — Beromünfter<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr. Die katholische Radiopredigt wird Sonntag, den 22.<br />

Mai um 9.45 Uhr von Dr. Pater Ernst W. Roetheli, Vikar<br />

zu St. Othmar in St. Gallen, gehalten. Am Auffahrtstag,<br />

Donnerstag, den 20. Mai, betreut Prof. Dr. Joh. Billiger<br />

aus Luzern um 17.30 Uhr die katholische Auffahrtspredigt.<br />

Sonntags 15. Mai<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.15 Stimme<br />

Europas. 11.50 Die schweizerischen Tonkünstler tagen in Fribourg.<br />

12.15 Platten. 12.40 Sonntags-Mosaik mit schönen<br />

Schallplatten. 13.30 Ufern blumete Trögli. 14.20 Ratgeber<br />

für Landwirtschaft und Gartenbau. 14.45 Volkstümliche Musik.<br />

15.35 Der Raniwyler Spiegel, Hörspiel. 16.15 Die Berner<br />

Maisänger singen. 16.30 C. Dumont. 17.20 Int. Hunde-<br />

Ausstellung in Bern. 17.50 Berner Mandolinen-Orchester.<br />

18.10 Volkslieder usem Bernerland. 18.25 Ueses Dorf, Hörspiel.<br />

19.00 Schwyzerörgeli-Musig. 19.20 Sportbericht. 19.40<br />

Echo (ber Zeit. 19.55 Toni Leutwiler mit seinen Solisten.<br />

20.20 Bon Segelschiffen und Seemannsbräuchen, Hörfolge.<br />

21.40 Kammerkonzert. 22.0) Konzert aus Rom. 22.50 Zwei<br />

Arien aus ber Oper „LÄrlesiana".<br />

Montag, 1«. Mai<br />

11.00 Lyrische Werke und moderne Balletmusik. 11.45 Mariuccia<br />

Amatucci spielt. 12.00 Lieder und Chansons. 12.15<br />

Mexikanische Duo. 12.40 Konzert des Studioorchesters. 13.äj<br />

Der gereimte Wochenkommentar. 13.55 Wiener Lieder.<br />

Für die Frauen. 16.30 Orchestre be la Suisse romande. 17.30<br />

Jugendstunde. 18.00 Tanzweisen aus dem Engadm 18 30<br />

C Dumont. 19.00 Jeder fein eigener Poet! 19.40 Echo der<br />

«eit. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Wiederholung einer Schulfunksendung.<br />

21.00 Beromünfter gibt Auskunft. 21.15 Französische<br />

Musik. 21.45 Wochenrückblick für die Schweizer im<br />

Ausland. 22.05 Alte Meisterwerke der A-caPella-Ehormustk.<br />

Dienstag, 17. Mai<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Klavierwerke für Orchester bearbettet.<br />

11.30 Romanzen von Jan Zdenek Bqrtos. 11.45 Landschaften<br />

und Leute des Teffins. 12.00 Opernmusik. 12.15 Das<br />

Duo Mumenthaler/Pfyl fingt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Partien aus der Oper „Arabella". 13.40 Londoner Promenade-Orchester.<br />

14.00 Radio-Stars. 16.30 Tanzmusik. 16..>0<br />

Brahms: Sonate op. 108. 17.10 Unterhaltungsmusik.<br />

17.30 Kind und Tier. 17.50 Zurück zur Natur. 18.00 Klaviermusik.<br />

18.30 Schlager-Album. 19.00 Volksmusik fremder<br />

Länder. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Sinfoniekonzert-Uebertragung.<br />

21.10 Fortsetzung des Sinfoniekonzertes. 22.05 Internationale<br />

Ehronik. 22.15 C. Dumont.<br />

Mittivoch, 18. Mai<br />

• 1100 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12 15 Jssef Greindl singt. 12.40 „D'Geihberger Jödeler".<br />

13 25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Vo Blueme im Garte<br />

und im Huus. 14.20 Zum Ausklang. 16.30 Große Meister in<br />

guter Laune. 17.30 Kinderstimme. 18.00 C. Dumont. 18.40<br />

Hörbericht von einer Süddeutschlandfahrt. 19.10 Duette von<br />

Händel und Brcchms. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Streich-<br />

Quartett in B-bur von Haydn. 20.20 Naturkundliche Planderei<br />

mit Vogelstimmen. 20.45 Ist es Schuberts verlorene<br />

„Gastoiner-Sinfonie"? 21.25 Spanische Bilder. 22.05 Opern-<br />

Arien französischer Komponisten.<br />

Klischees<br />

i.'d.'r Art liefert Ihnen Buchdruckers! Louis Ehrli & 6ie., Samen.<br />

Ob- und<br />

Nidwaldner<br />

K a n t o n a l - S c h w i n g f e s t<br />

in Verbindung mit dem Urner Kantonal-Schwingerverband<br />

281<br />

in Alpnach-Dorf<br />

am 15., evtl. 29. Mai <strong>1949</strong><br />

Beteiligung ca. 170 Schwinger, wovon ca. 70 des<br />

Urner Schwingerverbandes.<br />

Festprogramm:<br />

9.00 Sammlung der Schwinger auf dem Festplatz und<br />

Einteilung<br />

9.30 Beginn des Anschwingens<br />

12.00 Mittagsverpflegung in den zugewiesenen Gast--<br />

statten. Offizielles Mittagessen für Ehrengäste,<br />

Organisationskomitee und Kampfrichter<br />

13.15 Fortsetzung des Schwingens<br />

15.30 Kranzausstich<br />

18.00 Rangverkündung und Preisverteilung auf dem<br />

Festplatz.<br />

Während des Schwingens Jodelvorträge des Jodelklubs<br />

Alpnach. Fahnenschwingen und Alphornblasen. Festwirtschaft<br />

auf dem Platze. Bei zweifelhafter Witterung<br />

Auskunft Tel.-Nr, 11 ab 5.00 Uhr.<br />

Das Organisationskomitee..<br />

Französisch, Englisch od. Iftalienisch<br />

garanl. in 2 Mt. in Wort und Schrift. Sprachdhilom in<br />

3 Mt. Vorbereit. Examen f. Staatsstellen in 4 Mt. (Durch<br />

Fernunterricht in 6 Mt.) 318/1<br />

Ecolcs Tamö, Theaterstr. 15, Luzern, Neuchg,tel, Fribourg,<br />

Sion, Bellinzona, Zürich, Limmatguai 30.<br />

EIDG. SCHÜTZENFEST CHUR <strong>1949</strong><br />

S c h ü t z e n t a l o r<br />

Oberlandischer<br />

« u f i k t a g<br />

Sonntag, den 15. Mai 194S<br />

inMeiringen<br />

Konzertvorträge in der Kirche ab 09.30<br />

Konzertvorträge im Hotel Baer ab 08.00<br />

Marschmusikdemonstration auf der Kreuzgaffe<br />

ab 10.00 SA20648B 260<br />

Gesamtaufführung aller Vereine auf dem<br />

Festplatz um 15.30.<br />

Sonntag» den 15. Mai <strong>1949</strong>, in Buochs<br />

I e u k m a l e i M i h W<br />

M a l e r 3 . M . Wyrsch<br />

14.VV Uhr großer historischer Festzug<br />

200 Mitwirkende P86si3SLz 279<br />

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Atemnot, Angstgefühl,<br />

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Ischias, Hexenschuß,<br />

Neuralgie, Muskel- und<br />

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Zarnen / Samstag, den 14. Mai <strong>1949</strong> tooliinei B » l k s k e « « h<br />

79. Jahrgang — Rr. 38<br />

in,<br />

Geballte Kraft auf kleinstem Raum<br />

Jft Wirklichkeit geworden,<br />

Des Forschergeistes kühnster Traum! -<br />

Soll diese Kraft uns morden?<br />

Wie uns die Sonne friedlich scheint<br />

Und Segen rings entfaltet,<br />

Sei durch den Geist mit Kraft vereint<br />

Das Weltbild neu gestaltet.<br />

Wird friedlich sie bald nützen.<br />

Muß heute nns noch schützen.<br />

Der Schaffende in jedem Land<br />

Wird friedlich sie bald nützen.<br />

K . A. Walther.<br />

Katholische Prefsearbeit<br />

Der Schweizerische Katholische Presseverein erstattet seinen<br />

Mitgliedern soeben den Jahresbericht über die Vereinstätigleit<br />

1948. Dieser jüngste Jahresbericht bietet einen frischen.<br />

Uebwblick über die positive Arbeit im Dienste der katholischen<br />

Presse. Neben den Publikationsdiensten werden diesmal auch<br />

besondere Fragen behandelt, wie Presse und Sonntagsheiligung,<br />

Jugendschriften, Volk und Film. Der Jahresbericht<br />

Mmet auch ein wohlverdientes Dankeswort an seine Vereinsmitglieder,<br />

die mit ihrer Treue und Opferbereitschaft ein<br />

unentbehrliches Werk unterstützen.<br />

Der Jahresbericht 1948 erhält aber noch eine besondere<br />

Note durch das Dankeswort des Zentralprästdenten Dr. W.<br />

sSSfZ«' X bisherigen Propaganda-Sekretär Rupert<br />

BrJSS'r j 1 }<br />

' jähriger Tätigkeit im Dienste des<br />

Presseapostolats aus gesundheitlichen Gründen seinen Rück-<br />

9et ! 01 " me " ^at - R. Kugelmann widmet der Vereinslei-<br />

! Vereinsmitgliedern im Jahresbericht auch ein<br />

Ausdruck der Erfahrungen einer wechselvolg<br />

fätigfeit lm Missionsgebiet der Presse und als Wort des<br />

Zankes an die Vereinsfreunde und die Mitglieder, verbunden<br />

•ii 6r l te: ^aIt€t katholischen Presse und dem Schwei-<br />

Milchen Katholischen Preßverein weiterhin die goldene<br />

Greuel Daß die Arbeit des Propagandasekretärs Kugelmann<br />

wirksam und wertvoll war, bekundet der Zentralpräsident Dr.<br />

Ämstalten mit den Worten: „Wenn heute der Schweizerische<br />

Katholische Presseverein innerlich gesund und stark vor uns<br />

steht und dank der Treue seiner Mitglieder weiter in der<br />

Lage ist, dem gesamten schweizerischen katholischen Pressewesen<br />

unschätzbare Dienste zu leisten und in unserm Volke<br />

m religiöser und vaterländischer Hinsicht Gutes zu stiften,<br />

dann ist das weitgehend Hrn. Kugelmann zu verdanken." Wir<br />

wünschen dem treuen und frohen Presseapostel ein glückliches<br />

otium cum dignitate. Daß seine Arbeit Erfolg hatte, das zeigt<br />

auch die Jahresrechnung und der Mitgliederstand" ...<br />

Leider hat der Jahresbericht auch den Verlust eines<br />

treuen und wertvollen Mitarbeiters zu beklagen, Franz Räber-Jucker,<br />

Chef der Druckerei Räber, Luzern. Während vielen<br />

Jahren diente er dem SKPV als Mitglied des Direktionskomitees,<br />

als erfahrener Ratgeber und dienstbereiter Helfer.<br />

Nicht weniger als 76 Vereinsmitglieder sind im Jahre 1SM8<br />

in die ewige Ruhe eingegangen. Der Tätigkeitsbericht 1948<br />

zeichnet auch die wachsenden Aufgaben des Katholischen Preß-<br />

Vereins und bildet zugleich den Appell zur treuen Mitarbeit<br />

an den idealen Zielen ...<br />

Kantone<br />

Luzern. Eine land- und alpwirtschastliche Schule im<br />

Entlebuch. Während die Aemter Sursee und Willisau ihre<br />

eigenen landwirtschaftlichen Schulen haben, fehlt im Entlebuch<br />

für die Bauernsühne jede Möglichkeit zum Besuche einer<br />

Berufsschule, denn an den beiden bestehenden Kantonsschulen<br />

könnten so iveit abseits wohnende Schüler nur in Internaten<br />

und darum verhältnismäßig kostspielig unterkommen. Auf<br />

eine Anfrage erklärte der Staatswirtschaflsdirektor, er lehne<br />

den Gedanken einer landwirtschaftlichen Berufsschule im<br />

Entlebuch grundsätzlich nicht ab, doch fei das Problem sehr<br />

schwierig zu lösen. Eine landwirtschaftliche Winterschule mit<br />

zwei Kursen wie in Willisau und Sursee komme wegen allzu<br />

geringer Schülerzahl nicht in Frage. Eine einseitig auf Milchwirtschaft<br />

hin ausgerichtete alpwirtschaftliche Schule aber entspräche<br />

der wirtschaftlichen Struktur und der tatsächlichen Bebauung<br />

des Bodens nicht. Wenn sich im Entlebuch geeignete<br />

Schullokale finden ließen, werde der Regierungsrat die Frage<br />

endgültig abklären.<br />

Starke Anziehungskraft der MUBA. Am ersten Wochenende<br />

der 33. Schweizer Mustermesse wurden die Rekordzahlen<br />

des letzten Jahres nicht erreicht, doch nahm der Besuch trotzdem<br />

riesige Dimensionen an. Zu den im Vorverkauf abgesetzten<br />

123 963 (letztes Jahr: 126 323) Karten wurden am Samstag<br />

noch 15 254 (17 345) und am Sonntag 33 344 (35 429)<br />

Karten verlernst, oder an den beiden ersten Tagen insgesamt<br />

48 598 (52 774) Eintrittskarten. 39 (45) Extrazüge mußten<br />

die Bundesbahnen zusätzlich nach Basel führen, um den Reifendenstrom<br />

bewältigen zu können, nämlich am. Samstag<br />

22 939 (22 720) und am Sonntag 22 128 (28 790) Personen.<br />

An den beiden Tagen wurden auf den Mustermesse-Parkplätzen<br />

insgesamt 4574 (4505) Motorfahrzeuge gezählt, nämlich<br />

4188 Personenwagen, 61 Cars und 325 Motorvelos. Mit<br />

ihnen dürsten etwa 18 000 weitere Mcfsebesucher uach Basel<br />

gekommen sein. Den Auslanddienst suchten 1659 Personen<br />

aus 30 verschiedenen Ländern auf. Wegen der Devisennot<br />

kamen aus Frankreich mit 3834 Einreisenden (davon rund<br />

2000 mit der Bahn) etwa 500 Personen weniger als letztes<br />

Jahr nach Basel. Goldene Tage hatten natürlich auch die<br />

Basler Verkehrsbetriebe mit einer Gesamteinnahme von<br />

147 716 Fr. an diesem Wochenende und der Zoologische Garten<br />

mit 11686 (12 881) Besuchern. Man kann also erfreulicherweise<br />

feststellen, daß die Mustermesse trotz der veränderten<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse ihre starke Anziehungskraft<br />

ausübt.<br />

Montag: Jahrestag für Frau Jda Rohrer-von Moos, Mätteli. 9.45 Trauungsmesse.<br />

Bitte Lehnstühle und Kissen bereithalten für den Krankengottesdienst.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für tz. H. Pfr. von Ah sel mit Almosenverteilung. 15^0 Ankunft<br />

und Einzug der Luzerner Landeswallfahrt. 19.30 feierliche Abendandacht Mlt Predigt,<br />

Lichterprozession und Segen. . „ Jp.<br />

Mittwoch: Von 4.00 an hl. Messen. 7.30 Leuenzahrzeitamt. 7.45 Einzug der zweiten<br />

Abteilung der Luzerner Wallfahrt. 8.00. Festgottesdienst mit Predigt. 11.00 Predigt im<br />

Flüeli. 10.30 feierlicher Krankengottesdienst mit Predigt. ^ 14.45 Schlußfeier und Auszug.<br />

Donnerstag: Stiftmesse sür H. H. Pfr. Moritz Widmer, Baar.<br />

Samstag: 9.45 und 10.30 Trauungsmessen. ,<br />

Flüeli. Sonntag: Seelensonntag. Kommunion der Standesvereinei und Chriftenle&rpflichtigen.<br />

Hl. Messen 4, 6, 7, 8.45. Amtopfer an Seelensonntag. 13.00 Maiandacht für die<br />

Christenlehrpflichtigen in der Flüelikapelle, für die Erwachsenen in der untern Ranftkapelle<br />

mit dem Bittgang von Melchthal. Abends keine Andacht mehr.<br />

Dienstag und Mittwoch: Luzerner Wallfahrt.<br />

Freitag: Stistjahrzeit sür Meinrad Spichtig.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskommunion sür 6. Klasse. Hl. Messen ^ft° Meöqetmfl?'<br />

Gedächtnis des Wohltätigkeitsvereins für Ehemann Josef Haslach-Mel iger, -ce^erm, .<br />

13.00 Christenlehre für die 1. Gruppe, sofern der Schwmgertag nicht abgehalten w,rv.<br />

19.30 Maipredigt. Mittwoch: Hl.Messe am Stad um 7.15.<br />

Pfarreibibliothek. Sonntag: 9.45—10.45 geöffnet.<br />


Sarnen<br />

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Montag, den 23. Mai 1943, 2V.15 Uhr<br />

Der große Bühnenerfolg<br />

44<br />

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Ein Schauspiel aus dem Jesuitenorden<br />

von Emmet Lavery in 10 Bildern.<br />

Das vollständige Schauspielensemble des<br />

Stadttheaters Luzern.<br />

Regie: Hermann Brand. P9614Z 273<br />

Nationalrat K. Wick schreibt im „Vaterland":<br />

Der Gesamteindruck von Stück und Spiel war<br />

ein starker, und wenn der Beifall am Schluß<br />

nur zögernd, aber dann stark einsetzte, so war<br />

das ein Zeichen von der Ergriffenheit...<br />

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Betende<br />

Jugend<br />

Wollen die Eltern hinter das Glauben und Frommsein ihrer Kinder kommen, so<br />

müssen sie ihnen beim Beten zuschauen. Die Gebete der Kinder sind so, wie man sie<br />

ihnen erklärt und Vormacht. Das Beten der Kinder zeigt den Glauben und das<br />

Frommsein der Eltern an. Aber beim heranwachsenden Kinde wird das Gebet<br />

immer mehr so wie das Kind selbst. Aus dem angewöhnten Beten wird das selbständige,<br />

persönliche Beten. Das Gebet wird zum persönlichen Bekenntnis. Wie das<br />

Kind von Gott denkt, so betet es.<br />

Tie Entwicklungsjahre stellen die Gebetstreue des Kindes auf die Probe, damit<br />

aber auch sein Tugendleben. Gebet ist demütige Haltung vor Gott. Diese fällt dem<br />

reifenden Knaben nicht leicht, da er in einem gewissen Bubenstolz sich bemüht, mit sich<br />

allein, ohne fremde Hilfe, fertig zu werden. Das Hauptmerkmal des Mädchens ist<br />

sein tiefes Gemüt. Beten heißt das Gemüt zu Gott erheben. Darum zeigen die Heiligen,<br />

so auch Bruder Klaus, ein heiteres, friedliches Antlitz. Die lebhafte Phantasie<br />

und das weiche Gemüt machen dem Mädchen das Gebetsleben leicht. Erwacht aber<br />

in ihm der Schwärm, das Interesse für die „dunkel gefühlte Seelenwelt des anderen<br />

Geschlechtes" (Spranger), muß das geregelte gute Beten die junge Seele vor Trübung<br />

und Zerflatterung behüten. +<br />

S onntagsgedanken<br />

Der Mai ist das Magnifikat der Natur.<br />

(Ehlen.)<br />

Die Reue ist der Mai der Tugenden. (Chinesisches Sprichwort.)<br />

Der Mädchen bestes Heiratsgut:<br />

Ein frommes Herz, ein frisches Blut. (Pesendorfer.)<br />

Der Mädchen allergrößte Tugend:<br />

Die lilienrein verlebte Jugend. (Pesendorfer.)<br />

Der Mädchen größte Wissenschaft:<br />

Die Häuslichkeit, die immer schafft. (Pesendorfer.)<br />

Der Mädchen allerschönstes Kleid:<br />

Die ungeschminkte Einfachheit. ((Pesendorfer.)<br />

Mutterliebe altert nicht. (Deutsches Sprichwort.)<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

4. Sonntag nach Ostern, 2. hl. Johann Baptist de la Salle, 3. Papst. Montag. Hl. Ubald,<br />

2. Eonecde, 3. Kirche oder Papst. Dienstag. Hl. Paschalis Baylon, 2. Papst. Mittwoch.<br />

Hl. Venantius, 2. Papst. Donnerstag. Hl. Petrus Coelestinus, Papstmesse, 2. hl. Pudentiana,<br />

3. Papst. Freitag. Hl. Bernardin von Siena, 2. Concede, 3. Kirche oder Papst. Samstag.<br />

Maria am Samstag, 4. Votivmesse, 2. Hl. Geist, 3. Kirche oder Papst.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Sommerordnung, Kommuniontag der Jungfrauen und Ehristenlehr-Mädchen.<br />

Hl. Messen: 5.15, 6.15, 7.30 und 9.00. 13.00 Kinder- und Christenlehre.<br />

19.30 Maiandacht, Predigt und Segen. Opfer für die Maiandacht und den Maialtar.<br />

Montag: Erstjahrzeit für Frau Agnes Bloch-Ming. Erstjahrzeit für Jgl. Franz<br />

Rohrer, gestorben im Kantonsspital. Neuere Stiftjahrzeit.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Josef und Aloifia Burch-Durrer, Schreiner, Gehren.<br />

Mittwoch: Siebenter für Witwer Alois Berchtold-Omlin, Rüti. Neuere Stiftjahrzeit,<br />

Stiftmesse für Marie Fanger-Küchler, Wilen.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für H. H. Pfr. und Kommissar Franz Josef Dillier.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit der Familien Sigrist, Schenber und Gallati.<br />

Sams tag : Stiftmesse der Josesa Bnrch-Fanger, Gassen, Schwendi.<br />

Christenlehre. Sonntag: 17.00 für den letzten Kurs Mädchen im Schulhaus.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 14.00 Versammlung im Hotel „Mühle".<br />

Geselleuverein. Mittwoch: 20,15 Religionsvortrag.<br />

Jungsraueukongregatiou. Sonntag: 6.10 Gemeinschaftsopfer mit Generalkommunion.<br />

Dienstag: 20.00 Bibliothek. 20.15 Jungsodalinnen im Schulhaus.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Donnerstag: 7.V0 hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8, 9.15. Kommuniontag der Kinder der Mittelschule.<br />

Opfer für den Orgelbau. 13.3V Christenlehre, 14.00 Andacht zum hl. Bruder Klaus.<br />

19,30 Maiandacht mit Predigt.<br />

^ M?ntag: DrMigster für Johann Halter-Britfchgi, Gehrisbach. Siebenter für Jgl,<br />

Fridoun Bntfchgi, Schwandl,.<br />

Mittwoch: Keine Frühmesse. Hl. Messe in der Mattacherkapelle 7.30.<br />

Donnerstag: Feierl. Stiftjahrzeit für Familie Joh. Burch, Kapellensigristen.<br />

I.?" t a g: Keme Frühmesse. Hl. Messe in der Mattacherkapelle.<br />

Kagiswu. _ Sonntag: 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse mit Ansvracke 9.00<br />

K°"^g°ttesdienst, 13,00 ^Christenlehre, Andacht. 19.30 Maiandacht, Predigt, Segen, Opfer<br />

: Sttftmesse für Jgfr. Philomena Ettlin.<br />

Dienstag: Stlftmefse für Paulme Nobel.<br />

Mittwoch: Neuere Stiftmesse<br />

« * «*wsim<br />

Schulhaus.<br />

Soniitag: 20.00 Versammlung für die jüngere Gruppe<br />

Pfarrei Kerns.<br />

S o S S ^ f K w ^ H 9 5 i 3 P Sonntag 5.00 Aushilfe im Kaplanenbeichtstuhl,<br />

T'tularfpst hp5 •" und 10. Jubiläumsfeier des tz. H. .Pfarrer und<br />

Titular est der Jungmanner- und Mannerkongregation, Hochamt und Festpredigt von<br />

KmÄrfS<br />

Kalm Rom. 19.30 Maiandacht, Aufnahmefeier in die<br />

Kongregation, Eyrenpredigt, Weihe an Maria, feierlicher Seyen Ovier kür die Konar,<br />

Röthlin-Eqqer ' IdbctcfiWm 1 's<br />

Bucher, Hostatt. Stiftmesse für Jof. und Anna<br />

nerei,^St. Anton. ^Alt^ Stistja^hrzM."^^^"^"^ ^<br />

Röchlin^)urre ^ 'Schreinerei^ St.^Anton.^^^<br />

Röthlin-Dnrrer, Schrei-<br />

Magnusbruderschaft für Frau Mathilde<br />

alt ^Lehre°/August Dncrer-Rö'tbttn<br />

Zunft und Meisterschaft für<br />

Melchthal. S o n n t a a ' S c h ü t z e n b r u d e r chaft für ebenden elben,<br />

11.30 «zgang in W . A ^ ^hmessen. 9.00 Gottesdienst.<br />

^ i! ^cv' l n 1* a 8Samstag : Brautmessen<br />

e 5 r sÄt e r R°s°^Schuler,"KZa?ineN^ ^°r und Gedächtnis für die<br />

9 :<br />

St NttlÄen<br />

7 " 30 und ,18,00 Gottesdienst.<br />

lehre. ?re. 19.30 Maiandacht."^^^"^enyeir. Maiandacht" ° 8 '<br />

5 ' 3 ° ^^chtgelegenheit. 8.30 Gottesdienst. . 13.00 Christen-<br />

M n „ t rr . WI».r r.<br />

ber W o T i f t h Ä fm 1 Möf^Uäi " er ' ^hr empfohlen!<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonnta<br />

Rohrer Wiesenbach. M 'Minskommi^ £ Aelplerbruderschaft für Paul von Ah-<br />

0<br />

Maiandacht mit Predigt und Segen<br />

Christenlehre und Andacht. 19.30<br />

ber


galten / Mittwoch, den 18. Mai <strong>1949</strong><br />

|ni 5 iung mi? MtWecfkotito^lToSö?-"K^nnenSft'Kben<br />

jjierjeit gerne angenommen.<br />

werden<br />

Konservatives Organ von Lbwalden<br />

Insertionspreise: Für den Raum einer<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden!> Rp,, Sch--*- " "<br />

Druck und ^ J 9 r" 3 $eL 86533 2°ls"^"und^FilwI?ii7<br />

Unb<br />

^"lag: Louis Ehrli ä- Cie.. Tarnen. Tel. (04l) 8 60 33 \]y/ Obwalden.) - Vorschriften betr. Placierung.<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

G e d a n k e n z u m T u b e r k u l o s e g e s e t z<br />

Ein Befürworter:<br />

Der Kampf um das neue Tuberkulosegesetz, geht seiner<br />

Endphase entgegen. Es ist daher von Wichtigkeit, nochmals<br />

aus einige Tatsachen hinzuweisen, die den Boden der Sachlichkeit<br />

nicht verlassen, -wie es leider von den Gegnern der<br />

Korlage in letzter Zeit sehr oft getan worden ist.<br />

Es wird ohne weiteres anerkannt, daß -bis heute in der<br />

Bekämpfung der Tuberknlose Großes geleistet worden ist<br />

Gegner wie Befürworter der Vorlage sind sich auch einig,'<br />

daß die Bekämpfung weiterhin intensiviert werden muß!<br />

Nur über die Art und Weise dieser Intensivierung gehen die<br />

Ansichten auseinander. Es ist richtig, daß die Sterblichkeit<br />

in den letzten Jahren -gesunken ist, und es ist anzunehmen,<br />

daß dank der wissenschaftlichen Errungenschaften auf medizinischen<br />

Gebiet diese weithin abnehmen wird. Man vergißt<br />

aber dabei zu erwähnen, daß die Erkrankungshäufigkeit in<br />

den letzten Jahren zugenommen hat und daß die Ursache und<br />

der größte Gefahrenherd in der Ansteckung liegt. Um diese<br />

Ansteckungsgefahr wirksam bekämpfen zu können, sieht das<br />

neue Tuberkulosegesetz einen gewissen Zwang in bezug auf<br />

die Untersuchung, wie auch für die obligatorische Krankendersicherung<br />

vor, einen Zwang, der von den Gegnern der<br />

Borlage allzu drastisch, fast könnte man sagen, dramatisch<br />

dargestellt wird. Die periodische Untersuchung hätte für den<br />

einzelnen Bürger alle drei Jahre zu erfolgen. Die obligatorische<br />

Krankenversicherung bezieht sich auf die weniger Bemitteilen,<br />

deren Kreis von den Kantonen festgesetzt wird.<br />

Man behauptet, das Qbligatorium sei ein Eingreiff in die<br />

persönliche Freiheit. Die persönliche Freiheit gibt wohl das<br />

Berfügungsrecht über die eigene persönliche Sphäre, wozu<br />

auch die körperliche Integrität gehört. Niemand hat aber das<br />

Recht, andere in ihrer persönlichen Sphäre zu schädigen, nie-<br />

• mand hat das Recht, einen andern mit Tbc. zu infizieren.<br />

Wohl kann in schweren und ansteckungsgesährlichen Tbc.-<br />

Fällen die Einweisung des Patienten in ein Sanatorium<br />

auf Anordnung des Arztes nach dem neuen Gesetz erfolgen.<br />

Wer auch in diesem Falle steht dem Patienten immer noch<br />

das Rekursrecht an die kantonale Behörde (Sanitätsdirektion)<br />

zu.<br />

Das neue Gesetz will das Uebel an der Wurzel fassen und<br />

in erster Linie den Herd der Ansteckungsgefahr bekämpfen.<br />

Daß damit ein gewisses Obligatorinm verbunden sein muß,<br />

scheint begründet zu sein, denn sonst kann jeder, der wissentlich<br />

oder unwissentlich im Kreise der Gefahr oder der Jnfektion<br />

steht, eine Untersuchung verweigern. Es wird ohne weiteres<br />

anerkannt, daß durch das vorgesehene Schirmbildverfahren<br />

die Tbc.-Kranken nicht lückenlos aufgedeckt werden<br />

können und dies vielleicht gerade bei Leuten, die sich nie freibillig<br />

einer Untersuchung unterziehen würden. Nach vorhandenen<br />

Unterlagen werden heute in der Schweiz zirka<br />

SO 000—70 000 offene und geschlossene Tuberkuloscherde geschätzt.<br />

Wenn es nur gelingt, mit dem Obligatorium jedes<br />

J-chr 2000—3000 offene zu ersassen, so ist damit schon mehr<br />

als ein beachtenswerter "Erfolg erreicht<br />

Wenn behauptet wird, das neue Tbc.-Gesetz bringe dem<br />

^und und den Kantonen eine zusätzliche Belastung von 35<br />

Millionen — es gibt sogar Zeitungsschreiber die bringen es<br />

aus 65 Millionen — so gehört diese Behauptung in das Reich<br />

krankhafter Phantasie. Es wird also mit den Millionen nur<br />

f® herumgeworfen, als wären es Kleinigkeiten. Dabei erreichen<br />

^e sorgfältigen Schätzungen des Finanzdepartementes und<br />

Obtoaldnei? ßeimoirbeif 2<br />

Aus den Anfängen der Technik in der alten Strohflechterei<br />

bes Freiamtes, des aargauischen und luzernischen Seetals<br />

und ihrer Ausläufer in das Obnmldnerland.<br />

Von G. Rodel, Fahrwangen<br />

Das sog. Strohdrällirädli war eine um 1840 großes Ausichen<br />

erregende Neuerung, die vorwiegend durch die " a<br />

Jft auf dem Rütihof bei Bünzen zur starken Verbreitung<br />

Jn». Mit diesem Drähtli- oder Schnürlirädlr wurden alj<br />

ile mit dem Strohspalter gerissenen schmalen Strohbandche<br />

^ schraubenförmig gezwirnten Schnürchen öerarbet e .<br />

Operation geschah so, daß zwei angefeuchtete fch^Je Strohf<br />

tetfen an einem Ende in die zwei Spindeln des r ^<br />

chms eingeklemmt und an deren Ende zwischen den Frugen<br />

» linken Hand festgehalten wurden. Durch die mrt der: tech~<br />

^ Hand bewerkstelligte Drehung der Spindeln<br />

^ohstreisen eine schraubenartige Windung. . N *<br />

leimte man zwei derart vorgedachte Streifen wieder g -<br />

^nnt in die Spindelhaken und befestigt die berden ande<br />

des Vorzwirns gemeinsam am Haken der beweglich<br />

des Bundesamtes für Sozialversicherung im u.'ariniiim den<br />

Betrag von 3 Millionen Franken.<br />

. ist zu erwähnen, daß auch das heutige Fürsorgeversahren<br />

nicht ohne Geld durchzuführen ist und die Ligen sich<br />

mit vollem Recht über den Mangel an Geld bei tuberkulösen<br />

Kranken beklagen. Die Krankenkassen leisten heute schon jährlich<br />

rund 180 Millionen Franken, an die der Bund 25 Mtl*<br />

lionen Franken und die Kantone 10 Millionen Franken leisten.<br />

Man schätzt, daß die Tuberkulose unseres Volkes<br />

einen wirtschaftlichen Schaden bringt, der zwischen 150 und<br />

200 Millionen ausmacht, also eine gewaltige Summe, wenn<br />

auch die 35 bzw. sogar 65 Millionen wie erwähnt richtig<br />

wären. ,<br />

Als sozialpolitische Maßnahme sieht das Gesetz die obligatorische<br />

Kranken- und Tuberkulosversicherung für wenig<br />

bemittelte Bevölkerungskreise vor. Eine wirksame Bekämpsung<br />

der Tuberkulose ist nur bei einem zweckmäßigen wirtschaftlichen<br />

Schutz der von der Untersuchung betroffenen Perfönen<br />

möglich. Es wäre sinnlos, Kranke zu ermitteln, ohne<br />

für ihre Behandlung und den wirtschaftlichen Schutz ihrer<br />

Familien zu sorgen. Nun sind aber heute schon von den insgesamt<br />

2,8 Millionen Kranken-Versicherten bereits 2,3 Millionen<br />

für die Leistungen der Tuberkulofe-Versicherung versichert.<br />

Nach den angestellten Berechnungen werden demzufolge<br />

kaum mehr als 150 000 Personen als Wenigbemittelte,<br />

die bisher nicht versichert waren, neu zu versichern sein.<br />

Die 2,8 Millionen versicherten Personen sind Mitglieder<br />

von 1157 Krankenkassen. Es besteht also für die Durchsührung<br />

der Tbc.-Bersicherung bereits eine geeignete Grundläge.<br />

Die Aufsicht wird bis anhin das Bundesamt für Sozialversicherung,<br />

wie die 'bereits -bestehenden kantonalen und<br />

kommunalen Instanzen, übernehmen. Durch die Annahme<br />

des Gesetzes werden diese Instanzen keine Erweiterung ersahren,<br />

da wie bereits erwähnt, mit einem relativ kleinen Zuwachs<br />

von Versicherungspflichtigen Personen zu rechnen ist.<br />

Es ist also eine absolute Unrichtigkeit, wenn von einem neuen<br />

großen eidgenössischen Beamten-Apparat gesprochen wird,<br />

denn man vergesse nicht, daß die Aufgaben und Kompetenzen<br />

im neuen Gesetz weitgehend den Kantonen übertragen sind.<br />

Wenn die Krankenkassen sich restlos für die Annahme der<br />

Vorlage einsetzen, so haben sie ihre guten Gründe dafür. Die<br />

Krankenkassen und ihre Funktionäre wissen nur zu gut,<br />

welche enorme und sozusagen unberechenbare Belastung die<br />

Tbc.-Krankenfälle mit sich bringen. Sie sind daher an einer<br />

wirksamen und entscheidenden Bekämpfung dieser ansteckungsgefährlichen<br />

Krankheit in erster Linie interessiert. Denn dadurch<br />

wird die Erkrankungshäufigkeit wesentlich reduziert und<br />

in vielen Fällen kann sie schon im Ansangssladium behandelt<br />

und geheilt werden. Das bedeutet für die Krankenkassen<br />

verminderte Ausgaben und ivird zur Folge haben, daß die<br />

Prämien nach und nach reduziert werden können.<br />

Die freie Arzt- und Sanatoriumswahl ist auch im neuen<br />

Gesetz gesichert. Von einem Operationszwang kann keine<br />

Rede sein, denn kein Arzt in der Schweiz wird an einen:<br />

Kranken gegen dessen Willen eine Operation ausführen.<br />

Lassen Sie sich von den großen Schlagworten, Verdrehungen<br />

und Uebertreibungen, mit denen die gegnerische Propaganba<br />

in diesen Tagen ausfahren wird, nicht irre führen.<br />

Lassen Sie die Stimme ihres Herzens walten und denken Sie<br />

in aller Ruhe und Besonnenheit an den großen sozialen<br />

Zweck, den das Gesetz verfolgt. Denken Sie dabei an vielen<br />

jj- Knechtschnur, die mit einem Gegengewicht versehen ^<br />

das Rückwärtsdrehen der Spindeln und ws Einlegen<br />

** Zeigfingers der linken Hand zwichen die beiden Vorl<br />

zwirne und das kontinuierliche Nachziehen der durch ein Gei<br />

gengewicht straff gehaltenen Schnur, des sog. Knechtes, entstand<br />

dann das bekannte Strohschnürchen. Dieses zähe und<br />

biegsame Flechtmaterial fand einen ungeahnten Aufschwung.<br />

Aus dem sog. Bordürenwebstuhl, der schon um ca. 1820 in der<br />

Freiämter Strohflechterei seinen Einzug hielt, wurden gerissene<br />

Strohbändchen, vermischt mit Strohschnürchen, Hans,<br />

Roßhaar und auch anderen Materialien, zu originellen Webmustern<br />

verarbeitet. Der schon im Jahre 1825 aus den Philippinen<br />

importierte ungeknüpfte Manila-Hans wurde auf<br />

solch- einfachen Handwebstühlen zu einem sehr begehrten Gewebe,<br />

dem sog. Hanspateten verarbeitet. Später erhiÄt dieser<br />

originelle Artikel insbesondere dnrch die geübte Handweberei<br />

des aargauischen Seetals eine große Vervollkommnung. Als<br />

eine ebenso -glänzende Erfindung zirka im Jahre 1848 waren<br />

-die mit Strohbändchen und Strohschnürchen umwickelten<br />

Holzkügelchen oder andern Holzformen zu betrachten.<br />

° Als Erfinder dieser Strohknöpfli wird der weitbekannte<br />

Unterhändler Gehrer aus Rottenschwil genannt. Ein weiterer<br />

Wegbereiter für die Großfabrikation der Strohknöpsli war<br />

vor allem b« erfinderisch veranlagte Schlosser Kaspar Notter<br />

von Boswil. Diesem Handwerker gehört auch das große<br />

Nerdienst die von einem Fabrikanten aus dem Auslande<br />

heimgebrachte Idee der Herstellung von sog. Strohplatten<br />

Tausend Patienten und an ihre Angehörigen, die von biesem<br />

harten Schicksal betroffen unb dadurch nebst bem großen Leib<br />

arm unb mittellos geworben sind. Durch die wirksame Bekämpfung<br />

dieser verheerenden Krankheit, burch die Annahme<br />

dieses Gesetz können viel Not unb Elend, Tränen und<br />

Kummer in mancher Schweizersamilie erspart iverden. In<br />

biesem Sinne ist es zu empfehlen, die Meinung über das<br />

neue Tbc.-Gefetz nochmals einer Revision zu unterziehen, die<br />

dann schlußendlich doch im zustimmendem Sinne ausfallen<br />

dürfte.<br />

Franz Notz, Engelberg, Präsident des Kantonal-<br />

Verbandes <strong>Obwaldner</strong> Krankenkassen.<br />

Pressestimmen dagegen:<br />

Seit Jahren führen wir einen erfolgreichen Kampf gegen<br />

— die Tuberkulose. Dieser Kamps steht im Zeichen der<br />

Freiwilligkeit und mag gerade deshalb so erfolgreich sein,<br />

denn noch zu allen Zeiten ivaren Freiwillige die besten<br />

Kämpfer. Das soll nun nach bem Willen, die den Staat vergöttern,<br />

anbers werben unb es soll der Kampf gegen bie Tuberkulose<br />

verbürokratisiert unb schablonisiert werben ... Es<br />

ist kein Zufall, ... daß alle jene Kreise für das neue Tuberkulosegesetz<br />

eintreten, die auch sonst jeden nur denkbaren Eingriff<br />

des Staates in die bürgerliche Privatsphäre befürworten,<br />

unb gerade diese Tatsache muß alle jene nachdenklich<br />

stimmen, die im Staat nun nicht den allmächtigen Gott zu<br />

erblicken vermögen."<br />

( (Neue Glarncr Zeitung.)<br />

*<br />

„Für mich ist das ein Eingriff in die persönliche Freiheit,<br />

wenn ich von irgend einer Stelle ein Ausgebot bekomme,<br />

vielleicht unter Strafandrohung, mich in eine Schirmbildkolonne<br />

einzustellen, wenn dann nachher ein Kollegium von<br />

Aerzten, zu denen ich wahrscheinlich keinerlei Beziehungen<br />

habe, mein Schirmbild beurteilt ... wenn d ann nachher<br />

ein Schirmbild gewissermaßen als medizinisches Vorstrafenregister<br />

irgendwo archiviert wird, wobei ich nicht weiß, wer<br />

nun noch alles davon Einsicht nehmen kann und was damit<br />

noch alles gemacht wirb. Ich bin bereit, mich für diesen Eingriff<br />

zur Verfügung zu stellen, wenn ... n>enn zum Beispiel<br />

in meiner Familie ein Tuberkulosefall auftrat oder bei einem<br />

Mitarbeiter ober bei einem meiner Schüler, aber nicht, wenn<br />

ohne zwingenden Grnitb einfach alle geschirmbildet werden<br />

müssen."<br />

(Dr. tz. Staufser in den Luzerner Neuesten Nachrichten.)<br />

*<br />

„Da entscheibet sich, ob einer aus bie Eigenständigkeit der<br />

Kantone noch etwas gibt, oder ob er, für sich nnd seine Nachkommen,<br />

ein von Bern her gouvernierter Einheitsschiveizer<br />

werden will. Freilich, die Wirkung eigenen kantonalen Rechtes<br />

geht nicht über die Kantonsgrenzen hinaus, und bie<br />

Wanderung hat zur Folge, baß ber fortschrittlichere Kanton<br />

bie Rückstänbigkeit anberer zu spüren bekommt. So verhält<br />

es sich jedoch in allem und jedem, und wenn bie Unvollkommenheit<br />

einer Orbnung, die nicht alle Schweizer gleichmäßig<br />

ersaßt, uns zu bestimmen vermag, an bas einheitliche Recht<br />

bes Bundes zu appellieren, hören wir eben auf, Föderalisten,<br />

und das heißt Eidgenossen, zu sein."<br />

(Thurgauer Zeitung)<br />

*<br />

„ ... es ist keine neutrale Instanz vorgesehen, wo bei<br />

Beschwerden wegen erfokgter Zwangsmaßnahmen um Rechtsschütz<br />

nächgesucht werden kann. Es kommt darauf hinaus,<br />

baß — im Gegensatz zu ben üblichen Normen im Rechts-<br />

zum Ausstanzen von Ornamenten verwirklicht zu haben. Gespaltene,<br />

vom Mark befreite und weich ausgewalzte Stroh-<br />

Halme wurden auf ein dünnes Baumwollgeivebe geklebt.<br />

Nachher stanzte man mit Metallstempeln aus diesen glänzenden<br />

Strohplatten bie verschiebensten Figuren heraus, bie für<br />

bie sog. Motive und Agrements Verwendung fanben. Als<br />

später Vögel, Käfer und Schmetterlinge für ben Hutschmuck<br />

zur großen Mobe würben, verwenbete man mit viel Erfolg<br />

biese Strohplatten zur Gestaltung solcher Phantasiegebilde.<br />

In die glanzvolle Zeit der Garniturperiode, ber sog. Agröments,<br />

um 1842—1860, wo hauptsächlich Nordamerika als<br />

Großabnehmer bekannt war, fällt auch die Einführung der<br />

sog. Förmlipresse. Mit ben verschiebensten gußeisernen Preßformen<br />

wurden Linongewebe geformt, appretziert unb bann<br />

mit allen möglichen Strohprodukten verziert. Käfer- und<br />

schildkrötenähnliche Gebilde fanden für den Hutschmuck starkeil<br />

Absatz. In bie gleiche Zeit dürfen wir auch die Erfindung<br />

bes sog.Rädligeslecht-Rädlis versetzen. Mit biesem Apparat<br />

stellte man weitmaschige, netzartige Geflechte aus Strohschnürchen<br />

her, die nachher mit Strohbändchen ober anberen Materialien<br />

brobiert würben. Verschiedene Geflechthänbler aus<br />

Zeihen und Frick, so besonders bie Familie Basler in Zeihen,<br />

wurden zu eigentlichen Spezialisten in der Herstellung<br />

dieser Geflechte unb errangen sich fast eine Monopolstellung


Wesen — Gesetz und Verordnung erlassende Instanz einerseits<br />

und die richterliche Instanz anderseits in ein und derselben<br />

Person zu finden sind."<br />

(Dr. S. in der Zürichsee-Zeitung)<br />

*<br />

„Einerseits bleiben (in der schablonisierten Massenuntersuchung)<br />

nicht wenige Krankheitsfälle unentdeckt; anderseits<br />

aber werden Zehntausende von Tuberkuloseverdächtigen festgestellt.<br />

Man schätzt, daß auf einen durch das Schirmbild<br />

ermittelten Tuberkulösen etwa zehn Personen kommen, die<br />

unnötigerweise wegen einem Schatten im Schirmbild einer<br />

(kostspieligen) Nachuntersuchung unterworfen werden. Auch<br />

darf man nicht vergessen: bereits am nächsten Tag kann ein<br />

Gesunder angesteckt sein ... ohne daß sich irgendeine Amtsstelle<br />

in der Zwischenzeit um die Ausdeckung solcher Fälle<br />

kümmert. — Der Heilungserfolg steht von vornherein in<br />

Frage, wenn der Kranke den Eintritt in das Sanatorium<br />

als Einweisung in eine Zwangsanstalt empfindet."<br />

(Aargauer Tagblatt.)<br />

Obwalden<br />

Parolen zur Abstimmung vom 22. Mai. Die Konservative<br />

Volkspartei hat zu den Abstimmungsvorlagen vom kommenden<br />

Sonntag wie folgt Stellung bezogen:<br />

Banknotengesetz: Ja<br />

Tubekulosegesetz: Stimmfreigabe<br />

Die Fortschrittlich-demokratische Partei empfiehlt:<br />

Banknotengesetz: Ja<br />

Tuberkulosegesetz: Ja.<br />

Der Antrag auf Annahme des Tuberkulosegesetzes ererfolgte<br />

laut „Unterwaldner" gegen einen Antrag auf Stimmfreigäbe<br />

mit Stichentscheid des Vorsitzenden.<br />

Der wahre Zweck. (Einges.) Jedermann wird damit<br />

einverstanden sein, daß man gegen den Volksfeind „Tuberkulose"<br />

zu Felde zieht. Aber diese Volksstimmung -gegen die<br />

Tuberkulose wird nur als Vorspann benützt: 1. um die<br />

staatliche Zwangsversicherung gegen Krankheit<br />

von Bundes wegen einzuführen; 2. um die Macht des<br />

Staatsapparates auszudehnen. Die Gesundheit<br />

kommt erst in zweiter Linie. Das sagen uns die medizinischen<br />

Autoritäten.<br />

Das aber wollen wir nicht! Deshalb stimmen wir am<br />

Sonntag dem Tuberkulose-Zwangs-Apparats-Gesetz Nein!<br />

Tuberkulosebekämpfung. ( Mitteilung der kantonalen<br />

Sanitätsdirektion.) Am 25. und am 27. Mai werden in der<br />

Turnhalle Samen, und am 30. Mai im Schulhaus E u -<br />

gelberg, Schirm bild aufnahmen durchgeführt.<br />

Hiebei ist jedermann freundlich eingeladen, sich gegen ein<br />

Entgelt von Fr. 3.— dieser einfachen Röntgenuntersuchung<br />

der Brustorgane zu unterziehen.<br />

Bei' den bis archin in der Schweiz durchgeführten<br />

Schirmbilduntersuchungen, — auch anscheinend Gesunder —<br />

wurden durchschnittlich zirka 2,5 Prolille offene und ungefähr<br />

7 Promille geschlossene aktive Tuberkulosen sestgestellt.<br />

— Bei gleicher Gelegenheit wurden überdies vielfach<br />

auch anderweitige, nicht tuberkulöse Erkrankungen der Atmungs-<br />

und Kreislauforgane ermittelt.<br />

Tuberkulose, frühzeitig erkrankt, ist durchaus heilbar und<br />

deren Feststellung durch die Schirmbilduntersuchung schon<br />

im Frühstadium möglich.<br />

Das Neue Steuergesetz, ms. Das neue Steuergesetz, das<br />

die Stimmberechtigten am 8. Mai angenommen haben, tritt<br />

in seiner Gesamtheit am 1. Januar 1951 in Kraft. Dagegen<br />

werden die Bestimmungen über die Sozialabzüge Übergangsin<br />

der Fabrikation. Eine ebenso originelle wie ideenreiche<br />

Apparatur wurde für die Herstellung der sog. Sternli von<br />

verschiedenen Flechterfamilien in Bünzen und Besenbüren<br />

verwendet. Boswil und Bünzen waren auch der Mittelpunkt<br />

für die Strohschmelzarbeiten, die während längerer Zeit den<br />

Warft der Freiämter Strohgeflechte belebten. Die Unter-<br />

Händlerfamilien Notier, Müller und Huwyler achteten Peinlich<br />

darauf, daß der mit mühsamer Arbeit hergestellte Strohschmelzapparat<br />

zur Herstellung der Strohperlen nicht verschleppt<br />

und nachgeahmt wurde. In der Gegend um Muri<br />

waren die sog. Gabelarbeiten, d. h. die Herstellung der Strohschnürlirosetten,<br />

sehr heimisch, während Villmergen sich mit<br />

dem Villmerger Ring, dem Flader- und dem Stiefelring<br />

einen bekannten Namen machte. Eine bedeutende Spezialität<br />

der Freiämter Heimindustrie und speziell ihrer Ausläufer<br />

in den Kantonen Luzern und Obwalden verdient hier eine<br />

besondere Erwähnung. Es ist dies die Halmenknüpfarbeit<br />

zur Herstellung der sog. Spitzhüte oder Röhrlihüte. Diese<br />

auf dem Hütlerstöckli über eine Holzform gearbeiteten<br />

Strohhüte wurden anfangs des 19. Jahrhunderts aus den<br />

Strohhalmspitzen in Verbindung mit groben und zähen<br />

Baumwollzwirnen geknüpft. Interessant ist die Tatsache, daß<br />

daß schon im Mittelalter in den sog. Badestuben geknüpfte<br />

Strohhüte getragen wurden.<br />

Mit dem sog. Fütterlimodell verfertigte man kleine Etuis<br />

und Täschchen. Diese originellen, nach dem Webeffekt gearbeiteten<br />

Produkte verwendete man zum Verpacken von Zigarren,<br />

Büchern, Schmucksachen usw.<br />

weise sofort zum Vollzug gebracht, weil das Versprechen emzulösen<br />

war, daß man möglichst rasch größere Haushaltungsund<br />

Kinderabzuge gewähren solle.<br />

Abänderung der kantonalen Jagdverordnung. (Mitget.)<br />

Am letzten Samstag tagte unter dem Vorsitz von Kantonsrat<br />

Paul von Flüe die kautonsrätliche Kommission zur Behandlung<br />

der regierungsrätlichen Vorlage auf Abänderung des<br />

Art. 4 der kantonalen Jagdverordnung.<br />

Die Kommission beschloß, dem Kantonsrat die Z u st i m -<br />

m u n g zu den Ansätzen der regierungsrätlichen Vorlage zu<br />

beantragen.<br />

Gegenüber einem Vorschlag auf gänzliche Schließung der<br />

Hochwildjagd auf drei Jahre einigte sich die Kommission<br />

auf die Einreichung einer Motion im Sinne der Einschränkung<br />

der Hochwildjagd auf fünf Tage, sowie eines<br />

Postulates, das den Regierungsrat einlädt, in alle Gemeinden<br />

kleinere, allgemeine Schongebiete zu schaffen.<br />

Fortbildungskurs des Sarner Pflegerinnen-Vereins.<br />

Im -gastlichen Hotel Mühle fand vom 7. bis 9. Mai ein<br />

Fortbildungskurs statt für Sarner Familienpflegerinnen.<br />

Der zeitaufgeschlossene Vorstand, der immer wieder neue<br />

Wege sucht, um die berufliche und weltanschauliche Weiterbildung<br />

zu fördern, hatte dieses Jahr ein besonders vielseitiges<br />

und interessantes Programm zusammengestellt. ^ Wie<br />

sehr diese Kurse der Anregung und Aussprache ein Bedürfnis<br />

geworden sind, bezeugt die große Zahl von 90 Kursteilnehmerinnen.<br />

Mit großem Interesse wurde der Vortrag von Hrn. Pros,<br />

Dr. Jakob Wyrsch (Bern) verfolgt, der über „Die Pflegerin<br />

und die seelischen Störungen" sprach. Er gab einen kurzen<br />

Ueberblick über die hauptsächlichsten Gruppen der eigentlich<br />

Geisteskranken, die von besonders geschulten Pflegerinnen<br />

betreut werden müssen.<br />

Das Referat von Frl. Dr. med. Margrit Stockmann,<br />

Kinderspital, Zürich, über „Neues aus der Kinderheilkunde"<br />

war sehr vielseitig. Der modernen Chirurgie ist es zu verdanken,<br />

daß in den letzten Jahren aufsehenerregende Erfolge,<br />

sogar bei angeborenen Herzfehlern zu verzeichnen sind. Kinder,<br />

die früher rettungslos verloren waren, können nun durch<br />

operativen Eingriff in den Blutkreislauf geheilt entlassen<br />

werden.<br />

Frl. Dr. med. Erna Tanner, Kantonsspital, Luzern,<br />

sprach über „Krankhafter Verlauf des Wochenbettes", was<br />

wiederum zu langer Diskussion anregte.<br />

Frau Dr. jur. Henrici-Piezker, Zürich, behandelte in<br />

einem eindringlichen Referat die Entwicklung der Lehre<br />

eines Karl Marx zum Kommunismus und eines Josef Sta-<br />

Im. Der Kommunismus ist nicht von ungefähr entstanden.<br />

Er ist eine ungeheure Anklage gegen den Weltegoismus. Der<br />

Kommunist handelt fanatisch nach seiner Lehre, die Zerstörung<br />

der heutigen Gesellschaftsordnung. Nur der Mensch mit innerlich<br />

durchglühter Religiosität kann diesem Sturm entgegen<br />

treten.<br />

Das Thema „Erziehung und Religion", gehalten von HH.<br />

P. Höppner, Knutwil, ergänzte in vorzüglicher Weise das<br />

vorhergehende Referat. Humanität ohne Divinität führt unweigerlich<br />

zum brutalen -Menschen. Darum muß im Jugendlichen<br />

Fundament einer frohen, gesunden Relegiosität gelegt<br />

werden. Es ist die Not unserer Zeit, zu wenig innerlich<br />

reife und gütige Persönlichkeiten zu besitzen, bei denen sich<br />

das Kind unbedingt geborgen weiß. Wichtig ist ebenfalls die<br />

Erziehung des Kindes zur Fröhlichkeit, sei es durch Lied,<br />

Reigen oder Spiele. Darüber plauderte die ehrw. Sr. Rosita,<br />

Kindergartenseminar, Baldegg.<br />

Die" Besichtigung des Pathologischen Institutes, Kantonsspital,<br />

Luzern, beendete den lehrreichen Fortbildungskurs.<br />

Wir Schwestern aber, die wir wieder in alle Winde zerstreut<br />

sind, widmen uns mit neuem Eifer dem Dienste der Kranken,<br />

und denken in Dankbarkeit zurück an die Tage im sriedlichen<br />

<strong>Obwaldner</strong>ländli.<br />

Eine Sarnerschwester.<br />

Volkshochschule Sarnen. Es war wirklich sehr schade, daß<br />

der aus Persönlicher Kenntnis geschöpfte aktuelle und aufschlußreiche<br />

Vortrag von Prof. Dr. Josef Ehret über Rußland<br />

so wenig Zuspruch fand, sah man doch das russische Problem<br />

in ganz anderer Sicht und lernte man die geographischeu,<br />

klimatischen und geschichtlichen Verhältnisse des Riesenreiches<br />

ganz anders werten als es gemeinhin geschieht. Alle<br />

Teilnehmer waren von dem vorzüglichen Referat, das völlig<br />

frei gehalten wurde, vollauf befriedigt und nahmen sie eine<br />

große Warnung mit: nur unsere Schwäche ist Rußlands<br />

Stärke. Die eine Unbekannte im Osten wurde so weitgehend<br />

aufgehellt, mögen die folgenden Vorträge über EhiNa und<br />

Indien besser besucht werden!<br />

Ueber verschiedene Flechterutenfilien für die Herstellung<br />

der Oberwiler Rollen- und Ringgeflechte mit Drahteinlagen,<br />

der Aettenschwiler „Luftkugeln", der Mägenwiler, Reußtaler<br />

und Badener Ringgeflechte, für die unzähligen Agrements-<br />

Motive, das Seetaler und Luzerner Gestrick wäre noch viel<br />

zu berichten.<br />

Schon sehr früh fand in der Aargauer Strohindustrie<br />

neben dem Roggenstroh auch das Roßhaar als Rohmaterial<br />

eine große Verwendung. Das Roßhaar ist vor allem dasjenige<br />

Material in der alten Strohindustrie, das den größten Beitrag<br />

zur Umstellung der Heimarbeit auf den Fabrikbetrieb<br />

leistete. Die Verwendung von Roßhaar kann bis auf ca. 1830<br />

zurück verfolgt werden. Das sehr solide und elastische Material<br />

fand für die Bordürengewebe immer mehr Verwendung,<br />

indem es als eigentliches Ziermaterial oder mit andern<br />

Rohstoffen zusammen für diese Gewebe verwendet<br />

wurde. Als um 1840 die Flechtmaschine den Einzug in der<br />

Strohindustrie hielt, begann das Roßhaar als wichtigstes<br />

Rohmaterial eine führende Rolle zu spielen, und zwar während<br />

mehreren Jahrzehnten in der genannten Industrie.<br />

Denn jetzt bestand die Möglichkeit, das geknüpfte Roßhaar<br />

als selbständiges Flechtmaterial auf der Flechtmaschine zur<br />

Herstellung von schmalen oder breiten Geflechten zu verwenden.<br />

Zwei Flechtmaschinen wurden von einem Arbeiter von<br />

Hand getrieben. Die Arbeiter, die die Maschinen bedienten,<br />

nannte man Trüller. Auf ca. 3200 Flechtmaschinen sollen<br />

während der Saisonzeit täglich 700 Pfund Pferdehaare verarbeitet<br />

worden sein. Die Geflechte waren zur Hauptsache<br />

Zur<br />

Abstimmung über de«<br />

Notenbankartikel<br />

Eine minderwichtige Sache?<br />

(vm) In den Diskussionen über die eidgenössische Abstimmunq<br />

vom kommenden Sonntag ist die Vorlage über einen<br />

neuen Nationalbank-Artikel der Bundesverfassung ein bißchen<br />

ins Hintertreffen geraten. Die Sache ist aber wichtig genug,<br />

daß jeder Bürger sich über die Tragweite der vorgeschlagenen<br />

Verfassungsabänderung ins Bild fetzen sollte.<br />

Die schweizerischen Banknoten haben im Grundsatz<br />

weder gesetzlichen Kurs noch Zwangskurs.<br />

Das war die bisherige Ordnung. _ Der gesetzliche<br />

Kurs besagt, daß jedermann gehalten ist, die Hingabe von<br />

Banknoten als rechtsgültige Zahlung anzuerkennen.<br />

Zwangskurs will heißen, daß die Schweizerische Rationalbank<br />

verpflichtet ist, Banknoten (in Gold) einzulösen.<br />

Gemäß dem bisherigen Artikel 39 der Bundesverfassung<br />

-konnte der Bund eine Rechtsverbindlichkeit für die<br />

Annahme von Banknoten und andern gleichartigen Geldzeichen<br />

nicht verfügen — außer bei Notlagen in<br />

Kriegszeiten. Bereits im "ersten Weltkrieg wurde von<br />

der Ausnahmebestimmung (Notlagen in Kriegszeiten) Gebrauch<br />

gemacht und mit Bundesratsbeschluß vom 30. Juli<br />

1914 der gesetzliche Kurs der Banknoten verfügt. Dabei<br />

blieb es bis 1930. Schon mit dem Abwertungsbeschluß vom<br />

27. September 1936 erklärte der Bundesrat von neuem den<br />

gesetzlichen Kurs von Noten. Diese Regelung ist, auf Grund<br />

des Finanznotrechtes, n o ch h e u t e i n K r a f t. Der Bundesbeschluß<br />

vom 21. Dezember 1945 über die Finanzordnung<br />

tritt aber am 31. Dezember 1 949 außer<br />

Kraft. Das „Notrecht" soll einmal aufhören.<br />

Es würde also ab 1. Januar 1950 den Banknoten der<br />

gesetzliche Kurs und der Zwangskurs fehlen: der Bürger<br />

könnte sie als Zahlungsmittel zurückweisen und die Nationalbank<br />

müßte im Grunde dann die Banknoten wieder auf Verlangen<br />

in Gold einlösen.<br />

Inzwischen haben sich- aber die Verhältnisse auf dem Geldund<br />

Goldmarkt gewaltig geändert, wie jedermann feststellen<br />

kann. Einmal sind die Goldstücke seit dem Abwertungsbeschluß<br />

von 1936 nicht mehr K u r a n t g e l d. Die aufgeprägte<br />

Zahl „20" auf den "Vreneli" entspricht nicht mehr dem wirklichen<br />

Wert dieser Goldstücke, der über Fr. 30.— gestiegen<br />

ist. Die G o l dstücke sind War e geworden, sie sind nicht<br />

mehr Geld stücke. Anderseits hat man sich dermaßen daran<br />

gewöhnt, die Banknoten als Zahlungsmittel zu verwenden,<br />

daß man sie Heute allenthalben ohne weiteres als Geld im<br />

eigentlichen Sinne anerkennt.<br />

Technisch gesehen würde der Goldbestand der Nationalbank<br />

es erlauben, die heute kursierenden Banknoten in Gold<br />

einzulösen. Die mit 40 Prozent vorgeschriebene Golddeckung<br />

der Banknoten ist heute mit über 100 Prozent vorhanden.<br />

Aber praktisch würden am ersten Tage, da wieder Goldstücke<br />

von der Nationalbank in Umlauf gesetzt würden, diese aus<br />

dem Verkehr verschwinden. Jedermann würde sich darauf<br />

stürzen und Goldstücke zu horten anfangen, und manche würden<br />

auch neuerdings stark der Gefahr erliegen, Goldstücke<br />

schwarz ins Ausland zu verkaufen, wo ihnen vielleicht ein<br />

größerer Preis winken würde.<br />

Solche düsteren Geschäfte dienen aber nicht- dem Landeswohl.<br />

Der Goldbestand der Schweiz würde schmelzen wie<br />

Butter an der Sonne, und das Ergebnis wäre, daß wir<br />

wohl einen Haufen Banknoten im Umlauf hätten, daß aber<br />

Gold weder im täglichen Verkehr zu finden noch weiterhin<br />

bei der Nationalbank vorrätig wäre. Das wäre eine gefährliche<br />

Erschütterung unserer guten Schweizer Währung<br />

und unseres Kredites bedeuten. Die Schweiz käme aus<br />

dem Währungsmarkt in eine verzweifelte Lage.<br />

Sarnen. Marktbericht vom 10. und 11. Mai. Auffuhr<br />

am Vormarkt: Großvieh: Stiere 5, Kühe 31, Rinder<br />

11. Total 47 Stück. Auffuhr am Markt: Großvieh: Pferde 1;<br />

Kleinvieh: Ziegen 11. Auffuhr an beiden Tagen total 59<br />

Stück. Per Bahn wurden an beiden Tagen 37 Stück Großvieh<br />

und 9 Stück Kleinvieh spediert.<br />

Handel bei gedrückten Preisen sehr flau; schwache Vertretung<br />

der Händlerschast.<br />

Sarnen, den 12. Mai <strong>1949</strong>.<br />

Für die Polizeidirektion Obwalden.<br />

Sarnen. (Einges.) Donnerstag, den 19. Mai, nachmittags<br />

2 Uhr spricht im Hotel Krone, Sarnen, im Kreis der<br />

Subsilvania HH. Dr. Richard Gutzwiller, Zürich, über „Kirschmale<br />

Litzen, die auf 13- oder 21spindligen Flechtmaschinen<br />

hergestellt wurden.<br />

Die Strohindustrie bezog das Roßhaar zur Hauptsache<br />

aus Sibirien, Polen, aus der Ukraine, Ungarn, Norddeutschland,<br />

Nordfrankreich und aus Argentinien. Die Haare wurden<br />

aus den Schweifen der halbwilden Pferde gewonnen.<br />

Die besten weißen Roßhaare lieferte Sibirien. Je länger die<br />

Haare waren, desto teurer waren sie. Bevor das Roßhaar<br />

auf den Flechtmaschinen verarbeitet werden konnte, mußte<br />

es gereinigt, entfettet und vor allem gleichmäßig geschmeidig<br />

gemacht werden. Diese verschiedenen Vorbehandlungsarbeiten<br />

verursachten der Strohindustrie große Mühen. Die Qualität<br />

des Roßhaares war je nach der Herkunft sehr verschieden,<br />

und so mußten für diesen wichtigen Reinigungsprozeß<br />

öfters ^ verschiedene Methoden angewendet werden. Wahrscheinlich<br />

längere Zeit bevor die Freiämter Strohinustriedas<br />

Roßhaar zu modischen Produkten verarbeitete, war dieses<br />

Material schon im sächsischen Erzgebirge bekannt, wo man<br />

daraus Klöppelspitzen oder sog. Blonden herstellte. Im Jahre<br />

1847 führte die Strohindustrie selbst solche aus Roßhaar gearbeitete<br />

Klöppelspitzen ein, um diese mi£ den verschiedensten<br />

Garnituren aus Stroh oder andern Materialien auszurüsten.<br />

Mit der zunehmenden Mechanisierung der Klöppelspitzensal<br />

rikation sollen sich dann später auch kleinere Fabrikberiebe<br />

im ^hurgau und Vorarlberg mit der Herstellung der<br />

Roßhaarblonden beschäftigt haben.<br />

Das Knüpfen des Roßhaares geschah als eigentliche Heimaroeit<br />

und beschäftigte während vielen Jahren viele Hun-


«he 1,nb ^^Cm J^rr . s ; 2Str i ai)e V öaju die verehrten Alt herren<br />

und Ehrenphilister nochmals herzlich<br />

9<br />

ein.<br />

Die Subsilvania.<br />

Tarnen. (Korr.) Dorfschaftsgemeinde. Die Versammlung<br />

der Dorfschaftsgemem.de vom vordern Sonntag im KrVn?<br />

fsistI fand der Wichtigkeit der Traktanden weg?n das erwa?<br />

tete große Interesse. Auf den Rechenschaftsbericht des initwt?'<br />

m D°rM-st§pr-s,d°m.„ Fo,ef Bustn,°r AmV, 0 Sn<br />

und Kenntnisgabe 4>cr Gemeinderechnung. Für das abaelau<br />

fme Rechnungsjahr schlicht sie bei Fr. 72 739^.Eiunabmen<br />

Md Fr. 113891 Ausgaben (inklusive die » 1 ^ 5<br />

mit einem Rückschlag von Fr. 41 151.— ab. Der Steuerkuk<br />

beliebte in bisheriger Hohe. Zum neuen Rechnunqsführer<br />

wurde für den verstorbenen Bankdirektor Alfred VisrLr<br />

einstimmig Alois A m rein, Bankkassier, gewählt der die<br />

Rechnung bereits stellvertretungsweise führte. An Stelle des<br />

°us Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Vizepräsidenten kam<br />

' NW in den Rat Arnold Heß- Gasser, Spitalmatte<br />

Ratsvlzepraftdenten ruckte Leo Küchler, Landwirt, vor<br />

Zum wichtigsten Traktandum unter den Sachgeschäften<br />

den, Schwibbogenproblem, orientierte zunächst der Ratsvräsideut<br />

in sachlicher Weise. Dem Antrag des Rates: Bewilliaunq<br />

eines Kredites von Fr. 2000.— für die Anbringung eines<br />

Fußgängersteiges zugleich mit dem Nachtragskredit für den<br />

Trottoirbau, erwuchs starke Opposition. Architekt Stockmann<br />

Präsident der Sarner Heimatschutzkommission, nahm Stellung<br />

gegen eine solche provisorische Lösung und wurde dabei auch<br />

von Ernst Müller, Brunnmatt, und weitern Diskussionsrednern<br />

unterstützt. Mit großem Mehr beschloß die Versammlung<br />

RückWeisung der Vorlage. An einer innert Monatsfrist<br />

abzuhaltenden außerordentlichen Dorfschaftsgemeinde sollen<br />

beide Anträge rottoir und Brücke) gesondert vorgebracht<br />

werden.<br />

Nach. Genehmigung des neuen Besoldungsreglementes und<br />

verschiedener Kreditbegehren wurde das letzte Traktandum<br />

(Ergänzung der Bauverordnung) der vorgerückten Zeit wegen<br />

auf die Extragemeinde verschoben.<br />

Kerns. Die Pfarreifeier zum 25jährigen Jubiläum des<br />

Priesterwirkens von Hochw. Herrn Pfarrer Fanger nahm<br />

einen unvergeßlich würdigen und schönen Verlauf. Zur Weltlichen<br />

Jubelfeier am Abend vermochte der Sonnensaal wohl<br />

die Hälfte der wartenden Kernser nicht aufzunehmen. Sie<br />

wird daher an» nächsten Sonntagabend nach der Maiandacht<br />

wiederholt. Ueber die Feier haben uns die eifrigen Korrespondeuten<br />

6 volle Seiten geschrieben, denen wir nach Möglichkeit<br />

in der nächsten Nummer Raum gewähren.<br />

Alpnach. In Alpnach wird seit der letzten Abstimmung<br />

heftig diskutiert. Nicht etwa über die letzten Abstimmungsresultate<br />

und die mangelnde Gefolgschaft der obern Gemeinden<br />

auf die Parolen unserer Gemeinde, sondern über die<br />

Stimmurnen. Also quasi ein staatsbürgerliches Gespräch.<br />

Ein Einsender im „Unterwaldner" macht die Anregung,<br />

daß bei Abstimmungen jeweilen eine Stimmurne auch im<br />

Schorisd aufgestellt werde, damit die Bewohner dieses Gebietes<br />

leichter zum Stimmen kämen, nachdem man vor Jahren<br />

ja sogar auf den Alpen Stimmurnen aufgestellt habe.<br />

Darauf glaubte ein Einsender im „Lungerer Boten", daß<br />

eine Stimmgelegenheit bei der Kirche bereits nach der Frühmesse<br />

wichtiger sei als ein Stimmurne in Schoned.<br />

Unsere initiative Gemeindebehörde wird sicher für beide<br />

Wünsche eine befriedigende Lösung finden. *<br />

Alpnach. Nächsten Sonntag findet zur gewohnten Zeit<br />

im Schulhaus die Bürgergemeindeversammlung statt. Es<br />

dürfte sich um eine Kurzsitzung handeln, nachdem auf der<br />

Traktandenliste nur Bauholzgesuche und die Vorlage eines<br />

Kaufvertrages betr. Eichiried steht.<br />

Alpnach. Pro Pilatus. Die Vereinigung zum Schutze<br />

des Pilatusgebietes verschickt ihr Mitgliederverzeichnis. Der<br />

Vereinigung ist eine erfreulich große Zahl von Kollektiv- und<br />

Einzelmitgliedern beigetreten. Weitere, so hoffentlich auch die<br />

Bergfreunde Alpnach, dürften noch folgen. Dem Vorstand<br />

gehört namens der Korporation Alpnach Bürgerrat Johann<br />

Wallimann, Alpnach, an.<br />

Die auf letzten Sonntag angesagte Begehung der verschiedenen<br />

Pilatuswege vom Eigenthal aus mußte infolge<br />

Schneefall auf kommenden Samstag/Sonntag verschoben<br />

werden. Halb 10 Uhr findet ein Extra-Berggottesdienst auf<br />

Klimsenhorn statt.<br />

Giswil. Chronist Joses Schäli f. Am 11. Mai start im<br />

Kantonsspital' Luzern im 78. Altersjahr 'der in Giswil<br />

derte von Personen, besonders im Entlebuch, in den Kantonen<br />

Zug, Ob- und Nidwalden und Aargau. Weitaus der<br />

größte Teil des in der Aargauer Strohindustrie verwendeten<br />

Roßhaarmaterials wurde im Entlebuch geknüpft. Die<br />

des Goldschmieds August Bell in Luzern, der im ^ahr 1844<br />

nach Kriens übersiedelte, dort zuerst die Bordurenwsberei<br />

und die maschinelle Roßhaarslechterei und später eme Maschinenfabrik<br />

betrieb, war eine der initiativsten Hauptfordermnen<br />

und Lehrmeisterinnen dieser Roßhaarknüpferei im Ln e-<br />

buch. Frau Bell erhielt im Jahre 1855 von einem Kmrdm<br />

aus Paris als Gefcheuk ein Roßhaargeflechten 'hergestellte^<br />

Blumenbouguet. Ihr Sohn, der bekannte, im ^ahre 19So im<br />

hohen Alter von 93 Jahren verstorbene Maschinenindustrielle<br />

Dr, h. c, Theodor Belle, gab diesem Blumenarrangement m<br />

seinem Bureau einen Ehrenplatz. Er wollte damit in pie a-<br />

vo er Weise und dankend anerkennen, daß seine Eltern durcy<br />

den einfachen handwerklichen und gewerblichen Neiß en<br />

Grundstein zu einem größeren Unternehmen der Metaun n-<br />

strie gelegt haben. Das geknüpfte Roßhaar hatte um öle<br />

^>itte des letzten Jahrhunderts gleichen Wert wie gemünztes<br />

Silber und soll laut Angaben in der Monographie Bruggiser<br />

&: Cie. sogar gelegentlich gegen bares Silber ausgewogen<br />

worden sein. Anfangs 1860 baute man die ersten log.<br />

oßhaarfabriken, d. h. Flechtereien, die mit Kraftbetrieb v^sehen<br />

waren und wo auf den Flechtmaschinen zur Haupt,ache<br />

"ur Roßhaar verarbeitet wurde. Die Strohindustrie_ erhielt<br />

dadurch eine zusätzliche Bezeichnung: Roßhaarindustrie. Lr|<br />

um das Jahr 1875 das Roßhaar seine dominierende<br />

Stellung als führendes Rohmaterial den Baumwollbändchen<br />

' & S Schäli, der sich unter dem Namen<br />

Von Beruf Ewalden einen Namen gemacht hat.<br />

einleitenden Ruckblick auf das abgelaufene Amtsjahr aed?ßir^<br />

Gemeindepräsident der verstorbenen Mitglieder<br />

kassiers Peter^Ming'^'^ * mWooS Unb Einwohnergemeinde-<br />

Als neues Mitglied in den Einwohnergemeinderat wurde<br />

^0, " e f Zimmermann, Dürrast, gewählt,<br />

u^s Mnwohnergemeindepräsident wurde ohne Opposition<br />

11' bestätigt. Als Vizepräsident beliebte<br />

Hr. ^ofef Abacherli, Schwand, Kleintheil<br />

. Kreditbegehren von Fr. 6000.— für den Ausbau<br />

'+i r -r öa J r Gt ' ® r " 11<br />

die Asphaltierung der Klein-<br />

Mlerstraße von der Kirche bis zur Einmündung der Unteraastraße,<br />

ferner der Ergänzungskredit für die Kleintheilberaf<br />

räße, ca. Fr. 35 900.— (100 000 Fr. wurden ja schon früher<br />

Zeichen Teil beschlossen), wurden sämtlich bewilligt.<br />

^e: der nachfolgenden Bürgergemeinde wurde ein Kaufvertrag<br />

für ein verkauftes Stück Allmendland genehmigt.<br />

Ebenso wurde dem Ankauf eines Magazins zum Preise<br />

von Fr. 2000.— von der Worbla zugestimmt.<br />

Ein Kreditbegehren von Fr. 2700.— für den Ausbau der<br />

.tarriedstraße bei der Krone, wurde gutgeheißen.<br />

Schließlich wurde noch ein größerer Lupf bewilligt: Erteilung<br />

eines Kredites für einen Beitrag der Bürgergemeinde<br />

an die Fertigstellung der Kleintheilbergstraße.<br />

Engelberg. (Korr.) Die von rund 200 Talleuten besuchte<br />

ordentliche Maigemeinde wählte an Stelle des scheidenden<br />

Ratsmitgliedes Bankdirektor Joses Heß, nachdem die<br />

Bauernsame mit Nachdruck an ihrem letztes Jahr an die Arbeiterschaft<br />

abgetretenen Mandat festhielt, H u r sch l e r Joses,<br />

Bösleh. Als Talammann wurde Franz Hetz, Papeterie,<br />

derzeitiger Bürgerprasident, einstimmig gewählt, nachdem<br />

weitere Kandidaten, wie Statthalker Höchli und Grundbuchführer<br />

Infamer eine Wahl abgelehnt hatten. Zum Präsidenten<br />

des Vermittlungsgerichtes avancierte Grundbuchführer<br />

Jnfanger. Neu ins Vermittlungsgericht zogen ein, Franz<br />

N o tz und Walter A m r h e i n.<br />

Die Verwaltungsrechnungen wurden genehmigt,, ebenso<br />

diverse Kreditbegehren bewilligt. Dem scheidenden Talammann<br />

Josef Hetz wurde der gebührende Dank für seine vorzügliche<br />

Amtsführung abgestattet und die herzlichste Gratulation<br />

zu seiner Wahl als Bankdirektor angebracht.<br />

Die anschließende Bürgergemeinde wählte als neues Mitglied<br />

für Bürgerrat Joses Heß, Hans Matter, Konditorei.<br />

Chronik<br />

Die gesamte Mannschaft des ungarischen International-<br />

Fußball-Tcams verhaftet!<br />

Aus Budapest vernehmen wir: Die gesamten Mitgliedschafteil<br />

der drei bekannten Fußball-Klubs „Ferencv Aros", Kispest"<br />

und „UJPEST" wurden von der geheimen Staatspolizei<br />

verhaftet. Alle drei Klubs hatten Auslandstreffen vereinbart<br />

mit dem Vorsatz, abzuspringen. Durch eine Indiskretion<br />

wurde der Fluchtplan vereitelt. Dr. B. A, Budapest.<br />

Urkundenfälschungen im Mindszentyprozeß erwiesen.<br />

Dieser Tage gelang Frau Dr. Laszlo Füller die Flucht<br />

aus Ungarn. Sie gab den österreichischen Behörden untrügliche<br />

Beweise von der amtlichen Fälschung von Schriftstücken<br />

im Prozeß des Fürstprimas Mindszenty. Sie war bis zu<br />

ihrer Flucht vereidigte Schrist-Expertin des Budapester<br />

„Volksgerichtes" und gibt an, daß sie eigenhändige Schriftstücke<br />

des Kardinals auf Anordnung der politischen Polizei<br />

fälschte. Sie brachte als Beweis einige Filmstreifen niit Aufnahmen<br />

sowohl gefälschter als echter Mindszenty-Briese mit.<br />

Zur „Präparierung" der Angeklagten sei der russische Facharzt<br />

für Betäubungsmittel, Dr. Kraftanoff, mit zwei Assistenten<br />

aus Moskau nach Budapest gekommen.<br />

F. C., Innsbruck.<br />

abtreten mußte, verschwand auch der Name Roßhaarindustrie<br />

wiöder vollständig. Der große Konsum an Roßhaar in der<br />

Strohindustrie förderte sehr stark die Entwicklung von größeren<<br />

Färbereien und Bleichereibetrieben auch außerhalb des<br />

Freiamtes.<br />

Die mechanische Roßhaarslechterei soll während einigen<br />

Jahren ihrer Blütezeit, d. h. nach Mitte des letzten Jahrhunderts,<br />

ca. 2500 Arbeiter in den Fabriken und ebenso viele<br />

für das Roßhaarknüpfen über die Hauptsaison lohnend beschädigt<br />

haben (lat. Furrer, III. Band, S. 243). Max Landerer<br />

in der Firma Geißmann & Landerer in Wohlenschwil<br />

wird als der erste Fabrikant bezeichnet, der die maschinelle<br />

Roßhaarslechterei um 1850 im größten Maßstab einführte<br />

und dieselbe auch mit großem Erfolg betrieb.<br />

Man darf auch das kleine Tifchspuhlrad, das man im<br />

Volksmunde „Knüpferrädli" nannte und das zum Spulen<br />

von Hanf und Roßhaavgeknüpf im Freiamt und im Entlebuch<br />

verwendet wurde und in diesen Gegenden stark verbreitet<br />

war, in dieser Beachtung nicht vergessen.<br />

Brachen die Winterabende an, so setzten sich im Freiamt<br />

und der näheren Umgebung die Familienangehörigen vom<br />

kleinen Kind bis zu den Großeltern um den Stubentisch herum<br />

um bei spärlichem Lewatöl-Licht manchmal bis spät in<br />

die Nacht hinein Strohgeflechte, Hüte, Stroh- und Roßhaar-<br />

Art herzustellen. Vor °»em das _«l°n<br />

erforderte reichliche Uebung, nie ermüdende Gednld, äußerst<br />

aenaues und reinliches Arbeiten, denn die fertigen Geflechte<br />

und Strohwaren wurden nicht gewaschen und meistens nicht<br />

Kampf<br />

der Tuberkulose?<br />

Einverstanden! Die Bemühungen, diese Bolkskraukheit<br />

wirksam zu bekämpfen, verdienen alle Unterstützung.<br />

Der <strong>Obwaldner</strong> Tuberkulose-Fürsorge-Verein<br />

ist in seinen Bestrebungen unseres Dankes sicher!<br />

Aber keine staatlichen Zwangsmaßnahmen! Keine<br />

staatliche Zwaugsversichcrung von Bundes wegen<br />

gegen alle Krankheiten!<br />

Tubekulosegesetz: Nein!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Hundert Jahre eidg. Post. Ein Jahr nach dem hundertjährigen<br />

Jubiläum des Bundesstaates kann auch die eidgenössische<br />

PostVerwaltung ihr Jubiläum begehen, nachdem die<br />

Postvenvaltung am 1. Januar 1849 auf Rechnung des.Vundes<br />

übernommen worden war. Das Bundesgesetz vom 25.<br />

Mai 1849 regelt die Organisation des Postivesens mit einer<br />

Zentralverwaltung in Bern und II Kreispostdirektionen,<br />

welche am 1. August 1849 ihre Tätigkeit aufnahm. Die<br />

eidgen. PostVerwaltung veranstaltet im PTT-Museum in<br />

Bern eine Jubiläumsausstellung, die am 12. Mai durch den<br />

Direktor der Postabteilung, Dr. Tuason, in Anwesenheit d^s<br />

Chefs des eidgen. Post- und Eisenbahndepartements, Bundesrat<br />

Eelio und vieler Gäste eröffnet wurde. Das urspriingliehe<br />

Postmusenm wurde bei diesem Anlasse zu eineni PTT-<br />

Museum erweitert durch Einbezug von Telegraph, Telephon<br />

und Radio.<br />

Neben dem hundertjährigen Jubiläum der eidge». Post-<br />

Verwaltung kann der Weltpostverein, der 1874 in Bern gegründet<br />

wurde, und welchem die ganze zivilisierte Welt angehört,<br />

sein 75jähriges Jubiläum feiern, was Ende Mai<br />

auf Einladung der schweizerischen Regierung in Bern geschehen<br />

wird.<br />

Kantone<br />

Solothurn. Bürgerlicher Ersolg bei den Kantonsratswahlen.<br />

Im Kanton Solothurn fanden am Sonntag die Gesamterneuerungsivahlen<br />

statt. Für die Regierungsrats-<br />

Wahlen, die nach Majorz durchgeführt wurden, hatten sich<br />

die drei historischen Parteien auf einen gemeinsamen Wahlzettel<br />

geeinigt.<br />

Die ganze Wucht des Wahlkampfes hatte sich auf die<br />

K a n t o ns r a ts w a h l e n konzentriert. Die Listenstimmen<br />

verteilen sich wie folgt: Freisinnig-demokratische Partei<br />

19 897 Stimmen, Konservative Volksparten 11 707 Stimmen,<br />

Sozialdemokraten 12 623 und Landesring der Unabhängigen<br />

796 Stimmen. Die Verteilung der Mandate lautet folgendermaßen:<br />

im neuen Kantonsrat nehmen die Freisinnigen 58<br />

Sitze ein und gewinnen somit drei Mandate auf Kosten der<br />

Sozialdemokratischen Partei und der Bauern-, Gewerbe- und<br />

Bürgerpartei, die aus eine Kandidatur verzichtet hatte. Die<br />

Konservative Volkspartei gewinnt zwei Mandate ebenfalls<br />

auf Kosten der Sozialdemokraten. Die Konservativen waren<br />

im bisherigen Kantonsrat vertreten mit 34 Mitgliedern und<br />

nehmen somit jetzt 36 Sitze ein. Die S o z i a l i st e n verlieren<br />

vier Mandate, so daß sie mit 36 Sitzen heute im Kantonsrat<br />

gleich stark sind wie die Konservative Volkspartei. Es<br />

zeigt sich, daß gegenüber den Wahlen im Jahre 1945 die Frei-<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

6)<br />

o<br />

Cü<br />

gefärbt. Der weiche, seidenähnliche und natürliche Strohglanz<br />

mußte nach Möglichkeit erhalten bleiben.<br />

Miteinander befreundete Familien oder Gruppen junger<br />

Menschen setzten sich an den Flechterabenden zu den sog. Stubeten<br />

zusammen. Diese Zusammenkünfte wurden oft zu kleinen<br />

Volksfestchen mit Musik und Gesang. Die landesübliche<br />

Redensart 's god wie anne nüni erinnert noch heute an<br />

jene frohen Zusammenkünfte der Heimarbeits-Flechter.<br />

Die im Freiamt und seiner nächsten Umgebung als Haus-<br />

Industrie getätigte Strohslechterei hat im Laufe der Zeit<br />

manche schwierige Lage überwinden müssen. Das Empfinden<br />

der Menschen für die modischen Produkte ist nun einmal einem<br />

steten Wechsel unterworsen und gestattet eigentlich kein Zufriedensein<br />

mit dem bereits Erreichten. Die an zähes und ausdauerndes<br />

Arbeiten gewöhnte Bevölkerung des Freiamtes,<br />

des aargauischen und luzernischen Seetals und des <strong>Obwaldner</strong><br />

Ländchens wußte sich aber den immer neu auftauchenden<br />

Tücken des Modewechsels anzupassen und ihnen gerecht zu<br />

werden. Mit unermüdlicher Unternehmungslust überboten die<br />

Freiämter, Seetaler und <strong>Obwaldner</strong> Flechter ihre eigenen<br />

künstlerischen Leistungen immer wieder selbst. Dabei galt es<br />

auch, sich durch öfters eintretende Absatzkrisen und durch<br />

materille Not nicht entmutigen zu lassen. Das Leben war oft<br />

armselig und der Lebensmittelunterhalt karg genug. Abe^<br />

das Freiämter, Seetaler und <strong>Obwaldner</strong> Volk gab die Sache<br />

nie verloren. Durch schöpferisches und geduldiges Arbeiten<br />

hat es in der Strohverarbeitungskunst eine Meisterschaft erreicht,<br />

die ihresgleichen sucht.<br />

(Schluß.)


Qualität +Aroma<br />

bis zum Schloss<br />

ein Gemss<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

sinnigen einen Bormarsch von 3000'Stimmen verzeichnen, die<br />

Konservativen einen solchen von 1000 Stimmen und die Sozialisten<br />

500 Stimmen.<br />

Weltgeschehen<br />

Neue Fahrpläne für Deutschland ...<br />

Wyschinski soll einen Plan in der Tasche tragen, der die<br />

Räumung Deutschlands von allen Besetzungstruppen vorsieht<br />

und der Pariser Außenministerkonferenz vorgelegt werden<br />

soll. In Washington hält man diese Mutmaßung für Tatfache;<br />

denn das Staatsdepartement hat den Außenministern<br />

Schuman und Bevin ein amerikanisches Gegenprojekt unterbreitet,<br />

das nach dem Namen seines Autors als Kennan-<br />

Plan bezeichnet wird. Dieser sieht dieRücknahme der<br />

B e s etz u n gs t r u p p e n in deutsche Grenzgebiete vor.<br />

... und Italien.<br />

Die Politische Kommission der UNO hat dem Bevin-<br />

Sforza-PlanfürTripolitanien zugestimmt und<br />

empfiehlt diesen der Generalversammluumg der UNO zur<br />

Annahme. Die Abmachungen zwischen dem englischen und dem<br />

italienischen Außenminister sehen bekanntlich vor, daß Tripolitanien<br />

ab 1951 italienischer Treuhandschaft zu unterste!-<br />

len sei. Der Beschluß der Kommission hat unter den arabischen<br />

Eingeborenen von Tripolis eine Welle anti-italienischer<br />

Kundgebungen ausgelöst.<br />

... von denen man sich bereits distanziert!<br />

In Paris begangen die Vorverhandlungen d e r<br />

Westmächte zur bevorstehenden Außenministerkonferenz.<br />

Sie werden für Amerika von Jessup, für Großbritannien von<br />

Kirkpatrik und von Frankreich von Parodi geführt. Mit Ge-<br />

nugtung wurde in London und Paris eine Erklärung<br />

Jessups zur Kenntnis genommen, in der er sich vom sog.<br />

„ Kennan - Plan" deutlich d i st a n z i e r t e.<br />

Englands Konservative im Vormarsch.<br />

Das Endergebnis der englischen Gemeindem<br />

a h len zeigt die Konservativen klar in Front. Sie können<br />

einen Nettogewinn von 812 Mandaten buchen, denen ein<br />

Nettoverlust Labours von 777 Sitzen gegenüber steht. Der<br />

Generalsekretär der Labour-Partei erklärte den Ausgang der<br />

Wahlen zutreffend als „enttäuschend". Auffallenderweise haben<br />

auch ausgesprochene Arbeiterviertel Labonr den Rücken<br />

gekehrt. Somit dürften die Chancen der Konservativen für<br />

die nächstjährigen Pavlamentswahlen beträchtlich steigen.<br />

Rotes Wahltheater<br />

In Ungarn ging am Sonntag das von den Kommunisten<br />

sorgfältig eingeübte W a h l t h e a t e r unter dem berüchtigten<br />

„volksdemokratischen" Zwang und mit kommunistischen<br />

Einheitslisten in Szene. Die kommunistischen Provinzdiktatoren<br />

haben nicht versäumt, dabei auch für den unfreiwilligen<br />

Humor zu sorgen, indem sie dem Wahltag den Charakter einer<br />

"Kilbi" mit Tanzbelustigungen, Karussels und anderem tam=<br />

tam zu geben versuchten. Das hinderte Rakofi anderseits nicht,<br />

sehr ernsthafte Reden zu halten. Er erklärte unter anderem,<br />

die ungarische „Volksdemokratie" würde mit Hilfe des Fünfjahresplanes<br />

im nächsten Halbjahrzehnt mehr leisten als die<br />

bürgerliche Republik während eines halben Jahrhunderts!<br />

Es fragt sich nur auf welchen Gebieten ...<br />

Kirchliches<br />

Internationaler Kongreß „Pax Christi" in Lonrdes, 19.<br />

bis 25. Juli <strong>1949</strong>. Die internationale Organisation „Pax<br />

Christi" ist ein Gebetskreuzzeug für den Frieden der Welt.<br />

Sie steht unter der Leitung des Bischofs von Lonrdes.<br />

Vom 19. 'bis 25. Juli findet nun in Lourdes ein internationaler<br />

Kongreß der „Pax Christi" statt, zu dem sich bereits<br />

sechs Kardinäle angemeldet haben.<br />

Für die Teilnahme aus der Schweiz organisiert das Sekretariat<br />

„Pax Christi" der Schweiz einen Zug nach Lourdes.<br />

Programme, Auskunft, über Preise und Anmeldungen bis<br />

1. Juni für die deutsche Schweiz hei<br />

K a p l a n D u r r e r, Sächseln.<br />

Radio — Veromünster<br />

Donnerstag, 19, Mai<br />

11.00 Ein blinder junger Organist spielt. 11.25 Ehrorttque<br />

Jurass. 11.35 Rob. Schumanns Klaviertrio in g-moll.<br />

12.05 Eliis. Schumann singt. 12.15 Tänze aus galanter Zeit.<br />

12.40 Volkstümliche Musik aus Oesterreich. 13.15 Neue Schallplatten.<br />

14.00 Notiers und Probiers! 14.15 Es singt Horst<br />

Winter. 16.30 Wetzler: Streichquartett in C-mur. 17.00<br />

Jtal. Tanzmusik. 17.30 Kinderstunde. 18.30 C. Dumont<br />

18.30 Dheatersendnng. 19.00 Operettenmelodien. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 20.00 Nikolai Rimsky-Korsakow: Suite aus „Zai<br />

Seltan". 2015 Das Gericht der Schatten: Peter der Große.<br />

21.00 Studioorchester. 22.05 Kleine Geschichten von schönen<br />

Gedichten.<br />

Freitag, 20. Mai<br />

11.00 Angelo Neumann, ein Wegebereiter Richard Wagners.<br />

11.45 Felix MendelssoHn: Oktett für Streicher. 12.15<br />

Verkchrsmitteilungen. 12.40 Konzert des Studioorchesters.<br />

13.25 Plattennenheiten. 14.00 Die halbe Stunde der Frau.<br />

16.30 Schweizer Musik. 17.30 Jugndstun.de. 18.00 Orchestrina<br />

Radiosa. 18.20 Ans dem Notizbuch des Reporters. 18.35 Orchestrina<br />

Radiosa. 18.50 Piste und Stadion. 19.10 Westchroni'k.<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.00 Musikalische Intermezzo.<br />

20.15 Am runden Tisch. 21.00 Marschmusik-Konzert. 21,45<br />

Karl Heinrich Waggerl erzä-hlt.<br />

Samstag, 21. Mai<br />

11.00 Tibor Harsanyi dirigiert. 11.30 Beckus the Dandipratt,<br />

Comedy Ouverture. 11.40 Unterhaltungsmusik. 12.00<br />

Kunst und Künstler. 12.05 Giovanni Jnghilleri singt. 12.15<br />

Sportvorschau. 12.35 Die Woche im Bundeshaus. 13.10 Hörbericht<br />

von einer Süddentschlandfahrt. 13.30 Musik auf zwei<br />

Klavieren. 13.50 Das öffentliche Interesse. 14.35 Unterhaitungskonzert.<br />

15.15 Amerikaner und Schweizer, ein Gespräch.<br />

15.30 Melodiöse Kammermusik. .16.00 Wir kommen zn Dir.<br />

16.30 Radioorchester. 17.30 Jugendstunde. 18.15 „Der Seefahrn".<br />

18.25 Oktett von Josef Haydn. 18.45 Das soziale<br />

Weltgesicht. 19.00 Glocken von Zimmerwald. 19.10 Lieder von<br />

Reichart und Zelter. 19.40 Westfchweizer Chronik. 19.55<br />

Ländlerklänge von den Gestaden des Leman. 20.05 Uebertragung<br />

aus dem Berner Casino: Jübiläumskonzert des Berner<br />

Liederkranz. 21.00 Das Berner Sonntags-Magazin. 21.30<br />

Metallharmonika Bern 22.05 Hansball bei Frählichers.<br />

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ein starker, und wenn der Beifall am Schluß<br />

nur zögernd, aber dann stark einsetzte, so war<br />

das ein Zeichen von der Ergriffenheit...<br />

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A Telephon Nr. 11 (Auskunft) gibt Ihnen zu jeder Tag- und Nacht- M<br />

zeit, auch sonntags, die Adressen von Inseraten bekannt, bet denen<br />

9 es heißt: Zu erfragen bet der Expedition.


Zarnen / Samstag, den 21. Mai <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Kr. 40 — 1. Blatt<br />

ttlöner H W e l i n ö<br />

Abonncmentspreis: Durch die Noft j,tn,.rt D m ..<br />

Schweiz jährlich Fr I I.—, halbjährlich Fr 5 80 Au/ln^ nl<br />

Fr' 15.-. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Ä. ^rllch<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII I 085 -Neuabormenkn'^''<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

nnenten werden<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jnsertionspreise:<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

HfivnrtlX/in<br />

Für<br />

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einspaltigen<br />

Cö 1_ (T\ .«i<br />

Milllmeterietle:<br />

. . nm 01 .<br />

qv, ,* s. ^ebaftion: Dr. Jgnaz Britfchgi. Tel. 8 6S 33<br />

""d Verlag: Louis Ehrli Cie.. Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

J o h a n n M e l c h i o r W y r s c h u n d O b w a l d e n<br />

Obwalden<br />

.<br />

151 Jahre nach seinem Tode erinnerten sich die Mdwaldner<br />

ihres größten Künstlers und die Gemeinde Buochs ihres<br />

hervorragendsten Bürgers in einer Tat von bleibendem<br />

Wert. Hans von Matt hat ihm ein bleibendes Denkmal<br />

geschaffen, das am 15. Mai in großer, sonniger Feier<br />

eingeweiht wurde und bei der Bundespräsident Philipp Etter<br />

schr beherzigende Worte über die Kulturarbeit und -einheit<br />

beider Unterwalden sprach.<br />

Es mag hier interessieren, baß es <strong>Obwaldner</strong> waren,<br />

welche des Künstlers Bedeutung als Bildnismaler zuerst erkannten<br />

und schätzten, denn seine ersten Gemälde wanderten<br />

nach Garnen:<br />

1751 das Porträt von Dr. Johann Josef Omlin sowie<br />

dasjeniger der Frau Omlin, geb. Götschi mit ihren zwei<br />

Kindern.<br />

1753 ein Gedächtnisbild des Franz Xaver Joseph Angustin<br />

Omlin und das Porträt des Landammanns Wolfgang<br />

von Flüe.<br />

1774 malte Wyrsch für das Sarner Rathaus das große<br />

Oelgemälde: „Der sel. Niklans von Flüe, die Feuersbrunst<br />

in Sarnen löschend". Gleichen Ortes befindet sich auch das<br />

Bildnis des Landanianns Nikodem von Flüe, das vermutlich<br />

aus dem Jahre 1784 stammt.<br />

In Sarner Privatbesitz befinden sich 23 seiner Werke.<br />

Ueber Johann Melchior Wyrsch und Engelberg gaben die<br />

„Titlisgrüße" der Stiftsschule, 35. Jahrgang Nr. 2 erschöpfembe<br />

Auskunft. P- P- H-<br />

Denkmaleinweihung<br />

Buochs erlebte Sonntag, den 15. Mai <strong>1949</strong> einen f e^n<br />

schönen Festtag. Er galt der Ehrung eines großen Nidwald-<br />

^r-Künstlers: I. M. Wyrsch, 1732—1798.<br />

An strahender Sonnnentag lag über dem maifrischen<br />

Mrgelände als sich der 200 Mitwirkende umfassende hcho-<br />

M Festzug vom Landungsplatz durch das reichbeflaggte<br />

Dorf nach dem neuen Denkmal in Bewegung setzte. Hunderte<br />

Wich gestimmter Landslente und auswärtiger Festbesucher<br />

!<br />

eten Spalier, um den künstlerisch sehr sein arrangierten<br />

Mstzng :n stiller Ergriffenheit zu bewundern. In Gruppen<br />

mit angemessenen Abständen passierte die einzelnen Lebensabschnitte<br />

des Künstlers Revue. Dem Herold im Ritterkostüm<br />

s *««*8« der aristokratische Taufaufzug mit<br />

dem Landammann-Paten des jungen Erdenbürgers Wyrsch.<br />

^hiu folgten Äle Lehr- und Wanderjahre des angehenden<br />

Künstlers, seine Reisen nach Italien und Frankreich. Sein<br />

^cha^en und Wirken in Besanyon, wo Wyrsch eine Kunstakademie<br />

gründete und zur hohen Blüte brachte, was ihm<br />

die Urkunde zum Ehrenbürger der Stadt einbrachte. Sein zunehmendes<br />

Augenleiden zwang ihn zur Rückkehr in die Heimat,<br />

wo er in Luzern die Kunstschule gründete, bis ihn seine<br />

Erblindung zur Heimkehr an seinen Geburtsort Buochs<br />

führte. Die immer ergreifende Gruppe des letzten Nidwaldner-<br />

Aufgebotes der Greise, Frauen und Knaben mit Sensen und<br />

Gabeln und die rohe Horde der französischen Söldner brachte<br />

das tragische Ende des blinden Künstlers nahe, der am 9. September<br />

1798 von einer mörderischen Kugel dahingerafft und<br />

samt seinen unschätzbaren Kunstwerken unter dem Schutt des<br />

brennenden Hauses begraben wurde. Als schönes Symbol bildete<br />

das wieder gefundene Grabkreuz des großen Künstlers<br />

den Schluß des eindrucksvollen historischen Festzuges.<br />

Unter den Klängen der Kirchenglocken wurde das prächtige<br />

Denkmal von Hochw. Herrn Pfarrer Morger, Buochs, eingeweiht.<br />

Unter den geladenen Ehrengästen bemerkte man Bundesrat<br />

Etter, die gesamten Nidwaldner Behörden, Regierungsrat<br />

Egli als Vertreter der Luzerne? Regierring, Stadtbaumeister<br />

Türler als Vertreter der Stadt Luzern und Landammann<br />

Betschart als Vertreter der Regierung von Schwyz (während<br />

der Kanton Obwalden, von dem in der bundesrätlichen<br />

Ansprache sehr viel die Rede war, nicht offiziell geladen<br />

war).<br />

Nachdem die Feldmusik den von ihrem Dirigenten komfirmierten<br />

Festmarsch I. M. Wyrsch vorgetragen, begrüßte<br />

Herr Landesstatthalter Dr. I. Odermatt, Buochs die zahlreichen<br />

Festgäste, vor allem Herrn Bundesrat Etter, die Bertreter<br />

der Geistlichkeit und der Landesregierung, sowie zahlreiche<br />

Gäste aus benachbarten Kantonen und die zu Taufenden<br />

anwesenden Landsleute. In gewählter Rede schilderte er<br />

das Leben des größten Nidwaldner Kunstmalers I. M.<br />

Wyrsch und richtete seinen Dank an den jungen Bildhauer<br />

Hrn. Hans von Matt, den Schöpfer des prachtvollen Denkmals,<br />

sowie an alle Freude und Gönner, die zur Errichtung<br />

des Denkmals beigetragen.<br />

Herr Dr. Euno Müller von Luzern schilderte das bewegte<br />

Leben und Wirken des berühmten Kunstmalers Wyrsch,<br />

dessen Gemälde sogar im Louver in Paris Aufnahme gefunden.<br />

Als Forscher und Biograph des großen Künstlers war<br />

der Redner wie kein zweiter berufen, das umfassende und<br />

äußerst interessante Bild Wirsch's zu entwerfen. Es wäre zu<br />

begrüßen, wenn diese Rede im Drucke erscheinen würde.<br />

Unter dem Beifall der tauseirdköpfigen Festgemeinde ergriff<br />

hierauf Bundesrat Etter das Wort. Er äußerte<br />

seine Freude im schönen Ridwaldnerländchen dieses würdige<br />

Fest mitfeiern zu dürfen, mit einem Bölklein, das seine Künstler<br />

ehrt, das aber auch wie selten ein kleines Land so reich<br />

an großen Künstlern ist.<br />

In seiner umfassenden Schau Uirterwaldnerischen Kulturschaffens<br />

vergaß e r auch nicht 'den Schwesterkanton Obwalden,<br />

indem er ausführte: Ein Volk, das seine Künstler ehrt, ehrt<br />

sich selbst. Deshalb ist >der heutige Tag ein Ehrentag für ganz<br />

Nidnwlden. Die Teilnahme an dieser Festfeier bedeutet daher<br />

dem innerschweizer Bundesrat eine besondere Freude. Er<br />

grüßt die Länder nid und ob dem Wald, die ihm beide gleich<br />

lieb nnd teuer sind. Es sind zwei Schwestern mit gleichem<br />

Lebensweg, gemeinsamen Bünden und Feldzügen, mit gleichem<br />

Geist und gleicher Kultur, ja mitunter sich auch gemeinsam<br />

zankend ...<br />

In beredten Worten schildert er alsdann das Kulturleben<br />

Unterwaldens und deren hauptsächlichste Träger und stattete<br />

besonders auch dem Schöpfer des herrlichen Denkmals, Herrn<br />

Hans von Matt, den Dank ab. Die prächtige, tiefgrüMge<br />

Ansprache erntete um so reicheren Beifall, als es das erste<br />

Mal ist, daß ein Bundesrat eine Nidwaldnerseier mit seiner<br />

Gegenwart beehrte.<br />

Damit fartd die Festfeier vor dem würdigen Denkmal des<br />

großen Meisters der Palette seinen Abschluß.<br />

Buochs darf auf ein prächtiges Fest zurückblicken, dessen<br />

ickönste Gierde für alle Zeiten das würdige Denkmal seines<br />

berühmtesten Mitbürgers I. M. Wyrsch sein wird. S. K. i. W.<br />

9<br />

Nur nichts Erzwungenes!<br />

b. In der Demokratie entscheidet der Wille der Mehrheit;<br />

ihm hat sich die Minderheit zu fügen. Es ist aber ein<br />

Gebot demokratischer Staatslunst, nicht Mehrheitsentscheide<br />

mit allen Mitteln erzwingen zu wollen, wenn eine große<br />

Volksgruppe dagegen opponiert und wenn die Möglichkeit<br />

besteht, auf dem Wege der gegenseitigen Verständigung zum<br />

angestrebten Ziele gelangen zu können. Das ist genau die<br />

heutige Situation hinsichtlich des neuen Tuberkulosegesetze«<br />

Eine große Zahl guter Schweizer — vielleicht bilden sie sogar<br />

die Volksmehrheit — kann sich mit dieser Referendums-<br />

Vorlage nicht befreunden, weil sie die Freiheit des Bürgers<br />

zu sehr einschränkt und den staatlichen Machtbereich bis in<br />

die Persönlichkeitssphäre des Menschen hinein verlängert.<br />

Wir haben allen Grund, einer solchen Entwicklung nicht Vorschub<br />

zu leisten.<br />

Auch die heutigen Gesetzesgegner wollen aber durchaus<br />

mitwirken bei der wirksamen Gestaltung der Bekämpfung<br />

des Volksfeindes Tuberkulose. Man muß ihnen nur die Gelegenheit<br />

geben, dies auf eine Art und Weise tun zu können,<br />

die ihren staatsbürgerlichen Auffassungen entspricht. Dies<br />

anzustreben, wäre weitaus zweckmäßiger als der Versuch, mit<br />

allen Mitteln der einen Volksgruppe zum Siege über die<br />

andere verhelfen zu wollen. Es ist auch ganz verfehlt, wenn<br />

behauptet wird, nach einem verwerfenden Volksentscheid am<br />

22. Mai würde einfach „nichts mehr geschehen zur Bekämpsung<br />

der Tuberkulose".<br />

Aus dem Bundeshaus hat man von höchster und bestorientierter<br />

Seite — natürlich noch „inoffiziell" — vernommer><br />

daß sofort nach einer Ablehnung der Referendums-<br />

Vorlage ein neuer Gesetzesentwurf ausgearbeitet wird, der<br />

dem Volksempfinden besser Rechnung trägt und vermeidbare<br />

Fehler ausschaltet.<br />

^ Es wird sich vor allem darum handeln, die bestehenden<br />

privaten Fürsorgeeinrichtungen seitens des Staates nachdrücklicher<br />

zu fördern und materiell zu unterstützen, als dies<br />

bisher geschah. Sie haben sich als befähigt erwiesen, ihrer<br />

Aufgabe gerecht zu werden. Also erscheint es geboten, auf<br />

dem Gewordenen organisch weiter aufzubauen und nicht den<br />

Weg über verstärkten Staatszwang zu beschreiten, auf dem<br />

niemals eine Einigung in unserem Volke erzielt werden kann.<br />

Voraussetzung einer Verständigung aber ist ein Nein als<br />

schweizerischer Volksentscheid am 22. Mai hinsichtlich des<br />

vorgelegten neuen Tbc-Gesetzes. Dann wird der Weg frei für<br />

etwas Besseres, dem nicht nur das Herz, sondern auch der<br />

Verstand freudig zustimmen kann.<br />

Achtung, Stimmzettel!<br />

(Korr.) Die beiden Abstimungssragen vom morgigen<br />

Sonntag sind auf den gleichen Stimmzettel gedruckt.<br />

Beim Abstimmen daher aufpassen! aus die obere Linie<br />

(Nationalbankartikel) „Ja", auf die untere Linie (Tuberkulosegesetz<br />

„Nein" schreiben!<br />

*<br />

Ein „Rein" dem Tuberkulosegesetz!<br />

In einer Berner Zeitung berichtet ein Landarzt über die<br />

Bekämpfung der Tuberkulose und über das neue Tuberkulosegesetz.<br />

Er erzählt von der letzten Jahresversammlung der<br />

Schweizerischen Vereinigung gegen die Tuberkulose von den<br />

Referaten der Professoren Uehlinger (St. Gallen) und<br />

H e i m b e ck (Oslo):<br />

„Der erstere hat uns orientiert über die Ergebnisse der<br />

Armeedurchleuchtung, die im Jahre 1943 durchgeführt wurde,<br />

wobei über 500000 Mann durchleuchtet worden sind. Es<br />

handelte sich dabei um ein großartig angelegtes Experiment,<br />

das nach den strengen Regeln der Wissenschaft durchgeführt<br />

und vom Referenten verarbeitet worden ist. Das Hauptergebnis<br />

war, daß im folgenden Jahr genau so viele Neuerkrankungen<br />

an Tuberkulose in der Armee aufgetreten sind wie vorder<br />

Durchleuchtung, so daß Prof. Uehlinger zum Schluß kam:<br />

„Die Seriendurchleuchtungen sind kein geeignetes Mittel zur<br />

Bekämpfung der Tuberkulose." Es muß beigefügt werden, daß<br />

die Spitzen der schiveizerischen Tuberkuloseärzte anwesend waren,<br />

von denen kein einziger die Richtigkeit dieser Schlußfolgerung<br />

auch nur mit einem Wort angezweifelt hätte!<br />

Prof. Heimbeck hat nach jahrelangen Versuchen und Beobachtungen<br />

den Nachweis erbracht, 'daß die Calemette'sche<br />

Impfung als wirksamstes Mittel gegen die Tuberkulose empfohlen<br />

werden darf. Dabei hat er mit allem Nachdruck betont,<br />

sie soll nicht obligatorisch erklärt werden. Als wir ihn<br />

fragten, wie er dies begründe, hat er mit einem prachtvollen<br />

Satz geantwortet, den jeder Schweizer Bürger sich zu Herzen<br />

nehmen sollte, bevor er am 22. Mai zur Urne schreitet:<br />

Zwang ist immer nur im Notsall zu verwenden, denn er zerstört<br />

die inidividuelle Verantwortlichkeit, das Wertvollste im<br />

Menschen."


Arbeit und Fleiß des Volkes<br />

gewährleisten eine gesunde Währung.<br />

der Wille des Volkes<br />

garantiert die Kraft des Schweizer Frankens.<br />

Nationalbankartikel: „I a ! "<br />

Der betreffende Berner Landarzt fügt bei: „Nun sollten<br />

wir wissen, was wir zu tun haben." Er meint, man sollte aus<br />

diesen und ähnlichen Feststellungen den richtigen Schluß ziehen,<br />

daß das neue Tuberkulosegesetz nicht ein taugliches Mittel<br />

zur Bekämpfung dieser Volkskrankheit sei und daher vom<br />

Schweizervolk am Sonntag kräftig verworfen werden sollte!<br />

Krankenkassen und Tuberkulosegesetz. Im Volke herrscht<br />

weithernm die Meinung, daß die Krankenkassen besonders<br />

eifrige Anhänger des sogenannten Tuberkulosegesetzes seien.<br />

Das trifft aber bloß für jene Kassen zu, die von der gesährlichsten<br />

Krankheit unserer Zeit, dem Etatismus, befallen find.<br />

Andere Kassen sind ganz und gar nicht davon erbaut, aus<br />

Grund des neuen Gesetzes Tausende und Abertausende von<br />

Zwangsmitgliedern aufnehmen zu müssen. Denn^ die Erfahrung<br />

zeigt, daß solche Miglieder wegen jeder Kleinigkeit zum<br />

Arzt und in die Apotheke laufen und nicht die geringste Rückficht<br />

aus die Kasse kennen.<br />

Aus diesem Grunde steht zum Beispiel der Zentralvorstand<br />

der Krankenkasse für den Kanton Bern dem Tuberkulosegesetz,<br />

das eigentlich „Gesetz über die Krankenverstcherungs- und<br />

Schirmbild-Obligatorium" heißen sollte, durchaus ab leh -<br />

n e nd -gegenüber. Der Kanton Bern hat mit dem freiwilligen<br />

Kassenwesen ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Heute<br />

richtet er an alle Versicherten, die die Kassenprämien nicht<br />

aus eigenen Mitteln ausbringen können, staatliche Zuschüsse<br />

aus. Auf diese Beiträge besteht ein fester Rechtsanspruch, der<br />

ihnen den Charakter eines Almosens entzieht.<br />

Würde am 22. Mai das sogenannte Tuberkulosegesetz angenommen,<br />

so fiele die fortschrittlich-freiheitliche Regelung<br />

in den Kantonen dahin. Die Kantone wären gezwungen,<br />

gemäß eidgenössischem Gebot, den weitaus überwiegenden Teil<br />

ihrer Bevölkerung zwangsweise zu versichern. Gegen diese<br />

Zumutung wehren sich die einsichtigen Krankenkassen. Sie<br />

hoffen, daß das Schweizervolk sie am 22. Mai durch ein<br />

wuchtiges Nein vor dem Unheil des Kassenobligatoriums<br />

bewahren werde.<br />

Ein gutes Plakat für eine gute Sache. (Eing.) Ein färbenprächtiges<br />

Plakat grüßt uns seit einigen Tagen aus den<br />

Straßen und Plätzen und wirbt für das neue Tuberkulosegesetz:<br />

eine Schweizerin hält in den Armen ihr kräftiges<br />

Kind, und über beiden strahlt die Sonne des Glücks.<br />

Ein herrliches, frühlingshastes Bild: eine freudige Mutter,<br />

wie Tausende unter uns zu finden sind, und ein gesundes<br />

Kind als Sinnbild unserer ganzen Jugend, auf der die Zukunft<br />

des Volkes ruht, werden uns eindringlich vor Augen<br />

geführt. Sie vor der verderblichen Krankheit zu schützen, ist<br />

Sinn und Aufgabe des neuen Tuberkulosegesetzes. Es will<br />

aber nicht nur schützen, es will auch helfen; es will die Krantot,<br />

die das bittere Los getroffen, in echt schweizerischer Art<br />

vor Not und Sorge bewahren, indem es die wirtschaftliche<br />

Sicherung des Patienten und seiner Familie nicht der Armenfürsorge<br />

überläßt, fondern durch die Versicherung den<br />

Rechtsanspruch gewährt.<br />

Ist dieses Programm nicht unserer Unterstützung wert?<br />

Dein Ja zur Vorlage vom 22. Mai hilft es unterstützen;<br />

es schützt damit auch Dich und Deine Familie und kämpft<br />

für ein gesundes und starkes Volk.<br />

Obw.-Nidw. Kant. Schwingfest in Alpnach<br />

vom 15. Mai <strong>1949</strong>.<br />

(Eing.) Das Wetter am frühen Sonntag morgen lud freilich<br />

wenig dazu ein. Das Organisationskomitee hielt sich aber<br />

an den guten Rat: „Frisch gewagt ist halb gewonnen", und<br />

wirklich, sie hatten das beste Schwingerwetter erhalten. Die<br />

Schwingersektion Alpnach mit ihrem tüchtigen Präsidenten<br />

Reber Ernst hatte ein gutes Organisationskomitee auserwählt.<br />

Von den 168 angemeldeten Schwingern begannen 144<br />

den Wettkampf. Auf den 5 Sägemehlplätzen sah man den<br />

ganzen Tag meist lebhafte und gute Arbeiten und große<br />

Ueberrafchungen. Besonders die junganrückenden Schwinger<br />

drängten die ältere Garde etwas in den Hintergrund. Der<br />

neue Jodlerklub Alpnach, Alphornbläser, Fahnenschwinger<br />

und eine rassige Ländlermusik gaben dem Anlaß jene Note,<br />

die das Schwingervolk liebt.<br />

Beim offiziellen Bankett im Gasthaus zum „Schlüssel"<br />

eröffnete Ehrenpräsident Regierungsrat Oskar Heimann den<br />

Reigen der Reden, welche vom Jodlerklub mit einem Schwingerlied<br />

eingeleitet wurden. Herr Regierungsrat und Ehren-<br />

Präsident Oskar Heimann entbot den anwesenden Ehrengästen<br />

und Komiteemitgliedern herzlichen Willkommgruß und dankte<br />

allen, die zum guten Gelingen des Festes beitragen, befonders<br />

für die Gaben des prächtigen Gabentempels. Der Vertreter<br />

des Urncr Schwingerverbandes, Herr Gisler. Anton,<br />

alt Landratspräsident, Bürglen, überbrachte den Gruß von<br />

Uri, sowie Herr Voney^ Präsident des Jnnerschweizerischen<br />

Schwingerverbandes, denselben vom Eidg. Schwingerverband<br />

und des Jnnerschweizerischen Verbandes.<br />

Kampfrichterpräsident Jmfeld Arnold sorgte für schneidige<br />

Arbeit bei den Kampfrichtern, so daß Punkt 6 Uhr die<br />

Rangverteilung vorgenommen werden konnte.<br />

Beim Ausschwingen gab es schon harte Gänge zwischen<br />

<strong>Obwaldner</strong>n, Nidwaldnern und Urnern. Hier wurden die<br />

Urner schon stark zurückgebunden. Mit der Höchstnote von<br />

38,75 Punkten führte Kifer Albert, Giswil, vor Zeno Durrer,<br />

Kerns, zum Ausstich. Die Urner konnten wieder etwas aufholen.<br />

Zum Schlußgang traten Zumstein Rud., Lungern,<br />

und Roth Al., Hergiswil, an. Mit großer Spannung, zirka<br />

1500 Zuschauer, erwartete man den Tagessieger von Oboder<br />

Nidwalden. Zumstein hüsterte und schlunggte, was das<br />

Zeug hielt. Roth verteidigte sich zäh und konnte sich über die<br />

Zeit von 7 Minuten retten, da er knapp einer Niederlage<br />

entronnen war. Der lachende Dritte war nun Spichtig Rtfodem,<br />

Sächseln, weil er dadurch die höchste Punktzahl auftme<br />

und somit als Tagessieger erklärt werden konnte. Mit sieben<br />

Kränzen konnten die Urner heimkehren und warten am 1 •<br />

Juni auf Revanche. Die Kameradschaft zwischen den beiden<br />

Verbänden war sehr gut und soll so weiters bestehen. Mit<br />

wenigen Unfällen und Ausscheiden konnte das so gelungene<br />

und in allen Teilen sehr flott durchgeführte Obw.-Nldw.<br />

Kantonal-Schwingfest mit gemütlichen Stunden begangen<br />

* Stan gliste : Mit Kranz: 1. Spichtig Nikodem, Sächseln<br />

57.50; 2. Zumstein Rudolf, Lungern, Kiser Albert, Glswll,<br />

je 57.25 ; 3. Roth Alois, Hergiswil 57.00; 4. Roth A.fred,<br />

Hergiswil, Bnrch Benedikt, Kerns, Britfchgi Blasius, Sarnen<br />

je 56.75; 5. Reinhard Engelbert, Kerns, 56.50; 6. Glsler<br />

Max, Schattdorf, Schuler Franz, Bürglen, Arnold Chr,-<br />

stian, Schattdorf, von Flüe Paul, Sächseln, je 56.25; 7.<br />

Wyrsch Josef, Stans, Haldimann Fritz, Giswil, Herger Peter,<br />

Flüelen/Häcki Josef, Wolfenschießen, Durrer Zeno Kerns,<br />

Durrer Hs. Kerns, Michel Jos., Sächseln, v. Wyl Hs., Alpnach,<br />

Zursluh Josef, Attinghausen, Mamie Ernst, Altdorf, Schelbert<br />

Adolf, Attinghausen. — OhneKranz:8. Gisler Jos.,<br />

Schattdorf, Bissig Siegfried, Büren, Christen Felix, Bürglen,<br />

Zgraggen Hans, Attinghausen, je 55.75; 9. Wyrsch Walter,<br />

Attinghausen, Blättler Anton, Hergiswil, Langensand Hans,<br />

Alpnach, Zgraggen Ambros, Attinghausen, je 55.50.<br />

Fischereiliches und Persönliches. (Eing.) Anläßlich der<br />

Generalversammlung des Wirteverbandes von Obwalden<br />

vom 12. Mai wurde auch ein Referat über das Fischereiwesen<br />

gehalten. Darin wurden die Hotelier und Wirte aufgefordert,<br />

die Sportfischer zu unterstützen, daß ihren Bestrebungen, die<br />

Netzfischerei in den <strong>Obwaldner</strong> Gewässern ans ein Minimum<br />

zu beschränken, Nachachtung verschafft würde. Mindestens aber<br />

in dem Sinne, daß die Netzfischerei nur mehr auf Felchen erlaubt<br />

werde. Der Referent betonte unter anderem, daß der<br />

Berufsfischer HansSigristin Wilen seine gute und gesicherte<br />

Position bei den SBB, wo er jährlich ca. 7000 Fr.<br />

verdiente, aufgegeben habe, um sich, der Netzsischerei zu widmen.<br />

Schon allein diese Tatsache beleuchte, welch einträgliches<br />

Geschäft die Berufsfischerei in Obwalden darstelle, daß es<br />

aber nur möglich sei, durch Raubbau am Fischereiwesen einen<br />

derartigen Verdienstansfall wettzumachen.<br />

In Ruhe und Sachlichkeit möchte ich zu diesen Angriffen<br />

Stellung nehmen und vor allem der Öffentlichkeit klarlegen,<br />

daß nicht nur materielle, sondern ebensosehr auch ideelle Beweggründe<br />

mich veranlaßt haben, mich der Berufsfischerei zuzuwenden.<br />

Sicher dürfte das wohl verständlich sein, wenn<br />

man weiß, daß ich schon als kleiner Junge von 5 Jahren von<br />

meinem Adoptivvater zum Fischfang auf den See mitgenommen<br />

wurde. Und so wurde mir von früher Jugend auf die<br />

Liebe zum kleinen See zwischen den <strong>Obwaldner</strong> Bergen und<br />

zum Beruf des Fischers eigen, so wie dem Bauernsohn die<br />

Liebe zur väterlichen Scholle eigen ist. Die Krisenzeit in den<br />

Dreißiger Jahren zwang mich dann zu meinem Leidwesen,<br />

anderweitig Verdienst zu suchen. Ich fand diesen dann bei<br />

den SBB., nicht aber in der vom Referenten angeführten<br />

Höhe, indem doch die maximale Besoldung eines Stations-<br />

Wärters nur Fr. 4200 — jährlich beträgt, plus Teuerungszulagen.<br />

Diese Besoldung wird erst mit 15 Dienstjahren erreicht<br />

und zudem werden noch verschiedene Abzüge gemacht.<br />

Gewiß ist es verständlich, wenn ich dann nach dem Tode<br />

meines Adoptivvaters das Fischereipatent löste, um neben der<br />

Arbeit bei den SBB. eine mir von Jugend auf liebgewordene<br />

| Beschäftigung nebenberuflich auszuüben. Ich wurde aber nur<br />

zu bald von Neidern wegen Doppelverdienertum angegriffen,<br />

so daß ich mich wohl oder übel für die eine oder andere<br />

Tätigkeit entschließen mußte. Die mir anerzogene Liebe zur<br />

Natur und Fischerei ließ mich dann die Berufsfischerei ergreifen,<br />

nicht um Raubbau zu treiben und nicht um unmögliche<br />

materielle Gewinne zu ergattern, sondern um ein bescheidenes<br />

Auskommen zu finden und dabei einer Tätigkeit<br />

obliegen zu können, die meiner Wesensart gemäß ist.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch darauf hinweisen,<br />

daß der Berufsfischerei heute erhöhte volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

zukommt und daß hervorragende Fachkenner erklären,<br />

daß eine rationelle Bewirtschaftung unserer Seen ohne Berusssischer<br />

nicht mehr denkbar sei.<br />

Die Berufsfischer von Obwalden sind keineswegs auf<br />

Rosen gebettet. Sie sind alle Familienväter und verdienen<br />

sicher ebensogut wie andere Berufsgruppen soziales Verständnis<br />

von seilen.Behörden und Mitbürgern. Möge ihnen das<br />

in Znkusnt in erhöhtem Maße zuteil werden und möchten<br />

doch bei allen'zukünftigen Aenderungen der Fifchereiverordnnng<br />

unparteiische schweizerische Fachleute als Berater zugezogen<br />

werden, was nicht nur im Interesse der Berufsfischer,<br />

sondern auch im Interesse der Volkswirtschaft liegt.<br />

Hans Sigrist, Wilen.<br />

Sarnen. Kreisturntag des Kreises IV in Sarneu. Der<br />

Kreisturnverband IV, welchem die Turnvereine von Ob- und<br />

Nidwalden sowie Horw, Kriens, Vitznau und Weggis angehören,<br />

hat den diesjährigen Kreisturntag der Sektion<br />

Sarnen zur Durchführung anvertraut.<br />

Das Datum der Durchführung ist nun definitiv auf den<br />

10. evtl. 17. Juli <strong>1949</strong> festgesetzt worden. Besonders iüteressant<br />

ist zu vernehmen, daß die Großsektion Luzern-Bürger,<br />

die mit zirka 120 Mann turnen wird, Sarnen zugeteilt<br />

worden ist.<br />

Es sind insgesamt 14 Sektionen mit rund 350 Turnern<br />

gemeldet.<br />

Der Turntag besteht ans Sektionswettkämpfen sowie aus<br />

Einzelwettkämpfen für Kunst, National und Leichtathletik.<br />

Das Organisationskomitee mit Herrn Dorfschaftspräsident<br />

Josef Bnsinger an der Spitze bürgt für ein gutes Gelingen<br />

dieses Turntages.<br />

Sarnen. Eine Rohheit. (Korr.) Wir Haben auf dem<br />

Sarner See ein stattliches Schwanenpaar. In ihrer Majestät<br />

und Schönheit find sie eine idyllische Zierde des schönen<br />

Sees. Nun haben diese beiden Schwäne aus der Wilerseite<br />

ein Nest gebaut und sieben ©er versprachen eine muntere<br />

Schwanenjugend.<br />

Inzwischen mußte man aber mit Empörung vernehmen,<br />

daß Unbekannte in sinnloser Zerstörungswut das Nest vernich-<br />

G n c h u n d Willkomm<br />

den Turnerveteranen der<br />

Zentralschweiz in S a r n e n<br />

Auf dem Landenberg treffen sich Sonntag, den 22. Mai,<br />

vormittags 10 Uhr, die Turnveteranen der Zentralschweiz zu<br />

ihrer alljährlichen Tagung. Turner und Veteranen von Obwalden<br />

heißen ihre Freunde aus den Urkantonen in Sarnen<br />

herzlich willkommen! , ,<br />

Unter dem Vorsitz von Obmann Heinrich Z e i e r, Luzern,<br />

einem großen Freund und Kenner unserer <strong>Obwaldner</strong> Berge,<br />

werden in Gottes sreier Natur die ^ahresgescyäfte erledigt.<br />

Im übrigen gilt der Tag frohem Wiedersehn und Beisammensein<br />

mit treuverbundenen einstigen Turnerfreunden.<br />

In den Reihen der Turnveteranen marschiert manch<br />

rüstiger Achtziger, den Jungen ein Vorbild und sichtbarer<br />

Beweis für den menschenformenden Wert des Turnens.<br />

Land und Volk von Obwalden mögen sich den Turnveteranen<br />

im schönsten Sonntagskleide zeigen. Der erhebende<br />

Blick vom historischen Landenberg erwecke in den Turnerherzen<br />

von neuem die Bande der Freundschaft und Vaterlandsliebe!<br />

tet haben, die sieben Eier fand man aber zerschlagen und<br />

zertreten am Flußufer..<br />

Ein solch gemeine, an Wandalismus grenzende Tat verdient<br />

Abscheu und Verachtung. Ganz abgesehen von der unbegreiflichen<br />

Rohheit eines solchen Vorgehens, ist es auch<br />

vom tierschützlerischen Standpunkt aus verwerflich.<br />

Die Sarner Feldmusik am Werner Oberländer Musiktag.<br />

(Korr) Wie man aus Meiringen vernehmen darf, soll die<br />

Sarner Feldmusik mit ihrem schneidigen Dirigenten, Robert<br />

Barmettler, Alpnach, den besten Eindruck hinterlassen haben.<br />

Sie waren Gegenstand besonderer-Aufmerksamkeit und genossen<br />

eine überaus herzliche Gastfreundschaft. Die Wiederoabe<br />

der romantischen Ouvertüre von Blom stieß aus allgemeines<br />

Interesse, und nach Fachurteilen soll diese Jnterpretation<br />

eine der besten Leistungen des Tages gewesen<br />

sein. Die Feldmusik Sarnen, vorab ihrem rührigen Dirigenten,<br />

der die Musik heute auf einen sozusagen 50 Mann<br />

starken Bestand gebracht hat, ist zu diesem-prächtigen Erfolg<br />

zu gratulieren.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Am Sonntagabend, 22. Mai,<br />

um halb 9 Uhr, hält in der „Metzgern" H. H. P. Andreas<br />

Huser, langjähriger Chinamissionar, seinen Lichtbildervortrag<br />

über die zweite große Unbekannte des Ostens:<br />

China. Dem V»rtrag kommt in Anbetracht des neuen<br />

blutigen Bürgerkriegsgeschehens zwischen Nationalisten und<br />

Kommunisten erhöhte Aktualität und Bedeutung zu. Mögen<br />

ihm recht viele folgen.<br />

Sarnen. Gastspiel des Stadttheaters Luzern: „Die<br />

erste Legion", ein Jesuiten-Schauspiel in 10 Bildern.<br />

(Eing.) Montag, den 23. Mai <strong>1949</strong>, 20.15 Uhr, in der Turnhalle,<br />

Sarnen. Ans der Suche nach Bühnenwerken, welche<br />

der Zeit in gültiger Weise eine dramatische Gestaltung zu<br />

geben vermöchten, stößt man nicht selten aus die Milieustucke<br />

amerikanischer Herkunft. Diese geben auf genaue, hellsichtige<br />

Art einen Ausschnitt aus unserer Gegenwart, meist am Beispiel<br />

eines Kollektiv. Ein solches Stück ist auch „Die erste Legion",<br />

das schon vor Jahren (und heute auch wieder in<br />

Deutschland) von gewaltigem Erfolge begleitete „Schauspiel<br />

von der Gesellschaft Jesu" des Amerikaners Emmet Lavery.<br />

Das Stück führt uns in den Alltag einer durch Pflicht oder<br />

Berufung zusammengeschmiedeten Gruppe, in unserem Falle<br />

in das Jesuiten-Kollegium zum hl. Gregor. Die Konflikte entstehen<br />

in dem amerikanischen Jesuiten-Kollegium dadurch,<br />

daß eine vermeintliche Wunderheilung unter der Brüderschaft<br />

teils neue Belebung eines flau gewordenen Eifers, teils aber<br />

auch Zweifel und Verneinung auslöst. Der Kamps geht nun<br />

darum, ob tatsächlich überirdische Kräfte diese erstaunliche Heilnng<br />

eines Gelähmten bewirkt haben, noch mehr aber, ob<br />

man selbst im Zweifelsfalle der Tatsache eines ungewöhnlichen<br />

Ereignisses zu Zwecken der kirchlichen Propaganda ausnützen<br />

dürfe. Da aber durch einen Vorgang, der sich als medizinisch<br />

erklärbar herausgestellt hat, Ungezählte zu wirklicher Wundergläubigkeit<br />

aufgerufen werden, die weiterwirkend dann tatsächlich<br />

Unirdisches und Wunderbares eben kraft solchen Glaubens<br />

bewirkt, beugt fich%uch der Zweifler und reiht sich wieder<br />

gehorsam und mitkämpfend in Gottes „erste Legion" ein.<br />

Sarnen. Futzball. Das am Dienstag, den 24. Mai, um<br />

18.30 Uhr stattfindende Freundschaftsspiel zwischen der Polizeimannschast<br />

Luzern und den Spielern des F. C. Sarnen<br />

wird hoffentlich viele Sportbegeisterte auf den Sportplatz<br />

Seefeld locken. Der Gastclub, hier wohl bekannt, hat die Zuschauer<br />

immer erfreut durch seine gute Spieltechnik und den<br />

kämpferischen Einsatz seiner Leute. Den Freunden des runden<br />

Leders können wir heute fchon verraten, daß am 24. evtl.<br />

31. Juli wieder ein Fußball-Turnier stattfinden wird. lm.<br />

Sarnen. Lichtbildervortrag. (Eing.) Am Mittwoch, den<br />

18. Mai hatte ein Komitee aus der Mitte des Männerchors<br />

Sarnen öffentlich- zu einem Lichtbilder- und Filmvortrag im<br />

Hotel „Mühle" eingeladen. Ueber das Thema „Reise<br />

nach N o r d a f r i k a," referierte in recht lebendiger, anschaulicher<br />

und bisweilen sehr humorvoller Weife Herr<br />

Zahnarzt I. Wildisen. Die von Herrn O. Leibundgut aufgenommenen,<br />

prachtvollen Farbenphotos dokumentierten dessen<br />

fein ausgeprägten Sinn für die Schönheiten der Natur.<br />

Die Reise führte uns von Marseille per Flugzeug über Korfika,<br />

Sardinien, Bizerta nach Tunis, von dort mit einem Speziwlauto<br />

über eine Strecke von mehr als 2400 Km. durch Wüstensand,<br />

Kaktuswildnis und Strandstraßen an historische<br />

Orte, in große und kleine Oasen und zurück nach Tunis, wo


Auch die Kantone<br />

haben bei Versassungsbestimmungen ihr Wort<br />

sprechen. Die Vorlage über den * - 3<br />

der Bundesverfassung benötigt das Ständ^mek?<br />

An einer gesunden Währungspolitik des<br />

der Kanton wesentlich interessiert " &C§ *<br />

<strong>Obwaldner</strong>, stimmt: Nationalbankartikel „Ja!"<br />

Mir in Gedanken per Schiff über Palermo nach Neapel und<br />

dann per Antocar und Bahn via Rom nach Hause zurück-<br />

' Man betrachtet aus der Vogelschau die weiße Insel<br />

Hyöres das wbkche AMco die immergrüne, fruchtbare Hügelland<br />

schaft der Insel Sardinien und flog weiter über das<br />

unwahrscheinlich blaue Mittelmeer, über Bizerta um als<br />

bald scheinbar in der weißen Stadt Tunis zu landen Schon<br />

hielten emem die bunten Bilder der Stadt gefangen. Man<br />

glaubtesich mitten im lebhaften Marktgewimmel dieser anderen<br />

West, stieg aus Minarette und Dachgärten schritt über<br />

herrliche Mosarkböden, um dann einen tiefen Einblick in die<br />

Fouks" zu gewinnen Dann führte man uns über Mohammedia,<br />

Zaghouan auf schier endlos scheinenden Asphalt- und<br />

Sandstraßen nach Kairouan, der zweitheiligsten Stadt des<br />

Islams mit ihrer enormen Moschee und ihren ungezählten<br />

Minaretten. Wir sichren über Feriana nach den Oasen Gassa<br />

Tozeur, heftet, Dnbrct biv nach Gctßes, der großen furchtbaren<br />

Oase von 10 Km. Länge und 4 Km. Breite Mit recht<br />

wässerigem Munde betrachteten wir die 'herlichen Orangen-<br />

Haine eines in Tunesien ansässigen Schweizers. Die Bananen<br />

lachten uns aus greifbar scheinender Nähe entgegen Badende<br />

Araber, welche sich aus 15 Meter Höhe in die Bassins der<br />

Thermen, oder von den Palmengipfeln in die Bäch» der<br />

Oasen stürzten, scheinen dort keine Seltenheit zu sein. Wir<br />

standen vor den „Röhrenwohnungen" in Medenine, deren<br />

Zugang wahre Kletterkünste erfordern. Die „Goldinsel"<br />

Djerba war leider wegen hohem Wellengang nicht zu besuchen.<br />

Dann gings zurück nach ©fax, dem Exporthafen für<br />

Phosphate, Edelmetalle, Schwefel und Haifagras. Die sehr<br />

guten Bilder vermittelten einen nachhaltigen Eindruck der<br />

Fabrikationsanlagen für Phosphat und oft schien uns, beim<br />

Pressen des Halfagrases mitangreifen zu können. Die Ritte<br />

auf Kamel und Esel brachten heitere Szenen. Wir reisten mit<br />

über Sousse nach Hammanet in die bezaubernden subtropischen<br />

Gärten. Wir begegneten den alten Kulturdenkmälern der Römer<br />

und Türken, den Gräbern der Eingeborenen, welche Hunderte<br />

von Kilometern von ihrem Wohnort in heiliger Erde<br />

ruhen. Wir grüßten die Tuaregs auf ihren stolzen, feurigen<br />

Pferden, sahen die Spuren der alten und modernsten Kriege,<br />

durchstreiften die Sommerresidenz des Bey's von Tunis. Wir<br />

ließen uns in die Elendsviertel führen und begriffen, wie unendlich<br />

kostbar das Wasser für diese armen, aber bescheidenen<br />

Eingebornen ist. Wir blickten in die Weite der Sandwüste und<br />

wurden uns bewußt wie öde, wie gefährlich und endlos ein<br />

Wüstenritt werden kann. Die überaus treffliche Schilderung<br />

ließ uns wie aus einem schönen Traum erwachen, als man in<br />

Tunis das Schiff bestieg, um die Heimreise wieder anzutreten.<br />

Die zahlreichen Gäste dankten den Organisatoren dieses<br />

unvergeßlichen, vom Männerchor mit einigen sehr schönen<br />

Liedern umrahmten Abends mit lautem Beifall und wünschten,<br />

der Vortrag möchte wiederholt und einem größeren Publikum<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Sächseln. Eine Nachfeier des Muttertages im Tessin.<br />

(Eing.) Ja, das war es, denn tags darauf folgten wir frohen<br />

Herzens dem Rufe unseres H. H. Pfarrers, dem Präses des<br />

Sachsler Müttervereins, zu einer Pilgerfahrt nach Madonna<br />

del Sasso. — Wohlweislich gab der H. H. Pfarer unsern<br />

Männern und Söhnen den liebevollen Rat, dem Müetti als<br />

Muttertagsgeschenk diese Fahrt zu ermöglichen, und dazu<br />

einen kräftigen Batzen als Sackgeld mitzugeben.<br />

124 Frauen durften dem Rufe Folge leisten, und da es \<br />

doch eine Wallfahrt war, wurde die Reise mit dem Rosen- !<br />

kränz in der Hand angetreten.<br />

Die Fahrt in den Tessiy bietet dem Naturfreund jeden ;<br />

Augenblick Gelegenheit, Freude an seiner Heimat zu haben.<br />

Und gar für uns nichtverwöhnte Frauen war diese Fahrt ins<br />

Grüne ein unsagbares Vergnügen. Als man die ersten Kastanieenbäume,<br />

Traubenspaliere, seltene freiwachsende Blumen<br />

und Sträucher und das tiefe Blau des Himmels sehen konnte,<br />

wußten wir, das ist der Tessin, unsere herrliche schweizerische<br />

Riviera. .<br />

Wir landeten in Locarno im Heiligtum der Madonna del<br />

Sasso. — Im nahegelegenen Kurhaus „Orselina" wurde uns<br />

ein feines Mittagessen serviert, und ein Weinchen gab es —<br />

ein Weinchen! Trotzdem wurde die andächtige Stimmung<br />

für die nach folgende kurze Andacht in der Wallsahrtskirche<br />

keineswegs beeinträchtigt. Unser Ehrengast, H. H.<br />

Frühmesser, amtete auch als Ehrenprediger. Tiefe und warme<br />

Worte fanden Weg in unsere Herzen, zu unserm Heil und<br />

zum Wohle unserer Familien. — Nach der Besichtigung des<br />

Heiligtums genossen wir die einzig schöne Aussicht von oer<br />

Terrasse aus. O Herrgott, wie wunderbar schön hast Du doch<br />

unsere Heimat geschaffen!<br />

Ein Autocar führte uns nach Ascona. Dort fanden wir die<br />

großen Vorbereitungen zum Empfang der Madonna, die ab<br />

und zu ihre Heimat in Locarno verläßt und eine Besuchsreife<br />

die Wnst^<br />

Tessins unternimmt. Auch<br />

u, 3rt|chaft durfte die Madonna an ihrer Dorsareine<br />

°n grüßen. Just am<br />

Patente KrSl<br />

0erÜftet ' Blumen, Trans-<br />

E ' | hP $' ® °" bCn J mb Qn jedem Haus eine Jnffi®<br />

"f<br />

°der „Ave Maris stellet" etc bezeugten<br />

Warm<br />

melsmutter"" 9 Bevölkerung an ihre einheimische HimtömS!<br />

©•' 7<br />

weißen Nelken reich ge-<br />

Wten Unb<br />

m,t<br />

anZnm ^<br />

Männern und Frauen jeden Alters<br />

warteten' iiVv Ungeduld auf den Einzug der Madonna<br />

Iemen Unb<br />

E S v t<br />

linsten Bambinis, die nach<br />

i L heftig gegen die Versäumung protestierten, fegnesteten<br />

mit italienischer Grazie, mit verstrubelten Haar-<br />

IWfen, meist einen Finger im Mund, von den Bänken<br />

R-rM I" unb ^gten mit Stolz ein kleines Opfer in die<br />

qs \ ! ^r ein herzgewinnender Anblick für uns<br />

" ^ i t€ 1DIr glücklicherweise etwas früher da waren<br />

uno die Kirche vorher besichtigen konnten. Man war eben an<br />

der Arbeit, reiche alte Fresken wieder freizulegen, die wie an<br />

vielen Orten geschmacklos übertüncht waren.<br />

Leider langte die Zeit nicht, den Einzug der Madonna<br />

mitauzusehen. Immerhin war dies alles für uns ein Herr-<br />

.iches, einmaliges Erlebnis, das uns unvergeßlich bleibt.<br />

Addio Ascona!<br />

Wir mußten an die Heimreise denken. Aber vorher dachten<br />

wir noch in Liebe unserer „Dädis" und verstauten größere<br />

und kleinere Ehianti-Flaschen in die Taschen, um ja von<br />

vorneherein ein freudiges Wiedersehen zu erwirken.<br />

Eine frohe, glückliche Heimfahrt und ein allseitiges Rätselraten,<br />

n/ie eigentlich unser H. H. Präses und die guten Frauen<br />

im Vorstand es angestellt hätten, daß alles sich so reibungslos<br />

abwickelte, so daß es für uns Frauen ein fortwährendes<br />

„Tischlein decke dich!" gab. Ein herzliches, aufrichtiges Wort<br />

des Dankes den geheimnisvollen Heinzelmännchen!<br />

Und daheim? Frohe Begrüßung, frohe Gesichter und<br />

frohes Willkomm nach allen Seiten, und ein begeistertes Erzählen<br />

bis zur späten Stunde. Sicher wird dieser „Muttertag"<br />

als goldener Tag in den Herzen dieser glücklichen Frauen<br />

in dankbarster Erinnerung bleiben.<br />

R. D. St.<br />

Giswil. Josef Schäli, Chronist f. Im Kantonsspital in<br />

Luzern starb ani 11. dies Joses Schäli, Chronist, Bürger von<br />

Giswil, in seinem 78. Lebensjahre.<br />

Sein Vater, Andreas Schäli (Andresler), diente der Gemeinde<br />

Giswil «bis zu seinem Tode als Wuhrmeister, Wegknecht<br />

und Straßenbauer. Beide Eltern starben viel zu früh.<br />

Statt sich um Bildungsmöglichkeiten, mußte sich der kaum der<br />

Schule entlassene Josef um Brotverdienst umsehen. In der<br />

Parketterie Kägiswil, damals „Gyge" genannt, fand er Arbeit<br />

und Verdienst.<br />

Mit einem hellen und regsamen Geist ausgestattet, verlegte<br />

sich Schäli in seiner freien Zeit auf das Lesen von Büchern<br />

und Zeitschriften. Er fing bald an, selbst kleinere Artikel<br />

und Glossen über das Tagesgeschehen niederzuschreiben,<br />

die wegen ihrer Originalität Abnehmer fanden. Bei der<br />

Gründung und Herausgabe des „Unterwaldner" im Jahre<br />

1893 beteiligte sich Schäli mit seinem Freunde Josef Abächerli<br />

(Melkelisepp). Während Abächerli dem Betrieb vorstand,<br />

übernahm Schäli die Korrespondenz und die Redaktion der<br />

neugegründeten Zeitung. Seine Wochenschau „Guckinsland"<br />

war jeweilen originell und witzig gehalten. Schäli war nun<br />

in seinem Element, das Schreiben war ihm Herzenssache<br />

geworden.<br />

Bei der Herausgabe von Dr. Niederbergers Gedichten<br />

und Sagen aus Unterwalden, war Schäli Stosflieferant der<br />

Sagen aus Giswil. Später g>ab Schäli selbst „Heimelige Zeiten<br />

aus Obwalden" und „Aus den <strong>Obwaldner</strong> Bergen" heraus,<br />

die bei Joses Abächerli, Sarnen, gedruckt wurden. Diese<br />

Werklein fanden trotz etwas mangelhafter Orthographie<br />

guten Absatz und werden wegen ihrer humorvollen Originalität<br />

heute noch gerne gelesen.<br />

In seinen geschäftlichen Unternehmungen war Schäli immer<br />

vom Pech verfolgt. Seine Ehe mit Marie Schäli wurde<br />

mit sechs Kindern gesegnet, aber auch da blühte ihm das Glück<br />

nicht dauernd, vereinsamt zog Schäli aus seiner Heimat<br />

und lebte zeitweilig in Bellegarde bei Gens, später in Bern<br />

und Langnau als Gärtner. 1936 zog es unfern Bürger wieder<br />

in seine Heimat zurück. Aber auch in der Fremde konnte<br />

Schäli seine Heimat nicht vergessen. Er schrieb eine Ehronik<br />

von Giswil und gab hin und wieder in Giswil interessante<br />

Vorträge, über dessen Geschlechter und historische Vergangenheit,<br />

die immer gut bekucht waren.<br />

Als Chronist angehend, fehlte ihm als H istoriker das<br />

notwendige Rüstzeug. Mit der historischen Wahrheit nahm<br />

er es nicht zu genau und ließ oft Witz und Phantasie etwas<br />

zu freien Spielraum.<br />

Einer politischen Partei hat sich Schäli nie verschrieben<br />

und bediente Blätter beider Richtungen. Seine kritische Feder,<br />

womit Gegner uud Freunde in seinen zahllosen Presseartikeln<br />

nicht zu kurz kamen, schuf ihm viele Feinde. Wurde ihm aber<br />

mit gleicher Münze heimbezahlt, machte ihn das todunglücklich.<br />

Um Schälis etwas schnurriges Wesen zu verstehen, mußte<br />

man seine früheste Jugend kennen; er besaß eine gutmütige<br />

Mutter und einen zwar herzensguten Vater, der aber keine<br />

Zeit und kein Geld hatte, um den Wissensdrang seines talentvollen<br />

Jungen zu befriedigen und ihn etwas Rechtes lernen<br />

zu lassen. Offenbar ein großes Talent ging damit verloren.<br />

Minderwertigkeitsgefühle ließen in ihm zeitlebens Verbitterung<br />

aufkommen. Aber in seiner rauhen Schale wohnte doch<br />

ein gutes Herz. Schäli starb als guter Christ und Katholik.<br />

Ruhe und Frieder seiner Seele! C h. S t.<br />

Nicht den Kampf gegen die Tuberkulose<br />

würde das neue Gesetz erfolgreicher machen — sondern<br />

eine Ausdehnung der Staatsmacht will es aus<br />

Umwegen erzwingen!<br />

Tubcrluloscgesetz: „Nein!"<br />

sich, wie die Bürokraten innerhalb und außerhalb des Bundeshauses<br />

aufjukten, als das Volk Lunte roch und das Referendum<br />

ergriff. Der 22. Mai soll die Lenkungs- und Planfanatiker<br />

aller Parteien belehren, daß das Schweizervolk seine<br />

Rechte und Freiheiten nicht preiszugeben gedenkt — auch<br />

nicht unter dem Vorivande der Tuberkulosebekämpfung.<br />

Sie Kosten des neuen TnberknloleMes<br />

Wer mit Zwangsmaßnahmen eine Krankheit bekämpfen<br />

will, darf die Kosten nicht scheuen. Der Bund hat dies auch<br />

nicht getan. Nach den Schätzungen betragen die Kosten der<br />

Reihenuntersuchungen im Schirmbildverfahren zirka zwei<br />

Millionen Franken jährlich. Die Kosten der Nachuntersuchungen<br />

der „abgestempelten Schweizer", das heißt derjenigen, die<br />

einen verdächtigen Befund haben und daher untersucht werden<br />

müssen, zirka vier Millionen Franken; Kosten für die<br />

Schirmbildzentrale zirka 200 000 Franken und so weiter.<br />

Wahrlich, es wäre besser, man würde mit diesem Geld<br />

die Schweizer bilden, anstatt sie schirmbilden!<br />

Die Gesamtkosten der Untersuchung allein belaufen sich<br />

daher auf rund 6 Millionen Franken jährlich, wovon 4,7<br />

Millionen zu Lasten der Kantone und der Gemeinden gehen.<br />

Es ist selbstverständlich, daß von diesen Millionen auch<br />

die Aerzte für ihre Untersuchungen, Nachkontrollen und so<br />

weiter ganz gehörig profitieren könnten. Wenn sie trotzdem<br />

in ihrer Verantwortung dem Volke die Ablehnung dieses Gesetzes<br />

empfehlen, so handeln sie sicher nicht ans Eigennutz,<br />

sondern im Bewußtsein ihrer verantwortungsvollen Stellung<br />

dem Volk und dem Lande gegenüber.<br />

Nach Artikel 3 des Gesetzes können die Gebühren für die<br />

Schirmbildung ganz oder teilweise dem Arbeitgeber überbunden<br />

werden. Ganz gewaltig sind aber die Aufwendungen,<br />

wenn wir die Kosten des Versicherungsobligatoriums für den<br />

Einzelnen und für den Bund in Betracht ziehen. Bei der<br />

Annahme einer äußerst tiefen jährlichen Durchschnittsprämie<br />

für Erwachsene von 50 Franken und 20 Franken für Kinder,<br />

ergibt das einen gesamten Prämienaufwand für das Obligatorium<br />

von rund 50 Millionen Franken. Daran hat der<br />

Bund ungefähr 10 Millionen pro Jahr zu leisten. Nun aber<br />

weiß man noch gar nicht, wie sich diese gewaltige Belastung<br />

der Krankenkassen durch das neue Tuberkülosegesetz auswirken<br />

wird. Pessimisten behaupten sogar, daß die jährlichen Prämien<br />

für eine erwachsene Person bis auf 150 Franken ansteigen.<br />

Heute bewegen sich diese Prämien hierzulande meistens<br />

auf 80 bis 90 Franken pro Jahr für Erwachsene. Dabei<br />

ist im Gesetz in keiner Weise berücksichtigt, daß wir gerade<br />

in unserm Kanton in der Regel sehr große Familien haben,<br />

die unter dieser gewaltigen Prämienlast einfach zugrunde<br />

gehen müssen, auch wenn sie von der Tuberkulose glücklicherweise<br />

verschont werden. Das nennt man freundeidgenössische<br />

Familiensürsorge und Hilfe für die Bergbauern! ...<br />

Zusammenfassend möchten wir daher das Gesetze zur<br />

Verwerfung empfehlen, weil es dem Schweizervolk<br />

Zwang antut an seinen elementarsten Rechten: an Persönlichkeit,<br />

Gesundheit, Vermögen; weil es eine Zwangsuntersuchung,<br />

Zwangsbehandlung, Zwangsversicherung bringt, die<br />

die Jahrhunderte alte Tradition des Schweizervolkes» mißachtet.<br />

Wenn Winkelried den heute noch gültigen Ausspruch<br />

tat: „Sorget für mein Weib und meine Kinder!", so wollen<br />

wir dieses Erbe als freie Menschen, ohne Zwang, übernehmen;<br />

denn seine letzten Worte waren: „Ich will der Freiheit<br />

eine Gasse machen!"<br />

Dr. med. I. G a n d e r, Stans,<br />

Präsident des Unterwaldner Aerztevereins.<br />

Weltgeschehen<br />

Englands Exportsorgen<br />

In England beginnt man sogar in Labourkreisen über<br />

die wachsenden britischen Exportsorgen zu debattieren. Man<br />

wundert sich, daß England infolge seiner teuren Sozialexperimente<br />

auf den Auslandmärkten nicht mehr konkurrenzfähig<br />

ist. Das Gerücht einer Pfundabwertung zur Teuerungsbekämpfung<br />

ist von Sir Stafford Cripps mit Recht energisch<br />

bekämpft worden. Eine andere Frage aber ist, ob sich die Gefahr<br />

einer Inflation durch bloße Dementis beschwichtigen<br />

läßt. Jedenfalls sind die britischen Exportziffern im Monat<br />

April rapid gesunken.<br />

Sparexperten auch in Frankreich<br />

Die französische Nationalversammlung hat nach einmonatigem<br />

Unterbruch ihre Arbeiten wieder aufgenommen.<br />

Im Vordergrund der Traktanden stehen die Finanzsragen,<br />

was man nur zu wohl begreift, nachdem der Finanzmienster<br />

von einem Defizit von 3 Milliarden Francs sprach. Das Loch<br />

soll durch Verteuerung und Freigabe des Benzinverkaufs sowie<br />

durch Verwaltungseinsparungen gestopft werden. Hoffen<br />

wir, daß die französischen Sparexperten mehr Erfolg haben<br />

als diejenigen in unserer Bundesverwaltung.<br />

Rosafarbene Außenministerkonserenz<br />

In Paris wird zurzeit der rosafarbene Palast der Herzogin<br />

de Talleyrand zum Empfang der Außenministerkonfe-<br />

ß><br />

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<br />

8<br />

Wohin zieht das ZnderknloseM?<br />

Immer wieder fragt man, was die Bundesverwaltung<br />

wohl bewogen hat, den Räten eine Gefetzetzsvorlage zu unterbreiten<br />

die auf so schwachen medizinisch-wissenschaftlichen<br />

Füßen steht. Hoffte man, das Schweizervolk, das nach dem<br />

Verschwinden der Kriegswirtschaft allmählich seiner Freiheit<br />

wieder froh werden durfte, durch das Schirmbildverfahren<br />

erneut an behördliche Lenkung und Bevormundung zu gewöhnen?<br />

Oder ist diese Einschnmggelung der Krankenverficherungspslicht<br />

der eigentliche Zweck des Gesetzes? Man erinnert<br />

3<br />

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(M<br />

G<br />

5$<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

7>.£ ^<br />

SJLRodoIfo Pedroni, Chiasso


enz vom 28. Mai hergerichtet. Wir wollen gerne annehmen,<br />

daß die Farbe dieses Palais de marbre rose nicht zum Symbol<br />

westlicher Wankelmütigkeit werde!<br />

Spanien — Aschenbrödel<br />

Die Spanienresolution der lateinamerikanischen Staaten<br />

zugunsten der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen<br />

mit Franco erreichte in der Generalversammlung der<br />

UNO die nötige Zweidrittelsmehrheit nicht. Wohl stimmten<br />

26 Staaten für und nur 12 gegen die Resolution. Da sich<br />

aber 16 Staaten, unter ihnen Frankreich, Großbritannien<br />

und die USA, der Stimme enthielten, bleibt Spanien weiterhin<br />

aus der schwarzen Liste der UNO.<br />

Die Unruhen in Tripolitanien,<br />

welche von der arabischen Bevölkerung zum Protest gegen die<br />

Empfehlung der Politischen Kommission der UNO, Tripolitanien<br />

ab 1951 italienischer Treuhandschaft zu unterstellen, ausgelöst<br />

worden sind, haben zur Berhängung des Notzustandes<br />

geführt. Anderseits euklärt sich die italienische Regierung bereit,<br />

ab 1959 Tripolis die volle Unabhänigkeit zu gewähren.<br />

Ob aber dieses Versprechen geeignet ist, die aufgebrachten<br />

Araber zu beruhigen?<br />

lOO # /ot0e Wahlkomödie<br />

Anläßlich der „100°/«igen" ungarischen Wahlkomödie<br />

erklärte Matthias Rakosi, daß mit dem Fünfjahresplan<br />

die Regierung mehr für das Volk tun werde, als früher in<br />

einem halben Jahrhundert geschehen sei. Kennt man diese<br />

großmauligen Sprüche nicht schon aus der Zeit Adolfs des<br />

Großen?<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 22. Mai<br />

9.30 Musik von I. S. Bach. 9.45 Kath. Predigt. 10.15<br />

Studienorchester. 10.50 Brief in den Aether. 12.00 Concertino.<br />

12.40 Frühlingslieder. 13.25 Volkstümlicher Sonntagnachmittag.<br />

13.45 Landwirtschaftlicher Vortra-g; Fortsetzung<br />

der volkstümlichen Musik. 15.00 Sonntagsgeschichte. 15.30<br />

I. Haydn: Trio in Es-dur. 15.55 Lieder von Franz Schubert.<br />

16.00 Beschwingte Rhythmen. 16.50 Fußball-Reportage. 17.40<br />

Schallplatten. 18.15 Torquato Tasso, Schauspiel von Goethe.<br />

20.00 Orchesterkonzert. 20.40 Torquato, Forts. 22.05 Die Oryel<br />

von Fischingen.<br />

Montag, 23. Mai<br />

12 15 Amerikanische Unterhaltungsmusik. 12.40 Studioorchester.<br />

13.25 Der gereimte Wochenkommentar. 13.55 Liebeslieder.<br />

14.00 Für die Frauen. 16.30 Französische Sinfonie--<br />

und Vokalmusik. 17.30 Dr Doggter David verzollt eppis<br />

vo de wilde Tiere. 18.00 Romanze für Orchester in C-dur.<br />

18.00 Finnische Lieder. 18.30 C. Dumont. 19.00 Jeder sein<br />

eigener Poet. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Im Kanton Fricktal,<br />

1. 21.00 Beromünster gibt Auskunst. 21.15 Mozart: Kla-<br />

Viertrio in B-Äur. 21.35 Zwei Lieder von Mozart. 21,45<br />

Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland. 22.00 Aus<br />

unserer Bibliothek.<br />

Dienstag, 24. Mai<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Blasmusik. 12.40 Swdioorchester.<br />

13.15 Partien aus "Jdomenco. Re di Greta" von Mozart.<br />

14.00 Radio-Stars. 16.30 Tanzmusik. 17.00 Schallplatten.<br />

17.30 Dampferfahrt auf -dem Amazonas. 17.50 Komposition<br />

über den Rio Grande. 18.30 Wir bitte,: um Auskunft. 18.55<br />

C. Dumont. 20.00 Sinfonie-Konzert des Berner Stadtorchesters.<br />

20.50 Jeai-Baptiste Racine, Hörfolge. 22.05 Klaviermusik<br />

von M. Ravel.<br />

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Tarnen / Samstag, den 21. Mai <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 40 — 2. Blatt<br />

« t ö n e t W W e m d<br />

Wieder ein Abstimmungssonntag<br />

Nachdem der Obw-Idn.r Bürge. 8. Mai feiner<br />

kantonalen Abstimmungspflicht genügt hat, wird er vierzehn<br />

TM öarauf schon wieder zur Urne gerufen. Diesmal ist es<br />

Väterchen Bund, der mit seinen Anlingen ans Volk gelangt<br />

Auf «dem gleichen Abstimmungszettel werden uns zwei<br />

Fragen unterbreitet. Der Parteitag unserer kantonalen<br />

konservativen Volkspartei vom 10. April hat zur einen Borlage,<br />

der Abänderung des Bundesverfassungsartikels über die<br />

National-bank, Zustimmung beschlossen, zur anderen Vorlage<br />

der Ergänzung des eidgenössischen Tuberkulocksegesetzes die<br />

Stimme freigegeben<br />

'<br />

1.<br />

Volk und Ständen wird von den eidgenössischen Räten<br />

eine Neufassung des Artikels 39 der Bundesverfassung, des<br />

sogenannten Nationaibank-Artikels, vorgeschlagen.<br />

Mit der Nationalbank haben die wenigsten von uns viel<br />

zu tun. Sie liegt nicht nur weitab in Bern oder in Zürich,<br />

sondern es ist auch ihr Geschäftskreis nicht dazu angetan, uns<br />

das Jahr hindurch stark zu interessieren. Wir haben unsere<br />

Kantonalbank, bei der wir unsere Geschäfte abwickeln und<br />

die uns und dem Lande für Kredit sorgt; was s i e tut, wer<br />

s i e leitet und verwaltet, das berührt uns viel lebendiger<br />

als die ferne Nationabbank.<br />

Urtd doch muß uns auch diese einwenig interessieren. Die<br />

Nationalbank ist unsere schweizerische Notenmonopolbank und<br />

Währungsbank. Und die Währung betrifft den Schweizerfranken,<br />

der auch in unserem Geldbeutel klimpert oder nicht<br />

klimpert. Unsere Banknoten, angefangen vom bescheidenen<br />

Fünfernötli bis zur anspruchsvollen Tausendernote, die uns<br />

im Alltag wie eine Seltenheit erscheint, tragen nicht etwa die<br />

Unterschriften des Herrn Bundesprästdenten oder des Finanz-<br />

Ministers, sondern diejenigen des Verwaltungsrates und der<br />

Direktion der Nationalbank — schaut sie nur einmal gehörig<br />

an! Durch den Berfafsungsartikel 39 wurde der Bund im<br />

Jahre 1891 ermächtigt, die Ausgabe von Banknoten einer<br />

besondern Bank zu übertragen. Aber die erste Vorlage, die<br />

eine reine Staatsbank schaffen wollte, wurde am 28. Februar<br />

1897 vom Schweizervolk abgelehnt —, Obwalden hat zur<br />

^ eüverfung mit 199 Ja und 1577 Nein redlich beigetragen<br />

— wahrend das Bundesgesetz vom 6. Oktober 1905, das eine<br />

^ationalbank mit gemischtem Charakter vorsah, ohne Referendum<br />

durchging. Nun gibt also diese Nationalbank in,<br />

l ?,? t ! e . 8 Bundes die Banknoten heraus. Sie sorgt aber<br />

auch für die Deckung der Banknoten, und zwar muß gemäß<br />

dem Gesetz die Metalldeckung (Gold) der Bauknoten<br />

4° Dozent betragen. Die restlichen 60 Prozent müssen<br />

m wechseln oder Forderungen ausgewiesen sein. Man könnte<br />

auch sagen: zum größten Teil müssen der Fleiß, die A r -<br />

bei t, die Solidität und Sparsamkeit des Volkes<br />

unsere Schweizerwährung garantieren. Daran hängt schließuch<br />

alles, und diese Volkstugenden können nicht in Gold aufgewogen<br />

werden.<br />

Aber das Gold selbst müßte gemäß der ordentlichen Gesetzgebung<br />

heute noch Kur ant wert haben; es müßte sich<br />

eigentlich im Umlauf befinden. Daß es sich nicht so verhält,<br />

das wissen wir alle. Goldvögelein bekommt man heutzutage<br />

im täglichen Verkehr überhaupt nicht mehr zu Gesicht.<br />

Wenn die Nationalban? heute mit ihren Goldstücken herausrücken<br />

wollte, so würden diese — schwups! — aus der Hand<br />

verschwinden und irgend in einem geheimen Schränkleiii landen<br />

oder gar schwarz ins Ausland wandern, und dann hätten<br />

unsere Banknoten keine Golddeckung mehr; sie wären gerade<br />

noch das Papier wert, aus das sie gedruckt sind.<br />

Nun hat der Bund ein Mittel: bei Notlagen in<br />

Kriegszeiten kann er den Banknoten gesetzlichen<br />

Kurs verleihen. Dann muß jedermann Banknoten als Zahlung<br />

annehmen, er kann nicht statt dessen Gold verlangen.<br />

Aber oben nur bei Notlagen in Kriegszeiten! lind eine solche<br />

Notlage ist heute nicht mehr vorhanden. Das betreffende Gesetz<br />

läuft am 31. Dezember <strong>1949</strong> ab. Und darum, weil es<br />

eine Landesfrage ist, daß die heutige Ordnung im Grundsatz<br />

beibehalten wird, daß sie aber nicht meljt bloß Notrecht<br />

darstellt, sondern auf dem verfassungsmäßige» Willen<br />

des Volkes beruht — darum muß heute der Versassungsartikel<br />

über die Nationalbank abgeändert werden.<br />

Durch die neuen Bestimmungen wird der Bund zugleich verpflichtet,<br />

für die Deckung der Banknoten zu sorgen.<br />

Die Vorlage über den Nationalbank-Artikel entspricht<br />

einer Landesnotwendigkeit, der Notwendigkeit einer g e s u n -<br />

den Schweizer Währung» eines gesunden<br />

Schweizer Frankens. Daran hat der' Bauer und<br />

der Arbeiter, der Handwerker und der Handelsmann, der Arbeitnehmer<br />

uud der Gemerbetreibende ein gewaltiges Interesse.'<br />

Wir <strong>Obwaldner</strong> wollen daher am Sonntag auf die<br />

obere Linie des Stimmzettels ein überzeugtes „Ja"<br />

schreiben.<br />

2.<br />

Ueber die zweite Abstimmungsvorlage ist vorige Woche<br />

bereits ein mit Helgen ausgeschmücktes Heftchen erschienen, mit<br />

einem dicken „Nein" obenan und mit dem Titel: „Der Gesundheitsvogt<br />

kommt." Das bebilderte Heftchen übertreibt<br />

einwenig, aber im Grunde hat es nicht so unrecht.<br />

Die Tuberkulose ist eine Volkskrankheit, die viel<br />

Schaden stiftet und schon manch blühendes Menschenleben geknickt<br />

hat. Es ist nichts als billig, daß wir alle Kräfte anspannen,<br />

um die Krankheit zu bekämpfen. Es sind denn auch<br />

schon schöne Erfolge erzielt worden, und ein Bundesgesetz vom<br />

13. Juni 1928 betreffend Maßnahmen gegen die Tuberkulose<br />

hat «dazu wesentlich beigetragen.<br />

Dieses bereits bestehende Gesetz von 1928 will man durch<br />

die neue Vorlage ergänzen. Das geschieht aber nicht durch<br />

neue medizinische Maßnahmen, die uns von den anerkannten<br />

Fachleuten empfohlen werden. Als medizinische Maßnahme<br />

ist lediglich vorgesehen, daß von Bundeswegen innert acht<br />

Jahren die ganze schweizerische Bevölkerung auf Tuberkulose<br />

zu untersuchen ist (durch das Schirmbildverfahren) und<br />

daß diese Untersuchung dann periodisch zu wiederholen<br />

ist. Wer's nicht glaubt, bezahlt nicht einen Taler, sondern<br />

wird mit Buße bis zu Fr. 1090.— belegt. Dann muß die gesamte<br />

minderbemittelte Bevölkerung der Schiveiz gegen<br />

Krankheit — nicht bloß gegen Tuberkulose — von Staates<br />

wegen versichert werden. Das Kranken- und llnfallversicheruugsgesetz<br />

sagt, daß die Kantone die obligatorische<br />

Krankenversicherung einführen können. Durch das neue<br />

Gesetz wird aber die Versicherung der minderbemittelten Bevölkeruug<br />

von Bundeswegen vorgeschrieben. Das ist ein<br />

hinteres Gartentürli.<br />

Das nachstehende Zitat aus der s o z i a li st i s ch e n Ge-<br />

Werkschaftskorrespondenz muß uns nachdenklich stimmen: „So<br />

wäre es durchaus denkbar, daß die Volksabstinummg über das<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Samstag: 15.00 Beichtgelegenheit. Aushilfe!<br />

Sonntag: Seelensonntaa. 4.15 Beichtgelegenheit. Monatskommunion für Mannerapostolat,<br />

4. und 5. Kurs Christenlehre, Sekundärschule und 7. Klasse. Messen 5, 6, 7.30, 8.30<br />

und 10. Gedächtnis der Aelplerbrnderschaft für Ehemann Josef Haslach-Melliger. 13 Christenlehre<br />

für die 1. Gruppe. 19.30 Maipredigt und Segen.<br />

Montag: Landeswallfahrt nach Sächseln. Weggang von der Kirche 6.15; Abfahrt von<br />

Alpnach-Dorf 6.32, Rückfahrt ab Sächseln 9.22. Die Spezialbillette bereits am Sonntag abholen.<br />

Dienstag: Kreuzgang an den Stad um 6.<br />

Mittwoch: Kreuzgang nach Kägiswil um 6. Ab 15 Beichtgelegenheit.<br />

Donnerstag: Auffahrtsfest. Gottesdienst wie an Sonntagen. Gedächtnis<br />

Schützenbruderschat für Ehemann Josef Haslach-Melliger. 19.30 Maipredigt.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit des Franz Joses Langensand und Frau Marie geb. Buholzer.<br />

Bruderklausenfeier. Sonntag: 14.00 und 20.15 Filmvorführung über die Heiligsprechunasfeierlichkeiten<br />

in Rom. Abends Vortrag von H. H. Domherr Werner Durrer.<br />

Frauenverein. Donnerstag (Christi Himmelfahrt:) 13.30 Versammlung mit Predigt.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 4.45 Beichte, 5 und 6 hl. Messe, Kommunion der Männer, Jung-<br />

Männer, Frauen und Mütter. Opfer für die Bestuhlung bei Frühmesse und Amt. 8.30 Amt<br />

Nachher Christenlehre für die großen Mädchen. 13.00 Christenlehre, auch im Klemtheil. 19.4o<br />

Maiandacht mit Predigt, Litanei und Segen<br />

Montag: 5.30 Kreuzgang nach Sächseln.<br />

MU?wo"ch :' Keto"Frühmesse. 0<br />

der<br />

6.^5 Kommunion. 6i50 Kreuzgang in den Kleintheil.<br />

1 5 ' $ o ? n e r s t a " g ° : 6 Frühmesse, 8.30 Amt, 13 Allmendsegnung mit<br />

^°K7t?: dZtift'j^<br />

Abächerli und Serafina Zumstein.<br />

Samstag- Stiftjahrzeit für Witwe Marie Zumstein-E-^enegger.<br />

Freitag und Samstag: 8 bei der alten Kirche hl. Messe.<br />

Großtheil. Sonntag: Ab 5 Beichtgelegenheit. 6 Frühmesse. 8.30 Amt und Predigt.<br />

13 Christenlehre und Andacht. 19.30 Maiandacht, Predigt und Segen.<br />

Donnerstag: Christi Himmelfahrt. Gottesdienst wie an Sonntagen.<br />

(3)tiftrtreffe für Veter Eberli und Franziska Kathriner. ^<br />

Junamännerbund. An Himmelfahrt Versammlung nach dem^ Gottesdwnst im Großtheil.<br />

Bortrag von H. H. Dr. Pater Hugo Müller. Bitte um vollzähliges Erscheinen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Hl. Messen 6, 7, 8.30. 13<br />

"M?n t?g': Keine Frühmesse. Landeswallfahrt nach Sächseln.<br />

dem Zug 7.12; Rückkehr: Abfahrt in Sächseln 9.52.<br />

Dienstag: 6 Kreuzgang Zur Dorfkapelle<br />

Christenlehre. 19.30 Maipredigt<br />

Auszug 6.40, Abfahrt mit<br />

D o n^e rkt^g^CßP Ammelfahrt.^Hl/Mefsen 6, 7, 8.30. 13.00 Flurprozession.<br />

19-30 Maipredigt und Andacht.<br />

Ün<br />

""dacht und Segen. 19.30 Maiandacht.<br />

?tauptgottesdienst. 13 Bitt-<br />

. I f f Ä 9 © Ä : V l f Ä " A » r r e Um«-«-» m..<br />

über Obwalden, Musik und Theater. Die ganze cze Pfarrei Psurrel herzlich eingeladen.<br />

Bürglen. S o n n t a g : Keine Frühmesse<br />

9<br />

~<br />

Hauptgottesdienst.<br />

"" LL -"~~- a 185 13 Christenlehre und Bittc.<br />

, Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Alber^ Luss-, Kern-.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli Cie., Tarnen. Tel. (041) 8 W ^ojeu<br />

b i p a l ö n c r<br />

Q ^ f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 21. Mai <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigfter Jahrgang Nr. 21<br />

B e t e r ziehen ü b e r L a n d<br />

zorgen ist Bittsonntag, der die Türe zur Bittwoche öffnet. „Wir machen Bittproxzessionen<br />

in die Nüchbardörser, wo das heilige Opfer gefeiert wird. Mit flatternden<br />

Fahnen, das Kreuz voraus, ziehen wir betend, singend durch die Felder hindurch.<br />

Morgenfrühe, taunasse Wegraine, Aecker und Matten schauen fromm in die aufsteigende<br />

Sonne. Menschen beten, und Fluren beten. Kirchtürme ragen in weitem Umkreis<br />

aus baumumwachsenen Dorfinseln als Denkmäler Gottes. Mensch und Tier<br />

und Feld scheint hineingesunken in den Schoß der allerhaltenden Liebe, und soweit<br />

das Auge reicht, ist die Erde ein Sursum corda geworden!" (Pfleger.) Das ist die<br />

katholische Landschaft.<br />

Sursum corda! Das Gesetz des Schwergewichts gilt auch im Reich des Geistigen<br />

und Religiösen. Trägheit, Lauheit, Wünsche und Sorgen, Trauer, Laune setzen sich<br />

durch. Unser Herz und Wille, unser Glauben, Hoffen und Lieben sollen trotzdem<br />

oben sein. Das ruft uns der Priester vor jeder Präfation zu. Im Wortschatz der<br />

Messe kehren die Worte immer wieder: Oremus, rogamus, guaesnmus, petimus — sie<br />

alle bedeuten: wir bitten. Der Priester breitet dabei die Arme aus, wie es aus uralten<br />

Zeiten Sitte ist. Seit dem Gebetskreuzzug für Kardinal Mindszenty haben auch<br />

die Erwachsenen wieder gelernt, mit zertanen Armen zu beten. Es erinnert an die<br />

ausgespannten Arme des Gekreuzigten und gemahnt, unseren engen Gebetshorizont<br />

zu weiten für die weltumfassenden Anliegen der ganzen Kirche. Wir sollen katholisch<br />

beten. Kat-holon heißt „dem Ganzen gemäß", das Ganze umfassend. Glauben, Hoffen,<br />

Lieben ist Katholon — Gesinnung. Der klassische Ausdruck dafür ist das Gebet: „Mein<br />

Gott und mein alles!" Wie tief ist das Bruderklausen-Gebet — als praktische Lebensregel!<br />

Sollen wir nicht, seine Nachfahren und Landeskinder, die besten Beter im<br />

Schweizerhause sein? Da wir doch einen solchen Vorbeter haben! Nikolaus von Flüe<br />

verstand das Gebet im Canon der Messe „für die Kirche, für den Papst, für den<br />

Bischof" und im Sinne des allgemeinen Priestertums „für alle Rechtgläubigen und<br />

alle, die den katholischen und apostolischen Glauben fördern". Denkt daran, daß, wann<br />

und wo immer du Katholische Aktion übst, 400 000 Priester deiner im Memento der<br />

Lebenden gedenken! Also Bittag für dich 365mal! Das ist Katholon-Gebet.<br />

Die Bittwoche lehrt uns auch um das Rechte beten. Die Brotbitte darf nicht die<br />

einzige sein. Die Messe fleht um Heil, Gnade, Frieden, ewiges Leben. „Heil" umfaßt<br />

die Wohlfahrt für Leib und Seele. Die Messe ist das gro ße Bittgebet. +


E i n gesunder Schweizer F r a n k e n - i m 3ntereffe aller B o l k s k r e i s e<br />

N a t i o n a l b a n k a r t i k e l : 3 a<br />

Tubcrkulosegesetz als eine Art Vorrunde f ü r v i ei w e i t e r -<br />

geheuide Entscheidungen gedacht ist und daß der<br />

Kampf nicht in erster Linie diesem Gesetz, fondern dem<br />

neuen sozialen Kurs überhaupt gelten könnte.<br />

Man kann es auch umgekehrt sagen: das Tuberkulosegesetz<br />

ist die Vorrunde für den neuen sozialen Kurs, den die Sozialisten<br />

anstreben: Kranksein von Staateswegen, Gesundsein<br />

von Staateswegen, Durchleuchtete werden von Staateswegen,<br />

Versichertwerden von Staateswegen. Die Sache ist nicht<br />

ganz nach unserem Geschmack.<br />

„Das Herz sagt ja, der Verstand Jagt<br />

nein", hat Landamann Dr. Odermatt an der letzten<br />

Landsgemeinde zu diesem Gesetz gesagt. Ich glaube nicht, daß<br />

sich die Herzbeschwerden in Obwalden steigern werden, wenn<br />

wir diesmal dem Verstände folgen.<br />

Das ist der Tag des Herrn<br />

Das Psarrsest in Kerns.<br />

(Korr.) Der letzte 'Sonntag wird für das Kerner Kirchen-<br />

Volk unvergeßlich bleiben. Die Pfarreifeier zum 25jährigen<br />

Jubiläum des Priesterwirkens von Hochw. Herrn Pfarrer<br />

Fanger in Kerns war dazu angetan, eine feierliche und gelöbnishafte<br />

Kundgebung zur Kirche zu werden. Man feierte<br />

im allgemein beliebten und verehrten Jubilaren im gewissen<br />

Sinne das Priestertum überhaupt. Wenn man ihm dankte,<br />

wenn mau an ihn dachte, so dachte man an das Priestertum.<br />

Und es ist gewiß vielsagend, wenn man behaupten darf, daß<br />

er ein Priestertum verkörpert, das unsere Zeit nötig hat.<br />

Und die Kernser haben es verstanden der Feier nicht bloß<br />

das Aeußere zu geben, denn sie haben in einer Tat des echten<br />

Christentums bewiesen, daß es ihnen ernst war um ihre<br />

Feier. Denn gerade diese Tat, die dem Pfarrherrn zu<br />

Handen der Missionen überreichte Missionsstation, bis auf<br />

das letzte Detail vollständig, war der Höhepunkt des gemein«<br />

samen Erlebnisses. Und Kerns hat damit ihrem Pfarrherrn<br />

eine größte Freude bereitet.<br />

(Sing.) Die kirchliche Jubelfeier begann mit dem festlichen<br />

Einzug in die Kirche. Unter den feierlichen Klängen der<br />

Harmoniemusik holten die Delegationen aller Vereine mit<br />

ihren Bannern, sowie der Gemeinde- und Bürgerrat in cor-<br />

Pore dem Jubilaren im Pfarrhof ab. Des Pfarrers Ehrengeleite<br />

bildete eine stattliche Anzahl Priester, die teils jetzt,<br />

teils früher in der Gemeinde wirkten, andere sechs, die Bürger<br />

von Kerns sind, von denen die beiden Domherren Albert<br />

Lussi und Werner Durrer erwähnt seien.<br />

Beim Eintritt in die Kirche ward das Auge gefesselt ob<br />

dem einzigartigen Schmuck der Kirche in Form von Farbe.<br />

Hundert Hortesien, frische Nelken und Iris aus San Remo,<br />

geschickt verwendet, schufen festliche Stimmung.<br />

Drei der geistlichen Sohne (der vierte ist Hans Rohrer,<br />

Missionar in Afrika) geleiteten als Diaton, Subdiakon und<br />

Zeremoniar den Kilchherrn an den Festaltar. Dem Amt<br />

assistierte S. Gnaden der Hochwürdigste Abt Primas Dr.<br />

Bernhard Kälin aus Rom, der nach dem Evangelium die<br />

Kanzel bestieg, um in einer fein abgemessenen, tiefgehenden<br />

Festpredigt den katholischen Priester als den Gesalbten Gottes,<br />

den Hirten der Seelen und den» Lehrer der Gläubigen zu<br />

schildern. Der Würde des Priesters entsprechend, verlangt<br />

Gott von den Gläubigen größte Ehrfurcht vor seinen Gesalbten;<br />

die selbstlose und opferfreudige Wirksamkeit des Priesters<br />

im Dienste einer Pfarryemeinde stellt dem Volke die<br />

Aufgabe, auf seinen Seelsorger zu hören, seine Bemühungen<br />

zu unterstützen und in aufbauender Laienarbeit mit dem Priester<br />

zusammen zu arbeiten. In lautloser, weihevoller Stille<br />

lauschte die vollgedrängte Pfarrkirche dem inhaltsreichen<br />

Kanzelworte des hohen Festpredigers.<br />

Die Bruderklauseni-Messe von Meister Hilber fand von<br />

Chor und Orchester eine prächtige Windergabe und ließ einen<br />

die Apostelworte in Erinnerung kommen: „Singt und spielt<br />

dem Herrn in euren Herzen!" (Eph. 5,19)., Ja, das war ein<br />

Singen aus den Herzen und fand darum den Weg in die<br />

Herzen. Der Eindruck des erhebenden' Gottesdienstes war ein<br />

tiefes Glück.<br />

Zum Mittagessen im „Rößli" fanden Ach die Geistlichkeit<br />

und Behörden ein und das Jubelpaar Spitalverwalter Josef<br />

Gasser-Jmfeld, die Gattin als geistliche Mutter des Pfarrers.<br />

Unter dem liebenswürdigen Tafelmajorat von Herrn<br />

Erziehungsrat A. Windlin wanden sich — die Tische waren<br />

überdies kunstvoll dekoriert — die Guirlanden von Reden,<br />

Gedichten, Liedern und Jodeln in einer nicht abbrechenden<br />

Linie. Präsident Job Durrer wußte in feingestimmten Worten<br />

des Dankes die Spannung mit drei Geheimnissen aufs<br />

höchste zu steigern, die im Laufe des Tages unthüllt werden<br />

sollten. Kommissar A. Lussi verlas im Auftrag des Bischofs<br />

des prächtige Telegramm aus dem Puschlav,wo der Ober-<br />

Hirte auf Firmreise weilt. Es lautet: „Gottes Segen Ihrer<br />

treuen, kernigen, ganz katholischen Hirtenarbeit. Die Jubiläumsgabe<br />

der Pfarrei zu Gunsten der Mission verdient<br />

freudige, bischöfliche Anerkennung und segnenden Dank."<br />

Kapitelpräses A. Stockmann gratulierte im Namen der<br />

Geistlichkeit und dankte den Behörden, die den Pfarrer stets<br />

treu und warm unterstützten — eine verdiente Anerkennung!<br />

Kaplan Zumbühl sprach für die Ortsgeistlichkeit und durfte<br />

nun im Namen des Gemeinderates das erste Geheimnis enthüllen:<br />

Vor zwei Monaten tauchte der Gedanke auf, eine<br />

Sammlung von Haus zu Haus zu veranstalten, sie als Gabe<br />

dem Jubilaren zu schenken, der als großer Freund der Missionen<br />

— wollte er doch selber in die Mission gehen und hals<br />

er im Seminar St. Luzi die Missionssektion gründen, die<br />

heute die blühendste aller Priesterseminarien ist —. sie<br />

einer Missionsstation übergehen sollte. Der Gemeinderat förderte<br />

tatkräftig den Gedanken: in zwei Monaten war das<br />

Unglaubliche geschehen: die Haussammlung ergab statt der<br />

erwarteten 2500 Fr. deren 4737 Fr. Fleißige Hände von<br />

Männern und Frauen regten sich, selbst auf dem Krankenlager,<br />

unb schufen aus den gekauften Materialien das, was<br />

nebst den kirchlichen Meßgeräten selbst gearbeitet werden<br />

konnte. Die Ausstellung präsentiert nach fachmännischem Urteil<br />

einen Wert von 15 000 Franken: Paramente, schmiedeiserne<br />

Kerzenstöcke, Bildrahmen, Ampeln, Holzarbeiten<br />

alles Kernser Eigenarbeit. Die Monstranz verewigt im Innern<br />

des Fußes in Latein das Werk der Liebe: „Das Kirchenvolk<br />

von Kerns in der Schweiz schenkt seinem verdienten<br />

Pfarrer, HH. Johann Fanger, der während 25 Jahren mit<br />

größtem Eifer in der Gemeinde wirkte, die ganze Kirchenausstattung<br />

dieser Missionskapelle. <strong>1949</strong>." Dieser Kundgabe des<br />

Redners folgte der Besuch der Missionsausstellung — die<br />

einem Bewunderung und Ergriffenheit abzwang. Nach der<br />

Rückkehr an die Tafel danke HH. Pfarrer Fanger gerührten<br />

Herzens und schenkte das Werk seinem geistlichen Sohne, HH.<br />

Hans Rohrer, Bethlehemmissionar in Holy - Croß, Rhodesia<br />

(Afrika),der in Kerns aufgewachsen ist. Der Generobere von<br />

Bethlshem-Jmmensee, HH. P, Eduard Blatter, dankt warm-<br />

Herzig für diese Ueberraschung durch Gemeinde und Pfarrer<br />

und nannte sie ein Denkmal der Liebe. Er wußte vieles aus<br />

der schweren Busch-Mission zu erzählen, so daß einem die gebrachten<br />

Opfer erst recht freuen mußten. Abtprimas Dr. P.<br />

Bernard Kälin ergreift das Wort und gibt dem Tag die feine<br />

Note: „Ich gratuliere der Gemeinde zu ihrem Pfarrer". Als<br />

Lehrer und Primizprediger des Jubilaren freute er sich, eigens<br />

aus Rom zu diesem Fest des lebendigen Christentums,<br />

wie er sagte, herzukommen.<br />

Schon wartete der Sonnensaal mit den Schulkindern auf<br />

den Jubilaren. Was die Kinder in Lied und Rede boten,<br />

war so überraschend reich und schön, daß einem die Worte<br />

dafür fehlen. Das Kernserherz war erwacht. Als gar ein kecker<br />

Fünfkläßler in wohlgesetzter Dialektrede und mit warmen<br />

Herztönen im Namen aller gratulierte, war des Jubels kein<br />

Ende. Er machte feine Sache so gut, daß auch die -Erwachsenen<br />

Wie steht es mit dir?<br />

„Es ist eine wahre Erkenntnis, daß der erst religiös ist, der aus sich beten kann.<br />

Der junge Mensch wird das wohl am ehesten lernen am Beispiel großer Beter. Wer<br />

an diesen merkt, w i e sie Gott vertrauten und daß sie alles von Gott erwarteten, wird<br />

zur Frage genötigt werden: Wie steht es denn mit dir?" Diese Sätze des berühmten<br />

katholischen Religionslehrers Dr. M. Pfliegler, Wien, sollten von den Eltern und Erziehern<br />

in stiller Stunde durchgedacht und beherzigt werden. Denn sie hellen viel Unklares<br />

in der Erziehung unserer Jugend auf. Wir dürfen nie vergessen: die Jugend<br />

lernt am Beispiel der Erwachsenen beten. Diese können darum nicht um die Ge-<br />

Wissensfrage herumkommen: Wie steht es mit mir? Bin ich ein vorbildlicher Beter?<br />

Gebe ich mir vor dem Beichten über diese Frage Rechenschaft? Wie werde ich einst<br />

beim letzten Gerichte neben Bruder Klaus Figur machen?<br />

-j-<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Ostern, 2. Concede, 3. für Kirche oder Papst. Bittwoche. Montag und<br />

Dt n£tag. Stttmejje, 2. und 3. wie sonntags. Mittwoch. Vigil von Himmelfahrt Christi. Hl.<br />

\ »5* Vigilz 3. hl. Urban, 4. Bittag, Apostelpräfation.<br />

Donnerstag. Himmelfahrt Christi, gebotener Feiertag, mit Oktav. Freitag. Hl. Beda, 2. Oktav,<br />

3. hl. Johannes (aus Papstmesse). Samstag. Hl. Viktor von Tomils, 2. hl. Augustin, 3. Okt.<br />

t c ? ? fstcholijchcn Turnerinnen Obwaldens zu ihrem 3. kantonalen Treffen am Himmelfahrtstaae<br />

in Alpnach freundlichen Gruß und Willkomm! Seele in der Gnade und BeHerrschung<br />

des Leibes ist christliches Ideal.<br />

. Die Pfarreinachrichten für die nächste Nummer sind bis spätestens Dienstag vormittags<br />

10 Uhr an die Druckerei einzusenden.<br />

Pfarrei Tarnen.<br />

NB. Katholische Jungmannschaft. Sonntag, 29. Mai, Wallfahrt ins Melchtal.<br />

Stalden. Sonntag: Diözefan-Anbetungstag. Aussetzung des Allerheiliasten moraens<br />

5.00. Hl. Messen 6.30, 8 und 9.15. H, H. Pfr. I. Schäfer predigt und kollektiert für seine be-<br />

mäf MV l<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen 5.15, 6.15, 7.30 und<br />

9.00. In allen Gottesdiensten Opfer für das Jugendamt Obwalden. 19.30 Maiandacht.<br />

Predigt und Segen.<br />

Montag: Dreißigster für Jgfr. Emma von Wyl, Dörfli, Kägiswil. 6.15 Kreuzgana<br />

nach Sächseln.<br />

c e n s t a g : Dreißigster für Theodor Niederberger-Furrer, Schwarziberg, Kägiswil.<br />

Kreuzgang nach Kerns. Stiftjahrzeit für Jakob und Philomene Jakober-Fenk, Stuchferich.<br />

^uzgang von Sächseln und Kerns nach Sarnen. Beichtgelegenheit von<br />

15.30—17.00 und von 19.15 an.<br />

"iWn'Sr 9 ' Christi Himmelfahrt. Gebotener Feiertag. Hl. Messen wie am<br />

Sonntag 13.30 Flurproze sion. 19.30 Maiandacht, Predigt und Segen.<br />

altar und die Maiandacht.<br />

^<br />

Opfer für den Mai-<br />

I"^tag: Stiftjahrzeit für Bürgerrat August Omlin-vonRotz.<br />

Samstag: Haus,ahrzeit Omlin.<br />

^<br />

^«nfmnnnfrfinff °,/f.s^ ' Frühmessen. 8.45 Amt ohne Predigt.<br />

^ 10 Rückkehr. Abends keine Andacht mehr.


!Jür d e n K a m p f g e g e n die T u b e r k u l o s e - a b e r gegen den z u n e h m e n d e n S t a a t s z w a n g !<br />

Tuberkulosegesetz: v i C t t t<br />

nrt der Abendseier in hören wollten. Zum Abschied erbielt<br />

jedes Kind eine Me Kostbarkeit in Hand und Mund und<br />

einen freien Schultag.<br />

*<br />

sswges.) Abendseier. Der große ..Sonnensaal" nwr viel<br />

zu klein, um die «enge der Kernser zu fassen, die am Sonntagabend<br />

ihren lieben Pfarrherrn feiern wollten. Man mußte<br />

wohl die Hälfte auf nächsten Sonntag vertrösten wo die<br />

Feier nach der Maiandacht nochmals wiederholt wird<br />

Die -ganze Veranstaltung trag den Charakter der' Siebe<br />

und Verbundenheit zwischen Priester, Behörde und Volk. Die<br />

schlichten, aber wahren und warmen Äöorte der beiden verdienten<br />

Gemeinde-Präsidenten, die Überreichung der Urkunden<br />

an die neuen Ehrenbürger, HH. Pfarrer Fanger und<br />

HH. Kommissar Lussi, der Dank der beiden Geehrten durch<br />

eine gescheite und humorvolle Ansprache des Domherrn von<br />

St. Anton weckten ein freudiges Echo in den Herzen der lautlosen<br />

Zuhörer.<br />

Dann folgte die offizielle Uebergabe der vom Kernser<br />

Volk gestifteten und verarbeiteten Ausstattung einer Missions-<br />

Station, als Geschenk für den lieben Pfarrherrn.<br />

Eine famose Idee war die Schenkung eines Reiseschecks<br />

für eine Romfahrt. Gute Reise!<br />

H. H. Kaplan Zumbühl dankte auch dem unbekannten<br />

Spender der Prächtigen Marien-Statue, von unserm <strong>Obwaldner</strong><br />

Künstler Beat Gasser, auf dem Mai-Altar der Pfarrkirche,<br />

zum Andenken ans heutige Jubiläum.<br />

Die politisch gewürzte Ansprache unseres treuen Ausland-<br />

Kernsers, Anton Blättler, die Rede des frisch-frohen Gibli-<br />

Buben, die Klänge des Orchesters und des Gesangchors, unter<br />

der Leitung von Lehrer Marty, und als Abschluß das Spiel<br />

von Julian Dillier, ein Kleinod von guten Gedanken<br />

und ergreifender Spielkunst — all das war eine grandiose<br />

Anerkennung und Wertschätzung unseres lieben, einfachen,<br />

pflichtbewußten Seelsorgers.<br />

Das Pnblikum, vom Abtprimas bis zum Knechtlein in<br />

bunter Mischung, fühlte sich an dieser Huldigung mitbeteiligt<br />

und gewann so recht den Eindruck, daß dieses Pfarrjubiläum<br />

den Auftakt bilde für ein ersprießliches Schaffen von Kirche,<br />

Schule und Gemeinde. Männer, 'wie sie setz! an der Spitze<br />

stehen, wirkliche Ehrenmänner, sichern der Gemeinde Kerns<br />

eine erfreuliche Zukunft.<br />

So kehrten wir in später Abendstunde von der Jubelfeier<br />

heim, glücklich und froh im Bewußtsein, einen der<br />

schönsten und segensreichsten Tage erlebt zu Haben.<br />

Der christliche Sozialgedanke<br />

sucht das Heil nicht in den Spannungen, sondern in deren<br />

gerechten Ueberbrückung. Er erwartet die Lösung der sozialen<br />

Frage nicht von der Vernichtung des Eigentums, weiß aber<br />

um die soziake Verantwortung und um die sozialen Verpflichtungen,<br />

die dem Eigentum obliegen, und erhebt die berechtigte<br />

Forderung, daß auch der Arbeiter die Möglichkeit haben<br />

soll, zu Besitz und Eigentum aufzusteigen. Hier, an der Einstellang<br />

zum Eigentum, brechen heute mehr denn je zwei<br />

Kelten auseinander: die Welt der Persönlichen Freiheit und<br />

die Welt der Verstaatlichung. Rerum novarum und Quadragesimo<br />

anno haben klar bestimmt die Wahrheit verkündet,<br />

daß auch dem Arbeiter ein Mindestmaß von Eigentum und<br />

Vermögen zukommen soll, um seine Freiheit und seine Familie<br />

sicherzustellen. Derchristlichsoziale Gedanke stellt nicht den<br />

Staat in den Vordergrund, vielmehr den Menschen und die<br />

Familie.<br />

. Der Staat hat die Pflicht, die wirtschaftlich Schwachen<br />

zu schützen, ihnen zu helfen und die öffentlichen Lasten nach<br />

Maßgabe der Tragkraft gerecht zu verteilen. Wo aber der<br />

Staat an die Substanz des Eigentums greift und durch die<br />

Verstaatlichung der wirtschaftlichen Grundlagen des Lebens<br />

die Lage der Arbeiter zu verbessern verspricht, da lehrt die Ersahrnng,<br />

daß zuletzt gerade der Arbeiter die Zeche zahlt, und<br />

daß das Schlußergebnis einer solchen Entwicklung die völlige<br />

Vernichtung jeglicher persönlichen Freiheit darstellt, der politischen,<br />

sozialen, geistigen und religiösen Freiheit.<br />

Wir wollen nicht die Verstaatlichung des Menschen. Wir<br />

wollen die Bermenschlichung des Staates^<br />

Bundesrat Etter an der christlichsozialen Jubiläumstagung<br />

am 3. Mai <strong>1949</strong> in St. Gallen.<br />

Landwirtschaftliche Rundschau<br />

Kundgebung zur Lage der Landwirtschaft im Mai 1948<br />

Am Schluß der Berner Dekegiertenverfanimlung des<br />

Schweizerischen Bauernverbandes vom 17. Mai wurde einmutig<br />

eine Kundgebung erlassen, welche in ihren wichtigsten<br />

Teilen den folgenden Wortlaut hat:<br />

„Die schweizerische Landwirtschaft stellt fest, daß ihr Anteil<br />

am schweizerischen Volkseinkommen nicht im Verhältnis<br />

steht zu ihrer Bedeutung; ihre Existenz ist erschwert durch die<br />

immer noch, steigenden Produktionskosten und die unter dem<br />

Drucke einer unerträglichen Konkurrenz aus dem Auslande<br />

sinkenden Preise für ihre Erzeugnisse. Mit Besorgnis konstatiert<br />

die Landirvirtschast eine Verschlechterung ihrer Lage »seit<br />

1946 sowie Anzeichen weiterer Einkommensrückschläge.<br />

Die Landwirtschaft erwartet daher, daß das Schweizervolk<br />

und seine Behörden die während des Krieges den landwirtschastlichen<br />

Produzenten wiederholt gegebenen Zusicherungen<br />

nunmehr einlösen, und daß insbesondere die programmatischen<br />

Forderungen der neuen Wirtschastsartikel der Bundesverfassung<br />

auf Erhaltung einer leistungsfähigen Landwirtschaft in<br />

die Tat umgesetzt werden;<br />

der Landwirtschaft das Recht zuerkennen, ihre Produkte<br />

zu Preisen zu verkaufen, welche die Gestehungskosten decken<br />

und es ermöglichen, auch der Bauernsame ihrer Arbeit und<br />

Bedeutung angemessene Lebensbedingungen zu gewährleisten;<br />

ihr die Möglichkeit bieten, ein Agrarprogramm zu verwirklichen<br />

mit einer optimalen Fläche offenen Ackerlandes<br />

und Ausdehnung des Zuckerrübenbaues und. als Voraussetzung<br />

für eine rationelle und ausgeglichene landwirtschaftliche<br />

Produktion;<br />

Mai<br />

Die Schwalbe flitzt im Sonnenglast,<br />

der Brunnen rauscht dem jungen Gast,<br />

der Zeiger an der Sonnenuhr<br />

malt an die Kirchturmwand die Spur.<br />

So wächst das Jahr mit Lust und Mühn:<br />

Sankt Urban, laß die Reben blühn!<br />

Schon rührt sich neu der Wein im Faß,<br />

die Quetsche tönt zum Äirmesbaß.<br />

Sind erst vorbei die strengen Herrn,<br />

Pankraz, Servaz, dann tanzt man gern,<br />

>vo auf dem Platz der Maibaum steht,<br />

dem süßer Wind, die Blätter droht.<br />

Joses W e i n h e b e r, „Kleiner Kalender"<br />

den Absatz der einheimischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse<br />

gewährleisten, indem diese vor den ausländischen Produkten<br />

den Vorzug erhalten, wie dies auch bei der schweizerischen<br />

Arbeitskraft und andern einheimischen Werten der<br />

Fnll ist;<br />

der Landwirtschaft bei Wirtschastsverhaudlungen mit dem<br />

Ausland ermöglichen, auch ihre Erzeugnisse zu exportieren,<br />

was für sie ebenso wichtig und notwendig ist wie für die<br />

Industrie; darüber wachen, daß die Kontrolle über die<br />

Preise für Bedarfsartikel und Arbeitsleistungen, sowie über<br />

die Zinssußgestaltung ebenso streng durchgeführt wird wie<br />

über die landwirtschaftlichen Produkteupreise;<br />

der Landwirtschaft die Gleichberechtigung mit den andern<br />

Zweigen der Volkswirtschaft einräumen und allen diesen<br />

Zweigen einen angemessenen -schütz .gewähren.<br />

Filmecke<br />

„Die vom Germundshose".<br />

In unzähligen Filmen wurde das Thema einer Liebe, die<br />

schließlich alle Hindernisse siegreich überwindet und alle<br />

Gegensätze versöhnt, abgewandelt. Der im Kino Seefeld<br />

laufende Streifen schwedischer Herkunft verlegt die Geschichte<br />

in ein markiges Bauernmilieu, die Charaktere herb zeichnend,<br />

ja in gewisser Hinsicht oft recht derb in epischer Breite erzählend.<br />

Dieser holzschnittartige Realismus läßt keine Sentimentalitäten<br />

zu, alles läuft kuorrig-herb vor der Folie einer<br />

gnt geschauten und eindrücklichen Landschaft dahin. Auch die<br />

Darstellung ist durchwegs vorzüglich, jede der Hauptrollen<br />

hat starkes Profil. Ein Sonderlob gebührt dabei aber May<br />

Zetterling, die in einigen Szenen eine an Solveig aus Ibsens<br />

Peer-Gynt erinnernde Innigkeit ausstrahlte. Für reifere<br />

Menschen kann der Film als Beispiel eines typisch nordischen<br />

Spielfilms recht empfohlen werden.<br />

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Sarnen


U m b a u H o t e l - R e s t a u r a n t S a r u e r h o f<br />

Photo: Otto Abächerli, Sarnen.<br />

In der Zeit vom 2. November 1948 bis 24. April 194, ®<br />

unter der Bauleitung von Architekt Walter Matt das Ho e<br />

»Sarnerhof« vollständig umgebaut. Der Umbau galt einersei s<br />

der Modernisierung des Hotels durch die Erstellung eipes<br />

separaten Hoteleinganges und den Einbau des flie en en<br />

Warm- und Kaltwassers in sämtlichen Zimmern. Auch wur e<br />

die Küche völlig erneuert. Durch einen großen Spiiltisc un<br />

die Verlegung des Kühlschrankes wird die Arbeit ra lone<br />

und hygienisch gestaltet. Ein Teil des ehemaligen Speisesaals<br />

wurde zu einem Aufenthaltsraum für Hotelgäste umgebau .<br />

Der neue Eingang bedingte eine veränderte Treppenführung-,<br />

welche den Anforderungen des Betriebes entsprechend mi<br />

Gummi belegt wurde.<br />

Durch die Aufgabe des Speisesaales im ersten Stock konnte<br />

eine Konzentration des Restaurationsbetriebes auf das P ai "<br />

terre ermöglicht werden. Durch Abbrechen der sehr dicken<br />

Bruchsteinmauern im ganzen Erdgeschaß, an deren Stelle<br />

tragkräftige und neuzeitlich isolierte dünne Mauern traten,<br />

konnte ein bedeutender Raumgewinn erziehlt werden. Der Einbezug<br />

des früheren Tageskellers in den Wirtschaftsraum<br />

bedingte die vollständige Unterkellerung des ganzen Gebäudes,<br />

wodurch hier ein separater Bierkeller entstand.<br />

Ein neues, geräumiges Büffet, an der Kühlanlage angeschlossen<br />

und mit Kelleranstich für Bier-und Most versehen,<br />

dominiert das nach de] Nordseite verlegte Restaurant. Die<br />

Verbindung vom Büffet zu der im ersten Stock gelegenen<br />

Küche erfolgt durch elektrisch betriebenen Speiseaufzug.<br />

Ein gemütlicher, formschöner Tisch mit Eckbank gibt dem<br />

Raum ein heimeliges Aussehen. Reichlich Licht spenden zwei<br />

große Vertikalschiebfenster gegen die Hauptstraße. Ein geräumiger<br />

Windfang mit verdecktem Einbau einer kompletten<br />

Frisch- und Warmluftventilation gibt den Eingang ins Restaurant<br />

und den die ganze Südfront einnehmenden Speisesaal<br />

frei welcher durch eine Handharmonikawand in Sitzungszimmer<br />

unterteilt werden kann.<br />

Fin P völlig neuartige Schiebwand mit eingebauten Verbindungstüren<br />

ermöglicht durch Versenkung die Schaffung eines<br />

einzigen großen Raumes.<br />

Die harmonische Innenausstattung mit Ulmentäfer und Pla-<br />

_tic i n Verbindung mit heimeligen Beleuchtungskörpern<br />

mach°n dieses neue Restaurant zu einei gepflegten Gaststätte,<br />

zu deren Gestaltung ausschließlich einheimische Kräfte herangezogen<br />

worden wären.<br />

Auch nach außen hat die ganze Fassade eine wohltuende Erneuerung<br />

erfahren, welche mit ihrem freundlichen Pflanzenschmuck<br />

sich ausgezeichnet ins Dorfbild einpaßt.<br />

Photo: Otto Abächerli, Sarnen.<br />

3ur Neueröffmmg des Restaurants Sarnerhof, Sonntag, den 22. Mai, ab 15.90 Nhr musikalische Unterhaltung<br />

Die nachfolgenden Handwerksmeister und Firmen waren an der gutgelungenen Umgestaltung<br />

des Hotel-Restaurants »Sarnerhof« maßgebend beteiligt. Handwerkliches<br />

Können und Wille für Qualität schufen eine wirklich gastliche Stätte. Der Unterzeichnete<br />

dankt allen Unternehmern und Handwerksmeistern für die saubere, exaK'e<br />

Arbeit sowie für die prompte Termineinhaltung.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 25. Mai <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 41<br />

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Konservatives Organ von Obwalven<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Bntschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 860 33<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schrtftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

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Sächseln<br />

Alpnach<br />

Eisw>l<br />

Lungern<br />

Engelberg<br />

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Sarn eir, den 22. Mai <strong>1949</strong>.<br />

Eidgenossenschaft:<br />

Tuberkulosegesetz Bankn<br />

Ja Nein Ja<br />

Zürich 54 943 • 101 210 61 375<br />

Bern 31 073 89 723 44 124<br />

Luzern 5 433 32 988 12 481<br />

Uri 5 453 5153 1642<br />

Schwyz 1200 11 243 2 565<br />

Obwalden 184 3 439 1276<br />

Nidwalden 383 3 211 1 295<br />

Glarus 1399 6 133 2109<br />

Zug 1 157 5 615 2 153<br />

Freiburg 1823 20 953 7 283<br />

Solothurn 9 137 19 739 10 313<br />

Bafelstadt 14 923 17 207 18 878<br />

Baselland 6 542 11 668 6 885<br />

Schaffhausen 4 800 8 769 4 588<br />

Appenzell ARH. 1257 9 065 3 067<br />

Appenzell JRH. 112 2123 594<br />

St. Gallen 9 996 51 275 18 494<br />

Graubünden 4 731 18158 5 918<br />

Aargau 18 097 51 610 22 382<br />

Thurgau 7 255 24 184 10 241<br />

Tessin 5 379 10 956 6899<br />

Waadt 7 938 54 533 21556<br />

Wallis 1 614 20 305 2 927<br />

Neuenburg 4 538 17 039 6 357<br />

Genf 6 761 15 139 16 582<br />

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201 442 611 448 292384<br />

Nein<br />

86 364<br />

69 870<br />

23 868<br />

3 702<br />

9 361<br />

2101<br />

2 144<br />

4 965<br />

4 287<br />

14 470<br />

17 818<br />

11282<br />

9 965<br />

7 930<br />

6 776<br />

1600<br />

35 705<br />

14 988<br />

43 717<br />

19 532<br />

8142<br />

35 079<br />

18164<br />

12 740<br />

2 537<br />

Das Tuberkulosegesetz ist in sämtlichen Kantonen verw<br />

o r s e n worden, der Banknotenartikel sand in den beiden<br />

Städt'ekantonen Basel und Genf Annahme, scheiterte als Verfassungsänderung<br />

somit auch am Ständemehr. Die Stimmbeteiligung<br />

betrug 58%.<br />

*<br />

b. Das Tuberkulosegesetz ist erwartungsgemäß in allen 25<br />

Ständen verworfen worden, in Baselland mit kleinem, m<br />

andern Kantonen meist mit doppeltem bis zehnfachem, m O -<br />

walden und Jnnerrhoden mit fast neunzehnfachem Mehr.<br />

Einer eidgenössischen Gesetzesvorlage wurde wohl noch me m<br />

der Geschichte unserer Referendumsdemokratie eine solch eindeutige<br />

und vernichtende Niederlage bereitet.<br />

Am Vorabend der Abstimmung hat niemand mehr an<br />

einer verwerfenden Mehrheit gezweifelt, anderseits hatte aber<br />

niemand gewagt, der Vorlage eine derart wuchtige Niederlage<br />

vorauszusagen. Dem Gesetz standen zu Beginn Befur or<br />

aus den verschiedensten politischen Lagern zu Gevatter. Ebenso<br />

uneinheitlich waren dann auch die Zustimmungs- und Äblehnnngsparolen<br />

der verschiedenen kantonalen Parteien g<br />

im Schweizerland. Die konservative Volksparte: Obwalden<br />

hatte die Stimme freigegeben. Die Fortschrlttlich-Demokra^<br />

sche Partei hingegen empfahl die Zustimmung. Wir wollen<br />

nicht boshaft sein und die 184 Jastimmen im Kanton als diejenigen<br />

der systemsgetreuen Liberalen verbuchen. Es wurde<br />

dies ja für die liberale Partei noch ein schöner Achtungserfolg<br />

bedeuten Das Volk hat sich vielmehr in einer nicht mehr zu<br />

überbietenden Eindeutigkeit gegen das im Gesetz vorgeschlagene<br />

Zwangssystem ausgesprochen.<br />

Die St andeskanzlei.<br />

Ueberhaupt liegt in diesem Volksentscheid eine klare und<br />

deutliche Demonstration gegen weitere EingriffedesStaates<br />

und gegen die heute üppig ins Kraut<br />

schießende Gesetzesfabrikation. Wenn dazu noch versucht wurde,<br />

das Versicherungsobligatorium durch eine Hintertüre einzuschmuggeln,<br />

so dürfen wir wohl annehmen, daß sich das Nein<br />

des Souveräns auch gegen derartige Methoden gerichtet hat.<br />

Das gesunde Volksempfinden hat sich gesagt, daß es nicht notwendig<br />

ist, daß der Staat eingreift, wenn das erstrebte Ziel<br />

auf freiwilligem und privatem Wege erreicht werden kann,<br />

wie die bisherigen Erfahrungen und Erfolge das dartun.<br />

Das Tuberkulosegesetz mit seinem Rattenschwanz von<br />

Zwangsvorschristen und Staatseingrisfen ist gefallen. Nun<br />

heißt es, mit aller Kraft an die Ausgestaltung der bisherigen<br />

freiwilligen Tuberkulosebekämpfung herantreten. Auch<br />

das bestehende Gesetz vom Jahre 1928 bietet noch Handhaben<br />

genug, um diesen Kampf mit Erfolg weiter zu führen.<br />

Zu bedauern ist, daß auch der sogenannte Banknotenartikel<br />

in die allgemeine Verneinungswelle hineingeraten ist.<br />

Einzig Baselstadt und Genf haben der Vorlage zugestimmt,<br />

alle andern Stände haben sie abgelehnt. Soweit wir uns<br />

orientieren konnten, hatten nur die Freigeldleute, der Landesring<br />

der Unabhängigen und aus der Reihe trampend auch<br />

das Organ des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

der Vorlage den Kampf angesagt; alle andern Parteien hatten<br />

die Vorlage warm, wenn auch ohne besondern propagandistischen<br />

Aufwand, befürwortet. Der Schluß wäre nun falsch,<br />

daß das Volk mit seinem ablehnenden Entscheide den Freigeldtheorien<br />

oder den Argumenten des Landesrings folgen<br />

wollte. Die tieferen Gründe werden viel eher einmal in der<br />

mangelnden Aufklärung zu suchen sein. Man war vielfach<br />

der Meinung, daß diese Verfassungsänderung, die nur das<br />

verfassungsrechtlich verankern wollte, was bisher auf Grund<br />

des Vollmachtenrechts geübt wurde, keinen Propagandafeldzug<br />

nötig habe. Die Güte der Sache, wähnte man, müsse sich<br />

selber empfehlen. Dem war also nicht so. Für die Zukuu-t<br />

muß dies den Befürwortern einer Vorlage eine Lehre sein.<br />

Damit im Zusammenhang liegt der weitere Grund zur Verwerfuuq<br />

daß viele Stimmbürger überhaupt nicht wußten,<br />

weshalb'man sie um ihre.Meinung frug. Weil beides von<br />

Bern kam wollte man ihnen auch doppelt heimzahlen Bedenklich<br />

mußte einem aber die Tatsache stimmen - und das<br />

war der dritte Grund zur Verwerfung - daß bei vielen<br />

Stimmenden das zweite Nein auch noch dem TuberkulosegMtz<br />

aalt. Kam da ein Mann grimmig zur Urne, man hatte ihm<br />

gesagt, daß es heute gegen den Gesundhettsvogt Tuberkuloseae<br />

etz" gehe. Erstaunt betrachtete er die zwei offenen Felder<br />

auf dem Stimmzettel und frug die Leute vom Stimmbureau:<br />

Mueß me da zweimal schriebe?" Vorschriftsgemaß erhielt er<br />

ein kommentarloses „Ja!" zur Antwort worauf ihm das<br />

doppelte Nein zum Tuberkulosegesetz leicht vom Griffel ging.<br />

So geschehen am Sonntagmorgen! Warum ich d,es hier erwähne?<br />

Den Beweis, daß es mit der vielgeruhmten und<br />

eimiaen Zuverlässigkeit der Stimmurnendemokratie, in der<br />

nach der Meinung gewisser Leute allein der wahre Volkswille<br />

ersichtlich sein soll, nicht so weit her ist.<br />

Obwalden<br />

Landsgemeinde und Sozialdemokratie. (Korr.) In einem<br />

Rückblick aus den 1. Mai schreibt die „Seeländer Volksstimme",<br />

daß an der Maifeier in Biel „alter, guter Landsgemeindegeist"<br />

geherrscht habe. Wenige Tage später las man<br />

in einem Artikel das folgende: „Der alte Zopf der Landsgemeinde<br />

wird in den innerschweizerischen Kantonen nur noch<br />

in Ob- und NidwaldSn aufrechterhalten." Man frägt sich, was<br />

nun die wahre Einstellung der Zeitung zur Landsgemeinde<br />

sei. Offenbar liegt des Rätsels Lösung darin, daß der Sozialdemokratie<br />

die Landsgemeinde nur behagt, wenn sie aus lauter<br />

Sözialdemokraten besteht, nicht aber wenn sie der °Ermittlung<br />

der Volksmeinung dient, sei diese ihr nun günstig<br />

oder nicht. In solchen Bemerkungen zeigt sich immer wieder<br />

die Reserve des Sozialismus gegenüber der Demokratie.<br />

Neuerdings läuft ja auch die sozialdemokratische Partei gegen<br />

das Referendum Sturm, weil es der Verwirklichung des roten<br />

Paradieses im Wege steht."<br />

Achtung, der Kartoffelkäfer ist wieder im Land? Fast<br />

einen Monat später als letztes Jahr sind am 20. Mai die<br />

ersten Kartoffelkäfer und Eigelege dieses Jahres gemeldet<br />

worden. Gemäß Regierungsratsbeschluß vom 12. Mai <strong>1949</strong><br />

ist die Bekämpfung dieses Schädlings obligatorisch.<br />

Eine erfolgreiche Bekämpfung ist aber nur möglich, wenn die<br />

Kartoffelpflanzungen schon im Frühjahr regelmäßig kontrolliert<br />

und die ersten Herde ausgetilgt werden. Vereinzelte Käfer<br />

sind abzulesen, bei stärkerer Verseuchung ist das Kartoffelselb<br />

mit einem wirksamen Mittel zu stäuben oder mit Arsen<br />

oder 0,2 Prozent „Gesarol 50" zu bespritzen. Besonders gefährliche<br />

Verbreitungsherde sind erfahrungsgemäß die wilden<br />

Kartoffelstauden in alten Kartofselgärteu. Sie sind daher nach<br />

Möglichkeit auszureißen.<br />

Kantonale Zentralstelle für Ackerbau.<br />

Freiwilliger Landdienst <strong>1949</strong>.<br />

(Mitget.) Mit Bundesbeschluß vom 4. Februar <strong>1949</strong><br />

hat die Bundesversammlung einen weiteren Kredit für die<br />

Förderung des freiwilliggen Landdienstes zur Verfügung gestellt.<br />

Unterm 16. März hat der Regierungsrat des Kantons<br />

Obwalden der Weiterführung des freiwilligen Landdienstes<br />

im Kanton zugestimmt.<br />

An alle jungen <strong>Obwaldner</strong>innen und <strong>Obwaldner</strong> ergeht<br />

der Aufruf, sich zum freiwilligen Landdienst zu melden.<br />

Der Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeitskräften kann<br />

immer noch nicht gedeckt werden. Auch diesen Sommer wird<br />

daher die jugendliche Tatkraft auf dem Lande hochwillkommen<br />

sein. Darüber hinaus aber behält der Landesdienst seine<br />

große ideale Bedeutung, die geeignet ist, den jungen Leuten<br />

Verständnis für die Arbeit an der Scholle, für die Welt des<br />

Bauern zu vermitteln, um sie wieder mehr als es früher der<br />

Fall war im Heimatboden zu verwurzeln.<br />

Anmeldungen zum Landdienst nehmen die Arbeitsämter<br />

der Gemeinden entgegen. Wer einen jugendlichen Helfer<br />

einzustellen wünscht, möge sich ebenfalls frühzeitig<br />

bei den Gemeindearbeitsämtern melden.<br />

In einer Sommeraktion von Ende Juni bis Mitte August<br />

sowie in einer Herbstaktion von Ende August bis Ende<br />

September gelangen wie letztes Jahr wiederum deutsche<br />

Studenten und Studentinnen zum Einsatz ^in<br />

die Landwirtschaft. Neben Unterkunft und Verpflegung ist für<br />

diese ein Barlohn von mindestens Fr. 3.— im Tag zu entrichten,<br />

doch sollen gute Leistungen entsprechend den ortsüblichen<br />

Lohnansätzen berücksichtigt werden.<br />

Pro Jnfirmis dankt. Pro Jnfirmis möchte den vielen<br />

Tausenden, die die Kartenpäcklein in immer wacher Hilfsbereitschaft<br />

und Treue zur guten Sache einlösten, rechtherzlichen<br />

Dank ausfprechen. Das bisherige Resultat der Kartenaktion<br />

steht zwar noch leider hinter dem Ergebnis des Vorjwhres<br />

zurück, aber wir hoffen sehr, daß es durch ausstehende<br />

Einzahlungen noch wettgemacht wird. Wir zählen auf die<br />

Treue jener, die immer und immer wieder bestrebt sind, Licht<br />

und Erfüllung ins Leben Behinderter zu bringen und danken<br />

allen nochmals herzlich.<br />

Vermerke auf den Postcheckabschnitten sprechen von viel<br />

reger Anteilnahme. Wer selbst ein Leid trägt, ist meinerfchlossener,<br />

aber immer gibt es auch solche, die im Glücke stehend,<br />

um die Verpflichtung wissen, die solches Geschütztsein<br />

auferlegt. „Des Menschen beste Kräfte ersterben, wenn er<br />

seinen Bruder nicht liebt", sagt der große Freund der Gebrechlichen<br />

— Pestalozzi.<br />

Schweizerische Gewerbekammer. (Korr.) Herr Acalermeister<br />

Josef Buch er, Sarnen, ist anläßlich der am Samstag<br />

und Sonntag in Zürich tagenden Delegiertenversammlung<br />

des Schweizerischen Gewerbeverbandes in die Schweizerische<br />

Gewerbekammer gewählt worden. Beste Wünsche!


Zur Jahresversammlung der Obw. Trachtenvereinigung.<br />

b. Diesmal wird es kein buntfarbiger Umzug und kein glänzvolles<br />

Trachtenfest sein, das die <strong>Obwaldner</strong> Trachten am<br />

Himmelfahrtstag auf die Bergterrasse von Kerns führt. Es<br />

wird vielmehr in ernster Beratung ein Rückblick aus Geleistetes<br />

und ein Ausblick auf die Leistendes sein. Und wahrlich, es<br />

bleib noch viel zu tun, das in einträchtigem Zusammenwirken<br />

aller Ortsgruppen vollbracht werden muß. Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Trachten sind in der kurzen Zeit ihres Bestehens zu einer beachtlichen<br />

Vereinigung emporgewachsen, die in ihren Bestrebnngen<br />

bereits auf schöne Erfolge zurückblicken kann. In<br />

Tracht, Lied und Volkstanz konnte sie die Ueberlieferungen<br />

unserer Heimat dem Volke ein gutes Stück näherbringen.<br />

Heute tut uns, nachdem sich in allen Gemeinden des Kantons<br />

bereits Gruppen gebildet haben, nicht so sehr eine Entwicklnng<br />

in die Breite als vielmehr in die Tiefe nötig, soll tue<br />

Vereinigung weiter blühen und gedeihen, so sind nicht so seh:<br />

immer neue Mitglieder und Gruppen, sondern ein stets sich<br />

erneuernder Geist notwendig, der Geist der Eintracht tm<br />

Wissen um das Einigende in der Trachtenbewegung: Das<br />

Kleid der Heimat! .<br />

In diesem Geiste möge das <strong>Obwaldner</strong> Trachtenvoll, am<br />

nächsten Donnerstag in Kerns zur Jahresversammlung zusammentreten<br />

und dann auch ein gemütliches Stündchen der<br />

Verbundenheit und Zusammengehörigkeit verbringen. Möge<br />

ein guter Stern über der Tagung leuchten!<br />

„Die Wirte tagen." (Einges.) Am Montag, den 11. Mai<br />

<strong>1949</strong> versammelten sich die Mitglieder des Kantonalen Wirte-<br />

Vereins in Sächseln. Das prächtig renovierte Versammlnngslokal<br />

im Gasthaus zu Löwen war bis auf den letzten Platz<br />

besetzt. Die bewährte Leitung lag in den Händen ihres bewährten<br />

Präsidenten, Hr. Kantonsrat Josef Zumstem, Glswil.<br />

In rascher Folge wurden die statutarischen Traktanden<br />

erledigt. .<br />

Budget und Arbeitsprogramm wurden gutgeheißen uns<br />

seihen wiederum eine rege Vereinstätigkeit für das begonnene<br />

Jahr vor. Mit Begeisterung wird ein Gesamtausflug beschlössen,<br />

der mit einer Besichtigung von Maggis Nahrungsmittelfrabrik<br />

in Kempthal und des neuen internationalen<br />

Flugplatzes Kloten verbunden werden soll.<br />

Die Wahlen erfolgten in bestätigendem Sinne. Herr Präsident<br />

Zumstem vergaß seine Amtsmüdigkeit angesichts der<br />

geschlossenen Wierderwahl und übernahm nochmals das<br />

Steuer des Vereinsschiffchens als Präsident.<br />

Eine Erläuterung über die Tätigkeit der Bürgschaftsgenossenschaft<br />

für Gewerbe und Handel, Lnzern und Obwalden,<br />

durch den Kantonalsekretär wurde entgegengenommen.<br />

Möge dieser zwingende Appell seinen^ wohlverdienten Erfolg<br />

nicht verfehlen. Om Schlüsse referierte noch Herr Kantonsrat<br />

Joe Jmfeld als Präsident des Sportfischervereins Obwalden.<br />

Er überbrachte einige berechtigte Wünsche seitens der<br />

Fischergilde. Die große Sorge um die Hebung und Förderung<br />

dieser einheimischen Naturwerte, und der unbeugsame'Wille<br />

des Referenten bürgten dafür, daß sich auch die Mitglieder des<br />

Gastgewerbes den geäußerten Wünschen nicht verschließen<br />

konnten, und die prächtigen Worte des Präsidenten, Hr. Joe<br />

Jmfeld nicht vergessen werden.<br />

Noch wäre einiges unter Varia zu melden gewesen, aber<br />

die Zeit eilte unaufhaltsam. Der Zeiger stand schon weit<br />

überMittag, und so mußte die wertvolle Diskussion verschoben<br />

werden. Man folgte dem präsidialen Wunsche zum gemeinsamen<br />

Mittagessen im Hotel Kreuz.<br />

Alles, was vorher über Berufswissen, stetes Mühen um<br />

das Wohl des Gastes, über Güte und Qualität an Meinungen<br />

ausgetauscht wurde, wurde dann glänzend übertroffen durch<br />

die gesamte Aufmachung und all das Gebotene in Speise und<br />

Trank im Hotel Kreuz. Die einfach schlichte und doch so vornehm<br />

wirkende Art der ganzen Aufmachung, dann vor allem<br />

das vorzügliche, sachgemäß zubereitete und servierte Essen<br />

durfte als hervorragende Spitzenleistung bewertet werden,<br />

zur Freude aller Anwesenden, wie auch des Dienstpersonals.<br />

Zwei einheimische Fachfirmen sorgten für Gaumen und Gemüt.<br />

Und so war es gar nicht verwunderlich, daß die beiden<br />

Herren Barmettler und Christen bald die ganze Wirtegemeinde<br />

in eindem wahren Tanmel von Begeisterung wiegen<br />

konnten. Aber die ernsten, gehaltvollen und wiederum<br />

auch frohen Dienstreden waren Beweis genug, daß der Gastgeberverband<br />

von Obwalden gewillt ist, auch weiterhin nur<br />

Bestes zu leisten, im wahren Sinne nur Bestes zu dienen,<br />

und das berufliche Können zu fördern und zu mehren.<br />

Traditionsgemäß wurden noch die Kollegenbefuche in verschiedenen<br />

Gruppen durchgeführt, und eine schön verlaufene<br />

und wertvolle Tagung fand damit ihren würdigen Abschluß.<br />

Sächseln hat bewiesen, daß es in beruflicher Hinsicht aus<br />

der Höhe ist und wir danken auch all jenen herzlich, die sich<br />

in irgendeiner Form um uns bemühten. Und nun frisch auf<br />

ins neue Vereinsjahr!<br />

—•—<br />

Prämiierte Hunde. Die große Internationale Hundeausstelliing<br />

in Bern in Bern in der vergangenen Woche wies<br />

eine Rekordbeteiligung von 1121 Meldungen auf. Obwalden<br />

war mit wenigen, dafür Spitzentieren vertreten, wozu wir<br />

den Besitzern gratulieren: St. Bernhards Hunde,<br />

langhaarige: Pluto von Menzberg, Nationale Klasse, sehr<br />

gut; Hermann Heß, Mühle, Alpnachdorf. Eocker-Spaniels:<br />

Vino Grand-chasse (JK) gut; Robert Durrer<br />

Sarnen. *<br />

Volkshochschule Sarnen. Der gediegene Votrag vom<br />

Sonntagabend erschloß den nun zahlreicher Erschienenen die<br />

zweite große Unbekannte im Osten: das Reich der Mitte,<br />

China. Nachdem alle Tage Katastrophenmeldungen aus dem<br />

fernen Osten vom unaufhaltsamen Vorrücken des Kommunismus<br />

zu uns dringen, ist das Interesse aller um die christliche<br />

Kultur Besorgten lebendig. Eine schöne Anzahl Hörer<br />

lauschte den von hohem Wissen zeugenden Ausführungen von<br />

P. Andreas Hufer aus Jmmenfee über das uralte Kultur-<br />

Volk der Chinsen. Die Worte wurden trefflich illustriert durch<br />

Darstellung der eigenartigen chinesischen Schriftlichen und<br />

durch herrliche farbige Lichtbilder aus dem unerschöpflichen<br />

Kulturbereich dieses Riesenvolkes. Auf die gestellten Fragen<br />

wurde sachkundige Auskunft erteilt. Möge der letzte Vortrag<br />

über das Wunderland Indien wiederum gut besucht werden!<br />

Sarnen. Schweizerische Studiengemeinschaft für gregorianisches<br />

Ehoral, Choralwochs <strong>1949</strong>. Die Schweiz. Studienaemeinschaft<br />

freut sich, ihre diesjährige Studienwoche vom<br />

Sonntagabend, den 24. Juli bis Samstagnnttag, den .<br />

Juli, nach Wolhusen bei Luzern auszuschreiben und ine<br />

hochw. Geistlichkeit, die Herren Dirigenten und Organisten,<br />

Sänger und Sängerinnen, sowie Lehrpersonen und andere<br />

Interessenten zu deren zahlreichen Besuche freundlich einzuladen<br />

— Diese Kurse haben sich seit Jahren zum Studium<br />

des hl. Gesanges als sehr» zweckmäßig erwiesen und fanden<br />

im vergangenen Sommer auch die volle Anerkennung von<br />

H H Prof. Dr. Franz Koch von der Akademie m Jiien,<br />

der auch für dieses Jahr seine Mitwirkung als Gastdozent<br />

Wir bitten im eigenen Interesse der Teilnehmer um baldmöglichste<br />

Anmeldung an das Sekretariats Frl. C. Saladm,<br />

Brünigstvaße, Sarnen, das auch bereitwillig alle näheren<br />

Auskünfte erteilt. Als Endtermin der Anmeldefrist ist der<br />

15. Juli festgelegt. Das ganze Programm wird bei der An-<br />

Meldung jedem Teilnehmer zugestellt. ^<br />

Das Programm ist so gestaltet, daß einerseits das Möglichste<br />

an liturgischer und choralistisch musikalischer Anregung<br />

und Vertiefung geboten wird, anderseits aber doch reichlich<br />

Zeit zur Erholung im Freundeskreise bleibt. — Wir hoffen,<br />

daß auch diese Wochen recht vielen zum reichen und frohen<br />

Erlebnis werde. P> 3 Ö0 Elfe* 0. S. B.<br />

Sarnen. Die Maigemeindeversammlung der Einwohner<br />

und Bürger ist auf nächsten Sonntag, den 29. Mai angesetzt.<br />

Eine wichtige Traktandenliste läßt eine rege Beteiligung erwarten.<br />

Neben der Kenntnisgabe der verschiedenen Gemeinderechnungen,<br />

die in extenso bereits allen Haushaltungen zugestellt<br />

wurden, interessiert vor allem auch die Kenntnisgabe<br />

über die Erledigung der Angelegenheit „Wasserschäden am<br />

Luftschutzgebäude Sarnen". In Anbetracht der auch von der<br />

Gemeinde Sarnen verworfenen Wasserrechtsinitiative hält es<br />

schwierig, über den Erfolg des neuen gemeinderätlichen Kreditbegehrens<br />

von Fr. 5000.— für weitere Förderung des<br />

Kraftwerkes an der Sarneraa und Bevollmächtigung für gutliche<br />

und rechtliche Jnteressenwahrung eine Prognose zu<br />

stellen.<br />

Alpnach. Zur Büergergemeindeversammluug vom vergangenen<br />

Sonntag fanden sich im Schulhaus leider nur seihr<br />

wenige Bürger ein. Die zwei einzigen Geschäfte der ^raktandenliste<br />

wurden in einer dreiviertelstündigen Sitzung erledigt.<br />

Verschiedene Bauholzgesuche wurden ohne Opposition<br />

genehmigt. Die Bürgerschaft nahm sodann Kenntnis vom<br />

vorliegeiiden Kaufvertrag zwischen der Teilsame Grund und<br />

Werner Wallimann, Zineichen betr. ein Landstück im Eichiried.<br />

In der Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, wie<br />

sich die Situation, wie sich die Situation ändere, wenn die<br />

-'Bodenrechtskommission den Vertrag nicht genehmige. Der<br />

Verkäufer bemerkte dazu, daß ihm gegebenenfalls immer noch<br />

das Rekursrecht zustehe. Eventuell sei er auch bereit, das<br />

Landstück wieder zurückzunehmen, worauf der Vertrag ohne<br />

Gegenantrag ebenfalls genehmigt wurde.<br />

Alpnach. Die Einwohnergemeindeversammlung vom<br />

kommenden Sonntag wird in erster Linie die Ersatzwahl<br />

eines Mitgliedes in den Kantonsrat anstelle von Herrn Regierungsrat<br />

Oscar Heimann treffen. Nachdem die Bauern*<br />

fame einen Vertreter im Rat verloren hat, wird sie berechtigterweise<br />

wiederum auf diesen Sitz Anspruch erheben wollen.<br />

Die Wahl unseres verdienten Gemeindepräsidenten aus ein<br />

weiteres Jahr dürfte unbestritten sein. Das neue Reglement<br />

der Wasserversorgung, über das dann die Gemeinde zu befinden<br />

hat, ist im Entwurf allen Haushaltungen zugestellt<br />

worden. Der Stimmbürger hat damit reichlich- Gelegenheit,<br />

das ziemlich umfangreiche Regelment mit den erhöhten Wasserzinsansätzen<br />

zu Haufe in seinen Auswirkungen zu studieren.<br />

An die zu erstellende Wasserversorgung Grunderberg' soll<br />

die Gemeinde den anschlichen Stupf von Fr. 49 990.— und<br />

die Wasserversorgung ca. Fr. 39 099.— tun. Vorliegend handelt<br />

essichum eine wertvolle Arbeitsbeschaffung und ein Werk<br />

der Solidarität der -wasserreichen Talschaft mit den Wasserarmen<br />

Heimen im Grnnderbergbezirk, das unsere volle Zustimmung<br />

verdient. Es ist nur zu hoffen, daß die Erträgnisse<br />

aus der Wasser n u tz n n g im projektierten Werk an der Sarneraa<br />

diesen großen Beitrag an die Wasser Versorgung<br />

im Grunderberg bald wieder wettschlagen wird.<br />

Möge in Anbetracht der Wichtigkeit der Traktanden der<br />

Aufmarsch der Bauersame zur sonntäglichen Gemeinde wie<br />

auch schon zur vorberatenden Volksversammlung am Freitagabend<br />

in der Pfistern ein geschlossener und vollzähliger<br />

sein. *<br />

Giswil. Zur Einweihung der Ski-Hütte Mörli. (Eing.)<br />

Im.Jahre 1946 hat der'Ski-Klub Giswil von der Armee<br />

eine Baracke gekauft und dieselbe nun zu einer heimeligen,<br />

schönen Skihütte ausgebaut. Der ganze Um- und Ausbau der<br />

anfänglich unförmigen Militärbaracke wurde von unserem<br />

Kameraden, Schreinermeister Peter Halter, außerordentlich<br />

zweckmäßig gelöst und mit großer Aufopferung hatte er die<br />

Leitung der Arbeiten inne. Der größte Teil der erforderlichen<br />

Arbeiten wurde in Form von Frondienst geleistet und manch<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

6)<br />

CD<br />

Oi<br />

K<br />

Oi<br />

oo<br />

einer hat von seinen Ferientagen geopfert, um diesem Gemeinfchaftswerk<br />

seinen Beitrag zu leisten. Dafür aber ist<br />

heute die Skihütte mit allem Komfort ausgestattet, wo flietzend<br />

Wasser, elektrische Beleuchtung etc., und die Skifahrer<br />

aus allen Richtungen finden hier eine warme und saubere<br />

Unterkunft.<br />

Sonntag, den 29. Mai findet nun die Einweihung<br />

der Mörli-Hütte statt. Der Ski-Klub Giswil ladet alle<br />

Freunde des Ski- und Bergsportes zu diesem Anlasse herzlich<br />

ein Am Morgen wird ein Feldgottesdienst den Tag würdig<br />

einleiten nnd der Nachmittag wird uns alle zu einem fröhlichen<br />

Alpfeste vereinen.<br />

Engelberg. Ein Siebziger. (Eing.) Am 39. Mai nächsthin<br />

erfüllt Herr R o b e r t M a 11 e r , Besitzer der Bäckerei und<br />

Konditorei Matter in Engelberg, sein 79. Altersjahr. Sieben<br />

Jahrzehnte eines Menschenlehens sind eine laiige Zeit und<br />

meistens drückt die Last des Afters seinen harten Stempel auf.<br />

Nicht so beim Jubilaren, trotzdem seine Lebensjahre ein gefülltes<br />

Maß von Arbeit bergen. Körperlich und geistig frisch,<br />

geht er auch heute noch feinem Tagwerk nach, mit unbeweglicher,<br />

ernster Miene das Geschäft leitend, im Herzen aber<br />

den köstlichen Humor der Jugend, der nicht selten wie ein<br />

sprudelnder Bergquell aus ihm herausbricht. Schon frühzeitig<br />

wurde er im elterlichen Betrieb herangezogen und bald zeigte<br />

sich seine hervorragende Eignung zum Bäckerberuf und Kaufmann.<br />

Nach Uebernahme des väterlichen Geschäftes baute er<br />

es verschiedentlich aus, um den Bedürfnissen des Kurortes gerecht<br />

zu werden. Heute kann der Jubilar auf ^ ein reiches<br />

Lebenswerk, aufgebaut mit zähem Fleiß und zielbewußtem<br />

Schaffen, zurückblicken und mit innerer Genugtuung seinen<br />

Jubeltag begehren. Auch der Öffentlichkeit diente er mit seltener<br />

Hingabe, sowohl in der Behörde als auch in verschiedenen<br />

Komitees. Seine Heimat und vor allem Engelberg sind<br />

ihm sehr ans Herz gewachsen und viele Verschönerungen am<br />

Orte sind feiner unerschöpflichen Initiative und seinen verständnisvollen<br />

Anregungen zu verdanken. So vereinigt denit<br />

der Jubilar gesunden Fortschrittsgeist mit der treuen Liebe<br />

zur heimatlichen Scholle. Zu seinem Jubiläum wünschen wir<br />

ihm von Herzen Glück und verbinden damit die Hoffnung,<br />

daß er seiner lieben Familie und seinem großen Freundeskreis<br />

noch viele Jahre «Halten bleibe.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eine Vottunde (Korr.) Die Abstimmung vom 22. Mai<br />

über den Notenbankartikel und das- Tuberkulosegesetz erscheint<br />

wie eine Vorrunde zur nächsten Vorlage, die man vors Volk<br />

bringen will, der Bundesfinanzresorm. Wenn diest? Bundessinanzreform<br />

nicht die Bundeseingriffe zurückschneidet, sondern<br />

den gegenwärtigen Verwaltungs- und Steuerapparat<br />

des Bundes beibehält (wie es die Sozialisten und ein Teil<br />

der freisinnigen Taktiker haben wollen), sie wird es von<br />

neuem eine grandiose Beerdigung absetzen.<br />

Deutlich gesagt! % Die Finanzkommission des Ständerates<br />

hat kürzlich zum Bericht des Bundesrates über den<br />

Personalabbau in der Bundesverwaltung Stellung genommen.<br />

Die Kommission beantragt dem Rate, vom Bericht „in<br />

zustimmendem Sinne" Kenntnis zu nehmen, begleitet aber<br />

diese Schlußfolgerung mit ein paar Hinweisen, die bedeutend<br />

mehr Beachtung verdienten:<br />

„Wenn das bisher Erreichte auch einen gewissen Erfolg<br />

der Bemühungen des Bundesrates in der Richtung der Herabsetzung<br />

des Personalbestandes bedeutet, so ist anderseits doch<br />

festzustellen, daß das angestrebte Resultat noch<br />

nicht vorliegt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die<br />

heutigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse auf gewissen.<br />

Sektoren einen Personalabbau erschweren und daß<br />

die neuen Aufgaben, welche der Bundes-<br />

Verwaltung, immer wieder auferlegt werden,<br />

den diesbezüglichen Bestrebungen direkt<br />

zuwiderlaufe n."<br />

Das ist des Pnddels Kern! Immer neue Aufgaben für<br />

den Bund, immer neue Staatseingriffe -— da kann man<br />

kein Personal abbauen. Deshalb die Folgerung: Ausgaben<br />

abbauen!<br />

Die Waffe des freien Mannes.<br />

Der Chef des Eidg. Militärdepartementes, Bundesrat<br />

Dr. Kobelt, richtet in der neuesten Nummer der osfiziellen<br />

Festzeitung des Eidg. Schützenfestes Chur folgenden<br />

Ausruf an die Schweizer schützen:<br />

In keinem andern Lande ist die Schießkunst so weit entwickelt<br />

nNd das Schießwesen seit Jahrhunderten so volksverbunden<br />

wie in der Schweiz, dem Lande Tells. In jedem<br />

Schweizerhaus sindet sich eine Waffe und jeder wehrfähige<br />

Schweizer hält sein Gewehr bei sich zu Hause und „den zweiten<br />

Pfeil im Köcher" btteit für den Fall, daß dem SchweizerVolk<br />

Ungebührliches zugemutet werden sollte. Denn auch<br />

die Söhne Tells werden ihren Nacken nicht vor fremden<br />

' Hüten beugen.<br />

Hunderttausende von Schweizerbürgern üben sich jährlich<br />

selbst inden abgelegensten Bergdörfern in der Handhabung<br />

ihrer Waffen. Trotz der zunehmenden Mechanisierung der Armee<br />

behält das Gewehr für uns in unserem Gelände seine<br />

Bedeutung bei. Wir sehen uns sogar veranlaßt, auch die<br />

Wehrmänner hinter der Front damit auszurüsten. Die Ausbildung<br />

an der Handfeuerwaffe bildet die Grundlage für die<br />

Bedienung aller andern noch so modernen Waffen. Genauigseit<br />

und Zuverlässigkeit sind erste Voraussetzungen für ihren<br />

erfolgreichen Einsatz. Wer treffen will, muß zielen, feine Nerven<br />

und Willenskräfte beherrschen und in der Lage sein, im<br />

rechten Moment den Entschluß zum Schusse zu fassen.<br />

Wenn sich die Schweizerschützen diesen Sommer in Chur<br />

besammeln, so geschieht das nicht nur, um sich im friedlichen<br />

Wettkampf zu messen und ihr Können unter Beweis zu stellen,<br />

sondern ebensosehr, um in treuer vaterländischer Gesinnung<br />

ihren Wehrwillen zu bekunden.<br />

Die Schweizerschützen sind Schildhalter unserer Freiheit<br />

und Unabhängigkeit. Möge ihr Aufmarsch in Chur zu einer<br />

wuchtigen vaterländischen Kundgebung werden im Zeichen der<br />

friedliebenden, aber wehrhaften Schweiz.


K a n t o n e<br />

Bern. Trenunng vom Steine werfenden Duttweiler.<br />

(Korr.) In Viel hat Stadtrat Walter Schletti, der im letzten<br />

Jahre Nationalrat Duttweiler die Steine unter der Lorrainebrücke<br />

geholt hat, seinen Rücktritt aus dem Stadtrat und aus<br />

der Partei des Landesrings der Unabhängigen gegeben. Der<br />

Grund liegt offenbar in einem Zerwürfnis, das der Kmwattenfab-rikant,<br />

dessen Geschäft aber nie florierte, mit der Migros<br />

Bern hatte, in deren Auftrag er für die Kleidergilde<br />

arbeitete. E!n weiterer Grund lag darin, daß in einer diesjährigen<br />

Fastnachtszeitung aus eigenen Kreisen beanstandet<br />

wurde, daß „auch" er nun bei der Migros sein Unterkommen<br />

gefunden habe. Schletti hat nunmehr eine neue Beschäftigungsmöglichkeit<br />

gefunden, und damit scheint auch seine Sympathie<br />

für den Landesring erloschen zu sein.<br />

Luzern. Lebenslängliches Zuchthaus für den Mörder von<br />

Beromünster. Am 16. Juni vorigen Jahres hatte sich unweit<br />

Beromünster eine entsetzliche Bluttat ereignet. Der Bauarbeitet<br />

Franz Schmidiger, geb. 1920, erschlug seinen Schwager,<br />

Georg Zimmermann und begrub die Leiche in einem in<br />

der Nähe befindlichen Kartoffelacker.<br />

Schmidiger hatte einige Tage vorher seine Schwester besucht<br />

und sich dabei nach dem nächsten Zahltag ihres Mannes<br />

erkundigt. Anschließend streifte er am späteren Tatort umher.<br />

Äm 16. Juni, dem Zahltag seines Schwagers, sing er ihn<br />

ab, als dieser nach einem abendlichen Wirtshausbesuch nach<br />

Hause zurückkehren wollte. Mit dem Angeklagten entstand<br />

dabei eine Auseinandersetzung, weil er ihn aus das schlechte<br />

Eheverhältnis mit seiner Schwester aufmerksam gemacht<br />

habe. Als Zimmermann ihm darauf Schimpfnamen an den<br />

Kopf warf — Schmidiger war bereits vorbestraft — Habe<br />

er mit einem Knebel solange auf ihn eingeschlagen, bis Zimmermann<br />

nicht mehr aufstand. Bevor er die Leiche vergrub,<br />

steckte er das vermutete Zahltagscouvert ein.<br />

Dieser Mordfall kam nun vor dem luzernischen Kriminalgericht<br />

zur Verhandlung und Aburteilung. Der Staatsanwalt<br />

kam angesichts d. widerspruchsvollen Darstellung Schmidigers<br />

zum Schluß, daß -gemeiner Raubmord vorliege. Trotzdem der<br />

amtliche Verteidiger nur- ans Totschlag, eventuell Körperverletzung<br />

mit tödlichem Ausgang, unter Annahme verminderter<br />

Zurechnungsfähigkeit plädierte, schloß sich das Gericht der<br />

Beweisführung des Staatsanwaltes an, erklärte Schmidiger<br />

schuldig des Mordes und des Raubes und verurteilte ihn<br />

zu lebenslänglichem Zuchthaus. — Der Mörder wird appelieren.<br />

St. Gallen. Familientragödie. In der Stadt St. Gallen<br />

kam es am Montagabend zu'einem furchtbaren Familiendrama,<br />

da eine 31jährige, schwermütige Frau und Mutter<br />

sich mit ihren drei Kindern im Alter von 5, 7 und 8 Jahren<br />

durch Oeffnen des Gashahnes in der Küche vergiftet hat.<br />

Die von der Polizei sofort angestellten Wiederbelebungsversuche<br />

blieben erfolglos. Noch um 7 Uhr hatte die Familie<br />

mit den andern das Nachtessen eingenommen, worauf der<br />

Mann sich nach der von ihm betriebenen Schweinemästerei<br />

begab. Nach seiner Rückkehr um 10 Uhr hat er Mutter und<br />

Kinder tot aufgefunden. Die Frau soll eine schwere Jugend<br />

durchgemacht haben. Ueber die unmittelbare'Auslösung der<br />

Tragödie ist eine Untersuchung im Gange.<br />

Sie fantonulen llrueoKge vom Sonntag<br />

SPK. Die Verneinung, die sich so ausgeprägt in den<br />

Resultaten der beiden eidgenössischen Wstimmungsvorlagen<br />

ausdrückt, hat am Sonntag auch auf kantonalem Boden ihre<br />

Wellen geworden. Der Sauverän war im allgemeinen nicht<br />

gnädig gestimmt.<br />

Das Urner Volk<br />

hatte mit der Entscheidung üiber die beiden eidgenössischen<br />

Wstimmungsvorlagen auch über das neue Steuergesetz zu befinden.<br />

Bei einer Stimmbeteiligung von rund 70 . Prozent<br />

wurde der Gesetzesentwurf mit 3116 Nein gegen 2507 Jet<br />

verworfen.<br />

In Kanton Schwyz<br />

hatten die Stimmberechtigten über das Einführungsgesetz zum<br />

Bundesaefetz über die Entschuldung landwirtschaftlicher Heimwesen<br />

zu entscheiden. Mit 10 674 Nein gegen 218« Ja wurde<br />

auch hier eine an und für sich gute Sache von der Nem-Welle<br />

erfaßt..<br />

In der kantonalen Abstimmung in<br />

Baselstadt<br />

wurde die sozialistische Initiative auf Besteuerung der anonymen<br />

Erwer-bsgesellschaften mit 17 578 >;a gegen 14 0<br />

gutgeheißen.<br />

Im Kanton<br />

Graubünden<br />

fand das neue Straßengesetz, das hauptsächlich eine neue<br />

Pastenverteilnna f ür den Ausbau der Durchgangsstraßen<br />

b^ngt die knappe Annahme mit 12 047 Ja gegen 10 424<br />

Nein. Die Opposition dürfte sich dabei hauptsachlich m 'bestimmten<br />

Gemeinden gebildet haben, denen eine Mehrbelastung<br />

ihrer Finanzen drohte. Sie ist immerhin recht groß<br />

ausgefallen, wenn man bedenkt, daß die Parteien durchweg,<br />

die Ja-Parole ausgegeben hatten.<br />

Auch die kantonale Vorlage<br />

im Aargau<br />

über die Förderung des Wohnbaues (Kredit von 6 Millionen<br />

Franken) ist vom stimmberechtigten Volk mit 49 656 Nein<br />

amen 13 768 Ja wuchtig verworfen worden. Alle Bezirke und<br />

«tfe s-m-wdm weisen «rw-rs.nd- Mchch-tt«<br />

auf. Das Volk verlangt vom Staat, daß er praktische Sparmaßnahmen<br />

endlich zur Durchführung bringe.<br />

Weltgeschehen<br />

3«- 1000 Verletzte in Berlin!<br />

Um die teilweife von streikenden Eisenbahnern<br />

und teilweise von der Polizei besetzten Bahnhöfe herrschen<br />

tumultöse Zustände. Die Russen schaffen Verstärkungen für<br />

die Streikbrecher und für die kommunistischen Bürgerkriegsbrigaden<br />

herbei und kündigen die Entlassung der streikenden<br />

Eisenbahner an. Deren Zahl ist mittlerweile auf 16 000 angestiegen.<br />

Bis jetzt sind als Folge der Zusammenstöße über<br />

1000 Verletzte zu beklagen. Nicht nur die Eisenbahner,<br />

sondern die gesamte Westberliner Bevölkerung benutzt di'e Gelegenheit,<br />

um der Empörung über die Sowjets Luft zu<br />

machen.<br />

Die Außenminister tagen<br />

Am Montag nachmittag trat in Paris der Außenministerrat<br />

der Großen Vier zusammen. Wyschinski sieht sich einer<br />

geschlossenen Front seiner drei westlichen Verhandlungspartner<br />

gegenüber. Der von den Sowjets anscheinend erhoffte<br />

Kuhhandel über Deutschland hat wenig Aussicht auf Erfolg,<br />

und die offiziösen russischen Kommentare stellen daher der<br />

Konferenz schon bei ihrem Zusammentritt schlechte Prognosen.<br />

Der Gespensterseher de Gaulle<br />

erklärte vor dem Landesvorstand seiner Bewegung, die Bonner<br />

Verfassung bedeute die Neugründung des deutschen Reiches.<br />

Es mutet grotesk an, wenn dSr General im selben Atemzug,<br />

da er das teutonische Gespenst an die Wand malt, davon<br />

spricht, es werde zur Aussöhnung zwischen Frankreich und<br />

Deutschland kommen, sobald Frankreich wieder stark (das heißt<br />

gaullistisch!) geworden sei. Bis dahin mutz Deutschland offenbar<br />

einfach abwarten, d'enn etwas Besseres als die Bonner<br />

Verfassung weiß de Gaulle nicht zu empfehlen. Es ist bedenklich,<br />

daß der General kein anderes Mittel mehr findet, um<br />

seine festgefahrene innenpolitische Position zu verstärken als<br />

den Teutonenschreck.<br />

Säuberung durch „Selbstmord"<br />

Während in Finnland die sonderbare Säuberung gegen<br />

Ryti, Tanner und andere Politiker aus der Zeit des russischen<br />

UeberMs endgültig abgeschlossen worden ist, wird andernorts<br />

tüchtig weiter gesäubert. Nach den Balkan-Satelliten<br />

Moskaus ist diesmal Jugoslawien an der Reihe, wo<br />

eine ganze Anzahl kominsormistisch angekränkelter Beamter<br />

des Titoregimes kaltgestellt, bzw. durch „Selbstmord" liquidiert<br />

worden sind.<br />

Rote Götter.<br />

Der britische Außenminister Bevin hat am Freitag London<br />

verlassen, nachdem ihm der Gemeinderat besondere Vollmachten<br />

über die am Montag in Paris begonnenen Vier-<br />

Mächtebesprechungen erteilt hat. Auf die Frage<br />

eines neugierigen Journalisten, ob er die Pariser Konferenz<br />

für aussichtsreich halte, antwortete Bevin: „Dieser Entscheid<br />

liegt im Schoße der Götter und ich hoffe, daß die Götter uns<br />

günstig gesinnt sind." Vermutlich sind die von Bevin zitierten<br />

Götter russischer Nationalität!<br />

Russische Friedenstauben am Spieß!<br />

Es berührt eigentümlich und kaun kaum als Zufall betrachtet<br />

werden, daß die Sowjetdiplomatie soeben der Auf-<br />

Hebung der Berliner Blockade eine zweite „Verständigungsgeste"<br />

folgen ließ, nämlich einen Vorschlag zur Beseitigung<br />

des Bürgerkrieges in Griechenland. Wenn das<br />

Ziel dieser Vorschläge darin bestand, die Einstellung der alliierten<br />

Hilfe an die Athener Regierung und den Abzug der<br />

britische Regierung werde weder der Behandlung des griechider<br />

Kreml bereits eine neue diplomatische Niederlage verzeichnen.<br />

In London hat Staatsminister McNeil erklärt, die<br />

britische Regierung werde weder (der Behandlung des griechischen<br />

Problems an der Pariser Konferenz zustimmen,^ noch<br />

mit den griechischen Rebellen direkte Verhandlungen führen.<br />

Noch entschiedener spricht sich Washington aus. Das Staatsdepartement<br />

betont seine Entschlossenheit, „den Griechen zu<br />

helfen, sich gegen die Aggression zur Wehr zu setzen"; gleichzeitig<br />

wird jeder „Befriedungsversuch" der Sowjetunion begrüßt,<br />

indessen einzig in dem Sinne, daß der Kreml seine<br />

Balkansatelliten zum Verzicht auf jede weitere Einmischung<br />

in öen griechischen Bürgerkrieg veranlassen soll. Wyschinskis<br />

Bemühungen, sich wieder in die westliche Diplomatie einzuschalten,<br />

starten unter einem ungünstigen Stern!<br />

Dr. Gruber zur Fremdbesetzung.<br />

Der österreichische Außenminister D r. G r u H e r hielt in<br />

Wien eine sehr energische Rede, in welcher er erklärte, wenn<br />

sich die Großmächte in Paris nicht über Oesterreich einigen<br />

könnten, müßte die österreichische Regierung kurzerhand auf<br />

den Staatsvertrag verzichten. Oesterreich verlange seine<br />

volle Freiheit und den Abzug der Fremdbesetzung. Auch<br />

wenn Grubers Rede wchlkaktisch gemeint war, dürfte sie<br />

ihren Eindruck im Pariser Palais de marbre rose nicht verfehlen.<br />

Die Gelegenheit zur Anprangerung der russischen Sabotagepolitik<br />

war trefflich gewählt.<br />

Katholische Pressearbeit<br />

Delegiertenversammlung des Schweizer. Katholischen<br />

Preßvereins.<br />

Der Schweizerische Katholische Preßverein hielt am 16.<br />

Mai, unter dem Vorsitz des Zentralpräsidenten a Standerat<br />

Dr. W. A m st a l d e n , in Zürich seine ordentliche Delegiertenversammlung<br />

ab. In seinem gehaltvollen l^roffnungs-<br />

Worte unterstrich der Vorsitzende die immer dringlicher werdende<br />

Vereinsausgabe für die Erhaltung der Freiheit und<br />

Unabhängigkeit des Landes, zuverlässiger Staatsbürger un<br />

eines religiös denkenden und handelnden Volkes, ^n pietätvoller<br />

Weise wurde der im vergangenen Vereinsiahr verstorbenen<br />

vielen treuen Mitglieder (76) gedacht, besonders des<br />

wertvollen Mitarbeiters im Direktionskomitee Franz Raber,<br />

Luzern.<br />

3<br />

C3<br />


Freitag, 27. Mai<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Berühmte Frauenstimmen.<br />

14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.39 Werke von Franz<br />

Liszt und Nicolo Pagauini. 17.3V Jugendstunde. 18.05 Moderne<br />

Gesangsenfembles. 18.20 Zehn Minuten der guten<br />

Nachrichten. 18.30 Les deux pigeons. 18.50 Für die Sport-<br />

-freunde. 19.10 Weltchronik. 20.00 Die Windrose, Radioseuilileton.<br />

21.00 Konzert des Männerchors Zürich. 21.25 Muetter,<br />

liebi Muetter. 21.45 Volkstümliche Lieder.<br />

Samstag, 28. Mai<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Klavierquintett<br />

von Hans Huber. 13.25 Schweizer schreiben an Schweizer.<br />

13.35 Das Baracken-Sanatorium. 14.10 Tony Bell. 14.30<br />

Wunschkonzert für den Opernfreund. 15.15 Es Gschichtli<br />

und e paar Väers im Appezällerdialäkt. 13.35 Zitherduette.<br />

16.00 Entdeckungsfahrten in alten Zeitungen. 16.30 Radioorchester.<br />

17.30 Das kulturelle Italien von heute: Neue Bücher<br />

und Filme. 17.50 C. Dumont. 18.15 Staatsbürgerkunde.<br />

18.40 Ein Schweizer kommt nach Kapstadt. 19.00 Geläute der<br />

Zürcher Kirchen. 19.10 Musikalischer Gruß an die Schweizer<br />

in der Fremde. 20.00 Rudolf-Bernhard-Theater.<br />

T e l e p h o n N r . 11 «««--»««><br />

gibt Ihnen zu jeder Tag- und Nachtzeit, auch sonntags, die Adressen<br />

von Inseraten bekannt, bei denen es heißt: Zu erfragen bei der<br />

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D u oli


,4><br />

Tarnen / Samstag, den 28. Mai <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 42<br />

O b A l ö m B o W e m i »<br />

Abonnrmentspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz zahrUch Fr U.- halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A - » Z U r l t i e n t t r »<br />

Denk mal umher, rundum — umher:<br />

Was nicht in Feld und Garten gewachsen,<br />

Was nicht von Anbeginn schon war,<br />

Und wär es dir noch so unergründlich<br />

Und unerfaßlich und unerfindlich ...<br />

Es ist alles immer von Menschen erdacht und gemacht!<br />

Cäsar Flaischlen.<br />

Ein Loblied auf die Arbeit! Aber mit dem Lob und dem<br />

Lied hat der Arbeiter nicht gegessen. Besonders der junge<br />

Arbeiter in der Blütezeit des Lebens, die Kraft und Freude<br />

geben soll für die Jahre der Reife und es Alters, um ein<br />

eigenes Heim zu gründen und eine Familie glücklich zu<br />

machen. Der besitzlose Arbeiter ist meist auch der seelischen Heimatlosigkeit<br />

preisgegeben. Die Mechanisierung und Jndustrialisierung<br />

der Arbeit schwächt die Freude an der Arbeit<br />

Dieser dornenvollen Lage steht die katholische Kirche nicht teilnahmslos<br />

gegenüber, die von vielen als Anwalt eines ungerechten<br />

Kapitalismus verschrien wird.<br />

Es wirkte darum wie eine Befreiung, als Pins XII. am<br />

7. Mai vor 400 Delegierten der 9. internationalen Konferenz<br />

der katholischen Unternehmerverbände das Wort ergriff, um<br />

eine Reihe von Rechs- und Moralfragen aus dem Gebiet der<br />

Arbeit klarzustellen und der suchenden Welt den Pfad zum<br />

Arbeitsfrieden zu zeigen.<br />

Wahret der Arbeit ihren alten Glanz!<br />

„Mit gleicher Anteilnahme und gleich betreuender Sorge<br />

empfangen wir das eine Mal Arbeiter und ein anderes Mal<br />

Vertreter industrieller Orgnnisationen. Die einen wie die<br />

andern eröffnen uns dabei mit einem Vertrauen, das Uns<br />

rührt, ihre Anliegen. Wenn Wir Ihnen, geliebte Söhne, heute<br />

den Willkommengruß entbieten, dann ergreifen Wir gerne die<br />

Uns gebotene Gelegenheit, um Sie Unserer väterlichen Sorge<br />

zu versichern und Ihrem Eifer Lob zu zollen, den Sie an den<br />

Tag legen, um die Wirtschaftswelt mit christlicher Sozialanfchauung<br />

durchdringen zu lassen.<br />

Wir haben soeben die Sorgen jener erwähnt, die im industriellen<br />

Produktionsbetrieb tatig sind. Hier herrscht noch ein<br />

in all seinen Folgen voller Irrtümer strotzendes schlimmes<br />

Vorurteil, das leider nur allzusehr verbreitet ist: man sieht<br />

dort einen unversöhnlichen Gegensatz aus einander<br />

st rebender Interessen. Dieser Gegensatz besteht<br />

jedoch nur zum Schein. Denn im Belang des Wirtschaftlichen<br />

bilden Tätigkeits- und Interessenbereich des Unternehmers<br />

und des Arbeiters etwas Gemeinsames. Unternehmer<br />

und Arbeiter sind nicht unversöhnliche Gegner. Sie sind Mitarbeiter<br />

an einem gemeinsamen Werk. Sie essen sozusagen am<br />

gleichen Tisch, da sie schließlich vom gleichen Reingewinn der<br />

nationalen Wirtschaft leben. Ein jeder bezieht sein Gehalt,<br />

und auch von diesem Blickpunkt aus bedeuten ihre gegenseitigen<br />

Beziehungen nicht, daß sie die einen in den Dienst der<br />

andern stellen.<br />

Sein Gehalt beziehen, gehört nun einmal zum Leibgedinge<br />

menschlicher Würde, und zwar eines jeden, der auf diese oder<br />

jene Art — als Arbeitgeber oder als Arbeitnehmer — der<br />

nationalen Wirtschaft seine Mitarbeit leiht.<br />

Daraus folgt, daß man — auf beiden Seiten — alles<br />

Interesse hat, daß die Ausgaben der nationalen Produktion<br />

dem Ertrag entsprechen. Und da nun das Interesse<br />

gemeinsam ist, warum sollte es auch nicht<br />

einen gemeinsamen Ausdruck finden? Warum<br />

sollte es nicht gerecht sein, den Arbeitern ihren Teil an der<br />

Bildung und Entwicklung der nationalen Wirtschaft zu überlassen?<br />

Und dies vor allem heute, da Kapitalmangel und<br />

Schwierigkeiten im internationalen Austausch das freie Spiel<br />

der Ausgaben der nationalen Produktion behindern. Die kürzlich<br />

angestellten Sozi alifierungsv ersuche haben<br />

diese peinliche Wirklichkeit nur noch mehr ins Licht gerückt.<br />

Diese ist nun einmal da: es ist weder der schlechte Wille der<br />

einen, der sie geschaffen hat, noch wird der gute Wille der<br />

andern sie beseitigen können. Warum sollten Wir deshalb<br />

nicht, solange es noch Zeit ist, in voller Erkenntnis gemeinsamer<br />

Verantwortlichkeit die Dinge klar stellen, um die einen<br />

vor ungerechtfertigtem Mißtrauen in Schutz zu nehmen und<br />

die andern vor Illusionen, die sich zu einer sozialen Gefahr<br />

auswachsen würden, zu bewahren?"<br />

Die berufsständische Ordnung — eine verpaßte<br />

Gelegenheit<br />

Der Papst kommt auf die berufsständische Ordnung zu<br />

reden, die einst von Pius XI. in „Quadragesimo anno" als<br />

Heilmittel gegen den Wirtschaftsliberalismus vorgeschlagen,<br />

aber von den führenden Staatsmännern nicht rechtzeitig aufgegriffen<br />

worden war. Nach ihr würde die Sozialwirtschaft<br />

auf der Verantwortuugsgemeinschaft aller an der Produktion<br />

Beteiligten fußen. Dieser päpstliche Gedanke hat damals einen<br />

wahren Sturm entfesselt, weil den einen zu mittelalterlich, den<br />

andern zu modern. Heute gehört er zu den „verpaßten Gelegenheiten",<br />

denen man zu spät nachweint. Dafür müssen die<br />

unmöglichsten Mixturen für die soziale Wirtschaftsführung<br />

ausprobiert werden. Pius XII. sagt:<br />

„Im gegenwärtigen Augenblick wendet man sich Vorzugsweise<br />

der Verstaatlichung und Nationalisier<br />

u n g von Unternehmungen zu. Unbestreitbar läßt die Kirche<br />

innerhalb gewisser gerechter Grenzen die Verstaatlichung zu,<br />

und sie urteilt dahin, „daß man gerechterweise der össentlichen<br />

Gewalt gewisse Kategorien von Gütern vorbehalten<br />

darf: jene nämlich, mit denen eine derartige Gewalt verbunden<br />

ist, daß man sie nicht, ohne dadurch das Gemeinwohl<br />

zu gefährden, in den Händen -einzelner belassen darf" (Quadragesimo<br />

anno). Wenn man dagegen diese Verstaatlichung<br />

zum Normalfall für die öffentliche Organisation der Weltwirtschaft<br />

macht, so stürzt man die Ordnung der Dinge um.<br />

Die Aufgabe des öffentlichen Rechtes ist es, dem Privatrecht<br />

zu dienen, nicht aber dieses aufzusaugen. Ihrer Natur nach<br />

ist die Wirtschaft — so wenig als irgendein anderer Zweig der<br />

menschlichen Tätigkeit — keineswegs eine staatliche Jnstitution;<br />

sie ist, im Gegenteil, das lebendige Ergebnis der freien<br />

Initiative der Einzelmenschen und von deren freigegründeten<br />

Gruppen."<br />

Der Papst schloß mit der Feststellung: sehr viele, Katholiken<br />

und Nichtkatholiken haben erklärt, „daß die soziale Lehre der<br />

Kirche, und sie allein, in der Lage ist, die Wesenselemente zur<br />

Lösung der sozialen Frage zur Verfügung zu stellen". Er<br />

verhehlt aber nicht, daß „eine solche Lösung soviel an Selbstlosigkeit<br />

erfordert,, daß nur wirkliche christliche Tugend, gestützt<br />

und getragen von der Gnaden Gottes, zu einem solchen<br />

Verhalten führen kann". Arbeit hat Gebetswert, den sie nur<br />

durch das Christentum erhalten hat. :—:<br />

Die Presse als Waffe der Wahrheit<br />

In seinem letzten Neujahrshirtenbriefe über Presse und<br />

Caritas schrieb der Bischof von Lugano über die Aufgabe der<br />

Presse und der Katholiken:<br />

Anläßlich meiner Pastorialvisiten habe ich Euch ost daran<br />

erinnert, daß Heute nicht allein der Priester das Wort Gottes<br />

verkündigt, sondern, daß noch andere Wege bestehen, um den<br />

Seelen die Stimme der Wahrheit zu vermitteln, vor allem<br />

die Presse.<br />

Aber die Presse; Hie „Waffe der Wahrheit" ist auch Werkzeug<br />

des Irrtums und Uebels -geworden durch Verbreitung<br />

der Lüge und des Lasters.<br />

Wenn man an die große Verbreitung der Presse denkt,<br />

sowie an den Eifer, mit welchem die Masse an dieser nicht<br />

immer klaren Quelle ihr Jnformationsbedürsnis befriedigt,<br />

so empfindet man Staunen und Entsetzen. Nicht weniger entsetzt<br />

ist man über die Oberflächlichkeit der Presse, ihre Lügen<br />

und manigsachen Wirrungen, wie auch über die Tatsache,<br />

daß die für die Presse verantwortlichen Personen sich nicht von<br />

sachlichen und gesunden Grundsätzen leiten lassen, daß die<br />

Presse nicht der zuverlässigen Information und Erziehung des<br />

Lesers, sondern Reklamezwecken dient und dem Materialismus<br />

Vorschub leistet; dabei spielen nicht selten jene verwerslichen<br />

Absichten mit, der Neugierde des Lesers und seinen ungesunden<br />

Neigungen entgegenzukommen.<br />

Für den Bischof ist es eine hohe und dauernde Ausgabe,<br />

die Gläubigen über das Problem der Presse aufzuklären.<br />

Aus diesem Grunde greist er zum Jahreswechsel gerne dieses<br />

Thema auf, das für ihn nicht von geringerer Bedeutung ist<br />

als die mündliche Verkündigung des Wortes Gottes, welche<br />

die Grundlage der christlichen Erziehung und Bildung ist.<br />

Der ganzen Presse möchte ich die Pflicht der Seriosität<br />

und Objektivität, die Pflicht zur strengen sittlichen Korrektheit<br />

in Erinnerung rufen: Ich möchte sie ermähnen, in der<br />

Polemik den Anstand zu bewahren; diese übt oft einen verderblichen<br />

Einfluß aus, wenn sie zu Mitteln der persönlichen<br />

Verunglimpfung greift; die ganze Presse möchte ich daran<br />

erinnern, wie entscheidend sie bei der geistigen Volksbildung<br />

mitwirken kann und wie groß daher ihre Verantwortung ist.<br />

Die Presse ist keine Schule; sie muß sich mehr als der einzelne<br />

vor allem hüten, was dem Heile der Seele -abträglich<br />

ist; sie muß für die Bildung des Lesers gesunde Elemente<br />

-liefern. Denn der Einfluß der Presse reicht weiter und dringt<br />

tiefer ein als Taten und Worte einer Einzelperson. Was die<br />

Haltung der Presse in sittlicher Hinsicht betrifft, so anerkenne<br />

ich gerne, daß unsere Presse nicht in Trivialitäten abgleitet,<br />

und was schlimmer wäre, keine morbiden und unsittlichen<br />

Themata behandelt. Aber ich halte es für notwendig, vor gewissen<br />

ausländischen pornographischen Druckerzeugnissen zu<br />

warnen, die eine besorgniserregende große Verbreitung gefunden<br />

haben.<br />

Allen Katholiken und ehrenhaften Menschen rufe ich die<br />

schwere Verantwortung in Erinnerung, die ihnen obliegt, jede<br />

Art des geschriebenen Wortes zu meiden und zu bekämpfen,<br />

das auf das Volk in offener oder versteckter Weise einen schlechten<br />

und verderblichen Einfluß ausübt. Sie alle erinnere ich<br />

an ihre ernste Aufgabe, die gute Presse mit geistigen<br />

und materiellen Mitteln zu unterstützen.<br />

Die katholische Presse hat eine ganz besondere Mission zu<br />

erfüllen; nämlich die Wahrheit auf religiösem Gebiete bekannt<br />

zu machen und das christliche Gedankengut bekannt zu machen,<br />

die Rechte der Kirche zu verteidigen, die Irrtümer zu bekämpfen,<br />

die Tücken und Lügen aufzudecken, das Volk über<br />

Eine Welt voller Heiterkeit<br />

Zum 50. Todestag von Johann Strauß.<br />

(Z.Juni <strong>1949</strong>.)<br />

Im Zeitraum von knapp drei Jahren löschte in Wien der<br />

Tod das Leben der drei repräsentativsten Komponisten aus,<br />

eine ganze Musikergeneration wurde mit ihnen zu Grabe getragen.<br />

1896 ging Brnckner heim, der erst ganz gegen Ende<br />

die Beachtung zu finden begann, die er verdiente: ein Jahr<br />

vor dem Tode hatte ihm der Kaiser eine Freiwohnung im<br />

Schloß Belvedere zugewiesen. 1897 schloß Brahms für immer<br />

die Augen. Zwei Jahre später folgte ihm Johann Strauß.<br />

Am zweiten Pfingstfeiertag 1899 dirigierte er zum letzten<br />

Male in der Hofoper die Ouvertüre seiner „Fledermaus".<br />

Dabei mag er sich erkältet haben, wurde bettlägerig und<br />

fühlte sich matt, was ihn aber nicht abhielt, an seinen Kompositionen<br />

weiterzuarbeiten. Solange es ging, hielt er sich noch<br />

aufrecht, faß fröstelnd, in einen Mantel gehüllt, am Tisch,<br />

vor sich die Partitur von „Aschenbrödel", bis ihn Adele zu<br />

Bett brachte und ihm heißen Tee einflößte. Zwei Aerzte<br />

wurden konsultiert und bemühten sich um ihn, aber das Fieber<br />

wollte nicht weichen. Als Professor Nothnagel dem Kranken<br />

riet, einmal kräftig auszuhusten, antwortete Strauß mit einem<br />

schwachen Lächeln: „Ist das Eure ganze Wissenschaft?"<br />

Seine Frau Adele war die letzten Stunden um ihn und<br />

hat das Ende überliefert:<br />

„Nur zu rasch sollte sich erweisen, daß hier alle ärztliche<br />

Kunst versagte. Am 1. Juni rief der arme Jean im Delirium<br />

immer nach mir und meiner Tochter, die wir ja am Schmerzenslager<br />

saßen. Und da der Kranke uns endlich erkennt, gleitet<br />

ein müdes Lächeln über das bleiche Antlitz, das sonst so<br />

lebhafte Auge blickt trüb und wehmütig, und aus der um<br />

Atem kämpfenden Brust ringt sich erschütternd leise — Gesang<br />

empor! Ein altes Lied, auch mir und meinem Kinde wohlbekannt,<br />

von ihm aber-hatte ich es vorher nie gehört. Jetzt<br />

löste es sich von seinen blassen Lippen, feierlich, wie geisterhaft<br />

durch den Raum schwebend: „Brüderlein fein — einmal muß<br />

geschieden sein ...!"<br />

Die Tränen zurückdämmen sollte ich — ich vermochte es<br />

nicht mehr. Ich sah, daß es zu Ende ging, daß ein Sterbender<br />

vor mir lag.<br />

Am 2. Juni verschlimmerte sich der Zustand des Kranken,<br />

am 3. früh war scheinbar Erleichterung eingetreten. Er nahm<br />

meine Hand und küßte sie zweimal nacheinander — eine letzte<br />

wortlose Zärtlichkeit. Um 4.15 Uhr nachmittags entschlief er<br />

in meinen Armen."<br />

Eine Welt voller Heiterkeit ging mit ihm dahin.<br />

Ein Klang aus der Raimund-Zeit, das fentimental-verklärte<br />

Lied eines Lehrers Drechsler aus dem „Verschwender",<br />

tönt in seine letzten Stunden hinüber, „Klänge aus der Raimuud-Zeit"<br />

heißt sein letztes vollendetes Werk, Nummer 479,<br />

ein Potpourri aus Tanzweisen seines Vaters, Lanners,<br />

Drechslers und anderer Altwiener Meister. So kehrt er mit<br />

dem Tode in seine Jugend, in das heitere Wien des Vormärz<br />

zurück, ins Biedermeier, dem er bei allem Glanz, bei allem<br />

Fortschritt innerlich verhaftet geblieben war. Sanft und<br />

schmerzlos war er heimgekehrt in jenes Land, vor dem er<br />

stets nur Schrecken empfunden hatte. Und an seinem Grabe<br />

stand trauernd die ganze Welt.<br />

Hatte er das seltene Glück genossen, schon zu Lebzeiten die<br />

Anerkennung zu finden, die anderen, Größeren zeitlebens<br />

versagt geblieben war, so blieben feine Weisen auch übers<br />

Grab hinaus lebendig. Sie klangen fort, gestern und heute,<br />

und sie werden morgen klingen und weiterschwingen und<br />

immer von neuem wieder Menschenherzen erfreuen.<br />

Ein Heer von Nachfahren im Geiste, kleinen und großen,<br />

folgte ihm; sowohl als Dirigent wie als Komponist, als<br />

Schöpfer geradezu einer modernen Volksoper, wurde er das<br />

Vorbild von Generationen. Erreicht aber in seinem Fache<br />

wurde er nie. Ein Genie wiederholt sich nicht.<br />

„Ob ich gut oder schlecht komponiere", so äußerte Strauß<br />

einst, schon auf der Höhe des Ruhms, „die Welt fetzt mir


soziale Fragen genau aufzuklären, die Erhabenheit der Keligion<br />

und ihre Verdienste für das soziale Leben hervorzuheben<br />

und die Probleme des Lebens durch das Licht des Evangeliums<br />

aufzuhellen. Die katholische Presse muß mit einem Worte<br />

eine beredte Kanzel zur unermüdlichen Verkündigung des<br />

Wortes Gottes sein. Aber damit die gute Presse ihre Früchte<br />

tragen kann, muß sie auch gelesen und verbreitet werden.<br />

Obwalden<br />

Unserer Jugend droht Gefahr! Am Ib. Mai fand in<br />

Aarau die diesjährige ordentliche Generalversammlung des<br />

Schweiz. Jugendschriftwerkes statt. Nach Erledigung der statutarischen<br />

Geschäfte faßte die Generalversammlnng folgende<br />

Resolution: _ ....<br />

Unserer Jugend droht Gefahr! Ausländische Schundliteratur,<br />

die in Wort und Bild kriminelle und erotische Regungen<br />

weckt, wird in vermehrtem Maße angeboten. Der Kampf<br />

gegen diese unheilvolle Beeinflussung muß energisch und poirtiv<br />

geführt werden. Unserer heranwachsenden Generation muß<br />

gesunde, echt schweizerische Jugendliteratur zur Verfügung<br />

gestellt iverden. Diese Ausgabe hat das Schweizerische Jugendschriftenwerk<br />

seit bald zwei Dezennien gepflegt und ausgebaut<br />

und als gemeinnütziges Unternehmen ohne jedes Streben<br />

nach Gewinn auf eine umfangreiche und anerkannte Verlagstätigkeit<br />

entwickelt. Die heutige sehr verschärfte Lage verlangt<br />

vermehrte Anstrengungen und größere Mittel; nur<br />

wenn Volk und Behörden sich dieser Tasache bewußt >ver-de-n,<br />

können die unserer Jugend drohenden Gefahren gebannt<br />

werden,<br />

Ein Glückwunsch!<br />

(vm) Unsere Kantonalbank feiert ein Jubiläum, das nicht<br />

ohne jede Notiznahme vorbeigehen darf. Der Kanton, die<br />

Oeffentlichkeit, die Behörden wollen daran teilnehmen und<br />

sich als Gratulanten einstellen. Herr alt Landammann Dr.<br />

Walter Amstalden amtet seit genau fünfundzwanzigJahr<br />

e'n olsVerwaltungsratspräfident<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank. In der Sitzung vom<br />

31. Mai 1924 hat ihn der Kantonsrat in einmütigem Bertrauen<br />

auf diesen wichtigen und verantwortungsreichen Posten<br />

berufen. Im Jahre 1918 trat der damalige Staatsanwalt<br />

W. Amstalden an Stelle des demissionierenden Verwalwngsratsmitgliedes<br />

Ständerat Adalbert Wirz in die Bankbehörde<br />

ein. Als der Tod am 15. April 1924 die ragende Gestalt des<br />

Landammanns und Nationalrates Dr. Peter Anton Ming<br />

gefällt hatte, eines Mannes, der den Uebergang von der<br />

Alten Sparkasse zur Kantonalbank miterlebt und seit der<br />

Gründung der Kantonalbank deren Verwaltungsrat angehört<br />

hatte, da galt es, wieder eine Persönlichkeit an die Spitze der<br />

Bankbehörde zu berufen, die der äußerst verantwortungsvollen<br />

Aufgabe gewachsen zu sein versprach. So wurde und<br />

ist Herr alt Ständerat Dr. W. Amstalden seit der Gründung<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank vor dreiundsechzig Jahren deren<br />

dritter Verwaltungsratspräsident. Von 1886 bis 1901 hatte<br />

Ständerat Theodor Wirz diesen Posten bekleidet.<br />

Hat unsere Kantonalbank als vom Staate beaufsichtigtes<br />

und garantiertes Institut gemäß den gesetzlichen Bestimmimgen<br />

die Aufgabe, nach Maßgabe ihrer Mittel den Geld- und<br />

Kreditverkehr im Kanton zu erleichtern und zu vermitteln<br />

und dabei die Bedürfnisse der Landwirtschaft, des Gewerbes,<br />

des Handels und der Industrie zu berücksichtigen sowie die<br />

Entlastung von Grund und Boden nach Möglichkeit zu fördern,<br />

so ist damit die Aufgabe angedeutet, die nicht bloß dem<br />

Bankdirektor und seinen Helfern als den unmittelbar ausführenden<br />

Organen gestellt ist, sondern in erster Linie dem<br />

Verwaltungsrat und dessen Präsidenten als der vom Kantonsrat<br />

zur Aufsicht und Leitung des Bankinstitutes berufenen<br />

Behörde. Die hierzu erforderlichen Eigenschaften persönlicher<br />

Tüchtigkeit und Erfahrung und solider Kenntnisse sowie vor<br />

allem auch die Gabe einer klaren Erfassung der Volkswirtfchaftlichen<br />

Zusammenhänge brachte Bankpräsident Dr. Amstalden<br />

ins Amt mit. Die Tätigkeit im Kanton und im Beruf<br />

und die vielfachen Beziehungen gaben und geben ihm einen<br />

Ueberblick über das finanzielle und wirtschaftliche Geschehen,<br />

wie er zur Leitung einer Bank im Interesse des Volksgesamten<br />

notwendig ist. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, soll beim<br />

Anlasse der fünfundzwanzigjährigen Wirksamkeit des heutigen<br />

Bankpräsidenten den großen Diensten, die er in dieser Zeit<br />

und auf diesem Posten dem Lande und dem <strong>Obwaldner</strong> Volk<br />

geleistet hat, die verdiente Anerkennung verurkundet werden.<br />

Fünfundzwanzig Jahre Verwaltungsratspräsident der<br />

Kantonalbank — das bedeutet indiesen vergangenen fünfundzwanzig<br />

Jahren das tätige Miterleben einer außerordentlichen<br />

wirtschaftlichen und verkehrspolitischen Entwicklung,<br />

das Mittragen mancher schweren Sorge unserer einzelnen<br />

Berufszweige. In diesen fünfundzwanzig Jahren hat<br />

Bankpräsident Dr. Amstalden mit vier Direktoren zusammengearbeitet,<br />

in seiner Verwaltungsratstätigkeit hat er noch das<br />

Wirken des ersten Bankdirektors Landammann Paul v. Moos<br />

weder so noch so ein Monument, worüber ich mich zu vertrösten<br />

wissen werde..." Und da er sich gerade über seinen<br />

Verleger Simrock geärgert hatte, schließt die Aeußerung mit<br />

einem echt Straußschen Schnörkel: „ ... den Zorn aber an<br />

meinem Verleger loslassen zu können, wiegt selbst das schönste<br />

Monument auf!"<br />

Nun, wenn er in seiner bescheidenen Art auch nicht glaubte,<br />

je ein Denkmal zu erhalten — eine schöne Strauß-Statue im<br />

Wiener Stadtpark erinnert heute an einen der melodienreichsten<br />

Musikanten, der der Welt geschenkt wurde. Das<br />

schönste und unvergänglichste Monument aber hat Strauß<br />

sich selber errichtet mit seinen bezwingenden Walzermelodien<br />

und mitreißenden Tanzweisen, die verständlich sind für jedermann,<br />

auch ohne besondere musikalische Vorkenntnisfe. Johann<br />

Strauß gehört heute zum Allgemeingut der Menschen, kein<br />

Rundfunk ohne seine Walzer, kein Theater ohne seine Operetten,<br />

keine Tanzerei ohne seine Weisen, keine Fröhlichkeit<br />

ohne Strauß. Und wenn Moritz von Schwind einst die<br />

schöne Aeußerung tat: „Einen Mund voll Musik täglich muß<br />

der Mensch haben, wenn ihn das Leben freuen soll", so darf<br />

man mit Fug und Recht behaupten, daß dieser „Mund voll"<br />

bei der überragenden Mehrzahl der Menschen ein Klang von<br />

miterlebt und in feiner Stellung immer Wert darauf gelegt,<br />

für das staatliche Bankinstitut tüchtige, qualifizierte und verantwortungsbewußte<br />

Kräfte zu gewinnen.<br />

Mit den Alltagsaufgaben der Kantonalbank steht uns u<br />

dem Kanton noch manches Problem zu losen bevor. 38t<br />

freun uns, daß Herr Landammann Dr. W. Amstalden ntt<br />

unverminderter Schaffensfreude im Amte steht und dabei d><br />

Gelegenheit behält, sich für die Volkswirtschaft den Verkehr<br />

den gesunden Fortschritt unseres Landes weiterhin tatkiaftig<br />

Unverdienter Anerkennung des Geleisteten und in Zuversicht<br />

entbieten wir ihm zu dem wohl recht seltenen silbernen<br />

Jubiläum als Verwaltungsratspräsident der Kantonalbank<br />

die besten Glückwünsche!<br />

Tarnen. Volkshochschule. Der sehr interessante Vortrags-<br />

Zyklus des Sommersemersters <strong>1949</strong> schließt am Sonntagabend<br />

mit einem Lichtbildervortrag über das unbekannte<br />

Indien. Refereent ist Dr. Felix Plattner, Zürich.<br />

Alpnach. (Korr.) Wieder ein tödlicher Unfall. Wie ein<br />

Lauffeuer verbreitete sich am 18. dies die Nachricht und<br />

eine schlimme Nachricht kommt stets zu früh — Ehemann<br />

Josef Duß-Frey, Seeblick, sei in Eich, Hundgellen,<br />

tödlich verunfallt.<br />

Als Elektromonteur erstellte er an einer Scheune einen<br />

Anschluß; Plötzlich -brach die Leiter unter seinen Füßen entzwei.<br />

Der an sich nicht tiefe Sturz wurde darum verhängnisvoll,<br />

daß der Verunfallte rücklings auf einen Zementsockel<br />

fiel,


schuld, daß die modernen ProduklionsmethoÄen die Investierung<br />

von Kapital verlangen-, sondern diese Erscheinung ist<br />

in der Technisierung .der Welt begründet. Nicht das Kapital<br />

hat 'die Technik hervorgerufen, sondern die sprunghafte technische<br />

Entwicklung erforderte zu ihrer Verwirklichung den<br />

Einsatz von Kapitalien. Daß die Menschheit sich der Technik<br />

zuwandte, ist in der allgemeinen geistigen Zeitentwicklung<br />

seit der Renaissance begründet: nämlich in der Rationalisierung<br />

und Vermaterialisierung der Menschheit in den letzten<br />

vier Jahrhunderten. Diesen Grundlagen des modernen Lebens<br />

gegenüber spielt der Kapitalismus bloß die Rolle einer<br />

Organisationsform und kann daher logischerweise nicht zum<br />

Sündenbock für alles gestempelt werden, was in der Welt seit<br />

dem Hochkommen der Industrie geschah. Anderseits ist darauf<br />

hinzuweisen, daß auch im Zeitalter der hochentwickelten Jndustrie<br />

das Handwerk nicht! zu bestehen aufgehört hat und sich<br />

noch immer auf dem ihm besonders gemäßen Gebieten zu<br />

behaupten vermag, wo es nicht durch staatssozialistische Eingriffe<br />

zugrunde gerichtet wurde. Die Industrie hat außerdem<br />

dem Handwerk neue Aufgaben gestellt. Es ist zu erwarten,<br />

daß sich im Laufe der Zeit eine immer zweckmäßigere Zusammenarbeit<br />

zwischen diesen beiden Gebieten unserer modernen<br />

Volkswirtschaft herausbildet, wobei der Industrie wie dem<br />

Gewerbe genügend Eaum zur Selbstentfaltnng auf jenen Gebieten<br />

frei Weift, auf denen sie ihr Eigenstes und Bestes zu<br />

leisten vermögen zum Nutzen der Allgemeinheit.<br />

Anstatt einer Betrachtungsweise zu verfallen, die einen<br />

Wirtschaftszwang und eine soziale Schicht unseres Volkes<br />

gegen diea ndere ausspielt und überall nur den Kampf auf<br />

Leben und Tod wittert, ist es naturgemäßer und fruchtbringender,<br />

die Möglichkeiten einer gedeihlichen Zusammenarbeit<br />

herauszusinde nund die Gemeinsamkeit der Interessen voranzustellen.<br />

Das aber ist bekanntlich nicht die Ktärke der marxistischen<br />

Theorie. Darum ist sie heute, wo bereits erwähnt,<br />

hoffnungslos überholte Denn alles, was in die Zukunft weist<br />

und der Allgemeinhei? von Nutzen ist, geht darauf aus, das<br />

Bestehende zweckmäßig ins Ganze einzuordnen, ohne Zwang<br />

und ohne Neid, wohl aber mit dem Willen, daß ein jeder an<br />

seinem Platze und aus feiner Besonderheit heraus jenen Beitrag<br />

an die Allgemeinheit leiste, zu der gerade er bestimmt<br />

ist.<br />

Hundert Jahre Schweizer Post<br />

Die erste Form einer staatlich organisierten Post in unsern<br />

Landen war der „Kursus publicus", die römische Staatspost,<br />

im 1. bis 5. Jahrhundert. Regelmäßige PostVerbindungen<br />

schufen die Städte St. Gallen im Jahre 1387, Bafel 1569,<br />

Zürich und Schaffhausen 1585 und Bern 1675. In der Helvetik<br />

erfolgte 1798 bis 1803 die Zentralisation des PostWesens.<br />

1803 gab es nur 10, 1848 18 kantonale PostVerwaltungen.<br />

Das PostWesen war Sache der Kantone, die das Postregal<br />

meist an private Unternehmer verpachteten (Fischer, Thnrn<br />

und Taxis, und so weiter). Ueber den Transit der Postsendungen<br />

schlössen die Kantone unter sich Konkordate und Sonderverträge<br />

ab. Die Jnlandtaxe für einen Brief betrug je<br />

nach der Entfernung 5—60 Rappen; die Beförderung von<br />

Briefen war für die privaten Pächter ein einträgliches Geschüft.<br />

Nach und nach wurde das System der Verpachtung des<br />

Postregals in den meisten Kantonen aufgegeben' und an dessen<br />

Stelle trat Selbstverwaltung durch die Regierungen. Nunmehr<br />

bildeten die Posterträgnisse einen beträchtlichen Teil<br />

der Staatseinnahmen.<br />

Artikel 33 der Bundesverfassung von 1848 bestimmte dann,<br />

das Postwesen im ganzen Umfange der Eidgenossenschaft sei<br />

vom Bund zu übernehmen.<br />

Vom 1. Januar 1849 an wurde das Postwesen vorerst<br />

von den bisherigen Verwaltungen auf Rechnung des Bundes<br />

betrieben. Nachdem mit Bundesgesetz vom 25. Mai 1849 die<br />

Organisation des PostWesens mit einer Zentralverwaltung in<br />

Bern und 11 Kreispostdirektionen geregelt wurde, konnte am<br />

1. August 1849 die eidgenössische PostVerwaltung ihre Tätigseit<br />

aufnehmen.<br />

An der Spitze der schweizerischen PostVerwaltung standen<br />

ab:<br />

1. Januar 1849 als Generalpostmeister: La Roche-Stehelin,<br />

I.Juli 1849 als Oberpostsekretär: Steinhäuslin,<br />

1. Februar 1875 Edmund Höhn, der am 20. Dezember 1878<br />

den Titel Oberpostdirektor erhielt,<br />

I.Januar 1893 Heinrich Lutz,<br />

1. April 1909 Anton Stäger,<br />

1. Oktober 1918 Reinhold Furrer,<br />

I.September 1895 Dr. Hans Hunziker,<br />

1. Juli 1943 Dr. h. c. Alois Muri,<br />

I.Juli 1945 Dr. Fritz Heß,<br />

Weitere Daten in chronologischer Reihenfolge:<br />

1849 Inkrafttreten des Posttaxengesetzes (nach Entfernung<br />

und Gewicht gestaffelte einheitliche Briefposttaxen).<br />

Einführung des Nachnahmedienstes.<br />

1850 Einführung der eidgenössischen Briefmarken. (Vorher<br />

wurden kantonale Marken verwendet oder die Taxen<br />

handschriftlich auf den Briefumschlägen vorgemerkt.)<br />

Erste Schiffspost (Luzern-Flüelen).<br />

1851 Erstes Eidg. Münzgesetz; Maße und Gewicht.<br />

1852 Einführung von Extraposten. Einführung des Telegraphen.<br />

1880 Einführung des Telephons.<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani'<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Politische Kopfjäger«<br />

Tschechischer Terror auf Schweizerboden?<br />

Durch die Tagespresse macht eine Meldung die Runde,<br />

welche berechtigtes Aufsehen erregt, weil sie an die zur Nazizeit<br />

üblichen Entführungen von Emigranten erinnert, so an<br />

den Fall des deutschen Publizisten Jakob, der von Agenten<br />

der Gestapo auf Schweizerboden und unter falschen Angaben<br />

in ein Auto gelockt und bei Basel über die Grenze geschleppt<br />

wurde. Der jetzige Fall erscheint vom Standpunkte der Verteidigung<br />

unserer Souveränität gegen fremde Spionagetätigfeit<br />

nicht weniger gravierend als der Fall Jakob, auch wenn<br />

dem Täter die Ausführung feines Verbrechens infolge der<br />

Wachsamkeit des auserkorenen Opfers im letzten Augenblick<br />

mißlang.<br />

Rekonstruieren wir den Tatbestand, wie er bis jetzt bekannt<br />

gegeben worden ist: Eine junge tschechische Emigrantin,<br />

die seit einem Jahre in der Schweiz lebt, wird von einem Unbekannten<br />

in Zürich mit ihrem Namen angesprochen, ins Gespräch<br />

gezogen und unter dem Vorwand, sie zu ihrer ebenfalls<br />

geflohenen Schwester in der Nordschweiz zu bringen, zu<br />

einer Autoreiise veranlaßt, die dann in Schaffhausen wegen<br />

der Flucht der jungen Tschechin ein plötzliches Ende nimmt,<br />

ohne daß man leider vom Täter etwas anderes weiß, als daß<br />

er einen gefälschten Schweizerpaß und eine gefälschte Autonummer<br />

verwendete.<br />

Gewiß, wir könnten die restlose Abklärung dieser mysteriösen<br />

Geschichte der Findigkeit unserer Kriminalpolizei überlassen,<br />

die sich ja bereits der Sache angenommen hat. Es<br />

scheint uns aber wichtig, hier die Vermutung auszusprechen, daß<br />

es sich um einen jener Fälle kommunistischer Kopfjägerei harrdeln<br />

dürfte, wie sie seit Kriegsende vor allem in den Sowjetsektoren<br />

von Berlin mtlh Wien an der Tagesordnung sind.<br />

Wie einst die Gestapo hat es -die Sowjetpolizei darauf abgesehen,<br />

sich durch Menschenraub in den besetzten Gebieten Geisein<br />

zu verschaffen, die dann den Häschern weitere Verschleppungen,<br />

Racheakte oder auch eigentliche Erpressungsmanöver<br />

ermöglichen müssen. Die krassesten Fälle solch moderner Kopfjägerei<br />

der Sowjets sind wie gesagt aus Wien bekannt geworden,<br />

wo sogar hohe österreichische Staatsbeamte spurlos<br />

verschwanden.<br />

Wenn 'die Polizeiliche Untersuchung der jetzigen Entsührungsaffäre<br />

in Zürich die naheliegende Schlußfolgerung bestätigt,<br />

daß der Sowjetterror auch auf Schweizerboden seine<br />

Netze auslegt, so ist auf Seiten unserer Bevölkerung und der<br />

bei asylberechtigten Emgranten die höchste Vorsicht und Wachsamkeit<br />

am Platze. Je rascher und rücksichtsloser jede kommunistische<br />

Spitzel- nnd Spionagetätigkeit unter Mitwirkung der<br />

gesamten Bevölkerung bekämpft werden kann, desto eher<br />

haben wir die Gewißheit, daß das gefährliche Treiben der<br />

fremden Agenten sich beizeiten eindämmen läßt.<br />

„ ... als süßes Gesang"<br />

Von Io s efR e in hart.<br />

Kürzlich, am ersten schönen Maiabend, als ich durch das<br />

Nachbardorf nach Hause zu eilen im Begriffe war, erlebte<br />

ich wieder einmal eine reche Freude, und obwohl nachher das<br />

ganze Erlebnis' als Täuschung sich erwies, war es doch rührend<br />

und unvergeßlich. Nämlich, ich hörte von einem Hause<br />

herüber zweistimmig, so wie man es einst gesungen, das Lied<br />

singen: "Der Mai ist gekommen", Ich blieb stehen und war<br />

auf dem Punkte, mich zu versöhnen mit mancher kulturseindlichen<br />

Erscheinung aus unserer Zeit: Wirklich wieder einmal<br />

ein Volkslied, so wie man es einst gehört, als die Leute am<br />

Feierabend sich noch darauf besannen, daß der Herrgott uns<br />

die Mittel geschenkt, uns auf eine Weise zu erfreuen, die aus<br />

dem Herzen selber kommt. Aber leider mußte ich erkennen,<br />

daß das Lied aus dem Radio stammte und von Bern aus gesendet<br />

worden. Auch schön — aber eben nur Volksgesang auf<br />

Blechplatten gesetzt.<br />

Gewiß, es wird viel gesungen, und aus dem Radio kann<br />

man fast jeden Abend ein Röseligartenlied hören; aber eben<br />

nur anhören, doch selber singen? Nun, es gibt ja viele neue<br />

Gesangbücher für die Schulen und Vereine, und in Konzerten,<br />

Schulaufführungen spendet man Beifall und nickt einander<br />

zu: Es sei doch schön, daß das Volkslied mit der Gründung<br />

der Trachtenvereine wieder seine Pflege gefunden. Alles fchön<br />

und gut. Aber man muß es leider sagen: das Eine ist es nicht,<br />

was man vor einem halben Jahrhundert noch am Feierabend,<br />

am Sonntag, aber auch bei der Arbeit in der Werkstatt, auf<br />

dem Felde erlebte, daß ohne Buch, ohne Dirigent die Heimat<br />

diese schöne Verklärung durch das Lied fand. Beim Holzsan?-<br />

mein imWalde, vorn Beerensuchen heimkehrend, sangen wir<br />

Buben und Mädchen mit unsern ungebrochenen Stimmen,<br />

und später in der Nacht, wie hat es geklungen durch die stillen<br />

Dorfstraßen und die Alten ans Fenster gelockt: Schön ist die<br />

Jugend mit zwanzig Jahren. Und nicht zu vergessen, in der<br />

Zeit, da unsere Soldaten in den Dörfern einquartiert gewesen,<br />

ja, da hat man ihnen nachgeträumt, wenn die Melodien<br />

verklangen in der Ferne. Jetzt haben wir gute Zeiten, und<br />

man^weiß nicht, zu welcher Lustbarkeit, in welche Fahrt ins<br />

Blaue am Samstag und Sonntag sich begeben will. Von all<br />

den Wettkämpfen nicht zu reden, die das Publikum in Haufen<br />

locken. Aber der Gesang, „das süß gesang", von dem man<br />

im Liede singt! Sind wir so satt geworden von all dem Drum<br />

und Dran? Sind wir so beschäftigt, so erfüllt vom Lärm der<br />

Straßen und Kassen, vom Lärm der Fremde und der unruhigen<br />

Welt — oder gar so nüchtern-, daß wir im Begriffe<br />

sind, das Singen zu verlernen, nicht das Singen aus Büchern<br />

in Konzert und Radio, sondern das freie Singen, von dem<br />

wir über die Hügel und Wälder und über den Feldweg hinaus<br />

kaum noch ein Echo wie aus vergangenen Tagen verliehmen!<br />

Schade! Und schade, daß man dieses freie Liedgut mit<br />

allen Aufrufen zur Pflege heimatlichen Wesens nicht mehr lebendig<br />

machen kann. Oder doch? Könnte man nicht irgendwie<br />

.Die Freude am Volksgesang früh schon auf Wanderungen, an<br />

Heimattagen der Jugend, auch in den Berufsschule der zukünftigen<br />

Hausfrauen in der Weise wecken, daß man keine<br />

Stunde des Zusammenseins vorbeigehen ließe, ohne mit dem<br />

heitern Klang des Liedes die ernste Arbeit verklären zu lassen.<br />

Und die Mütter? Ein Lehrer hatte kürzlich den Einfall,<br />

seine Schüler einzuladen, all die Lieder, vie sie zu Hause von<br />

den Müttern gehört, mit in die Schule zu bringen. Der Wettbewerb,<br />

diese Liederschau, war nicht sehr ermutigend, denn<br />

gar viele mußten bescheiden gestehen, daß ihre Mutter keine<br />

Zeit zum Singen finde. Es war ein Versuch. Vielleicht, wenn<br />

einmal die Zeiten wieder ruhiger geworden und über dem<br />

Ruf des Tages die innern Stimmen sich melden, so könnte<br />

wohl mich das Lied, das alte, edle Volksgut wieder lebendig<br />

werden.<br />

„E kann doch im Leben<br />

Nichts Schöneres geben.<br />

Als süßes Gesang!"<br />

Die Zahl „Sieben"<br />

Keine Zahl komt in der Hl. Schrift, in. Dichtungen, Märchen,<br />

Prophezeiungen und im täglichen Leben mehr vor, als<br />

die Zahl sieben.<br />

In der Hl. Schrift: Gott hat in sechs Tagen die Welt erschaffen,<br />

am siebenten ruhte er. Die Juden feierten am siebenten<br />

Tage des siebenten Monates das Laubhüttenfest, und<br />

blieben sieben Tage unter den Zelten. Jedes siebente Jahr war<br />

ein Ruhejahr und jedes siebenmal siebente ein Jubeljahr. Jedes<br />

siebente Jahr blieb die Erde brach und unbebaut. Im<br />

siebenten Jahr erhielten die Sklaven die Freiheit wieder,<br />

und jedes siebente Jahr erloschen die Forderungen der Gläubiger<br />

gegen ihre Schuldner. Alle sieben Jahre wurden den<br />

Jsraeliten die Gesetze vorgelesen. Jakob diente sieben Jahre<br />

um die Rachel, und dann noch sieben. Noe erhielt die Kunde<br />

von der Sündflut sieben Tage vor ihrem Beginn. In sieben<br />

Tagen mußte er die Tiere der Lust in der Arche untererm»<br />

gen, in weiteren sieben die Tiere der Erde. Am siebenten Monat<br />

blieb die Arche auf dem Berge Ararat stehen; am siebenten<br />

Tage wurde zum ersten Male die Taube ausgesendet, die<br />

mit dem Oelzweige zurückkehrte. Nach' sieben Tagen- wurde sie<br />

wieder ausgesandt, nnd kehrte nicht mehr zurück. Die sieben<br />

Jahre des Ueberslusses und die sieben der Mißernten wurden<br />

dem Pharao durch sieben fette und sieben magere Kühe, sowie<br />

durch sieben volle und sieben leere Aehren im Traume angedeutet<br />

Dem alten Gesetze der Jsraeliten zufolge mußte der<br />

Beleidigte dem Beleidiger siebenmal, nach dem neuen dagegen<br />

siebenzig und siebenmal verzeihen. Bei der Einnahme von<br />

Jericho ließen sieben Priester sieben Tage lang sieben Posaunen<br />

erschallen. Am siebenten Tage seiner Regierung veranstaltete<br />

der König Assur ein Fest, welches sieben. Tage dauerte.<br />

Am siebenten Tage sandte er sieben Kammerherren aus, um<br />

für ihn eine Braut zu suchen, für welche sieben Ehrendamen<br />

bestimmt wurden. Der Bau des salomonischen Tempels dauerte<br />

sieben Jahre; sieben Tage dauernten die Einweihungsfestlich'-<br />

feiten. In dem Tempel brannten sieben Lampen, und sieben<br />

Tage wurden für die Buße bestimmt. Sieben Tage lang<br />

aßen die Söhne Israels ungesäuertes Brot.<br />

Weiter sind in der Hl. Schrift sieben Auferstehungen vordem<br />

Tod verzeichnet. Die Apostel wählten sieben Diakone.<br />

Enoch, welcher in den Himmel aufgefahren, ist der siebente<br />

Nachkomme von Adam, Jesus Christus dagegen der siebenundsiebzigste<br />

in direkter Linie. Der Welterlöser hat, sieben<br />

Stunden an dem Kreuze hängend, sieben Worte gesprochen.<br />

Nach seiner Auferstehung ist er siebenmal erschienen, und<br />

sandte nach siebenmal sieben Tagen den Hl. Geist auf die<br />

Erde. .Das tägliche Gebet — Vaterunser —> enthält sieben<br />

Bitten und sieben mal sieben Worte.<br />

Dichter haben das menschliche Leben in sieben Stadien<br />

eingeteilt.<br />

In den Märchen kommt sie ebenfalls vor. Zum Beispiel:<br />

Die sieben Zwerge über den sieben Bergen. Der Drache mit<br />

sieben Köpfen usw.<br />

In einer alten Prophezeiung will man wissen, daß der<br />

Weltuntergang am siebenten Tage im siebenten Monat, im<br />

Jahre 7 sei.<br />

Auch das tägliche Leben führt oft die Zahl sieben in seinem<br />

Mund. Zum Beispiel wer singt und musizcrt, findet sit<br />

in der Zahl der Töne, die die Tonleiter hat.<br />

Der katholische Mensch' stößt auf sie, wenn er die Sakramente<br />

aufzählt.<br />

Mag man auch der Zahl sieben eine tiefere Bedeutung absprechen,<br />

eigentümlich und interessant ist sie doch, und immer<br />

wird es Menschen geben, die das geheimnisvolle Walten der<br />

„Heiligen Zahl" zu erforschen suchen.<br />

Chronik<br />

Der Ruin der osteuropäischen Bauernschaft.<br />

Aus der russisch-besetzten Zone Deutschlands wird uns geschrieben:<br />

Die Tyrannisierung der Bauernschaft kennt keine<br />

vernünftigen Grenzen mehr. Weite Landstriche sind unbebaut<br />

und zufolge Deportation auch entvölkert. Während in den<br />

ersten Besetzuingsjahren die Lage der Bauern noch die erträglichste<br />

war, indem die Russen vorerst die Städte und die<br />

Industrien ausraubten, den Handel, und kleinen Bürger<br />

ruinierten, ist seit einem Jahr das Leben auch der Bauern<br />

zur Hölle geworden. Sie müssen die ga n z e Ernte unter Gestehung'spreisen<br />

abliefern, sie dürfen nicht einmal Saatgut<br />

und das notwendigste für den Lebensmittelunterhalt behalten.<br />

Saatgut haben sie vom Staate zu überfetzten Preisen zurückzukaufen;<br />

können sie dies einfach' nicht, weil sie das wenige<br />

Geld zum Ankauf des dringenden Bedarfes auf dem<br />

schwarzen Markt benötigen, dann werden sie als „Saboteure"<br />

unter der Anschuldigung bestraft, ihr Land brachliegen zu<br />

* N > \ W \<br />

i v i a s e t o \<br />

k y j e V » » ® Y A |<br />

3 -o<br />

O<br />

§


lassen. Zehntausende werden und wurden deportiert, ganze<br />

Dörfer mit Frauen und Kindern wie Vieh auf den Landstraßen<br />

ostwärts getrieben. Die Russen sind unfähig,<br />

fremde Länder einigermaßen vernünftig zu verwalten. Die<br />

einzige Hoffnung von Millionen hier im Osten ist ein neuer<br />

Krieg, der die Russen dorthin zurücktreibt, wo sie hergekominen<br />

sind und hingehören — in die Steppen.<br />

Filmecke<br />

„Hamlet".<br />

Shakespeare's Drama vom Dänenprinzen „Hamlet" ist<br />

eines ider tiefsinnigsten und größten Werke der dramatischen<br />

und Weltliteratur. Diesen gewaltigen dramatischen Wurf mit<br />

seinem menschlich komplexen Sinn, gebannt in eine monumentale<br />

Sprache in einen Film zu übersetzen ist ein Unterfangen,<br />

wie es sich schwieriger kaum gedacht werden könnte.<br />

Der große Achter Franz Wersel hat schon vor etwa zwanzig<br />

Jahren darüber geschrieben, daß eine „Hamlet"-Verfilmung<br />

nur von einem außerordentlichen Regisseur vorgenommen<br />

werden könnte, aber trotzdem prinzipielle Mängel ausweisen<br />

müßte, da Shakespeare's Drama auf die überwältigende<br />

Kraft seines Dialoges beruhe, wogegen der gute Film sich<br />

des Wortes möglichst zu entäußern versuchen muß. Diese<br />

prinzipielle Problemstellung soll hier erwähnt, aber als<br />

äußerst vielschichtiger Gegenstand nicht diskutiert werden.<br />

Halten wir uns an den Film, so wie er vor uns sich abrollt,<br />

müssen wir bekennen, daß er eine großartige Leistung<br />

und von erschütternder Eindrücklichkeit ist. Die Größe des<br />

Shakespearischen Genies, der Sir Laurence Oliver als Regisseur<br />

und als meisterhafter Interpret des „Hamlet" auf<br />

seine ungewöhnlich fefslende und oft geradezu schlagend neue<br />

Art nachgeht, zwingt auch in dieser Übersetzung zur Ehrfrucht.<br />

Ueberhaupt ist dieser Film schauspielerisch schlechthin<br />

vollendet. (Jean Simmons als „Ophelio"!)<br />

Die Gelegenheit, dieses Erzeugnis der siebenten Kunst zu<br />

sehen, sollte von jedem um geistige Werte bemühten Menschen<br />

benützt iverden und wir wissen der Kinoleitung Dank, daß sie<br />

uns diesen Genuß vermittelt.<br />

Mag es auch Leute geben, die Christians Morgensterns<br />

Satz: Es gibt keine guten Uebersetzungen, es gibt nur schlechte<br />

und weniger schlechte, unter allen Umständen für richtig hal-^<br />

ten, so muß der Berichterstatter trotz gewisser prinzipieller<br />

Ueberlegungen doch sagen, daß, wer den „Hamlet" so gesehen<br />

hat, um ein ernstes Stück Kunst bereichert nach Hause geht;<br />

denn, noch einmal sei's gesagt: der Film als solcher ist<br />

eine unvergleichliche Meisterleistung.<br />

cd.<br />

Radio — Veromünster<br />

Sonntag, den 29. Mai<br />

9.30 Sonate in G-dur von I. S. Bach. 9.45 Kath. Predigt.<br />

19.15 Studienorchester. 11.29 Dichtung und Musik.<br />

12.15 Karl Erb singt. 12.49 Aus der Operette Bicaccio von<br />

Franz von Suppe. 13.99 C. Dumont. 13.39 Frage- und<br />

Antwortspiel. 14.95 Ländlerkapelle Calanda. 14.29 Kleinbäuerlicher<br />

Gemüsebau. 14.35 Madolinenorchester der Stadt<br />

Luzern. 15.99 Aus dem Alltag der Bauernfamilie. 15.39<br />

Franz Schutbert: Sonate c-moll. 16.99 C. Dumont erfüllt<br />

Plattenwünsche 17.99 Neue Bücher. 17.19 Klarinettensonate.<br />

17.45 Kleines Radiorätsel. 18.39 Volkslied und Volkstanz in<br />

der Schweiz. 19.99 Orchestersuite von Ottorino Respighi. 29.99<br />

Orchestermusik und Unterhaltungssänger. 29.49 La Vita<br />

Nuova von Wolf Ferrari. 22.Y5 Jazz-Sinfonie-Orchester von<br />

Radio Genf.<br />

Montag, 30. Mai.<br />

19.59 Benjamino Gngli singt. 12.15 Chansons. 12.49 Stndiorchester.<br />

13.25 Der gereimte Wochenkommentar. 14.99<br />

Für die Frauen. 16.39 Orchestre de la Suisse romande. 17.39<br />

Jugendstunde. 13.39 C. Dumont. 19.09 Jeder sein eigener<br />

Poet. 29.99 Wunschkonzert. 21.099 Beromünster gibt Auskunft.<br />

Dienstag, 31. Mai<br />

11.09 Mozart: Konzert für Klavier und Orchester. 12.15<br />

Accordeon-Birtuosen. 12.40 Studioorchester. 13.15 Partien<br />

aus „Die Wallküre" von Richard Wagner. 14.99 Radio-<br />

Stars. 16.39 Tanzmusik. 17.39 Jugendstunde. 8.15 Von guten<br />

Manieren: Bei Tisch. 18.49 Wir begegnen uns im<br />

Aether. 19.99 L'album des succe. 29.99 Orchesterkonzert.<br />

Mittwoch, 1. Juni<br />

12.40 Volkstümliches Unterhaltungskhonzert. 13.25 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.09 Vo Blueme im Garte und im<br />

Huus. 17.39 Jugendstunde. 18.99 Bläserquartett von Rossini.<br />

18.15 Frohe Kanons zu drei Stimmen. 18.39 Die Universität<br />

als Forschungsstätte. 19.09 Tafelmusik aus alter Zeit. 29.090<br />

Louise, Musikroman von Gustave Charpentier. 21.15 Spanische<br />

Bilder, Hörfolge. 22.05 Irgendwo um diese Zeit.<br />

Zivilstandsnachrichten pro April <strong>1949</strong>.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 6. Leo Paul, des Leo von Ah-Kiser, Landwirt,<br />

Gibelreih. 22. Josef Johann, des Joses Scherer-von Flüe, Gast-<br />

Wirt, z. Löwen.<br />

E h e n : 22. Josef Paul Rohrer, Landwirt, mit Anna Paulina<br />

von Moos. 22. Walter Josef Omlin, Landwirt, Esfenhalten, mit<br />

lentin Furrer, Rangierarbeiter, mit Martha Anna Omlm, Essen-<br />

Halten. .<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 1. Lisbeth, des Anton Fanger-Achermann, Bag-<br />

Verführer von Sarnen, Niederstad. 2. Dora Maria des Adalbert Falleaaer-Wallimann,<br />

von Hasle, Vorarbeiter, Kreuzasti. 17. Hans-^org<br />

des Augustin Fanger-Lüthi, Fabrikarbeiter, von Sarnen Klewigen.<br />

20. Emil des Emil Dürring-Flückiger, Backer, von Ba.el-Stadt, Feld.<br />

25. Werner Walter Niklaus, des Werner Amstad-Kathrmer, Landwirt,<br />

von Beckenried, Balisried. . '<br />

& h e n : 12. Küng Franz, Landwirt, von Hasle (Luz.), mit<br />

Stalder Berta Agnes, Bitzi, Schoried. „ .<br />

Todessälle: 13. Linvegger Otto, Landwirt, ledig, von und<br />

wohnhaft in Eich (Luz.), geb. 7. Januar 1925.<br />

Giswil.<br />

Geburten- 4 Jvonne Bernadette, des Arnold Max-<br />

Abächerli, Grosteil. 5. Pius Josef, des Pirmin Abächerl.-von Deschwanden,<br />

Spitzibiel; 12. Alois Peter, des Alois Burch-Schrackmann,<br />

Studenmattli. 15. Stesan 9Kemrad> dej •Oductib _ Enz-<br />

Ming Aecherli, 10. Hansruedi, des ^osef Bienz-Gasser^ Hirsern.<br />

20. Peter Augustin, des Augustin Halter-Odermatt, Kilchweg.<br />

Eben: 12. Enz Joses Engelbert, von und in Giswil mit<br />

Schrackmann Agnes Rosmarie. 14. Abächerli Karl Walter Wagner.<br />

von und in Giswil, mit Kathriner Marie Karolina. IS^Halter<br />

Johann, Kaufmann, von Lungern, nnt Vogler Anna Maria<br />

Louisa. 29. Burch Josef, Landwirt, von und in Giswil, mit Enz<br />

Marie Louisa. ^ ^ or . „ ,<br />

Todesfälle: 17. Steudler Othmar Andreas, geb. 17.<br />

April 1943, von Gadmen.<br />

Lungern.<br />

Geburten: 13. Wartin Adolf, des Arnold Ming-Deuzler,<br />

Feld, Obsee. 16. Johanna Serafina, des Johann Amgarten-<br />

Vogler, Obersthaus. ,<br />

Ehen: 11. Vogler Joses Anton, Bäckermeister, mit Psistec<br />

Paula Maria. 29. Vogler Josef Ferdinand, Landwirt, mit Furrer<br />

Marie Hedwig. ,<br />

Todesfälle: 10. Ming Karolina, Hostet, geb. 18. April<br />

1881. "<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 4. Katharina, Tochter des Feierabend-Mathis<br />

Joses, Landwirt, Reinerz. 24. Ursula Anna, Tochter des Matter-<br />

Heß, Franz, Bahnangestellter. 26. Rudolf Gallus, Sohn des Küng-<br />

Hengartner Anselm, von Benken.<br />

Ehen: 11. Roth Jgnaz, Buchdrucker, mit Kalsuß Sala, polnische<br />

Staatsangehörige.. 18. Langenstein Cherubin Peter, Land-<br />

Wirt, mit Nußbaum Jeanne. von Sursee. 23. Wicki Fridolin,<br />

Bäcker, von Escholzmatt, mit Jnfanger Antoinette Margrith Marie,<br />

von Engelberg.<br />

Todesfälle: 4. Waser Eduard, pens. Sektionschef SBB,<br />

in Bern, geb. 21. Dezember 1874, Ehemann der Agatha geb. Ulrich.<br />

23. Cattani-Spichtig Mathilda, pens. Telegraphistin, geb. 29.<br />

Mai 1870. Witwe des Cattani Adolf. 24. Jnfanger-Hurschler<br />

Paulina, geb. 2. September 1889, Witwe des Jnfanger Karl.<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die neue landwirtschaftliche Gesetzgebung.<br />

Der Landwirtschaftliche Informationsdienst schreibt uns:<br />

Am 31. Mai läuft die Frist ab, innerhalb der die Wirtschaftlichen<br />

Organisationen und Verbände dem Justiz- und<br />

Polizeidepartement ihre Stellungnahme zu dem ihnen am 16.<br />

September letzten Jahres überreichten Entwurf zu einem<br />

Bundesgesetz über die Förderung der<br />

Landwirtschaft uttii ; d i e Erhaltung des<br />

Bau e r n st a nde s (Landwirtschastsgesetz) bekannt geben<br />

sollen. Um verschiedenen Wünschen, die Bedeutung und Tragweite<br />

des Entwurfes in einem größeren Kreise abzuklären,<br />

nachzukommen, hatte Bundesrat Ed. von Steiger noch<br />

vor Ablauf der Antwortfrist die Vertreter aller interessierten<br />

Verbände zu einer Konferenz eingeladen. Diese fand außerordentliches<br />

Interesse, was allein scholl durch den zahlreichen<br />

Besuch dokumentiert wurde.<br />

Ueber


Die Fischer tagen. (Korr.) Der kantonale Sportfischerverein<br />

von Oswalden hatte seine Mitglieder auf den Äuffahrtstag,<br />

Donnerstag, «den 26. Mai zu einer außerordentlichen<br />

Generalversammlung ms Hotel „Engel", Sächseln, einberufen.<br />

Zahlreich folgten die Fischer der Einladung, auch em<br />

stattlicher Horst Fischer aus der Leuchtenstadt Luzern war<br />

zur Tagung erschienen. Kantonsrat Joe Jmfeld, Präsident des<br />

Sportfischervereins, begrüßte mit Freuden die große Fuchergilde,<br />

besondern Gruß galt dem Polizeidirektor, Standern<br />

L. von Moos und auch dem Gemeindepräsident von Fliie von<br />

Sächseln. Nach Verlesen des Protokolls der letzten General-<br />

Versammlung und nach Aufnahme einiger neuer Mitglieder,<br />

kam das wichtigste Traktandum „Behandlung der Netzflscherei<br />

in den <strong>Obwaldner</strong>seen" zur Sprache. In einem sehr emlaßlichen<br />

Expose begründete Kantvnsrat Jmseld die Wunsche der<br />

Sportfischer betreffend der Netzfifcherei in unsern Seen und<br />

bedauerte sehr, daß der Eingabe des Vereins an d,e Behorden<br />

um die Befolgung von Schonzeiten durch die Netzflscher<br />

nicht Nachachtung verschafft wurde. Die sehr eingehenden Ausführunqen<br />

wurden von den Anwesenden mit größtem >;nteresse<br />

verfolgt. Berufs- und Sportfifcher meldeten sich daraus<br />

sehr zahlreich zum Worte. Von Seite der Sportti,cher^wurde<br />

auch erwähnt, daß die S P o r t fifcherei in den letzten<br />

durch Verlängerung der Schonzeiten von 3 auf Mona<br />

in ihrem Fischfang immer mehr eingeschränkt werde, daß auch<br />

die Jagd noch mehr Schonung erhalte, daß aber bei der<br />

Netz fischerei in den letzten Jahren keine Schonzeit mehr emgehalten<br />

wurde. Es wurde auch betont, daß der Kanton eine<br />

starke Zunahme der Patenteinnahmen aus der Fischerei zu verzeichnen<br />

habe, und zwar als Folge der Zunahme der Kurqäste,<br />

die im <strong>Obwaldner</strong>ländchen ihre Ferien verbringen und<br />

dem schönen Fischersport obliegen; geangelt werde Hauptfachlich<br />

in den Seen und da möchte man doch auch gerne etwas<br />

fangen. Nach einer fehr ergiebigen Aussprache ergriff auch<br />

Ständerat L. von Moos das Wort. Er verdankt die Einladung<br />

zur Tagung und verwies darauf hin, daß einem Polizeidirektor<br />

gar viele Anliegen von Seiten der Fischer und i^ager<br />

unterbreitet werden und jetzt habe er die Nöten der «Portund<br />

Berufsfischer richtig kennen gelernt. Er erläuterte die bestehenden<br />

Gesetzesbestimmungen und hofft, dem Begehren «der<br />

Fischer nachkommen zu können. Die Worte des Polizeidirektors<br />

wurden mit Applaus verdankt.<br />

Nachdem dieses Haupttraktandum unter Schweißtropfen<br />

erledigt war, wurden noch die Vorarbeiten zum Neubau der<br />

Brutanstalt in Alpnachstad bekanntgegeben. Desgleichen ersolgte<br />

die Bekanntgabe der Einnahmen an die zustandigen<br />

kantonalen und eidgenössischen Behörden betreffend Wahrung<br />

der Fischereiinteressenten im Meisibach Alpnach wegen Wasserentzug<br />

durch die Wasserversorgung Alpnach. Von Sportsischern<br />

wurde dieser Bach als einer der besten Forellenbache<br />

in Obwalden taxiert.<br />

Nach 3 Z4 stündiger Dauer konnte der Präsident die Lagung<br />

schließen mit dem Dank an die zahlreich erschienenen Fischer<br />

und mit dem Wunsche, daß das Gehörte auf einen fruchtbaren<br />

und wohltuenden Boden fallen möge.<br />

Schützenveteranen. (*) Die Schützenveteranen besammelten<br />

sich sehr zahlreich zur Jahresversammlung Sonntag den 29.<br />

Mai im Gasthaus „Rößli" in S a ch se l n. Protokoll und Bericht<br />

über das gelungene Schießen im Herbst 1948 in Giswil,<br />

erstattet durch alt Regierungsrat Al. Rohrer, fanden<br />

Genehmigung, ebenso die Jahresrechnung von Oberrichter<br />

O. Egger-von Moos, Kerns. Sieben neue Mitglieder konnten<br />

ausgenommen werden und damit wächst die Mitgliederzahl<br />

des Verbandes aus 97. Kein Kanton der Schweiz hat<br />

die Schützenveteranen so gut organisiert wie Obwalden. Die<br />

Versammlung beschloß einstimmig, sich um die Jahrestagung<br />

der schweizerischen Veteranen im Jahre 1950 in Sarnen<br />

zu bewerben. Auch am eidg. Schützenfest in Chur werden sich<br />

einzelne Veteranen beteiligen. Es wird aufmerksam gemacht,<br />

daß dort zum Veteranenstich nur zugelassen wird, wenn der<br />

Schütze einem Veteranenverband angehört und hiefür den<br />

Ausweis erbringt. Noch waren die alten Kameraden kurze<br />

Stunden beisammen zur Pflege der Freundschaft u^Kameradfchast.<br />

Mögen alle nächstes Jahr wieder ersche,<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Trachtenleute sanden sich am «s_<br />

fahrtstage in Kerns zu ihrer Jahrestagung '<br />

alten Gemeinden hatte sich ein ansehnliches Tschupplem ^e<br />

legierte eingefunden, erstmals auch aus Lungern, tn i em f ch<br />

die Trachtenleute nun auch zusammenschließen wollen Ans<br />

Sarnen hatten sich diesmal sogar zwei Gruppen ^mewet<br />

bisher bestehende und eine neue Frauengruppe, ^hrem rff<br />

nahmsgesuch hat die Generalversammlung nicht en^Prochen,<br />

w der Meinung, daß sich alt und jung m em« ®«n«nbe<br />

zusammenfinden sollten unter «dem einigenden Band der<br />

heimatlichen Tracht. Als Mitglieder der bestehenden Grnppen<br />

werden alle Trachtenfreunde der ^ldne-Tra^en^<br />

auna jederzeit herzlich willkommen sem. Die Gruppe Kern<br />

wartete mit einem hübschen Empfangslied aus Was sie sonst<br />

noch alles vorbereitet hatte, dursten wir der Lange der g -<br />

schäftlichen Sitzung wegen leider nicht mehr mitanhoren. Hoffentlich<br />

wird sich bald anderswo dazu Gelegenheit bieten.<br />

Aus der Ansprache des neuen Trachtenvaters, im Lied un<br />

Gemeinschaftstanz wurden wir uns wieder so recht der ,chonen<br />

Ziele unserer Vereinigung für Tracht, Volkslied Vol -<br />

tanz, Mundart und Volkstheater bewußt. Auf Wiedersehn am<br />

nächstjährigen Tagungsort Lungernl .<br />

Die neue kantonale Trachtenberatungsstelle befindet steh<br />

bei der Aktuarin der Vereinigung, Frl. Johanna von Ah,<br />

Handlung, Sächseln. Ueber alle Fragen unserer eracht, über<br />

Anfertigungsstellen und Bezugsmöglichkelten für einzelne<br />

Kleidungsstücke gibt sie jederzeit bereitwillig Auskunst.<br />

Sarnen. (Eingef.) Die Stimmfähigen der Einwohnergemeinde<br />

versammelten sich am letzten Sonntag nach dem<br />

Hauptgottesdienst au der gewohnten „historischen Statte, zu<br />

ihrer ordentlichen Maigemeinde. Die stark befrachtete Trattandenliste<br />

eröffnete Herr Gemeindepräsident Chr. Dillier-<br />

Wyrsch mit einem kurzen aber klaren Bericht über das abgelaufene<br />

Amtsjahr und warf dabei auch einen Blick in die<br />

Zukunftsaufgaben der Gemeinde. Schulhausneu- oder umbau<br />

im Dorf, Schulhauserweiterung in Kägiswil, Friedhoferweiterung<br />

und anders mehr harrt der dringenden Löfung^Nach<br />

Kenntnisqabe der Gemeinde-, Kriegswirtschafts- und Schulrechnung<br />

Pro 1948 durch die betreffenden Rechnungsführer,<br />

wurde der Steuerfuß für die Gemeinde-, Kriegswirtschaftsund<br />

Schulsteuer pro <strong>1949</strong> festgesetzt. Trotz der stets wachsenden<br />

Lasten des Gemeindehaushaltes, nahmen die Gememdeväter<br />

in taktisch kluger Weife Umgang von einer Erhöhung<br />

der Steueransätze und sie proponierten eine interne Verlagernng<br />

zugunsten der notleidenden Gemeindeverwaltungen.<br />

Die Gemeindöbürger zeigten für diesen Vorschlag großes Verständnis<br />

und stimmten ihm zu. Herr Gemeindepräsident Chr.<br />

Dillier-Wyrsch wurde unter bester Verdankung der geleisteten<br />

Arbeit für eine iveitere Amtsdauer ehrenvoll bestätigt. Ebenso<br />

erfuhr Gemeindeweibel Josef Dillier eine einmütige Wiederwähl.<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

Trotz dem Horcher aus Kerns, der sich als Friedhofmauerblümcken<br />

vergebens ans ein Sensationchen freute fand das<br />

blumchen g für weitere Förderung des<br />

S S S an der Sarueraaund Vollmachtbegehren für gutliche<br />

und rechtliche Jnteressenwahrung, gegen eine einzige<br />

aeanerische Stimme, verständnisvolle Zustimmung durch<br />

Handm Hr. - Das Kreditbegehren des Gemeinderates für<br />

Nnschaffnna eines Feuerwehrautos und der Antrag des •<br />

Genieinderates auf Ausrichtung eines Gemeindebeitrages an<br />

Erweiter.lngsbauten der Schießanlage in der Sch vendi<br />

fanden weitaufgeschlossenes Verständnis - Der präsidiale<br />

Bericht über die Erledigung der Angelegenheit „Wasserschaden<br />

?m Luftschutzgebäude" wurde oppositionslos entgegengenommen<br />

und die Gemeindebürger sahen em, daß in dieser<br />

Sacke alles getan wurde, was im Interesse der Gemeinde ge-<br />

S f c !>-- SiBHllot« der Ps---I.rch-n. ANd St.swq.».<br />

ndsrechnungen pro 1948 und der Festsetzung des Kirnenß<br />

Ä J Ä . - Die anschließende Bürgergemeinw<br />

veMmmlung hatte die Kenntnisgabe der Armen- Spend-,<br />

Waisenhaus- und Kapellenrechnungen pro 1948 und die Festsetzuiig<br />

des Armensteuerfußes pro <strong>1949</strong> auf der Tranktandenliste.<br />

Sarnen. Volkshochschule. (Eing.) Mit dem Vortrag über<br />

Indien schloß am vergangenen Sonntag im Hotel Metzgern"-der<br />

Zyklus „Die drei großen Unbekannten . H- H- Dr.<br />

Felix Plattner in Zürich zeigte an Hand von eigenen Farben«-<br />

aufnahmen die geographischen und völkerkundlichen<br />

setzungen und die Lebensbedmgungen diese» 4M-Mllllonen-<br />

Volkes, fetzte in einem zweiten Teil die politischen sozialen<br />

und religiösen Verhältnisse, besonders seit der Unabhängigkeitserklärung<br />

1947 auseinander und ließ schließlich m einem<br />

farbenprächtigen Film das Wunderland Indien vor unsern<br />

Augen lebendig vorüberziehen. Die interessanten Anssuhrunaen<br />

des Referenten wiesen besonders hin auf den großen zivilifatorifchen<br />

und' v olksbildenden Einfluß der lath. Kirche,<br />

speziell der Jesuitenmission, auch auf Kreise, die nicht dieser<br />

Kirche angehören. Viele großzügige Bestimmungen der neuen<br />

indischen Verfassung seien diesem Umstand zu verdanken, -die<br />

zahlreiche Zuhörerschaft folgte mit Spannung dem glänzenden<br />

Referat und wird für weitere Vorträge dieser Art dankbar<br />

sein..<br />

Kerns. Ausstellung von Missionsparamenten in Immensee.<br />

* Im Theatersaal des Missionshauses Bethlehem<br />

hatte man letzter Tage Gelgenheit, eine herrliche Schau von<br />

kirchlichen Geräten und Paramenten zu bewundern, die edle<br />

Wohltäter der Süd-Rhodesien-Mission der Bethlehem-<br />

Missionare geschenkt haben.<br />

Auf der Bühne war ein Altar anfgerichtet worden, auf<br />

dem ein staatlicher Tabernakel, prächtige schmwdeiserne Kerzenständer<br />

mit Wachskerzen und einer großen Osterkerze, ein<br />

Altarkreuz, die Kanontafeln und ein geschnitztes Meßpult mit<br />

Meßbuch Aufstellung gefunden hatten. Auch die Altarleinen<br />

und die Schutzdecke fehlten nicht, und hinter dem Altar hing<br />

eine Reproduktion des ältesten Bruderklausen-Bildes, vor<br />

ihm ein kostbare schmiedeiserne Ampel für das Ewige Licht.<br />

Selbst Altarteppiche, Ministrantenkissen und Meßglocken<br />

waren nicht vergessen worden.<br />

ß<br />

Neben dem Altar war ein reicher „Kirchenschatz" an Altargeräten<br />

zu sehen. Auch hier haben die edlen Spender jede<br />

Einzelheit der kultischen Gegenstände besorgt, den Meßkelch,<br />

das Ziborium mit Belum, die Monstranz, die Meßkännchen,<br />

das Rauchfaß,- das Aspergill und die Kommunionpatenen.<br />

Auch je eine vollständige Garnitur für den Taufstein und<br />

den Verfe-Hgang fanden sich hier.<br />

Im Saale selber hatte man die Pracht der kirchlichen Ge-<br />

Wandungen ausgebreitet, die sakral wirkenden seidenen Meßgowänder<br />

in jeder Kirchenfarbe, die auserlesene Albe und den<br />

vornehmen Chorrock, den Chormantel, das Segensvelum, diverse<br />

Stolen und Kelchgarnituren, bei denen besonders die<br />

sorgfältig und schön gestickten Pallen auffielen und die ge-<br />

im Jahre 1848 durch einen Neubau ersetzt wurde, ferner das<br />

große Holzhaus im Hinterdorf, das einst die angesehene<br />

Magistratenfamilie Schönenbüel bewohnte.<br />

Soviel mir bekannt, wurde vor einigen Jahren dieses<br />

Haus umgebaut, mit einer Antogarage versehen und so geändert,<br />

daß man es kaum wieder erkannte. (Der Verfasser.)<br />

Was nun noch an Aufzeichnungen folgt, betrifft die Aufzählung<br />

und Beschreibung der in der Kirche vorhandenen<br />

Requisiten, Reliquien und Kunstgegenstände.<br />

Die Zeit gleitet wie auf Flügeln dahin, und wir befinden<br />

uns schon in den 50er bis 60er Jahren des vorigen Jahr-<br />

Hunderts. In diesen Jahren nahm eine kleine Völkerwanderung<br />

vom Bernbiet her in das benachbarte <strong>Obwaldner</strong> Ländli<br />

ennet dem Brünig ihren Anfang. Häufig geht an uns die<br />

Frage: warum die reformierte Kirche am Fuß des<br />

Pilatus stehe statt in Sarnen, im Zentrum. Das kam so.<br />

Was die ersten Einwanderer betrifft, so waren es fast alles<br />

Bergbauern aus dem obern Haslital, welche ihre mageren,<br />

steinigen Heimetli verließen und sich nach etwas fetterem<br />

Boden sehnten. Da zwischen den beiden Tälern — Obwalden<br />

und Haslital — ein für die damalige Zeit reger Personenund<br />

Warenverkehr war, sickerten oft Nachrichten zu den Haslitalern<br />

durch, daß hier in Obwalden und speziell in Alpnach<br />

Bauern ihre Heimat verließen, um in der Neuen Welt ihr<br />

Glück zu versuchen. Auf diese Art kamen im Laufe der Jahre<br />

bis zu 40 Familien nach Obwalden, die meisten nach Alpnach<br />

und zwar im Schoriederbann, auch einzelne nach Giswil.<br />

Als die Einwandererzahl immer größer wurde, bildete<br />

sich eine kleine „Eidgenossenschaft" unter den Ansiedlern; man<br />

schloß sich zusammen, wählte einen Rat mit einem Dorfältesten<br />

an der Spitze. Es muß den Bernern in Alpnach gut gefallen<br />

haben; ein bescheidener Wohlstand trat im allgemeinen zutage.<br />

Als erstes wurde eine eigene Friedhofanlage beschlossen<br />

und durchgeführt (1863). Die Kinder besuchten die allgemeinen<br />

Volksschulen. Als die Zahl der Kinder rasch zunahm,<br />

wurde der Ruf nach einer eigenen Schule laut. Auch dieses<br />

Ziel wurde verwirklicht. Das Lokal gab ein Berner Bauer,<br />

früher auch Schulmeister in seiner Heimat, und zwar im sogenannten<br />

Sesselhaus (1864).<br />

Die Volkszählung von 1870 ergab, daß sich damals etwa<br />

400 Reformierte in Obwalden befanden, fast alle in Alpnach<br />

wohnhaft. Was war natürlicher, daß immer mehr der Wunsch<br />

laut wurde, ein eigenes Gotteshaus zu besitzen? Man gelangte<br />

an den jungen bernischen kirchlichen Hilfsverein und an die<br />

Öffentlichkeit mit dem Anliegen. Es kam Hilfe ans allen Teilen<br />

der reformierten Schweiz. Das Heimwesen, auf dem jetzt<br />

die Kirche steht, wurde durch den Tod des bisherigen Besitzers,<br />

Kirchenvogt Waser, verkäuflich um den Preis von<br />

18 000 Franken samt Haus und Scheune. Man zögerte nicht<br />

lange mit dem Kauf dieses schönen Besitztums und erstellte<br />

auf dem heutigen Standorte die Kirche. Am 3. November<br />

1872 konnte sie eingeweiht werden. Nun war der sehnlichste<br />

Wnnsch der Kolonie erfüllt, wozu auch die katholischen Mitbürger,<br />

die Behörden ihren schönen Teil dazu beigetragen<br />

hatten.<br />

Nun konnte die Schule vom „Sesselhaus" in die für<br />

Schulzwecke eingerichteten Räumlichkeiten in der neuen Kirche<br />

umsiedeln. Es sollen etwa 60 Schulkinder gewesen sein, die<br />

von patentierten Lehrern und Lehrerinnen betreut wurden.<br />

Nach und nach wurde ihre Zahl immer geringer. 1907 wurde<br />

die Schule endgültig aufgehoben wegen Abwanderung der<br />

meisten Kolonisten nach Amerika. Seit drei Jahren dienen<br />

nun die Lokale in der protestantischen Kirche der S«kundarschule<br />

von Alpnach, und Lehrer wie Schüler scheinen sich dort<br />

ganz wohl zu fühlen.<br />

1857—1862 baute man die Brünigstraße; dank dieser nahm<br />

der Verkehr zwischen Obwalden und dem Berner Oberland<br />

zu. Mit der Eröffnung der 1887—1888 erbauten Brümgbahn<br />

schwanden wiederum viele Verkehrsschranken, man kam sich<br />

immer näher. Wenn die ersten Berner Kolonisten in Obwalden<br />

ihres reformierten Glaubens willen bei Einheimischen<br />

oft auf Ablehnung stießen, so war dies nicht verwunderlich bei<br />

der fast völligen Isoliertheit, in der das <strong>Obwaldner</strong> Völklein<br />

damals lebte. Als die Familie des Schreibers 1884 von<br />

Zürich her einwanderte, amtete an der reformierten Gemeinde<br />

als Lehrer und Evangelist Lehrer Haas, ein ausgezeichneter<br />

Lehrer und Erzieher, bei dem der Schreiber seinen Religionsunterricht<br />

erhielt (1887—1899), und der ihm unvergeßlich ist.<br />

Sein Wegzug von Alpnach 1895 wurde allgemein bedauert.<br />

Der gegensätzliche konfessionelle Standpunkt war zum<br />

größten Teil überwunden.<br />

Mit dem Bau der Zahnradbahn auf den „Mote Pilate"<br />

kamen wiederum zahlreiche Zuwanderer von auswärts und<br />

bevölkerten die protestantische Gemeinde. Die Eröffnung des<br />

Betriebes auf den Berg (1889) bedeutete, daß Alpnach, als<br />

Ausgangspunkt der Bergbahn, über Nacht weltbekannt wurde.<br />

Die kühne Idee, einen Schienenstrang auf diesen fast unzugänglichen<br />

trutzigen Berggipfel zu erstellen, erregte die Bewunderung<br />

der weiten Welt. In knapp zwei Stunden wurde<br />

Pilatus-Kulm, 2070 Meter, bequem erreicht, das war aller-<br />

Hand zu der damaligen Zeit. Heute braucht der elektrische<br />

Betrieb dazu nur noch 50 Minuten. Noch muß erwähnt werden,<br />

daß der protestantischen Gemeinde 1907 die Steuerhoheit<br />

verliehen wurde. Sie durfte fortab die Kirchensteuer selbst einziehen<br />

vermöge des öffentlich-rechtlichen Charakters, der der<br />

Gemeinde zugesprochen wurde.<br />

1917 wurde neben der Kirche ein schöner Friedhof angelegt,<br />

als Schlußstein der Kirchengeschichte der reformierten<br />

Kirche in Obwalden. Sie war die erste in der ganzen llrschweiz.<br />

— Ein Ort in Obwalden, kulturell aufwärts<br />

strebend, mit einem großen neuen Schulhaus, einer Sekundarschule,<br />

dem schönen, imposanten Gotteshaus, einer neu<br />

eingebauten Orgel, einem tüchtigen Kirchenchor, einer großen<br />

Musikgesellschaft und endlich einem bekannten Heimatschutztheater<br />

— das ist Alpnach von heute.<br />

Wirtschaftlich mit der neuen Zeit Schritt haltend,<br />

unter der initiativen Führung des derzeitigen Präsidenten<br />

hmte?ner ""^chlossenen Bevölkerung, das ist Alpnach von<br />

Durch den Umstand, daß der Schreiber auf dem protestantischen<br />

Friedhof in Alpnach schon viele feiner Lieben der<br />

Erde übergeben mußte, zuletzt seine liebe Frau - fühlt er<br />

stch quasi erdverbunden mit Alpnach. Und — „warte<br />

nur, balde, ruhst auch du!"


y<br />

fälligen Ministrantenkleider nach Art der Gewänder der<br />

„Petits chanteurs".<br />

Hier sah man auch einen Kreuzweg nach Bildern von<br />

Fritz Kunz, einen vollständigen Tragaltar und ein die Kirchenausstattung<br />

vervollständigendes Weihwassergefäß.<br />

Die Ausstellung führte einem von Staunen zu Staunen<br />

sowohl über die wertvollen Gaben, die nach dem Urteil von<br />

Fachleuten- einen Wert von etwa 15 000 Franken darstellen,<br />

wie über den Großmut der Spender, der Pfarrgemeinde von<br />

Kerns und ihres Kilchherrn, den H. H. Johann Fan -<br />

g e r. Die kirchlichen Geräte und Paramente sind nämlich ein<br />

Geschenkt der Kernser Pfarrgenoffen an ihren Seelsorger aus<br />

Anlaß des Festes seines 25jährigen Wirkens in der Pfarrei.<br />

Und H. H. Pfarrer stellte die -ganze Ausstellung seinem geistl,<br />

Sohn, H. H. Hans Rohrer, SMB, Missionar in Holy-Croß,<br />

zur Verfügung. Das Schönste an diesem hochherzigen Geschenk<br />

ist wohl, daß die Spender alle Gegenstände, mit Ausnähme<br />

des Tragaltares, der Goldschmiedearbeiten, der Bilddrucke<br />

und der liturgischen Bücher in der kurzen Zeit von<br />

zwei Monaten selber hergestellt haben. Selbst kranke Personen<br />

beteiligten sich am edlen- Gemeinsch-astswerk für die Mifsionen.<br />

Man kann sich die Freude von Missionaren und Christen<br />

über diese kostbare Hilfe leicht vorstellen. Die Gemeinde<br />

Kerns hat mit ihrer Stiftung sicher großer Verdienste um<br />

die Verehrung Gottes und die Vertiefung des Glaubens in<br />

den Heidenländern erworben. Die lateinische Inschrift im<br />

Fuße der Monstranz wird für alle Zeiten an diese Tat echter<br />

Nächstenliebe erinnern. Sie lautet in deutscher Uebersetzung:<br />

„Das Kirchenvolk von Kerns in der Schweiz schenkt seinem<br />

verdienten Pfarrer, H. H. Johann Fanger, der während 25<br />

Jahren mit größtem Eifer in der Gemeinde wirkt, die ganze<br />

kirchliche Ausstattung für diese Missionskapelle. <strong>1949</strong>."<br />

W. Hm.<br />

Sächseln. (Korr.) Die Maigemeinde, die am letzten<br />

Sonntag einberufen war, vermochte kein großes Interesse<br />

zu erwecken. Herr Präsident Paul von Flüe eröffnete sie mit<br />

kurzen Worten des Rückblickes und teilte mit, daß der Gemeinderat<br />

das Geschäft Einrichtung des Gemeindearchivs im<br />

Kellergeschoß der Turnhalle von der Traktandenliste abgesetzt<br />

habe, um die Voraussetzungen nochmals eingehend zu prüfen<br />

und einer späteren Gemeindeversammlung einen neuen Antrag<br />

unterbreiten zu können. So blieb von den Geschäften<br />

der Einwohnergemeinde nur die Wahl des Gemeindepräsidenten,<br />

die im Sinne unbestrittener Bestätigung des bisherigen<br />

Amtsinhaibers vollzogen wurde.<br />

Die Bürgergemeinde stimmte stillschweigend den beiden<br />

ihr unterbreiteten gemeinderätlichen Anträgen zu. Sie erhöhte<br />

das Stuhlgeld der Hochalp Aelggi aus Fr. 15.— je<br />

Kuhschwere, um die noch rund Fr. 67 (MX).— betragende Meliorationsschuld<br />

in angemessener Zeit abtragen zu können.<br />

Für die Ausführung des zweiten Teilstückes des im Jahre<br />

1938 -begonnen Schlitt- und Reistweges im Schwandenwald<br />

erteilte sie Vollmacht und Kredit.<br />

Am Nachmittag fand im Gasthaus „Kreuz" die verordnungsgemäße<br />

Hochalpstuhlung statt, wobei der Gemeindepräsident<br />

nochmals mit Nachdruck auf die Vorschrift hinwies, daß<br />

auf Sachsler Alpen nur tuberkulosefreie Tiere gesommert<br />

werden dürfen.<br />

Alpnach. Maigemeinde. * Die wichtigsten Sachgeschäfte der<br />

diesjährigen Maigemeinde waren abgeklärt, da das neue Wasserversorgungsreglement<br />

und die-beantragte Beitragsleistung<br />

an die zu erstellende Wasserversorgung Grunderberg am<br />

Freitagabend in einer „Nachtsitzung" bis über Betternacht<br />

hinaus von der vorberatenden Volksverf-ammlung<br />

ordentlich zerzaust worden waren. Ueber beide Fragen<br />

hatte Gemeindepräsident Müller einläßlich referiert, ohne die<br />

Vorlagen mit ihren weittragenden finanziellen Auswirkungen<br />

beschönigen zu wollen. Von der Vorverfammlung wurden<br />

Bedenken geäußert, die hauptsächlich die Fassung von<br />

Oberflächenwasser (Meisibach) und beim Wasserregelement die<br />

Erhöhung der Wasserzinsansätze beschlu-gen. Nach Antrag von<br />

alt Gemeindepräsident Heß, dem die Vorversammlung mehrheitlich<br />

beipflichtete, soll die Qualität -des Meisibachwasserz<br />

und die -Eignung der vorgesehenen Filtrier- und Kläranlage<br />

durch einen Fachmann nochmals geprüft und die vorhandenen<br />

Quellen im Berg einwandfrei gemessen werden. Die Maigemeine<br />

selbst, die im schattigen Schulhauswätdchen tagte und<br />

von ca. 150 Personen besucht war, folgte darum einmütig<br />

für diese beiden Sachgeschäfte dem Verschiebungsantrag von<br />

Kantonsrat Anton Jöri. Die beiden Vorlagen kommen in<br />

einer Extragemeinde wieder zur Behandlung, nachdem sie eine<br />

von der Versammlung bestimmte zehngliedrige Kommission<br />

zusammen mit dem Verwalter der Wasserversorgung und<br />

zwei Mitgliedern des Gemeinderates nochmals durchberaten<br />

haben.<br />

Für die Wahl eines Kantonsrates anstelle von Regierungsrat<br />

Heimann durste man auf Ueberraschungen rechnen.<br />

Man hatte von fünf Nominationen gehört. In Vorschlag<br />

kamen dann freilich nur zwei Kandidaten, indem die liberale<br />

Partei auf ihren offiz.Kandidaten verzichtete und sich nach einem<br />

Bauern Vertreter aus ihr nahestehendem Kreise ausgeschaut<br />

hatte. Dem Vorschlag von Regierungsrat Heimann auf Josef<br />

Arnold, Rengg, stellte Gemeinderat Spichtig denjenigen auf<br />

Gemeinderat Josef Annen entgegen, der auch die Unterstützung<br />

der konservativen Banernsame fand. Mit schönem Mehr<br />

wurde alsdann Joses A n n en zum Kant-onsrat gewählt.<br />

Beste Gratulation! Als Gemeindepräsident beliebte auf eine<br />

weitere Amtsdauer Kantonsrat Franz Müller.<br />

Der Antrag des Rates auf Neuregelung der S-chülerversicherung<br />

in Anbetracht der großen Gefahren der Straße fand<br />

Verständnis der Einwohnerschaft. Der Rat wurde beauftragt,<br />

eine Versicherung in der Prämienhöhe von Fr. 3.50 abzuschließen,<br />

wozu die Eltern Fr. 1.—- beizusteuern haben. Nachdem<br />

die Hinterdorfstraße nun wirklich wieder staubfrei ist, hat<br />

auch das neue Kreditbegehren im Betrage von 4500 Frankenfür<br />

die Belagsarbeiten aus dem restlichen Straßenstück von<br />

der Station SBB bis zum Hinterdorf weniger Staub aufgewirbelt<br />

als ähnliche Begehren an den letzten Gemeindeverfammlungen.<br />

Es wurde oppositionslos genehmigt.<br />

Ueber die wichtigen Sachgeschäfte der anschließenden<br />

Kirchgemeindeversammlung- werden wir speziell berichten.<br />

Alpnach. Drittes Kantonal-Treffen der ?ath. Turnerinnen<br />

von Ob- und Nidwalden. (Einges.) Der Einladung der<br />

Sektion Alpnach folgend, fand sich rund 100 Turnerinnen von<br />

o-b und nid dem Kernwald zu froher und anregender Tagung<br />

im nett -geschmückten Kronensaal. H. H. Psarrhelser Ulrich<br />

entbot als Präses der gastgebenden Sektion allen Gruß und<br />

Willkomm und legte in seinem Referat die Geschichte des<br />

Sportes und die geistigen Ziele das Frauenturnens nach katholischer<br />

Auffassung dar. Frl. Elsy Widmer, schweiz. Zentral-<br />

Präsidentin- (Basel) richtete ein begeistertes Wort an die Turnerinnen:<br />

Die Gesamterziehung des jungen Menschen soll aus<br />

katholischer Haltung herauswachsen, also auch das Turnen.<br />

Das aus der Tatsache der Erbsünde sich ergebende Spanungsv-ehältnis<br />

zwischen Körper und Seele lösen die katholischen<br />

Turnerinnen dadurch, daß sie für das Turnen eine weibliche<br />

Leitung, das anständige und trotzdem praktische TurnAeid<br />

fordern und das öffentliche Schauturnen ablehnen. Das Turnen<br />

soll nicht bloß technisch er fraulichen Eigenart Rechnung<br />

tragen, sondern auch -ethisch ihr Wesen, ihre -Ehrfurcht und<br />

Reinheit schützen. Wie gut die schweizerische katholische Turnerinnenbewegung<br />

mit diesen Grundsätzen beraten ist, beweist<br />

die Tatsache, daß man in Deutschland, wohin die Röferentin<br />

eigens zu Vortrügen gerufen wurde, ebenso in England und<br />

Italien wieder zu diesen Grundsätzen zurückkehrt. Mit Recht<br />

gipfelte der hochinteressante Vortrag in den begeisternden<br />

Ausruf: „Habt mehr Mut, zu eurer Sache zu stehen, wir sind<br />

auf dem rechten Weg!" Wir danken der Reser-entin für das<br />

prächtige Wort, das- hoffentlich seine Früchte in der treuen<br />

Hochhaltung unserer Ideale tragen wird.<br />

Das prompt servierte Zabig wurde von Liedern, feinen<br />

Gedichten und Sprechch-ören, beschwingten Reigen und ulkigen<br />

Einaktern umrahmt, ausgeführt von den Sektionen Alpnach,<br />

Sarn-en, Kerns, Sächseln und Lungern.<br />

Echter Frohsinn und. kameradschaftlicher Geist knüpfte die<br />

edlen Bande neu zu gemeinsamen Zielen. Mit H. H. Kommissar<br />

Bunter, Stans, der im Namen auch der anwesenden<br />

Präsid-es von- Obwalden ein kurzes Schlußwort sprach, danken<br />

wir der gastgebenden Sektion Alpnach, unseren Kameradinnen<br />

vpn Stans und Beckenried, und allen, die zum schönen<br />

Treffen beigetragen haben. Aus Wiedersehen nächstes Jahr!<br />

Alpnach „Neues Wohnen" auf dem Pilatus. * Erstmals<br />

folgten auch wir gerne der Einladung der Direktion zur Eröffnungs-Pressefahrt<br />

auf den Pilatus. Die übliche Eröffnung«-<br />

fahrt war es freilich nicht mehr, denn bereits haben 4000 Besucher<br />

die Schönheit oder diesen Frühsommer wohl leider<br />

zum größern Teil die Tücken- des Pilatus kennen gelernt.<br />

Mit -der Einladung der Presse hatte man zugewartet, um sie<br />

nach- Vollendung des Umbaues der Hotelräumlichkeiten besonders<br />

herzlich empfangen zu können.<br />

Und wirklich, man kennt sich nicht mehr aus im „neuen"<br />

Hotel. Der Eingang wurde nach- Osten verlegt, anstelle der<br />

kalt-frostigen „Bahnhofhallen" sind warme, gastliche Räume<br />

erstanden, die mit ihren -gesenkten Plafonds, der neuen beqnenien<br />

Möblierung und der dem Bergcharakter glücklich angepaßten<br />

Arvenholzverkleidnng der Wände, und Säulen alle<br />

Voraussetzungen zu einem neuen, heimeligen Wohnen erfüllen.<br />

Nach der kirchlichen Einsegnung- durch Hochw. Herrn<br />

Kaplan Frey (Alpnach) orientierte der bauleitende Archit-ekt,<br />

Herr Paul F u r g e r (L-uzern) über den Umbau, der<br />

saisonbedingt in drei Etappen ausgeführt wurde. Im Frühjähr<br />

1018 erstanden die neuen zweckdienlicheren Office- und<br />

Küchenräume, vergangenen Herbst bis zum 7. Dezember erfolgte<br />

die architektonische Umgestaltung der Aufenthaltsräume<br />

— Vestibül, beide Restaurants und Speisesaal — und im<br />

Frühjahr <strong>1949</strong> endlich die endgültige Ausgestaltung. Am<br />

nachfolgenden trefflich bereiteten Mittagessen im ebenfalls gefällig<br />

renovierten großen Speisesaal begrüßte Verwaltungsratspräsident<br />

Direktor F. Ringw-ald die Geladenen und<br />

erzählte in launiger Art von der geologischen und touristischen<br />

Geschichte des Pilatus, dessen reicher Flora und Fauna<br />

und den vielen illustren Besuchen. Während- die alte Pilatusbahn<br />

75—80 Minuten benötigte, erreicht man heute die<br />

Höhe in 30 Minuten. Seit Bestehen der Bahn vertrauten sich<br />

ihr über 2 Millionen Besucher an, 1947 waren es allein<br />

127 500. Mit humorvollen Seitenhieben setzte sich- der -Redner<br />

mit den zu wenig detaillierten Wettervorhersagen der<br />

Meteorologischen Zentralanstalt auseinander: „Ich habe den<br />

Herren geschrieben, sie sollten- sür die Jnnerschweiz und den<br />

reicht mit<br />

s E o \ K O<br />

ist halb g<br />

5°<br />

©<br />

ss<br />

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Oi<br />

ÖO<br />

Pilatus das Wetter nicht nach- dem Barometer machen sondern<br />

nach den Köpfen, die ob des Föhndruckes „Grindweh"<br />

haben." Den Gruß des Landes und der Behörden verband<br />

Land-ammann Arnold M i n g mit einem herzlichen Gratulationsw-unsch-<br />

zum -wohl gelungenen- Umbau der Hotelräume.<br />

Dem Gratulanten schloffen sich Verkehrsdirektor Martin Mel-<br />

-gelt von Lnzern, alt Redaktor Grau aus Zürich und Clemens<br />

Blättler im Namen der neugegründeten Vereinigung<br />

Pro Pilatus an.<br />

Mögen sich nun den Sommer über recht viele Besucher der<br />

neuen Gastlichkeit anvertrauen, einmal droben werden sie<br />

sicher nicht so bald nach dem Fahrplan greisen, auch wenn<br />

der Pilatus nicht gerade sein schönstes Wettergesicht zeigt.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Rücktritt von Generaldirektionspräsident Dr. W. Meile.<br />

spk. Wie das eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement<br />

bekanntgibt, hat Dr. W. Meile, Präsident der Generaldirektion-<br />

der Schweiz. Bundesbahnen dem Vorsteher des<br />

-eidgenössischen Post- und EisenbaHndePartementes und dem<br />

Präsidenten des Verwaltnn-gsrates der Schweiz. Bundesbahnen<br />

mitgeteilt, daß er aus Gesundheitsrücksichten aus den<br />

1. September bzw. I. Oktober <strong>1949</strong> von seinem Amte zurücktreten<br />

werde.<br />

Dr. Meile vollendet int August dieses Jahres das 63. Altersjahr.<br />

In den letzten Jahren machten sich verschiedentlich<br />

gesundheitliche -Störungen! bemerkbar; seit Ansang dieses Iahres<br />

mußte er seine Arbeit vollständig aussetzetzn. Dies hat ihn<br />

nnn zur Demission- veranlaßt. Dr. Meile ist im Jahre 1938<br />

als Nachfolger von Dr. Schrasl in die Generaldirektion der<br />

SBB berufen worden. Schon zwei Jahre später wurde er<br />

nach der Demission von Generaldirektor Etter zum Präsidenten<br />

der Generaldirektion ernannt. Dr. Meile leitete zuerst das<br />

Kommerzielle und Rechtsdepartement, als Präsident das Personal-<br />

und Finanzdepartement.<br />

Prinzessin Margareth von England im Schloß Chillon.<br />

fpk. Die Bevölkerung der ältesten Demokratie der West<br />

-hat einmal mehr bewiesen, daß sie nicht so liöbk wie den Anblick<br />

von Fürstlichkeiten ... Eine großen Menschenmenge wart-ete<br />

am Donnerstagnachmittag geduldig stundenlang im strömenden<br />

Regen beim Schloß Chillon aus die Ankunft der englischen<br />

Königstochter. Ihre Ausdauer wurde schließlich- „belohnt";<br />

sie sahen einen schnell vorbeiflitzenden -geschlossenen<br />

Wagen, in dem die Flinksten flüchtig die winkende Prinzefsin<br />

erblicken konnten, und im Gefolge ein Ausgebot von gegen<br />

80 Kantons- und Gemeiirdepolizisten. Der Besuch der jungen<br />

Dame im Schloß Chillon dauerte knapp eine Stunde. In dieser<br />

Zeit wurde der Prinzessin im Rittersaal ein Cocktail gereicht,<br />

dazu gesangliche Darbietungen, worauf noch -genau 18<br />

Minuten blieben für die Besichtigung des weitläufigen Schlosses.<br />

Hernach wurde die Fahrt in Richtung aus Lausanne fortgesetzt.<br />

In Montreux hofft man, daß Prinzessin Margreth von<br />

der Schönheit d-er Gegend trotz des ungünstigen Wetters<br />

einen' Eindruck erhascht habe und nicht -vergessen werde, bald<br />

etwas weniger offiziell, dafür aber umso länger, zurückzukehren.<br />

Kantone<br />

Nidwalden. f A l t R eg ierungsrat I o s -e s N i e -<br />

der b e r g e r. Stans ag. In Stans starb im 69. Altersjachr<br />

alt Regierungsrat und Landessäckelmeister Joseph Niederberger.<br />

Er war Gemeindepräsident, Landratspräsident,<br />

Konlnrsbeamter und von 1918—1934 Regierungsrat und von<br />

1921—1934 Landessäckelmeister. Die Schaffung eines Fonds<br />

für die Entschädigung von nicht versicherbaren Elenrnentarschaden<br />

ist wesentlich sein Werk, und- er verwaltete dieses b'is<br />

zur letzten Landsgemeinde. Niederberger war ein außerordentlieh<br />

regsamer Mann und einer der außerhalb des Kantons bekanntesten<br />

Nidwaldner.<br />

Bern. „Katharina Knie" im Zirkuszelt.<br />

(Einges.) Während seiner diesjährigen Schweizer Tournee<br />

hat aus Initiative von Frau Antoinett-e Knie die Direktion<br />

des Zirkus Knie die „Neue Bühne" Zürich -eingeladen, anläßlich<br />

des Jubiläums seines 150jährigen Bestehens das Seiltänzerstück<br />

von Carl Zuckmayer „Katharina Knie" im großen<br />

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ein Genuas<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Zelt zur Aufführung zu bringen. Lukas Ainmann hat zufammen<br />

mit dem Bühnenbildner Fritz Butz das dichterische<br />

Volksstück Zuckmayers eigens für die veränderten Raumver-<br />

Hältnisse der Manege-Bühne eingerichtet und inszeniert. Unter<br />

seiner Spielleitung haben sich Margrit Winter, die erstmals<br />

die Titelfigur darstellt, und Johannes Steiner als Vater<br />

Knie mit Agnes Tel Sarto, Ellen Widmann, Ettore Cella,<br />

Erwin Kohl und, Erwin Parker, Felix Rellstab, Alfred<br />

Schnitz, Eh. F. Vaucher und Ludwig Zimmerlin zu einem Ensemble<br />

vereinigt, das durch die Einbeziehung einiger originalgetreuer<br />

Glanznummern aus der Seiltänzervergangenheit<br />

der heutigen Zirkusdynastie Knie noch eine atmosphärische Bereicherung<br />

erhält, wie sie der Guckkastenbühne versagt bleiben<br />

muß.<br />

Die Premiere der diesmal in doppeltem Sinne in ihr angestainmtes<br />

Milieu zurückkehrenden „Katharina Knie" findet<br />

als einmalige F est a u f f ü h r u n g am Mittwoch, den<br />

1. Juni,. 20 Uhr in der Bundesstadt auf der Schützenmatte<br />

statt, worauf spätere Wiederholungen in Bafel und Zürich<br />

folgen iverden,<br />

Zürich. Vermißter Knabe Opfer eines S e -<br />

x u a l v e r b r ech e n s. Ueber das Schicksal des feit Freitagnachmittag<br />

verschwundenen sechsjährigen Hans Eichenberger,<br />

ivohnhaft gewesen bei seinen Eltern an der Vulkanstraße in<br />

Zürich-Altstetten, dessen Bermißmeldung im Radio wiederholt<br />

durchgegeben wurde, läßt sich nun das Schlimmste befürchten.<br />

Es scheint, daß der Knabe, der für seine Mutter in einem<br />

nahen Laden eine Kommission besorgen sollte und dann nicht<br />

mehr heimkehrte, wie sichere Spuren zeigen, das Opfer eines<br />

Sexualverbrechens wurde. Trotz der großangelegten Suchaktion,<br />

an welcher sich etwa 50 Polizisten beteiligten und mit<br />

Hunden ein etwa einen Quadratkilometer großes Gebiet<br />

abrevierten, konnte der Vermißte nicht aufgefunden werden.<br />

Die Suchaktion geht weiter. Es besteht wenig Hoffnung, daß<br />

der Vermißte Knabe noch lebend gefunden wird.<br />

Luzern. Die Ost fasfade der Jefuitenkirche.<br />

ag. Der Große Stadtrat von Luzern genehmigte ohne Diskufsion<br />

den Vertrag zwischen Staat und Einwohnergemeinde<br />

Luzern Werden Tausch der Freyenhofareals gegen den Sempacherplatz,<br />

welcher .die Freilegung der Ostfassade d<br />

tenkirche und den Bau der Zentralbibliothek auf dem sem<br />

pacherplatz ermöglicht.<br />

«iug. Bernwtreungen bei der Z u g e r a tttonalbank.<br />

Durch Organe des Bankinstituts smd Beruntreuungen<br />

eines Angestellten festgestellt worden gegen^ den<br />

bereits seit einiger Zeit Verdachtsmomente bestanden hatten.<br />

Der Angestellte besorgte ivie Ausgabe der Kassenollligationeii<br />

und verstand es, feine Verfehlungen durch raffinierte Mache -<br />

fchaften und Fälschungen zu tarnen. Er hat ein Gestandn »<br />

abgelegt. Die Bank dürfte voraussichtlich nicht Schaden kommen<br />

'da für derartige Schadenfälle eine spezielle Versicherung<br />

bis zum Betrage von 200 000 Franken besteht.<br />

St. Gallen. Bon einem Widder ang ef allen.<br />

-r- Das Opfer eines eigenartigen Unglücksfalles ist im Bezirk<br />

Werdenberg die 43jährige Witwe Katharina ^etfer^<br />

Schlegel geworden. Auf dem Heimweg vom Rheintal nach<br />

dem Sevelerberg wurde sie in der Dunkelheit plötzlich von<br />

einem bösartigen Widder angefallen und schwer verletzt, sie<br />

wurde erst am andern Morgen von Passanten aufgefunden<br />

und' sofort ins Krankenhaus verbracht, wo sie schon nach erntgen<br />

Stunden den erlittenen schweren Verletzungen erlegen ist.<br />

Wettgeschehen<br />

Berlin hat sich zu früh gefreut.<br />

Während sich die Diplomaten in Paris herumstreiten,<br />

hat der kalte Krieg in Berlin bereits wieder eingesetzt.<br />

So ist der britisch-amerikanische Militärzugsverkehr eingestellt<br />

worden, nachdem die Russen in Potsdam zwei alliierte<br />

Züge aufgehalten huben<br />

Am Nationalkongretz des MRP<br />

in Straßburg ist Georges Bedault zum Präsidenten gewählt<br />

worden. Es ist dies umso bemerkenswerter, als eine von der<br />

Versammlung mehrheitlich angenommene Motion sich deutlich<br />

gegen eine vermehrte Einflußnahme der Rechten auf die<br />

Entscheidungen der Regierung aussprach. Die Uneinigkeit<br />

der Partei kommt in dieser widerspruchsvollen Haltung deutlich<br />

zum Ausdruck, ist doch Georges Bidault der überzeugte<br />

Borkämpfer einer Bereinigung von MRP und RPF.<br />

Katholik gleich „Verräter".<br />

Der tschechische Kirchen krieg spitzt sich immer<br />

mehr zu. In einer Rede vor dem kommunistischen Parteikongreß<br />

in Prag hat Innenminister Kopecky die katholischen Bischöfe<br />

der „Treulosigkeit gegenüber ihrer Heimat" bezichtigt<br />

und die „Einmischung des Vatikans in die innern Angelegenbeiten"<br />

gebrandniarkt. Wer vor einigen Tagen, als Präsident<br />

Gottwald seine Drohrede gegen die „Verräter ausstieß, noch<br />

nicht wußte, wer damit gemeint war, ist heute Men Zweifels<br />

enthoben.<br />

Französisch-schweizerische Verständigung.<br />

Eine erfreuliche Überraschung des Wochenendes war die<br />

französisch-schweizerische Verständigung, die dem durch den<br />

Abbruch der Handelsbesprechungen ausgelösten „kleinen<br />

Wirtschaftskrieg" ein Ende setzt. Zwei Unterhändlerdelegationen<br />

unter dem Vorsitz der Minister Drouin und Hotz haben<br />

sick, in geheimen Besprechungen in Basel auf neue Vereinbarunaen<br />

«einigt,


*<br />

Tarnen / Samstag, den 4. Juni <strong>1949</strong> 79 c^rflttng __ m u<br />

M O n e r N W e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementsvreis: Durck die Nost auaeffellt für hie<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich Erscheint Mittwoch und Samstag __ KZ'<br />

3 «?' V Süt<br />

Gnzahlmg SWJedlonto ' t , Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 3 6S33 /J|£\ Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme desKantoÄ<br />

^^^.it aprn^ana!n?mmm Druck und Verlag: Louis Ehrlt & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 v5> Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

[eueizeu yciuc uuucuuuimiu.<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

J l * t t W e l ß f f e n S e r<br />

Ich glaube an -die Sonne, auch wenn es dunkelt.<br />

Ich glaube an Gott, auch wenn er schweigt.<br />

Ich glaube an Menschenlieb und Treue,<br />

auch wenn sie nirgendwo sich zeigt.<br />

Wandspruch im Tirol.<br />

Es war im Mai 1938. Pins XI. hatte den Kardinal-<br />

Staatssekretär Pacelli als päpstlichen Legaten an den Eucharistischen<br />

Kongreß in Budapest abgeordnet. Der Kardinal hielt<br />

bei einem Gottesdienst im Freien, dem annähernd MO 000<br />

Personen beiwohnten, nach einigen ungarischen Worten eine<br />

Rede in vollendetem Deutsch, die wegen der korrekten nnd<br />

seinen Form und wegen «des trefflichen Inhaltes Staunen<br />

erregte. Pius XI., der selber das Deutsche gründlich beherrschte,<br />

hat damals seinen Legaten als „Psingstredner"<br />

bezeichnet, womit er auf das Sprachenwunder der Apostel<br />

anspielte.<br />

Der Legat von einst ist heute Pius XII., nochmals der<br />

Psingstredner der Welt geworden durch die Bulle „Ueber das<br />

Heilige Jahr 25. Dezember <strong>1949</strong> bis 25. Dezember 1950".<br />

Die Bulle, in Rundschrist geschrieben und mit einer wertvollen<br />

Miniaturmalerei des russischen Fürsten Lebanoff bereichert,<br />

wurde am Himmelfahrstag um 10 Uhr im Vorraum<br />

der Peterskirche, beim Haupteingang, feierlich vorgelesen —<br />

in Gegenwart einer großen Volksmenge. Gleichentags wurde<br />

sie auch in den Basiliken von Sankt Paul außer den Manern,<br />

Sankt Johann im Lateran und Santa Maria Maggiore »erlesen.<br />

Das Heilige Jahr 1959 wird verkündet.<br />

Pius XII. hofft, wie er in der Einleitung der Bulle sagt,<br />

alle Christen nicht nur zu Sühnung ihrer Sünden und Besserung<br />

ihres Lebens auszurufen, sondern auch zur Hinwendung<br />

zu Tugend und Heiligkeit. Wenn sich die Menschen von<br />

den vergänglichen Dingen der Erde wog zu den unvergänglichen<br />

und ewigen wenden, so ist die glückverheißende Erneuerung<br />

der Herzen da. Der Papst fährt dann fort: „Nun wohl,<br />

nie wie heute ist es nötig gewesen, alles nach der Wahrheit<br />

nnd der Kraft des Evangeliums zu erneuern. Die menschlichen<br />

Kräfte, mögen sie lobenswert und von rechten Motiven ein-<br />

'gegeben sein, sind einem solchen Unterfangen nicht gewachsen.<br />

Nur die erhabene Relegion, die ihren Halt aus der übernatürlichen<br />

Hilfe und aus der göttlichen Gnade zieht, kann<br />

sich vor eine so große Aufgabe stellen und mit der tatkräftigen<br />

Zusammenarbeit aller zur glücklichen Vollendung bringen.<br />

Man möge zu Gott flehen vor allem, daß jedermann<br />

durch Gebet und Buße die eigenen Sünden sühne und sich<br />

eifrig bemühe, die eigenen Sitten zu verbessern und die christlichen<br />

Tugenden wieder zu erwerben, damit dieses Große<br />

Jubiläum eine allgemeine Rückkehr zu Christus glücklich vorbereite.<br />

O b w a l d e n<br />

Maria und die ZnngnBnnsr Obnialdens<br />

Ein strahlender Sonntag war der 29. Mai, der dem<br />

würdigen Vorhaben der <strong>Obwaldner</strong> Jnngänner einen weihevollen<br />

und unvergeßlichen Eindruck verhieß, zu Maria<br />

ins Melchtal zu wallen. Von allen Seiten den Berg<br />

hinan zu Bruder Maus aufs Flüeli pilgerten die Jnngmänner<br />

in stattlicher Zahl, um unter freiem Himmel das Gotteslob<br />

in der hl. Opferfeier zu fingen. Der Feierplatz war<br />

auch so recht angetan, dem jungen Herzen die Weihe des<br />

Tages zu vermitteln.<br />

Und welch feierliche Stille hat /unsere Jungmännerschar<br />

umfriedet, als unser treubesorgte Kantonalpräses, Domherr<br />

W. D u r r e r für uns und unsere Anliegen das hl. Opfer<br />

darbrachte. Aufmerksam lauschte die Opfergemeinde dem<br />

Priesterwort von H. H. Pfarrhelfer Znmbach von Lungern.<br />

— Dann zogen wir weiter ins' Tal der wilden Melchaa, der<br />

Gnadenmutter entgegen. Die flatternden «Banner voran, gefolgt<br />

von den betenden Scharen-. Dem schmucken Bergdorf<br />

nähernd, grüßten uns schon die jubelnden Glocken des Bergdomes<br />

und der geheiligte Raum umschloß Obwaldens katholische<br />

Jnngmänner. Von innerer Freude ergriffen, begrüßte der<br />

große Marienverehrer vom Melchtal, H. H. P. Michael<br />

I t e n das Jungholz und stellte ihm den Gnadenort Melchtal<br />

vor als ein marianisches Bruderklanfen-Heiligtum. Wenn dem<br />

Jungmann Gefahr droht, findet er im kindlichen Vertrauen<br />

Hilfe bei der Mutter mild, die niemanden verlassen!<br />

Der Nachmittag versammelte uns zum Höhepunkt des Tage,<br />

zu einer machtvollen und eindrücklichen Bekenntnisfeier<br />

vor dem Gnadenbjld. Hochw. Domherr Surret sprach<br />

Worte aus der Zeit in die Zeit und erinnerte daran, daß<br />

Marienverehrung nur dann einen Sinn hat, wenn wir den<br />

. Zweitens soll man Gott eindringlich anflehen, daß die<br />

dem göttlichen Erlöser und seiner von ihm gestifteten Kirche<br />

geschuldete Treue von allen mit unbeugsamem Geist und entschiedenem<br />

Willen aufrechterhalten bleibe; daß die Rechte der<br />

Kirche unerschütterlich und unversehrt gegen die Hinterlist des<br />

Betruges und der Verfolgung gewahrt werden; daß alle<br />

jene, die noch nicht zum Licht der katholischen Wahrheit gelingt<br />

sind oder vom rechten Weg abirren, und die Hasser und<br />

Verneiner Gottes, von höherem Licht erleuchtet und von der<br />

Gnade besiegt, zum Gehorsam gegen die Gebote des Evangeliums<br />

geführt werden; daß überall, besonders in Palästina,<br />

baldmöglichst die Ruhe zurückkehre mittels einer gerechten<br />

Lösung der Probleme, in der Weise, daß die verschiedenen<br />

fozialen Klassen, nachdem der Haß gelöscht und die Meinungs-<br />

Verschiedenheiten ausgeglichen sind, sich zusammenfinden in<br />

Gerechtigkeit und brüderlicher Eintracht; daß endlich das Volk<br />

der Bedürftigen soviel aus der eigenen Arbeit ziehe, daß es<br />

ehrbar leben und von der Freigebigkeit und Caritas der<br />

mehr mit Glücksgütern Gesegneten die nötige und zeitgemäße<br />

Hilfe empfange."<br />

Pius xii. hofft gegen alle Hoffnung.<br />

„Der Friede möge endlich in die Herzen aller einkehren,<br />

zwischen den Hanswänden und in den einzelnen Nationen<br />

und in der weltweiten Gemeinschaft der Völker. Jene, die<br />

um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, mögen ihre<br />

Kraft dort holen, wo die Kirche schon seit ihrem Anfang mit<br />

dem Blut der Märtyrer geschmückt ist. Die Flüchtlinge, die<br />

Gefangenen, die aus ihren eigenen Häusern Vertriebenen,<br />

mögen recht bald in ihr teures Vaterland heimkehren. Die<br />

Leidenden nnd Kummervollen mögen vom himmlischen Troste<br />

erfüllt werden! Es strahle nnd wachse in der kraftvollen Ingend<br />

die Schamhaftigkeit und die christliche Tugend, vorgemacht<br />

vom guten Beispiel des Alters und der Greise. Alle<br />

mögen sich endlich jener himmlischen Gnade erfreuen, die die<br />

sichere Bedingung des ewigen Glückes ist!<br />

Erwecket jenen alten Glauben der Rompilger und jene<br />

frühere Inbrunst der göttlichen Liebe, mehret sie nnd bemühet<br />

e^ch, sie auch den anderen einzuflößen! So wird mit<br />

Gnade und Hilfe Gottes das nächste Jubiläum reichste<br />

Früchte des Heiles den einzelnen und der ganzen christlichen<br />

Gemeinschaft bringen."<br />

Das ist die herzwarme Sprache des Vaters der Christenheit.<br />

Es ist nicht zu verwundern, wenn das neue große englische<br />

Nationallexikon „Encyclopedia Britannica" Pius XII.<br />

n. a. folgende ehrende Sätze widmet: „Mit dem Namen Pins'<br />

XII. werden stets seine Bemühungen um Frieden und Menschlichkeit<br />

verbunden bleiben. Furchtlos trat er für einen gerechten<br />

und dauernden Frieden ein, unzweideutig bekämpfte er alle<br />

Formen von Staatsvergottung und Rassenvorurteilen." :—:<br />

Pilgerlauf so gestalten, daß wir uns täglich Maria empfeh-<br />

! len und uns stets an ihrer Seite halten.<br />

Anschließend an das besinnliche Kanzelwort fand die Ge-<br />

> löbnis feier statt, wo über 400 Jungmänner den Treu-<br />

! eid zu Christus dem König ablegten und gelobten, kraftvoll<br />

und tatvoll Gottes und der Kirche Gebote im Leben zu verwirklichen,<br />

hilfreich und sozial aufgeschlossen dem Mitmenschen<br />

zu helfen, für die Rechte Gottes im öffentlichen Leben<br />

mannhaft einzustehen, furchtlos und mutig!<br />

Und noch einmal befammelten wir uns vor dem Gnadenbilde,<br />

um Abschied zu nehmen von Maria und vom Melchtal.<br />

Wie das Brausen des tobenden Föhns draußen gemahnte es,<br />

als das Lied „Maria zu lieben" durch die Kirche hallte, voll<br />

heiliger Begeisterung gesungen! Mächtiger Abschiedsgruß der<br />

Glocken, die Banner talauswärts flatternd, ging es übers<br />

Flüeli heimzu.<br />

Solche Tage sind nnr zu rar gestreut in das Alltagsleben.<br />

Und man spürt es zu gut, was der heutigen Zeit nottut, religiöse<br />

Erneuerung, religiöse Begeisterung, kurz: ein Leben aus<br />

dem Glauben nnd nach dem Glauben. Möge die Jungmännerwallfahrt<br />

nicht nur ein religiöser Kultusakt gewesen sein,<br />

sondern vielmehr für jeden ein Tag neuen Beginnens^ und<br />

innerer Erneuerung. Dann wird daraus nicht nur jedem<br />

einzelnen, fondern dem ganzen schönen <strong>Obwaldner</strong>lande reichlich<br />

Segen erwachsen für jetzt und für die Zukunft. T.<br />

Eidg. Feldschießen in Obwalden. (Einges.) Am Samstag<br />

und Sonntag, den 21. und 22. Mai fand aus den Ständen<br />

Engelberg, Kerns, Lungern und Schwendi das eidg. Feldschießen<br />

statt Die durch die örtliche Lage bedingte nnd nach<br />

Gruppen getroffene Aufteilung nahmen die Schützen erneut<br />

mit Befriedigung auf. Diese dezentralisierte Durchführung des<br />

Feldfchießens mag es mit sich gebracht haben, daß die Beteiligung<br />

auch dieses Jahr wieder, wenn nicht erheblich, so doch<br />

Pfingstleuchten<br />

„ M ehr Licht " — mit diesen vielsagenden Worten soll<br />

Goethe, Deutschlands größter Dichter, seine Augen für diese<br />

Welt auf immer geschlossen haben. Licht ist ein nnerläßliches<br />

Lebenselement des Menschen. Überwältigend muß sein<br />

Aufleuchten über dem Chaos am Anfange der Zeit gewesen<br />

sein. Aber unvergleichlich wichtiger ist für vernunftbegabte<br />

Menschen das Licht des Geistes, das ihn den tiefsten<br />

Sinn seines Daseins, seine letzte nnd höchste Bestimmung erkennen<br />

läßt. -Erschreckend ist die Tatsache, daß ein großer<br />

Teil der heute lebenden Menschen diesem Lichte die Augen<br />

geflissentlich verschließen und so richtungslos durch dieses<br />

Dasein wandeln. So ist ein unentwirrbares Chaos auf verschiedensten<br />

Gebieten menschlicher Lebens gestaltung entstan--<br />

den. Und wir sehen von Tag zu Tag deutlicher, wie ohnmächtig<br />

die Großen dieser Erde ihm gegenüberstehen.<br />

Lukas, der Arzt nnd kritische Geschichtsschreiber, schildert<br />

uns das gewaltige Psingstereignis mit sichtlich persönlicher<br />

Anteilnahme. Vertreter fernster Völkerschaften waren nach<br />

seinem Berichte damals in Jerusalem Zeugen dieses einzigartigen<br />

Ereignisses: ans dem Parther- nnd Meiderlande, aus<br />

Mesopotanien, Aegpypten, den Küstenländern Afrikas, den<br />

Meeresinseln wie aus Rom, der Hauptstadt des mächtigen<br />

Römerreiches. Sie wissen das sonderbare Geschehen- nicht zu<br />

deuten. Sie können nur staunen darüber. Sie stehen dem<br />

Geiste, «der von oben kommt, verständnislos gegenüber. Die<br />

Welt >kennt ihn eben nicht.<br />

In der Kraft dieses alles umwandelnden Geistes tritt<br />

nnv Petrus, umgeben von der ganzen Apostelschar, vor die<br />

staunende Volksmenge. Er verweist sie auf die Voraussage des<br />

Propheten Joel: „Ich werde meinen Geist ausgießen über<br />

alles Fleisch" (Joel 2,28). Er hielt ihnen ihre Schandtat vor,<br />

daß sie Jesus erbarmungslos gekreuzigt haben. Aber Gott<br />

hat ihn wieder aufgeweckt, ans dem Todesschlaf. „Dessen<br />

sind wir alle Zeugen," versichert er ihnen {Apg.<br />

2,32). Die Zuhörer sind erschüttert von diesen geistdnrchwehten<br />

Worten, die eine neue Zeit ankünden. Gegen dreitausend<br />

Menschen schließen sich in dieser weltgeschichtlichen<br />

Stunde der eben -durch den Pfingstgeist geweihten Kirche an.<br />

Und endlos sind die Scharen, die von Jahrhundert zu Jahrhundert<br />

der Kirche zuströmen in allen Ländern, in denen<br />

die vom Gottesgeist geleiteten Glaubensboten die Menschen<br />

ausrufen zur Entscheidung für oder gegen Christus und seine<br />

Kirche. Ein bedeutender Teil der Geschichte dieser Auseinandersetzungen<br />

ist mit blutigen Lettern geschrieben: das Martyrium<br />

der Urapostel bis zu ihren Nachfolgern Mindszenty,<br />

den vielen Bischöfen, Priestern und Laien, die in unserer Zeit<br />

in der Kraft des Pfingstgeistes Zeugnis ablegen für nnerschüttliche<br />

christliche Grundsätzlichkeit.<br />

Pfingstleuchten! Ist es nicht sichtbar in der überragenden<br />

Gestalt des gegenwärtigen Nachfolgers des Apostelfürsten Petrns<br />

ans dem Papstthron, in dem glorreich regierenden<br />

Pius XII.? Echter, großzügiger Pfingstgeist leuchtet aus seinen<br />

tiefgründigen Sendschreiben an die Christenheit, aus seinen<br />

zahlreichen Ansprachen an Arbeiter, an Gelehrte, Künstler,<br />

Erzieher, Träger der Katholischen Aktion, Journalisten,<br />

Studenten, Jungmannschaften. Das ist vom Pfingstgeist getragene<br />

und erleuchtet Genialität.<br />

Pfingstgeist soll walten in der Familie als Geist der Liebe<br />

und des Friedens. Das bedeutet Verklärung gottgeweihter<br />

Gemeinschaft. Herrschen soll er in Gemeinde und Staat als<br />

Geist der christlichen Solidarität und sozialer Verantwortnng.<br />

In ihm allein ist Heil. „Wo der Geist Geist<br />

Gottes ist, d a ist die Freiheit" (2. Kor. 3,17).<br />

Demi Gottes Geist ist auch die alles verklärende Liebe.<br />

Dr. B. F.<br />

gesteigert werden konnte. Während im Jahre 1948 953 dem<br />

Aufrufe des Kantonalvorstandes folgten, waren es dies Jahr<br />

972 Mannen, die am friedlichen Treffen teilgenommen haben.<br />

Die größte Anzahl stellte die Schützengesellschaft Kerns mit<br />

164 Schützen. Es folgen Lungern mit 149, Engelberg mit 117,<br />

Schwendi mit 105 und Alpnach mit 97 Teilnehmern. Der<br />

Schützengesellschaft Schwendi wurde mit der Durchführung des<br />

Feldschießens Gelegenheit geboten, ihren trefflich renovierten<br />

und erweiterten Schießstand unter Probe zu stellen. Daß gerade<br />

in dieser Berggegend das Schießwesen neuerdings einen<br />

begrüßenswerten Auftrieb erfahren hat, beweist neben dem<br />

flotten Aufmarsch -auch das erreichte Sektionsresultat der<br />

Schwander, Allgemein freute man sich ferner ob dem schönen<br />

Erfolge unserer kleinsten Gesellschaften wie Ramersberg und<br />

Melchtchal. Wie aus den nachstehenden Ranglisten entnommen<br />

werden kann, erfuhren die Leistungen ganz allgemein eine wesentliche<br />

Besserung im Vergleich zu den Vorjahren. Nebenbei<br />

sei erwähnt, daß die Kernserschützen allein 28 Kranzresultate<br />

auf sich vereinigen. Der Meisterschütze, Halter Meinrad, Alpnach,<br />

fchoß 85 Punkte, ein Ersolg somit, der bis anhin noch keinem<br />

<strong>Obwaldner</strong> Schützen beschießen war. Bei ungefähr glei-


chen Beteiligungszahleu gelangten im Kanton pro 194« 80,<br />

pro 1948 106 und pro <strong>1949</strong> 147 Kranzabzeichen zur Abgabe.<br />

An eidg. Ehrenmeldungen wurden dies Jahr 283 und an<br />

kantonalen Ehrenmeldungen 70 Stück verabfolgt. Nicht unerwähnt<br />

darf schließlich bleiben, daß Schlossermeister Josef Wolfisberg,<br />

Sarnen, sowie seine beiden Söhne Josef und Hans<br />

je mit 78 Punkten das Kranzabzeichen sich sicherten. — Es ist<br />

zu hoffen, daß eine gesunde Schießfreudigkeit ^ind damit die<br />

erwünschte Schießfertigkeit auf der erreichten Stufe nicht stehen<br />

bleiben, sondern sich zu Nutz und Fromm unserer Wehrhaftigkeit<br />

iveiter entwickeln. Wir Schützen dienen so unserem<br />

lieben Vaterland.<br />

Aus -dem Absenden seien nachfolgende Resultate bekanntgegeben:<br />

.<br />

Eidg. Rangliste. Kat. 2: 1. Schützenge,ell,chaft<br />

Kerns, 74.967 Punkte. 2. Sarnen, 74.175. 3. Schlvendi,<br />

74.030. 4. Alpnach, 72.986. 5. Engelberg, 72.530. 6. Sächseln,<br />

70.860. 7. Giswil, 70.483. 8. Lungern, 70.2/6.<br />

Kat. 3: Kägiswil, 71.452. Kat. 4: 1. Ramersberg, 74.0//.<br />

2. Melchthal, 73.500.<br />

Kantonale Rangliste betr. Abgabe des<br />

Wander bechers. 1. Klerus (28 Pflichtteilnehmer),<br />

76.250. 2. Schwendi (20), 76.000. 3. Sarnen (23), 75.956.<br />

4. Alpnach (29), 74.730. 5. Engelberg (26), 74.344. 6. Giswil<br />

(21) 74.190. 7. Lungern (22), 74.045. 8. Ramersberg<br />

(12), 72.500. 9. Melchthal (10), 72.300. 10. Sächseln (25),<br />

72.120. 11. Kägiswil (17) 71.823.<br />

Beste Einzelresultate. 85 Punkte: Halter Meinrad,<br />

Alpnach. 82 Punkte: Bucher Hermann, Kerns. 81<br />

Punkte: Mathis Arnold, Giswil; Gasser Josef, Lungern. 80<br />

Punkte: Zumbühl Joses. Alpnach; Zumbühl Johann, Alpnach;<br />

Roßacher Josef, Kerns; von Atzigen Richard, Tarnen;<br />

Britfchgi Josef, Schwendi. 79 Punkte: Eattani Norbert, Engelberg;<br />

Langenstein, Engelberg; Naser Naurus, Engelberg;<br />

von Rotz Hermann, Kerns; Michel Werner, Kerns;<br />

Wallimann Niklaus, Kerns; von Rotz Melk, Kerns; Sigrisr<br />

Alois, Schlvendi; Sigrist Josef, Schwendi; Kathriner Arnold,<br />

Kägiswil; von Ah Hermann, Giswil; Ornlin Otto,<br />

Sächseln. 78 Punkte: Michel Josef, Melchthal; von Deschwanden<br />

Albert, Melchthal; Peter Simon, Alpnach; Amrem<br />

Alois, Sarnen; Stäldi Franz, Kerns; Bucher Arnold, Kerns;<br />

.Vuwyler Aug., Kerns; Wolfisberg I. sen., Sarnen; Wolsisberg<br />

I. jun., Sarnen; Wolfisberg Hans, Sarnen; Jmfeld<br />

Walter, Sarnen; Fenk Paul, Ramersberg; Burch Josef,<br />

Schwendi; Schallberger Franz, Schwendi; Riebli Kaspar,<br />

Schwendi; Riebli Josef, Schwendi; Berchtold Karl, Giswil;<br />

Abächerli Otto, Giswil; Steudler Zeno, Giswil; Vogler Rubolf,<br />

Lungern; Scherrer Hans, Sächseln.<br />

Berkehrswesen vor 60 Jahren. W. Am 1. Juni 1889<br />

wurde die nördliche Teilstrecke -der Brünigbahn, die 13 Km.<br />

lange Linie Luzern — Alpnachstad eröffnet, nachdem die<br />

Strecke Alpnachstad — Meiringen schon am 1. Juli 1884 und<br />

Meiringeii — Brienz am 1. Juni 1883 dem Betrieb übergeben<br />

morden waren. Das umfangreichste und kostspieligste<br />

Objekt des Teilstückes Alpnachstad — Luzern wir der 1186<br />

Meter lange Loppertunnel zwischen Alpnachstad und Hergiswil.<br />

Erhebliche Schwierigkeiten bereitete die Einführung der<br />

Brüniglinie in den alten Bahnhof Luzern, die unter Aufwendüng<br />

großer Expropriationskosten schließlich gelang und den<br />

Bau eines eigenen Brünigbahnhofes erforderte. Im Jahre<br />

1897 fand dann die Einführung der Brüniglinie in den neuen<br />

Bahnhof Lnzern statt.<br />

Zum Erfolg der Klage von Dr. Kathriner gegen A.<br />

Blättler. Das Amtsblatt vom Freitag ist nicht sehr umsangre-ich,<br />

dafür umso inhaltsschwerer geraten. Der Beklagte<br />

A. Blättler ist bezüglich der in seinem Flugblatt enthaltenen<br />

Vorwürfe an Dr. Kathriner, nachdem die Angelegenheit auch<br />

das Bundesgericht beschäftigt hatte, vom Obergericht Luzern<br />

einzig für das halbe Wort Verschleppung t a k t i k um 20 Fr.<br />

gebüßt worden, in bezug auf alle andern Anklagepunkte ist<br />

er freigesprochen worden. A. Blättler veröffentlicht im Amtsblatt<br />

auch Auszüge aus den Entscheiden des Obergerichts<br />

und des Bundesgerichtes. Die Sprache dieser Entscheide ist<br />

deutlich. Nachdem der „blanke Schild" nun noch einige recht<br />

bedenkliche Beulen hatte, können wir nur Bedauern, daß der<br />

Fall durch eine, wie das Obergericht Luzern feststellt, „geradezu<br />

mißbräuchliche" Klage von Dr. Kathriner vor der Oesfentlichkcit<br />

gezerrt werden mußte. Opposition, Landsgemeinderede<br />

und Wiederwahl erstehen damit in einem andern Licht,<br />

als wie sie damals in der Schweizerpresse kommentiert wurden.<br />

Wir nehmen an, daß der Fall auch noch die <strong>Obwaldner</strong><br />

Behörden, die Obergerichtliche Justizkommission beschäftigen<br />

wird, und wollen uns daher heute materiell zu den ergangenen<br />

Entscheiden nicht weiter äußern.<br />

Poesie und Humor. (Eing.) Als die Kantonalbank am<br />

letzten Samstagabend zu Ehren ihres Präsidenten eine bescheidene<br />

Jubelfeier durchführte, sandte ein Freund der Bank das<br />

folgende Telegramm:<br />

Vorerst meinen Glückwunsch dem Jubilaren,<br />

Der 25 Jahre das Schiff der Bank gefahren.<br />

Meinen Gruß auch den übrigen Gästen,<br />

Die sich versammelt, um zu festen;<br />

Der Zinsfuß wird deshalb nicht sinken,<br />

Darum laßt uns aufs Landeswohl trinken!<br />

Es grüßt ein vieljähriger Kunde der Bank,<br />

Ich bleibe ihr treu ohne Wank!<br />

Dank verdient hier auch der Poet und der treue Kunde!<br />

Radiosendungen für die Katholiken. Anläßlich der katholischeu<br />

Pfingstfeier gelangt Sonntag, den 5. Juni um 18.00<br />

Uhr die „Messe zu Ehren des heiligen Nikolaus<br />

von F l ü e " von Johann Baptist Hilber in einer<br />

Uebertragung aus der Kathedrale zu st. Urfen, Solothurn,<br />

zur Wiedergabe. Die Ausführenden, der Domchor<br />

St. Urs, Chorknaben, ein Blasorchester und die Solisten-<br />

Marguerite Ritter-Lochbrunner, Sopran, Alois Bamert, Bariton<br />

und Helen Meister, Orgel, bringen eingangs das<br />

„Kyrie-Gloria" zu Gehör. Anschließend betreut Pater Erich<br />

Eberle, Kupuzinerkloster Solothurn, die katholische Radiopredigt,<br />

während zum Schluß der Senümng die Fortsetzung<br />

der Messe mit den Sätzen „Credo — Sanctus — Benedictus<br />

— Agnus Dei" ausgestrahlt wird.<br />

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde ObM» •.<br />

ordentliche Kirchgemeindeversammlung »om A^ff J<br />

erledigte die üblichen Geschäfte nach den Antrag .<br />

gemeindera.es. Die vom Kassier Hrn W ^unker Alpna^<br />

sehr ausführlich und genau geführte Rechnung wn g<br />

S U U U A»ch d° m m<br />

den Kapellenneubau Giswil wurde verlesen; es verbleiben ca.<br />

Franken 6300.- Bauschuld. Der Steuerfuß w.rd auf 1<br />

Promille belassen, um vorläufig die ^"twMung un stimmte<br />

neuen Steuergesetz abzuwarten. Die Versaminking s<br />

ferner stillschweigend der Erhöhung des I a W' c *L' eitt<br />

tionsbeitrages an den Protestantisch-kirchlichenH -<br />

Bern von 2800 auf 4500 Franken zu; der Patronalsverem<br />

hatte darum nachgesucht in, Blick auf die der TeueruM mch<br />

mehr entsprechenden Pfarrbesoldungen. Da die Kirche m<br />

Alpnach in absehbarer Zeit gründlich<br />

wurde bestimmt, eventuelle Rechnungsuberschus.e kuns g z<br />

gleichen Teilen wie folgt zu verivendem sur einen Ren-Mationsfonds<br />

Alpnach, für den Baufonds sarnen und zur ^ -<br />

gnng der Bauschuld Giswil. Als Präsident der Kirchgemelnde<br />

wurde Herr Direktor Trachsel in Sarnen bestätigt und psr.<br />

Bürgi zum Aktuar gewählt. Der Präsident verdankte warmstens<br />

die 40jährige selbstlose und gründliche Tätigkeit von<br />

Herrn a. Pfr. Roth, der aus gesundheitlichen Gründen als<br />

Aktuar zurücktrat. Nach den Jahresrückblicken des Präsidenten<br />

und des Pfarrers, sowie nach rege und sachlich geführter ^>isknffion<br />

über einige kleinere bauliche Fragen konnte i>te _Ber=<br />

sammlung gegen Mittag geschlossen werden. A. -d.<br />

Generalversammlung des Sportfischervereins Obwalden.<br />

(Einges.) Am Auffahrtstage fanden sich die Jünger Petri, die<br />

Sportfischer von „Obwalden, im „Engel",Sächseln zu einer<br />

außerordentlichen Generalversammlung zusammen. Das<br />

Haupttraktandum bildete das Thema: „Die Behandlung der<br />

Netzfischerei in den <strong>Obwaldner</strong> Seen". Es war daher durchaus<br />

begreiflich, daß die Versammlung einen starken Besuch aufwies,<br />

waren doch über 80 Mitglieder anwesend. Der Prästdent,<br />

Kantonsrat Josef Jmfeld, Sarnen, orientierte die Versammlung<br />

einläßlich über die heutigen Verhältnisse und stellte<br />

fest, daß der Fischbestand in den <strong>Obwaldner</strong> Seen von Jahr<br />

zii Jahr zurückgehe. Wenn auch verschiedene Ursachen daraus<br />

zurückführen, so findet er den Hauptgrund dennoch in der<br />

intensivierten Netzfischerei der letzten Jahre. Es erwecke den<br />

Eindruck, als ob die Fischerei-Vorschristen nur auf die<br />

Sportfischer anzuwenden seien. Nur eine strengere Handhabung<br />

der Vorschriften könne hier Abhilfe schaffen. Begreislicherweise<br />

wehren sich die Berufsfischer gegen diese Festste!-<br />

lungeii und sie verstanden es, ihre Interessen sachkundig und<br />

sachlich zu vertreten. In einer langen Diskussion wurden in<br />

Red und Widerred die einzelnen Auffassungen über das Netzfischen<br />

und dessen Folgen zum Ausdruck gebracht. Wenn auch<br />

die verschiedenen Ansichten kaum ein befriedigendes Resultat<br />

hätten zeitigen köimen und weit auseinandergingen, so war<br />

man sich doch darin einig, daß nun einmal eine Lösung gefunden<br />

werden müsse, die sowohl den Interessen der Sportfischer<br />

wie auch der Berufsfischer gerecht werde; doch nur gegenseitiges<br />

Verständnis zwischen Sport- und Berusssischer könne eine<br />

solche Lösung bringen. Es soll nicht darum gehen, die Berussischer<br />

in ihrer Existenz zu schädigen, sondern Mittel und<br />

Wege zu finden, um den Fischbestand zu heben und den Sportsischern<br />

wieder passende Gelegenheiten zum Fischen zu geben,<br />

damit auch diese wieder ihre Daseinsberechtigung haben. Es<br />

wurde daher ibeschlossen, mit einer Eingabe an die kantonale<br />

Fischerei-Aussichtskommission zu gelangen, und diese, bzw. den<br />

Regierungsrat zu ersuchen, ergänzende Weisungen zu den<br />

bestehenden Fischerei-Bestimmungen zu geben und in Verbindüng<br />

mit Sachverständigen die Frage zu prüfen, was zur<br />

Hebung des Fischbestandes getan werden könne, und welche<br />

Lösung möglich sei, um den Interessen der Berussfischer<br />

[ und der Sportfischer gerecht zu werden.<br />

Wenn es auch ansäglich schien, die Gemüter könnten etwas<br />

> erhitzt werden, so darf festgestellt werden, daß im allgemeinen<br />

• ruhig und sachlich diskutiert wurde. Es war nun einmal eine<br />

: Notwendigkeit, sich über die bestehenden Meinungsverfchiodeni<br />

heiten auszusprechen; die Diskussion hat schon zum größten<br />

! Teil ihren Zweck erreicht, wenn alle Fischer, Sportfischer<br />

>vie Berufsfischer in Zukunft gegenseitig Verständnis und<br />

guten Willen zeigen, nach dem Grundsatz: Leben und leben<br />

lassen.<br />

Nach Erledigung verschiedener anderer Geschäfte konnte<br />

der Präsident nach dreieinhalbstündiger Debatte die Versammlung<br />

schließen.<br />

Katholischer Heilstätteverein Bonderflüh. (Korr.) Vor<br />

drei Jahren, ani 30. August 1946, wurde zur Führung und<br />

Förderung der Pension Bonderflüh in Sarnen der „Katholisehe<br />

Heilstättverein Bonderflüh" ins Leben gerufen, dem<br />

heute über 200 Mitglieder angehören. Die Generalversammlung<br />

vom vergangenen 30. Mai unter dem Vorsitz des gewandten<br />

und initiativen Präsidenten Rechtsanwalt Dr. E. Krasst,<br />

Zürich,erledigte die geschäftlichen Traktanden und mußte dabei<br />

auch den neungliedrigen Vorstand teilweise ergänzen. Bestätigt<br />

wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Dr. E.<br />

Krasst, Zürich, Kassier Josef Steiner, Lnzern, Regierungsrat<br />

Dr. F. X. Leu, Luzern, Ständerat L. von Moos, Sächseln,<br />

und Ingenieur Alois Stockmann, Sarnen. Dagegen lagen von<br />

verdienten Vorstandsmitgliedern Demissionen vor. So hat<br />

Herr Spitalverwalter Josef Gaffer seinen Rücktritt erklärt,<br />

der dem Verwaltn,igsrat feit 1930 als Mitglied, seit 1942 als<br />

Vizepräsident angehört und ihm in diesen Jahren wertvollste<br />

Dienste geleistet hat. Ebenso haben sich die Demissionäre<br />

hochw. Psarresignat A. Schönenberger, Sarnen (seit 1933)<br />

und Hochw. Psarrer Fridolin Gasser, lister (seit 1942, iveiland<br />

Frühmesser in Kerns) um die Heilstätte große Verdienste erwoiben.<br />

Als neue Vorstandsmitglieder wurden hochw. Dom-<br />

Herr Werner Durrer, Sächseln, hochw. Pfarrer Schraner, Riemenstalden,<br />

und Herr Jng. agr. Franz Küchler, Sarnen, gewählt.<br />

In einem Bortrag machte Mfgr. I. Hermann, Luzern<br />

interessante und »vertvolle Ausführungen über das Problem<br />

der Süchtigkeit.<br />

Aus dem Jahresbericht ist der Wechsel in der Leitung<br />

der Heilstätte hervorzuheben. Seit 1948 ist Hr. Othmar Nebel<br />

vom Verwalterposten, den er seit Anfang 1946 mit Liebe und<br />

Umsicht betreut hatte, zurückgetreten und wieder ins Lehramt<br />

- • ^imatkanton Solothurn zurückgekehrt. Der Dank<br />

'k'S Wirksamkeit folgt ihm an seinen neuen Arbeitsort.<br />

E Ä HcSer, Herr Dr. Aug. Moser hat sich bereits<br />

* ctiZnM in die wichtige und verantwortungsreiche Ms-<br />

^ S S S S ä S Wrnwünm wir Erfolg und Befried!.<br />

X in seinem Wirken und dem Verein und der Heilstätte<br />

Gottes Segen aus ihre Arbeit!<br />

«nnoloaisches. In der vorletzten Nummer des „Obwaid-<br />

.../Rolksfreund" wurden an der Internationalen HundesaUmstellung<br />

in Bern erfolgreiche Hunde übersehen:<br />

E trifft dies den mit dem ersten Preis vorzuglich büaestandeiien<br />

Niederlaufhund „Tambour vom Schynberg" uni<br />

L außer Konkurrenz gestandenen „Ogo vom Schfc-<br />

Bchtzer: Reinmann, Schlößli, Sarnen. Ebenso feste* der<br />

farbenprächtige Berner Sennenhund „Lnkas von Oberbottigen"<br />

die Prüsnng vorzüglich. Besitzer: ^Halter, Sollten.<br />

Der Entlebuchersennenhündin „Rita vom Schneckenhubel" gelang<br />

die Note gut. Besitzer: P^Knchler. Vorlbach<br />

Wir gratulieren und wünschen ihnen allen weiterhin viel<br />

Glück in der Kynologie.<br />

i.s.<br />

Sarnen. Die erste Legion. (Korr.) Vor allem um eines<br />

ist der amerikanische Katholizismus zu beneiden: um seine<br />

Bekennerfreude und sein durchaus katholisches selbstbewußtsein<br />

das nicht mit Minderwertigkeitskomplexen belastet wird,<br />

sondern das im Gegenteil mit bewunderungswürdigem Zivileouraae<br />

die Weltanfchaumig zu einem öffentlichen Anliegen<br />

macht Gewiß trägt die sprichwörtliche amerikanische Unbekümmertheit<br />

gegenüber den Fragen des Lebens das Seine<br />

bei Sind sie doch gewohnt die Probleme ihres Lebens gleichsam<br />

mit zurückgekrempelten Aermeln anzupacken und mit<br />

einer praktischen Zugrisfigkeit zu lösen, anstatt sie zu umgehen.<br />

Ganz in diesem Geiste atmet das amerikanische Schauspiel<br />

Die erste Legion" von Lavery, das das Leben eines amerikanischen<br />

Jesuitenhauses zum Borwurs genommen hat. Das<br />

echt amerikanische aufgezogene Drama mit seiner stark vom<br />

Film her beeinflußten Dialogführung, mit seiner Vorliebe für<br />

psychologische Difserenziertheit, wodurch ein dramatisches Elemeiit<br />

des Gegensätzlicheil wuchtig und klar hervortrittt, unÄ<br />

nicht zuletzt durch eine prickelnd spannende, beinahe sensationetten<br />

Handlung, vermag nicht nur Knoten zu lösen, sondern<br />

Türen aufzuschlagen, durch die man die Herrlichkeit des katholischen<br />

Glaubensgutes aufstrahlen sieht. Und wie der Amerikaner<br />

das Abenteuerliche liebt, so ließt er seinen Glauben. Und<br />

welcher Glaube ist so sehr „ein Abenteuer der Seele" wie<br />

gerade der Katholizismus, der Letztes und' Endgültiges for-<br />

' dert. Und äußerlich gesehen übt das Schauspiel gerade deshalb<br />

eine faszinierende Krast aus, dem auch Andersgläubige<br />

bewundert verfallen, weil er das herrlich starke Abenteuerliche<br />

dieses Glaubens zeichnet. Der Jesuitenorden ist ein ausgesprochener<br />

Kampforden, wohl nicht mit materiellen Kampswafsen,<br />

sondern mit rein, aber gerade deswegen starken geistigen<br />

Massen. Denn sie sind unbeweglich. Wie über alle Kleinheiten<br />

und menschlichen Unzulänglichkeiten, die Lavery mit Charme<br />

und liebenswürdiger Offenheit dartut, wohlbewußt, daß sie<br />

die Größe dieses Priestertums keineswegs schmälern, sondern<br />

es einem höchstens menschlich noch näher bringen, dann über<br />

allem die Größe des heiligen Glauben und die Einheit des<br />

Ordens steht, zeichnet das unvergeßlich eindrucksvolle Drama.<br />

Die Interpretation durch ein Ensemble des Stadttheaters<br />

Luzern, unter der künstlichen Betreuung von Hermann Brand<br />

war gültig und feingeistig differenziert. Sämtliche Rvllen<br />

saßen den Spielern gut, besser als diesen die Soutanen. Die<br />

Regiesührung war gepflegt, der Regisseur selbst interpretierte<br />

die Rolle von Dr. Morel und dies zum guten Teil mit glänzender<br />

UÜberlegenheit. Man wird dieses Erlebnis des Gkrubens<br />

nicht so sehr um des Wunders willen, das eher ein leises<br />

Entgegenkommen zu einem Publikum, das unsere Bestätigung<br />

verlangt, nicht vergessen, sondern vielmehr der inneren<br />

Größe und Einfachheit des spezifisch katholischen Gehaltes<br />

wegen, der über eine geballte dramitische Kraft verfügt,<br />

Die Güte des Werkes wie der Inszenierung beweist die<br />

Tatsache, daß man sich mit beglückender Bewunderung dessen<br />

bewußt wurde, was wir mit unserer Weltanschauung besitzeu.<br />

jd.<br />

Schwendi-Sarnen. (Eing.) Unter dem Motto: „Stunden,<br />

Tage und Jahre vergeh'n, nur eines, unsere Klassenkameradschaff<br />

soll besteh'n!" haben die Schwander nach Ostern eine<br />

Einladung zur Klassenzusammenkunft der Jahrgänge IM<br />

bis 1900 an alle damaligen Primarschüler der Schwendi auf<br />

den Auffahrtstag zugesan^. Unsere Klassengenossin, Frau<br />

Emma Jmfeld-Siegrist, Hebamme in Sarnen, hat mit Hilfe<br />

ihrer Söhne die große Organisation übernommen und wirklich<br />

ein Programm Wsammengestellt, das dazu angetan war,<br />

die alte Kameradschaft nach so vielen Jahren wieder enger zu<br />

verbinden. Leider hatte St. Petrus an diesem Tage gar nicht<br />

ine beste Laune. Dem Wetter gemäß war das Ziel nicht allzu<br />

ferne, Hotel Alpenhof in Lungern setzte man uns ab, wo<br />

usts ein Lungerer Witzbold mit Mufik und Humor empfangen<br />

hat. -rnld sand er aus den Reiheir unserer Klasfenikameradin-<br />

* e " em Töchterlein als wackere Helferin zur Bestreitung der<br />

Unterhaltung. Fvl. Koch aus Root (Luzern) überraschte uns<br />

mit herrlichen Jodelliedern. Wirklich herzliche Kameradschaft<br />

war hier vereinigt und nur allzu rasch mußte wieder abgeorochen<br />

werden, um programmgemäß in Stalden einzutrefsen.<br />

Bevor es aber im Gasthaus zum Rößli in Stalden zum<br />

sachtesten gmg, kam der Bericht, daß man geschlossen zuerst<br />

,0e^- € ' ine kurze Begrüßung durch die Organisatorin<br />

beim nachfolgenden Nachtessen und ein für diesen<br />

ein® c • ® £ dicht leitete den gemütlichen Teil wieder<br />

w,half auch wacker unser lieber Klassenkamerad „Bitzi-<br />

SrU ' [ ne " Ö sf l0tä " aen mit, und so kam langsam wieden<br />

7 ^ Bude. Ein Einakter, dargeboten von den bei-<br />

^mfeld, Jodeltieder und Tanzen machte das<br />

Zusammensein wwder froh und heiter.<br />

nuna^n^7«rung dieser sinnvollen Tagung gebührt<br />

beiaetraaen hr>fl ^ uneigennützige Arbeit zum Gelingen<br />

Smi flS 1 '' unser aufrichtigster Dank, vorab Frau<br />

zieller Dank n» ® eflnmme ini Sarnen. Ein ganz sp^<br />

L en ? i ? S Auswärtigen, die mit ihrem Erscheinen<br />

Mal> erschonert haben. Auf Wiedersehen das nächste<br />

M. W.-B., Z-


Sächseln. Am kommenden Pfingstsonnlag nachmittags<br />

ivird bei guter Witterung die Mufikgesellschast „Eintracht"<br />

im Kurhaus Flüeli die verehrten Pfingstgäste mit einem unterhaltungsreichen,<br />

volkstümlichen Konzertprogramm bewillkommen.<br />

Es soll besonders ein gemütliches und frohes Beisammensein<br />

werden; daher geht an alle geschähen Musikfreunde<br />

und Gönner von nah und fern die freundliche Einladung,<br />

ihren Pfingstausflug mach dem schönen Flüeli zu lenken, wo<br />

ihnen ein Genuß für Aug, Ohr und — Magen geboten<br />

wird.<br />

Alpnach. Nachdem die Tour des schlechten Wetters wegen<br />

zweimal hatte verschoben werden müssen, konnte die neue<br />

Vereinigung „Pro P i l a t u s " am vergangenen Sonntag<br />

bei sehr großer Beteiligung erstmals gemeinsam ihren<br />

Berg besuchen. Am Samstag wurde der Heitertannliweg,<br />

Nauen und Gsäßweg inspiziert, am Sonntag der Bandweg<br />

und alte Tomliweg. Prof. Dr. Staffelbach wußte beim sonntäglichen<br />

Gottesdienst im kleinen Bergkirchlein auf Klimsen<br />

die Aufgabe jedes Menschenlebens gleich auch mit dem Sinn<br />

und Zweck der Vereinigung zu verbinden: Wege sollen gerade<br />

gemacht, Täler ausgefüllt und Hügel abgetragen werden.<br />

Wie man diesem Ziele beim heutigen Zustand der verschiedeneu<br />

Pilatuswege näher komme, wurde dann auf dem Pilatus<br />

in Anwesenheit von den HH. Baumeister Bolli, Straßeninspektor<br />

Bossard, Geologe Dr. I. Koch, Architekt Ribary,<br />

Baumeister Guidali und den Mitgliedern des SAC Pilatus,<br />

der angeschlossenen Natur- und Bergfreunde besprochen. Die<br />

Vereinigung hat sich ausgesprochen, die gröbsten der sestgestellten<br />

Mängel an den Pilatuswegen in zwei bis drei Wochenenden<br />

in Fronarbeit zu beheben. Die Arbeiten und idea-<br />

-len Bestrebungen der Pro Pilatus verfolgen wir mit Intereffe.<br />

Alpnach. (Einges.) Große Ereignisse werfen ihre Schatten<br />

voraus, heißt ein bekanntes Sprichwort, und so scheint<br />

es auch bei der Vergebung der Arbeiten im Großschlierengebiet<br />

der Fall zu sein. In Erkenntis der drohenden Gefahr<br />

von „auswärts" haben sich die drei ansässigen Baunnternehmen<br />

zu einer Gemeinschaftsunternehmung zusammengeschlosfen<br />

und verdienen auch volle Unterstützung. Schließlich sind<br />

Unternehmer dabei, die schon im Jahre 1939 25 dieser Sperren<br />

erstellt haben, die zu keinen Beanstandungen führten und<br />

heute noch in tadellosem Zustand sind, wiewohl schon maneher<br />

Sturm tosend seine wilden Fluten darüberwälzte. Solange<br />

leistungsfähige Firmen innerhalb der eigenen Gemeinde<br />

da sind, die jahraus, jahrein ihr Arbeiterschaft durchhalten,<br />

große Summen von Steuergeldern abliefern und es sich zudem<br />

noch um subventionierte Arbeiten handelt, bei denen wohl<br />

auch die nämlichen Steuergelder der Gemeinde und des Kantons<br />

mitverwendet werden, so würde es grotesk aussehen,<br />

den ortsansässigen Firmen zumuten zu wollen, Gewehr bei<br />

Fuß zuzusehen, wie solche Arbeiten ins „Exil" entführt<br />

werden.<br />

Es ist zu hoffen, daß hier das letzte Wort noch nicht gesprachen<br />

ist, um so weniger, als der drohende Arbeitsmangel<br />

auch in unserer Gemeinde greifbare Formen angenommen<br />

hat.<br />

Alpnach. (Korr.) Der A l p a u s t r i e b setzte dieses<br />

Jahr ziemlich verspätet ein. Die Eisheiligen trugen zulange<br />

Kälte und Schnee in ihren ehrwürdigen Bärten; erst die „kalte<br />

Sophie" zeigte einiges Einsehen und tat ein wärmeres Fenster<br />

aus.<br />

Hoffen wir auf eine günstige und' gesunde Alpzeit. Freilich<br />

behaupten ergraute Wetterproheten, es werde in diesem Sommer<br />

jeden Monat herunterschneien, wie dies vor vierzig Iahren<br />

geschehen. Doch unsere wackeren Bergler verlieren darob<br />

ihre Zuversicht nicht; unter ihnen stehen erprobte Veteranen,<br />

die Jahrzehnten lang Sommer und Sommer treu die Herden<br />

umsorgten, wenn auch öfters Sturm und Schnee über den<br />

Gräten lag.<br />

Die Namen dieser erfahrenen und zuverlässigen Alphirten<br />

und die Zahl ihrer „Dienstjahre" — mitgerechnet ist <strong>1949</strong>,<br />

wie auch die Zeit, da der eine und der andere erst als Alparbeiter<br />

begann, sollen hier zur verdienten Ehrenmeldung genannt<br />

sein.<br />

Gottlieb Frey-Vogel, Seeblick, mit 48 Sommern, Richard<br />

Jmseld-Wallimann, Grund, mit 43 Sommern. Johann<br />

Bäbi-Durrer, Schoried, mit 25 Sommern. Josef Frei-Wechsler,<br />

Eggmatt, mit 24 Sommern. Joses Kiser-Anderhalden,<br />

Gehretschwand, mit 25 Sommern. Walter Küchler, Hirt in<br />

Ettlismatt, wohl mit 12 oder 13 Sommern.<br />

Wieviele strahlende Bergmorgen mit wolkenlosem, azurblauem<br />

Himmel leuchten hinter diesen Zahlen auf; aber es<br />

zuckten auch die Blitze und drohten die Stürme; und oft<br />

lauerte wieder nebeldichte, dunkle Einsamkeit über Dach und<br />

Hang, und man mußte 'durchhalten. Wieviele Schritte und<br />

Tritte wurden in nagelschweren Bergschuhen getan, um verirrte<br />

Tiere heimzuholen oder ins Tal, Krankheit und Unfall<br />

zu melden.<br />

Gott schütze und stärke weiters zur tapferen Pflicht!<br />

Lungern. Am Auffahrtstage fand die ordentliche Mai -<br />

gemeinde Versammlung statt. Auf dem aussichtsreichen<br />

Kirchplatz konnte Herr Präsident Hans _ Gasser die<br />

große Zahl Stimmbürger begrüßen. Er warf einen kurzen<br />

Rückblick auf das abgelaufene Präsidialjahr. Launig vermerkte<br />

er einige Ereignisse der Gemeinde. Dann fanden der Reihe<br />

nach die geschäftlichen Anträge des Gemeinderates Zustimmung.<br />

So die Waldwegbaute im Gebiet von Zindli-Kännel<br />

am Durren in Obsee. Die Teuerungszulagen der Kirchendiener<br />

wurden neu bestätigt. Mehr zu reden gab die Kirchenheizung.<br />

Wenn auch die Sonne warm schien, so jagte plötzlich<br />

der Biswind daher, zupfte derb an Hut und Tschoppen der<br />

Stimmfähigen, als wollte er ihnen sagen: Es kann wieder<br />

anders werden! Denkt an den Winter. Und tatsächlich dachten<br />

die Männer an die Zeit, da eine Versammlung aus dem<br />

Kirchplatz in Eis erstarren würde, und stimmten der Erste!-<br />

lung der Kirchenheizung mit allen gegen ca. 3 Stimmen zu.<br />

Da freuen sich vorab die alten Lungerer und' auch die Kinder.<br />

Das Reglement der Kehrichtabfuhr 'wurde genehmigt.<br />

Und noch mußte das Gemeindesteuer wieder vergeben werden.<br />

Der bisherige Steuermann ist gewandt und noch in bester<br />

Kraft, darnm wurde er wieder einstimmig zum Gemeinde-<br />

Präsidenten gewählt. Eine schöne, friedliche Maigemeinde gehört<br />

der Geschichte an.<br />

—-o.<br />

Lungern. Vergangenen Sonntag erfreute der Männerchor<br />

Lungern die Bevölkerung mit einem Ständchen. Nach<br />

der Maiandflcht stauten sich die Zuhörer vor der „Pfistere",<br />

um den trauten Weisen unter dem Dirigentenstab von Hrn.<br />

Gemeindepräsident Hans Gasser zu lauschen. Es ist lobenswert,<br />

wie die Bevölkerung des Bergtales auch am Lied ein<br />

wohlwollendes Interesse hat. Den flotten „Sängerknaben"<br />

danken wir und hoffen auf eiu baldiges Wiederhören. —o.<br />

Engelberg. Drahtseilbahn Gerschnialp-Trübsee AG. Unter<br />

dein Vorsitz des neuen Verwaltungsratspräsidenten alt Ständerat<br />

Dr. W. Amstalden, Sarnen, fand am.21. Mai in Engelberg<br />

die ordentliche Generalversammlung statt. Sie wurde von<br />

65 Aktionären besucht.<br />

Dem Bericht des Verwaltungsrates sind folgende interessante<br />

Zahlen zu entnehmen: die Zahl der beförderten Passagiere<br />

betrug im Berichtsjahr 1948 215 033 gegenüber 240 547<br />

im Vorjahre. Die Betriebseinnahmen beliesen sich auf Fr.<br />

294 397.—, die Betriebsausgaben auf Fr. 148 174.—.<br />

An Abschreibungen und Rückstellungen wurden Fr. 125 515<br />

ausgeschieden, so daß ein Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

von Fr. 36 329.— verbleibt. Dieser wurde wie folgt<br />

verwendet: Einlage in den Reservefonds 10 000 Fr., 6%<br />

Dividenden (Fr. 22 500.—) und Vortrag aus neue Rechnung<br />

Fr. 3829.—.<br />

Die Generalversammlung wählte als neues Verwaltungsratsmitglied<br />

und gleichzeitigen Präsidenten des Unternehmens<br />

Herrn alt


Radw — Beromünfter<br />

Sonntag, 5. Juni<br />

10.00 Studioorchester. 11.10 Pfingstgeist — literarische<br />

Sendung. 12.15 Nationaltänze. 12.40 Sonntags-Mosaik mit<br />

schönen Schallplatten. 13.30 Usem bluemete Trögli. 12.40<br />

Ratgeber für Lairdioirtschaft und Gartenbau. 14.45 Volkstümliche<br />

Musik. 15.30 Pfingfterinnerungen, Erzählungen.<br />

16.00 C. Duniont. 17.00 Plauderei mit dem japanischen Maler<br />

Hokausai. 17.20 Ans der Operette: „The Gondoliers".<br />

18.00 Kotholische Psingstfeier. 19.000 Mozartquartett. 20.00<br />

Edwin Fischer spielt Impromptus. 20.30 „Monte Chiaro",<br />

Hörspiel. 21.10 Altitalienische B^otetten und Madrigale.<br />

21.30 Sinfonie in B-dur von I. Haydn. 22.05 Bunter Melodienstrauß.<br />

Atvntag, «. Juni<br />

11.40 Bei den Einsiedler Klosterpferden. 12.16 Kleines<br />

Unterhaltungskonzert. 12.40 Musik von R. Strauß.<br />

Der volkstümliche Pfingstmontag. lö.OO Hörfolge zum Eidg.<br />

Schützenfest <strong>1949</strong>.15.40 Französische Ballettmusik. 16.30 Tanzmusik<br />

zum Tee. 17.66 Eigenaufnahmen. 17.00 Einführung in<br />

die nachfolgende Oper. 17.15 „Der Meistersinger von Nürnberg",<br />

Oper von R. Wagner. 26.66 Russische Musik. 26.15<br />

Zum 150. Geburtstag von Puschkin. 21.10 Russische Musik,<br />

Fortsetzung. 22.65 Die Orgel von St. Urban.<br />

.Dienstag, 7. Juni<br />

11.60 Mozart: Konzerttante Sinfonie. 11.36 Lieder von<br />

Brahms und Schubert. 12.60 Opernmusik. 12.15 Volkstümliche<br />

Schallplatten. 12.46 Studioorchester. 13.15 Partien aus<br />

der Oper „Tosca". 16.36 Tanzmusik. 17.36 Kind und Tier.<br />

17 50 Zurück zur Natur! Hörfolge. 18.06 Violin- und Klavievwerke<br />

von C. M. von Weber. 18.36 Schlager-Album.<br />

19.60 Volksmusik fremder Länder. 26.66 Zeitgenössische schweizerische<br />

Orchester-Kompositionen.<br />

Mitwoch, 8. Juni<br />

11.66 Lieber, die Sie gerne hören. 12.15 Neue Schallplatten.<br />

12.46 Operettenlieder. 13.69 Jtalienifch-Repetition.<br />

13 30 Besinnliche halbe Stunde. 14.66 Unterhaltungsorchester<br />

C.' Dunwnt. 16.36 „I. Brahms gewidmet". 17.36 Jugendstunde<br />

17.50 Kindcrnachrichtendienst. 18.66 Das Sechs-Uhr-<br />

Orchester. 13.46 Jin Kleiirstadtparlament: Hörbilder. 19.10<br />

Volkstümliche Klänge. 26.66 Historische Schweizer Märchen<br />

20 35 Samuel Hewzi und sein Prozeß, Hörfolge. 21.35 Berner<br />

Männerchor fingt Vaterlandslieder<br />

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im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"


Sarnell / Mittwoch, den 8. Juni <strong>1949</strong> 79. Jahrgang — Nr. 45<br />

O b A l W r M O e m ö<br />

Abonnementsprris: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britfchgi. Tel. 3 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Samen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e E n t w i c k l u n g d e r landwirtschaftlichen P r o d u k t i o n<br />

Am 1. Juni fand in Zürich eine von der Abteilung für<br />

Landwirtschft im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement<br />

einberufene Konferenz statt zwecks einer Aussprache über die<br />

Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion. Es wird<br />

ein starker Anbaurückgan-g besonders im Alpen- und Voralpengebiet<br />

festgestellt. Demgegenüber zeigt 'die letzte Viehzählung<br />

vom 21. April <strong>1949</strong> wieder eine bedeutende Zunahme<br />

-des Rindvishb-estandes. Entsprechend ist auch die Milchproduktion<br />

gestiegen. Ebenso hat der SchweinebestaNd eine starke<br />

Zunahme erfahren, so daß der Vorkriegsbestand bald wieder<br />

erreicht sein wird. Die Gefahr eine Ueberproduktion rückt<br />

damit, gefamtschweizerisch betrachtet, wieder in bedrohliche<br />

Nähe. In eindringlichen Ausführungen wird auf die Notwendigkeit<br />

der Erhaltung einer bedeutenden Ackerfläche verwiesen,<br />

um der Gefahr einer erneuten Ueberproduktion an<br />

Milch wirksam zu begegnen. Die Einführung von Anbauprämiene<br />

ähnlich wie in den Jahren 1939/40 wird wieder geprüft.<br />

Man erwartet dadurch besonders in den Randgebieten<br />

des angestammten Ackerbaus (Alpen- und Voralpenland)<br />

einen wirksamen Anreiz für die Erhaltung des Anbaus. Die<br />

Produktion an Verkehrsmilch erreicht bald wieder die Höhe<br />

von 1936/39. Wenn auch die Absatzlage für Milchprodukte momentan<br />

noch verhältnismäßig günstig ist, so darf trotzdem<br />

auch vom Standpunkt des Milchwirtschaftters aus, die Milch-<br />

Produktion nicht mehr -weiter ansteigen. Eine Beibehaltung<br />

des Ackerbaues- ist darum auch von diesem Gesichtspunkte aus<br />

dringend zu empfehlen. Der Milchpreis läßt sich nur dann<br />

auf einer befriedigenden Höhe halten, werrn gute Absatzmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

In der von den Kantonsvertretern sehr lebhaft benutzten<br />

Aussprache wurde einhellig für die Beibehaltung einer offenen<br />

Ackerfläche von rund 300 000 Hektar eingetreten. Ohne<br />

dieses Ackerbauprogramm glaubt man einer drohenden Absatzund<br />

Preiskrise nicht wirksam begegnen zu können. Ganz allemein<br />

wird mit aller Energie ein besserer Schutz der Landwirtschaft<br />

an der Grenze verlangt. Einmal sollen die übertriebenen<br />

Futtermittelimporte, die in den Vorkriegsjahren<br />

viel zur „Milchschwemme" und Schweineüberproduktton beigetragen<br />

hatten, unterbunden werden. Dann kann die Landwirtschaft<br />

auch nicht mehr länger zusehen, wie der hemmungslose<br />

Import landwirtschaftlicher Kon-kurrenzprodukte<br />

die inländische Produktion erdrückt und wie die Interessen<br />

der Landwirtschaft in den Handelsabkommen ungenügend<br />

berücksichtigt werden.<br />

Von der Mairgelwirtschaft der Kriegsjahre sind wir wieder<br />

sehr rasch in eine Zeit hineingerutscht, die der Landwirtschaft<br />

große Absatzsorgen bringen wird. Die Ursachen sind<br />

verschiedener Natur. Es nützt aber nichts, wenn sich die verantwortlichen<br />

Behörden mit diesen schweren Problemen^ abmühen,<br />

wenn nicht auch jeder einzelne Produzent mithilft,<br />

die Ursachen zu mindern und die Gefahren zu bekämpfen.<br />

Die einseitige Wirtschaftsweise bis Ende der 30er Jahre und<br />

die damalige hemmungslose und fabrikmäßige Produktion<br />

verschiedener landwirtschaftlicher Produkte haben der schweizerischen<br />

Landwirtschaft schwere Krisen und Verluste gebracht.<br />

Zum<br />

VIII. Eidg. 3-dlerfest in Bern<br />

Der Naturjodel in der Schweiz.<br />

Bon Oskar Schmalz, Konolfingen.<br />

Der Verfasser der nachfolgenden Betrachtung ist<br />

unseren Jodlern und Jodlerinnen wohlbekannt. _ Er<br />

gehört nicht nur zu den Gründern des eidgenössischen<br />

Jodlerverbandes im Jahre 1910, er ist selber<br />

auch einer unserer bekanntesten Jodel-Komponisten<br />

Ueber 200 Liedern und Jodel hat er, zum ^eil zusamm-en<br />

mit feiner Frau, geschaffen. Ganz besonders<br />

ist ihm der Naturjodel, dieses Lied ohne Worte,<br />

. ans Herz gewachsen. Heute droht dem Jodel ^ eine<br />

Verkitschung durch den sogenannten Schlagerjo-del.<br />

Tagegen wendet sich Oskar Schmalz, indem er für<br />

die Rückkehr zum Naturjodel plädiert. Die Betrachtung<br />

will zugleich als ein Beitrag für das vom 11.<br />

bis 13. Juni in Bern stattfindende eidgenössische<br />

Jodlerfest geweitet sein.<br />

In jahrzehntelanger Arbeit habe ich versucht, dem Ursprung<br />

des Schweizer-Naturjodels nachzuforschen, was mir<br />

bis heute nicht ganz gelungen ist, weil niemand weiß, wie<br />

weit zurück der Jodel und das Jadellied nachgewiesen werden<br />

können.<br />

Heinrich Federer schrieb einmal:<br />

„Was ist eigentlich der Jodel? Wer das sagen tonnte!<br />

Der könnte uns dann bei dieser Gelegenheit auch lehren,<br />

was Sonnenlachen und Lerchetriller ist. Hören und fühlen<br />

kann man den Jodel, aber schildern nicht."<br />

Und Federer hatte recht.<br />

Dies soll und muß für die Zukunft vermieden werden. Dies<br />

war auch der Zweck der erwähnten Konferenz. Sollen aber<br />

die von den Behörden in Aussicht zu nehmenden Maßnahmen<br />

Erfolg- haben, dann muß unbedingt die tatkräftige Mithilfe<br />

jedes einzelnen Produzenten verlangt werden. Es gilt auch<br />

hier der Grundsatz, daß vorbeugen besser als heilen ist und<br />

es liegt auch in der Natur der Sache, daß geordnete Verhältnisse<br />

weniger Verluste bringen als eine ungehemmte Freiheit.<br />

* (Einges.)<br />

*<br />

Schweizerischer Braunviehzuchtverband.<br />

Ausstellung smärkte f ü r Z u ch t st i e r e der<br />

Braunviehrasse. Alter Tradition -gemäß findet der<br />

Zuchtstiermarkt in Zug immer in der ersten ganzen Septemberwoche<br />

und an den gleichen Wochentagen, Mittwoch und<br />

Donnerstag, statt. Genau acht Tage später folgt der Ausftellungsmarkt<br />

in Rapperswil. Demgemäß werden diese beiden<br />

Veranstaltungen im lausenden Jahr an folgenden Tagen<br />

durchgeführt:<br />

Zug 7. und 8. September,<br />

Rapperswil 14. und 15. September.<br />

Gemäß Art. 3 des Marktprogrammes können an beiden Verbandsmärkten.nur<br />

Stiere ausgestellt werden, die spätestens<br />

am 31. Dezember 1948 geboren sind, ferner müssen sie Eigentum<br />

von Verbandsgenossenschaften oder ihrer Mitglieder sein.<br />

Auch müssen sie frei sein vom Verdacht auf Tuberkulose und<br />

die Abstammung muß mindestens bis zur 3. Generation nachgewiesen<br />

sein. Auch der Nachweis der Milchleistung der Mutter<br />

oder beider Großmuttertiere wird verlangt für alle<br />

Stiere, welche seit dem 31. Dezember 19£6 geboren sind.<br />

Ausnahmen werden nur gemacht für Stiere, deren Muttertiere<br />

sich gegenwärtig unter Kontrolle befinden. Für den<br />

Nachweis der Tuberkulosefreiheit darf die Untersuchung srühestens<br />

6 Wochen vor den Märkten vorgenommen werden, es<br />

sei denn, die Stiere stehen in Beständen, die staatlich anerkannt<br />

tuberkulosefrei sind. In diesen Fällen darf die Untersüchung<br />

frühestens 6 Monate vor den Märkten durchgeführt<br />

werden sein. Bei Stieren aus solchen Beständen wird im<br />

Katalog die Bemerkung „Bestand anerkannt tuberkulosefrei"<br />

angebracht. Auch sonst müssen die Stiere, die an den Verbandsmärkten<br />

ausgestellt werden sollen, absolut gesund sein.<br />

Sie dürfen vor allem auch nicht mit Hautkrankheiten behaftet<br />

fein.<br />

Ueber die weitern Ausstellungsbedingungen orientiert das<br />

Marktprogramm, welches in den „Verbandsmitteilungen" erschienen<br />

ist und das mit den Anmeldeformularen bei der Geschäftsstelle<br />

des Verbandes, Zug (Tel. 042/4 21 44) und bei<br />

der Zweigstelle Wallenstadt (Tel. 085/8 41 20) bezogen werden<br />

kann. Die strengen Zulassuugsbedingungen, wie auch die<br />

Vorschauen machen aus den Verbands-märkten Veranstaltungen<br />

für Oualitätsvieh und begründen damit auch ihren Ruf<br />

im In- und Ausland. Die Anmeldefrist geht für beide Märkte<br />

am 10. Juli <strong>1949</strong> zu Ende.<br />

In alten Chroniken habe ich entdeckt, daß schon im dritten<br />

und vierten Jahrhundert nach Christi Geburt auf Kuh-<br />

Hörnern geblasen und zu Kuhglocken gesungen wurde.<br />

Das Glockengeläute hat man also damals schon gekannt,<br />

und das Echo von den Bergen ist zurückgekommen, wie<br />

heute. Schon ibie altert Helvetier haben herausgefunden, daß<br />

ihre Kuh-, Harst- und Signalhörner lauter und schöne klangen,<br />

je länger sie waren. So ist sehr wahrscheinlich das Alp-<br />

Horn entstanden.<br />

Dieser alten Schriften deuten ebenfalls daraus hin, daß<br />

die eigenartig weichen Töne des Alphorns, welche uns mit<br />

dem Echo auch heute noch so wundersam berühren, der Ursprung<br />

des Jodels gewesen sind.<br />

Der Jadel mit feinem Wechsel von Brust- zur Kopfstimme,<br />

mit seinen ursprünglichen Melodien, welche in<br />

Sprüngen bald hoch hinaufklettern, um dann wieder in die<br />

Tiefe zu gleiten, wie ein Adler in seinem Flug, ist vorweg m<br />

den Alpen zu Hause.<br />

Wer am Jodel Freude hat, muß ein naturverbundener<br />

Mensch sein.<br />

Im Schweizerland nimmt der Jodel seinen Weg vom<br />

Säntis durch- das- Appenzeller- und St. Gallerland in die ^nnerschweiz,<br />

durch das Bündner- und Berner Oberland in das<br />

Emmental und über die Freiburgberge bis in das Waadtland<br />

hinein. Und in jeder Gegend ist er etwas ganz Besonderes.<br />

So wie die Bewohner dieser -Gegenden in Dialekt, Temperament<br />

und Wesensart verschieden sind, so sind es auch<br />

ihre Jodel und Lieder.<br />

Daß die Schweizer schon vor Jahrhunderten diese ureigenen<br />

Melodien im Herzen trugen, beweist uns die Tatsache,<br />

daß in fremden Kriegsdiensten in den Schweizer-Reglmenten<br />

fibendlied<br />

Augen, meine lieben Fensterlein,<br />

Gebt mir schon so lange. holden Schein,<br />

Lasset freundlich Bild um Bild herein:<br />

Einmal werdet ihr verdunkelt sein!<br />

Fallen einst die müden Lider zu,<br />

Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;<br />

Tastend streift sie ab die Wanderschuh,<br />

Legt sich auch in ihre finstre Truh.<br />

Noch zwei Fünklein sieht sie glimmend stehn,<br />

Wie zwei Sternlein innerlich zu sehn,<br />

Bis sie schwanken und dann auch vergehn,<br />

Wie von eines' Falters Flügelwehn.<br />

Doch noch wandl' ich auf dem Abendfeld,<br />

Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;<br />

Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,<br />

Von dem goldnen Ueberfluß der Welt!<br />

Gottfried<br />

. Obwalden<br />

Keller<br />

Bauernregeln für den Juni. Im bäuerlichen Kalender gilt<br />

der Juni als Stichmonat, dessen Verlauf hauptsächlich für die<br />

kommende Ernte mitbestimmend sein soll, ja sogar bis in den<br />

Dezember hinein eine untrügliche Wetterprognose stellen lasse,<br />

so zum Beispiel: „Stellt der Juni mild sich ein, wird mild<br />

auch der Dezember sein." — „Wenn kalt und naß der Juni<br />

war, verdirbt er meist das ganze Jahr." -—- „Auf den Juni<br />

kommt es an, ob die Ernte soll bestahn." — „Wenn im Juni<br />

Nordwind weht, kommt Gewitter oft recht spät." — „Regen<br />

am Johannistag, nasse Ernte man erwarten mag." — „Nordwinde<br />

im Juni wehen Korn und Heu ins Land hinein." —<br />

„Gibts im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide<br />

fetter." — „Medardus schreibet wochenlang dem Sommerwetter<br />

vor den Gang." — „Wenn der Kuckuck nach Johannis<br />

schreit, wirds unfruchtbar, und heiß." — Und schließlich eine<br />

Wetterregel, die selten trügt: „Rot der Abend und weiß das<br />

Morgenlicht, dann trifft den Wanderer nasses Wetter nicht."<br />

Unsere Bahnstationen. (Korr.) Der Statistik der S. B. B<br />

für das Jahr 1948 ist zu entnehmen, daß auch die Bahnstationen<br />

in Obwalden den allgemeinen Verkehrsrückgang, besonders<br />

im Personenverkehr,zu spüren bekamen. Die Zahl<br />

der ausgegebenen Billette beträgt bei den einzelnen Stationen<br />

(in Klammer die Zahlen von 1947):<br />

Alpnachstad 18 260 ( 20 342)<br />

Alpnachdors 38 379 ( 42 756)<br />

Kerns-Kägiswil 15 679 ( 16 107)<br />

Sarnen 90 138 (116 772)<br />

Sächseln 50 864 ( 62 076)<br />

der Jodel und- das Alphornblasen verboten war. Die Söldner<br />

packte beim Hören der vertrauten Klänge das Heimweh mit<br />

solch unbändiger Kraft, daß viele trotz der angedrohten Todesstrase<br />

desertierten, weshalb wohl auch das schöne Lied entstanden<br />

ist:<br />

„Singt -Schweizern in der Fremde nie der Hevd-enreihen<br />

Melodie." Mancher Eidgenosse hat so sein Leben verwirkt.<br />

Der Jodel ist ein Glied in der Kette der schweizerischen<br />

Eigenarten und muß der Nachwelt in unverkünstelter Form<br />

erhalten bleiben! Wenn auch im Schweizerlande trotz der<br />

deutschen, französischen, italienischen und romanischen Sprachgebiete<br />

eine enge Zusammengehörigkeit, eine -Gesinnung- und<br />

ein Wille zu Freiheit besteht, so müssen wir -auch, wenn wir es<br />

ernst mit dem Schweizerjodel meinen, dessen ureigenste Werte<br />

erhalten.<br />

Diese sind so verschieden und von so besonderer Art, wie<br />

wir sie gottlob auch heute noch in unseren unzähligen Dialekten<br />

besitzen/<br />

Der Naturjodel muß frei, nnverkünstelt und -froh gesungen<br />

werden. Man darf ihn in keine Form zwängen.<br />

Im Naturjodel dürfen auch keine Borschriften für Vokalisation<br />

gemacht werden. So verschieden die Dialekte — so verschieden<br />

die Jodel. Der Naturjodler muß in den- ihm geläufigen<br />

Lauten- singen. Im Moment, wo er sich über Vorschriften<br />

Rechenschaft geben muß, verliert er seine -freien, herzlichen<br />

Töne, da er den Zwang fühlt.<br />

Was sind die wissenschaftlichen- Charakteristiken des<br />

Jodels?<br />

Die Charakteristik des Jodels liegt in der Melodie, welche,<br />

wie bereits eingangs erwähnt, in Sprüngen von Brust zur<br />

Kopfstimme, in Terzen, Sexten oder Septimen, sowie in raschen<br />

Tonfolgen hinauf und wieder hinunter führt. ^


Giswil 42 208 ( 52 473)<br />

Kaiserstuhl '8 506 ( 8 550)<br />

Lungern 37 917 ( 46 100)<br />

Einige weitere Zahlen aus dem Jahrbuch Pro 1948:<br />

Personenverkehr Güterverkehr<br />

Alpnachstad 34 177.— 19 286.—-<br />

Alpnachdorf 107 081.—- 288 332.—<br />

Kerns-Kägiswil 41 846.— 208 403.<br />

Tarnen 306 685.— 239 443.—<br />

Sächseln 110 983.— 110 365.<br />

Giswil 125 313.— 170 893.—<br />

Kaiserstuhl 12 361.— 6 152.—<br />

Lungern 104 863.— 56 414.<br />

Torschluß bei der gewerblichen Berufsschule. Nachdem<br />

vom 8. September 1948 bis fast Ende Mai unsere Gewerbeschüler<br />

mit Reißschiene und Maßstab bewaffnet, das Schulzimmer<br />

bevölkert haben, ist es dort plötztzlich ruhig geworden.<br />

Die 14 Lehrkräfte und 144 Schüler und Schülerinnen haben<br />

sich verzogen.<br />

Da die Lehrlinge und Lehrtöchter ein klares Ziel vor<br />

Augen haben, ist den meisten fleißiges Schüssen eine Selbst-<br />

Verständlichkeit. Der Unterricht wurde belebt durch Lehrausflüge,<br />

Besichtigungen und Vorträge. Die höhern Schreinerklaffen<br />

führte eine Exkursion in die Leimsabrik nach Wolhusen<br />

und unter der Leitung von Hrn. Oberförster Omlin<br />

in den Wald. Die obern Metallilassen besichtigten die Flugzeugwerke<br />

in Ennetbürgen, und die Coifseurklasse durfte an<br />

eine interessante Demonstration nach Luzern fahren.<br />

Schulausschuß und Lehrerschaft befummelte sich am 28.<br />

November zur ordentlichen Gewerbelehrerkonferenz in Sarnen,<br />

wo der Schulvorsteher einen Kurzvortrag hielt über die<br />

erzieherische Beeinflussung der Gewerbeschüler und wo dem<br />

Platzmangel die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wurde.<br />

Unsere Gewerbeschule gleicht nämlich einem Burschen, der<br />

sich strecken möchte und dem das Gwändli zu eng geworden<br />

worden ist, stieg doch die Scyülerzahl etwa um 60 Prozent<br />

seit 1936.<br />

Nach einem Unterbruch von 10 Jahren besuchte ein cidgenössischer<br />

Inspektor vom Bundesamt für Industrie, Gewerbe<br />

und Arbeit die Schule, der sich lobend über das Interesse<br />

an der gewerblichen Berufsbildung in Obwalden äußerte<br />

und wertvolle Fingerzeige für den Unterricht gab.<br />

Ein Jubilar. Es sind 25 Jahre her, daß Herr Alois Sigrist,<br />

Maschinenfabrik, Giswil, den Unterricht in Zeichnen<br />

und Materialkunde an der Gewerbeschule Giswil übernahm.<br />

Mehrere Jahre, bis zur Zusammenlegung der Gewerbefchulen,<br />

sandten Sarnen und Sächseln die Mechanikerlehrlinge<br />

auch dorthin, so daß Giswil die Ehre zukommt, die erste Metallklasse<br />

geführt zu haben» Seit 1936 zog er während des<br />

Schuljahres jeden Samstagnachmittag nach Sarnen Hinunter,<br />

um dort seine Tätigkeit als Gewerbelehrer fortzusetzen.<br />

Wenn man bedenkt, daß der Jubilar jahrelang mehrere Berufe<br />

nebeneinander zu unterrichten hatte, muß man sich wundern,<br />

daß er trotz der großen Arbeit im eigenen Geschäft, der<br />

gewerblichen Berufsschule 25 Jahre die Treue gehalten hat.<br />

Lust und Liebe zu einem Ding, macht alle Müh' und Arbeit<br />

ring!<br />

Sarnen. In Gottes weisem Ratschluß lag es, daß er innert<br />

8 Tagen in unserer Gemeinde zwei Mütter zu sich in die<br />

Ewigkeit berief.<br />

Am 28. Mai starb im Alter von 52 Jahren Frau Anna<br />

Wirz-Christen, Gattin von Herrn Kantonsrat Walter Wirz,<br />

Schatzli. Sieben Kindern war sie die liebende und sorgende<br />

Mutter geworden. Alle, die sie kannten, schätzten ihren aufrichtige<br />

und verständige Art.<br />

In den frühen Morgenstunden des 4. Juni verschied unerwartet<br />

rasch an einer Herzlähmung Frau Berta Müller,<br />

Gattin von Hrn. Karl Müller, Handlung. Liebevolle Erfüllung<br />

ihrer Hausfrauenpflichten und Wohltun war ihr Lebenswerk.<br />

Dafür durfte sie die Freude erleben, einen ihrer<br />

Söhne an -den Altar schreiten zu sehen, H. H. Frowin, Benediktiner<br />

von Muri-Gries, in Sarnen.<br />

Eigenartig ist der Jodel auch deshalb, weil seiner Melodie<br />

leine Worte zu Grunde liegen und sein Wohllaut auch<br />

von Menschen anderer Sprachen verstanden werden kann,<br />

was die Beliebtheit des Jodels auf der ganzen Welt erklärt.<br />

Hier möchte ich auch erwähnen, daß viele Aelpler im Jodel<br />

nicht nur ihre Freude, sondern auch ihren Kummer und<br />

ihre Sorgen zum Ausdruck bringen.<br />

Hierin liegt ebenfalls ihre.große Naturverbundenheit.<br />

Erwiesenermaßen jodeln auch die Nordländer in den<br />

Fjorden von Norwegen und Schweden. Auch dort sind naturliebende<br />

Menschen, und der bekannte Komponist Ed. Grieg<br />

hat in seiner Musik oft solche volkstümlichen Töne festgehalten.<br />

Der Naturjodel in den Schweizer Alpen ist ein Ausdruck<br />

der Freude bei Alpauffahrten, bei Aelplerfesten, beim winterliehen<br />

Abendsitz im Bauernhaus, bei Konzerten und Zusammenkünften<br />

gleichgesinnter Sänger und Sängerinnen, sowie<br />

oft auch ein Ausdruck der Trauer bei Alpabfahrten, beim<br />

Wegzug von Aelplern in die Fremde, sowie beim Verarbeiten<br />

innerer Regungen.<br />

Der wortkarge Aelpler jodelt dann, wenn ihm das Herz<br />

voll ist und er seine Gefühle nicht in Worten ausdrücken kann.<br />

So werden es auch die Nordländer haben. Ich erinnere<br />

mich, von einer Norwegerin solche Weisen gehört zu haben,<br />

welche unserem Jodel sehr ähnlich sind, und die ebenfalls das<br />

Heimweh nach ihrer fernen Heimat zum Ausdruck brachten.<br />

Je höher die Berge — desto bewegter und sprunghafter<br />

ihre Jodel, je flacher das Land, je monotoner feine Lieder<br />

und Jodel.<br />

Es ist wunderbar, welche schöne Weisen ein Aelpler ohne<br />

jede Schulung und Formenlehre erfinden kann. Er singt<br />

kleine Gsätzli und singt auf das Echo, welches ihm Antwort<br />

gibt. \<br />

Deshalb ist der Jodel ein Lied ohne Worte, das von<br />

Herzen kommt und zu Herzen geht.<br />

Wenn ihr Jodlerkurse durchführt, so nehmt die Naturjodler<br />

in einen besonderen Kurs! Lehrt sie hören, lehrt sie die<br />

Jnterwalle rein empfinden, aber dann laßt sie machen! Sie<br />

sollen ihre Eingebungen, ihre freien Jodel ungehemmt jutzen,<br />

sonst ist es kein Naturjodel mehr. Sie sollen sich auch<br />

Der Verlust trifft die beiden Trauerfamilien hart. Wir<br />

entbieten unser herzliches Beileid. Die lieben Heimgegangn<br />

nen aber mögen ruhen im Frieden des Herrn!<br />

Saru-n. Verkehrsunsall. Am letzten Freitagabend ereignete<br />

sich beim Hirschen, Sarnen ein Verkehrsunfall. Un Km<br />

sprang in die Fahrbahn eines von sächseln herkommen, en<br />

Autos und wurde von diesem erfaßt und erheblich verletz.<br />

Doch sind die Verletzungen nicht lebensgefährlicher ^atur.<br />

Den Autofahrer trifft kaum eine Schuld, sondern der Unsat<br />

wird auf die Unvorsichtigkeit des Kindes zurückzuführen fern.<br />

Sarnen. (Korr.) In den letzten Tagen wurden in den<br />

Ortschaften, die an der Brünigstraße liegen, Parherungsver-<br />

Hot-Tafeln angebracht. Diese Markierung ist sehr zu bcgr<br />

ßen. Bei dem großen Autoverkehr auf der Brünigstraße ermöglicht<br />

sie eine reibungslose Durchfahrt.<br />

Sächseln. (Korr.) Die Alp Kaltibrunnen ob Melchtal<br />

konnte an der konkursamtlichen Steigerung vom letzten Samstag,<br />

den 4. Juni, für Fr. 7550.— von der Bürgergemeinde<br />

Sächseln erworben werden. Die koiÄursamtliche Schätzung betrug<br />

Fr. 9000.—. Für das im letzten Herbst daselbst abgebrannte<br />

Alphüttchen hat die Feuerversicherung den Betrag<br />

von Fr. 5000.— ausbezahlt.<br />

Alpnach. Mit dem Abbruch der alten Schlierenbrücke<br />

mußte auch das Bildnis des Brückenheiligen Bruder Klaus<br />

weichen. An das Geländer der neuen schmucken Brücke hätte<br />

das alte Oelbildnis begreiflicherweise nicht gepaßt. Der katholische<br />

Volksverein Alpnach hat sich in verdankenswerter Weife<br />

dafür eingesetzt, daß unserm Landesvater wiederum ein würdiger<br />

Platz zugewiesen werde, und ließ herwärts der Brücke<br />

das Terrain Herrichten und mit jungen Tannbänmchen bepflanzen.<br />

Baumeister Franz Jmfeld hat den Steinsockel errichtet,<br />

und dieser Tage ließ nun der Kanton eine große holzgeschnitzte<br />

Bruderklausen-Statue anbringen, die Beat Gassers<br />

feinsinniger Künstlerhand entstammt.<br />

Mögen wir durch die Fürbitte des Brückenheiligen vor<br />

großen Unwettern und Überschwemmungen durch den^ gesürchteten<br />

Wildbach verschont bleiben.<br />

Alpnach. Zurück zur Fronarbeit. Nach einer Begehung<br />

der Pilatuswege durch die Organe der „Pro Pilatus" fand<br />

am letzten Mittwochabend im Restaurant Frohburg in Luzern<br />

die ordentliche Delegiertenversammlung statt. Sämtliche Gemeinden<br />

Aind um den Pilatus, wie die Korporationen und<br />

naturschützerischen und sportlichen Vereine, hatten ihre Delegierten<br />

abgeordnet.<br />

Nach, einem kurzen Bericht über die Ergebnisse der Exkursion<br />

am Pilatus wurden die bauleitenden Gruppenchefs<br />

bestellt. Die Oberleitung wurde Hrn. Baumeister Bolli (Luzern)<br />

übertragen. Für die Fronarbeit haben sich bereits<br />

an die 1 4 0 M a n n gemeldet, so daß der Aktion voller Erfolg<br />

beschieden sein dürfte. Als Standquartiere wurden die<br />

Skihäuser Bonern und Mühlemäß, dann das Hotel Klimsen-<br />

Horn und. die Alpwirtschaft Fräckmünt bezeichnet. Die Korporation<br />

Hergiswil und big Stadtgemeinde Luzern udn die<br />

Stadtgemeinde Luzern stellen in verdankenswerter Weise das<br />

Baumaterial zur Verfügung.<br />

Mit den Säuberungsarbeiten wird bereits am 11. Juni<br />

begonnen. Für evtl. Sonntagsarbeit hat der hochw. Bifchof<br />

in anerkennenswerter Weise für zwei oder drei Sonntage<br />

Dispens erteilt. Ausgebaut werden zuerst Nauen- und Gsäßweg,<br />

dann Bandweg und Heitertannliweg. Mit der Verbesserung<br />

des alten Tomliweges muß bis zur endgültigen<br />

Schneeausapperung noch zugewartet werden.<br />

Dem initiativen Präsidenten Clemens Blättler, der mit<br />

Elan und bewnndernswerter Begeisterung an diese schöne<br />

Aufgabe herantritt, wünschen wir ein glückliches Beginnen, si<br />

(Eing.) Eine Mutter-Gottes-Statue kehrt heim. Eine antike<br />

Holzstatue der schmerzhaften Mutter — die Kunstkenner<br />

auf anfangs des 16. Jahrhunderts zurückdatieren — war<br />

davor hüten, aus bereits bekannten Jodeln hier ein Stück<br />

und dort ein Stück zu entlöhnen, 'wie es leider häufig geschieht.<br />

Sie sollen aus sich selber heraus den Urquell des Jodels<br />

schöpfen.<br />

Der Bernerjodel in seiner Eigenart, speziell der Emmentaler-<br />

und Oberländerjodel müssen unbedingt mehr gepflegt<br />

werden, sonst gehen sie verloren.<br />

Das Losungswort für die Erhaltung des Naturjodels heißt:<br />

Zurück zur Natur.<br />

Das Alphorn.<br />

pk. Am 8. Eidg. Jodlerfest in Bern wird man auch das<br />

Alphorn hören. 84 Bläser sind angemeldet und werden im<br />

Stadion Wankdorf ihr Können messen. Der Jodlerverband<br />

zählt 249 Alphornbläser.<br />

Die Macht des Alphorns -kommt im Liede vom Söldner<br />

zum Ausdruck, der auf der Schanz zu Straßburg den Klang<br />

des Horns über den Rhein hörte, desertierte, eingebracht und<br />

den Tod vor sich sieht. Niemand kann sich der 'Gewalt dieses<br />

urtümlichen, sehnsuchtsvollen Tones -entziehen. Sowenig wie<br />

vom Jodeln 'wissen wir vom Alphornblasen, wann es entstanden.<br />

Es ist die Steigerung der menschlichen Stimme, die<br />

den weiten Raum des Tales, von Berghang zu Berghang<br />

füllt, im Echo sich vervielfacht. Alte Kirchenmelodien weisen<br />

Einflusses des Alphorns auf.<br />

Wir kennen zwei gebräuchliche Instrumente: den gebogenen<br />

Büchel der Jnnerschweiz und das 3—3,5 Meter lange<br />

Alphorn des Emmentals, des Berner Oberlandes und des<br />

Oberwallis. Im Gegensatz zu andern Blasinstrumenten weist<br />

das Alphorn keine Klappen auf; die Töne werden durch die<br />

verschiedene Stellung der Lippen erzeugt. Der Ansatz ist<br />

schwierig, der Bläser muß über 'gute Lungen verfügen. Eharakterifch<br />

ist die Mischung von Metall- und Holzton. Stundenweit<br />

ist es hörbar.<br />

Auf Anregung, des bernischen Landamannes von Müllenen<br />

hat 1826 Ferdinand Huber, am Fellenbergschen Institut in<br />

Hofwil. sechs Alphörner verfertigen lassen und in Grindelwald<br />

einen Kurs durchgeführt, um das sozusagen vergessene<br />

Instrument wieder zu Ehren zu bringen. Bis auf wenige<br />

Ausnahmen ist das Alphorn in der Folge zu einem Re-<br />

Anvilanzer, achtet auf den Kartoffelkäfer und<br />

meldet Funde sofort der kantonalen Ackerbaujsr<br />

stelle in Sarnen!<br />

lanae Zeit in der Wegkapelle im Feld-Schoried beheimatet.<br />

Leider wurde sie vor wenig Jahren das Opfer auswärtiger<br />

Altertumshändler, wurde von privater Seite um den Preis<br />

von 200 Fr. verkauft, kam seither in die Hände mehrerer<br />

Händler und erfuhr, inzwischen eine unbedeutende Renovation.<br />

Die heutige Rückkaufssumme für die Statue betragt msgesamt<br />

ca. 3000 Franken. Die Katholische Kirchgemeinde Alpnach<br />

beschloß am vergangenen Sonntag an den Ruckkaus der<br />

Statue 1500 Fr. zu zahlen. In die restliche Summe werden<br />

sich Bürgergemeinde Alpnach und kirchliche Vereine zu teilen<br />

^ Dank der Kirchgemeinde für ihren großzügigen. Beschluß.<br />

So fönte die Statue wiederum in die alte Heimat zurück. Die<br />

Statue stammt ursprünglich anscheinend aus der Kapelle in<br />

Schoried. Von Interesse wäre es, zu vernehmen, aus welcher<br />

Künstlerhand sie stammt? Es ist geplant, die Statue über<br />

den zwei reservierten Priestergrabern auf dem Fr.edhofe ntr<br />

gut sichtbarer Stelle zu placieren. Damit erhielte das altehrwürdige<br />

Kunstwerk einen Ehrenplatz.<br />

... oder Vorsicht vor geschäftstüchtigen Händlern!<br />

b Wir freuen uns mit der Alpnacher Kirchgemeinde, daß<br />

es ihr gelungen ist, diese künstlerisch wertvolle Piet^ wieder<br />

zurückzukaufen. Die finanzielle Seite laßt aber doch mehr<br />

als nur ein blaues Auge zurück. Ein, geschäftstüchtiger Antiquitätenhändler<br />

wußte das Kunstwerk um bloße 200 Fr. zu<br />

erstehen heute hat die Gemeinde nach geringfügigen Ausbesserungen<br />

das Zehnsache zu bezahlen. Ein Beispiel für vich,<br />

wie leider immer noch Kunstgegenstände aus Kapellen M<br />

Privathäusern für billiges Geld aus dem Land getragen werden.<br />

Hier war es eine wertvolle Holzstatue, deren Platz nun<br />

eine billige 'Gipsstatue eingenommen hat, dort sind es alte<br />

Tische nnd Stühle, Schränke und Truhen mit Bauernmalereien,<br />

fein gearbeitete Kerzenstöcke und Wasserfässer und -bekken.<br />

' Ein Beispiel für viele, ein Beispiel, das zur Besinnung<br />

und vermehrter Vorsicht vor geschäftstüchtigen Händlern<br />

zwingt.<br />

Giswil. Abenteuerliche Irrfahrten e,nes Erstkläßlers.<br />

(Eing.) Der kleine Knirps war zu einer Schirmbildaufnahme<br />

nach Sarnen aufgeboten. Wie zur Kirche, so sind auch die<br />

Bergler gewohnt, rechtzeitig zum Bahnhof zu gehen. Der<br />

Knabe kam zu früh an den Bahnhof, als die übrigen Kinder<br />

und Führer noch nicht zur Stelle waren. Ohne langes Besinnen<br />

bestieg er den bereitstehenden Schnellzug nach Luzern<br />

und dampfte los. Ohne Billett vom Kondukteur entdeckt, wurde<br />

der Knabe nach Namen und Herkunft befragt, aber der<br />

Junge war so.eingenommen von all dem Neuen, noch nie Erlebten,<br />

daß er' nicht einmal wußte, 'wie er heiße. In Luzern<br />

nahm den ungewohnten Passagier die avisierte Polizei in fürsorgliche<br />

Obhut. Aber alle aufgewendete Mühe, aus dem<br />

Knaben Namen und Herkunft herauszubringen, blieb erfolglos.<br />

Einzig konnte der Knabe angeben, daß sie jeweilen beim<br />

Bäcker von Wyl das Brot holen. Ein Anhaltspunkt war gefunden,<br />

das Telephon spielte. Die Polizeidirektion Samen<br />

meldete, daß eine Bäckerei von Wyl in Giswil sei, man solle<br />

quisit der Fremdenindustrie herabgesunken, gleich der Tracht.<br />

Eine Neubelebung erfuhr das Blasen durch den 1925 verstorbenen<br />

Berner Joh. Rudolf Krenger und andere. In Trüb<br />

wurde 1921 ein erster, 1922 ein zweiter Kurs durchgeführt<br />

Der verstorbene Berner Dr. Bruno Kaiser, der Gründer des<br />

Pestalozzi-Schülerkalenders, hatte durch eine Spende die Beschasfung<br />

von Alphörnern ermöglicht. Die Bläser verfertigen<br />

ihre Hörner selber oder beziehen sie vom Alphornmacher,<br />

Wie das Jodeln, so gehört auch das Alphornblasen in die<br />

freie Natur.<br />

Die Fahnenschwinger.<br />

53 Fahnenschwinger werden am Eidg. Jodlerfest (U-bis<br />

13. Juni) in Bern ihr Können zeigen und sich im friedlichen<br />

Wettstreit messen.<br />

Dem Fahnenschwingen liegt ein tieferer Sinn zu<br />

Grunde, der über den augenfälligen Eindruck hinausgeht<br />

Wenn man in der Jnnerschweiz sagt, man wolle „d'Fahuä<br />

drüber schwinge", so heißt das soviel wie Schluß mit Hader<br />

und Streit, heißt Frieden machen. Aber auch einzelnen Bewegungen<br />

beim Schwingen der Fahne liegt ein Sinn zu<br />

Grunde. So wird das Schwingen mit dem Kopfschwung eingeleitet,<br />

was soviel bedeutet wie: die Heimat geht über alles<br />

und voran. Beim Dauerschwung soll das Symbol der Heimat,<br />

das weiße Kreuz im roten Feld, recht deutlich sichtbar werden.<br />

Bösen Geistern, die man vertreiben will, gilt der<br />

Schwung mit dem Fahnengriff im Hosensack.<br />

Auffallend ist der kurze Schaft der Fcchne. Er war auch<br />

in alten Zeiten so üblich, wie nns beispielsweise die Hand-<br />

Zeichnungen alter Meister (Holbein, Urs Graf) zeigen. Das<br />

Fahnenschwinger war im Mittelalter bekannt und von Ossizreren<br />

und Beratern geübt. Seine Heimat ist die Urfchweiz<br />

r • ir lc S st;^ne ttnßt 120 Zentimeter im Quadrat und ist a»r<br />

leichter Seide gewoben. Der Fahnenschwinger nimmt seinen<br />

Stand in einem Kreis von 150 Zentimetern, den er<br />

mcht verlassen darf. Fließend, in 'gleichmäßigem Rhythmus<br />

sollen die Schwünge ineinander übergehen, die Seide darf<br />

weder die Hand, noch den Körper oder den Boden beruh««.<br />

Die ruhende Hand bleibt in der Hüftstütz.<br />

angeschlossen^^" ^<br />

fccm<br />

Eidgenössischen Jodlerverband


Ein<br />

Glückwunsch nach Uri<br />

' Der vielverehrte H. H. Staatsarchivar Mgr, Dr. Eduard<br />

Wymann, Altdorf, feierte am 4. Juni <strong>1949</strong> seinen<br />

80. Geburtstag. Der Gefeierte amtete vom 11. Oktober 1895<br />

bis 11. Oktober 1899 als Pfarrhelfer in A l p n a ch. Wenn er<br />

auch inzwischen Dr. Phil geworden, gar Ritter des hl. Grabes<br />

und archivarius Vallis Uraniae, dazu noch päpstlicher Hausprälat,<br />

sein liebes Alpnach vergaß er nie. Beinahe regelmäßig<br />

fand durch all die Jahre ein Brief oder Gruß seinen<br />

Weg zu uns. Und so haben sich auch die Alpnacher immer<br />

wieder unter die Schar der Gratulanten gestellt an seinen<br />

Fest- und Ehrentagen; auch am 4. Juni fehlten unsere Glückwünsche<br />

nicht.<br />

In der Juninummer des Kirchenanzeigers der ErzPfarrei<br />

Altdorf findet sich folgende Gratulation zum 80. Geburtstag<br />

des Jubilaren:<br />

„Mit 80jährigen muß man ruhig, stille, behutsam umgehen,<br />

wie mit einem schalenlosen Ei. Da darf man keinen<br />

großen Lärm machen, sonst köttee es der liebe Herrgott hören.<br />

Und wenn es der Herrgott hörte, so könnte er leicht die<br />

Lebensmappe zuklappen. Ja, wir wollen — wie es der hohe<br />

Jubilar selber wünscht — ganz stille sein, es den andern behutsam<br />

in die Ohren flüstern, als dürfte es sonst niemand vernehmen,<br />

was alle schon lange wissen.<br />

Aber freuen dürfen wir uns zusammen mit ihm über die<br />

80 Jahre gottgesegneter Arbeit. So freut sich still der Landmann,<br />

wenn er im Herbst das letzte Fuder eines reichen<br />

Sommers zur Tenne führt. Freuen wollen wir uns über die<br />

ergiebige Arbeit als Geschichtsforscher, als Staatsarchivar,<br />

.als Journalist, dabei eingerechnet die nicht minder ergiebige<br />

Jagd nach Druckfehlern; als Pionier der Abstinenz und Ligaführer;<br />

als Kunstkenner, als Seelsorger und noch aus vielen<br />

andern Gebieten.<br />

Mit Genugtuung -und Freude darf der Jubilar heute zu<br />

seinem Priesterfreund sagen: „Lieber Herrgott im Himmel,<br />

fünf Talente hast du mir gegeben, und fünf weitere habe ich<br />

in den 80 Jahren hinzugewonnen." Quid ergo erit mihi?<br />

Und der Herrgott wird, freundlich nickend, sagen: „Du guter<br />

und getreuer Knecht, weil Du so gut, so wucherisch mit den<br />

Talenten gearbeitet hast, so schenke ich Dir noch einige Jährchen<br />

... und dann sollst Du eingehen in die Freude Deines<br />

Herrn."<br />

*<br />

Zu all den Gratulanten, die sich auf den Jubeltag im<br />

Pfrundhaus des Beroldinger Kaplans in Altdorf persönlich<br />

oder schriftlich eingestellt haben, möchte sich' mit Alpnach das<br />

ganze obere Unterwalden und besonders auch unsere Zeitung<br />

gesellen. Auch in unsere Redaktionsstube kommen von Zeit<br />

zu Zeit die bekannten Manuskripte mit den Initialen E. W.<br />

geflogen, und jedesmal bringen sie ein Stück neu erforschter<br />

Landesgeschichte, Volkskunde oder Hagiographie mit, immer<br />

neue Gaben des unermüdlich Schaffenden, erzählt mit dem<br />

ihm eigenen sprühenden Geiste und köstlichen Humor.<br />

In dankbarer Verehrung wünschen wir dem Jubilaren<br />

noch viele sonnige Tage und Gottes reichsten Segen auf sein<br />

Lebenswerk. b.<br />

ihnen den Knaben schicken, das übrige werde sich finden. —<br />

Also wurde der blinde Passagier dem diensttnenden Konduktenr<br />

des Brünigznges übergeben, mit dem Auftrag, denselben<br />

in Sarnen dem wartenden Polizisten auszufolgen. Als aber<br />

der betreffende Kondukteur in Sarnen nach dem Knaben sah,<br />

war solcher nicht zu finden. Das Telephon trat wieder in<br />

Funktion, die Suchaktion war erfolglos. Soviel hatte man<br />

mittlerweile erfahren, daß in Giswil wirklich ein Knabe vermißt<br />

werde. Endlich im Laufe des Nachmittags wurde von<br />

Pilatus-Kulm telephoniert, es befinde sich dort in Gesellschaft<br />

von Engländern ein kleiner Knabe, der niemand gehöre und<br />

nicht wisse, wohin. Das neue Polizeiauto startete nach Alpnachstad,<br />

nahm den Ausreißer in Empfang. In Sarnen wartete<br />

der Polizist von Giswil mit seinem Motorrad, um den<br />

Vermißten endlich seinen bekümmerten Eltern zuzuführen.<br />

Lungern. Tödlicher Unfall. Vergangenen Donnersta-gmorgen<br />

war der Traktorführer der Holzbau AG. Jos. Vogler-<br />

Gi.ler mit dem Wechseln eines Pneus an feinem Fahrzeug<br />

beschäftigt, wobei ihm das Felgenstück so heftig an den Kopf<br />

schlug, daß er schwerverletzt und bewußtlos liegen liegen<br />

blieb. Nach der Überführung ins Kantonsspital Luzern erlag<br />

der Verunfallte seinen Verletzungen noch am selben Nachmittag.<br />

Er ruhe im Frieden.<br />

Lungern. Vergangenen Donnerstag verbreitete sich rasch<br />

die traurige Kunde vom tragischen Unglücksfall in der Holzbau<br />

AG. Der zuverlässige Chauffeur Josef Vogler-<br />

Gisler, Dießelbach, wurde beim Reifenwechsel vom abspringenden<br />

Reifen am Kopf getroffen. Sofortige ärztliche<br />

Hilfe und Einliesernng ins Kantonsspital Luzern mit allem<br />

Aufwand der zu Gebote stehenden Mittel vermochten das<br />

Leben nicht mehr zu erhalten. Nachmittags um halb 3 Uhr<br />

schied Josef Vogler aus diesem Leben. Mit ihm geht ein treuer,<br />

pflichtbewußter und zuverlässiger Arbeiter und Kamerad von<br />

uns. Seine Wiege stand im Dießelbach. 's Charrerwysels ist<br />

sein Familienzuname, deren jüngster Sohn er war. Der<br />

Schule entlassen, arbeitete er im väterlichen Bauerngewerbe.<br />

Mit seinen Brüdern besorgte er auch oft den nicht leichten<br />

Dienst als Streckenwäter bei den bernischen Kraftwerken. Oft<br />

in gefährlichen Lagen, fand er immer den richtigen Weg. Im<br />

Jahre 1940 verehelichte er sich mit Paula Gisler, einer<br />

währschaften Urnerin. Aus der harmonischen Ehe entsprossen<br />

vier Kinder, die Hoffnung der aufstrebenden Familie. Seit<br />

seiner Verehelichung arbeitete Josef in der Firma Holzbau<br />

AG. Bald wurde er Chauffeur, und manche gefahrvolle Holzführe<br />

aus den Lungerer- und andern Bergen, wie auch auswärts<br />

erprobte seine Geistesgegenwart. Aber in christlichem<br />

Gottvertrauen ging er immer an die Arbeit. Mitten in seiner<br />

Pflicht ereilte ihn nun der Tod, riß ihn heraus aus Familie<br />

und Beruf. Wir stehen am offenen Grabe und fragen: Warum?<br />

Da gibt uns der Schöpfer nur die eine Antwort: Er<br />

war reif für die Ewigkeit. Er wird auch vom Himmel aus für<br />

seine Familie sorgen.<br />

Am Pfingstsonntag geleitete eine große Trauergemeinde<br />

den teuren Verstorbenen zur letzten Ruhestätte. Seine Arbeitskameraden<br />

und Freunde sangen ihm den letzten Gruß zum<br />

schmerzlichen Abschied! Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe!<br />

Den tieftrauernden Angehörigen gilt aber das aufrichtige Beileid<br />

der ganzen Gemeinde!<br />

—o.<br />

Lungern. Am Tag vor Pfingsten erreichte Schnitter Tod<br />

Frau Witwe Josefina Gasser-Gasser, Wagners,<br />

Obsee. Auf dem Heimweg von der Kirche, wo sie aus dem<br />

Friedhof in stiller Liebe das Grab des teuren Gatten geschmückt,<br />

traf sie ein Schlaganfall. Die stille Mutter, die ihr<br />

ganzes Schaffen für ihre einzigen Sohn in christlicher Mütterlichkeit<br />

gestaltete, sie ging heim zum Schöpfer. Der Herr lohne<br />

ihr ihre Treue und Liebe! Dem trauernden Sohn und ihren<br />

Verwandten sprechen wir unser Beileid aus. Ihrer Seele<br />

aber wünschen wir Gottes Frieden! '<br />

—o.<br />

Engelberg. Hotelier-Verein Zentralschweiz. * Daß sich<br />

auch die Hotelier unserer schönen Zentralschweiz enger zusammenschließen,<br />

hat ihre von über 70 Delegierten besuchte<br />

Generalversammlung gezeigt. Der große Wert gerade dieser<br />

Berufsorganisation ist hinlänglich bekannt, hat doch das Hotelgewerbe<br />

für die Jnnerschweiz eine dermaßen große Wirtschaftliche<br />

Bedeutung, daß an dessen Gedeihen alle übrigen<br />

Berufsstände zu gleichen Maßen interessiert sind.<br />

Als Gäste konnte Präsident Wolf-Hofmann (Weggis) den<br />

Präsidenten des Verkehrsverbandes der Zentralschweiz Dr.<br />

W. Amstalden, Finanzdirektor Hermann Amrhein, Talammann<br />

Franz Heß und Direktor Alexander Höchli, Engelberg,<br />

begrüßen. In seinem Eröffnungswort sprach der Vorsitzende<br />

einem gesunden Optimismus das Wort angesichts des heutigen<br />

„frischen Lüftchens" für das Hotelgewerbe nach den<br />

schweren Kriegskrisenjahren. Neben der Werbung durch das<br />

„Mutterhaus", den Verkehrsverband Zentralschweiz, hat auch<br />

die Berufsorganisation der Hoteliers sich in vermehrtem<br />

Maße für unser Verkehrsgebiet einzusetzen. Sie hat dabei<br />

ja den Vorzug, auf den einzigartigen Umstand hinweisen zn<br />

können, daß ihr Fremdenverkehrsgebiet die Geburtsstätten<br />

der Eidgenossenschaft umschließt.<br />

Jahresbericht und Jahresrechnung wurden einstimmig genehmigt.<br />

Im Berichtsjahre konnte die Zahl der Mitglieder<br />

von 266 aus 319 erhöht werden, ein Verdienst größtenteils<br />

des neugeschaffenen eigenen Sekretariates, von Direktor Martin<br />

Mengelt vorzüglich eingeführt. In 1000 Reisebüros aller<br />

Staaten wurde der neugeschaffene Hotelsührer der Zentralschweiz<br />

mit einer Auslage von 20 000 Exemplaren verteilt.<br />

Aus Mit-gliederkreisen kam die Anregung, die Bettenbeiträge<br />

nochmals zu erhöhen, namentlich um dem Verkehrsverband<br />

Zentralschweiz vermehrte Unterstützung zukommen zu lassen.<br />

Alt Ständerat Dr. W. Amstalden dankte den Delegierten für<br />

ihren guten Willen und versicherte sie, daß das Geld zweckentsprechend<br />

verwendet würde. Von einer Erhöhung wurde sür<br />

das neue Vereinsjahr noch Umgang genommen.<br />

Sekretär Max Budliger vom Schweizerischen Hotelier-<br />

Verein orientierte die Versammlung kurz über die Tagungstraktanden<br />

des SHV in Einsiedeln, namentlich das Problem<br />

einer abzuschließenden Versicherung.<br />

Am anschließenden, trefflich bereiteten Mittagessen im<br />

Hotel Heß überbrachte Talammänn Franz Heß die Grüße der<br />

Talbehörde und alt Regierungsrat Eattani diejenigen des Hotelier-Vereins<br />

Engelb-erg.<br />

In seinem After Lunch Speech streifte Sekretär M. Budliger<br />

vom SHV Tagesfragen der Hotellerie im Zusammenhang<br />

mit dem Marshallplan.<br />

Der Nachmittag sah die Hoteliers auf Trübsee, einer<br />

freundlichen Einladung der Direktion der Gerschnialp- und<br />

Trübseebahn Folge leistend.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Duttweiler im großen Winterthurer<br />

Oelt ruft- Prozeß verurteilt. In Winterthur<br />

ist ein großer Prozeß zu Ende gegangen. Der Prozeß darf in<br />

jeder Hinsicht als groß bezeichnet werden. Drei große Militärs,<br />

unter andern ein Oberstkorpskommandant, traten als<br />

Kläger auf gegen den Großen der Privatindustrie, Gottlieb<br />

Duttweiler. Entsprechend groß erschienen dann auch die<br />

finanziellen Zahlen des Urteils. Die Geschworenen haben am<br />

Freitagmorgen Duttweiler für schuldig erklärt, A. W. Gattiker,<br />

Dr. E. Bircher und Renzo Lardelli wider besseres Wissen<br />

eines unehrenhaften Verhaltens und anderer Tatsachen, die<br />

geeignet sind, ihren Ruf zu schädigen, beschuldigt und verdächtigt<br />

zu haben. Dies entspricht dem Tatbestand der Ver-.<br />

leumdung.<br />

Dagegen haben die Geschworenen verneint, daß der Angeklagte<br />

planmäßig darauf ausgegangen sei, den Ruf der Anklüger<br />

zu untergraben.<br />

Duttweiler wurde am Samstagmorgen verurteilt zu zehn<br />

Tagen Gefängnis und 5000 Fr. Buße. Dem Verurteilten<br />

wird der bedingte Strafvollzug gewährt; die Probezeit beträgt<br />

drei Jahre. Die Gerichtsgebühr wird aus 3000 Franken<br />

festgesetzt, die Kosten hat der Verurteilte zu tragen. Das<br />

Urteil ist je einmal in der „Tat", im „Wir Brückenbauer"<br />

und im „Construiere" zu veröffentlichen. G. Duttweiler<br />

wird verpflichtet, an die Ankläger eine Prozeßentschädigung<br />

von 10 000 Fr. zu bezahlen. Die Ansprüche auf eine Genugtuungsentschädigung<br />

werden auf den Zivilweg verwiesen.<br />

Bern. In unserer Ausgabe vom 25. Mai <strong>1949</strong> brachten<br />

wir eine Meldung betreffend Rücktritt von Herrn Stadtrat<br />

Walter Schletti in Biel. Der Landesring der Unabhängigen<br />

teilt mit, daß diese Meldung den Tatsachen nicht entspreche:<br />

„Es ist nicht wahr, daß Herr Stadtrat Walter Schletti<br />

in Biel wegen Differenzen mit der Migros, der Kleider-Gilde,<br />

oder dem Landesring aus unserer politischen Gruppe ausgeschieden<br />

ist. ,<br />

Herr Schletti hat sich geschäftlich aus ein neues Gebiet<br />

umstellen müssen. In diesem neuen Gebiete ist ihm nahegelegt<br />

worden, aus dem Landesring der Unabhängigen auszutreten.<br />

Dar wir nie daraus aus waren, die Existenz unserer<br />

Freunde aufs Spiel setzen zn^ lassen, haben wir Herrn<br />

Schletti in seinem Entschluß bestärkt. "<br />

Mit diesem politischen Rezept des Landesrings kann man<br />

ihm wirklich nicht vorwerfen, daß er an die Ueberzeugung<br />

seiner Freunde und Mitglieder zu große Anforderungen<br />

stelle. *<br />

Genf. $ a § Schloß des Inders. — D a s<br />

Schloß Sanssouci bei Versoix in der Nähe von Genf war<br />

seit dem vergangenen Herbst von einem angeblich sehr reichen<br />

40jährigen indischen Arzt, Dr. Hiram Maya Ghosh aus<br />

Kalkutta, bewohnt gewesen, der sich dort fürstlich einrichtete.<br />

Der Fremde, der sich als Freund oder guter Bekannter von<br />

Pandit Nehru ausgab, hatte der Gemeindebehörde von Versoix<br />

seinerzeit hochsliegende Pläne unterbreitet, die allerdings<br />

einige Zweifel erregten. So äußerte Dr. Ghosh die Absicht,<br />

in Versoix ein Kultur- und Handelszentrum aller Inder<br />

zu schaffen, ferner ein Sportstadion und sogar einen Welttempel,<br />

worin jede Religion ihren Kult hätte ausüben können.<br />

Aber am 8. Januar dieses Jahres hat Dr. Ghosh die<br />

Schweiz verlassen, um sich, wie es heißt, nach Indien zu begeben.<br />

Die unvorhergesehene Abreise hat unter verschiedenen<br />

seiner Lieferanten, die immer noch auf Bezahlung warten,<br />

einige Beunruhigung hervorgerufen, so daß zahlreiche Klagen<br />

bei der Polizei eingelaufen sind. Unter den Gläubigern befindet<br />

sich auch eine Genfer Firma für Innenausstattung, die<br />

das Schloß neu ausstaffieren half. Im weitern soll allein<br />

der Bäcker, der Ghosh das Brot lieferte, eine Forderung von<br />

1700 Franken gegen den Schloßherrn haben, der es offenbar<br />

vorzog, das Weggli und den Batzen zu behalten.<br />

Treue zum Staat und zum Vaterland<br />

Ihr seid Euch Eurer Verantwortung für den Staat bewußt.<br />

Deshalb habt Ihr Euch immer auch dafür eingesetzt, die<br />

christlichen Grundlagen unseres eidgenössischen Staates zu<br />

verteidigen und das öffentliche Leben in der Gemeinde, im<br />

Kanton und im Bund mit christlichem Geist und Inhalt zu<br />

füllen. Denn Ihr steht auch fest in der Treue zum Glauben<br />

und zum Herrgott. Das erheischt von Männern und Frauen,<br />

die an der Werkbank stehen, oft großen persönlichen Mut und<br />

Einsatz, und gerade deshalb bewundere ich das christliche<br />

Werkvolk, ob diesem Mut, ob dieser täglichen Tapferkeit nnd<br />

Festigkeit. 'Solche christliche Männer und Frauen, die groß<br />

und stark zu ihrer Ueberzeugung und zu ihrem Glauben stehen,<br />

tun uns heute doppelt not. Doppelt not in einer Zeit,<br />

in der die Menschen fast wie zur Zeit des Urchristentums wieder<br />

vor letzte und' wesentliche Entscheidungen gestellt werden.<br />

Doppelt not in unsern Tagen, da der Turm des christlichen<br />

Glaubens und der ganzen christlichen Zivilisation umstürmt<br />

und umbrandet wird wie seit Jahrhunderten nicht mehr.<br />

Diese Zeit des Kampfes und der Entscheidungen ruft uns<br />

auch auf zu engster S chult erfühlung und zum<br />

Zusammenschluß. Ihr steht nicht allein. Ihr seid eine<br />

Division, die einträchtig zusammenmarschieren soll mit jenen<br />

andern Divisionen, die sich Euch im gleichen Glauben verbunden<br />

wissen und die mit Euch das gleiche -Gedankengut und<br />

die -gleichen hohen Ziele verteidigen. Einigkeit, Geschlossenheit<br />

und Festigkeit machen stark!<br />

Bundesrat Dr. PH. Eiter<br />

an der christlichsozialen Jubiläumstagung<br />

am 8. Mai <strong>1949</strong> in St. Gallen.<br />

Chronik<br />

Blutig unterdrückter Streik in Volksdemokratien.<br />

(Von unserm Budapester Korrespondenten.)<br />

In Csepel und D i o s g y ö r, den zwei größten Jndustriestädten<br />

Ungarns, -brachen Streiks aus, verbunden mit Demonstrationen<br />

der Arbeiterschaft gegen die unfähige kommuuistische<br />

Verwaltung. Gegen die Streiker und Demonstranten<br />

wurden sowjetrussisch-e Truppen in Regimentsstärke eingesetzt,<br />

die sofort brutal vorgingen und von den Schußwaffen<br />

Gebrauch machten. Man zählt viele Tote und Verwundete.<br />

Der Streik war im Nu unterdrückt, worauf die Russen zahlreiche<br />

Verhaftungen vornahmen und -bereits mehr als hundert<br />

„Rädelsführer" nach unbekanntem Ziel deportierten.<br />

Csepel und Diosgyör galten früher als Hochburgen der sozialdeniokratischen<br />

Arbeiterschaft, Csepel allein hatte 50 000<br />

eingeschriebene Parteimitglieder.<br />

An der ungarisch-jugoslawischen Grenze dauern die bewaffneten<br />

Scharmützel an, die starken Zusammenstöße sind<br />

zwar abgeflaut, aber die Feindseligkeiten haben nicht ausgehört.<br />

Es sind scharfe Notenwechsel im Gange. Tito ließ<br />

mehrere hundert in Jugoslawien ansässige Ungarn nach Ungärn<br />

einschmuggeln mit der Aufgabe, sich mit kominsormfeindlichen<br />

Kommunisten — die in Ungarn sehr zahlreich<br />

sind — ins Einvernehmen zu setzen.<br />

„Ministerpräsident" Rakosi alias Rosenkranz hat von<br />

Stalin eine neue Limousine von 140 HP zum Geschenk erhalten.<br />

Der Wagen ist mit allen denkbaren Schikanen aus-<br />

Z A R T E S P I T Z E N<br />

zum Waschen auf dünnes Tuch<br />

nähen. Ein Weilchen in LUX-<br />

Schaum legen. Gut spülen<br />

und statt der mühseligen<br />

Bügelei samt denj Tuch<br />

flach mit Stecknadeln<br />

aufspannen. So werden<br />

sie von selber glatt.<br />

Ein Sunlight Produkt<br />

für alle feine Wäsche<br />

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gestattet, Radio, Bar, umklappbare Rücklehnen als Betten.<br />

Die Karosserie ist sehr schwer gebaut, ringsum, olben und<br />

unten mit Schutzpanzer und kugelsicherm Glas. Josip, der<br />

Langschnäuzrge weiß genau, wie beliebt sein Rosenkranz beim<br />

ungarischen Volke ist.<br />

' Es gibt in Ungarn Dörfer, in denen kein einziger Bewo-Hner<br />

aus dein Jahre 1939 mehr lebt. In Zsambvk leben von<br />

ehemals 6M» Einwohnern noch exakt 120. Alle andern wurden<br />

deportiert «der komen um. Dr. B. A., Budapest.<br />

Zeitspiegel<br />

„Was nützt der Kaputt, wenn er nicht gerollt ist?"<br />

•—th— An diesen träfen Soldatenspruch über den Mantel<br />

als Jnspektionsstück statt zum Wetterschutz gemahnt die Volkswirtschaftliche<br />

Weisheit des kommunistischen „Vorwärts"<br />

über das Land seiner Anbetung: Die Beschränkungen, die sich<br />

die Sowjetunion und die Volksdemokratien auferlegen, zeitigen<br />

als direktes Resultat den Aufbau einer eigenen starken<br />

und krisenfesten Wirtschaft und damit die Hebung des Volks-<br />

Wohlstandes.<br />

Die sich ewig ablösenden Fünfjahrespläne zur „Hebung<br />

des Volkswohlstandes werden mit den Hungerlöhnen<br />

der Arbeiterschaft bestritten. Was nützen alle Maschinen,<br />

wenn das bürokratisch-diktatorische Wirtschafts- und Arbeitssystem<br />

immer wieder Sand hineinstreut?<br />

Austerity = Volkswohlstand? Eine wunderbare Ersindung!<br />

Die Engländer wissen darüber auch schon Bescheid.<br />

Laut „Vorwärts" verdient aber nur die Planwirtschaft der<br />

Sowjetunion diesen Namen. Um diesen „gerollten Kaputt",<br />

der nur ein Schaustück ist, aber nicht zur Wohlfahrt beiträgt,<br />

beneidet der freie schweizerische Arbeiter die russischen Staatsknechte<br />

und Zwangsarbeiter sicher nicht.<br />

Kominformprozesse — wie sie die Jugoslawen sehen<br />

In der Neuyorker „Times" gibt der Chefkorrespondent<br />

dieses Blattes in einem Bericht aus Belgrad den Text einer<br />

satirischen Parodie aus dem Belgrader Witzblatt „Jez" aus<br />

einen Spionageprozeß in Sofia wieder, in dem der jugoflawifche<br />

Arzt Dr. Jlitfch zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.<br />

In den Augen des jugoslawischen Satirikers sieht die Einvernähme<br />

eines Angeklagten vor einem bulgarischen Gericht<br />

etwa so aus:<br />

Richter: Angeklagter, Ihr Name?<br />

Angeklagter: Jlitsch.<br />

Richter: Beruf.<br />

Angeklagter: Arzt.<br />

Richter: Sie geben also diesen Teil der Anklage zu. Gut.<br />

Was ist Ihre politische Zugehörigkeit?<br />

Angeklagter: Kommunist.<br />

Richter: Das heißt, daß Sie ein Jugoslawe sind. Sie<br />

gestehen das also. Sehr gut!<br />

Angeklagter: Bon was für Geständnissen sprechen Sie?<br />

Ich antworte ja nur...<br />

Richter: Wunderbar! Sekretär, schreiben Sie: „Der Angeklagte<br />

gesteht alle wesentlichen Punkte der Anklage ein und<br />

ist bereit, die Verantwortung für feine Verbrechen auf sich<br />

zu nehmen." ,<br />

Angeklagter: Das ist ein Skandal! Es ist gemein ...<br />

Richter: Sekretär! Der Angeklagte hat erklärt, daß er sich<br />

über den skandalösen und gemeinen Charakter seiner Taten<br />

im klaren ist. Angeklagter, sagen Sie mir: wissen Sie, wo der<br />

Sitz der amerikanischen Regierung sich befindet?<br />

Angeklagter: Natürlich. In Washington.<br />

Richter: Es scheint, daß Sie über die Verhältnisse im Lager<br />

der Jmperialsten gut informiert sind. Natürlich. Sekretär,<br />

schreiben Sie: „Der Angeklagte hatte nach seinem eigenen Eingeständnis<br />

enge Beziehungen zur amerikanischen Regierung.<br />

O»<br />

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M. ,<br />

V M<br />

I! '<br />

Ihre Wische nach Jahren noch wie neu<br />

xf<br />

dank der<br />

Seife<br />

Er erhielt von ihr .Einen Augenblick, Sekretär, wie viele<br />

Dollars haben Sie erhalten, Angeklagter?<br />

Angeklagter: Ich habe keine Dollars erhalten.<br />

Richter: Sehr gut! Sekretär, fahren Sie fort: „Er erhielt<br />

von ihr Spionageaufträge, aber er beklagt sich darüber, daß<br />

er nicht in Dollars bezahlt wurde.<br />

Angeklagter: Sagen Sie mir, wozu brauchen Sie denn<br />

eigenlich das alles?<br />

Richter: Wir müssen doch schließlich zwölf Jahre Gefängnist<br />

rechtfertigen...<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 8. Juni<br />

11.45 Trio über irische Volksweisen. 12.05 John Mc Cormack:<br />

Klavierjazz. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert.<br />

13.25 Neue Schallplatten. 14.00 Notiers und Probiers. ^17.30<br />

Kinderstunde. 18.000 Orchestrina radisa. 18.15 Unsere Theatersendung.<br />

18.40 Fortsetzung des Konzertes Orchestrina radiosa.<br />

18.50 Schweizer Wirtschastskronik. 19.00 Operetten-<br />

Melodien. 20.00 „L'Arlssienne", Bizet.<br />

Frxitag, 10. Juni<br />

11.45 Alte Musik. 12.40 Studioorchester. 13.25 Schallplattenkonzert.<br />

14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.30 Musik<br />

von Reger und Wagner. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Seemannslieder.<br />

18.10 Kostproben unetrhaltender Musik. 20.10<br />

„Polizischt Wäckerli".<br />

Samstag, 11. Juni<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Aus deutschen<br />

Operetten und Tonfilmen. 13.30 Politische und wirtschaftliche<br />

Tagesfragen. 14.05 Toni Leutwyler. 14.20 Amerikanische<br />

Spaßmacher. 14.30 Holländische Studentenkapelle. 14.50 Die<br />

eiserne Lunge: Reportage. 15.10 Lustige Bläsermusik. 15.45<br />

Französische Ballettmusik. 16.00 Wir kommen zu Dir. 16.30<br />

Richard Strauß zu Ehren. 17.36 Jugendstunde. 19.00 Glocken<br />

von Sörenberg. 19.10 Vierhändige Klaviermusik. 20.05 Eine<br />

halbe Stunde mit Pierre Dorian. 20.35 Der Violinvirtuose A.<br />

Zighera spielt. 21.00 Das Achte Eidgenössische Jodlerfest in<br />

Bern hat begonnen! 21.45 Teilübertragung des Festspiels aus<br />

der Berner Festhalle. 22.05 Fortsetzung der Teilübertragung.<br />

Werbet<br />

für den <strong>Obwaldner</strong> „Volkssreund!"<br />

Marktbericht vom 31. Mai <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 2 Muni, 10 Kühe, 5 Rinder, 310 Kälber, 637<br />

Schweine, 1 Schaf. Total 965 Stück.<br />

Marktbesuch: gut.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni. 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität. Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Äusmastschweine<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Frische Gemüse,<br />

Svinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Spargeln, inländische<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen, ausländ.<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten aasl.<br />

Knollenfenchel<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, l Büschel<br />

Sauerkraut<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

2.30<br />

2.60—2.80<br />

240—2.50<br />

2.60—2.70<br />

2.30—2.40<br />

2.50-2.60<br />

2.30—2.40<br />

2. 2.20<br />

1.80<br />

1.70—1.80<br />

4.10<br />

3.50-3.80<br />

2.90—3.20<br />

2.40—2.80<br />

per Stüd Fr.<br />

185—205<br />

52—65<br />

72—92<br />

98—118<br />

135—175<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Handel<br />

fest<br />

fest<br />

fest<br />

flau<br />

flau<br />

Detailpreise vom 31. Mai <strong>1949</strong>:<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Zitronen<br />

70-90<br />

«n_,?nBananen<br />

275—320<br />

.. Kastanien, Marroni 150<br />

3^ Kastanien, gewöhnliche 115<br />

200 Eier.<br />

80 — l20 äj;rtnleier, inländische 25-27<br />

100 Frischeier, inländische 25-27<br />

220-250 Butter und Käs»<br />

30 40 Tafelbutter, geformt<br />

65-75 klein geformt, 100 gr 102<br />

groß geformt, 200 gr 201<br />

Köchbutter<br />

934<br />

Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

I2o—l40Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

45-70 Sbrinz, 1. Qual,<br />

600<br />

wo—l4oMagerkäse<br />

240<br />

35—45 Tilsiter<br />

490<br />

" Geflügel, Kleintiere und<br />

300—350 (Wildbret (tot).<br />

Z00 - 220Zuppenhühner<br />

Tauben, 1 Stück<br />

i8o-2o0Aaninchen<br />

250—280<br />

110-120 Süßwasserfische<br />

40 Regenbogenforellen<br />

10 Großfelchen, tot<br />

70 Kleinfelchen, tot<br />

ffchte^ ^<br />

Fechte und Beeren.<br />

Aepfel<br />

Brachsen<br />

Standardware, inländ. 1A—iZoHafel<br />

Kontrollware, inländ. bS—looTrüschen<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 30-70<br />

Kirschen, inländische 95 Meerslsche.<br />

Erdbeeren, inländische 2w Kabeljau, ganz<br />

Orangen, Blut 130—i35Kabeljau. Filets<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Merlans<br />

Orangen, blond 140—i5oColins<br />

600—700<br />

150—180<br />

650—800<br />

900<br />

500—s 10<br />

400—420<br />

500—540<br />

400<br />

180<br />

200<br />

400<br />

420<br />

480<br />

480<br />

540-550<br />

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Sarnen / Samstag, den 11. Juni <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 46<br />

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Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli &, Sie., Sarnen. Tel. (041) 86033<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Z i m M e i<br />

. . . ein Kerl, der spekuliert,<br />

Ist tote ein Tier, auf dürrer Heide,<br />

Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt,<br />

Und ringsherum liegt schöne, grüne Weide!<br />

Der alte Goethe meint in diesen Versen nicht den spekulierenden<br />

Viehhändler, der die „dürre Heide" des Bauern<br />

ausnützen und sich selber die „schöne, grüne Weide" aufzudüngen<br />

weiß, sondern den grübelnden, unpraktischen Menschen,<br />

der wie eine Nachteule in finsteren Ecken sitzt, wenn draußen<br />

die Leute mit Festtagsgesichtern herumspazieren. „Pfingsten<br />

ist majestätisch wie Orgelmusik", sagt der gescheite Karl Pfleger.<br />

Drum ist auch der Mann am „Weltfenster" über die<br />

Pfingsttage auf die „schöne, grüne Weide" des Bündnerlandes<br />

gefahren und hat just am Pfingstmontag auf der Alp<br />

Grüm unter einem azurblauen Himmel die Orgelmusik von<br />

Licht und Farben der Natur und des internationalen Sprachenbabels<br />

sich ins Herz rauschen lassen. Wenn ein biederer<br />

Basler BePPi über die Bergnanien Auskunft heischte und<br />

man, vom rauschenden Bächlein nebenan poetisch angesprüht,<br />

von der „Muisig" der Natur sprach, fühlte sich eine englisch<br />

gurgelnde Gesellschaft von Herren und Damen angeheimelt<br />

— denn das obwaldnerische „Muisig" ähnelt dem englischen<br />

„miusic" zum Verwechseln. Als die Berninabahn uns gar<br />

auf italienischem Boden, in der Stadt Tirano, absetzte und<br />

wir mitten in einen wirklichen Jahrmarkt gerieten, mit viel<br />

„musica" und herrlich schmutzigen Straßenbuben, da waren<br />

wir einfach hin. So ist auch der Wochenbericht darnach —<br />

er bleibt auf italienischer Erde.<br />

Einaudi redet zur jungen Republik.<br />

Der Pfingstmontag hat mit tollem Jugendübermut den<br />

ganzen Himmelsraum wie für ein grandioses Fest hergerichtet.<br />

Ueberall frohe Menschen diesseits und jenseits der Bernina!<br />

Die Italiener schienen besonders gut gelaunt zu sein.<br />

Sie haben am 2. Brächet das Fest der Republik gefeiert —<br />

so etwa, wie wir den 1. August begehen. Zwar sind es erst<br />

zwei Jahre seit der schicksalshaften Abstimmung, wo es um<br />

Monarchie und Republik ging. Darum hat der greise Staats-<br />

Präsident Einaudi gut daran getan, daß er seinen Landeskindern<br />

eine manierliche Botschaft geschenkt hat. Sie lautet:<br />

„Gott und Volk! Familie, Vaterland und Menschheit!"<br />

— das sind die feierlichen Parolen, welche die Lehre jenes<br />

Volksboten zusammenfassen, dem man heute, am Jahrestag<br />

der Geburt der italienischen Republik, ein würdiges Denkmal<br />

zu Rom enthüllt, in der Hauptstadt des geeinten und<br />

einigen Italiens, das Joses Mazzini vor 100 Jahren auf<br />

dem Kapitolinischen Hügel verheißungsvoll begonnen hatte.<br />

Wie der Seher lehrte, ist im erneuerten Italien das Volk<br />

Herrscher, dem alle Gehorsam schulden und das seinerseits<br />

dem ewigen Sittengesetz zu gehorchen 'hat, das uns befiehlt,<br />

Miffionspltmderei<br />

Von B r. Nikolaus von Moos,<br />

Kapuziner von Sächseln.<br />

Neujahrstag, Taweta 1948 (Ostafrika).<br />

Ein herrliches Morgenrot sehe ich von meinem Zimmer<br />

aus über die Mfaulahügel aufsteigen. Es ist erst fünf Uhr.<br />

Allmählich wird es Heller, die Farben ändern sich von einer<br />

Biertelstunde zur andern. Der waldige, sattgrüne Hügelzug<br />

mit der rötlich-gelben Morgendämmerung ist wirtlich ein<br />

herrliches Bild. Am Fuße des Hügels liegt sanft geborgen<br />

ein üppig grünes Tal mit einigen Häuschen, schmuck und<br />

sauber, wie niedliche Spielzeuge hingestellt. Die Herrlichkeit<br />

betrachtend, vergesse ich fast in die Kirche zu gehen. .P. Superior<br />

hat heute das schönste Meßgewand angezogen, er will<br />

das neue Jahr festlich gewinnen. Während der heiligen<br />

Messe singen die Jnternatsmädchen frohe Weihnachtslieder.<br />

Auch das „Großer Gott wir loben dich" wird angestimmt<br />

zum Danke für das neu erhaltene Jahr. Nach dem Morgenessen<br />

brachten die Lehrer, Hausangestellten und Internatslinder<br />

ihre Glücks- und Segenswünsche dar. Es ist heute<br />

Klosterfeiertag, auch das Internat hat frei, nur müssen die<br />

Mädchen noch das Wasser für die Küche im Flusse drunten<br />

holen. Dann dürfen sie mit der Aufseherin einen Spaziergang<br />

machen. Sie ziehen mit frohem Sang ins stillgelegene<br />

Mlimbatal. Ich hatte noch einiges für die Küche zu besorgen,<br />

auch die Angestellten standen bereit, ihren Monatslohn<br />

zu empfangen. P. Superior mußte mit einer Handvoll Silberlinge<br />

herausrücken, denn auch der schwarze Arbeiter ist<br />

seines Lohnes wert.<br />

Seit ich hier bin, hörte ich beständig das Rauschen des<br />

Mnyeraflusses. Eine gute Stunde von hier, tief aus der Jsolawayaschlucht<br />

drang das Wassergetöse. Dem wollte ich<br />

täglich und stündlich gegen den Naturtrieb des Bösen zu<br />

kämpfen, der in uns ist, und für den Triumph des Guten,<br />

das wir dafür herbeisehnen und verwirklichen wollen, im<br />

Gegensatz zum Geist der Gewalttätigkeit, der uns antreibt,<br />

den Gegner gewaltsam zum Schweigen zu bringen, und sür<br />

die Freiheit der Rede, die uns drängt, die Minderheiten zu<br />

überzeugen, von selbst den Willen der Mehrheit zu tun, der<br />

so zum Willen aller geworden ist. Heute, wie vor 100 Iahren,<br />

ist das Ideal auch immer vorgezeigt durch den Dreibegriff:<br />

Familie, Vaterland, Menschheit.<br />

„Bessere Menschen — bessere Zeiten!"<br />

Einaudi fährt fort: „Kaum herausgetreten aus einem<br />

entsetzlichen Krieg und fest entschlossen, alle geeigneten Mittel<br />

anzuwenden, um den Frieden zu garantieren, wissen wir<br />

doch, daß das Vaterland nur dann glücklich und zufrieden<br />

wachsen kann, wenn es, statt aus auf Eigennutz und Eigenglück<br />

Bedachten, aus festen und geeinten Familien besteht, in<br />

denen die Erinnerung an die vergangenen Generationen ein<br />

Ansporn sein möge, ständig für das materielle Glück und für<br />

den moralischen Fortschritt der künftigen Generationen zu<br />

wirken.<br />

Die Menschen des Risorgimento (literarische und politische<br />

Wiedergeburt, Wiederaufblühen Italiens im 19. Jahrhundert)<br />

hatten gesehen, daß Italien, in dem der Familiensinn<br />

so! tief ist, irt dem darum die Fundamente des Vaterlandes<br />

so fest sind, nur in einem freien Europa frei leben konnte.<br />

Schon sprachen sie von einer Menschheit, die alle Völker und<br />

alle Vaterländer dieser unserer geplagten Erde umfassen<br />

sollte. An dieser Lösung jener Probleme, die heute der Gegenstand<br />

nicht nur der fruchtbaren Aussprache an den internationalen<br />

Sitzungen, sondern auch der tätigen Zusammenarbeit<br />

unter den Völkern geworden sind, müssen die Italicner<br />

teilnehmen im Denken und Wirken, im Bewußtsein, daß<br />

die für die Einheit.Europas und für die in den Werken des<br />

Guten solidarischen Menschheit ausgewendete Mühe auch ein<br />

Bemühen sür die Größe des Vaterlandes ist."<br />

In allen italienischen Städten fanden am 2. Juni militärische<br />

Paraden und Volkskundgebungen statt. In Rom wurde<br />

auf dem Aventin, im Beisein von Einaudi und de Gasperi,<br />

das Denkmal sür Mazzini (1805/72) eingeweiht, der als Revolutionär<br />

und Gründer des Geheimbundes „Junges Jtalien"<br />

vom März bis Juni 1849 in Rom im Dreimännerrat<br />

regierte Sein Hauptziel war die einige, demokratische, gesamtitalienische<br />

Republik gewesen. Uni das Volk zu gewinnen,<br />

untermauerte er seine politische Idee mit einem verschwominenen,<br />

mystischen, papstfeindlichen religiösen Glauben.<br />

Das neue Italien ist gegenwärtig von tüchtigen, unerschrockenen<br />

und religiösen Männern regiert. Die Kommunisten<br />

spüren das, aber heulen und zähneknirschen umsonst. :—:<br />

heute aus die Spur zu kommen. Um halb neun Uhr zog ich mit<br />

zwei Jnternatsknaben los, den malerischen Tawetahügel hinunter<br />

in nördlicher Richtung. Der schmale Nußpfad führte<br />

uns zwischen flotten Häuschen, Maniok- und Reisfeldern<br />

hindurch. An einigen Stellen geht es durch schattige Bambuspflanzungen<br />

(Ulazi). Die langen, etwas gebogenen<br />

Rohre neigen zu beiden Seiten über den Weg, so daß man<br />

wie durch Triumphbögen schreitet. Der Saft dieser. Bambusrohre<br />

ist sehr begehrt, am Tag da er .gewonnen wird,<br />

ist er ähnlich unserm Süßmost, .aber schon am zweiten Tag<br />

gärt er, und enthält dann ziemlich viel Alkohol, der seine<br />

Wirkung auch, bei denen, die die Kraft des Weines nicht<br />

kennen, nicht verfehlt. Diese Bambussaftgelage der Wabena<br />

bilden oft das ÄeuZ der Missionare. Prächtige Bananenstanden,<br />

sein dustende Orangenbäume umsäumen etwa eine<br />

Viertelstunde weit den Weg. Nach und nach werden die<br />

Häuschen selten, nur noch einige lugen verstohlen aus dem<br />

Busch. Auf einmal kommt ein kleines, weißgetünchtes Häuschen<br />

in Sicht, davor steht unser Schreinerlehrling Josef<br />

Mbowera mit seiner neuvermählten Frau Martha. Er hat<br />

sein Heim wirklich recht nett gebaut, mit weißem Lehm bestrichen<br />

und einige hübsche Figuren auf die Wände gemalt.<br />

Marcha hatte eine helle Freunde, als ich. das Häuschen besichtigte<br />

und die Sauberkeit lobt. Josef war am Morgen auch<br />

in der hl. Messe, er wollte auch Feiertag machen, obwohl<br />

er nicht dazu verpflichtet war. Er erkundigte sich, wohin denn<br />

unser Spaziergang führe und sagte, er komme gleich mit.<br />

Zuerst servierte er in einem feinen Glase ganz süßen<br />

Bambussast. Nun -geht es richtig in den Busch. Nur noch<br />

Stauden, Gras, hohe Bäume mit zierlichen Lianen behangen.<br />

Das Gezwitscher der Vögel, das Zirpen der Grillen und<br />

das schöne Wetter machen den Spaziergang ganz idyllisch.<br />

Wir steigen trittweise in einen steilen Hang hinaus, unter<br />

nns zur rechten Hand summt der breite aber ruhig dahin-<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regiernngsrates<br />

v vom 6. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Auf Dienstag, den 28. Juni <strong>1949</strong>, wird die erste Kantonsratssitzung<br />

des neuen Amtsjahres <strong>1949</strong>/1950 angesetzt.<br />

Vorgängig der Sitzung findet in der Dorfkapelle, mit Beginn<br />

um 8.15 Uhr, ein offizieller Gottesdienst statt.<br />

Das Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit übermittelt<br />

den Jnspektionsbericht über die kantonale gewerbliche<br />

Berufsschule. Der Bericht lautet gut.<br />

Das kantonale Arbeitsamt erstattet Bericht über die Lage<br />

und Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat Mai <strong>1949</strong>;<br />

gemäß Bericht ist zur Zeit der Arbeitsbeschäftigungsgrad im<br />

Kanton gut. Arbeitslose sind sozusagen keine zu verzeichnen.<br />

Es sind Arbeitskräfte für die Haus- und Landwirtschaft<br />

gesucht.<br />

Der Stiftungsrat der Hilfskasse für notleidende Bauern<br />

unterbreitet die Rechnung für das abgelaufene Jahr 1948.<br />

Die Rechnung wird genehmigt.<br />

Der Stiftungsrat wird auf eine neue vierjährige Amtsdauer<br />

wie folgt bestellt:<br />

Regierungsrat Alois Abächerli, Präsident und Verwalter,<br />

a. Regierungsrat Alois Rohrer, Sächseln, Mitglied,<br />

Kantonsrichter Josef Berchtold-Halter, Mitglied,<br />

Bankdirektor Josef Heß, Sarnen, Mitglied,<br />

Kantonsrat Sebastian Vogler, Lungern, Mitglied,<br />

Landschreiber Leo Omlin, Sächseln, Sekretär.<br />

Dem altershalber ausscheidenden Mitglied, a. Regierungsrat<br />

Franz Burch, Sarnen, wird für die geleisteten Dienste<br />

der Dank ausgesprochen.<br />

Es liegen provisorische Projekte für den Ausbau des alten<br />

Schützenhauses auf dem Landenberg als kantonale gewerbliche<br />

Berufsschule vor. Der Baudirektion wird Kredit und Vollmacht<br />

erteilt, vom Architekten ein definitives Projekt erstellen<br />

zu lassen.<br />

Vom Reinerlös der interkantonalen Landeslotterie der<br />

112. Tranche sind dem Kanton Kanton Obwalden 2440.80 Fr.<br />

zugekommen.<br />

Krankenhans-Ordnuug.<br />

In jedem geordneten Betrieb eines Krankenhauses sind<br />

die Krankenbesuche auf einzelne Tage und. Stunden der<br />

Woche beschränkt, vorab im Interesse der Schwerkranken und<br />

sodann auch in Rücksicht auf das anstrengend tätige Pflegepersonal.<br />

Dies war früher auch in unserem Krankenhaus,<br />

der Fall, bis man sich allmählich um keine Vorschriften mehr<br />

kümmerte. Die eingetretenen Verhältnisse sind mit der Zeit<br />

einfach untragbar geworden und drängten zu einer Neuordnung.<br />

Der Regierungsrat hat deshalb eine Hausordnung,<br />

aufgestellt, gemäß welcher Krankenbesuche täglich von<br />

13 bis 16 Uhr zulässig sind, ausgenommen der<br />

Samstag, an wel ch e m k e i ne Besuche stat t-<br />

finden dürfen. Künftig sind also auch an allen Vorfließende<br />

Mnyerasluß, sein tausendjähriges Lied. Er könnte<br />

ja erzählen vom Strome der Zeit, vom Wandel der Jahrhunderte<br />

im Masfagatiland. Wieviele hat er schon in seine Wasserarme<br />

geschlossen und in die Ewigkeit gesandt? Doch aufgepaßt,<br />

hier ist nicht der Ort sür Phantasien; ein Fehltritt<br />

und man kollert den Hand hinunter in die graue Flut. ^<br />

Hansli Mgombera, unser fleißiger Ministrant, hebt einige<br />

Glimmersteine am Wege auf, der feine Glanz macht ihm<br />

Freude. Es ist nicht ausgeschlossen, daß hier Mineralschätze<br />

verborgen liegen. Ein schmaler, etwa zwei Meter tiefer<br />

Graben gähnt hart am Wege, für nächtliche Wanderer recht<br />

gefährlich. Die Grube dient als Falle für Büffel und Fluß-<br />

Pferde. Das Bergsteigen dauert nicht lange, dann geht es<br />

über Stock und Stein in die Tiefe, einem Bach dazu, der<br />

nur mit zwei etwas armsdicken Prügeln überbrückt ist. Ein<br />

Seiltänzer bin ich nicht, doch geht es heil darüber. Nach<br />

einer halben Stunde Buschwanderung auf und ab, durch dick<br />

und dünn kommt uns feines Orangenblütenaroma entgegen.<br />

Da muß also wieder Kultur in der Nähe sein. Richtig, nach<br />

wenigen Minuten hatten wir das traumverlorene Dörfchen<br />

Jsolawaya wie eine Oase in der Wüste vor uns. Frisch<br />

sprießende Reis- und Maisfelder umsäumten die Häuschen<br />

und gaben dem Ganzen einen wohltuenden Anblick. Am<br />

Wege steht eine offene Halle, darin ein großer Stein und<br />

einige Eisenstücke daranf. Es ist die Dorfschmiede. Der<br />

Schmiedemeister hat den wohlklingenden Namen Santuri,<br />

das heißt bei uns Grammophon. Er will den Wohlklang des<br />

Eisenhammers mit seinem Namen in harmonische Verbindung<br />

dringen. Er kommt zu unserer Begrüßung und bietet<br />

uns seine Reisebegleitung an. Ein kurzer Besuch in seiner<br />

Bude gibt uns einen Einblick in seine Berufstüchtigkeit.<br />

Hauen, Aexte, Buschmesser, Speere, Sicheln, sein und solid<br />

geschmiedet. Heute will er seiner Bambuspflanzung, die ihm<br />

einen guten Tropfen liefert, einen Besuch abstatten. Diese


Mittagen Krankenbesuche ausgeschlossen. Für Ausnahmebewilligungen<br />

in ganz dringenden Fällen hat man sich an die<br />

Schwester Oberin oder an iden Verwalter zu wenden. Man<br />

erwartet, daß das Publikum diesen im Interesse der Krauken<br />

getroffenen Maßnahmen volles Verständnis entgegenbringe<br />

und dadurch auch dem Pflegepersonal den schweren<br />

Dienst erleichtern helfe.<br />

Die Kranken Hausverwaltung.<br />

Zur politischen Unfallstatistik. Der „Unterwaldner" ist<br />

unter die Sammler gegangen. Sammeln war seit jeher eine<br />

seiner Stärken. So hatte sich der letzte Redaktor darauf spezialisiert,<br />

Altstoff zu sammeln. Es war ihm ein schönstes Vergnügen,<br />

an den Abstimmungstagen durch das Land zu<br />

radeln, um ihm mißliebige Plakate und Flugblätter von den<br />

Wänden zu reißen, offenbar um sie dann der Altstoffsammlnng<br />

zuzuführen. Sicher ein verdienstliches Beginnen im Zeitalter<br />

der Papierknappheit, nach unserer ganz unmaßgeblichen<br />

Meinung aber so gar nicht passend zu den Volksrechten, insbesondere<br />

zum Recht auf freie Meinungsäußerung und -bildnng,<br />

für die diese Leute doch so heiß kämpfen müssen.<br />

Der heutige „Unterwaldner"-Redaktor sammelt „Betriebs-<br />

Unfälle der Woche". Bevor wir die neueste Betriebsunsallspalte<br />

durchzulesen wagten, sind wir reuig „in uns gegangen"<br />

und haben nachgedacht, was uns wohl wieder Böses passiert<br />

sein könnte. Und uns wähnte, es könnte dies nur unsere kurze<br />

Stellungnahme zur Erledigung der „Prozesse um die Verhörrichterwahl<br />

1947" sein. Aber mit Nichten (und Neffen)! Nachdem<br />

sich der „Unterwaldner" zu dieser Angelegenheit offenbar<br />

auch lieber ausschweigt, mußte er in unserer letzten Nummer<br />

einen andern Stein des Anstoßes suchen. Um die Blende von<br />

diesem Prozeßausgang abzudrehen,hat er seine Kerze an beiden<br />

Enden angezündet und beleuchtet damit unsere Notiz „Etwas<br />

von Kultur", die wir frecherweise, ohne den „Unterwaldner"<br />

darum zu fragen, aus dem „Lungerer Bote" abdruckten.<br />

Die Angelegenheit — vom Jahresbericht der „Pro Campagna"<br />

und ihren gekürzten Subventionen handelnd — 'st<br />

nicht so weltbewegend, daß wir materiell nochmals darauf eingehen<br />

müßten.<br />

Wir wollen auch dem „Unterwaldner" das Eigenlob absolut<br />

nicht abstreiten, wenn er schreibt:<br />

„Und so hat es denn die Vorsehung ganz weise eingerichtet,<br />

daß es — sogar in Obwalden zwei Parteien<br />

gibt und zwei Parteiblätter, von denen das eine<br />

(nach Ansicht der Einen) nur ganz hochstehende und<br />

gescheite Sachen druckt und das andere lauter Kabis.<br />

Denn wir müssen nach Ueberprüfung der letzten Betriebsunfallspalte<br />

neidlos gestehen, daß die Abhandlung im „Unterwaldner"<br />

hochstehend und gescheit war und er daher das Lob<br />

vollauf verdient. Wir hoffen auch gerne, daß die Kerze ihrer<br />

doppelten Beanspruchung wegen noch nicht aufgebraucht ist<br />

und werden der weitern Unfallstatistik im „Unterwaldner ' mit<br />

Vergnügen folgen. b.<br />

* Pfingsten. Nach den langen Regenwochen erwarteten<br />

wir, daß sich wenigstens das Pfingstfest in strahlender Schönheit<br />

zeige. Man freute sich auf die verheißungsvolle Pfmgstseguenz<br />

im feierlichen Gottesdienst und die Erfüllung längst<br />

gehegter Pläne: durch Matten zu streifen, begleitet vom<br />

Dutt der Blumen und des dörrenden Heues, ein erste kleine<br />

Bergtour oder eine Fahrt ins Blaue zu unternehmen.<br />

Leider blieb aber dem hohen Feiertage jeder psingstliche<br />

Glanz versagt. Ob dem verhüllten Himmelsblau, den nebelverhängten<br />

Bergen und dem schließlich unaufhörlich fallenden<br />

Regen, schien sogar im festlichen Glockengeläute ein melancholischer<br />

Ton mitzuschwingen.<br />

Dafür überraschte uns der Pfingstmontag Mit einem<br />

strahlend blauen Himmel und sommerlicher Hitze. Glücklich,<br />

Naturwirtschaft ist eine gute Viertelstunde vom Dörfchen<br />

entfernt. Zwei muntere Schulbuben im weißen Lendentuch, mit<br />

Pfeil und Bogen bewehrt, hüpfen uns entgegen, machen eine<br />

graziöse Verneigung und laufen dann voraus, uns den Weg<br />

zu zeigen. Wir verlassen den alten Pfad, zwängen uns durch<br />

das Gestrüpp, machen kleine Abstecher zu den herrlichen<br />

Buchten, mit den gewaltigen Steinmassen, mit großen breitblättri-gen<br />

Bäumen mit Lianen verhangen. Die Buben hatten<br />

einige Fischreusen gemacht, allein das Glück.schien ihnen<br />

nicht hold zu sein. Das Rauschen und Tosen wird immer<br />

lauter, der Wassergischt bäumt sich auf an den Felsblöcken,<br />

wir sind dem Reiseziel nahe. Von einem Felsblock zum andem<br />

hüpfend hören wir plötzlich ein ohrenbetäubendes Gekreisch<br />

von Vögeln. Auf einem wasserumspülten Felsblock stehend,<br />

schauten wir durchs Dickicht ans andere Ufer. Welch<br />

ein Anblick. Eine ungeheure Masse großer Fledermäuse,<br />

„fliegende Hunde" genannt, ob es in Europa auch solche<br />

Viecher gibt, weiß ich nicht. Sie hausen tagsüber in den<br />

Rafiapalmen, deren es hier eine große Zahl wie in einem<br />

verwilderten Park gibt. Bei anbrechender Nacht fliegen sie<br />

in großen Luftgeschwadern Richtung Mission in die Täler<br />

hinaus. Es sind sicher über zehntausend beieinander. Einige<br />

Zeit beobachteten wir mit Vergnügen das Schauspiel des<br />

tobenden Flusses und das Gewimmel der Fledermäuse. Ich<br />

war etwas enttäuscht, der Wasserfall, den ich mir vorgestellt,<br />

existierte nicht. Die mächtigen Fluten kommen mit<br />

Wucht durch eine enge Schlucht. Die Wasserwogen prallen<br />

an die Felsblöcke, das bewirkt das starke Dosen, das man<br />

bis zur Mission hört, etwa anderthalb Stunden weit.<br />

Die Schwüle der heißen Jahreszeit trieb uns den Schweiß<br />

aus den Poren. Jeder suchte ein stilles Plätzchen auf, um<br />

ein «wenig in den kühlen Wassern unterzutauchen. Nach der<br />

Erfrischung zogen wir fröhlich plaudernd heimwärts zu. Aus<br />

halber Strecke trafen wir in. einem armseligen Haus eine<br />

halbblinde Frau, die mich 'um ein Tuch anbettelte. Ich<br />

konnte leider nichts versprechen, denn wir haben Schwierigleiten,<br />

unsere Jnternatskinder zu bekleiden. Der Krieg machte<br />

sich in dieser Beziehung bei uns sehr fühlbar. Wie gerne<br />

hätte ich das Machtwort des heiligen Petrus an der schönen<br />

Pforte gesprochen. Das Angelusglöcklein hallte über die heimeligen<br />

Fluren, als wir schnaufend den Missionshügel hinanstiegen.<br />

Möge Gott uns behüten an Leib und Seele und uns<br />

recht viele Missionare senden, die der schönen Natur entsprechend<br />

schöne Seelen heranbilden in der Taweter Waldbruderei.<br />

wer sich- einen freien Nachmittag leisten konnte unb nicht nur<br />

durch das Fenster den vielen vorbeiflitzenden Autos ura» den<br />

froh gestimmten Menschen zuschauen mußte. Denn noch den<br />

trüben Tagen schien alles doppelt schön.<br />

Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen . . . , wenn<br />

auch in seiner Lieblichkeit dieses Jahr erst am Montag.<br />

Erhaltung von Kunstgegenständen. (*) In der letzten Nummer<br />

dieses Blattes wird' im Anschluß an die Rückkehr einer<br />

Mutter-Gottes-Statue in Alpnach geschrieben, es wurden<br />

immer noch Mnstgegenstände aus Kapellen und Pnvat-häusern<br />

an Händler vertrödelt. Das stimmt in bezug aus<br />

kirchliche Gegenstände sicher nicht. Denn Art. 10 der<br />

kantonalen Verordnung vom Jahre 1932 unterstellt alle m<br />

öffentlichen Gebäuden, Kirchen und Kapellen befindliehen<br />

Altertümer und Kunstgegenstände dem Schutze des<br />

Staates. Es ist allen öffentlichen Verwaltungen des Kantons<br />

und der Gemeinden, Korporationen und Teilsamen und ebenso<br />

den geistlichen Organen bei ihrer eigenen Verantwortung<br />

untersagt solche 'Gegenstände zu veräußern, zu verpfäuden-,<br />

zu verändern oder zu vernichten, ohne ausdrückliche Zustimmung<br />

der zuständigen Verwaltungsbehörde, d. h. des Regierungsrates,<br />

der Gemeinderäte, Kirchenräte oder Teilenräte.<br />

Bei kirchlichen Gegenständen ist zudem die Zustimmung<br />

der kirchlichen Oberbehörde notwendig. Mit dieser Gesetzesbestimmung<br />

sollte und ist der unüberlegte Verkauf von schützenswerten<br />

Kunstgegenstände verhindert worden und wir sind<br />

überzeugt, daß die Verwaltungen und Aufsichtsbehörden sich<br />

an die Vorschriften halten. Ein Privater kann selbstverständlich<br />

über seine Sachen verfügen und die Mahnung, noch zu<br />

erhalten, was vorhanden ist, soll immer wieder erhoben<br />

werden.<br />

Heuen ohne Heuwetter.<br />

lb. Die Heuernte bildet im Verlaufe eines Bauernjahres<br />

bei uns eine entscheidende Phase. Keine Ernte ^ des<br />

Schweizerbauers ist mengenmäßig, aber auch wertmäßig so<br />

groß. Es geht hier um Hunderte von Millionen Franken..<br />

Regenwetter wie wir es diesmal bei der Heuernte zu verzeichnen<br />

haben, kann die schweizerische Landwirtschaft an<br />

Wertverlusten mehr kosten als ein Milchpreisabschlag von<br />

zwei und mehr Rappen. Ein schlechter Heuet zeigt sich immer<br />

bei der Winterfütterung sehr nachteilig. Die Tiere wollen<br />

nicht zu einer guten Leistung aufholen, obwohl sie ein größeres<br />

Futtetquantnm verzehren.<br />

Wenn es auch nie so weit kommen wird, daß das Heuen<br />

vom Heuwetter unabhängig sein wird, so können und müssen<br />

doch, wie die diesjährigen Verhältnisse und jene während<br />

dem Bergheuet im vergangenen Jahre demonstrieren, neue<br />

Methoden angewandt werden, um den Einfluß von Regenweiter<br />

auf den Ausfall der Heuqualität herabzumindern.<br />

Gegenwärtig herrscht bei den Bauern ein großes Jnteresse<br />

für die Trocknungsgerüste (Heinzen). Die bisherige<br />

Abneigung der Bauern vor der Verwendung von<br />

Trocknungsgerüsten beruhte in der Angst vor der erforderlichen<br />

Mehrarbeit. Dabei ist es aber so, daß die Bodentrocknung<br />

bei zweifelhafter Witterung auch mehr Arbeit gibt<br />

als bei schönem Wetter. Nur erleidet das Futter bei der<br />

Bodentrocknung viel größere Nährstoffverluste als bei der<br />

Verwendung von Trocknungsgestellen. Daran denkt man in<br />

der Regel viel zu wenig. Und ferner ist es den Bauern viel<br />

zu wenig bewußt, daß mit Hilfe der Heinzen auch bei regnerischem<br />

Wetter das Heuen fortgesetzt werden kann. Dazu<br />

kommt, daß mau mit den Heinzen die Sache ruhiger nehmen<br />

kann und nicht an den wenigen schönen Tagen eine Hauderei<br />

hat, die ein gutes Arbeiten sozusagen ausschließt.<br />

Kulturschaffen in Obwalden. (Einges.) Der Schriftsteller<br />

Franz Odermatt regt in seinen Nidwaldner Zeitungen einen<br />

lebendigeren Sinn für das heutige künstlerische Schaffen an,<br />

und ist der Meinung, daß man dem Schaffen der noch lebenden<br />

Künstler Verständnis und aufrichte Anerkennung zollen<br />

sollte. Diese Anregung ist nur zu unterstützetzn. Auch in Obwalden<br />

sind gute Ansätze vorhanden, die die Möglichkeit<br />

schassen, künstlerische Arbeit zu fördern. Machen wir nur auf<br />

die Anregung von Herrn alt Ständerat Amstalden, Sarnen,<br />

aufmerksam, der den Vorschlag machte, jährlich gewisse Literatnrbeiträge<br />

oder auch Anerkennungsbeiträge für andere<br />

künstlerische Erzeugnisse auszusetzen, die aus dem Erträgnis<br />

des Lotteriesonds zu entnehmen wären. Und besteht doch ein<br />

Reglement aus dem Jahre 1946, wonach einheimisches<br />

Schrifttum und Kunstschaffen besonders vornehm behandelt<br />

werden soll. Wenn man weiß, wie anspornend es für Künstler<br />

wirkt, 'wenn einer auch nur bescheidene Anerkennung sindet,<br />

so weiß man auch um den Wert einer solchen Anerkennung,<br />

indem sie den Künstler anspornt, Gültiges nnd Wertvolles<br />

zu schaffen.<br />

Wir haben junge und bereits verdiente Künstler in Obwalden.<br />

Wie anspornend würde es zum Beispiel wirken, wenn<br />

die Regierung durch Ankauf von Bildern das Schaffen der<br />

Kunstmaler ehren würde.<br />

Auch in der Musik und Dichtung wird in Obwalden Gutes<br />

geschaffen.<br />

Unsere Anregung geht dahin, alljährlich durch einen öffentlichen<br />

Wettbewerb die Maler, Musiker und Schriftsteller,<br />

eventuell auch, andere Kunstgattungen (z. B. Kunstgewerbe)<br />

anzuspornen, eine meisterliche Leistung zu vollbringen. Der<br />

Wettbewerb müßte eine gewisse Summe aussetzen (auch wenn<br />

nur 1000 Franken), die für beste Leistungen ausgeteilt würden.<br />

Ein unabhängiges, künstlerisch ausgewiesenes Jury würde<br />

gewiß für eine gerechte Prüfung der Werke besorgt sein.<br />

Es wäre bestimmt eine kulturelle Tat, wenn diese Anregung<br />

verwirklicht werden könnte. Man hofft, daß sich diS Kom-<br />

Mission, welche das Kunstschaffen von Obwalden zu beobachten<br />

hat, damit auseinandersetzen wird.<br />

Sendungen für die Katholiken, sr. „Geistliche Musik"<br />

bringt Sonntag, den 12. Juni um 9.30 Uhr die Sätze Sanktus<br />

und Agnus Dei ans dem Requim von Gabriel Faurs<br />

zu Gehör. Um 9.45 Uhr folgt die von Pater Rafael Häne<br />

vom Stift Einsiedeln gehaltene „Katholische Radiopredigt".<br />

Gleichentags, um 17.40 Uhr leitet „Geistliche Musik" mit dem<br />

Satz Et incarnatus est aus der Messe in c-moll von Mozart<br />

über zu der um 17.50 Uhr nachfolgenden, von Pfr. Gisep<br />

Willimann aus Mon gehaltenen „Katholischen Radiopredigt<br />

in romanischer Sprache". Der Fronleichnamstag 'fällt auf<br />

Donnerstag, den 16. Juni. Ihm ist an diesem Tag um 6 20<br />

Uhr die „Musik zu Fronleichnam gewidmet. Um 11M Uhr<br />

überträgt das Studio Bern aus der Kathedrale St-Nicolas,<br />

Fribourg ein „Kirchenkonzert" und um 11.40 Uhr halt ^ofef<br />

Beutet eine „Mte-Dieu citadine et Procesfwns campagnards"<br />

betitelte Causerie.<br />

Sarnen. t Frau Kantonsrat Anna Wirz-Christen, Schazli.<br />

Ein großer Trauerzug. begleitete am frühen Morgen des.<br />

1 ^jiui den sterblichen Leib einer wackeren Bauernmutter<br />

.um offenen Grabe bei der Pfarrkirche. Männer und Frauen,<br />

die langen schwarzen Reißen wollte kein Ende nehmen, waren<br />

beeindruckt vom frühen Tod dieser seinen Frau und Mutter.<br />

Wohl hatte eine lange, schmerzliche Krankheit, die im Luzerner<br />

Kantonsspital mit vorbildlicher Geduld und christlicher<br />

Ergebenheit getragen wurde, auf eine Trauerbotschaft vorbereitet.<br />

Aber man war doch irgendwie nicht gefaßt, -d,x<br />

Nachricht ruhig hinzunehmen, daß dieser Frau, die m ihrer<br />

<strong>Obwaldner</strong>tracht und als blühe,ide Gesundheit noch vor kurzem<br />

durch unsere Straßen schritt, so bald aller Schmuck und<br />

alle natürliche Anmut entrissen würde<br />

_<br />

Kostbarer war ihr innerer Schmuck. war etne christliche<br />

Mutter und Erzieherin im besten Sinn des Wortes.<br />

c>hre sieben Kin>der Hat sie gemeinsam mit ihrem Gatten, dem<br />

sie allzeit eine treue Lebensgefährtin war, zu braven, tüchtigert<br />

Menschen und Christen erzogen. Und als ihr Mann,<br />

der im ganzen Lande den Ruf eines tüchtigen Bauern genießt<br />

in öffentliche Aemter der Gemeinde und des Kantons<br />

berufen wurde, hat sie einen Gutteil seiner Aufgaben mitgetragen.<br />

Wir, verstehen, wenn der Verlust dieser Gattin und<br />

Mutter eine schmerzliche Wunde aufgerissen hat und das<br />

Heimbringen der teuren Toten in jener bitteren Abendstunde<br />

laute« Weinen und Wehklagen drunten vor dem Schaz'lihaus<br />

ausgelöst hat. Eine gute Mutter läßt sich nicht ersetzen.<br />

Den Angehörigen, denen wir ein tiefes, aufrichtiges Beileid<br />

ausdrücken, sind -die Erinnerung an ihre guter Mutter<br />

und der christliche Glaube, der eine Brücke schlägt in eine<br />

andere, bessere Welt, milder Balsam in ihren leidgeprüften<br />

Tagen.<br />

x -<br />

Sarnen. Vermißte Schülerinnen. (Eing.) Der strahlende<br />

Sonnentag des°>7. Juni lockte 80 Sarner Mädchen der Mittelund<br />

Oberschule auf die herrlichen Höhen der Alp Käsern und<br />

des Jänzigrat (1741 Meter). Bei der Alpsegnung, die dieses<br />

Jahr am Tag der Alpauffahrt vorgenommen wurde, respon- .<br />

dierten die Mädchen freudig bei der Allerheiligenlitanei und<br />

sangen abschließend ein kräftiges Te Deum. Der herrliche<br />

Rundblick in den Gipfelkranz der Unterwaldner- Schwyzer-,<br />

Urner-, Glarner- und Börneralpen, den man in einzigartiger<br />

Weise hier oben genießt, zwingt spontan zur Freude und zum<br />

Dank an den großen Schöpfer. Der Käsernhirt, Herr Melk<br />

Kifer vom Balzenmätteli, der mit seiner wackern Familie ergriffen<br />

der Alpsegnung beiwohnte, hat sie wahrscheinlich noch<br />

nie in dieser feierlichen Weife erlebt.<br />

Beim Abstieg vom Jänzigrat nach der Alp Käsern, als sich<br />

die Einerkolonne beim Blumenpflücken etwas lockerte, gingen<br />

zwei Mädchen trotz Verbot und das Rufen der andern, daß sie<br />

auf dem falschen Wege seien, nicht beachtend, durch eine Lücke<br />

nach der Wenglialp ins große Schlierental hinunter, in der |<br />

Meinung, daß sie hier schneller die Alp Käsern erreichen würden.<br />

Die Mädchen, die das Weggehen beobachteten, meldeten<br />

sofort bei der Rückkehr aus der Alp, ca. 15 Minuten später,<br />

daß zwei Mädchen die Abstiegsroute trotz wiederholter Warnung<br />

der Mitschülerinnen verlassen haben. Eine kleine Such-<br />

Mannschaft ging den halben Weg nach dem Jänzigrat zurück,<br />

konnte aber die vermißten Mädchen nirgends finden. Darauf<br />

wurde über eine Stuude das ganze Gebiet zwischen Wenglialp<br />

und Jänzigrat abgesucht, wiederum ohne Erfolg. Die vermißten<br />

Mädchen haben etwas nach 3 Uhr den Weg verlassen.<br />

Mitunter wurde es 5 und halb 6 Uhr. Man war gezwungen,<br />

ohne die beiden den Rückweg anzutreten. Der Verlust der beiden<br />

Schülerinnen hatte die Freude der Heimkehrer nicht getrübt.<br />

Unter hellem Gesang ging es über die Staldimatt nach<br />

der Schwendi hinunter. An ein Unglück wollte niemand glauben.<br />

Aber ein Umherirren im obern Einzugsgebiet der Großen<br />

Schliere, wo schon Erwachsene stunden- und tagelang im Nebel<br />

sich verlaufen haben, mußte in Rechnung gezogen werden. Es<br />

konnte aber auch sein, daß die beiden auf ihrem falschen Weg<br />

schon ins Tal gelangten. Sie hatten bis zur Abenddämmerung<br />

immerhin fünf voll Stunden zur Verfügung.<br />

Das war aber nicht der Fall. Ein Auto fuhr noch nachts<br />

nach dem Guber und von dort gegen 11 Uhr nach der Ramersberger<br />

Allmend, wo die Mädchen auf dem Weg eventuell daher<br />

kommen konnten. Aber vergebens!<br />

Am andern Morgen beim Schulbeginn war noch keine<br />

Nachricht von den Vermißten da. Schon wurde der Knabensekundarschnle<br />

der Plan unterbreitet, an einer Suchaktion teilzunehmen,<br />

dem mit lauter Begeisterung und abenteuerlicher<br />

Erwartung freudig zugestimmt wurde, vor allem auch deswegen,<br />

weil eines der zwei vermißten Mädchen die Schwester<br />

eines SekundarschülerS war. Es hat zwar einer der Buben<br />

schalkhaft bemerkt, am andern Morgen müßte man dann wieder<br />

einige Sekundarschüler suchen.<br />

Um 9 Uhr vormittags erschienen aber dann die beiden<br />

Mädchen mit einem tränenden und einem lachenden Auge.<br />

Nach drei- bis vierstündiger Irrfahrt am Tag zuvor — so<br />

erzählten sie — hörten sie gegen Abend die Glocken von weidendem<br />

Vieh. Sie gingen dem Gebimmel nach und kamen<br />

teil<br />

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schließlich zur Kägiswiler Rinderalp Geriismatt (1328 Mir.),<br />

- eine Stunde oberhalb Guber. Dort blieben sie, gut umsorgt,<br />

über Nacht. Eine kurze telephonische Meldung im nahen<br />

Guber, die man leider unterließ, hätte beruhigt, die Autofahrt<br />

erspart und manche kummervollen Gedanken und böse Träume<br />

mit Toten, Verunglückten und Erschöpften verhindert.<br />

So endete die Irrfahrt, den einen zur Freude, den andern<br />

zur Warnung, bei den Seknndarschülern als Enttäuschung,<br />

weil man ihre bereitwillige Hilfe zu einer interessanten Entdeckungsfahrt<br />

nicht in Anspruch nehmen konnte.<br />

Sarnen. M u s i k a l i sch e s. Sonntag, den 12. Juni, begeht<br />

der Männerchor Sarnen feinen Singsonntag. Bei diesem<br />

Anlaß werden um 11.00 Uhr auf dem Dorfplatz einige Lieder<br />

gesungen.<br />

E chli Chärnser-Chronik. Ging da ehzumgl ein garfrommer<br />

Mönch zum gnädigen Herrn um zu fragen, obs gestattet<br />

fei zum Brevieren z'rauchen, und es wurde ihm verneint.<br />

Sein frommer Mitbruder ging also hin und fragte, ob er<br />

zum Rauchen auch bäten dürfe, und es wurde ihm bewilligt.<br />

So entschuldige ich mich, wenu der Winter dureu z'Bäten<br />

und z'Pfiffenstopfen bei mir zämmengheren wie z'Ofenbänkli<br />

und ich.<br />

Doch Wenns uistaget, da dolets den Melk nimmen in den<br />

vier Wänden binnen. Z'Gruchsi in den alten Knochen sorget<br />

aber schon dersir, daß ich keine allzugroßen Gimp mehr mache.<br />

Es gad mier grad justameut ä'so wie der sogen. Volks-<br />

Partei (VP) Kerns. Eh nun, z'Politisieren haben wir Kernser<br />

grad gnueg gelernt und so wies etzt isch, da chenid mier<br />

Alten die schon au den Nagel hänken und fett man is nu<br />

bruichen, mechtet mier denn scho nu uf d'Spielftud abbeu.<br />

Nuiudig waren wir ja ai noch einmal dabei, als es galt<br />

zwei Geistlichen das verdiente Bürgerrecht zu geben. Tagszuvor<br />

erschienen zwar so zwei Schmutzblättli dagegen. Sie<br />

halben aber bei der Abstimmig die Note „5" bekommen. Es<br />

ist scho schad, daß mans Bürgerrächt numeu verleihen kann<br />

.... „Vater nid eriferu!" tends von der Laibe abben. Ich<br />

mueß meini luit geschrieben haben!<br />

Ich weiß scho, daß mier Hit z'Schrieben nicht mehr gad,<br />

wie friener z'Chüemälchen, aber Jer verfchtand den Arvi-<br />

Melk ja schon und drum hani den Tintengriffel gnn, weil<br />

ich doch numal schrieben mecht, weil ich danken mecht, danken<br />

im Namen der Alten.<br />

Danken mecht ich dem lieben. Herrn Pfarrer, daß<br />

z'Sprichwort wo da in einer Brattig stad, an ihm sich erfüllet<br />

hat:<br />

Es b r u i ch t eine großemoralische Kraft,<br />

ohne Ungeduld zu harren und zu wach<br />

e n, bis alles reift!<br />

Danken mecht ich und gratulieren dazu den Jungen, daß<br />

sie z'Guraschi und z'Kaprizi gesunden und unsere Gmeind<br />

wieder zu dem machten, was sie bishär war.<br />

Man hed ebben ab und zue Glägäheit über d'Chärnser<br />

z'läfen in liberalen Zitigen. Dieser Blettlischreiber ist aber<br />

Hit grad so lätz orientiert, wie dazumal als er noch ufem<br />

hochen Amtsschimmel den Taktstock schwingen konnte.<br />

Was da vo is brichtet und was uf däm himmel-truirigen,<br />

eh himmelblawen Zättel .von einem Sammligsmißersolg<br />

brichtet wurde, da ist ja grad z'Gägüteil dur Tatfachen er-<br />

E wettigi Freid Hemmer gha die Prächtig Missionsuisstattig<br />

z'gseh, wo die Chärnser beiderlei politischen Gschlächts<br />

in so churzer Zit zämmenpracht hend.<br />

Das ist C h ä r n s ! Vo därä Demonstration hed man<br />

im liberalen Blettli liäber gschwiegen!<br />

Und wenn gar geschrieben wurde, das alles heigi ein<br />

ein Wert von über 15 tuisig Franken, so stimmts absoluiti,<br />

daß es ein gruisiger Mißerfolg war — aber numen uf der<br />

andern Sitä!<br />

Und wenn der Bfchänkti das alles für einen solchen Zwäck<br />

witerschäukt, da mueß man schon sagen, daß einer das Chäruser-Bürgerrecht<br />

doppelt verdienet hod!<br />

Danken mecht ich all den vielen, die da gearbeitet haben<br />

uf das scheni Pfarrfeft mit Gesang, Muisig, Theater, Gedicht,<br />

Bluemen und Ziären. Es ist schon viel brichtet worden im<br />

Volkssrind über das Fest. Eines mecht ich noch nachholen und<br />

das ist der Dank dem Herrn Lehrer Marty. Ghert hani zwar<br />

nur dr Gfang in der Kirche. Scho i der Achtimäß dä Kindergefang,'<br />

daß einem ganz jung wird im März. Und erscht das<br />

Amt! Grad so stell ichs mier im Himmel vor. Das Sanktus!<br />

Grad wie z'Zämenliten mit allen Glocken vor der Wandlig<br />

oder wider zum Schluß, als ob mä dr Bätruef gherti vom<br />

Arvi abbe. — —<br />

So dank ich halt nochmal, denn etzt weißi, daß ich getrofcht<br />

abfahren kann, Wenns Zit isch. Freid hani grad Hit<br />

scho, daß einisch meine Totenmäß nicht eine so truirige Angelegenheit<br />

isch, sondern ein hibsches Begleiten hiniber zum<br />

Marsch in die Ewigkeit.<br />

Hend Dank zäntumen vom<br />

Arvimelk.<br />

Giswil. Lebensrettung. (Korr.) Letzte Woche rettete in<br />

Giswil Britschgi Josef, Kapellmatt, Großteil, einem lljährigen<br />

Kinde das' Leben, indem er dieses vor dem sicheren Ertrinkungstode<br />

im Sarnersee bewahrte. Der Knabe, der sich<br />

auf zwei Brettern zu weit in den See hinauswagte und<br />

schwimmunkundig war, wurde von den Wellen immer weiter<br />

hinausgetragen, bis ihn Britschgi mutig' ans Ufer.rettete.<br />

Die Lebensrettung verdient besonders deshalb Anerkennung,<br />

weil es sich bei Britschgi um einen bald siebzigjährigen Mann<br />

handelt, der zudem in der'Sehkraft noch stark behindert ist.<br />

Britschgi hat übrigens bereits vor drei Jahren einen Italiener<br />

unter Einsatz des eigenen Lebens vor dem sicheren Ertrinkungstode<br />

gerettet.<br />

Giswil. (Einges.) Ferienlager für Schulkinder, Glaubenmelen.<br />

Die guten Erfahrungen des ersten Betriebsjahres<br />

ermutigt die Betriebsleitung, dieses Jahr wieder ein Ferienlager<br />

durchzuführen.<br />

Da viele Anmeldungen in Aussicht, müssen jedenfalls<br />

zwei aufeinanderfolgende Lager geführt werden Der Beginn<br />

des ersten Lagers wird schon auf den 4. Juli angesetzt, vier*<br />

zehn Tage früher als letztes Jahr. Nicht etwa um St. Petrus<br />

zu.diktieren, endlich sommerliches Wetter zu schicken sondern<br />

weil die Schulen in Giswil wegen militärischer Einquartierung<br />

früher geschlossen werden müssen.<br />

Bei den Vorbereitungen zur Alpauffahrt herrscht bereits<br />

Hochbetrieb.<br />

Ein auswärtiger Freund und Gönner von Giswil hat<br />

letzter Tage in einem Couvert ohne Unterschrift Fr. 200.—<br />

dem Ferienheim geschickt. Solche anonyme Sendungen waudern<br />

nicht in den Papierkorb und werden dem unibekannten<br />

edler Spender herzlich verdankt. Guter Verwendung! darf derselbe<br />

versichert sein.<br />

Giswil. (Einges.) Am kommenden Samstag und Sonntag<br />

die Kleinkaliber-Schützen von Giswil, die Eidg. Kleinkaliber-Schießkonkurrenzen<br />

(genannt Volks schießen)<br />

durch. An diesem Schießen kann jedermann teilnehmen, auch<br />

wenn er nicht dem Kleinkaliberschützenverbande angefchlofsen<br />

ist.<br />

Es kommen zwei Stiche zur Austragung. Standstich aus<br />

10er A-Scheibe. Schutzzahl: 10. Feldstich auf 4er B-Scheibe.<br />

Schußzahl: 10, wovon 2X2 und 1X6 Schüsse abzugeben<br />

sind. Als Auszeichnung im Standstich 84 Pkt.- und im Feldstich<br />

35 Pkt. wird ein schönes Kranzabzeichen verabfolgt.<br />

Schützenkameraden, »verbet bei euren Freunden und Bekannten<br />

und bringet recht viele Gönner des freiwilligen<br />

Schießwesens an diesen Anlatz mit.<br />

Schießtage: Samstag, den 11. Juni von 15.30<br />

18.00; Sonntag, den 12. Juni von 13.30—17.000.<br />

Lungern/Bürglen. Samstag: Von 16.30 an Aushilfe<br />

von einem Hochw. P. Kapuziner.<br />

Dreifaltigkeitssonntag'. Aushilfe. Seelensonntag. 6.00<br />

Frühmesse. 8.30 Hauptgottesdienst. Bei Frühmesse und Hauptgottesdieust<br />

Opfer für unser Priesterseminar in Chur. 13.00<br />

Christenlehre, Weihe von Salz und Wasser und Andacht zu<br />

Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit. 19.30 Herz-Jefu-Andacht.<br />

Donnerstag: Fronleichnamsfest. 6.00 Singmesse. Nachher<br />

Teilnahme an der Prozession und am Haupt- und Nachmittagsgottes<br />

dienst in Lungern. Hier ist kein weiterer Gottesdienft<br />

am Vor- und Nachmittag. 19.30 Uhr Sakramentsandacht<br />

mit Segen.<br />

Wettgeschehen<br />

Erstmals Armee Paulus in „Aktion"<br />

Der Berliner Eisenbahnstreik nimmt seinen Fortgang.<br />

Eine Abstimmung ergab eine überwältigende Mehrheit für<br />

Ablehnung der von der Verwaltung unterbreiteten Vorfchläge.<br />

Eine Anzahl v. sogenannten „Volkspolizisten" der Armee<br />

Paulus benutzte die Streikunruhen, um zum Westen überzulaufen.<br />

Grund: sie wollen sich nicht als „Freiwillige" zu den<br />

griechischen Banden abkommandieren lassen.<br />

Ungarns Bauern werden Leibeigene<br />

Mathys Roth alias Rakosi kündigt eine neue, hundertprozentige<br />

„volksdemokratische" Verfassung für Ungarn an.<br />

Auch die kleinsten Bauerngüter sollen verstaatlicht werden,<br />

wiewohl man noch vor einem Jahr beteuert hatte, nur die<br />

großen Güter würden verstaatlicht. Nun läßt der Zyniker<br />

Roht die Maske fallen und erklärt alle, auch die Kleinbauern,<br />

zu Leibeigenen des roten Zaren.<br />

Togliattis Feind Nr. 1: Die Polizei.<br />

Der italienische Kommunistenführer Palmiro Togliatti<br />

hielt an Pfingsten wieder einmal eine seiner verlogenen Hetzreden,<br />

zu der er durch seine Teilnahme am Nationalkongreß<br />

der tschechischen Kommunisten in Prag inspiriert wurde. Togliatti<br />

beschuldigte de Gasperi und die christlichdemokratische<br />

Partei des Verrates am italienischen Volk und der „Spaltung"<br />

Italiens. Besonders scharf wandte sich Togliatti gegen<br />

Innenminister Scelba, dessen Polizeiliche Wachsamkeit die<br />

kommunistischen Umtriebe erschwert. In Prag scheint Togliatti<br />

keinen Polizisten angetroffen zu habeu, was ihn außerordeutlich<br />

sympathisch berührte ...<br />

Verfassungsfeier in Dänemark.<br />

In Kopenhagen ist in Anwesenheit von König Frederik<br />

IX. und einer großen Volksmenge die Jahrhundertfeier der<br />

dänischen Verfassung feierlich begangen worden. Zu der<br />

Feier waren auch Vertreter aus Skandinavien und Finnland<br />

erschienen.<br />

Die Pariser Konferenz kommt nicht vom Fleck.<br />

Die Pariser Konferenz bleibt weiterhin ergebnislos. Es<br />

ist so, wie es dieser Tage ein Beobachter formulierte: Keine<br />

Partei kann die Vorschläge annehmen, ohne aus die Grundläge<br />

der eigenen Politik zu verzichten. Das gilt nicht zuletzt<br />

auch für das russische Beharren aus dem Vetorecht. Es dürfte<br />

mit dieser hoffnungslosen Situation in Paris zusammen,hängen,<br />

vor allem mit der UnWahrscheinlichkeit einer Wiedervereinigung<br />

von Ost- und Westdeutschland, daß die Alliierten<br />

die provisorische deutsche Regierung, genannt „Beratungskomitee",<br />

zu einer Konferenz in Frankfurt einberufen haben.<br />

Die Verhandlungen werden von dem britischen Hochkommissar<br />

Sir Brian Robertson geleitet.<br />

Cripps vorläufig Sieger.<br />

Im Labourkongreß in Blackpool hat Sir Stafsord Cripps<br />

die Genehmigung seines Austerty-Programms erlangt. Wie<br />

weit die Kongreßdelegierten damit der Meinung des Wahl-<br />

Volkes Ausdruck verliehen haben, wird man bei den nächstjährigen<br />

Parlamentswahlen erfahren, es sei denn, daß biese<br />

Wahlen schon auf den kommenden Herbst vorverschoben werden,<br />

wie das der „Labourlord" Strabolgi in Uebereinstimmung<br />

mit den Konservativen fordert. Strabolgi vertritt<br />

nämlich die ziemlich unbehagliche Theorie, daß es mit Englands<br />

Wirtschaftslage später noch schlimmer werde. Also besser<br />

die Nation beizeiten verstaatlichen, bevor sie die Folgen<br />

von Labours Fiaskopolitik allzu deutlich verspürt.<br />

Neue Blockade Berlins!<br />

Daß mau bereits -wieder von einer neuen Blockade Berlins<br />

reden muß, kommt in der Zurückhaltung britischer und<br />

amerikanischer Güterzüge durch die Russen zum Ausdruck.<br />

Die Vereinigten Staaten haben energischen Protest eingelegt.<br />

Der amerikanische Stadtkommandant Berlins hat im übrigen<br />

festgestellt, daß der Berliner Eisenbahnerstreik schon längst<br />

beseitigt wäre, wenn sich die kommunistische Bahnverwaltung<br />

mit der Eisenbahnergewerkschaft verständigen wollte.<br />

Oi<br />

c» O<br />


• •<br />

vj«v s c V v t<br />

unter der >bvwäHrten Leitung von Herrn Nationalrat Carl<br />

Beck rege tätig. Es ist gewillt, einer weitern Bevölkerung die<br />

Arbeit unserer Trainsoldaten im Dienste des Barerlandes<br />

vordemonstrieren zu wollen. Es haben sich denn auch bis setz<br />

nicht »veniger als 150 Wettkämpfer für die außerdienstliche<br />

Tätigkeit angemeldet. .<br />

Hoffen wir, daß nicht nur diese Wettkämpfer, sondern<br />

auch eine große Besucherzahl ihr Interesse einer solchen militärischen<br />

Veranstaltung entgegenbringen werden.<br />

Genf. Eine K i n d s e n t f ü h r u n g a u ch in Genf.<br />

Noch ist bie bekannte Entführung des kleinen Knaben<br />

in Zürich nicht aufgeklärt, hat sich ein zweiter ähnlicher Fall<br />

in Genf abgespielt. Ein ßjähriges Mädchen, das am Pfingstsonn<br />

tag vor dem Hause seiner Eltern in Earouge gespieli<br />

hatte, verschwand kurz nach 7 Uhr abends. Die beunruhigte<br />

Familie erkundigte sich bei sämtlichen Nachbarn nach .dem<br />

Verbleib des Kindes *md erfuhr schließlich, daß man dieses<br />

auf einem Velo gesehen habe, .dessen Lenker in eiligstem<br />

Tempo davonfuhr. Die Polizei leitete sogleich Nachforschungen<br />

ein und übermittelte das Signalement des mutmaßlichen<br />

c?)<br />

o<br />

00<br />

Entführers an sämtliche weiteren Posten. Während jedoch<br />

diese Maßnahme zunächst kein Ergebnis zu zeitigen vermochte,<br />

geriet ein Bewohner von Veyrier zufällig auf die Spur des<br />

vermißten Mädchens. Beim Durchqueren eines in jener Gemeinde<br />

gelegenen Waldes bemerkte er das Kind, das ansgestreckt<br />

auf dem Boden lag und offenbar durch Betäubungsmittel<br />

eingeschläfert worden war. Die sofort benachrichtigte Polizei<br />

brachte es nach der Genfer Poliklinik, von wo es<br />

immer noch in narkotisierten, Zustand, in das Kinderspital<br />

eingeliefert wurde. Das Ergebnis .der ärztlichen Untersuchung<br />

ist zur Stunde noch nicht'bekannt. Inzwischen fahndet die<br />

Polizei eifrig nach dem Täter.<br />

Kulturelle Rundschau<br />

Thomas Mann: Goethe und die Demokratie.<br />

—z. Der bekannte, ehemals staatsbürgerlich deutsche,<br />

jetzt Amerikaner gewordene Schriftsteller und Dichter Thomas<br />

Mann hat in Zürich zur Eröffnung der der Juni-Festwochen<br />

und in Bern auf Einladung der Freistundentenschaft und des<br />

Berner Schriftstellervereins einen Bortrag gehalten zur<br />

Feier des 200. Geburtstages des Dichter-Fürsten.<br />

Das Thema „Goethe und die Demokratie" war der Zeit<br />

entsprechend gewählt; zwar hat Thomas Mann Goethe nicht<br />

etwa als reinen Demokraten hingestellt, was ja auch unmöglich<br />

gewesen wäre. Denn ein Manu, der gegen die Pressefreiheit/gegen<br />

das Mitreden der Masse ist, der als Regierende<br />

nur eine, allerdings aufgeklärte, weife Minderheit anerkennt,<br />

ist nicht Demokrat. Dennoch fehlt es nicht an demokratischen<br />

Zhgen im.Wesen dieses großen Geistes: seine Freude an Volkslümlichen<br />

Anlässen, die Freiheit des religiosen ^nkei<br />

er im Luthertum gesehen hat, und dann vor allemi m: f«<br />

weitherzigen Menschlichkeit, auch in feinem praktischen<br />

ständnis, im Gegensatz etwa zu den »arHokratrschen<br />

flüchtigen Romantikern. Sicherlich war Goethe dem Leben. z<br />

gesandt und sprach zu Tische lieber von technischen Projekten<br />

als von Literatur. t , , „<br />

Thomas Mann versuchte auch die Sympathie Goethes zu<br />

Amerika ins Licht zu rücken, wie etwa seine Aeußerungen<br />

im Alter, daß er nun, jünger an Jchren au^arGern^rd^<br />

Goethe war aber doch zu sehr dem europäischen Geistesleben<br />

verhaftet als daß es ihm mit Auswanderungsplanen ,e haM<br />

ernst sein können. Ob Thomas Mann sich hier nicht nach<br />

einem geistigen Bundesgenossen umgesehen hat? In noch me<br />

stärkerem Maße läßt sich Goethes Neigung zum Orient beweisen.<br />

Eigenartig berührte auch die Auffassung, das? Goethe demokratischer<br />

gewesen als Schiller, dieser „große, ruhrende<br />

Narr der Freiheit". Schiller, der Sänger der ^-recheit. .<br />

Das den Großen Kasinosaal bis auf den letzten Platz fu -<br />

lende Berner Publikum- hörte sich die feinziselierte Rede des<br />

Weltbürgers und heimlicherweise doch Europäer geblickenen<br />

Dichters Thomas Mann mit Respekt an und kargte Nicht mit<br />

Beifall. Das Berner Kammerorchester umrahmte unter der<br />

Leitung von Hermann Müller die Gedenkfeier mit beschwingter<br />

Musik von Händel und Mozart.<br />

Luzern. I nternationale Musikalische je st 5<br />

wochenLnzern. Luzern veröffentlicht eben das General-<br />

Programm der vom 10. bis 28. August dauernden Musikalischen<br />

Festwochen. Die repräsentativen Programme ruhen aus<br />

den Werken der Großmeister, stoßen aber von Bach bis in die<br />

Gegenwart vor. So eröffnete Herbert von Karajan das erste<br />

Konzert mit einem „Concerto grosso" des in Amerika lebenden<br />

Tschechen Martinu, dem er Beethoven und Brahms (1.<br />

Sinfonie) folgen läßt. Der farbenreichen „Symphonischen Metamorphosen"<br />

Hindemiths nimmt sich Robert Denzler an<br />

und läßt ihnen Werke von Mendelssohn und Beethoven vorangehen<br />

Bruno Walter erweist seinen Lieblingen Mozart<br />

und Schubert die Ehre, Wilhelm Furtwängler neben Brahms<br />

und Richard Strauß der vierten Sinfonie von ^.schaikowsky.<br />

Paul Klecky ist es, der außer D-ebussys „La Mer" Mahlers<br />

stimmungsreichstes und reifstes Werk, das „Lied von der<br />

Erde" betreut. Von Bruckner hört maii das herrliche streichquartett.<br />

Der Festwochenchor widmet sich diesmal unter Furtwängler<br />

der „Schöpfung" von Joseph Haydn. Wie ev zur<br />

Tradition geworden, setzt sich das rund hundert Musiker zählende<br />

Festspielorchester aus ersten Schweizer Kräften zusammen.<br />

Hinweise<br />

Eröffnung der Selzach« Passionsspiels mer. Am kommenden<br />

Sonntag werden im umgebauten Passionsspielhaus<br />

die Selzacher Passionsspiele wieder eröffnet, nachdem die<br />

letzten Aufführungen vor 17 Jahren stattgefunden haben.<br />

Seit Monaten ist die ganze Einwohnerschaft des an der Eifenbahnlinie<br />

Solothurn — Viel gelegenen Dorfes mit einer<br />

erstaunlichen Begeisterung an der Arbeit, um die vor über<br />

50 Jahren gegründete Pafsionsspieltradition wieder aufleben<br />

zu lassen.<br />

Ferienkurs für katholische Schwerhörige. Wer je am<br />

Schwerhörigenkurs in Wolhusen teilgenommen hat, fühlt sich<br />

immer wieder hingezogen. So kommt es, daß sich von Jahr<br />

zu Jahr die Zahl der Teilnehmer steigert. Auch dieses Jahr<br />

lädt die Schwerhörigenhilfe des Schweiz Caritasverbandes<br />

die Gehörgeschädigten zur Zusammenkunft in Wolhusen ein.<br />

Der Kurs findet vom 9. bis 23. Juli statt. HH. Pater Lütticke,<br />

der deu meisten Schwerhörigen bekannt ist, übernimmt<br />

s.-<br />

Das Programm sieht manche Ab-<br />

S Ä L. feÄ 25<br />

' " ^ ^ a ^ S r n t<br />

2. Juli entgegen.<br />

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Kleine Zeitung<br />

Um die russischen Erfindungen.<br />

einem Bericht der Agentur Ä^aß heißt es u. a.: „Der<br />

Traf or das Torpedo und die Panzerplatte sind russische Errarror,<br />

v r . .. . § Traktors ist vom russi chen<br />

der des Kettentraktors ist Zagriajski Der moderne Traktor<br />

hat den russischen Gelehrten Fedor Blmow zum Konstrukteur,<br />

ilin 30 ^ahre vor dem amerikanischen Traktor erbaute.<br />

S i w ü r d - 1860 °°m »«lim<br />

ftproestellt Aufaefun.dene Dokumente zeigen, daß das Versahnnfnf&m'm<br />

°°n P»nz..pl°«.n °rs,«ls 1856 °«<br />

" J SiMKn.il": im Ural, SSafliti P'-Ww -m-wmd,,<br />

wurde. Diese Erfindung wurde indessen von der damaligen<br />

Regierung in Petersburg nicht patentiert, sondern zu einer<br />

Expertise ins Ausland gesandt, woher sie ^ als „Eigentum<br />

einer englischen Firma zurückkehrte. - Sie haben auch die<br />

Volksdemokratie und die ganze Beunruhigung der Welt erfunden.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 12. Juni.<br />

9 45 Kath. Predigt. 12.00 Volksmusik der Bretagne. 12.«<br />

Mnsik von Richard Strauß. 13.25 Der volkstümliche Sonntaanachmittag.<br />

13.45 Zwei Jahre freiwilliger Landdienst,<br />

Vortrag. 14.05 Forts. Volkstümliche Musik. 15.15 Fußball- ><br />

spielübertragung. 17.00 Nordwestschweizerische Rundfahrt,<br />

Hörfolge 17.15 Männerchor Hard-Zürich. 17.40 Geistliche<br />

Musik. 18.15 Kammermusik-Konzert. 19.50 „Arabella", Oper<br />

von R. Strauß. 22.05 „Hymen an die Nacht" von Novalis.<br />

Montag, 13. Juni.<br />

11.00 Werke von Rossini. 11.40 Werke für Klavier. 12.15<br />

Unterhaltung am Klavier. 12.40 Studioorchester. 13.00 Der<br />

gereimte Wochenkomentar. 13.30 Das Achte Eidg. Jodlerfest<br />

in Bern geht zu Ende. 13.45 Tänze nach alter Weise. 14.01)<br />

Frauenstunde. 16.30 Orchestre de la Suisse romande. 17.30<br />

Jugendstunde. 18.25 Schumann: Abendlied. 19.00 Jeder sein<br />

eigener Poet. 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Der Alibaba baseldytsch.<br />

21.00 Beromünster gibt Auskunft. 22.05 A-caPella-<br />

Chormusik.<br />

Dienstag, 14. Juni<br />

10.20 Schulfunk. 11.30 Lieder von Franz Schubert. 12.00<br />

Opernmusik. 12.40 Studioorchester. 13.15 Aus selten ansgeführten<br />

Verdi-Opern. 17.30 Tanzmusik zum Tee. 17.30 Ballettmusik.<br />

17.40 Plauderei über Goethes Enkelkinder. 18.30<br />

Aus dem Reich der exakten Naturwissenschaften. 20.00 Aus<br />

Othmar Schoecks Liederbuch. 20.15 Sinfoniekonzert des Tonhalle-Orchesters<br />

Zürich.<br />

Mittwoch, 15. Juni<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 12.15 Neue Schallplatten. 12.40<br />

Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 13.00 C. Dumont.<br />

13.25 Klavierkonzert von Tschaikowsky. 14.00. Vo Blneme<br />

im Garte und im Huus 17.30 Kittderstunde. 18.00 C. Dumont.<br />

18.55 Melodischer Nachklang vom Achten Eidg. Jodlerfest in<br />

Bern. 20.00 Pastoral-Sinfonie von I. H. Knecht. 20.30 Der<br />

Lindenbaum, literarisch-mufikalische Sendung. 21.25 Spanische<br />

Bilder, Hörfolge.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 15. Juni <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 47<br />

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jederzeit gerne angenommen ' abonnentei. werden und Verlag: Louis Ehrli 6- (Sie., Sarnen, Tel. (041) 8 60 33 V$y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

' ' und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s<br />

d e r '<br />

Juni<br />

% Die Junifession der eidgenössischen Räte, die entgegen<br />

der gesetzlichen Bestimmung nicht am ersten Montag des Monats<br />

Juni, sondern diesmal am Pfingstdienstag nachmittags<br />

ihre Arbeiten aufnahmen, begann in beiden Kammern mit<br />

einer Totenklage um die beiden seit der letzten Session verstorbenen<br />

Mitglieder des Ständerates: Fritz Eymann und Marcel<br />

Raisin. Beide waren grundverschieden bezüglich ihres politischen<br />

Standpunktes, aber einig in der Hingabe ans gemeinsame<br />

Vaterland. Eymann, von La Chaux-de-Fonds,<br />

von Beruf ursprünglich wie so viele seiner Fraktionsgenossen,<br />

Lehrer, von Neigung Genossenschaftler, warmherzig und bescheiden,<br />

zählte er zur sozialdemokratischen Gruppe. Marcel<br />

Raisin, aus Genf, kultivierter Anwalt, Mitglied der liberalen<br />

Fraktion, vertrat mit Ueberzeugung das Ideal eines<br />

freiheitlichen und föderalistischen Staats- und Wirtschastsaufbaues.<br />

Der Nachfolger Raisins ist noch nicht gewählt Für<br />

Eymann tritt Sidnay d e Coulon (liberal) neu in den<br />

Ständerat ein, der bisher dem Nationalrat angehört hat und<br />

dort durch Andre Petitpierre abgelöst wird.<br />

Im Nationalrat<br />

findet, wie übrigens auch im Ständerat, der Präsident warme<br />

Worte des Dankes an das englische Parlament, das den vor<br />

kurzem dort weilenden acht schweizerischen Parlamentariern<br />

eine großzügige Aufnahme bereitet hat. Worüber aber<br />

Ständeratspräsident Wenk hinweggeht, dem widmet Präsident<br />

Escher im Nationalrat einige nachdenkliche Worte: dem Ergebnis<br />

der eidgenössischen Abstimmung vom 22. Mai. Im<br />

Land herum wird vielfach die Genugtuung laut: „Dana Hemmer's<br />

wieder einischt g'seid!" In den Räten selber wird man<br />

die Lehre daraus ziehen müssen, inskünftig mit mehr Sorgfält<br />

und mehr Zurückhaltung an die Gesetzesfabrikation<br />

heranzutreten.<br />

Was würde dasselbe Volk, wenn es dazu befragt würde,<br />

etwa zu dem Geschäft sagen, das der Nationalrat in den ersten<br />

Sitzungsstunden mit 103 gegen 18 Stimmen in Zustimmung<br />

zum Bundesrat erledigt hat? Gemeint ist der Kredit<br />

von 3,5 Millionen Fr. für ein neues PTT-Gebäude in<br />

St. Moritz. Viele Federn wurden in Bewegung gesetzt, um<br />

dieses Projekt zu üoidigen. Wie aber einige Votanten und<br />

Bundesrat Celio dartun, steckt hinter der Opposition einiges<br />

Privatinteresse. Dafür hat der Schweizer mit Recht ein<br />

schlechtes Gehör, auch die Mannen im Nationalrat.<br />

Am Mittwoch kam der Nationalrat zur „zweiten Lesung"<br />

des Militärversicherungsgesetzes. Es handelt sich um die erste<br />

Differenzenbereinigung, weil der Ständerat an der Vorlage<br />

des Nationalrates einige Schosse zurückgeschnitten hatte. In<br />

mehreren Punkten schloß sich -der Nationalrat mit bescheidenen<br />

Mehrheiten 'den Schlußnahmen des Ständerates an. Dies<br />

durfte verantwortet werden, nachdem das Gesetz neben beträchtlichen<br />

Neubelastungen des Bundes doch ins Gewicht<br />

fallende Verbesserungen für Militärpatienten bringt. Die Sozialisten<br />

vor allem wollten sich nicht für eine Abstufung zwischen<br />

Ledigen mit oder ohne Unterstützungspflicht und Familienvätern<br />

gewinnen lassen. Wer ihnen nicht zustimmte, galt<br />

als einen Feind der Militärpatienten. Mit dieser Schwarz-<br />

Weiß-Malerei läßt sich leicht Politik machen — aber keine<br />

gute Politik!<br />

Das Interesse, das am Mittwochnachmittag der Fortsetzung<br />

der im März begonnen Debatte über den Jesuitenartitel<br />

der Bundesverfassung entgegengebracht wurde, kann man beinahe<br />

mit „Spannung" bezeichnen. Die Sache ist folgende:<br />

der Zürcher Freiwirtschaftlicher Schmid, der bei Duttweilers<br />

Unabhängigen hospitiert, hatte vom Bundesrat durch eine<br />

Missionsplauderei ,<br />

Von Br. Nikolausvon Moos,<br />

Kapuziner von Sächseln.<br />

2. Bauprobleme auf der Rondohöhe<br />

(Apost. Pikariat Ndanda 1943).<br />

Als ich am 13. November 1943 gegen abends 7 Uhr die<br />

Rondohöhe erstiegen hatte und den Missionsplatz erblickte,<br />

lachte mir ein wahrer Blumenpark und Eichenwald entgegen.<br />

Aber hier Hütten zu bauen, siel mir nicht im geringsten ein.<br />

Ein kleines nettgebautes Haus stand vor mir und P. Cyprian<br />

Zahner begrüßte mich freundlich. Er war schon ein Jahr<br />

Einsiedler und freute sich, die Hilse und Gesellschaft eines Bruders<br />

zu bekommen.<br />

Ich war aber nicht allein auf den Berg gestiegen. Abt-<br />

Bischof Joakim Ammann hatte für den morgigen Sonntag die<br />

hl. Firmung angekündigt. So hatte er mich gleich von Ndanda<br />

mitgenommen. Er ließ sein Auto drunten am Berg und wir<br />

beide stapften zu Fuß aus die Anhöhe. Unsere Zimmer waren<br />

flott gerüstet, wir placierten unser Gepäck, wischten den Staub<br />

von Füßen und Gesicht, zogen uns sölanfähig an und schon rief<br />

Interpellation knapp formuliert,


Obwalden<br />

Obwalden in Blumen<br />

^Die letzten Jahre hat Sarnen eine Aktion „Sarnen in<br />

Blumen" ins Leben gerufen und für die schönsten Blumenarrangements<br />

einige Preise ausgesetzt. Dieses Jahr haben<br />

wir von einer solchen Aktion noch nichts gehört. Nachdem der<br />

Fremdenverkehr im ganzen Kanton erfreulicherweise zunimmt,<br />

wäre es sehr zu begrüßen, wenn wir den Fremden<br />

unser liebes Ländchen auch im Alltag durch vermehrten Blumenschmuck<br />

an den Fenstern, Balkönen und Brunnen in<br />

Feiertagsstimmung zeigen würden. Die Fenster sind die Augen<br />

'des Hauses. Wenn die Fenster schön ausstaffiert sind,<br />

wird das ganze Gebäude freundlicher und manches unscheinbare<br />

Häuschen wird auffallend verschönert. Der Blumen*<br />

schmuck an den Häusern würde ihre Bewohnern das Zeugnis<br />

ausstellen, daß in der heutigen Zeit der modernen Sachlichkeit<br />

noch nicht alles Poetische und Ideelle dem rein Materiellen<br />

geopfert haben.<br />

Wir möchten daher die Bevölkerung auffordern, mit den<br />

Maienstöcken herauszurücken, so daß die Häuserfronten wieder<br />

ihr heiteres Sommergesicht zeigen und es sich auch von<br />

unsern schmucken Dörfern sagen läßt, was Gottfried Keller<br />

im „Grünen Heinrich" geschrieben hat:<br />

„Weiß und glänzend standen die Häuser längs der breiten,<br />

saubern Landstraße, lehnten sich aber auch in die Runde,<br />

mannigfaltig durch Baumgärten schimmernd. Auch vor dem<br />

geringsten war ein Blumengärtchen zu sehen und in den ärmsten<br />

derselben blühten ein Hyazinthe oder einige Tulpen hervor,<br />

Pflanzen, welche sonst nur von Vermöglicheren gezogen<br />

wurden. Es ist aber nichts so erfreulich, als wenn durch einen<br />

ganzen Landstrich eine fromme Blumenfreude herrscht. Ohne<br />

baß die Hausväter im geringsten etwa unnütze Ausgaben zu<br />

beklagen hätten, wissen die Frauen und Töchter durch aller-<br />

Hand liebenswürdigen Verkehr ihren Gärten und Fenstern<br />

jede Zierde zu verschaffen, welche etwa noch fehlen, und wenn<br />

eine neue Pflanze in die Gegend kommt, so wird das Mitteilen<br />

von Reisern, Samen, Knollen und Zwibeln so eifrig<br />

und sorgsam betrieben, es herrschen so strenge Gesetze der Gesälligkeit<br />

und des Anstandes, daß in kurzer Zeit jedes Haus<br />

im Besitze des neuen Blumenwunders ist."<br />

Auszeichnung von Lebensrettern. (Korr.) Gemäß dem<br />

Jahresbericht 1948 der Carnegiestiftung für Lebensretter sind<br />

von der genannten Stiftung Hr. Josef Vogler-Thut,<br />

1902, Bauarbeiter, Lungern, der sich anläßlich des Flugzeug-<br />

Unglücks vom 11. April 1948 im Kleinen Melchtal für die<br />

Rettung der Verunglückten hilfreich eingesetzt hatte, mit einer<br />

silbernen Taschenuhr und Fr. 100.—, sowie Fräulein<br />

Louise Vogler, 1923, Haustochter, Lungern, die einem<br />

in den See gefallenen kleinen Knaben das Leben gerettet hatte,<br />

mit der brozenen Medaille ausgezeichnet worden!. Ehre ihnen!<br />

Obwalden am Eidg. Jodlerfest in Bern. Soviele Mannen<br />

im Kühermutz und Sennengewand hat Bern noch nie in seinen<br />

Mauern gesehen. In aller Frühe trafen am Samstag die<br />

Jodler und Jodlerinnen ein, und ihre Trachten mischten sich<br />

ins Gewühl des Marktes, die Alphornbläser mit geschultertem<br />

Horn, die Fahnenschwinger mit sorglich gehüteter Fahne im<br />

Futteral.<br />

190 Jodlergruppen, 55 Jodlerinnen und 145 Jodler, dazu<br />

24 Duette, hatten sich in drei Tagen den 5 Kampfgerichten gestellt.<br />

Die Konzerte waren sehr abwechslungsreich. Gruppen,<br />

Einzeljodler, Jodlerinnen und Duette lösten sich in bunter<br />

Folge ab. Mit bewunderungswürdiger Selbstverständlichkeit<br />

traten die Sängerinnen und Sänger vor die zahlreichen Zu-<br />

Hörer. Wo zu Beginn noch ein wenig Lampenfieber zu be-'<br />

merken war, da verschwand es rasch, wenn die Stimme sich<br />

zum Jodel erhob. Gejodelt wurde von den Einzelvortragenden<br />

im allgemeinen besser als gesungen. Viele Gruppen<br />

überraschten durch ihren runden Klang. Es waren herrliche<br />

Naturjodel zu hören. Mit Befriedigung ist festzustellen, daß<br />

dem überzüchteten Konzertjodel wenig mehr gehuldigt wird.<br />

Stürmischen Applaus erntete der 72jährige Jules Hunziker<br />

von Zweisimmen. Unter den Kompositionen erfreuten sich die<br />

einfachen Weisen von Jakob Hummel großer Beliebtheit. Wir<br />

fanden seinen Namen 78 mal im Verzeichnis. Ihm folgen die<br />

Komponisten Schneller, Schmalz, Müller-Egger, Herzog, Krenger<br />

und andere.<br />

Im Stadion Wankdorf waren im Samstag früh die Alp-<br />

Hornbläser zum Wettkampf angetreten. Das Stadion, von den<br />

großen Bäumen der Papiermühleallee flankiert, erwies sich<br />

als ein akustisch günstiger Raum. Geblasen wurde fast auskonnte<br />

ich die verschiedenen Hölzer nicht unterscheiden, so<br />

konnte es nicht ausbleiben, daß einiges schlechte Material verwendet<br />

wurde. Dennoch konnten die Vestalinnen von Rondo<br />

Ende Januar mit Sang und Klang i'hre Kloster beziehen.<br />

Auch ein Schulknabeninternat habe ich in Rondo entdeckt.<br />

Zuerst suchte ich ihr Heim umsonst. Ich war versucht mich zu<br />

fragen find denn das Engel, bei Tag sitzen sie in der Schule,<br />

am Abend arbeiten sie und gegen Sonnenuntergang gehen sie<br />

in den Himmel? Bald fand ich des Rätsels Löstmg. Das<br />

Schulhaus hatte ein Zimmer für Schulmaterial, diesen Raum<br />

gab P. Superior den „Engeln" für die Nachtzeit. Das Zimmer<br />

war mit einfachen Betten ausgestattet. Natürlich war das<br />

nur ein Provisorium. Für die 35 Buben sollte ein großes folides<br />

Internat gebaut werden. Aber mit was? Rundholz ist nur<br />

ein Notbehelf und hält nur wenige Jahre. Ein Bau mit gebrannten<br />

Ziegeln wäre schon besser. Doch das Wasser ist rar<br />

auf der Rondohöhe, bis zur Wasserquelle hat man anderthalb<br />

Stunden. Das wäre eine langsame und zudem kostspielige<br />

Geschichte. Wir studierten die verschiedenen Möglichkeiten. An<br />

Zement war nicht zu denken in der Kriegszeit. Endlich kamen<br />

wir aus den Gedanken einen Stampfbau zu erstellen. Diese<br />

Bauart hatte den Vorteil, man konnte die regenfeuchte Erde<br />

benützen ohne'Wasserzutat. Anweisungen zu dieser Methode<br />

fand P. Eyprian in einer englischen Zeitschrift. Ein Trüpplein<br />

schulentlassene Jungen bildete ein eigenes Internat. Sie<br />

wohnten in der Nähe der Mission in einem gemieteten<br />

Hause. Sie bleiben ein Jahr auf der Mission als Arbeiter um<br />

das Heiratsgut zu verdienen, sie erhalten zugleich etwas Aufnahmslos<br />

das lange Horn. 87 Bläser maßen sich bis zum<br />

Sonntagmittag.<br />

Die Fahnenschwinger zeigten ihr Können in der großen<br />

Festhalle. Zuerst wurde die Fahne gemessen, dann faßte der<br />

Mann Posto und begann sie zu Kreisen zum Rigihoch, zum<br />

Pilatusstich, Ländler, Rückenstich, Dächli, Trichter, Bürgenstöckler<br />

und wie die Schwünge alle heißen. 57 „Fähnler"<br />

waren zum friedlichen Wettstreit angetreten.<br />

Obwalden war mit dem Jodlerklub Sarnen vertreten,<br />

der seinen „Aelggi-Juitz" erklingen ließ. Daneben^ waren<br />

die Einzeljodlerinnen und -jodler von Rotz Annely, Sarnen,<br />

Bäbi Hans, Kerns; Della Torre Josef, Sächseln; Michel<br />

Noldy, Kerns; Michel Sepp, Kerns, und Zumstein Franz,<br />

Lungern und im Duette die Schwestern Agnes und Anny<br />

Küng, Alpnach, zu hören. Als wackere Alphornbläser stellten<br />

sich Mathis Dols, und Bucher Karl, Kern und Küster Josef,<br />

Alpnachstad. Ihre Fahnen ließen Gaffer Josef und Heymann<br />

Felix, Sarnen, fliegen. Die Vorträge und Schwünge sind unfern<br />

einheimischen Konkurrenten gut gelungen. Der Jodler-<br />

Hub Sarnen kehrte mit einer wertvollen Zinnkanne heim,<br />

die Einzelkonkurrenten mit schön gearbeiteten Bechern.<br />

Bei ihrer Heimkehr 'wurden die Jodler von einer Delegation<br />

des Gemeinderates und vielen Jodlerfreunden und<br />

Gönnern am Bahnhof empfangen und zu ihren Erfolgen aufrichtig<br />

beglückwünscht.<br />

Das 8. Eidg. Jodlerfest wird den Jodlern und allen Teilnehmern<br />

in bester Erinnerung bleiben. Es wur gut organisiert<br />

und auch von bestem Festwetter begünstigt.<br />

Sarnen. Tödlicher Unglücksfall. (Amtliche Mitteilung.) Am<br />

8. Juni <strong>1949</strong> ereignete sich in der „Rädershalten" in Wilen,<br />

Sarnen, ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgang. Der dreijährige,<br />

unter Aufsicht seines um einige Jahre älteren Schwesterchens<br />

stehende Knabe Paul Britschgi gelangte in einem Moment,<br />

als er allein war, in den Keller und steckte den Finger<br />

in die Glühlampenfassung einer Kabelhandlampe. Da die Kabelleitung<br />

unter Strom stand, war der barfüßige Knabe offenbar<br />

sofort tot. Aus der Fassung der Kabelleitung, die am<br />

Stecker belassen worden war, war einige Tage vorher die<br />

Glühlampe entfernt worden.<br />

Melchtal. (Einges.) Die Voralpen sind alle mit Vieh bestoßen;<br />

der kalte Mai hat aber den Graswuchs stark behindert.<br />

Die Alp „Knebel" ob Melchtal ging käuflich an Alois Rohrer,<br />

„Sandlochwysi" über.<br />

Letzten Samstag, den 11.'Juni, war Eröffnung der Melchfeefischerei,<br />

aber die 20—30 Sportfischer, die frühere Jahre<br />

am Eröffnungstage im Melchsee zu fischen kamen, stellten<br />

sich nicht mehr ein. Es sollen dieses Jahr nur vier Fischer am<br />

ersten Tage unter gemeinderätlicher Obhut von Walter<br />

Röthlin gefischt haben.<br />

Sächseln. (Korr.) Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung<br />

vom 10. Juni <strong>1949</strong> den Schulrat neu bestellt, dem nach<br />

Maßgabe des neuen Schulgesetzes inskünftig mindestens ein<br />

Mitglied des Einwohnergemeinderates anzugehören hat. Vier<br />

bisherige Mitglieder, die Herren hochw Schulinspektor Pius<br />

Britschgi, Präsident, hochwst. Prälat Pfarrer Joh. Huber,<br />

hochw. Kaplan Alois Stockmann, Flüeli, und Zivilstandsbeamter<br />

Carl Bucher, wurden mit dem besten Dank für ihre<br />

bisherigen Verdienste auf eine neue Amtsdauer bestätigt.<br />

Aus dem Schulrat ist Herr alt Regierungsrat Alois Rohrer<br />

zurückgetreten, der ihm genau zwanzig Jahre angehört hat.<br />

Von diesem Rücktritt hat der Gemeinderat unter verdienter<br />

Verdankung aller Bemühungen und des Verständnisses des<br />

Demissionärs für unser Schulwesen Kenntnis genommen. Als<br />

neues Mitglid des Schulrates wurde Gemeinderat Josef<br />

S p i ch t i g, Edisried, gewählt.<br />

Sächseln. (Korr.) Zwecks Genehmhaltung des -vom Bürgergemeinderat<br />

für die Gemeinde getätigten Kaufes der Alp<br />

Kaltibrunnen zum Preise von Fr. 7550.— anläßlich der konkursamtlichen<br />

Steigerung vom 4. Juni beruft der Gemeinderat<br />

auf nächsten Sonntag, den 19. Juni, eine außer ordentliche<br />

Bürgergemeindeversammlung ein.<br />

Alpnach. * Die Brandkatastrophe von Selva. Die furchtbare<br />

Brandkatastrophe ovn Selva, der ein 'ganzes Dorf zum<br />

Opfer fiel und über die anderer Stelle unseres Blattes berichtet<br />

wird, geht uns Alpnachern besonders zu Herzen. Mit Erschütterung<br />

haben wir am Sonntagabend im Radio den Bericht<br />

eines Augenzeugen mitangöhört, der schilderte, wie der<br />

Bergkaplan weinend vor seiner ausgebrannten Kirche stand<br />

und wie sie den alten, 88jährigen Vater des Hochw. Herrn<br />

Kaplans auf den Schultern aus dem brennenden Hause tru-<br />

'gen. Unsere frühere Ortspfarrer, H. H. Stesan Schuler, der<br />

in seiner Mildtätigkeit so manches Leid in der Gemeinde linbesserung<br />

im Unterricht. Diese Jungens waren meine helfenden<br />

Geister. Einen gelernte Schreiner fanden wir damals<br />

nicht, so mußte ich selbst mit den Burschen aus Brettern<br />

Schablonen machen für die Stampfmaße. Der geplante Bau<br />

wurde ausgemessen: 7 zu 18 Meter mit Profilen in den Ecken<br />

und mit Maurerschnüren im Grundriß markiert. Das Fundamentausheben<br />

war für die Burschen etwas Neues, sie taten<br />

es mit sichtlichem Stolz. Bald standen die Schablonen in den<br />

Gräben, mit frohem Lachen wurde der feuchte sandige Lehm<br />

eingefüllt. Die Schablonen hatten Querlatten, die durch die<br />

Bretter gingen und außen verkeilt wurden; dadurch konnten<br />

die Bretter nicht auseinander- Ist die Schablone festgestampft,<br />

werden die Keile herausgezogen, die Bretter abgehoben, die<br />

Querleisten aus der Mauer geschlagen und alles wird wieder<br />

neu montiert. Schon nach einer Woche zeigten sich die Umrisse<br />

eines Neubaues. Doch die Mauer brauchte Zeit zum Austrocknen<br />

und Erhärten, damit sie das Stampfen ertragen konnte.<br />

So galt je ein Tag der Feldarbeit. Die Nachbarn blieben oft<br />

vor dem seltsamen Bauwerk stehen, sie zweifelten am Gelingen.<br />

Wenn der schwere Regen des März kommt vor der Eindeckung,<br />

und auch nach der Eindeckung, der seitlich gepeitschte<br />

Regen kann die Mauern auswaschen. Nun freilich die Mauern<br />

verloren etwas an Eleganz durch den Regen, aber trotzdem<br />

hielten sie stand. Wir schalteten nun die Arbeit um, etwa zwei<br />

Tage holten wir Gerüstholz. Mit Hilfe zweier Internen hatte<br />

ich die nötigen Türen und Fenster geschreinert. Es geht sehr<br />

mühsam mit dem Anlernen der Leute. Mitte April hatten<br />

die Mauern die gewünschte Höhe.<br />

Begegnung<br />

auf einer Parkbank<br />

Ein bezaubernd buntes Pfauenauge<br />

fetzte sich, damit es Honig sauge,<br />

aus Herrn Lehmanns Feiertagskrawatte,<br />

die ein schönes Blumenmuster hatte.<br />

Selbst Krawattenseide, schwer wie diese,<br />

ist noch lange keine Honigwiese!<br />

Als der Schmetterling verdutzt entschwebte,<br />

lachte Lehmann, daß die Weste bebte.<br />

Erich Kästner.<br />

der» half, ist nun selbst durch diese Brandkatastrophe in<br />

schwerste Not geraten und hat zusammen mit seinen Bergbauern<br />

all sein Hab und Gut verloren. Das ganze furchtbare<br />

Leid fühlen wir mit. Soweit es in unsern Kräften steht, wollen<br />

wir mithelfen, damit das schwergeprüfte Bergvolk sich wieder<br />

eine Heimat aufbauen kann. Bereits wurde am Volksvereinsabend<br />

vom Sonntag für Selva eine Sammlung durchgeführt<br />

und wir sind überzeugt, daß daneben manch ein Liebesgabenpaket<br />

den Weg zu unserm ehemaligen unvergeßlichen<br />

Ortspsarrer und seinem leidgeprüften alten Vater finden<br />

wird..<br />

Hilfe für Selva!<br />

Postcheckkonto X 150, Hilfskomitee für Selva, Sedrun.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die unglücklichen Glücksdosen.<br />

spk. Der kürzncye Abzeichenverkaus der Schweizer Europahilfe<br />

zu Gunsten des Kinderdorfes Pestalozzi hat leider<br />

zu einem unglücklichen Nachspiel Anlaß gegeben. In dem<br />

kleinen Prospekt, mit welchem die Veranstalter ihr Glücksdöslein<br />

aus Kunsthorn zum Kaufe empfahlen, war die Hersteller-<br />

Firma genannt. Das hat die Konkurrenz in der gleichen<br />

Branche bewogen, sich öffentlich zu beschweren. Wie man vernimmt,<br />

ist das Mißverständnis zwischen den Beteiligten inzwischen<br />

in Güte aufgeklärt worden. — Der Fall zeigt einmal<br />

mehr, wie unangebracht die vielen Gehässigkeiten im Geschästsverkehr<br />

sind, und wie man dem Mitmenschen nicht<br />

gleich das Schlechteste zutrauen sollte- Erst miteinander reden<br />

und nur reklamieren, wenn es wirklich nötig ist, das sollte<br />

man sich allgemein vermehrt zum Grundsatz wählen.<br />

Kommunistische Flüchtlinge in der Schweiz?<br />

spk. In Kreisen der eidgenössischen Sicherheitsbehörden<br />

hat man mit großer Aufmerksamkeit eine im „Giornale d'Jtalia"<br />

erschienene Meldung zur Kenntnis genommen, wonach<br />

die Polizei von Como eine kommunistische O r g a'n i -<br />

fation ausgedeckt hat, deren Hauptsitz in Rom liegt<br />

und die sich bemüht, kriminelle Mitglieder der kommunistischen<br />

Partei Italiens vor dem polizeilichen Zugriff zu schützen<br />

und nach der Schweiz entkommen zu lassen. Nach der erwähnten<br />

italienischen Pressemeldung sollen unter anderem die<br />

zwei kommunistischen Senatoren Caosi und Onofrio in diese<br />

trübe Afsäre verwickelt sein und es feien im ganzen bereits<br />

vier Verhaftungen vorgenommen worden.<br />

Schweizerischerfeits machte man geltend, daß es Sache der<br />

italienischen Behörden sei, festzustellen, auf welche Weise und<br />

mit welchen Methoden es dem kommunistlicyen Menschenschm<br />

ng g e l gelinge, kriminelle Kommunisten dem rächenden<br />

Arm der italienischen Justiz zu entziehen. Immerhin wird<br />

in Bern bestätigt, daß gewisse Anzeichen für die Flucht italienischer<br />

Kommunisten nach der Schweiz vorhanden sind. Die<br />

entsprechenden Beobachtungen sind allerdings nicht neuesten<br />

Datums, sondern reichen ins letzte Jahr zurück. Es ergab sich<br />

damals die Vermutung eines organisierten Transites<br />

durch die Schweiz, mit Frankreich und Belgien als<br />

Reisezielen. Auf schweizerischem Territorium konnte zwar<br />

nie ein konkreter Fall festgestellt werden; jedoch hat es sich erwiesen,<br />

daß in Italien plötzlich verschwundene Kommunisten,<br />

die sich vor der dortigen Justiz verantworten sollten, später<br />

in Frankreich und Belgien auftauchten, was den Schluß nahelegt,<br />

daß sie durch unser Land transiert wurden. Auch wenn<br />

die italienische Menschenschmuggelorganisation wahrscheinlich<br />

die Schweiz nicht als definitiven Schlupfwinkel ihrer „Klienten"<br />

ausgewählt hat, 'widmet man schweizerischerfeits allen<br />

Anzeichen des Transites italienischer Kommunisten die notwenidige<br />

Aufmerksamkeit, da es bekannt ist, daß sich unter<br />

diesen Leuten zahlreiche kriminelle Elemente befinden.<br />

Gleich zogen wir wieder in den Busch, um das nötige<br />

Holz für den Dachstuhl zu holen. Als Bundbalken dienten uns<br />

zwei kleine dürre Mivulestämme, die wir mit der Axt zurechtschnitten.<br />

Für einen Dachstuhl mit gesägten Balken >varen<br />

wir nicht gerüstet. Europäische und afrikanische Befestignngsmittel<br />

fanden Verwendung. Schlanken Bäumchen dienten<br />

als Dachrafen, die wir mit Nägeln festmachten. Als<br />

Dachlaten dienten gerade Ruten, ähnlich unsern Bohnenstikkein.<br />

Nägel waren während des Krieges fast nicht zu haben, so<br />

mußten wir zu den afrikanischen Lianen Zuflucht nehmen.<br />

Das Gras war sehr kurz, es wurde zu Matten geflochten<br />

und auf dem Dache aufgerollt und festgebunden. Die Mauern<br />

wurden mit einem Sand- und Lehmgemisch verputzt- Der<br />

Bau machte schließlich einen ganz imposanten Eindruck. Zwei<br />

Dutzend Betten wurden geschreinert und als die gestampften<br />

Böden ausgetrocknet, hielten die Burschen ihren Einzug in<br />

die geräumige Wohnung. Im Verlaufe des Jahres wurden<br />

dann noch ein Fremdenhaus und ein kleines Oekonomiegebände<br />

im selben Stil erstellt. Fürs Fremdenhaus erhielten<br />

wir einen soliden Dachstuhl mit gesägten Balken. Das Haus<br />

wurde den Missionsangestellten zur Verfügung gestellt. Das<br />

Mädcheninternat wird nächstens auch ein rechtes Haus er-<br />

* e s nicht, ein ganzer Wald von afrikanischen<br />

Eichen steht in der Nähe. Bruchsteine wären etwa<br />

eine halbe Stunde weit weg. Ziegelbrennen geht nicht, der<br />

Lehm ist zu ständig. Einstöckige Häuschen aus ungebrannten<br />

Ziegeln und Kalkverputz sind gut<br />

(Fortsetzung.)


Rumänische ErpressnngsmethoSen.<br />

Das -Eidg. Politische Departement teilt mit:<br />

Das Politische Departement erhielt am Freitag von der<br />

schweizerischen Gesandtschaft in Rumänien einen Bericht, demzufoge<br />

die rumänischen Behörden eine Verhaftnngsa<br />

k t i o n gegen S ch w e i z e r b ü r g e r eingeleitet haben,<br />

die mit Unterstützung der Gesandtschaft Ausreisegesuche einreichten,<br />

darauf aber , feit langem keinen Bescheid erhielten.<br />

Der Bundesrat 'hat mit Enrüstung die von der rumänischen<br />

Regierung getroffenen Maßnahmen zur Kenntnis genommen,<br />

zumal die Frage der Behandlung der Schweizer in Rumänien<br />

bei der im schweizerisch-rumänischen Vertrag vom 3. Februar<br />

1626 vorgesehenen ständigen Vergleichskommission anhängig<br />

ist.<br />

Der Vorsteher des Politischen Departements hat zugleich<br />

den rumänischen Gesandten in Bern zu sich gerufen, um gegen<br />

diese Verhaftungen zu p r o t e st i e r e n und um zu verlangen,<br />

daß die getroffenen Maßnahmen rückgängig gemacht werden.<br />

Der Bundesrat behält sich vor, die Schritte zu unternehmen<br />

und Beschlüsse zu fassen, welche die Entwicklung dieser<br />

Angelegenheit erfordern »wird.<br />

Kantone<br />

St. Gallen. Ein gefährlicher Fund. —r— Bei<br />

Ausgrabungsarbeiten im Jndustrieguartier von Niederuzwil<br />

ist ein Arbeiter mit seinem Pickel auf einen harten Gegenstand<br />

gestoßen, der sich bei näherem Zusehen als kleine Fliegerbombe<br />

im Gewicht von 1,2 kg ausgewiesen hat. Vermutlich ist<br />

sie deshalb nicht explodiert, weil sie über dem Zündstoff noch<br />

die Sicherungshülse getragen hat. Hätte der Arbeiter die<br />

Bombe auf den Zündkopf getroffen, wäre ein Unglück unverweidlich<br />

geworden. In der Nähe sind in der gleichen Gegend<br />

beim Pflügen schon andere kleine Bomben gesunden worden.<br />

Welchem Umstände es zuzuschreiben ist, daß alle noch die<br />

Sicherungshülsen enthielten und damit als Blindgänger anzusprechen<br />

waren, wird noch näher zu untersuchen sein.<br />

Granbünden. Das Dorf Selva am Oberalp eingeäschert.<br />

Rund 35 Firsten verbrannt, wovon 15 Wohnhänser.<br />

— Ueber 100 Personen obdachlos. — Einzig zwei Häuser<br />

blieben übrig, spk. Am Samstag nach einbrechender<br />

Nacht, d. h. zwischen 21 und 22 Uhr brach in einem Hause<br />

des Dorfes Selva, das zur Gemeinde Tavetsch gehört und<br />

etwas östlich davon in 1540 Meter Höhe auf dem linken<br />

Rheinufer liegt, Feuer aus, das, vom Westwind begünstigt,<br />

in kurzer Zeit das ganze Dorf einhüllte. Die Ausbreitung erfolgte<br />

derart schnell, daß die rund 120 Bewohner buchstäblich<br />

nur das nackte leben retten konnten. Obwohl die Feuerwehren<br />

der umliegenden Dörfer und auch die Motorspritzen von<br />

Truns und Disentis und aus Andermatt eingrisfen, konnten<br />

nur zwei Wohnhäuser gerettet werden, die etwas abseits<br />

standen. Die übrigen 15 Wohnhäuser und rund 20 Ställe, die<br />

meist ausschließlich aus Holz gebaut waren, brannten in kürzester<br />

Zeit lichterloh, und es blick davon nichts als Asche und<br />

Trümmer zurück. Es darf als Glück im Unglück bezeichnet werden,<br />

daß keine Menschenleben zu beklagen sind, aber den Bewohnern<br />

ist praktisch von ihrer Habe nichts mehr geblieben<br />

und zahlreiche von ihnen mußten sich kaum richtig bekleidet,<br />

retten. Sie haben vorläufig in den Nachbargemeinden Unterkunft<br />

gefunden. Ein Großteil der Ziegen und Schweine blieben<br />

in den Flammen, n. ebenfalls umgekommen sind zahlreiche<br />

Bienenvölker, die im Dorfe gehegt und gepflegt worden<br />

waren.<br />

Zusammen mit den 15 Häusern und 20 Ställen ist auch<br />

die Kirche von Selva ein Raub der Flammen geworden. Die<br />

Not ist groß und nur rasche freundeidgenössische Hilfe wird<br />

hier helfen können.<br />

Liebesgaben sind portofrei. Die Generaldierektion<br />

der PTT teilt mit, daß Liebesgabenfendungen bis<br />

zum Gewicht von 15 Kilogramm zugunsten der Brandgeschädigten<br />

von Selva portofrei befördert werden können. Die<br />

Sendungen müssen den Vermerk tragen „Portofreie Liebesgaben"<br />

und adressiert sein an den Gemeindevorstand von<br />

Tavetsch.<br />

Genf. Noch eine zweite Kindsentführung<br />

in Genf! — B e i der Genfer Polizei, die zur Stunde<br />

immer noch ohne Erfolg nach dem Urheber des Kindsraubes<br />

von Carouge fahndet, ist Strafanzeige wegen eines neuen,<br />

ähnlichen Falles eingelaufen. Dieser betrifft einen kleinen<br />

Knaben aus dem Stadtviertel der Servette, der auf der<br />

Straße von einem unbekannten Radfahrer angesprochen und<br />

ausgefordet wurde, ihm beim Suchen eines angeblich verlörenen<br />

Portemonnaies behilflich zu sein. Durch die Zustcherung<br />

einer Belohnung angespornt, machte sich der Knabe ahnungslos<br />

aus die Suche; doch schien der Radfahrer sich plötzlich zu<br />

besinnen, daß er das Portemonnaie gar nicht hier, sondern<br />

im Quartier der Charmilles verloren habe. Er veranlaßte<br />

daher das Kind, ihm dorthin zu folgen und sich hinten auf<br />

sein Velo zu setzen. Am Ziel angekommen, verschleppte der<br />

Unhold den Knaben in einen Keller, dessen Türe er hinter sich<br />

abschloß. Aber infolge von Geräuschen, die auf das Herannahen<br />

anderer Personen hinzudeuten schienen, mußte der Wüstling<br />

von seinem Opfer ablassen, nachdem er es mit dem<br />

Tode bedroht hatte, wenn es seinen Eltern ein Wort von dem<br />

Vorgefallenen sagen sollte.<br />

Völlig verstört und verängstigt kehrte der Knabe nach<br />

Hause zurück. Er vermochte ein ziemlich genaues Signalement<br />

des Täters zu geben, das mit dem des Kindsräubers von Earouge<br />

nicht übereinstimmt, wohl aber mit dem eines andern<br />

Abnormalen, der aber bisher noch nicht hat ermittelt werden<br />

können.<br />

Weltgeschehen<br />

Streiks, Streiks und nochmals Streiks.<br />

Der Umstand, daß der im Auftrage der Außenminister tagende<br />

Wirtschaftssachverständigenrat zufolge der russischen<br />

Obstruktion nicht einmal eine Einigung über die neue Berner<br />

Blockade erzielen, trägt dazu bei, den Berliner Eisenbahnersteik<br />

zu verlängern. Er ist in erster Linie als eine<br />

Demonstration gegen die Sowjets aufzufassen.<br />

Auch die Streiklage in Italien verschärft sich. Seit Wochen<br />

stehen die Landarbeiter gewisser Gebiete im Ausstand. Nun<br />

hat die Leitung des kommunistischen Gewerkschaftsbundes<br />

auch noch den Generalstreik für alle ländlichen Gegenden angekündigt.<br />

Die Machtprobe wird zeigen, wie groß Einfluß<br />

und Anhängerschaft der Kommunisten auf dem Lande sind.<br />

Der britische Eisenbahner- und Dockerstceik geht weiter.<br />

Für die Löschung von Frachtschiffen in Bristol und Liverpool<br />

mußten Truppen eingesetzt werden. Welche Blamage für eine<br />

Ärbeiterregierung, die an ihrem Parteikongreß allen Ernstes<br />

behauptet, daß ein konservativer Wahlsieg zum Bürgerkrieg<br />

führen müßte. Wozu, so frägt man sich mit Recht, hat der<br />

Sieg von Labour geführt?<br />

Wenn nicht Frieden so doch wenigstens Bertragsvorschläge.<br />

Obschon die Verhandlungen über die staatliche Reorganisation<br />

Deutschlands gezeigt haben, daß die Außenministerkonserenz<br />

zu keiner Einigung über das deutsche Problem kommen<br />

kann, hat nun Wyschinski seinen Kollegen den Vorschlag gemacht,<br />

einen Friedensvertrag auszuarbeiten. Dabei weiß er<br />

ganz genau, daß es sinnlos ist, über einen solchen Vertrag<br />

zu verhandeln, solange über seine Grundlagen Uneinigkeit<br />

herrscht. Es geht dem sowjetrussischen Außenminister aber<br />

nicht so sehr um den Friedensvertrag als vielmehr um-Zeitgewinn<br />

und russische Propaganda an die Adresse der Deutschen.<br />

„Wenn Rußland niemand angreift..."<br />

Außenminister Bevin hat in Blackpool eine Rede gehalten,<br />

die als der eigentliche Höhepunkt des im übrigen Problematischen<br />

Labourkongresses gelten darf. In das Zentrum<br />

seines außenpolitischen Rapportes stellte Bevin den Atlantik-<br />

Pakt, wobei er sehr prägnante Formulierungen fand. „Wenn<br />

Rußland niemanden angreift", so sagte der Minister, „wird<br />

der Pakt nicht gegen Rußland gerichtet sein". Im Gegensatz<br />

zu den Reden der andern Minister wurde diejenige Bevins<br />

in Blackpool nicht der geringsten Kritik ausgesetzt. Eine falsche<br />

Interpretation seiner Rede, -wonach er sich mit Rücktrittsabsichten<br />

trage, ist von Bevin bereits richtiggestellt worden.<br />

Der Kulturkampf in der Tschechoslowakei verschärft sich<br />

zusehends. Mit welch durchtriebenen Methoden dabei die Kommuuisteu<br />

arbeiten, zeigt die von ihnen in die Wege geleitete<br />

Gründung einer antikirchlichen „Katholischen A k -<br />

t i o n " , durch welche Verwirrung in die Reihen des katholischen<br />

Volksteils getragen werden soll. Die tschechischen Bischöfe<br />

haben die Machenschaften der Regierung offen verurteilt.<br />

Der Fall dieser pseudo-katholischen Aktion von Gottwalds<br />

Gnaden deutet aus eine Verfeinerung der Methoden<br />

gegenüber dem Fall Mindszenty hin; das Ziel indessen bleibt<br />

das alte: Vernichtung der Kirche.<br />

Schweizerisch-alliierte Verständigung auf halbem Wege.<br />

Im schweizerisch-alliierten Konflikt betr. die Durchführung<br />

des Washingtoner Finanzabkommens über die Liquidierung<br />

der deutschen Guthaben ist eine Verständigung erzielt worden.<br />

Ueber die Kardinalfrage eines für beide Teile annehmbaren<br />

Umrechnungskurses von Schweizerfranken und Mark<br />

gibt aber das gemeinsame Communiqus von Washington keinerlei<br />

Auskunst. Man erfährt einzig, daß die Verhandlungen<br />

im September in Bern fortgesetzt werden sollen.<br />

Neues a m Volksdemokratien<br />

Ein Großteil der ungarischen Offiziere wird<br />

vepflichtet, die russische Sprache zu erlernen. Die neuen<br />

Landkarten tragen bereits russische Bezeichnungen. Die ungarische<br />

Generalstabsschule wurde aufgelöst und die nach<br />

kommunistischen Gesichtspunkten ausgewählten Offiziere<br />

werden zur Spezialausbildung nach Moskau geschickt.<br />

-X-<br />

Kürzlich wurde im amtlichen rumänischen Bulletin<br />

ein Dekret über die Justizreform veröffentlicht. In der<br />

Begründung wurde angegeben, daß in der rumänischen Volksrepublik<br />

das Recht die sozialistisch-wirtschaftliche Struktur des<br />

Staates sichern müsse.<br />

Ferner wird ausgeführt, daß bei allen Gerichten mit Ausnähme<br />

der höchsten Instanz die Urteile unter Mithilfe von<br />

Volksbeisitzern gefällt werden müssen. Das aktive und passive<br />

Wahlrecht für dieses Amt besitzen die Mitglieder von Gewerkschaften,<br />

die landwirtschaftlichen Lohnbezüger und die Bauern,<br />

die in Dörfern arbeiten. Die Kandidaten werden ausschließlich<br />

durch die Volksräte, die Gewerkschaften und die kommunistifche<br />

Partei aufgestellt.<br />

-X-<br />

Die tschechoslowakischen Kommunisten müssen<br />

neuerdings ein Parteiabzeichen am linken Revers ^ tragen.<br />

Die Bevölkerung wird so in zwei Klassen aufgeteilt: in Kommunisten<br />

und — normale Menschen.<br />

*<br />

Das System de Kolchosen wurde in Rumänien<br />

durch Regierungsdekret eingeführt, Es gibt, gemäß<br />

Artikel 2 dieses Dekretes, drei Arten von Genossenschaften,<br />

nämlich „die Konsumgenossenschaften, die gewerblichen Produktionsgenossenschaften<br />

und die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften<br />

— die Kollektivgüter". Um das Kolchosensystem<br />

bei den Bauern populär zu ^ machen, wurden<br />

200 000 kommunistische Propagandisten eingesetzt. Trotzdem<br />

bleibt der Widerstand der rumänischen Bauern beachtlich, kam<br />

es doch zwischen ihnen und den Parteileuten zu teilweise schweren<br />

Zwischenfällen.<br />

*<br />

Die UdSSR gedenkt, ihre Kulturpropaganda in der<br />

Tschechoslowakei zu verstärken. In Prag soll ein<br />

Sowjet-Institut gegründet werden, an dem ständig Vortrage<br />

russischer Wissenschafter und Künstler organisiert werden.<br />

Aehnliche Institute sollen in andern Städten der Tschechoslowakei<br />

errichtet werden.<br />

"d.<br />

Solvan Bitianu vor dem Bundes-Strafgericht<br />

Ans der Anklagerede des Bundesanwaltes.<br />

SPK. Im Juli 1948 hat die Bundesanwaltschaft gegen<br />

Solvan Bitianu und dessen ^yesrau Rense geb. Almuly ein<br />

gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Vitianu<br />

ist nach seiner Darstellung im Februar 1937 als Mitglied<br />

einer vom rumänischen Handelsministerium nach der<br />

Schweiz geschickten Kommission für die Ausarbeitung und den<br />

Abschluß eines rumänisch-schweizerischen Handelsvertrages<br />

nach der Schweiz gekommen. In WirlUchkeit aber war die<br />

Gruppe um Bitianu eine kommunistische Sonderdelegation<br />

für Wirtschaftsfragen, die bestimmte Parteiaufträge auszuführen<br />

hatte. Bitianu, so stellt die Anklagejcyrift des Bundesanwaltes<br />

fest, befand sich in einer Doppelstellung, als Vertreter<br />

sowohl der kommunistischen Partei als auch kommunistischrumänischer<br />

Regierungsstellen. Von beiden Seiten erhielt er<br />

die Unterstützung zu seinen Handlungen. Er besaß aber weder<br />

einen Diplomaten- noch einen Dienstpaß. Als Bitianu befürchtete,<br />

sich zufolge seiner rechtswidrigen Machenschaften in<br />

der Schweiz nicht mehr halten zu können, ernannte ihn das<br />

rumänische Außenministerium zum Wirtschaftsrat der Gesandtschaft<br />

in Bern. Schweizerischerseits war er jedoch in keinem<br />

Zeitpunkt als Gesandtschastsbeamter anerkannt. Er kann<br />

sich deshalb auch nicht auf die diplomatische Immunität berufen,<br />

da er einer solchen nie teilhaftig geworden war.<br />

Der gefährlichste kommunische Agent.<br />

Die Anklageschrift stellt weiter fest, daß Zeugen und Gewährsmänner<br />

Vitianu als den „wohl gefayrucysten kommunistischen<br />

Agenten in der Schweiz" nennen, als den Beauftragten<br />

für die Schweiz und Frankreich, der die östlichen Gesandtschaften<br />

und die politischen Flüchtlinge aus diesen Ländern zu<br />

überwachen und sich mit Erhebungen über rumänische Vermögenswerte<br />

zu befassen hatte. „Spionageches", „Graue Eminenz",<br />

„Vertrauensmann der Partei", „sehr wichtige Persön^lichkeit",<br />

„eines der wichtigsten Mitglieder der kommunistischen<br />

Partei" sind weitere Benennungen.<br />

Als solcher Mann hatte Vitianu in der Schweiz die Aufgäbe,<br />

mit Hilfe der rumänischen Ministerien Geschäfte abzuwickeln,<br />

große Gewinne herauszuschlagen und für die<br />

Partei an sich zu nehmen. Überdies hatte er sich in Er-<br />

Pressungsfällen mit den in der Schweiz befindlichen Rumänen<br />

oder ihren dort liegenden Geldern zu befassen, ferner betätigte<br />

er sich nachrichtendienstoch im Sinne eines Bespitzelns<br />

und mit der Überwachung von Personen, wobei er entsprechende<br />

Meldungen nach Bukarest erstatteten.<br />

Der Prozeß dürfte insofern von besonderem Interesse sein,<br />

als er mit aller Eindeutigkeit einmal an Hand eines praktischen<br />

Beispiels die Machenschaften jener Leute aufdeckt, die<br />

aus den Oststaaten unter dem harmlosen Deckmantel einer<br />

Wirtschaftsdelegation in unser Land kommen, um sich hernach<br />

einer ausgesprochenen politischen Tätigkeit hinzugeben, die sich<br />

in keiner Weise mit den Gesetzen unseres Staatswesens' vereinbaren<br />

läßt. Der Prozeß von Winterthur verspricht hier aufklärend<br />

zu wirken, und das dürfte viel wichtiger sein als die<br />

Strafen, die schließlich der Gerichtshof gegen -die beiden Angeklagten<br />

ausfällen wird.<br />

Zeitspiegel<br />

Mennfchenraub.<br />

In letzter Zeit mehren sich wieder die Fälle von Menschenraub<br />

durch russische Geheimagenten und fast täglich verschwinden<br />

auch aus den alliierten Besetzungszonen Oefterreichs<br />

Leute aus Nimmerwiedersehn, meist durch Spitzel verlockt,<br />

aber auch gewaltsam entführt.<br />

In Bad-Hall bei Linz wurde ein jugoslawischer Oberst von<br />

zwei serbischsprechenden Männern gesucht. Er war nicht zu<br />

Hause und seine Frau erklärte ihnen unglücklicherweise, daß<br />

er abends mit dem Zug aus Linz eintreffen werde. Die zwei<br />

russischen Agenten erwarteten den Oberst am Bahnhof, gaben<br />

sich als serbische Offiziere der Mihailowitch-Organisation aus<br />

und lockten ihn so in ihr Auto. Seitdem fehlt jede Spur<br />

von ihm.<br />

In Innsbruck wurde ein polnischer Emigrant von einer<br />

Russin, die sich ebenfalls als Emigrantin ausgab, in einen<br />

Jeep gelockt und in die russische Zone entführt. Man hörte<br />

nichts mehr von ihm. Die Polizei hat festgestellt, daß der betreffende<br />

die russischen Armeezeichen trug.<br />

In Wien sind gewaltsame Entführungen wiederum tägliches<br />

Ereignis. Am 2. April hielt in der belebten Innenstadt<br />

plötzlich neben einem Passanten ein russisches Auto. Vier<br />

Männer sprangen heraus und ergriffen den Ahnungslosen<br />

und warfen ihn in das Auto. Passanten konnten nach feststellen,<br />

wie dem Unglücklichen eine Decke über den Kopf gewarfen<br />

wurde. Das Auto entfernte sich in raschem Tempo,<br />

gefolgt von einem schwarzlackierten Mercedes, in dem vier<br />

russische Offiziere faßen.<br />

Am 3. April wurde ein bulgarischer Arzt, im Augenblick,<br />

als er sein Haus betrat, von vier Männern ergriffen,<br />

betäubt und in ein Auto hineingestoßen. Er ist nicht zurückgeehrt.<br />

. A. A. K., Salzburg.<br />

Hinweise<br />

Eine günstige Schulungsgelegenheit für junge Werktätige.<br />

Schon über 150 junge Werktätige Menschen haben in den<br />

vergangenen drei Jahren die Soziale Arbeiterschule CAB in<br />

Lungern (Obw.) besucht. Alle konnten wertvolle Kenntnisse<br />

und reiche Anregungen für ein ausbauendes Wirken in ihren<br />

Arbeitsstätten nnd im öffentlichen Leben mitnehmen.<br />

Qualität + Aroma<br />

bis zum Schloss<br />

ein Genuss<br />

SJLRodolfo Pedroni,Chiasso


Im kommenden Herbst finden zwei weitere Kurse statt.<br />

Der eine vom 11. bis 24. September für Arbeiter und Angestellte,<br />

der zweite vom 25. September bis 9. Oktober für berufstätige<br />

Frauen- umd Töchter.<br />

Auf idem Programm stehen folgende Lehrfächer: Christliche<br />

Soziallchre, schweizerisches Arbeitsrecht, Volkswirtschaftslehre,<br />

Arbeits-Psychologie, Göwerkschastskunde, Persönlichkeits-<br />

und Charakterbildung, Rede-Schulung etc.<br />

Junge aufgeweckte Werktätige, die sich solide Kenntnisse<br />

aneignen und tatkräftig am Neubau der Zeit mitarbeiten<br />

wollen, sind herzlich zu Äiesen Kursen eingeladen. Das Plätzchen<br />

am Lungernsee ist hiefür ideal. Pen-sionsprei pro Kurs<br />

ca. Fr. M.—.<br />

Anmeldungen sind bis 1. August an -das Sekretariat des<br />

C?W (Abtlg. Soziale Arbeiterschule), Teufenerstraße 25,<br />

St. Gallen, zu richten.<br />

Bundesfeier-Aktion <strong>1949</strong>. Mit dem 15. Juni beginnt die<br />

Bundesfeier-Aktion. Es ist die vierzigste in Äer Reihe dieser<br />

Veranstaltungen. Im Jahre 1910 hat das Bundesseier-Komitee<br />

seine Tätigkeit ausgenommen und seither die Sammlungen<br />

in unterbrochener Folge, Jahr um Jahr, weitergeführt. Die<br />

Zweckbestimmungen haben gewechselt; mit Ausnahme der beiden<br />

ersten Jahre haben sie aber immer Aufgaben gedient, die<br />

im Interesse des ganzen Landes lagen. Ueber 19 Millionen<br />

Franken, die als Reinertrag den verschiedensten Organisationen<br />

zur Verfügung gestellt werden konnten, sind das Resultat<br />

dieser Bemühungen.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 7. Juni <strong>1949</strong>.<br />

lWo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise sür ftg.)<br />

Frische Gemüse. Zitronen<br />

70—90<br />

Spinat, inländischer 70—100' Bananen<br />

300-320<br />

Kastanien, Marroni 150<br />

Rhabarber<br />

2so—M^aftanien^ gewöhnliche 115<br />

Spargeln, ausländische<br />

Weibkabis<br />

ioo<br />

Eier.<br />

Rotkabis<br />

100 Trinkeier, inländische 28—29<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) ioo— 120 grtfcheier, inländische 28—29<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Blumenkohl<br />

160-180 Butter und Käs»<br />

Kopfsalat, gr.<br />

50-40 Tafelbutter, geformt<br />

Karotten, rote 140—160 klein geformt, 100 gr 102<br />

Randen, gekocht<br />

groß geformt, 200 gr 201<br />

Randen, roh<br />

Kochbutter<br />

934<br />

Schwarzwurzeln<br />

Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

Sellerieknollen 120—!4oGreyerzer, 1. Qual. 490<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 65-70 Sbrinz, 1. Qual.<br />

600<br />

Kartoffeln, alte, inländ. 30—35 Magerkäse<br />

240<br />

Kartoffeln, neue, ausländ. 95—woTilsiter<br />

490<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen, ausländ.<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten aasl.<br />

Knollenfenchel<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Sauerkraut<br />

Früchte und Beeren<br />

Aepfel<br />

Standardware, inländ. .120—iMtzasel<br />

30-40<br />

10<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

300—350 (Wildbret (tot).<br />

!65-200Zuppenhühner<br />

145 Tauben, 1 Stück<br />

lK0-i80Aaninchen<br />

250 280<br />

30-40 Süßwassersische<br />

40 Regenbogenforellen<br />

10 Großselchen, tot<br />

70 Kleinfelchen, tot<br />

Hechte<br />

Barsche 40->5oColins<br />

600<br />

150—200<br />

600<br />

icoo<br />

500<br />

400<br />

500—540<br />

360—400<br />

240—300<br />

200<br />

400<br />

400<br />

480<br />

480<br />

540<br />

Die kommende Bundesfeier-Sammlung ist für die berufliche<br />

Bildung unserer Iugend bestimmt. Die<br />

Gelder sollen zu Stipendien für unbemittelte Lehrlinge und<br />

Lehrtöchter verwendet werden. Niemand wird die große<br />

volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Aufgabe in Abrede stellen.<br />

Es ist darum zu hoffen, daß die Bundesfeier-Aktion eine<br />

gute Aufnahme finde; dienstwillige Helfer für den Vertrieb<br />

der Bundesfeier-Karten, -Marken und -Abzeichen, dazu auch<br />

nicht minder opferfreudige Käufer.<br />

Auslandschweizertag <strong>1949</strong>. ASS. Die alljährlich vom Auslandschweizerwerk<br />

der Neuen Helvetischen Gesellschaft organisierte<br />

„Landgemeinde der Auslandschweizer" findet dieses<br />

Jahr am 3 0. Juni bis 3. Juli in Jnterlaken<br />

statt. Gleichzeitig wird auch die Tagung der Jugendorganisatiouen<br />

unserer Landsleute im Ausland durchgeführt. An der<br />

gemeinsamen Sitzung aller Vertreter am Samstagvormittag<br />

wird auch Herr Bundesrat Petitpierre zu den Auslandschweizern<br />

sprechen. Eine gemeinsam Dampferfahrt auf dem Brienzersee<br />

am Sonntagvormittag wird den Schweizern aus der<br />

ganzen Welt Gelegenheit zum gegenseitigen Gedankenaustausch<br />

bieten.<br />

Die Schweizerkolonien in Europa haben ihre Delegierten<br />

zum größten Teil bereits bestimmt. An alle in Uebersee wshnenden<br />

Schweizer, die sich Ende Juni in der Heimat befinden,<br />

ergeht die herzliche Einladung zur Teilnahme und Anmeldung<br />

beim Ausland sch weizerwerk der NHG Bern, Wallgasse 2<br />

(Tel. 031/22078), das zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit<br />

ist.<br />

Friedenswallsahrt der katholischen Welt nach Lourdes (20.<br />

bis 24. Juli <strong>1949</strong>). Am diesjährigen Kongreß der nunmehr<br />

Viehmarkt in Luzern vom 7. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 0 Ochsen, 1 Muni, 11 Kühe, 1 Rind, 265 Kälber,<br />

573 Schweine, O Ziegen, 0 Schafe. Total ' 581 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 190 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 109 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Amsmastschweme<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

devendqewicht<br />

2.60—2.80<br />

2 40—2.5"<br />

2.60—2.80<br />

2.55-2.65<br />

2.30—2.40<br />

2. 2.20<br />

1.5-0<br />

1.70—1.80<br />

4.10<br />

3.60-3.90<br />

3. 3.40<br />

2.60—2.90<br />

per Stück Fr.<br />

185—205<br />

52—65<br />

72—92<br />

98—118<br />

135—175<br />

Handel<br />

fest<br />

fest<br />

fest<br />

flau<br />

Met die Seit - * J Ä S<br />

«<br />

mett mehrere Kardinäle und gegen 300 Bi>wose reit.<br />

Das Präsidium führt S. Ex. Kardinal ^ons «chuster<br />

von Mailand, die Eröffnungsansprache an der Grotte halt<br />

Mar Thsas Bischof von Tarbes und Lourdeo, der Gründer<br />

5 " Ä * tä Snt OT «t,o,.«ta ffiomiteeS der<br />

Christi-Bewegung. „ . , ,, r>rjs<br />

% diesem großen Friedenskongreß aus der katholischen<br />

Welt werden mehrere Hunderttausend Pilger erwartet aus<br />

aller Welt, erstmalig werden auch amerikanische Katholiken<br />

U<br />

n<br />

nt et<br />

„Propagandastelle der Pax-Ehristi"", Postfach 12555, Luzern.<br />

Radio —<br />

Beromiinster<br />

Donnerstag, 16. Juni<br />

11.00 Kirchenkonzert zum Fronleichnamstag. 11.50 Musik<br />

von Couperin. 12.15 Partien aus der Oper „Alceste" von<br />

Gluck. 13.30 Musik der Gegenwart. 16.30 L. von Beethoven:<br />

Streichtrio. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Orchestrina Radiosa.<br />

18.30 Das musikalische ABC. 18*15 Die Aufgabe des Handels<br />

in der Schweizer Wirtschaft. 20.00 C. Dumont. 20.30<br />

Das Postamt, Hörspiel. 21.30 Italienische Arien.<br />

Freitag, 17. Juni<br />

11.000 Ein Ball im alten Oesterreich. 11.45 Sonate von<br />

Eösar Franck. 12.40 Studoorchester. 14.000 Die halbe Stunde<br />

der Frau. 16.30 Englische Kammermusik. 17-30 Kinderstunde.<br />

18.20 Aus dem Notizbuch des Reporters. 19.10 Weltchronik.<br />

20.15 Am runden Tisch, Diskussion. 21.000 Der Violinist<br />

Sven Karpe spielt. 21.30 Borträge des Stockholmer Universitätsorchesters.<br />

Samstag, 18. Juni<br />

11.30 Drei Rhapsodien. 1200 Kunst und Künstler 12.35<br />

Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Melodien aus klassischen<br />

Operetten. 13.35 Schweizer schreiben an Schweizer. 13.40'<br />

Jodlerklub Freiburg fingt. 14.30 Wunschkonzert für den Konzertbesncher.<br />

15.15 Die erfchte Ehrtest. 15.35 Volkstümliches<br />

Unterhaltungskonzert. 16.00 Unsere Früchte. 16.30 Italien!-<br />

sche Musik. 17.50 C. Dumont. 18.15 Staatsbürgerkunde. 18.20<br />

C. Dumont. 18.40 Prof. Dr. Heim erzählt. 19.10 Musikalischer<br />

Gruß an die Schweizer in der Fremde. 20.10 „Knock" oder<br />

„'s gaat nüüt über d'Medizin", Hörspiel.<br />

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18 '<br />

3m " <strong>1949</strong> 79. »„an, - *. 48<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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A m M o l t f f e ü p e « ?<br />

Wie rollst du in mächtigen Wogen daher,<br />

Aufjauchzend, du wildes, du herrliches Meer!<br />

Wie jagst du all Enges und Dumpfes von dannen!<br />

Wie weißt du die Geister der Trübsal zu bannen!<br />

Ulr. Wilh. Züricher.<br />

Trieft, die amphitheatralisch um den Hafen ansteigende<br />

Stadt an der blauen Adria, war einst die erste Hafenstadt<br />

der Donaumonarchie. Italien vermochte sie im ersten Weltkrieg<br />

trotz 11 Jsonzoschlachten nicht zu erobern, erhielt sie<br />

aber doch am Schluß desselben, xadj dem zweiten Weltkrieg<br />

stritten sich Italien und Jugoslawien um den wichtigen Verköhrsknotenpunkt<br />

mit dem großräumigen Hafen mit Wersten,<br />

Maschinen-, Metall-, Textil- und chemischer Industrie.<br />

Tito-Militär, dann alliierte Truppen besetzten die Stadt.<br />

Durch den Friedensvertrag von Paris wurde Trieft ein^Freistaat<br />

unter internationaler Kontrolle, nachdem Rußland-Jugoslawien<br />

aus der einen und die Angelsachsen auf der andern<br />

Seite uneins waren. Im April 1948 schlugen die Westmächte<br />

die Rückgabe an Italien vor. Der 12. Juni <strong>1949</strong> stellt nun<br />

eine neue Etappe dar, die einen gloriosen Sieg der klugen<br />

Politik der Christlichdemokraten Italiens bedeutet.<br />

Besonnen reden und klug schweigen ist Weisheit.<br />

Das politische Psiygstereignis Italiens war der Landeskongreß<br />

der Christlichdemokraten in Venedig. In den romanischen<br />

Ländern sind solche Tage die wichtige Gelegenheit für<br />

eine Partei, die volle Regierungsgewalt zu erstreben. Die Beschlösse<br />

der am Steuer sich befindlichen Partei beeinflussen auch<br />

heute unmittelbar die Politik des Staates. Besonders in Jtalien<br />

hat der Bürger noch die altrömische Vorstellung vom<br />

„Imperium" (Herrschaft) des Staates, wie einst die unterworsenen<br />

Völker.<br />

Der christlichdemokratische Parteiausschuß hatte vor einem<br />

Monat bestimmt, daß auf dem Kongreß wie früher nach<br />

Majorz gewählt werde, mit andern Worten: de Gasperi und<br />

sein Stab sollen, den Zeitumständen gemäß, weiterhin den in<br />

Partei und Regierung einzuhaltenden Knrs bestimmen. Daß<br />

de Gasperi keinen persönlichen Ehrgeiz oder gar Ducewahn<br />

besitzt, wissen alle Italiener. In den Parteiblättern war darum<br />

jede freie Diskussion unterbunden — nach den warnenden<br />

Worten des alten römischen Lustspieldichters Terenz:<br />

„Quot homines tot sententiae — soviel Köpfe soviel Sinne",<br />

oder: viele Köpfe gehen schwer unter einen Hut. Das Gehorchen<br />

liegt den Italienern besser im Blut als uns biederen<br />

Eidgenossen, die wir vom Appenzeller Recht des Schimpsens<br />

reichlich Gebrauch machen. Trotzdem wird die Democrazia<br />

Christian« keine Einheitspartei werden noch in Spaltungen<br />

zerfallen. Der Ministerpräsident de Gasperi hat es bisher ausgezeichnet<br />

verstanden, Italien aus den Wirnissen der Nachkriegszeit<br />

zu verfassungsmäßiger Ordnung und wirtschaftncher<br />

Erholung zu führen.<br />

Der linke Flügel der Partei um den Kammerpräsidenten<br />

Gronchi und den jungen Deputierten Dossetti erstreben den<br />

Zusammenschluß der Bürgerlichen, der Banern und Arbeiter,<br />

und Bildung einer „Dritten Kraft". Das Programm wäre<br />

gut, bedarf aber noch der Klärung, um nicht in einen „katholischen<br />

Sozialismus" abzugleiten. Richtig ist wohl, daß am<br />

18. April 1948 manche aus Angst vor dem Kommunismus<br />

christlichdemokratisch gestimmt haben. Die Monarchisten und<br />

Faschisten aus Sardinen haben bei den kürzlichen Regional-<br />

Obwalden<br />

Aus den Regierungsratsverhandlungen<br />

vom 13. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Dem Kantonsrat wird beantragt, die Straßenverordnung<br />

dahin abzuändern, daß der Staat die Lieferung und<br />

das Versetzen der Randsteine an den Trottoirs überall längs<br />

den Kantonsstraßen übernimmt.<br />

Der Bund hat an die Verbauung der Kleinen Schliere<br />

in Alpnach, im Kostenvoranschlag von 80000 Fr., einen ordentlichen<br />

Beitrag von 33y 3 Prozent und einen außerordentlichen<br />

Beitrag von 7 Prozent zugesichert.<br />

tvahlen ihre Anhänger vervielfacht — ein Wink, daß sich du.<br />

politischen Kräfte nach positiven Aufgaben neu grnppleren<br />

wollen. Günstig für eine christlichdemokratlsche Gewerkschas -<br />

bewegung ist die Tatsache, daß die Sozialisten und^iepublikaner<br />

aus dem kommunistisch verseuchten Gewerifchastsbund<br />

ausgetreten sind. Aus einem Block aller Kommunisreugegner<br />

könnte eine wirkliche Volkspartei werden. Man vergißt aber,<br />

daß die christlichdemokratische Partei in ihrer Zusammenarbeit<br />

mit den andern demokratischen Partelen die beste Form<br />

der „Dritten Kraft" darstellt. So bemerkt die Mallander<br />

"Jtalia".<br />

Auf den Kongreß von Venedig hat de Gasperi scharfe Abrechnung<br />

mit dem Kommunistenchef, dem „Eigner ^ogliattt<br />

gehalten, der eben vom kommunistischen Kongreß der ^schechoschlowakei<br />

in Prag zurückgekehrt war, allwo er in maßloser<br />

Weise gegen die italienische Regierung gewettert hatte.<br />

„Man muß auch in der Politik Herz haben und nochmals<br />

Herz." ^ (Python.)<br />

Von Venedig reiste de Gasperi nach Trieft, der Stadt^der<br />

Hellebarde", um die dortigen Genieindewahlen vom<br />

vorzubereiten. Erstmals durfte die Stadt mit ihren 262 001<br />

Einwohnern eine freie Abstimmung halten, die klar machen<br />

sollte, ob Trieft zu den Jugoslawen oder zu Italien .)alte<br />

Eine große ital.-gesinnte Mehrheit wird den Westmächten und<br />

Rußland zeigen, wo Trieft sein Herz hat. De Gasperi hielt<br />

vor 109 Mi) Zuhörern eine sejner glänzendsten, gemütvollen<br />

Reden, worin er u. a. sagte: „Brüder von ^Trieft, von<br />

Jstrien, Brüder von Italien, nach so vielen Jähren einev<br />

gequälten politischen Lebens komme ich zu euch wie auf einer<br />

Wallfahrt zum Altar des Vaterlandes und danke Gott, daß<br />

er mir gestattet hat, eure Begeisterung im Augenblick großer<br />

Entscheide zu sehen. Das Geschenk von Trieft zahlt mir die<br />

Leiden, die ich in meinem Leben wegen Trieft und für priest<br />

hatte. Für sie erlitt ich den Kerker in Oesterreich (de Gasperi<br />

war 1911—13 Minderheits-Abgeordneter im österreichischen<br />

Parlament), für Trieft erduldete ich den Kerker in<br />

Italien. Meine Freunde, Trieft wurde wieder mein Kummer,<br />

meine Angst und meine Höchste Sorge, als ich die politische<br />

Tätigkeit wieder aufnahm. Wenn zur Verteidigung ^des<br />

Geschickes der Stadt mit ihren Heldentaten, die ganz ^talien<br />

bewundert, nur eine schwache Regierung dagewesen wäre,<br />

unsicher in ihrem Glauben und für die Zukunft, wenn sie<br />

nicht- mit allen Kräften bei den alliierten Mächten Stütze gesucht<br />

hätte, Trieft würde uns nicht gegeben worden sein.<br />

Das ist die Geschichte." Der letzte Sonntag hat 40 von den<br />

60 Gemeinderatssitzen den italienisch gesinnten Parteien geschenkt,<br />

wovon 2b allein den Christlichdemokraten zukommen.<br />

Der Jubel in Italien ist groß, Togliatti hat in Trieft geschwiegen,<br />

er tat besser daran. Die Kommunisten — Titöler<br />

und Kominförmler — brachten nur 21,14 Prozent der Stimmen<br />

auf und eroberten 13 Sitze — die große Ueberraschung!<br />

Die Abstimmung wird unter den Westmächten neues Vertrauen<br />

zur italienischen Regierung schassen. Die Gefahr<br />

eines kommunistisch-jugoslawischen und damit russischen<br />

Durchbruchs zur Adria ist für dermalen abgewendet. Trieft<br />

darf aber nicht ein neues „Danzig" bleiben. De Gasperi<br />

und der energische Innenminister Scelba sind heute mit<br />

Pins XII. die kräftigsten Stützen des christlichen Abendlandes.<br />

:—-<br />

Der wiedereingebürgerten Frau Wwe. Licini geb. Jmfeld,<br />

von Lungern, wohnhaft in Brunnen, wird aus Gesuch hin<br />

bewilligt, ihren vorehelichen Namen wieder zu sühren.<br />

Es wird davon Kenntnis genommen, daß der Lungernsee<br />

dieses Jahr wieder einmal rechtzeitig die vorgeschriebene<br />

Stauhöhe erreicht hat.<br />

Dem Aero-Club der Schweiz, Segelfluggruppe Obwalden,<br />

wird bewilligt am 16./17. eventuell 23,/24. Juli <strong>1949</strong> aus dem<br />

Flugplatz in Alpnach einen Flugtag durchzuführen.<br />

Adolf Hurschier, Photograph, Engelberg, wird die Konzession<br />

für den Betrieb eines Lichtspieltheaters in Engelberg<br />

erteilt.<br />

Einem Fragesteller, ob ihm der Eintritt in eine Viehzucktaenossenschast<br />

verweigert werden durse, nnrd die Antwort<br />

erteilt daß ine Genossenschaft eine ostene Organisation ist,<br />

h daher jederzeit Mitglieder betreten wnnen und diese<br />

m,ch ausgenommen<br />

->-s°»l.ch.n unb<br />

kettsabrik Alpnach, wird die Genehmigung erteilt.<br />

Vom Trachtenwesen. Die diesjährige ordentliche General-<br />

Versammlung des Schweizer Trachtenvolkes s.ndet Samstag,<br />

d „ 9 ^uli eventuell 23. Juli in der «tadt .m grünen Ring,<br />

dem altehrwürdigen Bischossitz des heiligen Gallus statt. Ihr<br />

M-ßt fich «a „m am fönmttacp. Sonntag, den 10. evt. ^ -4. ^ull ln ,n-Reiche, "Speichelim<br />

lieblichen Appenzeller land chen der -jstichweizer irachten-<br />

"" mit einem urchigen Appenzeller Aelplersest an. Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Trachten benutzen dlese Gelegenheit zu einem gemeinsamen<br />

Ausflug nach St. Gallen und Speicher zu dem sie<br />

auch alle Trachtensreunde herzlich einladen mochten. Anmeldüngen<br />

sind bis zum 20. Juni an die Aktnarm der Bereiniauna<br />

Frl. Johanna von Ah in Sächseln, zu richten, die auch<br />

iede Auskunft über Kosten und Prograuim gerne erteilt.<br />

' ' Der Kantonalobmann.<br />

<strong>Obwaldner</strong> am Eidg. Jodlersest in Bern. In Nachtrag<br />

zu unserm Bericht über das Eidg. Jodlei fest in Bern bringen<br />

wir nachfolgend noch die Rangierung der Teilnehmer aus<br />

der Jnnerschweiz, verbunden mit den besten Gratulationswünschen<br />

an alle erfolgreichen Teilnehmer aus Obwalden:<br />

I o d e l - Gesellschaften<br />

1 Klasse- Horw, ^ Jodlerklub Heimelig? Luzern, JodlerklM<br />

Alpeglöggli; Luzern, Jodlerklub Edelweiß; Luzern, Jodlerklub<br />

Pilatns; Oberkirch, Jodlerchörli Heimelig; «eewen-Schwyz.<br />

Jodlerklub Seerösli; Zug, Jodlerdoppelquartett; Zug, Jodlerklub<br />

Maiglöggli.<br />

2 Klasse: Luzern, Jodlerdoppclquartett Sportfreunde;<br />

Nottwil, Jodlerklub; Schwyz, Jodlerklub Heimelig; Sarn<br />

e n, I o d l er k l u b.<br />

I o d e l t r i o s u n d - dn^ette<br />

1. Klasse: Schwestern Anny und Hedy Strebet, Luzem.<br />

2. Klasse: Küng Agnes und Anüy, Alpnach;<br />

Kunz Alice und Rosmarie, Luzern.<br />

3. Klasse: Fritz Ulrich, Luzern; Oderinat, Malter, Luzern.<br />

Einzeljodlerinncn<br />

1. Klasse: Bigler Liseli, Frau, Luzern,; vor, Rotz<br />

Annely, Sarnen; Schnuriger Gretel, Seewen^Schwyz.<br />

Einzeljodler<br />

1. Klasse: Achermann Richard, Oberkirch; Birrer Joses,<br />

Luthern; Meier Fritz, Horw; Michel Noldy, Kerns;<br />

Nnhbauiner Karl, Zug; Zwald Fritz, Luzern.<br />

2. Klasse: Arnold Hans, Menzingen (Zug); Della<br />

Sorte Josef, Sachs eln; Kronenberg Hans, Nottwil;<br />

Muther Karl, Schattdorf; Odermatt Walter, Luzern; Rickenbacher<br />

Josef, Jbach-Schwyz; Wüest Thomas, Horw; Zihlmann<br />

Max, Schwyz; Znmstein Franz, Lungern.<br />

3. Klasse: Bäbi Hans, Kerns; Steinmann Hans<br />

Mauensee-Dorf.<br />

Alphornbläser<br />

1. Klasse: Bieri Johann, Emmen; Christen Martin, Hergislvil<br />

am See; Hürlimann Johann, Allenwinden-Zug; Imlig-Omlin<br />

Paul, Oberarth; Marty-Felchlin Joses, Seewen-<br />

Schwyz; Otch Emil, Erstfeld.<br />

2. Klasse: Blättler Albert, Hergiswil a. €>.; Bucher<br />

Karl, Kerns; Christen Werner, Hergiswil am See;<br />

Hüsler Joses, Beromünster.<br />

3. Klasse: M a t hi s D o l f, K e r n s.<br />

4. Klasse Häsliger Josef, Willisau.<br />

Fahnenschwinger<br />

1. Klasse: Amrhyn Edy, Wolsenschießen; Arnold Joses<br />

Bürglen; Arnold Karl, Bürglen; Christen Alois, Willisau;<br />

Durrer Joses, Kerns; Gisler Sepp, tzaldiberg<br />

(Uri); Kistler Jakob, Reichenburg (Schwyz); Lussi Werner,<br />

Hergiswil a. See; Waldis Karl, Altdorf; Waser Gottfried,<br />

Hergiswil anr See.<br />

2. Klasse: Abächerli Otto, Giswil; Bnrri Melchior,<br />

Kastanienbanm; Durrer Hans, St. Niklaus^en.;<br />

Dürrer Joses, Wolsenschießen; Gasser Joses,<br />

Sarnen; Kaslin Anton, Beckenried; Käslin Heinrich, Bekkenried;<br />

Kieliger Alois, Bürglen; Kieliger Sepp, Unters#<br />

stehenden Klosters, gab natürlich allerart Handwerkern Gelegenheit<br />

zur Betätigung ihrer Kunstsertig-keit. Als hervorragend<br />

tüchtiger Schreiner arbeitete hier Jakob Mnnzinger aus<br />

Rickenbach, Kanton Luzern, meistens „Berner Jakob" genannt.<br />

Er dürste also ursprünglich aus dem Berner- oder<br />

angrenzenden Solothnrnergebiet stammen. Die vom Abte<br />

Emannel Crivelli mit ihm abgefaßten Akkorde geben uns die<br />

erwünschte Auskunst über seine größeren Arbeiten, die zum<br />

Glück alle noch vorhanden sind. Meister Jakob machte das<br />

Täser mit den Sitzbänken im alten Kapitelsaal 1739 und 174g<br />

die vier Türen und den Boden im großen Saal. Der baukundige<br />

P. Adelhelm Luidl lieferte ihm dazu die Zeichnungen.<br />

Im Jahre 1742 folgte die Holzarbeit zum Tabernakel auf<br />

dem Hochaltar der Klosterkirche, zu dem ihm ein Modell und<br />

eine Zeichnung in Naturgröße vorgelegt wurden. Er hatte das<br />

Holz schwarz zu beizen; der weitere Schmuck bestand aus vergoldeten<br />

nnd silbernen Zierarten. Auch der Sakristeischrank<br />

entstammte der kunstfertigen Hand Munzingers.<br />

Der Boden des großen Saales mißt 11,75 m im Geviert,<br />

macht 138,06 Quadratmeter; dazu kommen eine größere<br />

Nische und 10 Fensternischen von 17,2 Quadratmeter, gibt zusammen<br />

rund 156 Quadratmeter. Der Boden besteht aus<br />

Würfeln von 26X22 cm, aus Nußbaum, Ahorn und Birnbaumholz,<br />

rautenförmig geschnitten und zusammengesetzt, auf<br />

einer Unterlage von Tannenholz mit Holzstiften aufgenietet.<br />

Es sind wenigstens 2400 Würfel mit je 3 Rauten. Der Meister<br />

erhielt für jeden Würfel einen „guten Batzen", Kost und<br />

Unterkiinst sür sich, seinen Gesellen und den° Knaben, dazn<br />

alles Material und 3 Gulden Trinkgeld. Der Boden sieht sehr<br />

originell und plastisch aus und hat sich gut erhalten.<br />

Das Kloster förderte aber auch in vorbildlicher Weise das<br />

einheimische Schreinerhandwerk. Wir haben zwei sehr schöne<br />

Beweise dafür in den alten Amtsprotokollen, welche das Kloster<br />

während seiner Herrschaft in 20 Bänden seit 1585 bis<br />

1798 geführt hat. Im 10. Bande steht aus Seite 135 der Eintrag:<br />

„Den 3ten Meyen Anno 1733 ist mit hochgnädiger Bewilligung<br />

(des Abtes), dem Johan Josepp Küster sein Lehr- oder<br />

Abdingnngsbrief, hinfüroan als Schreinergesell zu passieren,<br />

unter dem Cantzleyftgnet extradiert worden."<br />

Der Träger dieses Namens und Gesellenausweises ist<br />

nicht näher zu bestimmen.<br />

Zum 9. Januar 1763 steht im 13. Band, Seite 221, ein<br />

ausführlicher "Accord oder Verding, des Melchior Andres<br />

Tilliers zu dem Schreinerhandwerk", folgenden Wortlauts:<br />

„Kund und zu wüffen seie hiermit, daß in hocher Gegenwart<br />

und mit Gutheißen unseres hochwürdigen Gnädigen<br />

Herrn auf heut zu End gesetztem Dato allhier auf der Cantzley<br />

der ehrsame und bescheidne Joseph Joachim Eü-geni<br />

Feiraben sein Vogtskind, den jungen Melchior Andres Tillier,<br />

dem ehrsamen Meister Melchior Remigi Waser zn dem Schreinerhandwerch<br />

mit nacysoogenden Beomgnussen ausgedingt<br />

und übergeben hat."<br />

Der Abt hielt es also nicht unter seiner Würde, der Verfchreibung<br />

dieses Aktenstückes zu Ehren der Beteiligten persönlich<br />

beizuwohnen- Der Bauersmann I. Joachim Eugen<br />

Feierabend, Vormund seines um 40 Jahre jüngeren Schwagers<br />

M. Andreas Tillier (jetzt Dillier geschrieben), gibt den<br />

16 Jahre alten Knaben dem Schreinermeister M. Remigi<br />

Waser in die Lehre. Die Lehrzeit beträgt „gewohntermaßen"<br />

drei Jahre. Der Meister gibt ihm Speise und Unterkunft und<br />

verspricht, ihn nach Handwerksbrauch alles zu lehren und<br />

ihm zu zeigen, „so viel er weiß und versteht". Bei Fleiß,<br />

Gehorsam und gutem Betragen sorgt der Meister dafür, daß<br />

der Lehrling nach zweieinhalb Jahren „ledig gesprochen"<br />

wird, woraus er ihn noch ein halbes Jahr behalten und als<br />

Gesellen belohnen will. Das Lehrgeld beträgt 70 Gulden in<br />

drei Raten zu bezahlen. Die Kosten (Kanzleitaxen) für den<br />

Lehrvertrag und das "Ledigsprechen" bezahlt der Lehrlinz<br />

bzw. sein Vormund; ebenso die nötigen Kleider. Bei eintretendem<br />

Todsall berechnet sich das Lehrgeld nach dem Verhältnis<br />

der verflossenen Lehrzeit. „Actnm den 9.ten JenM<br />

1 /63. Cantzley Engelberg." Dieser Lehrvertrag darf sich<br />

sehen lassen. Er stellt der Fürsorge für Mündel und Handwerk<br />

ein gutes Zeugnis aus. — Der Lehrmeister ist nicht näher<br />

bekannt; der Lehrling starb nicht in Engelberg, da sein<br />

Todesdatnm nicht in die Pfarrbücher eingetragen ist.<br />

Ein ganz tüchtiger Meister seines Faches gehört dem<br />

19. Jahrhundert an. Es ist Leodegar Feierabend (1796 bis<br />

1877), von dessen Hand viele schöne Möbel vorhanden sind-<br />

Er erschwang sich sogar zur Reparatur alter und zum Ban<br />

neuer Geigen. Er >»ar selbst ein guter Spieler dieses edlen<br />

Instrumentes. Der Verfasser des großen Werkes- W. L. von<br />

Lütgendors. Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter.bis<br />

zur Gegenwart", 191.% verzeichnet von L. Feierabend<br />

(Band II, 209) zwei Geigen von 1848 und 1855 und<br />

sagt:. „Ein braver Schweizer Geigenmacher, der Hauptfachlich<br />

im Ausbessern alter Instrumente tüchtig war."<br />

< *. $ ' e 0 r Feierabends, Karl, starb 1927 im Patriarchalischen<br />

Alter von 90 Jahren; er war sein Lebeii lang als tüchtlger<br />

Schreinermeister tätig.<br />

Die gute Schreinerarbeit blüht auch jetzt nach erfreulich<br />

in unserem Tale.<br />

Zwei Klosterbrüder, von denen der eine 1910 starb, der<br />

andere noch lebt, brachten die Kunst der Einlegearbeit in<br />

^'chwdenfarbigem Holze (Intarsien), wie wir sie besonders<br />

d? ? ?<br />

Thurgau, aus früherer Zeit bewun-<br />

' s P Ä e n ! mb leisteten in der Zier kleiner Mo-<br />

- ^er ^usichmückung! größerer und kleinerer Innenräume<br />

Hervorragendes.


Z u m<br />

A b o n n e m e n t<br />

auf -den „Obnwldner <strong>Volksfreund</strong>" laden wir hiemit<br />

ein. Neueintretende Abonnenten für das zweite Halbjähr<br />

19-49 erhalten das Blatt bis 1. Juli gratis.<br />

chen; Lussi Sepp, Stans; Rist Heini, Luzern; Schmidig Anton,<br />

Altdorf.<br />

3. Klasse: Rhyn Max, Luzern.<br />

Das schönste Andenken des Jahres dürfte wohl der<br />

Schützentaler zur Erinnerung an das Eidg. Schützensest<br />

<strong>1949</strong> in Chur sein. Derselbe wird von der Erdg. Münzstatte<br />

in Bern in Gold und Silber geprägt. Erfahrungsgemäß<br />

ist die Nachfrage nach solchen Gedenkmünzen jeweils sehr<br />

groß. Es dürfte sich daher empfohlen, mit der Bestellung nicht<br />

allzulange zuzuwarten, da eine Nachprägung nicht erfolgt.<br />

Erhältlich sind dieselben bei allen Schweizerbanken.<br />

Tarnen. (Korr.) Unter großer Teilnahme der Bevölkerung<br />

von -Sarnen und den umliegenden Bezirken fand die<br />

Fronleichnamsprozessign durch das überaus prächtig und eindrucksvoll<br />

geschmückte Dorf Sarnen statt. Die Prozession mit<br />

ihren zahlreichen Vereinsbannern und Kreuzfahnen gestaltete<br />

sich zu einer echten, -gläubigen Kundgebung. Möge das<br />

Allerheiligste, das durch die festlich geschmückten Straßen anden<br />

mit vielen Blumen, tiefblauen Enzianen reich gezierten<br />

Häusern und Vorplätzen vorbeizog, allen Mitmenschen zum<br />

Segen gereichen. Das günstige Wetter, das sich nach und<br />

nach zeigte, verlieh der Flurprozession noch einen besonderen<br />

Glanz. In der überfüllten Pfarrkirche fand nachher ein<br />

feierliches Hochamt statt.<br />

Sarnen. - (Einges.) Am Donnerstag abend zog die stattliche<br />

K o I l e g i - M usik durch die Straßen unseres Dorfes<br />

und erfreute jung und alt mit ihren schneidig- und frisch klingenden<br />

Märschen. (Aus dem Marschtempo zu schließen, scheineu<br />

einige Musikanten schon ziemlich stark an das baldige<br />

Ende des Schuljahres zu denken.) Herzlichen Dank für diese<br />

Gabe sowohl den Studenten als besonders auch ihrem mmmermüden<br />

Dirigenten, P. Not-ker!<br />

Sächseln. (Einges.) Am Tage vor Fronleichnam wurde<br />

auf dem Friedhof den Institutes Menzingen die ehrw. Lehrschwester<br />

M. Iidaberga Graf zur ewigen Ruhe bestattet.<br />

In den letzten zwei Jahren zehrte ein heimtückisches<br />

Nervenleiden an ihrer sonst -gesunden Lebensraft, die sie<br />

nun fchon mit 58 Jahren Gott dem Herrn zum Oper bringen<br />

mußte.<br />

Dr. Jdaberga stammte von Menisweiler in Württemberg<br />

und legte 1919 im Institut der Lehrschwestern vom Hl. Kreuz<br />

in Menzingen ihre Profeßgelübde ab. Im gleichen Jahre<br />

wurde sie als Lehrerin nach Sächseln geschickt, wo sie ihren<br />

ersten und einzigen Posten während 29 Jahren mit Vorbildlicher<br />

Treue versah. Ihre dreiklassige Mädchenschule war immer<br />

groß und arbeitsreich, saßen doch in ihrem Schulzimmer<br />

stets 40—60 und mehr Kinder, eine Arbeitsbelastung, die sich<br />

an ihrer Gesundheit mit den Jahren. ungünstig auswirkte.<br />

Aber in stiller Beharrlichkeit und ohne Klage hat sie ihre<br />

Pflicht getan und ihre besten Jahre dem Schuldienst unserer<br />

Gemeinde geschenkt. -Gott allein kennt die vielen, in selbstloser<br />

Liebe gebrachten Opfer ihres Berufes und möge darum ihr<br />

ewiger Vergelter sein. Wir aber wollen der guten Schwester<br />

ein treues Andenken bewahren, wie sie es verdient hat. Ihre<br />

Seele ruhe im Frieden Gottes!<br />

Alpnach. (*) Ueber 200 Aktionäre reisten am letzten<br />

Montag auf den Pilatus zur Generalversammlung. Meistens<br />

Luzerner, aber auch ein Trüpplein <strong>Obwaldner</strong>. Allgemeine<br />

Bewunderung erfuhr das im Innern restaurierte Hotel mit<br />

seinen neuen behaglichen Räumen. Zudem ergoß sich zum<br />

ersten Mal -wieder seit Tagen ein glänzender -Sonnenstrahl<br />

über Berg und Täler. Präsident Ringwald (Luzern) eröffnete<br />

die Versammlung mit einem Rückblick auf den 60jährigen<br />

Bestand der Bahn. Im Jahre 1886 wurde die Gesellschaft<br />

gegründet. Erster Präsident war Landammann Niklaus<br />

Durrer aus Kerns. Im April 1886 wurde mit dem Bau begonnen<br />

und am 4. Juni 1889 konnte der Betrieb der Bahn<br />

-eröffnet werden. Die Bahn war und ist heute noch ein Meist-erwerk<br />

der Technik. -Sie ist heute noch die steilste Zahnradbahn<br />

der Welt. Die Jnitianten, Oberst Ingenieur Locher und<br />

Bankier Guyer, beide aus Zürich, bleiben stets mit dem kühneu<br />

Unternehmen verbunden. Der Präsident gratulierte auch<br />

dem Direktor B. Zimmer mann zu seinem 30jährigen<br />

Amtsjubiläum im Dienste der Pilatusbahn. Wir schließen uns<br />

-diesem Glückwunsch ebenso warm an.<br />

Die geschäftlichen Sachen waren bald erledigt. Jahres-<br />

-bericht und Rechnung 1948 passierten ohne Diskussion. Der<br />

Aktivsaldo der Gewinn- und Vevlustrechnung beträgt Franken<br />

69 817.—, der verwendet wird für eine Dividende von 5<br />

Prozent aus dem ganzen Aktienkapital und Fr. 8817.— werden<br />

auf neue Rechnung vorgetragen. Die beiden im Austritt<br />

befindlichen Mitglieder der Verwaltung, Direktor Ringwal-d<br />

und Direktor Schätzle, beide in Luzern, wurden bestätigt. Die<br />

Pilatusfamilie blieb noch bis die letzten Züge den Berg verließen<br />

in fröhlicher -Stimmung beisammen.<br />

Alpnach. (Einges.) Der Fußballklub Alpnach hat seine<br />

Feuertaufe bestanden durch fein erstes Spiel, das am vergangenen<br />

-Sonntag auf dem neuerstellten -Sportplatz beim<br />

Kilcherli mit der flotten und -fairen Mannschaft von Hergis-<br />

-tt»il ausgetragen wurde. Wenn auch der Verlierer, in diesem<br />

Fall also der Neuling Alpnach zum voraus feststand, so ließen<br />

sich aus diesem ersten Treffen, bei dem es noch nicht um<br />

Punkte ging, doch schon etwelche -Schlüsse ziehen in bezug auf<br />

das Mannschaftsgefüge und dessen Stärke. Anerkennend darf<br />

die Forwardlinie bis an eine Ausnahme hervorgehoben werden.<br />

Sie war der stärkste Teil des Teams und brachte es auf<br />

4 geschlossene Tore, während die Verteidigung deren 9 einzukassieren<br />

hatte, wobei allerdings etliche torreife Chancen<br />

freundschaftshalber nicht verwertet wurden, was die faire Gestnnung<br />

der gegnerischen Mannschaft umso -Mehr unterstrich,<br />

und hier gerne anerkannt sei. Wir wünschen weiterhin guten<br />

Erfolg!<br />

Giswil. (Eing.) Am 25. Mai <strong>1949</strong> hielt der Skiklub Giswil<br />

seine jährliche Saison-Schlnßversammlung ab, welche dazu<br />

dient, den Mitgliedern einen zusammengefaßten Rückblick auf<br />

die vergangene Saison zu geben und um ein evtl. Sommerprogramm<br />

zu besprechen. Bei dieser Gelegenheit fand auch die<br />

Preisverteilung von der diesjährigen Klubmeisterschaft statt,<br />

welche aus zwei Rennen bestand, nämlich dem Riesenslalom<br />

auf der Stockmatt und dem Mörlislalom. Als Sieger und<br />

Klubmeister sür <strong>1949</strong> wurde Alfred Lacedelli erkoren mit einer<br />

Totalzeit von 3 Min. 29. Sek., gefolgt von Walter Enz mit<br />

3 Min. 58,7 Sek., Juniorensieger wurde Hinterseer Alois mit<br />

5 Min. 28 Sek, was uns deutlich zeigt, wie weit unser Nachwuchs<br />

noch hinter unserer momentan renntüchtia-en Mannschaft<br />

steht.<br />

Der Rückblick auf die Saison 1948/49 zeigte uns, wie viel<br />

unser Skiklub im vergangenen Winter geleistet hat. An 17<br />

auswärtigen Rennen haben sich unsere Wettkämpfer beteiligt<br />

und dabei l! Klaffensiege heimgebracht, was ein erfreuliches<br />

Resultat ist. Die Rennsaison wurde mit dem Engelberger<br />

Langlauf eingeleitet, welcher uns bereits einen Doppelsieg<br />

(1. Schäli, 2. Bienz) brachte. Eine Woche, später klassierte sich<br />

Bienz Sepp an der Ausscheidung für die Nationalmannschaft<br />

in Einsiedeln in einem sehr schweren Rennen im 4. Rang. Die<br />

Militärpatrouille des Skiklub Giswil unter Kpl. Matter, Engelberg,<br />

lief an der Ausscheidung im Pragelpaß die zweitbeste<br />

Tageszeit, und nur wenige Minuten trennten sie von der siegreichen<br />

Saaser Patrouille des Oblt. Znrbriggen.' Leider wurde<br />

sie außer Konkurrenz klassiert, da ihr Führer einen Unfall<br />

erlitt und die Patrouille nur zu dritt den Lauf beendete. Die<br />

Meisterschaft des Bataillons 47 und diejenige der 8. Division<br />

kamen ebenfalls nach Giswil. An der Schweizerischen Staffel-<br />

Meisterschaft belegten wir mit einer sehr ausgeglichenen<br />

Achtermannschaft den 6. Rang. Ein Gratulationsschreiben<br />

des Armeekoinmandos und eine großzügige Anerkennung des<br />

tit. Gemeinderates von Giswil haben unsere Freude an diesem<br />

-Erfolg noch erhöht. An der schweizerischen Dauerlaufmeisterschaft<br />

über 50 Kilonieter hat Berchtold C?pp unsere Farben<br />

höchst ehrenvoll vertreten und ans dem schwersten aller Skiwettkämpfe<br />

uns einen guten Rang gebracht. Am Stoven-<br />

Derby siegte Lacedelli Alfred bei den Senioren I und wiederholte<br />

diesen Klassensieg am kürzlichen Grimselrennen. An der<br />

schweizerischen Skimeisterschaft in Gstaad erfreuten, uns Bienz<br />

und Lacedelli ebenfalls mit ihren guten Leistungen.<br />

Es war ein erfolgreicher Winter, und der Lohn für die<br />

lange, schwere Trainingsarbeit blieb nicht aus.<br />

Am 29. Mai konnte nach dreijähriger Bauzeit die Skihütte<br />

im Mörli eingeweiht werden. Am Samstagabend hielt der<br />

Skiklub in der Skihütte seinen Männerabend ab, und wie man<br />

hörte und anderntags in den Gesichtern lesen konnte, war es<br />

gemütlich.<br />

Am Sonntag hielt H. H. Resignat AI. -Enz einen Feldgottesdienst,<br />

und nachher begann der gemütliche Teil der Einweihungsseier.<br />

Wir danken unserm lieben H. H. Resignat Enz,<br />

daß er einmal mehr die Mühe Uicht scheute, zu uns Ski- und<br />

Bergfrennden zu kommen. Ebenfalls danken wir unserm Hrn.<br />

Gemeindepräsidenten, welcher mit einer Delegation aus dem<br />

Gemeinderat uns mit seinem Besuche beehrt hat. Einen speziellen<br />

Dank senden wir unsern Sportfreunden vom Skiklub<br />

Guber, Schoried, welche mit einer starken Delegation als einzige<br />

auswärtige uns erfreuten.<br />

Die Skihütte Mörli ist nun in einem vorzüglichen Zustande<br />

und -wir Ski'klübler sind berechtigt stolz darauf.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Bundesrat Celio Kvjährig.<br />

fflgr<br />

WW<br />

7 1<br />

allen Lebensmittelgeschäfter» erhältlich<br />

Sonntag, den 19. Juni vollendet Bundesrat Dr. Enrico<br />

Celio sein 60. Altersjahr. Gebürtig von Ambri, besuchte er<br />

die Mittelschulen von Balerna, Mailand und Einsiedeln, studierte<br />

dauu Philosophie und Literatur in Freiburg, Florenz<br />

und Mailand und wurde nach bestandenem Doktorexamen Redaktor<br />

und Direktor am konservativen Tessiner Organ „Po-<br />

Polo e Lebertä. Dann zog er nochmals an die Universität zum<br />

Studium der Rechte und wurde Anwalt. Schon seit 1913 gehörte<br />

er dem Tessiner Großen Rate an, wurde 1932 Staatsrat<br />

(Erziehungsdirektor) und 1940 Bundesrat als Nachfolger<br />

Mottas. 1943 und 1948 bekleidete er das Amt des Bundes-<br />

Präsidenten. Seit zehn Jahren steht Bundesrat Celio an der<br />

Spitze des Post- und Eisenbahndepartements, das während<br />

des Krieges und nachher eine Reihe von Ausgaben stellte, wie<br />

die Sanierung der Bahnen, allgemeine Regelung des Trans-<br />

Portwesens, und der Luftschisfahrt, den Ausbau der Wasserfräste<br />

usw. Bundesrat Celio diente in echt vaterländischer Gesinnung<br />

seinem Heimatkanton wie der ganzen Schweiz. Ihm<br />

unsere besten Wünsche zu seinem 60. Geburtstag!<br />

Kantone<br />

Freiburg. U n s a l l nach der Inspektion. Montag,<br />

den 13. Juni, 16.30 Uhr, ereignete sich bei Grandgourt (zwischen<br />

Pruntrut und Boncourt) eiu Motorfahrzeugunfall. Ein<br />

Motorrad, das von zwei Wehrmännern besetzt war, die sich<br />

auf dem Heimweg von der Waffen- und Ausrüstungsinspektion<br />

befanden, kollidierte mit einem Personenwagen, der in<br />

gleicher Richtung fuhr. Der Mitfahrer des Motorrades, Mitr.<br />

Castella Albert, geboren 1921, von Albeuve (Freiburg) ist<br />

dabei tödlich verunglückt, während der Führer des Motorrades,<br />

M-onnin Ernst, geboren 1919, von Bassecourt, schwer<br />

verletzt in irns Spital von Pruntrut überführt werden mußte.<br />

Beide Verunfallten wohnten in Montignez bei B-on-court.<br />

Weltgeschehen<br />

Trieft wählt italienisch.<br />

Erfreulicher sind die endgültigen Ziffern über die sonntäglichen<br />

Wahlen in Trieft. Es ergibt sich, daß nicht weniger als<br />

64 Prozent aller Wähler die geographisch und politisch sicherlich<br />

die beste Lösung -wünschen, nämlich die Rückkehr Triests<br />

zu Italien. Die Kommunisten, sowohl wie die Anhänger<br />

Titos, haben überraschend wenig Stimmen zu verzeichnen.<br />

Köpfe rollen!<br />

In der Tschechoslowakei sind wieder einmal Todesurteile<br />

-gegen sogenannte Landesverräter ergangen, und in<br />

Alba n i e n ist der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident<br />

Kotchi hingerichtet worden, weil er mit dem nicht hundertprozentig<br />

rußlandhörigen Mavschall Tito sympathesiert<br />

haben soll.<br />

Soziale Rundschau<br />

Das Paradies der Arbeiter, spk. Wenn der bekannte beigische<br />

Publizist R. Gsrard seine hochinteressante Betrachtung<br />

über die Zusammensetzung des schweizerischen Volksvermögens<br />

in der Brüsseler Zeitung „La Li-ure Belgique" nicht mit<br />

unserem eigenen Titel versehen hat, so lautet seine Quintees-<br />

-senz dennoch in diesem Sinne. Gerade in unsern Links-kreisen<br />

wird oft der Versuch unternommen, die Schweiz als ein rückständiges<br />

uud patriarchalisches Land hinzustellen, das von<br />

einem eigenmächtigen Unternehmertum zum Nachteil des<br />

„kleinen Mannes" nach den Grundsätzen eines -selbstsüchtigen<br />

„Herr-im-Hause-Standpunktes" «verwaltet werde. Wie sehr<br />

sich die Wirklichkeit von- dieser Legende unterscheidet und<br />

wie sehr sich insbesondere die Einkommensverhältnisse und<br />

der Anteil am Nationalvermögen- bei den untersten Schichten<br />

der Unselbständigerwerbenden verbessert und bei den Arbeitgebern<br />

verschlechtert haben, das ist der eigentliche Gegenstand<br />

der • Untersuchung R. Gerard's.<br />

Der belgische Publizist stellt fest, daß sich das schweizerische<br />

Bolksvermögen von 9 Milliarden im Jahre 1938 auf 17,4<br />

Milliarden im Jahre 1947 erhöht habe, was beinahe einer<br />

Verdoppelung gleichkommt. Noch wichtiger als die Steigerung<br />

ist aber die Zusammensetzung. Pro tausend Franken berechnet,<br />

stieg der Anteil der Lohnbezüger von 481 auf 553 Fr., wogegen-<br />

der Anteil der -Selbständigerwerbenden nur die geringfügige<br />

Zunahme von 215 auf 234 Fr. verzeichnet. Görard<br />

zieht daaus den sicherlich zutreffenden Schluß, daß sich- in der<br />

-Schweiz eine Art „snue Revolution" zugunsten der Arbeiterschaft<br />

vollzieht und daß diese Entwicklung in vollem Gange<br />

m m<br />

qr.<br />

M


ist, „Ein Wesenszug aller Revolutionen", so schreibt R. Gvravd,<br />

„besteht -darin, dahdas Nattonaleinkonrrnen von einer<br />

Tasche in die andere wandert. Dieser Vorgang vollzieht sich<br />

im allgemeinen nicht ohne Widerstand und Gewaltanwendnng.<br />

Einzig die Zukunft wird erweisen, bis zu welchem Grade<br />

sich irrtet Schweiz die Privilegierten von gestern durch die<br />

Privilegierten von morgen widerspruchslos depossedieren<br />

lassen!"<br />

Chronik<br />

Die roten Konzentrationslager.<br />

(Tg.) Christopher Mayhew, der Delegierte Grotzbritanniensniens<br />

im Wirtschafts- und Sozialrat der UNO, erklärte<br />

kürzlich vor dem englischen Unterhaus, daß zuverlässigen<br />

Schätzungen zufolge in der Sowjetunion acht bis zwölf SWilliorten<br />

Zwangsarbeiter leben, und zwar in Lagern, die schärfer<br />

bewacht sind, als es die Konzentrationslager Hitlers<br />

waren. Untrügliche Beweise liegen nach den Aussagen Mayhews'<br />

dafür vor. Den Erklärungen der Sowjetdelegierten an<br />

der UNO, wonach es in der Sowjetuniort nur einige wenige<br />

Kollektivlager gebe, die auf zivilisierte Weife geführt würden,<br />

darf somit kein Glauben geschenkt werden. Dies umso mehr,<br />

als die Sowjetunion es abgelehnt hat, einer Kommission von<br />

Arbeitern aus allen Ländern die Untersuchung der russischen<br />

Arbeitsbedingungen zu erlauben. „Die Haltung der Sowjetregierung,<br />

so führte Mayhew aus, verdoppelt die Befürchtungen<br />

und Besorgnisse der Welt .hinsichtlich der Zwangsarbeit<br />

in Rußland.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt Toni Sender, eine gebürtige<br />

Rheinländerin, die von 1920 bis 1933 als Vertreterin<br />

der SPD im Reichstag saß und heute in der amerikarrischen<br />

Gewerkschaftsbewegung AFL mitarbeitet. Sie hat<br />

in einem Blaubüchlein alle Fälle von Frauen und Männern<br />

zusammengetragen, die aus Zwangsarbeitslagern entkamen.<br />

Ans Grund dieser Untersuchungen gelangt sie zur Auffassung,<br />

daß in der UdSSR zwischen acht bis vierzehn Millionen<br />

Menschen in Zwangsarbeitslagern ein unwürdiges Schicksal<br />

erleiden.<br />

Radw — Beromünster<br />

Sonntag, 19. Juni<br />

9 45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester- 11.20 Die<br />

Flucht aller Fluchten, Hörspiel. 12.40 „Der Zigeunerbaron".<br />

13.00 C. Dumont. 13.30 Stunde für das Land. 14.00 Die<br />

Kavelle Tfchannen spielt. 14.15 Der Acker nach der Ernte.<br />

14.30 Zithertrio Basel spielt. 15.00 Aus dem Alltag der<br />

Bauernfamilie, Hörspiel. 15.30 Volkslieder. 16.00 C. Dumont.<br />

17.00 Neue Bücher. 17.10 Opernarien und ihre geographische<br />

Umgebung. 18.00 Von der Draisine zum modernen<br />

Fahrrad. 18.30 Volkslied und Volkstanz irr der Schweiz.<br />

18.000 Moderne sinfonische Filmmusik. 20.00 Der große<br />

Name, Lustspiel. 21.25 Dino Asciolla, Violine, spielt. 22.05<br />

Serenade von Mozart.<br />

Montag, 20. Juni<br />

11.00 Aus Bizets Oper „Carmen". 12.15 Spanische<br />

Tänze. 12.40 Studioorchester. 13.25 Gereimter Wochenkommentar.<br />

13,35 Hörberichte einer Flugplatz-Einweihung. 14.00<br />

Frauenstunde. 16.30 Konzert des Orchestre de la Suisfe Romande.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.30 C. Dumont. 19.00 Jeder<br />

sein eigener Poet! 20.00 Wunschkonzert. 20.30 Der Alibaba<br />

baseldytsch. 21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Liederkreis<br />

von R. Schumann.<br />

Dienstag- 21. Juni<br />

11.30 Fünf Romanzen von Bethoven. 12.000 Opernmusik.<br />

12.15 Das Wiener-Bohöme-Orchester und Rose-Marie Jung,<br />

Sopran. 12.40 Studioorchester. 13.15 Partien aus Rossinis<br />

„Barvier von Sevilla". 14.00 Leichte Unterhaltung. 17.00<br />

Jugendstunde. 18.50 Film-Panorama. 18.50 Das kulturelle<br />

Italien von heute. 20.000 Zürcher Juni-Festwochen: «.<br />

Burkhard: „Das Jahr", Oratorium.<br />

Mittwoch, 22. Juni<br />

12 15 Neue Schallplatten 12.40 Die Kapelle Bert Campbell<br />

spielt. 13.00 Un Petit air. 14.000 Allerlei von Zwei bis<br />

Öalbbrei. 16.30 Unterhaltungskonzert aus dem Kursaal<br />

terlaken. 1730 Für die jungen<br />

K<br />

frnnd 18 000 Kaffee-Kantate von -y. S. Bach. ^-M0 Konzert<br />

der Thuner Stadtmusik. 20.20 Ern Gang durch die Thuner<br />

„Kaba".<br />

Danksagung<br />

Wir danken für die vielen Beweise herzlicher<br />

Teilnahme während der Krankheit, beim<br />

Hinscheiden und bei den Gedächtnissen unserer<br />

lieben Schwester, Schwägerin, Tante und Großtonte<br />

Frau Witwe<br />

Bttchardina MgAcrchiold<br />

Krieslers<br />

vor allem der hochw. Geistlichkeit, allen lieben<br />

Nachbarn, Verwandten und Bekannten. Ausnchtiqen<br />

Dank dem Frauen- und Müttervereln.<br />

Veraelt's Gott für die vielen heiligen Messen,<br />

Meßstiftungen und für die Teilnahme am H>altergebet.<br />

— Wir bitten, der lieben Verstorbenen<br />

ein treues Andenken zu bewahren und ihrer<br />

im Gebete zu gedenken.<br />

Lungern und G i s w i l, im Juni <strong>1949</strong>.<br />

Dreißigster: Donnerstag, den 23. Juni, in<br />

Lungern. Gottesdienstanfang: 8 Uhr.<br />

s a 2«<br />

K i n o S E E F E L D S a r n e n<br />

Freitag, Samstag und Sonntag, den 17. bis 19. Juni, 20.15 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.15 Uhr)<br />

der prachtvolle Farbenfilm:<br />

D e r r o t e H e n g s t<br />

In Anbetracht des großen Erfolges, den dieser Film überall aus<br />

dem Lande erzielte die ganze Woche, von<br />

Dienstag bis Sonntag, den 21. bis 26. Juni, 20.15 Uhr<br />

(Sonntag auch 15.15 Uhr)<br />

Ein wirklich unterhaltendes, ländlichhumorvolles<br />

deutschgesprochenes<br />

L u>st s p i e l<br />

aus der bekannten und berühmten Gegend<br />

am<br />

Wolfgangsee!<br />

Mit den beliebten, lustigen und verliebten<br />

Hauptdarstellern:<br />

Hertha, Mayen, Inge Konradi,<br />

Hans Holt u. a.<br />

Ländler — Musik von Robert Stolz<br />

(Jugendliche unter 18 Jahren haben<br />

keinen Zutritt.) 326<br />

Kirchliche *f" Gedächtnis<br />

Der erste Jahrestag für<br />

unsern lieben Sohn und<br />

Bruder 330<br />

Jüngling<br />

Peter Burch<br />

Buchdruckerei<br />

wird Montag, den 2b.<br />

Funi, in der Pfarrkirche in<br />

Lungern gehalten, wozu<br />

Verwandte und Bekannte<br />

freundlich eingeladen sind.<br />

Gottesdienstanfang: 8.15<br />

Uhr.<br />

neckte und Mägde<br />

finden gute Stellen<br />

durch ein<br />

Inserat<br />

Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

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Louis Elarli «V Ole«<br />

Sarneu


Sarnen / Samstag, den 18. Juni <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 48<br />

d t M t i e t T o l k s s l e M<br />

Berliner Glossen<br />

Da liest ein Mann aus der Ostzone einen Bericht über<br />

den die Weltöffentlichkeit bewegenden Fall der russischen<br />

Lehrerin Kosenkin-a. Sie sprang bekanntlich aus dem dritten<br />

Stock des Neuyorker 'Sowjetkonsulates, in dem sie gefangengehalten<br />

wurde.<br />

„Na, und?" sagt der Deutsche aus der Sowjetzone, als<br />

er dies gelesen hatte, „die Frau hat noch Glück gehabt. Was<br />

glauben Sie, wieviele Tausende und aber Tausende bei uns<br />

springen würden. Aber springen Sie mal aus dem Keller!"<br />

* *<br />

Ein Berliner unterhielt sich mit einem Kommunisten.<br />

„Unser Ziel ist der Fortschritt", sagte der Kommunist.<br />

„Na, dann schreitet doch endlich fort", sagte der Berliner.<br />

„Wer -glauben Sie", hat man mich gefragt, „wird den<br />

nächsten Krieg gewinnen?"<br />

„Wieso den nächsten", habe ich gesagt, „es ist noch nicht<br />

mal raus, wer den letzten gewonnen hat."<br />

*<br />

„Wissen Sie", sagte mir gestern ein Berliner, „einen dritten<br />

Krieg würden wir allenfalls überstehen. Aber noch eine<br />

Befreiung ?"<br />

*<br />

Achtung! Berliner! Ab sofort ist, wie soeben als 385.<br />

Zusatzbestimmung zu «den vorläufig nur zwei Währungsresormen<br />

in Berlin von einer der zuständigen Stellen bekannt<br />

wird, die Ausgabe verbotener Neugeldscheine nur noch erlaubt<br />

gegen Altgeldscheine nach Aufdruck eines erst in den<br />

nächsten Tagen vorzunehmenden neuen Sonderstempels, der<br />

aber nicht sichtbar sein darf, andernfalls er gültig ist. Der<br />

Sonderstempel wird nur in den vier Sektoren, nicht aber im<br />

Gebiet von Großberlin gegeben, und dies auch nur an solche<br />

Personen, die nicht mehr im Besitze der genannten Geldscheine<br />

sind, die gestempelt werden können. Ein besonderer Merkbogen<br />

zur Erklärung dieser neuesten Verfügung wird nicht herausgegeben,<br />

muß aber auf jeden Fall von allen Personen im<br />

juristischen Sinne abgeholt werden..<br />

Erwischt da dieser Tage ein Polizist einen Einbrecher.<br />

Sagt der Einbrecher: „Kommen Sie mit!" „Sind Sie verrückt?"<br />

fragt der Polizist, „ich mitkommen?" „Jawohl", sagt<br />

der Einbrecher, "wegen Amtsanmaßung Befehl Nr. 365.<br />

Kommen Sie mit in den anderen Sektor, da werden Sie eingesperrt."<br />

„Hahaha", lacht der Polizist, „reingefallen, lieber<br />

Freund, ich bin nämlich aus dem anderen Sektor." „Was?"<br />

sagt der Einbrecher, „na, dann haben Sie hier überhaupt<br />

nichts zu suchen. Anordnung Nr. 293. Werden wir gleich mal<br />

die rechtmäßige Polizei rufen." Und schreit, und da ist auch<br />

schon ein Polizist. „Herr Wachtmeister", sagt der Einbrecher,<br />

„sehen Sie sich- doch mal diesen uniformierten Burschen genauer<br />

an. Bin ich gerade hier bei der Arbeit, will mich der<br />

stören. Dabei ist er aus dem anderen Sektor. „Mitkommen",<br />

sagt der neue Polizist zum alten, „Sie sind verhaftet!" „Oder<br />

Sie!" sagt der andere Polizist, „kommen Sie mit!" Und da<br />

nehmen sie sich« beide am Arm und führen sich ab. Und der<br />

Einbrecher macht sich ruhig wieder an seine Arbeit.<br />

*<br />

Ich weiß nicht, ob Sie schon davon gehört haben, aber<br />

der Gras Bobby ist zurzeit bei mir in Berlin auf Besuch.<br />

Gehe ich da mit ihm durch den Ostsektor. Sieht er groß gemalt<br />

ein Schild- mit den bekannten Worten von Stalin: „Die<br />

Hitler kommen und gehen."<br />

„Ha, schau", sagt der BoÖbh nachdenklich, „aber es is<br />

nit an jeder so ein anständiger Mensch wie der Hitler, daß er<br />

auch wieder geht."<br />

Hans Kasper im „Wegweiser".<br />

Chronik<br />

Vier Jahre Frieden, vier Lehren der Geschichte.<br />

(Tg.) Unter diesem Titel schreibt der bekannte englische<br />

Politiker Lord Vansittart im Figaro einen interessanten<br />

Artikel.<br />

Einmal stellt er fest, daß wohl die westlichen Demokratien<br />

einen momentanen Sieg errungen hätten, daß er aber den<br />

momentanen Absichten Stalins in bezug auf eine Ruhepause<br />

durchaus entspreche. Dieser Sieg wird- überdies mit<br />

dem Rückzug in Asien mehr als aufgewogen. Die Geschichte<br />

lehrt, daß ein dauernder Pakt mit Expansionspolitik unvereinbar<br />

ist. Sodann behauptet er, daß mit Diktatoren, die von<br />

unersättlicher Eroberungslust befallen sind, nie eine ehrliche<br />

Vereinbarung auf lange Sicht getroffen werden kann, mit<br />

braunen und schwarzen sowenig als mit roten. Den Versprechen<br />

eines Diktators darf kein Glauben geschenkt werden,<br />

solange sie nicht während mindestens- zwanzig- Jahren ein-<br />

-gehalten und erfüllt werden. Zum Dritten -gibt es- nur ein<br />

einziges Mittel, um jenen eine heilbringende Angst -einzujagen,<br />

die schlechten Willens sind: es gilt, geeint und stark<br />

zu bleiben. Wenn diese Erkenntnis vor 15 Jahren angewandt<br />

worden wäre, so hätte kein Weltkrieg -Europa ruiniert.<br />

Und -endlich lehrt uns die jüngste Vergangenheit, daß Nationalsozialismus,<br />

Faschismus und Kommunismus keine Po-<br />

Mischen Bewegungen sind, fondern gewöhnliche Verschwörun-<br />

-gen. Solange wir sie nicht so -behandeln, werden -sie den<br />

Boden gewinnen, den die Demokratien verlieren. Es ist<br />

lebenswichtig, daß alle Anhänger der Freiheit sich darüber im<br />

klaren sind.<br />

verbreitet den Maldmr<br />

sSm. : .<br />

Bokssreund!"<br />

©<br />

K CD<br />

Oi<br />

OS s><br />

Flüeli. Sonntag: Seelensonntag. Kommunion der Stände und Christenlehrpflichtigen.<br />

Hl. Messen 4.00, 6.00, 7.00, 8.45. Aussetzung. Amt. Opfer an Seelensonntag. 19.30 Christenlehre<br />

und Segen.<br />

Dienstag: Stiftamt für Alois Schälin.<br />

Donnerstag: 19.30 feierliche Heilige Stunde.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Fest. Singmesse. Segen.<br />

Psarrei Alpnach.<br />

Sams.tag: 15.00 Beichtgelegenheit. 19.30 Segensandacht.<br />

Sonntag: Monatskommunion für 6. Klasse. Hl. Messen 6.00, 7.30, 8.30 und 10.00.<br />

Titularjahrzeit der St. Valentinsbruderschaft. 9.00 hl. Messe im Guber. 10.45 Christenlehre<br />

für die 2. Gruppe. 13.00 Christenlehre für die 1. Gruppe. 19.30 Gebetswache, Segensandacht.<br />

Montag: Stiftjahrzeit des Regierungsrat Melchior Britfchgi.<br />

Dienstag:' Stiftjahrzeit des Jakob Amstad-Barmettler und Familie, Balisried.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit einer gottbekannten Stifterin.<br />

Donnerstag: Hausjahrzeit der Geschlechter Odermatt, Spichtig, von Atzigen, Peter,<br />

Flüeler, Burch, Gasser, Röthlin, Herger, Amstad, v. Rotz und. Villiger. Prozession in d. Kirche.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit der Gebrüder Josef und Johann Wallimann und der Frau<br />

Katharina Wallimann-Blättler, Schürmatt.<br />

Samstag: Stiftjahrzeit des Bürgerrat Johann Nufer-von Zuben, Zihl.<br />

Katholischer Gesellenverein. Montag: 20.15 Bildungsabend.<br />

Alpmesse aus Aemsigen. Samstag, den 25. Juni, um 9.00.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 6.00 Frühmesse, 8.30 Amt, Betstunden, Christenlehre für die<br />

großen Knaben im Beinhaus. 13.00 Christeulehre, auch im Kleinteil, Herz-Jesu-And., Segen.<br />

Montag: Bei Frühmesse, Amt und 19.30 Aussetzung des Allerheiligsten. Stiftamt für<br />

Niklaus Ming und Karolina Jmfeld zur „Krone".<br />

Dienstag: Stiftamt für Alois Eberli.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Alois Denni-Hofmann.<br />

Donnerstag: Hausjahrzeit Eberli und Friedrich. Sakramentsprozession.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Fest. Stiftjahrzeit für Alois Abächerli und Christina Zurgilaen.<br />

Suhnegebet zum hlst. Herzen Jesu und Segen.<br />

Samstag: Alte Stiftjahrzeit.<br />

* ^5 °J" en Kirche. Donnerstag und Samstag: 8.00 hl. Messe.<br />

Aus Jänzimatt. Sonntag: 11.00 Gottesdienst, Gedächtnismesse'für Theodor Riebli.<br />

^ungsrauenkongregation. Sonntag: 14.15 Versammlung im Schulhaus.<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichtgelegenheit. 6.00 Frühmesse. 8.30 Amt und Pred.<br />

^Mstenlehre für die obern Knabenkurse. 13.00 Christenlehre, tzerz-Jesu-Andacht. 19.30 Geoetswache.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Jgl. Theodor Halter, Bergmannsmatt.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Opfer für die Kirchendiener. Gemeinschaftskommunion der<br />

insn m<br />

un^ Oberschule. Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.30 Amt und Predigt. 13.00 Christenlehre.<br />

Im ^vstnkranz und Segensandacht.<br />

R<br />

Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Jahrestag für Jüngling Peter<br />

ura>, Buchdruckerei.<br />

. « ? erstag : g yg Frühniesse. 8.00 Dreißigster für Wwe. Bernhardine Ming-Berchow,<br />

i^hneslers. Nach dem Gottesdienst Prozession und Schlußsegen.<br />

Freitag: 6.00 Kreuzgang nach Obsee. Nach der Rückkehr zweite hl. Messe.<br />

Samstag: Beichtgelegenheit: 16.30—18.30 und 19.30—20.30. Aushilfen!<br />

grauen- und Mütterverein. Sonntag: 20.10 Vortrag in der Kirche.<br />

Bürglen. Sonntag: 6.00 Frühmesse. 8.30 Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre,<br />

Sakramentsandacht und Segen. 19.30 Rosenkranz.<br />

Sühneandacht^und^Segen^^'^^' ® eIe9en^e' t zum Sakramentenempsang. 7.30 hl. Messe,<br />

? tfe i Iau . 6n i?- Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi, Kerns,<br />

^ahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

b x p a l ö n e r<br />

0 £ f ä r r b l a t t<br />

Sarnen, den 18. Juni <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 25<br />

I m schönen, helligen Garten des Sonntags<br />

1t ott, Seele, Ewigkeit! Alles andere bedeutet nichts." Das war die Losung der<br />

seligen Maria Josepha Rossello (1811-—1880), die am letzten Sonntag heiliggesprochen<br />

worden ist. Einer Arbeiterfamilie mit 9 Kindern entsprossen, wurde sie<br />

Dienstmagd, dann Gründerin der „Schwestern U. L. Frau von der Barmherzigkeit."<br />

Diese einfache, klare Lebensauffassung ist das 'Erziehungsziel des katholischen<br />

Kirchenjahres. Mit dem Pfingstfest ist die Feier der geschichtlichen Erlösungsgeheimnisse<br />

abgeschlossen. Der Heilige Geist soll nun das Gnadenleben in unseren Seelen<br />

bewahren, entwickeln und zur Reife bringen. Die Sonntage nach Pfingsten mahnen<br />

uns, mit dem in uns wirkenden Heiligen Geist gelehrig und treu mitzuarbeiten. Das<br />

geschieht durch die gute Mitfeier der heiligen Messe. „Eingedenk des beglückenden Leidens,<br />

der Auferstehung von den Toten und der glorreichen Himmelfahrt" (Kanon)<br />

unseres Herrn, wiederholt sich vor uns das Werk der Erlösung. Jeder Sonntag wird<br />

für uns aufs neue Ostern im kleinen. Im Sonntag spiegelt sich das Leben Gottes.<br />

Wir sollen innewerden, welch neue Wege vom Sonntag in das Leben unserer Arbeitstage<br />

führen. Der Sonntag soll unser inneres Leben froh gestalten. „Groß macht uns<br />

nur ein Sonntag, der in seiner tiefsten Wirklichkeit und religiösen Forderung gefaßt<br />

wird; ein klein gedachter, bequem ausgepolsterter Sonntag wird uns zu Philistern<br />

(Engherzigen) machen. Warum sind so vielen Menschen die Sonntage, an denen sie<br />

kein Vergnügen hÄben, über die Maßen langweilig, lebensleer, ja fast unerträglich?<br />

Ach, w«l sie noch nie versucht haben, in die Tiefe des Herrentages hinauszufahren.<br />

Oder vielleicht steht vor ihnen das bedrückende Ende einer Woche, in der viel angefangen,<br />

aber nichts fertiggebracht, nichts durchgeführt und doch 'immer gearbeitet<br />

wurde. In diese Leere, in dieses hoffnungslose Unvermögen kommt der eindringliche,<br />

unausweichliche Anruf des Herrn: ,Fahrt hinaus in die Tiefe!' In die schwere<br />

Fülle des Wunders, die im Sonntag liegt" (Redlich). Wohl ist der Sonntag nur ein<br />

kleiner Ausschnitt, nur der Siebtel unseres Lebens. Aber er ist von Gott gesetzt über<br />

die anderen Tage und hat die Macht, den Arbeitstagen Antlitz und Gepräge zu geben<br />

Unsere Vorfahren schätzten den feierlich frommen, patriarchalisch trauten Sonntag<br />

als Schatzkammer des Heiligen Geistes.<br />

Unsere Hände sind betriebsam, unser Mundwerk laut, der Werktag hart Zwischen<br />

den Dornen und Disteln der Woche sproßt und blüht der Sonntag als Rest und<br />

Abglanz des Paradieses. Die Liturgie, das feierliche Gotteslob, ist Schmuck und 3ier<br />

an den Ufern des sonntäglichen Gnadenstroms.<br />

_j_


Gasthaus Schlüssel, Alpnach-Dorf<br />

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Grossmutter zum ersten Mal im Auto<br />

fuhr, war sie schon eine erfahrene Hausfrau, die ihren Haushalt<br />

nach allen Regeln der Kunst führte. Streng achtete sie<br />

darauf, dass ihr kostbares Leinenzeug stets mit der milden<br />

WALZ Seife gewaschen werde. Und die Waschfrau hatte<br />

nichts dagegen, denn das WALZ-Seife-Stück ist so handlich<br />

und es wäscht sich angenehm damit. Ohne dass man hart<br />

reiben muss gibt die WALZ Seife sofort jenen richtigen<br />

Schaum, der das Gewebe vollkommen durchdringt. Ja, die<br />

WALZ Seife reinigt gründlich, aber sie schont die Wäsche.<br />

Kein Wunder daher, dass manches Stück von Grossmutters<br />

Aussteuer heute noch wie neu aussieht.<br />

Auch für Ihre Wäsche gilt:<br />

Nach Jahren noch wie neu<br />

Der große Sonntag der Priesterweihe<br />

Was ist das Gotteshaus, was der schönste Tabernakel ohne Priester? Was ist der-<br />

Sonntag ohne den Geistlichen? Die erschütternde Antwort könnten uns viele Pfarreien<br />

in den Oststaaten geben, wo der Kommunismus seine furchtbare Geißel schwingt.<br />

„Alle fühlen, daß das Menschengeschlecht heute an einer entscheidenden Wende seiner<br />

Geschichte angelangt ist, angesichts derer der Klerus nicht untätiger Zuschauer bleiben<br />

kann, geht es doch um das Schicksal der Seelen. Die heutige Stunde verlangt vom<br />

Priester größere Kraft, glühenderen Eiser, furchtlosere Standhaftigkeit. Wehe dem<br />

Priester, der sich heute schonen, der die Entsagungen, die Opfer, die Mühen zählen und<br />

messen wollte!" So sprach der Heilige Vater Ende April <strong>1949</strong> zu Theologen.<br />

Morgen wird der hochwst. Bischof in Chur 16 Diakonen die hl. Priesterweihe erteilen.<br />

Davon stellt die Urfchweiz genau die Hälfte: Uri 2, Schwyz 2, Obwalden 3,<br />

N-dwalden 1. Das Bruderklausenland freut sich und sendet wärmste Glückwünsche<br />

allen Auserwählten, besonders seinen Landessöhnen:<br />

Werner Durrer, Kerns, Hans Keller, Sarnen, Hanns Psammatter, Sarnen.<br />

Die drei <strong>Obwaldner</strong> werden am 26. Juni die hl. Primiz feiern.<br />

Dem Worte Pius' XII. folgen heißt für die Priester innig beten, damit sie als<br />

Lehrer, Priester und Hirten dem Ideal Christi nahekommen. Das Volk nennt die Geweihten<br />

ehrfurchtsvoll „Hochwürden". Aber die menschlichen Armseligkeiten werden<br />

durch die Priesterweihe uicht weggezaubert. Darum gedenket der Priester auch in eurein<br />

Familiengebett . ,<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

, , 2 r' Sonntag «ach Pfingsten und in der Oktav von Fronleichnam, 2. Oktav, 3. hl. Juliana,<br />

4. hl. Gervaftus und Protasms. Montag. Von der Oktav, 2. hl. Silverius (aus Papstmesse)<br />

L<br />

«r b0t D ! a °' r 2 'i L aloi f iu§ - Mittwoch. Von der Oktav, 2. hl. Pau-<br />


S ' * *<br />

Sarnen / Mittwoch, den 22. Juni <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 49<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — • Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden'<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Erscheint Mittwoch und Samstaa Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp - Für<br />

AUUI n) uno «nuisrug /-t-n Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG.. 5-uzern,<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 ySy<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kanton«<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

% Wären die Herren National- und Ständeräte über das<br />

Wochenende nach der ersten Sessionswoche in Bern geblieben,<br />

so hätte ihnen -das eidgenössische Jodlerfest klang- und sinnvoll<br />

urwüchsige Schweizerart zu Gemüt -gebracht. Das Fest selber<br />

war verrauscht, als die Parlamentsarbeit wieder aufgenvmmen<br />

wurde. Jedoch am Montag- und Dienstagabend bot sich<br />

noch die Gelegenheit, draußen in der großen Halle das Festspiel<br />

„Der Herdenreihen Melodie" zu sehen und zu hören:<br />

gleichsam eine in Musik und Bewegung übersetzte Verlebendigung<br />

des alten Schweizer Heimwehs. „Zu Straßburg auf<br />

der langen Brück', da stund ich eines Tages . . " In den<br />

Ratssälen aber begann wieder die solide Werktagsarbeit.<br />

D i e z w e i t e S e s s i o n s w o c h e<br />

Der Nationalrat<br />

eröffnete sie mit der Zustimmung zu den ständerätlichen Beschlüssen<br />

über die Festsetzung der Zahl der Sekretäre und Gerichtsschreiber<br />

beim Bundesgericht und machte sich<br />

dann an die Revision des Alkoholgesetzes. Grundsätzlich<br />

ist heute noch das Bundesgesetz vom 21. Juni 1932 über die<br />

gebrannten Wasser maßgebend. Die gegenwärtige Ordnung<br />

des Alkoholwesens beruht jedoch schon seit Jahren nicht mehr<br />

ausschließlich auf einer gesetzlichen Grundlage. Wichtige<br />

Bestimmungen stützen sich auf das Fiskalnotrecht und auf die<br />

außerordentlichen Vollmachten. Diese sollen aber sobald -als<br />

möglich dahinfallen, und die auf dem Notrecht beruhenden<br />

Vorschriften gilt es daher, soweit sie als gut befunden werden,<br />

in ordentliches Recht überzuführen. Kartoffeln und Obst,<br />

ihre Bewirtschaftung einerseits und anderseits die Ordnung<br />

des Alko-hol-wesens und der Alkoholbesteuerung, sollen aufeinander<br />

abgestimmt werden. Nationalrat Alban Müller<br />

(kath.-kons., Ölten), der unseren Bauern kein Unbekannter ist,<br />

zeigt sich als Kommissionspräsident mit den Problemen vertraut.<br />

Die Kommission -selber hat an den bundesrätlichen Anträgen<br />

nicht sehr -viel geändert. Von Bedeutung ist, -daß die<br />

neuen Artikel 11 und 38 der Revisionsvorla-ge nicht mehr die<br />

Preisfestsetzung für Mostobst einerseits und die Verkaufspreise<br />

für gebrannte Wasser anderseits enthalten wie im bis-<br />

-herigen Alkoholgesetz. Die Uebernahmepreise sollen durch den<br />

Bundesrat festgesetzt werden, nach Rücksprache mit den Beteiligten<br />

und nach Begutachtung durch die Fachkommission;<br />

ebenso setzt der Bundesrat die Verkaufspreise für gebrannte<br />

Wasser fest. Die Kommissonsreferenten Müller (Ölten) und<br />

Picot (Waadt) setzen sich eingehend mit den Verhältnissen in<br />

der Kartoffel- nnd Obsterzeugung auseinander. Die Eintretensdckattte,<br />

di-e am Dienstag fortgesetzt wird, -ergibt allgemeine<br />

Zustimmung zum Grundgedanken der Revision-, zeigt<br />

aber einige Vorbehalte hinsichtlich der Ausführung im einzelnen.<br />

Jedoch- wird Eintreten auf die Vorlage nicht bestritten.<br />

Bei der Einzelberatnng schlägt der konservative Bauernvertreter<br />

Konrad H e ß (Zug) vor, auch in der neuen Vorlage die<br />

Mindestpreise im Gesetz selber festzulegen, und zwar Franken<br />

4.50 für -gesunde, vollwertige Mostbirnen und Fr. 5.—<br />

für Mostäpfel. Eugster (kathol.-kons., St. Gallen) möchte<br />

diese Regelung im Sinne eines Üeb-erg-anges wenigstens für<br />

zehn Jahre ins Gesetz aufnehmen. Dieser Antrag Engster, der<br />

dem Antrag Heß vorgezogen wird, unterliegt aber mit 23<br />

-gegen 105 Stimmen. Beim Abschnitt über die Förderung der<br />

brennlosen Verwertung gibt Bundespräsident N o b s zu Art.<br />

24ter (Bestimmungen über Ein- und Ausfuhr) eine Erklärung<br />

zu Protokoll, die in bezug auf -die Koppelung der Futtermitteleinfuhr<br />

mit der Uebernahme von Kartoffeln und inländischem<br />

Obst zu Futterzwecken beruhigend wirken soll. Die -ganze Vorläge<br />

wird schließlich mit 106 gegen 2 Stimmen (Engster und<br />

Zeller) gutgeheißen.<br />

Dann tritt der Nationalrat auf eine Reihe von Eisen-<br />

>b a h n f r a g e n ein. Am Dienstag beschäftigten ihn zunächst<br />

Gefchätsbericht und Rechnung- der Schweizerischen<br />

Bundesbahnen. Di-e Jahresrechnung pro 1943 schließt<br />

mit einem Reingewinn von 15 Millionen Franken -ab. Im<br />

Vorjahr waren es noch 25 Millionen Franken gewesen. Vom<br />

August 1948 an gerieten sowohl der Personenverkehr wie b-esonders<br />

der Güterverkehr auf die absteigende Linie. Der Bnnd-esrat<br />

beantragt nun, -vom Reingewinn 8 Mill. Franken zur<br />

Einlage in die gesetzliche Reserve nnd 7 Mill. Fr. zur Ab-<br />

Schreibung zu verwenden. Die Kommission ist anderer<br />

Meinung und schlägt vor, mit den 7 Mill. Fr. das Dotationskapital<br />

zu verzinsen. Der Zürcher Sozialist Kägi findet<br />

als Kommissionsreferent, es -wäre seitens der Bundesbahnen<br />

gescheiter gewesen, diese 7 Millionen vorher in den Abschreibungen<br />

unterzubringen und sie nicht im Ueberschuß auszuweisen.<br />

Er stellt schließlich einen besonderen Antrag: man<br />

solle diese 7 Mill. Franken „der Reserve zur Deckung der<br />

künftigen Fehlbeträge zuweisen. Nachdem Bundesrat C e -<br />

l i o den ursprünglichen Antrag des Bundesrates gerechter-<br />

%t, aber schließlich die Zustimmung zum Kommiffionsantr-ag<br />

erklärt hatte, beschloß der Rat mit 61 gegen 44 Stimmen,<br />

den Antrag Kägi zu verwerfen und den Kommissionsantrag<br />

gutzuheißen.<br />

Dienstag und Mittwoch kommen P r i v a t ba h n s o r -<br />

gen zur -Sprache. Diskutiert wird die bundesrätliche Vorläge<br />

betreffend die Ergänzung der Privatbahnhilfe.<br />

Zu den im Jahre 1939 beschlossenen 140 Millionen sollen<br />

heute weitere 15 Millionen-Franken zwecks Hilfeleistung an<br />

private Eisenbahn* und Schiffahrtsunternehmun-gen bereitgestellt<br />

werden, darunter — wie zu vernehmen ist — gesamthaft<br />

5,5 Mill. Fr. für die Stansstad-Engelberg-Bahn. In der<br />

Eintretensdeibatte begrüßt der Nidwaldner Vertreter Nationalrat<br />

Arnold Wagner die Vorlage und -weist besonders<br />

auf die Notwendigkeit des Anschlusses der Engelbergbahn -an<br />

die Bundesbahn bei Hergisw-il hin. Als der freisinnige Thnrgauer<br />

Müller die finanziellen Beidenken in den Vordergrnnd<br />

stellt und dabei glaubt, die Kantone sollten selber etwas<br />

tiefer in den Sack greifen, wobei er es nicht unterlassen kann,<br />

ziemlich unschön die Jnnerschweiz zu betupfen, verlangt auch<br />

Nationalrat Dr. Odermatt (Obwalden) das Wort und<br />

-findet es für merkwürdig daß ausgerechnet der Präsident<br />

der Hotel-Treuhand-Gefellschaft Miene mache, der Sanierung<br />

der Stansstad-Engelb-ergbahn zu opponieren. Jedenfalls ist<br />

es den beiden Unt-erw-alden zuviel zugemutet, wenn man<br />

glaubt, sie müßten ihrerseits für die Bahnsanierung gleichviel<br />

aufbringen wie der Bnnd. Einträten auf die Vorlage ist<br />

nicht bestritten, nnd in der Schlußabstimmung sprechen sich<br />

94 gegen 3 Stimmen für die Gutheißung aus. Im Zusammenhang-<br />

mit dieser Vorlage werden noch einige spezielle<br />

Bahnprobleme erörtert. Grimm (Sozialist, Bern) interpelliert<br />

allgemein über die Fra-ge eines Rückkaufs, und Mohr<br />

(freif., Grau-bünden) weist besonders auf -die ganz unhaltbare<br />

Lage der Rhätischen Bahn hin. Schließlich begründet auch<br />

noch der Luzerner Sozialist Fröhlich ein Postulat über<br />

die Sanierung der St ans st ad - Engelberg - Bahn,<br />

worauf Bundesrat C e l i o -das Postulat entgegennimmt nnd<br />

inbezug auf den Anschluß an -die Bundesbahnen betont, daß<br />

ein solcher -wegen der Verhältnisse im Bahnhof Luzern vor<br />

Ablauf von zehn Jahren nicht in Frage komme ...<br />

Noch am Mittwoch nahm der Nationalrat di-e Behandlung<br />

des bnndesrätlichen Geschäftsberichtes in Angriff.<br />

Dabei erkundigten sich zwei Interpellanten über das Verhältnis<br />

Schweiz — Rumänien, nachdem eben bekannt geworden<br />

war, daß in Rumänien Schweizer verhaftet würden. Bundesrat<br />

Petitpierre teilt mit, daß der schweizerische Gesandte<br />

in Bukarest zur Berichterstattung nach Bern berufen<br />

worden sei.<br />

Im Ständerat<br />

wurde am Dienstagn-achmittag durch eine Interpellation<br />

Vieli (kath.-kons., Graubünden) ebenfalls die Frage der<br />

Rhätischen Bahn zur Sprache -gebracht. Dann beriet die<br />

Ständekammer -das revidierte Bundesgesetz über das<br />

Dienstverhältnis der Bundesbeamten, wobei<br />

sozusagen keine Abänderungen in der Vorlage vorgenommen<br />

wurden, mit Ausnahme einer sehr wichtigen Differenz. Nach<br />

Bundesrat nnd Nationalrat werden -die Gehälter der Bundesbeamten<br />

auf dem heutigen Teuerungsansatz von.rund 163<br />

(gegenüber 1939) stabilisiert. Die Vorlage, die auch einige andere<br />

Verbesserungen bringt, wird im Jahre 1950 Mehrkosten<br />

von 17,5 Mill. Fr. und im späteren Beharrungsstadium<br />

solche -von jährlich 44,2 Mill. Fr. -verursachen. Die Kommission<br />

schlägt nun -vor, die Ansätze aus der vorgeschlagenen Höhe<br />

zu belassen, aber einen Elftel davon als 10 Prozent<br />

T e u e r u n g s z n l a g e zu erklären und dann alle drei Jahre<br />

über die Teuerungszulagen neu beschließen zu lassen. Der Rat<br />

stimmt diesem Antrag zu, und zwar mit 36 gegen drei sozialistische<br />

Stimmen, die sich g egen die Teilung in festen Lohn<br />

und Teuerungszulagen aussprachen. Der Nationalrat wird<br />

nun -wohl auf die Linie des Ständerates einlenken, wenn er<br />

nicht in einem Referendungskampf die ganze Revision aufs<br />

Spiel -setzen will.<br />

Das Hauptgeschäft der zweiten Woche bildete im Ständerat<br />

-die Gef-etzesvorlage über die Erhaltung des<br />

bäuerlichen Grundbesitzes. Die Borlage hat -bereits<br />

verschiedene Wandlungen durchgemacht. Der Bundesrat<br />

hatte die Einführung eines Vorkaufsrechtes (der<br />

Verwandten, des Pächters, der Dienstboten) vorgeschlagen<br />

und überdies die Kantone ermächtigen wollen, für den landwirtschaftlichen<br />

Liegenschaftenverkehr das BeWilligungsverfahren<br />

beizubehalten. Der Nationalrat hatte<br />

das Vorkaufsrecht im Grundsatz beibehalten, dagegen auf<br />

Antrag E fch e r neu ein E i n s p r u ch s v e r f a h r e n eingeführt<br />

(Einspruch einer kantonalen Amtsstelle oder Behörde<br />

gegen einen Liegenschaftsverkauf). - Er -hatte , überdies die<br />

Kantone ermächtigt, statt des Einspruchsverfahrens das<br />

Bewilligungsverfahren als anwendbar zu er-<br />

Heimatlos<br />

Das läßt sich nicht erklären,<br />

warum das Herz sich quält<br />

und bitter und mit Zähren<br />

die Zahl der Tage zählt.<br />

Es braucht doch nicht verzagen;<br />

warum ist es beklemmt<br />

und fonn nicht Wurzel schlagen<br />

und fühlt sich immer fremd?<br />

Ist doch von Lieb umgeben<br />

wie in der Erd' ein Keim;<br />

die Lippen aber beben<br />

nur immer: ich will heim ...<br />

Wolfgang Philipp.<br />

Schweiz. Michtlingshilfe<br />

Sammlung <strong>1949</strong>, 24./2S. Juni:<br />

Postchccfkonto VII 9650 Luzern.<br />

klären. Die ständerätliche Kommission unter d-em Vorsitz des<br />

Walliser Landwirtschaftsministers T r o i l l e t und in der Beratung<br />

auch der Ständerat haben nochmals abgebaut: das<br />

Vorkaufsrecht wir-d zwar ebenfalls beibehalten, aber auf<br />

die engste Verwandtschaft beschränkt. Die Kantone können es<br />

ans die Geschwister ausdehnen. Hingegen wird dem Pächter<br />

und den Dienstboten kein Vorkaufsrecht mehr zugestanden.<br />

Das Einspruchsverfahren wird ungefähr nach den nationalrätlichen<br />

Beschlüssen im Gesetz beibehalten, jedoch den Kantonen<br />

freigestellt, ob sie es einführen wollen oder<br />

nicht. Die Bewilligungspflicht wird vollständig fallen gelassen.<br />

In der Mittwochsitzung kam die Beratung nicht über die<br />

Eintretensdebatte nnd die ersten zwei Artikel der Vorlage<br />

hinaus, die zudem beide an die Kommission zurückgewiesen<br />

wurden. Der Kommissi-onspräsident bot eine ausgezeichnete<br />

Einführung in diese wichtigen Fragen; er betonte -den Freiheitswillen<br />

der Bauern, die nicht gerne allzu weitgehende<br />

Einengungen aus sich nehmen. Eintreten war nicht bestritten.<br />

Der erste Artikel enthält eine schöne Zweckbestimmung, wie<br />

sie aber in Bundesgesetzen nicht üblich ist. Er geht daher an<br />

die Kommission zurück. Artikel 2 umschreibt den Reale<br />

r s a tz. Hier erhebt der Zürcher Sozialist K l ö t i Einwendüngen<br />

und untersucht eingehend die Ursachen der Landflucht.<br />

Ihm gegenüber betont Ständerat Wahlen die Bedeutung<br />

einer Bestimmung über den Realersatz. Der Rat beschließt<br />

auch hier mit erheblichem Mehr Rückweisnng an die Kom-<br />

Mission. In der Weiterb-eratung am Donnerstag wird die<br />

Vorlage ordentlich zerzaust, und eine ganze Reihe von Artikeln<br />

werden wieder an die Kommission gewiesen, die schließlich<br />

die ganze Vorlage nochmals beraten wird. Bezüglich des<br />

Einspruchsverfahrens beschloß der Ständerat mit 33 gegen 1<br />

Stimme (Weber, Bauernpartei, Bern), die Einführung dieses<br />

Verfahrens den Kantonen zu überlassen.<br />

Am Freitagmor-gen erledigte man die Differenzen zum<br />

Nationalrat im Militär Versicherungsgesetz. Än<br />

' zwei Stellen wurde Festhalten beschlossen, so daß sich auch<br />

der Nationalrat nochmals damit beschaffen muß.<br />

Am Fronleichnamssamstag beginnt die Sitzung aus Rückficht<br />

auf die katholischen Mitglieder um 9 Uhr, statt wie üblich<br />

um 8 Uhr (Nationalrat) oder 8.30 Uhr (Ständerat). Es ist<br />

der Tag der Vereinigten Bundesversammlung<br />

Zweihund-ertneun Begnadigungsgesuche harren der B-ehandlung.<br />

Nur wenigen wird — auf Antrag des Bundesrates und<br />

der Kommission — entsprochen. Würde dem -Großteil der<br />

Gesuche stattgegeben, so käme dies einer Durchlöcherung der<br />

Justiz gleich. Die kriegswirtschaftlichen Fälle sind immer noch<br />

zahlreich, aber im Abflauen begriffen. Der Donnerstagnachmittag<br />

ist in beiden Räten frei.<br />

Die Session sollte in der dritten Woche zu Ende geführt<br />

werden können.<br />

Mit dem 1. Juli beginnt wieder ein neues Semester zum<br />

Abonnement aus den<br />

„ O b w a l d n e r V o l k s f r e u n d "<br />

mit wöchentlicher Beilage:<br />

„<strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt"<br />

und wir laden hiezu sowohl die bisherigen Abonnenten, als auch<br />

ein weiteres Publikum höflichst ein. Der Abonnementsbetrag von<br />

Fr. 5.80 für das zweite Halbjahr <strong>1949</strong> kann bis 1. Juli spesenfrei<br />

auf unser Postcheck-Konto XII 1085 oder direkt auf dem Bureau<br />

der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

Neueintretende Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

von- jetzt an bis 1. Juli gratis. — Abonnementsbestellungen<br />

werden jederzeit angenommen.


Energiewirtschaft in O b w a l d e n<br />

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Elektrizitätswerkes<br />

Kerns.<br />

* Wir haben in unserer Zeitung bereits kurz auf den erfreulichen<br />

Abschluß der 43. Betriebsrechnung des Gemeinde-<br />

Elektrizitätswerkes Kerns hingewiesen. Das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

war das fü nfund zwa nz igst e seit Jnkrasttreten<br />

des im Jahre 1923 neu abgeschlossenen Stromlieferungsvertrages.<br />

Die Dauer dieses Vertrages erstreckt sich bis<br />

zum Jahre 1964. Die Kündigung desselben steht dem Kanton<br />

zu, der auf diesen Zeitpunkt auch das Recht und auf Verlangen<br />

des Kernser Werkes auch die Pflicht hat, die Verteilungsanlagen<br />

in den Gemeinden zurückzukaufen. Die Frage, ob<br />

auch einzelnen Gemeinden das Recht auf Kündigung des<br />

Stromlieferungsvertrages zusteht bzw. ob derselbe in der<br />

Form, wie er vom Staate abgeschlossen wurde, heute noch für<br />

die Gemeinden Gültigkeit hat, ist streitig. Ein heute noch ausstehender<br />

Bundesgerichtsentscheid wird in dieser Frage Klärung<br />

schaffen. Die einzelnen Wonnenten hoben in gleicher<br />

Weise wie der Staat das Recht, die Stromlieferung durch das<br />

Werk zu künden. Es wird aber solange ein theoretisches bleiben,<br />

als keine andern Strombezugsquellen vorhanden sind.<br />

Ein Rückkaufsrecht der Verteilungsanlagen in den Außengemeinden<br />

steht weder den Abonnenten noch den Gemeinden,<br />

sondern nur dem Staate zu.<br />

Aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des<br />

neuen Stromlieferungsvertrages legt der umsichtige Verwalter<br />

des Werkes, alt Regierungsrat Otto H e ß einen ausführlichen<br />

Bericht über die Rechenschaftsperiode vor, in dem er<br />

die Leistungen des Elektrizitätswerkes an Private, Korporation<br />

Kerns, Gemeinden und Staat erläutert. Seine Ausführungen<br />

über die Bedeutung des Kernser-Werkes für die privaten<br />

Strombezüger im allgemeinen und den Staat Obwalden<br />

im besondern, verdienen auch in den Außengemeinden<br />

Beachtung:<br />

Die Vorteile, die das Kerner Werk den von ihnen bedienten<br />

Gemeinden bietet, liegen in erster Linie in der vorteilhaften<br />

Stromversorgung im allgemeinen und in der Versorgung<br />

von Gebieten, namentlich in Berggegenden, die außerhalb<br />

des Pflichtenkreises des Werkes liegen. Es gibt keine Gemeinde<br />

in unserm Versorgungsgebiet, in der nicht eine größere<br />

oder kleinere Anzahl von Gehöften, einzelnen Orts sogar<br />

ganze Bezirke, mit weitverzweigten Liegenschaften, an unser<br />

Versorgungsnetz angeschlossen wurden, zu deren Bedienung<br />

eine vertragliche Pflicht nicht vorlag. Das Elektrizitätswerk<br />

hat jedoch, in Erfüllung einer volkswirtschaftlichen Aufgabe,<br />

in dieser Beziehung große finanzielle Opfer auf sich genommen,<br />

indem es diesen Abonnenten die gleichen Vorteile zukommen<br />

ließ, wie dies ganz allgemein der Fall ist. Es darf<br />

bei diesem Anlasse auch erwähnt werden, daß die Stromtaxen<br />

beim Kernser Werk heute, nach 43 Jahren, mit unwesentlicher<br />

Ausnahme, unverändert geblieben sind und daß von seiten<br />

des Elektrizitätswerkes von dem ihm vertraglich zustehenden<br />

Recht, die Taxen zu erhöhen, bisher noch nicht Gebrauch gemacht<br />

worden ist.<br />

Obwalden<br />

* Der <strong>Obwaldner</strong> Kantonsrat ist auf den 28. Juni zur<br />

ersten Sitzung des Amtsjahres <strong>1949</strong>/50 einberufen. Der Rat<br />

lebt fortab unter neuem Recht, indem mit dem neuen Amtsjähr<br />

auch die neue Geschäftsordnung des Kantonsrates in<br />

Kraft tritt.<br />

Geschäfte der ersten Sitzung sind u. a. die Beeidigung der<br />

neugewählten Mitglieder, Wahlen, Bericht und Rechnung der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank, Abänderung der kantonalen Jagd-<br />

Verordnung und Straßenverordnung, Beantwortung einer<br />

Interpellation Röthlin über die Auswirkung des Armenkonkordates<br />

und Bericht über den Stand der Angelegenheit einer<br />

kantonalen Brandversicherung.<br />

Der ersten Sitzung geht ein offizieller Gottesdienst in der<br />

Dorfkapelle voraus.<br />

Es darf einmal erwähnt werden, daß alle an der Arbeit<br />

unserer gesetzgebenden Behörde interessierten Staatsbürger<br />

den Verhandlungen folgen dürfen. Art. 8 des neuen Reglements<br />

bestimmt diesbezüglich:<br />

„Die Sitzungen des Kantonsrates sind in der Regel ösfentlich.<br />

Die Zuhörer haben sich jeder störenden Unterhaltung<br />

miteinander und insbesondere auch jeder Aeußerung des<br />

Beifalles oder der Mißbilligung zu den Beratungen des Kantonsrates<br />

zu enthalten. Zuwiderhandelnde werden auf Anordnung<br />

des Präsidenten aus dem Saale gewiesen ..."<br />

Kirschenzeit. (Einges.) Die diesjährige Kirschenernte in<br />

der Schweiz wird ca. 20—30 Millionen Kilo ergeben. Die<br />

Wie wir dies für die Einwohnergemeinde Kerns gezeigt<br />

halben, so erhalten auch die übrigen Gemeinden eine jährliche<br />

Rückvergütung von 2 Prozent von den auf ihrem Gebiete erzielten<br />

Abonnementseinnahmen. Auf die einzelnen Gemeinen<br />

ergeben sich für die abgelaufenen 25 Jahre folgende Beträge:<br />

sarnen<br />

Sächseln<br />

Alpnach<br />

Giswil<br />

Lungern<br />

Total Rückvergütungen an die fünf<br />

Fr. 82 761.10<br />

22 234.-<br />

36 935.25<br />

19 657.80<br />

17 472.95<br />

Gemeinden Fr. 179 061.10<br />

Die Annahme, der Staat wäre am Gedeihen des Elektrizitätswerkes<br />

auch dann interessiert, wenn ihm direkte sinanzielle<br />

Vorteile nicht erwachsen würden, ist nach unserer Aufsassung<br />

durchaus berechtigt. Der Staat, bzw. seine verantwortlichen<br />

Organe, haben doch sicher ein Interesse daran,<br />

wenn die allgemeine Stromversorgung im Kanton eine möglichst<br />

vorteilhafte ist. Ganz besonders wertvoll ist es für den<br />

Staat auch, wenn, wie dies durch das Kernser Werk geschehen<br />

ist, eine möglichst restlose Versorgung abgelegener Gebiete erfolgt,<br />

wodurch die Bewirtschaftung derselben, namentlich auch<br />

durch die Verwendung der motorischen Kraft, ganz bedeutend<br />

vorteilhafter gestaltet werden kann.<br />

Im weitgehenden Interesse des Staates liegt es auch,<br />

wenn die vorhandenen Wasserkräfte aus rationellste Art ausgenützt<br />

werden können. Das konnte in unserm Kanton dadurch<br />

verwirklicht werden, daß diejenigen Fabrikbetriebe, bei<br />

denen solche Wasserkräfte vorhanden sind, ihre Anlagen so<br />

umgestalteten, daß es ihnen möglich wurde, den Eigenbedarf<br />

zum größten Teil selbst zu decken und alle, in ihren Betrieben<br />

nicht benötigte Energie, an das Kernser Werk abzugeben.<br />

Diese restlose Auswertung der Wasserkräfte geschieht zu Bedingungen,<br />

an denen nicht nur das Kernser Werk, sondern<br />

auch die Betriebsinhaber interessiert sind. Ueberdies zieht<br />

auch der Staat aus diesen Betriebsverbindungen indirekt<br />

Vorteile, indem sich der Wasserzins beim Lungernseewerk im<br />

Verhältnis zu der von den Fabriken an das Kernser Werk<br />

gelieferten Energie erhöht.<br />

Hiezu kommen aber auch die direkten finanziellen Leistungen<br />

des Werkes an den Staat. Zu denen gehört in erster<br />

Linie die dem Kernser Werk bei Vertragsabschluß auserlegte<br />

Verpflichtung, an den Staat, wegen Verzicht aus den derzeitigen<br />

Leitungsrückkauf eine Entschädigung<br />

von Fr. 50 000.—<br />

zu entrichten. Ferner kommen die, auch für<br />

den Staat vorgesehenen Rückvergütungen<br />

von 2 Prozent von den gesamten Wonnementseinnahmen<br />

hinzu, die in den 25 Iahren<br />

die Summe von „ 214 935.45<br />

ausmachen. Die direkten finanziellen Leistungen<br />

an den Staat belaufen sich demnach<br />

aUk Fr. 264 935.45<br />

Verwertung ist nicht einfach. Sehr zu empfehlen ist der<br />

Frischkonsmn. Leider kommt überall die Klage über zu hohe<br />

Händlerpreise, so daß der große Teil der Familien von diesem<br />

Kirschensegen ausgeschlossen ist. Für den Handel ist der Vertrieb<br />

wegen der schnellen Verderblichkeit der Ware mit Risiko<br />

verbunden. Wäre es aber dem privaten Handel nicht möglich,<br />

durch eine gemeinsame Propaganda für eine „Kirschenwoche"<br />

mehr Ware zu verkaufen, dafür den Preis erträglicher zu<br />

gestalten? Dieser Segen Gottes sollte doch möglichst allen<br />

Menschen zugute kommen.<br />

Altersversicherung. (Korr.) Der eidg. Ausgleichfonds hat<br />

im Jahre 1948 455,7 Millionen vorgeschlagen. Die Beiträge<br />

der Versicherten und der Arbeitgeber betrugen 417,8 und diejenigen<br />

von Bund und Kantonen 160 Millionen Franken.<br />

An Uebergangsrenten wurden 122 Millionen ausgerichtet.<br />

Es ist für den Fonds nicht leicht, das Geld nutzbringend anzulegen.<br />

Der Ausgleichfonds wird die größte Bank der<br />

Schweiz werden! Gerne erwarten wir auch einen Bericht über<br />

Hie Tätigkeit unserer kantonalen Kasse. Er würde uns<br />

sehr interessieren.<br />

Das 28. Urner Kantonal-Schwing und- und Aelplerfest<br />

in Bürglen konnte am vergangenen Sonntag bei schönstem<br />

Festwetter abgehalten werden. Die <strong>Obwaldner</strong> Schwinger,<br />

die als Gastverband eingeladen waren, leisteten sehr schöne<br />

Arbeit. Wenn sie auch den Schwingerkönig selbst nicht mit<br />

heimbringen konnten — Zumstein Rudolf, Lungern, hatte<br />

mit Zurflug I., Attinghaufen den Schlußgang zu bestehen —<br />

so wurden ihnen doch in den ersten 7 Rängen 9 Kränze ausgeteilt.<br />

Nachstehend die R ang liste :<br />

1. Zurflnh Josef, Attinghaufen, 58.00 2. Britschgj Bläst,<br />

Sarnen, 57.75. 3. Langensand Hans, Alpnach, 57.50. 4«.<br />

Felder Josef, Starts, 57.25. 4b. Gasser ?N'aiiz, Lungern, 5/.Z5.<br />

5a. Christen Felix, Bürglen, 57.00; 5b. von Nue Paul, Sachk<br />

seln, 57.00; 5c. Spichtig Nikodemus, Sächseln, c.7.00; 5d.<br />

Zumstein Rudolf, Lungern 57.00. 6a. Müller Hans, Schattdorf<br />

56.75; 6b. Gisler Max, Altdorf 56.75; 6c. Kaufmann<br />

Josef Lungern, 56.75; 6d. Gisler Joses 11, Schattdorf, 56.75.<br />

7a. Schenber Paul, Wolfen'schteßen, 56.50; 7b. Schaffner Hans,<br />

Erstfeld 56.50. 8a, Haldemann Fritz, Giswil, 56.25;» 8b.<br />

Mamie Ernst, Altdorf, 56.25 ; 8c. Durrer Zeno, Kerns, 56.25;<br />

8d. Zgraggen Hans, Attinghaufen, 56.25. (Alle mit Kranz.)<br />

Zur Sammlung für die Flüchtlingshilfc, 24./25. Juni 1344.<br />

Die Mittel der Flüchtlingshilfe sind erschöpft, ihre Aufgaben<br />

aber dauern an, sie nehmen in letzter Zeit 'sogar zu.<br />

Was die Flüchtlingshilfe leistet, tut sie im Namen unseres<br />

Volkes. Darum darf sie auch hoffen, daß das Volk durch seine<br />

Spenden es ihr ermöglichen wird, die Hilfe an die Heimatlosen<br />

und Vertriebenen fortzusetzen.<br />

Schweiz. Flüchtlingshilfe, Sammlung <strong>1949</strong><br />

Postcheckkonton VII 9650 Sarnen<br />

Aktionskomitee für die Jnnerschweiz.<br />

Sarnen. (Korr.) Die außerordentliche Dorfschaftseinwohner-Gemeindeversammlung<br />

vom Samstag im „Sarnerhof"<br />

war von 80 Bürgern besucht. Die Erstellung des Trottoirs<br />

von der Liegenschaft Dr. Diethelm bis zum Schwibbogen an<br />

der Rütistraße wurde ohne Widerspruch beschlossen. Kosten<br />

ca Fr. 13000.—. Dagegen begegnete der Einbau eines<br />

Nolzsteges über die Aa neben dem Schwibbogen zum<br />

Schutze der Fußgänger der starken Opposition der Kirchhofer.<br />

Die Kosten von Fr. 3<br />

Miffionsplauderei<br />

Bon Br. Nikolaus von Z<br />

Kapuziner von Sächseln,<br />

o o s,<br />

3. Bausorgen werden gelöst.<br />

(Station Mosu, Apol. Vikariat Dlm.)<br />

An einem schwülen Julitag — P. Superior und ich nahmen<br />

eben das „Zobig", stiegen zwei Velofahrer vor unserer<br />

Hütte ab. Wer mochte nur zu dieser Jahreszeit hieherkommen<br />

per Rad, da noch keine Brücken imstande sind! Zu unserer<br />

Ueberraschung waren es der Hochw. Bischof selbst, Edgar Maranta<br />

mit Bruder Rudolf. (Jetzt schon lange tot. Er ruhe<br />

in Frieden!) Notwendige Geschäfte hatten sie nach Mchombe<br />

und auf dem Rückwege auch nach Mosu geführt. Nach freundlicher<br />

Begrüßung besorgten die beiden die Magenfrage, und<br />

ruhten aus. Mittlerweile wurde es Abend und das Glöcklein<br />

rief zum Rosenkranz und zur Betrachtung; beim „de Profundis"<br />

merkte man gut den Einsatz der zwei kräftigen Stimmen.<br />

Als wir nach dem Nachtessen noch ein wenig plauderten, sagte<br />

der Gnädige Plötzlich ganz unvermittelt: „Mosu bekommt<br />

sogleich ein neues Haus!" Ich machte ein verwundertes Gesicht.<br />

Freilich konnte ich die Freude nicht verbergen, aber<br />

wo das Zeug nehmen zu einem Hausbau? Ob der Bischof ein<br />

Wunder wirken will? Eine Anzahl ungebrannter Ziegel<br />

lagen in der Hütte, aber das war nichts für ein ganzes Haus.<br />

Auch das Balkenlager hätte so genügt sür einen ordentlichen<br />

Hühnerstall. Dazu fehlte alles andere Notwendige. Als der<br />

Gnädige meine Bedenken sah, sagte er erst recht mit Nachdruck:<br />

„Das Haus muß sogleich gebaut werden."<br />

Verwundert fragte ich noch: Wer wird denn das Haus<br />

bauen? Etwas scherzhaft meinte der Gnädige: Es wird schon<br />

ein Baumeister kommen. Auch er werde wieder kommen und<br />

etwas helfen. Abermals gefragt, ob denn der neue Baumeister<br />

bald komme? ... „Sobald sich einer findet, war die Antwort.<br />

Aus die abermalige Frage, ob denn der Neue schon kiswähili<br />

vorstehe, meinte der Bischof, dafür habe er in Bruder Nikolaus<br />

vou Moos den richtigen Professor. In Wirklichkeit<br />

meinte er unter diesem Bruder Baumeister sich selber. Denn<br />

der Versprochene kam nicht, obschon wir alle Tage Ausschau<br />

hielten, wie Tobias nach seinem Sohn.<br />

A. Vorbereitung zum Bau.<br />

Wochen verstrichen seit jenem denkwürdigen Besuch; es<br />

wurden Ziegel geschlagen und gebrannt. Ein schöner Block<br />

von 25 000 postierte sich schon vor unserm Franziskusheim.<br />

Im herrlichen Kadundawald, etwa sechs Stunden weit weg,<br />

sägten wir Balken, langsam aber sicher. Ein Einbau nach dem<br />

andern brachte das Holz den slußpferdegeschwängerten Ruipasluß<br />

hinunter. Die Balken iparen schwer wie Blei. Beim<br />

Transport verunfallten auch zwei Mann, aber nicht tödlich.<br />

Jfakara kam uns zu Hilfe und lieferte zwei Sendungen Balken<br />

per Motorschiff, ebenso Bretter für vier Zimmerdecken.<br />

Mitten im Ameisengewimmel der Bautätigkeit kam der Gnädige<br />

am 7. September aus Besuch. Wir freuten uns, denn es<br />

gab noch vieles zu erfragen und ins Reine zu bringen. Die<br />

Pläne kamen aus dem Arbeitsbureau unseres Fachmannes<br />

P. Konradin Niederberger. Wir ließen uns die Details genau<br />

erklären. Noch am selben Tage wurde ein Teil des Fundamentes<br />

ausgehoben, eine Ecke gemauert und eingesegnet. Am<br />

folgenden Tage verabschiedete sich der Bischof. Frohgemut begann<br />

ich das Aufbauen. Das Fundament wurde mit Zementblöcken<br />

(20 mal 20 mal 45 cm) gemauert. Es reihte sich Stein<br />

an Stein und in drei Wochen waren wir so weit, daß wir die<br />

Türrahmen für Parterre, die von den Gesellen des Br. Hilarin<br />

von Gersau in Jfakara verfertigt wurden, einsetzen<br />

konnten. Zur selben Zeit kam der Bischof wieder und maß die<br />

Fundamente genau nach und meinte dann, die Sache werde<br />

schon recht herauskommen. Wir beslissen uns wie Heinzelmännchen,<br />

denn es rückte schon der regenbringende Dezent*<br />

ber heran.<br />

Mitten im Betrieb erlebten wir noch einen traurigen<br />

Tag. Ein guter Maurer starb in drei Tagen weg. Er betete


gorie erfolgt .durch den Dorfschaftsgemeinderat; die Beitrags-<br />

Höhe wird im Streitfalle durch einen oder mehrere durch den<br />

Kantonsgerichtspräsidenten zu bezeichnende Experten festgesetzt.<br />

Ein solches Reglement, das die Interessen der Privaten<br />

notwendigerweise sehr stark berührt, .9016' Anlaß zu verschiedensten<br />

Diskussionsvoten. Die Hanptkriti-k galt wohl dem Umstand,<br />

daß man vor der Abstimmung wissen möchte, welches<br />

oder wo in Zukunft Gemeinde- oder Quartierstraßen sein<br />

werden. Es wurde der Wunsch einer umfassenden Ortsplanung<br />

geäußert, auf Grund welcher erst ein Bauröglement erlassen<br />

werden könne. Anderseits wurde betont, daß ein kantonales<br />

Baugesetz kommen müsse, und man deshalb nicht riskieren<br />

solle, vorher andere Bestimmungen aufzustellen. Von<br />

erfahrener Seite wurde dazu ergänzt, daß die Aussichten auf<br />

ein solches Gesetz leider klein seien, da die andern Gemeinden<br />

schwer dafür zu haben seien. Man solle eine Verordnung<br />

vorbringen, die nicht sehr viele Details regle, als vielmehr<br />

einige klare, folgerichtige Grundsätze ausspreche. Die<br />

Versammlung war sich schließlich- einig, die Vorlage an den<br />

Rat zurückzuweisen mit der Einladung, eine neue, verbesserte<br />

Auflage vorzubereiten. Der Rat hat nun die nicht leichte Aufgäbe,<br />

aus den gefallenen' Worten das Positive zu nehmen<br />

und eine Regelung auszuarbeiten, die einerseits einen gerechten<br />

Ausgleich von Einzel- und Gesamtinteresse darstellt, anderseits<br />

Aussicht hat, beim Volke Gnade zu finden.<br />

Sarnen. (Einges.) Die Kollegimusik unter der strammen<br />

Leitung von Prof. P. Notker hat die Dorfbevölkerung an<br />

zwei Sonntagabenden sehr angenehm mit ihren Darbietungen<br />

überrascht. Nur schade, daß keine öffentliche Bekanntmachung<br />

erfolgte. Wir danken herzlich für diese freundliche Aufmerkfamkeit,<br />

Auf Wiederhören.<br />

Sarnen. P a r k t a f e l n. (Stimme aus dem Publikum.)<br />

Die Kantonsstraße im engern Dorfkern Sarnen ist mit einer<br />

ganzen Reihe von rechts und links der Straße angebrachten<br />

Parkverbottaseln beglückt worden. Der .fremde Automobilist<br />

muß sich wirklich fragen, wenn er an den engern<br />

Dorfrand kommt, ob er in Sarnen noch irgendwo parkieren<br />

könne, nur Verbotstafeln und kein Signal, w 0 der<br />

Wagen abgestellt werden kann. Die Meterzahlen kann er auf<br />

der Fahrt kaum lesen, Ordnung ist recht, aber eine solche<br />

Ordnung wird sich zum Schaden der Geschätsleute auswirken.<br />

Sarnen. (Korr. von Giswil.) „Mitten im Leben, find wir<br />

vom Tod umgeben." Daß es fo ist, mußten wir wieder ersahren<br />

beim Empfang der Trauerkunde von Frau Berta<br />

Müller - Bar mettler, Kernserstraße. Wie der Dieb<br />

in der Nacht kam der Tod mit schnellen Schritten am 4. Juni<br />

in das friedliche Heim und raubte dem Gatten die Gattin und<br />

den Kindern die fürsorgliche Mütter. Eine Herzlähmung<br />

löschte das 61jährige Leben rasch aus. — Ihren Gatten stand<br />

sie in der Geschäftsführung stets treu und hilfreich mit allen<br />

Kräften bei. Ihr allzeit -freundliches Wesen und i>hr köstlicher<br />

Humor erleichterten die schwere Bürde und sie erfreute sich<br />

im großen Kundenkreis allgemeinen Ansehens. — Fünffaches<br />

Mutterglück war ihr beschieden, dem zweimal aber die Trauer<br />

folgte, indem zwei Töchterchen im Kindesalter wieder den<br />

Himmelsflug antraten. Ihr ältester Sohn Josef mit Familie<br />

wohnt in Lausanne in sicherer Lebensstellung. Wieviel Segen<br />

und Gnade komt doch in eine Familie, wenn einem Sohn der<br />

Priesterberuf beschieden ist. Dieses Glück erlebte die liebe Mutter<br />

als ihr Sohn Adolf als P. Frowin vom Benediktinerkloster<br />

Muri-Gries in der Pfarrkirche in Sarnen primizieren<br />

durfte. — Am 7. Juni wurde ihr vergänglicher Leib unter<br />

großer Anteilnahme von nah und fern der geweihten Erde<br />

Mergeben. Der Tod bedeutet für die Familie einen unersetzlichen<br />

Verlust. Gott gebe ihr die ewige Ruhe. Der schwergeprüften<br />

Familie herzliches und aufrichtiges Beileid!<br />

Sächseln. (Korr.) Die außerordentliche Bürgergemeinde-<br />

Versammlung vom letzten Sonntag, 19. Juni, hat dem gemeinderätlichen<br />

Antrag .betreffend Genehmigung des Erlverbs<br />

der Alp Kaltibrunnen ohne Gegenantrag beigepflichtet. Durch<br />

den Beschluß wird der Gemeinderat auch ermächtigt, die jeweilige<br />

im Interesse der Gemeinde liegende Nutzungsart von<br />

Kaltibrunnen festzusetzen. Dermalen wird an die Verpachtung<br />

von Heulandparzellen gedacht.<br />

Gismil. (Einges.) Nach erfolgtem Rücktritte von Gemeindefchreiber<br />

R. Eberli, welcher diesem Amte 38 Jahre lang vorgestanden<br />

ist, haben die Gemeinderäte von drei Bewerbern<br />

Arno Eberli, Sohn, als Gemeindeschreiber gewählt.<br />

Derselbe hat bereits seit Jahren sich in die -verschiedenen Arbeiten,<br />

welche auf einer Gemeinderatskanzlei vorkommen,<br />

eingearbeitet. Er bietet alles Gewähr, daß das Amt wiederum<br />

in sachkundigen Händen liegt. Wir gratulieren.und wünschen<br />

ihm eine lange und ersprießliche Tätigkeit zum Wohle der<br />

ganzen Gemeinde.<br />

Giswil. (Einges.) Kleinkaliberschützen. Die Eidg. Kleinkaliber-<br />

Schießkonkurrenzen brachten so richtig den Namen<br />

Volksschießen zum Ausdruck. Eine überaus große Zahl nahm<br />

bis zum letzten Atemzug, er hieß Stefan Swala. (Er ruhe in<br />

Frieden!) Ende Januar war die Burg am Froschenstrand<br />

Ruipa soweit gediehen, daß man an die Aufrichtung des<br />

Dachstuhls gehen konnte Aber wo den Meister dazu austreiben?<br />

Ich fühlte mich in der Sache nicht gewachsen.<br />

Der rettende Engel kam in der Person des Brüder Engen<br />

Gisler, eines währschaften Urners. Der Gnädige Herr blieb<br />

auch einige Tage hier, um für den Anfang ratend und auch<br />

helfend beizustehen. Aus der Werkstätte des Br. Hilarin bekommen<br />

wir seine Tür- und Fenstergerichte für das ganze<br />

Haus. In der Schreinerei Mofn wurde nun am Dachstuhl<br />

wochenlang gearbeitet, daß die Hobelspäne nur so flogen und<br />

mancher Urner Kraftausdruck sich in die edle Negersprache<br />

mischte. Am sechsten Februar wurde das „Aufrichtmähli" gehalten.<br />

Leider fehlten uns noch einige Balken. Bruder Eugen<br />

ging trotz schlechtem Wetter nach Kadnnda, um die Sänger<br />

anzutreiben. Endlich nach vielen heißen und mühevollen Tagen<br />

wurde ich auch mit den Balkenmauern fertig. Die Balken<br />

sind inzwischen angelangt und verarbeitet worden. Etwa<br />

Mitte März bekam ich noch Malariafieber, doch Ende des<br />

Bionats konnten wir das Hans fertig decken. P. Franz Xaver<br />

an diesem friedlichen Einzelwettkampse teil. Vom ganzen Kantonsteil<br />

kamen die Schützen herbei, um sich in zielsicherem<br />

Auge und in der ruhigen Hand zu messen. Fast wäre ein<br />

Rangenr nötig gewesen, um dem Andrang Herr zu werden,<br />

aber die werten Schützen bewiesen, auch ohne Nummerator<br />

fertig zu werden. Gewiß mag auch die ideal angelegte<br />

Schießanlage, mit ihren 10 Scheiben, viel zu einer reibungslosen<br />

Durchführung des Anlasses beigetragen haben. Auch ansehnliche<br />

Resultate wurden erzielt. Wenn auch nicht jeder der<br />

Teilnehmer mit den Lorbeeren des Sieges geschmückt werden<br />

konnte, hoffen wir Äoch nächstes Jahr alle wieder bei uns begrüßen<br />

zu dürfen<br />

Nachstehend die besten Resultate:<br />

Kranz resnltate mit Spezialaus zeichnung.<br />

(Stand-und Feldstich.) Zutter Fritz, Sarnen 91/37;<br />

Steiger Franz, Giswil 91/36; Sidler El., Sarnen 90/35;<br />

Reinhard Wend., Kerns 89/36; Halter Meinrad, Alpnach<br />

88/37; Kathriner Arnold, Kägiswil 87/35; Abächerli Otto,<br />

Giswil 86/37; Deschwanden Albert, Melchtal 35/35; Rohrer<br />

Arnold, Sächseln 84/37.<br />

Standstich. Wallimann Josef, Alpnach 89 Pkt. Enz<br />

Alois, Giswil 88 Pkt. Rohrer Ludw., Sachsein 87 Pkt. Durrer<br />

Adelbert, Alpnach 86 Pkt. Zünd Walter, Sarnen 86 Pkt.<br />

Blättler Hans, Alpnach 86 Pkt. Peter Josef, Alpnach 85<br />

Pkt. Gasser Leo, Lungern 84 Pkt. Berchtold Kart, Giswil<br />

84 Pkt.<br />

Feldstich. Jmfeld Walter, Sarnen 39 Pkt. Vogler<br />

Rudolf, Lungern 38 Pkt. Niederer Max, Kerns 37 Pkt. Bucher<br />

Leo, Giswil; Fenk Paul, Ramersberg; Heinrich Josef,<br />

Sarnen; Rohrer Ernst, Sächseln; Wolsisberg Joses, Sarnen<br />

36 Pkt. Bloch Gottsr., Alpnach; Durrer Franz, Alpnach;<br />

Egger Josef Kern; Enz Christian, Sachsein; Gasser Hans-,<br />

Lungern; Mathis Arnold, Giswil; Kathriner Frid., Schwändi;<br />

von Rotz Melchior, Kern; Rohrer Albert, Sächseln; Wirz<br />

Herm., Sarnen, je 35 Pkt.<br />

Der Vorstand.<br />

Lungern. Das anhaltende Regenwetter hatte wenigstens<br />

das eine Gute:'Unser See ist dermalen rechtzeitig aufgefüllt<br />

worden; die kalt-kahlen Ufer find verschwunden. Von der vertragsgemäßen<br />

Füllung hat selbst die hohe Regierung gebührend<br />

Notiz genommen. Für die einsetzende Fremdensaison<br />

wünschen wir Lungern nun aber eine etwas konstantere<br />

Sommersonne und -wärme, die dieses Jahr so heillos lange<br />

auf sich warten läßt.<br />

Bürgten. (Einges.) Nicht immer wird unsere Filialgemeinde<br />

hoch eingeschätzt und bald einmal heißt es: „Jä<br />

numä vv Birglä". Jetzt aber haben wir von unserm ganzen<br />

Kanton die beste Milchkuh. Wir meinen damit natürlich nicht<br />

etwa die E. K. W. oder den Bund, sondern eine wirkliche<br />

braune Milchkuh, das „Finkli" des Leo Kälin, die in 30V<br />

Tagen 5911 Kilo Milch und 263 Kilo Milchfett (4,2 Proz.)<br />

geliefert hat.<br />

(Lungerer Bote.)<br />

Weltgeschehen<br />

Nach Stepinac Mindszenty, noch Mindszenty Beran!<br />

Die Auseinandersetzung zwischen der katholischen Kirche<br />

und den? kommunistischen Regime in Prag spitzt sich dramatisch<br />

zu. Die Fronleichnamsprozession wurde von der Regiernng<br />

verhindert. Erzbischof Beran erklärte in einer Predigt<br />

in der Abteikirche des Prager Klosters Strahow, er wisse, was<br />

er zu erwarten habe. Sollte die staatliche Propaganda ververkünden,<br />

er hätte irgendein Abkommen getroffen, welches<br />

die Rechte der Kirche beeinträchtigt, so sei ein solches Abkommen<br />

als nicht abgeschlossen zu betrachten. Er werde jedenfalls<br />

niemals ein solches unterzeichnen. Der mutige Kirchenfürst<br />

rechnet offenbar damit, daß die roten Henker mit ihm ähnlich<br />

verfahren werden wie mit Kardinal Mindszenty, welcher bekanntlich<br />

kurz vor seiner Verhaftung - eine ähnlich lautende<br />

Erklärung abgegeben hatte. Der Predigt Mgr. Berans folgte<br />

eine riesige Menge, die sich in der Kirche und aus dem Klosterplatz<br />

staute. Als der Erzbischof später in der Kathedrale<br />

eine weitere Predigt halten wollte, wurde er von unter die<br />

Gläubigen geschickten kommunistischen Horden durch G e -<br />

brüll und Pfeifen am Sprechen verhindert. Die gläubige<br />

Volksmenge beantwortete den Spektakel mit der Nationalhymne.<br />

Als Mgr. Beran erklärte, die sogenannte „Katholische<br />

Aktion" einiger kryptokommunistischen Abtrünniger<br />

sei keine katholische Aktion und die katholisch getarnten Zeitungen<br />

seien keine katholischen Zeitüngen, verschlang ein<br />

neuer kommunistischer Tumult seine Worte. Als er darauf<br />

die Kathedrale verließ, jubelten ihm die Gläubigen zu. Die<br />

kommunistische Regierung ihrerseits stößt brutale Drohungen<br />

gegen den Erzbischof aus und erklärt, alle jene Priester, welche<br />

sich der katholisch getarnten antikirchlichen Aktion widersetzen,<br />

würden zur Verantwortung gezogen. Was das bedeutet, kann<br />

man sich unschwer vorstellen. Es ist kaum daran zu zweifeln,<br />

daß Gottwald mit den Drohungen ernst machen und den<br />

Erzbischof mit roher Gewalt vernichten werde.<br />

Luchsinger, SubPrior von Merera, kam dieselbe Woche zu uns<br />

auf Besuch. Schon seit morgens früh bemerkte er in der Ferne<br />

das in der Sonne glänzende Dach des neuen Hauses und<br />

steuerte seinen Rieseneinbaum uns zu. Die Neger waren außer<br />

sich vor Freude, daß Mofu nun auch seine „boma", sein Europäerhaus<br />

habe. Bruder Engen reiste dann mit P. Franz nach<br />

Jfakara, um die Türen und Fenstern zu schreiern. Der Innenausbau<br />

brauchte noch viel Zeit, aber so Gott will, wollen<br />

wir alles gut vollenden. Im August konnten wir das Haus<br />

beziehen und der stolze aber morsche „Wolkenkratzer" aus<br />

Palmstämmen wurde abgebaut. Aufrichtigen Dank allen lieben<br />

Wohltätern, die uns zu diesem Haus verhalfen.<br />

B. Der Name des M i f s i 0 n s p l ätz e s : •<br />

Einige alte Mofuleute erzählten mir davon. Im letzten<br />

Jahrhundert nannte man das Gebiet Mofn- Vor etwa 50<br />

Jahren hieß der Stationsplatz und Umgebung Ngangyangira,<br />

das heißt in der Wandambasprache: fruchtbare Gegend.<br />

Als die ersten Katechumenen aus diesem Gebiet in Jfakara<br />

getauft wurden, hieß man sie Christen von Nganyangira.<br />

Doch die friedvolle Stille und Fruchtbarkeit sollte nicht nngestört<br />

bleiben. Der sich allzeit stark fühlende Rnipaslutz sing an<br />

Kantone<br />

Bern. Grogbrand in Obersteckholz. 3 Bauernhäuser infolge<br />

Brandstiftung bis auf die Grundmauern abgebrannt.<br />

— mer. Am Samstagmorgen früh um 1 Uhr gingen in<br />

Obersteckholz bei Langenthal die drei Bauernhäuser der Familie<br />

Güdel, des Gemeindepräsidenten Wälchi und der Gebrüder<br />

Leibundgut fast gleichzeitig in Flammen auf und<br />

brannten bei der heftigen Bise in kurzer Zeit bis auf den<br />

Grund nieder. Glücklicherweise konnte der größte Teil bej<br />

Viehbestände in Sicherheit verbracht werden, doch blieben<br />

noch 1 Kuh, 1 Pferd und 2 Schweine in den Flammen. Dem<br />

Feuer fielen auch sämtliches Mobiliar, die Fahrhabe und<br />

die soeben eingebrachten großen Henvorräte sowie die landwirtschaftlichen<br />

Maschinen zum Opfer. Die auf den Brandstätten<br />

erschienen Feuerwehren aus der ganzen Umgebung<br />

mußten ihre Tätigkeit aus die Rettung der stark gefährdeten<br />

Nachbarhäuser beschränken. Als Ursache des Großbrandes<br />

kommt unzweifelhaft Brandstiftung in Frage, doch- fehlt bis<br />

zur Stunde vom Täter noch jede Spur. Es ist nicht ansgeschlössen,<br />

daß ihm Komplizen zur Seite standen. Der entstandene<br />

Schaden ist außerordentlich hoch. Erste Schätzungen ergaben<br />

die Summe von 200 000 Fr., doch kann der Verlust<br />

noch nicht genau ermittelt werden, da' das Ergebnis der<br />

neuen amtlichen Schätzung noch nicht bekannt ist.<br />

Solothurn. Ein schweizerischer Rekord im Fallschirmspringen.<br />

—mer. Auf dem Flugplatz Witterswil der Aero-<br />

Union Grenchen fand am Samstag und Sonntag ein Meeting<br />

zu Gunsten der hagelgeschädigten Landwirte im Hinteren<br />

Leimental statt. Dabei unternahm es der St. Galler Fallschirmabspringer<br />

Willy Eicher, den bisher vom Amerikaner<br />

Clemens Son innegehabten- Weltrekord von 18 Fallschirmsprängen<br />

im Laufe eines Tages zu übertreffen. Es gelang<br />

ihm, 21 Sprünge auszuführen, wobei die durchschnittliche<br />

Landungsentfernung vom Zielkreuz 79,38 Meter betrug und<br />

die beste Landung 10,6 Meter von der Zielmarke entfernt<br />

folgte.<br />

Kirchliche Nachrichten aus a«n Welt<br />

Das Christentum im kalten Krieg<br />

Der republikanische Kongreßabgeovdnete Walter H. Judd<br />

erklärte an einer Kundgebung der amerikanischen Äuslandmission<br />

vor 16 000 Zuhörern, die einzige Hoffnung für die<br />

westliche Zivilisation sei der Triumph des Christentums über<br />

den Kommunismus. Der „kalte Krieg" sei nicht nur ein Kampf<br />

zwischen verschiedenen politischen Mächten und wirtschaftlichen<br />

Systemen, sondern beruhe auf dem Anspruch von zwei entgegengesetzten<br />

Glaubensbekenntnissen, die beide völligen Gehorsam<br />

fordern. Nicht die UNO, sondern nur die christliche<br />

Kirche könne die heutigen Schwierigkeiten überwinden. Der<br />

Abgeordnete forderte, -daß der missionarische Eifer des Ehristentums<br />

die kommunistische Agitation übertreffen müsse.<br />

' *<br />

Ein neuer Christusfilm.<br />

Die Autoren des bekannten Films „Monsieuer Vincent"<br />

sind gegenwärtig mit den Vorarbeiten zu einem Film über<br />

die Passionsgeschichte Christi beschäftigt, der unter dem Titel<br />

„Göttliche Komödie über die Leinwand gehen soll. Die Ansnahmen<br />

werden zum Teil in Palästina selber, zum Teil in<br />

der Schweiz .gedreht werden. Als Christusdarsteller fungiert<br />

ein griechischer Priester.<br />

Radio — Veromünster<br />

Donnerstag, 23. Juni<br />

11.00 Das Volkslied und der Jazz. -— Das Swingtett<br />

Carlo Loebnitz spielt. 12.000 Röseligarte-Lieder. 12.15 Länd-<br />

V O R H Ä N G E<br />

in lauwarmem LUX-<br />

Schaum durchwascheri.<br />

Sie behalten ihre Form<br />

besser, wenn man sie<br />

zum Trocknen auf ein<br />

Leintuch heftet. Spitzenverzierungen<br />

stets<br />

zuerst bügeln.<br />

Ein Suniight-Produkt<br />

für alle feine Wäsche<br />

Sä?<br />

O<br />

o<br />

-3<br />

Seitensprünge zu machen, und zwar gerade in die bewohnte<br />

Gegend. Und da der Neger bekantlich der Natur freien Laus<br />

läßt, kam es, wie es kommen mußte. In wenigen Jahren versandete<br />

und versumpfte das gute Ackerland. Auch das jetzige<br />

Patreshaus steht auf einem versandeten Flußarm. Den Leuten<br />

blieb nichts anderes übrig als Neuland zu suchen. Sie<br />

machten es wie die Babylonier bei der Sprachverwirrung.<br />

Die einen zogen nach Südwest, nach Mbalnka, andere über<br />

den großen Ulanga nach Malengwe, Jkotokota, etwa eine Tagreise<br />

von hier. Ein dritter Teil siedelte sich im Kikwategebiet<br />

an, etwa eine Stunde von hier. Einige ganz Bodenständige<br />

trotzten dem Uebel und blieben auf Hof und Heim bis heute.<br />

Seit diesem großen Abschied hieß man die Gegend einfach<br />

Ruipa. Aber der Herr Ruipa konnte sich nicht viele Jahre in<br />

dieser Richtung halten. Er nahm wieder seinen alten Lauf<br />

und die Fruchtbarkeit kehrte zurück und mit ihr auch die alten<br />

Einwohner. Als die Benediktiner kurz vor dem Krieg ein<br />

Kirchlein mit ungebrannten Ziegeln bauten, nannte man die<br />

Gegend Mofu-Kanisa, wie heute noch. Das alte.Kirchlein ist<br />

aber längst zerfallen. Eine neue solide Kirche wird Wirklichkeit<br />

werden, wenn edle Wohltäter zu Hilfe eilen.


eicht mit<br />

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ist halb 9®<br />

K<br />

Z<br />

03<br />

Co<br />

O*<br />

ler-kapelle „Bärner Bär" spielt, und Gritli Snter jodelt.<br />

12.40 Volkstümliche Musik. 14.00 Notiers und Probiers.<br />

17.30 „Gwenidoline"-Ouvertüre- 17.40 Im Dienste der Volksgefundheit.<br />

18.00 C. Dumont. 18.35 Wir bitten um Auskunft.<br />

20.00 Studioorchester. 20.35 „Versailles", Hörspiel.<br />

Freitag, 24. Juni<br />

11.45 Bündner Komponisten. . 12.40 Sdudioorchester. 13.25<br />

Berühmte Männerstimmen. 14.00 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 16.30 Göza Anda, Klavier, spielt. 17.30 Kinder-Bastelswnde.<br />

18.000 C. Dumont. 18.20 10 Minuten gute Nachrichten.<br />

18.30 C. Dumont, Forts. 19.10 Weltchronik. 2000 Bericht<br />

vom Schützenfest. — Die Calvenmusik.<br />

Samstag, 25. Juni<br />

11.30 Die klassische Operette Frankreichs. 12.50 Opern-<br />

Partien. 13.30 Monatsbesuch in Magglingen. 14.000 Solojodelvorträge.<br />

14.15 Ländler-Meisen. 14.30 Neueste Unterhaitungsplatten.15.25<br />

Volktümliche Stunde. 16.30 Radioorchester.<br />

17.30 75 Jahre Zoologischen Garten Basel. 18.000 MänNerchor<br />

Luzern: Jubiläumskonzert. 18.35 Stundenten am Mikro-<br />

Phon. 19.10 Sonatine von M. Ravel. 20.000 „D'Wält isch<br />

ganz voll Sunne", Melodienstrauß. 20.45 C. Dumont. —<br />

Witzpanoptikum — C. Dumont, Forts. — Im Waidlig — •<br />

C. Dumont, Schluß. 22.05 Der Musikfreund wünscht.<br />

Biehmarkt in Luzern vom 14. Juni <strong>1949</strong>:<br />

Auffuhr: 0 Ochsen, 1 Muni, 15 Kühe, 4 Rinder, 270 Kälber,<br />

730 Schweine, 1 Ziege, 0 Schafe. Total 1021 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 10V kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel. 7—g Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

'<br />

Preis per Kg.<br />

'Üebendqewicht<br />

2.80—2 90<br />

2.60—2.80<br />

2.40—2.50<br />

2.70<br />

2.55 — 2.65<br />

2.30—2.40<br />

2. 2.20<br />

1.^0—


Samen / Samstag, den 25. Juni <strong>1949</strong> 7g Jahrgang — Nr. 50<br />

O b A l d n e r M O M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

a>. A .. ., Jniertionsvrcisc: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährttch Fr ll.-'ba-bjährlich Fr/sso^usw^ jährlich Erscheint Mittwoch und Samstag JnftÄen-AnnahLÄ<br />

Fr- lb.-. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblntt^ - Spesenfreie Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33 Tel. 2 12 54, und Filialen (Mit Ausnahme des Kanton,<br />

®L nä °ait U npr»ü Neuabonnenten werden Druck und Verlag: a Louis Ehrli &. Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 V$V Obwalden.) — Vorschriften betr Placierung, Schristwahl<br />

iej>erzelt gerne angenommen.<br />

Ullb Arrangement werden abgelehnt.<br />

A<br />

m<br />

Um seines Volkes Hoffnung trägt er Ketten<br />

und seine Fesseln stauen Riesenkraft<br />

an Eiser auf, der auch aus Kerkerhaft<br />

Glütbrände schleudert, Völker zu erretten.<br />

Karl Borrom. Frank.<br />

Diese Verse aus dem Gedicht „Paulus in Ketten" des niederösterreichischen<br />

Priesterdichters gelten Wort für Wort auf<br />

den Erzbischof Dr. Josef Beran in Prag, der seit Wochen in<br />

der Feuermitte des scharfen Kirchenkampfes der Tschechoslowakei<br />

steht. Wiederholt haben die Beschöse gemeinsam gegen<br />

die Uebergriffe der Kommunisten protestiert: im Herbst 1946,<br />

im Mai 1947, Ende 1947, im Frühjahr 1948, wo sie in einem<br />

Memorandum „in zwölfter Stunde" nochmals die Regierung<br />

an ihre Versprechen in Kaschau erinnern. Das Land ist zu 73,5<br />

Prozent katholisch.<br />

Die kommunistischen Mühlen mahlen unentwegt weiter.<br />

Am 25. Februar 1948 begann mit dem Staatsstreich Gottwald<br />

für das Land der Tschechoslowakei: das nationale Unglück.<br />

Die ganze Welt hat damals protestiert, daß ein Volk<br />

nach oben erlangter Freiheit wieder in die Sklaverei verkauft<br />

wird. An das soll heute erinnert werden: die Tschechoslowakei<br />

hat zur Zeit der bürgerlichen Regierung eine mustergültige<br />

Sozialpolitik betrieben und kühne Reformen durchgeführt.<br />

Der Kommunismus aber ist eine totale politische Walze, die<br />

mit dem Benzingemisch „Wirtschafts-Wohlfahrt" betrieben<br />

wird.<br />

Wir dürfen die Redewendung vom „Eisernen Vorhang"<br />

nun ruhig zum -alten Gerumpel werfen. Der Eiserne Vorhang<br />

existiert nicht mehr. Jedermann weiß heute, was hinter<br />

ihm ging und geht. Seit Anfang Juni laufen aus der Tschechoslowakei<br />

Berichte über die Kirchenverfolgung ein, die eine<br />

wahre Schreckensherrschaft sehen lassen. Die katholische Presse<br />

ist, mit Ausnahme eines Blattes in der Slowakei, unterdrückt.<br />

Die Bischöfe, die zum Erzbischof halten, haben auch ihr<br />

„Amtsblatt" verloren, das einst die Deutschen nicht zu vernichten<br />

wagten. Darum ist keine Verbindung zwischen Bischöfen<br />

und Priestern und Volk mehr möglich. Dafür wurde vom<br />

Jnformationsminister, einem Kommunisten, eine „Zeitung<br />

für den katholischen Klerus" geschaffen, die von einigen Geistlichen<br />

redigiert wird, von denen fast alle mit kirchlichen Strafen<br />

belegt find. Hier ist die Wurzel des furchtbaren<br />

Uebels: ein Teil des Klerus versagt und glaubt an die Möglichkeit<br />

der Zusammenarbeit mit den Kommunisten. Das<br />

Klerusblattt antwortete kürzlich dem Erzbischof Beran: die<br />

Regierung beabsichtige nicht die Gründung einer Nationalkirche,<br />

sie sei sogar bereit, den Katholiken weitgehende Konzesstonen<br />

zu machen. Das erste mag wahr sein, denn man hat<br />

nach dem ersten Weltkrieg eine solche Gründung erfolglos<br />

versucht — unter der Präsidentschaft Masaryks (1918/35).<br />

1920 trennten sich 140 Geistliche von Rom, die den modernsten<br />

Strömungen verfallen waren: Leugnung der wesenhaften<br />

Gottessohnschast Christi, leiner wirklichen Gegenwart in der<br />

Das<br />

Schweinchen<br />

Von Felix Timmermanns.<br />

„Vater", fragt Klärchen, „warum laufen die Schweinchen<br />

nackend herum?"<br />

„Weil sie keine Haare haben", sagt Lieschen.<br />

„Doch, sie haben Haare", sagt der Vater, „guck, hier ist<br />

eins, und da ist noch ein Haar, und ich glaube, hier auch noch<br />

eins."<br />

„Das kann man kaum Haare nennen", sagte Lieschen, „das<br />

kommt vom zuvielen Heringsressen".<br />

Und wieder fragt Klärchen: „Warum läuft das Schweinchen<br />

nackend herum?"<br />

„Und warum läuft es auf den Zehen?" fragt Lieschen.<br />

Und warum hat es Augen wie ein schreiender Täufling?"<br />

Und warum ist sein Schwänzchen wie eine Ringellocke?"<br />

Und der Vater fabuliert:<br />

Als der liebe Gott die Tiere geschaffen hatte, waren sie<br />

noch alle nackend. Aber noch am selben Tag wollte er sich mit<br />

Hilfe der Engel, jedes nach seiner Art und seinem Wesen,<br />

färben und klesden. Alle standen brav und ordentlich in einer<br />

Reihe und warteten geduldig bis sie dran kamen. Aber das<br />

Schwein, gefräßig von Anfang an, war aus der Reihe weggelaufen<br />

und, an der Erde hinschnüffelnd, in den Wald geraten,<br />

wo es anfing zu schmausen und zu schmatzen an zarten,<br />

saftigen Wurzeln. Und als es gut gegessen hatte, legte es sich<br />

vor Behagen aus den Rücken und schlief ein, seine vier Beine<br />

in der Lust.<br />

Erst als die Sonne unterging, wurde es wach und erinnerte<br />

sich plötzlich an das Bekleiden der Tiere. In aller Geschwindigkeit<br />

rannte es nach dem Platz, wo das vor sich ging.<br />

t f f e n S e t ?<br />

Eucharistie, Leugnung der Lehre von der Erbsünde,<br />

vom Fegfeuer und von der Fürbitte der Heiligen.<br />

Heute macht das Nationalkirchlein nur 5,4 Prozent der Bevölkerung<br />

aus. Das zweite betreffend Konzessionen an die<br />

Katholiken ist unglaubhaft. Wer eines will die Regierung:<br />

die Katholiken zum Kniefall vor der Gottlosigkeit zwingen,<br />

die Jugend ohne Religion zu erziehen. Seitdem in der Hitlerzeit<br />

ähnliches versucht worden, hat sich der religiöse Sinn der<br />

Tschechen — zu ihrer Ehre sei es gesagt — eher geläutert:<br />

der damalige Widerstand gegen die Nazis war tapfer und entschieden.<br />

Ein Land im roten Schraubstock.<br />

Der tschechoslowakische Kommunistenkongreß hat kürzlich<br />

beschlossen, die Jugend solle nach der „wahren Wahrheit" von<br />

Marx und Lenin erzogen werden. Lenin hat seinerzeit die<br />

unnötige Erklärung dazu abgegeben: er meine eine Lehre,<br />

die in offenem und unvereinbarem Gegensatz zu jeder Art<br />

Religion stehe. Aus dem nämlichen Kongreß, wenn die Zeitungsagentur<br />

richtig berichtet, sollen sich 49,1 Prozent der<br />

Anwesenden als Atheisten (Gottesleugner), 35,4 Prozent als<br />

Katholiken erklärt haben.<br />

Am 10. Juni wurde der Sekretär der Katholischen Aktion,<br />

der 30jährige Priester Mandl, in Haft gesetzt. Kurz vorher<br />

wurde durch die Regierung eine neue „Katholische Aktion"<br />

auf die Beine gestellt, um so Katholiken gegen Katholiken auszuspielen.<br />

Das ist die neue Taktik der Kommunisten. Erzbifchos<br />

Beran hatte das vorausgesehen und die Gläubigen<br />

rechtzeitig gewarnt. Die Bischöfe haben zu Olmütz die Gottwaldsche<br />

„Katholische Aktion" als schismatisch (abtrünnig)<br />

erklärt. Ebenso wurde die vom Erziehungsminister neu herausgegebene<br />

„Katholische Zeitung" als verboten erklärt. Auf<br />

den 29. Juni sind allgemeine Gebete für den Papst angeordnet.<br />

Wegen Einmischung des Staates sind vom Erzbischof die<br />

Caritaskollekten in den Kirchen untersagt und die Earitas-<br />

Organisationen aufgehoben. Die Kommunisten wüßten das<br />

Geld in ihre Kasse zu leiten.<br />

Am 16. Juni besetzte Polizei den Erzbischosspalast von<br />

Prag. Msgr. Beran kann sich noch „frei" bewegen — wie<br />

lange noch? —, aber sein Kanzler und ein anderer Priester<br />

wurden verhaftet. Die Polizei sucht im ganzen Palast nach<br />

Dokumenten, die wie bei Kardinal Mindszenty Stoff für eine<br />

Anklage bieten sollten. Das Erfreuliche ist, daß mehrere Priester,<br />

deren Namen ohne ihr Wissen auf der Liste der neuen<br />

„Katholischen Aktion" figurieren, offen dagegen protestieren.<br />

Es stellt sich auch heraus, daß Namen von längstverstorbenen<br />

Priestern auf der Liste stehen, nur um das Volk zu verwirren.<br />

Die Kommunisten sind doch von granitener Dummheit.<br />

Am letzten Samstagabend hat Erzbischof Beran in einer Predigt<br />

die Gläubigen zur Treue aufgemuntert: „Ich hoffe, ihr<br />

glaubt an mich und werdet weiter an mich glauben. Was<br />

immer mir zustoßen mag, ich werde nie ein Abkommen unterzeichnen,<br />

das die göttlichen und menschlichen Rechte um-<br />

Und es kamen ihm viele Tiere entgegen, schön angezogen und<br />

bemalt, alle verschieden und jedes für sich kenntlich.<br />

Das Schaf trug ein weißes Hemdchen aus krauser Wolle,<br />

der Esel hatte einen grauen Kittel an und auf dem Rücken ein<br />

braunes Kreuz gemalt, weil er später den lieben Heiland<br />

nach Jerusalem tragen sollte. Der Löwe war bekleidet mit<br />

einer Mähne wie ein Palmbaum, die Kuh war weiß und<br />

braun gefleckt, der Tiger regelmäßig gestreift auf beiden Seiten,<br />

rechts und links ganz gleich. Sogar der Frosch, der sich<br />

nicht entschließen konnte, ob er in oder außer dem Wasser<br />

leben wollte, hatte ein knapp um die Glieder sitzendes Gummi-<br />

'mäntelchen an, das mit allerlei sonderbaren Figuren bemalt<br />

war. Der Hund hatte Haare, je nach Wahl, der eine kurz, der<br />

andere lang. Die Ziege trug ein Bärtchen wie ein Stadtschreib«,<br />

und der Hahn hatte so viele schöne Federn, daß er<br />

gar nicht wußte, wohin damit und deshalb die längsten am<br />

Ende seines Rückens trug: und die Vögel, all die Vögel, so<br />

schön kann man gar nicht träumen, so schön, wie die angezogen<br />

waren!<br />

Das Schwein machte lange Beine, um auch so ein schönes<br />

Kleid zu kriegen. Außer Atem kam es aus dem verlassenen<br />

Platz an.<br />

Aber ach, wie erschrak der liebe Gott, als er das Schwein<br />

da nackend herangetrabt kommen sah! Denn er saß gerade<br />

schon mit seinen Engeln aus einer Wolke, um zurück in den<br />

Himmel zu segeln, und der Farbenkasten war alle, ganz und<br />

gar alle, und bie Stoffkiste so leer wie ein Lampenglas.<br />

Er schlug die Hände zusammen. Was nun anfangen!<br />

„Du kommst zu spät", sagte der liebe Gott zu dem Schweinchen.<br />

„Sie hier den Farbenkasten! nicht mal mit dem Vergrößerungsglas<br />

findest du noch ein Tröpfchen, sogar die Pinsel<br />

haben wir im Graben ausgewaschen, und der ganze Stoff ist<br />

Die werten Abonnenten<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die Abonnementsgcbiihr<br />

von Fr. 5.80 für das zwe:te Halbiahr <strong>1949</strong> bis 4. Juli auf<br />

dem Bureau der Expedition oder bei der Poststelle auf unser Postcheck-Konto<br />

VII 1085 spesenfrei einbezahlt werden kann. Ab 6. Juli<br />

wird der Abonnementsbetrag per Nachnahme eingezogen.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung!<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund".<br />

stößt. Es gibt Judasse im Priesterkleid, die für Geld und<br />

zeitlichen Vorteil Schlimmeres begangen haben als Verrat.<br />

Ich bete für sie. Betet auch ihr für sie!" Nach der Predigt<br />

huldigte das Volk dem tapsern Kirchensürsten in begeistertci<br />

2ltt.<br />

Rom hat die „Katholische Aktion" Gottwalds am 20. Juni<br />

exkommuniziert. Die Scheidung der Geister ist damit signalisiert.<br />

Die Täuschungsmanöver der Kommunisten werden von<br />

der Kirche aufgedeckt „Ein tiefer Abgrund ist der Mensch."<br />

(Augustinus.)<br />

O b w a l d e n<br />

Die Flieger kommen ... * Auf den 27. Juni hin mußte<br />

die Piste in Alpnach vergrößert werden, um auch für die<br />

neuesten Flugtypen der Armee manövrierfähig zu sein. Wir<br />

werden uns auch in Obwalden in den kommenden Wochen<br />

wieder an den Motorenlärm der Luftvögel gewöhnen müssen,<br />

da sür den 27. Juni bis 16. Juli eine erste WK-Gruppe der<br />

Fliegertruppe und der Armee-Fliegerabwehr ausgeboten ist.<br />

Sie umfaßt die Flugplatz-Regimenter 1 und 4, die Hälfte des<br />

Flugplatzregimentes 2, vier Kompagnien des Armeeflugparkes,<br />

die Flieger-Uebermittlungsabteilung 1 mit 2 Kompagnien,<br />

die Fliegerabwehr-Regimenter 1, 3 und 5, die leichte Flab-<br />

Abt. 18, die Ortsflab-Abt. 128, 6 zusätzliche Scheinwerferkompagnie<br />

der Flab und die Flab-Uebermittlungsabteilung 3.<br />

In den beiden letzten Wochen des WK vom 4. bis 16. Juli<br />

führen ferner die Flieger-Regimenter 1 und 3 sowie das<br />

Nachtgeschwader ihren Doppeltrainigskurs durch, so daß in<br />

der Kursgruppe alle Elemente der Flieger- und Fliegerabwehrtruppe<br />

vertreten sind: fliegende Verbände, Bodenorganisation,<br />

Fliegerabwehr und Uebermittlungsdienst. Diese Gruppierung<br />

erlaubt einerseits, die Zusammenarbeit der Boden-<br />

Organisation mit den fliegenden Formationen zu üben, anderseits<br />

bieten die Fliegerstaffeln der Flabtruppe reichlich Gelegenheit,<br />

die Zusammenarbeit zwischen Luftbeobachtung und<br />

Geschützbedienung, Kommandoübermittlung und Zusammenfassung<br />

des Feuers auf ein Ziel zu schulen.<br />

Wir wünschen recht gtes Flugwetter ohne Unfall!<br />

Eine neue Bruderklaus-Kirche soll in der Stadt Basel<br />

entstehen. Die Generalversammlung der katholischen Kirchgemeinde<br />

hat am 9. Juni beschlossen, in schönster Lage, auf<br />

dem Bruderholz, einen Bauplatz für 200 000 Fr. zu kaufen.<br />

verbraucht! Ach, nun läufst du allein nackend herum! Schweinchen,<br />

Schweinchen, warum bist du auch aus der Reihe gelaufen!"<br />

Ein Engel stemmte schon die Schulter unter die Wolke, um<br />

sie in Bewegung zu setzen, aber das Schwein fing an zu Heu-<br />

Jen und zu quieken, zu quieken, heiliger Petrus! so jämmerlich,<br />

daß sein Rüssel ganz lang wurde und man die Augen<br />

nicht mehr sah. Der liebe Gott wurde kreideweiß. Er hätte<br />

so gern dem Schweinchen geholfen, besonders weil es nun aus<br />

einmal so häßlich geworden war. Da stand er und wühlte<br />

mit den Händen in seinen goldenen Haaren.<br />

Und das Schweinchen schrie immerfort: „Ich bin nackend,<br />

ich allein bin nackend! Und nicht eine einzige Verzierung, nicht<br />

ein einziges Ornament am Leibe! Und ich wäre fchon mit so<br />

wenig zufrieden!" Aber dem lieben Gott schasste all das Geheule<br />

weder Farben noch Stosf herbei.<br />

Vor Kummer wand sich der liebe Gott die Haare um die<br />

Finger, und da blieb eine schöne Korkzieherlocke hängen. Da<br />

fiel ihm das traurige schlappe Schwänzchen des Schweines in<br />

die Augen, und ein herrlicher Gedanke schoß in ihm aus.<br />

„Komm mal her!" sagte er, nahm die Brennschere, mit<br />

der er das Schaf und andere Tiere onduliert hatte, und er-<br />

Hitzte sie an dem ersten Stern, der an dem blauen Himmel<br />

aufblühte, und bracht das schlaffe Schwänzchen in ein zierliches<br />

und dauerhaftes Ringellöckchen.<br />

„Mehr kann ich nicht tun", sagte der liebe Gott, „ich<br />

kann doch deine Beine nicht zu Löckchen brennen!"<br />

Und das Schwein sah sich um nach seinem Schwänzchen<br />

und fand es so schön, daß es vor Freude grunzte, und es<br />

war so stolz darauf und tat sich damit so dick, daß es von<br />

nun an auf den Zehen ging, wie ein reiches Dämchen mit<br />

einem neuen Hut.


Primizfeier von H. H. Hanns<br />

Zweimal Primiz im Jahr! Das ist eine hohe Gnade<br />

und Auszeichnung für eine Pfarrei, für das Elternhaus, vor<br />

allem aber für den Neugeweihten. Eine dritte Primiz, diejenige<br />

von H. H. Hans Keller, Sägerei, gehörte eigentlich<br />

auch nach Sarnen, aber wohlverständliche Gründe wiesen sie<br />

ins Bruderklausendorf nach Sächseln, das sich der hohen zugeteilten<br />

Ehre würdig erweisen wird.<br />

Eine Gnadengabe.<br />

Eine hohe Gnadengabe nannte der Festprediger am vergangenen<br />

Weihesonntag in Chur die Berufung zum PriestertuM.<br />

Eine unverdiente Gnadengabe! Warum sind gerade diese<br />

16 berufen worden, unter ihnen auch unser Hanns? Das ist<br />

ein Geheimnis göttlicher Güte und Erbarmung. Wer vermag<br />

das zu entschleiern! Wieviele tüchtige und brave<br />

Jungmänner gibt es in jedem Dorf und in jeder Stadt!<br />

Nach menschlichem Ermessen wären sie in bester Weise' für<br />

den Dienst im Heiligtum prädestiniert. Aber die göttliche<br />

Gnade klopft an ihre Seele. Ein Geheimnis ist dieses göttliehe<br />

Rufen, ein unerklärliches Mysterium.<br />

M i n i st r a n t, Pfadfinder'...<br />

Zweifellos weckt der Ministrantenberuf in vielen jungen<br />

Herzen die erste Liebe zum Priestertum. Unser Primiziant<br />

war auch bei dieser Gilde, gerade so fromm, schwatzhaft und<br />

behend zu allerlei Streichen, wie es die junge zappelige<br />

Schar heute noch etwa treiben kann. Hanns war dann serner<br />

eifriger Pfadi in unserer Sarner Abteilung „Bruder<br />

Klaus". Ahnte er wohl damals schon, daß er einst berufen<br />

sein wird, vielen Menschen zu helfen, den wichtigsten Pfad<br />

zu finden, denjenigen zu ihrem Gott und Schöpfer?<br />

S t. N i k o l a u s, B a s s i st u n d H u m o r i st!<br />

Wie reimt sich das zusammen!? Im Kollegi spielte der<br />

großgewachsene Hanns des östern den St. Nikolaus für die<br />

kleinen und großen Studenten. Väterliche Mahnung, Tadel<br />

und Lob, flössen in witziger Form über seine beredte Zunge.<br />

Wie gut wird er das auch später brauchen können! Jeder<br />

Priester sollte ein heiliger Nikolaus sein, ein Helfer für Bedrängte,<br />

Gefährdete und Notleidende. Möge aber immer im<br />

Priesterwirken die Güte des heiligen Nikolaus eine allzu<br />

große Strenge, die oft nur zerbricht und niederreißt, überflügeln<br />

und in weisen Schranken halten.<br />

Im Bataillonsspiel 47 spielte Hanns den Baß, auch in der<br />

Sarner Feldmusik hat er oft mitgeholfen. Noch vor Jahres-<br />

Der Bau muß aber noch verschoben werden, um vorerst die<br />

Schulden der andern Bauten abzutragen. Den Katholiken<br />

der Rheinstadt herzliche Anerkennung durch gebefreudige<br />

Hände auch aus unserem Lande! +<br />

Der Kavallerie-Verein Ob- und Nidwalden ließ es zur<br />

guten Tradition werden, alle zwei Jahre mit einer Springkonkurrenz<br />

vor die Öffentlichkeit zu treten. Nachdem das<br />

letzte Springen im Sommer 1947 in Stans durchgeführt<br />

wurde, kommt es dieses Jahr am 28. August erstmals in<br />

Alpnach zur Austragung.<br />

Alle Freunde des schönen Reitsportes mögen sich heute<br />

schon den 28. August für den vielversprechenden Anlaß in<br />

Alpnach vormerken.<br />

Pfammatter in der Pfarrkirche Garnen<br />

Sonntag, den 26. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Entwicklung der Lehrverhältnisse in frauengewerblichen Berufen.<br />

(Mitget. vom Jugendamt.) Die statistischen Erhebungen,<br />

welche von allen Berufsberatungsstellen alljährlich durchfrist<br />

sah man den großen Bassisten, wie er im Feldgrau oder<br />

im diskreten Blau der Sarner Musikanten aufrecht im stolzen<br />

Spiel durch unsere Straßen schritt. Wenige wußten und ahnten,<br />

daß dieser stramme Spieler in einem Jahr zum Primizaltar<br />

schreiten wird, um in Zukunft als Spielmann und<br />

Sänger Gottes zu wirken.<br />

Als froher Student verstand es Hanns, mit feinem Witz<br />

und Humor eine große Korona zu unterhalten. Ein froher<br />

Priester, dessen Freude in Gott und seinem heiligen Berufe<br />

gründet, wird heute in einer unfrohen und humorlosen<br />

Welt viel Segen und Trost spenden können. '<br />

Freude im Elternhaus.<br />

Daß der junge Primiziant im Elterhaus am PostPlatz<br />

tiefe Freude bereitet, ist begreiflich. Vater Pfammatter ist<br />

schon verschiedentlich gefragt worden: „Was haben Sie gemacht,<br />

daß Sie zwei Theologen haben?" „Was soll ich ant-<br />

Worten", sagte er mir vor wenigen Tagen, „es ist nichts besonderes<br />

zu sagen".<br />

Auch hier ein Geheimnis, Mysterium Gottes. Sicher war<br />

der religiöse Geist und die christliche Atmosphäre des Eltern-<br />

Hauses bester Nährboden für den göttlichen Gnadenruf. Nicht<br />

zuletzt ist aber die Erwähnung ein Dank und eine Antwort<br />

des Himmels, weil die Eltern und Geschwister des Primizkmten<br />

mit ihrer Buchhandlung ein hochmodernes christliches<br />

Apostolat verwirklichen, dessen Bedeutung wir nicht<br />

genug einschätzen können.<br />

Die Freude der Familie ist doppelt groß, weil der jüngste<br />

Sohn Joses, zeitausgeschlossen und tüchtig wie sein Bruder<br />

Hanns, sich ebenfalls mit aller Hingabe auf das Priestertum<br />

vorbereitet und, so Gott will, nächstes Jahr seine heilige<br />

Primiz feiern wird.<br />

Die ganze Pfarrgemeinde, Behörden und Volk, gratulieren<br />

den Eltern und den Geschwistern und teilen ihre große<br />

und aufrichtige Freude. P.<br />

Primizordnung:<br />

8.30 Sammlung der verehrten Gäste beim Pfarrhof, Kreuz-<br />

Übergabe, Einzug in die Kirche, Veni Creator.<br />

9.00 Primizamt, Festpredigt, Primizsegen, Opfergang der<br />

Gäste.<br />

15.30 Feierliche Vesper, Herz-Jesu-Andacht und Segen.<br />

Festmesse von Luigi Cherubini für Chor, Soli u<br />

Orchester.<br />

geführt werden, zeigen, daß die Zahl der Lehrverhältnisse in<br />

! den frauengewerblichen Berufen dauern zurück geht und dafür<br />

die Zahl der Lchrverhältnisse für weibliche kaufmännische Angestellte<br />

und Verkäuferinnen immerfort steigt. 1935 entfielen<br />

69,5 Prozent der neuen Lehrverträge auf die gewerblichen<br />

Berufe, 1947 waren es noch 38,9 Prozent. Umgekehrt betrug<br />

im Jahre 1935 der Anteil der Lehrverträge für kaufmännische<br />

Angestellte und Verkäuferinnen 30,5 Prozent, 1947 dagegen<br />

61,1 Prozent. — Töarum diese Abwendung von den<br />

gewerblichen Berufen und Zuwendung zu den kaufmännischon?<br />

Der Gründe sind viele, zur Hauptsache dürften sie in<br />

den gegenüber den Büroberufen ungünstigeren Lohn- und<br />

übrigen Arbeitsverhältnissen liegen. Immerhin hat der Gesamtarboitsvertrag<br />

in den Berufen des Bekleidungsgewerbes<br />

wesentliche Verbesserungen gebracht. Die Berufe dürfen zudem<br />

nicht nur nach den Arbeitsverhältnissen beurteilt werden;<br />

man sollte auch die Entwicklungsmöglichkeiten in Betracht<br />

ziehen. Und hier ist das Gewerbe deutlich im Vorteil. Die<br />

Nähberufe sind vielseitig verwendbar, sie bieten Ausstiegsmöglichkeiten,<br />

die Eltern und Töchtern vielfach unbekannt sind,<br />

über die sie aber die Berufsberatung orientieren kann.<br />

Ein Anker, und ein Herz drum herum,<br />

so sieht das künstlerisch schöne Abzeichen der Flüchtlingshilse<br />

aus. Es bedeutet sichern Halt und liebevolles<br />

Verständnis für jene, die keine Heimat haben. Beides<br />

brauchen die Vertriebenen dringend. Enttäuscht n<br />

Sie das Kind, das Ihnen dieses Abzeichen anbietet,<br />

nicht, helfen Sie der Flüchtlingshilfe!<br />

Schweizerische Flüchtlingshilfe<br />

Sammlung <strong>1949</strong><br />

Postchechkonto VII 9650 Luzern.<br />

Das Losungswort der Schweizerjugend für <strong>1949</strong>: Auf in<br />

den freiwilligen Landdienst! Der Bauer hat manche Sorge,<br />

und seine Arbeit ist ost hart. Aber eins hat er doch vor<br />

allen andern Ständen voraus: Das Werken in und mit der<br />

Natur. Sein Arbeitsjahr, sei es in Stall oder Feld, ist von<br />

ständigem Werden und Vergehen umwoben, sein Schassen<br />

dem Geheimnisvoll-Lebendigen gewidmet.<br />

Du kannst manches von dem, was ihm aus Schritt und<br />

Tritt begegnet, auch aus Spaziergängen und Wanderungen<br />

erlauschen. Aber es wird Dir nie so nah und beziehungsreich<br />

entgegentreten, wie wenn Du selbst Hand anlegst. Das<br />

ist aber nicht alles. In der Gemeinschaft der Bauernfamilie<br />

und des Dorfes geht Dir eine ganz neue Welt auf. Du lernst<br />

Stadt und Land gerechter beurteilen. Der Landdienst ist ein<br />

Kurs für jeden werdenden Staatsbürger, für jede später in<br />

Beruf oder Haushalt tätige Frau, der mehr Lebensnützliches<br />

vermitteln kann, als es manche hohe Schule tut. Schon das<br />

Wissen darum, wo Brot und Milch herkommen, und was es<br />

braucht, bis sie aus dem Tische stehen, bedeutet eine Bereicherung<br />

fürs ganze Leben, die unverlierbar ist.<br />

Darum aus in den freiwilligen Landdienst! Jedes Schweizermädchen,<br />

jeder Schweizerjüngling sollte es sich zur Ehre<br />

anrechnen, wenigstens einmal im Leben bei Saat oder Ernte,<br />

im Stall oder Feld, mitgeschafft zu haben.<br />

F. T. Wahlen.<br />

Anmeldungen bei den -Gemeindearbeitsämtern oder beim<br />

kantonalen Arbeitsamt.<br />

An der Priesterweihe in Chur nahmen aus Obwalden<br />

über 30 Personen teil, wovon drei Geistliche. Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Tracht der Frauen und Töchter fand Bewunderung. Die Eindrücke<br />

des großen Weihetages werden unvergeßlich bleiben.<br />

Die Priestermütter vor allem sahen sich für die erzieherischen<br />

Mühen und Opfer reich belohnt, die sie chrem künftigen Priestersohn<br />

angedeihen ließen. Es war ein ergreifender Moment,<br />

als am Schluß der über zwei Stunden dauernden Zeremonien<br />

der Bischof auf die unterste-Stufe des Altars hinlniete<br />

und von der schön ausgerichteten Reihe der 16 Neugeweihten<br />

den ersten Primizsegen zugleich mit dem Volke empfing.<br />

Von den Primizianten gehören nur 14 dem Bistum an.<br />

Einer stammt aus dem Bistum St. Gallen, ein anderer aus<br />

Polen. Dieser wurde für Freiburg i. Breisgau geweiht. Von<br />

den 14 übrigen stellt Unterwalden 4. Das katholische „Bund?<br />

ner Tagblatt" und eine Kipameldung haben dies besonders<br />

anerkennend vermerkt, ebenso der hochw. Herr Regens, Prälat<br />

Dr. Joses Scheuber, beim Mittagessen im Seminar. Dieser<br />

hat auch den offenkundigen Segen der Schulentlafsungsexerzitien<br />

zur Weckung neuer Priesterberufe betont, wie sie Obwalden<br />

als einziger Kanton, unter der trefflichen Leitung des<br />

Schulinspektorates, jährlich durchführt.<br />

Zu den Primizfeiern herzliche Glückwünsche!<br />

Sarnen. Kirchenmusikalische Erstaufführung. (Einges.)<br />

Sonntag, den 26. Juni, anläßlich der hl. Primiz des hochw.<br />

Herrn Neupriesters Hanns Pfammatter, bringt die „Harmonie"<br />

Cherubim's Vierte Messe in C für 4- und 5stimmig<br />

gemischten Chor, Soli, Soli-Ensemble, Orgel und Orchester<br />

in der Pfarrkirche Sarnen zur Erstaufführung. Luigi Cherubini<br />

(1760—1842) war italienischer Abstammung, verbrachte<br />

jedoch den größten Teil seines Lebens in Frankreich. Heute<br />

Sonnige Südlandfahrt<br />

Ausflug der Alpnacher Musikgesellschaft.<br />

Der Pflichtvergessene Chronist muß im Kalender um vier<br />

Wochen zurückblättern und von der Jtaliensahrt der Alpnacher<br />

Musikanten berichten. Denn die fröhliche, fünftägige<br />

Fahrt vom 25. bis 29. Mai ist der Aufzeichnung wohl wert,<br />

sind doch seit der letzten Auslandreise nach Straßburg 20<br />

Jahre verflossen.<br />

Unter dem Motto „Recht fröhlich sei vor allem, wer das<br />

Wandern wählen will" starteten die Musensöhne frühmorgens<br />

in zwei Autocars der Firma Dillier, vorerst zwar mit lauwarmen<br />

Gefühlen, denn der mißgelaunte Petrus hatte den<br />

Himmel mit Regenwolken überzogen. Eine Rogenfahrt<br />

brachte die erwartungsvolle Reisegesellschaft über Luzern und<br />

Altdorf und Gurtnellen, wo sie das Grab von Pfarrer Anton<br />

Bissig mit Blumen zierte und so das Andenken unseres ehemaligen<br />

Seelsorgers ehrte. In der Schöllenenschlucht hing der<br />

Nebel so dicht, daß nicht einmal der Teufel an der Wand<br />

über der Teufelsbrücke sichtbar war. Trotzdem stieg von Andermatt<br />

an das Laune-Barometer beständig, denn die 47er-<br />

Kämpen erinnerten sich wieder schmunzelnd ihrer militärischen<br />

und andern Heldentaten diesseits und ennet des Gotthards.<br />

Wer weiß, wem die übermütigen Jauchzer der alten<br />

Trompeter galten? Nun mußte selbst der Wettermacher<br />

lächeln und überraschte aus dem Hospiz die regengewohnten<br />

Bewohner der „Alpennordseite" mit prächtigem Tessinerwetter.<br />

Nun ging's in abwechslungsreicher Talfahrt durch das Livinental<br />

und die Riviera, bald grüßten über Bellenz die drei<br />

Burgen und erinnerten an das Heldenzeitalter der Innerschweizer,<br />

und schon kehrte man in Chiasso der Heimat endgültig<br />

den Rücken. Der strengblickende Zöllner wurde mit<br />

urchiger Ländlermusik aufgeheitert, was einer Beamtenbestechung<br />

gleich kam. Nun öffnete sich die fruchtbare lombardische<br />

Tiefebene, wo im 16. Jahrhundert soviele Schweizer Söldner<br />

und Reisläufer für Päpste, Könige und Herzoge fochten und<br />

ihren Weltruhm erstritten, so daß seither bis heute die Schweizergarde<br />

in päpstlichen Diensten steht. Nun, unsere Reisläufer<br />

hegten friedlichere Absichten, als sie gegen Abend in Mailand<br />

Quartier bezogen, obwohl von manchem Abenteuer zu<br />

berichten wäre. Anderntags besichtigten die Gäste in einer<br />

Stadtrundfahrt die bombengoschädigte, aber teilweise vortrefflich<br />

neugebaute Stadt, vor allem den Friedhof und den<br />

gotischen Dom mit der Grabstätte des hl. Karl Borromäus,<br />

des berühmten, mit der Schweiz eng verbundenen Kardinals.<br />

Nach einem Abschiedsständchen trugen die Autos die Reiselustigen<br />

dem Alpensüdfuß entlang, vorbei an fruchtbaren Aeckern<br />

und Maisfeldern zum Gardasee, wo in Sirmeone, auf einer<br />

idyllischen Halbinsel, ein mundendes Mittagessen und feuriger<br />

welscher Wein die Hungernden stärkte. Weiter führte der Weg<br />

über Verona an der Etsch nach Padua, der Siebentore-Stadt,<br />

ans Grabmahl des hl. Antonius. Dann sausten die Autos über<br />

die schnurgerade 30 Kilometer lange Autostrada dem lockenden<br />

Ziel entgegen, nach Venedig, der Märchenstadt auf 118 Infeln<br />

in den Lagunen des Adriatischen Meeres erbaut und mit<br />

dem Festland nur durch eine 3,5 Kilometer lange Eisenbahnbrücke<br />

und Straße verbunden. Spielte wohl das gewaltige<br />

Bläserorchester, das aus dem Markusplatz ein Abendständchen<br />

darbot, zur Begrüßung der Schweizer Kollegen? Und nun<br />

hatte das Auge zwei Nächte und einen Tag lang Muße, all<br />

die Schönheiten und Wunder zu bestaunen, die andere Leute<br />

nur vom Hörensagen und aus Abbildungen kennen: den<br />

Markusplatz mit der Markuskirche und dem Löwenpfeiler, den<br />

kostbaren Dogenpalast, den viereckigen Glockenturm, den Canal<br />

Grande, die malerischen Gondeln, die zauberhaften Lichtwunder<br />

des nächtlichen Venedig. Ein Dampfer führte die<br />

staunenden Gäste aufs Meer, zu einer Fischerinsel, vorbei an<br />

Kriegsschiffen und Ozeanriesen. Die Schweizerflagge am Mast<br />

eines Schiffes einer Basler Reederei grüßte in der Ferne.<br />

— Nur zu rasch war dieser Traum aus Tausendundeiner Nacht<br />

vorbei, dann hieß es Abschied nehmen vom Meer und der<br />

Märchenstadt zur Weiterfahrt gegen Norden. Ueber Trevifo<br />

und Vittorio d'Ampezzo führte der Weg Richtung Südtirol<br />

zu den Dolomiten. Die wunderbare Alpenlandschaft mit den<br />

unzähligen Seelein glich auffallend den heimatlichen Gegenden.<br />

In Cortina-d'AmPezzo aß man nochmals nach Italien!-<br />

schein Kochbuch, logte einen eisernen Vorrat an Wein xinid<br />

Wurstwaren an, dann wand sich die Alpenstraße über drei<br />

Pässe ins Etschtal hinab und führte über Bozen, wo neben<br />

außen das Kloster Muri-Gries unserer Sarner Benediktiner<br />

herüber grüßte, zur letzten Zwischenetappe, nach Meran. Der<br />

fünfte Tag schließlich brachte die abenteuerlustigen Südlandsahrer<br />

durch den Vintschgau, wo das Schlachtfeld an der Calven<br />

an weniger gute freundnachbarliche Beziehungen zu den<br />

Tirolern gemahnt, wiederum den rot-weißen Grenzpfählen<br />

entgegen. Ueber den Zöllner, der mit einem Ständchen gnäbig'<br />

gestimmt wurde, hatte sich niemand zu beklagen. Bedauernswert<br />

war höchstens' jener Weinfreund, der für seine<br />

nnangezapste Chiantiflasche ein schönes Scherslein bezahlte<br />

und dann — wohl in vorahnender Gaumenlust — den edlen<br />

Tropfen fallen ließ. Nach- diesem erheiternden und unfreiwilligen<br />

Trankopfer an die Reisegötter überquerten die „Wandergesellen",<br />

aus bequemen Polstern sitzend, mühelos den Ofenpaß<br />

(2155 Meter), durchfuhren den Nationalpark, stiegen ins<br />

Engadin hinunter und über den Flüelapaß (2389 Bieter) ins<br />

Prättigau hinauf, den Ufern des wilden Wallenfees entlang,<br />

erfreuten in Lachen einen Alpnacher, den Herrn Kaplan Josef<br />

Mathis durch heimatliche <strong>Obwaldner</strong>klänge, stärkten sich<br />

an einem gestifteten „Baartrunk" in Baar körperlich und<br />

geistig auf das Wiedersehen mit den Angehörigen. Wenn auch<br />

die Jnnerschweiz, wohl aus heimlicher Eifersucht, die Heimkehrenden<br />

mit kühlem Regen begrüßte, so konnte die gute<br />

Laune nicht mehr abgekühlt werden.<br />

Zum Schluß sei Herrn Dillier für die wahrhaft Vorbildliche<br />

Organisation der Reise herzlich gedankt, ebenso den<br />

beiden tüchtigen Chauffeuren. Die gastfreundliche Aufnahme<br />

und zuvorkommende Bedienung in den italienischen Hotels<br />

sei nicht minder sreudig anerkannt. Damit will ich den Reisebericht<br />

schließen und ich hoffe gerne, lieber Leser, Du habest<br />

die Fahrt im Geiste ebenfalls miterlebt. Die Teilnehmer aber<br />

werden sicherlich diese Bummelreise „unter südlicher Sonne<br />

und Menschen" stets in süßer Erinnerung be-hallen. A. H.


Ein neues Feuilleton...<br />

beginnt in der nächsten Nummer, das diesmal speziell<br />

für unsere verehrten n,<br />

Leserinnen<br />

ausgesucht wurde.<br />

„Schwester Beata. Der Roman einer Zirkusprinzessin"<br />

ist trotz des Untertitels ein fesselnder Tatsachenbericht<br />

aus jüngster Zeit und erzählt vom bewegten Leben und<br />

stillen .Heldentum einer Ordensschwester in der Zirkusarena<br />

und auf dem Kampfplatz ihres Bernfes in<br />

Britisch Honduras und Spanien. Spannend von der<br />

ersten bis zur letzten Zeile, unterhaltend und wahr,<br />

hat der Roman von Hermann Skolaster bis heute bereits<br />

eine Anflage von 170 (XX) erreicht. Wir wünschen<br />

allen Leserinnen und Lesern gute Unterhaltung und<br />

laden herzlich zur Erneuerung des Abonnements ein.<br />

Die Redaktion.<br />

wird Cherubini oft ausschließlich als starker Repräsentant<br />

musikdramatischen und sinfonischen Schaffens angesehen. Daß<br />

es ihn aus innerstem Impuls auch zur sacralen Kunst hinzog,<br />

daß er darin Hochbedsutendes schuf, daß er mit dem außergewöhnlichen<br />

Prädikat „Palestrina des 19. Jahrhunderts" geehrt<br />

wurde, ist wenig bekannt. Seine Vierte Messe komponierte<br />

Cherubini im Jahre 1816. Das Werk hat äußerlich<br />

nicht die breite Anlage der zeitlich früher entstandenen Messen,<br />

sondern verhältnismäßig kleine, stellenweise sogar gedrungene<br />

'Formung. Jedes Teilstück aber trägt das Signum<br />

genialen Könnens. Da ist Note für Note souverän gesetzt,<br />

jeder Takt Substanz, die horizontale Linie, der vertikale<br />

Klang kristallklare, herrlich tönende Musik. Klassische Schönheit<br />

und edle Volkstümlichkeit gehen hier eine ideale Synthese<br />

ein. Und man fühlt: die Musik nimmt ihrem Lebensodem<br />

aus dem liturgischen Wort. Der heilige Text wird zum<br />

Inspirator nnd gebiert den Ausdruck devoter Anbetung,<br />

hymnischen Jubels, mystischer Verhaltenheit. Mit dieser Partitur<br />

legitimiert sich Cherubini als hervorragender Meister<br />

kirchenmusikalischer Kunst. Möge die Aufführung gelingen<br />

und beitragen zur festlichen Gestaltung der Primizfeier!<br />

Sarnen. Christl. Holz- und Baugewerkschaft. (Eing.)<br />

Der Schön-Wetter-Sonntag vom 19. Juni hat die Mitglieder<br />

der Gewerkschaft hinausgelockt zu einer herrlichen Sommerfahrt.<br />

70 „Mann" stark, mit eingerechnet Angehörige vom<br />

schönen Geschlecht, steuerten wir morgen früh schon per Bahn,<br />

nnd von Alpnach-Stad aus mit einem Extra-Motorschifs nach<br />

der „Treib", und von dort ans auf die aussichtsreichen Höhen<br />

von Seelisberg, allwo unser H. H. Arbeiterseelsorger die hl.<br />

Messe feierte in der Pfarrkirche. Das flott servierte reichliche<br />

Mittagessen im Hotel Waldegg stärkte uns für den Abstieg<br />

ins Rütli, der freilich für ältere Knochen eine harte Probe<br />

auf Knie-Tüchtigkeit bedeutete. Liebe Matrosenfreundlichkeit<br />

nahm die etwas verspätete Gesellschaft wieder auf für die<br />

Fahrt nach Flüelen, auf der unter rassiger Musik und frohester<br />

Gesellschaft alle Müdigkeit verschwand und frohgemuter<br />

Bewunderung der majestätischen Umgebung Platz machte.<br />

Der schöne Sonntag lockte eine fast unheimliche Menge von<br />

Autos, Motor- und Fahrrädern auf die Axenstraße in beiden<br />

Richtungen, so daß man fast sein Leben riskieren mußte zur<br />

Ueberquerung der Straße ins Hotel Urnerhos zum Abendimbiß,<br />

der uns stärken sollte für die direkte Heimkehr, wieder<br />

mit dem Motorschiff. War auch die Fernsicht getrübt durch<br />

Hochnebel, freute man sich um so mehr an der entzückenden<br />

Aussicht auf das Seegelände und die wolkenlosen Ufergebirge.<br />

Daß ein Mupiguartett unter Leitung des geplagten<br />

Baßgeigen-Bearbeiters, Hrn. Fanger von Alpnach, uns auf<br />

Weg und Steg unermüdlich unterhielt, sei ihm besonders verdankt;<br />

und als der Leiter und Bereiter des in jeder Beziehung<br />

ausgezeichnet gelungenen Ausflugs, Hr. Gemeinderat<br />

Hans Burch, auf dem Bahnhof-Gelände in Alpnach-Stad mitteu<br />

unter musikalischer Begleitung zum kameradschaftlichen<br />

Zusammenhalt und zur opferfreudigen christlichen Gesinnungstüchtigkeit<br />

in der Gewerkschaft aufmunterte, da durfte er ein<br />

dankbares und freudiges Echo entgegennehmen. Möge die<br />

Freude des herrlichen Tages die folgende Werktagsarbeit befruchten<br />

bis über den Winter hinaus, und dann im nächsten<br />

Frühling abgelöst werden durch die Freude auf den nächsten<br />

Ausflug.<br />

A. Sch.<br />

Sarnen. Die Subsilvania lädt auf Sonntagnachmittag,<br />

4 Uhr, in den Theatersaal des Kollegiums zu einer wissenschaftlichen<br />

Sitzung ein.- Referent über das Thema „Kirche<br />

und Akademiker" ist H. H. Dr. Richard Gutzwiller aus<br />

Zürich. Möge es einer schönen Zahl von Akademikern am<br />

Sonntag vergönnt sein, den Ausführungen des bestbekannten<br />

Referenten am Sonntag zu folgen.<br />

Sarnen. Eine Anregung. (Korr.) Die Einsendung wegen<br />

den Parkierungs-Verbotstafeln im ganzen engern Dortms<br />

von Sarnen veranlaßt mich zu einer Anregung. Wie wäre es,<br />

wenn die Geschäftsleute des Dorfes eine Vereinigung,<br />

z. B. „Geschäftswehr Sarnen", gründen würden? Diese hätte<br />

ähnlich wie in Engelberg die Aufgabe, gewisse Aufgavcn<br />

und Probleme rechtzeitig zu besprechen und zu prüfen, b^'.wr<br />

die Geschäftsleute vor vollendete Tatfachen gestellt ivei'V"<br />

Es könnte das mit einer ganz einfachen Organisation geschehen,<br />

der ein Vorstand von 5—7 Mitgliedern vorstehen<br />

würde. Eine solche Vereinigung würde auch der Oeffentlichkeit<br />

gute Dienste leisten können, indem die Gemeindebehörden<br />

gewisse Probleme rechtzeitig mit dem Verband besprechen<br />

könnten. Man möge in Geschäftskreisen die Anregung prüfen!<br />

Kerns. (Korr.) Der vielbewunderte Blumenschmuck in<br />

unserer Pfarrkirche vom 15. Mai soll am morgigen Primiztag<br />

Wiederholung finden. Er ist aber nicht eine bloße Augenweide,<br />

sondern Gottes Sprache zur Seele. Der katholische Priesterdichter<br />

und -Philosoph Karl Pfleger hat das wohl am schönsten<br />

in Worte gekleidet: „Es ist eigentlich sonderbar, daß es<br />

einem so selten einkommt: daß eine einfache Blume über unseren<br />

Horizont, unser Verständnis hinausgeht, daß man<br />

davor in uferloses Staunen versinken kann. Und doch hat<br />

Gott selber darüber gestaunt. Auf seinen Wanderungen hat<br />

Jesus haltgemacht vor Blumen und hat tief empfunden und<br />

ausgesprochen, daß ihre Schönheit alle Königspracht Salomons<br />

in Schatten stellt. So leichten Kaufs dürfen wir uns<br />

von der Predigt der Blumen nicht dispensieren. Es ist ganz<br />

zweifellos, daß durch sie der Geist des Lebens zu uns oder<br />

vielmehr in diesem strahlenden Alphabet an uns schreibt."<br />

Kerns. (Korr.) Das amtliche Postkursbuch enthält zum<br />

ersten Mal die neue amtliche Schreibung der Ortsnamen:<br />

Melchtal, Chäli-Burgflue, Bodncher, Eistlibach. Zur Beachtung<br />

empfohlen!<br />

Alpnach. Voranzeige. (Eingef.) Die Musikgesellschaft<br />

Alpnach beabsichtigt, am kommenden 10., evtl. 17. Juli im<br />

idyllisch gelegenen Schulhauswäldchen ein W a l d f e st durchzuführen,<br />

das in seiner Prägung den Ausdruck bester Unter-<br />

Haltung bieten wird. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß für<br />

jung und alt ein bodenständiges, volkstümliches Bergratgen<br />

und Vergessen des Alltags vorbereitet wird. Wir wünschen<br />

heute schon bestes Festwetter un? guten Erfolg! F. F.<br />

Lungern. (Einges.) Wenn ein junger Mensch aus diesem<br />

Leben abberufen wird, stehen wir stumm fragend an der<br />

Bahre, wenn aber eine Mutter im blühenden Alter ihre noch<br />

volle schaffige Hand zur Ruhe legen muß, dann greift das<br />

ins Herz einer ganzen Gemeinde. So standen wir Dienstag,<br />

den 21. Juni am offenen Grab der guten Gattin und Mutter<br />

Frau Margrit Linder-Jmfeld. In Sorge um ihren Gatten<br />

und ihre drei kleinen Kinder, wovon das älteste drei Jahre<br />

zählt, hat sie stets freudig und pflichtbewußt gearbeitet. Auch<br />

am Freitag, den 17. Juni. Mit den Hausgenossen saß sie noch<br />

zusammen, nicht müßig, sondern in Handarbeit vertieft.<br />

Plötzlich rief sie der Herr über Leben und Tod. Eine Herzlahmung<br />

hat die sonst starke Frau im Alter von 27 Jahren<br />

gefällt. Frau Margrit, aus der großen und christlichen Familie<br />

der Drehernazen, brachte Frohmut und Schaffensfreude,<br />

echte Religiösität mit in die harmonische Ehe mit<br />

dem Bildschnitzer Fritz Linder. Sie liebte die Natur und<br />

Heimatberge, sie war so recht ein Edelweiß der Heimat. Drum<br />

legte eine sinnige Hand auch Alpenrosen und Edelweiß auf<br />

den frischen Grabeshügel. Möge Frau Margrit von den<br />

Höhen der Ewigkeit ihrem Gatten weiterhin Stütze und<br />

ihren Kindern sorgende Mutter bleiben. Sie ruhe im Frieden!<br />

Die Familie aber weiß sich des Mitgefühls der ganzen<br />

Gemeinde sicher.<br />

Engelberg. (*) Am Dienstag fand die Jahresversammlung<br />

der Stansstad-'Engelberg-Bahn in Luzern statt. Sie war<br />

von 49 Aktionären besucht. Das Jahresresultat war nicht<br />

schlecht, es gestattete die Verzinsung des Obligationenkapitals,<br />

dagegen blieben die Aktionäre seit 1931 ohne Dividende. Zudem<br />

haben sich die Bahnanlage und das Rollmaterial unter<br />

der tüchtigen Leitung von Direktor Wiederkehr in den<br />

letzten Jahren stark verbessert. Neu in den Verwaltungsrat<br />

wurden gewählt Kreisdirektor Ingenieur Wachs und Direktor<br />

Jng. Perrig, beide aus Luzern. Ueber die seit Jahren pendente<br />

Sanierung referierte kurz und aufschlußreich Jng. O.<br />

Cattani. Der Bund will der Bahn für den Ausbau (ohne<br />

Anschluß an Hergiswil) 5,5 Millionen zur Verfügung<br />

stellen. Wenn aber dazu die Bedingung geknüpft wird, daß<br />

die beiden Kantone und die Gemeinden ebensoviel leisten<br />

müssen, ist es kaum möglich, vom Bunde diese Millionen<br />

entgegenzunehmen! Die beiden Kantonsregierungen werden<br />

die hochwichtige Angelegenheit weiter verfolgen.<br />

Engelberg. Der Bericht über die gut verlaufene Schreinermeistertagunig<br />

folgt in nächster Nummer.<br />

Kantone<br />

Bern. Teil spiele in Jnterlaken. spk. In<br />

rund zwei Wochen beginnen in Jnterlaken die traditionellen<br />

Tellspiele, die dieses Jahr, nachdem die hiesür erforderlichen<br />

Installationen erstellt worden sind, erstmals auch in Abend-<br />

Vorstellungen aufgeführt werden. Wie man vernimmt, sind<br />

zu diesen Spielen sogar aus New Dork schon Platzbestellungen<br />

eingetroffen.<br />

Schwyz. Ein mittelalterlicher Ziehbrunneu<br />

restauriert. Wilen, jenseits der Muo/a, zeigt dem<br />

Freund alten Heimatgutes eine interessante Sehenswürdigkeit.<br />

Eingerahmt von jungen, schlanken Birkenstämmchen, ragt<br />

eine fast meterhohe Natursteinmauer, die eine Rundung von<br />

etwa 2 Meter Durchmesser umschreibt, über den Boden. Auf<br />

einem hohen, gegabelten Baumstamm liegt eine lange Stange,<br />

an deren einem Ende eine Kette mit einem schön gearbeiteten<br />

Kübel baumelt. Das ist der wiederhergestellte Ziehbrunnen,<br />

der schon im 12. oder 13. Jahrhundert bestanden haben soll.<br />

Im Laufe der Zeiten wurde er dann arg mitgenommen. Der<br />

Oberallmeind-Genossame Jngenbohl ist es zu verdanken,<br />

daß uns der wertvolle Zeuge aus vergangenen Tagen erhalten<br />

werden konnte. Verschiedene Brunner Firmen haben<br />

an der fachgemäßen Erneuerung, die nach den Weisungen<br />

von Prof. Birchler und Architekt Max Kopp, Zürich, durchgeführt<br />

wurde, unentgeltlich mitgearbeitet; die Oberallmeind<br />

lieferte das Holz, Kanton, Gemeinde, Kurverein, Hotelierverein,<br />

Jnnerschweizer Naturschutzbund und Private stellten die<br />

nötigen Geldmittel zur Verfügung. Am Pfingstmontag nachmittag<br />

wurde in einer kleinen Feier die Vollendung dieses<br />

Gemeinschaftswerkes begangen. Die kleine Festgemeinde<br />

zählte Vertreter der schwyzerischen Regierung und des Bundes<br />

für Naturschutz, Sektion Jnnerschwiz. In kurzen Reden<br />

wurde das gelungene Werk gebührend gefeiert.<br />

— Impertinente Frechheit. Aus Pfäffikon<br />

vernimmt man folgendes Geschehnis: Ein Knecht verlor beim<br />

Ueberqueren der Hauptstraße sein Portemonnaie, das nahezu<br />

100 Franken enthielt. Ein Knabe fand es, hob es auf und<br />

wollte nach dem Verlierer umsehen. In diesem Moment hielt<br />

ein Motorradfahrer beim Knaben an und verlangte von ihm<br />

das Portemonnaie mit der Bemerkung: „Gib es mir, es gehört<br />

mir..." Der überraschte Knabe händigte diesem dasselbe<br />

aus, und der Motorradfahrer gab seinem Vehikel Gas. tetnc<br />

Frau, die den Vorfall beobachtet hatte (es war die Verkäuferin,<br />

bei der der Knecht eingekauft hatte), kam zu spät, um<br />

3<br />

«<br />

C*"<br />

CD<br />

(M<br />

O<br />

Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

S.A.Rodoifo Pedroni,Chiasso<br />

das Geld wieder erhältlich zu machen. Der Straßenräuber<br />

hatte bereits das Weite gesucht.<br />

St. Gallen. Der Bienenschwarm am Taxir<br />

ad. Um, die Mittagszeit hat sich auf dem Hauptbahnhofplatz<br />

in St. Gallen ein Bienenschwarm an der Innenseite des<br />

Vorderrades eines Taxis niedergelassen. Rasch ist der Imker<br />

herbeigeeilt, um den Schwärm wieder zu fassen, wobei das<br />

Publikum den Vorgängen größtes Interesse entgegengebracht<br />

hat. Vorerst mußte nämlich ein Rad abgeschraubt werden.<br />

Weltgeschehen<br />

Was die Außenminister erreichten.<br />

Endlich kann das Ende der Außenmini st erkonf<br />

e r e n z gemeldet werden. Wenn eine schweizerische Zeitung<br />

schreibt, es sei in diesen vier Wochen „ein fragmentarischer<br />

und mittelmäßiger Erfolg erzielt worden, wenn man über-<br />

Haupt von einem Erfolg reden will", so hat sie' damit den<br />

Nagel auf den Kopf getroffen. Zu Glückwünschen liegt auf<br />

jeden Fall kein Grund vor. Weder über die Einheit Deutschlands<br />

noch über den deutschen Friedensvertrag konnte man<br />

sich einigen. Immerhin wird die Berliner Blockade endgültig<br />

abgeschrieben, der interzonale Handel soll wieder in Schwung<br />

kommen, und ferner wurden die Grundsätze des Staatsverträges<br />

mit Oesterreich abgekürzt. Der letztere Punkt kann noch<br />

am ehesten Genugtuung erwecken, auch wenn sich die Russen<br />

ihr Einverständnis mit außerordentlich weitgehenden Wirtschaftlichen<br />

und finanziellen Konzessionen abkaufen ließen.<br />

Die Meinungen in Oesterreich selber scheinen geteilt zu sein.<br />

Bundeskanzler Figl spricht von einer „Freudenbotschaft" für<br />

Oesterreich, während Innenminister Helmer die „schweren<br />

Belastungen" unterstreicht und erklärt, daß nicht alle öfterreichischen<br />

Hoffnungen erfüllt worden seien.<br />

Christenverfolgung unter Gottwald.<br />

In Prag scheint die tschechische K i r ch e nv e r f o l -<br />

g u n g in ihre Endphase einzutreten. Die Regierung hat die<br />

.Verlesung des tapferen Hirtenbriefes von Erzbischof Beran<br />

verboten, eine Einmischung in die innern Angelegenheiten<br />

der Kirche, die von vielen Pfarrern bereits abgelehnt worden<br />

ist, worauf die Regierung gegen einzelne Geistliche Haftbefehle<br />

erließ.<br />

Freude durch Musik<br />

spk. Während die Konzertsäle eine unveränderte Anziehungskraft<br />

auf die Besucherscharen in den Städten ausüben,<br />

droht die H a u s m u s i k zu sterben. Es mag das von der allgemeinen<br />

Unruhe der Zeit herrühren. Es kann auch damit zusammenhängen,<br />

daß im „Zeitalter des Prosessionalismus"<br />

nur noch die besondere Leistung erstrebenswert erscheint. Doch<br />

vor allem dürfte als Ursache dessen, daß die gute Hausmusik<br />

in Vergessenheit geriet, die albdruckartige Erinnerung der<br />

heutigen Generation junger Eltern zu nennen sein, die an<br />

den Klavierstundenzwang vor 20 und 30 Jahren noch immer<br />

mit Schrecken denken; damals gehörte es zum „guten Ton",<br />

die Jugend mit phantasielosem Musikdrill zu quälen.<br />

Es gilt manches Vorurteil zu bekämpfen, wenn heute die<br />

Freude an der Hausmusik wieder geweckt werden soll. Eine<br />

„Schweizerische Vereinigung für Hausmusik" ruft indessen unent'wegt<br />

zu einer vermehrten Pflege der Musik in Schule und<br />

Haus auf. Neuestens hat sie sogar den Dokumentarfilm in<br />

ihre Dienste genommen, um die Werbung nachhaltiger zu<br />

gestalten und in weitere Kreise zu tragen. Am Mittwoch ist<br />

in Bern der Film „Freundschaft mit der Musik", ein Streifen<br />

der unter der Leitung von Dr. Fueter stehenden Eondor-<br />

Film A.-G. einem interessierten Publikum vorgeführt worden,<br />

nachdem er kurz zuvor in Zürich und Bafel erstmals<br />

gezeigt worden war.<br />

Die hier gebotene Einführung in das Musizieren unserer<br />

Kinder verheißt einen Umschwung in der Beurteilung der<br />

Hausmusik. Dieses neueste Dokument über das Musizieren<br />

versteht es nämlich vorzüglich, jedem klar zu machen, wie<br />

viel Freude unsern Kindern durch die Begegnung mit der<br />

* Musik bereitet wird. Es wird offenbar, daß die Musik ein<br />

wichtiges Hilfsmittel ist, das Beste zu wecken im heranwachsenden<br />

Menschen, wohltuend aus seine Erziehung einzuwirken.<br />

G<br />

S3<br />

co


Und man stellt mit Ueberraschung fest, daß sich die Methoden<br />

des Musikunterrichtes in den letzten Jahren zum Guten gewandelt<br />

haben. Das Musizieren ist nicht mehr ein bitteres<br />

Müssen, es ist zu eine sehnlichst verlangten Dürfen geworden.<br />

Die Bekanntschaft mit den Zielen der Vereinigung für<br />

Hausmusik wurde durch einführende Worte dieser Vereinigung,<br />

Adolf Wirz, und durch ein aufschlußreiches Referat des<br />

bekannten Musikers und Redaktors Kurt Joß in der Berner<br />

Veranstaltung in wertvoller Weise vertieft. Man nahm die<br />

Erkenntnis mit nach Hause, daß die Musik in jedem Kind verborgen<br />

ist, daß es nur gilt, die in ihm verborgenen Fähigkeiten<br />

liebevoll zu wecken und damit ihm und uns neue Quellen<br />

der Freude auszuschließen.<br />

Kirchliche Nachrichten ans aller Well<br />

Kirchenverfolgung in Albanien<br />

Einem Bericht der Pariser Zeitung „Le Monde" ist zu entnehmen,<br />

daß das kommunistische Regime in Tirana einen systematischen<br />

Ausrottungsfeldzug gegen den Katholizismus<br />

eingeleitet hat. Die Katholiken bilden bei 10 Prozent der Bevölkerung<br />

nur eine kleine Minderheit von 111 000, die sich<br />

auf den nördlichen Teil des Landes konzentrieren. Die Mehrzahl<br />

der Albaner, etwa 67 Prozent, sind Mohammedaner,<br />

die restlichen sind Mitglieder der albanischen Orthodoxen<br />

Kirche.<br />

Bei dem feit 1945 gegen die katholische Minderheit mit<br />

Heftigkeit geführten Kampfe sind alle italienischen Priester<br />

ausgewiesen worden, und die albanischen Priester sind entweder<br />

verschwunden oder leben in trostlosen Verhältnissen und<br />

unter der dauernden Drohung von Arrest und Verhaftung.<br />

Alle katholischen Schulen sind geschlossen, katholische Aktionen<br />

verboten und die katholischen Druckereien eingezogen.<br />

Gegenwärtig ist nur ein Bischof in Albanien frei, Bischof<br />

Bernard Shlaku von Pulati. Der Erzbischof von Durazzio,<br />

Nicola Vincenco Prennushi, wurde 1848 zu 20 Jahren Gefängnis<br />

verurteilt. Der Erzbischof von Scutari, Gaspar<br />

Thaci, starb 1946 und der Bischofsstuhl ist unbesetzt. Die Bischüfe<br />

von Alession und Sapaa wurden 1948 von der Hoscha-<br />

Regierung hingerichtet.<br />

Die Mitglieder der Orthodoxen Kirche sind relativ ungestört,<br />

da die meisten Mitglieder der Regierung und der kommunistischen<br />

Partei selber orthodox sind. Jedoch wird starker<br />

Druck auf das Haupt der albanischen Orthodoxen Kirche ausgeübt,<br />

um ihn zur Wiedervereinigung mit dem Moskauer<br />

Patriarchat zu zwingen. Der bedrängte Kirchenfürst leistet aber<br />

allen Drohungen energischen Widerstand.<br />

Radio — Beromiinster<br />

* Sonntag, 26. Juni<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Konzert von Händel. 9.45 Christkatholische<br />

Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.15 Valesguez<br />

zum 350. Geburtstag. 11.30 Vier Liebeslieder. 11.45 Wir besuchen<br />

Robert de Traz. 12.15 Six danses romandes. 12.40<br />

Sonntags-Mosaik. 13.30 Us em bluemete Trögli. 1420 Ratgeber<br />

für Landwirtschaft und Gartenbau. 14.45 Ländlerkapelle<br />

„Edelweitz-Buebe". 15.25 Selzacher Passionsspiele.<br />

15.55 Zitherklub Solothurn. 16.10 C. Dumont. 16.55 Fußball-<br />

Reportage. 18.45 Unterhaltungskonzert. 19.20 Sportbericht.<br />

19.40 Tagesbericht vom Eidg. Schützenfest in Chur. 20.00<br />

Zwanzig Jahre Berner Studiooper. 22.05 Wie fremde Völker<br />

ihre Feste feiern. 22.25 Bertalan Bujka spielt.<br />

Montag, 27. Juni<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Die Meistersinger von Nürnberg.<br />

11.45 Suite ancienne. 11.55 Lieder und Chansons. 12.15 Unterhaltung<br />

am Klavier. 12.40 Studioorchester. 13.25 Der gereimte<br />

Wochenkommentar. 13.35 Lieder und Arien. 14.00<br />

Frauenstunde. 16.30 Orchestre de la Suisse romande. 17.30<br />

Freundschaft mit Pflanzen. 17.50 Reisebriefe. 18.00 Jodelduette.<br />

18.30 Montagskonzert. 19.00 Jeder sein eigener<br />

Poet! 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Wunschkonzert. 20.25 Der<br />

Alibaba baseldytsch. 21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15<br />

Zeitgenössische deutsche Musik. 21.45 Wochenrückblick für die<br />

Schweizer im Ausland. 22.05 Tagesbericht vom eidg. Schützenfeft<br />

in Chur. 22.15 A-cappella-Chormusik. .<br />

Dienstag. 28. Juni<br />

11.00 Dvorak: Legende. 11.30 Lieder von de Cnrtis. 11.45<br />

Landschaften und Leute aus der italienischen Schweiz. 12.00<br />

Opernmusik. 12.15 Schweizer Kinderchöre singen. 12.40 Studioorchester.<br />

13.15 Opernpartien. 13.55 Französische Unter-<br />

Haltung. 16.30 Tanzmusik. 17.00 Musik für Violine und<br />

Klavier. 17.30 Kind und Tier. 17.50 Zurück zur Natur!<br />

Hörfolge. 18.00 Lieder von Rich. Strauß. 18.30 Schlager-<br />

Album. 19.00 Volksmusik fremder Länder. 19.40 Echo der<br />

Zeit. 20.00 Würdigung von Dr. Volkmar Andreae. 20.15 L.<br />

van Beethoven: Neunte Sinfonie in d-moll. 21.40 Literarisches<br />

Bulletin. 22.05 Tagesbericht vom eidg. Schützenfest in<br />

Chur.<br />

Mittwoch, 29. Juni<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Gens spricht zu Ihnen.<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Volkstümliches Gesangtrio.<br />

13.05 „A song sor you". 13.25 Besinnliche halbe Stunde.<br />

14.00 Vo Blueme im Garte und im Huus. 16.30 Aus Mozarts<br />

Mannheimer Zeit. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Das<br />

Sechs-Uhr-Orchester spielt. 18.40 Die Wirtschaftswissenschaften.<br />

19.10 Kleine Lieder. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 Spanische<br />

Violinmusik. 20.15 Spanisches Schicksal aus indianischer<br />

Erde. 20.55 Sommerlicher Hausmusikkreis. 21.30 „Die<br />

Liebe hemmet nichts"; Gedichte. 22.05 Irgendwo um diese<br />

Zeit.<br />

Küsnacht (Poststr. 2), den 21. Juni <strong>1949</strong><br />

Todes-Anzeige<br />

Heute nacht durfte mein innigstgeliebter Gatte, unser lieber, guter<br />

Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel 343<br />

Schweizer-Annoncen AG.<br />

ThMML<br />

Gottfried<br />

Tuchgeschäft<br />

R S g e l i<br />

nach arbeitsreichem Leben zur Ruhe Gottes eingehen.<br />

Er entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit in seinem 58. Lebensjähr.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Familie Rägeli<br />

und Anverwandte.<br />

Das Inserat<br />

ist die Waffe<br />

des Kaufmannes!<br />

Sonntag, den 26. Juni 344<br />

Werbet<br />

für den <strong>Obwaldner</strong> ,.Volksfreimd!"<br />

Terziaren des hl. Franziskus<br />

Wallfahrt nach Sächseln. Beginn der Feier in d^r Pfarrkirche<br />

Sächseln nachmittags 2 Uhr. Festpredigt vom<br />

Hochw. Provinzdelegaten des Dritten Ordens P. Erwin<br />

j Frei in Schwyz.<br />

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3uni <strong>1949</strong><br />

. 79. - Sr. 51<br />

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1<br />

'<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Abschluß<br />

de<br />

% Der Abschluß der Junisession, bringt in beiden Räten<br />

den Abschied je eines Parlamentariers, denen beiden, jedelli<br />

in -seiner Art, die Auszeichnung „prominent", zugestanden<br />

werden mutz. Am letzten Sessionsmorgen benutzte im Ständerat<br />

Präsident Wen! die Gelegenheit, dem aus dem Rate scheidenden<br />

Zürcher Vertreter Professor Dr. Fritz Wahlen, der<br />

die leitende Stelle der Landwirtschaftsorganisation der Vereinigten<br />

Nationen übernimmt und im kommenden August<br />

nach Washington übersiedelt, Worte warmer Anerkennung<br />

und Verdankung zu widmen. Reduit und Änbanplan haben<br />

uns das Durchhalten durch -schwere Kriegsjahre ermöglicht.<br />

Ständerat Wahlen darf des Dankes des Schweizervolkes und<br />

vor allem seiner Kollegen gewiß sein. Im Nationalrat konnte<br />

Präsident Escher am Donnerstage die Demissionserklärung<br />

Gottlieb Dutt Weilers verlesen. Der Rastlose hat sich<br />

eben in Zürich zum Ständeratskandidaten Portieren lassen<br />

und, offenbar um seinen Wählern die Sache zu erleichtern, zugleich<br />

seinen Rücktritt ans dem Nationalrat erklärt. Wenn<br />

man bei Duttweiler das Eigenschaftswort „prominent" verwendet,<br />

so geschieht es mehr, um die Eigenart dieses Geschäftsmannes<br />

und Politikers anzudeuten. Nutzer dieser kleinen Sensation<br />

unter der Bundeskuppel lief die Junisession <strong>1949</strong> ruhig<br />

aus.<br />

Im Nationalrat<br />

beriet man mit Unterbrüchen bis Donnerstag den bundesrätlichen<br />

Geschäftsbericht 1948 zu Ende. Im Zusammenhang<br />

mit den einzelnen Departementen kommen jewei-len<br />

auch die sie beschlagenden Motionen, Postulate und Jnterpellationen<br />

zur Sprache. Beim Volkswirtschaftsdepartement begründete<br />

Nationalrat Dr. Odermatt (Obwalden) eine<br />

von ihm und zwölf Mitunterzeichnern am 24. Juni 1947 eingereichte<br />

Motion folgenden Wortlautes:<br />

„Der Bundesrat wird eingeladen, die Bestimmungen<br />

des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenen-<br />

Versicherung voni 20. Dezember 1946 in der Weise zu andern,<br />

daß<br />

1. nichtevwerbstätige Witwen und Ehefrauen, für die<br />

nicht mindestens ein voller Jahresbeitrag geleistet<br />

wurde, durch die Bezahlung freiwilliger Beiträge in<br />

den Genuß einer ordentlichen Altersrente gelangen<br />

können;<br />

2. Personen, die vor dem 1. Juli 1883 geboren sind, durch<br />

die Entrichtung freiwilliger Beiträge in den Genutz<br />

von ordentlichen AHV-Renten gelangen zu können."<br />

Mit der Behandlung dieser vor zwei Jahren eingereichten<br />

Motion hat es dem Volkswirtschaftsdepartement nicht besonders<br />

pressiert. Der Zwea der Motion geht dahin, der sögenannten<br />

Uebergangsgeneration ordentliche Renten statt bloßer<br />

Bedarfsrenten zu zu verschaffen, dadurch datz man sich durch<br />

Entrichtung freiwilliger Beiträge gleichsam in die Versicherung<br />

einkaufen könnte. Bundesrat Rubattel lehnt die Motion,<br />

wie übrigens auch ein Postulat Schmid und das gleichlaufende<br />

Postulat des Solothurner Freisinnigen Arni sowie<br />

ein Postulat des Kommunisten Miöville auf Erhöhung der<br />

Uebergangsrenten ab. Dr. Qdermatt repliziert mit einer<br />

kleinen Beleuchtung der Haltung, die das sich aufblähende<br />

Bundesamt für Sozialversicherung einnimmt. Der Rat lehnt<br />

hierauf das Postulat Mwville ab, weißt jedoch entgegen dem<br />

bundesrätliHen Antrag die Motion Qdermatt mit 55 gegen<br />

36 Stimmen gut, womit dem Bundesrat ein deutlicher Wink<br />

erteilt wird. Die Postulate Arni und Schmid werden, wenn<br />

§chit>esfep ßeafa • i<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Zuniseffion<br />

auch mit bescheideneren Stimmenzahlen, ebenfalls angenommen.<br />

Beim Beamtengesetz, das am Dienstag, zur Differenzenbereinigung<br />

an den Nationalrat kommt, wird im<br />

Grundsatz der Lösung des Ständerates (Teilung der Besoldüngen<br />

in einen festen Betrag und in eine Teuerungszulage<br />

von 10 Prozent) zugestimmt. Namens der Sozialisten erklärt<br />

Bratschi (Bern) zu diesem Punkt Stimmenthaltung. Dagegen<br />

beschließt der Rat, daß die Festsetzung der Teuerungszulagen<br />

alle drei Jahre durch Gesetz (statt nur durch einen Bundes-<br />

Beschluß) zu erfolgen habe. Die Vorlage über die Familienzulagen<br />

an landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

und Gebirgsdauern — Weiterführung der bisherigen<br />

Beihilfenordnung bis Ende 1952 — wird nach Referaten<br />

von S t u d e r (kons., Luzern) und M o u l i n (kons., Wallis)<br />

mit 144 gegen eine Stimme gutgeheißen. Der Ständerat<br />

hat hierüber bereits in der Märzsession einen gleichlautend<br />

den Beschluß gefaßt. Am Freitagvormittag erhielt der Nationalvat<br />

nach Begründung einer Motion Hetz (Thurgau) und<br />

einer Interpellation Trüb (Zürich) über die Elektrizitätspolitik<br />

von Bundesrat C e l i o interessante Aufschlüsse über dieses<br />

-Gebiet.<br />

Der Ständerat<br />

befaßte sich am Dienstag mit W o h n b a u p r o b l e m e n,<br />

über die sich mit Worten trefflich streiten läßt. Mit Bundesbeschluß<br />

vom 8. Oktober 1947 wurde der Bund beauftragt, den<br />

Wohnungsbau in- den Kantonen zu fördern, und zwar mit<br />

Beiträgen bis zu 5 Proz. oder, für den sozialen Wohnungsbau,<br />

bis zu 10 Prozent, -befristet bis 31. Dezember <strong>1949</strong>, Soll<br />

ab 1. Januar 1959 mit der Wohnbau-Su-bventionierung weitergefahren<br />

werden? Eine Anzahl Kantone haben ihrerseits<br />

die Aktion schon vorher eingestellt, darunter Obwalden seit<br />

1. Januar 1948. Der Bundesrat schlägt vor, den Bundesbeschluß<br />

vom 8. Oktober 1947 um ein Jahr zu verlängern, dagegen<br />

den Subventionssatz einheitlich auf 5 Prozent festzusetzen,<br />

also die ganze Wohnbauförderung noch ein Jahr lang<br />

„ausplampen" zu lassen. Der kampslustige Glarner Stüssi<br />

beantragt aber, auf eine Verlängerung gar nicht einzutreten;<br />

es werde wahrscheinlich schon sehr bald ein Wandel auf dem<br />

Wohnungsmarkt eintreten. Umgekehrter Meinung sind die<br />

Sozialisten mit Klöti (Zürich) -als Sprecher. Wohnungsbau<br />

durch die Gemeinden, Wohnungsbau durch den Staat, heißt<br />

ihr Glaubensbekenntnis. In Zürich, in Basel und in andern<br />

Städten sei die Wohnungsnot immer noch empfindlich. Neue<br />

Wohnungen könnten wohl erstellt werden, führten aber, ivenn<br />

sie nicht subventioniert würden, zu so hohen Mietzinsen, daß<br />

sie für bescheidene Leute unerschwinglich seien. Die Geltung<br />

des Bundesbeschlusses von 1947 sei daher mit unverminderten<br />

Subventionsansätzen auf zwei Jahre zu verlängern. Die<br />

Kommission ihrerseits unter dem Präsidium des Solothurner<br />

Stadtammanns Häselin schlug als Mittelweg vor: Verlängerung<br />

bloß um ein Jahr; Abstufung der Beiträge auf 5 und 8<br />

Prozent. In Basel, wo die Kommission getagt hatte, hatte man<br />

ihr in Notwohnungen und Neusiedlungen einen eindrucksvoll<br />

len Anschauungsunterricht geboten. Was würden unsere<br />

Hausfrauen -sagen, wenn ihre Familien mit einem Dutzend<br />

anderen zusammen in einem gewesenen Hotel untergebracht<br />

wären und sie die Mahlzeiten in einer großen Gemeinschaftsküche<br />

mit 12 Rechauds mit- und nebeneinander tagaus, tagein<br />

zubereiten müßten? Solche und ähnliche Zustände bekam die<br />

Zur Einführung<br />

Die Trauerfeier am -Grabe war vorüber. Still oder leise<br />

flüsternd schritten die Teilnehmer dem Ausgang des Eamposanto<br />

zu. Ich war einer der letzten. Erst jetzt siel mir auf,<br />

daß viel mehr Menschen dagewesen waren, als man erwarten<br />

konnte Es mag aber sein, daß es mir erst später zum Bewußtsein<br />

kam. Mein Herz war übervoll. Da kann man sich<br />

nachträglich nicht mehr genau entsinnen, was und wann man<br />

es gedacht hat.<br />

Vor mir gingen zwei Herren, von denen ich einen bereits<br />

-gesehen hatte. Einige Tage vorher. Beim Besuch im deutschen<br />

Hospital. Ich ging fort, er kam herein. Ich sah ihm nach, als<br />

er die Treppe hinaufstieg, und wunderte mich, denn ich hielt<br />

ihn für einen Engländer. Sein Gang, seine große, -hagere Gestalt,<br />

-sein leicht meliertes Haar, alles stimmte. Gewiß war es<br />

derselbe Mann. Un nun war er bei der Beerdigung zugegen.<br />

Vielleicht Hatte sein Besuch damals auch Schwester Beata<br />

'gegolten. Ich war neugierig.<br />

Meine Schritte beschleunigten sich unwillkürlich. Die Herren<br />

sprachen tatsächlich Englisch. Ich hörte, wie mein „Bekannter"<br />

zu seinem Begleiter sagte: „Ja, mein Sohn, keiner<br />

von den vielen, die du auf dem Fried-hof sahst, weiß, daß hier<br />

eine Heldin ins Grab gesenkt wurde." Da tat ich etwas,<br />

w-as man als Aufdringlichkeit bezeichnen kann. In solcher Gemütsversassung<br />

überlegt man nicht lange. Mit zwei Schritten<br />

war ich neben ihnen, zog den Hut und sagte: „Verzeihung,<br />

meine Herren, i ch weiß es."<br />

„Ah", meinte der Aeltere und wandte sich nach mir, „wie<br />

interessant!" Er musterte mich einen Augenblick. „Pater, wir<br />

haben uns schon einmal gesehen."<br />

„Jawohl, Herr ..."<br />

„Bulwer ist mein Name. Rolfe Bulwer ..."<br />

„Bisher Gouverneur von Britisch-Honduras", ergänzte<br />

der andere, „und mein Papa."<br />

„Ja, das jst mein Sohn Edward."<br />

Ich stellte mich ebenfalls vor. „Nun verstehe ich, Exzellenz<br />

haben Schwester Beata gekannt."<br />

„Solange sie in der Kolonie war", entgegnete er. „Und<br />

Sie, Pater?"<br />

"Ich kannte sie früher sehr gut. In den ersten Jahren<br />

ihres Klosterlebens. Ueber ihre Tätigkeit in Honduras bin ich<br />

leider nur bruchstückweise unterrichtet. Auch in Spanien muß<br />

sie manches erlebt haben, was zu wissen mir wertvoll<br />

wäre..."<br />

Kommission in Basel zu sehen. Zur Diskussion im Rat steuerte<br />

der Nidwatdner Standesherr, Christen, ein beachtetes<br />

Votum bei. Er verwies aus eine, nach seiner Auffassung wesentliche<br />

Ursache der zu hohen Mietzinse: die übersetzten Baukosten<br />

und die herabgesetzten Leistungen vieler gewerkschaftlich<br />

organisierter SpezialarbeUer (Gipser, Plattenleger) bei höheren<br />

Löhnen. Der Ständerat entschied sich nach gew-alteter Diskussion<br />

mit 19 gegen 11 Stimmen für Eintreten aus die Vorläge,<br />

mit 34 zu 3 Stimmen für die Verlängerung bloß um<br />

ein Jahr und mit 22 zu 8 Stimmen für einen einheitlichen<br />

Subventionssatz von 5 Prozent. In der Nachtsitzung vom<br />

Donnerstag schloß sich nach längerer Aussprache auch der Nationalrat<br />

diesem Beschlusse an. — Mit dem Bericht des Bundesrates<br />

über die Verfahren -gegen n a t i o n a l f o z i a l i -<br />

sche Schweizer -wegen Angriffs -auf die Unabhängigkeit der<br />

Eidgenossenschaft, worüber in der Dienstagsitzung der Referent<br />

S ch m u k i (kons., St. Gallen) längere Ausführungen<br />

macht, ist hoffentlich dieses dunkle Kapitel der letzten Jahre<br />

verabschiedet. Die Sorge und Wachsamkeit für die Unabhängigkeit<br />

der Heimat muß aber weiterdauern, nicht bloß im<br />

Bundeshaus!<br />

Ein interessantes Kapitel wurde mit der Gewährleistung<br />

einer Grau bündner Versa ssungsä n d e r u n g<br />

angeschnitten. Es handelt sich um die -vom Bündner Volk<br />

am 23. Januar <strong>1949</strong> aus Grund einer Initiative mit rund<br />

19 000 gegen 13 000 angenommene Verfassungsbestimmung,<br />

wonach Wasserrechtsverleihungen, bei denen Wasser in andere<br />

Kantone abgeleitet oder Stauraum für außerkantonale<br />

Werke zur Verfügung gestellt werden soll, der Zustimmung<br />

durch das Volk bedürfen. Alle kantonalen Verfassungsbestimmungen<br />

müssen vom Bund gewährleistet werden. Die Ge-<br />

Währleistung wird unter bestimmten Voraussetzungen erteilt;<br />

die zu garantierenden Bestimmungen dürfen- nichts enthalten,<br />

was dem Bundesrecht zuwiderläuft. Die Kommission, für die<br />

der Thurgauer Freisinnige Altwegg referiert, schlägt nun<br />

hier vor, die Gewährleistung mit einem Vorbehalt zu<br />

verbinden. Die neue Bündner Verfassungsbestimmung steht<br />

an sich im W o r t l a u t nicht im Widerspruch mit dem eidgenössischen<br />

Wasserrechtsgesetz, könnte aber in der Anwen^<br />

dnng zu einem Widerspruch führen. Denn nach Artikel 11<br />

des eidgenössischen Wasserrechtsgesetzes kann unter Umständen,<br />

auch wenn die Kompetenzen vom Kanwn anders geregelt<br />

sind, die kantonale Regierung eine Konzession erteilen,<br />

und hiergegen wäre ein Rekurs an den Bungesrat<br />

möglich. Soll dann gleichwohl eine Volksabstimmung stattfinden,<br />

wenn es sich um eine Wasserableitung außer den<br />

Kanton handelt? Den Bündnern hat Professor Hans Hu-ber,<br />

Bern, ein Rechtsgutachten erstattet, wonach ein Vorbehalt<br />

seitens des Bundes nicht am Platze sei. Nach einer inter-<br />

-essanten Aussprache über diese Rechtsfrage entschied sich der<br />

Ständerat mit 27 gegen 4 Stimmen nach Antrag der Kom-<br />

Mission für die Gewährleistung mit dem Vorbehalt, daß in<br />

den Fällen, auf welche Artikel 11 des eidgenössischen Wasserrechtsgesetzes<br />

zur Anwendung gelangt, „durch das Ergebnis<br />

der Volksabstimmung die Entscheidungsbefugnis des Bundesrates<br />

im Relursverfahren nicht eingeschränkt wird".<br />

Die Vorlage über die Schaffung einer öffentlich-rechtlichen<br />

Stiftung „Pro Helvetia" für die Wahrung und Förderung<br />

des geistig-kulturellen Eigendaseins und Schaffens der<br />

Schweiz, die vom Nationalrat im März behandelt worden<br />

war, wurde in zurecht-gemod-elter Form gutgeheißen. Ein Antrag<br />

Stüssi, ihr die Form eines Bundesgesetzes statt eines<br />

nicht allgemein verbindlichen Bundesbeschlusses zu geben,<br />

unterlag.<br />

„Sind Sie Schriftsteller?" fragte der Gouverneur. Und<br />

als ich nickte wandte er sich an seinen Sohn. „Edward, hast<br />

du etwas Besonderes vor für heute?"<br />

„Nein, Papa."<br />

„Und Sie, Pater?"<br />

„Wenn Exzellenz mir von Schwester Beata erzählen wollen,<br />

könnte ich den ganzen Tag zuhören."<br />

„Schön, dann lade ich Sie ein, mit uns zu fahren. Unser<br />

Auto steht dort."<br />

Es war eine sechssitzige Limousine. Wir stiegen ein. Ich<br />

mußte neben Exzellenz Platz nehmen. Sein Sohn setzte sich<br />

vor uns.<br />

„Wenn ich selber Bücher schreiben könnte", begann der<br />

Gouverneur, als sich der Wagen in Bewegung setzte, „würde<br />

ich Ihnen den schönen Stoff nicht hergeben. Das können Sie<br />

mir glauben, Pater. So aber freue ich mich, Sie gefunden zu<br />

haben. Sie werden es gut verwerten, da -Sie schon über die<br />

erste Zeit der Schwester Bescheid wissen. Ich werde Ihnen<br />

Dinge erzählen, übyr die Sie staunen müssen. Auch aus Spanien.<br />

Ich habe ja die Reise mit ihr zusammen gemacht. Spanien<br />

hat ihr leider auch den Tod gebracht."<br />

„Sie hieß Beata und machte ihrem Namen Ehre", sagte<br />

ich. „Sie war sogar im Tode noch glücklich. Weile sie in der<br />

ewigen Stadt sterben durste."


Am Donnerstag wurden die Rechnung der Bundesbahnen<br />

sowie die Staatsrechnung 1948 nach eingehenden Referaten'<br />

genehmigt. Zum Kapitel „Personalabbau" hörte<br />

man in beiden Räten gründliche Referate der Präsidenten<br />

der Finanzkommissionen. Die Verwirklichung der guten Wünsche<br />

sollte der Bundesrat garantieren.<br />

Der Mittwochnachmittag brachte die obligaten Fraktionsausslüge;<br />

der Donnerstagnachmittag sah die Räte an der Kantonal-Bernischen<br />

Ausstellung in Thun, die in reizvoller und<br />

gediegener Art bernisches Denken, Werken und Sein darstellt.<br />

Nach «chluß der Beratungen trat am Freitagmorgen die<br />

aus 58 Mitgliedern bestehende Einigungskonferenz für die<br />

Bundesfinänzreform kurz zusammen, nachdem der<br />

Ständerat am Mittwoch seinerseits an feinen früheren Beschlüssen<br />

festgehalten hatte. Die Einigungskommission muß<br />

gleichviele Ständeräte wie Nationalräte zählen und soll versuchen,<br />

eine Brücke zwischen den verschiedenen Standpunkten<br />

zu schlagen. Verdienstlicher wäre es, wenn der Bundesrat<br />

sich zur Unterbreitung einer vöuig neuen Lösung entschließen<br />

könnte. Wenn einer der verehrlichen Leser hexen<br />

kann, soll er sich mit feinen Vorschlägen flugs in Bern melden,<br />

Adresse: Finanzdepartement, Bernerhof. Er wird mit<br />

offenen Armen empfangen werden.<br />

Obwalden<br />

Warnung an die Badenden! Der Schweizerische Samariterverband<br />

teilt mit: Die Badesaison ist wieder in vollem<br />

Gang. Leider aber melden die Zeitungen schon wieder Todesopfer<br />

infolge Ertrinkens. Jedes Jahr fordert das nasse Element<br />

seine Opfer. Muß das so fein? Nein, denn viele Ertrinkungsfälle<br />

könnten vermieden werden, wenn einige elementare<br />

Vorsichtsmaßregeln beherzigt Würden. Baden ist gesund,<br />

aber es ist gefährlich, in erhitztem Zustand ins Wasser<br />

zu springen. Deshalb sollte man sich vorher sorgfältig abkühlen,<br />

sei es durch Abdufchen oder durch langsames Annetzen.<br />

Man soll nicht mit gefülltem Magen baden. Nach dem Effen<br />

warte man in der Regel mindestens zwei Stunden. Auch<br />

nehme man eine Zeitlang vor dem Baden und Schwimmen<br />

keine alkoholhaltigen Getränke zu sich.<br />

Lehrerlonferenz. (Korr.) Die Lchrervereine Ob- und<br />

Nidwalden halten Dienstag, den 5.Juli im Institut St. Klara<br />

(Stans) ihre gemeinsame Konferenz ab. Zur Behandlung gelangt<br />

das Thema: „Der Schulfunk und seine Auswertung im<br />

Unterricht". Neben Referaten über diesen Stoff werden außerdem<br />

in Praktischer Weise Vorbereitung, Empfang und<br />

Auswertung einer Schulfunksendung geboten. Erzieher und<br />

Freunde der Schule werden zu dieser Veranstaltung<br />

recht freundlich eingeladen.<br />

Berichtigung. Im letzten „Weltfenster" soll es richtig heißen:<br />

die tschechische Nationalkirche ist aus „modernistischen<br />

Strömungen" entstanden. Der Modernismus ist eine Irrlehre,<br />

die durch Pius X. im Syllabus „Lamentabili" (1907)<br />

und in der Enzyklika „Pascenti dominici gregis" (1907) verurteilt<br />

worden. 'Seit 1919 müssen alle Geistlichen auf Anordnung<br />

des gleichen Papstes den Antimodernisteneid gegen diese<br />

Irrlehre Mögen/ :—:<br />

Obwalden voran! Zum dritten Mal hält das Bruderklausenland<br />

die Spitze in der Sammlung für die inländische Mifsion.<br />

Der soeben erschienene 85. Jahresbericht für 1948<br />

bringt uns diese ehrenvolle Kunde. Zum Vergleich seien die<br />

letzten vier Jahre genannt:<br />

pro Kopf Total der ordentl. Beiträge<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

1945 1. Zug 0.68 21172,35<br />

2. Obwalden 0.65 12729.50<br />

3. Nidwalden 0.57 9275.—<br />

1946 1. Obwalden 0.71 13992.60<br />

2. Zug 0.67 20950.10<br />

3. Nidwalden 0.59 9609—<br />

1947 1. Obwalden 0.77 15064.—<br />

2. Nidwalden 0.69 11209.—<br />

3. Zug 0.64 19904.57<br />

1948 1. Obwalden 0.83 16247.50<br />

2. Zug • 0.78 24370.03<br />

3. Nidwalden 0.70 11241.—<br />

185764.65<br />

Die drei Kantone entfalten einen edlen Wetteifer für die<br />

Inländische Mission, der vor allem der Diaspora des Bistums<br />

Chur zugute kommt. Wir werden in einem einläßlichen Bericht<br />

darübeur erzählen.. +<br />

„War sie das? Dann freue ich mich, ihr dazu verholfen zu<br />

haben."<br />

Verwundert wandte ich ihm mein Gesicht zu. Eine Träne<br />

hing an seinen Wimpern».<br />

„Ja", fuhr er fort. „Alle Typhuskranken »wurden in Neapel<br />

festgehalten. Aber man ist schließlich nicht umsonst Gouverneur<br />

einer britischen Kolonie gewesen. "<br />

Der Wagen hielt. „Mein Sohn ist Attache bei der britisehen<br />

Gesandtschaft am Ouirinal", erklärte mir Exzellenz während<br />

des Aussteigens.<br />

Und dann saßen wir im »Salon Sir Edwards. Der Gouverneur<br />

erzählte, ich schrieb Seite um Seite. Wir haben zwischendurch<br />

»wohl auch gegessen, getrunken und »geraucht. Ich<br />

weiß jedoch nicht, was und wo und wann. Die Erzählung<br />

war fesselnd. Meine Finger krampften sich, ich schrieb trotzdem<br />

»weiter. Es dauerte lange, bis Exzellenz endlich sagte: „So,<br />

nun wissen Sie alles." Ich dankte ihm.<br />

Der Gouverneur stand »auf, ging zu einem andern Tisch<br />

hinüber und brachte ein Etui herbei. Oesfnete es. Ein goldenes<br />

Kreuz leuchtete mir entgegen. „Das kam gestern", sagte<br />

er. „Von Er. Majestät, dem König. Für Schwester Beata,<br />

Leider kam es zu spät,"<br />

Ich griff in die Tasche und zog ein ähnliches Verhältnis<br />

hervor. „General Franco hatte mehr Glück", sagte ich, indem<br />

ich das Etui öffnete. „Es kam »schon am Tage vor ihrem Tode<br />

an. Sie hat es noch gesehen. Ob sie sich darüber freute, kann<br />

ich nicht sagen. Sie gab es mir mit dem Auftrag, es ihrem<br />

Mutterhause nach Deutschland mitzunehmen. Damit sie ein<br />

Andenken von mir haben, fügte sie bei."<br />

Sarnen. Einbruchdiebftahl. (Amtliche Mitteilung^) Am<br />

Abend des 24. Juni <strong>1949</strong> wurde in der Badeanstalt Sarnen<br />

ein Einbruchdiebftahl verübt. Der Badmeister hatte um 18.30<br />

die Badanstalt verlassen und ging zwei Stunden spater nochmals<br />

ins Seebad. In dieser Zwischenzeit war ^ Einbruch<br />

verübt worden. Die Täter waren durch em Oblichtfenster<br />

in die Anstalt eingestiegen und hatten einen Feldstecher sowie<br />

Eß- und Rauchwaren im Werte von zusammen mehreren<br />

Hundert Franken mitlausen lassen. Auf Grund eines ziemlich<br />

genauen Signalementes konnten die Täter in ^.uzern verhaftet<br />

werden. Es handelt sich um zwei junge auswärtige<br />

Burschen, die bereits in einem andern Kanton einen L.iebstahl<br />

begangen haben.<br />

Sarnen. (Einges.) Ein Jubilate Deo von eindrucklicher<br />

Macht und innigem Glanz war die kirchliche Primizfeier von<br />

unserem Neupriester hochw. Hrn. H. Pfammatter. Stille ^lrbeit<br />

und schöner Sinn hatte unsere Pfarrkirche zum festtags-<br />

Gotteshaus geschmückt. Was von Kirchenchor und Orchester<br />

an gesungenen und gespielten Festgaben geschenkt wurde, das<br />

sei mit aufrichtigem und warmen Dank festgehalten. Cherubims<br />

Festmesse wurde zu einem Erlebnis. Diese tönenden<br />

Schönheiten: Das hochsteigende ^ Erbarme Dich unser im<br />

Kyrie, diese jubilierenden Perlen im Gloria, das hochfestliche<br />

Hosanna im Sanktus und dann die Ruhe und Klarheit im<br />

auslebenden dona nobis pacem! Wahrhaft, das ist herrliche<br />

Sprache, die den Hörer von der Erde hebt. Darum den gebührenden<br />

und freudigen Dank vor allem an die Adresse des<br />

Musikdirektors, Herrn C.. Zajac, der meisterhaft dieses Werk<br />

gestaltete und weitern Dank aller Beschenkten an den gesamten<br />

Kirchenchor, an die Solisten, an das Orchester, die alle<br />

mit soviel Können und Hingabe solche Kunst vermittelten. Es<br />

war eine strahlende Feier!<br />

Sarnen. Schulungskurs. Der christliche Berufsverband<br />

des PTT-Personcvls, der heute über 2009 PTT-Bedienftete<br />

vereinigt, hat seit jeher konseqnent daran gearbeitet, die<br />

christliche Soziallehre in den Betrieben und Verwaltungen der<br />

PTT in die Tat umzusetzen. Der Verband führt gegenwärtig<br />

in der Schweiz regionale Schulungskurse durch. Für die<br />

Zentralschweiz findet dieser Kurs nächsten Sonnatg, den 3.<br />

Juli <strong>1949</strong> im Hotel Metzgern in Sarnen statt, mit Beginn<br />

um 10 Uhr. Zentralsekretär Dr. Robert Lenz wird sechs Kurzreserate<br />

von je 20 Minuten halten. Zum Kursbesuch sind<br />

auch NichtMitglieder herzlich eingeladen.<br />

7. Ob- und Ridwaidner Kant. Juugschtmngertag in Kerns:<br />

3. evtl. 10. Juli. In Kerns, dem schmucken <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauerndors haben sich die Freunde und Gönner unseres schönen<br />

Nationalspieles zusammengetan, um den Jungschwingern<br />

im kantonalen Verbandsgebiet, sowie den Gästen aus dem<br />

Berner Oberland und der Nordwestschweiz, vor allem aber<br />

auch den verehrten Zuschauern ein ineressantes Schwingertreffen<br />

zu veranstalten, dem der Charakter unverfälfchter<br />

Volkstümlichkeit eigen ist. Die Kernser Schwinger haben sich<br />

in letzter Zeit, insbesondere am diesjährigen kantonalen Tressen<br />

in Alpnach einen Namen gemacht, und sie freuen sich nun,<br />

die junge Garde in ihren Gemarken begrüßen zu können. Die<br />

Tatsache, daß die Schwinger-Sektion Kerns aus ihr 30jähriges<br />

Bestehen zurückblicken kann, gibt dem Anlaß noch ein besonderes<br />

Gepräge. Ueber 70 Jungschwinger begehren in die<br />

Trilchhosen zu steigen, unter ihnen Gäste aus dem Berner<br />

Oberland, sowie aus dem nordwestschweizerischen Schwingerverband.<br />

Schwingerfreunde! Bezeugt unserm Schwinger-Nachwuchs<br />

durch recht zahlreichen Aufmarsch Euer volles Interesse, wir<br />

Kernser heißen Euch heute schon recht herzlich willkommen.<br />

(Inserat in der nächsten Nummer des Blattes.)<br />

Alpnach. Die Pilatuswege wieder frei. Die Pro Pilatus<br />

teilt mit: Unter idealen Witterungsverhältnissen und ohne<br />

Unfall konnten bisher die umfangreichen Arbeiten zur Sanierung<br />

der Wege am Pilatus durchgeführt und bereits zum<br />

größten Teil beendigt werden. Die Hauptroute Nauen-Klimfenhorn-Pilatuskulm<br />

ist fertig ausgebessert und angenehm und<br />

ungefährlich für jedermann begehbar. Auch der Bandweg ist<br />

gesäubert: doch ist dieser Pfad mit Vorsicht zu begehen. An<br />

den gefährlichsten Stellen sind einige Stufen ausgehauen worden;<br />

doch sind nirgends Seile oder Ringe angebracht, die hänfig<br />

nur falsche Sicherheit hervorrufen und Bergungewohnte<br />

zur Begehung verlocken. — Der interessante Heitertannliweg<br />

ist ebenfalls größtenteils fertig-gestellt. Die restlichen Arbeiten<br />

werden Samstag und Sonntag ausgeführt, doch bedingt dies<br />

keine Sperrung des Weges mehr. Am 25./26. Juni ist einzig<br />

noch der Gsäßweg gesperrt. Das mittlere Wegstück erfordert<br />

größere und heikle Arbeiten. — Der alte Tomliweg» ist bis<br />

„Oh, d»aun nehmen Sie, bitte, dieses auch mit", sagte Exzellenz,<br />

„dan?it die Schwestern sehen, daß der Brite das Heldentum<br />

ehrt, wo es ihm auch» immer begegnen mag."<br />

„Ich werde nicht verfehlen, von- Eurer Exzellenz Wohlwollen<br />

gebührend zu berichten."<br />

Er wehrte ab. "Nur nicht! Solang ich lebe, bin ich<br />

Schwester Beata zu Dank verpflichtet."<br />

Wir schütteln uns die Hände zum Abschied. „Wo wohnen<br />

Sie, Pater?"<br />

„Via Pettinari", entgegnete ich.<br />

„O, das ist weit; es ist der Abend. Edward, könntest du<br />

den Pater nicht heimfahren lassen?"<br />

„Gern, Papa."<br />

Als ich auf die »Straße trat, brannten die Laternen bereits.<br />

Die »Stunden waren »wie im Fluge vergangen. Am<br />

nächsten Vormittag bestieg ich den Nordexpreß, um in die<br />

Heimat zurückzukehren.<br />

I. Teil: Das Postulat<br />

1. Kapitel<br />

Die junge Dame, die aus der Bahnhofshalle trat, blieb<br />

einen Augenblick zögernd auf der oberen »Stufe der Treppe<br />

stehen. Aber der Platz war nicht gut gewählt. Die Reisenden,<br />

die hinein und heraus fluteten, drängten sich um sie, schoben<br />

sie zur Seite. Lachende junge Leute, Verkäufer und Verkäuferinnen<br />

aus den Geschäften, die nach Arbeitsschluß ihr Heim<br />

in einem der Vororte aufsuchten, Landleute, die in der Stadt<br />

Einkäufe gemacht hatten^ Reifende, die soeben angekommen<br />

zum Anfang des Couloirs ausgebessert. Auch der oberste Teil<br />

ist gesäubert. Da jedoch im Couloir immer noch Schnee liegt,<br />

kann dieser Teil erst später beendigt werden. Eine nochmalige<br />

sorgfältige Prüfung der Lage des viel dlskutierten Steins<br />

hat ergeben, daß «dessen Sprengung wahrscheinlich nicht nötig<br />

ist. Diese Nachricht wird sicher viele Freunde des wüdromantischen<br />

Weges freuen. Wir fühlen uns jedoch verpflichtet, darauf<br />

aufmerksam zu machen, daß der alte Tomliweg nur von<br />

tüchtigen, schwindelfreien und mit gutem Schuhwerk ausgerüsteten<br />

Touristen begangen werden darf. Es handelt sich hier<br />

um einen alpinen Pfad, welchen wir als solchen erhalten<br />

wollen.<br />

Am Abschluß der erfolgreichen Aktion angelangt, ist es<br />

uns ein Bedürfnis, der ganzen Oefsentlichkeit und besonders<br />

auch der Presse für das lebhafte Interesse und die Sympathie,<br />

welche sie den idealen Bestrebungen der „Pro Pilatus" entgegenbringen,<br />

aufrichtig zu danken. Zur Erfüllung der gesetzten<br />

Aufgaben find wir auf die tatkräftige Unterstützung<br />

aller angewiesen. Daß gemeinfam etwas erreicht werden<br />

kann dafür hat das soeben vollbrachte Gemeinschaftswerk der<br />

Jnstandstellung der Pilatuswege den Beweis erbracht. Jnsgesamt<br />

waren es an den beiden Samstagen/Sonntagen über<br />

210 Personen, aus Stadt und Land und aus allen Bevölkerungsschichten,<br />

die am Pilatus Frondienst leisteten, ^die SDiife<br />

arbeit wurde allen Beteiligten zum unvergeßlichen Erlebnis.<br />

Jedem Einzelnen drücken wir im Geiste dankbar die Hand.<br />

Das Bewußtsein, zu Nutz und Frommen des Pilatusgöbietes<br />

und der Heimat an einer guten Sache mitgeholfen zu haben,<br />

ist der einzige, aber sicher schönste Lohn.<br />

Giswil. Toteutasel. (Eing.) Am 18. Juni starb infolge<br />

Herzschlag, auf dem Wege zur Arbeit im zweiten Frühzuge<br />

nach Sarnen Josef S p i tz , Zeughausarbeiter, im 58. Lebensjähre.<br />

Dem lieben, allzu früh von uns Geschiedenen seien einige<br />

wohlverdiente Zeilen gewisdmet<br />

Josef Spitz war der Sohn des Raimund, welcher mit seinem<br />

Bruder Reinhard, in den achtziger Jahren des vordem<br />

Jahrhundert, aus dem badischen Schwarzwald nach Giswil<br />

einwanderte. Die beiden gemütlichen Schwaben nahmen m<br />

der damaligen Melchaa-Säge Arbeit an und betrieben eine<br />

Bürstenhölzerfabrik. Der Vater verehelichte sich mit einer<br />

Giswilerin, Anna Maria Degelo. Fünf Kinder entsprangen<br />

der tüchtigen Ehe; aber beide Eltern starben, bevor die Kinder<br />

erwachsen waren. Pflegeeltern zogen die Kinder auf. Jofef<br />

war bei feinem Onkel Reinhard und half demselben bald<br />

in seinem Betriebe. Zu einem hoffnungsvollen jungen Manne<br />

herangewachsen, bräch der Weltkrieg aus. 1915 erhielt unser<br />

Josef ein Aufgebot, nach seinem Vaterlande in den Kriegsdienst<br />

einzurücken. Josef Spitz war in der Schweiz geboren<br />

und aufgewachsen, die Aussichten für Dentfchlandd standen<br />

nicht besonders gut; der Pflegevater riet nicht zu und riet<br />

nicht ab, ihm die Entscheidung überlassend. Seine Altersgenossen<br />

rieten ab, es bestehe doch für ihn keine moralische<br />

Pflicht, für Todesgefahr oder langjähriges Siechtum aber<br />

große Wahrscheinlichkeit. Aber Joses hielt seinem Vaterland<br />

die Treue und sagte: wenn mir Unglück oder Tod beschieden,<br />

so entgehe ich meinen Schicksal auch- hier nicht und rückte ein. .<br />

Der Krieg zog sich in die Länge, Josef Spitz zog als tapferer<br />

Soldat von einem Kriegsschauplatz zum andern, von den<br />

Karpathen nach Rumänien, Serbien, nach Italien an dw<br />

Jsonzo, zuletzt nahm er an den Kämpfen an der Son«<br />

teil. Nach der Kapitulation, aus dem Rückzüge, wurde er aq<br />

der Rheinbrücke bei Kehl nach Hanse entlassen. Von seinen<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

waren und einem Hvtel zustrebtet, ein Kommen und Gehen,<br />

ein Grüßen und Fragen, ein Wogen und Drängen.<br />

„Verzeihung", entschuldigte sich der Herr, der einem<br />

Schwärm fröhlicher Ladenmädchen ausweichend, die Frenrde<br />

anstieß.<br />

' „„Keine Ursache", gab sie lächelnd» zurück, „die »Schuld lag<br />

ganz bei mir. Aber", fügte sie hinzu, indem sie mit ihm zufammen<br />

die Treppe hinabstieg, „da wir nun einmal zufammengetreten<br />

sind, könnten Sie mir vielleicht Auskunft geben?<br />

Ich bin hier fremd. Ist es weit zum Kloster Marienberg?"<br />

„Eine Viertelstunde. Ein» Stück weit gehe ich denselben<br />

Weg. Wenn Sie sich mir anschließen wollen ...?"<br />

„Sehr gern Ach, beinahe hätte ich etwas vergessen.<br />

Ist hier vielleicht ein Briefkasten in der Nähe?"<br />

Er streckte die Hand ans: „Da?"<br />

Sie nestelte an ihrem kleinen Handkoffer und zog einen<br />

Brief heraus. „Filiale der Reichsbank" war darauf 9 e *<br />

druckt. — Er wartete, bis sie den Brief besorgt hatte. — --<br />

Eine junge Dame, die mit der Reichsbank in Verbindung<br />

steht, gewinnt an Interesse. Vielleicht war es das allein, vielleicht<br />

kam auch das ganze Austreten der Dame hinzu, kurz,<br />

me Achtung, die sie bei ihrem Begleiter geweckt hatte, veri<br />

chloßihm den Mund. Schweigend überschritten sie'den Bahuhofplatz<br />

und bogen in eine der belebtesten Straßen ein. Erst<br />

als er in die Nähe seines Hauses kam fand er die Rede wieder.<br />

„Hier ist mein Geschäft", sagte er und deutete auf die<br />

Schaufenster, wo Schirme und Stöcke in »großer Auswahl<br />

ausgestellt waren.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

CD<br />

35<br />

W


Die<br />

b, Nicht weniger als 520 Personen waren es — Schreinermeister,<br />

Möbelfabrikanten und ihre Angehörigen die über<br />

das Wochenende anläßlich -der 63. Generalversammlung ihres<br />

Verbandes ins Hochtal von Engelberg kamen. Ein initiatives<br />

Organisationskomitee unter .der Leitung 'des Kantonalverbandspräsidenten<br />

Joe Jmseld.hatte für einen reibungslosen<br />

Ablauf der Tagung, die aktuellen Tagesfragen des Berufs-<br />

Verbandes für eine interessante 'Geschäftssitzung, die gastgebenden<br />

Hoteliers für das leibliche Wohl der Teilnehmer und<br />

St. Petrus für ein strahlendes Festwetter gesorgt. Was Wunders,<br />

daß man auf allen Gesichtern stets nur die fröhlichsten<br />

Festmienen sah.<br />

Bereits an einer außerordentlichen Generalversammlung<br />

vom Samstagnachmittag wurden interne Geschäfte des Werbandes<br />

behandelt. Am Sonntagvormittag fanden sich die Verbandsmitglieder<br />

an der ordentlichen Generalversammlung im<br />

Kursaal^ ein zur Erledigung der statutarischen Geschäfte. Zentralpräsident<br />

A. Lienhard konnte dazu eine stattliche Anzahl<br />

von Gästen, unter ihnen alt Landammann Ed. Jnfanger<br />

und Talamann Franz Heß sowie z ahlreiche Vertreter befreundster<br />

Berufsverbände willkommen heißen. Sein Eröffnungswort<br />

galt einer kurzen Betrachtung des Beschäftigungsgrades<br />

im Holzverarbeitungsgewerbe und einem Appell zu<br />

treuer Verbandsmitgliedschaft auch in Zeiten rückgängiger<br />

Konjunktur. Der als Jahrbuch «des Schreinergewerbes herausgegebene<br />

und vom Präsidenten erläuterte Jahresbericht<br />

fand einhellige Zustimmung. An 55 getreuen Fachkollegen hat<br />

ein Höherer im Berichtsjahre den Hobel aus den Händen genommen.<br />

Ihrer wurde ehrend gedacht. Die Jahresrechnung<br />

mit einem kleinen Gewinnvortrag sowie das Budget wurden<br />

genehmigt. Als Rechnungsrevisorensektion beliebte traditionsgemäß<br />

die festgebende Sektion Obwalden.<br />

Die Versammlung beschloß serner, der Schreinerfachschule<br />

in Bern wiederum einen Beitrag von 2500 Franken ausznrichten.<br />

Nebst den übrigen statutarischen Geschäften wuroen<br />

auf Grund eines besondern Antrages die zur Zeit in vermehrtem<br />

Maße sich zeigenden Konkurrenzauswüchse eingehend<br />

behandelt. Die Unterbietungen von Außenseitern werden zur<br />

Folge haben, daß der hohe Lohnstand der letzten Jahre auf<br />

die Dauer nicht gehalten werden kann. Die Qualität der<br />

Arbeit hängt im übrigen mit der Preisgestaltung eng zusammen.<br />

Die Anpassung des Meisterprüfungsreglementes an<br />

die neuen Verhältnisse wurde gutgeheißen.<br />

Die Versammlung folgte schließlich mit großem Interesse<br />

einem Lichtbildervortrag von Architekt H. Kühne (Zürich),<br />

über die verschiedenen Holztrocknungsversahren. Kurz gedachte<br />

Zentralsekretär Huonder noch der verheerenden Brandnacht<br />

von Selva. Eine für die Brandgeschädigten ausgenommene<br />

Kollekte ergab die schöne Summe von 1200 Fr., ein<br />

alle Verbandsmitglieder ehrender Akt edlen Brudersinns für<br />

alle Leidgeprüften.<br />

mannigfaltigen Kriegserlebnissen sprach der erfahrene Kriegsmann<br />

ganz selten und sehr zurückhaltend, wie es feiner bescheidenen<br />

Natur entsprach.<br />

In seine Heimat zurückgekehrt, führte er 1926 Frl. Marie<br />

Vogler, Schmiede, als seine Ehefrau heim und übernahm<br />

nach dem Ableben seines Onkels die Bürstenfabrik. Seit 1941<br />

arbeitete er beim eidg. Zeughaus als zuverlässiger und treuer<br />

Angestellter.<br />

Der Verstorbene war als ruhiger, solider und arbeitsamer<br />

Mann allgemein geachtet und beliebt. Er bewarb sich vor einigen<br />

Jahren um das Bürgerrecht von Giswil, welches ihm<br />

in Anbetracht der waltenden Umstände, zu einem Bescheidenen<br />

Preise von der Bürgergemeinde erteilt wurde. Er hatte<br />

es wohl verdient. Von Kindsbeinen an war er immer tätiges<br />

Mitglied der Musikgesellschaft und des Kirchenchores. Der<br />

liebe Gott hat wohl aufgeschrieben, was er für die Allgemeinheit<br />

geleistet, wieviele tausend ungeschwänzte Proben nötig<br />

waren, um 'seine Mitmenschen zu erfreuen und zur Ehre Gottes<br />

zu singen. Die Schützen, die Turner, die Aelpler, die<br />

Schwinger, zählten den Verstorbenen zu ihrem treuen Mitglied<br />

und erwiesen ihm mit ihrem Banner die letzte Ehre;<br />

der Ortswehr gehörte er als Freiwilliger an.<br />

Wenn das Sprichwort sagt: „Die besten Menschen sind<br />

die, von denen man nicht spricht", so traf dies sicher auf den<br />

Abgeschiedenen zu.<br />

Der längste Tag des Jahres, ein strahlender Sommermorgen,<br />

sah ein ungewöhnlich großes Leichengeleite der Psarrkirche<br />

zu streben. Hinter der Bahre schritten ein erwachsener<br />

Sohn und eine Tochter des Verstorbenen, seine Geschwister<br />

und Anverwandte, die Arbeitskameraden unter Führung ihres<br />

Chefs. Voran die Musikgesellschaft, das sinnvolle Stück intonierend:<br />

„Ich hat einen Kameraden, einen bessern sindst du<br />

nicht." Der Kirchenchor sang die Totenmesse und an seinem<br />

Grabe ein ergreifendes Abschiedslied.<br />

_ Möge dem lieben Dahingeschiedenen, der himmlische Vater<br />

seine Treue und seine vielen 'guten Werke lohnen, die Hinterlassenen<br />

trösten.<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Die Statt halt erwählen in der<br />

Stadt Luzern. (Eing.) Durch großrätliches Dekret ist<br />

die Stelle eines dritten ordentlichen Statthalters im Amte<br />

Luzern-Stadt geschaffen worden. Für die Besetzung dieser<br />

Stelle standen sich in einem zweiten Mahlgang ein konservativer<br />

und ein sozialdemokratischer Bewerber gegenüber. Bei<br />

einer Stimmbeteiligung von 40 Prozent wurde am vergangenen<br />

Sonntag der Kandidat der sozialgemokratischen Partei<br />

mit Hilfe der freisinnigen Wählerschaft, Dr. Max Kistler, mit<br />

3634 Stimmen knapp gewählt. Auf den Kandidaten der katholifchen<br />

Volkspartei, Dr. Walker, entfielen 3286 Stimmen.<br />

Was das „Vaterland" über die von einem Unterfuchungsrichter<br />

zu fordernden Eigenschaften schrieb, verdient allgemeine<br />

Beachtung:<br />

„Gewiß kann es dem Bürger nicht gleichgültig sein,<br />

»er diese wichtigen Funktionen eines Untersuchungsrichters<br />

ausübt. Die Abklärung von Vergehen und Verbrechen, die<br />

Einvernahme von Angeschuldigten und von Zeugen, die An-<br />

Schreinermeister in Engelberg<br />

Beim anschließenden Festbankett im Hotel Bellevue-Terminus<br />

und Titiis begrüßte Talammann Franz Heß im Namen<br />

des Bergdorfes in den Schreinern jenen Handwerkerstand,<br />

aus dessen Schaffen so viele kulturelle Werte entstehen.<br />

H. H. P. Fellmann verdankte die liebevolle Einladung als<br />

eine Geste der Verneigung gegenüber dem Kulturschaffen des<br />

Klosters und H. H. P. Dr. Jgnaz Heß erzählte in seiner<br />

bekannt-launigen Weise von Musterhessen und Hessenmustern,<br />

Bahgegenleimen und „geistlichen" Leimen. Für Regierung<br />

und Kanton richtete schließlich Finanzdirektor Hermann<br />

Amrhein den Schreinern die besten Grüße aus und ermähnte<br />

sie in einem staatsmännischen Worte, den Berufsstolz zu bewahren<br />

und für die Förderung und'Festigung des Qualitätsbegrisses,<br />

aus den wir Schweizer so stolz sind, stets Sorge zu<br />

tragen.<br />

Nach des Tages Arbeit gab man sich gerne der unbescherten<br />

Unterhaltung hin, die Dr. I. Gander und Verwalter<br />

Franz Notz in den beiden Heimatabenden bereitet hatten.<br />

Mit einem Ausflug nach Trübsee nahm die gutverlansene 63.<br />

Generalversammlung des Verbandes ihren frohen Abschluß.<br />

Der Hobel<br />

Potz Stärnewätter, toiemäitt<br />

Das wär also das Jnstrumänt,<br />

Wo ds Miätti bruicht hed sir ys Chind,<br />

Daß d'Eggä nur so gsloge sind.<br />

Ja, ghobled heds mit Kenerblick<br />

As Buebe, Meitli, Stick fir Stick.<br />

Doch wenn ichs ehrlich säge soll;<br />

Verwitscht heds glych nid jede Zoll! — .<br />

Der Hobel, won ich gschoche ha,<br />

Wird ds Wärchzyg fire junge Ma.<br />

Er paßt mier grad so schen i d'Hand,<br />

Die Spää, die slygid nur a d'Wand.<br />

Er schaffed suiber und äxakt,<br />

Ich Pfyffe nu derzue im Takt.<br />

Was föne Hobel fertig bringt,<br />

Und was däm Fäger alles glingt,<br />

Das zeigid d'Mebel, jedes Stuck,<br />

Und ai dä freidig Hendedruck<br />

Vom Chund, wo ganz verstuined stahd,<br />

Und gäre eppis flyge lahd.<br />

Ja, ja, der Hobel ist mi Frind<br />

Und ds Brod fir mich und mini Chind.<br />

Und wenn mer d'Goose nid rächt tiänd,<br />

Daß d'Frai und ich ys wehre miänd,<br />

So folgen ich as Miättis Trab .<br />

Und hoble ine d'Eggä ab.<br />

H. Egger-V. Moos.<br />

or&mmg von Expertisen und Gutachten darf nur besten Händen<br />

anvertraut werden Die kluge, gerechte und nicht<br />

von politischen Einflüssen diktierte Anwendung des Rechtes<br />

durch einen Richter ist eine der wichtigsten Funktionen der<br />

gesunden Demokratie. Sorgen wir wachsam, daß sie nur würdigen<br />

und erfahrenen Händen anvertraut wird."<br />

Zürich, Drei zürcherische Ständeratskand<br />

i d a t e n. Nachdem die Bauern mit Regierungsrat R.<br />

Meier, die Freisinnigen mit Dr. Hans Schindler in den Wahlkämpf<br />

ziehen, haben nun die Unabhängigen rstit Nationalist<br />

Duttw eiler den dritten zürcherischen Ständeratskandidaten<br />

aufgestellt. G. Duttweiler hat bereits sein Nationalratsmandat<br />

auf Ende der gegenwärtigen Session niedergelegt.<br />

Damit dürfte die Reihe der Wahlvorschläge für den freigewordenen<br />

Ständeratssitz abgeschlossen sein und der Wahlkämpf<br />

seinen Anfang nehmen. Alle drei Kandidaten sind eindeutig<br />

geprägte Persönlichkeiten. Das Für und Wider wird in<br />

den kommenden Tagen zu scharfen Auseinandersetzungen sühren.<br />

Die Auswirkungen dieser bürgerlichen Zersplitterung stehen<br />

allerdings auf späteren Seiten geschrieben.<br />

Genf. Die Nachfolge Ständerat Raifins.<br />

Am Sonntag ist in Genf der -bisherige Nationalrat<br />

Albert Picot mit 4893 Stimmen zum Nachfolger des<br />

kürzlich verstorbenen Ständerates Raisin gewählt worden.<br />

Der gegenwärtige Präsident des Großen Rates, der Liberale<br />

AlbertDussoix, erhielt 2989 Stimmen und tritt damit die<br />

Nachfolge Raifins im Genfer Engern Stadtrat an. Für den<br />

neuen Ständerat Picot rückt im Nationalrat sein Parteigenösse<br />

Raymond D e o n n a nach.<br />

Die außerordentlich schwache Stimmbeteiligung rührt<br />

davon her, daß die Kandidaturen Picot und Dussoix von der<br />

Entente nationale,, der Vereinigung der drei bürgerlichen<br />

Parteien Genfs, der Radikalen, Liberalen und Christlichsozialen<br />

unterstützt wurden. Sozialdemokraten und PdA hielten<br />

sich von jeglicher Kampagne fern. Einzig die sogenannte<br />

„Republikanisch-antimilitaristische Partei" hatte eine eigene<br />

Kandidatur gegen die Nomination Picot ausgestellt. Sie erzielte<br />

damit allerdings nur knapp 410 Stimmen.<br />

Weltgeschehen<br />

Ministerpräsident Sophnlis f.<br />

Griechenland beklagt den Tod von Ministerpräsident So-<br />

Phulis, der im 88. Lebensjahre stand. Seit dem Befreiuugskrieg<br />

von 1912 spielte Sophulis eine bedeutende Rolle in der<br />

griechischen Politik und in der Nachkriegszeit des zweiten<br />

Weltkrieges spielte er in der Innenpolitik mehrmals den Friedensstifter<br />

zwischen Republikanern und Monarchisten. Als<br />

neuen Ministerpräsidenten hat König Paul d?n derzeitigen<br />

Außenminister Tsaldaris berufen.<br />

Flugzeugkatastrophe.<br />

Aus Bari in Süditalien ist eine ho Hündische<br />

Flugzeugtatastrophe zu melden, bei der 38 Passagiere<br />

ums Leben kamen. Es ist dies das dritte von der Luft-<br />

Verkehrsgesellschaft KLM binnen dreier Jahre erlittene Großunglück<br />

Ende der Streiks in Italien und Deutschland.<br />

Der italienische L and a rb e i t e r str ei k ist nach' fünfwöchiger<br />

Dauer eingestellt worden, nachdem zwischen Regierung,<br />

Landarbeitergewerkschaft und Grundbesitzern eine Ver-'<br />

ständigung über die Entlöhnung der Landarbeiter erzielt<br />

werden konnte.<br />

Der Berliner E i f e n b a h n e r st r e i k soll am<br />

Dienstag zum Abschluß kommen. So lautet der Entschluß<br />

der drei westlichen Stadtkommandanten, von welchem Oberbürgermeister<br />

Reuter am Samstag in Kenntnis gesetzt worden<br />

ist. Die Stadtverwaltung wird ermächtigt, die Löhne der in<br />

den Westsektoren wohnhaften Eisenbahner voll in Westmark<br />

umzuwechseln. Damit ist der Hauptforderung der streikenden<br />

Gewerkschaft Genüge getan — allerdings nicht auf Kosten<br />

der Russen.<br />

Eidg. Sdiüßcnfcst Chur <strong>1949</strong><br />

Skizzen zum Festbeginn.<br />

b. Die 'alte Römer- und Bischofsstadt Chur ist dem Berichterstatter<br />

nicht unbekannt; in einer solchen Festfreude aber<br />

sah er die Stadt noch nie. Mit viel Farben, Blumen, Bändern,<br />

Standarten und Fahnentuch hat sie sich herausgeputzt,<br />

um die Schweizerschützen würdig empfangen zu können. Vorgängig<br />

der Eröffnung des allgemeinen Schießens war am<br />

Donnerstag der Presse- und Armeetag. Der Armeewettkampf<br />

konnte bei schönstem Wetter und idealen Ver-<br />

Hältnissen ausgetragen werden und bildete die eindrucksvollste<br />

Demonstration schweizerischen Wehrwillens. Wenn das<br />

Schweizerische Schützenfest mit einem Armeewettkamps beginnt,<br />

so ist dies ein äußeres Zeichen der Verbundenheit des<br />

freiwilligen Schießwesens mit dem Wehrwesen unseres Landes,<br />

ein Beweis auch für die Bedeutung, die der Pflege der<br />

Schießkunst für unsere Landesverteindigung zukommt. Als<br />

Armeesieger konnte die Gruppe der Füs.Kp. U/64 mit dem<br />

guten Resultat von 423 Totalpunkten die rot-weiße Schleife<br />

an ihre Standarte heften. Die 8. Division schickte als beste<br />

Gruppe diejenige der Geb. S. KP. 1/6.<br />

Nach den Soldaten durften am Donnerstag als erste von<br />

den Bürgern die Presseleute ihre Schießkünste zeigen. Für<br />

sie hatte Dr. Andreas Brügger, assistiert durch den Pressechef<br />

Remy Häusermann, alles bereitgestellt, um die erste Neugierde<br />

zu befriedigen. Ein Rundgang durch die Schießplätze, das<br />

Festareal und die beiden großen Festhallen überzeugte, daß<br />

alles wohl vorbereitet ist und sich die Schweizerschützen getröst<br />

den Organisatoren anvertrauen können. Gegen eines<br />

freilich sind auch sie machtlos, gegen den berüchtigten Churerwind,<br />

der nicht zuerst meldet, von wannen er kommt und<br />

wohin er zieht. Beim fröhlichen Wettkamps im Presseschießen<br />

waren die Nuller und Zehner sicher noch nach<br />

Können und Verdienst — zarte Hände hatten beim Empfang<br />

und vorgängig des Schießens den Journaiijrenschützen reichlich<br />

„Mouchenwasser" kredenzt. Wer aber aushielt bis zum<br />

Freitgnachmittag, um selbst noch aus den großartigen Gabentempel<br />

zu setzen, dem wurden, wie dem Berichterstatter,<br />

scheinbar nach Lust und Laune, in Wirklichkeit aber je nach<br />

der Gewalt der Windstöße, unterschiedlich Mouchen und<br />

Dreier gezeigt<br />

Am Freitag brachte ein Extrazug aus Luzern die Zentralsahne<br />

des Schweizerischen Schützenvereins.<br />

Eine große Menschenmenge empfing in Chur die Luzerner<br />

Gäste und bewunderte den farbenfrohen Umzug. Die 80<br />

Mann starke Luzerner Stadtmusik erschien in der roten Gardeunisorm<br />

der Dufourmilizen mit den originellen Bärenfellmützen,<br />

begleitet von drei Dutzend Dufour-Jägern in ihrer<br />

ebenso malerischen grünen Un-form. Vor dem Verwaltungsgebäude<br />

der Rhätischen Bahn übergab der Präsident des Organisationskomitees<br />

für das Eidg. Schützenfest 1939 in Luzern,<br />

Dr. L. F, Meyer, mit tiefsinnigen Worten über das<br />

Wesen und die Bedeutung des Schweiz. Schützenvereins die<br />

Zentralfahne dem Präsidenten des Organisationskomitees<br />

für das Eidg. Schützenfest in Chur, Dr. Heinrich Kunz.<br />

Drei Wochen lang wird das stolze Banner .auf dem Festplatz<br />

flattern, um nachher, bis zu seiner Ueberführung nach<br />

dem nächsten Festort, im Churer Rathaus einen Ehrenplatz<br />

zu finden, wie Dr. Kunz in seiner kurzen Absprache versicherte.<br />

O CQ<br />

G<br />

Qualität + Aroma<br />

bis zum Schluss<br />

ein Gemiss<br />

S.Ä.Rodolfo Pedroni, Chiasso<br />

<br />

Gi<br />

CÖ<br />

03<br />

c


Landwirtschaftliche Rundschau<br />

Aufzuchtkosten von weiblichem Rindvieh.<br />

sab. Kürzlich veröffentlichte die Zentralstelle zur Wahrung<br />

-der Interessen der Bergbevölkerung zum fünften Male<br />

ihre Aufzuchtkostenerhöbung für das Aufzuchtjahr 1947/48<br />

(November bis Oktober). 221 Viehzüchter aus dem Berggebiet<br />

haben durch das 'sorgfältige Ausfüllen des Fragebogens<br />

das Grundmaterial geliefert. Daraus wurden die Pro-duktionskosten<br />

errechnet.<br />

Die Produktionskosten von im Herbst 1948 dreijährigen<br />

hochträchtigen Herdebuchrindern guter Qualität betrugen<br />

nach Zucht- und Rassengebieten:<br />

Fr. je Stück<br />

Rotfleckvieh im Mittel<br />

im Berner Oberland<br />

im Alpgebiet von Freibuvg und Waadt<br />

im Jura<br />

Braunvieh im Mittel<br />

Zentralschweiz<br />

Oftschweiz<br />

Graubünden<br />

Oberwallis<br />

2 147 bis 2 399<br />

2 145 bis 2 444<br />

2 105 bis 2 253<br />

bis 2 425<br />

1 924 bis 2 148<br />

1 981 bis 2 199<br />

1 999 bis 2 209<br />

1 752 bis 2 019<br />

bis 2 090<br />

Im Vergleich zum Vorjahre stiegen die Kosten um 2 bis<br />

^Prozent weiter an. Für die gegenwärtige Aufzuchtperiode<br />

wird eine gewisse Stabilisation der Kosten erwartet. Wenn<br />

somit die Züchter im Herbst <strong>1949</strong> für ihre dreijährigen hochträchtigen<br />

Rinder im Mittel Preise lösen, die den oben angeführten<br />

Kosten entsprechen, so ist anzunehmen, daß ihre<br />

Aufwendungen damit aufgewogen sein werden.<br />

Der Bericht enthält ferner Kostenangqben für jedes Lebensjahr,<br />

Angaben über die gefütterten Mengen, über die<br />

Verbreitung der Tuberkulose, die Verwendung der Tiere zum<br />

Zuge und über das Gewicht der Tiere, woraus die Kosten<br />

je kg Lebendgewicht errechnet werden. Der aufschlußreiche<br />

Kostenbericht, der übrigens den Mitarbeitern als Dankesbezeugung<br />

überreicht wurde, kann zum bescheidenen Preis von<br />

Fr. 1.— bei der obgenannten Zentralstelle in Brugg bezogen<br />

werben.<br />

Alpzeit mit tbc-freien Beständen.<br />

lb. Mit hellen Jauchzern und frohem Glockengeläute zogen<br />

unsere Sennen mit ihrem Vieh auf die Alpen. Wenn<br />

einmal der längste Tag des Jahres gekommen ist, dann geht<br />

es allmählich bis auf die höchsten Alpen und Stafeln. Schon<br />

seit Jahrhunderten hat man diesen Alpaufenthalt für das<br />

Jungvieh als gesundheitsfördernd betrachtet, und heute ist<br />

man in der Lage, diese Tatsache auch wissenschaftlich genau<br />

zu untermauern. Lunge und Brustkorb werden besonders gestärkt<br />

und der Gehapparat gekräftigt.<br />

Während die tuberkulosekranken Menschen die Höhe aufsuchen,<br />

um dort von ihrem Leiden zu gesunden, kommt ein<br />

solcher „Sanatoriumsaufenthalt" für unser Vieh nicht in<br />

Frage. Immer mchr Alpen gehen mit Recht dazu über, zu<br />

verlangen, daß nur tuberkulosefreie Tiere angenommen und<br />

gealpt werden. Reagenten werden zurückgewiesen, weil die<br />

Gefahr besteht, daß sie andere, gesunde Alptiere anstecken.<br />

Man ist heute hinsichtlich der Tuberkulose sehr heikel. Selbst<br />

wenn ein Tier zwar auf die Tuberkuloseimpfung nicht<br />

reagiert, aber nicht aus einem tbc-freien Bestand stammt, sind<br />

wir keineswegs sicher, ob es nicht eben angesteckt worden ist.<br />

Deshalb kann man eigentlich nur mit größtmöglicher Sicherheit<br />

sagen, daß ein negativ reagierendes Tier aus einem<br />

Kontrollbestand auch wirklich tbc-frei sein dürfte.<br />

Wir führen diese Usberlegungen hier an, um zu zeigen,<br />

wie wichtig es ist, daß man darauf achtet, daß gesunde Tiere<br />

zur Alpung gelangen. Dasselbe gilt speziell auch inbezug auf<br />

den Abortus Bang. Schon oft hat ein Alptier, das auf der<br />

Alp verwarf, andere angesteckt und so diöse gefährliche Seuche<br />

in andere Viehbestände verschleppt und dort enormen Schaden<br />

angerichtet. Heute sind wir mit Hilfe der Buckimpfnng<br />

allerdings in der Lage, eine Immunität herbeizuführen, so<br />

daß dieser Feind'weitgehend «ausgeschaltet werden kann. Diese<br />

Impfung muß aber bei den weiblichen Tieren schon im Alter<br />

von sechs bis vierzehn Monaten durchgeführt werden. Trächtige<br />

Rinder sollten nicht mehr geimpft werden. Die Alpbesitzer<br />

werden auch inbezug auf den Abortus Bang unbedingt<br />

vorsichtig sein müssen, daß keine infizierten Tiere vorhanden<br />

sind und dann andere anstecken.<br />

Daß auch Tiere, die mit Läusen und Flechten oder mit<br />

der Kretzrände befallen sind, nicht auf eine Alp gehören, ist<br />

selbstverständlich. Flechten und Läuse kann man vor der<br />

Alpung rechtzeitig beseitigen.<br />

Marktbericht von Sursee. (27. Juni <strong>1949</strong>.) Der heutige<br />

Markt war mittelmäßig besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten 7—9wöchige Ferkel Franken<br />

50.— bis 63.—, 10—13wöchige- Ferkel Fr. 65.— bis 86.—,<br />

kleinere Springer Fr. 96.— bis 115.—, größere Springer<br />

Fr. 132.— bis 170.—. Handel flau; Preise eher sinkend.<br />

Auffuhr: 12 Kühe, 6 Rinder, 3 Muni, 957 Schweine; total<br />

978 Stück.<br />

Nächster Vich- und Warenmarkt: Montag, den 18. Juli<br />

<strong>1949</strong>.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 30. Juni <strong>1949</strong><br />

11.00 Händels Oratorium „Samson". 11.55 Nordische Klaviermusik.<br />

12.15 Frohe Unterhaltung mit Akkordenonisten.<br />

12.40 Schallplattenkonzert. 13.20 Sinfonie von Serge Prokofieff.<br />

14.00 Notiers und probiers! 14.15 I. Schmid singt.<br />

16.30 Klassische Kammermusik. 17.00 Hazy Osterwald mit seinen<br />

Solisten. 17.30 Tag der Ostschweiz; Kaspar Freuler erzählt.<br />

18.00 Musikalisches Zwischenspiel. 18.15 Magazin des<br />

Humors. 19.00 Es singt ein Töchter- und Frauenchor. 19.40<br />

Hörbericht vom Eidg. Schützenfest in Chur. 20.10 Maria —<br />

Hörspiel. 21.20 Werke von W. A. Mozart.. 22.05 Hörbericht<br />

vom Kinderfest in St. Gallen.<br />

Freitag, 1. Juli <strong>1949</strong><br />

11.00 Shakespeare und -seine Komponisten. 11.45 Musik<br />

sür Bläser und Klavier. 12.15 Berkehrsmitteilungen. 12.40<br />

Studioorchester. 13.25 Berühmte Männerstimmen II. 14.00<br />

Die halbe Stunde der Frau. 16.30 Ginster singt. 17.30 Kinderstunde<br />

in romaifcher Sprache. 18.00 Brunnenhofsextett.<br />

18.20 Aus dem Notizbuch des Reporters. 18.35 Brunnenhofsextett.<br />

18.50 Piste und Stadion. 19.10 Weltchronik. 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 Musikalischer Auftakt. 20.20 Sendung<br />

für die Rätoromanen und alle andern Hörer. 22.05 Tagesbericht<br />

vom Eidg. Schützenfest in Chur. 22.15 Orgelkonzert.<br />

Samstag, 2. Juli <strong>1949</strong><br />

11.00 Ungarische Klaviermusik. 111.30 Konzert des Novelty-Trios.<br />

12.00 Kunst und Künstler. 12.15 Sportvorschau.<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Alte Schweizer LälÄlerweisen.<br />

13.15 Thuner KABA-Chronik. 13.30 Ein Klub<br />

junger Handörgeler. 13.45 Eine Schule für Rennfahrer,^ Hörbericht.<br />

14.00 Arlesienne-Suite Nr. 1. 14.15 Die Idee der<br />

Genossenschaft. 14.30 Vorlesung und Grammophon. 15.00<br />

Volkstümliche Stunde. 16.10 Der Doggter David verzellt vo<br />

syner Jugedzyt. 16.30 Radio-Orchester. 17.30 „Unsichtbar<br />

Feinde"! Hörfolge. 18.00 Bolksliederstrauß. 18.40 Die Waffen<br />

der Weltmeister und Schützenkönige. 19.00 Glockengeläute.<br />

19.07 Ludwig van Beethoven. 19.40 Hörbericht vom Grand-<br />

Prix in Bern. 20.00 Cabaret „Barabli". 21.30 Tanzmusik,<br />

22.05 Für den Musikfreund.<br />

VII. KREISTURNFEST SARNEN<br />

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Feldgottesdienst 10.00 Uhr . . . .<br />

Festplatz Scefelb — Festzug 13.15 Uhr Spitze Dorsplatz<br />

Festmusik Feldmusik Sarnen<br />

16.10 Uhr Freie Vorführungen der Kunstturner<br />

16.30 Uhr Allgemeine Uebungen<br />

17.15 Uhr Rangverkündigung.<br />

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79. Jahrgang — Nr. 52<br />

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Schweiz jährlich Fr. 11.— halbjährlich Fr. 5.30. Ausland jährlich<br />

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Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp — Für<br />

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Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. LI2 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Mitteilung an die lit. M l i m t e n<br />

Ab 4. Juli werden wir uns erlauben, die ausstehenden<br />

Abonnementsbeträge per Nachnahme einzuziehen, und wir<br />

bitten, dieselben beim ersten Vorweisen einzulösen. — Sollten<br />

Sie aber inzwischen auf dem Postbureau einbezahlt haben, so<br />

bitten wir höflich, auf der Nachnahmekarte das diesbezügliche<br />

Datum und die genaue Adresse, unter welcher Sie einbezahlt<br />

haben, anzugeben. Der einfache Vermerk: „Schon bezahlt!"<br />

ist ungenügend und bringt Ihnen und uns Unannehmlichleiten.<br />

Die Expedition.<br />

Z u r E i n w e i h u n g d e s Gesellenhauses G i s w i l<br />

„Wir haben gebaut ein<br />

stattliches Haus!" ...<br />

Schön und eindrucksvollmar der Josesstag 1945 für die<br />

* ©eseller von Giswil: Gründungsversammlung des Gesellen-<br />

Vereins Giswil. Doch wie viele mühevolle und beharrliche Ar-<br />

Heit setzte sie voraus! Schon die örtlichen Verhältnisse sind<br />

für einen Gesellenverein hier nicht sehr günstig. Giswil<br />

liegt an der Brüniglinie und schmiegt sich mit seinen Aeckern<br />

und Wiesen dem Sarnersee an; herrliche Aecker und blühende<br />

Wiesen, die ihr Gedeihen und Sprießen der Melioration verdanken,<br />

die während des Krieges durchgeführt wurde. Die<br />

Gemeinde umfaßt drei Bezirke mit fast 3000 Einwohnern:<br />

Rudenz-Dichtersmatt, Großteil und Kleinteil. In Rudenz und<br />

auch Dichtersmatt befinden sich Schlosser-, Mechaniker- und<br />

Schmiedewerkstätten- eine größere Maschinenfabrik und eine<br />

Sattlerei. Groß- und Kleinteil, getrennt durch das Wildwasser<br />

Laui, erfassen die bäuerlichen Gewerbe, bilden aber kein zusammenhängendes<br />

Dorf. —- Wie sollte also da ein Gesellenverein<br />

Fuß fassen?<br />

Eines Abends sprach da ein Malergeselle vor und äußerte<br />

bei mir den Wunsch, die ortsansässigen Handwerker in einem<br />

Gesellenverein zusammen zu fassen. Für diese Anregung<br />

mußte sich ja ein ehemaliger Vizepräses des Gefellenvereins<br />

Wolfbach-Zürich selber begeistern. Also frisch auf zur Tat!<br />

Mit Aufklärungs- und Propagandamaterial vom Zentralsekretariat<br />

Zürich ausgerüstet, suchten wir zusammen unsere<br />

bekannten Handwerker auf und luden sie zur Besprechung unseres<br />

Vorhabens ein. In dieser ersten Zusammenkunft, bei<br />

der es der H. H. Redaktor Zihler meisterlich verstand, Zweck<br />

und Aufgaben des katholischen Gesellenvereins zu erörtern,<br />

wurde in den Herzen der Junghandwerker flammende Begeisterung<br />

entfacht. So kam es dann zur Gründungsverfammhing<br />

am Josesstag 1945. Programmgemäß hielt man dann<br />

Versammlung und Vorstandssitzungen ab. War das eine<br />

Ehre, unsern verehrten Herrn Landammann A. Abächerli<br />

als ersten Referenten begrüßen zu dürfen. Seine wohlerwogene<br />

Ansprache beleuchtete mit überzeugender Klarheit das<br />

ßeafa 2<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Oh, dann will ich ..sagte die Dame und machte Miene,<br />

sich zu verabschieden.<br />

„Nein, nein, so war's nicht gemeint", unterbrach er sie.<br />

„Aber Sie sollen doch wiffen, wohin Sie sich zu wenden<br />

haben, wenn Sie mal einen Schirm brauchen." Er sagte es<br />

mit einem herzlichen, ehrlichen Lachen. „Ich begleite sie noch<br />

ein Stückchen weiter, bis Sie den Weg allein finden. Es ist<br />

doch nicht angenehm, immer wieder zu fragen."<br />

„Da haben Sie recht, und ich bin Ihnen sehr dankbar."<br />

„Ich vermute, daß Sie eine Bekannte im Kloster besuchen<br />

wollen."<br />

„Woraus schließen Sie das?" fragte sie.<br />

„Ich dachte nur so. Denn, daß Sie selber . , er stockte.<br />

„Im Kloster bleiben wollen", vollendete sie den Satz, „können<br />

Sie sich nicht gut vorstellen."<br />

„Sie haben es erraten. Und ausgerechnet im Kloster Marienberg!<br />

Es geht da sehr dürftig zu. Die Schwestern sind<br />

mehr als arm."<br />

„Ach", entgegnete sie, „ich denke, die Armut wird nicht das<br />

Schwerste sein im klösterlichen Leiben."<br />

Der Begleiter zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht."<br />

Er verhielt den Schritt. „Nun finden Sie den Weg allein.<br />

Hier diese Straße hinab. An der nächsten Ecke gehen Sie<br />

rechts ab bis zur Brücke. Da sehen Sie den roten Backsteinbau<br />

des Klosters auf der gegenüberliegenden Höhe schon."<br />

Idealbild des echten Christen, des pflichttreuen Familienvaters<br />

und des tüchtigen Meisters und Bürgers. „Der junge<br />

Verein möge sich zum Segen für Volk und Heimat entwikkeln",<br />

diese Worte waren Wind in die Segel unserer Begeisterung<br />

und unseres Eifers. Man spürte es förmlich.<br />

Man besprach die erste Gesellen-Weihnachtsfeier, beantragte<br />

die Durchführung einer Kinderbett- und Wiegenaktion.<br />

Einstimmig und pflichttreu, wie nur Gesellen fein können<br />

und sollten, war alles dabei. In den nun folgenden, dunklen<br />

und nebligen Herbstabenden konnte man durch fagmehlsiaubige<br />

und schmiedrussige Fenster unsere Gesellen in Gruppen<br />

an eifriger Arbeit sehen. Maschinen rasselten und rotierten,<br />

Hämmer klopften und bald entstanden aus schöpferischen Händen<br />

Kinderbettchen und Wiegen, Schaukelpferdchen, Schlitten<br />

und Skier für kinderreiche Familien, niedliche 'schmiedeiserne<br />

Nachttifchlämpchen, Aschenbecher. Was nur handwerkliche<br />

Kunst und Tüchtigkeit erforderten, leisteten Schreiner, Maler,<br />

Spengler, Mechaniker und Schlosser.<br />

Die erste Weihnachtsfeier verbunden mit einer kleinen<br />

Fachausstellung war ein Volltreffer. Begreiflich, wenn an<br />

unserem 2. Stiftungsfest beim Jahresbericht die Gesellen, den<br />

Rücken fest an ihre Sessellehne gepreßt, mit Befriedigung und<br />

Stolz ihrem Präses lauschten.<br />

Wie stand es nun mit unseren Versammlungen? War das<br />

Wetter schön, standen Töff und Velos- vor der Kaplanei Parkiert.<br />

Nur Regen, Sturm und Schnee konnten ein vollzähliges<br />

Erscheinen der Mitglieder verhindern. In Rudenz stand eine<br />

märchenhafte, für uns außerordentlich! geeignete Soldatenstube.<br />

Aber beim bloßen Gedanken daran bekam unsere Kasse<br />

Krämpse schlimmster Art. Unerwartet kam eine Offerte, aber<br />

nicht von der Soldatenstube, nein von einer Militärbaracke,<br />

bestehend ans 4 Wänden, 10 Fenstern, 2 Türen, ohne Dach,<br />

aber einem unermeßlich weiten und schönen Himmel darüber.<br />

Wir griffen zu, kauften die Ruine und bezahlten bar.<br />

„Willy, was sagst Du dazu?" Ich führte unseren angehenden<br />

Bautechniker zu unserem „Heim"? Er sah sich um,<br />

seine Augen leuchteten. Ich war froh; so dumm war offenbar<br />

die Idee nicht gewesen. An Ort und Stelle wurden Pläne ent-<br />

Sie reichte ihm die behandschuhte Rechte. „Herzlichen<br />

Dank, mein Herr. Wenn alle Leute dieser Stadt so liebenswürdig<br />

sind, freue ich mich, hierher gekommen zu sein."<br />

„Das haben Sie schön gesagt. Ich will's meiner Frau erzählen.<br />

Dann steige ich in ihrer Achtung. Sie lachten beide,<br />

als sie sich trennten.<br />

Als die Fremde die Höhe erstiegen hatte, und von der<br />

Hauptstraße abbiegend, den von den Bäumen beschatteten<br />

Weg zur Klosterpforte einschlug, beschlich sie doch ein zagendes<br />

Gefühl. Vielleicht wäre es besser gewesen, in einem Hotel zu<br />

übernachten und den Besuch aus den nächsten Tag zu verschieben.<br />

Sie schaute nach ihrer Armbanduhr. Es war nahezu<br />

ein Viertel vor sieben. Reichlich spät, dachte sie, um als Gast<br />

in einem Kloster einzubrechen. Und wie mag der Empfang<br />

werden? Ach was, unterbrach sie ihren Gedankengang, zur<br />

Umkehr ist immer noch Zeit. Wir wollen erst mal sehen. Mutig<br />

drückte sie lauf den elektrischen Knopf. Die Schwester Pförtnerin<br />

kam und öffnete.<br />

„Grüß Gott, Schwester! Verzeihen Sie, wenn ich zu so<br />

später Stunde noch störe. Nur die weite Reise, die ich hinter<br />

mir habe, kann mich entschuldigen. Sollte aber mein Besuch<br />

jetzt unerwünscht sein, -sagen Sie es, bitte, ich könnte ja morgen<br />

wieder kommen."<br />

„Ach nein, das ist kein Grund. Es ist noch früh am Tage.<br />

Womit kann ich Ihnen dienen?"<br />

„Ja, liebe Schwester, das läßt sich mit wenigen Worten<br />

gar nicht sagen. Ich habe sehr, sehr viel auf dem Herzen. Jedenfalls<br />

möchte ich- gern, wenn es nicht unbescheiden ist, mit<br />

worfen und andertags lagen sie in einwandfreien Planzeichnungen<br />

vor. Zur Jahreswende 1947 war das „Heim" bedacht.<br />

„Im Gesellenverein verehre ich eine Säule vaterländischer<br />

Treue", sagte Bundesrat Etter anläßlich seiner Rede in Zug.<br />

Aas "Heim" stand im Rohbau da und die Gesellen, 4 an der<br />

Zahl, zogen in die Rekrutenschule, 2 in den WK. Katastrophal<br />

für unsern Bau. Tornister und Karabiner der zurückgekehrten<br />

Rekruten waren längst in Kisten und Kasten verstaut,<br />

aber ... das Gesellenhaus mit all der wartenden Arbeit<br />

schien vergessen. Eine Ankaussosserte unseres Gesellenhauses<br />

weckte die Säumigen wieder auf. Jetzt sangen die Sägen<br />

und klopften die Hämmer auf die ächzenden Nägel. Die Fenster,<br />

bisher wie „Armenhäusler", erhielten schönste Verkleidüng,<br />

Decken und Wände wurden in feinstes Täfer gehüllt. Im<br />

Frühjahr 1948 zierte ein weiträumiger Wandkasten die<br />

Front; Eckbank und Tischen schmiegten sich ihm bequem an.<br />

„Gesellen- und Vereinlokal vollendet", lautete eines Abends<br />

der telephonische Rapport. Erst im Toilettenspiegel erkannte<br />

man verdutzte Gesicht der Besucher. „Nun wird geplant und<br />

beraten und im Geiste schon geputzt und gefegt". Unser EIektriker<br />

Gläuisi konnten kaum genug Rohre legen und Drähte<br />

ziehen für eine geeignete Raumbeleuchtung. Und doch gaben<br />

wir uns mit dem Erreichten noch nicht zufrieden, denn unsere<br />

Pläne stiegen noch immer in die „Höhe"! Wie wäre es, wagte<br />

jemand zu fragen, wenn wir dort oben im Dachstuhl, wo der<br />

kundige Spengler, Senior Wisi, gerade die herrliche Aussicht<br />

bewundert, eine kleine Wohnung einbauten? Schön muß es<br />

dort oben sein! Erst erstaunte Blicke, dann zustimmendes<br />

Gemurmel, und heute ist sie fix und fertig und wohlgetangen,<br />

die kleine Dachwohnung und ... mit ihr das langersehnte<br />

und tapfer erkämpfte Gesellenhaus.<br />

Der 3. Juli ist also unser historischer Tag: Tag der Einweihung<br />

des Gesellenhauses verbunden mit einer Gautagung<br />

in Giswil, der Sektionen der Jnnerschweiz, Luzern-Stadt und<br />

-Land, Ob- und Nidwalden, und wir freuen uns! Am<br />

10. Juli wird unser Gesellenhaus der weiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich sein zur Besichtigung. Darum laden wir auch<br />

Freunde und Gönner des Gesellenvereins dazu herzlich ein,<br />

und alle, die handwerkliches Schaffen ehren und achten. Gott<br />

segne das ehrbare Handwerk; Gott segne es!<br />

Der Giswilerpräses.<br />

Ihrer Schwester Generaloberin sprechen."<br />

„Das wird sich schon machen lassen. Die ehrwürdige Mutter<br />

ist daheim, und wenn sie nicht gerade mit dringender Arbeit<br />

beschäftigt ist, kommt sie gewiß. Wollen Sie, bitte, hier<br />

im Sprechzimmer Platz nehmen." Sie öffnete die erste Türe<br />

im Quergang und ließ die Besucherin eintreten. „Wen darf<br />

ich anmelden?"<br />

„Elfriede Dettmer. Hier ist meine Karte."<br />

Die Schwester ging. Die Fremde setzte sich und ließ ihren<br />

Blick durch das Zimmer gehen. Ein größerer Tisch stand in<br />

der Mitte, ein halbes Dutzend Stühle ringsum. Auf einem<br />

kleinen Seitentrsch hinter der Tür lagen einige Bücher und<br />

Zeitschriften. An der Wand hingen ein Kruzifix und zwei<br />

Bilder. Die übliche Ausstattung eines Sprechzimmers. Die<br />

Schwestern mögen nicht in solchen Zimmern wohnen, dachte<br />

die Besucherin. Aber die heilige Stille, die das Haus zu<br />

erfüllen scheint, dürfte überall die gleiche fein. Oh, diese Stille!<br />

Wie ist sie doch der fühlbare Ausdruck des himmlischen Friedens<br />

der Hausbewohner. Der Lärm der Straße dringt nicht<br />

bis hierher. Unter den Bäumen des Vorgartens muß er verhallen.<br />

Draußen das hastende Tempo einer nervösen Zeit, hier<br />

die Ruhe als Vorgeschmack der Ewigkeit. Wie sagte doch die<br />

kleine Schwester in Washington? „Klöster sollen Vorhöfe des<br />

Himmels sein." Sie hat ja so recht, die liebe Schwester<br />

Erika ... Elfriede Dettmer schaute zum Kruzifix empor. Die<br />

Finger kreuzten sich betend. „Lieber Jesus, laß mich in diefem<br />

Frieden bleiben. Dona nobis pacem!"


A l t ! U I e l t f e t t H e r<br />

Der Zeit entfesseltes Gespann<br />

stürmt sinnlos wild hindaun, hindann.<br />

Wenn nicht der Mensch, als Herr der Welt,<br />

ihm planvoll in die Zügel fällt.<br />

Josef Weinheber.<br />

Die Welt atmete auf, als am 18. April 1948 die Christlich-<br />

Demokraten Italiens bei den Parlamentswahlen obenaufschwangen<br />

und den Kommunisten eine bittere Niederlage bereiteten.<br />

Damals bekannte der Kommunistenchef Palmiro<br />

Togliatti offen: „Die Katholische Aktion und das Frauenstimmrecht<br />

haben uns gebodigt." Italien hat allen Ländern<br />

Mut gemacht, im Kampf gegen den Kommunismus nicht zu<br />

verzagen. Im März <strong>1949</strong> haben die Kantonalwahlen in<br />

Frankreich den Kominförmlern gehörig in die Beine geschlagen.<br />

Als Dritter im Bunde hat am letzten Sonntag Belgien<br />

die Kommunisten aus den Rücken geworfen. Das große katholische<br />

Mailänder Tagblatt, „L'Jtalia", schreibt am Montag<br />

in berechtigter Freude: „Christlichsoziale Behauptung und<br />

kommunistische Niederlage: das sind die großen Linien und<br />

die Blickpunkte, die das kleine Bild der belgljcyen Nation erhöhen,<br />

um es in das internationale Bild und in die Entwicklung<br />

der europäiscyen Politik einzufügen."<br />

„Wo's not tut, Fährmann läßt sich alles wagen."<br />

(Schiller.)<br />

Belgien, das sich sehr gut erholt, hat zum Weiten Mal<br />

nach der Befreiung seine Wahlen getroffen. Diesmal dursten<br />

die Frauen auch stimmen. In die Kammer wurden gewählt:<br />

Christlichsoziale (Katholiken 105 (13 Gewinne seit<br />

1946), Sozialisten 66 (minus 3), Liberale 29 (plus 12), Koiw<br />

munisten 12 (—11); in den Senat Christlichsoziale 54 (plus<br />

3), Sozialisten 33 (minus 1), Liberale 14 (plus 9), Kommunisten<br />

5 (minus 6). Die Provinzialwah-len ergaben<br />

Christlichsoziale 356 (plus 12), Sozialisten 201 (minus<br />

34), Liberale 102 (plus 43), Kommunisten 35 (minus 23). Die<br />

auffälligen Stimmgewinne der Liberalen sind zum Teil ihrer<br />

„Schlauheit" zuzuschreiben, indem sie eine Steuerherabsetzung<br />

von 25 Prozent versprachen. Das versängt auch in helvetischen<br />

Gauen — bis das Volk merkt: „Man kann die SÄentionskuh<br />

erst melken, wenn sie gefressen hat.". „Man kann schlauer<br />

sein als ein anderer, aber nicht schlauer sein als alle anderen"<br />

(La Rochefoucauld). Eine Steuerreduktion zur Jetztzeit,<br />

ist wie Gratisrasieren, ein Märchen.<br />

Die neue belgische Kammer zählt 10 Sitze mehr als früher<br />

wegen des Bevölkerungszuwachses: 212 statt 202. Auf<br />

40090 Seelen trifft es einen Kammerabgeordneten. Aie<br />

Christlichsozialen sind für die Kammer nur um 2 Stimmen<br />

unter der absoluten Mehrheit, im Senat besitzen sie diese. Der<br />

Ausstieg der Liberalen hat überrascht, weil die Regierung<br />

. bisher auch Katholiken und Sozialisten bestand, unter dem<br />

sozialistischen Ministerpräsidenten Paul Heinrich Spaak, der<br />

bei allen Parteien, die Kommunisten ausgenommen, sehr beliebt<br />

ist und internationales Ansehen genießt. Die Sozialisten<br />

haben an die Liberalen Stimmen verloren, weil die rote<br />

Katze das Mausen nicht läßt, das heißt, auf Schleichwegen<br />

den Staatssozialismus einzuführen sucht. Ein Teil der Wähler<br />

hat ihnen den Rücken gekehrt, weil die belgischen Sozialisten<br />

gegen die Rückkehr Leopolds aus den Königsthron sich<br />

Obwalden<br />

Primizfeiern<br />

Sarnen.<br />

Der Tag eines priesterlichen Erstlingsopfers kennt keinen<br />

Abend, denn die Sonne seines Segens geht nicht unter! Unter<br />

dieses Motto hätte man den letzten Primizfonntag stellen<br />

können. Ueber der Festlichkeit des Tages lag ein Schimmer<br />

der Ewigkeit, der jedermann zu innerst ergriff.<br />

Es ist darum irgendwie ein müßiges Untersangen über<br />

das heilige, große Geheimnis eines Erstlingsopfers, über das<br />

wundersam Gnadenvolle des Primizsegens oder auch über die<br />

eindringliche, mit einem brennenden Herzen gesprochene Primizpredigt<br />

einen Bericht zu schreiben, denn sind es doch inwendige<br />

Geschehnisse, an denen 'Gott seine unbeschreiblich<br />

wohltuende 'Gewalt zum Ausdruck bringt.<br />

All das andere Drum und Dran, Musik und äußerliche<br />

Festfreude, Blumen und Telegramme, überaus gut gemeint<br />

und gut dargebracht, ist nur ein äußerlicher Abglanz — und<br />

dazu noch ein unbeholfener — eines inneren Glanzes göttlicher<br />

Gnade. Doch hat man damit dem Hochw. Hrn. Primizianten<br />

und Neupriester Hanns Pfammatter, dartun<br />

wollen, wie sich die ganze Gemeinde mit ihm freue, wie sie<br />

an seinem eigenen größten Jubel teilnehme und ihm den<br />

Glückwunsch mit bescheidenen Ausdrucksmitteln darbringen<br />

wolle.<br />

In diesem Sinne gestaltete sich der Tag! zu einem unvergeßlichen<br />

Erlebnis. Das Gebet des Volkes begleitete ihn zum<br />

Altare, ein Kanzelwort über die immer zeitnahe und hehre<br />

Sendung des Priestertums gab der kirchlichen Feier einen<br />

großen Hintergrund und die festlich -geschmückte Kirche rundete<br />

das Bild der Freude ab. Das anschließende Mahl, das die<br />

glücklichen Eltern und Geschwister, die Verwandten aus nah<br />

und fern, aber auch die Freunde und« Bekannten an einem<br />

Tisch-den lautern Frohsinns -vereinte, war ein einziger großer<br />

Toast aus den jungen, 'vielversprechenden Neupriester.<br />

Der Tafelmajor, der um seines trockenen und franziskanischen<br />

Humors zu beneiden ist, gab dem großen Toast noch<br />

eine besondere Note.<br />

Allen, die sich um das Fest, um seine Vertiefung und Verschönernng<br />

bemüht haben, gebührt der beste Dank. Die verklingenden<br />

Wünsche werden mit dem jungen Priester aus allen<br />

seinen staubigen und schweren, aber auswärtssteigenden<br />

Wegen als treue Begleiter selbander gehen und die Erinnerung<br />

an diesen Tag, an die guten Worte, wird ihm gewiß<br />

eine Wegzehrung sein. Kam doch alles aus übervollen Herzen.<br />

id<br />

stemmen, wie ein Teil der Liberalen auch. Wäre nicht die<br />

volkstümliche Persönlichkeit Spaaks im Wege gewesen, hatten<br />

die Sozialisten noch mehr Sitze verloren.<br />

Die Kommunisten haben die ärgste Niederlage erlitten: ste<br />

-büßten die Hälfte ihrer Sitze ein, obwohl sie mit Schlagworten<br />

wie „Spaak-Krieg", „Spaak-Volksseind" hausierten. Die<br />

geistige Ausgestorbenheit der kommunistischen Hirnschale steht<br />

einem leeren Schneckenhaus verzweiselt ähnlich.<br />

Das Damoklesschwert über Belgien und einer weiteren Welt.<br />

Man hat mit großer Spannung auf den Ausgang der<br />

belgischen Wahlen geschaut, weil mit ihm die Lösung der Königsfrage<br />

eng verbunden ist. Ohne eine saubere Gestaltung<br />

der Angelegenheit wird das Land nicht zur Ruhe kommen.<br />

Leopold III., König seit 1934, geboren 1901, 1926 mit Prinzessin<br />

Astrid von Schweden vermählt, — diese verunglückte<br />

tödlich am 29. August 1935 bei Küßnacht am Rigi —, in zweiter<br />

Ehe 1941 mit einer Bürgerlichen, Marie Lilian Baels,<br />

genannt Prinzessin von Rsbhy, verheiratet, kapitulierte nach<br />

dem deutschen Ueberfall auf Belgien am 28. Mai 1940, geriet<br />

in deutsche Gefangenschaft bis Mai 1945 und lebt seither<br />

als königliches Rätsel in der Schweiz. Sein Bruder, Prinz<br />

Karl, Graf von Flandern, hat seit 20. September 1944 die<br />

Regentschaft inne.<br />

Die Lage nach dem Wahlsonntag hat den bisherigen Ministerpräsidenten<br />

Spaak zur Demission veranlaßt. Der Prinzregent<br />

hat nun den Katholiken Paul Bau Zeeland, der schon<br />

1935 Ministerpräsident war, mit der Bildung der neuen Regierung<br />

beauftragt. Ob diese nun aus Katholiken und Sozialisten<br />

— mit Spaak als Außenminister — oder aus Katholikeu<br />

und Liberalen wie von 1918—1939 gebildet wird, steht<br />

zur Stunde noch aus. Eine Koalition aus Katholiken, Riberalen<br />

und Sozialisten wird kam in Frage komnien. Eines aber<br />

scheint festzustehen: Leopold wird schwerlich mehr auf den<br />

Thron zurückkehren können. Das Beste wäre wohl die rasche<br />

Abdankung des Königs zugunsten seines minderjährigen Soh- j<br />

nes. So würde die Monarchie gerettet und das jetzige Königs- <<br />

Haus im Besitze des Thrones bleiben.<br />

Weltpolitisch betrachtet, ist der letzte Sonntag ein Mark- '<br />

stein im Kampf gegen den Kommunismus. Von Italien bis<br />

zur Nordsee erstreckt sich nun ein katholischer Damm, eine<br />

große Linie der Abgrenzung zweier Welten. Nach der Wasfenruhe<br />

vom 8. Mai 1945 entstand sofort zwischen Ost und<br />

West ein ungeheures „Niemandsland", das Italien, Frankreich,,<br />

Ostdeutschland, Belgien und Holland umfaßte, ein Riesengebiet,<br />

das den Sowjetschleichern offen stand. Es war Gefahr,<br />

daß die Atlantikküsten und die Pyrenäen das letzte westliche<br />

Bollwerk bilden würden. In zwei Jahren ist die sowjetische<br />

Gefahr mehrere Hundert Kilometer nach Osten zurückgebogen<br />

worden. Eine Woche nach den hollänvljchen Wahlen<br />

haben nun die belgischen Urnengänge gezeigt, daß das „Niemandsland"<br />

nicht mehr existiert. Darum hat sich Rußland<br />

aus der kürzlich beendigten Außenministerkonserenz zu Paris<br />

aus der Offensive zurückgezogen und sängt an, auf die<br />

Wahrung erreichter Vorteile bedacht zu sein.<br />

Stalin hat in seinen Bienenhäusern allerlei Ameisen und<br />

Läuse, die den geträumten Honigertrag derart reducieren,<br />

daß er zu einem „Weltschleck" nicht mehr reicht. Kommunistischer<br />

Pessimismus führt aber auch zu Katastrophen. :—:<br />

Kerns,<br />

das ydillische Dorf in unserm schönen Bruderklausenland,<br />

feierte letzten Sonntag ein großes Fest. Sommerliches Licht<br />

und sommerliche Wärme waren- Sinnbild der echten und herzlichen<br />

Anteilnahme der ganzen Bevölkerung an diesem Freudentag<br />

ihres Mitbürgers, des H. Hrn. Neupriesters Wern<br />

e r D u r r e r.<br />

Schon die ganze Woche wurden Blumen zusammengetragen<br />

und zu Sträußen gebunden, um die Kirche zur Feier in<br />

sestfrohem Schmuck zu sehen. Der löbliche Kirchenchor unter<br />

der gewandten Leitung von Hrn. Lehrer Marty bot in vielen<br />

Proben alles auf, damit er den Tag in einen gediegenen musikalischen<br />

Rahmen spanne. Spontanes Arbeiten trug -gute<br />

Frucht. Die prachtvolle Messe von Dousa mit Orchesterbegleituug<br />

klang in ihrer reinen Größe voll und klar dem<br />

Schöpfer entgegen. Der H. Hr. Festprediger zeigte im Anschluß<br />

au die Festmesse und mit Worten, die sichtlich Eindruck<br />

machten, -den Priester als den Diener Gottes, der die Menschen<br />

zum Himmel führen soll. Dann kam der weihevolle AugeUb-lick,<br />

da der Neupriester das erste Mal seine erhabene Gewalt<br />

über den Leib des Herrn entfaltete. Ueberfließende Gefühle<br />

der Freude und des Dankes löste dieser heilige Moment<br />

in so vielen Herzen aus. Welch eine Freude für Mutter<br />

und Geschwister, ihren Sohn und Bruder als Priester des<br />

Herrn walten zu sehen! Alle Mühe so vieler Jahre ist mit<br />

reichstem Lohn vergolten. Die höchste Würde und die höchste<br />

Macht, womit Gott einen Menschen bedenken kann, haben sich<br />

in ihrem Sohn nndBruder gefunden .Und wie mancher, der<br />

den Primizianten durch all feine Jahre gekannt,, der ihn<br />

heranwachsen sah, der mit ihm zur Schule ging, war tief ergriffen,<br />

wie er zum ersten Mal Gott in seine geweihten<br />

Hände herabrief.<br />

Der vornehm geschmückte Saal des Hotel „Sonne" füllte<br />

sich um die Mittagsstunde mit den geladenen Gästen. Das<br />

Mahl, das freundlich und flink serviert wurde, legte dem<br />

Hotel neue Ehre ein. Bald begann der Quell der Reden zu<br />

fließen. Glück- und Segenswünsche entbot dem Hochw. Neu-<br />

Priester, sein Geistlicher -Vater, H. Hr. Ortspsarrer Johann<br />

Fanger. Der gebührende Toast -auf den Geistlichen Vater, aus<br />

den Festprediger, auf alle, die zum Gelingen der Feier beigetragen,<br />

wurde auch nicht vergessen. Kirchench-cir, Orchester,<br />

Violin^SolistiNnen, Frauenchor, Knabenchor, Gesang-Solisten<br />

und Jungmannschaftsgruppe waren freigebig mit<br />

vortrefflichen Darbietungen, die sich reichgespendeten Beifalls<br />

erfreuten. Ein feiner dichterischer Festgruß war evwartungsgemäß<br />

auf Kernser Boden gewachsen.<br />

Seinen Abschluß fand der schöne Tag durch eine Segensandacht<br />

in der Kirche, wo der H. Hr. Bruderklausenkaplan,<br />

der beliebte „erste" Werner Durrer eine Herz-Jesu-Predigt<br />

bie-lt Dem Hochw. Neupriester wünschen wir alles Gute für<br />

seine Tätigkeit im Weinberge des Herrn. Den Kernsern aber<br />

gelte der andere Wunsch: der nächste Primiziant möge nicht<br />

lange-auf sich warten lassen. H- W.<br />

Sächseln.<br />

Für eine Primiz sollte man ein Paar Schuhe durchlaufen"<br />

sagten die alten Leute. Sie -hatten recht; denn eine Primiz<br />

'ist eine Freude für den Himmel und ein Segen für die<br />

Erde. Darum läuten an einem Primiztag die Glocken wie<br />

zum höchsten Kirchenfest. Darum trägt die Kirche prächtigsten<br />

FeAchmuÄ und darum ^ucht ^elveils der* Airchenchor etire hochfestliche<br />

Messe zu singen. _<br />

So wars am Sonntag auch bei uns in sächseln, als der<br />

Hochw. Hr. Primiziant Hans Keller von Sarnen sein<br />

ersteh heiltcjes) Ä?eAops>er in» unserer äSßttfß^rt^firche , eierte.<br />

Beim Lander-Vater ist jeder Schweizer sosort daheim. Es war<br />

d-arum eine Ehrenpflicht für Sächseln, alles in seinen Kräften<br />

Liegende zu tun, daß der Hochw. .Hr. Primiziant mit<br />

seinen Angehörigen und Gästen sich an ihrem Ehrentag bei<br />

uns so recht daheim.fühlen.<br />

Schon am Vorabend jubelten die Glocken den Festtag em.<br />

Der prachtvolle Pontisikalornat, den die hohe Regierung von<br />

Obwalden' zur Heiligsprechung unseres Landesvaters schenkte,<br />

rief in -der hochsestuch geschmückten Kirche Erinnerungen an<br />

Sie Feiern von 1947 -wach. Mit einer Ansprache von theologischer<br />

Tiefe überreichte der Geistliche Vater, Hochw. Hr. Pfarrer<br />

Küster (Näsels) dem geistlichen Sohn das Primizkreuz.<br />

Die Klänge der Musik Eintracht Sächseln begleiteten den<br />

Hochw. Hrn. Primizianten mit seiner geistlichen und weltlichen<br />

Verwandtschaft und' den Ehrengästen in die Kirche. Musikdirektor<br />

Joh. Baptist Hibber von Lnzern dirigierte persönlich<br />

die von ihm auf die Heiligsprechung des Bruder Klaus<br />

geschaffene Jubelmesse. Diese Festmesse -bedeutet immer wieder<br />

ein religiöses Erlebnis. Sie ist und bleibt ein in prachtvollsten<br />

Melodien aufklingendes Beten. Lehrer Paul Weber untermalte<br />

mit -vollen Akkorden und -heimatlich anklingenden Weisen<br />

aus der Or-gel den gutinstruierten Chor. Die Festpredigt<br />

hielt der Bruder-Klausen-Kaplan über das Thema: „Es erachte<br />

uns jedermann als das was wir sind: Gesandte Gottes<br />

und Ausspender der heiligen Geheimnisse." Der weihevollste<br />

Augenblick des ganzen Primiztages ist die hl. Wandlung,<br />

wenn zum ersten Mal aus das Wort des neugewählten Priesters<br />

hin Brot und Wein umgewandelt werden in Christi<br />

Fleisch und Blut. Alles Vorherige ist nur Vorbereitung aus<br />

diesen hochfeierlichen Augenblick, alles Nachfolgende nur dessen<br />

Ausklang.<br />

Käme es aus den Primizianten an, möchte er nach seiner<br />

ersten heiligen Messe am liebsten sich zurückziehen, um in<br />

stiller Besinnung das tiefe Gotteserlebnis am Altare innerlich<br />

zu verkosten. Die Mitfreude der Angehörigen und Gäste,<br />

zwingt ihn am Freudenmahle teilzunehmen. Hochw. Hr.<br />

Pfarrhelfer Britschgi verstand es geradezu hervorragend dem<br />

weltlichen Teil die Note zu -geben, die ihn zu einer Agape,<br />

einem Freunden-- und Liebemahl im kirchlichen Sinne gestaltete.<br />

Was dem Körper serviert und dem Geiste geboten -wurde,<br />

war in jeder Beziehung gediegen. Die Reden waren kurz und<br />

geistvoll, die Kinderproduktionen eine Freude für alle, und<br />

was musikalisch geboten wurde, übersteigt den Rahmen des<br />

Gewöhnlichen. Die Stunden eilten nur so dahin und das „Großer<br />

Gott wir loben Dich" am Schlüsse der eindrucksmächtigw<br />

Nachmittags-andacht war ein tiefempfundener Dank für die<br />

Berufung und die Begnadigung des Hochw. Hrn. Primizianten,<br />

ein Dank aber auch für das Erlebnis dieser würdigen,<br />

sehr gediegenen Primizfeier.<br />

rr<br />

b. Der Kantonsrat wählte am Dienstag anläßlich der<br />

ersten Sitzung des neuen Amtsjahres Kantonsrat Leo von<br />

W y l, Kägiswil, zu seinem Präsidenten und Kantonsrat<br />

Niklaus Im seid, Lungern, zum Vizepräsidenten. Beste<br />

Glückwünsche. Die vorzügliche Amtsführung des zunicktetenden<br />

Ratspräsidenten Josef Z u m st e i n wurde gebührend<br />

verdankt.<br />

Gemäß den Bestimmungen des neuen Geschästsreglementes,<br />

das mit dem neuen Amtsj-ahre in Kraft trat, gab der<br />

Regierungsrat Auskunft über die unerledigten Motionen und<br />

Postulate. Dabei konnten die zwei unerledigten Motionen<br />

und von den 18 Postulaten deren 15 abgeschrieben werden.<br />

Bericht und Rechnung- der Ob-waldner Kantonalbank für<br />

das Jahr 1948 wurden dem Rate durch den Präsidenten des<br />

Berivaltungsrates, alt Ständerat Dr. W. Amstalden, vorgelegt.<br />

Die Bilanzsumme des kantonalen Bankinstitutes hat<br />

sich gegenüber dem Vorjahre um 3,78 Millionen Franken erhöht<br />

und ist auf rund 66 Millionen Franken angestiegen. Alt<br />

Ständerat Dr. Amstalden steht der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank<br />

seit 25 Jahren als Verwaltungsr-atspräsident vor. Zu seinem<br />

silbernen Amtsjubiläum konnte er die besten -Gratula-<br />

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t-ionswünsche des Rates entgegennehmen, verbunden mit dem<br />

verdienten Dank für seine großen Verdienste um die erfreuliche<br />

-Entwicklung des kantonalen Geldinstitutes. Eine längere<br />

Debatte um (den bedrohten Wildbestand im Kanton<br />

brachte eine Erhöhung der kantonalen Jagdpatenttaxen.<br />

Eine Motion auf Verkürzung der Hochwildjagdzeit auf fünf<br />

Tage wurde vom Kantonsrate abgelehnt, dagegen erklärte<br />

sich der Regierungsrat bereit, gemäß einem eingereichten Postulate<br />

die Frage zu prüfen, ob nicht in allen Gemeinden des<br />

Kantons kleinere zusätzliche Jagdschongebiete geschaffen werden<br />

könnten.<br />

(Ein ausführlicher Bericht muß auf die nächste Nummer<br />

verschoben werden. Red.)<br />

Adlerschutz. (Einges.) Für die Herbstjagd müssen bald die<br />

Borschriften ausgestellt werden. Im Namen aller Naturfreunde<br />

empfehlen wir der Behörde dringend, den vollen<br />

Adlerschutz zu verfügen, d. h. den Abschuß dieses Herrschers<br />

der Lüste gänzlich zu v e r b i e t e n. Auch Luzern und Nidwalden<br />

halben ein bezügliches Verbot und selbst der adlerreichste<br />

Kanton, Graubünden, schützt den Adler.<br />

Ein Naturfreund.<br />

c£, Eidg. Sdhüßenfest Chur <strong>1949</strong><br />

Die Urschweizer am Erdg. Schützenfest in Chur. Montag,<br />

den 27. Juni, wurden die Urschweizer zusammen mit Glarus<br />

und Zug in Chur festlich empfangen. Die Kantonalfahnen<br />

aller Urstände, bogleitet von über IM Sektionsfahnen, stellten<br />

sich zum malerischen Umzug durch die altehrwürdige Bischossstadt<br />

Chur. Der Kantonalvorstand Obwalden, an der<br />

Spitze Präsident Oberförster Omlin, war vollzählig vertreten.<br />

Die Engelberger Schützen begleiteten die Kantonalfahne<br />

mit einer prächtigen Trachtengruppe, die allgemein bewundert<br />

wurde, und zwei Fahnenschwinger zeigten ihre Kunst in den<br />

Straßen Churs, für die Bevölkerung von Altfryrhätien<br />

eine Augenweide. Die Führung hatten die Glarner Schützen.<br />

Sie stellten eine Gruppe Beresinakrieger in Historischer Unisorm.<br />

Im Stadtgarten legten die Urschweizer am Soldatendenkinal<br />

einen Kranz nieder. Unterdessen sangen die Glarner<br />

das tiefsinnige Beresinalied. Es 'war ein erhebender Augenblick.<br />

Begrüßt wurden die Jnnerschweizer durch Nationalrat<br />

Dr. C o n d r a n aus Difentis. Es war eine prächtige, unmittelbare<br />

Ansprache, anknüpfend an die schon im 14. Jahr-<br />

Hundert bestandenen Beziehungen zwischen dem Grauen<br />

Bunde und der Eidgenossenschaft. In den Bündner Tälern<br />

wachte von Alters Her„ wie in der Urschweiz, der Sinn nach<br />

Freiheit und Unabhängigkeit. Auch sie mußten die Freiheit<br />

mit Gut und Blut erkämpfen, bis sie endlich reif waren<br />

für die Aufnahme in den Bund der Eidgenossen. Im Namen<br />

der Jnnerschweizer sprach Ständerat Dr. R. S t ü s s i aus<br />

Glarus. Es war ein träfes Wort für das freiwillige Schießweisen,<br />

die Wehr-haftig-keit und voll Verständnis für die Sorgen<br />

und Nöten der Bündner. Nicht zu Unrecht hat er für die<br />

Bündner Erdgenossen dem bessern Verständnis durch die Eidgenossenschaft<br />

gerufen. Beide Ansprachen Hatten Gehalt und<br />

wurden mächtig mit Beifall begleitet. Nachher genossen wir<br />

die überreiche Gastfreundschaft der Bündner Behörden und<br />

Schützen. Am Bankett richtete noch der Bündner Kantonal-<br />

Präsident Malär schöne, ja zu schmeichelhafte, Worte an<br />

die Adresse der Urschweizer, als die Begründer der Schwerzer<br />

Freiheit. Darbietungen der schneidigen Kadettenmusik,<br />

Gesang und Jodel verschönten den prächtigen Nachmittag.<br />

Wir danken den Bündnern herzlich für diesen wirklich herzlichen<br />

Empfang.<br />

Inzwischen zeigte ein Gang «durch- die gewaltigen Anlagen<br />

des Schützenfestes, wie glänzend die Churer das Fest organifiert<br />

und auch ans Kleinste gedacht haben. Der ganze Kanton<br />

wetteiferte, zum guten Gelingen etwas beitragen zu können.<br />

Ueberall peinliche Ordnung nnd überall freundliche Gesichter.<br />

55 000 Schützen haben sich angemeldet! Das bedeutet für einen<br />

Gebirgskanton eine ungeheure Arbeit. Aber die Bündner<br />

schaffens! Nur mit den besten Eindrücken und Erinnerungen<br />

sind wir am Abend wieder in unsere heimatlichen Berge zurückgekehrt.<br />

Das große eidgenössische Fest wird- den Wehrwillen<br />

und den echten Freiheitsgedanken der Eidgenossen<br />

wieder mächtig fördern! Dr. W. A.<br />

Falschmünzer am Werk. (Mitgeteilt von der Polizeidirektion.)<br />

Seit einiger Zeit werden gefälschte Bruderklausen-<br />

Münzen in den Handel gebracht. Die Verkäufer offerieren<br />

solche Münzen in der Regel als vergoldete Silberstücke,<br />

während es sich um geringes Metall handelt. Die Fälschung<br />

ist sür den Laien nicht ohne weiteres erkennbar. Dem Publikum<br />

wird empfohlen, beim Kaufe solcher Münzen Vorsicht<br />

walten zu lassen und im Zweifelsfalle die Polizei zu benachrichtigen.<br />

Sarnen. (Korr.) Die Korporationsversammlung Freneil in<br />

Tarnen hat an Stelle des zurückgetretenen Präsidenten, Herrn<br />

alt Kantonsrat Ch. D i l l i e r - O m l i n, als neuen Präsidenten<br />

gewählt Herrn Gemeindeschreiber und Kantonsrichter<br />

Theodor Wirz.° Neu in den Verwaltungsrat wurden gewählt<br />

die Herren Ingenieur Al. Stockmann und Bankangestellte?<br />

Wirz. Dem abgetretenen Präsidenten gebührt für seine<br />

langjährige und erfolgreiche Tätigkeit für die Dorfkorporation<br />

der besondere Dank aller Beteiligten. Er hat mit Weitblick<br />

und Energie die Interessen der Gemeinschaft gefördert und<br />

schwierige Probleme zu meistern gewußt. Er besaß stets das<br />

H a u t k r a n k h e i t e n<br />

voll Vertrauen seiner Mitbürger. Möge der Nachfolger in die<br />

gleichen Fußstapfen treten.<br />

Sarnen. Kreisturnsest des Kreises iv in Sarnen, 10. evtl.<br />

17. Juli auf dem Seefeld. Das Organisationskomitee trifft<br />

nun die letzten Vorbereitungen, um eine würdige Durchsührang<br />

des 7. Kreisturnfestes zu gemährfeisten. Die Arbeitsplätze<br />

werden am Samstag noch einmal einer Inspektion<br />

durch das Techn. Komitee unterzogen, damit sich die Wettkämpfe<br />

ordnungsgemäß abwickeln können.<br />

Die verschiedenen Sektionen werden schon am Sonntag<br />

morgen um 7.18 am Bahnhos empfangen, damit pünktlich um<br />

8 Uhr mit den Einzelwettkämpfen begonnen werden kann. Es<br />

sind 175 Einzelwettkämpfer angemeldet, die sich im Kunstund<br />

Nationalturnen sowie in der Leichtathletik messen werden.<br />

Um 10.00 Uhr wird der Wettkampf durch den Feldgottesdienst<br />

unterbrochen.<br />

Der Festzug beginnt um 13.15 Uhr und führt vom Dorfplatz<br />

zum Festplatz auf dem Seefeld, wo um 13.50 Uhr mit<br />

dem Sektionsturnen begonnen wird. Nach dem Sektionsturnen<br />

füllen die Kunstturner mit dem Weltmeister Josef Stalder<br />

an der Spitze, mit freien Vorführungen die Pause bis zu<br />

den Allgemeinen Uebungen aus, welche von sämtlichen Sektionen<br />

vorgeführt wenden.<br />

Sarnen ist für das Fest gerüstet und hofft daß viele<br />

Turnfreunde am 7. Kreisturnfest erscheinen. (Siehe Inserat.)<br />

Sarnen in Blumen. (Eing.) Nachdem letztes Jahr obige<br />

Aktion einen sehr erfreulichen Erfolg gezeitigt hatte, hat der<br />

Rat anläßlich einer der letzten Sitzungen den Beschluß gefaßt<br />

auch dieses Jahr wieder die schönsten Blumenarrangements<br />

im Dorfschaftsbezirk zu prämiieren. Deshalb ist auch wieder<br />

eine Juri bestellt, die in verschiedenen Rundgängen die Blumen<br />

besichtigen und eine Bewertung vornehmen wird. Herr<br />

Oskar Vlach, Gärtnerei, Tel. 8 61 31, wird Sie gerne über<br />

die Art der Farbenzusammenstellung und Pflege, wie sie für<br />

die Bewertungen in Frage kommen, orientieren.<br />

Nachdem es nun so richtig Sommer geworden ist und die<br />

eingesetzte Wärme sich für die Blumenhaltung eignet, empfehlen<br />

wir Ihnen, sehr geehrte Frauen und Töchter von Sarnen,<br />

macht mit und helft uns, das an sich schon schöne Dorfbild<br />

von Sarnen und Umgebung durch Ihre Mitarbeit weiter zu<br />

verschönern. Denjenigen, die nach ihrem Dafürhalten evtl.<br />

letztes Jahr nicht den erhofften Erfolg gehabt haben, wird es<br />

vielleicht dieses Jahr gelingen. — „Sarnen in Blumen" sei<br />

daher das Losungswort.<br />

Der Dorsschaftsgemeinderat Sarnen.<br />

Sarnen. (Einges.) Die Delegierten der Bühnenvereinigung<br />

haben einstimmig beschlossen, im Winter <strong>1949</strong>/50 eine<br />

Operette aufzuführen.<br />

Sarnen. (*) Die nächsten Tage wird Frl. Rosalie<br />

Müller nach 20jähriger Tätigkeit den ihr liebgewordenen<br />

Posten am Bahnhofkiosk verlassen und sich in den verdienten<br />

Ruhestand begeben. Sie hat es wohl verdient, daß ihr auch<br />

öffentlich für ihre treuen Dienste und besonders für ihre stete<br />

Freundlichkeit und entgegenkommende Bedienung der beste<br />

Dank ausgesprochen wird. Sprachenkundig und fachtüchtig hat<br />

sie ihre Dienste verrichtet, und wir wünschen ihr noch recht<br />

viele Jahre körperlicher und geistiger Gesundheit!<br />

Kägiswil. (Eing.) In der Sitzung des Kantonsrates vom<br />

Dienstag wurde unser Mitbürger, Hr. Kyntonsrat Leo von<br />

W i l, ehrenvoll zum Präsidenten des Kantonsrates gewählt.<br />

Wir Kägiswiler freuen nns herzlich ob dieser einem verdienten<br />

Manne erwiesene Ehrung. Der Gewählte hat in jahrzehntelanger<br />

tüchtiger Arbeit in den Gemeindebehörden von Sarnen<br />

diese Beförderung bestens verdient. Es sind ungefähr 25 Iahre,<br />

als alt Ständerat Dr. Amstalden das Präsidium bekleidete,<br />

und wir freuen uns daher doppelt, daß die kleine Republik<br />

Kägiswil schon wieder Holz besitzt, um diesen'Ehrenposten zu<br />

versehen. Herr von Wil bewies schon in der ersten Sitzung<br />

seine Fähigkeiten, nnd er wird den Rat bestens zu präsidieren<br />

wissen.<br />

Lungern. Jnnerschweizer Kunst für Skandinavien. Unter<br />

diesem Titel lesen wir im Vaterland: Dieser Tage hat ein<br />

Erzeugnis katholischer Kunst die lange Reise vom Nordsuß<br />

des Brünigs nach den Ufern des Oeresund angetreten. Es<br />

handelt sich um eine etwa 1 m große Täuferstatue, die das<br />

Katolsk Pastrorat Skt. Hans Kjöge (Kopenhagen) von- dem bereits<br />

weit über Obwalden und die Jnnerschweiz hinaus bekannten<br />

Holzbildhauer Joses Gasser in Lungern<br />

bestellt hatte. Den Johannes hat der Künstler als den Büß-<br />

Prediger in härenem Gewände dargestellt, welcher der allgemeinen<br />

christlichen Vorstellung des „Rufers in der Wüste"<br />

entspricht: seelisch durchdrungen von der Gottesmission, herbeindringlichen<br />

Ausdrucks, auf „Den, Der nach mir kommt",<br />

unmißverständlich weisend. Die -Strenge des Ausdrucks wiederholt<br />

sich im knochigen Gesicht und den Gliedmaßen, an<br />

Bart und Kleid. Als einzige „Rundung" an diesem Werk gilt<br />

die vor das Herz gehaltene Scheibe mit dem Lamm- und<br />

Kveuzsymbol. — Wir beglückwünschen die dortigen dänischen<br />

Mitchristen zu ihrem neuen „<strong>Obwaldner</strong> Täufer", der ihrem<br />

Gotteshaus an seinem Ehrentag vom heutigen Freitag zu befonderem<br />

Schmucke gereichen wird. Eine Reverenz aber auch<br />

' dem Künstler Josef Gasser, dem diese ehrenvolle Ausgabe<br />

! zufiel! K.<br />

Vermischte Nachrichten<br />

Junge Adler. Auf der Frntt wurden in den letzten Tagen<br />

junge Adler gesichtet. Eines der Jungtiere, offenbar unlängst<br />

flügge geworden, scheint über das ordentliche Flugfeld noch<br />

nicht ganz „aufgeklärt" zu sein und stieg ins Tal nieder, tos<br />

wurde am Donnerstag im Flüeli, Barfeld, beobachtet.<br />

«Bommei?<br />

Unter dem Himmel blüht eine Wiese<br />

mit weißen Dolden, Klee und goldenen Kronen,<br />

eine Wolke mit leichter Wanderlust<br />

schwebt darüber hinweg<br />

und bewegt,<br />

fast wie eine Frau mit einem seidenen Tüchlein,<br />

die Wiese,<br />

mit den weißen Dolden, Klee und goldenen Kronen,<br />

daß sie sich sehnen,<br />

aus der Wolke mit leichter Wanderluft<br />

zu wohnen.<br />

Und den Kirchturm<br />

im Vorübergehen im silbernen Scheine<br />

läuten zu hören.<br />

Julian Dillier.<br />

also bis zum Abschluß der nächstjährigen Unterhauswahlen,<br />

von denen man eine Niederlage von Labour und damit der<br />

Verstaatlichungssanatiker erwartet.<br />

Rußland läßt seine Botschafter verhaften!<br />

Radio Moskau hat eine weitere politische „Säuberung"<br />

bekannt gegeben. Der bisherige russische Botschafter in Budapest,<br />

Puschkin, wird seines Postens enthoben, angeblieh<br />

wegen Beteiligung an der ungarischen „Spionageverschwörung",<br />

die zur Liquidierung der Rajk und Konsorten<br />

geführt hat. Auffallend ist die kommunistische Darstellung, wonach<br />

der ungarische „Kultur"-Minister Revai nach Moskau<br />

zitiert und nachher mit dem Befehl (!) nach Ungarn zurückgekehrt<br />

sei, den Sowjet-Botschafter zn verhaften. Die Komödie<br />

der befehlsweisen Verhaftung eines Sowjetdiplomaten<br />

durch das- Gastland Paßt trefflich zur ganzen -Satelittenpolitik.<br />

Im Gegensatz zum kommunistischen'Geschrei um den schweizerischen<br />

Vitianu-Prozeß scheint im Falle Puschkins die diplomatische<br />

Immunität keine Rolle zu spielen!<br />

Ein englischer Sozialist wählt die Freiheit!<br />

fpk. Nicht nur Bolschewisten wählen nach Victor<br />

Kravchenkos Vorbild die Freiheit. Aus England kommt die<br />

erstaunliche Nachricht, daß einer der angesehensten Labour-<br />

Vertreter im Oberhaus, Lord Milverton, soeben seine<br />

Demission als Mitglied der Arbeiterpartei eingereicht hat. Es<br />

verdient immer Anerkennung, w-enn ein Mann, der ein ganzes<br />

Leben lang — Lord Milverton steht in seinem 64. Altersjahr<br />

—- für eine bestimmte politische Idee eintrat, nicht<br />

davor zurückschreckt, sich- von dieser Idee zu distanzieren,<br />

wenn ihm die Erfahrung zeigt, daß er sich aus einem Irrweg<br />

besand. Dies ist in der Tat der Fall bei Lord Milverton.<br />

Wie so viele andere Labonrleute war er davon überzeugt, daß<br />

sich das sozialistische Wirtschaftsideal durchaus mit dem politischen<br />

Ideal von Freiheit und Demokratie vereinbaren lasse.<br />

Erst die Exzesse der sozialistischen Verstaatlichungspolnu,,<br />

nämlich der totalitäre Versuch, jeden Arbeitnehmer in die<br />

völlige Abhängigkeit des allmächtigen Arbeitgebers Staat zu<br />

bringen,. hat Lord Milverton die Augen geöffnet nnd seinen<br />

Irrtum einsehen lassen.<br />

Die Verstaatlichung der Eisen- -und Stahlindustrie, wohl<br />

der schwerste Schlag, den die aus der persönlichen Initiative<br />

des freien Bürgers beruhende britische Wirtschaft je erlittten<br />

hat, veranlaßte Lovd Milverton- zu seinem mutigen Entschluß,<br />

der Labourpartei den Rücken zu kehren und die Freiheit zu<br />

wählen. „Es ist empörend", so ertmrte der temperamentvolle<br />

Lord, „einem einstmals freien Volke die Vorteile der Sklaverei<br />

zu schildern"!<br />

Entwicklung der Christenverfolgung im Osten.<br />

Der tschechische K i r ch e n k o n f -l i k t nimmt seinen<br />

Fortgang. Nach der Ueberwachung von Erzbischof Beran ist<br />

nun auch- der Erzb-ischof von s^lmütz, Matocha, unter polizeiliche<br />

Kontrolle gestellt -worden, obwohl man dieses Wort<br />

in Kreisen der Regierung sorgfältig vermeidet. Erfreulicherweise<br />

wird die barbarische Verfolgung der Kirche in der ganzen<br />

westlichen Welt aufmerksam verfolgt. So erklärte der<br />

amerikanische Staatssekretär Acheson, es handle sich um<br />

den Versuch, die religiösen Organisationen der Herrschaft<br />

eines intoleranten Polizeiftaates zu unterstellen.<br />

In Kreisen der britischen Besetzungsverwaltung in<br />

Deutschland rechnet man damit, daß in der deutschen Sowjetzon-e<br />

in Bälde eine gleiche Kirchenverfolgung inszeniert wird<br />

wie in Ungarn, Bulgarien und der Tschechoslowakei. Der kommunisti-sche<br />

Innenminister von Sachsen, Zaisser, soll bereits<br />

den katholischen- Klerus mit Konzentrationslager bedroht haben.<br />

Ferner haben die Zeitungen der Ostzone es abgelehnt,<br />

einen Hirtenbrief des furchtlosen Bischofs von Berlin, Dibelius,<br />

zu veröffentlichen, in welchem die kommunistische „Volks-<br />

Polizei" zutreffend mit der einstigen Gestapo verglichen<br />

wurde. Auch in Ungarn scheint der Kirchenkonflikt neu aufznflammen.<br />

Der Erzbischof von Kolvcza, der praktisch die Nachfolge<br />

von Kardinal Mindszenty ausübt, wurde von der Regierung<br />

zur ofiziellen Anerkennung der „Volksrepublik" aufgefordert.<br />

Der Erzbischof hat indessen erklärt, daß eine solche<br />

Anerkennung nur in Frage kommt, wenn vorggängig die<br />

Rechte der Kirche wiederhergestellt werden. Wie man sieht, hat<br />

die kommunistische Gewaltherrschaft trotz allen Terrors ihr<br />

Ziel nicht erreicht.<br />

Tito fraternisiert.<br />

Radio Athen hat der Öffentlichkeit von einer offiziellen<br />

Mitteilung der jugoslawischen Regierung an die Regierung<br />

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schmerzende Füße, Hautjucken, Wundsein der Säuglinge, Sonnenbrand,<br />

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Weitgeschehen<br />

Labour nidsigend.<br />

Aus London kann ein eklatanter Mißerfolg der<br />

Verstaatlichung von Labour gemeldet werden. Die Regierung<br />

wurde bei der Diskussion über die Verstaatlichung<br />

der Eisen- und Stahlindustrie im Oberhaus in Minderheit<br />

versetzt. Der wichtigste Zusatzantrag der Opposition betrifft<br />

die Verschiebung! der Nationalisierung bis zum Oktober 1950,<br />

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von Großbritannien und der USA Kenntnis gegeben, wonach<br />

Tito künftig ine griechischen Rebellen nicht<br />

mehr unter st ützt. Man betrachtete deshalb in Griechenland<br />

das Ende des Bürgermeisters als gesichert. Der Entschluß<br />

Titos ist aber auch bedeutsam als Symptom einer vermehrten<br />

Verständigungsbereitschaft Jugoslawiens gegenüber den<br />

Westmächten.<br />

Sport<br />

Angle jetzt einen Treffer!<br />

Großes Schwing- und Aelplersest aus Rigi-Kulm. Am<br />

nächsten Sonntag, den 3. Juli <strong>1949</strong>, findet auf Rigi-Kulm,<br />

das alteingebürgerte Schwing- und Aelplersest stat. Dieses<br />

bodenständige Nationalfest aus Rigishöhcn erfreut sich einer<br />

großen Anziehungskraft. Aus dem schönen illustrierten Fest-<br />

Programm ist zu entnehmen, daß die Morgenzüge der Rigi-<br />

Bahnen schon morgens 7.00 Uhr ab Goldau und 8.00 ab<br />

Vitznau, die Schwinger und Festbesucher nach Rigishöhen sühren.<br />

Es ist ratsam, daß die Festbesucher, wenn im'er möglich<br />

die ersten Morgenzüge benutzen.<br />

Morgen 8.30 Uhr wird auf Rigi-Kulm ein Feldgottesdienst<br />

mit Bergpredigt abgehalten. Nach Beendigung desselben<br />

«beginnt der Schwingerbetrieb auf dem idealen Festplatze.<br />

Um die Mittagsstunde bewegt sich ein farbenreicher Alpaufzug<br />

über den Festplatz, der schöne, bodenständige Bilder zeig .<br />

Das schöne Rigi-Schwing- und Aelplersest verkörpert eine<br />

alte bodenständige Tradition, das von der Sennengesellschaft<br />

Arth und dem Schwingerverband am Rigi erfolgreich durchgeführt<br />

wird. Wenn am nächsten Sonntag der Wettergott<br />

seine schöne Miene zeigt, werden sich wiederum Zausende<br />

von Besuchern auf den Höhen der Rigi versammeln, um da.'<br />

bodenständige Fest der Heimat in vollen Zügen zu genießen.<br />

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VII. KREISTURNFEST SARNEN<br />

10. CD1!. 17. Juli <strong>1949</strong><br />

350 Turner Sektions- und Einzelwettkämpfe aller<br />

3 Turngattungen. Der Bürgerturnverein Luzern besteht<br />

mit 120 Mann den Sektionswettkampf.<br />

Beginn der Wettkämpfe 8.00 Uhr und 13.30 Uhr<br />

Feidgottesdienst 10.00 Uhr. Festplatz Seefeld — Festzug<br />

13.15 Uhr Spitze Dorfplatz — Festmusik Feldmusik Sarnen<br />

16.10 Uhr Freie Vorführungen der Kunstturner<br />

16.30 Uhr Allgemeine Uebungen<br />

17.15 Uhr Rangverkündigung. SA17134Lz 349<br />

Freundliche Einladung! Turnverein Sarnen.<br />

Großer Preisabschlag SA5187B 249<br />

Mager- und Lasfenspeck, prima Qual. p. kg 7.50<br />

Ger. Rippli, 1. Qual. P. kg 7.60<br />

Halsspeck, ganz oh. Bein, gut geräuchert P. kg. 6.60<br />

Rindszungen, ges. od. geräuchert, ca. 2 }4 fg.,<br />

1. Qual. P. kg 6.—<br />

Kümmelwürste, sehr gute, groß, v. 20 Paar akl p. P. -.50<br />

Ctt erstkl., p. kg 3.40, von 10 kg an p. kg 3.—<br />

Metzgerei Lehmann, Biglen, Emmental (Bern).<br />

B a d e w a n n e n<br />

A n s s c h w i n g m a s c h i n e n<br />

W a s c h h e r d e<br />

K o c h h e r d e<br />

O e f e n<br />

Sonntag, 3. Juli<br />

9.30 I. S. Bach: Die Kunst der Fuge. 9.45 Kath. Predigt<br />

10.15 Studioorchester. 12.00 Italienische Komponisten. 12.40<br />

Komponisten-Porträt: Giacomo Puccini. 13.25 Der Volkstümliche<br />

Sonntagnachmittag. 15.09 Unsere Sonntagsgeschichte.<br />

15.30 Unterhaltungsmusik. 16.00 Reportage vom Leichtathletik-Länderlauf<br />

Italien'—Schweiz. 17.00 Josef Haydn: Sinfonie<br />

Nr. 55 in Es-Dur. 17.15 Hundert Jahre Schweizerischer<br />

Lehrerverein. 17.35 Josef Haydn: Sinfonie Nr. 55 in<br />

Es-Dur. 18.20 Abendkonzert. 19.40 Zweiter Hörbericht vom<br />

Grand Prix in Bern. 20.15 Der liebe Augustin, Die Geschichte<br />

von Horst Wolfram Geißler. 21.00 Gäste Zürichs: Der italienische<br />

Cellist Pietro Grossi. 21.30 Chororgel der St. Galler<br />

Kathedrale. 22.05 Tagesbericht vom Eidg. Schützenfest in<br />

Chnr. 22.15 Frauenchor Davos.<br />

Montag, 4. Juli<br />

ll.OORichard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg<br />

12.15 Hawaii Orchester und Cowboy-Lieder. 12.40 Studioorchester.<br />

13.15 Die schönen Neuaufnahmen. 16.30 Orchestre<br />

de la Suisse romande. 17.30 Freundschaft mit Pflanzen.<br />

17.50 Reisebrief von Klara Wehrli. 18.00 Ada Werder-<br />

Schwander spielt Klavier. 18.30 C. Dumont. 19.09 Jeder<br />

sein eigener Poet. 20.00 Wunschkonzert. 20.00 Der Alibaba<br />

Baseldytsch. 21.000 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Zeitgenössische<br />

englische Kammermusik. 22.05 Tagesbericht vom<br />

Eidg. Schützenfest in Chur.<br />

Dienstag, 5. Juli<br />

11.00 Zeitgenössische italienische Komponisten. 11.30 Im<br />

Reiche der Wiener Operette. 12.00 Opernmusik. 12.15 Neue<br />

Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 14,00 Die halbe Stunde<br />

der Frau. 16.30 Tanzmusik. 17.30 Jugendstunde. 18.00 C,<br />

Dumont. 18.20 Von guten Manieren. Ferien und Reisen.<br />

18.35 C. Dumont. 19.00 Zum 70. Geburtstag von Dr. Volkmar<br />

Andreae. 20.00 Studioorchester. 21.15 Heitere Volks-<br />

'weisen und Scherzlieder. 22.05 Tagesbericht vom Eidg. Schützenfest<br />

in Chur.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 6. Juli <strong>1949</strong> 79. Jahrgang — Nr. 53<br />

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Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie.. Garnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Milltmeterzeile:<br />

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Jnjeraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantoni<br />

Obwalden.) — Vorschriften bett. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s der k a n t o n a l e « R a t s s t v b e<br />

b. Zur ersten Sitzung -des Amtsjahres <strong>1949</strong>/50 finden sich<br />

nach dem feierlichen Eröffnungsgottesdienst in der Dorf-'<br />

kapelle 31 Ratsmitglieder im Kantonsratssaal ein. Landesfarbene<br />

Bukets zieren die Plätze der vom Landvolk ehrenvoll<br />

gewählten Herren Landammann Ming und Regierungsrat<br />

Heimann, und am Schluß der Vormittagssitzung lassen die<br />

Gemeindebehörden von Tarnen auch dem neuerwählten Kantonsratspräsidenten<br />

Leo von Wyl einen Gratulationsstrauß<br />

überreichen.<br />

Ein Präsident verabschiedet sich . . .<br />

Der abtretende Präsident Josef Z u m st e i n, Giswil,<br />

nimmt zunächst die Beeidigung des neugewählten Ratsmitgliedes<br />

Josef Annen von Alpnach vor und würdigt dann<br />

in einem markanten Schlußwort die Tätigkeit des Rates im<br />

abgelaufenen Amtsjahre: In 9 Sitzungen hat der Rat 44<br />

Geschäfte erledigt, die einzige zurückgestellte Vorlage kommt<br />

heute zur Behandlung. Als wichtigstes Geschäft darf die Verabschiedung<br />

des sicher als zeitgemäß und sozial zu nennenden<br />

Steuergesetzes genannt werden, das erfreulicherweise, trotz<br />

einer ziemlich starken Bekämpfung, vom Volke gutgeheißen<br />

wurde. Als eines der dringlichsten Geschäfte im neuen<br />

Amtsjahre betrachtet der Redner die Ausarbeitung eines<br />

neuen Lohnregulativs für das Staatspersonal, um den<br />

Staatsangestellten endlich einen zeitgemäßen Lohn geben und<br />

das unwürdige Feilschen um die Teuerungszulagen ausschalten<br />

zu können.<br />

Nach einem herzlichen Gratulationswunsch im Namen des<br />

Rates an den neuen Landammann Arnold Ming und RegietungSvat<br />

Oskar Hermann streift Präsident Zumstem die<br />

Lage im und um das Schweizerhaus:<br />

„Innenpolitisch stand das letzte Amtsjahr im Zeichen der<br />

Hundertjahrfeier der Schweizerischen Bundesverfassung.<br />

In der ganzen Schweiz wurde dieses Jubiläum zum Teil<br />

mit großen Feierlichkeiten gefeiert. Auch unsere kantonale Behörde<br />

gedachte dieses Marksteines der Schweizergeschichte mit<br />

einer schlichten, aber eindrucksvollen Feier, anläßlich einer<br />

Extrasitzung um 16. September 1948. Wie es sich geziemte,<br />

wurde diese Gedenkfeier mit einem Gottesdienste in der Dorfkapelle<br />

eingeleitet. Im festlich geschmückten Kantonsratssaale<br />

hielt sodann Herr Landammann Dr. G. Odermatt eine markante<br />

Gedenkrede.<br />

Außenpolitisch können wir auch heute noch nicht überaus<br />

Rühmliches berichten. Mögen auch gewisse positive Anzeichen<br />

zu einer politischen Entspannung bemerkbar sein, zum Beispiel<br />

in der Aushebung der Berliner Blockade, in der letzten<br />

einigermaßen positiv verlaufenen Außenministerkonferenz, so<br />

hat sich dennoch die Lage eher versteift. Im Osten breitet sich<br />

ein Sklaventum von größtem Ausmuße aus, das auch das<br />

ganze Wendland bedroht. Richt umsonst hat sich der Westen<br />

zum Atlantikpakt zusammengeschlossen, um dieser neuen Art<br />

„Bolksbeglückung" kraftvoll entgegenzutreten. Die Art Demokratie,<br />

welche in den östlichen Staaten, vor allem in Rußland,<br />

Ungarn, Jugoslawien, Rumänien und der Tschechoslowakei<br />

proklamiert wurde, erkennt man an ihren Früchten. Knechtung<br />

jeder freien Meinung, die Unterjochung der freien Persönlichfeit<br />

unter die Allmacht des Staates und der Partei sind ihre<br />

rein äußerlichen Merkmale. Mit Abscheu und Entrüstung<br />

werden wir erfüllt, wenn wir erleben müssen, wie die Gerechtigkeit<br />

zu einer Justizkomödie mißbraucht wird. Gestalten wie<br />

Stepinac, Mindszenty und Beran flössen uns ob ihrem Mut,<br />

mit dem sie für Kirche und die freien Menschenrechte chr<br />

Leben einsetzen, Ehrfurcht und Begeisterung ein.<br />

Schwester ßeafa 3<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Nun, Schwester Philagia, was bringen Sie mir?" fragte<br />

Mutter Edeltrudis die Pförtnerin, indem sie von ihrer<br />

Schreibmaschine aufschaute.<br />

„Es ist Besuch gekommen, ehrwürdige Mutter, eine junge<br />

Dame, die Sie zu sprechen wünscht. Hier ist ihre Karte."<br />

Die Ehrwürdige warf einen Blick darauf. „Die Karte sagt<br />

nicht viel", meinte sie dann. „Weder Stand noch Beruf, nicht<br />

einmal das Woher zu ersehen."<br />

„Das Fräulein kommt von längerer Reise", erklärte<br />

Schwester Philagia. „Ich glaube nicht nach weiterem fragen<br />

zu dürfen."<br />

„Nun, es wird gewiß wieder eine der vielen Bittstellerinnen,<br />

die sich gleich, um nicht abgewiesen zu werden, an die<br />

oberste Adresse wenden."<br />

„Verzeihung, ehrw. Mutter, das glaube ich nicht. Danach<br />

sieht sie mcht aus. Sie scheint eher um Rat bitten zu wollen.<br />

Es ist eine wirkliche Dame, und sie ist sehr hübsch."<br />

Mutter Edeltrudis lächelte. Du dummes Kind, dachte sie,<br />

von deiner eigenen Schönheit weißt du nichts. Gott sei Dank,<br />

es ist gut so. „Ich werde kommen", sagte sie dann. „Es kann<br />

Umso mehr aber werden wir von ehrlicher Verachtung erfüllt,<br />

wenn es in unserem freien' Schweizerland Leute gibt,<br />

die dieser Knechtschaft und diesen materialistischen und gottlosen<br />

Ideologien huldigen, die solches Unheil und Grauen<br />

auf die Menschheit bringen. Vor allem ekelt uns jener geistige<br />

Verrat an unserem Vaterlande an, den Nicole mit seinen<br />

Gesinnungsgenossen mit seiner Ergebenheitsadresse an<br />

Moskau verbrochen hat. Hoffen wir, daß die Welt doch noch<br />

nach und nach aus dieser Finsternis der Gottlosigkeit, aus<br />

ihrer Kriegsnot und ihrem Elend kommen mag.<br />

Wenn wir noch einen Blick aus die Wirtschaftslage in unferm<br />

Land und in unserm Kanton werfen, so können wir feststellen,<br />

daß wir immer noch' Arbeit und Brot haben.<br />

Man spricht zwar auch schon viel von Krise. Seit Iahren<br />

herrschte Ueberkonjunktur. Heute aber heißt es abbauen<br />

auf eine normale Konjunktur. Die Arbeitsbulletins der letzten<br />

Monate zeigen, daß wir in Obwalden sozusagen kein Arbeitslose<br />

haben, sondern daß vielmehr noch Nachfrage nach<br />

Arbeitskräften, hauptsächlich in der Landwirtschaft, im Hausdienst<br />

und im Gastgewerbe besteht. Die freie Initiative soll<br />

in erster Linie die Wirtschaft lenken. Der Staat soll erst<br />

dann eingreifen, wenn es eine unbedingte Notwendigkeit ist.<br />

Möge nun auch> im neuen Amtsjahre ein guter Geist in<br />

diesem Ratssaale -walten und ein glücklicher Stern über den<br />

Verhandlungen und Beschlüssen leuchten."<br />

... ein neuer wird gewählt.<br />

In geheimer Abstimmung wählt der Rat sodann zum<br />

neuen Präsidenten für das Amtsjahr <strong>1949</strong> bis 1950 mit 28<br />

von 31 ausgeteilten Stimmen den bisherigen Vizepräsidenten<br />

Leo von Wyl, der dem Rat feit dem Jahre 1942 angehört<br />

und in ihm die Bauersame und den Bezirk Kägiswil<br />

der Gemeinde Sarnen vertritt. Der neue Präsident dankt für<br />

das in ihn gesetzte Vertrauen, würdigt mit einem besondern<br />

Dank die vorzügliche Amtsführung des abtretenden Präsidenten<br />

Josef Zumstein und stellt das neue Amtsjahr unter den<br />

Machtschutz Gottes: Gewissenhafte Pflichterfüllung und der<br />

Segen Gottes sind die Voraussetzungen, unter denen das<br />

Wirken des Rates ersprießlich werden kann, zu Nutz und<br />

Fromen von Land und Volk Obwalden.<br />

Als Vizepräsident des Rates beliebt nahezu einhellig Kantonsrat<br />

Niklaus Im seid, Lungern. Die Wahl von zwei<br />

Stimmenzählern fällt auf! die bisherigen, neu ergänzt durch<br />

Ersatzmann Alexander Höchli. Als erster Ersatzmann der Unterfuchungs-<br />

und Ueberweisungsbehörde wird Rudolf Gasser,<br />

Verhöramtsschreiber, und anstelle von Kantonsrat Albert<br />

Windlin, der eine Wiederwahl ablehnt, Gemeindepräsident<br />

Christian Dillier-Wyrsch, Sarnen, gewählt. Als Rechnungsrevisoren<br />

der Kantonalbank amten, wie bisher, alt Gemeinde-<br />

Präsident Simon Heß, Alpnach, als Präsident,' Kantonsrat<br />

Josef Zumstein-Heß, Giswil, und Dr. Josef Heß, Engelberg,<br />

als Mitglieder; und Kantonsrat August von Wyl, Sarnen, als<br />

Suppleant. Der Aussichtskommission über die Viehseuchenlasse<br />

gehören an die Herren Walter Wirz, Regierungsrat Anton<br />

Ettlin, Josef Rohrer, Josef Annen, Hermann Abächerli,<br />

Sebastian Vogler und Walter Amrhein. Der Prüsungskom-<br />

Mission für die Landesrechnung steht Gemeindepräsident Paul<br />

von Flüe, Sächseln, vor. Als Mitglieder der Kommission belieben<br />

die Herren Kantonsräte Niklaus Jmseld, Lungern; Hermann<br />

Abächerli, Giswil; Walter Wirz, Sarnen; Joses Rufer,<br />

Alpnach; und als Ersatzmänner Direktor Alexander Höchli,<br />

Engelberg, und Josef Jmfebd, Sarnen. Nach dem neuen Geschäftsreglement<br />

ist erstmals auch eine Redaktionskommission<br />

noch fünf Minuten oder etwas länger dauern. Der Brief muß<br />

gleich noch zur Post. Will die Dame hier übeMachten?"<br />

„Ich weiß es nicht, ehrw. Mutter."<br />

„Gut, wir werden ja sehen." Ein Wink mit der Hand, ein<br />

freundliches Nicken, die Schwester ist entlassen. Noch hat sie die<br />

Tür nicht geschlossen, als das emsige Ticken der Schreibmaschine<br />

schon wieder beginnt.<br />

„So Fräulein Dettmer, da bin ich endlich", sagte Mutter<br />

Edeltrudis, indem sie den Gast begrüßte. „Behalten Sie Platz;<br />

ich setze mich auch. Man 'spricht dann besser. Also was ist ^hr<br />

Wunsch?"<br />

r<br />

„Ach, chrw. Mutter, mein Wunsch ist so groß, daß :ch chn<br />

kaum auszusprechen wage."<br />

„Sie sehen aber gar nicht schüchtern aus", entgegnete die<br />

Ehrwürdige. Und ihre Menschenkenntnis sagte ihr, daß eine<br />

Bitte um Unterstützung hier nicht irr- Frage kommen konnte.<br />

„Und seien Sie überzeugt, daß ich Ihnen gern zu helfen bereit<br />

bin, 'wenn ich es kann."<br />

„Nun denn, ehrw. Mutter, ich möchte gern ... Missionsschwester<br />

werden."<br />

Mutter Edeltrudis lächelte. „Das hatte ich allerdings am<br />

allenvenigsten erwartet. Trotzdem höre ich es gern."<br />

zu -wählen, der Dr. Hans Ming, Sarnen, Dr. Josef Heß, Engelberg<br />

und Gemeindeschreiber Albert Windlin, Kerns, angehören.<br />

Als kantonaler Zeichenlehrer wird Josef von Rotz,<br />

Sarnen, ehrenvoll bestätigt.<br />

Schubladenrevision.<br />

Mit der heutigen- Sitzung ist die Geschäftsführung unter<br />

das neue Recht der in einer frühern Sitzung genehmigten Geschästsordnung<br />

getreten. Nach Art. 26, Abs. 3 der Ordnung<br />

soll der Regierungsrat in der ersten Sitzung des Amtsjahres<br />

dem Kantonsrate Auskunft erteilen über die unerledigten<br />

Motionen und Postulate. Also hat eine erste Re-<br />

Vision 2 Motionen und 18 Postulate in den Schubladen des<br />

Ratsbüros vorgefunden. Für die Regierung empfiehlt Justizdirektor<br />

von Moos Abschreibung jener Anträge, für die der<br />

Motionär oder Postulant in der Zwischenzeit aus dem Rate<br />

geschieden ist. Nach 'dem aufgestellten Grundsatz muß der Justizdirektor<br />

gezwungenermaßen auch das Familienschutz-Postulat<br />

zur Abschreibung empfehlen, das er im Jahre 1941<br />

als Mitglied des Kantonsrates eingereicht hatte und das den<br />

Regierungsrat zur Aufstellung eines zusammenfassenden Familienschutzprogramms<br />

insbesondere zur Schaffung einer kantonalen<br />

Familienlohnkasse für die Unselbständigerwerbenden<br />

und einer Familienzulagekasfe für die Selbständigerwerbenden<br />

einlud! Außer diesem Postulat werden auch die zwei Motionen<br />

des verstorbenen Dr. C. Diethelm auf Revision des Armengesetzes<br />

und die Tieferlegung der Sarner-Aa und bis auf<br />

drei alle weitern Postulat abgeschrieben, teils in Nachachtung<br />

des aufgestellten Grundsatzes, teils, weil ihnen in der Zwischenzeit<br />

bereits Folge gegeben wurde. Aufrechterhalten bleiben<br />

auf Antrag des Justizdirektors:<br />

1. das Postulat betreffend die Herausgabe eines <strong>Obwaldner</strong><br />

Heimatbuches zur Vertiefung der Kenntniffe über unsern<br />

Heimatkanton und zur Förderung der Lokalgeschichte wie der<br />

besondern Heimatkundlichen Belange (Kommission für den<br />

Schulbericht 1941/43);<br />

2. das Postulat betreffend die Revision der veralteten<br />

Medizinalverordnung (Kantonsrat 35.11. 1944);<br />

3. das Postulat betreffend die Ueberweisung von Franken<br />

8000.— aus den Einnahmen des Salzverkaufes in den Vieseuchensonds<br />

(O. Heimann, 23.2. 49)., das auch Kantonsrat<br />

I. Annen, Alpnach, als Nachfolger des Postulanten aufrecht<br />

erhalten wissen möchte.<br />

Unsere Kantonalbank.<br />

Wir haben bereits in der letzten Nummer von der erfreulichen<br />

Entwicklung der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank und der vom<br />

Verwaltungsratspräsidenten Dr. W. Amstalden vorgelegten<br />

Rechnung berichtet, bei welchem Anlaß alt Ständerat Amstalden<br />

zu seinem silbernen Amtsjubiläum als Präsident des Verwaltungsrates<br />

von Kantonsrat I. Zumstein namens der Rechnungsprüfungskommission<br />

und vom Präsidenten namens des<br />

Rates gratuliert wurde.<br />

Der Rechnungsablage gab Verwaltungsratspräsident Dr.<br />

Amstalden einige konzise Hinweife zum fchweiz. Geldmarkt<br />

und zur Wirtschaftslage im Kanton bei: Die Steigerung der<br />

Bilanzsumme unserer Kantonalbank aus 66 Millionen ist<br />

zurückzuführen auf das größere Geschäftsvolumen im Kanton<br />

und die Geldentwertung durch die Teuerung. Die Spareinnahmen<br />

haben erfreulicherweise um rund eine Million<br />

zugenommen. Die Hypotihekaranlagen nehmen ständig etwas<br />

zu, nicht sprunghast, sondern in einer gesunden Entwicklung.<br />

Für die Angestellten der Bank erweist sich die Pensionskasse<br />

als eine große Wohltat. In schweizerischer Schau muß die<br />

Verbillig-ung des Zinses als ein volkswirtschaftlicher Nachteil<br />

genannt werden. Unerfreulich ist auch die große Kapitalsülle,<br />

„Ja, weil Sie noch nicht alles wissen", flüsterte die Besucherin.<br />

„Also gibt es noch Hindernisse, die dem Vorhaben im<br />

Wege stehen?"<br />

„Ich weiß nicht. Aber ich furchte es. Ich bin ohne jede<br />

Vorbildung für diesen Beruf."<br />

„Wo sind Sie daheim?"<br />

„Nirgends, öhvw. Mutter. Ich komme direkt von Neuyovk;<br />

das war meine letzte Station."<br />

„Aber Sie sind doch Deutsche."<br />

„Von Geburt, ja. Ich bin in Münster geboren. Aber<br />

seit dem neunten Lebensjahr ... Die Mutter starb, kurz<br />

nachdem ich zur ersten hl. Kommunion gegangen war ...<br />

1912 zogen wir nach Amerika ... Und dann ..."<br />

„Und dann?" fragte Mutter Edeltrudis.<br />

„Dann -war ich bald hier und bald dort, wie der Beruf<br />

es mit sich brachte."<br />

„Sie waren also doch beruflich tätig."<br />

„Ja." Die Worte wollten nicht über di.e Lippen. Die<br />

Wangen färbten sich rot, -wie mit Pupur Übergossen.<br />

„Aber .. " Stoßweife kommen die einzelnen Silben eraus.<br />

„Ich bin ... ich war ... Kunstreiterin."


die sich mit dem AHV-Fonds beim Bund anhäuft. Damit<br />

wird viel Sparkapital verdrängt und Bund und Kantone<br />

werden allmählich gezwungen, sich beim AHW-FoNds zu<br />

verschulden. Seine Ausführungen schließt Dr. Amstalden mit<br />

einem dringlichen Sparappell und dem Dank an Direktion<br />

und Personal der Bank.<br />

Wie ein Naturfreund über den Gems- und Adlerschutz denkt.<br />

Eine längere I a g d d e b a t t e leitet die Nachmittagssitzung<br />

ein. Uni den bedrohten Mildbestand vermehrt schützen<br />

zu können, hatte der Regierungsrat der Legislative in der<br />

letzten Sitzung des Rates die Erhöhung der Jagdpatenttaxen<br />

beantragt. Aus Ratsmitte war damals für eine vorübergehende<br />

Schließung der Jagd votiert worden, worauf das Gejcyäft<br />

an eine Kommission zur Beratung gewiesen wurde.<br />

Namens der Kommission beantragt heute Kantonsrat Paul<br />

von Flüe, Sächseln, der vorgeschlagenen Erhöhung der Taim<br />

zuzustimmen, was unwidersprochen bleibt.<br />

Die in Art. 4 der Vollziehungsverordnung zum Bundesgesetz<br />

über Jagd und Vogelschutz genannten Taxen werden<br />

demnach wie folgt erhöht:<br />

1. Für die Hochwildjagd (Art. 10 lit. a dieser Verordnung):<br />

a) für Kantonseinwohner Fr. 80.—<br />

b) für Nichtkantonseinwohner Fr. 200.—<br />

(Ein Antrag S. Berchtold, Giswil, auf Fr. 250.— wird<br />

mehrheitlich abgelehnt.)<br />

2. Für die niedere Jagd (Art. 10 lit. b):<br />

a)für Kantonseinwohner Fr. 55.—<br />

b) für Nichtkantonseinwohner Fr. 150.—<br />

3. Für ein Winterjagd (Art. 11):<br />

für Kantonseinwohner Fr. 20.—<br />

Es gelangt weiter eine Motion der vorbereitenden Kom-<br />

Mission zur Behandlung, mit der der Regierungsrat beauftragt<br />

werden soll, in den jagdpolizeilichen Vorschriften die<br />

Jagdzeit für die Hochwildjagd auf 5. Tage herabzusetzen.<br />

Kommissionspräsident von Flüe begründet die Motion mit<br />

den großen Abschußzahlen in den letzten Jahren. Wenn das<br />

Jagen in diesem Ausmaße weiter geht, muß die Jagd vorübergehend<br />

ganz geschlossen werden. Justizdirektor Ludwig<br />

von Moos anerkennt den guten Gedanken der Motion und<br />

den guten Willen der Motionäre. Man ist sich auf allen<br />

Seiten einig, daß zum Schutze unseres Wildbestandes etwas<br />

getan werden muß. Die bezüglichen Maßnahmen müssen aber<br />

im Interesse des Staates und einer weidgerechten Jägerschaft<br />

liegen. Die Motion ist abzulehen, da sie der Regierung das<br />

ihr in der Jagdverordnung eingeräumte Recht entziehen<br />

würde, die Jagdzeiten nach Ermessen zu verkürzen oder auszudehnen.<br />

Ihren beredten Anwalt finden Adler und Gemse dann in<br />

Finanzdirektor Hermann A m r h e i n, der als Klosterförster<br />

von Engelberg schon berufsmäßig Naturfreund ist. Als Alpha<br />

und Omega eines weidgerechten Jagens betrachtet er nicht<br />

das „Abknallen" und die Patentgebühr für den Fiskus, sonder<br />

die Liebe zur Natur, die Hege und Pflege des Wildes.<br />

Als idealen Jäger betrachtet er jenen', der stch ein Gewehr<br />

umhängen kann, ohne schießen zu „müssen". Sein warmer<br />

Appell an die Jägerschaft, nicht auch noch das letzte Grattier<br />

und den letzten König der Lüfte abzuschießen und es soweit<br />

kommen zu lassen, daß wir einmal unsern Nachkommen und<br />

Kurgästen nur noch ausgestopfte Gemfen zeigen können, wird<br />

mit Applaus quittiert.<br />

Die Mehrzahl des Rates ist der Ansicht, daß der Regierung<br />

das ihr in der Jagdverordnung eingeräumte Recht nicht<br />

genommen werden sollte, und lehnt die Motion mit 14:6<br />

Stimmen ab. Dagegen erklärt sich die Regierung bereit,<br />

gemäß einem ebenfalls von der erwähnten Kommission eingereichten<br />

Postulate die Frage zu prüfen, ob nicht in allen<br />

Gemeinden des Kantons kleinere zusätzliche Jagdgebiete geschaffen<br />

werden könnten.<br />

Kleinere Geschäfte.<br />

Schließlich genehmigt der Rat nach Antrag der Regierung<br />

eine Abänderung der kantonalen Straßenverordnung, nach<br />

der der Kanton bei der Anlage von Trottoirs längs der<br />

Kantonsstraßen, die Lieferung und das Versetzen von Randsteinen<br />

übernimmt und bewilligt auf Gesuch der Teilsame<br />

Schwendi an die Neuerstellung des abgebrannten Alpstalles<br />

Andresenhütte, auf der Allmend hinter der Egg, im subventionsberechtigten<br />

Voranschlag von Fr. 41000.— einen Kantonsbeitrag<br />

von 15%.<br />

Einen Augenblick ist es stille, unheimlich stille in dem<br />

Raum. 'Elfriede Dettmer hört ihr Herz pochen. Jetzt erst<br />

fühlt sie ganz, wie groß der Wunsch ist, den sie ausgesprochen.<br />

Was wird die Klosterfrau dazu sagen?<br />

Mutter Edeltrudis hat sich schnell gefaßt. Ein großes Mitleid<br />

steigt in ihrem Herzen auf. Und das Mitleid gibt ihr<br />

die rechten Worte ein.<br />

„Wie kamen Sie eigentlich zu diesem Beruf?" fragt sie,<br />

äußerlich wieder ganz Ruhe und Würde.<br />

„Mein Vater war Zirkusbesitzer. Zirkus Dettmer war vor<br />

dem Kriege in Deutschland bekannt. Ich war noch nicht fünf<br />

Jahre alt, als ich zum erstenmal in der Manege auftrat.<br />

Meine beiden älteren Brüder waren ebenfalls Artisten. Die<br />

jüngeren Geschwister starben in den ersten Lebensjahren.<br />

Der älteste Bruder - erlag einer akuten Grippe. Das war<br />

gegen Ende des Weltkrieges. Der jüngere Bruder tat nicht<br />

gut. Ergab sich dem Trunk. Der Vater konnte ihn nicht<br />

mehr auftreten lassen. Später hatte er eine Menge Spielschulden<br />

gemacht. Der Vater wollte die Ehre seines Namens<br />

retten und verkaufte den Zirkus an Barnum, da er<br />

anders die Schuld nicht tilgen konnte. Der Kummer darüber<br />

raffte ihn nach wenigen Monaten hinweg. Seither war ich<br />

bei Barnum."<br />

„Fühlten Sie sich glücklich in diesem Beruf?"<br />

„Ich rvar zufrieden, da ich meinen Platz voll und ganz<br />

ausfüllen konnte. Mein Glück war die tägliche Kommunion.<br />

Und mein Sehnen war die klösterliche Stille."<br />

„Und wie kamen Sie auf den Gedanken, gerade bei uns<br />

einzutreten?"<br />

(Fortsetzung.)<br />

Die Interpellation Kantonsrat Alois Röthlin und 5 Mit-<br />

Unterzeichner betreffend die finanziellen Auswirkungen des<br />

Armenkonkordates wird von Regierungsrat Anton Ettlin beantwortet.<br />

Der Regierungsrat glaubt, daß hier der verlangte<br />

Aufschluß jederzeit von den Gemeinden zu erhalten sei. Der<br />

Interpellant erklärt sich, da gegenteiliger Ansicht, nicht besriedigt.<br />

Kantonsrat S. Berchthold beantragt Diskussion, was<br />

aber mit 13 gegen 4 Stimmen abgelehnt wird.<br />

Schließlich referiert Landesstatthalter Dr. Odermatt über<br />

den Stand der Vorarbeiten zur Einführung einer kantonalen<br />

Brandversicherungsanstalt. Mit der technischen Begründung<br />

einer nochmaligen Verschiebung der Vorlage bis zum 31.<br />

März 1950 erklärt sich der Rat einverstanden.<br />

Kurz vor 4 Uhr kann Präsident von Wyl, dessen sichere<br />

und gewandte Verhandlungsleituing bereits angenehm auffiel,<br />

die Sitzung mit dem besten Dank an die Ratsmitglieder<br />

schließen.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den ReaieruugsratsNerhandlun-,cn<br />

vom 27. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Der Schweizerische katholische Volksverein ladet auf Sonntag,<br />

den 4. September <strong>1949</strong>, zum 9. Schweizerischen Katholikentag<br />

in Luzern ein.<br />

An die Dornacher Schlachtfeier vom 23, Juli <strong>1949</strong> wird<br />

eine Delegation abgeordnet.<br />

Das Bundesgericht hat am 23. Juni <strong>1949</strong> eine Beschwerde<br />

von 23 Mitgliedern der Wuhrgenossenschast Steinibach,<br />

Giswil, betreffend- Perimeterbeitrag, abgewiesen.<br />

Der Tour de Suisse wird am 4. August <strong>1949</strong> freie<br />

Durchfahrt durch den Kanton Obwalden bewilligt.<br />

Dem Migros-Genvssenschasts-Bund, Zürich, wird dieBewilligung<br />

znr versuchsweisen Unterwasserlagerung von Fettstofsen<br />

im Alpnachersee erteilt.<br />

Die Wuhrgenossenschast der Melcha-Aa stellt das Gesuch,<br />

es seien durch das Kantonsingenieurbüro die Projektierungsarbeiten<br />

für die Tieferlegung der Sarner-Aa an die Hand<br />

zu nehmen.<br />

Das Eidgenössische Volkswirtschastsdepartement ersucht<br />

mit Kreisschreiben vom 20. Juni <strong>1949</strong> in Berücksichtigung,<br />

daß Industrie und Baugewerbe im allgemeinen noch gut<br />

beschäftigt seien, nach Möglichkeit mit der Vergebung von<br />

öffentlichen Arbeiten zurückzuhalten und diese für eine allfällige<br />

spätere Arbeitslosigkeit bereitzuhalten.<br />

Etwas vom Familienschutz. (Einges.) Der Kantonsrat hat<br />

in seiner letzten Sitzung beim großen Aufräumen unter den<br />

Motionen und Postulaten auch ein aus dem Jahre 1941 stammendes<br />

Postulat über den Familienschutz abgeschrieben. Im<br />

Sitzungsbericht des „Vaterland" ist darüber dem Bedauern<br />

Ausdruck gegeben worden; es sei zu hoffen, daß das Thema<br />

Familienausgleichskasse nun doch nicht ganz aus Abschied und<br />

Traktanden salle.<br />

Der Schreibende bekommt soeben eine Zusammenstellung<br />

des Bundesamtes für Sozialversicherung über „Die Gesamtarbeitsverträge<br />

mit Bestimmungen über Familienzulagen" in<br />

die Hände. Daraus ist zu entnehmen, daß Obwalden<br />

neben Appenzell-Jnnerrhoden der einzige Kanton ist, in<br />

dem kein Gesamtarbeitsvertrag mit Familienzulagen-<br />

B e st i m m u n g e n existiert. In der ganzen Schweiz<br />

aber gibt es 505 Gesamtarbeitsverträge mit Familienzulagen-<br />

Bestimmungen, über die Lohnabstufung nach Familienstand,<br />

Heirats- und Geburtszulagen usw.<br />

Die Schaffung der Grundlagen für Familien- und Kinderzulagen<br />

sollte in erster Linie Sache freier Vereinbarung<br />

der Beteiligten sein, bevor der Staat mit einem Versicherungsobligatorium<br />

aufrückt. Und zudem ist ja vor Jahresfrist<br />

die Schaffung der Verfassungsgrundlage für eine kantonale<br />

Familienausgleichskasse anläßlich der Verwerfung der neuen<br />

Kantonsverfassung abgelehnt worden, dank der liberalen<br />

Herren, die damals die Verwerfungsparole ausgegeben haben.<br />

Jedenfalls müßte heute die Wirtschaft selber die nötigen<br />

Schritte unternehmen.<br />

Der Katholikentag als Dankeskundgebung. Der 9.<br />

Schweizerische Katholikentag in Luzern vom 4. September<br />

wird uns auch daran erinnern, daß vor 10 Jahren zu Beginn<br />

des zweiten Weltkrieges unsere Sosdaten an den' Grenzen<br />

standen, um angesichts einer ungewissen Zukunft unser<br />

Land zu schützen. Wieviel Elend und Grauen sind feit jenen<br />

unseligen Tagen über die Völker gekommen, während unsere<br />

Heimat als eine Insel des Friedens von der großen Katastrophe<br />

behütet blteb. Soll darum nicht der Katholikentag zu<br />

einem grandiosen Dankgottesdienst für diesen wunderbaren<br />

Schutz Gottes werden, an dem die katholischen Eidgenossen zu<br />

vielen Tausenden mit innerer Ergriffenheit teilnehmen?<br />

Allein schon diese Ueberlegung muß die Männer- und Jung-<br />

Männerwelt anspornen, den bevorstehenden Schweizerischen<br />

Katholikentag zu einer bisher nicht erlebten großartiger<br />

Kundgebung gläubiger und dankbarer Gesinnung gegenüber<br />

dem allmächtigen zu gestalten. Darum ziehen wir katholischen<br />

Männer und Jungmänner aus allen Pfarreien der ganzen<br />

Schweiz in großen Scharen zum Katholikentag nach Luzern.<br />

—e<br />

Verkehrsunterricht in der Schule. Die Einstellung des<br />

Volkes zur Polizei und der Polizei zum Volke hat sich in den<br />

letzten Jahren gründlich geändert. Früher galt der Landjäger<br />

mit seiner strengen Miene und dem gedrehten Schnauz<br />

als der „Bölima", heute aber ist er der große Helfer und<br />

Freund des Volkes geworden. Das hat sich in der vergangenen<br />

Woche wiederum so richtig gezeigt, als die Polizei keine<br />

Mühe scheute unserer Schuljugend die Regeln des Verkehrs<br />

beizubringen. Die Eltern, SchuWehörden und die Lehrerschaft<br />

danken unserer fortschrittlichen Polizei für ihr Wohlwollen<br />

und sind überzeugt, daß der Erfolg nicht ausbleiben wird, mj<br />

Ein Kletterer am Pilatus abgestürzt. (Amtliche Mitteisung.)<br />

Am Sonntag, 3. Juli <strong>1949</strong>, ca. 11.30 Uhr, ereignete<br />

sich am Pilatus, auf <strong>Obwaldner</strong> Boden, ein tödlicher Anglückssall.<br />

Der 26jährige, ledige Ramseyer Eduard, wohnhast<br />

gewesen in Worden bei Lyß, hatte mit einer Reisegesellschaft<br />

aus Biel den Pilatus bestiegen. In der sog. Eselgalerie stieg<br />

Obwaldnev<br />

b a n d<br />

Kommt zu rasten und zu schauen:<br />

Berge ragen kühn empor<br />

Ueber Täler, Wald und Auen.<br />

Der Pilatus wacht am Tor,<br />

Vielgerühmt und weit gekannt,<br />

Hütet das <strong>Obwaldner</strong> Land.<br />

Und wie helle Silberspiegel _<br />

Blinken See und Wasserlaus.<br />

Schlüssel sind des Landes Siegel,<br />

Schließen alle Herzen auf,<br />

Bis der frohe Sinn erkannt:<br />

Schön ist das <strong>Obwaldner</strong> Land.<br />

Andachtsvolle Pilger wandern<br />

Zu dem Schweizer Heiligtum.<br />

Einer kündet still dem andern<br />

Der Kapelle Ruf und Ruhm,<br />

Die nach Bruder Klaus genannt,<br />

Droben im <strong>Obwaldner</strong> Land.<br />

Glocken klingen in der Runde<br />

Auf den Bergen und im Tal,<br />

Läuten ehern ihre Kunde<br />

Von der Menschen Glück und Qual.<br />

Guter Geist als Friedenspfand<br />

Segnet das <strong>Obwaldner</strong> Land.<br />

K. A. Walther<br />

Ramseyer aus einem Lichtfenster und kletterte an der Außenwand<br />

herum. Er glitt aus und stürzte zu Tode. Die Leiche<br />

wurde sofort geborgen und am Abend zu Tal gebracht.<br />

Drei Priesterjubilare. Unser Land hat heuer einen silbernen<br />

Jubilaren: H. H. Resignat Gallns Durrer, Kerns,<br />

zum Priester geweiht am 20. Juli 1924, und zwei gold<br />

e n e: H. H. Adalbert Häcki, von Engelberg, in Alpnach<br />

aufgewachsen, jetzt im Pflegeheim Steinhof, Luzern, ordiniert<br />

am 27. Mai 1899, und H. H. Johann Baumgartner, Resignat<br />

in Alpnach, geweiht am 16. Juli 1899. Allseits herzliche<br />

Glückwünsche!<br />

+ I<br />

Die Trockenheit nimmt gefährliche Formen an. Der Juni<br />

war nach den Messungen der Universität Basel der trockenste<br />

Brachmonat seit 1864. Das Volk sagt: „Ein dürrer Brachmonat<br />

bringt ein unfruchtbar Jahr". Das soll uns Mahnung<br />

sein, zum Herrn zu beten, daß er alles znm Besten<br />

lenke. Die alte Sitte, in den Häusern die Allerheiligenlitanei<br />

zu beten, sollte wieder aufleben. Wenn in den Kirchen<br />

morgens der Wetterisegen erteilt wird, soll das Glockenzeichen<br />

dazu überall beachtet werden. -f<br />

Um den Kinobesuch der Jugendlichen. Ordnung muß<br />

sein! Der Kanton Neuenburg hat bereits für die jugendlichen<br />

Kinobesucher eine Art Paß mit Photo, Stempel der<br />

Gemeindekanzlei und Geburtsdatum eingeführt. Auch der<br />

Kanton Freiburg greift nun zu energischen Mitteln, um Ordnung<br />

in den Kinobesuch der Jugendlichen zu bringen, der<br />

überall zu einer neßligen Angelegenheit wird. Am 1. Juli<br />

ist das Neue sreiburgifche Gesetz über Kino und Theater<br />

in Kraft getreten'. Danach werden, wie es bis jetzt der Fai?<br />

war, die Schauspielhäuser allen Personen über 16 Ja-Hrm<br />

offen sein, hingegen können gewisse Vorstellungen an Minöerjährige<br />

unter 18 Jahren verboten werden. Das Gesetz ficht<br />

eine Neuerung in dem Sinne vor, daß jeder Jugendliche, der<br />

an der Kasse oder von der Polizei aufgefordert wird, Auskirnst<br />

über sein Alter zu erteilen, eine Identitätskarte<br />

vorweisen muß. Kinder und Jugenonche sollen durch Strafen<br />

zurückgeschreckt werden, welche bis zu 24 Stunden Schularrest<br />

oder 5 Stunden Gefängnis betragen sollen. Eltern,<br />

welche ihre Kinder in eine für diese verbotene Vorstellung<br />

begleiten oder «schicken, können zu Geldbußen von 4 bis 500<br />

Franken verurteilt »verden.<br />

Fischereiliches. (Eilig.) Letzter Tage wurden im Auftrag<br />

der Polizeidirektion Obwalden und der Centralschweizerischen<br />

Kraftwerke etliche Hundert 6 bis 12 Cm. 'große Hechtsetzlinge<br />

in den Sarner und Lungerer See ausgefetzt. Die Aussetzung<br />

der sehr teuren' und raren Hechtsetzlinge erfolgte durch den<br />

Sportfischerverein Obwalden unter staatlicher Controlle.<br />

Schade, daß es nicht etliche Tausend waren.<br />

Saruen. (Einges.) Der Unterhaltungsabend der Feldmusik<br />

Sarnen vom nächsten Montag, die erste Bühnenveranstaltung<br />

im bequemen Saal des Kino 'Seefeld, bringt im ersten<br />

Teil ein Konzert auserlesener Blasmusik. Neben dem bekannten<br />

Florentinermarsch von Fuei'k und dem schönen Kaiser-Walzer<br />

von Joh. Strauß wird auch die romantische Ouvertüre<br />

von Blon zu hören sein, mit der sich dieFeldmusik<br />

Sarnen am Oberländer Musiktag in Meiringen eine hervorragende<br />

Kritik und allgemeines Lob erworben hat.<br />

Im zweiten Teil werden durch eine speziell montierte<br />

Fernsprechapparatur Ueberraschungen aus verschiedenen<br />

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dringend jeden Abend<br />

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ausspülen. Aile drei<br />

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0<br />

(ß<br />

1


Sendern des In- und Auslandes gescheu und gehört: von der<br />

elfköpfigen Jazzband über Prosessorenweisheit zu heimeligem<br />

Ländler und Jodelgösang. Eine bunte Revue von Unterhaltung,<br />

die jedermann gefallen wird.<br />

Tarnen. (Eiugef.) Zum erstenmal gastiert in Tarnen<br />

(Bahnhofplatz) das VarietsRe g i na unter der Direktion<br />

von Franz Kathriner, mit einem Großstadt-Bariets-Programm.<br />

In pausenloser Reihe folgen sich in gut zweistündiger<br />

Borstellung die abwechslungsreichen Darbietungen. Was Leistung<br />

und Präzision dieser Truppe anbetrifft, kann sie sich<br />

mit jedem Großunternehmen «dieser Art messen. Jede Darbietung<br />

bedeutet eine Höchstleistung auf dem Gebiete der Artistik.<br />

Die Zwischenpausen werden durch Clowns und Auguste<br />

köstlich ausgefüllt. Zu zahlreichem Besuche ladet Sie freundlich-st<br />

ein<br />

Kathriner aus Garnen.<br />

Kerns. ((5mg.) Alp-Auffahrt. Die Alpgenossenversammlung<br />

in Kerns vom letzten Sonntag setzte die Alpauffahrten auf<br />

die „Hochalpen" Taunalp, Aa-Alp und Melchseealp auf Dieustag,<br />

Mittwoch und Donnerstag, den 5., 6. und 7. Juli, fest.<br />

Letztes Jahr wurde die Auffahrt für die gleiche Zeit beschlossen,<br />

aber der großen Schneefälle vom 6. und 7. Juli wegen<br />

mußten die Auffahrten zweimal verschoben werden bis gegen<br />

Mitte Juli. Wir wünschen allen auf Hochalpen einen guten<br />

Sommer und hoffen, den alten, schönen Betruf allabendlich<br />

wieder hören zu dürfen.<br />

Sächseln. (Korr.) In Dbevbüren (St. Gallen) starb am<br />

vergangenen 26. Juni chrw. Klosterfrau Nikolaua (Emma)<br />

Spichtig, Tochter des Meinrad Spichtig sei., Bitzi, Flüeli, kurz<br />

nach Vollendung ihres 66. Altersjahres. Ihre Seele ruhe in<br />

Gottes Frieden.<br />

Sächseln. (Korr.) Der Verkehrsverein hat über den Kurort<br />

Sächseln am Sarnersee einen Prospekt herausgegeben, der<br />

in Wort und Bild— vor allem im sorgfältig gewählten Bild<br />

— werbekräftig zu geruhsamen und unterhaltlichen Ferien<br />

in Sächseln einlädt. Hoffentlich hat der Prospekt guten Erfolg.<br />

Im Augenblick sieht es punkto fremde Gäste noch recht<br />

leer aus im Dorf.<br />

Lungern. Tragischer Ertrinlungstod in der<br />

Schöllenen. Gestern Montag chauffierte der 23jährige G a f -<br />

s e r Alois, „Balmers", Autogarage, für das väterliche Gefchäft<br />

eine Engländer-Partie über Furka-Grimsel. Unterhalb<br />

der zweiten Brücke in der Schöllenen gedachte man kurze<br />

Rast zu halten. Eine Engländerin wollte die stiebenden Wasser<br />

photographieren und glitschte dabei aus. Chauffeur Gasser<br />

eilte ihr in herorifcher Weise sofort in die hochgehenden<br />

Fluten zu Hilfe. Während die Engländerin weiter unten auf<br />

eine Sandbank getrieben wurde und so gerettet werden<br />

konnte, fand Alois Gaffer in den Fluten der Reuß den frühen<br />

Tod. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden.<br />

Die verunglückte Engländerin schwebt zur Zeit noch in Lebensgefahr.<br />

Die mutige Tat ehrt das Andenken des in so<br />

tragischer Weise ertrunkenen hilfsbereiten Chauffeurs. Den<br />

Angehörigen unser aufrichtiges Beileid! *<br />

Eidgenossenschaft<br />

Einführung der Stoppstraßen. Der Bundesrat hat auf<br />

den 15. Juli die Einführung der sogenannten Stoppstraßen<br />

beschlossen. Er hat die Verordnung über die Straßensignalifation<br />

durch ein Stopfignal ergänzt. Dieses Signal besteht<br />

aus einer Scheibe mit rotem Rand und >i>eißem Grund. In<br />

der Scheibe befindet sich ein auf die Spitze gestelltes Dreieck<br />

mit rotem Rand. Im obern Teil des Dreiecks ist mit schwarzer<br />

Schrift das Wort „Stop" eingetragen. Das Stopfignal, das an<br />

unübersichtlichen Stellen wie Straßenkreuzungen, -Einmündüngen<br />

und -Gabelungen aufgestellt werden kann, fchreibt dem<br />

Fahrzeugführer einen kurzen Sicherheitshalt vor, während<br />

welchem er sich zu vergewissern hat, daß er ohne Gefahr seine<br />

Fahrt fortsetzen kann. Der Benützer einer mit diesem Signal<br />

versehenen Straße besitzt kein Vortrittsrecht. Das Signal ist<br />

in der Regel durch eine Stoplinie und das Wort „Stop" auf<br />

der Fahrbahn zu ergänzen.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. In Zürich kam keine Ständeratswahl zustande.<br />

Duttweiler führt.<br />

spk. Alle jene Prophezeihungen über den Wahlausgang<br />

bei der Wiederbesetzung des zweiten zürcherifchen Ständeratsfitzes,<br />

die auf Duttweiler als Favoriten fetzten^ haben am<br />

Sonntag einen Erfolg buchen können.'Wer trotzdem ist der<br />

Chef der Migros nicht Ständerat geworden. Man hat zwar<br />

fast einmal annehmen müssen, daß es ihm langen könnte,<br />

namentlich damals, als die Resultate der Stadt Zürich eintrafen,<br />

wo Duttweiler mit 40 108 seine beiden Gegenkandidaten<br />

zusammen, die nur 26 894 Stimmen erhielten, weit<br />

hinter sich ließ. Bei einem absoluten Mehr von 71 925, hat<br />

Duttweiler 68 919, der Bauer Rudolf Meier 47 942 und der<br />

Freisinnige Industrielle Hans Schindler 26 180 Stimmen erhalten.<br />

Das absolute Mehr wurde von keinem der drei Kandidateu<br />

erreicht, und somit ist ein zweiter Wahlgang notwendig.<br />

Die Stimmbeteiligung betrug rund 70 Prozent.<br />

Es bleibt nach wie vor bedauerlich, daß sich das Bürgertum<br />

für diese Wahl nicht einigen konnte. Sowohl Freisinnige<br />

wie Bauern machten ihren Anspruch auf den Sitz geltend,<br />

und das Resultat dieser Zersplitterung ist nun offensichtlich.<br />

Beide Kandidaten verfügten nicht über die nötige durchschlagende<br />

Popularität, schon! gar nicht der freisinnige Hans<br />

Schindler, dessen hervorragende Fähigkeiten vom Volke am<br />

Sonntag schlecht belohnt wurden. Dem Bauernvertreter Rudols<br />

Meier mag gerade die Unterstützung durch die fozialistische<br />

Partei, der dann doch die Arbeiterschaft nicht gefolgt ist,<br />

vielmehr geschadet als genützt haben.<br />

Zürich. An den Pranger! In angeheiterter Stimmung<br />

steuerte ein Magaziner sein vor kurzem gekauftes Auto das<br />

Sihltal aufwärts. Bei der Station GonteNbach brachte der<br />

Zickzackfahrer eine Velofahrerin zu Fall, welche mit einem<br />

Beckenbruch, einer Schlüsselbeinfraktur und inneren Berietzungen<br />

ins Spital verbracht werden mußte. Das Auto landete<br />

schließlich in stark beschädigtem Zustande an einer Abschrankung<br />

der Sichltalbahn. Verletzt wurde zudem noch ein<br />

Mitfahrer des Automobilisten. Der betrunkene Fahrzeuglenker<br />

wurde nach Entnahme einer Blutprobe in polizeiliche<br />

Verwahrung genommen und am folgenden Tage dem Untersuchungsrichter<br />

in Horgen zur weiteren Verfügung übergeben.<br />

Lnzern. Die Finanzlage des Kantons hat sich verschlechtert.<br />

-u- Die Staatsrechnung für das Jahr 1948 schließt bei<br />

46 493 338 Fr. Einnahmen und total 47 815 396 Fr. Ausgaben<br />

mit einem Rückschlag von 1 322 058 Fr. ab. Das Budget<br />

hatte einen Rückschlag von 1 416 525 Fr. vorgesehen: somit<br />

ist der Abschluß der Rechnung gegenüber dem Voranschlag<br />

um 94 466 Fr. günstiger. Ein besseres Ergebnis, so stellt der<br />

^egierungsrat in seinem Bericht zur Rechnung fest, habe sich<br />

trotz konsequenter Sparsamkeit auf allen Gebieten nicht erreichen<br />

lassen. Während die Vevwaltungsrechnung bei<br />

29 597 421 Fr. Ausgaben einen Vorschlag 1 614 426 Fr. aufweist,<br />

schließen die Rechnungen der sozialen Fürsorge und<br />

Armenkasse sowie der Kriegswirtschaft mit einem Rückschlag<br />

von insgesamt 2,9 Millionen Fr. ab.<br />

Solothnrn. Paffionsspiele Selzach 1349. Im Jahre 1892<br />

hat Fabrikant Schläfli die Passionsspiele Selzach gegründet.<br />

In Intervallen von 5 zu 5 Jahren wurde regelmäßig gespielt,<br />

bis die beiden Weltkriege den Turnus unterbrachen.<br />

Im Jahre 1932 wurde letztmals gespielt. Diesen Sommer<br />

wurde nun die Tradition neuerdings aufgenommen, damit<br />

sie nicht völlig abbricht.<br />

Die Zeit kommt dem Gegenstand entgegen. Das Alte und<br />

das Neue Testament und insbesondere die Leidensgeschichte<br />

Christi bis zu seiner Auferstehung liefern den Stoff für dieses<br />

Bühnenspiel, das P. Placidus Hartmann (Engelberg) in<br />

genauer Anlehnung an die Bibel textlich bearbeitet hat. Jesus<br />

und sein Widersacher, der Höllenfürst, sind die treibenden<br />

Kräfte der Vorgänge aus der Bühne. Während der Teufel<br />

das böse Prinzip in dramatisch wirksamer Form vertritt, ist<br />

Jesus in würdiger Art der leidende Teil, der aber schließlich<br />

den Sieg davonträgt. Die getragene, behutsame, im Schweigen<br />

würdige und überlegene Erscheinung des Heilandes beherrscht<br />

die Vorgänge in einer künstlerisch und menschlich gleichermaßen<br />

ergreifenden Weife.<br />

Das ernste, in jeder Hinsicht taktvolle, von klassischer Musik<br />

durchsetzte Passionsspiel Selzach ist ein Gemeinschaftswerk<br />

von Laien des Dorfes. Eine sehr schöne, farbig glücklich behandelte<br />

Stilbühne ersetzt die frühere Barockausstattung. Das<br />

Licht hat eine wesentliche Rolle inne zur Belebung der geschmackvollen<br />

Bilder. In tiefer Andacht folgt der Zuschauer<br />

dem würdigen Szenischen Verlauf der Geschehnisse. Das neuzeitlich<br />

bequeme Spielhaus wird zu einer Stätte der Erbauung,<br />

die Bibel wird zum klaren! Sprachrohr und tieferen<br />

Wegweiser unserer zerrütteten Gegenwart. E. W.<br />

St. Gallen. Der Schutzengel, -r- In der Nähe von Schmerikon<br />

wurde auf einem unbewachten Bahnübergang ein zweijähriges,<br />

spielendes Kind vom herannahenden Zug überfahren.<br />

Glücklicherweise kam es zwischen die Schienen zu liegen, sodaß<br />

es mit einigen Schürfungen davongekommen ist.<br />

Neuenburg. Spät kam er, doch er kam! spk. Ein Einwohner<br />

von Fleurier im Neuenburger Jura, erhielt dieser Tage<br />

einen Brief, der an einen seiner Verwandten adressiert war,<br />

der jedoch längst das Zeitliche gesegnet hatte. Der Brief war<br />

in Travers, 12 Kilometer talauswärts, am 25. März 1915,<br />

aufgegeben worden, also vor genau 24 Jahre und drei Monaten!<br />

Ein auf dem Umschlag angebrachter Vermerk der Post<br />

erklärte die lange Verzögerung; er lautete: „Gefunden im<br />

Briefkasten des Postbureaus von Travers bei dessen Abbruch".<br />

Damit ist alles erklärt, und wer etwa auch noch (|nmd haben<br />

sollte zur Klage über „Briefe, die ihn nie erreichten", dem<br />

bleibt nun die Hoffnung, daß sie mit dem im Lause der Jahrzehnte<br />

zu erwartenden Abbruch und Neubau weiterer Poststellen<br />

auch noch zum Vorschein kommen könnten.<br />

Weltgeschehen<br />

Von Spaak zu Van Zeeland.<br />

In Belgien fanden am Sonntag allgemeine Wahlen statt.<br />

Das Abgeordnetenhaus und der Senat sowie die Großzahl<br />

der Provinzialräte waren neu zu bestellen, wobei erstmals<br />

den Frauen das Wahlrecht zustand. Die großen Sieger<br />

waren die Christlichsozialen und die Liberalen, während die<br />

Sozialisten etwelche Verluste und die Kommunisten einen kataftrophalen<br />

Rückgang an Stimmen und Mandaten zu verzeichnen<br />

haben. Im Senat haben die Christlichsozialen die<br />

absolute Mehrheit errungen. Nach Bekanntwerden der<br />

wichtigsten Resultate hat das Kabinett Spaak demissioniert.<br />

Der König hat den Christlichsozialen Van<br />

Zeeland mit der Regierungsbildung beauftragt.<br />

Dimitrofs: Gestorben oder liquidiert?<br />

Radio Moskau gab am Samstag da. Ableben D i -<br />

mitroffs, des bulgarischen Ex-Ministerpräsidenten, bekannt.<br />

Dimitrofs war bekanntlich unlängst zu einem „Kuraufenthalt"<br />

nach Moskau beordert worden. Er galt zwar als<br />

einer der zuverlässigsten Trabanten Stalins, aber die etwas<br />

nebulosen Umstände, unter denen er aus der aktiven Politik<br />

ausgeschieden und nun gestorben ist, breiten über sein<br />

Eftde den Schleier des Geheimnisses. Dimitrofs war erstmals<br />

ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit getreten, als er im<br />

berüchtigten Reichstagsbrandprozeß als Angeklagter vor die<br />

schranken eines nazistischen Gerichtes treten mußte, aber<br />

dank seiner brillanten Verteidigung freigesprochen wurde.<br />

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Die vertrauenswerte<br />

rassig und gut<br />

halbe Toscani<br />

S.A.Rodolfo Pedroni,Chiasso<br />

Nach Moskau abgeschoben, avancierte er zum Generalsekretär<br />

der Komintern und engen Vertrauten' Stalins. Im<br />

Jahre 1944 nach Bulgarien zurückgekehrt, übernahm er nach<br />

dem dortigen Umsturz die Ministerprästdentschaft. Ein zweitesmal<br />

machte er Furore, als er die Idee einer von Bulgarien<br />

geführten „Balkanföderation" vertrat, aber fcyneßlich<br />

— von Moskau zurückgepfiffen — wieder zu Kreuze kroch.<br />

Seither ist feine Stellung im Ostblock unklar geblieben. Nach<br />

der einen Version 'wäre er auf Befehl Stalins kaltgestellt<br />

und liquidiert worden, nach der andern hätte er sich nach<br />

wie vor der Gunst des Kremls erfreut. Erst die Zukunft wird<br />

dieses wie so manches andere Geheimnis um degradierte<br />

Kominformgrößen lichten.<br />

Belgien ohne Regierung.<br />

Die Regierungsbildung in Belgien stößt aus Schwierigkeiten.<br />

Die Christlichsozialen halten an der Rückberufung<br />

König Leopods fest und der designierte Ministerpräsident<br />

Van Zeeland macht sie zum Kernpunkt seines Regierungsprogramms.<br />

Anderseits verweigern sowohl die Liberalen als<br />

auch die Sozialisten die Mitarbeit in einem Kabinett, das<br />

diesen Programmpunkt übernähme.<br />

Titos Fraternisieren bestätigt.<br />

Die Gerüchte, wonach Tito Schulterschluß mit dem Westen<br />

suche, werden nun durch jugoslawisch-amerikanische Ver-<br />

Handlungen bestätigt. Jugosliwien hofft auf amerikanische<br />

Kredite, die Amerikaner ihrerseits erwarten von Tito eine<br />

freundlichere und positivere Haltung gegenüber dem Westen.<br />

Tito scheint nun zu einer ersten Konzession in diesem politisch-Wirtschaftlichen<br />

Tauschgeschäft bereit zu sein: er soll sich<br />

anerboten haben, die Hilfe an die griechischen<br />

Kommunistenbanden einzustellen, sofern ihm<br />

Washington eine 200-Millionen-Dollaranleihe gewährt.<br />

Viehmarkt in Lnzern vom 28. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 0 Ochsen, 2 Muni, 31 Küke, 6 Rinder, 288 Kälber,<br />

810 Schweine, 0 Ziegen, 0 Schafe. Total 1137 Stück.<br />

Grohvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicht<br />

2.75—2.90<br />

2.55—2.70<br />

2.30—2.45<br />

2.70<br />

2.50<br />

2.50—2.60<br />

2.25—2.40<br />

2. 2.20<br />

1.90—2.—<br />

1.70—1.80<br />

4.10<br />

3.70-3.90<br />

3.40—3.60<br />

2.90—3.10<br />

per Stück Fr.<br />

200—220<br />

50—60<br />

63—82<br />

95—115<br />

130—170<br />

Handel<br />

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Wochenmarktdericht von Luzern vom 28. Juni <strong>1949</strong>.<br />

>Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Zitronen<br />

70—90<br />

Svinat, inländischer<br />

M-ivo^anauen<br />

155-280<br />

Rhabarber<br />

30__40 Kastanien, gewöhnliche 115<br />

Spargeln, ausländische<br />

Eier.<br />

Weißkabis<br />

so Trinkeier, inländische 27—30<br />

Rotkabis<br />

, Frischeier, inländische 27—29<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70-80<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 30—60 Butter und Käs»<br />

Blumenkohl<br />

so-ioojafelbutter, geformt<br />

Kopfsalat, gr.<br />

20—25 fietn geformt, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

90-120 groß geformt, 200 gr<br />

Sellerieknollen 120—i«oKochbutter<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 65-70 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

Kartoffeln, alte, inländ. Greyerzer, 1. Qual.<br />

Kartoffeln, neue, ausländ. 50—55 Sbrinz, 1. Qual.<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen, ausländ.<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten ausl.<br />

Knollenfenchel<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Aprikosen, ausländische<br />

Pfirsiche<br />

Aepfel<br />

Standardware, inländ.<br />

Kontrollware, inländ.<br />

30—40 Magerkäse<br />

w Tilsiter<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

140—150 (Wildbret (tot).<br />

'^^Suppenhühner<br />

85-ii0Tauben. 1 Stück<br />

30—40 Kaninchen<br />

40<br />

10 Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Großfelchen, tot<br />

iWKleinfelchen, tot<br />

lWtzechte<br />

Barsche (Egli)<br />

isoBrachsen<br />

iio—ibsHasel<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 45-70 Trüschen<br />

Kirschen, inländische «0-100<br />

Gartenhimbeeren, inländ. 250 Meersische.<br />

Erdbeeren, inländische 2ioKabeljau, ganz<br />

Orangen, blond 13s—i4oKabeljau, Filets<br />

Heidelbeeren<br />

185—22oMerlans<br />

Johannisbeeren i2vColins 4.<br />

102<br />

201<br />

934<br />

490<br />

490<br />

600<br />

240<br />

490<br />

550<br />

150<br />

600<br />

1000<br />

400<br />

300-360<br />

500—540<br />

360-400<br />

250<br />

200<br />

4C0<br />

400<br />

480<br />

480<br />

540


Radio — Beromünster<br />

Mittwoch, 6. Juli<br />

11.00 Lieder, die Sie gerne Lieder. 12.15 Allordeon-Quartett.<br />

12.40 C. Dumont. 13.15 Musik für Streichorchester.<br />

14.00 Notiers und probiers. 16.30 Konzert der Radio-Kammermusik-Vereinigung<br />

17.30 Jugendstunde. 18.35 Tropische<br />

Jnselfahrt. 18.50 Volksmusik fremder Länder: IV. Indien<br />

singt. 20.15 Soimnerkonzert des Orchesters der Basler Orchestergesellschaft.<br />

21.30 Martin, Geschichten aus einer glücklichen<br />

Welt. 22.05 Tagesbericht vom Eidg. Schützenfest in<br />

Chur.<br />

Donnerstag, 7. Juli<br />

11.00 St. Galler-Jnterpreten musizieren. .1215 Schallplatten.<br />

12.40 Unterhaltung. 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00<br />

I Die halbe Stunde der Frau. 16.30 Nachmittagskonzert des<br />

I Städtischen Orchesters St. Gallen. 17.30 Kinderstunde. 18.00<br />

Unterhaltungsmusik. 18.10 Aus der Agenda der Konzertagentur<br />

„Schall und Rauch". 18.40 Unterhaltungsmusik. 19.^0<br />

Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 20.000 Der wahre Jakob,<br />

Stück in drei Akten. 21.00 Abendkonzert.<br />

Bleibenden, literarisch-musikalifche Hörfolge.<br />

22.05 Vom<br />

Freitag, 8. Juli<br />

11.00 Werke von I. S. Bach. 12.000 Das Gesangduo Mumenthaler/Pfyl.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Ausgewählte<br />

Partien aus Weber „Freischütz". 14.00 Die englischen Unter-<br />

Haltungsorchester. 16.30 Zwei Kompositionen von Hans Vogt.<br />

17.05 Rumba, Somba, Tango, Conga. 17.30 die Petition,<br />

Hörspiel. 18.00 Unterhaltung am laufenden Band. 18.45 Sendung<br />

der Radiokameraden. 19.00 Rossini-Britten: SoirSes<br />

mnsicales 20 00 C. Dumont. 20.30 Joh. Brahms: Klaviersonate<br />

opus 5 in f-moll. 21.00 Frau Küster, Hörspiel. 21.40<br />

Fantasie Nr. 1 von Walter Geiser. 22.05 Tagesbericht vom<br />

Eidg. Schützenfest in Chur.<br />

Samstag, 9. Juli<br />

11 00 Unterhaltungskonzert. 12.40 Die Woche im Bundeshaus<br />

12.50 Die Viertelstunde der Saxophonisten. 13.05<br />

Scherz und Laune. 13.45 Lieder. 14.00 Vo Blueme im Garte<br />

und Hnus. 14.20 Wunschkonzert für den Konzerw^^er.<br />

15 15 S schadt tritt, was nie cha, Plauderei. 15.35 Volkstümliches<br />

Unterhaltungskonzert. 16.00 Entdeckungsfahrten in<br />

alten Zeitungen, Juli 1917. 16.30 Radioorchester. 17.30 Blick<br />

in Schweizer Zeitschriften. 17.50 C. Dumont. 19.10 Musikalischer<br />

Gruß an die Schweizer in der Fremde. 20.00 Platzkonzert<br />

im Brunnenhof. 22.05 Tanzmusik.<br />

der F e l d m u s i k T a r n e n<br />

Montag, den 11. Juli <strong>1949</strong>, 20.15 Uhr, im Kino Seefeld<br />

Eintritte: Fr. 2.50 und 2.—<br />

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Sarnen


Tarnen / Samstag, den 9. Juli <strong>1949</strong> 79. Jahrgang — Nr. 54<br />

M M « e r M O e i m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Insertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Milllmeterzetle:<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die »«x Obwalden9Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 3b Rp. - Für<br />

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Fr. IS.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33 Tel. 2 12 54. und Filialen. (Mit Ausnahme des Kanton«<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Druck und Verlag: Louis Ehrtt «• Cie. ©anten Tel. (041) 860 33 V$V Obwalden.) — Borschriften betr. Placierung. Schrtftwahl<br />

jederzeit gerne angenommen. ^ und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A « T M e l<br />

Wer bist du, Welt, daß du mir bange machtest!<br />

Ich sterbe tausendfach mit meinen Kindern!<br />

Wo ist dein Urteil, das mich beugen könnte?<br />

Meine Seele ringt mit dem Gericht des Ew'gen!<br />

Gertrud von Le Fort.<br />

So kann die katholische' Kirche heute mehr denn je sprechen.<br />

Der Bolschewismus ist der äußerste denkbare Gegensatz<br />

zur wahren Religion. Hieraus entspringt sein grauenhafter<br />

Religionskampf mit den satanischen Formen und Methoden<br />

antireligiöser Arbeit. Der Aufmarsch der kämpfenden Kirche<br />

hat 1917 in Rußland begonnen. Seither fließt Märtyrerblut.<br />

Das Martyrium galt der alten Christenheit als die Vervielfältigung<br />

des Ostersieges Jesu. „Sanguis martyrum —<br />

feinen christianorum = das Blut der Märtyrer ist der Same<br />

neuer Christen" gilt weiter.<br />

Der Teufelskarren des Bolschewismus knarrt durch die Welt.<br />

Am 28. Brachmonat waren es 3V Jahre, seitdem im Spiegelsaal<br />

zu Versailles mit dem Friedensvertrag der Schlußstrich<br />

unter den ersten Weltkrieg gezogen wurde. Das Selbstbestimmungsrecht<br />

wurde so weit getrieben, daß die Volksgemeinschaften<br />

wie Oesterreich-Ungarn gespalten wurden. Ein<br />

überbordender Nationalismus schoß ins Kraut, besonders in<br />

Mittel- und Osteuropa. Das war den Russen eben recht. Der<br />

Bolschewismus war durch die Oktoberrevolution 1917 in<br />

Rußland Meister geworden. Sein Gründer, Lenin, war im<br />

Sommer vorher in Sörenbevg in den Ferien gewesen —<br />

nicht zu vergessen, daß Lenin eines Tages auf dem Sarnersee<br />

herumgegondelt ist und sich vom Fährmann über unsere<br />

Staatseinrichtungen Auskünfte geben ließ! Der Bolschewismus<br />

erstrebt die Weltherrschast im Sinne eines allrussischen<br />

Nationalismus. So war vor dreißig Jahren der Keim zum<br />

zweiten Weltkrieg schon da. Die Friedenskonferenz von Paris<br />

vom 29. Juli bis 15. Oktober 1946 hat ebenso unglückliche<br />

Beschlüsse gefaßt wie die von 1919. Drei wichtige Staaten:<br />

Deutschland, Oesterreich und Japan, besitzen immer noch keine<br />

Friedensordnung, weil Rußland den Frieden zu seinen weitrevolutionären<br />

Sonderzwecken zu mißbrauchen sucht. Die Elemente<br />

eines Friedensvertrages sind: Freiheit der Religion,<br />

' politische Freiheit, Wahrung der allgemeinen Menschenrechte.<br />

Die kommunistisch-brutale Macht hat sich durch die Komintern<br />

und die Kominform in den moskauhörigen Staaten Eingang<br />

verschafft. Statt ins erträumte Paradies sind diese Länder<br />

in die Sklaverei der Arbeit und des Geistes geraten.<br />

Die Kirchenverfolgungen von heute laufen den früheren<br />

Christenquälereien den Rang ab. Das katholische Pariser<br />

Blatt „La Croix" schreibt mit Recht: „Das Hauptziel ist<br />

deutlich stchtlbar: der Vatikan, der Papst die Bischöfe und<br />

damit die g a n z e K i r ch e mit ihren Dogmen und ihrer Moral<br />

sollen getroffen werden. Das erste Ziel besteht darin, den<br />

Heiligen Stuhl vor der öffentlichen Meinung verächtlich zu<br />

machen. Aber die Kirche wird letzten Endes den Kampf siegreich<br />

bestehen. Die Feinde der Kirche fallen. Die rumänischen<br />

Bischöfe in ihren Gefängniszellen, ein Kardinal Mindszeny<br />

hinter Kerkermauern. Msgr. Stepinac in seinem Ver-<br />

Verließ, Msgr. Beran unter polizeilicher Bewachung — sie<br />

sind stärker als die Maschinengewehre und als ihre Richter.<br />

Sie sind die wahren Sieger, weil sie für die Wahrheit Zeugms<br />

ablegen. Die Wahrheit hat immer das letzte Wort."<br />

Schiüesfei? ßeafa 4<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Wir waren zwei Monate in Washington. Dort lernte ich<br />

Ihre Schwestern kennen. Ich' 'war sehr häufig in ihrem<br />

Hause. Schwester Erika war die erste, der ich mich und meinen<br />

Wunsch anvertraute. Bon ihr habe ich ihre Adresse erfahren.<br />

Wenn Gott mich berufen Habe, meinte sie, werde er<br />

auch dafür sorgen, daß ich den Beruf erreiche. Ich- betrachtete<br />

es als einen Fingerzeig von oben und folgte ihm.<br />

„Und jetzt sind Sie stellenlos?" -forschte die Ehrwürdige<br />

weiter.<br />

„Ich bin jedenfalls durch einen Kontrakt gebunden. Barnum<br />

wollte mich nicht ziehen lassen. Der Zirkus wurde in<br />

Neuyork verladen, als ich abfuhr. Ich sollte nach Rio mitgehen.<br />

Und weiter nach Süden. Im Februar will Barnum<br />

nach Südafrika gehen und dann nach Australien. Er hat mir<br />

glänzende Angebote gemacht, aber ich wollte nicht mehr. Und<br />

hier", sie öffnete ihr Köfferchen und zog einen Brief hervor,<br />

,Habe ich ein neues Angebot. Von Busch in Berlin. Der Brief<br />

wurde mir schon auf dem Dampfer übergeben, noch ehe ich<br />

deutschen Boden betrat. Ich werde eine Absage geben."<br />

„Ist es wirklich möglich, daß in einem Zirkus-Klosterberuf<br />

gedeihen kann?" staunte Mnttör Weltrudis.<br />

Die roten Feuerspritzen löschen die Himmelslichter nicht aus.<br />

Wir haben vom Ringen in der Tschechoslowakei bereits<br />

erzählt. Vielleicht ist diese Nummer des „<strong>Volksfreund</strong>" noch<br />

nicht in den Händen der getreuen Leser, wird Erzbischof<br />

Beran in Fesseln sein. Was uns aber in den letzten Wochen<br />

noch mehr erschüttern mußte, sind die Berichte aus Rumänien.<br />

Dort wütet der Kampf gegen die katholische Kirche<br />

mit besonderer Verbissenheit.<br />

Ende Juni «wurde gemeldet, daß Erzbischof Marton, Bischof<br />

von Alba Julia (Siebenbürgen) am 21. Juni in Hast<br />

gesetzt worden sei, ebenso Bischof Durcovici von Jassy. Diese<br />

zwei Bischöfe des lateinischen Ritus (6,8 Prozent der Bevölkerung)<br />

waren die einzigen von der Regierung zugelassenen<br />

Würdenträger. Im letzten Oktober sind alle griechisch-katholischen<br />

Bischöfe eingekerkert worden, ebenfalls sehr viele Priester<br />

des gleichen Ritus, die nicht von der römischen Kirche abfallen<br />

wollten. Schon am 1. Dezember 1948 wurde die griechischkatholische<br />

Kirche (7-9 Prozent der Einwohner) unterdrückt<br />

und ihr Besitz eingezogen. Griechisch-katholisch nennen sich<br />

jene Teile der morgenländischen Kirche, die griechisch reden<br />

und die Oberhoheit des Papstes anerkennen (griechisch-unierte<br />

Kirche) — im Gegensatz zu den von Rom getrennten „orthodoxen"<br />

(rechtgläubigen) Ostkirchen in Bulgarien, Jugoslawien,<br />

(72,6 Prozent der Bevölkerung) und Rußland (morgenländische<br />

Kirche). Wir Rompilger erinnern uns noch an den wnndevbaren<br />

Ehoral eines griechischen Diakons beim Singen des<br />

Evangeliums bei der Heiligsprechung Bruder Klausens.<br />

Am 17. Juli 1948 hat die rumänische Regierung ganz<br />

unerwartet das Konkordat dem Heiligen Stuhl gekündigt. Am<br />

3. August wurden alle katholischen Schulen unterdrückt. Es<br />

folgte die Wegnahme aller beweglichen und unbeweglichen<br />

Güter der Kirchen, Kongregationen, religiösen Gemeinschaften<br />

und Schulen. Die Zahl der Diözesen wurde von 10 auf 4<br />

reduziert, zwei für den griechischen, zwei für den lateinischen<br />

Ritus (6,8 Prozent der Bevölkerung). Da nun die griechischkatholische<br />

Kirche ganz unterdrückt ist, gibt es nur mehr zwei<br />

Bistümer. Ende September 1948 begann ein furchtbarer<br />

Kampf der Presse und der Polizei gegen die griechisch-katholischen<br />

Priester und Gläubigen: sie sollten' zur schismatischen<br />

(abtrünnigen, orthodoxen) Kirche übertreten. Schmeicheleien,<br />

Drohung mit Arrest oder Verschickung nach Sibirien oder Erschießung<br />

erreichten nichts. Darum wurden die Priester in<br />

dunkle Kerker geworfen, ohne Speise und Trank, ihre Angehörigen<br />

mit Maßregelungen bedroht. Andere konnten flüchten<br />

und werden von der Polizei gesucht. Sie find mittellos, da sie<br />

nicht arbeiten können, um sich nicht der Polizei zu verraten.<br />

Die Gläubigen haben es nicht besser: der kommunistische Dorf-<br />

Vorsteher erklärt zusammen mit seiner Kommission: unsere<br />

Gemeinde ist von jetzt an schismatisch.<br />

Die Taktik in Rumänien ist anders als in der Tschechoslowakei<br />

— das Ziel das gleiche.<br />

Die rumänischen Katholiken schauen ruhig in die Zukunft<br />

und bleiben mutig. Wer von der Unbesiegbarkeit des Christentums<br />

überzeugt ist, benimmt sich' anders, als einer, der nur<br />

noch ruhig sterben will. Die Kompromißler, denen der Angsteifer<br />

zu beiden Mundwinkeln herausfädelt, müssen ob der tapferen<br />

Haltung- unserer rumänischen Glaubensbrüder in Ohnmacht<br />

fallen. Indes wird die Zeit reis für die neue, religiöse,<br />

weltgeschichtliche Bewegung: Hinzu Christus! Sie wird<br />

mit dem Heiligen Jahr 195V ein neues Kapitel der Weltgeschichte<br />

einleiten. -— :<br />

„Ich weiß", entgegenete das Fräulein, „daß die Artisten<br />

sich im allgemeinen keines guten Rufes erfreuen. Aber ehrw.<br />

Mutter, es gibt überall Heilige und solche, die es werden wollen.<br />

Ich 'hatte eine Freundin. Wir wohnten stets zusammen.<br />

Daß wir täglich zur hl. Messe gingen, war selbstverständlich.<br />

Zufällig trafen wir dabei auch einen unserer Seilkünstler.<br />

Niemand im Zirkus ahnte etwas von seinem Privatleben. Und<br />

er ging denselben Weg wie wir. Wenn man täglich sein Leben<br />

aufs Spiel setzt, sagte er, muß man auch täglich auf den Tod<br />

vorbereitet sein. Er kommunizierte wenigstens jeden Sonnund<br />

Feiertag. Mein seliger Vater tat das übrigens auch."<br />

Es ist gut", sagte Mutter Gdeltrudis, indem sie sich erhob.<br />

„Ein außerordentlicher Fall verlangt außerordentliche<br />

Behandlung. Ich werde heute abend noch nti£^ meinen<br />

Ratsschwestern reden. Und morgen erhalten Sie, ich hoffe,<br />

cmten Bescheid Sie bleiben doch bei uns über Nacht? Gut,<br />

nach Tisch schicke ich Ihnen Schwester Paula, unsere Novizenmeisterin,<br />

damit es Ihnen nicht an Unterhaltung fehlt.<br />

"Noch eine Bitte hatte ich. ehrw. Mutter. Darf ich auch<br />

meine Freundin sprechen?"<br />

„Wie? Eine Freundin haben Sie bei.uns?"<br />

"o ja, Schwester Renilda. Wir sind die ersten Jahre zusammen<br />

zur Schule gegangen."<br />

Juli<br />

Kornblume, blau, Mohn slammig rot.<br />

Im Mittag rauscht das heilige Brot.<br />

Die Linde schneit, die Wachtel schlägt,<br />

der Bauer bang das Wetter wägt.<br />

Die erste Birn bricht Margaret,<br />

drauf überall die Ernt angeht. ,<br />

Im Schatten steht der Schnitterkrug,<br />

die . Magd- geht mit dem Ochsenzug.<br />

Der starke Leib, die schwere Fracht:<br />

Im fernen Land ein Donner kracht.<br />

Mög uns der Himmel gnädig sein —<br />

Sankt Jakob, Dank! Das Korn fährt ein.<br />

Josef W e i n h e b e r, „Kleiner Kalender".<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 4. Juli <strong>1949</strong>.<br />

Die Beschlüsse des Kantonsrates vom 28. Juni <strong>1949</strong> werden<br />

in Vollzug gesetzt. Das Postulat betreffend Schaffung<br />

zusätzlicher Jagdschongebiete in den Gemeinden wird zur<br />

Stellungnahme an die kantonale Jagdaufsichtskommission gewiesen.<br />

Der Einwohnergemeinderat Sarnen empfiehlt znschriftlich,<br />

von der Ausgestaltung des Schützenhauses auf dem<br />

Landenberg zur kantonalen gewerblichen Berufsschule abzusehen.<br />

Die bezüglichen Vorschläge sind der Prüfung zu unterziehen.<br />

Der Sand- und Kies-AG., Alpnachstad, • wird zur Ausbeutung<br />

von Bau- und Auffüllmaterialien im Seebecken von<br />

Alpnachstad auf die Dauer von 15 Jahren, bis 31. Dezember<br />

1963, eine Konzession erteilt. Zugunsten des Naturschutzes<br />

und der Fischerei sind Vorbehalte angebracht.<br />

Die Sarner Pflegerinnenschule und ihr Schuldiplom werden<br />

für das Gebiet des Kantons Obwalden anerkannt. Dagegen<br />

wird von einer Antragstellung an den Kantonsrat betreffend<br />

den Beitritt zur Interkantonalen Uebereinkunft über<br />

das Pflegepersonal dermalen abgesehen.<br />

Als Gemeindearzt für Lungern wird Dr. med. Josef Andermatt,<br />

Lungern, bezeichnet.<br />

Vom Reinerlös der 113. Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

sind dem Kanton Obwalden Fr. 2237.80 zngekommen.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Verkehrsoerein. Das <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsbüro<br />

erstattet^über seine Tätigkeit im Jahre 1948 folgenden<br />

Bericht:<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsbüro ist im abgelausenen Jahre<br />

rege in Anspruch genommen worden. Zahlreiche mündliche<br />

und schriftliche Anfragen aller Art mußten beantwortet werden.<br />

In unserem Berkehrsgebiet bestand eine große Nachfrage<br />

nach Prospekten der Kurhäuser und Pensionen. Den schweizerischen<br />

und einigen ausländischen Verkehrsbüros wurden eine<br />

größere Anzahl Prospekts der <strong>Obwaldner</strong> Hotels und Pensionen<br />

zur Verteilung an Interessenten geschickt. Wir haben<br />

I der Schweizerischen Zentrale für Verkehrsförderung, dem<br />

| Verkehrsverband Zentralschweiz, den Reisebüros und an<br />

„Dann sind Sie es, die ihr im vorigen Jahr einen Brief<br />

aus Amerika schrieb?"<br />

„Allerdings, ehrw. Mutter."<br />

„Gut, sie wird kommen. Uebrigens haben Sie Glück. In<br />

wenigen Tagen reist Schwester Renilda nach Südafrika ab."<br />

„Oh, die Glückliche!"<br />

2. Kapitel<br />

Elfriede, wie man sie nunmehr kurzweg nannte, trug seit<br />

Wochen das Häubchen und die Pelerine der Postulantinnen.<br />

Die Verwandlung war sehr «schnell vor sich gegangen. Die beiden<br />

Ratsschwestern, Paula und Jrmgardis, hatten sich durchaus<br />

auf den Standpunkt der ehrw. Mutter gestellt. Es lag kein<br />

Grund vor, die Bittstellerin abzuweisen. Man mußte freilich<br />

voraussetzen, daß sie ein verwöhntes Menschenkind war. Die<br />

bescheidene Lebensweise legte ihr sicherlich schwere Opfer auf.<br />

Ob sie innerlich stark genug war, sie zu bringen, mutzte die<br />

nächste Zukunft lehren. Wer an ihrem guten Willen war nicht<br />

zu zweifeln. — —<br />

Am Morgen nach ihrer Ankunft nahm Elfriede zum erftenmal<br />

am gemeinsamen Kaffeetisch teil. Etwa zwei Dutzend<br />

neue Kandidatinnen saßen um sie herum. Sie waren schon acht<br />

Tage und länger da. Elfride beneidete sie um den« Appetit,<br />

mit dem sie ihre Brotschnitten verzehrten. Sie erinnerte.sich


Private zirka 1500 Hotelprospekte gesandt. Es sollten wieder<br />

-deutsche, französische und englische Pliants angefertigt<br />

werden, da kein Vorrat mehr vorhanden ist.<br />

Wir mußten über die Hotels, Pensionspreise, möblierten<br />

Wohnungen, Ausflüge und viele andere Angelegenheiten Auskunft<br />

erteilen. Die Auskünfte konnten wir immer genau<br />

beantworten.<br />

Die Jahresrechnung des <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsvereins erzeigt<br />

für das Jahr 1948 Fr. 745.90 Einnahmen und Franken<br />

373.90 Ausgaben, so daß sich eine Mehreinnahme von Fran-<br />

Jen 372.— ergibt. Das Vermögen erhöhte sich dadurch auf<br />

Fr. 1417.— und sollte nun für die Anschaffung des erforderlichen<br />

Propagandamaterials einigermaßen hinreichen. Von<br />

anderer Seite ist dem <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsverein die Gratis-<br />

Überlassung von 2000 Prospekten in Aussicht gestellt worden,<br />

sofern die Hotels und Geschäftsleute in Obwalden darin genügend<br />

Inserate aufgeben. Die Prospektübergabe erfolgte bis<br />

jetzt leider noch nicht.<br />

Da die bereits vor vielen Jahren durch den Regierungsrat<br />

ernannte und seither wiederholt erneuerte Kommission<br />

für die Reorganisation des Verkehrswesens bis heute noch<br />

gar nie in Aktion getreten ist, werden die Mitglieder des <strong>Obwaldner</strong><br />

Verkehrsvereins, welche den Jahresbeitrag regelmäßig<br />

bezahlt haben, nach elfjährigem Unterbruch in absehbarer<br />

Zeit schriftlich wieder zu einer ordentlichen Generalversammlung<br />

eingeladen, zur Bestellung eines neungliedrigen Vorstandes<br />

und Fortführung desselben im alten Kantonsteil auf<br />

erweiterter Grundlage.<br />

Die schon längst geplante Erhebung einer Kurtaxe, welche<br />

dem <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsverein abzuliefern ist und verbindlich<br />

sein soll für die Hotels, Gasthäuser, Fremdenpensionen<br />

und Private, dürfte nun endlich verwirklicht werden, um die<br />

nötigen Mittel für eine wirksame Propaganda zu beschaffen.<br />

Der Kanton Obwalden, welcher dem Verkchrsverband<br />

Zentralschweiz einen jährlichen Beitrag von Fr. 3000.— verabfolgt,<br />

hat für die Förderung des Fremdenverkehrs in seinen<br />

sechs alten Gemeinden keine Mittel. Dafür wird in den Luzerner<br />

Tageszeitungen folgende Propaganda lanciert:<br />

„Luzerner, besucht Euern Kanton". Indessen kann lobend<br />

erwähnt werden, daß der Kanton Obwalden dem Verkehrsverein<br />

Engelberg jeweilen folgende Spenden zukommen läßt:<br />

Fr. 600.— für die Sommersaison und Fr. 600.—• für die<br />

Wintersaison, zusammen Fr. 1200.— pro Jahr. Engelberg<br />

wird immerhin gegenüber den sechs alten Gemeinden privilegiert.<br />

Die Hotellerie verzeichnet gegenüber dem Vorjahr einen<br />

Frequenzrückgang, wobei der Ausfall der schweizerischen Gäste<br />

wesentlich stärker ist, als derjenige der ausländischen Besucher.<br />

Der inländische Tourismus ist aber nach wie vor die<br />

tragende Stütze des einheimischen Hotelgewerbes. Das Rechte<br />

Wetter des vergangenen Sommers veranlaßte viele Schweizer,<br />

ihre Ferien wieder in Italien und Frankreich zu verbringen.<br />

Der Bundesrat hat die wichtigsten rechtlichen Schutzbestimmungen<br />

zu Gunsten der Hotellerie Ende 1947 für weitere<br />

zwei Jahre erneuert. Die lokalen Transportanftalten haben,<br />

mit Ausnahme der Pilatusbahn, durch die Abschwächung im<br />

Fremdenverkehr und die ungünstigen Witterungsverhältnisse<br />

wieder Ausfälle erlitten, obschon anfangs Februar 1948 Tariferhöhungen<br />

durchgeführt wurden.<br />

Der Berichterstatter: Eh. Trachsel.<br />

Matura. (Eing.) An der kantonalen Lehranstalt in<br />

Sarnen haben folgende <strong>Obwaldner</strong> die Maturitätsprüfung<br />

mit Erfolg bestanden: von Sarnen: Britschgi Ernst, Schwendi,<br />

Etlin Albert, Götschi Ernst, Wirz Hanns Adalbert; von<br />

Kerns: Ettlin Joses und Ganz Armin. Den Maturi herzliche<br />

Gratulation und beste Segenswünsche in das akademische<br />

Berufsstudium!<br />

Kleine Vergeßlichkeiten. Es gehört zur verantwortungsbewußten<br />

Selbsterziehung, daß wir auch in kleinen Dingen<br />

genau sind. Nehmen wir folgendes Beispiel an:<br />

Aus einer Notlage heraus sehen sich manche Unternehmungen<br />

des öffentlichen Wohls gezwungen, mit einem Angebot<br />

an das Publikum zu gelangen, das neben der wohltätigen<br />

auch eine geschäftliche Seite «hat. So bei den sogenannten<br />

Kartenaktionen, die seit vielen Jahren von der Pro Infirmis<br />

unternommen wurden.<br />

Diese Kartensendungen werden leider oft mißverstanden.<br />

Man sieht in ihnen in trägem Kurzschluß eine Bettelei und<br />

reagiert entsprechend. Man bezahlt die Karten nicht, refüsiert<br />

sie auch nicht, sondern man läßt sie einfach liegen.<br />

Und doch sind diese Kartenaktionen zunächst ein kaufmännisches<br />

Angebot wie ein anderes, mit dem einzigen Unterschied,<br />

daß keine privaten Gewinnabsichten dahinter stecken, sondern,<br />

daß die erhofften Gewinne zum allgemeinen Wohl verwendet<br />

werden sollen.<br />

Wir alle sind in solchen Dingen leicht vergeßlich und zu<br />

träge, uns in die Situation der Fürsorgeeinrichtungen, welche<br />

uns solche Karten ins Haus schicken, zu versetzen. Es spielt<br />

hier die gleiche Trägheit, die auch daran schuld ist, daß wir<br />

oft die Bezahlung kleiner Rechnungen, die Rückgabe von entliehenen<br />

Büchern, das Schreiben von Dankesbriefen, das Anbringen<br />

von Entschuldigungen usw. aufjcyieben und schließlich<br />

vergessen. — Wir wollen doch nachsehen, ob noch eine Serie<br />

von den hübschen Kärtchen irgendwo liegt, die wir vielleicht<br />

noch bezahlen könnten, oder die wir andernfalls doch refüfieren<br />

sollten.<br />

Gruß und Willkomm der Turnerschar<br />

b. Sarnen, die schmucke Residenz, ist am kommenden<br />

Sonntag, den 10., evtl. 17. Juli, Festort. Gilt es doch, den<br />

in unserm Kreis wohnenden ETV-Turnern zum Kreis-<br />

Turnfest einen freudigen Empfang zu bereiten. Ueber<br />

350 kampsgewohnte junge Männer, darunter der Bürgerturnverein<br />

Luzern mit 120 Mann, werden unter rauschender<br />

Bannerseide und dem Klang froher Turnerlieder auf den Festplatz<br />

Seefeld ziehen, um sich in edlem Wettkampf zu messen.<br />

Wir grüßen sie alle als den gesunden Grundstock einer wehrhaften<br />

Schweizerjugend, mit ihrer Devise: Frisch, sromm,<br />

fröhlich, frei! Unter dieser Devise möge auch der Härte<br />

Kampf um das sehr begehrte grüne Laub auf dem Seefeld ausgetragen<br />

werden. Liegt ihr doch ein umfassendes Erziehungsideal<br />

zugrunde. Der Sinn der vier „F" auf dem schmucken<br />

Tunerbanner will die unter seinem Gefolge Marschierenden<br />

darauf hinweisen, daß über körperlichem Training und ausgesuchter<br />

Technik der Turnbewegung ein höherer, geistigseelischer<br />

Wert eigen ist. Mit seiner Devise will sich der Turner<br />

zu einem frischen Lebenskamps, einem frommen<br />

Bekenntnis des angestammten Glaubens und der mannhaften<br />

Religiösität, einer fröhlichen Lebensbejahung und einer<br />

freien Haltung vor jeder kollektivistischen Weltanschauung<br />

und modernen Unfreiheit unserer Tage bekennen. Mens sana<br />

in corpore sano: Mit der Kultur des Körpers die Kultur der<br />

Seele verbinden, mit der Pflege und Stählung des Leibes die<br />

Pflege des Geistes, das sei Endzweck auch dieses schönen<br />

Turnfestes aus dem Seefeld. Wir wünschen allen Kämpen im<br />

weißen Gewände einen fairen Kampfgeist und das schönste<br />

Festwetter!<br />

Aus dem Programm:<br />

8.15 Beginn der Sektionswettkämpfe.<br />

10.00 Festgottesdienst<br />

13.15 Festzug durch das Dorf<br />

13.30 Beginn des Einzelturnens. Kunst — National —<br />

Leichtathletik.<br />

ca. 16.45 Allgemeine Uebungen.<br />

Sarnen. Die werte Bevölkerung von Sarnen wird ersucht,<br />

am K rei s t u r n s e st, 10. Juli, bei schlechter Witterung<br />

am 17. Juli, die Häuser zu beflaggen. Wir danken denjenigen,<br />

die zur Verschönerung unseres Festes mithelfen.<br />

Das Organisationskomitee.<br />

Sarnen. (Einges.) Gartenfest des Saruer Männerchors<br />

im Gartenareal des Hotel Mühle. Es war ein begrüßenswerter<br />

Gedanke seitens der leitenden Organe des Männerchors,<br />

nach ungefähr 30jährigem Unterbruch wieder einmal ein Gartensest<br />

aufzuziehen. Der strahlende, wolkenlose Sommermorgen<br />

vom vergangenen Sonntag ließ keine Zweifel am Gelingen<br />

des Festes aufkommen. Es gehört überdies zur Tradition<br />

des Männerchors Sarnen: wenn schon etwas geboten werden<br />

soll, dann etwas Rechtes. Der Festplatz, in erhöhter, idealer<br />

Lage am Sarnersee, inmitten schattenspendender Bäume, vermochte<br />

einen selten schönen Rahmen zu bieten. Ausländische<br />

Gäste, die sich nicht genug sattsehen konnten an dem wunderschönen<br />

Panorama, das sich vom Festplatze aus darbot, äußerten<br />

sich dem Schreibenden gegenüber, weshalb denn eigentlich<br />

das liebliche Tal Obwaldens, im Sinne einer Werbung für<br />

den Fremdenverkehr nicht mehr in den Vordergrund gestellt<br />

werde. Sicherlich verdiente das <strong>Obwaldner</strong>land mit seinem<br />

idyllischen Sarnersee und seiner schönen Bergwelt mehr Beachtung.<br />

Punkt 2 Uhr nachmittags war der letzte Nagel eingerammt;<br />

und alles war, dank einer vorbildlichen Organisation,<br />

zum Empfang der Gäste bereit. Sie ließen auch nicht<br />

lange auf sich warten. Diverse Attraktionen, wie Schießstand,<br />

Ballwerfen, Lebkuchendrchen und anderes mehr vermochten<br />

sofort einen frohen Festbetrieb anzukurbeln. Der Männerchor<br />

startete mit schönen Liederdarbietungen, während die schmissige<br />

Tanzkapelle Della Torre aus Sächseln sich anschickte, die<br />

Tanzlustigen aus die große Tanzbühne zu locken. Die 100 bis<br />

200 Paare, die sich mitunter zu gleicher Zeit auf dem spiegel-<br />

glatten Tanzboden drehten und tummelten, wähnten sich Qltj<br />

bestem Parkett. .<br />

Eine offizielle Begrüßung durch einen Sprecher des Männerchors<br />

galt vor allem den zahlreichen Passivmitgliedern, die<br />

sich mit ihren Angehörigen eingefunden hatten. Der Hauptzweck<br />

der Veranstaltung wär doch, den Passivmitgliedern<br />

eine schöne Unterhaltung zu bieten und diesen Gelegenheit zur<br />

engeren Fühlungnahme mit der Aktivschar des MännerchoxZ<br />

zu vermitteln. Die unter dem bewährten sichern Taktstock<br />

von Hrn. Musikdirektor C. Zajak vom Chor vorgetragenen gediegenen<br />

Chorlieder ernteten reichen Beifall. Ein originelles<br />

Duo aus Luzern brachte mit seinen humoristischen Einfällen<br />

viel Leiben und Stimmung. Küche und Keller des neuen<br />

Mühlebesitzers gaben das Beste her und vermochten ein anspruchsvolles<br />

Publikum zu befriedigen.<br />

Wir beglückwünschen den Männerchor Sarnen und den<br />

initiativen Hotelier Schwegler zum erfolgreich verlaufenen<br />

schönen Volksfest.<br />

Sarnen. (Einges.) Vor einiger Zeit veranstaltete die<br />

Gemeinde Sarnen unter dem Protektorat des Einwohnergemeinderates<br />

eine Hilssaktion zu Gunsten der Pfarr-Caritas<br />

Graz St. Leonhard, die ein freudiges und dankbares<br />

Ccho gefunden hat. All den Teilnehmern an dieser<br />

Hilfsaktion sei hiemit der warme Dank ausgesprochen. In<br />

einem Dankschreiben an den Einwohnergemeind erat bittet die<br />

Pfarr-Caritas Graz St. Leonhard jedem einzelnen Spender<br />

im besondern zu sagen, daß die Geschenke eine unbeschreibliche<br />

Freude und Dankbarkeit ausgelöst haben. Wemi sich auch in<br />

einigen Familien die Verhältnisse gebessert haben, so gibt es<br />

immer noch sehr viele verschämte Arme, welche sich vor den<br />

Schäden und Nöten des Krieges und vor allem der Nachkriegszeit<br />

nur schwer erholen können. Mancher von den<br />

glücklichen Empfängern der Pakete sagte, „wir müssen die<br />

Freude erst verdauen, bevor wir danken können", und man<br />

bedaure es, daß es den gütigen Spendern nicht möglich sei,<br />

die Freude und das Glück der Beschenkten an Ort und Stelle<br />

persönlich mitzuerleben. t In diesem Schreiben wird weiter<br />

ausgeführt, die Schenkenden dürfen versichert sein, daß man<br />

nie vergessen werde, was sie durch ihre Hilfe diesem schwergeprüften<br />

Land an Opfer gebracht haben. „Und so bitten wir<br />

Sie nochmals von ganzem Herzen, unsern aufrichtigen und<br />

herzlichen *>anf entgegenzunehmen. Möge Gott allen Familien<br />

ihre Opferliebe tausendfach vergelten."<br />

Sarnen. Kind in ein Auto gesprungen. * Am Donnerstag<br />

kurz vor Mittag überquerte im Unterdorf ein Erstkläßler<br />

springend und ohne sich umzusehen die Kantonsstraße und<br />

wurde in der Folge von einem Engländer-Auto heftig angefahren.<br />

Das Kind mußte mit ziemlich schweren Schürf- und<br />

Quetschwunden in ärztliche Behandlung genommen werden.<br />

Die gute Reaktion des Fahrzeugführers verhütete ein großeres<br />

Unglück.<br />

Tags zuvor noch hatte die Sarner Schuljugend durch die<br />

kantonale Polizei Verkehrsunterricht erhalten! Die Eltern<br />

mögen die Kinder zu vermehrter Vorsicht auf der Straße erziehen!<br />

Sarnen. Der Druckfehlerteufel hat der Einsendüng<br />

in der Mitwochnummer über den Unterhaltungsabenö<br />

der Feld musik Sarnen leider einen Streich gespielt.<br />

Statt von einer Fernsehapparatur war nur von einer Kmsprechapparatur<br />

die Rede, als ob die Feldmusik Sarnen nur<br />

mit etwas so Altem aufwarten würde. Möge diese Verwechslung<br />

der Zugkraft des Abends keinen Abbruch tun!<br />

7. Ob- und Nidwalduer Kant. Jungschwingertag in Kerns<br />

vom 3. Juli <strong>1949</strong>. (Einges.) In der „Bünt" zu Kerns gabs<br />

letzten Sonntag Hochbetrieb, vermochte doch der Austrag der<br />

schwingerischen Wettkämpse unserer Jungen eine große Zahl<br />

Zuschauer anzulocken. 63 Jungschwinger der Jahrgänge 1931<br />

bis und mit 1933 stellten sich beim Appell in Reih und Glied<br />

auf, wo sie von Kantonalpräsident Ernst Reber, Alpnach, mit<br />

markanten Worten begrüßt wurden. Alsdann wurden die<br />

ersten Paare aufgerufen, und sogleich stob das Sagmehl unter<br />

den Füßen der jungen Kämpfer, die mit jugendlichem Elan,<br />

mit Einsatz der ganzen Kraft ihr technisches Können unter Beweis<br />

stellten. Als bestausgewiesene Schwinger entpuppten sich<br />

Niederberger Ernst, Hergiswil und Reinhard, Edy, Kerns;<br />

ihr sicheres, grisfestes Schaffen fand allgemein Anerkennung<br />

und Bewunderung. Aber auch die Gebrüder Albert und Walter<br />

Durrer, des Leo, Kerns gefielen mit ihren rassigen Kurzzügen<br />

und gewannen je 5 Gänge. Der kleine Josef Michel,<br />

Kerns, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, und mit blitzschnellen<br />

Attacken wußte er sich 4 Kreuzlein zu sichern, während<br />

die restlichen 2 Gänge eingestellt wurden. Zum Schlußgang<br />

traten Niederberger Ernst, Hergiswil und Reinhard<br />

Edy, Kerns, an, nachdem die nämlichen Gegner den ersten<br />

an Torten und Schlagsahne, vor denen sie manchmal gelangweilt<br />

gesessen. Mit Mühe und Not verzehrte sie eine<br />

Schnitte. Mohr konnte sie beim besten Willen nicht leisten.<br />

Nachher zeigte ihr Mutter Edeltrudis das ganze Haus,<br />

die einfachen Zellen der Schwestern, in >denen nichts stand<br />

als ein Stuhl und ein Bette, und die Arbeitsräume, in denen<br />

die Schwestern schweigend ihr Tagewerk verrichteten. Und als<br />

sie dann wieder im Sprechzimmer an der Pforte landeten,<br />

fragte sie: „Nun, meine Liebe, glauben Sie, daß Sie bei uns<br />

glücklich werden können?"<br />

„Ja, ehrwürdige Mutter, ich hoffe es bestimmt."<br />

„Wer unser Leben ist sehr hart."<br />

„Das habe ich vorausgesetzt. Ich habe in allen Räumen,<br />

m denen wir waren, ein Kruzifix gesehen. Und wo ich Christus<br />

am Kreuze sehe, Hoffe ich auch die Gnade und Kraft<br />

zu erhalten, alle Opfer zu bringen, die der Beruf verlangt."<br />

„Gut, mein Kind, dann bleiben Sie. Wie steht es mit Jhrer<br />

Aussteuer?"<br />

„Ich habe noch' zwei große Koffer am Bahnhof liegen,<br />

der eine birgt allerdings nur meine Zirkusgarderobe. Aber<br />

ich hebe Geld genug bei mir, um alles Fehlende zu beschaffen."<br />

„Schon recht. Heute nachmittag erhalten Sie Ihre neue<br />

Kleidung. Das Geld geben Sie bei Schwester Paula ab. Und<br />

Gott möge Ihren Borsatz segnen." .. • - ~ ,<br />

So war das Weltkind im Handumdrehen zur Kloster-<br />

Kandidatin geworden. Und niemand konnte froher darüber<br />

sein, als die ehemalige Zirkusdiva, obgleich man ihr das<br />

neue Leben nicht leicht machte. Die erste Arbeit, die man ihr<br />

zuwies, war das Putzen der Gänge und Treppen. Bereitwillig<br />

nahm sie es auf sich. Freute sich sogar, daß man sie<br />

wenigstens dafür gebrauchen konnte. Aber es war doch schwerer<br />

als sie dachte. Einen Tadel hatte sie sich noch nicht zugezogen.<br />

Nur einmal hatte Mutter Edeltrudis im Vorübergehen<br />

aus einen Fleck im Treppenwinkel gedeutet. Es genügte,<br />

um Elfriede zu überzeugen, daß ihre Arbeit noch<br />

vollkommener werden könne. Und sie gab sich Mühe. Der<br />

Vorgang hatte sich nicht wiederholt. Aber jedesmal, wenn<br />

die öhrwürdige Mutter vorüberging, fühlte die Postulantin<br />

ein heftiges Herzklopfen. Ein Lob, eine Anerkennung gab<br />

es nicht. Sie redete sich ein, daß sie danach auch nicht verlange,<br />

und doch entbehrte sie es schr.<br />

Der Verkehr mit den übrigen Kandidatinnen war nett<br />

und anregend. In der Rekreation waren sie alle munter<br />

und vergnügt, wie es jungen Mädchen zukommt. Kopfhänger<br />

gab es nicht. Von Elfriedens Vergangenheit war nichts<br />

bekannt. Sie suchte sich zu geben, wie alle andern es taten.<br />

Trotzdem konnte sie die Dame nicht ganz verleugnen. Aber<br />

ihre vornehme Höflichkeit eroherte sich alle Herzen.<br />

Am Sonntage vor Weihnachten wurde Elfriede zur ehrw.<br />

Mutter gerufen. Zur Besprechung. Klopfenden Herzens ging<br />

sie hin. Hatte sie etwas verschen? Wartete ihr ein Tadel? .<br />

Aber sie 'wurde angenehm enttäuscht. Mutter Edeltrudis erkündigte<br />

sich eingehend nach ihrem Befinden. Elfriede meinte,<br />

sie sei noch nie krank gewesen und fühle sich auch hier wohler<br />

von Tag zu Tag.<br />

„Erscheint Ihnen unsere Kost nicht zu gering?"<br />

„Nur in den ersten Tagen, ehrw. Mutter. Da stieg jedesmal<br />

ein Unbehagen in mir aus, wenn es zum Refektorium<br />

ging. Aber", fügte sie lächelnd hinzu, „sagt nicht ein deutsches<br />

Sprichwort: Hunger Locht gut, oder so ähnlich? Als ich<br />

hungrig war, schmeckte mir alles."<br />

„Und sind Sie nun glücklich von Herzen?"<br />

„Ja, ehrw. Mutter, ich bin sehr glücklich. Und wäre<br />

auch ganz zufrieden, wenn ich' nicht immer eine Sorge hätte."<br />

„Und die wäre?"<br />

„Ich kann das nicht so ausdrucken, wie ich es möchte. Ich<br />

fürchte immer, daß ehrw. Mutter nicht mit mir zufrieden<br />

find."<br />

„Oh, meine Tochter, das sind nur die Nachwehen Ihres<br />

früheren Berufe", entgegenete die Klosterfrau mit bestimmter<br />

Ruhe. „Sie waren den Beifall der Menge gewohnt. Unsere<br />

niedere Natur hascht nach Lob und Anerkennung. Es wäre<br />

ein Wunder, wenn Sie dasi nicht fühlten. Lernen Sie Gott<br />

dienen um Gottes willen und auf sich selber ganz verzichten.<br />

Das ist das Geheimnis des größten Glücke."<br />

, (Fortsetzung.)


Gang im Anschwingen zn destreiten hatten, in welchem Reinhart,<br />

durch etwas überforciertes K-urzziehen sich einem Kniestich<br />

des schneidigen Hergiswilers beugen mußte. Jetzt aber<br />

ging es un, die Siegerehre -des Tages, und beidfeitig wurde<br />

eine zeitlang abgetastet. Plötzlich setzte Reinhard einen prächtigen<br />

Kurzhüst an und brachte Niederberger in brenzlige<br />

Lage, aus der sich dieser jedoch wieder befreien konnte. Die<br />

Fortsetzung des Kampfes zeigte schöne, ausgeglichene Arbeit,<br />

aber kein positives Resultat, und somit konnte Niederberger<br />

mit einem Punkt Vorsprung den ersten Rang belegen. Erwähnenswert<br />

ist noch die Tatsache, baß sich der Wettkampf<br />

trotz des hartausgetrockneten Bodens ohne den geringsten Unfall<br />

abwickelte. Und nun ihr jungen Schwinger! Habt Dank<br />

für Eure gute Disziplin, seit nicht zu überheblich über Euren<br />

Erfolg und laßt Euch die Niederlagen eine Lehre fein, und<br />

auf Wiedersehn nächstes Jahr!<br />

Rangliste: 1. Rang: Niederberger Ernst (31), Hergiswil,<br />

57.50 Punktze. 2. Reinhard Edy (32), Kerns, 56.50. 3.<br />

Durrer Walter (32), Kerns, 56.25. 4. Durrer Albert (31),<br />

Kerns, 56.00. 5a. Machet Josef (32), Kerns, 55.75. 5b. Odermatt<br />

Joses (31), Alpnach, 55.75. 5c. Degelo Franz (31), Giswil,<br />

55.75. 6. Christen Alfred (31), Hergiswil 55.50. 7a.<br />

Kaufmann Fridolin (32), Lungern, 55.25. 7b. von Ah, David<br />

(31), Giswil, 55.25. 7c. Peter Stephan (31), Alpnach,<br />

55.25. 7d. Roßacher Otto (31), Giswil, 55.25. 7e. Kathriner<br />

Wendel (32), Sarnen, 55.25.<br />

Alpnach. Kirchliches. Morgen Sonntag wird um<br />

5.15 Uhr eine spezielle Frühmesse gehalten, um den an die<br />

Delegiertenversammlung der Schweizerischen Trachtendereinigung<br />

in St. Gallen-Speicher reisenden Trachten aus Obwalden<br />

Gelegenheit zum Besuche des Gottesdienstes zu geben.<br />

Alpnach. (Einges.) Sommerfahrt des Frauenvereins.<br />

Grüß Gott du goldner Morgen,<br />

Laß mich ins Land hinaus<br />

Ade ihr -alten Sorgen<br />

Euch laß ich nun zu Haus!<br />

In dieser Stimmung bestiegen über 80 Frauen das Auto,<br />

um einmal Bern zu besuchen. Gar schnell gings durch unsere<br />

lieben Qbwaldnergemeinden über den Brünig gegen das Berner<br />

Oberland. War das ein Bewundern, als die sonnbeglänzten<br />

Häuser und Dörfer sich in ihrer Blumenpracht im See<br />

spiegelten. 2)4 Stunden hatten wir dann Zeit, alles Jnteressante<br />

in der Kaba zu besichtigen.<br />

Pünktlich sammelten sich alle wieder zur Weiterreise.<br />

Durch blühende Kartoffelfelder und wogende Kornfelder gings<br />

Bern zu. In Muri erwartete uns ein schmackhaftes Mittagessen.<br />

Um halb 3 Uhr kamen wir in die Bundeshauptstadt<br />

und fuhren direkt vor das Bundeshaus.<br />

Durften wir etwa nicht mit ruhigem Gewissen unser hochstes<br />

Regierungsgebäude besuchen? Haben doch durch all die<br />

Kriegsjahre unsere Geschäftsfrauen durch das Markensystem<br />

jedermann gerecht bedient. Die Arbeiterfrauen mußten mit<br />

ihren Rationen auskommen, und wir Bäuerinnen haben gewercht,<br />

gesät und gesorgt, um aus dem steinigen Boden etwas<br />

herauszubekommen.<br />

Wir wurden von einem dienstbeflissenen BundeSweibel<br />

durch den Stände- und Nationalratssaal geführt, wo wir über<br />

viel Wissenswertes Aufschluß erhielten. Die Zeit reichte noch,<br />

das Berner Münster zu besichtigen. Auch den Bärengraben<br />

konnten wir noch sehen, wo uns fünf Bären mit Bitten und<br />

Danken Gutzli abnahmen.<br />

Darauf gings gegen Huttwil, dem vielbesungenen Emmenthal<br />

zu. An den mächtigen Kornfeldern und den prächtigen<br />

Kartoffeläckern konnte man erkennen, daß hier ganze Bauern<br />

schaffen. Endlich kamen wir nach Willisau. Hier besuchten<br />

wir die hl. Blutskapelle, und hatten eine kurze Andacht. Von<br />

da gmgs Wolhusen, Werthenstein und der Stadt Luzern zu.<br />

Glücklich und wohlauf kamen wir am Abend in Luzern an.<br />

Für diesen herrlichen Ausflug danken wir vor allem unserem<br />

hochw. Herrn Präfes und allen, die mit fröhlichen<br />

Liedern eine gute Stimmung aufrechterhielten.<br />

Alpnach. (Eing.) Bei günstiger Witterung hält nun die<br />

Musikgesellschaft Alpnach am Sonntag, den 10., evtl.<br />

17. Juli, ihr bald traditionelles Waldfest, das den frühern<br />

noch in bester Erinnerung verbliebenen Veranstaltungen in<br />

keiner Weise nachstehen wird. Alle Vorbereitungen sind getroffen,<br />

damit jedermann in echt volkstümlicher Gemütlichkeit<br />

die alltäglichen Sorgen vergessen kann. Das reizende und<br />

schattige, voll Sommerfrische erfüllte Schulhauswäldchen wird<br />

sich bei Konzert und Unterhaltung, bei Glücksspielen und<br />

Überraschungen zum Schauplatz eines stimmungsvollen<br />

Volksfestes verwandeln. Prächtiges Festwetter und ein voller<br />

Erfolg mögen der veranstaltenden Musikgesellschaft beschieden<br />

sein.<br />

ff-<br />

Alpnach. Unser Alpnacher See als Lagerhaus.<br />

* Wie aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

zu entnehmen war, hat der Regierungsrat am 27. Juni der<br />

Migros - Genossenschaft die Bewilligung zur versuchsweisen<br />

Unterwasser-Oellagerung im Alpnacher See erteilt, nachdem<br />

bereits vorher das Eidgenössische Kriegsernährungsamt sich<br />

damit einverstanden erklärt hatte. Letzte Woche konnte man<br />

nun beobachten, wie ein Ledifchiff mit 50 Tonnen Kokosöl<br />

an den Versenkungsort fuhr, um sie vermittels eines Raupenkranes<br />

in 13 Meter Seetiefe zu versenken. Der Kran faßte<br />

je vier Fässer, zusammengehalten durch Stahlbänder, und beschwert<br />

mit einem Betonblock, und ließ sie auf den Seegrund<br />

nieder, wo sie durch einen Taucher zweckmäßig aufgeschichtet<br />

wurden. Im ganzen sollen 100 Wagen als eiserner Notvorrat<br />

versenkt werden. Sie werden bei kühler konstanter Temperatur<br />

lagern, in sicherer Hut und der Bombengefahr nicht ausgesetzt,<br />

da der See immer leich trüb ist. Diese Art der Lageruug<br />

hat den Vorteil, der Einsparung kostspieliger Lager-<br />

Hausbauten.<br />

Wie die <strong>Obwaldner</strong> Fischer von der beabsichtigten Oel-<br />

Versenkungsaktion erfuhren, befürchteten sie bereits ein großes<br />

Fischsterben im Alpnacher See. Ein Postulat für den Kantonsrat<br />

wird wohl auch sofort ausgearbeitet worden sein,<br />

braucht aber diesmal glücklicherweise nicht eingereicht zu<br />

werden, nachdem die versenkten „Sardinenbüchsen" so gut derpackt<br />

sind.<br />

Alpnach. Ein freisinniger Journalist an der Arbeit. *<br />

Der letzte „Unterwaldner" bringt unter dem Titel: „Eine<br />

konservative Behörde an der Arbeit" eine<br />

Einsendung aus Alpnach, wonach dort unter der Bürgerschaft<br />

ein Schildbürgerstücklein kursiere, das keines weitern Kommentars<br />

bedürfe, da es für sich selbst spreche und im übrigen<br />

ein bezeichnendes Licht auf „konservativ-obwaldnerische Behördenmentalität"<br />

werfe: Die Lehrer hätten das Begehren<br />

um Besoldungserhöhung gestellt, dessen Berechtigung vom<br />

„hochwohlweisen" Schulrat zu prüfen war. In den Beratungen<br />

hätten in der Folge zwei rein persönliche Argumente<br />

eines konservativen Schulrates und eines geistlichen<br />

Mitgliedes als die zwei Haupteinwände maßgeblich<br />

zum ablehnenden Standpunkt beigetragen.<br />

Man kann für diesmal davon abstehen, sich mit den immer<br />

wiederkehrenden Phrasen freisinniger Scharfmacher auseinanderzusetzen,<br />

Phrasen wie „hochwohlweise Behörnen, gnädige<br />

Herren und Obern, konservativer Absolutismus und konservativ-obwaldnerische<br />

Behördenmentalität", Phrasen, die nirgends<br />

im Schweizerland bei parteipolitischen Auseinandersetzuugen<br />

mehr Kurs haben als im „Unterwaldner", und<br />

zwar solange wohl noch, als der „Unterwaldner" mit dieser<br />

Gattung journalistischer Scharfmacher ein Herz und eine Hose<br />

hat. Man kann sich heute darauf beschränken, was der freisinnige<br />

Journalist an Tatfachen bewußt verdreht, hier richtigzustellen:<br />

Wir haben bei der zuständigen Instanz nachgefragt und<br />

konnten dabei der Presseente im „Unterwaldner" hübsch<br />

beim Mausern zusehen: Einmal wäre es sicher auch dem Einsender<br />

bekannt gewesen, daß wir keinen konservativen Schulrat<br />

von Alpnach kennen, in dem beispielsweise auch Gemeindepräsident<br />

Franz Müller mitwirkt. Daß der Einsender<br />

unsern Gemeindepräsidenten nun auch zu den Konservativen<br />

zählt, nur weil er der Fortfchrittl.-demokratifchen Partei nicht<br />

beitreten will, wollen wir nur nebenbei registrieren. Zum<br />

Zweiten ist es völlig unrichtig, wenn gesagt wird, persönliche<br />

Argumente hätten maßgeblich zum ablehnenden Stand-<br />

Punkt beigetragen, da die Besoldungserhöhung vom Schulrate<br />

ein st immig gewährt wurde. Wenn im Zusammenhang<br />

mit dieser Besoldungserhöhung im Schulrat auch<br />

rein Persönliches verhandelt wurde, so hätte der primitivste<br />

journalistische Anstand verlangt, daß diese Angelegenheit nicht<br />

in der Presse breitgeschlagen würde Weiterer Kommentar ist<br />

unserseits überflüssig!<br />

Giswil. Brief aus dem Schüler-Ferienheim Glaubenvielen<br />

Giswil. 4. Juli <strong>1949</strong>. Bei strahlender Sonne wandern<br />

die Kinder Punkt 9 Uhr unter Führung des Herrn Pfarrhelfer<br />

Wallimann ihrem Ferienheim entgegen. Der Weg ist steil<br />

und weit, Schweißtropfen perlen auf der Stirn, aber fröhlich<br />

und schwatzend geht es vorwärts, denn ihnen winkt goldige<br />

Freiheit auf 1600 Meter Höhe. Die Kleinen und weniger gut<br />

zu Fuß fahren mit dem großen Fuder, per Auto. Schon ist<br />

die Höhe erklommen, die Berge ringsum werden mit Jubel<br />

begrüßt, das Ferienheim ist in Sicht. Die Köchin winkt und<br />

ist schon in Aktion. Punkt 1 Uhr ist die Nachhut, das Fuß-<br />

Volk, schwitzend angelangt. „Durst, Durst!" ruftn sie schon von<br />

weitem. Der vorsorglich b-reit gehaltene Lindenblütenthee ist<br />

hochwillkommen!<br />

Das Z'Mittag ist auch schon bereit. Frau Hauff hat Haufen<br />

gute Sachen parat. Für die leiblichen Bedürfnisse war gesorgt<br />

und damit war alle Müdigkeit verschwunden. Das Lager wird<br />

inspiziert und mit Beschlag belegt. Mutters Koffer wird ausgepackt<br />

und in die vorhandenen Fächer verstaut.<br />

Der erste Nachmittag wird freigegeben und schon klettern<br />

die Buben wie Geißen herum, indessen die Mädchen mit<br />

Spielen die Zeit vertreiben. Nur zu schnell ist es den Kindern<br />

Abend geworden. Beim Nachtessen wird wacker drein gehauen.<br />

Nach der Abendandacht geht es ins Bett, oder mehr auf<br />

die frisch gewaschenen und gefüllten Strohsäcke.<br />

Die erste Nacht ist immer etwas kritisch, die Kleinen denken<br />

ans Mutti und zerdrücken tapfer ein paar Tränen, es ist<br />

gar so munter und lustig. Die größeren Buben sind übermutig.<br />

Jetzt schleichen noch einige Kobolde zum Fenster hinein.<br />

Bald sind alle angesteckt, es geht wie im Himmel vorusse.<br />

Eine Weile läßt man sie gewähren, aber wenn es gar zu arg<br />

getrieben wird, steigt ihnen der Hausvater aufs Dach und<br />

gebietet Ruhe. „Lustig und fröhlich dürft ihr sein am Tage,<br />

aber in der Nacht wird geschlafen!" Auch während der Ferien<br />

sollen Ordnung und Disziplin herrschen!<br />

„In der Nacht sind alle Katzen schwarz!" Der Anfang ist<br />

gemacht. 26 Kinder, 16 Buben und 10 Mädchen. Alle sind<br />

fröhlich und munter, keines denkt ans Heimgehen. Alle lassen<br />

euch herzlich grüßen, die Lagerleitung inbegriffen. (Eing.)<br />

Giswil. (Einges.) Anläßlich der gewerblichen Maurer-<br />

Sonntag, den 10. Juli, wird das Gesellenhaus für die einheimische<br />

Bevölkerung von Giswil und den andern Gemeinden<br />

zur öffentlichen Besichtigung frei sein, die Gesellenfamilie<br />

wird für die nötige Unterhaltung und körperliche Stärkung<br />

besorgt sein. Mögen recht viele der Kolpingsfamilie von Giswil<br />

mit ihrem Besuche Anerkennung und Ehrung zollen! —<br />

Festbericht aus Raumgründen in der nächsten Nummer.<br />

Giswil. (Einges.) Anläßlich der gewerblichen Maurerlehrlingsabschlußprüfung<br />

von Ende April <strong>1949</strong> in Sursee<br />

hat Lehrling Erwin Wälti, von Giswil, geb. 1930, Sohn<br />

des Vorarbeiters Weil« Werner, mit einer Gesamtdurchschnittsnote<br />

von 1,3 als erster von 51 Prüflingen die E h -<br />

ren - Urkunde zuerkannt erhalten. Lehrling WaM hat<br />

in allen Fächern mit sehr guter Note abgeschnitten, trotzdem<br />

er keine Gelegenheit hatte, vorher eine Sekundärschule zu besuchen.<br />

Es zeugt dies von einem ganz besonderen Flech;<br />

auch stellt es seinem Lehrmeister, Hans Gut, Saugeschaft,<br />

Großwangen, das beste Zeugnis aus. Kommt es doch m recht<br />

seltenen Fällen vor, daß Ehren-Urkunden an Maurer-Lehrlinge<br />

abgegeben werden können, wobei nicht immer die Schuld<br />

am Lehrling liegt.<br />

. Es ist nur schade, daß sich nicht mehr zunge Burschen zum<br />

Maurerberufe entschließen können. Der Umstand, daß der<br />

Maurer eben nur Saisonarbeiter und den Witternngsver-<br />

Hältnissen ausgesetzt ist, mag viele davon abhalten. Viel Gluck<br />

iwnt jungen Manne in seine Zukunft! Recht vlele junge Burscheu<br />

mögen sich ebenfalls zum Maurevberufe entschließen, damit<br />

nicht immer wieder der Ruf nach Sommervögeln notwendig<br />

wird. ' ' " '' "•<br />

m -<br />

Lungern. Am Montag abend erreichte uns die Hiobsbotfchaft,<br />

Jüngling A l o i s Gaffer, Balmers, sei ertrunken.<br />

Man wollte es nicht glauben, daß der sympathische, frohe<br />

Jungmann nicht mehr zu uns zurückkehre. Und doch ist es<br />

so! Alois nahm Ferien, fuhr nach England, um seine einzige<br />

Schwester heimzuholen ins Vaterhaus. Am Sonntag, den<br />

3. Juli feierte die Familie das Wiedersehn. Tags darauf löste<br />

er feinen Bruder ab' in einer Dreipässefahrt, Grimel-Furka-<br />

Susten. Auf dem Heimweg bei Göfchenen gewahrte Alois eine<br />

Person in der Reuß am Ertrinken, stoppte, sprang in Wasser,<br />

rettete das Fräulein und- fand dabei den Tod. Zur Zeit ist<br />

eine Suchaktion im Gange, und wir hoffen, daß unser lieber<br />

Alois doch noch in unsere Heimaterde zurückkehre, die er so<br />

geliebt. Er ist gestorben als Held, er hat sich für andere<br />

geopfert. Das war ja der Gvundzug dieses 23jährigen Jungmannes:<br />

Helfen und beistehen, wo man ihn brauchte. Er war<br />

der zweite Sohn der Familie Gasser-Erni, Garage. Geweckt<br />

und aufgeschlossen zeigte er sich in der Jugend. Er lernte das<br />

Schreinerhandwerk in der Firma Holzbau-AG. Dort arbeitete<br />

er als zuverlässiger Handwerker. In der Zwischenzeit half er<br />

tapfer im väterlichen Gewerbe mit und war nicht nur daheim,<br />

sondern von allen gut gelitten. Große Pläne schmiedete er<br />

mit seinen Brüdern. Was Vater und Mutter in zäher Arbeit<br />

erworben, sie wollten es weiter ausbauen. Jäh kreuzte der<br />

Tod so manch schönen Plan. Wir stehen an seinem nassen<br />

Grab und fragen stumm: Warum? Es gibt nur eine Antwort:<br />

Alois war reif für die Ewigkeit. An ihm geht das<br />

Schriftwort in Erfüllung: Der hat wahre Liebe, der sein Leben<br />

gibt für andere! Drum reiche ihm der Herr über Leben<br />

und Tod die Siegeskrone der ewigen Vergeltung! Den schwergeprüften<br />

Eltern und Geschwistern sprechen wir unser tiefgefühltes<br />

Beileid aus.<br />

—u.<br />

Kantone<br />

St. Gallen. Herausgefordert und tüchtig heimgeschickt.<br />

-g- Die jungen Leute der Stadt St. Gallen haben letzter<br />

Tage eine gute und mutige Tat vollbracht, die es verdient,<br />

weit herum im Lande bekannt zu werden. Als die sogenannte<br />

„Freie Jugend", eine der vielen kominform<br />

gesteuerten kommunistischen Unterorganisationen, zu<br />

einer öffentlichen Versammlung aufrief, lehnten die jungen<br />

St. Galler die Einladung nicht einfach ab, sondern strömten<br />

in hellen Scharen herbei, allen voran diesmal die christlichsozialen.<br />

Sie Hörten sich die üblichen Lobhudeleien<br />

des PdA-Referenten über die Sowjetunion und die Verleumdüngen<br />

des Westens ruhig an, griffen dann aber mit der<br />

Anprangerung des Terrors und der Expansionsbestrebungen<br />

der östlichen Diktaturen kräftig in die Diskussion ein. Die<br />

Versammlung nahm schließlich mit überwältigendem Mehr<br />

eine Resolution an, in der der zweifelhafte Charak -<br />

t e r der „Freien Jugend" festgenagelt und verurteilt<br />

und ein Bekenntnis der wirklich freien Jugend<br />

der Schweiz für Demokratie, Recht und Freiheit abgelegt<br />

wurde. Auf dem Platze St. Gallen dürfte damit der Agitation<br />

der kommunistischen Nachwuchsorganisation vorläufig<br />

ein Ende gesetzt sein. Die wirklich demokratisch gesinnte Jugeud<br />

anderer Städte und Kautone aber möge aus diesem<br />

Beispiel der St. Galler lernen, daß es sich lohnt, für einmal<br />

die Herausforderungen der Söldlinge Moskaus anzunehmen,<br />

um ihnen und einer weitern Öffentlichkeit durch die Tat<br />

zu zeigen, wie in Wahrheit die Kräfte verteilt sind.<br />

Weltgeschehen<br />

In Belgien noch keine Regierung.<br />

Der Katholikenführer Paul Van Zeeland hat auf<br />

seinen Auftrag zur Neubildung, einer belgischen Regierung<br />

verzichtet, nachdem sein Versuch, eine sofortige Abklärung<br />

der Königsfrage zu erzwingen, sowohl aus den Widerstand<br />

der Sozialisten wie der Liberalen gestoßen ist; mit Androhuug<br />

„wirtschaftlicher Sabotage" durch den Allgemeinen<br />

Gewerkschaftsbund und die Distanzierung des Prinzregenten<br />

Charles vom Standpunkt Ban Zeelands taten ein Uebriges,<br />

um ein Kabinett Van Zeeland zu verunmöglichen. .<br />

3 Finanzminister — 3 Programme.<br />

Welche Gründe haben die plötzliche E u r o p a r e i f e des<br />

amerikanischen Schatzkanzlers S u y d e r verursacht? Man<br />

schreibt Snyder die Abficht zu, zusammen mit Sir Stafford<br />

Cripps und dem Franzosen Petsche: 1. eine sofortige Lösung<br />

der Dollarknappheit, 2. eine neue Stabilisierung der europäischen<br />

Währungen und 3. die Wiederherstellung des freien<br />

Handels- und Zahlungsverkehrs zu erzielen. Ein anspruchsvolles<br />

Programm, das allerdings jeden Tag dringlicher zu<br />

werden scheint. Die Rezepte der drei Finauzgewaltigeu dürften<br />

indessen eher verschieden lauten Sir Stafford beharrt<br />

wahrscheinlich auf neuen englischen Importsperren, wogegen<br />

Petsche eine Herabsetzung der amerikanischen Schutzzölle<br />

wünscht und Snyder eine massive Abwertung von Franc und<br />

Pfund Sterling.<br />

Rumänische Repressalien gegen die Schweiz.<br />

In Bukarest sind fünf R u mänien - S ch w ei zer<br />

wegen angeblicher Steuerhinterziehungen zu Gefängnisstrafen<br />

verurteilt worden. Da die betreffenden Landsleute kurz<br />

vor dem schweizerischen Prozeß gegen den Spion Vitianu verhaftet<br />

worden waren, liegt der Schluß nahe, daß es sich um<br />

einen juristisch unzulässigen Racheakt der rumänischen „Justiz"<br />

gegen die Verurteilung Vitianus handelt. Anderseits<br />

gibt die soeben erfolgte Abberufung des rumänischen Gefandten<br />

in Bern, Magheru, schweizerifcherseits zu keinen Bemerkungen<br />

Anlaß, das Magherum zum Botschafter in Washington<br />

befördert wurde und somit in Bern ersetzt werden<br />

wird.<br />

Sport<br />

Tennisklub Sarnen verliert gegen Tennisklub Engelberg.<br />

wg. Der im Jahre 1946 aus der Taufe gehobene TC<br />

Sarnen erfreut sich, nachdem die größten Widerstände überwunden<br />

find, eines regen Spielbetriobes. Damit marschiert<br />

der weiße Sport auch in Her Ar--<br />

schweiz! Diesen Sonntag wägten die <strong>Obwaldner</strong> ihren


ersten Probegalopp. Der TC Engelberg als Gegner siegte<br />

1:5. Es wurden vier Herren —^Einzel und zwei Doppel gespielt.<br />

Nun ist man drin und hat Gefallen. — Es ist noch<br />

kein Meister vom Himmel gefallen, denn aller Anfang ist<br />

schwer! Es braucht viel Idealismus, um auf Vorposten sich zu<br />

behaupten. Die Schiedsrichterstuhle für die zwei Plätze —<br />

Eigentümer ist das Hotel Mühle in Sarnen — wurden von<br />

den Mitgliedern gezimmert und die Wartung wird ebenfalls<br />

besorgt. In der nächsten Saison gedenken die Sarner mit<br />

einer Equipe bei den Schweiz. Jnterklubmeisterschaften der<br />

Serie D, eventuell zusammen mit Engelberg — in Willisau,<br />

mitzumachen. Auch in Schwyz ist ein Klub im Werden und<br />

Altdorf sollte, vielleicht gefördert durch die Schweiz. Drahtund<br />

Gummiwerke, bald folgen.<br />

Sarnen. (Einges.) Futzball-Turnier. Für den am 24. evtl.<br />

31. Juli stattfindenden Wettkamps um den Fresca-Wander<br />

becher sind so zahlreiche Anmeldungen eingegangen, daß statt<br />

dem gewohnten 9er-Turnier nun 12 Mannschaften um die<br />

Siegerehre spielen werden. Es sind dies:<br />

Blue Stars Zürich, Hergiswil l, Hergiswil II, Kriens,<br />

Buochs, Schüpfheim, Menziken, Rohr, Näfels, Autophon Zurich,<br />

Taifun Stans (letztere zwei Firmen-Clubs) Sarnen. Das<br />

Turnier verspricht sehr interessant zu werden. lm.<br />

Großer Verlust für den Schweizer Reitsport.<br />

Am letzten Sonntag wurde bei herrlichstem Rennwetter<br />

das bekannte Reitermeeting in Hverdon durchgeführt. Für<br />

die schwerste Konkurrenz, das Hürden rennen um den Preis<br />

von Dverdon, war das Pferd B l i g n y aus dem Rennstall<br />

I. Haslach, Alpnach, größter Favorit. Leider kam es dabei<br />

besonders stark zu Fall und mußte abgetan werden. Für den<br />

schweizerischen Rennsport bedeutet das Ausscheiden Blignys,<br />

das dem Besitzer in internationalen Rennen manchen begehrten<br />

Sieg eingebracht hat, einen harten Verlust.<br />

Schwing- und Aelperfest auf Rigi-Kulm.<br />

Am letzten -Sonntag, den 3. Juli <strong>1949</strong> fand bei wunderbarem<br />

Wetter auf Rigi-Knlm das besibekannte Schwing- und<br />

Aelplerfest statt. Schon morgens früh brachten die Morgenzüge<br />

der beiden Rigibahnen eine gewaltige Zahl Festbesucher<br />

auf Rigishöhen, -während Tausende in Scharen zu Fuß nach<br />

dem Rigbberg pilgerten, um das schöne Volksfest auf Rigishöhen<br />

zu genießen.<br />

Ranglifte. 1. Tschannen Werner, St. Gallen 58.09<br />

Punkte. 2. Lötscher Joses, Willisau 57.25. 3a. Brändle Otto,<br />

Boinmern 57.09. 3b. Beeler Franz, Goldau 57.09. 4a. Lötscher<br />

Anton, Willisau 56.75. 4b. S p i ch t i g Nrkodem, Sachseln.<br />

Weitere <strong>Obwaldner</strong> wurden wie folgt placiert: 8b. Gasser<br />

Franz, Lungern; 10a. Hal-demann Fritz, Giswil; 10c. Langensand<br />

Hans, Alpnach.<br />

Jnnerschweizerisches Schwing- und Aelplerfest in Schüpfheim<br />

17., evtl. 24. Juli 1849.<br />

In Schüpfheim haben sich alle maßgebenden Organisationskräste<br />

spontan zur Verfügung gestellt, als der Turnverein<br />

Schüpfheim und der Entlebucher Schwingerverband dem<br />

Hauptorte des Amtes Entlebuch die Durchführung des Innerschweizerischen<br />

Schwing- und Aelplerfestes übertrugen.<br />

Das Programm sieht nach den Zusammenkünften der<br />

Offiziellen die Sammlung der Schwinger um 8 Uhr morgens<br />

aus dem Kampfplatz, der neuen Sportanlage der Gemeinde<br />

Schüpfheim, vor, den Anschwinget um 8.15, um 9.39 einen<br />

feierlichen F e l d g o t t e s d i e n st auf dem Schwingplatz.<br />

Um 11.30 wird der Wettkampf unterbrochen. Um 12.45 wird<br />

ein origineller A e l p l e r f e st z u g den Uebergang zur Fortfetzung<br />

der Wettkämpfe bilden. —- Die Jnnerschweizerische<br />

Schwingerfahne wird von einem stattlichen Trupp von<br />

S a r n e r n nach dem Festorte Schüpfheim gebracht und um<br />

15.30 übergeben. 15.45 wird der Ausstich die Rätsel lösen<br />

über den stärksten Mann am Platze, die Kranz- und Preisverteilung<br />

beginnt um 18.99. Ab 19.39 ist in den Gasthöfen der<br />

Ortschaft und der Umgebung gemütliche Unterhaltung für<br />

jedermann. Für Durstige und Hungrige sorgen eine Festw<br />

i r t s cha f t auf dem Wettkampfplatz und das Gasthosgewerbe<br />

von Schüpfheim und Umgebung so ausgiebig, daß jedermann<br />

befriedigt werden kann. Wir heißen die Schwinger<br />

und Festbesucher zum Jnnerschweizerischen Schwing- und<br />

Aelplerfest in Schüpfheim <strong>1949</strong> heute schon herzlich willkommen<br />

und freuen uns, ihnen ein Volksfest zu bieten, das ihnen<br />

in Erinnerung bleiben wird.<br />

Pc.<br />

Schweiz. Katholischer Turn- und Sportverband.<br />

(Mitget.) Die Austragung der 21. Schweiz. Stafettenund<br />

Leichtathletikmeisterschaften findet am 39./31. Juli<br />

in B a d e n statt.<br />

Die Anmeldungen zu diesem bedeutenden sportlichen Anlaß<br />

haben in allen Landesteilen des SKTSV große Auf merkfamkeit<br />

gesunden.<br />

Das Programm sieht am Samstag hauptsächlich die leichtathletischen<br />

Einzeldisziplinen vor, während am Sonntag die<br />

verschiedenen Staffelläufe mit großer Beteiligung ausgetragen<br />

'werden. Für alle Wettkämpfe steht die idyllische Sportanlage<br />

„Aue" mit ihren erstklassigen Einrichtungen zur Versügung.<br />

Der Katholische Turnverein vom Stein zu Baden<br />

gewährt wie schon oft für eine erstklassige Organisation'und<br />

wird alles daran setzen, Sportler und Gäste gastfreundlich<br />

aufzunehmen.<br />

Während sich unter den angemeldeten Athleten junge und<br />

altbewährte Kräfte befinden, gehen Stafettengruppen an<br />

Start, über deren Leistungen man gespannt sein kann. Die<br />

bisherigen! Inhaber aller Meistertitel werden keine leicyte<br />

Ausgabe haben ihre Positionen zu halten. Schon in den nächsten<br />

Tagen erscheint die Startliste aller Wettkämpfer und Stafettengruppen.<br />

Radio — Beromiinfter<br />

Radiosendungen für die Katholiken<br />

sr. „Die katholische Radiopredigt" hält Sonntag, den 10.<br />

Juli, um 9.45 Uhr P. Joh. Bapt. Weber, OSB, SubPrior aus<br />

Mariaftein. Mittwoch, den 13. Juli um 22.95 Uhr wird die<br />

von Dr. Johannes Duft aus St. Gallen gestaltete Sendung<br />

„Notker der Stammler" zu vernehmen sein. Mitwirkende sind:<br />

Domorganist Viktor Baumgartner, sowie der Knabenchor der<br />

Katholischen Kantonsrealschule St. Gallen unter der Leitung<br />

von Rektor Martin Müller.<br />

Sonntag, 10. Juli<br />

9.30 I. S. Bach: Sonate. 9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Dichtung und Musik. 12.15 Das klingende<br />

Liederbuch. 12.40 Melodien aus Millöckers Operette „Der<br />

Bettelstudent". 13.00 C. Dumont. 13.30 Luzern contra Basel.<br />

14.90 Stunde für das Land. 15.15 Schöne Ehöre aus<br />

berühmten Opern. 16.00 C. Dumont erfüllt Plattenwünsche.<br />

17.00 Neue Bücher. 17.10 Schubert: Valses nobles. 17.29<br />

„Muck, de Kundi", Luzernerdeutsches Hörspiel. 18.30 Volkslied<br />

und Volkstanz in der Schweiz. 19.00 Führende englische<br />

Unterhaltungsorchester. 19.40 Schweizeri>cye Einkampfmeisterschaften<br />

der Leichtatlethik in Genf. 20.00 Basler Liedertafel.<br />

21.09 Luzerner Stunde. 22.05 Eidg. Sa)ntzenfest in Ehur.<br />

22.15 Kantonal-Turnfest in Winterthur.<br />

Montag, 11. Juli<br />

11.09 Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg.<br />

12.09 Lieder und Chansons. -:.15 Platten. 12.40 Stndioorchester.<br />

13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.09 Die halbe Stunde<br />

der Frau. 16.30 Spanische Musik. 16.55 Avonne Bionnet<br />

singt. 17.10 DasPoltronieri-Ouarteti spielt. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.95 C. Dumont. 18.29 Zehn Miiuiten gute Nachrichten.<br />

18.30 C. Dumont. 18.59 Heitere Verse. 19.00 Intermezzo<br />

mit Silvane Pagani. 19.49 Schlußbericht vom Eidg.<br />

Schützenfest. 29,15 „Der liebe Augustin", die Geschichte eines<br />

leichten Lebens. 21.00 Besuch aus dem Wallis. 22.05 Der musialische<br />

Beobachter.<br />

Dienstag, 12. Juli<br />

11.00 Georges Bizet: Roma-Suite. 11.30 Italienische Lieder.<br />

11.45 Landschaften und Leute der italienischen Schweiz.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Will Glahö und sein Musekte-Orchester.<br />

12.40 Studioorchester. 13.15 Partien aus Richard Wagners<br />

„Der Fliegende Holländer". 13.55 Henk Bruyns: Studie<br />

in Moll. 14.00 Amerikanische Stars. 16.30 Tanzmusik zum<br />

Tee. 17.55 Frank Martin: Sinfonie concertante. 17.30 Ingendstunde.<br />

18.00 Qnverwre zu „Eftrella di Soria". 18.10<br />

Lieder und Klavierstücke von Mendelssohn. 18.30 E. Dumont.<br />

19.09 Norwegische Volkslieder und Volkstänze. 29.09 Sou>üsche<br />

Kleinigkeiten. 20.15 „Basler in aller Welt". 20.30 Studioorchester.<br />

21.30 Konzert für Violine und Orgel. 22.05 Internationale<br />

Chronik.<br />

Mittwoch, 12. Juli<br />

11.00 Französische Musik. 1135 Musik von Lully zu<br />

Theaterstücken von Moliöre. 11.45 Bekannte Chansons. 12.15<br />

I. S. Bach: Italienisches Konzert. 12.40 Sang und Klang<br />

vom Säntis 13.25 Freundliche Weisen. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 16.30 Konzert des stadtischen Orchesters<br />

St Gallen. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Klingende Heimat im<br />

Kinderlied. 18.10 Die Zwergstadt Werdenberg. 18.50 Schweizer<br />

Wirtschaftschronik. 19.00 Phantasie in F-moll von Schubert.<br />

20.90 Frau Musika, Festspiel. 21.20 Ostschweizer sprechen<br />

über das Ausland. 21.35 Streichquartett von Schoeck. 22.95<br />

Unverlierbare Werke: Notker der Stammler.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern vom 28. Juni <strong>1949</strong>.<br />

,Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Zitronen<br />

70-90<br />

»n-iec,Bananen<br />

250<br />

20-40 Kastanien, gewöhnliche 115<br />

Eier.<br />

50 Trinkeier, inländische 27-30<br />

Frischeier, inländische 27-29<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Spargeln, ausländische<br />

Weißlabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz. Wirsing?<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

30I45<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Karotten, rote<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Kartoffeln, alte, inländ. . . „ .<br />

Butter und Käst<br />

80—^Tafelbutter, geformt<br />

25—35 fietn geformt, 100 gr<br />

so—HO groß geformt, 200 gr<br />

Kochbutter<br />

65-75 Emmentaler Käse, 1. Dual.<br />

Greyerzer, 1. Qual.<br />

Kartoffeln, neue, yusländ. so—ss Sbrinz, 1. Dual.<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen, ausländ.<br />

.Feine Bohnen<br />

Tomaten ausl.<br />

Knollenfenchel<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, I Büschel<br />

102<br />

201<br />

934<br />

490<br />

490<br />

600<br />

240<br />

490<br />

10-30 Magerkäse<br />

10 Tilsiter<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

100-140 (Wildbret (tot).<br />

>35- iMSuppenhühner sco-e«<br />

M—io«TaUben, 1 Stück<br />

M<br />

Kaninchen 6«,<br />

40<br />

10 Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Früchte und Beeren. Gr'oßfelchen, tot<br />

Aprikosen, ausländische 135—i40ffleinfelchen, tot<br />

Pfirsiche<br />

i75tzechte<br />

Aepsel<br />

Barsche (Egli)<br />

Standardware, inländ. isoBrachsen<br />

Konlroüware, inländ. I35tzasel<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 70 Trüschen<br />

Kirschen, inländische 65-80<br />

Gartenhimbeeren, inländ. 240-260 Meersljche.<br />

Erdbeeren, inländische z^oKabeljau, ganz<br />

Orangen, blond 140—iboKabeljau, Filets<br />

Heidelbeeren<br />

iss—2ooMerlans<br />

Johannisbeeren<br />

i2oColins<br />

ICOO<br />

• 400<br />

300—360<br />

500—540<br />

360—400<br />

. 250<br />

200<br />

400<br />

Viehmarkt in Luzern vom 28. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 0 Ochsen, 2 Muni, 31 sinke, 6 Rinder, 288 Kä<br />

ber, 810 Schweine, 0 Ziegen, 0 Schafe. Total 1137 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochien,. Winder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 ka u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicht<br />

2.75—2 90<br />

2.50—2.70<br />

2.30—2.45<br />

2.60<br />

2.40<br />

2.30<br />

2.30-2.50<br />

2.10—2.20<br />

1.80—1 90<br />

1.60—l.fO<br />

1.40—1.50<br />

4.10<br />

3.70-3.90<br />

3.40—3.50<br />

2.90—3.20<br />

per Stück Ar.<br />

2 >0—225<br />

47—57<br />

60—80<br />

92—112<br />

125—165<br />

Handel<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

fest<br />

flau<br />

480<br />

480<br />

540<br />

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Halsspeck, ganz oh. Bein, gut geräuchert p. ka. 6.60<br />

.iilndszungen, ges. od. geräuchert, ca. 2 y 2 kg.,<br />

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Metzgerei Lehmann, Biglen, Emmental (Bern).<br />

Stillstand ist Rückschritt, — Darum inserieren!<br />

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Sarnen. Tel. (041) 8 60 33


Tarnen / Mittwoch, den 13. Juli <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. SS<br />

M O n e r M t f r e u n ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 65 33<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., (Saniert, Tel. (041) 86033<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzetle:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp, — Für<br />

Jnjeraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

1<br />

Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kanton»<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schrtftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

K u l t u r i» A n t e r w a l d e «<br />

Nachdem wir seinerzeit über die Einweihung<br />

des Wyrsch-Denkmals in Buochs<br />

berichtet haben, bringen wir der überzeitlichen<br />

Gültigkeit wegen noch die Rede<br />

von Bundesrat Etter im volistimbigenr<br />

Text zum Abdruck.<br />

Ein Volk, das seine Künstler ehrt, ehrt sich selbst. Deshalb<br />

ist der heutige Tag nicht nur ein Ehrentag für -den gefeierten<br />

Maler und Meister, ein Ehrentag vielmehr auch für das Land<br />

Nidwalden und für das ganze Unterwaldnervolk, aus dem er<br />

hervorgegangen war. Für den Vorsteher des Erdgenösftichen<br />

Departementes des Innern und für den Jnnerschweizerischen<br />

Bundesrat bedeutet es eine besondere Freude, an dieser Feier<br />

teilnehmen zu «dürfen. Die Nidwaldner werden es mir gewiß<br />

nicht übel nehmen, wenn ich heute auf Nidwaldnerboden<br />

beide Unterwaiden grüße: jenes nid und jenes ob dem Wald.<br />

Mir sind sie beide gleich lieb und teuer. Zwei Schwestern, die<br />

seit vielen Jahrhunderten einen gemeinsamen Lebensweg gegangen<br />

sind, sich auch gelegentlich' etwa zankten, wie das bekanntlich<br />

in den besten Familien vorkommt, aber einander<br />

doch aufs engste verhaftet durch gemeinsame Bünde, durch gemeinsame<br />

Feldzüge, durch eine gemeinsame Freiheit und durch<br />

die Gemeinschaft des Geistes, des Glaubens und der Kultur.<br />

Johann Melchior Wyrsch, zu dessen Ehren wir heute hier<br />

zusammengekommen sind und dessen Lebensbild soeben von<br />

Kuno Müller so meisterhaft umrissen worden ist, war nicht<br />

der Einzige, der als Künstler seiner Heimat Ruhm und Ehre<br />

einlegte. Die beiden kleinen Länder, die sich um den See<br />

und um den Kernwald lagern, huben einen ganzen Harst bedeutender<br />

Maler, Bildhauer, Dichter und Schriftsteller hervorgebracht.<br />

In diesem Volk der Bauern und Bergler haben<br />

sich schöpferische Kräfte aufgestaut und sind durchgebrochen zu<br />

herrlicher Blüte und Entfaltung. Es wäre verlockend, dem<br />

Geheimnis dieser Erscheinung näher nachzuspüren. Lag die<br />

Quelle bei der Schreib- und Malerschule von Engelberg, die<br />

schon vor vielen Jahrhunderten eine eigentliche Hochblüte<br />

künstlerischer Leistung hervorzauberte? Liegt das Geheimnis<br />

bei den Kulturzentren Eurer beiden Ländern, den Benediktwerschu-len<br />

von Engelberg und Sarnew und bei der Kapuzinerschule<br />

von Stans? Floß diese ungewöhnlich starke Kraft<br />

aus dem durch diese höhern Schulen gewährleisteten harmonischeu<br />

Zusammenklingen benediktinischer und franziskanischer<br />

Kultur, das den schöpferischen Willen wachrief und befruchtete?<br />

Oder finden wir das Geheimnis in der episch-lyrischen<br />

Schönheit Eurer Landschaft, die in lichten Treppenstufen aufsteigt<br />

vom See bis zur Firnenstirne des Titlis und bis zum<br />

Brünighaupt? Eine Landschaft, die selbst Dichtung, Lied und<br />

Bildwerk ist? Vielleicht haben auch- Euer echtes und unverdorbenes<br />

Volkstum und Eure natürliche Verbundenheit mit<br />

den Wundern der Schöpfung Wesentliches dazu beigetragen,<br />

künstlerische Berufungen anzuregen und auszulösen. Und<br />

endlich mag auch jenes selbstverständliche Zusammenspiel von<br />

freistaatlicher Demokratie' und geistiger und gesellschaftlicher<br />

Aristokratie, wie es Jahrhunderte lang das Antlitz Euer<br />

Republiken bestimmte, der Kunst einen besonders fruchtbaren<br />

Nährboden geschenkt haben.<br />

Wie dem auch sein möge, wir haben allen Grund, heute,<br />

da wir das Andenken Johann Melchior Wyrschens ehren, auch<br />

dem Volk zu danken, das uns diesen großen Meister schenkte,<br />

und auch des wertvollen Beitrages zu gedenken, den Nidwalden<br />

und Obwalden an das gesamtschweizerische Kunstschaffen<br />

ausgebracht haben. Dieser Beitrag ist erstaunlich und fordert<br />

unsere Bewunderung heraus.<br />

Schon im 17. Jahrhundert leibte in Stans und Sarnen<br />

die Künstlerfamilie Gisig, die in fünf Generationen Maler<br />

und Bildhauer hervorbrachte. Ihnen folgten die Obersteg.<br />

Martin Obersteg der Aeltere war ein Zeitgenosse von Jahann<br />

Melchior Wyrsch, Martin der Jüngere sein Schüler in<br />

der Malschule von Besanyon. Auch der <strong>Obwaldner</strong> Maler Anton<br />

Heimann ging aus der Schule Wyrschs hervor. Die Gemeinde<br />

Buochs darf auch den Rühm für sich in Anspruch<br />

nehmen, nicht nur den hervorragendsten Maler Unterwaldens,<br />

sondern auch den bedeutendsten nidwaldnerischen Bildhauer<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts hervorgebracht zu haben: Josef<br />

Anton Christen, dessen Vater schon Bildhauer gewesen war<br />

und dessen Sohn sich 'wiederum der Bildhauerei zuwandte.<br />

Wer kennt nicht die zahlreichen, in allen unsern Kirchen und<br />

Kapellen zu treffenden Bilder des Nidwaldners Melchior<br />

Paul Deschwanden, dem wieder eine ganze Reihe von Schülern<br />

folgte, vorab die Kirchenmaler Theodor von Deschwanden,<br />

Karl Georg Kayser und der 'Einsiedlerpater Rudolf<br />

Blättler, dessen ragende Gestalt mir noch lebendig vor Augen<br />

steht. Karl Georg Kayser stammte aus einer Nidwaldnerfamilie,<br />

die dem Lande eine ganze Reihe von Künstlern<br />

schenkte, von denen ich nur die Maler Heinrich und Emil und<br />

den Bildhauer Franz Kayser nennen möchte. In dieser Reihe<br />

der Nidwaldner Meister des letzten und jetzigen Jahrhunderts<br />

darf ich einen Namen nicht vergessen, der ^amen eines Mannes,<br />

der zugleich Kunsthistoriker und Künstler war und der in<br />

seinem bahnbrechenden Werk über die Unterwaldner Kunstdenkmäler<br />

sich selbst das herrlichste Denkmal gesetzt hat: Robert<br />

Durrer, den ich wohl ohne Uebertreibung den genialsten<br />

Unterwaldner der neuern' Zeit nennen darf. Und noch eines<br />

andern Künstlers und lieben Menschen, den ich wie Durrer<br />

noch persönlich zu kennen die Ehre hatte, möchte ich hier gedenken:<br />

des vor einigen Jahren verstorbenen <strong>Obwaldner</strong> Malers<br />

und bedeutenden Portraitisten Anton Stockmann. Nicht<br />

weniger fruchtbar zeigte sich die Unterwaldner Erde für die<br />

Schriftsteller und für die Dichter. Ich. nenne nur: von den<br />

Nidwaldnern Pfarrer Josef Maria Businger, den 1836 verstorbenen<br />

Historiker und Kunstgeschichtler, den Rechtshistoriker<br />

Karl Deschwanden, den' Musikschriststeller Mathias Lussy,<br />

Pfarrer Remig Niederberger, der sich durch sein volkstümliches<br />

Schrifttum den Namen eines „Nidwaldner Gotthelss",<br />

verdiente, Franz Niederberger, den unermüdlichen Sagensammler<br />

und lyrischen Dichter, und die <strong>Obwaldner</strong> Pfarrer<br />

Josef Jgnaz von Ah, den berühmten „Weltüberblicker" und<br />

fruchtbaren Dramatiker, Landammann Ming, den feingebildeten<br />

Arzt, -Staatsmann und volkstümlichen Dichter, und seine<br />

Tochter Rosa Küchler-Ming, die in ihren Romanen und namentlich<br />

in ihrer bekannte Romantralogie sich als echte und<br />

heimatverbundene Dichterin offenbarte. Und die <strong>Obwaldner</strong><br />

machen sich gewiß keiner Sünde schuldig, wenn sie für sich<br />

noch einen ganz Großen in Anspruch nehmen, den Dichter<br />

des MättelisePPi und den Sänger Bruder Klausens: Heinrich<br />

Federer. Denn seine Jugend atmete die <strong>Obwaldner</strong>luft; Obwalden<br />

schenkte er seine Heimatliebe, und der <strong>Obwaldner</strong> Erde<br />

ist er zeit seines Lebens treu geblieben. Und damit die Nidwaldner<br />

nicht zu kurz kommen, bin ich bereit, für heute — aber<br />

nur für heute — dem Nidwaldner Kulturkreis eine großer<br />

Zuger-Dichterin abzutreten: Jsabella Kaiser, die in zwei<br />

Sprachen dachte und dichtete, die dem Nidwaldner Volk durch<br />

enge Bande des Blutes verbunden war — denn Nidwalden<br />

war jo sozugen ihr Mutterland —, die Euer Volk kannte<br />

und liebte und drüben in der Eremitage von Beckenried wohl<br />

ihre besten Jahre und ihre tiefsten Inspirationen erlebte. Sie<br />

sei — ich wiederhole, für heute —. Nidwald nerin. Von morgen<br />

an aber ist und bleibt sie wieder -— Zugerin! Und dann<br />

darf ich Nidwalden wohl noch einen ganz bedeutenden und<br />

einzigartigen Basler Dichter zuschreiben, der seit dreißig<br />

Jahren Euer Land als Wahlheimat erkürte und vielleicht<br />

einen schönen Teil seiner großen Holbeintrilogie auf Nidwaldnerboden<br />

konzipiert hat: Emanuel Stickelberger.<br />

Und wie herrlich, meine sehr Verehrten, und unerhört<br />

fruchtbar blüht doch gerade heute das kulturelle und künstlerische<br />

Schaffen in den beiden Ländern der Petrusschlüssel!<br />

Es ist mir gerade so, wie wenn ich zwei Bäume vor mir<br />

hätte, in deren Geäste und Gezweige es nur zwitschert, singt<br />

und jubiliert von einem fröhlichen Volk der Maler und Bild-<br />

Hauer, der Dichter und Sänger. Es sind ihrer soviele, daß<br />

mir vielleicht der einer oder andere dieser Singvögel entgeht,<br />

und dann mag er ein Rachelied auf mich singen oder pfeifen<br />

— wir sind uns das ja gewohnt. Aber ich wage es doch,<br />

einige Namen zu nennen, nur schon um meiner Freude<br />

Ausdruck zu geben über den Reichtum und die Fülle des<br />

geistigen Schaffens in Euren beiden Ländern. Und ich halte<br />

sie sein säuberlich auseinander, die Dichter und die Maler<br />

und Bildhauer und wohlweislich auch die Nidwaldner und<br />

<strong>Obwaldner</strong>, die Reissäckler und die Tschiferler, >damit sie<br />

nicht wieder unter- und hintereinander geraten: Die Dichter<br />

und Schriftsteller: Franz Odermatt, Brigitta Zgraggen, Jakob<br />

Wyrsch, den Hermann Odermatt und die Esther Odermatt,<br />

den Leutfried Eigner, Konstatin Vokinger und den<br />

Konrad Scheuber genannt Trotzli, den Eduard Wymaim, den<br />

Placidus Hartmann, Jgnaz Heß, Ephrem Omlin und Abtprimas<br />

Bernard Kälin, und die Hedwig Egger-von Moos,<br />

und dann jetzt kommen die Maler und Bildhauer — den<br />

Eduard Zimmermann, August Bläsi, Anton Flüeler, Paul<br />

Stöckli, Albert Hinter, Haas-Triverio, Beat Gasser, Emil<br />

Schill und — das soll die' schöne Krönung sein — Sr. Augustina<br />

Flüeler, die in der stillen Kjlausur von St. Klara in<br />

Stans eine eigentliche Renaissance der Fahnenkunst und der<br />

Paramentenstickerei Heraufbeschworen hat. Wo, frage ich Euch,<br />

wo gibt es eine andere, ländliche Republik, in der auf ähnlich<br />

engem Raum und auf bäuerlicher Erde so viel künstlerisches,<br />

schöpferisches Wollen und Wirken sich entfalten würde?<br />

Dazu beglückwünsche ich Euch, und dafür danke ich Euch!<br />

Aber da hätte ich nun beinahe Jenen vergesseü, dem an<br />

der heutigen Feier in erster Linie mein Glückwunsch und mein<br />

Dank gelten soll: Jenen, der dieses schöne Denkmal geschaffax<br />

hat: den Bildhauer, Maler und Schriftsteller Hans von<br />

H u l f u m<br />

D'<strong>Obwaldner</strong> hend das Wort „Kultur"<br />

Nid ohniwyters gschlickt,<br />

Drum hends ä „i" mitsamt dem Tupf<br />

Als Schnerggel brüte gfickt.<br />

Die Ehrfurcht vor der Ubevwäld,<br />

Vor Gott und' Priesterstand,<br />

Die Achtig vorem gschribne Gsetz<br />

Und vor der.grächte Hand.<br />

Dä Stolz uf ist Sprach und Tracht,<br />

Uf alti Brych und Tänz,<br />

Uf Dorfcheater, Alpefahrt,<br />

Uf Fast und Schitzechränz.<br />

E grossi Sieln zur Natuir,<br />

Zum scheue Buirchuis,<br />

Zu jeder Kunst, wo nume bliäht<br />

Dur isers Ländli uis.<br />

Derzue es suibers Schwyzer-Härz,<br />

Verläßlich, wieni Hit,<br />

Das alls heb nu z'Obwalde Wärt,<br />

Däm sägid mier Kultuir.<br />

H. Egger-v. Moos.<br />

Matt. Er gehört zu den Zierden der nidwaldnerischen und<br />

der schweizerischen Künstlerschaft. Seine Berufung zu künstlerischem<br />

Schaffen kommt freilich nicht von ungefähr. Sie<br />

ist ein köstliches Erbgut seiner Ahnen. Schon um die Mitte<br />

des 18. Jahrhunderts wirkte der bedeutende Goldschmied Josef<br />

Anton von Matt und anfangs des 19. Jahrhunderts der<br />

sehr beachtenswerte Portraitist Anton von Matt. Unseres<br />

Bildhauers Großvater, Nationalrat Hans von Matt, -war<br />

ein Dichter, und sein Vater, wiederum Nationalrat Hans<br />

von Matt, den ich meinen Freund nennen durfte und dem<br />

ich in hoher Verehrung zugetan war, fand für alle lulturellen,<br />

ccratativen und künstlerischen Probleme das größte Verständnis<br />

und schenkte ihnen die tatkräftige Förderung. Er<br />

selbst war Dramatiker — was zu einem Politiker paßt, und<br />

Lyriker, was heute bei den Staatsmännern seltener gewvrden<br />

ist. Ich erinnere mich noch gut daran, mein<br />

lieber Hans von Matt, wie Ihr Vater, als wir noch zusammen<br />

der Bundesversammlung angehörten, eines Abends mir<br />

von Ihnen sprach, mit welcher Freude, mit welchem Stolz,<br />

mit welchen- Hoffnungen! Wäre er heute hier, hätte er diesen<br />

schönen Tag erlebt, sein Auge würde wieder leuchten wie damals,<br />

flammender noch' und tiefer, denn er hätte dann noch<br />

die Erfüllung seiner Hoffnung erlebt! Er -würde Ihnen danlen<br />

dafür, daß Sie dem großen Johann Melchior Wyrsch dieses<br />

prachtvolle, würdige Denkmal geschaffen- haben. Und er<br />

würde, stände er hier an meinem Platz, dem Nidwaldnervolk,<br />

das er so sehr liebte, zurufen: „Schätze und ehre deine<br />

Künstler, nicht nur jenen, der hinü-bergeg-angen ist und dessen<br />

Anden-ken ihr heute feiert, Schätzet und ehret vielmehr auch<br />

Jene, die aus Euch hervorgegangen sind und heute unter Euch<br />

leben und wirken. Denn der Künstler ist die Stimme<br />

Eurer Seele. Er i&ringt das zum Ausdruck, was bewußt oder<br />

unbewußt in der tiefsten Tiefe Eurer Se-ele lebt und fchlummert.<br />

Und der Künstler ist es, durch dessen Werk, wie gerade<br />

Johann Melchior Wyrsch und der heutige Tag es beweisen,<br />

ein Volk, auch ein kleines, und gerade das kleine, die ihm gezogenen<br />

räumlichen und zeitlichen Grenzen sprengt und hineinwächst<br />

in eine unsterbliche Größe. Deshalb ehret und<br />

schätzet Eure Künstler!" Das würde mein verstorbener<br />

Freund Hans von Matt Euch heute zurufen, und dieses Wort<br />

möge im Herzen- meiner lieben- Nidwaldner und <strong>Obwaldner</strong><br />

immer haften bleiben!<br />

O b w a l d e n<br />

Verkehrsunfälle. (Amtliche Mitteilung.) Am 5. Juli <strong>1949</strong><br />

-hatte eine Autolenkerin auf der Schwanstraße in Engelberg<br />

ihr Auto parkiert. Das Auto war zweifellos von der Fahrerin<br />

zu wenig gesichert worden; es fuhr rückwärts über den Abhang<br />

und blieb schwer beschädigt liegen. Das Auto war leer<br />

und es kamen glücklicherweise keine Personen zu -Schaden.<br />

Am 7. Juli sprang ein 8jährig-er Knabe im Untevdorf<br />

Sarnen auf der Brüngstraße in die Fahrbahn eines von Luzern<br />

kommenden ausländischen Autos. Dank der geistesgeg-enwältigen<br />

Reaktion des Autofahrers erlitt der Knabe keine<br />

lebensgefährlichen Verletzungen.<br />

Am 9. Juli fand in Kägiswil bei der Kreuzstraße eine<br />

Kollision statt zwischen einem von der Station Kägiswil kommenden<br />

Militär-Jeep und einem Zürcher Personenauto, das


Richtung ©amen fuhr. Am Zürcher Wagen entstand erheblicher<br />

Sachschaden.<br />

Am 10. Juli (Sonntag) fand auf lder Brünigstraße, beim<br />

„Triechten" in Kägiswil eine Kollision statt zwischen einem<br />

Zürcher Auto und einem Zürcher Motorradfahrer, verursacht<br />

durch zu frühes Einschwenken beim Vorfahren seitens des<br />

Motorradfahrers.<br />

Am 10. Juli (Sonntag) fuhr ein Motorradfahrer mit<br />

besetztem Sozius von Alpnach Richtung Sarnen. Südlich<br />

der neueN Schlirenbrücke fuhr in gleicher Richtung ein Velosahrer,<br />

der nach Aussagen der Leute auf dem Motorrad<br />

plötzlich eine Schwenkung gegen die Straßenmitte machte und<br />

die Fahrbahn des Motorradfahrers schnitt. Die Fahrzeuge<br />

kollidierten. Alle drei Personen wurden leicht verletzt, außerdem<br />

entstand Sachschaden.<br />

Festhütte Schweiz! (Stimme aus dem Volke.) In der<br />

Samstag-Nummer dieses Blattes finde ich nicht weniger als<br />

fünf Festberichte Festanzeige-Reklamen im T e x t t e i l. Wer<br />

sich getraut gegen diese Festwut und damit gegen das unnütze<br />

Geldausgeben aufzulehnen, wird als Rufer in der Wüste<br />

verspottet. Selbst der „<strong>Volksfreund</strong>", der stets für die guten<br />

alten Bürgertugenden mahnt und spricht, glaubt diese Reklame<br />

mitmachen zu müssen, weil die and ern es auch tun.<br />

Und dann erst der Zorn der Festorganisatoren! Gebt uns<br />

Brot und Vergnügen, haben die alten Römer zu der Regierung<br />

emporgeschrien — -— vor ihrem Untergang!<br />

*<br />

Wenn die „Volksstimme" auch etwas übertreibt — wir<br />

haben die letzte Ausgabe nachgeblättert und entdeckten „nur"<br />

3 Berichte und 3 Voranzeigen, -— so sind wir sicher mit ihr<br />

derselben Meinung, daß gegenwärtig rachlich' viele Feste<br />

fallen. Es'mag dies einerseits dem schönen Wetter zuzujchreiben<br />

sein. Anderseits bleibt zu sagen, daß es nicht irgendwie<br />

mutwillig ausgeschriebene Belustigungen und Tanzgelegenheiten<br />

geschäftstüchtiger Organisatoren sind, sondern die jährlichen<br />

Anlässe unserer Jdealvereine, die zu ihrem weitern<br />

idealen Schaffen auf den klingenden Erlös ihrer Veranstaltung<br />

angewiesen sind. So waren im letzten „<strong>Volksfreund</strong>"<br />

die Berichte über das Gartenfest eines Männerchors, die Sommerfährt<br />

eines Frauenvereins und unsere schönen bodenständigen<br />

Schwingseste rings im Land zu lesen. Daß die Anzeigen<br />

im Textteil vorgängig, gleichzeitig oder in der folgenden<br />

Nummer von einem Inserat begleitet sind, daraus<br />

achtet die Reaktion gestrenge! Für all drei Voranzeigen der<br />

letzten Nummer war dies der Fall. Es freut uns, daß man<br />

im Volk auch für das materielle Fortkommen unserer Zeitung<br />

ein Interesse zeigt.<br />

Redaktion.<br />

Sparkassengesellschaft Obwalden. (Korr.) Die Gesellschaft<br />

tagte unter dem Vorsitz von Bankpräsident Dr. A m stal -<br />

den am 8. Juli zur Jahresversammlung auf dem Rathaus<br />

in Sarnen. Der Vorsitzende gedachte der beiden verstorbenen<br />

Mitglieder Bankdirektor Alsr. Villiger-Zumstein<br />

in Sarnen und a. Talammann AIs. C a tta ni in Engelberg<br />

unter Verdankung der der Gesellschaft geleisteten großen<br />

Dienste. Die Versammlung ehrte die Verstorbenen im stillen<br />

Gedenken und durch Erheben von den Sitzen. Die Jahresrechnung<br />

1948, abgelegt durch Bankprokurist Frz. Feistle-Niederberger,<br />

ergab eine Mehreinnahme von Fr. 1057.56 und der<br />

Vermögensbestand erhöhte sich auf Fr. 86 869.72. Die Rechnung<br />

wurde genehmigt und sehr verdankt. Zufolge des günstigen<br />

Standes der Kasse, können an die wohltätigen Jnstitutionen<br />

des Kantons Fr. 3299.20 verteilt werden, ungefähr<br />

Fr. 1000,— mehr als im Vorjahr. Die Schulsuppenverwaltungen,<br />

Arbeitsschulen, HaushaltMgsschulen und Kranken-<br />

Pflegestationen in den Gemeinden erhallen Fr. 2699.20 und<br />

sodann die Stiftung für das Alter Fr. 200.—, der Hist.-<br />

Antiquarische Berein Fr. 150.— und der Tuberkuloseverein<br />

Obwalden Fr. 250.—, das Bruderklausenmuseum in Sachseln<br />

Fr. 1000.—. Gewünscht wird von diesen letzten Vereintgungen<br />

die Zusendung ihrer Jahresberichte an die Sparkassengesellschaft.<br />

Wahlen: Bankdirektor Villiger wird als Aktuar<br />

und Kassier ersetzt durch' Bankprokurist Frz.<br />

Feistle, Sarnen und weiter als Mitglied gewählt Gemeindepräsident<br />

E h. Dillier - W y r s ch in Sarnen. Die<br />

Mitgliederzahl beträgt zur Zeit 31. Die Gemeinden und ihre<br />

Institutionen mögen nicht versäumen, sich' nächstes Jahr wieder<br />

rechtzeitig anzumelden. Die Gesellschaft erfüllt immer noch<br />

ihren sehr wohltätigen und gemeinnützigen Zweck. Die Gaben<br />

iverden in den Gemeinden immer noch mit warmem<br />

Dank entgegengenommen.<br />

Sarnen. Eine Anfrage. (Einges.) Laut Amtsblatt verfügt<br />

der Dorfschaftsrat das Güllenausfuhrverbot über die<br />

heiße Jahreszeit für den D o r f sch a f t s b e z i r k. Ich frage,<br />

wie weit reicht der Dorfschaftsbezirk? Sind Bitzighofen bis an<br />

die Kägiswilergrenze, die Gegend gegen den Boribach und die<br />

Landgüter links der Melcha-Aaa bis an die Sachslergrenze<br />

^chtoesfei? ßeafa ft<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Ich werde mich bemühen, es zu lernen, ehrw. Mutter."<br />

„Nun noch etwas ... Geschäftliches. Von morgen ab übernehmen<br />

Sie eine andere Arbeit. Die beiden Postulantinnen,<br />

die im Garten beschäftigt waren, haben dort nichts mehr zu<br />

tun. Der Winter will Einzug halten. Die übernehmen den<br />

Hausputz. Und Sie gehen mit Gertrud zu Schwester Adalberta.<br />

Tun Sie das 'gerne?"<br />

„Gewiß, ehrwürdige Mutter."<br />

„Schön. Weiter habe ich nichts. Gehen Sie mit Gott.<br />

Ich will Ihnen aber noch sagen, daß ich bisher sehr mit<br />

Ihnen zufrieden gewesen bin."<br />

„Ich danke Ihnen, ehrwürdige Mutter. Darüber bin ich<br />

sehr froh" —<br />

Schwester Adalberta stieß einen Ruf des Erstaunens aus,<br />

als sich am nächsten Morgen, zugleich mit Gertrud, auch das<br />

Prinzeßchen, wie sie Elfriede im Stillen nannte, zum Stalldienst<br />

meldete.<br />

„Sie sollen mir helfen? Ja, was können Sie denn?"<br />

„Vielleicht kann ich den Stall reinigen und die Kühe putzen",<br />

entgegnete Elfriede kleinlaut.<br />

auch inbegrisfen? Oder gilt das Verbot nur für den eigentlichen<br />

Dotfkern?<br />

Sarnen. Der Bericht über das sehr gut verlaufene<br />

Turnfest in Sarnen folgt aus Raumgründen in der nachsten<br />

Nummer.<br />

Sarnen. (Einges.) Zum Gastspiel „Eine Revue der übersinnlichen<br />

Künste" im Hotel Mühle, Sarnen, mit den internationalen<br />

Weltattraktionen Medium Cosma und Prof. Laurini<br />

am Donnerstag, den 14. Juli bringen wir auszugsweise<br />

einige Kritiken bekannter Schweizer Blätter, die sich durch-<br />

Wegs begeistert über die außerordentlichen Leistungen äußern:<br />

„Neue Zürcher Nachrichten": „Da steht man tatsächlich<br />

vor einem Rätsel. Daß aber die Darbietungen als streng<br />

seriös zu beurteilen sind, steht außer Zweifel."<br />

Tages-Anzeiger Zürich: „An Rätselhaftigkeit allem überlegen<br />

.... "<br />

„Oftschweiz" St. Gallen: „Stellt alle bis heute gesehenen<br />

Darbietungen dieser Art in den Schatten..."<br />

Es wird somit ein äußerst interessanter Abend in Ausficht<br />

gestellt, umsomehr es sich in diesem Falle um etwas<br />

wirklich Neues handelt.<br />

Alpnach. Es ist eine eigene Sache um das Heimweh der<br />

Schweizer in der Fremde. Und schon mancher hat bekannt, daß<br />

es ihn arg gepackt habe. Vielfach ist es aber auch eine treue<br />

Anhänglichkeit, an die alte liebe Heimat und an liebe Angehöirge,<br />

die die Auslandschweizer zu einem kürzern oder längern<br />

Besuch in der Heimat ermuntert. Sie haben auch dieses<br />

Jahr wieder eine große Zahl Zeit und Geld geopfert, ihre<br />

Heimat wiederzusehen. Auch nach Alpnach ist ein schönes<br />

Trüppchen heimgekehrt. Den Anfang machte Halter Franz,<br />

vom Lochmattli mit seiner Lb. Frau. In Sakramento hat er<br />

mit viel Fleiß und Sparsamkeit sich eine gute Existenz gegründet.<br />

Frau Vogel-Müller, von der bekannten Vogel-Mustersarm<br />

in San Joss weilt aus Besuch in der Heimat. Trömer<br />

Josef, den die Leser des Lnngern-Bote aus seinem Brief<br />

zur Klassentagung seiner Mitglieder kennen!, hat die große<br />

Freude erleben dürfen, die Heimat seiner Jugend nach so<br />

vielen harten Erlebnissen wiederzusehen. Vor 65 Jahren ist<br />

Franz Müller aus der Schwendi mit seinem Vater und mehreren<br />

Geschwistern nach Kalifornien ausgewandert.<br />

Er Hat seine 'Heimat seither nicht wieder gesehen. Aber<br />

bevor er die große Reise antritt, wollte der nun 82jährige<br />

noch einmal die Schweiz sehen. Röthlin Arnold von Niederstadt<br />

ist im Jahre 1920 nach Kalifornien ausgewandert. Jetzt<br />

ist er Besitzer einer Farm von Mnuleca und dazu mit Stolz<br />

Großvater. Britschgi Erna, die Frau des verunglückten Piloten<br />

Röthlin Oskar, weilt, auf Besuch im elterlichen Hause.<br />

All diesen wünschen wir eine.frohe Erholungszeit und glückliche<br />

Heimkehr in ihre neue Heimat.<br />

> (L. B.)<br />

Alpnach. Der „konservative" Schulrat. In der Notiz zu<br />

diesem Thema in der letzten Ausgabe des Blattes ist leider<br />

eine Zeile ausgefallen, wodurch der Sinn gestört wurde. Es<br />

sollte heißen: „Einmal wäre es sicher auch dem Einsender im<br />

„Unterwaldner bekannt gewesen, daß wir keinen konservativen<br />

Schulrat, sondern ganz allgemein einen Schulrat von<br />

Alpnach kennen, in dem beispielsweise auch Gemeindepräsident<br />

Franz MUller mitwirkt ..."<br />

Nachdem der „Unterwaldner" seinerseits „in dieser weltbewegenden<br />

Sache um Schluß der Diskussion bittet", legen auch<br />

wir dermalen eine weitere Einsendung gerne dankend beiseite.<br />

Alpnach» * Das' Waldfest unserer Musikgesellschaft war einmal<br />

mehr ein voller Erfolg. Zum guten Namen, den diese<br />

Veranstaltung bald im ganzen Land besitzt, mögen zu gleichen<br />

Teilen das nahe und idyllisch gelegene Schulhauswäldcyen, me<br />

anerkannten Qualitäten unserer Dorfmusikanten und die erfrischende<br />

Erfindungsgabe der initiativen Organisatoren in der<br />

Aufwartung mit neuen Überraschungen beitragen. Viel Volk<br />

stellte sich' in den Nachmittag- und Abendstunden ein, zahlreich<br />

kamen sie mit den Autos aus auch andern Kantonen her, und<br />

mit dem Heimgehen pressierte es niemandem. Gegen Abend<br />

zogen von Sarnen her unsere kranzgeschmückten Turner in<br />

den Wald' und schließlich Wollten auch die vom Ostschweizerischen<br />

Trachtenfest im appenzellischen Speicher heimkehrenden<br />

Trachten die Gelegenheit zu einem letzten Tänzchen benützen.<br />

In der erfrischenden Waldeskühle begrüßten die Musikanten<br />

die Besucher mit einer ersten Kostprobe ihrer gepflegten<br />

Kunst und dann ging männiglich daran, sein Glück zu<br />

versuchen. Auf Kunst und Glück zugleich setzten die zahlreichen<br />

Schützenfreunde. Die „Schwarzes- und Bratkäsküche" behielt<br />

ihre alte Anziehungskraft. Auch für die Unterhaltung der<br />

Kinder war diesmal uneigennützig gesorgt. Eine Kindergärtnerin<br />

sorgte behutsam dafür, daß keines der kleinen Besucher<br />

beim Seiliplampen und Gygampfen zu hoch ins Reich der<br />

Lüfte stieg oder unsanft 'wiederum im Erdental landete. Das<br />

Fest unbeschwerter Freude endete in schönster Harmonie. Auch<br />

der verdiente klingende Erfolg dürfte ansehnlich' sein. Wir<br />

„Melken können Sie natürlich nicht."<br />

„Leider nicht. Kann man das nicht lernen?"<br />

„Ich' kann es aber", mischte sich Gertrud ein. Hab's daheim<br />

immer besorgt."<br />

„Dann werden wir ja wohl einig werden", meinte die<br />

Schwester erleichtert.<br />

Weihnachten ging vorüber. Am Johannistag wurde<br />

Schwester Adalberta in der 'Ubendrekreation von der ehrwürdigen<br />

Mutter gefragt, wie sie mit ihren neuen Hilfskräften<br />

zufrieden sei. Sie spendete beiden das höchste Lob. „Bei<br />

Gertrud", sagte sie, „ist es ja begreiflich, daß sie ihre Sache<br />

versteht. Sie hat es von Jugend auf gelernt. Von Elfriede<br />

kann man das wohl nicht sagen. Sie putzt aber die Kühe mit<br />

einer Hingäbe, die nachahmenswert ist. Ich meinte, sie müßte<br />

das früher auch schon getan haben. Aber sie sagte, nein, aber<br />

Pferde habe sie gestriegelt, solange sie sich erinnern könne.<br />

Mir fiel es schwer, das zu glauben. Wie soll denn auch ein<br />

solches Mädchen dazu kommen, Pferde zu putzen. Aber sie<br />

machte ein sehr ehrliches Gesicht, als sie es sagte."<br />

„Sie dürfen ihr das glauben, Schwester Adalberta" sagte<br />

«die ehrw. Mutter, „es ist die Wahrheit." — —<br />

Es gab immer noch ein Rätselraten nm Elfriede. Nicht bei<br />

den Novizinnen, denn mit denen hatte sie keinen Verkehr. Auch<br />

mögen ihn unserer Musik herzlich gönnen, wissen wir doch<br />

daß er das Jahr über zur weitern Verschönerug und Belebung<br />

unseres reichen dorfkulturellen Lebens Verwendung<br />

findet.<br />

Alpnach. (*) In Bern starb Samstagabend Hr. Direktor<br />

Hans B eer von der Schweizerischen Straßenbaugesellschaft<br />

(Stuag) im Alter von 73 Jahren. Der Verstorbene war Berner<br />

und widmete sich nach' seinen technischen Studien dem<br />

Straßenbauwesen. Er kam als Straßenbauinspektor in djx<br />

Stadt St. Gallen und von hier holte ihn die Stuag im Jahre<br />

1913 als Direktor nach Bern. Während vollen 30 Jahren hat<br />

er dieser Gesellschaft gedient und käm dabei auch mit unserm<br />

Kanton durch den Steinbruch' Guber in Alpnach in Kontakt.<br />

Hr. Direktor Beer und der damalige Präsident der Guber-Gesellschast,<br />

Hr. Obrecht (späterer Bundesrat) haben das<br />

große Verdienst, den Steinbruch Guber nach der Rutsch-Katastrophe<br />

mit Hilfe der Korporation Alpnach wieder aufgerichtet<br />

zu haben.. Der Verstorbene war ein strenger, aber sozial<br />

ausgeschlossener Arbeitgeber. Die ihn kannten und ihm<br />

näher treten durften, haben seine Fachkenntnisse, seinen streng<br />

rechtlichen Sinn und seine Geradheit schätzen gelernt. Wir<br />

wollen dem Verstorbenen das beste Andenken bewahren. Er<br />

ruhe im Frieden.<br />

Lungern. Die Leiche des am Montagabend bei der Rettung<br />

einer in die Reuß gefallenen Holländerin ertrunkenen<br />

Chauffeurs Alois Gasser wurde am Donnerstagmorgen<br />

im Rechen des' Stauwerkes Göschenen gefunden. An der Suchaktion<br />

hatte sich ein Detachement von Festungswächtern und<br />

zuletzt selbst seine Arbeitskameraden aus Lungern beteiligt.<br />

Am Samstag wurde die sterbliche Hülle des so tragisch Ver- i<br />

unglückten in Lungern der geweihten Erde übergeben. Die !<br />

Seele aber möge im Frieden Gottes ruhen!<br />

Die Sängerknaben vom Wienerwald in Engelberg. ob.<br />

Kürzlich waren die Sängerknaben vom Wienerwald in Engelberg<br />

zu Gast. Die rund dreißig Buben sangen im ersten Teil l<br />

ihres Programms Chorgesänge von Beethoven, Schubert,<br />

Mendelssohn und Wagner, sowie bekannte Melodien von Jo- j<br />

hann Strauß. Den Höhepunkt des ersten Programmteils bildete<br />

der Walzer: „An der schönen blauen Donau". In einem<br />

Singspiel „Abenteuer im Wald" von Josefine Stegbauer und<br />

Karl Etti lernte man die Sänger auch als geschickte Bühnen- :<br />

darsteller kennen. Die nicht sehr zahlreich erschienen Zuhörer<br />

machten in den Sängerknaben vom Wienerwald die Bekanntschast<br />

eines gesanglich gut ausgebildeten Knabenchors, der auch !<br />

über einige hervorragend schöne Solostimmen verfügt.<br />

Wir wünschen den-Sängerknaben auf ihrer Schweizertournee<br />

recht guten Erfolg, umsomehr als sie das in der<br />

Schweiz verdiente Geld zum Kauf von Lebensmitteln für sich<br />

und ihre notleidenden Landsleute verwenden.<br />

Engelberg. Die Berge fordern ihre Opfer. Beim Aufstieg<br />

von Unter-Zingel nach Ober-Zingel, welchen er infolge ,<br />

der knappen Zeit noch' vor dem 'Einnachten über eine Abkürzung<br />

erreichen wollte, stürzte Anton Heltner aus Luzern<br />

über einen Felsdossen zu Tode. Der Verunglückte hinterläßt<br />

eine Frau und ein kleines Kind. Die Leiche wurde noch<br />

in id>et gleichen Nacht von Luzerner Touristen gefunden und<br />

am andern Tage zu Tal gebracht.<br />

Am Sonntag ereignete sich am Reißend Rollen noch ein<br />

zweites schweres Unglück, indem eine größere Seilschaft abstürzte<br />

und zum Teil sehr schwere Verletzungen davontrug.<br />

Die Partie bestand aus Stsnser Touristen.<br />

zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider,<br />

Aj Küchenböden etc.<br />

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Nur 45 Cts. jnkt. WUST und mind. 57. Rabatt<br />

nicht bei den Postulantinnen. Die freuten sich ihres Umganges<br />

und fragten nicht, warum. Wohl aber unter den älteren :<br />

Schwestern. Vor allem bei jenen, die als Leiterinnen den einzelnen<br />

Betrieben vorstanden. Wer andere leiten soll, möchte j<br />

doch gern wissen, wen er vor sich hat. Aber Mutter Edeltrudis !<br />

hüllte sich- in Schweigen, und die beiden Ratsschwestern waren ;<br />

erst recht Bücher mit sieben Siegeln. Und so tappte Schwester<br />

Adalberta auch, weiterhin im Dunkeln und zerbrach' sich ^<br />

Kopf wegen des Geheimnisses, in das ihr „Prinzeßchen" ein- !<br />

gesponnen war.<br />

Einmal hatte sie schon bei der Novizenmeisterin auf den .<br />

Busch' geklopft. Sie wage es kaum, hatte sie gesagt, Elsriede<br />

die Stallarbeit zuzuweisen; es sei doch offenbar, daß sie !°<br />

etwas noch' nie im Leben getan habe. Daraufhin hatte ihr j<br />

Schwester Paula geantwortet: „Was Sie selber tun, dürfende<br />

getrost auch Elfriede zumuten. Und", hatte sie'mit verstäub- |<br />

nisvollem Lächeln beigefügt, „eine Gräfin ist sie wirklich<br />

nicht. Das war gewiß beruhigend', aber es war nicht 'das, -<br />

was Adalberta wissen wollte.<br />

Zu einem Besuch' bei Schwester Jrmgardis konnte sie<br />

schort gar nicht entschließen. Erfahren würde sie doch nich^'<br />

Die einzige Folge könnte sein, daß sie eine kurze WhandluÄ j<br />

über die Neugierde, ihre Ursachen, Wirkungen und die Hen<br />

nnttel dagegen zu hören bekäme. Dieser Gefahr wollte sie M


Einweihung des kath.<br />

Die Gemeinde Giswil durfte am 3. Juli einen besonderen<br />

Ehrentag erleben. Viele auswärtige Gäste fanden sich ein, um<br />

das Werk der Giswiler Gesellenfamilie, das neue Gesellen-<br />

Haus, zu weihen und zu besichtigen.<br />

In den frühen Vormittagsstunden besammelten sich die<br />

Gesellen aus.allen Vereinen der Urschweiz und von Luzern<br />

und Zug auf dem Bahnhofplatz zu einem farbenfrohen Festzug.<br />

32 Banner flatterten freudig im starken Morgenwind,<br />

als sich der Zug — angeführt von der löblichen Musikgesellschast<br />

„Edelweiß" Giswil — zur Pfarrkirche bewegte. Viel<br />

Volk hatte sich eingefunden, um dem prächtigen Aufmarsch gebührende<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Im Pfarrhof wurde<br />

der H. H. Zentralpräses, Kanonikus Brühlmann, von Geseilen<br />

abgeholt und zur Kirche begleitet. Der Festgottesdienst<br />

gestaltete sich zu einem ersten und wohl schönsten Festakte.<br />

Der Kirchenmännerchor sang in verdankenswerter Weise eine<br />

schöne, einfache und eindrucksvolle Messe, die so recht zur Andacht<br />

stimmte. Bei der im Chor aufgestellten Kolpingsbüste<br />

hielten vier Gesellen von Giswil die Ehrenwache, und zu beiden<br />

Seiten des Hochaltares hatten sich die vielen Banner aufgestellt.<br />

In einem markanten Kanzelwort versinnbildete der<br />

H. H. Zentralpräses des schweizerischen katholischen Gesellen-<br />

Vereins, Kan. Brühlmann, das geschaffene Werk der<br />

Gesellenfamilie Giswil. Wir werden diese allgemeingültigen<br />

Worte des hohen Festpredigers in diesem Blatte ausführlich<br />

bei späterer Gelegenheit wiedergeben. Nach dem Gottesdienste<br />

bewegte sich der Festzug zum Gesellenhaus, wo die Musik den<br />

Festakt mit einem feierlichen Marsch einleitete. Ein Sprecher<br />

des Gesellenvereins Giswil hieß in einem Prolog die Festgemeinde<br />

herzlich willkommen, und dann bestieg der Präses<br />

des KGV Giswil die Tribüne, um allen Festteilnehmern<br />

Gruß und Willkomm zu entbieten. Ein besonderer Gruß galt<br />

den Spitzen des Vereins, dem H. H. Zentralpräses, dem Vizezentralpräses<br />

Prälat Dr. A. Theobaldi, Sr. Magnisizenz dem<br />

Rektor der Universität Freiburg, der der Gemeinde und dem<br />

Verein mit seiner Anwesenheit eine ganz besondere Ehre erwies,<br />

den Behörden und Ehrengästen und den Gesellen ans<br />

allen Teilen der Zentralschweiz. Der Redner schilderte kurz<br />

die Aenderungen, die seit der Uebernahme der Soldatenbaracke<br />

vor sich gegangen, und gab seiner Freude darüber Ausdruck,<br />

daß das Volk der Giswiler Gesellen in so reichem Ausmaße<br />

Anerkennung erfahren dürfe.<br />

Auch der Gemeindepräsident Siegfried Berchtold, feierte<br />

in einem herzlichen Grußwort Werk und Geist in dem es<br />

gebaut! Was Vater Kolping vor vielen Jahren erstrebt, erkämpft<br />

und zuletzt verwirklicht hat, ist nun auch hier geworden,<br />

nämlich ein Heim für alle Gesellen, wo ihnen in freien<br />

Stunden Erholung und Anregung im Kreise ihrer Kameraden<br />

geboten wird.<br />

Das neue Haus unserer Gesellen wurde von ihnen, nachdem<br />

der Rohbau aus einer Militärbaracke bestand, in unzähligen<br />

Freistunden zu einem schlichten, aber gediegenen<br />

Heim ausgebaut. Das Werk ist gelungen. Möge nun der Geist<br />

und Sinn Kolpings in diesem schönen Heim seinen Einzug<br />

halten.<br />

Auch wenn nicht jeder von ihnen, meine Gesellen, zu so<br />

Hohem berufen ist wie dieser große Mann, so kann doch jeder<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Luz. Kant. Train-, Säumer- unn Führertagung<br />

in Sursee, 16. und 17. Juli 1849. Die Luzerner Säumer<br />

kommen nach Sursee. Das Städtchen Sursee rüstet sich auf<br />

die kantonale Train-, Säumer- und Führertagung vom 16.<br />

und 17. Juli. Die letzten Vorbereitungsarbeiten laufen auf<br />

Hochtouren.<br />

Soeben erscheint ein umfangreicher Festführer, der das<br />

vielköpfige Organisationskomitee vorstellt, das sich nun seit<br />

Wochen mit dem Säumerfest befaßt hat. An seiner Spitze steht<br />

Herr Nationalrat Carl Beck. Besondere Erwartungen aber<br />

hegen wir auf die geheimnisvollen Vorarbeiten des Festzugkomitees<br />

mit Herrn Major Haas, Zeughausverwalter, als<br />

Präsident. Denn bereits haben wir einen Prospekt des Festzuges<br />

zu Gesicht bekommen, dem gemütvolle Verse des Heimatdichters<br />

Otto Hellmut Lienert beigegeben sind, und der<br />

uns einen' Festzug verheißt, der an malerischer und historischer<br />

, Vielfalt alles bisher Gewohnte übersteigen wird. Das Thema<br />

des Festzuges heißt: „Auf Saumpfad und Poststraße".<br />

aber nicht aussetzen. Und nun kam die ehrwürdige Mutter<br />

und bestätigte ihr, daß Elfriede von Jugend auf Pferde gestriegelt<br />

habe. Das war doch gewiß sehr, sehr merkwürdig.<br />

Zwei Tage später kam es zu einer Meinungsverschiedenheit<br />

zwischen Elfriede und Schwester Adalberta. Elfriede behauptete,<br />

es sei am Abend vorher ein Huhn- verschwunden.<br />

Die Schwester wollte das nicht glauben.<br />

„Die Hühner bewegen sich tagsüber im eingezäumten<br />

Garten", sagte sie, „da kommt keines weg."<br />

„Doch, Schwester", 'beharrte Elfriede. „Ich habe sie vorgestern<br />

gezählt. Alles zusammen, Hennen und Hähne, junge<br />

und alte, waren es neunundsechzig Stück. Heute sind es nur<br />

achtundsechzig."<br />

„Da haben Sie sich gründlich verzählt", entgegnete die<br />

Schwester, es müssen sogar zweiundsiebgig sein."<br />

Elfriede schwieg. Aber sie hotte recht. Schwester Walberta<br />

zählte am nächsten Morgen wieder. Es waren nur achtundsechzig<br />

Stück da. Nun blieb ihr nichts anderes übrig, als<br />

sich bei der ehrwürdigen Mutter wegen ihrer Nachlässigkeit<br />

anzuklagen. Sie tat es gegen Abend, als die Arbeit beendet<br />

war. Mit Elfriede kam sie nicht mehr zusammen. Aber am<br />

nächsten Tage entschuldigte sie sich demütig wegen ihrer, wie<br />

sie es nannte, Rechthaberei. „Sie haben schon richtig gezählt,<br />

Elfriede. Wir haben nur noch achtundsechzig Stück."<br />

„Gott gebe es", entgegnete die Postulantin. „Ich fürchte<br />

aber, daß gestern abend wieder eins verschwunden ist."<br />

„Aber wie ist denn das zu erklären?" jammerte die<br />

Schwester.<br />

„Es muß ein Iltis oder ein Marder in der Nähe hausen..<br />

Ich vermute auf jenem alten Birnbaum. Droben ist ein<br />

Gesellenhauses Giswil<br />

seine Mission an seinem Kameraden, seinem Mitmenschen<br />

erfüllen, nämlich, ihm beistehen nicht nur in materiller, fondern<br />

auch in geistiger Hinsicht, nämlich seinem Kameraden<br />

nicht nur Anregung geben, die ihm zu seinem beruflichen<br />

Fortkommen dienlich ist, sondern auch ihn in seinen<br />

katholischen Grundsätzen unter st ützen, seinen<br />

Mitarbeitern, seinen Untergebenen ein Beispiel sein, ein<br />

Beispiel, das sie in ihrer katholischen<br />

Ueberzeugung nie wankend werden läßt.<br />

Dieses schlichte, schöne Haus, das mit bescheidenen Mitteln<br />

so gediegen und zweckmäßig ausgebaut wurde, kann unter<br />

diesen Voraussetzungen ein Segen für viele werden.<br />

Die große Festgemeinde ist ein Beweis dafür, wie sehr<br />

wir uns alle freuen an diesem gut gelungenen Werk und mit<br />

mir werden alle den Gesellen von Giswil viel Glück und<br />

Segen wünschen zum Einzug ins neue Heim!<br />

Diesen anerkennenden Worten konnte der Beifall nicht<br />

fehlen.<br />

Nach einem weiteren Festgruß der Musikgesellschast bestieg<br />

der HH. Zentralpräses die Tribühne, um die kirchliche<br />

Weihe des Hauses vorzunehmen. Voll freudiger Begeisterung<br />

sangen in diesem erhabenen Augenblicke die Gesellen das<br />

Lied, das als Motto über dem ganzen Festtage stand: „Wir<br />

haben gebauet..." und die große Festfamilie stimmte mit<br />

ein. Diesen Höhepunkt des Tages baute dann Prälat Dr.<br />

A. Teobaldi mit seiner inhaltsreichen und vielsagenden<br />

Festrede aus. Auch gab er seiner Freude über das gelungene<br />

Werk Ausdruck und beglückwünschte Präses und Gesellen zu<br />

ihrem tatfrohen Schaffen. Im weitern zeichnete er die Größe<br />

und Bedeutung des Kolpingswerkes in unserer von vielen<br />

Leiden zerrissenen Zeit und mahnte vor allem zur Glaubenstreue<br />

und zum mutvollen Bekenntnis seiner religiösen Ueberzeugung.<br />

Unter Begleitung der Musikgesellschaft schlössen die Gesellen<br />

den Festakt mit dem Kolpingslied.<br />

Auf die Mittagsverpflegung hin entwickelte sich bald ein<br />

reges Festleben. Die Musikgesellschaft bestritt auch zum<br />

größten Teil das Nachmittagsprogramm, wobei auch das<br />

Spiel der Sarner Gesellen dankend vermerkt sei. Der Ruf<br />

der Gnade, ein Spiel um Adolf Kolpings Leben! Der Präses<br />

des Gesellenvereins der Stadt Luzern überreichte dem KGV<br />

Giswil ein prächtiges handgeschmiedetes Geschenk, das vom<br />

Präses herzlich verdankt wurde.<br />

Worte und Lieder der Freude flössen noch im Hause selbst<br />

von Mann zu Mann, denn dahin hatten sich die meisten verzogen,<br />

wollte man doch das Werk sich genau ansehen.<br />

Nur ungern reichte man sich schließlich die Hände zum Abschiede.<br />

Unter den Klängen der Musikgesellschaft verabschiedete<br />

sich der festgebende Verein von seinen Freunden und Gönnern,<br />

vom Zentralpräses, von Sr. Magn. dem Rektor von Freiburg,<br />

von alt Ständerat und Landammann Dr. W. Amstalden,<br />

einem verdienten Freund und Förderer des Werkes.<br />

Dem H. H. Präses Fr. L o re tz, dem Jnitianten und<br />

Förderer des schönen Werkes, Und seinen Gesellen recht herzliche<br />

Glückwünsche und ein fortschrittliches Gedeihen im Dienste<br />

der katholischen Sache!<br />

(Korr.)<br />

Obwohl es sich bei der Train- und Säumertagung um<br />

eine militärische Veranstaltung handelt, ist doch nebst dem<br />

ernsten Wettkampf auch das Gemüt nicht vergessen worden:<br />

Ein großes volkstümliches Unterhaltungsprogramm unter<br />

dem Motto „Volk, Heer und Heimat" ist vorbereitet worden<br />

und gelangt mit 250 Mitgliedern am Samstag und Sonntag<br />

abend zur Ausführung.<br />

Sursee ist gerüstet und erwartet aus allen Talern unseres<br />

Kantons die wehrhaften Mannen zum militäri>cyen<br />

Wettstreit und zum fröhlichen Fest! Sursee heißt Euch willkommen.<br />

r. r.<br />

Weltgeschehen<br />

Ausrottung der Katholiken in Litauen.<br />

In allgemein gut unterrichteten Kreisen wird erklärt, die<br />

litauische bischöfliche Verwaltung habe ihre Tätigkeit ganz<br />

eingestellt; der Erzbischof von Saunas, Msgr. Paltokeras, der<br />

bis jetzt die Erlaubnis der Sowjetbehörden zur Ausübung<br />

seines Amtes hatte, sei nun zurückgetreten. Die Bischöfe von<br />

Wilna und Kaifedoris sowie der Hilfsbischof von Telskti seien<br />

großes Astloch. Da könnte der Räuber feine Höhle haben."<br />

„Aber, wie kommt er denn in den Stall. Da ist kein Loch,<br />

keine Ritze. Ich stehe vor einem Rätsel."<br />

Die Zählung am andern Morgen bestätigte die traurige<br />

Tatsache. Natürlich, mutzte die ehrwürdige Mutter auch von<br />

diesem neuen Verluste in Kenntnis gesetzt werden. Sie kam<br />

selber, über zeugte sich durch Augenschein, daß der Hühnerstall<br />

irgendwo eine Lücke aufwies.<br />

„Hier kann kein Marder hinein", sagte sie, „die Hühner<br />

müssen schon am Tage abhanden gekommen sein ... Was meinen<br />

Sie, Elfriede?"<br />

„Ich' denke, daß der Räuber in der Abenddämmerung sich<br />

heranschleicht und eins von den Hühnern erwischt, die sich<br />

am längsten draußen, aushalten. Es gibt da immer ein paar<br />

Minuten, da niemand von uns auf dem Hofe ist. Wie es<br />

scheint, kommt er jeden zweiten Tag. So dürfen wir heute<br />

wieder mit ihm rechnen. Daß er im Birnbaum wohnt, erscheint<br />

mir ziemlich gewiß. Ich. habe einige Federn unter dem<br />

Baum gefunden. Starke Flügelfedern, die nicht von selber<br />

ausfallen,<br />

„Wenn das stimmt, wird es wohl das beste sein, wenn<br />

wir den Förster bitten, daß er uns vom Plagegeist befreit."<br />

Mutter Edeltrudis schritt dem Hause zu. Elfriede eilte ihr<br />

nach.<br />

„Ehrwürdige Mutter, darf ich noch eawas sagen?<br />

„Gewiß. Was haben Sie noch?"<br />

„Es wäre nicht nötig den Förster zu bemühen. Ich könnte<br />

das ebenso gut besorgen.."<br />

„Was? Den Marder schießen? Mit dem kleinen Finger<br />

vielleicht? Kind, welche Idee!"<br />

deportiert worden, während der Bischof von Telsiai von den<br />

Kommunisten in Wilna hingerichtet worden sei.<br />

„Freundschaftliches" Geplänkel.<br />

In Deutschland ist es zu einem amerikanisch-russischen<br />

Z w i s ch. e n fall an. der Zonengrenze gekommen. Nach amerikanischer<br />

Version sollen russische Soldaten bei Rothenbach<br />

(Bayern) eine amerikanische Grenzpatrouille unter Feuer genommen<br />

haben, wobei in der Folge ein Russe getötet wurde.<br />

Ob diese Darstellung zutrifft oder nicht, jedenfalls zeigt das<br />

Intermezzo einmal mehr, daß es mit der an der Pariser Konfereng<br />

erzielten angeblichen „freundschaftlichen Atmosphäre"<br />

nicht weit her ist.<br />

Auch der neue Mann Bulgariens wieder „unpäßlich".<br />

Radio Sofia veröffentlicht ein Schreiben des geschäftsführenden<br />

bulgarischen Ministerpräsidenten und Nachfolger Dimitroffs,<br />

Vassili Kolarow, worin dieser sich als „vorübergehend<br />

unpäßlich." erklärt, weshalb er nicht an der Bestattung<br />

seines Vorgängers teilnehmen könne. Wirklich ein ungesunder<br />

Posten!<br />

Togliatti entthront?<br />

Ist der italienische Kommunistenhäuptling Togliatti in<br />

Ungnade gefallen? Ein hartnäckig in Rom zirkulierendes Gerücht<br />

behauptet dies. Warum auch nicht? Jene, die dem<br />

Kreml dienen, sind nie vor Verfehmung sicher, wenn ihre<br />

Erfolge 'zu wünschen übrig lassen.<br />

Trnman, der Optimist!<br />

An einer Washingtoner Pressekonferenz erklärte der unverwüstnche<br />

Optimist Truman, daß die Welt langsam einem<br />

allgemeinen Frieden entgegengehe, den sie eines Tages sicher<br />

erlangen werde. Herz, was willst du noch mehr!<br />

Er will das Pfund nicht abwerten!<br />

Das englische Unterhaus nahm wichtige Erklärungen des<br />

Schatzkanzlers Cripps zur Wirtschafts- und Finanzpolitik der<br />

Labourregierung entgegen. Am meisten beachtet und diskutiert<br />

wird der Satz, die Regierung trage sich, nicht mit der Abficht,<br />

das englische Pfund abzuwerten, und sie lasse sich in dieser<br />

Beziehung nicht unter Druck setzen. Mit dieser etwas<br />

verklausulierten Formulierung läßt Mr. Cripps die Auslegung<br />

offen, daß sich der Druck der Verhältnisse doch, stärker<br />

erweisen könnte als die Absichten der Regierung, zum mindesten<br />

läßt sein? Aeußerung, „einschneidende Maßnahmen" würden<br />

bis- September hinausgeschoben, diese Deutung zu „Ausgeschoben<br />

ist nicht ausgehoben Bedeutsam ist auch die<br />

Ankündigung weiterer drastischer Einschränkungen der Einfuhr<br />

aus dem Dollargebiete (USA, Kanada, Mittelamerika<br />

etc.). Das bedeutet, daß die Engländer ihren Gürtel noch<br />

einmal enger schnallen müssen.<br />

Kulturelle Rundschau<br />

Freilichttheater Luzern: „Der Lätz gwünnt die Rächt".<br />

Unter der Leitung des Autors und unter Mitwirkung<br />

bekannter schweizerischer Bühnenkünstler findet Ende<br />

Juli — Ansang August die Uraufführung des Lustspiels:<br />

„Der Lätz gwünnt die Rächt" von Oskar Eberle in Luzern<br />

auf der neuen Freilichtbühne auf dem Felsberg, oberhalb der<br />

Hofkirche statt.<br />

Das Stück spielt zur Zeit des Rokoko in Luzern und Umgebung<br />

und bringt in seiner sommerlichen Beschwingtheit und<br />

EXTRA SEIFIG UND AUSGIEBIG<br />

„Ich habe ja eine Waffe."<br />

„Wie? Und' das. sagen Sie jetzt erst?"<br />

„Aber, ehrwürdige Mutter, meine Zirkusrequisiten liegen<br />

ja noch unberührt in meinem Koffer. Es ist auch eine Maschinenpistole<br />

dabei, die ich. schon läge Jahre im Gebrauch<br />

hatte. Ich kaun nicht nur reiten, ich. kann' auch schießen. Und<br />

schieße nie daneben."<br />

Sie sagte das mit bescheidener Selbstverständlichkeit. Und<br />

doch klang ans ihren Worten der Unterton eines starken<br />

Selbstbewußtseins. Die Lebendigkeit, mit der ihre Sätze hervorsprudelten,<br />

verriet zur Genüge, wie tief sie die Angelegenheit<br />

berührte und wie gern sie bereit war, ihr erprobtes Können<br />

noch, einmal zu beweisen.<br />

„Und das soll ich glauben?" sagte Mutter Edeltrudis und<br />

schüttelte den Kops.<br />

„Ehrwürdige Mutter können sich, davon überzeugen, wenn<br />

Sie mir nur gestatten, den Beweis zu erbringen. Schießen<br />

war eine Hauptnummer. Mit dem Reiten allein wäre das Publikum<br />

von heute nicht mehr zufrieden. Es muß immer noch<br />

etwas dazu .kommen. Was die Nerven erregt, was verblüfft."<br />

Die Ehrwürdige überlegt noch. Elfriede wird gewiß nicht<br />

treffen. Und wenn die Kugel daneben fliegt, ... sie wird im<br />

eigenen Garten niederfallen. Und da ist niemand um diese<br />

Zeit. Ein Schaden ist nicht zu fürchten.<br />

„Gut", sagte sie, „ich erlaube es Ihnen. Wer niemand<br />

darf davon erfahren. Und feien Sie behutsam mit der Waffe,<br />

damit kein Unglück entsteht. Treffen werden Sie ja doch nicht."<br />

(Fortsetzung.)<br />

I<br />

CD


herzlichen Heiterkeit den Luzerner Gästen kurzweilige<br />

Abende unter einen? hoffentlich wolkenlosen Himmel.<br />

Schwyzerdütsch: Bund zur Pflege der schweizerdeutschen<br />

Dialekte.<br />

(Mitget.) Der Bund, -der den Zweck verfolgt, unsere bedrohten<br />

Dialekte zu schützen, zu pflegen und ihr Ansehen zu<br />

mehren, unterhält u. a. auch eine Auskunfts- und Beratungsstelle<br />

für Dialektfragen, die jedermann zur Verfügung steht.<br />

Die Auskünfte sind in der Regel unentgeltlich. Die neue<br />

Adresse des Sekretariats lautet: Zürich 6, Scheuchzerstraße 27,<br />

Telephon 26 17 47 (nur vormittags geöffnet). Neuer Leiter<br />

der Sprechstelle, als Nachfolger von Dr. A. Ribi, ist Dr. B.<br />

Boesch, Privatdozent an der Universität Zürich.<br />

Lebensart.<br />

Wenn du an eine einfache Lebensart gewöhnt bist, so sei<br />

nicht stolz darauf. Trinkst du nur Wasser, o sage nicht bei<br />

jedem Anlaß: Ich trinke Wasser, sondern -bedenke, wie viel<br />

kümmerlicher die Armen leben und wie viel sie ertragen, und<br />

willst du dich einmal in Arbeit und Ausdauer üben, so tue<br />

es für dich und nicht vor den Leuten. Umklammere nicht Bildsänken,<br />

sondern wenn dich Heftig dürstet, so nimm ibert Mund<br />

voll kaltes Wasser, speie es wieder aus und — sage es niemand.<br />

Epiktet 50—130 n. Chr.)<br />

Radio — Veromünster<br />

Donnerstag, 14. Juli<br />

11.00 Basler Kammerorchester. 11.40 Bert Martin am<br />

Klavier. 12.00 Wiener Funkorchester. 12.40 Volkstümliches<br />

Mittagskonzert. 14.000 Notiers und probiers. 14.15 Tino<br />

Rossi singt. 16.30 Lieder. 17.00 Kapelle Jean Louis. 17.30<br />

Jugendstunde. 18.00 Orchestrina Radiosa. 18.30 Musikalisches<br />

ABC. 18.45 Die arabische Akademie in Kairo. 19.00 Klavierstücke<br />

von Brahms. 20.00 C. Dumont. 20.30 Die Stimme<br />

Viktor Hugos, Hörspiel. 22.05 Acht Galgenlieder von Alfred<br />

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Freitag, 15. Juli<br />

10.00 Shakespeare und seine Komponisten. 11.45 Alte italienische<br />

Musik. 12.40 Konzert des Studioorchesters. 14.00<br />

Eine halbe Stunde für die Frau. 16.30 Leichte Unterhal-<br />

tunasmusik 17.30 Kinderstunde „Der gute Wlchtelmann"<br />

Märchenwiel. 18.10 Unterhaltungskonzert der Orchestrina Radiosa<br />

I. Teil. 18.20 Aus dem Notizbuch des Reporters.<br />

18 35 Unterhaltungskonzert der Orchestrina Radiosa II. Teil.<br />

20.00 Leichter Auftakt. 20.15 Die Betriebe einer Großstadt;<br />

das Elektrizitätswerk Zürich. 21.00 Konzert des Frauenund<br />

Töchterchors Wallisellen.<br />

Samstag, 16. Juli<br />

11.00 Arthur Miß: Klarinettenquintett. 11.30 Tonsilmmelodien.<br />

12.00 Kunst und Künstler. 12.05 Berühmte Stimmen.<br />

12.15 Vorschau auf die sportlichen Veranstaltungen.<br />

13.30 Werke von Franz Schubert. 14.00 Heiteres in Wort<br />

und Ton. 15.00 Besuch in zwei Heimatmuseen. 15.30 Volkstümliche<br />

Stunde. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30 Konzert des<br />

Radioorchesters. 17.30 -Streiter wider den Tod. 18.00 Liederkonzert.<br />

18.30 Bei den irischen Bauern. 19.00 Glockengeläute.<br />

19.10 Sonate für Viola und Klavier von I. G. Graun. 20M<br />

Die Tageszeiten im Lied. 20.40 's Trixli weiß, was es will<br />

(Hörspiel). 22.05 Der Musikfreund wünscht.<br />

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Donnerstag, den 14/Juli, 20.15 Uhr<br />

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Tarnen / Samstag, den 16. Juli <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 56<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6813<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli 6- Cie., Tarnen. Tel. (041) 88033<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Laß uns sein ein Licht auf Erden<br />

Und ein Beispiel steter Treu,<br />

Frei, wie wir sind, andre werden,<br />

Und zertritt die Tyrannei!<br />

Johann Caspar Lavater.<br />

Die Erde lechzt nach Regen, die Seele nach Ruhe, die Welt<br />

nach Frieden. Regen, Ruhe u. Friede sind rar — „rara avis, ein<br />

seltener Vogel" würde Horaz sagen. Woher das? Hat nicht<br />

jener witzige Bruder Bernhard etwas recht, der vor Jahren<br />

in der „Oberschlesischen Zeitung" schrieb: „Die Welt ist überall<br />

schön, wo keine Menschen sind. Ist doch ein Elend heut,<br />

wie der Mensch den Menschen das Leben schwer macht. Schon<br />

in der Familie. Die Kinder folgen den Eltern nicht und<br />

machen ihnen Sorg und Kummer. Die Eltern verstehen das<br />

Erziehungsgeschäft nicht und machen den Kindern das Leben<br />

sauer. Ueberall gibt es Red und Widerpart und Schimpf, daß<br />

das ganze Haus wie eine Menagerie ist." Trotz allem nicht<br />

verzagen!<br />

Eine englische Rede, die auch der Russe versteht.<br />

Klare Sprache tut in der Erziehung not, damit die Buben<br />

und Meitli wissen, wo Lands. Auch die Rathausstube in Gersau,<br />

Seldwyla, Washington und Moskau sollte eine gute Kinderstube<br />

sein. Aber eben, da liegt der Hase im Pfeffer...<br />

Drum ist es gut, wenn die Nachbaren ab und zu kein Blatt vor<br />

den Mund nehmen und den Leuten jenseits des Hags die Meinung<br />

offen sagen — es kann doch für eine Weile nützen.<br />

So hat am letzten Sonntag der englische Kardinal Griffin,<br />

Erzbischof von Westminfter, an einer großen katholischen Kundgebung<br />

im Rathaus von Birmingham die schärfste Rede gehatten,<br />

die je ein hoher Kirchenfürst gegen den Sowjetkommunismus<br />

gesprochen hat.<br />

Es sei kein Zufall, bemerkte der Kardinal in der Einleitung,<br />

daß die erste Rede, die er nach monatelanger Krankheit<br />

halte, das gleiche Thema behandle wie die letzte im Februar<br />

<strong>1949</strong>. Es handelte sich damals um die Protestkundgebung in<br />

der Albert Hall zu London gegen die Verfolgung des Kardinals<br />

Mindszenty. Heute gehe es um Erzbischof Beran von<br />

Prag, den Primas der Tschechoslowakei. Beide vertreten die<br />

Kirche Gottes gegen „den furchtbarsten Feind der christlichen<br />

Kultur in unserer Generation".<br />

- „Man behauptet, es sei diplomatischer, zu schweigen. Tatsächlich<br />

ist es der unaufhörlichen kommunistischen Propaganda<br />

gelungen, jeden, der gegen die kommunistische Diktatur protestiert,<br />

als Kriegshetzer anzuschwärzen. Schweigen kann diplomatisch<br />

sein, es kann aber auch zum Verbrechen werden. Ich<br />

gedenke nicht, dieses Verbrechen zu begehen. Lassen Sie mich<br />

darum öffentlich erklären, daß ich die systematische Freiheits-<br />

Unterdrückung durch die Sowjetunion und ihre Satelliten als<br />

die größte Herausforderung des Gewissens der<br />

Menschheit und als die g r ö ß t e F r i e d e n s b e d r o h u n g<br />

betrachte seit den Weltherrschaftsplänen der Nazi.<br />

Was sich heute in der Tschechoslowakei ereignet, hat sich<br />

überall zugetragen, wo die Sowjets ihren Würggriff um ein<br />

freies Volk legten. Alle, die Gott und ihr Gewissen über den<br />

(Schliesset? ßeafa e<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Langsam sinkt die Dämmerung über Garten und Haus<br />

Mutter Edeltrudis steht am Fenster und späht hinaus. Im Hof<br />

ist niemand. Schwester Walberda ist mit Gertrud bei den<br />

Kühen. Die Stalltür ist geschlossen. Es friert draußen. Elfriede<br />

hat hinter einem Baustamm Posto gefaßt. Ihr Blick ist unverwandt<br />

nach oben gerichtet. Das Astloch am Birnbaum ist<br />

deutlich erkennbar. Auch die Ehrwürdige kann es sehen.<br />

Plötzlich hebt Elfriode den Arm. Unwillkürlich schaut Mutter<br />

Edeltrudis nach dem Astloch hin. Bewegte sich dort nicht ein<br />

weißer Fleck? Er ist schon verschwunden. Elfriede hat gescho^sen.<br />

Getroffen kann sie nicht 'halben, sie hat ja auch gar nicht<br />

gezielt. Doch, was ist das? Der weiße Fleck schimmert wieder<br />

da oben. Elfriede schießt zum zweitenmal. Und wieder gähnt<br />

die schwarze Leere am Birnbaum. Elsriede wartet. Aber es<br />

kommt nichts mchr. ,<br />

Gewiß, so denkt Mutter Edeltrudis, ist das Tier ängstlich<br />

geworden und wagt sich nicht mehr aus seinem Versteck heraus.<br />

Endlich kommt Elfriede ins Haus.<br />

„Nun?" fragte die ehrwürdige Mutter. „Hab ich's nicht<br />

Msagt, daß Sie nicht treffen werden?"<br />

»Verzeihung, ehrwürdige Mutter, ich habe getroffen. Der<br />

Marder ist tot."<br />

„Wir wollen keine weiteren Worte darüber verlieren. In<br />

den nächsten Tagen wird Ihnen der Marder beweisen, daß er<br />

noch sehr gut am Leben ist."<br />

sklavischen Gehorsam gegen eine Parteibiktatur stellen, werden<br />

zum Schweigen gebracht und unterdrückt. Die ersten Opfer<br />

östlicher Tyrannei sind die Bischöfe und Priester der katholischeu<br />

Kirche. Sie werden als Feinde des Volkes und des<br />

Staates hingestellt. Kann ein ehrlicher Mensch glauben, daß<br />

Erzbischof Beran nach semer ganzen Vergangenheit und seinem<br />

dreijährigen Leiden im Konzentrationslager plötzlich ein Feind<br />

des Volkes geworden sei? Nach der Befreiung hat Benesch ihn<br />

mit dem höchsten tschechischen Orden ausgezeichnet. Noch vor<br />

zwei Iahten hat der kommunistische Innenminister dem Erzbischof<br />

eine weitere Auszeichnung überreicht."<br />

„Die Wahrheit ist die gefährlichste und mächtigste<br />

Gegnerin des Kommunismus" (Griffin)<br />

Kardinal Griffin zitierte die Stelle aus dem Hirtenschreiben<br />

der tschechischen Bischöfe, aus der klar wird, daß diese sich<br />

dem Staaie gegenüber durchaus loyal verhalten, ja zu einem<br />

Abkommen Mit ihm bereit sind in allen Fragen, wo sich staatliche<br />

und kirchliche Bereiche überschneiden oder berühren, «aber<br />

unter der Boraussetzung, daß die Selbständigkeit der Kirche<br />

nicht angetastet wird. Er zählt dann die Tatsachen auf, die<br />

sehr eindeutig beweisen, daß der kommunistische Staat die<br />

Freiheit der Kirche in der Tschechoslowakei unterdrückt. Der<br />

erste Angriff der Kommunisten auf Religion und Freiheit<br />

richte sich immer gegen die katholische Erziehung.<br />

Hier müssen wir den Kardinal bewundern, daß er den Mut<br />

hatte, im Zusammenhang seinen eigenen Landsleuten zu<br />

sagen: die katholische Erziehung sei auch in England in Gefahr.<br />

Sie könne auf gewaltlose Weise zum Sterben gebracht<br />

werden durch finanzielle Sonderb^lastungen, die über die Kraft<br />

der katholischen Bürger gingen.<br />

Die Erziehungsfrage sei aber nicht die einzige, die in England<br />

Bedenken erege. „Es ist auch bedauerlich, daß so oft<br />

Staatsmänner die Rückwirkung politischer Handlungen auf<br />

die religiösen Rechte nicht verstehen. So habe ich vor kurzem<br />

ein Telegramm an den Präsidenten des Handelsministeriums<br />

gesandt mit der Forderung, die Handelsvertragsbesprechungen<br />

mit der Tschechoslowakei solange auszusetzen, als nicht dem<br />

Volke die religiöse Freiheit gewährt werde. Das Telegramm<br />

wurde in dem Sinne beantwortet, daß politische Ueberlegungen<br />

nicht gestatten, den Abschluß von Handelsverträgen zu beeinflussen...<br />

Ich werde nicht daran schuld sein, wenn die britische<br />

Regierung k u rz s i ch t i g mithilft am Aufbau der Tyrannei<br />

im Osten und es versäumt, die berechtigten Forderungen<br />

freier Bürger hier bei uns zu unterstützen." Zum letzten bringt<br />

der Kongreß der liberalen Weltunion in Deauville (Frankreich)<br />

ein ergötzliches Bildchen: Liberale Emigranten der<br />

Tschechoslowakei, Polens und Ungarns beschworen die Delegierten<br />

des Westens, auf die Wiederaufnahme normaler Wirtschaftsbeziehungen<br />

mit den Russen zu verzichten! ... Es tagt<br />

sogar bei den Liberalen, den Wegmachern des Kommunismus.<br />

Störrische Jugend schickt man ungefüttert ins Bett. Wer<br />

-bie rote Wanze weiter füttert und hätschelt, soll sich von ihr<br />

beißen lassen, ohne Zetermordio zu schreien. :<br />

Aber die nächsten Tage vergehen, und der Marder zeigt<br />

sich nicht mchr. Täglich werden die Hühner gezählt. Keines<br />

fehlt. Da läßt Mutter Edeltrudis den Sohn des Nachbarn<br />

zu sich bitten. Eine kurze Unterredung folgt. Eine Stunde späteer<br />

kommt der junge Mann mit einer langen Leiter an. Für<br />

alle Fälle hat er sich Lederhandschuhe mitgebracht. Mit einem<br />

eisernen Haken bewaffnet steigt er auf der Leiter zum Birnbäum<br />

hinauf. Mutter Edeltrudis verfolgt jede seiner Bewegungen<br />

vom Fenster aus. Und fürchtet jeden Augenblick, daß<br />

das böse Tier dem Besucher ins Gesicht springt. Aber der<br />

Bursche ist vorsichtig. Erst klopft er mehrmals gegen den<br />

Baumstamm. Nichts recht sich. Da steigt er noch zwei Sprossen<br />

höher. Nun stößt er seinen Haken in die Höhle hinein,<br />

stochert hin und her, zieht. Siehe, da taucht der braune Kadaver<br />

des Marders auf. Mit einer Geste des Abscheus schleudert<br />

er ihn vom Haken herab zur Erde.^ Also doch'! denkt Mutter<br />

Edeltrudis und freut sich für Elfriede.<br />

Aber der junge Mann scheint noch nicht am Ende zu sein.<br />

Wieder macht er sich am Astloch zu schaffen. Teile eines Hühnerskelettes<br />

werden zutage gefördert. Und da ... wirklich und<br />

wahrhaftig ... Mutter Edeltrudis meint, aufschreien zu mussen<br />

vor Ueberraschung ... ein zweiter Marder! Nun halt ste<br />

es nicht mehr im Zimmer aus. So schnell es mit ihrer Würde<br />

vereinbar ist, eilt sie hinaus, die Treppe hinab, zum Hof ...<br />

Elfriede !"<br />

" „Ja, ich komme"., tönt's aus dem Keller herauf. Wenige<br />

Minuten später erscheint sie, mit einem schweren Korb voll<br />

Futterrüben beladen.<br />

„Haben ehrwürdige Mutter nach mir gerufen? fragt sie<br />

erstaunt.<br />

Ein Wort an die Bauern<br />

* Die andauernde Trockenheit wirkt sich mancherorts bereits<br />

sehr schädlich aus und erinnert an die katastrophalen Wir-<br />

Jungen der Dürre vor zwei Jahren. Trotz aller Wissenschaft,<br />

trotz allem landwirtschaftlichen Fortschritt und Technisierung<br />

bleibt des Herrn Wort: „Ohne mich könnt ihr<br />

nichts tun!"<br />

Wir ackern und wir streuen den Samen auf das Land.<br />

Doch Wachstum und Gedeihen, das liegt in Gottes Hand!<br />

Dieser Segen Gottes wurde früher das ganze Jahr erbetet,<br />

will auch heute noch erbetet sein. Wie stets mit deinem<br />

Beten in der Familie? Geht von deiner Familie heute noch<br />

täglich wenigstens eins in die Werktagsmesse, wie's früher in<br />

Bauerngegenden gang und gab war? Wie schätzest du die<br />

Segnungen der Kirche für Haus und Hos, für Feld und Vieh<br />

und Futter? Wie machen die Bauern — auch die Männer<br />

und Jungmänner — die Bittgänge mit? Viele „fortschrittliche"<br />

Bauern vertrauen heute mehr auf Hagelversicherung<br />

und Blitzableiter als aus Bittgänge und Wettersegen.<br />

Klagen hilft nichts. Jetzt heißt es handeln! Beten!<br />

Letzten Sonntag (3. Juli) machte eine Stadt-Pfarrei einen<br />

Bittgang um Regen. Ueber 800 Männer machten diesen<br />

Bittgang mit.<br />

Die Städter beten für die Bauern um Regen! Was habt<br />

ihr daheim bisher getan? Es ist jetzt höchste Zeit, den<br />

Herrgott um seinen Segen zu Bitten. In dem Maß, als wir<br />

um den Segen Gottes beten, verdienen wir den Segen Gottes.<br />

Der allgütige Gott wird die Verheißung erfüllen: „Was<br />

immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, das wird er<br />

euch geben." Auch unsere vierte Vaterunserbitte wird er erhören:<br />

Gib uns heute unser tägliches Brot!<br />

Landeswallsahrt nach Sächseln.<br />

Die Trockenheit droht katastrophal zu werden. Das Priesterkapitel<br />

hat darum beschlossen, eine Büß- und Bittwallfahrt<br />

zu unserm hl. Bauern- und Landespatron anzuordnen, und<br />

zwar auf Montag, den 18. Juli. Es werden zwei<br />

Gottesdienste gehalten. Der erste beginnt 7.15 und ist gedacht<br />

für die Gemeinden Alpnach, Kerns und Tarnen. (Ankunft<br />

des Zuges in Sächseln 7.00, Rückfahrt 9.30.) Der zweite<br />

Gottesdienst beginnt ca. 8.00 für die Gemeinden Lungern,<br />

Giswil, Sächseln. (Ankunft des Zuges 7.38, Rückfahrt 9.14.)<br />

Die Wallfahrt wird in jedem Falle gehalten, auch<br />

wenn uns der Segen des Regens vorher schon erreicht. Unser<br />

Beten kann dann mehr im Zeichen des Dankes stehen. Uebrigens<br />

haben wir immer noch genug Grund zu flehentlichem<br />

Gebet, daß nämlich Gottes Barmherzigkeit durch die Fürbitte<br />

unseres hl. Landespatrones uns vor jenen geistigen Landeskatastrophen<br />

bewahre, die nicht minder drohend über uns<br />

schweben. Darum sollen nicht nur Frauen und' Kinder erscheinen,<br />

sondern Männer — gerade Wehrmänner. — Die<br />

geistige Abwehr ist ungleich leichter als die bewaffnete.<br />

„Fried ist allwegen in Gott."<br />

P r ie st e r k ap i t el.<br />

„Ja, mein Kind. Aber setzen Sie erst den Korb nieder. Er<br />

ist für Sie viel zu schwer. Ein andermal nehmen Sie weniger.<br />

Besser zweimal gehen, als sich überheben. So, und nun freuen<br />

Sie sich mal recht sehr. Sie haben nämlich doch getroffen.<br />

Beidemal. Es waren zwei Marder da."<br />

„Ich danke Ihnen, ehrwürdige Mutter, für diese Mitteilung.<br />

Aber ich hatte es so vermutet.<br />

„Ich hätte nicht geglaubt, daß so etwas möglich wäre,<br />

hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen. Sie zielen ja gar<br />

nicht, als Sie schössen."<br />

Elfriede lächelte. „Nichts als Uebung, erwürdige Mutter.<br />

Man muß es im Griff haben, daß Kimme und Korn mit Auge<br />

und Ziel in einer Linie liegt. Das ist alles. Ich hatte einen<br />

guten Lehrer. Und habe seit fünfzehn Jahren geübt."<br />

„Uns haben Sie jedenfalls einen guten Dienst geleistet mit<br />

Ihrer Kunst. Darüber freue ich mich. Man sieht es wieder:<br />

Jede Kenntnis kann uns einmal nützlich sein."<br />

Als Mutter Edeltrudis ins Haus zurückkehrte, wußte sie,<br />

daß sie an Elfriedens Worten nie mehr zweifeln könne.<br />

Elfriede empfand eine stille Freude. Ueber die Anerkennung,<br />

die ihr zuteil wurde, gewiß. Aber noch mehr, weil<br />

sie in den fünf Monaten, da ihre Waffe im Koffer lag, von<br />

ihrer Zielsicherheit nichts eingebüßt hatte.<br />

3. Kapitel.<br />

Seit Weihnachten wurde im Kloster Marienberg eine<br />

große Novene gehalten. „Zum hl. Joses in einem wichtigen<br />

Anliegen." Um was es sich handelte, wurde nicht bekanntgegeben.<br />

Die älteren Schwestern ahnten es. Man war wieder einmal<br />

in Geldverlegenheit. Damit trafen sie das Richtige. Der


Hochsommerabend auf der Alp<br />

Wendglocken, die vom Tale steigen,<br />

Wollen, die sich zu den Felsen neigen.<br />

Vor der braunen Alpenhütte stehen<br />

Drei, die beten und die bergwärts sehen.<br />

„Amen" sprechen sie und schaun und sinnen<br />

Zu den Wollen ob den grauen Zinnen.<br />

Spricht der Alte: „So im Glanz wird schreiten<br />

Zum Gericht der Herr .der Herrlichkeiten."<br />

Spricht dieSennin: „Schaut, die Wolken gehen<br />

Wie die Schützen, wenn die Fahnen<br />

wehen!"<br />

Spricht der Knabe: „Ei, die Engel weiden<br />

Ihre Lämmer ans den Rosenweiden."<br />

Gute Nacht! Die Seelen werden träumen<br />

Bei den Wolken ob den Felsensäumen ...<br />

Obwalden<br />

Manrus Carnot.<br />

Obwalden gibt am wenigsten für das Staatspersonal aus.<br />

Die Personalaufwendungen der Kantone haben in den letzten<br />

Jahren ständig zugenommen, von 305,2 Mill. Fr. im Jahre<br />

1944 auf 346,3 Mill. Fr. 1945, 385,4 Mill. Fr. 1946, und<br />

444,2 Mill. Fr. im Jahre 1947. Die Zunahme gegenüber<br />

1944, dem ersten Jahr der Erhebung dieser Art, beträgt<br />

45,5 %, Pro Kopf der Bevölkerung schwanken die Personalausgaben<br />

beträchtlich von Kanton zu Kanton. Nach der Publikation<br />

der e i d g. Steuer-Verwaltung über Finanzen<br />

und Steuern in Bund, Kantonen und Gemeinden standen<br />

sie 1947 am höchsten in den Kantonen B a s e l st a d t<br />

mit 3 23 Fr. pro Kops, in Gens mit 228,2 Fr., 136,6 in<br />

Schaffhausen, 123,2 Fr. in Zürich, 120,2 Fr. in der Waadt,<br />

105,9 Fr. im Aargau und 104,4 Fr. in Baselland. Die<br />

kleinsten! Kopfquoten verzeichnen Obwalden mit<br />

21,1 Fr., Schwyz mit 31,1 Fr., Nidwalden mit 33,2 Fr.,<br />

Appenzell J.-Rh. mit 35 Fr., Wallis mit 42,1 Fr. und Uri<br />

mit 42,9 Fr. In diesen Unterschieden der Belastung Pro<br />

Kopf der Bevölkerung durch o:e Persvn-alaufwendungen<br />

kommt weitgehend das verschiedene Ausmaß der kantonseigenen<br />

Tätigkeit und die verschiedene- Aufgabenbegrenzung zwisehen<br />

Kanton und Gemeinden zum Ausdruck.<br />

Daß Baselstadt mit seinen Personalauswendungen pro<br />

Kops der Bevölkerung Fr. 323 ausgibt, während es in Obwalden<br />

nur 21,1 Fr. sind, muß in die Augen springen. Der<br />

eine Grand' dafür mag in der Tatsache liegen, daß Obwaldens<br />

Staatsapparat nicht verbürokratisiert ist und die Verwaltung<br />

mit möglichst wenig Personal auszukommen sucht. Der andere<br />

Grund aber ist die wenig erfreuliche Tatsache, daß Obwalden<br />

seine Beamten und Angestellten im Verhältnis zu andern<br />

Kantonen schlecht bezahlt. Es darf erwartet werden, daß der<br />

Kanton dieses Jahr an eine zeitgemäße Revision unseres Besoldungsgesetzes<br />

herantritt, was auch der scheidende Ratsprästdena,<br />

Joses Zumstein, als eine der dringendsten Aufgaben<br />

des Kantonsrates im neuen Amtsjahre bezeichnet hat. *<br />

An die Kurgäste und Mieter von Ferienwohnungen.<br />

Ganz Obwalden, bis hinauf in die obersten Bergtäler, hat sich<br />

mit der ihm eigenen Sorgfalt auf die Feriengäste eingerichtet.<br />

Ueberall sehen wir leuchtende Blumenarrangement und saubere<br />

Gartenanlagen. Geschäftsleute und Ladenbesitzer haben<br />

sich ebenfalls für alle etwaigen Wünsche der verherten Gästeweit<br />

vorgesehen. Wir möchten sie deshalb herzlich einladen,<br />

ihre verschiedenen Ferienbedürfnisse ebenfalls in unserer Gegend<br />

einzudecken. Sie werden rasch feststellen, wie vielseitig<br />

und doch sehr reell die Möglichkeiten sind.<br />

Zudem möchten wir sie auch auf unsere vielen handwer-klichen<br />

und andern Betriebe aufmerksam machen. Auch dem Kunstfreund<br />

dürfte unser Ländchen recht viel Wertvolles bieten.<br />

Unsere Bevölkerung ist aufgeschlossen, und freut sich, wenn<br />

die vielen Feri-engäste auch mit ihr in engere Verbindung<br />

kommen. Besonders werden wir es schätzen, wenn die Mieter<br />

von Ferienwohnungen auch unsere einheimische Geschäftswelt<br />

bei ihren Einkäufen berücksichtigen «würden. Es<br />

wirkt bemühend und abstoßend, wenn immer wieder ganze<br />

Lasten von Waren aus der Stadt, und aus Unternehmen<br />

geliefert werden, die für unsern schwer kämpfenden Mittelstand<br />

in den Bergen nichts als den Ruin bedeuten. Auch<br />

fremde Gäste können unsere Freunde werden. Sie sollten<br />

aber das freigebige und guae Gastrecht niemals in dieser<br />

Weise verletzen. Wahre Feriensreuden nnd schönste Erinnerangen<br />

beruhen immer irgendwie aus Gegenseitigkeit. Um<br />

Monat ging dem Ende zu, und die zn erwartenden Rechnungen<br />

mußten ein Mehrfaches betragen von dem, was man in<br />

der Kasse hatte.<br />

Wer Mutter Edeltrndis in jenen Tagen hätte sehen können,<br />

wo sie sich unbeachtet glaubte, würde «wohl den Zug<br />

schwerer Sorge in ihrem Gesicht bemerkt haben, der ihr sonst<br />

nie eigen war. Vor den andern gab sie sich wie immer, ruhig,<br />

freundlich und heiter. Warum sollten sie nnter dem Kreuze<br />

leiden, das Gott ihr für Gemeinschaft auferlegt hatte? Schwere<br />

Kreuze sind Proben ans unser Gottvertrauen. Der hl. Josef<br />

wird schon wieder helfen. Bisher hat er uns noch nie im<br />

Stiche gelassen. Das ist der Trost. Und diesen Trost bekam<br />

die Kassen, chwester jeden Morgen zu hören, wenn sie mit zad<br />

ige Mutter ^e anfrn{rte: »Wieder nichts gekommen, ehrwür-<br />

So kam viel zu schnell für Mutter Ed-ltrudis der letzte Dezember.<br />

Die Post lag vor ihr auf dem Schreibtisch Mit nervösen<br />

Fingern öffnete sie einen Brief nach dem andern Nichts<br />

aber auch gar nichts, was einen Schimmer der Hoffnung hätte<br />

wecken können. Nur zwei Rechnungen sind schon da. Die<br />

haben es eilig, denkt sie und läßt müde die Hände sinken<br />

Ihr Blick richtete sich aus die kleine Statue des hl. Joseph die<br />

gerade vor ihr aus einem Wandsockel steht. „Heiliger Nährvater,<br />

nun ist es aber die höchste Zeit."<br />

solche Trübungen zu vermeiden, hoffen wir auf allseitiges<br />

Verständnis. Unsere Geschäfte werden sich bestimmt allseitig<br />

bemühen, die vielfachen Wünsche und Ansprüche der Ferienlgüste<br />

voll befriedigen zu können.<br />

Schenken Sie ihnen das Vertrauen, Sie Helfen uns allen,<br />

nnd lassen uns weiterhin Freuirde bleiben.<br />

Einer für Viele.<br />

Gewerbliches. Th. I. Wir sind uns nun ja schon seit<br />

längerer Zeit an verschiedenste Methoden von Geschästsempfehlungen<br />

gewohnt. Das Maximum aber leistete sich ein Einsender<br />

eines „Zeugnisses" im Amtsblatt. Darin bezeugt derselbe,<br />

„daß die Schreinerarbeiten im Neubau Trautheim Alpnach,<br />

von Joses Matter, Schreinerei, Alpnach, zur Zufriedenheit<br />

ausgeführt worden sind; jedem Bauherr darf Matter<br />

empfohlen werden. Besichtigung gestattet."<br />

Die kantonalen Bausirmen und weitere Interessenten<br />

wurden also zur freien Besichtigung eingeladen. Als nun<br />

einige Fachleute diese gepriesene Arbeit sähen., mußten sie<br />

sofort erkennen, daß es sich hier um eine, gelinde ausgedrückt,<br />

plumpe, unlautere und unwahre Empfehlung handle. Der<br />

kantonale Gewerbeverband ordnete in der Folge eine Expertrse<br />

von Fachmännern an, und zwar nicht nur über diese eine<br />

Arbeit des Joses Matter, sondern auch zugleich von drei<br />

andern.<br />

Dieser Expertenbericht liegt jetzt vor und zeigt schlaglichtartig,<br />

mit was für Uebertreibungen und lügenhaften Darstellnngen<br />

ein weiteres Publikum durch« dieses „Zeugnis" im<br />

Amtsblatt hereingelegt werden sollte.<br />

Die Experten sagen:<br />

Im Falle A über einen Schrank: Keine Türanschläge, die<br />

Türen 4—5 mm zu kurz und- bis zu 8 mm windschief, keine<br />

Schließbleche. Kranz mit Federn und' Nägeln znsammengeschlagen.<br />

Die Füße mit großen Nägeln durch den Boden ausgenagelt.<br />

Alle Profile und Fälze unverputzt. Alles in allem<br />

eine traurige Pfuscharbeit. Und für diesen Schrank verlangte<br />

Matter Fr. 389.—, der Anstrich soll Fr. 35.— gekostet haben.<br />

Dieser Preis wäre für eine sehr gute Fachmannsarbeit noch<br />

übersetzt.<br />

Im Falle B über eine Kommode: Diese Arbeit dürste<br />

kaum mangelhafter gesunden werden, nnd zudem zu weit<br />

übersetzten Preisen.<br />

Im Falle C: Die gelieferten Hobelwaren müssen durchwegs<br />

als dritte, bis vierte Klasse bezeichnet werden. Das verwendete<br />

Holz muß zum Teil aus Frischnittwaren, also nicht<br />

trockenem Holze, gewesen sein. Stäbe und Deckenfriese sind<br />

roh, weder geflickt, noch geschliffen. Wenn der Kunde, schlechtes,<br />

billiges Material, und ebensolche Arbeit bestellt hat, so<br />

ist er r e cht bedient worden !<br />

• Im Falle D: Das zum Teil gelieferte Holz ist hundertprozentig<br />

minderwertige Ware, die ein anständiger Schreiner<br />

nur als Brennholz verwenden würde. Die im Inserat<br />

erwähnten Platten und das Parkett sind Handelswaren, die<br />

von jedem Fachmann zu gleichen Bedingungen gekauft werden<br />

können. Ein zuverlässiger Schreiner würde aber nie uwgeschlissene<br />

Stäbe daran aufnageln, oder Jalousien mit<br />

Kreuzbändern anschlagen. Herr Matter aber dachte wohl<br />

nicht so sehr an solide Meisterarbeit, sondern nur an deren<br />

Billigkeit!!<br />

Wir ersehen aus diesen wenigen Tatsachen, daß es geradezu<br />

eine Vermessenheit bedeutet, wenn jemand für solche<br />

Arbeiten noch ein Zeugnis öffentlich abgibt. Handelt es sich<br />

hier« im ganzen doch nur um traurige Pfuscharbeit, die bestimmt<br />

keinen einzigen Bauherrn befriedigen kann. Und<br />

dafür wird noch vor der ganzen Oeffentlichkeit geworben,<br />

und man schämt sich- nicht, seinen Namen hinzusetzen.<br />

Wir müssen daher eine solche untaugliche Methode offen<br />

an den Pranger stellen, und im Prinzip bekämpfen. Es ist<br />

äußerst verwerflich, -wenn nur ein einziger Auftraggeber auf<br />

ein so plumpes Manöver, einen so krassen Schwindel hereinfällt.<br />

Wir empfehlen jedem gutgesinnten Bauherrn, oder anderen<br />

Interessenten, sich vorher gut orientieren zu lassen über<br />

Preis und Qualität, und ihre Aufträge bei verantwortungsbewußten,<br />

soliden Fachleuten zu plazieren. Unser Kanton darf<br />

sich im schweizerischen Spitzenverbande rühmen, ein gesundes<br />

und äußerst leistungsfähiges Schreinergewerbe zn besitzen.<br />

Gerade von dieser Tatsache ausgehend, möchten wir hoffen,<br />

daß uns die breite Oeffentlichkeit unterstützt, und wir nicht<br />

«weiterhin mit solchen untauglichen und absurden Geschäfts-<br />

Methoden zu kämpfen haben.<br />

Es ist Pflicht unserer Bevölkerung, daß «wir unser einheimisches<br />

Gewerbe kräftig unterstützen, aber nur dann,<br />

wenn seine Arbeiten und seine Lieferungen es auch wirklich<br />

verdienen.<br />

Meisterprüfungen 1948. Laut einer Statistik der Schweizerischen<br />

Gewerbezeitung sind auf dem ganzen Gebiet der<br />

Eidgenossenschaft insgesamt im abgelaufenen Jahre 1396<br />

Da klopft es. Schwester Philagia bringt einen weiteren<br />

Brief. „Ein Bote hatte ihn soeben an der Pforte abgegeben."<br />

Der Brief trägt weder Marke noch Poststempel. Noch eine<br />

Rechnung? denkt die ehrwürdige Mutter. Aber nein ihr Geficht<br />

leuchtet auf. Von der Reichsbank. „Fünfhundert Mark<br />

sind für das Kloster Marienberg bei nns eingezahlt usw." —<br />

„Heiliger Joseph, ich danke dir." Dann wendet sie sich an die<br />

noch harrende Pförtnerin: „Schicken Sie mir Schwester Liokadia<br />

her."<br />

Die Schwester geht, die Gerufene erscheint. „Nun, Schwester<br />

Lev'kadia, habe ich es Ihnen nicht gesagt, daß der hl. Joseph<br />

helfen wird? Gehen Sie zur Reichsbank, das Geld holen.<br />

Vielleicht bringen Sie auch in Erfahrung, wer der gütige<br />

Spender ist. Damit wir nns bei ihm bedanken können."<br />

Nein, die Schwester erfuhr nichts. Der Beamte der Reichsbank<br />

hüllte sich in Schweigen. „Der Geber will unbekannt<br />

bleiben." Das ist alles.<br />

Beim Mittagstisch erhob sich Mutter Edeltrndis und verkündete<br />

mit bewegter Stimme: „Teure Schwestern meine lieben<br />

Kinder, Gott hat nnsere Gebete erhört und uns aus die<br />

Fürbitte des «hl. Joseph aus großer Not geholfen. Bei der ^ak>resschluß-Andacht<br />

wollen wir ihm besonders dafür danken<br />

und für den unbekannten Spender beten, daß Gott ihn<br />

Meisterprüfungen mit Erfolg abgelegt worden. In Ohwalden<br />

waren es 3, und zwar 1 Bäcker, 1 Elektroinst^l.<br />

lateur und 1 Optiker. Unter die übrigen zentralschwejzx^<br />

schen Kantone verteilen sich die neuen Meistersleute wie solM.<br />

Lugern 74, Uri H Schwyz 9, Nidwalden 6, Marusg<br />

Zug 18. *<br />

Ausflug der <strong>Obwaldner</strong> Trachten in die Ostschweiz. ,<br />

Wochenende brachte der Ostschweiz viel bnntes, urwüchsig<br />

fröhliches Trachtenleben. Etwa 600 Abgeordnete der Tracktengruppen<br />

aus allen Teilen des Landes trafen sich ailt<br />

Samstag zur Delegi e r t en v e rsa m m lu n g der g t0=<br />

ßen schweizerischen Trachtenvereinignng in St. Gallen<br />

während nochmals 1200 Trachtenleute aus der ganz^'<br />

Schweiz sich zum sonntäglichen Trachtentag in Speicher<br />

Stelldichein gaben.<br />

Die Delegiertenversammlung eröffnete der tüchtige £)&<br />

mann der schweizerischen Trachtenfamilie, Dr. Laur, der die<br />

Notwendigkeit betonte, unsere Eigenart zu pflegen. Den,<br />

Jahresbericht ist zu entnehmen, daß der gegenwärtige<br />

giliedevbestand 14 743 beträgt, gegliedert in 409 Gruppe<br />

deren größte das Bernbiet stellt. Als Ort der nächstjährige<br />

Tagung «wurde dann für «den Fall, daß Calderons „Große-<br />

Welttheater" aufgeführt «wird, Einsiedeln, sür den andern<br />

Fall Genf bestimmt. Mit starkem Beifall wurde dem großen<br />

welschen Sänger «der Heimat, Jacqnes Dalcroze, die Ehrenmitglied-schaft<br />

zuerkannt.<br />

Der Sonntag versammelte die Trachtenleute und ihre<br />

Freunde — die sich zu Tausenden eingefunden hatten «<br />

oberhalb Speicher, inmitten der reizvollen appenzellischen<br />

Voralpenlandschaft. Nach einer warmen Begrüßung durch<br />

Dr. Laur und den außervhodischen Regierungsrat Stricker<br />

stellten die Appenzeller bei Streichmusik und Talerschwingen<br />

ihre Tänze, Sitten und Gebräuche dar, worauf ein vollständiger<br />

Alpauszng den Höhepunkt bildete.<br />

Nach- Scymß des offiziellen Programms warteten die 120<br />

Teilnehmer aus O b walden mit einer immer wieder beklatschten<br />

A e l p l e rch i l b i auf. Originelle Volkstänze wechselten<br />

mit den lüpsigen Ländlern der Sachsler Musikgesellschast<br />

Eintracht, die in voller Besetzung am Feste teilnahm,<br />

und die zottigen „Wilden" waren natürlicy. das meistgeknipste<br />

Sujet für die Photographen.<br />

Auch- das Festwetter siel nicht aus dem heurigen Rahmen,<br />

und so werden allen Teilnehmern noch lange die schönsten<br />

Erinnerungen an das Trachtenfest in Appenzell wach bleiben<br />

Segelfluggruppe Obwalden. Die schon seit einiger Zeit<br />

angekündigten <strong>Obwaldner</strong> Flugtage <strong>1949</strong> werden<br />

nun am 16 /17. evtl. 23./24. Juli ans dem Flugplatz Alpnach-<br />

zur Durchführung« kommen. Das reichhaltige Programm,<br />

das Rundflüge, Publikumswettbewerbe und eine große Tonibola<br />

mit Gratisflügen als Preisen, sowie als spezielle Attraktion<br />

Motorflugakrobatik, ausgeführt von einem der besten<br />

Schweizer Kunstflugpiloten, vorsieht, wird sicher wieder jedem<br />

Besucher etwas Interessantes bieten können. Bei großer<br />

Hitze wird auch die gutgeführte Festwirtscyast zu den nötigen<br />

Fenerwehraktionen bereitstehen. Alles Nähere durch das in<br />

alle Haushaltungen versandte Detailprogramm. Obwaldm,<br />

strömt in Scharen zu dieser großen spvrtfliegerischen Vewn- «<br />

staltung!<br />

7. Kreisturnfeft in Sarnen<br />

Der Turnverein Sarnen war am letzten Sonntag emmal |<br />

mehr gastgebende Sektion der Turner des Kreises IV des Kmtonalturnvereins<br />

Luzern, Ob- und Ni«d>walden. Das schöne<br />

Wetter und der gut hergerichtete Festplatz hat der Berachaltung<br />

den Stempel ausgedrückt. Die umfangreichen Vorarbei- '<br />

ten, die der Turnverein Sarnen geleistet hatte, zeigte sich in<br />

einer mustergültigen Organisation.<br />

Einzelturnen<br />

Dieses bestand in einem Sechskampf für die Kategorie A, ,<br />

einem Fünfkampf für die Kategorie B und einem Vierkamps<br />

für die Kategorie C. Diese Kategorie-Einteilung galt für die<br />

Kunst- und Nationalturner sowie für die Leichtathleten.<br />

Die Borimttagsarbeit war von einer Stunde der Besinnung<br />

unterbrochen. H. Hr. P. Sigisbert Frick, OSB hielt den<br />

Feldgottesdienst und eine vom Festvolk gern gehörte Predigt -<br />

Am .Mittagessen begrüßte Herr Kantonsrat August von<br />

-Wyl mit markanten Worten die Ehrengäste, Turufreunöe<br />

sowie den Kreisvorftand. Nach dem Mittagessen marschierten<br />

die Turner mit den flatternden Fahnen durch das schmucke<br />

Festort auf den Arbeitsplatz zurück, wo sofort mit dem<br />

Sektions-Wettkampf<br />

begonnen wurde. Mit hartem Training haben sich die Turner<br />

auf das Kreisturnfest vdrbereitet.<br />

Die höchste Punktzahl aller Sektionen erzielte die mit 40<br />

Mattn angetretene Sektion Kriens, »nährend der Bürgerturn-<br />

Verein Luzern mit 96 Mann als weitaus größte Sektion nur<br />

mit zwei Zehntelspnnkten hinter Kriens blieb.<br />

®'it großer Freude verfolgte das Publikum die turnerische<br />

Arbeit. Unter den- Ehrengästen bemerkte man den Vertreter<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Regierung, Herr National- und Regierung<br />

tat Dr. Odermatt, der Vertreter der Nidw-aldner Regierung,<br />

Herr Militärdiektor R. Blättler sowie den Kantonaloberturner<br />

Ernst Salm.<br />

Nach den von Kreisoberturner Müller Heinrich, Sarnen,<br />

geleiteten, und gut gelungenen allgemeinen Uebungen, dankte<br />

der Vorsitzende. des Organisationskomitees, Dvrfschaftspräsident<br />

^oses Businger, für den Festbesuch und die dargebotenen<br />

guten Leistungen. Er gab seiner Freude Ausdruck, daß der<br />

Kreisverband IV einen merkbaren Fortschritt gemacht<br />

, oankte auch allen, die in irgendeiner Weise für das<br />

gute Gelingen des Festes beigetragen haben<br />

Auch Kreispräpdent Louis Wobmann dankte dem Organisationskomitee<br />

des Festortes sowie für die flotte Disziplin<br />

und die gute Arbeit der Turner.<br />

Auszug aus der Rangliste:<br />

? e l V °! t § J " r n e " : L Kat.: Luzern-Bürger 145,75 P.<br />

— 2. Kat^: 1. Kriens 145,95 P. __ 3. Kat. 1. Horw 145.40<br />

|. — 4. Kat : 1. Stans 145,50 P. 2. Hergiswil 145,45 P. ^<br />

,65 4§<br />

Beckenried 143,40 P. 5.<br />

142,3o P. 6. Alpnach 142,00 P. 7. Giswil 141,30 P. "


5. Kat.: 1. Sächseln 142,75 P, 2. Vitznau 132.10 P. 3<br />

Buochs 139,80 P.<br />

Kunstturnen A: 1. Bachmann Albert, Luzern-Bürger,<br />

59,10 P. 2. Bühler Oswald, Luzern-Bürger, 58 70 P.<br />

3. Schäl! [Rolf, Luzern-BürgeiT, 58.00 P. 4. ©chtDotjentrufiet<br />

Hans, Luzern-Bürger, 55,50 P. 5. HüÄer Othmar Luzern-<br />

Bürger, 55,40 P. 6. Mäder Armin, Garnen, 55 30 P 7a<br />

Blättler Arnold, Luzern-Bürger, 54,80 P. 7b Hnser Sebistian,<br />

Luzern-Bürger, 54,80 P. 8. Zingg Edi, Luzern-Bürger,<br />

54,75 P. 9a. Herger Alfred, Vitznau, 54,30 P 9b Pigoni<br />

Enrico, Luzern-Bürger, 54,30 P. 10. Odermatt Hans<br />

Luzern-Bürger, 53,10 P.<br />

5t u n st turnen B: 1. Baumgartner Melk, Stans 47 70<br />

Punkte. 2. Zimmerli Emil, Luzern-Bürger, 47 05 P '3<br />

Scheuber Herbert, Horw, 46,80 P. 4. Mathis Alois, Alpnach<br />

46,30 P. 5. Buhlmann Hans, Horw, 46,25 P. 6. Hengemühl<br />

Hans, Buochs, 46,05 P. 7. Gasser Robert, Lungern, 45,90<br />

Punkte. 8. GWerder Karl, Hergiswil, 45,85 P. 9. Zumstein<br />

Alois, Giswil 45,50 P. 10. Christen Walter, Hergiswil 45,25<br />

Punkte.<br />

Kunstturnen C: 1. Blättler Josef, Hergiswil, 38,80<br />

Punkte. 2a. Schilfiger Theo, Kriens, 38,70 P.ss 2b. Schüpbach<br />

Hans, Vitznau, 38,70 P. 3. von Holzen Werner, Buochs,<br />

38,60 P. 4. Rohrer Walter, Sächseln, 38,30 P. 5. Wyrsch<br />

Alois, Stans, 37,90 P.<br />

Leichtathletik A: 1. Bachmann Otto, Kriens, 2994<br />

Punkte. 2. Nnber Marcel, Luzern-Bürger, 2895 P. 3. Käslin<br />

Edwin> Beckenried, 2853 P. 4. Fritschi Armin, Stans,<br />

2851 P. 5. Sarbach Werner, Luzern-Bürger, 2794 P. 6.<br />

Amrein Josef, Kriens, 2722 P. 7. Schelbert, Luzern-Bürger,<br />

2653 P. 8. Gilli Hans, Luzern-Bürger, 2603 P. 9. Bühler<br />

Josef, Luzern-Bürger, 2573 P. 10. Stalder Georges, Lnzern-<br />

Bürger, 2522 P.<br />

Leichtathletik B: 1. Ender Franz, Sarnen, 2518<br />

Punkt. 2. Spaar Kari, Luzern-Bürger, 2280 P. 3. Bucher<br />

Otto, Kriens, 2204 P. 4. Kühn Hugo, Alpnach, 2122 P. 5.<br />

Gröbli Josef, Stans, 2109 P. 6. Basan Bernhard, Weggis,<br />

2081 P. 7. Durrer Hermann, Stans, 2071 P. 8. Langenfand<br />

Karl, Alpnach, 1994 P. 9. Glanzmann Adolf, Kriens,<br />

1885 P.<br />

Leichtathletii C: 1. Wyrsch Ernst, Stans, 2113 P.<br />

2. Müller Paul, Kriens, 1925 P. 3. von Moos Alois, Sächseln,<br />

1849 P. 4. Altmann Hermann, Hergiswil, 1821 P.<br />

5. Rohrer Franz, Stans, 1791 P.<br />

Nationalturnen A: 1. Gasser Franz, Horw, 58,05<br />

Punkte. 2. Eberhard Fritz, Luzern-Bürger, 57,65 P. 3.<br />

Schumacher Josef, Luzern-Bürger, 56,90 P. 4. Müller Xaver,<br />

Luzern-Bürger, 55,85 P. 5. Picchetti Adolf, Luzern-<br />

Bürger, 55,20 P. 6. Gaßmann Kasi, Luzern-Bürger, 54,95<br />

Punkte. ^ 7. Amrein Walter, Kriens, 52,35 P. 8. Blättler<br />

Tony, Hergiswil, 51,65 P. 9. Matter Hermann, Kriens,<br />

51,60 P. 10. Conti Eligio, Luzern-Bürger, 47,45 P.<br />

Nationalturnen B: 1. Mathis Josef, Alpnach,<br />

48,30 P. 2. Fuchs Josef, Alpnach, 47,55 P. 3. Wyrsch<br />

Heinrich, Beckenried, 46,75 P, 4a. Buholzer Leo, Luzern-<br />

Bürger, 46,05 P. 4b. Stutzer Walter, Stans, 46,05 P. 5.<br />

Küng Otto, Alpnach, 44,70 P. 6. Schürmann Werner, Hergiswil,<br />

44,35 P. 7. Niederberger Alfreds Hergiswil, 43,25 P.<br />

Nationalturnen C: 1. Peter Stefan, Alpnach,<br />

39,00 P, 2. Villiger Karl, Luzern-Bürger, 37,75 P. 3. Enz<br />

Walter, Giswil, 37,30 P. 4. Fust Ernst, Alpnach, 37,00 P.<br />

5. Betschart Hans, Luzern-Bürger, 36,00 P.<br />

Unterhaltungsabend der Feldmusik Sarnen. Das wars<br />

wieder einmal! Ein Abend voll funkelnagelneuen Einfällen<br />

und bunt wie eine Seidendüte voll Confetti: die Unterhaltung<br />

bei der Feldmusik Sarnen im Raume des Kino Seefeld.<br />

Die technischen Mängel der noch nicht vollständig ausgebauten<br />

Bühne wurden mit einem geschickt und gerissenen einfachen<br />

Programm behoben.<br />

Das der Revue vorangehende Konzert legte Zeugnis ab<br />

von einem beispielhaften musikalischen Fleiß und einem gefunden<br />

Ehrgeiz nach guten und vortrefflichen Leistungen.<br />

Jedes Stück wurde mit kräftigem Spiel nnd mit ansprechendem<br />

Schwung wiedergegeben. Trotz der sommerlichen Hitze<br />

wurde erfreulich frisch gespielt.<br />

Das draufsolgende Fernsehprogramm aber war ersrifchend<br />

wie eine Cassatta im „Rey-Garten". Jede Produktion<br />

war spritzig und fein pointiert und die Einfälle schlüpften nur<br />

so aus dem Fernseh-Apparat wie ein junges pipsglückliches<br />

Hühnchen aus dem Ei.<br />

Es ist ein müssiges Unterfangen einzelne Darbietungen<br />

besonders hervorzuheben, viel besser wäre eine Wiederholung!<br />

Die Leistung war gesamthaft vortrefflich, und es schimmerte<br />

irgendwie ein Gedanke der Znsammenarbeit und des<br />

guten Einvernehmens dnrch.<br />

Begreiflich ist es gewiß, daß man dem verwöhnten Sarner<br />

Publikum nicht verargen kann-, daß es infolge der großen<br />

Hitze .vorzog zu Hause zu bleiben, überhaupt ist besonders bei<br />

einheimischen Anlässen seine betonte Häuslichkeit bemerkbar!<br />

Dafür aber waren die Engländer vollzählig erschienen<br />

und gaben dem Abend durch ihre aufgeschlossen bekundete<br />

Freude und Genugtuung über den unterhaltsamen Abend beredten<br />

Ausdruck. Und das war auch eine Produktion!<br />

Der Feldmusik Sarnen gebührt Anerkennung und eine<br />

Aufmunterung zur Weiterarbeit.<br />

id<br />

Sächseln. Am Sonntag wird bei günstiger Witterung am<br />

Nachmittag die Musikgesellschaft Eintracht im Kurhaus<br />

Flüeli mit einem reichhaltigen Konzertprogramm aufwarten.<br />

Das musikliebende Publikum ist gebeten, diesen Anlaß nicht<br />

zu versäumen und sich recht zahlreich an die schattige Gartenanläge<br />

des Flüeli zu begeben, wo für jedermann Unterhaltung<br />

geboten wird.<br />

Alpnach. Goldnes Priesterjubiläum. In stiller Einsamkeit<br />

feiert heute Samstag im „Raindle" in Alpnach ein vielverdienter<br />

Priester sein goldenes Jubiläum; der hochwürdige<br />

Herr Resignat Johann B a n m g a r t n e r. Wohl kann<br />

er infolge seiner schweren Krankheit nicht mehr nach außen<br />

wirken im Reiche Gottes, dafür aber ringt er mit still ertragenem<br />

Leiden um viele Gnaden für seine Amtsbrüder und<br />

für unzählige Seelen im Reiche Gottes um die nötigen Berufs-<br />

und Bekehrungsgnaden. Durch das Sühneleben des<br />

Heilandes ist die Erlösung der Menschen Wirklichkeit geworden,<br />

und durch die Nachfolge des leidenden Heilandes müssen<br />

Kranke und Verfolgte den Bestand der Erlöserkirche sichern.<br />

So fließen auch aus der „Raindli-Klause" in Alpnach Segensströme<br />

in das Reich Gottes.<br />

Hochw. Herr Baumgartner kann ans ein von Gott reichlich<br />

gesegnetes Wirken zurückschauen. Nach der Primiz in<br />

Chur mußte er als Vikar an der Liebfrauenkirche in Zürich<br />

'den Bettelstab fassen fürs Tirol, um den Ban einer neuen<br />

^-tadtkirche in Zürich zu ermöglichen; dann treffen wir ihn<br />

in der liechtensteinischen Gemeinde Rnggel als Pfarrver-<br />

Weser; für ein Jahr in Mailand als Spiritual, und dann<br />

als Pfarrer im schwyzerischen Vorderthal. Nachdem er so<br />

entsprechende Erfahrungen' gesammelt für die Seelsorge,<br />

übernahm er die neugegründete Missionspfarrei Langnau am<br />

Albis, der er volle 22 Jahre mit klugem Eifer und viel Erfolg<br />

vorstand. Sein gutes Wirken bezeugen die vielen Besuche<br />

der ehemaligen Pfarrkinder, ihm zu danken für seine<br />

treue Hirtensorge. Krankheit zwang ihn zur Uebernahme<br />

der 'kleinen Kaplanei Merlischachen bei Küßnacht a. R., allwo<br />

er vor 11 Jahren resignierte, um in Alpnach im stillen<br />

freundlichen „Raindli" auszuruhen von all den Seelsorgearbeiten,<br />

die seinen Leib schwächten. Niemand hätte ihm das<br />

Erlebnis des 50jährigen Priesterjubiläums zugemutet. Das<br />

schwerste Kreuz für den Jubilaren bildet die Unfähigkeit für<br />

Celebration der heiligen Messe, die vor Jahresfrist einsetzte;<br />

d a für darf er ab er d as Heiland sopser am Kreuze fortsetzen am<br />

eigenen Leib. Gebe Gott, daß er wenigstens am Jubeltage<br />

in seiner Klause die hl. Messe feiern kann. Beten wir zu<br />

Gott, daß er seinem treuen Diener weithin Mut und Kraft<br />

verleiht für feinen weitern Kreuzweg.<br />

A. Sch.<br />

Alpnach. (Eing.) Bei günstiger Witterung veranstaltet<br />

die Mnsikgesellschaft Alpnach Sonntag, den 17. Juli <strong>1949</strong>,<br />

abends 8 Uhr, in Alpnach-Stad ein Platzkonzert.<br />

Kantone<br />

Zürich. Der Bundespräsident am Anschlagbrett. Am Anschlagbrette<br />

des Zürcher Stadthauses, an dem die Traukandidaten<br />

für die reglemeutarische Frist ausgeschrieben sind, befindet<br />

sich zur Zeit auch ein ungewöhnlicher Name, nämlich<br />

derjenige des gegenwärtigen Bundespräsidenten E. Nobs,<br />

mit .gesetzlichem Wohnsitz Zürich. Der frühere Stadtpräfident,<br />

heute ein 63er, gedenkt sich 'wieder zu verheiraten, und zwar<br />

mit einer Bürgerin der Gemeinde Buch am Jrchel.<br />

Luzern. (Einges.) Die Rösseler in Sursee! Welcher Soldat<br />

hat es noch nicht gelesen, daß am 1 6. u n d 1 7. I u l i<br />

<strong>1949</strong> in Sursee verschiedene Wettkampfdisziplinen für Tr.,<br />

Sm.- und Fhr., und eine große außerdienstliche Tagung<br />

durchgeführt wird. Dazu ist nebst vielem anderem auch ein<br />

Festzug von ganz eigener Prägung vorgesehen, wo wieder<br />

einmal unser Pferd als treuer Helfer, Freund und Kamerad<br />

für uns Menschen zu allen Zeiten gefeiert werden soll.<br />

Ein großes Organisationskomitee hat diese seltene Tagung<br />

gut vorbereitet, wozu auch unsere Soldaten an den verschiedenen<br />

Wettkämpfen mitmachen. Sursee ist als großzügiger<br />

Festort bekannt, und ladet alle Freunde solcher gewiß<br />

nicht häufiger Anlässe herzlich zum Besuche ein. Dies speziell,<br />

um in froher Kameradschaft und dienstlicher Treue mitzufeiern.<br />

^ Wir wünschen allen guten Erfolg, den Wettkämpfern die<br />

ersehnten Lorbeeren, und Hoffen, daß recht viele an der Luzerner<br />

Kant. Tr.-, Sm.- und Fhr.-Tagung in Sursee teilnehmen.<br />

><br />

Luzern. Frankreichs Bücher und Henri Matisse im Kunsthaus.<br />

Der Ausstellung im Luzerner Kunsthaus, das am<br />

9. Juli seine Tore öffnete zu einer Schau „Zehn Jahchunderte<br />

französischer Buchkunst" und „Henri Matisse", ist internationale<br />

Bedeutung beizumessen. — Die französische Rationalbibliothek<br />

hat erstmals ihre kostbaren Manuskripte, Jnkunabeln<br />

und Erstausgaben für eine Ausstellung im Ausland<br />

freigegeben, während die Bibliotheken von Bern, Basel, Fribourg,<br />

NeuchStel, Zürich, Genf und St. Gallen, sowie private<br />

schweizerische Sammler ihre wertvollsten Bestände zur Versügung<br />

stellten.<br />

Diese im eigentlichen Sinne edlen Schöpfungen der Knitur<br />

und Kunstfertigkeit aus der Zeit Karls des Großen bis<br />

auf unsere Tage vermitteln einen lebendigen Eindruck von der<br />

Leistung des europäischen Geistes seit dem Niederbruch der<br />

Antike und sie zeugen nicht zuletzt von der entscheidenden<br />

kulturschöpferischen Kraft des Christentums. Der Katalog mit<br />

seinen 465 Nummern umfaßt erlesenste Stücke, Handschristen<br />

aus den alten christlichen Kulturzentren St. Gallen, Paris,<br />

Mont Majour usw., Manuskripte von Pascal bis Marcel<br />

Proust und hat viele Einmaligkeiten auszuweisen.<br />

Neben diesen glänzenden' Schöpfungen abendländischen<br />

Geistes behaupten sich die Bilder und Broncen von Henri<br />

Matisse als Beweis der künstlerischen Schöpferkraft der Gegenwart.<br />

Sie erhalten ihr Gewicht deshalb- weil es sich um<br />

Werke von Henri Matisse handelt, der neben Picasso einen<br />

ersten Rang unter den Malern der Gegenwart beanspruchen<br />

darf. Zum 80. Geburtstag des Künstlers ist «hier sein gesamtes<br />

Werk dargeboten, von ihm selbst sorgfältig ausgewählt und<br />

chronologisch angeordnet.<br />

Weil diese Ausstellung Zeugnis gibt vom abendländischen<br />

Geist, sind ihre viele Besucher zu wünschen. Diese Zeugnisse<br />

heißen uns Hoffen, sie erwecken den Glauben, daß der<br />

Geist auch in unserer verwirrten Zeit eine Macht ist, die entscheidende,<br />

trotz allem, und sie überwinden den faden Pessimismus,<br />

der besagt, daß Europa auf einem ständigen Fortschritt<br />

in den Untergang sei.<br />

Weltgeschehen<br />

England proklamiert den Notstand.<br />

Auf Ansuchen der Regierung Attlee hat König Georg<br />

VI. im britischen Ober- und Unterhaus am Montag den nationalen<br />

Notstand über England verkünden lassen'.<br />

Diese Anwendung des Emergency Powers Act ermächtigt<br />

die Regierung, alle ihr gutscheinenden Maßnähmen zu<br />

treffen, um den öffentlichen Frieden, sowie das Transportwesen,<br />

die Lebensmittel- und Rohstoffversorgung aufrecht zu<br />

erhalten. In Labour-K-reifen ist man fest überzeugt, daß der<br />

angeblich aus Solidarität mit einer kanadischen Gewerkschaft<br />

vom Zaune gerissene Dockerstrei-k in Wirklichkeit ein internationales<br />

kommunistisches Komplott darstellt. Wie weit es dem<br />

Kabinett möglich sein wird, der staatlichen Autorität bei den<br />

widerspenstigen Arbeitern Nachachtung zu verschaffen, bleibt<br />

abzuwarten. Es ist für Lobour bitter genug, daß eine Arbeiterregierung<br />

Zwangsmaßnahmen gegen die Arbeiter ergreifen<br />

muß, wogegen noch niemals einer Tory-Reaieruna Aehnliches<br />

beschieden war.<br />

Metz, der „Freund" Frankreichs.<br />

In der langen Reihe der französisch-deutschen KollaboratioNsprozeffe<br />

hat am Dienstag in Paris die Hauptverhandlung<br />

gegen den ehemaligen deutschen Botschafter Otto<br />

Abetz begonnen. Dieser Nazi, der sich in der Vorkriegszeit<br />

als Vorkämpfer einer französisch-deutschen „Verständigung"<br />

aufspielte, besaß das besondere Vertrauen Hitlers und<br />

Ribbentrops. Die Anklage wirft Abetz uuter anderm Gehilsenschaft<br />

zum Mord vor, worauf die Todesstrafe steht. Abetz<br />

soll für zahlreiche Erschießungen und Verschleppung von Geiseln<br />

verantwortlich sein, ebenso für den Mord an Georges<br />

Mandel.<br />

Der gleiche Blockadehund mit seinem neuen Halsband.<br />

An der Konferenz der vier Berliner S tadtk<br />

0 m m a n d a n t e n unterbreiteten die Vertreter der Westmächte<br />

ihrem russischen Kollegen Vorschläge für die Normalisierung<br />

des Berliner Verkehrs. Sie drangen auf ein Abkommen<br />

über den Post- und Fahrzeugverkehr. Indessen werden<br />

in Helmstedt von den Russen mehr als 6000 Lastwagen vertragswidrig<br />

zurückgehalten. Wie die Westmächte angesichts<br />

eines solchen Trenebruchs überhaupt dazu kommen, mit den<br />

Russen zu feilschen, ist unverständlich'; nannten sie doch als<br />

Vorbedingung für irgendwelche Verhandlungen bisher immer<br />

die vollständige Beseitigung der Blockade. Die Westberliner<br />

sind begreiflicherweise über dieses Katz- und Mausspiel, unter<br />

dem sie in erster Linie zu leiden haben, empört.<br />

Sie wollen eine Nationalkirche und leibeigene Bauern.<br />

Ueber die Hintergründer der tschechischen Kirchen-<br />

Verfolgungen gibt in unbeabsichtigter Weise eine an<br />

die Welteöffentlichkeit gelangte geheime Direktive der<br />

kommunistischen Parteileitung Aufschluß. Es<br />

heißt darin, der Zweck des Kampfes gegen die katholischen Bischüfe<br />

bestehe darin, die tschechischen Katholiken von jeder<br />

Verbindung mit Rom abzuschneiden. Außer diesem Ziel —<br />

eine Nationalkirche zu gründen, mit der man nach' Belieben<br />

schalten und walten könnte — nennt der Geheimbesehl als<br />

weiteren Zweck der Verfolgung die ideologische Vorbereitung<br />

der kommunistischen Agrar-,,Reform"; der Verstaatlichung<br />

der Landwirtschaft stehe nämlich der Einfluß der Kirche bei<br />

der Landbevölkerung im Wege, der demzufolge unter allen<br />

Umständen ausgeschaltet werden müsse.<br />

Exkommunikation katholischer Kommunisten.<br />

Der Vatikan hat eine außerordentlich wichtige Maßnähme<br />

angeordnet: die Androhung der Massenexkommuuikation<br />

katholischer Kommunisten. Diese Maßnahme wurde von<br />

der obersten gesetzgebenden Behörde der katholischen Kirche<br />

bekanntgegeben, der Kongregation vom hl. Officium. Das<br />

Dekret stellt die Unvereinbarkeit der Zugehörigkeit zur Kirche<br />

und zum Kommunismus fest und bedeutete einen kühnen Ge-<br />

'genschlag gegen die Herausforderung der bolschewistischen<br />

Kirchenfeinde. Jene Gläubigen, die sich' inskünftig für den<br />

Kommunismus entscheiden, gehen der Sakramente verlustig.<br />

Abgesehen vom Weltgeschehen<br />

Ein Händedruck in der Schweiz.<br />

Deutsche Blätter verbreiten gegenwärtig folgenden netten<br />

Erlebnisbericht:<br />

Wer als Deutscher seiueu Fuß ins Ausland setzt, muß<br />

sich für das, was sein Herz bewegt, mit Geduld wappnen.<br />

Das hat auch die Konferenz deutscher und französischer Bürgermeister<br />

in der Schweiz gelehrt, die kürzlich auf Einladung<br />

des Berner Schriftstellervereins auf dem Bürgenstock stattfand.<br />

Im persönlichen Gespräch war ein herzlich offener<br />

Kontakt zwar schnell gefunden. Aber am grünen Tisch der<br />

Konferenz wollten die französischen Maires ihre Reserve<br />

nicht aufgeben. Sie waren deshalb von der Ovation eines<br />

Schweizer Bergbahnschaffners für die Berliner Bürgermeisterin,<br />

Frau Louise Schröder, die an der Tagung teilnahm,<br />

etwas verblüfft. Als sich die Stadtväter einen gemeinsamen<br />

Ausflug gönnten und Frau Luise Schröder gerade die Bergbahn<br />

bestiegen hatte, ging der Schaffner auf sie zu und<br />

streckte ihr seine Hand, entgegen: „Madame, darf ich Ihnen<br />

die Hand drücken?" Er fei -glücklich, einer so mutigen Frau<br />

zu begegnen und wollte seine Bewunderung für sie mit einem<br />

Händedruck besiegeln. Das wurde in der bescheiden warmherzigen<br />

Art gewährt, die der weißhaarigen Frau Schröder von<br />

der ersten- Stunde der Konferenz an die Sympathien aller<br />

Teilnehmer eingetragen hatte. Frau Schröder antwortete:<br />

„Ich. danke Ihnen. Ich habe nicht mehr getan als jeder Berliner<br />

und jede Berlinerin." Wir anderen schwiegen dazu.<br />

Niemand sprach mehr davon. Jeder dachte: Wie einfach wäre<br />

die Verständigung, wenn an den Konferenztischen die Gefühle<br />

der Völker, wie sie dieser Schweizer Bergbahnschaffner<br />

ohne große Worte zum Ausdruck brachte, unfiltriert von<br />

allzuviel Politik, ihren Platz hätten. H. C.<br />

53<br />

CD<br />

ZO<br />


Kulturelle Rundschau<br />

Von Magazinen und Filmzeitungen.<br />

Sie sind in der letzten Zeit wieder üppig ins Kraut geschössen.<br />

Auf dem Titelbild prangt meistens eine Diva in<br />

neckischer Position am Stand und von jenem faden, charakterlosem<br />

Schönheitsmaß der internationalen Modeschöpfer,<br />

dann fehlt auch -der Filmheld nicht, „von dem alle Frauen<br />

träumen". Im Inhalt wimmelt es von Damenbeinen, Schulterstücken,<br />

Husten, eine Schan alles dessen, was aus gewöhnliche<br />

Instinkte spekuliert. Wer wir wollen uns doch bewußt<br />

sein, daß es im Grunde via Sinnenkitzel aus unser Portemonnaie<br />

abgesehen ist, aus das Portemonnaie des eiligen<br />

Bahnreisenden oder des kritiklosen Lesers.<br />

Sport und Badeleben haben in den letzten Jahrzehnten<br />

in vielen Dingen eine Wandlung der Anstauungen und Sittat<br />

gebracht, -eine Wandlung, die wir nicht verurteilen wollen<br />

dort, wo sie zu offenem, natürlichem Empfinden führt. Aber<br />

es gibt auch heute noch einen Deckmantel für Schamlosigkeiten.<br />

Um die Lüsternheit zu tarnen, bringt man ab und zu<br />

zwischen den schlüpfrigen Dingen einen scheinbar ernjryairen<br />

Aussatz über Beethoven oder über die Atombombe.<br />

Es ist verdienstlich, daß die SBW bei ihren Bahnhofkiosken<br />

ein Auge aus solche Literatur hält und sie, ohne Prüderie,<br />

in die Schranken weist oder gar verbietet, was seltxstverständlich<br />

da und dort heftiges Knurren verursacht. Wer wir dürsen<br />

die SBB in diesem stillen, zähen Kampfe nicht allein<br />

lassen, müssen sie vielmehr unterstützen, indem mit durch<br />

Mißachtung solche Literatur wie Unkraut zum Absterben<br />

bringen.<br />

Kommentar überflüssig!<br />

Die Hauptinserenten der diesjährigen Maisestnummer<br />

der schweizerischen Kommunisten waren u. a. folgende Firmen:<br />

1. der ACB (Allgemeiner Consumverein Basel)<br />

2. die schweizerische Schuhfabrik „Bata" und<br />

3. das Warenhaus Rheinibrücke, Basel.<br />

Es sind das Stützen der kommunistischen Ideologien!<br />

Denn für sie existiert kein Gewissen. Die Hauptsache ist, daß<br />

es Geld und Kapital einbringt, ob darob das Vaterland in<br />

Gefahr kommt oder das Bürgertum unter die Knute „Volksdemokratischer"<br />

Horden gelangt, analog der Ost-Staaten.<br />

(Aufgebot")<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 17. Juli<br />

9.00 Sonntagspredigten. 10.15 Morgenkonzert. 11.20<br />

Europäische Landschaften im Spiegel der Dichtung. 12.00<br />

Oesterreichische Musik. 12.40 Komponisten-Porträt: Peter I.<br />

Tschaikowsky. 13.25 Der volkstümliche Sonntagnachmittag.<br />

15.00 Unsere Sonntagsgeschichte. 15.30 Musik zu Tee und<br />

Tanz. 16.10 „Mit em Herz dur d'Wand". Ein Bühnenspiel<br />

von Max Werner Lenz. 17.30 Gäste Zürichs. 18.20 Konzert<br />

des Studioorchesters. 19.20 Sportbericht. 20.00 Musikalischer<br />

Auftakt. 20.15 Das Gericht der Schatten: Heinrich III, 21.15<br />

Die Glasharmonika.<br />

Montag, 18. Juli<br />

12 15 Die Bambini ticinesi singen. 12.40 Buntes Schallplattenkonzert.<br />

13.30 Friedrich Smetana: Klaviertrio g-moll,<br />

op 15 14 00 Eine Folge amerikanischer Melodien. 16.80<br />

Moderne französische Musik. 17.30 Freundschaft mitPflanzen!<br />

17 50 Reisebriefe von Klara Wehrli. 18.00 -volkstümliche<br />

halbe Stunde. 1S.30 Unterhaltungsorchester E. Dumont.<br />

19 00 Das Boyd-Neol-Streichorchester spielt. 20.00 Wunschkonzert<br />

20 45 Marie Odermatt-Lussy erzählt Gespenster-Geschichten<br />

aus Nidwalden. 21.15 Lieder von Bernhard Sekles.<br />

Dienstag, 19. Juli<br />

12 00 Opernmusik. 12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Kapelle<br />

Ren« Schmatzmann. 13.05 „Une chanson ponr vous .. I"<br />

13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 16.30 Tanzmusik zum Tee. 17.00 Schallplatten. 17.50<br />

Jugendstunde. 18.00 Orchestrina Radiosa. 18.20 Filmpanorama.<br />

18.35 Unterhaltungskonzert der Orchestrina Radiosa.<br />

18.50 Die 10 Minuten der guten Nachrichten. 19.00 Alte<br />

Schallplatten. 20.00 Anton Bruckner: Dritte Sinfonie in<br />

d-moll. 20.55 125 Jahre Basler Gesangverein. 21.45 Eine<br />

Musikerbiographie und ein Musikergespräch.<br />

Mittwoch, 2V. Juli<br />

11.45 „Hänsel und Gretel" von Humperdinck (Fantasie).<br />

12.15 Tonfilm-Melodien, 12.40 C. Dumont. 13.15 Die schönen<br />

Neuaufnahmen. 14.00 Notiers und Probiers. 14.15 Zur Unterhaltung<br />

singen! 16.30 Zeitgenössische Musik für Gesang,<br />

Flöte ittutv Klavier. 17.30 Ein Hörspiel für die Jugend.<br />

18 00 Großes volkstümliches Unterhaltungskonzert. 18.45<br />

„Basler in aller Welt". 19.00 Volksmusik fremder Länder.<br />

19.50 Giuseppe Verdi „Ein Maskenball", Oper in 4 Akten.<br />

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Redaktion: Dr. Jgnaz Britschg,. Tel. 8 68 13<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme dei Kanton,<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33 VVy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

R a d i o — e i n e G e f a h r f ü r u n s e r e Z u g e n d !<br />

Theo Marthaler schreibt unter diesem Titel in einer Zürcher<br />

Zeitung eine auch für die Eltern ans dem Lande sehr beherzigenswerte<br />

Betrachtung, bie wir hier gekürzt wiedergeben:<br />

Man kann allgemein feststellen — und sogar experimentell<br />

nachweisen —. daß die heutigen, Schüler durchschnittlich<br />

weniger aufmerksam sind als diejenigen vor zwanzig<br />

Jahren; sie haben durchschnittlich auch ein schlechteres<br />

Gedächtnis. Da diese Zerstreutheit zum Lernen jeder Art<br />

sehr hinderlich ist, sucht man eifrig nach den Ursachen. Erst<br />

wenn diese gesunden sind, tonn man wirksam dagegen ankämpfen.<br />

Rein gefühlsmäßig inachen 'titele Eltern und Lehrer das<br />

Radio zum Teil verantwortlich für die zunehmende Zerstreuung<br />

der Schüler. Um die Frage abzuklären, wurde in Viel eine<br />

sehr interessante Erhebung durchgeführt, worüber am<br />

20. 11. 48 in der „Ecole bernoife" berichtet wird. M. Andre<br />

Chabloz, der Redaktor des „Eduoateur" stellte eine Reihe von<br />

Fragen zusammen, welche den Einfluß des Radios auf unsere<br />

Jugend festhalten sollten. Diese Fragen wurden zwölf Vieler-<br />

Klassen des 3.—9. Schuljahres vorgelegt. Die (total 268)<br />

Schüler beantworteten sie durch' einfaches Handauf,heben.<br />

Am Freitag, den 12. November 1948, sprach M. Robert<br />

Dottrens über eine gleichartige Erhebung bei 300 Genferschülern.<br />

Die Resultate waren überraschend gleich.<br />

Im April dieses Jahres habe ich in sechs Zürcher Sekundarklassen<br />

die gleiche Rundfrage gemacht. Die Schüler mußten<br />

auf einem vorbereiteten Frageblatt einfach das Nichtzutrefsende<br />

streichen, außer bei den letzten beiden Fragen. Das<br />

Blatt wurde namenlos abgegeben und auch sonst wurden alle<br />

Maßnahmen getroffen, möglichst zuverläßige Antworten zu<br />

erhalten. Nach dem Ausscheiden sehr mangelhaft ausgefüllter<br />

Fragebogen, blieben total 153 Schüler (davon 76 Knaben<br />

und 77 Mädchen des 12.—15. Altersjahres, 22 zwölfjährige,<br />

33 dreizehnjährige, 59 vierzehnjährige und 39 fünfzehnjährige).<br />

Hier sind die Ergebnisse. (In Klammer die entsprechende<br />

Zahlen von Biel, welche so gut übereinstimmen, daß man<br />

wohl annehmen darf, die Verhältnisse liegen in allen grösseren<br />

Städten ähnlich):<br />

1. 98% (97%) haben zuhause einen Radioapparat.<br />

2. 75 % (75%) aller Schüler dürfen ihn frei benutzen, d. h.<br />

einstellen, was ihnen patzt.<br />

3. 34% (52%) machen ihre Hausaufgaben in dem Zimmer,<br />

wo der Radio steht.<br />

4. 10% (29%) machen ihre Ausgaben stets mit Radiobegleitung,<br />

13% (21%) oft. 41% (42%) lösen ihre Aufgaben<br />

ohne Radiobegleitung.<br />

5. 21% (31%) hören den Radio, Wegen der Ringhörigkeit der<br />

Wohnung immer, wenn er im Betrieb ist.<br />

6. 59% (55%) verfügen über ein Aufgabenzimmer, wo kein<br />

Radio hörbar ist<br />

7. Wie lange läuft der Apparat durchschnittlich pro Tag?<br />

Bis zu einer Stunde 12% (20)<br />

-Bis zu 2 Stunden 17% (11%)<br />

Bis zu 3 Stunden 23% (16%)<br />

Bis zu 4 Stunden 15% (14%)<br />

Bis zu 5 Stunden 19% (8%)<br />

Mehr als 5 Stunden 11% (18%)<br />

8. 4% hören regelmäßig die Spätnachrichten um 22 Uhr, 30%<br />

hören sie gelegentlich, 48% nie. Zum Vergleich: Von den 268<br />

Schülern Biels hörten regelmäßig 83 Pwce policisre de lundi.<br />

9. Ausländische Sender hören 60% aller Schüler. Bevorzugt<br />

sind' Unterhaltungssendungen von Oesterreich (22%),<br />

Deutschland (20%), Luxumburg (3%), Bukarest (2%). Auch<br />

Sottens (7%) und Mt. Ceneri (7%) werden als ausländische<br />

Stationen aufgeführt!<br />

10. Welches sind die Lieblingssendungen?<br />

Hörspiel 45%, Bunte Abenide 38%, Wunschkonzerte 30%,<br />

Briefkasten 20%, Polizist Wäckerli 8%. — Jugendstunde<br />

33%.<br />

NB. Alle überigen Sendungen haben tiefere Prozentzahlen;<br />

oft werden sie nur von einem einzelnen Schüler .genannt.<br />

Außer der Jugendstunde liegen all die genannten Sendungen<br />

zwischen 8 und lOUHrabends!<br />

Die Zahlen brauchen für verantwortungsbewußte Erzieher<br />

nicht besonders komentiert zu werden. Sie zeigen mit aller<br />

Deutlichkeit,<br />

wie unendlich viele-Gehörseindrucke die Jugend des Radio-<br />

Zeitalters erhält.<br />

Ferner sehen, wir,<br />

daß viele Schüler ihre Ausgaben mit Radiobegleitung machen,<br />

sich also geradezu angewöhnen, zwei Dinge gleichzeitig<br />

zu tun, ihr Bewußtsein aufzuspalten!<br />

Schließlich raubt der Radio vielen Kindern den Schlaf. Nach<br />

Dr. D. A. Laird, Direktor des psychologischen Laboratoriums<br />

der Colgate University, Hamilton, N. X.,brauchen Zwölfjährige<br />

10)4, Dreizehnjährige 10, Vierzehn- und Fünfzehnjährige<br />

9 Z4 Stunden Schlaf. Wenn wir für die Abendtoilette eine<br />

eine halbe Sutnde rechnen, können Kinder, welche abends<br />

bis zehn Uhr am Radio sitzen, bis morgens sieben Uhr höchstens<br />

noch 8% Stunden schlafen.<br />

Es gibt glücklicherweise nur ganz 'wenige Eltern, welche<br />

unvernünftig genug sind, ihren Kindern körperlich oder geistig<br />

die Arbeitsleistung eines Erwachsenen zuzumuten. Hingegen<br />

gibt es leider recht viele, welche durch die Erziehung beweisen,<br />

daß sie glauben, ein Kind könne ohne Schädigung die<br />

gleiche Menge von Vergnügen und Zerstreuung vertragen<br />

wie ein Erwachsener.<br />

So hörten' z. B. ans einem Kindergarten vier Schüler die<br />

Sendung „Annebäbi Jowäyer",von 9—10 Uhr abends!<br />

Es würde weit führen hier noch den Inhalt der Sendungen<br />

zu betrachten, der gerade bei den Lieblingssendungen sehr<br />

oft nicht für Kinder geeignet ist.<br />

Auf Grund der Erhebungen dürfen wir wohl ohne Uebertreibung<br />

das Radio als eine Gefahr für unsere Jugend bezeichnen.<br />

Da der Radio ein totes Ding ist, an sich weder gut<br />

noch böse, so könnnen auch hier bessere Zustände nur von<br />

besseren Einsichten und besserem Wollen erwartet werden.<br />

Im Interesse der Kinder bitten wir daher alle Radiobesitzer<br />

inständig und dringend:<br />

Laßt den Apparat möglichst leise laufen!<br />

Laßt den Apparat nur dann laufen, wenn ihr wirklich zuhört<br />

(ohne etwas anderes zu tun!)<br />

Schickt die Kinder rechtzeitig zu Bett, auch dann, wenn sie<br />

„unbedingt noch etwas hören sollten".<br />

Die Radiodirektion und Programleitungen bitten wir um<br />

vermehrte und andauerde Hörererziehung. Dabei wären z. B.<br />

obige Forderungen immer wieder in Erinnerung zu rufen<br />

und zu begründen. Wenn nötig dürfte man auch etwa mit dem<br />

Holzschlegel winken, indem man am Abend z. B. durchgäbe:<br />

Vernünftige Eltern schicken ihre Kinder unter ... Jahren ins<br />

Bett. Ferner sollte von 9 Uhr abends an alle Stunden durchgegeben<br />

werden: Schonen sie die Nachtruhe ihrer Kinder!<br />

Schonen Sie die Nachtruhe Ihres Nachbarn! Stellen Sie bitte<br />

so leise wie möglich ein!<br />

An alle Gutgesinnten —• mögen sie stehen wo sie wollen —<br />

richten wir die Bitte: Helfen Sie an Ihrem Ort, daß die wundervolle<br />

Erfindung des Radios nicht zur Entnervung künstiger<br />

Geschlechter führt!<br />

O b w a l d e n<br />

Referendum gegen das eidg. Beamtengesetz. Gegen das von<br />

den eidgen. Räten verabschiedete B eamt engesetz ist von<br />

anonymer Seite das Referendum ergriffen worden. Alle Anzeichen<br />

deuten darauf hin, daß mit allen Mitteln versucht<br />

werden soll, das vom Bundesrat als soziale Verständigung<br />

bezeichnete Werk zu Fall zu bringen und eine neuerliche Lohnabbauwelle<br />

zu inszenieren. In einer Zeit, welche unserem<br />

Lande ohnehin schwere Probleme stellt, wird also der Arbeitssrieden<br />

ohne Not gebrochen und ein Abstimmungskampf entfesselt,<br />

der tiefgehende Klüfte aufreißt und soziale Spannungen<br />

schafft.<br />

Wir empfehlen deshalb den Stimmbürgern, insbesondere<br />

jenen in den christlichen Gewerkschaften, das Referendum gegen<br />

das Beamtengesetz nicht zu unterzeichnen!<br />

Bundeskomitee des<br />

Christlichnationalen Gewerkschastsbund<br />

der Schweiz<br />

Der Katholikentag in Luzern inmitten der Verfolgungszeit.<br />

Immer stärker wütet die Christenverfolgung in den Ostländern.<br />

Noch immer schmachten Kardinal Mindszenth, Erzbischos<br />

Stepinac und viele andere Oberhirten im Gefängnis.<br />

Was in der Tschechoslovakei vorgeht, mahnt zum Aufsehen. In<br />

Polen geht es nicht viel besser. Wir aber dürfen als freies,<br />

gläubiges Volk in aller Oefsentlichkeit unsern Glauben bekennen.<br />

Am Katholikentag gedenken wir in feierlicher Weise<br />

der verfolgten Christen und beten für sie. Die Anteilnahme<br />

an dieser bisher wohl größten religiösen Kundgebung der<br />

Schweizerkatholiken ist ein öffentlicher Protest gegen die Ungerechtigkeiten<br />

der brutalen Kirchenverfolger im Osten. Kein<br />

gläubiger katholischer Mann und Jungmann wird dieser Protestkundgebung<br />

der Schweizerkatholiken am Katholikentag sern<br />

bleiben. Es sollen 40—50000 Jungmänner sein, die am 9.<br />

Schweizerischen Katholikentag bekennen, daß sie auch in Zeiten<br />

der Verfolgung die Treue zu Christus und seiner Kirche nicht<br />

brechen werden. —t<br />

Endlich Regen. *Nach einer mehr als einmonatiger Trokkenheit<br />

fielen am Freitag endlich wieder die ersten Regentropfen<br />

und brachten kurze Abkühlung. Am Samstagabend<br />

spendete der Himmel dann das langersehnte Naß in reicherer<br />

Menge.<br />

Bis Wiesen und Aecker aber die genügende Feuchtigkeit<br />

wieder erhalten, damit Wachstum und Gedeihen wieder einsetzen,<br />

wird noch ein ausgiebiger Niederschlag nötig sein. Dem<br />

Ausruf des Priesterkapitels zu einer L a nd eswa ll f ah r t<br />

nach Sächseln um Regen folgte darum auch' eine überaus<br />

zahlreiche Beterschar. Die beiden morgendlichen Gottesdienste<br />

am Montag mit Sühneandacht vor dem Allerheiligsten waren<br />

aus allen Gemeinden sehr gut besucht. Mögen uns nun auf<br />

die Fürbitte unseres Landesheiligen wiederum 'Sonnen- und<br />

Regentage in erträglichem Maße zuteil werden.<br />

Schwzsiev ßeofo ?<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Ein erleichtertes Ausatmen geht durch den Speisesaal. Mit<br />

leuchtenden Gesichtern wird die Kunde vernommen. Elfriede<br />

sitzt tief über ihren Teller gebeugt. Wie leicht sie doch errötet,<br />

denkt Schwester Paula, die sie mit stiller Freude beobachtet.<br />

Die Gute nimmt so regen Anteil an der Gemeinschaft, als ob<br />

sie schon lange eine der unsrigen wäre.<br />

Die Sorgen der Mutter Edeltrudis nahmen auch im<br />

neuen Jahr kein Ende. Eine Schwester erkrankt schwer.<br />

Wenn man ihr Leben erhalten wollte, mußte sie ein Sanatorium<br />

aufsuchen. Der Kranke wollte nicht. Weil sie wußte, was<br />

das für das Kloster bedeutete. Aber der Arzt drängte darauf.<br />

Und Mutter Edeltrudis folgte seinem Rat.<br />

Und dann kam >der 1. Februar, ein schwarzer Tag im<br />

Leben der Generaloberin. Der Brief aus Kapstadt, den sie<br />

am Morgen empfangen hatte, paßte ganz hinein in den finsteren,<br />

sonnenlosen Februartag. Grau in grau hing der Himmel,<br />

tieses Dunkel breitete sich über ihre gequälte Seite. Tagsüber<br />

verblieb sie in ihrem Zimmer, war sür niemand zu sprechen.<br />

Erst mußte sie einigermaßen fertig werden mit dem herben<br />

Schmerz, den der Brief an ihr wachgerufen. Ihre Töchter im<br />

fernen Afrika in größter Not. Und sie wußte keinen Rat, keinen<br />

Ausweg, wie man ihnen helfen konnte. Wenn die Töchter<br />

Hunger leiden, darf die Mutter nicht satt sein. Ein strenger<br />

Fasttag soll die erste Opfergabe sein, die sie dem Allerhöchsten<br />

aus den Altar legt.<br />

Erst am Abend erschien sie wieder beim gemeinsamen Tisch.<br />

Bleich und verhärmt, und doch lag der Glanz einer überirdischen<br />

Verklärung auf ihrem Angesicht. Nachdem das Tischgebet<br />

gesprochen und alle sich niedergesetzt hatten, begann Elsriede,<br />

der in dieser Woche das Amt der Vorleserin zugefallen<br />

war, mit der Lesung aus der Hl. Schrift. „So sage ich'<br />

euch denn, seid nicht ängstlich besorgt um euer Leben, was ihr<br />

essen und was ihr trinken, noch um euren Leib, was ihr<br />

anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung, und<br />

der Leib mehr als die Kleidung? Betrachtet die Vögel des<br />

Himmels; sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nichts in<br />

die Scheunen: euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr<br />

nicht mehr als sie? Wer von ench kann mit feinen Sorgen<br />

sein Leben auch nur um eine Spanne verlängern? ... So<br />

weit die Worte der Hl. Schrift."<br />

Die Vorleserin schwieg. Ein feines Glockenzeichen ertönte,<br />

Mutter Edeltrudis erhob sich und entfaltete den Brief, der ihr<br />

so großen Kummer bereitete. „Meine teuren Töchter", begann<br />

sie, heute morgen habe ich einen traurigen Brief aus<br />

Südafrika empfangen. Ein Brief, der von größter Not unserer<br />

Schwestern redet und der uns beweist, wie nötig uns das<br />

unbedingte Gottvertrauen ist, zu dem uns der Heiland soeben<br />

ermuntert hat. Schwester Pankratia schreibt unter anderm<br />

folgendes: Schon im November wurde unsere Lage von Tag<br />

zu Tag schwieriger. Die Lebensrnittel gingen zur Neige, und<br />

ich hatte kein Geld mehr, um einzukaufen. Vergebens wandte<br />

ich mich an den Hochwürdigsten Herrn Bischof. Er hat selber<br />

Schulden und weiß nicht, wie er sie bezahlen soll. Unsere<br />

Kranken brauchen viel. Und die Schwestern? Mir will das<br />

Herz brechen, wenn ich sehe, wie sie Hunger leiden."<br />

Mutter Edeltrudis muß eine Pause machen. Sie atmet<br />

schwer. Das Leid schnürt ihre Brust zusammen. Aber die plötzliehe<br />

Stille wirkt ebenfalls peinigend. Und darum fährt sie in<br />

der Lesung fort: „Eine schiebt der andern ihr Stücklein Brot<br />

zu unter dem Vorwand, sie sei schon satt. Und doch ist die<br />

Ration viel zu knapp bemessen. Schwester Renilda behauptet,<br />

sie habe auf der Reise wohl an zwanzig Pfund zugenommen,<br />

die müsse sie erst wieder los werden. Aber man merkt nichts<br />

mehr davon. Sie ist schmal und hat hole Wangen wie die andern<br />

auch. Als die letzte Brotkruste verzehrt war, es war zu<br />

Anfang Dezember, blieb mir nichts anderes übrig, als den<br />

Bettelstab zu ergreifen. Ich ging zu den reichsten Leuten der<br />

Stadt. Obwohl man uns da und dort die Türe wies, brachte


RLgne!<br />

Alls ist so dirr und rot und ruich<br />

Vor luiter scheuem Wätter.<br />

Die Buire hend e ließt Not<br />

llnib jaislid Mord und Zätter.<br />

Eir erste Tropf us Heißem Stei,<br />

Es herrlichs, lustigs Rägne! —<br />

Und wär das Wasser luiter Wy,<br />

Me chenntä nid meh sägne.<br />

D'Natuir hod Durst und trinkt und trinkt<br />

Und ist wie nyw gebore.<br />

Mit schenä Tage nur allei<br />

Wär ai der Mensch verlöre.<br />

H. Egger-v. Moos.<br />

Lehrlingsdiplomierung. Am Sonntag, den 3. Juli wurde<br />

in K e r ns die öffentliche Diplomierung der 49. gewerblichen<br />

Lehrabschußprüfung durchgeführt. Der große Saal des Hotel<br />

Sonne vermochte die zahlreichen Besucher nicht zu fassen, so<br />

groß war das Interesse an dieser Abschußfeier<br />

Der Präsident der kant. Lehrlingskommission, Herr Regierungsrat<br />

A m r h e i n, Engelberg, eröffnete nach einem<br />

klingenden Willkomm der Musikgesellschaft Kerns mit beredtem<br />

Gruße die Festversammlung. Der heutige Tag ist für die<br />

Lehrtöchter und Lehrlinge, die nach 3—4jähriger Ausbildung<br />

die Abschußprüfung abgelegt haben, die Abschußergebnisse mit<br />

mehr oder weniger Herzklopfen vernehmen und den Lehrbrief<br />

in die Hand gedruckt erhalten, mit dem sie hinaustreten ins<br />

stürmische Leben, um dort das Glück zu suchen, ein Markstein.<br />

Wenn auch nicht überall die ersehnten Hoffnungen erfüllt werden,<br />

so möge man doch dem erlernten Berufe treu bleiben, der<br />

einem jeden Berufsfreude und Berufsstolz und ein sicheres<br />

Einkommen bringen wird. Der heutige Tag soll auch ein<br />

Freudentag sein für die Eltern, die kein Opfer scheuten, ihren<br />

Söhnen und Töchtern zu einem guten Berufe zu verhelfen, ein<br />

Freudentag. für Lehrmeister und Meisterinnen, denen d:e Ingend<br />

anvertraut war, und besonders aber ein Freudentag für<br />

die heute gefeierten, die nun nach mühevollen Monaten und<br />

Jahren am Abschluß ihrer Lehrzeit stehen.<br />

Der mit großem Beifall aufgenommenen Eröffnungsansprache<br />

folgte durch den Vorsteher des Lehrlingsamtes, alt<br />

Lehrer Burch, die Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse, auf<br />

die man in erhöhter Spannung gewartet hatte. 53 Lehrlinge<br />

und 5 Lehrtöchter hatten sich zur Prüfung gemeldet, 2 Lehrlinge<br />

müssen die Prüfung nochmals wiederholen, während die<br />

kaufmännischen Angestellten und Verkäuferinnen die Prüfung<br />

in Luzern ablegen. Der Gesamtdurchschnitt der diesjährigen<br />

Leistungen beträgt 1,76, ist also noch gut. Die Prüfuugsergebnisse<br />

zeigen, daß die Leistungen in der Schulprüfung und in<br />

den Berufskenntnissen bei vielen besser sein könnten. Mit mehr<br />

Fleiß und eigener Fortbildung wird man auch hier in Zukunft<br />

bessere Resultate erreichen. Wie üblich wurden die fünf<br />

ersten Resultate besonders bekanntgegeben. Es sind das: 1. von<br />

Moos Josef, Zimmermann, bei Omlin Xaver, 2. Ming Hans,<br />

Bauze-ichner, bei Holzbau AG-, 3. Rohrer Marie, Coiffeuse,<br />

bei Jmseld Walter, 4. Amstutz Josef, Maler, bei Heß Karl, 5.<br />

Joft Heinz, Maler, bei Bucher Josef. An die Diplomierung<br />

schloß Herr Pfarrhelfer I h l e, als Vertreter der Kernser<br />

Geistlichkeit, ermunternde Worte an die Lehrlinge, sich weiterzubilden<br />

bis zur Erreichung der Meisterprüfung, und ermahnte<br />

sie zu treuer Pflichterfüllung in Kirche, Staat und Beruf.<br />

Herr Gewerbesekretär Th. Jmfeld richtete in gehaltvoller<br />

Ansprache Worte der Aufmunterung und Treue zum<br />

edlen Handwerk und Regierungsrat E t t l i n überbrachte<br />

Grüße der hohen Regierung und berührte in witzigen Worten<br />

den Doktor der alten Uhren. In festlichen Vorträgen der Musikgesellschaft<br />

Kerns (Dir. Herr Garovi) und in froher Geselligkeit<br />

ging der schöne Anlaß zu Ende. Im Schulhaus bewunderte,<br />

belobte und kritisierte das Publikum die in übersichtlicher<br />

Anordnung ausgestellten Prüfungsarbeiten.<br />

Vorsicht beim Baden! Im Lungerersee ertrank letzten Mittwoch<br />

ein S4jähriger Holländer namens Adam, jedenfalls infolge<br />

Herzschlag. Er wollte auf der Durchreise ein Bad nehmen.<br />

Die Leiche konnte kurz nach Bekanntwerden des Unfalls<br />

geborgen werden. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.<br />

As allen Schweizergegenden kommen täglich wieder die<br />

Nachrichten über Unglücksfälle beim Baden. Bei den Badefreuden<br />

die erste Vorsichtsmaßnahme einer langsamen Abkühlung<br />

nicht vergessen! *<br />

Gewerbliches. (Korr.) In den drei kantonalen Zeitungen<br />

apostrophiert der kantonale Gewerbesekretär einen kleinen<br />

Schreiner in Alpnach, beschuldigt ihn der „traurigen Pfuscharbeit"<br />

und nennt sein Vorgehen einen „krassen Schwindel".<br />

Habe keinen Auftrag, den so schwer an seiner Ehre Angegriffenen<br />

zu verteidigen und kenne den Mann auch gar nicht.<br />

Aber solche persönliche Angriffe gegen einen einzelnen Gewerbler<br />

gehören nicht in ein politisches Blatt! Wenn aus die<br />

beanstandete Reklame so massiv erwidert werden wollte, so<br />

stund doch der Inseratenteil des Amtsblattes zur Verfügung,<br />

vorausgesetzt, daß die Standeskanzlei die ganze Schwetti aufgenommen<br />

hätte. Aber das hätte Jnsertionskosten verursacht,<br />

und die wollten mit der ungebührlichen Inanspruchnahme<br />

der politischen Zeitung umgangen werden. Ich nehme den<br />

Mann, wenn er schuldig ist, nicht in Schutz, aber der richtige<br />

Weg in einem solchen Falle wäre doch Strafklage wegen Betrug<br />

oder wegen unlauterem Wettbewerb. Würde der Mann<br />

verurteilt, wäre es dem Kläger unbenommen, aus geeignete<br />

Art das Urteil der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen.<br />

Es wird auch in andern Branchen „gepfuscht" und es gibt<br />

auch in Obwalden Geschäftsmethoden, die schlimmer sind und<br />

mehr Schaden stiften als der Pfusch an einem Schrank oder<br />

an einer Kommode!<br />

Anm. der Redaktion: Zum gleichen Thema erhalten wir<br />

auch noch eine persönliche Rechtfertigung des angegriffenen<br />

Schreiners I. Matter. Da sie sich mit den vorstehenden Ausführungen<br />

zumeist deckt und im übrigen gerichtliche Schritte<br />

gegen den Sekretär des Gewerbeverbandes Th. Jmfeld in<br />

Aussicht stellt, warten wir gerne das Gerichtsurteil ab und<br />

erklären Schluß der gewerblichen Diskussion in unserem Blatt.<br />

Sarnen. Fußball-Turnier. Mit Flaggenschmuck wollen wir<br />

wir am nächsten Sonntag die Freunde des Rasensportes begrüßen,<br />

die auf dem Sportplatz Seefeld um den Fresca-Wanderpreis<br />

kämpfen werden. Ein 12er Turnier ist ennnal eine<br />

Gelegenheit, den Fußballsport richtig auszukosten. Am Abend<br />

aber ist das Hotel Metzgern Treffpunkt, denn eine gemütliche<br />

Unterhaltung (Stimmungsorchester, Jodelvorträge der Schwestern<br />

Strebel aus Luzern, Tombola etc.) soll dem Tag den<br />

rechte Abschluß geben. Interessenten mögen das Schaufenster<br />

der Papeterie Paul von Ah besichtigen, wo Turnier- und Tompolapreise<br />

wirkungsvoll werben.<br />

lm.<br />

Sarnen. Die Tour de Suisse flitzt in Sarnen am 4. Au-<br />

-gu-st um die Mittagsstunden vorbei. Allsällige radfportfre.indliehe<br />

Spender von Spurtprämien mögen diese H^rrn<br />

Othmar Odermatt, Schuhhaus, Unterdorf, melden.<br />

Sarnen. (Eing.) Petri Heil, hatte der Sportfischer<br />

Grisiger der am letzten Sonntag in der Sarneraa, bei der<br />

Aabrücke, mit der Wurfrute einen llpsündigen Hecht fing.<br />

"" > ist gut daß solche „Kerle" aus dem AaMasser kommen.<br />

Sarnen. Schulkinder-Ferienlager. (Eing.) Man wirft da<br />

und dort die Frage auf, warum dieses Jahr kein Ferienlager<br />

für unsere Schulkinder durchgeführt werde. Um falschen Auslegungen<br />

und Anschuldigungen, die in letzter Zeit zirkulieren,<br />

die Spitze zu brechen, seien hier kurz die Gründe genannt,<br />

warum dies Jahr von der Durchführung des Lagers in der<br />

Stöckalp abgesehen wurde.<br />

Der Schulrat hat zwar in einer Sitzung des Frühjahrs<br />

einem 3. Ferienlager zugestimmt, sofern keine Hindernisse, die<br />

damals schon gemeldet wurden, im Wege stehen werden. Solche<br />

Hindernisse zeigten sich bei der definitiven Mitteilung,<br />

daß die Baracken in der Stöckalp erst vier Wochen nach Ferienbeginn<br />

zur Verfügung stehen werden. Ausschlaggebender war<br />

aber ein anderer Grund. Die verantwortlichen Leiterinnen<br />

des Lagers konnten sich dies Jahr wegen anderweitiger Jnan-<br />

Pruchnahme nicht gut zur Disposition stellen.<br />

Ueberdies stand nach dem letztjährigen Lager in einer Zeitung<br />

die mehr als unfreundliche Frage, warum unser Lager so<br />

teuer sei und für wen wir eigentlich dabei verdienen wollen.<br />

Diese ominöse Frage ist bis heute in jenem Blatt nicht richtiggestellt<br />

oder entschuldigt worden, obwohl der Zeitung nahe-<br />

'tehende Kreise die Verhältnisse unseres Lagers genau kennen.<br />

Die Abrechnung unseres Ferienlagers wurde jedes Jahr<br />

dem Einwohnergemeinderat unterbreitet. Das erste Jahr<br />

'chloß mit einem Defizit von über 100 Franken ab, das zweite<br />

mit einem kleinen Ueberschuß, der mit behördlicher Gutheißung<br />

dazu verwendet wurde, um den Leiterinnen und Leitern des<br />

Lagers, die sich vollständig unentgeltlich zur Verfügung stellten,<br />

mit einem kleinen Buchgeschenk einen mehr als bescheidenen<br />

Dank auszusprechen. Gut einem Drittel der 70—80<br />

teilnehmenden Kinder wurden große Reduktionen des Lagerbeitrages<br />

(insgesamt gegen 500— Franken) gewährt, die<br />

zum Teil durch das schöne Sammelergebnis des Liederkonzertes<br />

wettgeschlagen werden konnten. Ein Franken pro Tag<br />

mußte für das Bett, Geschirrmiete, Autos etc. in Rechnung<br />

gestellt werden, so daß für das gute und reichliche Essen, das<br />

von allen anerkannt wurde, nur noch zwei Franken zur Verfügung<br />

standen. Daß ein Lager mit diesen bescheidenen Mitteln<br />

keinen Gewinn erzielen kann, liegt auf der Hand und<br />

muß von jedem anerkannt werden, der mit sachlicher Gerechtigkeit<br />

darüber ein Urteil spricht. Also bitte bei der Wahrheit<br />

bleiben und nicht denken, daß das Lager eine Selbstverständlichkeit<br />

ist und nur so gefordert werden kann. Wir freuen<br />

uns auf das nächstjährige Lager und hoffen, daß es ohne unliebsame<br />

und grundlose Nebengeräusche in den Dienst unserer<br />

lieben Jugend gestellt wird.<br />

Schwendi. (Korr.) Einen nicht alltäglichen Genuß erleb' i<br />

die Schwand er Sonntag, den 10. Juli. Die S i n g b u I e n<br />

vom Wienerwald sangen vormittags im Hochamt ei^<br />

dreistimmige Messe von I. Rheinberger, nachmittags bestrit'en<br />

sie den Gesang in einer kurzen Segensandacht. Darauf folgte<br />

ihr Konzert im Gasthaus Rößli, dessen Saal sich mit Kinder,,<br />

und Erwachsenen gefüllt hatte. Die Buben überwanden tapfer<br />

ihre begreifliche Müdigkeit, kamen sie doch abends vorher erst<br />

nach halb 12 Uhr zur Ruhe. Schon die kirchlichen Darb-ehingen<br />

zeugten von einer überdurchschnittlichen Qualität h<br />

Aussprache und Tongebung. Aber ihre wienerisch-musizierfreudigen<br />

Gemüter erschlossen sie dann besonders im Konz-rt<br />

Volkslieder, Wienerlieder und dem Geschmack der großen ui.z<br />

kleinen Zuhörer angepaßte Jodellieder wechselten in bunt»<br />

Folge. Hr. Kapellmeister Ettis Singspiel „Abenteuer im Wald<br />

wurde nicht gespielt, sondern gelebt. Den Abschuß bildete ö ec<br />

Straußwalzer „An der schönen blauen Donau", wie man %<br />

wienerisch wohl kaum denken konnte.<br />

Dem Vernehmen nach werden die Singbuben noch in cmdern<br />

Gemeinden Obwaldens auftreten. Zeitungsberichte ze,.-<br />

gen von ihren Erfolgen in Union und Kunsthaus Luzern, in<br />

Malters, Engelberg und andern Orten. Die Singbuben Dfirfen<br />

sich auch vor verwöhntem und anspruchsvollem Publi?>,m<br />

hören lassen, umsomehr freute uns Schwander die Ehre ihres<br />

Besuches.<br />

Kerns-Schild. (Eing. „Ist das Fest vorbei — so lacht man<br />

des Heiligen" meint ein italienisches Sprichwort. Gut! man<br />

mag lachen, staunen oder sich fragen, warum denn Pfarr-<br />

tt II anatGallus Durrer den 25. Gedenktag der hl<br />

Priesterweihe am .... 20. nn Juli cv„r: in der Kapelle zu Schild in aller<br />

Stille begeht? Ist doch diese Kapelle kein berühmtes Heiligtum;<br />

es sei denn, daß das! heimelige Altarsbild der „Weihnachten"<br />

hin und wieder verstohlen einen frommen Beter m<br />

zieht. Denn -wie das Volk sagt, soll dorten viel Vertrauen uin<br />

einem Bräutigam oder um eine gesegnete Mutter belohnt worden<br />

sein. Auch geschichtlich läßt sich über die -Entstehung der<br />

Kapelle nichts finden. Einzig am 16. November 1827 wuÄe<br />

ihr der Fond von dem niedergerissenen Kapellchen auf Dennalp<br />

(wie bedauerlich) zugewiesen, und später das Vermögen<br />

der Kapelle im Schild der Filialkirche St. Niklausen einverleibt.<br />

Jüngst hat die Bürgergemeinde Kerns ehrenvoll die<br />

Kapelle restauriert, die der Jubilar vor 40 Jahren noch gedeckt.<br />

(Schade daß das Budget nicht mehr reichte um das<br />

Altärchen zu renovieren). Was ist es denn, das den Jubilaren<br />

dennoch zu Kapelle nach Ennerwil/Schild lockt?<br />

Wie der Jubilar am Morgen des Gedenktages die Steini-<br />

(Römer-)Brücke überschritten, aus der Höhe des Engiberges<br />

den herrlichen Blick nach Schild und den Melchtalerbergen,<br />

sowie auf das Flüeli und das Qbwaömerländchen geworfen,<br />

stimmt er in seiner Tenorstimme das „Gloria" mit einem<br />

frohen Jauchzer an, und das Glöcklein auf Ennerwil Bimmelt<br />

darauf das Echo. Dieser herrliche Blick vom Engiberg mit dem<br />

dortigen naturechten Kreuz und der Kapelle auf Ennerwil mit<br />

den Melchtalerbergen hat der Bildhauer im Grabmal aus dem<br />

Friedhof in Kerns der Marie Windlm, ab Ennerwil (der Patin<br />

des Jubilaren) so eigen gemeißelt. Und da auf dem Ennerwil<br />

findet sich der Jubilar immer so heimisch. Denn ans<br />

Ennerwil war seine Mutter: Paulina Durrer-Windlin geboren<br />

und aufgewachsen, deren 40. Todestag heute gedacht j<br />

wird. Zudem war aus Ennerwil seine geistliche Mutter: Matte<br />

Windlin-Blättler. Das ist es warum der Jubilar nichts m<br />

ders wollte, als diesen Gedenktag der beiden Mütter /ich<br />

dorten erinnern.<br />

Und erinnern wird er sich auch der Nachkommen derAmdlin<br />

ab Halten (Zuben) seit 1600—1800, und ab Ennerwil seit<br />

1800—1920. Von den Stämmen der Windlm seit dreihundert<br />

Jahren: Brnnni - Gumm - Halten (Zuben - Hölzli - Türli -<br />

Voll - Bäribiel - Obmoos - Delligen - Erli haben sich bis<br />

heute nur ziwei Stämme erhalten, derjenige ab Brunni und<br />

und ab Halten/Ennerwil. Die Linie Halten/Ennerwil hat gegenwärtig<br />

fünf Stammhalter mit 15 Buben, die wohl diejen<br />

Ihre Wäsche nach Jahren noch wie neu<br />

-0<br />

ich doch soviel zusammen, daß ich wieder Mais und Mehl kaufen<br />

konnte. Davon haben wir bisher gelebt. Wenn Gott kein<br />

Munder wirkt, muß ich in den nächsten Tagen wieder aus die<br />

Bettelreise gehen. Es ist mir furchtbar schwer, aber solange<br />

es geht, wollen wir uns doch vor dem Hungertode bewahren.<br />

Auf den andern Stationen sieht es ähnlich aus. Die Schwestern<br />

fragten mich um Rat. Ich konnte weder raten noch heifen.<br />

Sie haben es mir auf die Seele gebunden, Ihnen, ehrwürdige<br />

Mutter, nichts davon zu verraten. Doch glaubte ich,<br />

Ihnen unsere Notlage nicht verheimlichen zu dürfen. Daß Sie<br />

uns nichts schicken können, weiß ich. Aber beten können Sie<br />

alle für uns, damit wir unser Kreuz geduldig tragen, solange<br />

es Gott gefällt."<br />

Atemlos, bis in die tiefste Seele erschüttert haben die<br />

Schwestern zugehorcht. Daß es in Südafrika dürftig zuging,<br />

«wußten sie. Wer solche Not hatten sie nicht erwartet. Ueberall<br />

rinnen die Tränen, die man vor den andern zu verbergen<br />

sucht. Da und dort hört man ein unterdrücktes Schluchzen.<br />

Ans Essen denkt niemand.<br />

Auch Mutter Edeltrudis kann die Tränen nicht zurückhalten.<br />

Sie muß es sich versagen, den Brief bis zu Ende zulesen.<br />

Wer sie drängt mit Gewalt die aufquellenden Gefühle zuduck.<br />

Mit übermenschlicher Anstrengung beherrscht sie sich<br />

selbst. Aber ihre Stimme klingt heiser, wie sie zu sprechen<br />

fortfährt, und verrät, was in ihr vorgeht. „Heute abend beginnen<br />

wir eine neue Novene zum hl. Joseph. Für unsere<br />

leidenden Schwestern in Südafrika... Und nun, Kinder,<br />

wird gegessen!" —<br />

Mutter Edeltrudis hat die Gewohnheit, abends nach dem<br />

Nachtgebet noch einmal durch die Gänge des Klosters zu wandern,<br />

um nachzusehen, ob alle Fenster und Türen geschlossen<br />

sind. Kommt sie auf diesem Rundgang zur Kapelle, so tritt<br />

sie für einige Minuten dort ein. In der Stillei des Abends,<br />

ganz allein mit Gott, da betet es sich am besten. Und ihr<br />

Herz ist heute so übervoll. Ihre Sorge wird sie in der Nacht<br />

begleiten, wenn sie sich niederlegt vor dem. der allein noch<br />

helfen kann. „Wirf deine Sorge auf den Herrn, er wird alles<br />

wohl machen." Ja, der Psalmist hat recht. Gott wird schon<br />

helfen. In diesem Bewußtsein kniet sie ruhig und gefaßt in<br />

ihrem Betstuhl.<br />

Wer wie? Sie glaubte sich allein in der weiten Kapelle.<br />

Ist da vorn nicht noch- jemand? Ihr Auge sucht die Dunkelheit<br />

zu durchdringen. Ein Schatten scheint sich in einer der vorderen<br />

Bänke zu bewegen. Täuscht sie sich? Aber sie hat doch eben<br />

ein leises Geräusch vernommen. Sie greift rückwärts nach<br />

dem Lichtschalter. Eine Lampe flammt auf. Ja, dort kniet noch<br />

eine Beterin. Ihr Häubchen verrät die Postulantin.<br />

Mutter 'Edeltrudis erhebt sich und schreitet nach vorn. Die<br />

Beterin schaut auf. Noch rinnen die Tränen über ihr Gesicht,<br />

aber sie versucht zu lächeln. Es ist Elsriede. „Sie, mein Kind?"<br />

fragt die Mutter erstaunt. „Kommen Sie mit mir."<br />

Willig folgt Elsriede. Die Oberin schreitet den Gang entlang,<br />

die Treppe hinauf, zu ihrem Arbeitszimmer. Eine<br />

schenlampe weist den Weg. Die Sorge um ihre weinende Tochter<br />

hat die eigenen Sorgen für den Augenblick verscheucht. Sie<br />

„Setzen Sie sich, El-<br />

weist der Nachfolgenden einen Stuhl.<br />

friede, und sagen Sie mir, was sie bedrückt,"<br />

„Es ist schon vorüber, ehrwürdige Mutter. Ich<br />

überwunden."<br />

„Schön. Wer was gab es denn, was sie erst überwinden<br />

mußten?"<br />

'<br />

(Fortsetzung folgt.)


Stamm nicht aussterben lassen werden. Die Stamm-Lmie<br />

Windlin ab Halten/Ennerwil zählt heute über 500 lebende<br />

Nachfahren. Als „halber Schilider" wird man betn Jubilaren<br />

den Gedenktag auf Schild nicht verargen, zumal noch eiu<br />

„halber Schilder" Kaplan Johann Röthlin in Tarnen und<br />

eine „ganze Schilderin" Ehrw. Sr. Margaretha Michel, ab<br />

Oberschild in Menzingen gezählt werden kann. Freudig jubelt<br />

der Jubilar heute in der Präfation „Herrgott ich danke Dir."<br />

Und wie jedes hohe Fest seine Oktav hat, enden wir mit dem<br />

Ra'dio-Sprecher „Aus Wiederhören" am Gedenktag der Vrimiz<br />

(27. Juli).<br />

Kerns. (Eing.) 26. Zentralschweiz. Feldmeisterschafts-<br />

Schießen, 23. und 24. Juli <strong>1949</strong>. Währen den letzten Wochen<br />

und Tagen das große Eidg. Schützenfest in Chur die Aufmerksamkeit<br />

der Schützen und Schützenfreunde im Banne hielt,<br />

wurden in Kerns die Vorbereitung^ zum 26. zentralschweiz.<br />

Feldmeisterschafts-Schießen getroffen.Die Anmeldungen sind<br />

in erfreulich großer Zahl eingegangen, und es ist zu hossen,<br />

daß die wirkliche Teilnehmerzahl noch größer sein wird. Da<br />

von der Gastsektion im Berner Oberland über 250 Schützen<br />

gemeldet sind, und die Schießzeiten meistens aus Sonntag, den<br />

24. Juli gewünscht wurden, richten wir an die Schützen im<br />

Kant. Verbandsgckiet die Bitte, ihr Pensum wenn möglich<br />

am Samstag, den 26. Juli zu erledigen. Im Interesse einer<br />

reibungslosen Abwicklung des überaus interessanten Schützentreffens<br />

erwarten wir, daß unserer Bitte auch nachgelebt<br />

werde. Die Vereinsvorstände werden ersucht, die Schützen über<br />

die auf den Schießzeitkarteu angegebenen Schießzeiten zu<br />

orientieren. Schützenkameraden! Wir heißen Euch zu diesem<br />

schönen Anlaß schon heute recht herzlich willkommen!<br />

Sächseln. (Eing.) An der Handelshochschule in Neuenburg<br />

hat Herr E r w i n R e i n h a r d, Holzwarenfabrik, das Handelsdiplom<br />

mit bestem Ersolg erworben. — Am Lehrerinenseminar<br />

in Menzingen bestand Fräulein Margrit K a t h -<br />

r i n e r, Dienenklauen, das Examen als Kindergärtnerin<br />

ebenfalls mit bester Auszeichnung. Allseits herzliche Glückwünsche!<br />

Lungern. (Korr.) Nächsten Freitag, den 22. Juli kann Joh.<br />

Gasser-Gasser, in voller körperlichen Rüstigkeit sein'.n 95. Geburtstag<br />

seiern. Wir wünschen dem Lungerer Sen-or noch<br />

recht viele gesunde, sonnenreiche Tage.<br />

Zer G e W r s m m der M M e r Liberale«<br />

zur Frage des Prohorzes<br />

md der LrmWmmiig<br />

Redaktor I. B. Rusch, der „Schweizerischen Republikanischen<br />

Blätter", wird im Organ der Fortschrittlich-Demokratischen<br />

Partei Obwaldens zu Fragen der kantonalen Politik<br />

häufig als Gewährsmann zitiert. Wir erweisen ihm<br />

gerne auch einmal die Ehre und bringen einen Abschnitt des<br />

originellen und ausschlußreichen Berichtes über die Sommersession<br />

der eidgenössischen Räte in Nr. 47 der Blätter hier<br />

zum Abdruck:<br />

„Herr Redaktor Dr. Phil. Erwin Iäckle,<br />

Zürich, stellte im Nationalrat den Antrag, das Nationalrats-<br />

Wahlgesetz dahin abzuändern, daß inskünftig den Parteivorständen'<br />

nicht mehr zu gestatten wäre, einzelne Kandidaten<br />

zu kumulieren und die Kumulation in den vorgedruckten<br />

Wahllisten vorzunehmen. Dies sei eine undemokratische Bevormundung<br />

der Wählerschaft und eine förmliche Wahlbeeinflussung.<br />

Herr Bundesrat Eduard Steiger seinerseits<br />

fand hieran weder etwas Störendes noch Stoßendes. Mißbräuche<br />

seien bisher keine bekannt geworden. Die Borkehr<br />

ermögliche es einer Partei, bestimmte regionale oder Wirtschaftliche<br />

Minderheiten zu berücksichtigen.<br />

Der Antrag wurde mit 75 gegen 15 Stimmen abgelehnt.<br />

Es ging gegen Schluß einer Sitzung. Fast hundert Mitglieder<br />

waren schon weggegangen. Unter solchen Umständen soflte<br />

überhaupt keine Abstimmung mehr vorgenommen werden<br />

dürfen. Vermutlich wäre der Antrag freilich auch bei Vollbesetzung<br />

abgelehnt worden,' denn es handelt sich um die Sesselassekuranz<br />

des Proporzes, dieses Grundübel unserer Politik.<br />

An das lassen die meisten nichts herankommen.<br />

Das Kumulieren ist eine mathematische Teilungsoperation<br />

des Summenwertes der Stimmkraft eines Bürgers.<br />

Der ganze Proporz ist Mathematik, Schablonisierung. Nach<br />

ihm hat der Wahlberechtigte eine Stimmkraft, welche der<br />

Zahl der zu Wählenden entspricht. Nun kann er diese<br />

Stimmkraft ungleich verteilen. Er kann einzelne Kandidaten<br />

doppelt schreiben, als ein Mann ihnen also zwei Stimmen<br />

zuhalten, die er dafür einem andern entzieht. Dazu kommt der<br />

Unfug des vorgedruckten Stimmzettels. Der gedruckte<br />

Stimmzettel i st das Man nesun würdig st e,<br />

was es gibt! Der ist so richtig das Zetteli, das die Tante<br />

Partei ihrem kleinen Neffen zusammengefaltet in die Hand<br />

drückt und wozu sie mit ihrer heiseren Stimme sagte: „So<br />

Buebli, jetz träg das is Wahllokal, wöss dei i Drocke ie. Mach<br />

Sächseln. Kunstausstellung. Von den nächsten Tagen an<br />

wird die Kunstfreunde von dem Geschästsvitrinen und von den<br />

Plakatsäulen ein echter Haas-Triverio-Holzlschnitt grüßen,<br />

der uns zum Besuch der großen Kunstausstellung in der<br />

großen Halle beim Schulhaus Sächseln einlädt. Die Ausstellung<br />

gilt dem reichen Löbenswerk unseres großen und doch<br />

so bescheiden gebliebenen Obwal-dner Künstlers Giuseppe<br />

Haas--Triverio, der kürzlich in aller Stille seinen 60. Geburtstag<br />

feiern durfte. Die Ausstellung steht unter dem Patronat<br />

des tit. Gemeinderaes von Sächseln. 114 großformatige Holzschnitte,<br />

126 der schönsten Oelgemälde und dazu eine große<br />

Zahl von „Ex libris", Gratulationskarten und Gebrauchsgraphiken<br />

werden ein Bild von der Vielseitigkeit und vollendeten<br />

Kunst des Jubilaren vermitteln. Die Ausstellung dürfte<br />

weitherum im Schweizerlande Beachtung finden. Wir werden<br />

das Werk des Künstlers in der nächsten Nummer ausführlich<br />

würdigen.<br />

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jo nütz meh dra. Wäscht,i has gschrebe, ischt scho recht so.<br />

Bis en brave Bubi ond machs, we n i gsät ha." Und so schreiten<br />

Männerscharen zur Urne und tun, wie Kinder tun. Sind<br />

das Eidgenossen? Wohl doch nur noch Part eigen oss<br />

e n, aufgezogene ablaufbereite Urnenautomaten! Was ein<br />

Stimmberechtigter zur Urne trägt, das sollte er denn schon<br />

selber schreiben; denn stimmen und wählen ist eine persönliche<br />

Sache! Jeder gedruckte Stimmzettel sollte u n -<br />

gültig sein. Wir sind doch kein Volk von Analphabeten!<br />

Und selbst wenn das Vorgedruckte persönlich eigene Meinung<br />

ist, auch im politischen Kampfe schießt man mit dem ei g e-<br />

n e n G e w e h r ! Sonst ist man nur ein Flobertbürger!<br />

' Nicht nur das Kumulieren, die gan^e Proporzfunktion<br />

ist eine Entwertung des Bolkswillens und damit<br />

undemokratisch, ist Parteibevormundung des Bürgers. Wer<br />

wird kumuliert? Die obersten Parteibonzen! Wer befiehlt<br />

es? S ie selb er! Nicht Minderheiten werden da berüllflchtigt,<br />

sondern Minderwertige davor bewahrt, die Flugmaschine<br />

zu besteigen. So bringt man sie nie mehr aus den<br />

Räten. Diese Doppelgedruckten bleiben des Landes doppelter<br />

Druck!"<br />

Kantone<br />

Circus Knie kommt nach Lnzern: 22.—28. Juli. Wer Hätte<br />

nicht schon gehört oder gelesen von der gewaltigen Organisation<br />

und Arbeit, die eine Circustournse erfordert; wer<br />

wäre nicht schon begeistert gewesen von der Romantik eines<br />

Circuseinzuges, wenn der riesenlange Extrazng im Bahnhof<br />

einfährt und sich ein nicht endenwollender Troß von Circuswagen,<br />

Tieren- und Material zum Circusplatz wälzt.<br />

Es ist ein buntes und reges Leben wie es eben nur ein<br />

Circus mit sich bringen kann.<br />

Dank einer ausgefeilten Organisation ersteht in erstaunlich<br />

kurzer Zeit der große Kuppelbau mit seinem ganzen Drum<br />

und Drain. Die Menageriezelte, die unzähligen Wohn-, Gepack-<br />

und Artistenwagen gruppieren sich nach wohldurchdachtem<br />

System um das Ganze und bilden eine kleine Stadt für<br />

sich-<br />

Hunderte von Händen find eifrig dabei, die letzten Vorbereitungen<br />

zu treffen zur glanzvollen Eröffnungsvorstellung<br />

am Abend. Knie will dieses Jahr besonders „glänzen", feiert<br />

er doch mit einem großzügigen Festprogramm das 1 5 0 jäh -<br />

r i g e Bestehen der Circus-Dynaftie.<br />

Weltgeschehen<br />

Drastische Maßnahmen in England.<br />

Schatzkanzler Cripps machte im englischen Unterhaus<br />

detaillierte Angaben über die bereits letzte Woche angekündigten<br />

Pläne für Dollareinsparungen. Großbritannien<br />

müsse seinen Import aus der Dollarzone um 100 Millionen<br />

Pfund kürzen; das bedeute, daß die Tabak-, Wolle-, Benzin-,<br />

Stahl- und Papierimporte gekürzt, die Zuckerration herabgesetzt<br />

und die Rationierung von Süßigkeiten erneut eingeführt<br />

werden müsse. Cripps erklärte im weitern, er hoffe, daß<br />

auch die übrigen Commonwealthländer, soweit sie dem Sterlinggebiet<br />

angehören, analoge Einschränkungen vornehmen<br />

werden. Im übrigen werde der neue europäische Zahlungsplan<br />

wesentlich zur Besserung der währungspolitischen Situation<br />

Großbritanniens beitragen.<br />

Oesterreich wählt.<br />

Nach der Bekanntgabe des Termins für die Neuwahlen —<br />

sie sind auf den 8. Oktober angesetzt worden — wurde am<br />

Donnerstag das österreichische Parlament aufgelöst.<br />

China sucht Verbündete.<br />

Die von Chang Kai Check (der nach Kantoner Meldung die<br />

Regierung wieder übernehmen will) und dem Präsidenten der<br />

Philippinen zur Diskussion gestellte Idee eines Pacific-<br />

Paktes begegnet in den nichtkommunistischen Kreisen des<br />

Fernen Ostens einer positiven Reaktion. Die Regierungen von<br />

Burma und Süd-Korea haben ihre Bereitschaft zur Mit-<br />

Wirkung erklärt, und ein Sonderbotschafter der Philippinen<br />

bespricht die Frage mit Vertretern der indischen Regierung.<br />

Washington allerdings, das mit dem Appell Chang Kai Checks<br />

und Ouirinos in erster Linie gemeint war, hüllt sich in<br />

Schweigen.<br />

Präsident Truman hat einen vom zuständigen Unterausschuß<br />

des Senates gemachten Vorschlag auf Gewährung<br />

von Krediten an Franco abgelehnt. Franco sei — im Gegen<br />

satz zu Tito? — amerikanische Kredite nicht würdig.<br />

Unter dem Vorsitz Präsident Trumans fand in Washing<br />

ton eine A t omener g ie - Kanferenz der militärischen<br />

Führer der USA statt, die sich' anscheinend auch mit dem<br />

Stand der sowjetrussischen Atomforschung befaßt hat. Gleich<br />

zeitig erklärte der bekannte englische Atomforscher Oliphant,<br />

die Sowjets seien von der serienmäßigen Fabrikation brauchbarer<br />

Atombomben noch ziemlich weit entfernt.<br />

Prags Antwort auf die Exkommunizierung katholischer<br />

Kommunisten.<br />

Die Prager Regierung verfolgt ihren Ausrottungsfeldzug<br />

gegen die Kirche mit einem minutiös ausgearbeiteten Plan,<br />

indem sie nach einem vorbereiteten Schema Schritt für Schritt<br />

vorgeht, wobei jede neue Maßnahme die vorangegangene an<br />

Perfidie und Gefährlichkeit übertrifft. Nun hat auch der Justizminister<br />

in die Kampagne eingegriffen: er kündigt an, er<br />

werde Erzbischof Beran als Feind des Staates erklären<br />

lassen. Außerdem kündet Ministerpräsident Zapotocki ein<br />

neues Gesetz an, das den Kommunisten die Macht über die<br />

Kirche in die Hand geben und es der Regierung ermöglichen<br />

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soll, sich als Kirchenobrigkeit aufzuspielen. Wenn dieses Gesetz<br />

einmal in Kraft und das „Beweismaterial" gegen jrJ<br />

Beran fabriziert sein wird, dürfte dem Kirchenfürsten daz<br />

Schicksal eines Kardinals Mindszenty bevorstehen.<br />

Cripps in der Schweiz.<br />

Der englische Schatzkanzler, Sir Stafford Cripps leidet<br />

an Verdauungsstörungen, die ihn zu einem Erholungsurlaub<br />

zwingen. Der englische Minister hat sich am Dienstag<br />

nach der Schweiz begeben, um in unserem Lande einen<br />

Kuraufenthalt anzutreten.<br />

Sie sprechen von Frieden und meinen Krieg.<br />

Am Tag der Sowjetluftwaffe erklärte der Oberkommandierende<br />

der russischen Luftstreitkräfte, diese machen eine militärische<br />

und politische Schulung durch, um den „anglo-amerikanischen<br />

Kriegshetzern" dereinst die gebührende Antwort erteilen<br />

zu können. — Ein aufschlußreicher Kommentar zur<br />

sogenannten „Friedensoffensive" des Kremls!<br />

Aufgeweckte junge Werktätige gesucht!<br />

Im Kampf um die Weltanschauung spielt der Arbeitsplatz<br />

eine wichtige Rolle. Wer die vielfältigen Gefahren und Einflüffe<br />

kennt, der begreift, daß hier weitgehend die Entscheidung<br />

fällt. Als christlicher Mann und Jungmann hier Stand zu<br />

halten, ist nicht leicht.<br />

Es geht aber heute um mehr. Die christliche Sache sollte<br />

erobernd vorstoßen und das ganze werktätige Volk durchgingen.<br />

Das soziale, wirtschaftliche und staatliche Leben sollte<br />

von christlichen Grundsätzen getragen und von christlichen!<br />

Geist durchtränkt werden.<br />

Diese Aufgabe wird nur gelöst, wenn christliche Werktätige<br />

erstehen, die kraft ihrer Sachkenntnis und ihrer imponierenden<br />

Persönlichkeit einen wirklichen Einfluß auf ihre Arbeitskollegen<br />

und ihre Umwelt ausüben. Diese Fähigkeiten wachsen<br />

nicht pon selbst. Man muß sich schulen lassen und sich üben.<br />

Allen denen, die in diesem Sinne am Neubau der Zeit<br />

tatkräftig mittun möchten, will die soziale Arbeiterschule des<br />

CAB die Hand reichen. Am schönen Lnngernsee steht ein großes<br />

Haus, gastlich weit geöffnet. Dort oben wird vom 11. bis<br />

24. September ein Kurs für junge Arbeiter und Angestellte<br />

gehalten, der ein solides Fundament legen will.<br />

Zettfpiegel<br />

Im Kino gelacht — vier Tage Haft.<br />

Als dieser Tage ein Angestellter der Leipziger Handelskammer<br />

in der Wochenschau eine sowjetische Textilfabrik sah,<br />

deren „neue Maschine" besonders gelobt wurde, mußte er laut<br />

lachen, denn er erkannte ein deutsches Modell aus dem Jahre<br />

1920. Die Platzanweiserin bat ihn daraufhin in das Geschäftszhnmer,<br />

wo der Angestellte von zwei Polizisten vernommen<br />

wurde. Als er dagegen protestierte, daß ihm der Personalausweis<br />

abgenommen wurde, wurde er gefesselt und in das Untersuchungsgefängnis<br />

eingeliefert. Hier wurde er erst nach vier<br />

Tagen vernommen. Auf die Frage, -warum er gelacht habe,<br />

nannte er den Grund und wollte wissen, ob denn das Lachen<br />

verboten sei. Der vernehmende Beamte bezeichnete dieses<br />

Lachen als „unziemlich"; der „Häftling" wurde jeöoch<br />

freigelassen.<br />

„Hannoverische Neueste Nachrichten."<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 21. Juli<br />

12.15 Jussa Björling singt. 12.40 Studioorchester. 13.25<br />

Virtuose Musik. 14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.30<br />

Stadtorchester St. Gallen. 17.30 Jugendstunde. 18.05 Volkstümliche<br />

Klänge. 18.55 C. Dumont. 18.50 Erlauschtes und Erlebtes<br />

aus dem städtischen Alltag. 19.00 C. Dumont. 20.00<br />

D'Freudeberger Dorfmusik spielt. 20.15 „Polzischt Wäckerli",<br />

Hörspiel. 2100 1. Spanisches Intermezzo, 2. Gäste Zürichs,<br />

3. Concertino. Gabriel Faure: „Pellsas et M6lisande".<br />

Freitag, 22. Juli<br />

11.30 Volkslieder und Volkstänze. 12.40 Das Orchester<br />

der B. O. G. spielt Operettenmusik. 16.30 Hans Pfitzner: Sonate<br />

in fis-moll. 17.00 Hazy Ofterwald mit seinen Solisten.<br />

17.30 E Gschicht für die Chlyne. 18.00 Unterhaltungsorchester<br />

Cedric Dumont. 18.30 Beliebtes zur Unterhaltung. 20.00<br />

Basler^Männerchöre singen. 20.10 „Dornach, 22. Juli 1499."<br />

21.15 Sinfonivkonzert der Allgemeinen Musikgesellschaft Lu- j<br />

zern,<br />

Samstag, 23. Juli<br />

12.50 Unterhaltungsorchester Cedrit Dumont. 13.45 John t<br />

Hendrik singt Lieder und Chansons. 14.00 Vo Blueme im ;<br />

Garte und im Huus. 14.20 Wunschkonzert für Konzert-besu- | :<br />

cher. 15.15 „D'Ueterteträägete". Rudolf Käge erzählt. 15.35 |<br />

Volkstümliche Musik. 16.30 Es spielt das Orchester Azzuua.<br />

16.50 Lyrisches Intermezzo. 17.30 Das kulturelle Italien von<br />

heute. 17.50 Partien aus beliebten Opern. 20.00 Zwei Ouver- |<br />

türen von Johann Strauß. 20.15 „Der liebe Augustin". Die<br />

Geschichte eines leichten Lebens.. 21.15 Unterhaltungskon- :<br />

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o « » • und Arrangement werden abgelehnt.<br />

O b w a l d e n<br />

„Aber Christ", sprach einst ein Atheist,<br />

„wie du doch betrogen, bist,<br />

wenn der Himmel eine Fabel ist!"<br />

„Atheist" so sprach der Christ,<br />

wie du doch betrogen bist,<br />

wenn die Hölle keine Fabel ist!"<br />

Rückert<br />

Der Kampf des Kommunismus gegen die katholische Kirche<br />

ist nicht Selbstzweck, das heißt ein religionsfeindliches<br />

Austoben gegen Gottesglaube und Kirchentreue nur aus<br />

grundsätzlichem Kulturkampf heraus, wie es der Liberalismus<br />

im letzten Jahrhundert praktiziert hat. Die katholische<br />

Kirche gilt den Kommunisten als der stärkste Damm der<br />

westlichen Kultur und der westlichen Demokratie. Um<br />

diese beiden großen Güter des Westens vernichten zu können<br />

und dafür kommunistische Unkultur und Sklaverei -— unter<br />

der Schwindel-Firma „Volksdemokratie" — einzuschmuggeln,<br />

muß die Kirche zur Ohnmacht geschlagen werden. Der kommumstische<br />

Kirchenkampf hat also klar die Vernichtung von<br />

Kirche, Kultur und Demokratie zum Ziel. Behalten wir diese<br />

Tatsache fest im Auge! Nur so verstehen wir die welt- und<br />

kirchengeschichtlichen Vorgänge dieser Woche.<br />

Hätte Europa eine Halbinsel Asiens werden sollen?<br />

Der Bolschewismus steht im Dienste eines asiatischen<br />

Staatsdespotismus. Die weltanschaulichen und sittlichen Begriffe<br />

von Wahrheit und Gerechtigkeit werden in diesem<br />

Sinne verfälscht. Vor einem Monat hat die prächtige Römer<br />

„CiviltÄ Cattolica" treffend geschrieben: „In unseren Tagen<br />

nimmt der Feldzug Rußlands gegen das Papsttum seine<br />

Fortsetzung und wächst sogar an. Es ist stets der gleiche Ton,<br />

derselbe angriffige und kriegerische Geist, die gleich methodische<br />

Entstellung der Tatsachen, das gleiche Sicherheit^<br />

gefühl, ungestraft den Heiligen Vater anschwärzen zu können,<br />

ohne zu befürchten, demaskiert zu werden. Die Sowjetpolizei<br />

läßt es nämlich zu, daß zugunsten der Wahrheit gesprochen<br />

oder geschrieben wird, wenn es um die katholische Kirche<br />

geht." Es gibt heute kein Land, wo die Kommunisten nicht<br />

all ihre Kräfte gegen den Katholizismus zusammenraffen.<br />

Radio, Theater, sog. Wissenschaft und Presse stehen im roten<br />

Teufelsdienst. Die Methoden sind verschieden, aber schlau berechnet,<br />

je nach dem Volkscharakter: vorsichtig und verhalten<br />

in der Tschechoslo


\<br />

99<br />

Das Lehrpersonal setzt sich aus 26 Patres aus dem Kloster<br />

Muri-Gries, je einem Pater aus -dem Zisterzienserkloster<br />

Mehrerau und der Benediktinerabtei St. Andrs in Brügge<br />

und aus 7 Laien, die zum Teil als Hilfslehrer angestellt<br />

waren, zusammen.<br />

Zum Studium der Geschichte ging P. Rupert Amschwand<br />

an die Universität Fribourg, wo auch P. Gerold B-onderer<br />

den mathematischen- Studien obliegt.<br />

Neu in den Lehrkörper trat zu Beginn des Schuljahres<br />

P. Sigisbert Fries, der Ende November an der Universität<br />

Fribourg mit Glanz in der deutschen Literatur doktorierte<br />

und dessen Dissertation „Federer und Italien" als Beilage<br />

des Jahresberichtes erscheint. Er übernahm Deutsch em Gymnasium<br />

und an der Handelsschule -sowie Italienisch aus der<br />

Oberstufe, während P. Adolf Schurtenberger seit Herbst auf<br />

der Unterstufe neben Religion Deutsch und Geschichte lehrte.<br />

In Dr. Adolf Bucher, von Mühlau, gewann die Schule eine<br />

tüchtige Kraft für den Unterricht in Französisch, Geschichte<br />

und Geographie. Den Doktorgrad in der -Geschichte verlieh<br />

ihm, ebenfalls Ende November, die Hochschule Fribourg auf<br />

Grund der Dissertation über "Die Reformation im Freiamt".<br />

— P. Bonifaz Stücheli -konnte krankheitshalber den Unterricht<br />

nicht mehr aufnehmen, er starb am 19. Jannar <strong>1949</strong>.<br />

Ihm, wie auch den beiden um unser Kollegium verdienten<br />

während des Schuljahres verstorbenen Männern Herrn Oberrichter<br />

Dr. med. Leo Egger von Kerns und Herrn Bankdirek-<br />

„Aber sie hat doch von Rom aus gedrahtet, -genügt das<br />

nicht?"<br />

„Mein Gott, ja sie hat gedrahtet. Aber Rom ist weit. Unterwegs<br />

kann sich allerlei ereignen-. Und die Plakate sind gedruckt,<br />

hängen an allen Straßenecken. Es ist nicht anszudenken.<br />

Ich wäre unsterblich -blamiert."<br />

„Geschieht Ihnen -ganz recht. Diese Angst gönne ich Jhnen,<br />

Herr Barnum." Sie lachte.<br />

„Sie haben Grund zu lachen! Können -froh sein, daß ich<br />

Sie nicht rausgeschmissen habe. Wären Sie Elfriede, wir könnten<br />

noch in Buenos Aires sein."<br />

„Fangen Sie schone -wieder damit an? Ich muß schon<br />

sagen. Sie sind ein abscheulicher Mensch. Überhaupt, alle<br />

Männer sind -abscheulich."<br />

Der Chef des Flugplatzes trat aus dem Hause. Erwartungsvoll<br />

ging Barnnm ihm entgegen. — „Nun?"<br />

„Das Flugzeug ist pünktlich- von Kimberley abgeflogen.<br />

In einer Viertelstunde muß es hier sein."<br />

„Und die Dame?"<br />

„Eine Dame ist an Bord. Ob die von Ihnen erwünschte,<br />

weiß ich nicht."<br />

„O, sie wird's schon sein. Gott sei Dank."<br />

Fern am klaren Horizont im Nord--Osten entsteht ein fleiner<br />

Punkt. Wird -größer und größer. Die Arbeiter, die<br />

aus dem Hangar gekommen sind, die Beamten^ die Besucher,<br />

b. Kunstmaler und Graphiker Giuseppe Haas-Trivcrio<br />

wurde von «den Behörden eingeladen, aus Anlaß seines 6V.<br />

Geburtstages sein Lobenswert in einer Ausstellung in Suchseln<br />

zu zeigen. Am kommenden Sonntag, den 24. Juli, wird<br />

die große Schau in einem Keinen, dem bescheidenen Wesen des<br />

Künstlers angepaßten Akt der Ehrung, eröffnet. Die Ausstellung<br />

befindet sich im großen Gemeindesaal beim Schulhaus<br />

und wird bis 15. August dauern.<br />

Das Werk eines „Künstlers aus eigener Kraft", müßte<br />

man die große Ausstellung überschreiben! Dem am 27. Januar<br />

des Jahres 1889 in Sächseln Geborenen war es leider<br />

nicht vergönnt, Kunstschulen zu besuchen und große Meister<br />

zu hören. Sein großer Meister aber wurde Rom, die Stadt<br />

aller Künstlersehnsucht, als er nach bestandener Malerlehre<br />

sich in Italien als Flächen- und Dekorationsmaler betätigte<br />

und in der Freizeit die Fülle der ihm in der ewigen Stadt<br />

gebotenen Eindrücke aus losen Notizblättern festhielt. Zur<br />

eigenen hohen Begabung traten, als bestes Rüstzeug zu einer<br />

großen Künstlerlaufbahn, die vatikanischen Museen, Roms<br />

reiche Kunstgalerien, die Fachbib-liotheken und Werkstätten bester<br />

Meister und schließlich die malerischen Landschaften des<br />

Südens, die er immer wieder auf Studienreisen durchquerte.<br />

Eine erste Anerkennung seiner Freizeitarbeit brachte ihm<br />

im Jahre 1918 die nationale Kunstausstellung der Societä<br />

Romana Amorti e Coltori di Belle Arti in Rom und ließ<br />

ihn bittere und schwere Tage eines jungen Künstlerlebens<br />

vergessen. Allmählich ging der rastlos Schafsende von der Malerei<br />

und dem Linolschnitt zum Holzschnitt über, den er in<br />

eigentlichem Sinne neu entdeate und in dem er seine Wnstlerische<br />

Vollendung erreichen sollte. Aus seiner Vorliebe zu<br />

den weltfernen Bergdörfern in den. Abruzzen, ans Sizilien,<br />

Korsika und Kalabrien, erstunden reizvolle Landschafts- und<br />

Städtebilder. Daneben vergaß er aber auch seine alte Heimat<br />

nicht. Besonders seit der Rückkehr aus Rom nach Sächseln,<br />

im Jahre 1941, sind die trotzigen Berge und lieblichen Dörm<br />

s - T r i v e r i o in<br />

Sächseln<br />

fer der Urschweiz und besonders ihre geistige Zentralgestalt,<br />

der LandesHeilige Bruder Klaus, seine liebsten Motive.<br />

Dank und Anerkennung blieben Maestro Haas nicht versagt.<br />

In 43 Ausstellungen des In- und Auslandes, schweizerischer,<br />

italienischer, deutscher und amerikanischer Städte,<br />

spendeten Kunstkenner der Schwarz-Weiß-Kunst seiner mit<br />

feinfühlender Hand geführten Stichel und Schneidemesser<br />

beachtenswerten Beifall. Heute darf Guiseppe Haas mit<br />

seinem italieniisch-inn-erschweizerischen Kunstschaffen einen<br />

Ehrenplatz unter den zeitgenössischen Künstlern einnehmen.<br />

Die Ausstellung in Sächseln legt Zeugnis ab vom Erfolg<br />

der prächtigen Willenskraft eines Autodidakten und seines<br />

unerschütterlichen Gott- und Selbstvertrauens. Als schöne kulturelle<br />

Tat der -Sachslerbchörden und als eine bedeutsame<br />

Geste seiner Wahlheimat aber darf es gewertet werden, daß<br />

sie diesem Künstler -Gelegenheit geben, die Schätze seines Lebenswerkes<br />

in einer Gesamtschau neuerdings aufzuzeigen,<br />

einem Künstler, der wie Heinrich Federer das <strong>Obwaldner</strong>land,<br />

seinen großen Landesheiligen Bruder Klaus, aber auch<br />

seinen Alltag in seiner Art trefflich- aufgefangen und besungen<br />

hat. Das <strong>Obwaldner</strong> Volk ist stolz diarauf, «daß es neben einem<br />

Anton Stockmann, Albert Hinter, Oskar Cattani, Beat Gasfer<br />

u. a. auch Guiseppe Haas-Triverio zu den seinem Boden<br />

entsprossenen Künstlern zählen darf.<br />

Der Künstler<br />

(Zur Ehrenfeier des Kunstmalers Haas-Triverio)<br />

Du b ist<br />

in deinen Bildern<br />

wie in einem Heiligtum daheim,<br />

Du öffnest mit gnadenvollen' Händen<br />

einen Schrein,<br />

in dem du aufgespeichert hast:<br />

eingebrachtes Gut<br />

aus sommerlichen Tagen<br />

und auch Klagen<br />

aus einsam winterlichen Nächten.<br />

Du schreitest durch die weiten Räume<br />

wie ein Seher<br />

und streifst von den Dingen<br />

Aeußeres und- Oberflächliches<br />

wie überworfene Tücher,<br />

um sie unter dem Lichte,<br />

gegen das Antlitz -Gottes hin,<br />

aufzuschlagen,<br />

auf daß er seinen Segen<br />

über deine Bilder sage<br />

in denen d-u wandelst<br />

wie in einem Heiligtum,<br />

in dem alles,<br />

außer Gott, verstummt.<br />

Julian Dillier.<br />

tor Alfred Villiger von Sarnen widmet der Jahresbericht<br />

einen ehrenden Nachruf.<br />

Das nächste Schuljahr beginnt Mittwoch, den 28. September.<br />

Aus dem Kantonsgericht. Der „Unterwaldner" macht uns<br />

freundschaftlich daraus aufmerksam, daß wir das Urteil des<br />

Kantonsgerichtes gegen alt Landammann Alois Abächerli<br />

unsern Lesern bisher verschwiegen hätten. Wenn wir auch<br />

keinen Grund haben, diese Angelegenheit zu vertuscheln, so<br />

erachten wir es anderseits als journalistischen Anstand, mit<br />

der Publikation bis zur zweitiustanzlichen Urteilsfällung zuzuwarten.<br />

Unsern Lesern diene immerhin, daß Regierungsrat<br />

Abächerli Appellation gegen das erstinstanzliche Urteil<br />

eingelegt hat, indem er wegen Urkundenfälschung sowie versuchter<br />

Veruntreuung von Gemeindegeldern zu einer bedingt<br />

erlassenen Gefängnisstrafe von drei Monaten verurteilt<br />

wurde.<br />

In der Zwischenzeit versieht Regierungsrat Anton Ettlin<br />

stellvertretungsweise die Geschäfte des Staatswirtfchaftsdepartementes.<br />

b.<br />

Helft der Jugend zu einem Berufe. Die diesjährige B u n -<br />

d e s f e i e r - S a m l u n g ist für die berufliche Förderung<br />

unserer Jugend bestimmt. Aus dem Reinertrag sollen minderbemittelte<br />

Lehrlinge und Lehrtöchter -durch Stipendien unterstützt<br />

werden. Wie notwendig solche Hilfen sind leuchtet jealles<br />

hat nur Augen für diesen größer werden Punkt. -Schon<br />

hört man das Surren der Propeller. Nun zieht der riesige<br />

Vogel über den Flugplatz hin. Kommt der Erde näher. In<br />

eleganter Kurve -setzt die Maschine auf, rollt sechzig, achtzig<br />

Meter weiter, stoppt.<br />

Herr Barnum hat Mühe, seiner Begleiterin zu folgen,<br />

die leichten Schrittes über den- sandigen Platz eilt. Kaum<br />

öffnet sich-die Tür der Kabine, da springt Elfriede über die<br />

Treppe hinab ihrer Freundin in die Arme. „Zilli, meine<br />

liebe Zilli!" Die aber -birgt ihr Gesichtchen an ihrer Brust<br />

und schluchzt laut auf.<br />

„Ei, ei, meine Liebe, was ist das?" Die Freundin faßt sich.<br />

„Laß nur, es ist nichts. Ich freue mich, daß du da bist."<br />

Elfriede löst sich aus der Umarmung und reicht Herrn<br />

Barnum zur Begrüßung die Hand. Der ist ganz Höflichkeit.<br />

Wer Elfriede fühlt, er -hat Cäcilie gekränkt. Das wird er<br />

büßen müssen. „Haben Sie schon einmal eine längere Reise<br />

mit dem Flugzeug gemacht, Herr Barnum?" fragt sie.<br />

„Ich hatte leider noch- nicht das Vergnügen", antwortet<br />

er lächelnd.<br />

„Vergnügen nennen Sie das? Ich danke. Mich bringen<br />

Sie nicht wieder in einen solchen Kasten hinein. Meine Ge-<br />

-sundheit ist ruiniert. Für die Angst, die ich ausgestanden,<br />

werden Sie zum mindesten tausend Schilling zahlen müssen.<br />

Außer den Reiseunkosten natürlich."<br />

dermann ein. Wir lassen ein Beispiel aus der Praxis folgen;<br />

solche Fälle erlebt jedermann in seiner nästen Umgebung<br />

Fritz ist der -Sohn rechtschaffener Eltern, die große .<br />

haben ihre 4 schulpflichtigen Kinder zu ernähren und zu<br />

.kleiden. Der Vater ist Hilfsarbeiter und -von schwacher %<br />

sundheit, sodaß er zeitweise in der Arbeit aussetzen muß, was<br />

stets einen empfindlichen Lohnausfall zur Folge hat.<br />

ist auch- nicht von kräftiger Konstitution, war aber immer ein !<br />

guter und aufgeweckter Schüler. Sein Wunsch ist, eine Lehre I<br />

f<br />

als Modellschreiner machen zu können. Der Berufsberater<br />

empfiehlt eine solche- Ausbildung, da der Knabe für diesen Berus<br />

durchaus geeignet erscheint. Die Eltern haben jedoch Be- ><br />

denken wegen- den Kosten, da sich- an ihrem Wohnort keine<br />

Lehrgelegen'heit bietet. Anderseits möchten sie -ihrem Sohn<br />

eine gute Berufsausbildung ermöglichen, damit er später -<br />

nicht wie sein Vater den Unterhalt als Hilfsarbeiter verdie- !<br />

n-en muß. Eine Lehrstelle in der benachbarten Stadt steht in<br />

Aussicht. Fritz könnte also jeden Abend heimkehren, aber für '<br />

das Bahnabonnement und die auswärtige Mittagsverpflegung<br />

reicht der Lehrlingslohn nicht und die Eltern -formen<br />

die restlichen Kosten beim besten Willen nicht übernehmen.<br />

Nachdem jedoch- aus dem kantonale Stipendienkredit für das :<br />

erste Lehrjahr ein Beitrag bewilligt wurde, der aber nur zur<br />

Hälfte den- Fehlbetrag deckt, wird- aus der Bundesfeier,<br />

spende für berufliche Ausbildung ein zusätzliches Stipendium<br />

gewährt und auf diese Weise die Lehre dieses strebsamen ><br />

jungen Menschen sichergestellt.<br />

Segelfluggruppe Obwaldeu. Die am vergangenen Samstag/Sonntag<br />

wegen-.unsicherer Wetterlage und besonders we- -<br />

gen Nebelbildung in den Voralpen und Alpen verschobenen<br />

<strong>Obwaldner</strong> Flugtage <strong>1949</strong> finden — gute Witterung<br />

vorausgesetzt -—- am kommenden Samstag/Sonntag,<br />

den 23./24. Juli auf dem Flugplatz Alpnach statt. Ueber die<br />

Durchführung gibt wiederum Telephon 11 ab Samstagmittag<br />

13.00 Uhr Auskunft. Die Veranstalterin hofft, daß die<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bevölkerung ihre Bemühungen, wieder etwas Interessantes<br />

zu bieten, mit einem Massenaufmarsch zu schätzen<br />

weiß. <strong>Obwaldner</strong>, auf an den <strong>Obwaldner</strong> 'Flugtag <strong>1949</strong> in<br />

Alpnach!<br />

Jubiläumsschießen Meiriugeu. Die -Schützengesellschast<br />

Meiring-en ist nun in der Lage, das seit 1943 fällige Jubiläumsschießen<br />

zur Feier ihres 100jährigen Bestehens durchzuführen.<br />

Das Schießen wird vom 7. bis 11. evtl. 12. September<br />

<strong>1949</strong> durchgeführt.<br />

Das Organisations-Komitee ist mit seinen Arbeiten bereits<br />

weit fortgeschritten und die Schießpläne können in den<br />

nächsten Tagen zum Versand gelangen. Wir hoffen, daß die<br />

Schützen von nah und fern- in großer Zahl an diesem Schiessen<br />

teilnehmen werden.<br />

Melchtal-Stöckalp. In der Stöckalp befindet sich gegenwärtig<br />

aus den belgischen' katholischen Jugendorganisationen<br />

der Bezirke Mecheln und Turnhout 1100 Kinder in den<br />

Ferien, die nächstens von weiteren 1200 abgelöst werden. Die ;<br />

Kinder fühlen sich wohl und sind von der landschaftlichen<br />

Schönheit der Schweiz und unserer engeren Heimat begeistert<br />

Das Militär-Barackenlager Stöckalp hat von ihnen bereits ,<br />

den viel heimeliger klingenden Namen „Kinderdorf Melcfjtal-<br />

Stöckalp" erhalten. Am vergangenen Donnerstag breiteten<br />

sie eingeladenen Mitgliedern der Kantons- und Gemeindebehörden,<br />

der Geistlichkeit und katholischen Jugendorganisationen<br />

ein herziges Kinderfest, über das uns noch berichtet<br />

wird.<br />

Kerns. (Korr.) H. H. P. Vladimir Koudelka, O. P., von<br />

Bohuslavice (Tschechoslowakei), letztes Jahr Spiritual aus<br />

Burgflue, hat an der Universität Freiburg das Doktorat der<br />

Theologie Summa cum lande erworben. Die Dissertation behandelt:<br />

„Heinrich von Bitterfeld, O. P." Gratulamur.<br />

Alpnach. Am Freitagmorgen verstarb nach längerer !<br />

Krankheit in seinem 71. Lebensjahre Schulverwalter Niklaus ;<br />

Durrer-Risi, Sonnegg. Ein vorbildlicher Familienvater und ;<br />

S o n n e n b r a n d<br />

Brandwunden und andere Verletzungen, offene Beine, Krampf- [<br />

ädern, Hautausschläge, Hämorrhoiden, schlecht heilende Wunden,<br />

Abszesse, Rufen, Furunkel und andere Hautübel, Hautjucken, Wund- !<br />

sein der Säuglinge, Pflegen Sie rasch und gut mit der erprobten s<br />

Zellerbalsam-Salbe, der vielseitigen Wundsalbe mit der<br />

balsamischen Heilkraft. Tube Fr. 1.75. — In Apotheken und Dro- j<br />

gerien. Gratismuster gegen diese Anzeige durch:<br />

Max Zeller Söhne, Romanshorn. Hersteller der wohlbekannten j<br />

Zeller-tzeilmittel, seit 1864. SA271St 313 181 I<br />

„Wie: Höre ich recht?" versucht Barnum zu scherze».<br />

„Was haben Sie gesagt, Sie kleiner Schäker, Sie?" -Er lächelt,<br />

aber es ist ihm nicht ganz wohl zumute. Er kennt El- [<br />

friede und weiß, daß sie nicht mit sich spaßen läßt. Und sie -<br />

hat ihn in der Hand. Jetzt mehr als je. Er darf es nicht mit !<br />

ihr verderben. „Aber kommen Sie, meine Damen. Wir wollen<br />

heimfahren. Warum sollen wir streiten. Es wird auch<br />

ohne das gehen."<br />

Er läßt die beiden Freundinnen im Auto Platz nehmen.<br />

Er selber setzt sich zum Chauffeur. Elfriede zieht die Glas-<br />

Scheibe vor. Und wie der Wagen anfährt, wendet sie an j<br />

Cäcilia: „Nun schnell, Kleine, schütte dein Herz aus. JH<br />

ahne schon Einiges.<br />

Die Freundin drückt ihr die Hand. „Du -hast es ihm gut -<br />

gegeben. Elfriede. Er hat es verdient, ich danke dir." Und<br />

nach einigem Zögern beginnt sie ihre Leidensgeschichte. „Er<br />

wollte mich schon in Buenos Aires entlassen. Ich sei zu nichts !<br />

nütze, sagte er. Die fünfzig Mark, die er mir für den Abend ;<br />

gibt, -seien weggeworfenes -Geld. Schließlich behielt er mich<br />

doch. Wer jetzt, als du deine Ankunft meldest ... will er ... ?<br />

meinte ... er, nun brauche er mich erst recht nicht mehr.<br />

Wenigstens solange du da bist ... will er mir" — kau«<br />

bringt sie das Wort heraus — kein Gehalt zahlen."<br />

(Fortsetzung folgt.)


getreuer Verwalter, der sich während langen Jahren uneigennützig<br />

der Gemeinde zur Verfügung stellte, ist mit ihm von<br />

uns gegangen. Friede seiner Seele! Den Angehörigen unser<br />

aufrichtiges Beileid! (Nachruf folgt.)*<br />

Lungern. Zur Festfeier auf Krummelbach. (Ging.) Die<br />

eigentliche Festfeier beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst<br />

mit Festpredigt um 10.00 Uhr. Anschließend soll die traditiouelle<br />

Aelplergemeinde durchgeführt werden. Der Nachmittag<br />

beginnt wiederum mit einer kurzen, kirchlichen Feier<br />

worauf t>er seit Hunderten von Jahren übliche „Lenäschwinget"<br />

zur Austragung gelangt. Es sollen sich die besten Vertreter<br />

von Lungern und ans den überigen Gemeinden von Obwalden,<br />

ja sogar aus dem benachbarten Haslital angemeldet<br />

haben. Anschließend kommt wieder einmal das zwar nur noch<br />

vom „Hören sagen" bekannte „Lupfstein heben" zu Ehren.<br />

Auch ein „Häglet" ist geplant.<br />

Für i>ie leichteren Naturen werden Musik, Gesang, Aelplertanz<br />

und Jodellieder genügend- Unterhaltung bieten. Eine<br />

gedeckte Festhütte wird bei Ungunst der Witterung bequeme<br />

Aufenchaltsmöglichkeit ausweisen. Ae diesjährige „Lena"<br />

verspricht in allen Teilen ein herrliches Alpfest zu werden.<br />

Transportgelegenheiten können vereinbart wenden durch<br />

vorhergehende Anmeldung im Autobureau vom Hotel Löwen<br />

in Lungern, und ebenso im Gasthaus z. Walter in Kaiserstuhl.<br />

Die 200-Jahrfeier der St. Magdalenenkapelle auf Krummelbach<br />

soll bei jeder Witterung abgehalten werden. Es findet<br />

also keine Verschiebung statt. Sämtliche musikalischen' und<br />

gesanglichen Vereine von Lungern, wie der Kirchenchor, die<br />

Feldmusik und der Männerchör, habe ihre bereitwillige Mit-<br />

Wirkung zugesagt. . —.—<br />

Lungern. Krummelbach/Kapellweihe. (Eing.) Seit aller<br />

Gedenken feierten die Alpgenossen auf Alp Krummelbach den<br />

Magdalenentag als die sogenannte „Lena". Die „Lena" wurde<br />

in der Regel am 22. Juli gefeiert, wenn deren Verlegung<br />

nicht auf den nächsten Sonntag zweckmäßiger erschien.<br />

Dieses Jahr nun soll die „Lena" ganz besonders gefeiert<br />

werden. Es sind 200 Jahre verflossen, seit dem die Alpkapelle<br />

auf Krummelbach gestiftet und erbaut wurde. Da wollen<br />

die Aelpler von Lungern, und besonders diejenigen von<br />

Krummelbach selbst noch einmal der damaligen Stifter, und<br />

speziell der 200jährigen Entwicklung ihrer Alpkapelle sich<br />

dankbar erinnern.<br />

Durch- all die vielen Jahrzehnte ist doch wohl jede Familie<br />

des Dales irgendwie mit der schönen Alp Krummelbach<br />

in engere Verbindung getreten, sei es als Aepler selbst^ sei<br />

es durch jugendliche Alpserien, oder schließlich gerade, durch<br />

die gefeierte, prächtige Alpkapelle, die als Madenspendende<br />

Stätte einzig über allen Dorfer-Alpen steht.<br />

Es sollen verschiedene Vorbereitungen im Gange sein,<br />

damit dieser Jubiläumstag in würdiger Weise und bodenständiger<br />

Art zur Durchführung gelangt. Ueber das nähere<br />

Programm wollen wir berufene Kreise berichten lassen. Fest<br />

steht einzig, daß für alle Freunde und Kenner von Krummelbach<br />

ein selten schöner Tag bevorsteht. Die Jubiläumsfeier ist<br />

am kommenden Sonntag, den 24. Juli 1940, und wird bei<br />

jeder Witterung begangen.<br />

Um alten Alpgenossen, oder nicht so bergtüchtigen Besuchern<br />

die Teilnahme zu ermöglichen, wird voraussichtlich<br />

ein Taxameterbetrieb von Lungern und Kaiserstuhl nach Lungern<br />

und zurück organisiert.Wir verweisen für alles auf das<br />

offizielle Programm, und die weiteren Mitteilungen in der<br />

Lokalpresse.<br />

Alpsreunde und Bekannte der Aelpler auf Krmmelbach<br />

sollen aber den nächsten Sonntag, den 24. Juli für das Inbiläum<br />

reservieren: Auf, nach Krummelbach, zur 200-Jahrfeier.<br />

Kantone<br />

Nidwalden. Das Bundesgericht gegen den Landrat. In<br />

Zustimmung zu einem Antrag des Regierungsrates beschloß<br />

der Landrat des Kantons Nidwalden am 24. Februar <strong>1949</strong>,<br />

dem von einigen stimmberechtigten Bürgern eingereichten Begehren,<br />

es sei der Lanbrat zu beauftragen, der Landsgemeinde<br />

1950 ein neues Besoldungsgesetz vorzulegen, keine Folge zu<br />

geben. Der Landrat stellte sich dabei auf den Standpunkt,<br />

daß das Revisionsbegehren sich in Tat und- Wahrheit gar nicht<br />

gegen das Besoldungsgesetz, sondern gegen das Besoldungsregulativ<br />

richte. Dieses unterliege aber der Kontrolle der<br />

Landsgemeinde nicht, da dessen Erlaß ausschließlich in die<br />

Kompetenz des Landrates falle.<br />

Gegen diesen Beschluß wandten sich, die Jnitianten mit<br />

einer staatsrechtlichen Beschwerde an das Bundesgericht und<br />

beantragten dessen Aufhebung. Die staatsrechtliche Kammer<br />

des Bundesgerichts hat die Beschwerde mit Urteil vom 14.<br />

Juli <strong>1949</strong> einstimmig gutgeheißen, so daß der Landsgemeinde<br />

ein revidiertes Besoldungsgesetz vorzulegen ist.<br />

Bern. Ein Lausdubenstück. spk. Im Berner Tierpark Dählhölzli<br />

wurde vor kurzem mit erheblichen Kosten ein neues<br />

Fuchsgehege errichtet. In der Nacht zum Freitag wurde nun<br />

dessen Dra'htgehege durchschnitten, worauf zwei von den vier<br />

Füchsen entweder gestohlen wurden oder geflohen sind. Fallssie<br />

die Freiheit gefunden haben, besteht große Gefahr für die<br />

zahlreichen, in großen Freigehegen gehaltenen und zum Teil<br />

recht kostbaren Wasser und Sumpfvögel. Es ist zu hoffen, daß<br />

sowohl die Füchse als auch der oder die Täter bald erwischt<br />

werden -können. Man sollte doch meinen, daß wenigstens Anlagen<br />

solcher Art vor der Gemeinheit gewisser Strolche sicher<br />

sein sollten.<br />

Solothurn. Pro Memoria Cäsar von Arx f. -mer. In<br />

einem tiefempfundenen Gedenkwort ehrt die Solothurner Regierung<br />

das Andenken des bedeutenden Schweizer Dramatikers<br />

Cäsar von Arx, der in der folothurnischen Gemeinde<br />

Niedererlinsbach heimatberechtigt und wohnhaft war und<br />

dessen- Tod wie ein Schatten über den Dornacher Schlachtfeiern<br />

lastet, wie folgt:<br />

„Am 14. Juli ist nach qualvollem Krankenlager die Frau<br />

des Dramatikers Cäsar von Arx gestorben. Er selbst hat das<br />

Martyrium seiner über alles geliebten Frau während zehn<br />

langen Wochen mitgetragen und mit all seinen -Schrecknissen<br />

mitgelitten, bis er ihr wenige Stunden später im Tode nachfolgte.<br />

Wir sind gewiß, daß er nicht in Verzweiflung aus der<br />

Welt geschieden ist. Aber er fühlte sich in seinem geistigen<br />

Schaffen so mit seiner Frau verwachsen, daß er überzeugt<br />

war, ohne sie keine schöpferische Kraft mehr vollbringen zu<br />

können, geistig tot zu sein. Einem seiner besten Freunde gegenüber<br />

hat er vor kurzen Tagen die Verbundenheit mit seiner<br />

Frau so geschildert: „Wir zwei sind ein Guß. Schlage von dem<br />

Gusse ein Stück -weg, und- der ganze Guß ist zerstört.<br />

Tragisch' ist sein Ableben im Hinblick auf die bevorstehenden<br />

Gedenkfeiern. Mit welcher Begeisterung sprach er von der<br />

prächtigen Bühnenanlage, wie bewunderte er Bildhauer<br />

Propsts Werk in Dornach, und wie hat er noch- in den allerletzten<br />

Wochen um sein „Gedenkspiel" gerungen! 'Erschütternd,<br />

wie er im Glauben an seine abgestorbene Kraft feststellte:<br />

„Es schließt sich- ein Kreis. Mit 'Solothurn hat es angefangen,<br />

mit Solothurn hört es auf". Dabei dachte er an sein Festspiel<br />

zum Jubiläumsschießen der Stadtschützen Solothurn anno<br />

1922, als den Beginn und an sein Dornacher Gedenkspi-el am<br />

Schluß. Es war ihm teuer, sein Solothurner Land, und er hat<br />

es heiß geliebt als Solothurner und- Eidgenosse. Wie war er<br />

stolz, darauf, als ihn während» des Bundesifeierspieles in<br />

Schwyz d-er General fragte: „Such Sie Soldat?" und als er<br />

mit Bedauern verneinen mußte, von unserem obersten Heersührer<br />

die Antwort bekam: „Doch Sie sind ein Soldat, ein<br />

guter Soldat".<br />

Nun ist Cäsar von Arx tot. Ein schweres, hartes Leben<br />

voll bitteren Ringens- hat seinen Abschluß gefunden. Aber er<br />

hat es- durchgekämpft und gerade darum wertvoll gemacht."<br />

Todes-Anzeige<br />

Der Herr über Leben und Tod hat meinen lieben, guten<br />

Gatten, unsern treubesorgten Vater, Schwiegervater, Großvater,<br />

Bruder, Schwager und Onkel 388<br />

N i b l a u s<br />

D u r r e r - R i f i<br />

Schulverwalter<br />

Mitglied des Wohltätigkeits- und Volksvereins<br />

zu sich in die ewige Heimat abberufen. Er starb heute<br />

morgen 3 Uhr, nach längerem Leiden, jedoch unerwartet<br />

rasch, im Alter von 10y 2 Jahren. Unser Bat er schied nach<br />

einem Leben treuester Familiensorge, gestärkt durch die Gnadenkraft<br />

der heiligen Sakramente und gläubig ergeben in<br />

den Willen Gottes.<br />

Wir bitten, des lieben Verstorbenen im frommen Gebet<br />

zu gedenken und ihm ein liebevolles Andenken zu bewahren.<br />

Alpnach, den 22. Juli <strong>1949</strong>.<br />

In christlicher Trauer:<br />

Emma Durrer-Risi, Gattin<br />

Elsa und Arnold Bäbi-Durrer und Kinder<br />

Erna und Anton Durrer-Durrer und Kinder<br />

Ernst Durrer<br />

Bruno und Marie Durrer-Bugmann<br />

Edwin und Betli Durrer-Rexer und Kind<br />

Martha Dürrer, Krankenpflegerin<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 24. Juli, 8.15 Uhr,<br />

in Alpnach.<br />

Siebenter: Samstag, den 30. Juli, 7.30 Uhr,<br />

in Alpnach.<br />

G e l d<br />

D e r T r u s t i m W ö r t e r b u c h . . .<br />

TrilSt„Großkapitalistischer Zusammenschluß mehrerer Unternehmungen des gleichen<br />

Geschäftzyeiges zum Zwecke ausschließlicher Marktbeherrschung." (Brockhaus)<br />

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in den Interessenbereich einzelner weniger aus." *<br />

(Brockhaus)<br />

TrilSt \ „Internationale Konzerngesellschaften können unabhängige schweizerische Unternehmungen<br />

erdrücken."<br />

(Handbuch Volkswirtschaft)<br />

TrUSt \ „Am meisten haben sich die Trusts in den Vereinigten Staaten entwickelt, wo<br />

gesetzgeberische Maßnahmen gegen ihre Machtstellung ergriffen werden mußten."<br />

(Brockhaus)<br />

Der Trust erstrebt die Alleinherrschaft durch Verdrängung der<br />

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Einmhlm-g da sind wir ja schon an Ort und Stelle."<br />

Der Wagen hielt. Der Chauffeur sprang heraus, öffnete<br />

Elfriede die Tür und holte ihren kleineren Koffer heraus.<br />

„Stellen Sie ihn nur da vor die Haustür", meinte sie, „und<br />

nun aus Wiedersehen, meine Herrschaften. Bis morgen nachmittag.<br />

Herr Barnum, würden Sie so gut sein, mir morgen<br />

das Auto zu schicken? Damit ich erst mal den Weg zum Zirkus<br />

finde. Später komme ich schon ohne.<br />

„Um welche Zeit?"<br />

„Wenn der Wagen um zwei Uhr hier ist, 'wär's mir recht."<br />

„Gut, wird gemacht."<br />

„Auf Wiedersehen, mein Kleines", wendet sich Elfriede an<br />

ihre Freundin. „Nur Kops hoch, die Sache wird schon schief<br />

gehen. Du bist morgen doch auch da."<br />

Während der Wagen wendet, öffnet sich.'die Haustür.<br />

Eine Schwester tritt heraus. Elfriede schaut sie einen Augenblick<br />

an, und dann jubelt sie los: „Schwester Pankratia, wie<br />

ich mich freue."<br />

„Ah, ein Besuch' aus der Heimat!" ruft die Schwester erfreut.<br />

„Und sie kennen mich?"<br />

„Besuch aus der Heimat und mchr als «das. Ich bin Ihre<br />

neue Postulautin. Und woher ich Sie kenne? Ich weiß ja,


Der Kanton Obwalden erhält für das Jahr 1948 aus<br />

dem ordentlichen Benzinzollanteil Fr 69143.— und aus<br />

dem außerordentlichen Anteil (Ausgleichsfonds) Fr. 20 000.<br />

Den Bernischen Kraftwerken wird nach Einholung einer<br />

Vernehmlassung des Schweizerischen Heimatschutzes, Sektion<br />

Jnnerschweiz, unter gewissen Vorbehalten für die Starkstromleituug<br />

Jnnertkirchen-Mettlen die Bewilligung zur<br />

Durchführung durch Kantonsgebiet erteilt.<br />

Für die Durchführung der Pockenschutzimpfung werden<br />

die erforderlichen Vorschriften aufgestellt. Sie werden im<br />

Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Das Gesuch eines Turnvereins um die Bewilligung zur<br />

Durchführung einer Lotterie wird abgewiesen.<br />

21. Juli <strong>1949</strong>.<br />

Es wird Kenntnis genommen von der Erklärung des Regierungsrates<br />

Alois Abächerli, daß er bis zur rechtskräftigen<br />

Erledigung der seine Person betreffenden gerichtlichen Angelegenheit<br />

auf die Ausübung seiner amtlichen Funktionen<br />

verzichtet. Das Staatswirtschaftsdepartement wird infolgedessen<br />

von seinem Stellvertreter, Herr Regierungsrat Anton<br />

Ettlin, verwaltet.<br />

Die von den beiden Gemeinden Giswil und Sächseln bereinigten<br />

Gemeindegrenzen beim Zollhaus werden genehmigt.<br />

Das Gesuch einer Darlehenskasse, es sei ihr der Abschluß<br />

von Viehpfanddarlehen mit ihren Kassenmitgliedern zu bewilligen,<br />

wird aus grundsätzlichen Erwägungen abgewiesen.<br />

Der Firma Läubli AG., Wilen-Sarnen, wird für den Betrieb<br />

einer Sägerei in einem Schuppen unter bestimmten<br />

Bedingungen die provisorische Betriebsbewilligung erteilt.<br />

Der Termin für die Landeswallfahrt 1950 nach Einsiedeln<br />

wird auf den 2. und 3. Mai 1950 festgesetzt.<br />

Berichtigung. Im letzten „Weltfenster" ist durch Ausfall<br />

eines Wortes der Sinn ins Gegenteil verkehrt worden. Es<br />

soll richtig heißen: „Die Sowjetpolizei läßt es nämlich<br />

nicht zu, daß zugunsten der Wahrheit gesprochen oder geschrieben<br />

wird, wenn es um die katholische Kirche geht."<br />

Verkehrsunsällc in Obwalden. (Amtliche Mitteilung).<br />

Samstag, 23. Juli wurde auf der Kantonsstraße in der Nähe<br />

der Jugendherberge auf dem Kaiserstuhl, ein Velofahrer<br />

aufgefunden, der bchauptet, von einem Auto angefahren<br />

worden zu fein. Der Velofahrer mußte mit einem Unterschenfelbruch<br />

ins Spital nach Garnen verbracht werden.<br />

Sonntag, 24. Juli fuhr ein Belgier mit seinem Auto von<br />

Kaiserstuhl Richtung Giswil. Bei der großen übersichtlichen<br />

Kurve oberhalb der Jugendherberge fuhr das Auto über das<br />

rechte Straßenbord hinaus, legte eine Strecke Hag zu Boden<br />

und riß einen Wehrstein aus. Personen wurden nicht verletzt.<br />

Der Führer hat zweifellos sein Fahrzeug nicht beherrscht.<br />

Sonntag, 24. Juli, 18.30 Uhr «wurden von einem außerkantonalen<br />

Autoführer drei Fußgänger überholt, die von<br />

der Triechten her nach der Kreuzstraße korrekt auf der rechten<br />

Straßenseite gingen. Der Autoführer mußte wegen entgegenkommenden<br />

Mkotorfahrzengen so stark rechts fahren, daß<br />

einer der Fußgänger vom Türgriff des überholenden Autos<br />

erfaßt und erheblich verletzt -wurde. Der Fußgänger mußte<br />

in Spitalpflege verbracht werden.<br />

Zum 1. August-Abzeichen. Das diesjährige Bundesfeier-<br />

Abzeichen ist eine Metall-Plakette nach einem Modell des<br />

Lausauner Bildhauers Milo Martin. Es zeigt zwei junge<br />

Menschen im Brustbild, einen Jüngling und ein Mädchen<br />

und wird so zum Symbol für die Zweckbestimmung der Aktion,<br />

die mittellosen jungen Lehrlingen und Lehrtöchtern gewidmet<br />

ist. *<br />

Das Besondere an diesen Abzeichen ist ihre Herkunft. Sie<br />

werden im Heim „Repuis" der Entr'Aide aux jeunes par le<br />

travail in Grandson angefertigt und zwar von Jünglingen,<br />

die entweder von Geburt auf, oder als Folge von Krankheit,<br />

oder Unfall körperlich oder geistig behindert sind. Sie haben<br />

hier Gelegenheit, sich auf einen Beruf vorzubereiten, wie er<br />

ihren Gebrechen angemessen ist und ihren Neigungen entspricht<br />

und sie instand setzt, möglichst selbständig ihren Weg<br />

durchs Leben zu machen. Die Herstellung der Abzeichen wird<br />

so zur praktischen Gebrechlichen-Fürsorge. Man würde es<br />

kaum für möglich halten,, mit welchem Eifer diese Zöglinge<br />

ihre Arbeit verrichten; wie sie die Maschinen bedienen, stanzen,<br />

pressen, schneiden, patinieren, die einzelnen Teile znsammenfetzen<br />

und auch die Verpackung selber fabrizieren. Und<br />

das alles mit einer Fertigkeit, um die sie mancher normal<br />

Veranlagte beneiden könnte. Aus ihren Gesichtern leuchtet<br />

die Befriedigung der nützlichen Arbeit, die Genugtuung, der<br />

Allgemeinheit und speziell ihren gesunden Altersgenossen,<br />

für welche der Verkauf der Abzeichen bestimmt ist, einen<br />

Dienst erweisen zu können.<br />

Dieser Eindruck drängt sich jedem Besucher des „Repuis"<br />

auf. Die Herstellung der Abzeichen ist nicht nur ein mechanischer<br />

Arbeitsvorgang, sondern ein Stück fürsorglicher, beruflicher<br />

Schulung junger Leute, die später im Leben ohnehin<br />

einen schweren Stand haben. Mögen das alle, denen die<br />

Abzeichen angeboten werden, bedenken.<br />

Die „Sängerknaben vom Wienerwald" auch im Kanton<br />

Obwalden. Schon feit einiger Zeit ertönen diese österreichischen<br />

Nachtigallenstimmen in unserem Lande und nun werden<br />

sie auch in einigen Orten des Kantons Obwalden zu hören<br />

sein. Wer die großen Schwierigkeiten aller Kulturwerke nach<br />

dem Kriege besonders in Oesterreich kennt, kann die große<br />

Leistung ermessen, die hier vollbracht wurde, als eine Schar<br />

von stimmbvgabten Knaben in mühevoller Schulungsarbeit<br />

durch Prof. Warnschk zur künstlerischen Reise -geführt wurde.<br />

Denn ein Knabenchor mit wirklicher gesanglicher und musikalischer<br />

Kultur zeigt Hier ein Programm: aus dem besten<br />

Erbe der österreichischen Musikgeschichte. Sind es doch Chorvorträge<br />

mit den klangvollen Namen, Bethoven, Schubert,<br />

Mozart, Hahdn u. a., die mit bestechender technischer Klarheit<br />

und gemütvoller Feinheit von den jugendlichen Stimmen<br />

'geboten werden. Den Bogen der Neuzeit bilden Singspiele<br />

der Heimatdichterin Josephine Stegbauer, die ein kongenialer<br />

Komponist und' Mitarbeiter Kapellmeister Etti, vertont<br />

hat. So wird ein solcher Abend für jeden ein schönes Erlebnis,<br />

weil hier junge Stimmen die Herzen erobern. Ueber<br />

allem liegt eine tiefe Wehmut, auch wenn das heitere Volkslied<br />

einen evcvm Teil des Programms einnimmt. — Trotz<br />

Krieg und Not, die keinem der Jungen erspart blieben, klingt<br />

es nun völkerverbindend' weiter nach ihrem Sängerspruch<br />

„Wienerwaldrauschen und Orgelklang, tönen wieder in unserem<br />

Sang. Wir singen und spielen in unserer Weis': Gott<br />

pm Lobe, der Heimat zum Preis." In den Orten:<br />

Giswil. Hotel Bahnhof. Freitag, 29. IM, 20.30 Uhr.<br />

Lungern. Turnhalle. Samstag, 30. Juli, 20.30 Uhr.<br />

Kerns. Pfarrkirche. Sonntag, 31. Juli, Amt.<br />

Hotel Krone. Sonntag, 31. Juli, 20.00 Uhr.<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Schützen am Eidg. Sektionswettkampf<br />

in Chur. (Eing.) Nicht weniger als 5 Sektionen durften aus<br />

Chur den begehrten Goldkranz abholen. Drei weitere Gesellschaften<br />

erhielten den Silberkranz und eine Sektion wurde<br />

schließlich mit dem Lorbeerkranz geehrt. Es ist dies ganz allgemein<br />

ein Erfolg, den die <strong>Obwaldner</strong> Schützen an einem<br />

Eidg. Schützenfest noch nie erreicht haben. Die Leistungen<br />

sind um so beachtlicher, wenn man bedenkt, mit welchen<br />

Schwierigkeiten ob dem Andrang, der beschränkten Zeit, den<br />

lästigen Wind- und Beleuchtungsverhältnissen die Mannen<br />

vielfach zu kämpfen und ihr Pensum zu erledigen hatten.<br />

An der Spitze von Obwalden steht die Schützengesellschaft<br />

von Alpnach. Mit ihrem erreichten Rang verdient sie eine<br />

spezielle Gratulation. Aber auch die andern, vorab die „Gold"<br />

erkämpften Sektionen, sind aufrichtig zu beglückwünschen.<br />

Die nachstehende Zusammenstellung gibt über Rang und Erfolg<br />

nähere Auskunft:<br />

II. Kategorie: (489 Sektionen). Alpnach 50,812 P., 33,<br />

Rang, 1. Gabenstufe, Lorbeerkranz mit Gold. Lungern<br />

50,083 P., 93. Rang, 1. Gabenstufe, Lorbeerkranz mit Gold;<br />

Engelberg 49,714 P., 134. Rang, 2. Gabenstufe,, Lorbeerkranz<br />

mit Gold; Sarnen 48,882 P., 230. Rang, 2. Gabenstufe, Lorbeerkranz<br />

mit Silber; Kerns 48,764 P., 254. Rang, 2. Gabenstufe,<br />

Lorbeerkranz mit Silber.<br />

III. Kategorie: (871 Sektionen) Giswil 49,400 P., 217.<br />

Rang, 2. Gabenstufe, Lorbeerkranz mit Gold; Sachsein<br />

49,363 P., 223. Rang, 2. Gabenstufe, Lorbeerkranz mit<br />

Gold; Schwendi 49,000 P., 296. Rang, 2. Gabenstufe, Lorbeerkranz<br />

mit Silber; Kägiswil 47,100 P., 628. Rang, 4.<br />

Gabenstufe, Lorbeerkranz.<br />

Fußballturnier in Sarnen, am 24. Juli <strong>1949</strong>. Ein idealeres<br />

Festwetter hätte sich der F. C. Sarnen zu seinem Anlaß<br />

wohl kaum wünschen können. Wenn trotzdem der Besuch<br />

des Turniers nicht ganz den Erwartungen entsprach, müssen<br />

die Gründe anderswo gesucht werden. Die treuen Anhänger<br />

des Fußballsportes sind beim diesjährigen 12er-Turnier aus<br />

ihre Rechnung gekommen, löste doch von 8.30—18.00 Uhr<br />

ein Spiel das andere ab. Kaum blieb eine kurze Spanne<br />

Zeit für den Mittagsimbiß. Die Mannschaften spielten fast<br />

ausnahmslos fair und lorr-ekt. Dem harten Boden wird es<br />

zuzuschreiben sein, wenn trotzdem bei einigen Zusammenstößen<br />

die stets hilfsbereiten Samariter alarmiert werden<br />

mußten, um die 3—4 kleinen Unfälle. zu beheben. Die<br />

Schiedsrichter zeigten sich ihrer Arbeit gewachsen. Meinungs-<br />

Verschiedenheiten mit den Spielern und dem' Publikum wird<br />

es wohl immer und überall wieder geben. Es gab einige<br />

schöne Spiele, aber man hatte doch- den Eindruck, das fußbäuerische<br />

Können sei etwas gesunken, vor allem fehlte einigen<br />

Treffen die nötige Rasse. Bei etwas mehr Einsatz wäre<br />

wohl auch dieses oder jenes Resultat anders ausgefallen.<br />

Bei der Rangverkündigung sprach Herr Dorfschaftspräsident<br />

Jos. Businger nette Begrüßungsworte. Dankbar applaudierte<br />

das Sportpubli'kum die Anspielung auf die noch nicht g^,<br />

befriedigenden Platzverhältnisse auf dem Seefeld. Freu^<br />

vernahm man daß eine definitive Lösung kommen wx^<br />

zeigte sich doch gerade beim Turnier wieder, daß der W<br />

zu schmal ist. Nachfolgend die Rangliste.<br />

1. Hergiswil I (Nidw.) Gewinner des Fresca-Wander<br />

Preises), 2. Taifun, Buochs (Firma-Mannschaft, 3. gu"<br />

(Aarg.), 4. Menziiken (Aarg.), 5. Schüpfheim, 6. Autophrm<br />

(Firma-Mannschaft), 7. Birmensdorf, 8. Buochs, 9. Sarnen<br />

10. Hochdorf (Gewinner der Fairnes-Preifes), 11. .Stxt Cns<br />

12. Hergiswil II.<br />

Melchtal. Nationalfeiertag im Kinderdorf. (Korr.) Hj.<br />

der „Bolksfrennd bereits gemeldet hat, befinden sich i ls)l]<br />

belgische Knaben ferierchalber im Durrenbach, die anfangs<br />

dieser Woche von gleichviel Mädchen abgelöst werden. %<br />

belgischen christlich-sozialen Mutualitäten (Hilfsorganisationen)<br />

haben damit eine Tat vollbracht, die in Belgien einzig<br />

dasteht und den Neid der dortigen Sozialisten erweckt hat<br />

Die Mutualitäten zählen heute 1 Million Aktivmitglieder<br />

Frauen und Kinder eingerechnet sind es 3 Millionen aus m<br />

8-Millionenvolk. Der letzte Donnerstag, als 119. belgische<br />

Nationalfeiertag, gab einem großen Kreis von Eingeladenen<br />

ein sehr sympathisches Bild dieser 14jährigen Jugend und<br />

des vorherrschend flämischen Volksteils der Kolonisten. %<br />

Bezirke Mecheln und Turnhout stellte den Haupttrvß der «<br />

Buben. Die nachmittägige Festfeier vor hochgezoge^ '<br />

Schweizer- und Belgierfahne und dem „Löwen von Modern"<br />

scharte die offiziellen Gäste, geistliche und weltliche<br />

Behörden des Kantons und der Gemeinde Kerns, die Q t=<br />

ganifatoren auf Schweizer Seite zum exquisiten Nationalfeft.Diefes<br />

wurde mit dem flämischen Vaterunser begonnen<br />

durch eine Rede von einem flämischen Knaben auf flämisch !<br />

von einem andern Flämen auf deutsch eröffnet. Die Trachtengruppe<br />

Sarnen mit ihren Liedern, Fahnenschwingen, Jodeln,<br />

Handharmonika-Soli war das hellste Ergötzen der<br />

gend, ebenso die Schülerkolonie Goßan unter Lehrer SchD<br />

die frohe Schweizer Weisen erklingen ließ. Landammann<br />

G. Odermatt traf den rechten Ton, als er im Namen der Regierung<br />

Gruß und Willkomm entbot und dem Kinderdorf<br />

im Durrenbach den Namen „Bruderklaufendorf" gab, den wir<br />

gerne beibehalten, und die Wichtigkeit der Sprache des Herzens<br />

auch im Völkerleben hervorhob. Pfarrer Fanger, Kerns '<br />

wußte der lauschenden Schar den „heiligen Boden" zu sM.'<br />

dern, auf dem Bruder Klaus geschritten. Zeughausverwalter<br />

Heuberger, Sarnen, dem die flotte Organisation der Barakkenlager<br />

Melchthal obliegt, wünscht der Jugend gute Ferien<br />

im Namen des Militärdepartementes. Der Borsitzende des<br />

belgischen Landesbundes der Mutualitäten, A. Kuypers<br />

dankt allseits im Namen der Eltern und Kinder der gastfreundlichen<br />

Schweiz und weiß geschickt ein Plastisches M<br />

der belgischen Heimat am heutigen Tag zu zeichnen. Wie<br />

der Name Leopold III. erklingt, rauscht eine spontane Kundgebung<br />

für ihn empor, die auf uns Schweizer einen tiefen<br />

Eindruck machte. Die schweizerische und belgische Mticml-<br />

Hymne schlössen die prächtige Kundgebung. Jeder Bub erhielt<br />

zu Beginn der Feier eine kleine Glocke, eine Mchch<br />

mnng einer „Unterwaldner Kuhschelle", mit denen die frohe<br />

Schar jeweils, statt Händeklatschen, den Beifall läutete. Zwei<br />

belgische Damen, die sich besonders um das Hilsswer! derdient<br />

gemacht, erhielten eine richtige, mittelgroße Kuhschelle |<br />

mit Alpenblumen geziert, zum "Präsent mit der Aufschrift !<br />

zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider,<br />

Küchenböden etc.<br />

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daß Sie hier sind, und habe mir Ihr Bild im Mutterhause<br />

genau angesehen."<br />

Schwester Pankratia schüttelt den Kops. „Neue Postulantin?<br />

Das ist wirklich etwas Neues. Woher kommen Sie<br />

denn?"<br />

„Direkt vom Mutterhause. Die ehrw. Mutter hat mich<br />

geschickt."<br />

Sie spricht überzeugend. Die Schwester kann es trotzdem<br />

nicht glauben.<br />

„Aber das ist doch ganz unmöglich. Vor wenigen Tagen<br />

erhielt ich den letzten Brief von der Mutter. Von Ihnen<br />

hat sie kein Wort erwähnt."<br />

„Oh, der Brief ist alt. Damals wußte die ehrw. Mutter<br />

noch nichts, ^ch war ja noch daheim, als Ihr trauriger<br />

Brief am 1. Februar dort ankam."<br />

Schwester Pankratia wehrt lachend mit beiden Händen<br />

ab. „Halt, halt! . Sie ist nun ganz überzeugt, daß die Besucherin<br />

ihre Possen mit ihr treibt. „Aber kommen Sie herein.<br />

Draußen kann man nicht übernachten." Damit ergreift<br />

sie Elfriedens Koffer und trägt ihn in den Hausflur.<br />

Elfriede folgt. „Also, Sie wollen mir wirklich nicht glauben,<br />

Schwester Oberin? Gut, ich werde mich legitimieren.<br />

Da werden Sie staunen ... Ist Schwester Renilda hier?"<br />

Ei, denkt die Schwester, die junge Dame scheint sich aber<br />

gut auszukeimen. Lant sagt sie: „Natürlich ist sie da. Kennen<br />

Sie die auch?"<br />

„Meine Jugendfreundin werde ich doch wohl kennen",<br />

entgegn-ete Elfriede lachend. „Drei Tage nach meinem Eintritt<br />

reiste sie erst hierher. Und Ludowika und Sebalda, die<br />

im Dezember herkamen, kenne ich auch."<br />

Die Schwester schob die Besucherin in das kleine Sprechzimmer.<br />

Was ist das doch für ein merkwürdiges Perfönchen<br />

dachte sie. Und dann rief sie nach 'Schwester Renilda, die in der<br />

Küche mit dem Abendessen beschäftigt war. Die Gerufene kam<br />

stand einen Augenblick wie erstarrt unter der Tür, ftrecue<br />

dann beide Arme halb freudig, halb ängstlich nach dem Gaste<br />

aus und rief: „Elfriede, bist du's wirklich oder ist es dein<br />

Geist?"<br />

„Ei, ei, meine Liebe, sehe ich denn schon so vergeistet aus?"<br />

Sie schüttelten sich die Hände. Aber Elfriede merkte, das<br />

Antlitz ihrer Freundin war von einem Wölken überschattet.<br />

„Du freust dich gar nicht, daß ich hier bin?" fragte sie.<br />

„Oh ja, doch! Aber... nun bist du doch- wieder davongegangen,<br />

und ich habe soviel für deine Beharrlichkeit oebetet."<br />

; 9<br />

„Du kleines Närrchen! Dein Gebet war nicht umsonst<br />

Ich gehöre heute ebenso gut zu euch wie am Anfang."<br />

„Ja, aber dann verstehe ich nicht..." meinte RenM 1<br />

aufatmend.<br />

^ „Warum ich hier bin, gelt? Wirft du es bald verstehen." k<br />

Sie öffnete ihren Koffer. „Hier, Schwester Oberin, diep<br />

Brief von der ehrwürdigen Mutter wird Ihnen alles erklären."<br />

^ Schwester Pankratia öffnete den Brief. „Entschuldig !<br />

Sie, bitte, das muß ich gleich lesen." Die beiden Freundinnen<br />

letzten sich und unterhielten sich im Flüsterton.<br />

„Nein, aber so was!" rief die Oberin aus, als sie den<br />

Brief einmal überflogen hatte. „Da merkte ich, daß ich -»? ?<br />

enter vei'alteten Welt stamme. Nun bin ich vierzig<br />

im Kloster, aber so etwas habe ich noch nie erlebt."<br />

„Und nun behalten Sie mich auch, nicht wahr. Hoffentlich<br />

haben Sie noch eine Ecke im Hanse frei, wo sie mich unterbringen<br />

können."<br />

m 0C K ^ien Sie herzlich willkommen<br />

^chivester Remlda, wie steht es mit dem Abendbrot?"<br />

„Künn üuf'gfctrctcfen flpetröens"<br />

riesigm Hunger ^ Elfriede. „Ich ¥*<br />

h, ' entgegnen die Oberin, „wir haben leider nicht -<br />

viel. Was wir heute essen, wird uns morgen schon fehlen- ;<br />

(Fortsetzung folgt.)


„<strong>1949</strong> Melchthal". Die strahlende Freude ob des originellen<br />

Geschenkes ist nicht zu beschreiben.<br />

Sächseln. Die Eröffnung der Haas-Triverio-Ausstelluua<br />

Eine Kunstausstellung gehört nicht zu den alljährlichen Ereignissen<br />

im Kalenderablauf unseres kleinen Gebirgskantons<br />

noch viel weniger eine Künstlerehrung. Etwas derartiges ist<br />

bereits mehr eine selten zu beobachtende Himmelserscheinuna<br />

am Firmament unserer Kunstwelt. Wenn es aber zu einer<br />

solchen Erscheinung kommt, dann gereicht es doch dem glücklichen<br />

Künstler zu einer aus einem redlich empfindenden<br />

Herzen kommenden Ehrung. Diesen Eindruck erhielt man bei<br />

der in seiner ganz besondern Art liebenswürdigen Künstlerehrung<br />

anläßlich der Kunstausstellung des nun 60jährigen<br />

Kunstmalers Joses Haas-Triverio in Sächseln.<br />

Sächseln hat sich mit diesem betont kulturellen Anlaß<br />

eigeM gemacht, denn es ist an und sür sich eine wahrhast<br />

schöne ^ und aufgeschlossene kulturelle Tat, wenn eine<br />

Gemeinde die Kunst aus solche aufmerksame Art zur Sprache<br />

bringt.<br />

Die Eröffnungsfeier im Ausstellungsräume, die den wundermmeu<br />

und so fein erregten Duft einer Vernissage an sich<br />

hatte, gestaltete sich durch die Ansprache von Herrn Ständerat<br />

Ludwig von Moos, der den Namen des' Künstlers im<br />

Namen der Gemeinde feierte, und durch die sinnvoll deutenden<br />

Worten von Herrn ErziehungsdiMor Dr. Jos. Heß<br />

im Auftrage des Kantons, zu einer intimen und herzlichen<br />

Verherrlichung des großen Werkes unseres Künstlers Haas-<br />

Triveriv. Das Orchester von Sächseln umrahmte die Feier<br />

mit klassischer Musik von Mozart und Schubert.<br />

Möge der Ausstellung nun auch die große Aufmerksamkeit<br />

und Ehrfurcht begegnen, der besonders die beiden Sprecher<br />

Ausdruck gegeben haben. Ehren wir doch im Werke dieses<br />

Künstlers nicht nur das Künstlerische, sondern auch die<br />

Tatsache, daß sich ein Mensch mit einfachen Mitteln das<br />

Werkzeug des Geistes und der Hände derart meisterlich zu<br />

eigen gemacht hat, daß er uns lallen etwas damit sagen kann.<br />

Auf die Ausstellung kommen wir später zurück. id.<br />

Alpnach. Schützenersolge. * Unsern vom Absenden in<br />

Chur heimgekehrten Schützen hat die Gemeinde am Sonntagabend<br />

einen festlichen Empfang bereitet. Mufikgesellschaft und<br />

Trachten begleiteten den 1. goldenen Sektionskranz von Obwalden<br />

vom Bahnhof zur Schützenwirtschaft, wo -der Freude<br />

des Tages in beredten Worten von verschiedenen Gratulanten<br />

der Gemeindebehörden^ und der Dorfvereine Ausdruck gegeben<br />

wurde. Schützenpräsident Dr. Franz Durrer dankte<br />

allen Rednern für die Glückwünsche und bat die Dorfvereine<br />

um weitere tatkräftige Mithilfe, besonders aber im nächsten<br />

Jahre beim Kantonalen Schützenfest des Jahres<br />

1950, mit dessen Durchführung die Schützengesellschaft Alpnach<br />

beauftragt wurde.<br />

An das Eidgenössische Schützenfest entsandte die Sektion<br />

28 Teilnehmer. Für die 16 zn zählenden Pflichtresultate<br />

konnte sie 10 Kranzgewinner stellen.<br />

Es sind dies: Buser Walter 54 P., Peter Stesan 54 P.,<br />

Scheuber Franz 53 P., Dr. Franz Durrer 53 P., Si-gmund<br />

Lüthold 53 P., Zumbühl Jos. 53 P., Zumbühl Johann 53 P.,<br />

Flüeler Jos. 51 P., Jmfeld Franz, Meist, 51 P. und Müller<br />

Franz 50 P.<br />

. Der Schützengesellschaft zu ihrem <strong>Obwaldner</strong> Spitzenresultat<br />

und den einzelnen Kranzschützen beste Gratulation!<br />

Giswil. Ein Kind gerettet. Am Sonntag, den 24. Juli<br />

waren am Ufer des Sarnersees -beim Holzplatz im Großteil,<br />

wie fast joden Sonntag, einige Leute anwesend,°die dem Treiben<br />

der Badenden zusahen, und die Schönheit und Ruhe der<br />

Landschaft genossen. Unter iden Badenden befanden sich auch<br />

einige kleinere Kinder einer Zürcher Familie, die am User ein<br />

Zelt aufgeschlagen hatten. Ein ganz kleines Mädchen, ca.<br />

2)4 -Sjahrig, spielte mit einem Ball im Wasser, wo es<br />

ausglitschte und vom Wasser fortgetragen wurde. Kurz, entschlossen<br />

sprang Alois Wolf-Enz in den Kleidern ins<br />

Nasser, packte das Kind und trug es ans User, wo der Mater<br />

das Kind vom Retter dankend- in Empfang nahm.<br />

Lungern. (Eing.) Die S ch ü tz e n g e f e l l f ch a f t L u n -<br />

g e x n hat mit 21 Sektionsschützen am Eidgenössischen Schützenfest<br />

in Chur teilgenommen und den Sektionswettkamps<br />

in der II Kategorie -bestanden. Die 12 zählenden Pflichtresultate<br />

geben den sehr beachtlichen Sektionsdurchschnitt von genau<br />

50 Punkten (^Kranzresullat). Die einzelnen Schützen<br />

schoßen folgende Kranzresultate: Vogler Jos., Bäckermeister,<br />

Veteran, 54 P., Gasser Jos., Polizist, 53 P., Eduard von<br />

Ah und Vogler Rudolf, Dorf, je 52 P., Ming Walter Bürglen<br />

und Gaffer Alois, Zeigerchef, je 51 P., Bürgi Hans,<br />

Polizist, 50P.<br />

Kranzresultate in den Stichen, Kunst: Vogler Jos., Bäkkermeister,<br />

439 P., von Ah Eduard, 331 P., Veteranenstich:<br />

Bürgi Ferdinand, 420 P., Scheibe „Chur": Vogler Rudolf,<br />

Dorf, 51 P.<br />

Weltgeschehen<br />

Abetz verurteilt.<br />

Der Prozeß gegen den ehemaligen Botschafter Hitlers<br />

bei der Vichy-Regierung, Abetz, endete mit der Verurtei-<br />

Jung des Angeklagten zu 26 Jahren Zwangsarbeit. Abetz<br />

wurde schuldig befunden der Mittäterschaft bei Deportierungen<br />

und der rechtswidrigen Verhaftung von französischen<br />

Offizieren.<br />

Churchill contra Attlee.<br />

Windston Churchill gab am Samstag das unter dem<br />

^>tel „Der rechte Weg für Großbritannien" segelnde Wahl-<br />

Programm der englischen Konservativen bekannt. Nur die<br />

Abkehr vom Sozialismus, der sich als Wegbereiter des Kom-<br />

Munismus ausgewiesen habe und die Rückkehr zur herkömmuchen<br />

britischen Lebensweise ermögliche eine wirksame Bekampfung<br />

des Kommunismus. Außenpolitisch stellt das Wahl-<br />

Programm unter anderem eine fortschrittliche Deutschlandpoütik<br />

in den Mittelpunkt und fordert den Abzug der Beletzungstruppen<br />

aus Oesterreich. Die Konservativen verlans<br />

«m eine Politik des engsten Einvernehmens mit den<br />

UtzzÄ. Churchill nahm die Verkündigung des Programms<br />

zum Anlaß eines temperamentvollen Ausfalles gegen die Labourpolitik,<br />

welche das Land in den Ruin führe. Attlee ließ<br />

mit einer Entgegnung nicht auf sich warten; er nennt das<br />

konservative Programm ein „Dekorationsstück für Stimmenfang"<br />

und eines der unehrlichsten Dokumente, das er je gelesen<br />

habe. Es wird sich zeigen, ob die englischen Wähler<br />

gleicher Meinung sind.<br />

Aufstand in Rumänien?<br />

Nach neuesten, nicht nachprüfbaren Meldungen, soll die<br />

rumänische Untergrundbewegung einen Aufstand gegen das<br />

Regime Pauker ausgelöst haben. Die Einschränkung der Be-<br />

Wegungsfreiheit der westlichen Diplomaten in Bukarest<br />

scheint darauf hinzuweisen, daß diese Meldung über bürgerkriegsähnliche<br />

Unruhen nicht aus der Luft gegriffen ist.<br />

Neues aus dem Reich der Finsternis.<br />

Nach Ministerpräsident Zapotowsky hat sich nun auch<br />

Justizminister Cepicka über das neue tschechische Kircheng<br />

e s e tz ausgesprochen. Jeder künftige Versuch katholischer<br />

Gläubiger, die Befehle des Vatikans auszuführen, wird<br />

kurzerhand als „Landesverrat" behandelt. Aber die kulturwidrigen<br />

Einschüchterungsmethoden scheinen trotz allem zu<br />

versagen. Am Sonntag wurde in vielen Kirchen eine Loyalitätserklärung<br />

der Priester gegenüber ihren Bischöfen verlesen,<br />

verbunden mit einer Absage an die „Katholische Aktion".<br />

Wichtig ist auch eine Solidaritätsaktion des Patriarchen<br />

von Konstantinopel, der gleich dem Vatikan die Exkommunikation<br />

aller Anhänger des Kommunismus erklärt.<br />

Ein neues Beispiel kommunistischer Gangstermethoden ergibt<br />

sich aus den Einzelheiten eines Prozesses, der sich zur<br />

Zeit vor einem amerikanischen Militärgericht in Berlin gegen<br />

Angehörige der ostzonalen „Volkspolizei" abspielt. Aus Zeugenaussagen<br />

erfährt man, daß die „Polizisten" zu E n t -<br />

sührungen von politischen Gegnern Westberlins „kommandiert"<br />

werden und sogar Mordaufträge erhalten. Und<br />

da durfte Wyschinski in Paris behaupten, es gebe in der Ostzone<br />

weder Unfreiheit noch Verfolgung!<br />

Um die Zweifel des russischen Volkes an der Unfehlbarkeit<br />

und Allmacht seiner Staatsführung auszumerzen, greift<br />

die Sowjetpropaganda heute zu ähnlichen Mätzchen<br />

wie weiland Josef Goebbels. Am „Tag der Sowjetluftwaffe"<br />

hat der 29jährige Sohn Stalins, der es bereits zum Generalleutnant<br />

gebracht hat, die Erfindung des ersten Flugzeugs<br />

durch Rußland monopolisiert, und die Gewerkschaftszeitung<br />

„Zdrud" ging sogar so weit, die Entdecker Amerikas und Indiens<br />

durch Russen zu ersetzen. Die beschämte Welt erfuhr,<br />

daß Kolumbus in Wirklichkeit Colnmbo hieß und Vasco da<br />

Ga-ma auf den schönen Namen Athanafi Nikitin hörte. Wie<br />

traurig, daß man so wichtige Dinge erst heute erfährt!<br />

Labour in der Mausfalle.<br />

Der Londoner Dock erstreik steht nun in seiner<br />

vierten Woche und wird mehr und mehr zu einer Belastung<br />

der Autorität der Labour-Regierung über die Arbeiterschaft.<br />

Das Hafenarbeiteramt der Hauptstadt hat die über 15 000<br />

streikenden Docker aufgefordert, die Arbeit am Donnerstag<br />

->moder aufzunehmen. Da Anzeichen vorhanden sind, daß die<br />

Streikenden aus finanziellen Gründen einlenken möchten,<br />

versuchen jeßt die Minister Attlee und Jsaacs, den Rebellen<br />

eine goldene Brücke zu bauen. Wenn es- wirklich zum Streikabbrach<br />

kommt (inzwischen schon dazu gekommen D. B.), so<br />

wird nicht die Arbeiterschaft, wohl aber die Labourregierung<br />

als der eigentliche Verlierer dastehen. Labour besitzt heute<br />

den etwas problematischen Ruhm, den Staat gegen die Arbeiterschaft<br />

zu verteidigen.<br />

Schutz der Zivilbevölkerung.<br />

In Genf hat die d i p l o m a t >i s ch e R o t k r e u z k o n -<br />

f e r e n z den Konventionsentwurf über den Schutz der Zivilbevölkerung<br />

angenommen. Der wichtigste Gegner der Konvention,<br />

die Sowjetunion, enthielt sich der Stimme. Ein<br />

russischer Antrag, der angeblich das Verbot der Kriegschemie<br />

bezweckte, wurde abgelehnt, da er keinen direkten Zusammenhang<br />

mit dem Ziel der Konvention hatte.<br />

Wo steckt Molotow?<br />

Um M o l o t o w ist es ausfallend still geworden. -Er fehlte<br />

sowohl bei der Ehrenwache als auch auf der -Ehrentribühne<br />

anläßlich des Tages- der So-wjetluftwasfe. Muß auch er einen<br />

(politischen) Kuraufenthalt absolvieren?<br />

Viehmarkt in Luzern vom 12. Juli <strong>1949</strong><br />

Auffuhr: 12 Muni, 38 Kühe, 3 Rinder, 261 Kälber, 776<br />

Schweine, 1 Ziee, 1 Schaf, Total 1032 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht IM kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. in.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicht<br />

2.75-<br />

2.55- -2.85<br />

-2.70<br />

2.30—2.45<br />

2.60<br />

2.40<br />

2.30<br />

2.30-2.50<br />

2. 2.20<br />

1.80—1.90<br />

1.60—1.70<br />

1.40—1.50<br />

4.20<br />

3.80-3.90<br />

3.40—3.60<br />

300—3.20<br />

per Stiitf Fr.<br />

205-220<br />

40—50<br />

55—75<br />

90—107<br />

120—160<br />

Handel<br />

Kantone<br />

Internationale Musikalische Festwochen Luzern 10—28.<br />

August <strong>1949</strong>. Im Mittelpunkt des Luzerner Programms<br />

stehen die wertbeständigsten Schöpfungen der abendländischen<br />

Mufik. Die große symphonische Kunst der Klassiker und Roman-tiker<br />

nimmt den breitesten Raum ein. Man hütet damit<br />

ein Vermächtnis, dessen Sinn und Bedeutung jedermann<br />

sofort erkennt: es ist «das Ideal der reinen Menschlichkeit, welches<br />

einst einen Haydn, Mozart und Beethoven beseelt hat.<br />

Zeugnis dafür gibt z. B. das lieblich-beseeligende und doch<br />

auch pathetisch-ergreifende Oratorium „Die Schöpfung" von<br />

Joseph Haydn. Es bildet den krönenden -Abschuß der zwölf<br />

Veranstaltungen. Neben bekannte Gesangssolisten wirkt hier<br />

der Festwochenchor mit. Dem Chor steht das Festspielorchester<br />

zur Seite, welches sich aus rund 160 ersten Schweizerm-usikern<br />

zusammensetzt. Das Festspielorchester hat seit langem den Beweis<br />

erbracht, das die Schweiz ihr eigenes philharmonisches<br />

Orchester von internationalem Rang zusammenzustellen in<br />

der Lage ist. Unter der Leitung der Dirigenten- Herbert von<br />

Karajan, Bruno Walter, Paul Klecki, Robert Denzler und<br />

Wilhelm Furtwängler führt dieses Orchester fünf Symphoniekonzerte<br />

durch.<br />

Freilichtspiele auf dem Felsberg in Luzern. Samstag,<br />

den 36. Juli findet um 26.36 Uhr >im wunderschönen Felsbergpark<br />

oberhalb dcr Hofkirche in Luzern (Autobus ab<br />

Bahnhof) die Uraufführung „Der Lätz gwünnt die Rächt"<br />

von Oskar Eberle unter der Regie des Autors und der Mit-<br />

Wirkung prominenter schweizerischer Bühnenkünstler' statt.<br />

Musik aus alten Tagen gibt dem Rokokospiel den zierlichen,<br />

klingenden Rahmen. Bis unter Tränen und Gelächter, Seuszen<br />

und Schmunzeln jeder die richtige Frau gewinnt, das ist<br />

spannend und aufregend genug, noch dazu wenn die Eifersucht<br />

ihre Hand im -Spiel hat.<br />

Den sommerlich beschwingten Ferientagen fügt sich das<br />

-anmutvolle, lebensprühende Lustspiel auf der herrlich gelegenen<br />

Felsberg-Freilichtbühne glücklich ein- und gewährt den<br />

©2196603 383


Gästen Luzerns einen Abend köstlicher Unbeschwertheit und<br />

Entspannung.<br />

Freiburg. Eröffnung der Sommerkurse der Universität.<br />

fpk. In der Aula der Freiburger Universität eröffnete der<br />

Apostolische Nuntius in Bern, Mgr. Bernavdini, den diesjährigen<br />

Ferienkurs der Universität. An 'dem Anlaß beteiligten<br />

sich 350 Studentinnen und Studenten, davon 180 aus<br />

Amerika und rund 100 aus England und Schottland. Weitere<br />

Teilnehmer rekrutieren sich aus 19 anderen katholischen,<br />

aber auch Protestantischen, anglikanischen, baptistischen und<br />

Hinduistischen Ländern von allen fünf Kontinenten. Kursthema<br />

ist das zeitgenössische Europa im Lichte der Geschichte,<br />

der katholischen Theologie, der modernen Philosophie und der<br />

christlichen Politik.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Giftpfeile gegen Bundesrat Motto. Die Amerikaner haben<br />

dieser Tage erbeutete deutsche Geheimakte veröffentlicht, unter<br />

denen sich auch ein Bericht des ehemaligen Gesandten in<br />

der Schweiz, Minister Köcher befindet, laut welcher Bundesrat<br />

Motta Köcher gegenüber angeblich seiner ,»Bewunderung<br />

Aufnahme-Prüfungen<br />

für den SA786Lz 372<br />

Post-. B a h n - u n d<br />

Telephondienst<br />

Neue Vorbereitungskurse beginnen am 12. September.<br />

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Telephon (04t) 2 11 37 5 3. S ch u l j a h r.<br />

für die Art, in welcher der Führer den Anschluß Oesterreichs<br />

durchführte" Ausdruck gegeben haben soll. Bundesrat<br />

Motta soll diesen Anschluß sogar als „unvermeidlich" bezeichnet<br />

haben. -— Es ist mehr als nur billig» solche Gift-<br />

Pfeile gegen den hochverdienten Staatsmann abzuschießen,<br />

der sich dagegen nicht mehr -wehren kann. Am billigsten aber<br />

ist es, wenn schweizerische sozialistische Zeitungen solche Elaborate<br />

aus der Goebbels-Küche dazu benutzen wollen, nm<br />

das Andenken Bundesrat Mottas zu besudeln. Solche Kommentave<br />

beleuchten lediglich die niedrige Gesinnung ihrer<br />

Urheber, die sich damit selber qualifizieren.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 28. Juli.<br />

12.10 Robert Scyumann: Novelette. 12.15 Tessiner Musik.<br />

12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 18.15 Neue Ausnahmen<br />

zeitgenössnscher Musik. 14.00 Notiers und Probiers.<br />

14.15 Richard Tauber singt. 16.30 Musik sür Flöte und Klavier.<br />

17.00 „Queen's Hall Light Orchestra", dazwischen singt<br />

Andrew Mac Pherson. Tenor. 17.30 Der Guckkasten. 18.00<br />

Orchestrina Radiosa. 18.30 Das musikalische ABC. 18.45 Dr.<br />

Paul Koelner erzählt. 19.00 Italienische Volkslieder und<br />

Freilichtspiele Luzern<br />

Felsberg oberhalb Hofkirche<br />

30. Juli bis 10. August, täglich 20.30<br />

sonntags auch 16.30 Uhr.<br />

Das entzückende Lustspiel mit Musik<br />

„Der Lätz gwünnt die Rächt"<br />

von Oskar Eberle<br />

Billette: Cigarren-Räber, Pilatusstraße 2, oder Tele-<br />

Phon (041) 3 15 80. Bus ab Bahnhof und nach der<br />

Aufführung ab Felsberg. SASOILz 391<br />

trs.11<br />

Volksmusik. 20.00 „Anna Göldi" Schauspiel. 21.15<br />

konzert.<br />

Freitag, 29. Juli.<br />

12.40 Konzerr »es yc<br />

Schallplattenkonzert. 14.00 Me halbe Stunde der Frau.<br />

Konzert des städtischen Orchesters St. Gallen 17.ZY<br />

stunde: Die Antenne. 18.00 ^n der Bero Bar. 18.20 | ll5<br />

dem Notizbuch des Reporters. 18.3a Musik zum Film,<br />

L i)ie Jtour w iiSi,tHffdSRuirf(bau. 20.15 ----- Diskussionen - —»wv uftw Ue<br />

«<br />

genwartsprobleme. 21.00 Das Freund-Quartett spielt. 2[.%<br />

das literarische Bulletin.<br />

Samstag, 30. Juli.<br />

12 00 Kunst und Künstler. 12.50 Verdis Opern. izz.<br />

Schlagzeilen—iSchlaglichter. 13.45 Hans-SiegfriÄ van- L<br />

spielt r, und iW Irene Sftrrtirth Patay ?TTT(Tf. singt. 14.10 SKOUiat^pfllsfti Monatsbesuch in '<br />

lingen 14.30 Wunschkonzert für den Konzertbesucher. 15 ^<br />

«wee Fründ, Plauderei. 15.35 Volkstümliche Liede<br />

Spanisches Intermezzo. 16.30 Tour de Sussse, ans<br />

Musik. 17.50 Zum Tanztee. 18.15 Fünf Minuten<br />

büvaerkunde. iÖUt'uiBr llllvuK. 18.40 iü.tu Ezard Schaper erzählt. 19.10 MuM.<br />

^ .. r - A T V 0<br />

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lischer Gruß an die Schweizer<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britfchgi. Tel. 8 63 13<br />

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S e i t D o r n a c h r e i c h s u n a b h ä n g i g 1 4 9 9 / 1 9 4 9<br />

* Die Schlacht von Dornach zählt zu den bedeutendsten<br />

Geschehnissen der Schweizergeschichte. Solothurn erinnert sich<br />

dieses letzten blutigen Ringens des Schwabenkrieges und mit<br />

ihm gedenken auch die übrigen Stände der toten Helden, besonders<br />

jene, die mithalfen, den gemeinsamen Habsburgischen<br />

Feind an der Birs niederzuringen. Außer den Solothnrnern<br />

und Bernern waren die heutigen Stände Zürich, Neuenburg,<br />

Aargau, Luzern und Zug daran aktiv beteiligt, idie Unterwaldner,<br />

Urner, Schwyzer u. Freiburger wären auf dem Anmarsch.<br />

Die Verstärkung, die die Kämpfer auf der Walstatt mit dem<br />

Eintreffen der Verbündeten erreichten, half mit, dem Feind<br />

die Kampflust ein für allemal zu nehmen. Die Schlachtfeier<br />

vom 23. und 24. Juli in Dornach und vom kommenden<br />

30. Juli bis 1. August in Solothurn sind eine ergreifende<br />

Ehrung der toten Helden von Dornach.<br />

Die Schlacht vom 22. Juli 1499<br />

„Also uff den selben mentag, was sant Maria Magdalenentag,<br />

wurdend diese trü ort, Zürich, Bern und Solaturn ze<br />

rat, einheitlich die vigend (Feinde) an ze grifen, fielend damit<br />

nider uff ire knü, batend, das inen Got 'wolte serlichen<br />

kraft und macht, ir sigend ze überwinden. Dis beschach um<br />

vesperzit. Da brachend si uf, zugend heimlich und still an trumen<br />

und Pfifen durch den Wald in guter ordnung bis das<br />

si zu nechst an die vigend kamend. Da filend die vordersten<br />

aber nider uff ire knü, und betet ietlicher 5 Paternoster und<br />

ave maria in das liden Christi. Da mit stundent si uff und<br />

lüffend in der vigid leger, stachend und schlugend zu boden,<br />

was sie an kamend."<br />

Mit diesen Worten beginnt ein zeitgenössischer Bericht<br />

von der Schlacht bei Dornach, den der Zürcher Chronist<br />

Heinrich Brennwald (1478-1551) verfaßt hat.<br />

Als Kaiser Friedrich, der Habsburger, gestorben war,<br />

wollte'sein Sohn und Nachfolger im Reich, zu dem ja auch<br />

die damalige Eidgenossenschaft angehörte, Maximilian, eine<br />

straffe Ordnung schaffen. Die ewigen Streitigkeiten sollten<br />

einmal aufhören, und so befahl er den ewigen Landfrieden.<br />

War ein Handel auszufechten, so sollte dies vor dem neuen<br />

Reichsgericht geschehen, ansonst er durch ein Reichsheer zu<br />

Gehorsam zu bringen war. Der Unterhalt dieses Reichsheeres<br />

war durch den Reichspfennig, den jedermann zu bezahlen<br />

hatte, zu bestreiten. Freilich durfte man dann auch den Schutz<br />

dieses Heeres genießen.<br />

Der Kampf begann weit im Osten. Die Bündner riefen<br />

gegen die Uebergriffe der Oesterreicher die verbündeten Eidgenossen<br />

zu Hilfe. Und nun entflammte der Kampf auf einer<br />

noch nie gesehenen, weitgespannten Front, vom Tirol bis<br />

zum Elsaß. Ueberfälle, Raubzüge folgten einander, es wurde<br />

auf beiden Seiten mit großer Erbitterung und Grausamkeit<br />

gekämpft. Luziensteig und Triefen (12. Februar 1499), Hard<br />

(20. Februar), Bruderholz (22. März), Schwaderloh (11.<br />

April), Frastenz (20. April) und Calven (22. Mai), heißen<br />

die blutigsten Stationen dieses Krieges. Konstanz erwies sich<br />

als eine gefährliche Ausfallsecke. Es war den Eidgenossen ein<br />

ebenso großer Dorn im Auge, wie den Kaiserlichen das<br />

Schloß Dorneck bei Basel, das den Weg nach dem Solothurnischen<br />

und ins Herz der Schweiz verriegelte. Dort hatten die<br />

Solothurner eine kleine Besatzung hingelegt unter dem Kommando<br />

des rauhen, aber trotzigen Benedikt Hugi, dem lungeren.<br />

Man wußte eidgenössischerseits, daß der Kaiser einen<br />

letzten entscheidenden Schlag vorbereitete. Würde er ano<br />

Setunestei? ßeafa 10<br />

Der Roman einer Zirkusprinzefsm.<br />

„Nicht doch, Schwester Oberin. Für morgen wird Gott<br />

sorgen ... Darf ich mich vor Tisch noch umkleiden. >;cy<br />

möchte wieder ganz das sein- was ich am liebsten bin.<br />

„Gewiß. Schwester Renilda, zeigen Sie dem Fr unserer<br />

neuen Postulantin, ihr Zimmer."<br />

t<br />

Was für ein Staunen es -gab, als Elfriöde in der Tracht<br />

der Postulantinnen im kleinen Eßzimmer der Schwestern erschien,<br />

läßt sich nicht beschreiben. Natürlich erinnerten sich<br />

sowohl Ludowika als Sebalda noch sehr gut an das eigentümliche<br />

Fräulein, das ihnen vom ersten Tage an ein Rätsei<br />

gewesen war. Da gab es nun ein endloses Fragen und<br />

Erzählen. Vom MutterHause, von der Reise, von diesem und<br />

jenem. Hätte der Hunger nicht gemahnt, der diesmal besonders<br />

reichlich gedeckte Tisch hätte «kaum Beachtung gefunden.<br />

Nach dem Essen bat Elfriede, der ehrw. Mutter schreiben<br />

zu dürfen, was ihr gern gewährt wurde. „Wenn wir den<br />

Brief heuts noch zum Hauptpostamt besorgen, geht er morgen<br />

früh mit dem Flugzeug ab", meinte sie. Auf das Bodenken<br />

der Oberin, daß das sehr teuer sei, gab sie die beruhider<br />

Wetterecke Konstanz oder aus der Gegend von Basel<br />

kommen? Die Tagsatzung beschloß, ihr Augenmerk nach<br />

Nordosten zu richten und die Solothurner sich selbst zu überlassen.<br />

Aber Solothurn erkannte die Gefahr. Es mahnte um<br />

Hilfe. 400 Zürcher trafen am 21. Juli in Ölten ein, 1000<br />

Luzerner und Zuger machten auf ihrem Marsch nach dem<br />

Bodensee bei Winterthur Kehrt und gelangten in einem Ge-<br />

Waltmarsch nach Liestal. Die Berner schlössen sich bei Ölten<br />

den Zürchern an.<br />

Das kaiserliche Heer rückte am 22. Juli 16 0000 Mann<br />

stark über die Ebene von Reinach urtid Arlesheim auf Dornach<br />

zu, allsgerüstet mit Geschützen. Man ahnte keine Gefahr.<br />

Ein fröhliches Lagerleben hub an. Morgen würde man die<br />

Festung nehmen.<br />

Die in Eilmärschen herangerückten Eidgenossen aber vergaßen<br />

Müdigkeit, Hunger und Durst. Nachmittags um 3 Uhr<br />

erfolgte der überraschende Angriff, wie ihn Brennwald schildert.<br />

Er war gegen das Zentrum des Lagers gerichtet. Bis<br />

zu sinkender Nacht dauerte der Kampf und wurde durch die<br />

nun eingreifenden Zuger und Luzerner zu Gunsten der Eidgenossen<br />

entschieden.<br />

Am 22. September 1499 wurde in Basel zweischen Maximilian<br />

und den Eidgenossen Friede geschlossen. Da war weder<br />

von Reichssteuer noch von Reichskammergericht die Rede.<br />

Alle hängigen Prozesse gegen die Orte und ihre Zugewandten<br />

wurden niedergeschlagen. Vom Verhältnis der Eidgenossenschast<br />

zum Reich wurde kein Wort gesagt. Es sollte alles bleiben<br />

wie vor dem Kriege. Damit war tatsächlich die Selbständigkeit<br />

der Schweiz anerkannt. 1501 wurden Basel und<br />

Schaffhausen in den Bund aufgenommen und dadurch die<br />

Nordgrenze gestärkt. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde<br />

die Selbständigkeit der Eidgenossenschaft auch formell anerkannt.<br />

Ueber die würdige<br />

Schlachtseier von 23. und 24. Juli <strong>1949</strong><br />

in Dornach ausführlich zu berichten, dazu fehlt uns der<br />

Raum. Zwei Momente mögen festgehalten sein: In seiner<br />

Festpredigt vom Sonntag spürte Prälat Dr. Lisibach, Generalvikar<br />

von Solothurn, in überzeugender Weise dem Geiste<br />

nach, der die Eidgenossen von 1499 beseelt haben muß: den<br />

Mut zu haben, allezeit dort zu leben und zu wirken, zu streiten<br />

und zu siegen, wo die Not der Heimat es gebietet. Allen<br />

Strebens letzter Sinn ist die Unsterblichkeit.<br />

Die Denkmalenthüllung war eine Feierstunde eigener Art,<br />

eine Gedenkstunde zugleich an den vor 8'Tagen mit seiner<br />

Gattin der Erde übergebenen Dichter Caesar von Arx, der<br />

diese Weihe mit meisterlichem Können gestaltet hat. Der Eindruck,<br />

den das von Jakob Probst geschaffene Denkmal hinterläßt,<br />

ist gewaltig. Es zeigt in der Mitte einen fest auf dem<br />

Boden stehenden Eidgenossen, wie er den Kampf gegen zwei<br />

Feinde besteht. Links stürmen die Eidgenossen heran, rechts<br />

kämpfen die Feinde im Rückzug. Der Sinn des Denkmals ist<br />

zur Idee des ergreifenden Festspiels von Caesar von Arx<br />

geworden: Weil es für die Eidgenossen keine Freiheit i m<br />

Reiche mehr gab, so gab es für sie nur noch eine Freiheit<br />

vom Reich, und um sie zu erlangen, opferten sie ihr Blut.<br />

Ein Spiel von der Vergänglichkeit alles Irdischen, ein Spiel<br />

aber auch vom Trost der alle Wunden heilenden Liebe. Ihr<br />

Pünktlich um zwei Uhr kündigte der laute Ton einer<br />

Hupe, daß das Auto vorgefahren sei. Elfriede, jetzt wieder<br />

ganz Weltkind, fuhr ab. An allen Litfaßsäulen Prangten<br />

Darstellungen vom Zirkus Barnum. Auch Elfriedens Vil-o<br />

war da. Auf dem galoppierenden Rappen. Darüber stand<br />

in großen Buchstaben: „Das Phänomen", darunter: „Alfriede<br />

Dettmer". Verrückte Welt, dachte Elfriede. Und freute pch<br />

^Barum erwartete sie. Auch Cäcilia war da. „Wo ist<br />

denn mein Poblo untergebracht?" fragte Elfriede nach kurzer<br />

Begrüßung. Aber noch ehe sie eine Antwort erhalten konnte,<br />

wieherte der Rappe in seinem Stand freudig aus.<br />

„Himmel, ich glaube, er erkennt Sie noch an der<br />

Stimme!" rief der Chef. t „ irr r . .<br />

Schon stand Elfriede in dem Verschlag und tatschelte den<br />

Hals ihres Pferdes. , ^ .<br />

„Nun gibt's Mieder fröhliche Arbeit, mein Guter. Hoffentlich<br />

hast du nicht alles vergessen." ^ a ... .<br />

Nein die Sorge 'war überflüssig. Kaum fühlte das Roß<br />

die gewohnte Reiterin auf einem Rücken, als es in gewöhnhat<br />

der Dichter Caesar von Arx als sein geistiges Vermächtnis<br />

im ausklingenden Frauenchor die schönsten Worte gewidmet:<br />

„All Ding vergänglich ist auf Erd!<br />

O Mensch, was hältst du's fest und wert?<br />

So hoch's dein Herz auch schätzt und mißt:<br />

All Ding auf Erd vergänglich ist!<br />

Des Lenzes Blust, des Sommers Pracht,<br />

Des Herbstes Gold, des Winters Nacht,<br />

Hat jeds ein End, wann um die Frist:<br />

All Ding auf Erd vergänglich ist!<br />

Wie süß die Traube reift und lockt,<br />

Der Tod in Kern und Wurzel hockt -—<br />

Kein Gräslein er und Blatt vergißt:<br />

All Ding auf Erd vergänglich ist!<br />

Nach Macht du gierst und Eigentum,<br />

Du hoffst, unsterblich mach der Ruhm —<br />

Und ob er tausend Fahnen hißt:<br />

All Ding auf Erd vergänglich ist!<br />

Vergänglich ist all Ding auf Erd,<br />

Die Liebe nur bleibt unversehrt.<br />

Des sei getrost: All Haß und Zwist<br />

Nicht anders auch vergänglich ist."<br />

Der Aundesbrief<br />

von 1ZBI<br />

II<br />

rslfm Namen Gottes. Amen. Wir, die Landsleute von Uri,<br />

von Schwyz und von Unterwalten geloben und schwören angesichts<br />

der bösen Zeit und zu besserem Schutz und Schirm<br />

einander beizustehen mit Rat und Tat, mit Leib und Gut,<br />

mit gesamter Macht und Kraft, wider alle und jede, die uns<br />

Gewalt und Unrecht tun. Einhellig versprechen und geloben<br />

wir einander, keine fremden Richter in unsern Tälern zu dulden.<br />

Und niemand schädige den andern an Leben und Gut.<br />

Wer aber Schuld auf sich geladen, leiste Genugtuung. Entsteht<br />

Unfrieden zwischen Eidgenossen, so sollen die Besten unter<br />

uns zusammentreten und ihn schlichten. Unsere Bundessatzungen,<br />

zum Wohle aller geordnet, sollen mit Gottes Hilfe<br />

ewig dauern. — Geschehen im Jahre des Herrn -eintausendzweihunderteinundueunzig,<br />

zu Anfang des Monats August.<br />

tem Schritt in die Manege ging. Barnum war ganz Begeisterung<br />

und Liebenswürdigkeit. Seine Diva war da, das<br />

Geschäft war gesichert. Seme Gefühle wandelten sich allerdings<br />

ganz bedeutend, als es zur Unterzeichnung des Verträges<br />

kam.<br />

Elfriede bestand auf der tags zuvor gestellten Forderung.<br />

„Ich kenne Ihre Einnahmen, Herr Barnum." Und dann<br />

rechnete sie ihm vor, was ihre Reise gekostet hatte. „Eine<br />

Gratifikation von tausend Schilling ist das mindeste, was<br />

Sie zu leisten haben. Vergessen Sie nicht, daß ich acht Tage<br />

ohne Verdienst sein werde. Von der Luft allein kann ich<br />

nicht leben und die Schwestern, bei denen ich wohne, haben<br />

selber, nichts."<br />

„Reisevergütungen und Gratifikationen gehen gegen meine<br />

Prinzipien. — Wenn Sie Geld brauchen, ich will Ihnen<br />

einen Vorschuß in jeder Höhe geben."<br />

„Ah, Herr Barnum, nun haben Sie sich in eigener<br />

Schlinge gefangen", entgegnete 'Elfriede lachend. „Haben Sie<br />

nichts stets jeden Vorschuß abgelehnt mit der Begründung,<br />

das gehe gegen Ihre Prinzipien?"<br />

Alles Drehen und Wenden half ihm nichts. „Gut, ich<br />

werde zahlen. Augenblicklich habe ich nicht soviel bei mir.<br />

Hier haben Sie fünfhundert Schilling. Morgen erhalten Sie<br />

den Rest."


Zum goldene Jubiläum der Schweizerischen Studentenliga<br />

und zur Delegiertenversammlung der SKAL und des AKA<br />

in Sarnen, 30. Juli bis 1. August <strong>1949</strong>.<br />

Es gibt Jubiläumsfeierlicykeiten, die größer ausgezogen<br />

werden, mehr Beachtung und Widerhall finden, als das goldene<br />

Jubiläum der Abstinenten Studentenliga, aber die Bedeutung<br />

dieses Jubiläums ist nicht geringer als die so vieler<br />

derartiger Veranstaltungen. Sarnen und St. Gallen sind die<br />

beiden Zentralausgangspunkte der schweizerischen katholischen<br />

Abstinenzbewegung. Bischof Augustin Egger hat durch die Ä'ofassung<br />

des Bettagsmandates von 1893 die ideologischen<br />

Grundlagen geschaffen und Nationalrat Dr. P. A. Ming hat<br />

durch die Gründung der ersten katholischen ^oinnentenvereine<br />

und vor «allem auch der Ursektion der Studentenliga, des<br />

„Amethyst" am Kollegium Sarnen, im Jahre 1894, den<br />

Grundstein gelegt. Willkommen deshalb ihr jungen Kämpfer<br />

von heute, im lieblichen <strong>Obwaldner</strong> Land!<br />

Willkommen seien auch die beiden Bruderverbände, die<br />

Schweizerische Katholische Abstinentenliga (Volksliga) und der<br />

Akademikerverband' katholischer Abstinenten zu ihrer Delegierteniversammlung.<br />

Möge Bruderklausengeist in alle Herzen<br />

strömen, und Bruder Klausens mächtiges Fürbittgebet den<br />

göttlichen Segen aus alle Worte und Beschlüsse herabfließen<br />

lassen.<br />

E h r s u r ch t s v o l l e n G r u ß<br />

entbieten wir seiner Exzellenz Bischof Dr. Josephus Meile,<br />

Ehrenpräsident der Schweizerischen Abstinentenliga, Vorsitzen-<br />

O b w a l d e n<br />

Zum 1. August. Auch wiederum dieses Jahr geht an die<br />

Eltern die freundliche Bitte, die Kinder anzuhalten, daß sie<br />

die. 1. August-Feier in ihrer Gemeinde nicht durch Feuerwerk<br />

Ehre und Anerkennung unseren Behörden, die sich um die<br />

Heilighaltung des Sonntags' bemühen! Die neue Dürre soll<br />

uns daran erinnern, daß Gott auch den irdischen Segen von<br />

der Heiligung des Sonntags abhängig' macht. „Haltet meine<br />

Ruhetage! So will ich euch Regen geben zu seiner Zeit. Das<br />

Land wird seinen Ertrag liefern. Die Bäume des Feldes<br />

werden voll von Früchte sein. Die Dreschzeit wird sich bis<br />

zur Weinlese hinziehen und die Weinlese bis zur Saatzeit.<br />

Ihr werdet Brot in Fülle zu essen haben und sicher in eurem<br />

Lande wohnen. Ich will Frieden geben euren Landesgrenzen,<br />

sodaß ihr euch niederlegen könnt, ohne daß euch jemand aufschreckt."<br />

(3 Mvs. 26,2—6).<br />

Es ist erfreulich, daß man auch anderswo auf strengere<br />

Sonntagsruhe dringt. So geht der Kanton Thurgau an eine<br />

Revision des Sonntagsgesetzes. Die „Neue Zürcher Zeitung"<br />

schreibt darüber:<br />

„Bereits 1923 hätte das Gesetz über die öffentlichen Ruhetage<br />

von 1855 abgeändert werden sollen; 'aber das Volk hatte<br />

die Vorlage abgelehnt. Gemäß einer Motion legt der Regierungsrat<br />

nun einen neuen Gesetzesentwurs vor, der von<br />

den Wünschen des Mvtionärs stark abweicht, der jedoch einen<br />

weitgehenden Schutz der Sonntagsruhe vorsieht durch Bestimmungen,<br />

welche die Störung der Sonntagsruhe durch ösfentliche<br />

Lustbarkeiten, sportliche Veranstaltungen, Straßenlärm<br />

usw. nach' Möglichkeit verhindern oder auf ein erträgliches<br />

Maß einschränken. So sollen Veranstaltungen', die an den<br />

Hohen Festtagen verboten sind, bereits schon am Vorabend<br />

von 20.00 Uhr an untersagt werden, und zwar sportliche Veranstaltungen,<br />

Turnübungen, Kinovorstellungen und Kegelspiel.<br />

In der Karwoche und vom 20. bis 25. Dezember sollen<br />

Schaustellungen, öffentliche Lustbarkeiten und Tanzanlässe untersagt<br />

werden. Für Erntearbeiten an Sonntagen ist eine Bewilligung<br />

des Ortsvorstehrs notwendig."<br />

-j-<br />

„Und nun setzen Sie Ihrer Güte die Krone auf, indem<br />

Sie uns —> Zilli, du fährst doch mit? — im Wagen nach<br />

Haufe fahren lassen, ja?"<br />

„Gewiß, das sehr gern." — —<br />

„Nun-, mein Kleines, bist du zufrieden?" fragte Elfriede,<br />

als der Wagen abfuhr.<br />

„Ich wundere mich sehr, daß du mit einemmal so aufs<br />

Geld versessen bist."<br />

„Aber, Zilli, die fünfzig Schilling sind doch für dich."<br />

Da wandte sich die Freundin zu ihr hin, siel ihr um den<br />

Hals und küßte sie.<br />

„Wir fahren zunächst zu einem Lebensmittelgeschäft.<br />

-Weißt du eins?"<br />

„Der Chauffeur wird schon eins finden." — Sie gab ihm<br />

Bescheid.<br />

„Hier können Sie einkaufen", sagte der Fahrer, als der<br />

Wagen in der St. Georgsstraße hielt.<br />

Elfriede schickte die Freundin ins Haus. „Kauf ein, was<br />

da ist: Brot, Butter, Wurst, Käse, Konserven, daß es sür<br />

dreißig Köpfe auf drei Tage langt Natürlich nur soweit das<br />

Geld reicht."<br />

Der ganze Wagen war vollgepackt, als sie weiterfuhren.<br />

„Du ladest dich' jetzt bei der Schwester Oberin zum Abend<br />

essen ein und sagt, du habest das Nötige dafür mitgebracht."<br />

G r u ß u n d W i l l k o m m<br />

Gebt unserer Jugend eine gute Berussschuluug! Ausruf<br />

zur Bundesseiersammlnng. Je höher in allen Berufen die An-<br />

Forderungen an die Qualität der Arbeit gestellt werden, desto<br />

größere Wichtigkeit erlangt die Berufsschulung. Ein Absinken<br />

der hohen Eigenschaften unserer Exporterzeugnisse müßte un,<br />

fehlbar mit einem Verlust an nationalem Einkommen bezahlt<br />

werden. Berufliche Geschicklichkeit bedeutet aber auch' für jÄ>e<br />

Arbeitskraft, ob Mann oder Frau, eine Verbesserung im<br />

Wettbewerb und im Ertrag der Arbeit. Nicht zuletzt erhöht<br />

sie auch die Arbeitsfreuide. Darum erhebt sich der allgemeine<br />

Ruf nach einer nachhaltigen Verbesserung des beruflichen<br />

Könnens. Bund, Kantone und Gemeinden haben in den letzder<br />

der internationalen katholischen Liga gegen den Alko-<br />

Holismus. Wir freuen uns, den hohen Referenten vom nachmittägigen<br />

Festakt in unserer Mitte zu haben.<br />

Gastsektion „Amethyst"<br />

Benediktinerkollegium Sarnen<br />

Aus dem Programm<br />

Sonntag, den 31. Juli <strong>1949</strong><br />

9.00 Pontisikalmesse in der KollegiumÄirche, zelebriert von<br />

Sr. Exz. Dr. Josephus Meile, Bischof von St. Gallen,<br />

Ehrenpredigt von H. H. Dr. Späni, Frei bürg (StL<br />

und SKAL).<br />

10.30 Delegierten Versammlung der SKAL.<br />

10.30 Versammlung der StL mit Referat von H. H. Pfarrresignat<br />

Schönenberger, Sarnen, Wer „Geschichtliches<br />

der StL".<br />

14.15 Festversammlung der StL unter Teilnahme der SK^<br />

mit Referat von Sr. Exz. Dr. Josephus Meile, Bifchof<br />

von St. Gallen, über „Die Sendung der StL in<br />

der heutigen Zeit."<br />

19.30 Besuch der kath. Trinkerheilstätte Vonderflüe und gemütlicher<br />

Abend dasebst (StL).<br />

Montag, den 1. August <strong>1949</strong><br />

6.30 Heilige Messe in Sächseln für die verstorbenen Ligabrüder.<br />

7.45 Abmarsch nach Flüeli-Ranst, Kandidatenausnahme,<br />

Vaterländische Ansprache von H. H. Pater Salvator<br />

(StL).<br />

ten Jahrzehnten bedeutende Mehrleistungen für die Verbesferung<br />

der Berufsausbildung und den Bau von Gewerbeschulen<br />

auf sich genommen.<br />

Zum Leidwesen vieler schulentlassener begabten Knaben<br />

und Mädchen und ihrer Eltern fehlt es in vielen Haushaltungen<br />

an den Mitteln, die Kosten einer guten Berufslehre<br />

zu bestreiten. Dies besonders dann, wenn mehrere Kinder<br />

-gleichzeitig eine Lehrzeit machen sollten. Hier tut Hilfe not!<br />

Darum stellt das schweizerische Bundesfeier-Komitee in sehr<br />

verdankenswerter Weise das Ergebnis der diesjährigen Augustfeier-Sammlung<br />

in den Dienst dieser schönen, sozialen<br />

Aufgabe. Diese Mittel werden es ermöglichen', daß taufende<br />

von jungen Leuten^ die es sonst nicht tun könnten, eine Berufslehre<br />

werden antreten können.<br />

Darum ergeht dieser Ausruf an alle: Laßt Euch am 1. Aupst<br />

den Franken nicht gereuen. Er geht in den Dienst eines<br />

sozialen Werks. Habt im Geben die Empfänger vor Augen:<br />

es ist unsere'Schweizerjugend.<br />

Der Bundesrat: E. N o b s.<br />

Wo und wann ist die Tour de Suisse zu sehen? pd. Die<br />

Rennleitung der Tour de Suisse stellt alljährlich einen' Zeit-<br />

Plan auf, der die voraussichtlichen Durchfahrtszeiten in den<br />

größeren Ortschaften enthält. Diese Marschtabelle basiert aus<br />

den Erfahrungen früherer Jahre und der von den Fahrern<br />

meist eingehaltenen Durchschnittsgeschwindigkeit. Abweichungen<br />

von den vorgesehenen Zeiten können durch' den Rennverlauf<br />

oder besondere Umstände natürlich' eintreten und der<br />

nachstehende Auszug aus der Marschtabelle ist daher nicht<br />

absolut verbindlich.<br />

Donnerstag, 4. August. Fribourg. (Start 10.15) — Thun<br />

(12.05) — Jnterlaken (12.47) — Brünig Paßhöhe (13.40,<br />

Bergpreis) — Sarnen (14.11) — Luzern (14.49, Verpflegungskontrolle)<br />

-—> Ruswil (15.18) •—. Langnau i. E. (16.26)<br />

— Burgdorf (17.00) — Bern (Ziel, 17.75).<br />

Freitag, 5. August. Bern (Start 12.10) — S c> lothurn<br />

(13.09) — Grenchen (13.27) — Viel (13.50) . Weiterfahrt<br />

nach Neuenburg und Bue des Alpes. — Von Tavannes kommend<br />

in Moutier (16.44) — Laufen (17.21) — Arlesheim<br />

(17.44) — Bafel (Ziel, 17.58).<br />

Samstag, den 6. August. Basel (Start 11.00) — Liestal<br />

(11.30) — Baisthal (12.14) — Ölten (12.44) — Aarau<br />

(13.04) — Wahlen (13.35). Weiterfahrt nach Zug (14.29) —<br />

Arth (14.47) — Rothenthurm (15.28, Bergpreis) —<br />

kon (15.50).Weiterfahrt nach Rapperswil und Zürich.<br />

Sommersaison — Fremdenverkehr. (Eing.) Wir möchten<br />

hiermit alle Hotels und Pensionen einladen, sich im Monat<br />

August zu melden, sofern sie noch Gästebetten freihaben<br />

sollten. Diese Anmeldungen müssen jeweils bis spätestens<br />

Mittwoch nachmittag jede Woche schriftlich oder telephonisch<br />

erfolgen. Wir werden diese Meldungen telephonisch an den<br />

Verkehrsverband Zentralschweiz weiterleiten.<br />

„Was werden die Schwestern Augen machen!"<br />

„Das sollen sie auch" Du ahnst ja nicht welche Not sie<br />

hinter sich, haben."<br />

„Doch wo Elfriede als rettender Engel erscheint, hat alle<br />

Not ein Ende."<br />

„Willst du wohl aufhören, du Schmeichelkatze!?"<br />

5. Kapitel.<br />

Die Tage der Vorbereitung vergingen wie im Fluge. Elfriede<br />

war von morgens bis abends in Tätigkeit. Vormittags<br />

war sie ganz Postulantin. Sie betete und arbeitete mit den<br />

Schwestern um die Wette. Immer pünktlich mit dem Glocken*<br />

schlag. In den ersten Morgenstunden putzte sie das Haus.<br />

Später half sie in der Küche und bediente die Kranken. Me<br />

Art, wie sie mit den Krüppeln umging, veranlaßte Schwester<br />

Ludowika zu dem Geständnis, eine gelernte Krankenschwester<br />

könne es nicht besser machen als Elfriede. Und die mußte es<br />

doch wissen, denn sie hatte im Jahr vorher selber ihr Pflegerinnen-Examen<br />

in Mainz mit „sehr gut" bestanden.<br />

Nach der kurzen Rekreation, die dem Mittagessen folgte,<br />

verschwand Elfriede in ihrem Zimmer, kleidete sich um und<br />

ging zum Zirkus. Man hatte bald heraus, wer die schlanke<br />

Dame war, die täglich' zur bestimmten Zeit durch die Straßen<br />

schritt. Ihr Bild auf den Plakaten war deutlich Elfriede<br />

war Stadtgespräch. Barnum selber sorgte dafür. Man wußte<br />

Es wäre sehr zu wünschen, wenn hier im Kanton Obtvalden<br />

diese Anmeldungen laufend vorgenommen würden, fg.<br />

lange die Häuser in der Lage sind, Gäste aufzunehmen.<br />

Die Anmeldungen sind zu richten an das Kant. Gewer-,<br />

be-Sekretariat Obwalden in Sarnen, Tel. 8 61 56.<br />

Brünigschwinget 1943. Der diesjährige Brünigschwinget,<br />

der weit über die Kantonsgrenzen von Obwalden und Bern<br />

hinaus unter Schwingern und Schwingerfreunden einen zugkräftigen<br />

Namen hat, kommt am 7. evtl. 14. Angustt zur Austragung.<br />

Aus den regionalen Schwingerverbänden schicken die<br />

Jnnerschweizer, Berneroberländer, Mittelländer, Seeländer<br />

und NordostschweiKer die Wägsten unter den Sennen und<br />

Turnern ins Treffen. Der friedliche Wettkampf einer ersten<br />

Auslese unter den eidgenössischen Kranzschwingern, aber auch<br />

die herrliche Lage des Schwingplatzes, wie die Einlagen der<br />

Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser werden die<br />

Freunde des althergebrachten Volkssportes wiederum inScharen<br />

auf die Brünighöhe locken. *<br />

Sarnen. Bundesseier. Um 19.15 Uhr findet in der Pfarrkirche<br />

einen Dankgottesdienst statt. 20.00 Uhr Sammlung der<br />

Behörden, Vereine und Schuljugend beim Schulhaus. 20.15<br />

Uhr Abmarsch zur Feier auf den Landenberg (Route:<br />

Bahnhofstraße - Lindenstraße - Dorfplatz - Landenberg). Bei<br />

ungünstiger Witterung findet die Feier in der Turnhalle statt.<br />

Sarnen. Anstelle von Abschiedsbesuchen in Freundesund<br />

Bekanntenkreisen Übermacht Herr Dr. Karl L a u p p e t<br />

anläßlich seiner Abreise nach Bangkok, der Milchsuppenanstalt<br />

Dorf Sarnen-Wilen den Betrag von Fr. 50.—. Wir<br />

danken Herrn Dr. Laupper herzlich sür diese Gabe und wünschen<br />

ihm in seiner jungen Ehe und auf seinem Arbeitsplatz<br />

im fernen Osten alles Gute und sagen ihm auf Wiedersehen!<br />

Verwaltung der Milchsuppenanstalt Dorf Sarnen-Wilen.<br />

Kerns. Die 1. August-Feier wird sich auch dieses Jahr<br />

in Kerns wieder in einem gewohnt feierlichen und gediegenen<br />

Rahmen abwickeln. Anschließend an die kirchliche Feier in der<br />

Pfarrkirche wird man auf dem Dorfplatz unter der „Krone"<br />

des 1. Augustes in der weltlichen Feier gedenken.<br />

Feldmeisterschaftsschießen 2Z./24. Juli <strong>1949</strong>, in Kerns.<br />

Bei überaus großer Beteiligung und bei sehr schönem Wetter,<br />

ohne Churerwind, wurde das beliebte Feldmeisterschaftsschießen<br />

sozusagen reibungslos abgefertigt. Dank der großen<br />

Bemühungen seitens der durchführenden Sektion, Schützengesellschaft<br />

Kerns, war die ganze Organisation, und der Schießbetrieb<br />

sehr gut.<br />

Es beteiligten sich aus den 6 alten Gemeinden: 9 Verbandssektionen<br />

mit 18 Gruppen und 289 Schützen.<br />

Totale Beteiligung: 24 Sektionen mit 37 Gruppen ins<br />

590 Schützen.<br />

Das sehr schöne Kranzabzeichen, mit dem dominierecken<br />

Unterwaldnerwappen, holten sich 90 Schützenkameraden ota<br />

15,2% aller Beteiligten; 214 Kameraden oder 36,2% begnügten<br />

sich mit der gediegenen Ehrenmeldung.<br />

Den sehr begehrten Gutschein für den Bezug der berühmten<br />

Wappenscheibe holten sich:<br />

Schützengesellschaft Kerns mit 406 Punkte, Schützengesellschaft<br />

Lungern mit 394 Punkten, Schützengesellschaft Sarnen \<br />

mit 391 Punkten, Schützengesellschaft Alpnach mit 388 Punkten,<br />

Schützengesellschaft 'Giswil mit 383 Punkten, Schützenigesellschaft<br />

Sächseln mit 377 Punkten.<br />

Von den Gastsektionen Feldschützengesellschaft Hofstettat<br />

mit 399 Punkten, Schützengesellschaft Hasleberg mit 301<br />

Punkten, Feldschützengesellschaft Jnnertkirchen mit 390 Punk- l<br />

ten, Schützengesellschaft Meiringen mit 388 Punkten, Frei- |<br />

schützengesellschaft Brienzwiler mit 387 Punkten, Schützengesellschaft<br />

Kienholz mit 386 Punkten.<br />

Beste Einzelresultate: Halter Meinrad, Alpnach, 45 P., !<br />

Wallimann Niklaus, Kerns und Fischer Hans, Brienz, je 44 ,<br />

P.,Flüeler Josef, Alpnach-, Michel Werner, Kerns,Gasser Jo- |<br />

ssf, Lungern, Amrein Alois, Sarnen, von Wyl Hans, Sarnen, [•<br />

Zutter Fritz, Sarnen, Fahner Kaspar, Guttannen, Kehrli \<br />

&<br />

05<br />

CD<br />

«<br />

O<br />

6<br />

03<br />

O<br />

es überall, daß er seine Diva aus Deutschland verschrieben<br />

und daß sie mit dem Flugzeug gekommen sei. Da war es x<br />

sicher, daß man es mit einem wirklichen Phänomen, mit einer |<br />

erstklassigen Kraft zu tun hatte. So kam es, daß die Straßen, f<br />

durch die Elfriede zu gehen hatte, täglich' belebter wurden, z<br />

wenn sie sich sehen ließ. Für sie war es ein Spießrutenlaufen, \<br />

dem sie sich gern entzogen hätte. Sie mußte es aber auf sich '<br />

nehmen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollte. Je mehr BevWderer,<br />

desto mehr Erfolg in der Manege.<br />

Die Reit- und Schießproben verliefen zur vollsten Zusrie- '<br />

denheit, sowohl Elsriedens als auch des Direktors, der immer I<br />

dabei war. Poblo war bald auf der Höhe Selbst das Lö- -<br />

wengebrüll, das er doch ein halbes Jahr nicht vernommen !<br />

hatte, 'brachte ihn nur beim ersten Male etwas aus dem Geleise.<br />

Damit jedoch hatte Elfriede gerechnet. Sie sprang Mir- J<br />

I)er ab, weile sie sonst zu Fall gekommen wäre. Nachdem der -<br />

vlkt aber einige Male hintereinander wiederholt war, giri? !<br />

alles wie am Schnürchen.<br />

Cäcila war ebenfalls da. Doch nur als Zuschauerin. I<br />

ten durste sie vorläufig nicht. Poblo mußte sich erst ganz an k<br />

seine frühere Herrin gewöhnen. Wenn aber die Probe ä 11 !<br />

Ende war, gegen vier Uhr, ging sie mit- Elfriede nach<br />

lippt hinaus. Zum Schießunterricht.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Walter, Jnnertkirchen und Binggeli Walter, Brienzwiler je<br />

43 P- Karl von Moos sen.,Sachsein Holte sich die 10. Feld-<br />

Meisterschaft.<br />

Wahlsreiheit und Wahlunfreiheit. (Korr.) Die Versassunqsrevision<br />

von anno 1943 hat -die Wahlfreiheit beschränkt und<br />

jetzt tauchen mehr als früher Fragen aus betreffend die Möqlichkeit,<br />

diese oder jene Persönlichkeit in Gemeindebehörden<br />

zu wählen. Nicht abgeändert wurde aber damals die Bestimmung<br />

zu Artikel 34, Buchstabe i, der Kantonsverfassung wonach<br />

der Regierungsrat den Entscheid zu fällen hat Wer die<br />

Gültigkeit der von Gemeinden und Gemeindebehörden getroffetten<br />

Wahlen, „w e n n s o l ch e an g e s o ch te n w erde ri"<br />

Der Regierungsrat hat also in solchen Fällen dann Stellung<br />

zu nehmen, wenn eine formelle Anfechtung vorliegt. Nebenbei<br />

ist zu sagen, da st die Wahl eines laut Strastenverordnung<br />

von der Äautotnmission —. also nicht von Landsgemeinoe,<br />

Kgnionsrat oder Regierungsrat — gewählten Staatsbeamten<br />

in eine Korporationsbehörde kaum als verfassungswidrig angesehen<br />

werden kann. Zumal nach.allgemeinen verwaltungsrechtlichen<br />

Grundsätzen Ausnahmebestimmungen einschränkend<br />

und nicht ausdehnend anzuwenden sind.<br />

Schlachtseier von Dornach. An der Feier vom vergangenen<br />

Samstag und Sonntag in Dornach war die <strong>Obwaldner</strong><br />

Regierung durch Landammann Arnold Ming und Regierungslat<br />

Oskar Heimann vertreten. An der Feier vom 30. und 31.<br />

Juli in Solothurn werden Landammann A. Ming utt>d<br />

Landstatthalter Dr. G. Odermatt unsere oberste Behörde repräsentieren.<br />

Tarnen. Die Studentenliga (Bereinigung abstinenter kath.<br />

Studenten) feiert innert unsern Gemarken, im Kollegium, das<br />

goldene Jubiläu m. Sie umfaßt eine respektable Schar<br />

von studierenden Jungmännern, die mutig nicht nur den<br />

völkischen, sondern sogar den studentischen Trinksitten die<br />

Stirne bieten, und mithelfen im christlichen und vaterländischeu<br />

Liebeswerk der Abstinenzbewegung. Aus der Studentenliga<br />

-kommen die, spätern Führer der Volksliga, die ebenfalls<br />

mit den Studenten ihre 54. Delegierten-Versammlung hält<br />

unter Assistenz ihres Protektors, des hochwürdigsten Bischofs<br />

Dr. Josephus Meile, St. Gallen, der am Sonntag um 9.00<br />

Uhr im Kollegium das Pontifikalamt und nachmittags 2.15<br />

Uhr itt der Festversammlung das Hauptreferat hält über:<br />

Die Sendung der Studentenliga in der heutigen Zeit.<br />

Als erste Frucht feiner Bemühungen für die Abstinenzbewegung<br />

hat Herr Dr. P. A. Ming sel., Landammann,<br />

im Jahre 1894 die erste schweizerische Gymnafial-Sektion im<br />

Kollegium Garnen erstehen gesehen mit 35 Mitgliedern. Diese<br />

vertraten ihre ideale Gesinnung später in andern Kollegien<br />

und auf den Universitäten, so daß im Jahre 1899 die Stubentenliga<br />

in Luzern gegründet werden konnte, trotz vielgestaltiger<br />

Schwierigkeiten.<br />

Zur Teilnahme an den öffentlichen Anlässen sind auch<br />

Nichtabstinenten herzlich willkommen.Wir verweisen im übrigen<br />

auf unsern Willkommgruß und wünschen beiden schweizerischen<br />

Verbänden eine segensreiche Tagung im Dienste des<br />

Baterlandes.<br />

Sächseln. Die Kunstausstellung im großen Gemeindesaal<br />

war bereits in der ersten Woche sehr gut besucht. Mehr als<br />

300 Kunstfreunde interessierten sich an den neusten Werken<br />

von Maestro Haas. Zeitgenössische Künstler, die der Ausstellung<br />

einen Besuch abstatteten, sprachen sich über die gefällige<br />

Aufmachung wie den hohen 'künstlerischen Wert der ausgestellten<br />

Bilder und Holzschnitte sehr lobend aus. Zum ersten<br />

schönen Erfolg der Ausstellung dürfen es die Veranstalter<br />

zählen, daß sich das Eidg. Departement des Innern um eine<br />

Reihe der ausgestellten Holzschnitte für die Eidgenossenschaft<br />

bewirbt. *<br />

Alpnach. Den verschobenen Obwalbner Flugtagen war diesmal<br />

schönstes Flugwetter beschieden. Dank der bewährten<br />

Organisation unter Hanns Adelbert Wirz konnten sie ohne<br />

Unfall durchgeführt werden. Wenn sich auch das Fußvolk der<br />

Zuschauer nicht mehr in so großer Zahl wie andere Jahre<br />

zeigte, so stellten sich dafür die Rundflügler, die einmal<br />

das liebliche Obwalden aus der Vogelschau betrachten wollten,<br />

in vermehrtem Maße ein. Die kitzlige Motorflugakrobatik, die<br />

der Kunstflugpilot Otto Sallaz aus Grenchen mit seiner Bükker-Maschine<br />

ausführte, erregte allgemeines Staunen. Für<br />

das nächste Jahr wird es schwierig halten, die Attraktionen<br />

noch zu erhöhen, wenn es nicht gelingen sollte, einen schwei-<br />

Syrischen Freiballon oder von Amerika einen fliegenden Flügel<br />

herzubekommen. In 2—3 Jahren aber würde man bestimmt<br />

auch aus dem schweizerischen Flugwesen wieder etwas<br />

Neues bieten können. *<br />

Alpnach. (Eing.) Bundes s.e ier . Unsere Vereine laden<br />

das Alpnachenvolk zur diesjährigen 1. August-Feier im Schul-<br />

Hauswald ein. Nach dem feierlichen Glockengeläute eröffnet<br />

die Musikgesellschaft um 20.15 Uhr die Gedenkstunde mit<br />

einem flotten Marsch. Herr Regierungsrat Oskar Heimann<br />

wird in seiner Ansprache unsere liebe Heimat preisen, die<br />

chr Bestehen dem besonderem Schutze Gottes verdank. Sänger<br />

und Turner, Jodler und Trachtenleute geben der Veranstaltung<br />

den festlichen Rahmen. Wir erwarten, daß recht viele<br />

Älpnacher diese würldige Feier miterleben. Näheres gibt das<br />

ausführliche Programm bekannt.<br />

v ^pringkonkurrenz in Alpnach. Die Vorarbeiten für die<br />

diesjährige Springkonkurrenz des Kavallerievereins Ob- und<br />

' Ewalden, die am 28. August in Alpnach zur Austragung<br />

winmt, sind in bestem Gange. Die Präpositionen wurden in<br />

den letzten Tagen an die Konkurrenten verschickt. Ein idealer,<br />

geräumiger Springplatz wurde inzwischen auch ausfindig<br />

gentacht. Zur Deckung der Unkosten und zur Finanzierung der<br />

yohen Preise, die für die 5 ausgeschriebenen Konkurrenzen<br />

ausgesetzt sind, wurde die Durchführung einer Lotterie be-<br />

Ju den nächsten Tagen und Wochen werden die<br />

"^ücksvögeli" zum Kauf angeboten. Der Einsatz auch in<br />

ow>.es Toto wird sich bezahlt mächen, denn als Preise locken<br />

le schönste, erstprämiierte uNd tbc-sreie Lebendware vom<br />

Wichen Füllen bis zum fetten Säuli. *<br />

Lungern. (Eing.) Am Sonntag, den 31. Juli <strong>1949</strong> führt<br />

^>ere Feldmusik ihr großs, traditionelles Wald fest durch.<br />

öchon sind vier Jahre, seitdem der volkstümlichste, alter<br />

lasse zum letzten Male Revue passierte. Die prachtvollen<br />

Konzertstücke sind uns aber immer noch in lebhafter Erinner-<br />

Ebenso der seltenschöne Festplatz auf der verträumten<br />

-lMdwiese im „Sattel", umrandet von diesem sagen- und<br />

märchenreichstem Wald hinter der Kirche.<br />

, Natürlich ist auch der riesige Buden- und Jahrmarktbetrieb<br />

ein wesentlicher Bestandteil dieses urchigen VolkssesteZ.<br />

'«o begehrenswert und gern uns gewiß ein erquickender Sommerregen<br />

willkommen wäre, so sehr wollen wir hoffen, daß<br />

dieses frohe Treffen in Lungern, im Sattel, auch für viele<br />

Ausflüglern aus den Schwestergemeinden ein lohnendes und<br />

lockendes Ausflugsziel bedeute.<br />

Also am letzten Julisonntag ans ^aldsest im Sattel.<br />

Hochsaison in Engelberg. vb. Später als andere Jahre hat<br />

die Hochsaison in 'Engelberg begonnen. Jetzt oder erfreut sich<br />

der Kurort einer guten Besetzung. Entgegen anders lautenden<br />

Gerüchten sei festgestellt, daß in allen Hotelkategorien<br />

noch freie Betten vorhanden sind; Auskunft über Unterkunftsmöglichkeiten<br />

erteilt das Offizielle Verkehrsbüro<br />

Engelberg, Tel. (041) 7 71 61. An speziellen Veranstaltungen<br />

der nächsten Zeit seien erwähnt: Große Schauveranstaltung<br />

im Schwimmbad mit 60 Teilnehmern vom Sonntag, den<br />

31. August, 14.30 Uhr, die Offizielle Bundesfeier im Freien<br />

mit Festzug, Darbietungen der Trachtenvereinigung und der<br />

Musikgesellschaft, sowie der Festrede und den anschließenden<br />

Bällen in Hotel und Dancings, Internationales Tanzturnier<br />

vom 4. August, sowie Internationales Tennisturnier und<br />

Handicapspiele vom 11. bis 14. August.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 31. Juli.<br />

9.30 Werke von Wich. Friedemann Bach. 9.45 Kath. Predi-gt.<br />

10.15 Basler Kammerorchester. 11.20 Vom goldenen<br />

Ueberfluß: Dichtung und Musik. 12.15 Klingendes Liederfmch.<br />

12.40 Partien aus der Fladermaus von I. Strauß.<br />

13.00 E. Dumont. 13.30. Frage- unb Antwortspiel. 14.30<br />

Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.45 Marschmusik. 15.15 E.<br />

Dumont erfüllt Plattenwünsche. 16.00 Tour de Suisse. 17.00<br />

Neue Bücher. 17.10 Der Brunnen: Komische Oper. 18.15 Erinnerung<br />

an das Goethe-Jahr 1932. 18.30 Schweizer Volkslieder.<br />

18.55 Besuch bei den Tellspielern in Altidorf. 20.00<br />

Ein Spiel aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft. 21.05<br />

Ascha Heisch spielt Mozart. 21.30 Internationale Musikalische<br />

Festwoche in Luzern <strong>1949</strong>.<br />

Montag, 1. August.<br />

ll.OOPoetische und musikalische Reportage. 11.50 Volkstümliche<br />

Solisten und Ensembles. 12.40 Volkstümliche Musik.<br />

13.30 Bläserquintett. 14.00 Frauenstunde. 17.30 Tour oe<br />

Suisse. 18.00 Hörbericht zum Gedenken an die Schlacht bei<br />

Dornach. 19.00 Kinderchöre. 19.40 Rede des Bundespräsidenten.<br />

20.00 Musik aus Schweizer Festspielen. 20.30 Uebertragung<br />

der Bundesseier in Altdors. 21.30 Platten.<br />

Dienstag, 2. August.<br />

12.00 Opernmusik. 12.40 Variationen über eine slawische<br />

Weise. 13.20 „Schweizer schreiben an Schweizer". 14.00 Walzermusik.<br />

16.30 Tanzmusik zum Tee. 17.30 Für die Kleinen.<br />

17.50 Kindernachrichtendienst. 18.00 Tour de Suisse. 18.30<br />

C. Dumont. 19.00 Medizin und Pharmazie. 20.00 Berner<br />

Stadtorchester. 21.00 Kammermusikkonzert im Rahmen der<br />

Engadiner Konzert-Wochen.<br />

Das 41. Innerschweiz. Schwing- und Älplerfest<br />

in Schüpfheim<br />

Bei einem für Schwinger und Zuschauer außerordentlich<br />

günstigen Wetter führten der Entlebucher Schwingerverband<br />

und der Turnverein Schüpfheim am Sonntag, den 17. Juli<br />

<strong>1949</strong> das 41. Jnnerschweizerische Schwing- und Aelplerfest<br />

durch. Eine bis ins Letzte hervorragend spielende Organisation,<br />

das schmucke, blumen- und flaggengeschmückte Dorf, die<br />

ausgezeichnet gelegene und hergerichtete Wettkampfanlage und<br />

schließlich der Zustrom von rund 5000 Zuschauern gestalteten<br />

den Tag zu einen, der größten Sporttage, die das Entlebuch<br />

und Schüpfheim je einmal erlebten. Insbesondere vorteilhast<br />

fielen auch der geradezu überreiche Gabentempel, der rund<br />

13—14000.— Franken wert war, der feierliche Feldgottesdienst<br />

mit der kurzen, prägnanten Ansprachen von HH. Meinrad<br />

Kürner, Schüpfheim, der originelle und stark geachtete<br />

Festzug mit Gestalten der Geschichte des Entlebuch, volkstümilichen<br />

Gruppen, dem Originalalpaufzug, der Entlebucher<br />

Pferdezucht, der Jägergruppe usw. auf.<br />

Einen Höhepunkt des Anlasses war auch die Fahnenübergäbe<br />

durch den letztjährigen Festort Sarnen, durch Herrn Julius<br />

Portmann und die Uebernahme des Banners durch den<br />

Organisationspräfident Frsdy Emmenegger, Käsermeister<br />

Schüpfheim Bemerkenswert bleiben die rasche Arbeit des technischen<br />

Komitees und die sorgfältige Führung der Festwirtschast,<br />

die allen Wünschen gerecht werden konnte. Als unterhaltende<br />

Einlagen ernteten die Darbietungen der Musikgesellschast<br />

und des Jodelklub Schüpfheim, der Fahenschwinger<br />

Christen, Willisau und Heß, Sarnen, sowie die Alphornklänge<br />

von Bläsern des Entlebucher Verbandes besondern Beifall.<br />

In der Kranz- und Preisverteilung konnten 30 Schwinger<br />

von rund 220 den verdienten Kranz entgegennehmen. Die<br />

Rangliste weist folgende Namen auf:<br />

la Rusca Rene (Littau) 57.75; b) Gisler Hans (Luzern)<br />

57.75; 2. Zurfluh Josef (Andermatt) 57.50; 3a Fink Arnold<br />

(Büetigen); b) Haupt Walter (Ruswil); c) Schumacher Josef<br />

(Kriens); d) Lötscher Josef (Willisau); e) Reichmuth Ernst<br />

(Einsiedeln); f) Steinmann Hans (Ufhusen); g) Spichtig<br />

N i k o d e m u s (Sächseln) alle 57.25; 4a Grüter Moritz (Ruswil);<br />

>b) Christoffel John (Luzern); c) Mettler Louis (Reichen*<br />

bürg); d) Steiner Josef (Feusisberg); e) v o n F l ü e Paul<br />

"(Sächseln) alle 57.00. 5a Haussener H. (Oderdießbach);<br />

b) Langen fand Hans (Alpnach-Dorf); c) Roth Alois<br />

(Hergiswil Nw.); d) Schmidli Arthur (^omerswil); e) Gerber<br />

Arnold (Sumiswald); f) Stettier Hans (Eggiwil); g) Gasser<br />

Fra nz (Lungern); h) von Euw Josef (Jngenbohl) alle 56.75;<br />

6a Bättig Hans (Hochdorf); b) Christen Herbert (Hergiswil<br />

Nw.); c) Merz Jakob (Obern»! Zg.); d) Antiker Werner<br />

(Wolhusen); e) Herger Josef (Bürgten); Kaufmann Jos<br />

e s (Lungern); g) Z u m st e i n R u d o l f (Lungern).<br />

Viehmarkt in Luzern, vom 26. Juli <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 14 Muni, 25 Kühe, 6 Rinder, 217 Kälber, 845<br />

Schweine, 4 Ziegen, Total 1111 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

M-uni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kq u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicyr<br />

2.75—2.85<br />

2.55—2.70<br />

2.30—2.45<br />

2.60<br />

2.40<br />

2.30<br />

2.30-2.50<br />

2. 2.20<br />

1.80—1.90<br />

1.60—1.70<br />

1.40-1.50<br />

4.30<br />

3.80-4.—<br />

3.50—3.70<br />

310—3.30<br />

per Stück Fr.<br />

200—215<br />

38—48<br />

53—73<br />

88-105<br />

117—155<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 26. Juli <strong>1949</strong>.<br />

Handel<br />

flau<br />

flau<br />

fest<br />

flau<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Birnen. 100—120<br />

Spinat, inländischer<br />

90-100<br />

Rhabarber<br />

'°°Bananen 180-280<br />

30—40<br />

Mangold<br />

Eier.<br />

Weißkabis<br />

40-60 Trinkeier, inländische 29-30<br />

Rotkabis<br />

40-65 Frischeier, inländische 28—30<br />

Kohl (Wirz. Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rubkohl)<br />

Butter und Käs»<br />

Blumenkohl<br />

ioo-l2oTafelbutter, geformt<br />

Kopfsalat, gr.<br />

20—Z0 klein geformt, 100 gr 102<br />

Karotten, rote<br />

70-80 groß geformt, 200 gr 201<br />

Sellerieknollen<br />

Kochbutter 934<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 55—75 Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

Kartoffeln, alte, inländ. Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 35-50 Sbrinz, 1. Qual. 600<br />

Bierrettig<br />

10—30 Magerkäse<br />

Petersilien, 1 Büschel 10 Tilsiter 490<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

Auskernerbsen<br />

rn-ito (Wildbret (tot).<br />

Feine Bohnen 120-izoZuppenhühner soo—550<br />

Tomaten ausl. 65—75 Tauben. 1 Stück 150—250<br />

Gurken<br />

ivo-i20Kaninchen 550<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch. 1 Büschel<br />

10 Süßwafferfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Früchte und Beeren.<br />

Großselchen, tot<br />

Aprikosen, ausländische i40->5oKleinselchen, tot<br />

Pfirsiche<br />

iso->6oHechte<br />

«epsel<br />

Barsche (Egli)<br />

Standardware, inländ. 80—noBrachsen<br />

Kontrollware, inländ. «a-9o Hasel<br />

Wirtschaft^ u. Kochäpfel 50-55 Trüschen<br />

Kirschen, inländische 70-9o<br />

Gartenhimbeeren, inländ. 230-230<br />

Erdbeeren, inländische<br />

Orangen, blond<br />

Heidelbeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Meerfische.<br />

Kabeljau, ganz<br />

80->5oKabeljau. Filets<br />

200—24oMerlans<br />

100—izoColins<br />

Todes-Anzeige<br />

Gott, der Herr, rief aus diesem zeitlichen Leben in die<br />

ewige Heimat unsern lieben, guten Bater, Schwiegervater,<br />

Großvater, Schwager und Onkel 401<br />

alt Gemeinderat<br />

Josef W a s e r - C h r i s t e n<br />

Großmatt<br />

Er starb heute, morgens 2 Uhr, nach längerer Krankheit,<br />

gestärkt durch die hl. Sterbesakramente, im 73. Altersjahre.<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen recht sehr<br />

Ihrem Gebet und bitten, ihm ein freundliches Andenken<br />

zu bewahren.<br />

A l p n ach - S t a d, den 29. Juli <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Josef Waser<br />

Marie Waser<br />

Brigitta Waser<br />

Otto und Mathilda Waser-Mathis und Kinder,<br />

Alpnach<br />

Lina und Ernst Meili- Waser und Kinder,<br />

Amriswil<br />

Elisa Waser<br />

Sr. Franz von Sales Waser, Baar<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 81. Juli, 8.15 Uhr,<br />

in Alpnach.<br />

Siebenter: Samstag, den 6. August, 7.3V Uhr,<br />

in Alpnach.<br />

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300<br />

500—520<br />

380—400<br />

200<br />

200<br />

400<br />

480.<br />

500—520


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Geschäftzweiges zum Zwecke ausschließlicher Marktbeherrschung." (Brockhaus)<br />

„ .. wirkt sich praktisch als Aufsaugung bestimmter volkswirtschaftlicher Bereiche<br />

in den Interessenbereich einzelner weniger aus."<br />

(Brockhaus)<br />

„Internationale Konzerngesellschaften können unabhängige schweizerische Unternehmungen<br />

erdrücken."<br />

(Handbuch Volkswirtschaft)<br />

„Am meisten haben sich die Trusts in den Vereinigten Staaten entwickelt, wo<br />

gesetzgeberische Maßnahmen gegen ihre Machtstellung ergriffen werden mußten."<br />

(Brockhaus)<br />

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3 '<br />

<strong>1949</strong><br />

7 9 . - Sr. 61<br />

M M e r M O M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bon ne me n lsp reis : Durck die «Boft juaestpTTt «w m»<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

f w „ « t w * * u n d s - m s w » i 2 S K Ä i i J ^ a ^ . « Ä * Ä ä w<br />

mjS?'" V " ~ 5ta " ,


O b w a l d e n<br />

Offizielle Einweihung und kirchliche<br />

Einsegnung des Obwalduer Kantoualbauk-<br />

Gebäude in Engelberg<br />

Wegen Fehlleitung der Post hat uns die nachstehende<br />

Einsendung für die letzte Nummer verspätet<br />

erreicht. Red.)<br />

Am Mittwoch, den 27. Juli, wurde in Engelberg der<br />

Akt der offiziellen Einweihung des neuen Gebäudes der<br />

Filiale Engelberg von der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank vollzogen.<br />

Da wo einst das bekannte Hotel „Viktoria" stand und<br />

dann jahrelang der ungepflegte Brandplatz, da schaut nun<br />

heute behäbig, freundlich und im Kleid eines wohltuender?<br />

Heimatschutzes das neue Filialgebäude in das Treiben der<br />

Dorfstraße hinunter. Um 11 Uhr wurden Behörde, Bankorgane<br />

und Gäste vom Bankpräsidenten Dr. W. A m st a l -<br />

den begrüßt, und sogleich erfolgte vom Ortspfarrer H. H.<br />

Pater Clemens die kirchliche Einsegnung, die er mit<br />

einer sinnvollen Ansprache über die kirchliche Zeremonie einleitete.<br />

— Es folgte eine Besichtigung des praktisch und schön<br />

erstellten Baues vom Erdgeschoß bis zum Dachboden.<br />

Beim Mittagsmahl eröffnete Bankpräsident Dr. W. A m-<br />

stalden den Reigen der.Ansprachen mit Erinnerungen an<br />

Engelberg, mit interessanten und aufgeschlossenen Volkswirtschaftlichen<br />

Hinweisen und zeigte sich erneut als ein guter<br />

Kenner der Lage, als ein initiativer Förderer von Verkehr<br />

und Gastgewerbe und als ein großer Freund der Talschaft<br />

von Engelberg. Er meinte, dieses repräsentative Bankgebande<br />

deute den Einsatz für Tal und Kurort Engelberg und es<br />

möge ein Symbol des Mutes sein und eine Verpflichtung<br />

zur Gestaltung einer besseren Zukunft. — Der Architekt<br />

Franz Stockmann, Sarnen, umriß die Baugeschichte,<br />

die Planung und erzählte von hellen und dunklen Tagen,<br />

gab der schönen Zusammenarbeit zwischen Bankbehörde und<br />

den Handwerkern von Engelberg lebhaften Ausdruck. Von<br />

ihm empfing der Bankdirektor Josef H e ß den Schlüssel<br />

zum Hause. Er war hocherfreut über das erstandene Werk,<br />

ist doch damit ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.<br />

Er dankte dem Verwaltungsrat der Bank für die<br />

verständnisvolle Förderung und gedachte in ehrenden Worten<br />

seiner Vorgänger Direktor Helbling und Villiger fei., die<br />

den Gedanken eines Baues nachhaltig betreuten. — Landammann<br />

Ming entbot als Vertreter der Regierung Dank<br />

und Gruß. Die Regierung interessiert sich naturgemäß um<br />

die Entwicklung der Bank, sie nimmt aber auch regen Anteil<br />

am Schicksal Engelbergs. Er wünscht, daß alles getan werde,<br />

seitens der Behörde und der Bank, daß Engelberg bessere<br />

Verkehrsverhältnisse erhalte. — Talammann Franz Heß<br />

heißt alle Vertreter im Namen der Gemeinde willkommen<br />

und dankt der'Bankbehörde für die großzügige Geste gegenüber<br />

Engelberg. Das neue Bankgebäude sei eine Zierde für<br />

das Bergtal. Er habe aber noch den besonderen Dank der<br />

Bauhandwerker von Engelberg abzustatten, welche bezeugden,<br />

daß es eine schöne Zusammenarbeit war mit dem Bau-<br />

Herr, der Bank, und der Bauleitung, dem Architekten. Durch<br />

diesen Bau floß viel Geld und willkommene Arbeit an<br />

Handwerk, Handel und Gewerbe. — H. H. Dr. Pater A n -<br />

felm Fellmann konnte die Gesellschaft Äs Vertreter<br />

des Klosters und der Sparkasse von Engelberg begrüßen, ist<br />

ja das Kloster der älteste Engelberger und die Sparkasse bereits<br />

1879 — vom damaligen Abt Villiger gegründet, die<br />

älteste Bank am Platze. Er wollte es nicht unterlassen, das<br />

Bedauern über den Wegzug von alt-Talammann Josef Heß<br />

auszusprechen; gleichzeitig aber der Freude Ausdruck geben,<br />

daß einem Engelberger dieser verantwortungsvolle Posten<br />

zugefallen. Mit dem Wunsche einer glücklichen und segensreichen<br />

Entwicklung für die beiden Bankinstitute dokumentierte<br />

er die loyale Zusammenarbeit. — Alt Landammann<br />

Eduard Jnfanger vermittelte Erinnerungen an diesen<br />

Platz und ergänzte diese durch Streifzüge in das Alt-Engelberg.<br />

Er skizzierte die volkswirtschaftliche Entwicklung im<br />

Sektor des Kurortes und freute sich, daß dieser Bau eine<br />

weitere Verschönerung des Dorfbildes darstelle.<br />

Der Präsident des Kantonsrates, Leo von Wyl, überbrachte<br />

die Grüße des Kantonsrates als Aufsichtsbehörde und<br />

betrachtet die solide und gute Entwicklung der Bank als ein<br />

Glück für den Kanton, wie er auch die Bemühungen der Bank<br />

sür die jeweiligen Bedürfnisse unseres Landes Obwalden<br />

schätzt. Er beglückwünscht die Gemeinde Engelberg zu diesem<br />

Bau und hofft, daß damit auch wirtschaftliche Erfolge verbunden<br />

sein mögen.<br />

Den witzigen Schlußpunkt setzt alt Talammann Dr. I o s.<br />

G a n d e r, der derzeitige Obergerichtspräsident. Den Dank<br />

für die vortreffliche Lösung dieses Projektes vermischt er mit<br />

humorvollen Gedanken und betrachtet diesen beispielhaften<br />

Bau als ein Symbol füre die weitere, schöne Gestaltung des<br />

Kurortes Engelberg.<br />

Diese kleine, gediegene Feier offenbarte eine vorzügliche<br />

Verbundenheit des alten Kantonsteiles mit der Gemeinde<br />

Engelberg, und durch alle Worte und Gedanken schimmerte<br />

der Dank an Gott sür die friedliche Entwicklung, der Wunsch<br />

und Wille des Durchhaltens und die Gesinnung einer freudigen<br />

Zusammenarbeit. Unverkennbar kam aber auch der<br />

Dank an die Bankbehörde aufrichtig zum Ausdruck, insbesondere<br />

an den Präsidenten alt Ständerat Dr. W. Amstalden.<br />

Es war nicht nur ein schöner, es war ein wertvoller<br />

Tag.<br />

hs.<br />

Bevölkerungsbewegung. Einer Mitteilung des Eidg. Statistischen<br />

Amtes in der „VoWwirtlschaft" entnehmen wir die<br />

Angaben für die Bevölkerungsbewegung im Kanton im März<br />

<strong>1949</strong>:<br />

Geschätzte Wohnbevölkerung Anfang <strong>1949</strong>, 21500. Eheschließungen<br />

2; Geburten 46, davon Mädchen 25, Knaben 21;<br />

Todesfälle 25, davon Männer 15, Frauen 10. Geburtenüberschuß<br />

21. Sterbefälle an Tuberkulose 1, an Krebs 4, an Grip-<br />

Pe 1.<br />

* Hochsaison in jeder Hinsicht brachte das Wochenende und<br />

der« letzte Julisonnlag. Die Kurorte Sarnen, Sächseln, Lungern,<br />

Melchtal/Frutt sind gut besetzt. Ueberraschend groß ist<br />

dieses Jahr der Besuch, von Belgiern. Für den Transport<br />

der Wochenendausflügler nach der Stöckalp-Frutt mußten am<br />

Samstagabend ans der Station Sarnen alle verfügbaren<br />

Cars aufgeboten werden.<br />

Die sommerliche Hitze dürfte nun auch auf dem Höhepunkt<br />

stehen. Der erwünschte ausgiebige Regen für die Kulturen<br />

läßt auf sich warten und im Radio meldet die meteorologische<br />

Zentralanstalt immer wieder ein neues Hoch von irgendwocher.<br />

Auf Hochtouren lies auch wieder der Sonntagsverkehr aus<br />

der Brünigstraße. Zeitweise wähnte man, daß bereits der<br />

Autotroß der Tour de Suiffe vorbeiflitze, so dicht ausgeschlossen<br />

fuhren die Auto- und Töffkolonnen. Ganz ohne Verkehrs-<br />

Unfälle gings natürlich auch nicht ab. In Alpnach wurde ein<br />

Fußgänger von einem Motorrad gerammt und mußte in<br />

ärztliche Pflege gegeben werden. Im Laufe des Frühlings<br />

und Sommers wurden zum Schutze des motorisierten Straßenbenützers<br />

verschiedene Strecken unserer Kantonsstraße ausgebessert<br />

und ausgebaut. Es wird langsam Zeit, daß man<br />

mit der Markierung von F u ß g ä n g e r s t r e i s e n über<br />

Straßenkreuzungen auch an den Schutz des Fußgängers<br />

denkt!<br />

Brünigschwinget, 7., evtl. 14. August <strong>1949</strong>. Wird Fink,<br />

Aplanalp oder Tschannen Tagessieger? Den Brünigschwinget<br />

darf man mit seinem Ruf und Rang füglich als ersten Bergschwinget<br />

bezeichnen. Dazu scheint er auch von Natur aus Prädestiniert<br />

zu fein. Man denke nur an die einzigartige Lage<br />

im Zentrum der Schweizerkantone, an die ausgezeichneten<br />

Verkechrsmöglichkeiten zum Schwingplatz und an das ein--<br />

drucksvolle Landschaftsbild rings um die Arena. Das alles<br />

hat dem Brünigschwinget einen Rainen eingebracht, der das<br />

Herz nicht nur jedes Schwingers sondern darüber hinaus<br />

jedes Naturfreundes und Liebhabers unserer Berge höher<br />

schlagen läßt. Die Anlage — der permanente, amphitheaterartig<br />

gebaute Schwingplatz in der Nähe der Kantonsgrenze<br />

und der SBiB-Station Brünig — und die einzigartige Atnwsphäre<br />

eines Volksfestes, die den Schwinget dort oben auszeichnet,<br />

sind weitere gute Trümpfe, die die Organisatoren<br />

des Schwinget ausspielen dürfen, wenn sie zum Feste laden.<br />

Da die aktiven Teilnehmer am Brünigschwinget gewissermaßen<br />

dem „Oberhaus" angehören, vermögen sich meist nur<br />

Könner von anerkanntem Ruf in die kleine Schar glücklicher<br />

Kranzgewinner durchzukämpfen. Die Anmeldeliste weist diesmal<br />

eine große Schar von populär gewordenen „Helden des<br />

Sägemehls" auf. Die Berner Oberländer sind durch die gefürchteten<br />

Sennenschwinger Abplanalp Ernst, Michel Hans<br />

und Omlin Franz, die Oberaargauer durch Kapp Hans, vertreten.<br />

Die Mittelländer schicken Marti Ernst, Oesch Gottsried,<br />

sowie die gefürchtetsten Turnerschwinger Lerch Hermann<br />

und Messerli Walter. Die besten Seeländer dürften Fink<br />

Arnold, Herren Ernst und Münger Hans sein. Die Emmentaler<br />

stellen ihren Mann mit Furrer Walter, Beer Daniel<br />

und Aeschlimann Ernst. Von der Nordostschweiz kommen<br />

Tschannen Werner, Odermatt Theodor, Spieß Hans und Liebi<br />

Rudolf. Die Luzerner sind mit Lötscher Anton, Haupt<br />

Walter, Portmann Hans, Hofstetter Fridolin und Peter<br />

Alois, die Urner mit Zursluh Joi'ef, HergerPeter und %<br />

mie Ernst, die Schwyzer m.t Reichmuth Ernst, von ^<br />

« und Steiner Josef, die Znger nnt Aschwanden t( 0<br />

vertreten. Und schließlich, dürfen wir unsere Mannen nich<br />

vergessen, die Spichtig Nikodem, ^angensand Hans,<br />

stein Rudolf, Roch Alois und -den Armzugspezralisten<br />

mann Fritz. ^ _<br />

So darf man auch dieses Jahr mit großer Spannung ^<br />

ersten Augustsonntag entgegensehen, der im reichen Füllh^<br />

ider in allen Kantonen auszutragenden Wettkampfe als beten<br />

populärsten auch den Brünigschwinget birgt.<br />

Sächseln. * Unsere rührige Trachtengruppe hat sich a,, f<br />

vielseitigen Wunsch entschlossen, den Heimatabend vom letzten<br />

Frühjahr, der so guten Anklang gefunden hat und zu dein<br />

so viele Trachtenfreunde keinen Platz mehr fanden, am nachsten<br />

Sonntag zu wiederholen. Im Mittelpunkt der<br />

•(tainmg staltung steht ]tegi «vuv das Trachtentheater „Annekathrie" von fe ^<br />

Boßhard. Ob ihna, das ifötiirf Stück 1'Menswert sehenswert ist. ist, können «die<br />

Zuschaue<br />

sagen, die es schon gesehen haben. Leben und Wirken di^<br />

I resoluten und doch grundgütigen „Gölte" mitanzuschau^<br />

) werden sichdie Freunde unserer Trachtenbewegung innert utz<br />

außer unserer Gemeindegrenzen nicht entgehen lassen. Fh<br />

die Aufführungszeiten verweisen wir aus das Inserat.<br />

Lungern. * Das Chrummelbacher Jnbelsest zur Feier de-<br />

200jährigen Bestehens der dortigen Kapelle nahm eine!<br />

würdigen Verlaus bei schönstem Fest-wetter. Dies darf mal,<br />

trotz des kräftigen Regengusses während der Jubelmesse be-<br />

Häupten, denn der Regen fiel ja sehr zum Wohle von Vieh<br />

Weiden und Aelplern. Bei ca. 1000 Gäste hatten sich eingefunden,<br />

als H. H. P. Engelbert Ming, Guardian in :<br />

sie aufzustellen. Zwei rechts, zwei links vom Eingang ^<br />

Manege. Die Scheiben waren fünfzehn Zentimeter breite<br />

Bretter. Weiß gestrichen. Nur in der Mitte der oberen [<br />

zeigten sie einen schwarzen Punkt. Ein Loch, das rückwäw<br />

von einer beweglichen Eisenklappe verschlossen' war. Aus |<br />

Scheibe stand ein blechernes Männlein Der Elmon ~W l><br />

telte die Scheiben, die Männlein standen fest. Dann stieß *<br />

unter >den Zeichen größter Aengstlichkeit mit dem |<br />

gegen' den schwarzen Punkt. Da siel das Männlein vorrr h^<br />

ab, und der Clown purzelte vor Schrecken auf die Erde. $<br />

diesem Augenblick kam Elfriede. Poblo setzte mit elegante-«<br />

Schwung über den auf der Erde Liegenden hinweg. Der ras!<br />

srch auf, stellte das umgefallene Männlein wieder aufrkl?<br />

und eilte unter Zeichen größten Entsetzens hinaus.


Dr- P- Plazidus Hartmann unterbreitete dem hochwür-<br />

Mn gnädigen Herrn den dringlichen Wunsch, ebenfalls<br />

wegen seiner angegriffenen Gesundheit vom Schuldienst be<br />

freit zu werden. Der scheidende Lehrer, der bei gründlichem<br />

Wissen, auch eine hervorragende Mitteilungsqabe Maftb<br />

ga-m den Unterricht an der Schule im Jahre 1914 und lehrte<br />

während dreieinhalb Dezennien hauptsächlich Geographie Mimralogie<br />

und Geologie dank seiner vielseitigen Begabung,<br />

ze.tn^ise auch Mathematik und deutsche Sprache in den obersten<br />

Klassen. Als Le-terdes Schultheaters sorgte er während<br />

mancher »Saison für bildende und humorvolle Unterhaltung<br />

sluf<br />

" nb 'chus zu diesem Zweck selber<br />

manch treffliches Spiel. Die Angelo Montana, für deren<br />

Gründung er sich schon bleibende Verdienste erworben hatte<br />

betreute er als verständnisvoller und umsichtiger Vereinspapa<br />

und stand^ihr in guten und schwierigen Zeiten mit Rat<br />

und ^tzur 'seite. Für all diese Arbeit zum Dienste und<br />

zum Wohle der studierenden Jugend dankt ihm die Oeffent-<br />

Ilchkeit öei seinem scheiden aufrichtig und wünscht ihm viel<br />

Freude und reiche Ausbeute in seinen heraldischen Forschungen.<br />

Dr. P. Fidelis Beerli, der während längerer Zeit die religiösen<br />

Vereine am Kollegium leitete und sie unter Beibe-<br />

Haltung ihres traditionellen Charakters den Ansprüchen der<br />

Zeit anzupassen suchte, siedelte als Sekretär in die Kanzlei<br />

!be§ hochwürdigen Abt Primas in Rom über.<br />

Dr. P. Bonaventura Thürlemann vertauschte sein Wirkungsfeld<br />

an der Stiftschule als Physiker und Machematiker<br />

^ mit dem eines Monteurs ans der Missionsstation Otele in<br />

Kamerun.<br />

P. Werner Suter folgte dem Hilferuf des Hochwürdigsten<br />

Gnädigen Herrn von Maienberg im Tirol und amtet dort<br />

bereits ein Jahr als Klassenprofessor und Präsekt des Jnternates.<br />

Unmittelbar nach Abschuß des letzten Schuljahres promovierte<br />

P. Bruno Helbling an der Alma Mater Fribnrgensis<br />

mit der Dissertation „Kirche und Staat nach den Normen des<br />

C. I. C." zum Doktor beider Rechte. Von der philosophischen<br />

FakulM der gleichen Universität wurde auch die DMorarbeit<br />

von P. Jso Zuber: „Beiträge zur Biographie des Aristoteles",<br />

angenommen und ihm, der bereits letztes Jahr die mündlichen<br />

Pericula erfolgreich überstanden hatte, der Doktorgrad<br />

verliehen. Den beiden Neodoktoren unsere Gratulation:<br />

Allen Professoren nnd Studenten aber recht gute Erholung<br />

in der wohlverdienten Ferienzeit! *<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eine fliegende Hundstage-Ente.<br />

spk. Die Meldung einer amerikanischen Agentur, wonach<br />

die Schweiz aus überschüssigem Kriegsmaterial der USA.<br />

eine Fliegende Festung samt Ersatzteilen gekauft habe, erweist<br />

sich als eine Hundstagsente. Immerhin vernimmt man bei<br />

dieser Gelegenheit, daß die Schweiz ein zweimotoriges V e r -<br />

messnngsflugzeug vom Typ Beechcraft für die Landestopographie<br />

und die Eidgenössische Vermessungsdirektion<br />

erworben hat.<br />

Wettgeschehen<br />

Der „Amethyst" geflüchtet.<br />

Das britische Kriegsschiff „Amethyst", das im vergangenen<br />

April von den chinesischen Kommunisten in Völkerrechtswidriger<br />

Weise angegriffen worden war, und in der Folge im<br />

Oberlauf des Jangtsekiang blockiert wurde, hat nunmehr<br />

eine dramatische und erfolgreiche Flucht vorgenommen^<br />

wobei es der „Amethyst" gelang, das offene Meer zu gewinnen<br />

und sich der britischen Fernostflotte anzuschließen, obwohl die<br />

kommunistischen Küstenbatterien dies zu verhindern trachteten.<br />

Das Londoner Foreign Office hat zusammen mit der Admiralität<br />

eine Erklärung abgegeben, aus der man erfährt, daß<br />

die Kommunisten lange Zeit den Kapitän der „Amethyst"<br />

zwingen wollten, schriftlich die Verantwortung für den<br />

kommunistischen Angriff vom April auf sich zu nehmen.<br />

Diese Herausforderung richtet sich offensichtlich gegen das<br />

Prinzip der freien Flußschiffahrt.<br />

Freiheit, die ich meine!<br />

Die Labourregierung droht jenem Teil der e n g l i s ch e n<br />

Presse, der gegen sie in Opposition steht, mit dem Maulkorb.<br />

Die nichtsozialistischen Zeitungen sollen unter die Vormundschaft<br />

eines sogenannten Presserates gestellt werden.<br />

So also sieht die Meinungs- und Pressefreiheit des „demokratischen"<br />

Sozialismus aus.<br />

Labonr abgewirtschaftet!<br />

Die erste große Wahlrede Churchills, wie man seine Anspräche<br />

letzter Woche zutreffend qualifiziert hat, ist nun von<br />

Premierminister A t t l e e beantwortet worden. Stellen wir<br />

fest, daß Attlees Replik ziemlich schwach war. Der Premier<br />

wirst dem Führer der Opposition vor, die Tatsachen entstellt<br />

zu haben. Der schlimmste Vorwurf Churchills aber, daß nämlich<br />

die Labourregierung vom nichtsozialistischen Amerika<br />

eine gigantische Finanzhilfe erhalten habe, wie<br />

keine britische Regierung zuvor, und daß England trotzdem<br />

heute vor dem wirtschaftlichen Ruin stehe, dieser vernichtende<br />

Borwurf konnte von Attlee nicht entkräftet werden. Der Premier<br />

begnügte sich damit, seines berühmten Vorgängers<br />

mutige Haltung vom Jahre 1940 nachzuahmen mit der Erklärung,<br />

daß „die Zukunft nicht leicht sein wird". Der<br />

Unterschied von damals und jetzt besteht einzig darin, daß<br />

^hurchill eine ohne sein Verschulden verfahrene Situation<br />

durch zielbewußte Maßnahmen wieder einrenkte, während die<br />

Labourregierung für das heutige Wirtschaftsschlamassel perlonlich<br />

verantwortlich ist.<br />

Moskaus Einmischung in Rom.<br />

Rußland, das vor wenigen Monaten einen amerikanisch-<br />

«Nischen Protest wegen Verletzung der Friedensverträge<br />

'durch bie Satellitenländer Bulgarien, Rumänien und Ungarn<br />

Ablehnte und als „Einmischung" bezeichnete, behauptet jetzt<br />

seinerseits in einer Note an die Römer Regierung, das I t a -<br />

£i e . n Fr, ebenso ertrag verletzt" habe. In<br />

-Wirklichkeit geht es einzig darum, daß man in Moskau den<br />

itÄieniichen Beitritt zum Atlantikpakt als „aggressiv" erklart,<br />

^mmer wieber die gleiche ausgeleierte Platte!<br />

Ein<br />

Sommerspiel in Luzern<br />

n<br />

schweizerische Theaterforscher und -schriftsteller<br />

r ^ o Anderes Geschick, für seine<br />

A f G m £uäer^ emen stimmungsvollen RahmeTm<br />

er Üor 3^ren auf der Freitreppe der<br />

f w Ä TJ ~ Weinmarktplatz, aus dem Jnseli, in einem<br />

CT<br />

Ä K Fr°^iskanerkirche seine eigenen Stücke, seine<br />

Nachdichtungen und Bearbeitungen oder gar Goethes „Faust"<br />

auffuhrm ließ, so flüchtete er Heuer vor dem Stadtlärm mit<br />

Trupps— diesmal nicht mit Laien, sondern mit B e-<br />

^ussschauspielern — auf den Felsberg, eine kleine<br />

Snfr *" bestandene Anhöhe unmittelbar über der<br />

Hofkirche. Der Reiz des Platzes mit einem ins Dunkle ver-<br />

L? f 1 fen unb mit brei deinen Bühnen teilte sich<br />

den Gasten der ersten Aufführung unmittelbar mit. Das von<br />

Ovkar Eberli m Knittelversen geschriebene Stück: „Der Lätz<br />

S S ? s' 6 ba§ bn§ aIte<br />

5^"'<br />

Motiv des Werbers ver-<br />

S S Auserkorene seines Vetters verliebt,<br />

erweckte sichtlich viel Behagen und Freude.<br />

öie<br />

ziemlich rauhe und mit Redens-<br />

?hr!!L Id 6 * r t0


ad: Betrachtung. 30.45 20 Jahre Berner Stndiooper: „Gomas<br />

und Zaide".<br />

Donnerstag, 4. August.<br />

12.15 Klavierjazz. 12.40 Schallplattenkonzert. 13.30 Neue<br />

Schallplatten. 14.00 Notiers und Probiers. 17.05 Kapelle<br />

Jean Louis. 17.30 Unterhaltende Plauderei. 18.00 Tour de<br />

Suisse. 18.30 Unterhaltungsmusit. 19.00 „Einer trage des<br />

andern Last", Hörbericht. 20.30 In Sachen Rüegsegger, Hörspiel.<br />

21.30 Schweizer Volkslieder.<br />

Freitag, 5. August.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Beliebte Sänger singen beliebte<br />

Lieder. 14.00 Die halbe Stunde der Frau. 18.00 Tour<br />

de Suisse. 18.30 C. Dumont. 19.10 Weltchronik. „Augustin<br />

und die Weltgeschichte." 20.45 Armand Bernard dirigiert.<br />

Samstag, 6. August.<br />

11.30 Kleines Kammerkonzert. 12.00 Kunst und Künstler.<br />

12.35 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Schallplatten-Revue.<br />

13.40 Reportage Wer die Verkehrserziehung. 14.00 Melodien<br />

von George Gershwin und Cole Porter. 15.10 Eine Reise<br />

nach Britisch Columbia, Hörfolge. 15.30 Volkstümliche Stunde.<br />

16.30 Instrumental-Soli. 17.30 Exotische Freunde im<br />

Zoo. 18.00 Tour be Suisse. 18.30 Volkstümliche Unterhaltung.<br />

20.00 C. Dumont. 20.30 Sommerliche bunte Sendung. 21.15<br />

Tanzmusik. 22.05 Tour de Suisse. 22.30 Der Musikfreund<br />

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wird Donnerstag, den 4.<br />

August, in der Pfarrkirche<br />

in Sächseln gehalten, wozu<br />

Verwandte und Bekannte<br />

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Gottesdienstanfang 7.30<br />

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M M e r M O e m i »<br />

Abonnements preis: Durch die Post zugestellt für die<br />

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Fr. Ib.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

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Konservatives Organ von Obwalde«<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 3 6813<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Garnen. Tel. (041) 86033<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Am Weltfenster:<br />

K i r c h e n i m r o t e n S t u r m<br />

wi. Es gibt heute noch Leute mit Klang und Namen,<br />

welche 'die Auffassung, verfechten, der Ehrist habe sich in der<br />

weltweiten Auseinandersetzung zwischen Ost und West einer<br />

„positiv-christlichen Neutralität" zu befleißigen.<br />

Gewiß, ein guter Teil des Ringens geht auf das<br />

Konto politischer und wirtschaftlicher Machtkämpfe, aber im<br />

Tiefsten handelt es sich, beim Kampf des Kommunismus gegen<br />

den Westen um viel meihr und um Enscheidenderes; denn die<br />

Sowjetmachthaber und ihre Hilfstruppen bÄämpfen alles,<br />

was dem Christen heilig ist und sie selber betrachten diese<br />

Auseinandersetzung als einen Kampf auf Leben und Tod.<br />

Nicht nur das christliche Gewissen, sondern auch der Kommunismus<br />

selbst läßt daher in diesem Ringen keine Gesinnungs-<br />

Neutralität zu.<br />

Die Grenzen zwischen Ost und West sind auch weltanschaulich<br />

klar abgesteckt und eine Entschuldigung für politische<br />

und ideologische „Grenzgänger" gibt es angesichts der heutigen<br />

Lage nicht mehr. Wohl versucht der Kommunismus auch<br />

jetzt noch, durch Beilegung irreführender Pseudonyme Unklarheit<br />

zu schaffen und Naive zu sangen. Wo ihm aber dadurch<br />

Einbrüche in die gegnerische Front gelingen, da werden sie<br />

nur dank eines menschlich-charakterlichen Versagens seiner<br />

Zuzügler möglich. Kennzeichnend ist dafür der Fall der staatlich-kommunistischen<br />

pseudokatholischen Aktion in der Tschechoslowakei.<br />

Ein Kampf mit ungleichen Waffen.<br />

Diese sogenannte „Katholische Aktion", die in Tat und<br />

Wahrheit gar nichts anderes darstellt als die organisatorische<br />

Erscheinungsform einer neuen Art der Kirchen-<br />

Verfolgung, verdient besondere Aufmerksamkeit schon<br />

darum, weil sie ungemein aufsfchlußreich ist für die Kampf-<br />

Methoden und die Taktik, die der Kommunismus im Kräftemessen<br />

mit den christlichen Kirchen anwendet. Galt es nämlich<br />

in allen bisherigen Kirchenverfolgungen als selbstverständlich,<br />

die Kirchen als Ganzes zu isolieren, sie gleichsam von außen<br />

her zu bekämpfen, so haben die roten Gottesfeinde aus den<br />

Mißerfolgen dieser „klassischen" Taktik offensichtlich eine Lehre<br />

gezogen: sie versprechen sich mehr davon, die Kirchen von<br />

innen heraus zu bekämpfen, das heißt, in das Haus Gottes<br />

einzudringen und von hier aus «den Kamps gegen Altäre und<br />

Kanzeln zu führen, statt die Festung von außen zu belegen.<br />

Wurde in den bisherigen Christenverfolgungen die Mistliehe<br />

Gemeinschaft als solche wie auch, jeder einzelne Christ<br />

isoliert und geächtet, so haben die kommunistischen Gottes-<br />

Hasser diese Methode aufgegeben. Sie isolieren und diffamieren<br />

nicht mehr die Gemeinschaft der Gläubigen als Ganzes, im<br />

Gegenteil, sie mischen sich unter sie, rekrutieren aus chren<br />

Reihen „Priester" und versuchen von innen heraus die kirchliche<br />

Gemeinschaft aufzuspalten, indem sie als „Laienapostel<br />

und Dirigenten „kirchlicher" Aktionen einen Keil zwischen die<br />

Gläubigen und die kirchlche Hierarchie treiben. Der Einzelne<br />

wirb nicht mehr verfolgt, sondern er soll seinem Glauben<br />

und seinen kirchlichen Oberhirten entfremdet werden. Es<br />

wird, entsprechend der revolutionären Grundeinstellung und<br />

Taktik des Bolschewismus, die Kirchenverfolgung in das Gewand<br />

der Revolution gekleidet, einer Revolution von innen<br />

heraus und von unten herauf. Und wie jede Revolution, so<br />

richtet sich auch diese Schein-Revolution gegen die Trager<br />

und Exponenten der bisherigen Ordnung, gegen die kirchlichen<br />

Spitzen.<br />

Das Unterfangen, die Gläubigen zu revolutionieren, ist<br />

allerdings in kaum wirksamen Anfängen stecken geblieben und<br />

Schliesset?<br />

ßeota<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessm.<br />

Elfriede reitet wieder im Damensitz. Ihr Kleid ist grau,<br />

silberschimmernd. Mit Hochs und Hurra wird sie begrüßt. ~Jte<br />

Spannung ist groß. Wird sie halten, was man sich von ihr<br />

verspricht? Sie beginnt mit der Vorführung dessen, was die<br />

die andern Reiter schon gezeigt haben. Doch alles nur kurz.<br />

Um zu zeigen, daß Poblo das auch kann. Man kennt die<br />

Sachen bereits. Um so mehr hat man Zeit, die Reiterin zu<br />

'besichtigen. „ ..<br />

Aber Poblo kann noch mehr,. „Poblo kann rechnen, ruft<br />

Afriede.Der Rappe steht. Die Musik schweigt. Auch die Zuschauer<br />

sind stille wie in der Kirche. „Poblo zähle bis fünf.<br />

Der Rappe hebt den rechten Vordersuß und stampft fünfmal<br />

auf die Erde. „Wievil ist zwei mal zwei?" Poplo stampft viermal.<br />

„Dreimal zwei?" Sechs Schläge folgen. „Und 12 geteilt<br />

durch vier?" Drei Schläge. „Und acht geteilt durch fünf?"<br />

Der Rappe schüttelt den Kopf. „Aha das gcht nicht, meinst du.<br />

12<br />

bisher nirgends über eine leicht durchschaubare Revolte einiger<br />

charakterschwacher und daher auf der Stufenleiter det<br />

Hierarchie unten gebliebener Ehrgeiziger ä la Plojahr hinausgewachsen.<br />

Gefährlicher ist der Versuch der kommunistischen<br />

Staatsführung, die kirchliche Leitung vom Kontakt mit<br />

den Gläubigen abzuschneiden, eine Isolierung, die zu verhindern<br />

oder unwirksam zu machen, die Kirche keine Machtmittel<br />

hat. Hierin liegt denn auch das Nahziel dör Kommunisten^<br />

den Hirten zu schlagen, damit sich die Herde zerstreue, das<br />

Boot seines Stnermannes zu berauben, damit es haltlos im<br />

Sturm dahintreibe und schließlich an einer Klippe zerschelle.<br />

Diese Gefahr stellt heute besonders die katholische Kirche zufolge<br />

ihres hierarchischen Aufbaues vor schwere Probleme und<br />

Sorgen, während ihr die evangelischen Kirchen wegen ihrer<br />

mehr individualistischen Struktur weniger ausgesetzt zu sein<br />

scheinen. Darum richtet sich der Hauptstoß zunächst gegen die<br />

katholische Kirche als den geschlossensten und bestorgamjterten<br />

Gegner. Indes sind der Fall des ungarischen evangelischen<br />

Bischofs Ordaß, der fünfzehn bulgarischen Pastoren und der<br />

soeben verhafteten protestantischen Pfarrer in Prag Alarmzeichen,<br />

die erkennen lassen, daß heute die 'gesamte Christenheit<br />

ohne Unterschied des Bekenntnisses einem gemeinsamen<br />

Todfeind gegenübersteht.<br />

Sind die Kirchen diesem Ansturm gewachsen? Hier stellt<br />

sich, das Problem der Wwchrmechoden. Die kirchliche Defensive<br />

scheint nämlich noch, zu sehr auf die „klassische Annahme<br />

gegründet, daß sich die Verfolgung in erster Linie gegen den<br />

einzelnen Gläubigen richte. Das ist, wie wir gesehen haben,<br />

indes heute nicht mehr der Fall. Es frägt sich also, wie heute<br />

der einzelne Gläubige in seinen Glaubensüberzeugungen und<br />

in seiner Glaubensbestätigung auch dann gesichert werden<br />

könne, wenn seine mittelbare oder unmittelbare geistliche Führung<br />

ausgeschaltet ist. Das scheint nur auf dem Wege über<br />

eine weitgehende Dezentralisierung und eine Verstärkung des<br />

Laienapoftolates möglich. Es .gilt in erster Linie zu überleben,<br />

das Glaubensgut in eine bessere Zukunft hinüberzuretten.<br />

Das bedingt allerdings ein Weiteres: daß sich die verfolgten<br />

Christen, ohne Unterschied der Konfession, ihrer gemeinsamen<br />

Ausgabe und ihrer Schicksalsverbundenheit noch<br />

mehr bewußt werden.<br />

Eine Feldschlacht zwischen katholischen Bauern und kommunistischer<br />

Miliz forderte 500 Todesopfer.<br />

•Ep. Ein niederländischer Kaufmann, der soeben von einer<br />

Geschäftsreise in der Tschechoslowakei zurückgekehrt ist, war<br />

Augenzeuge einer Protestdemonstration tschechischer Bauern<br />

gegen die Maßnahmen, die die Regierung gegen Erzbischos<br />

Beran getroffen hat. Ungefähr 2000 Bauern aus den umliegenden<br />

Ortschaften zogen mit Heugabeln und Senfen bewaffnet<br />

nach Preßburg, um ihr Mißfallen gegen d,e<br />

schlechte Behandlung ihres Erzbischofs zum Ausdruck zu brmgen.<br />

In der Stadt stießen die Bauern mit Polizei und Truppen<br />

zusammen, wodurch eine kleine Feldschlacht entstand, die<br />

einige Stunden dauerte. Obwohl die Polizei versuchte, die<br />

Bauern mit Einsatz von Feuerwaffen zu zerstreuen, konnten<br />

die Demonstranten mit ihren Heugabeln und Sensen viele<br />

Polizisten und Soldaten kampfunfähig machen, wovon einige<br />

von den Sensen enthauptet wurden. Obschon die Bauern tapfer<br />

kämpften, fanden über 500 den Tod. Die bewaffneten<br />

kommunistischen. Kräfte hatten nur wenige Tote zu beklagen.<br />

Der Augenzeuge, der von seinem Hotelzimmer den Kämpfen<br />

zusah, schätzt die Zahl der Verwundeten auf insgesamt Tausend.<br />

Aber neun geteilt durch drei?" Nun hebt er wieder dreimal<br />

den Fuß.<br />

Das Publikum ist erstaunt. Was ist denn das? Ist so etwas<br />

möglich? Das Pferd hat ja Verstand. „Ja, Poblo i,. klug,<br />

ruft Elfriede und klopft ihrem Pferde anerkennend auf den<br />

Hals. Den kleinen Druck mit ihren rechten Fußspitze gegen den<br />

Oberschenkel des Pferdes, wenn es den Fuß heben soll, kann<br />

niemand sehen.... Die Musik setzt ein. Elfriede reitet Kurz-<br />

Galopp. Bei der zweiten Runde sieht man die Waffe m ihrer<br />

Hand. Der blanke Stahl blitzt im Schein der Lampen. Wie<br />

Poblo an den Scheiben vorüberspringt, dreht sich die Reiterin<br />

plötzlich, nach rechts. Päng, päng! Das ManÄem auf der ersten<br />

und dritten Scheibe ist herabgestürzt. Bei der mu^en<br />

Munde knallt es wieder zweimal. Die Männlein auf der zweiten<br />

und vierten Scherbe sind gefallen. Die Zuschauer jauch--<br />

,en klatschen, trampeln Beifall, wahrend Elsriede aus der<br />

Manege trabt. Aber nicht alle sind von ihrer Kunst überzeugt.<br />

Da sind die Miners und einiges Landvolk, die lassen<br />

sich nicht leicht hinters Licht führen. ^ „<br />

„Bluff, bluff!" schreien sie. Geschossen hat sie aber treffen<br />

3um<br />

schweizerischen Katholikentag<br />

4. September in Luzern.<br />

I. Banner und Musik<br />

Es ist sehr wünschenswert, daß sich die Musikgesellschaften<br />

am Katholikentag beteiligen und beim Zug vom Bahnhof bis<br />

zum Tagungsplatz spielen, ebenso am Nachmittag bei der<br />

Rückkehr in die Stadt und in die Heimatpfarrei. Diese Musikdarbietnngen<br />

verleihen dem ganzen Tag eine festliche Note.<br />

Alle Organisationen sollen ihre Banner und Fahnen mitbringen.<br />

Die Banner umrahmen den Feierplatz. Die Fahnenträger<br />

sind gebeten, auf die Weisungen genau und pünktlich<br />

zu achten.<br />

II. Berkehrsmöglichkeiten<br />

Es werden aus dem ganzen Lande Extrazüge nach<br />

Luzern mit besondern Katholikentag-Billetten organisiert.<br />

Die Fahrpreise und Abgangszeiten werden im Festführer und<br />

in der katholischen Tagespresse veröffentlicht.<br />

III. Verpflegung<br />

Die zahlreiche Teilnahme am Katholikentag macht die<br />

Voranmeldung zur Verpflegung notwendig, ohne die<br />

vom Organisationskomitee jede Verantwortung für die Bereithaltnng<br />

einer Mittagsverpflegung abgelehnt werden<br />

muß. Alle verfügbaren Plätze hat das Verpflegungskomitee<br />

reserviert. Es sind folgende Verpflegungsmöglichkeiten für<br />

das Mittagessen vorgesehen:<br />

Hotel- und Restaurantverpflegung<br />

Menü: Suppe, Braten, Teigwaren und Salat zu Fr. 4.50,<br />

inkl. Service und Organisationszuschlag. Getränk ist in diesem<br />

Preis nicht inbegrisfen.<br />

Es steht nur eine beschränkte Anzahl Plätze in den Hotels<br />

und Restaurants von Luzern und Umgebung zur Versügung.<br />

Platzreservierung kann nur bei rechtzeitiger Borbestellung<br />

und Voreinzahlung garantiert werden.<br />

Verpflegung auf der Allmeud<br />

In der Festhalle, unmittelbar neben dem Festplatz, kann<br />

folgende Verpflegung bezogen werden: 1 große SpezialWurst<br />

und 3 Mutschli; 1 Flasche Bier oder Süßmost oder Mineral-<br />

Wasser; Preis Fr. 2.—.<br />

Gegen einen bescheidenen Zuschlag kann auch Wein bezogen<br />

werden. Vorbestellung und -bezahlung sind erforderlich.<br />

— Meldeschluß: 15. August <strong>1949</strong>.<br />

Bestellungen für die Verpflegung sind zu richten bis<br />

15. August an das Generalsekretariat SKVV., St. Karliquai<br />

12, Luzern (Tel. 041/2 6912), unter gleichzeitiger Einzahlung<br />

des Betrages auf Postscheckkonto VII 1472, worauf die<br />

entsprechenden Gutscheine zugestellt werden.<br />

IV. Programm und Abzeichen<br />

Das Programm mit den Texten der gemeinsamen Gebete<br />

und Lieder und das Festabzeichen sind für alle Teilnehmer<br />

obligatorisch. Der Betrag von Fr. 1— dient zur Deckung<br />

der großen Unkosten des Katholikentages (organisatorische<br />

Vorbereitungen, Altarbauten und so weiter).<br />

Wir bitten, zur Unterstützung des Katholikentages in den<br />

Pfarreien Abzeichen und Programme an weitere Kreise zum<br />

Betrag von Fr. 1— zu verkaufen.<br />

V. Anmeldung<br />

Es ist dringend notwendig, daß sich alle Teilnehmer,<br />

Männer und Jungmänner, Mitglieder von Organisationen<br />

und NichtMitglieder, auf dem entsprechenden Formular anmelden<br />

und den Betrag für Abzeichen und Verpflegung vorher<br />

einzahlen. Wir bitten alle Kreise recht sehr um Beachtung<br />

dieser notwendigen Forderung, weil nur so der Katholikentag<br />

in allen Teilen zu einer würdigen und eindrucksvollen Kundgebung<br />

gestaltet und Extrazüge und Verpflegung vorbereitet<br />

werden können.<br />

Anmeldeschlutz: 15. August.<br />

konnte sie da nicht. Wird schon ein Draht da sein mit dem man<br />

die Männchen tanzen läßt." ^ ...<br />

Der Direktor hört es, eilt zu Elsriede. „Kommen sie, kommen<br />

Sie, dei Kerle pfeifen uns aus. Zeigen Sie ihnen, daß<br />

Ihre Kunst echt ist."<br />

Damit rennt er in die Arena zurück. Elfriede folgt. Zu Fuß.<br />

Ein Tropetenstoß. Barnum winkt. Die Menge beruhigt<br />

sich. „Meine Damen und Herren, Sie irren sehr, wenn Sie<br />

glauben, daß hier eine Täuschung vorliegt. Frl. Dettmer wird<br />

Ihnen sofort den Beweis erbringen."<br />

Elfriede steht neben dem großen Mast inmitten des Zeltes.<br />

„Wenn Sie so gut schießen können," ruf ein robuster Kerl<br />

aus der sechsten Sitzreihe und erhebt sich in ganzer ^Länge,<br />

„dann schießen Sie mir ruhig mein rechtes Auge aus. Tressen<br />

Sie, dann ist es gut. Treffen Sie nicht, dann zahlen Sie<br />

zehntaufend Pfund."<br />

Die Zuschauer sind starr über diese Verwegenheit. Ein<br />

leises Gruseln fährt manchem über den Rücken. Elfriede<br />

lächelt.<br />

„Um Ihr Glasauge !wäre es nicht schade," ruft Sie zurück.<br />

I


Der Bundespräsident.<br />

Bundesrat Nobs kam in seiner Rede vom Mend des 1.<br />

August auf die zahlreichen verwerfenden Volksentscheide der<br />

letzten Zeit in Bund, Kanton und Gemeinden zu sprechen<br />

und auf die Behauptung,dieReferendumsdemokrat<br />

i e sei in eine Krise eingetreten: „Ich lasse das nicht gelten,<br />

und was ich jetzt 'sagen möchte, das sage ich furchtlos, denn<br />

wir sollen unserem Volke sowenig schmeicheln, sowenig wir<br />

den Glauben an unser Volk und seine demokratischen Einrichtnngen<br />

aufgeben dürfen. Wir sollen uns an die Wahrheit<br />

halten. Die staatspolitische Erkenntnis und Erfahrung sagt<br />

uns darüber zweierlei: Das Volk mag Nein sagen.<br />

Das ist sein gutes Recht! Dieses Recht ist zu respektieren, weil<br />

es ein Grundelement unseres staatlichen Lebens ist, ohne das<br />

unsere Demokratie nicht das wäre, was sie geworden ist und<br />

bleiben muß. Aber die Geschichte des Referendums zeigt es<br />

klar, daß das Volk immer wieder feine eigenen Entschlüsse<br />

und Beschlüsse korrigiert. Darin liegt das Wesen staatspolitischer<br />

Entwicklung, die auch bei uns nicht stagniert, sondern<br />

weitergeht, weitergeht wie in der Vergangenheit und in aller<br />

Zukunft weitergehen wird."<br />

Der 1. August in Tarnen.<br />

(Korr.) Dieses Jahr kehrte man wieder — im Gegensatz<br />

zum letzten Jahr -— zur traditionellen Art der 1. August-<br />

Feier zurück. In einem Bilder- und Liederbogen ließen<br />

Feldmusik, Jodlerklub und Männerchor, Trachtengruppe,<br />

Fähnler und Turnverein vaterländische Freude und Geborgenheit<br />

zum Ausdruck kommen. Der wunderschöne Landenbergplatz,<br />

idyllisch und ruhig, gab den prachtvollen Rahmen,<br />

und die Jugend —. auch einmal mittätig im Ring — gab mit<br />

ihren brennenden Lampions, die sie in einem eindrucksvollen<br />

Umzug durchs Dorf auf die Geburtsstätte der Freiheit — auf<br />

den Landenberg •— getragen hatte, eine ganz besonders freudige<br />

Stimmung.<br />

Die Ansprache von Dr. I o s t D i l l i e r gab all der Festlichkeit<br />

Sinn und Bedeutung. Dr. Dillier fprach in unmittelbarer<br />

Frische und mit wohltuender Offenheit über die Nöte<br />

unserer Tage, aber auch über die Werte unserer Zeit, die uns<br />

Eidgenossen als unveräußerliches Gut überliefert worden find.<br />

Mit klarer Sicht und mit gesundem Sinn für die Wirklichkeit<br />

streifte er die heutige Lage, machte er seine Gedanken über<br />

Finanzreform und Referendum und setzte sich mit jugendlicher<br />

Bestimmtheit dafür ein.<br />

Seine Ansprache hob sich erfreulich ab von jenen Augustreden,<br />

die oft mit viel Geräusch und wenig Inhalt wie ein<br />

Feuerwerk zum Besten gegeben werden. Er ging auf das Wesentliche<br />

und zeigte auf, daß auch für die Lösung der heutigen<br />

Probleme Rütligeist und Liebe zum Vaterland, aber auch der<br />

göttliche Machtschutz notwendig fei.<br />

Gerade durch diese herzhafte Ansprache gestaltete sich der<br />

1. August in Sarnen wiederum zu einem eindrucksvollen Erlebnis,<br />

welches durch die gesanglichen und musikalischen Gaben<br />

bereichert worden ist.<br />

In Kerns.<br />

So soll es sein: wenn der I.August nicht ein leeres Lobgerede<br />

auf die von unsern lieben Altvordern so teuer erwordenen<br />

herrlichen Freiheiten sein soll, verbindet sich mit<br />

der Freude über das Glück der Heimat eine aufrichtige Besinnung<br />

auf unsere Verpflichtung. Um ein guter Jsraelit zu<br />

sein, genügt es nicht zu sagen: „Ich habe Abraham zum<br />

Vater." Darum haben wir zuerst in der Kirche Gott gedankt<br />

und vor dem ausgesetzten Allerheiligsten unser Gewissen erforscht,<br />

wie es stehe um unsere Treue zu den Geboten Gottes,<br />

unseres ersten Eidgenossen, in dessen Namen unsere Väter<br />

geschworen haben. Die vaterländische Feier auf der Spielstud<br />

stand ebenfalls im Zeichen der Besinnung. Ein sinnvolles<br />

Spiel, in dem die Selbstzufriedenen, die Unzufriedenen und<br />

die Gleichgültigen auftraten, mahnte uns in eindrucksvollen<br />

Worten und Bildern an unsere Pflicht der opferbereiten Hingäbe,<br />

der Zufriedenheit und der Verantwortung. Den sinnenden<br />

Zuschauer ergriff die nächtliche Szenerie: der hochragende<br />

Kirchturm, dessen Spitze sich im dunkelnden Himmel verlor,<br />

durchs Fenster des Chores das Ewiglicht, in den Gräbern die<br />

toten Ahnen, die uns die Heimat erhalten, auf der Bühne das<br />

Jungvolk der Gegenwart, dessen lebendiges Spiel uns erquickte.<br />

Dem Verfasser, Herrn I. Dillier, und allen, die<br />

es uns gezeigt und uns damit wohlgetan haben, herzlichen<br />

Dank. Und zum Herrgott sagen wir: Erhalte uns die engste<br />

und die engere und die weitere Heimat frei und stark. (Korr.)<br />

(Einen zweiten Bericht über den gleichen Anlaß in Kerns<br />

müssen wir dankend beiseite legen. Red.)<br />

D i e 1. Augustfeiern 1 9 4 9<br />

In Sächseln.<br />

(Korr.) Was für ein goldener Augustabend war doch diesem<br />

Feiertag des Vaterlandes beschieden! In ihn hinaus Mangen<br />

mächtig vom Turme der Bruderklausenkirche die Glocken,<br />

nachdem die vaterländifch-religiöse Feier in der Kirche Gott<br />

dem Herrn den ersten Dank und Gruß dargebracht hatte.<br />

Allmählich sammelte sich das Volk auf dem Kirchenplatz und<br />

säumte dicht das Bachufer, Kinder und Erwachsene, Fremde<br />

und Einheimische, Ausländer und Eidgenossen, wohl tausendköpsig<br />

in buntem Gemisch. Dann leuchtete im Glanz des Lichtes<br />

das unter dem Portal aufgehängte mächtige Schweizerbanner<br />

auf, die Musik trat aufs Podium und blies ihren<br />

Marsch „Fürs Vaterland". Der Männerchor sang als Umrahmung<br />

der Ansprache „Unsere Berge" von Hermann Suter<br />

und das in seiner Schlichtheit packend klingende Sempachersieb<br />

von Wehrli, „Laßt hören aus alter Zeit". Die heut i g e,<br />

nicht gefahrlose Zeit, war das Eingangsmotiv der Ansprache,<br />

die hieraus Peter Dürren m a t t, Chefredaktor der<br />

„Basler Nachrichten", in eigenwüchsigem Berndeutsch an die<br />

Augustgemeinde richtete, eine Augustrede wie altes, selbstgewobenes<br />

Bauerntuch ohne allen Firlefanz, und darum umso<br />

nachdrücklicher in die zur Besinnlichkeit geneigten- Herzen<br />

fallend mit ihrer Dreiteiligkeit vom L a n d, das wir in seiner<br />

Geschichte feiern, von der Freiheit, die wir erhalten<br />

wollen und die nicht Meisterlosigkeit bedeutet, und vom christliehen<br />

Glauben, der als Felsenboden diese Schweizerfreiheit<br />

trägt. Die Musikgesellschaft leitete das festliche Programm<br />

weiter zu den Trachtentänzen, zum Fahnenschwingen, zum<br />

Jodeln und Alphornblasen, das alles mächtigen Beifall erhielt<br />

und zum allgemeinen Schlußgesang des Vaterlandsliedes.<br />

Dazwischen und darnach knallte das Feuerwerk, und da und<br />

dort auf den Höhen leuchteten die stillen Feuer, als die dunkelnde<br />

Nacht über Dorf und Land leise ihren sternenbesäten<br />

Bogen spannte.<br />

In Alpnach.<br />

Nachdem letztes Jahr das Tell-Freilichtspiel der Trachten<br />

in unsere Erft-August-Feier eine wohltuende Abwechslung gebracht<br />

hatte, kehrte das Bundesfeierkomitee heuer wieder zum<br />

traditionellen Rahmen der üblichen Vereinsdarbietungen zurück.<br />

Warum es diese auch noch immer mehr kürzt, ist den<br />

Mitbürgern nicht so ganz erklärlich. Hoffentlich beginnt man<br />

in absehbarer Zeit nicht gleich mit dem Bnndesfeiertanz in<br />

den Gasthäusern.<br />

Was als Neuheit angenehm auffiel, war der Feierplatz,<br />

das lauschige Schulhauswäldchen, in dem die Mitwirkenden<br />

auch im richtigen Licht erscheinen können.<br />

Nach dem feierlichen Glockengeläute, zu dem wohl jeder<br />

in Ermangelung eines offiziellen Dankgottesdienstes seine<br />

Private Dankesandacht gemacht haben mag, eröffnete die<br />

Musikgesellschaft unter der Direktion von Arnold Bäbi mit<br />

dem schneidig vorgetragenen „Freiheitskämpfer" idie kurze,<br />

weltliche Feier. In gewohnt Präziser Weise intonierte der<br />

Cäcilienverein unter Seknndarlehrer Mäders sicherem Stäbe<br />

als Bitte an den Schutzherrn der Eidgenossenschaft das Lied:<br />

„Erhalte Gott die Schweiz!"<br />

Ans Rednerpult trat dann Herr Regierungsrat Oscar<br />

Heimann, um in seiner markanten Jungfernrede Eidgenossinnen<br />

und Eidgenossen zur Feier des Tages gebührend zu begrüßen.<br />

Er gedachte zunächst der in zahlreichen Schlachten<br />

gegen die alten Feinde der Eidgenossenschaft gefallenen Vorfahren<br />

und besonders der Helden von Dornach und fand<br />

dann deutliche Worte in Ablehnung des Kommunismus,<br />

dieses neuen Feindes jedes nach demokratischen Grundsätzen<br />

verwalteten Staatswesens. An alle bürgerlichen Parteien<br />

richtete er den dringenden Appell zu einträchtiger Zusammenarbeit<br />

zum Wohl der uns so lieb gewordenen Demokratie.<br />

Land und Leute stellte er zum Schlüsse seiner mit reichem<br />

Applaus bedachten Rede unter den Machtschutz Gottes.<br />

Ein klangvolles Lied des Jodelklubs, die immer gern gesehenen<br />

Pyramiden der geschmeidigen Turnerschar und zwei<br />

urchige und originelle Trachtentänze rundeten die Festfeier,<br />

die mit der Vaterlandshymne schloß.<br />

Rund um den Schulhausplatz knallte und blitzte noch lange<br />

das Feuerwerk der Schuljugend, und mählich grüßten von den<br />

Bergen auch einzelne Höhenfeuer...<br />

In Engelberg.<br />

vb. Die diesjährige Bundesfeier fand bei prächtigem Wetter<br />

und einer großen Gästezahl statt. Durch den reich beflaggten<br />

Kurort bewegte sich als Auftakt der offiziellen Feier ein<br />

bunter Festzug. Aus dem idyllisch gelegenen Festplatz, der mit<br />

einer aroßAr Schweizersahne und den Flaggen der 22 ^<br />

tone festlich geschmückt war, erfreute die Musikgesellschaft %<br />

aelberg die große Festgemeinde mit stottern Spiel. Dr ^<br />

Kaaenspieler aus Basel, hielt die offrzrelle Ansprache ^<br />

S S Ä m i t er die göttliche Lehre stellte. Die fcfy*<br />

blenalp am Hahnen.<br />

O b w a l d e n<br />

Warnung vor unvorbereiteten Englandreisen Jug^<br />

ltcher. Der Nationalvorstand des Vereins der Freundinnen<br />

junger Mädchen übermittelt eine Warnung des Leiters<br />

der internationalen Abteilung des Vereins in England. $ ttt .<br />

in heißt es: „In den letzten Jahren sind unsere Placierungsbüros<br />

immer wieder von tiefer Beunruhigung über die viele»<br />

jungen Mädchen erfaßt worden, die nur mit einem dreimonatigen<br />

Visum für Touristen und Studenten nach England<br />

kommen. Eine große Zahl von ihnen wendet sich in der<br />

Hoffnung an uns, sofort Arbeit zu finden. Viele von ihnen<br />

sind vollständig mittellos und in einer gefährlichen Lage. M<br />

bitten dringend, junge Leute (auch Jünglinge) davor zu warnen,<br />

nach England zu kommen, ohne durch einen bestimmten<br />

Arbeitgeber vom Arbeitsministerium die nötigen Papiere erhalten<br />

zu haben. Auch sogenannte Einladungen mit Bersprechen<br />

eines Taschengeldes sollten zurückgewiesen werden<br />

Sie führen oft zu bitteren Enttäuschungen und sogar Ausbeutung.<br />

Die Erfahrung zeigt, daß Arbeitgeber nur für M-<br />

chen, die im Haushalt einige Kenntnis haben und mindestens<br />

für ein Jahr bleiben wollen, die Arbeitsbewilligung einholen<br />

Diese Warnung ist ernst zu nehmen, kam es doch unter<br />

unserer Jugend zu schlimmen Verzweiflungsfällen, die ans<br />

Mißachtung der Vorschriften und ungenügende Vorbereitung<br />

der Placierung zurückzuführen ist.<br />

Deutsche Landdienststudenten suchen Plätze. Nächsten<br />

Montag, den 8. August, reist eine große Anzahl von deutschen<br />

Landdienststudenten in die Schweiz ein. Noch sind viele unter •<br />

ihnen verfügbar. Landwirte, die eine Hilfskraft für drei<br />

Wochen beschäftigen können, sind gebeten, sich an das kantonale<br />

Arbeitsamt oder an das Amt für Arbeitskolonien ETH<br />

18 c, Zürich, zu wenden. Die tägliche Entschädigung für Helfer<br />

beträgt nebst Kost und Unterkunft, Fr. 2.50.<br />

Kunstausstellung Haas-Triverio. (Korr.) Die Ausstellung<br />

im Gemeindesaal beim Schulhaus in Sächseln mit den<br />

Werken unseres verehrten Künstlers Josef Haas-Triverio sinbet<br />

erfreulich regen Zuspruch und großes Verständnis. Auch<br />

die einheimische Bevölkerung freut sich an dieser Sch„u mh<br />

hat die Gelegenheit, sie sich anzusehen. Die "äusftellimg<br />

dauert noch bis zum 15. August.<br />

Fischerei Melchsee-Frutt. Der Sportfischerverein<br />

den, als Pachtinhaber des Melchsees, hat die Fangsaison «ersnchsweise<br />

vom 1. September auf den 15. September 19#<br />

verlängert. Trotz des konstant schönen Wetters darf gesagt<br />

werden, daß im allgemeinen gute Fänge gemacht Miden.<br />

Sehr erfreulich kann heute gegenüber andern Jahren<br />

beobachtet werden, wie sich im seichten Wasser Jungfische, als<br />

Nachwuchs des Bestandes, zu Hunderten aufhalten. Im September<br />

werden, wie alle Jahre, 1500—2000 Stück Forellensömmerlinge<br />

vom Sportfischerverein eingesetzt.<br />

Die Tour de Suisse, das große Sportereignis der Woche,<br />

passierte unser Land gestern Donnerstag mit ca. einer halben<br />

Stunde Verspätung ans die Zeittabelle. Längs der Landstraße<br />

erwarteten zahlreiche Radsportfreunde die Pedaler. Vorerst<br />

schien alles nur eine Tour des reclames für CigareM,<br />

Aperitifs und Unfallversicherungen zu sein, und dann endlich<br />

kam ganz allein als erster Kühn, Schweiz. Hatte Kühn<br />

vor der Steigung zum Brünig noch einen Vorsprung wn<br />

6 : 10, so hatte sich in Sarnen der Belgier Adolf Berschuem<br />

bis auf 3 : 13 bereits wieder an ihn herangetreten. Als erste<br />

größere Gruppe notierten wir Lanz, Rofello, Metzger, Schär,<br />

Brule, Kebaili und den Trägern des Goldtrikots G. Weilenmann.<br />

Als Schlußlicht fiel der braungebrannte Algerier Zaas<br />

Abdelkader auf.<br />

Die Tour, die bis Sonntag geht, dürfte von einein<br />

Schweizer gewonnen werden.<br />

„Donnerwetter hat das Weib gute Augen," sagt einer der<br />

Männer. Tatsächlich hatte «der kühne Herausforderer ein<br />

Glasauge.<br />

„Aber meine Kugel," fährt Elfriede fort, „würde damit<br />

nicht zufrieden sein. Sie würde gleichzeitig >die dahinter liegenden<br />

Gehirnpartien treffen, wenn solche vorhanden sind."<br />

Den Nachsatz hatte sie ziehmlich leise gesprochen. Die Nächstsitzenden<br />

haben ihn doch gehört, und brechen in ein unbändiges<br />

Gelächter aus.<br />

Unterdessen hat Barnum fünf Punkte mit Kreide untereinander<br />

an den Mast gemalt. „Sehen Sie das?" fragt er<br />

den Großsprecher. Und als der bejaht: „Nun gut Frl. Dettmer,<br />

bitte." Damit löhnt er sich seitwärts an den Mast. Elfriede<br />

spring auf die Brüstung und steigt zwischen den Zuschauern<br />

bis zur sechsten Reihe empor. Dann hebt sie den<br />

Arm. Fünf Schüsse knallen. Schon springt sie wieder herab<br />

und ist auf und davon.<br />

„Bitte überzeugen 'Sie sich!" fordert Barnum die Zuschauer<br />

auf. „In jedem weißen Punkt sitzt eine Kugel."<br />

Daß die nächsten Nummern kein großes Aufsehen machten,<br />

ist begreiflich. Und doch lag Steigerung in den Vorführungen.<br />

Ein Artist überbietet den andern. So muß es sein, wenn man<br />

das Publikum bei guter Laune halten will. Leicht war das<br />

nicht. Gewiß, man spendete dem Reiter reichen Beifall, der<br />

auf einem galoppierenden Pferd einen Salto nach dem andern<br />

schlug. Man beklatschte die beiden Athleten, die zum<br />

Schluß ihrer Vorstellung mit eisernen Kugeln Fußball spielten.<br />

Man lachte Tränen über die drei Clowns, die wie Igel<br />

zusammengerollt Wer die Arena kugelten. Aber man vergaß<br />

darüber nicht, daß das Phänomen» noch einmal erscheinen<br />

müsse. Man wartete darauf.<br />

Elfriede kam. Kurzberockt, strahlend wie ein Frühlingsgedicht.<br />

Das Pferd trug nur Schabracke. Beim Eintritt saß<br />

die Reiterin mit gekreuzten Beinen auf seinem Rücken. Die<br />

Zuschauer begrüßten sie mit einem ununterbrochenem Klatschen<br />

und Rufen. Da stand sie plötzlich auf dem Pferd, das<br />

nun im Trab die Runde machte. Elfriede sprang herab. Das<br />

Pferd trabte weiter. »Sobald es wieder in ihre Nähe kam,<br />

sprang sie mit einem Satz wieder aus. Ein schönes -Spiel. Aber<br />

andere hatten es vorher auch schon gemacht. Sie wollte damit<br />

nur zeigen, daß sie hinter jenen nicht zurück stand. Erst der<br />

Schuß sollte ihre Ueberlegenheit beweisen.<br />

Sie machte zwei Runden, schwebend auf einem Bein. Als<br />

sie die dritte Runde begann, wurde in der Brüstung unter<br />

dem Zuschauerraum aus der Südseite eine kleine Oesfnung<br />

sichtbar. Ein bemähnter Löwe schob seinen Kopf heraus. Sein<br />

Gebrüll erfüllte das ganze Zelt. Poblo scheute. Elfriede stürzte.<br />

Es knallte ein Schuß. Das Publikum schrie auf. Einige<br />

Frauen fielen in Ohnmacht. Man hatte den Eindruck, als ob<br />

die Reiterin dem Löwen geradezu in den Rachen fiel. Es<br />

waren nur Augenblicke, aber sie peitschten die Nerven auf.<br />

Noch zitterte man aus Angst um Elfriede, da ritt diese schon<br />

wieder stehend und ihre Waffe hoch in der Luft schwingend<br />

zur Manege hinaus.<br />

Herr Barnum schritt herein. Ein Trompetenstoß stellte<br />

die Ruhe wieder her.<br />

„Meine verehrten Herren und Damen! Verzeihen Sie,<br />

wenn Sie in Schrecken gesetzt wurden. Es war ja alles nur<br />

Spiel. Es ist nichts geschehen. Sie sehen wohl, der Löwe i|'<br />

nur Attrappe. Sie glaubten, das Pferde werde scheu.<br />

ist Dressur. Sie glaubten, Frl. Dettmer stürze. Sie cp<br />

nur herab, um sich quer über den Rücken des Pferdes z«<br />

legen. Den Schuß haben Sie wohl gehört. Der war echt<br />

Und sie hat den Löwen ins rechte Auge getroffen. Das Glasauge<br />

muß jeden Abend ersetzt werden. Sie können sich daM<br />

nach Belieben überzeugen." ?<br />

Der Beifallssturm, der nach diesen Worten einsetzte, übertraf<br />

alles Dagewesene. Man rief nach Elfriede.<br />

und immer wieder. Aber sie kam nicht.<br />

Draußen nahm ihr ein Stallknecht den Rappen ab.<br />

„Sorgen Sie gut für ihn", „er hat seine Sache p<br />

gemacht." Dann verschwand sie im Ankleideraum.<br />

Schwester Pankratia war mit dem Dogcart zur StM<br />

„Denken Sie nur, Schwester Oberin, heute wurde w<br />

zum erstenmal im Leben ausgepfiffen."<br />

„Also ging doch etwas daneben?" ,. ,<br />

„Nein, aber die Kerle wollten nicht glauben, daß ich 1<br />

schießen könne."<br />

»Das kann^man ihnen aar nicht übelnehmen", meinte<br />

Schwester.<br />

"Aber ich habe es ihnen gezeigt. Da waren sie Aufriß<br />

Trotzdem danke ich Gott, daß der Anfang so gut geluM<br />

ist."<br />

(Fortsetzung.)


Tarnen. Kirchenmusik am Fest der Kirchweihe, Sonntag,<br />

den 7. Aug., 9 Uhr: Lnigi Cherubini, Vierte Messe in C,<br />

für Soli, Soli-Ensemble, Chor, Orchester und Orgel.<br />

Tarnen. Jodlerclub. (Eing.) Wie man vernehmen<br />

konnte, ist die Leitung des Jodlerclubs Tarnen seit dem<br />

Monat Juni an Herrn Edy Gasser, Sarnen, übergegangen.<br />

Wir wünschen dem Chor auch unter der neuen Leitung viel<br />

Erfolg. „Hol-dio-n-dih ...!"<br />

Sarnen. Zum Gastspiel der Donkosaken-Reiter. (Einges.)<br />

Mit den Kosaken, die sich bei uns produzieren werden, bekommt<br />

man von den interessantesten russischen Volkstypen zu<br />

sehen. Noch heute haben diese einst in den Don- und Wolga-<br />

Steppen beheimateten Reiter ihre Eigenart beibehalten. Sie<br />

leben züchtig, religiös und gastfreundlich. Ihre Kosakenunisorm<br />

tragen sie würdevoll. — Ihre Pferde pflegen sie äußerst<br />

liebevoll. Nicht mit Peitsche und Spore, sondern einzig mit<br />

Anseuerungsrus treibt der Kosak sein Tier über die Piste.<br />

Mch der Vorstellung wird zuerst das Pferd getränkt und gefüttert,<br />

dann erst setzt sich der Herr zu Tisch. Nicht selten<br />

schläft der Reiter mit seinem Pferd zusammen im Stall, um<br />

mg befreundet und vertraut zu werden. Denn schon mehr<br />

als einmal hing das Leben des Kosaken davon ab, daß er an<br />

der leisesten Unpäßlichkeit des Tieres eine zu lockere Sattelgurte,<br />

einen verstauchten Knöchel oder eine Erkrankung erkannte.<br />

In den Pferden handelt es sich nicht mehr um die<br />

einstigen Steppenbonys. An deren Stelle sind arabische und<br />

englische Voll- und Halbblüter getreten.<br />

Das Vorstellungsprogramm setzt sich aus 30 Uebungen zusammen,<br />

die alle einst zur Vayennaya Kazakoff, der Kosakenstrategie,<br />

gehörten.<br />

Nicht nur Pferdesportfreunden, sondern jedermann werden<br />

die Fantazeeyka Kazakoff (Kofaken-Fantasien) nnvergeßlich<br />

bleiben.<br />

Die Wiener Sängerbuben in Kerns. Am liebsten hätte<br />

man sich diese prächtigen Singbuben hinaus unter einen milden<br />

Sommerabend gewünscht, wie viel schöner wäre der<br />

Rahmen dieses unvergleichlich liebenswürdigen Konzertes<br />

geworden als in einem Gasthaussaal mit einem malträtierten<br />

Borhang. Denn ihr Gesang hatte etwas von der Zartheit<br />

eines Sommerabends an sich, mit all dem Silberschein der<br />

Mondsichel und dem Glanz der Sterne. Man muß irgendwie<br />

mit solchen Gleichnissen sprechen, um dem Eindruck Ausdruck<br />

zu geben, der jeden Zuhörer mit beglückenden Gefühlen ergriff.<br />

Schon die rein äußerliche Erscheinung versprach mnsikaiische<br />

Disziplin, dazu eine abgewogene Technik, beides aber<br />

durch Beseeltheit zu einem Guß gemacht.<br />

Nicht verwunderlich war es daher, daß selbst ein sonst<br />

mit Applaus kargendes und zurückhaltendes Publikum von<br />

einer großen Begeisterung hingerissen worden ist. Sämtliche<br />

Wiedergaben, die klassischen wie die Volkslieder, waren von<br />

makelloser Schönheit. Die beiden Spiele, das seine Rokoko-<br />

Duett sowie das bezaubernde und melodiöse Märchenspiel<br />

wußten jedem Zuhörer Gefühle zu geben, die einem das Herz<br />

leicht wie ein Sommerwölklein machten.<br />

Das Ganze war eine Begegnung mit dem reinsten Ausdruck<br />

der Kunst.<br />

Und ein unvergeßliches Erlebnis begleitete uns heim und<br />

die Gewißheit, -daß Oesterreich mit Menschen, mit einer solch<br />

beglückenden Jugend, nicht untergehen kann. Wien und<br />

Oesterreich haben auf eine gewinnende Art um unsere Sympathie<br />

geworben nnd sie' haben sie gewonnen! id.<br />

Zum Feldmeisterschastsschießen in Kerns teilt uns der<br />

Kantonalvorstand folgende Notiz mit:<br />

Servioegewinner sind: Wallimann Niklaus, Kerns, 44 Pkt.,<br />

Gaffer Josef, Polizist, Lungern, 43 Pkt., Fischer Hans jun.,<br />

Brienz, 44 Pkt., Wehrli Walter, Jnnertkirchen, 43 Pkt. —<br />

Die große Sektionsscheibe „Uri" gewann die Schützengesellschast<br />

Meiringen; Scheibe „Schwyz" Schützengesellschaft Sarnen;<br />

Scheibe „Unterwalden" Schützengesellschaft Giswil. —<br />

Unter den Kranzschützen mit 43 Punkten befindet sich auch<br />

Otto Jmfeld, Alpnach.<br />

Sächseln. (Korr.) Zwei frische Grabhügel wölben sich auf<br />

unserem Kirchhof. Dem trotz seiner Jahre noch rüstigen<br />

Albert S i g r i st - Scherrer, bei der Kapelle, Ewil, hat<br />

der Hergott mitten in der Arbeit die Zügel ans der Hand<br />

genommen. Das treue Pferd stand aus der Straße still, als<br />

sein Meister auf dem Fuhrwerk am Montag der letzten Woche<br />

von einem Schlage getroffen wurde, dem er am Mittwochabend<br />

erlag. Herr Albert Sigrist hat am vergangenen 27.<br />

März sein 77. Altersjahr erfüllt, er hat ein Leben reich an<br />

Arbeit und an Sorge für seine Lieben vollendet. Der Verstorbene<br />

hat sich im Leben meist mit Holzakkorden und<br />

Fuhren beschäftigt. Nun hat er den Akkord mit dem Herrgott<br />

bereinigt und die letzte Fahrt angetreten. Gottes Frieden<br />

seiner Seele!<br />

Am Samstagnachmittag erlosch das Lebensflämmlein von<br />

Herrn alt Stationsvorstand Johann Loch mann. Der<br />

Verstorbene hat am 3. März 1866 als Kind des seinerzeitigen<br />

Ranstsigristen Alois Lochmann das Licht der Welt erblickt.<br />

Im Jahre 1888 trat er in den Dienst der damals neueröffneten<br />

Brünigbahn und wurde 1894 Stationsvorstand in<br />

Kägiswil, auf welchem Posten er 28 Jahre lang als gewissenhaster<br />

und immer zuvorkommender Beamter wirkte. Nach der<br />

Pensionierung zog es ihn wieder nach Sächseln, und hier erbaute<br />

er sich beim Bahnhof ein freundliches Heim, ans dem<br />

ihm der Herrgott im Jahre 1941 die besorgte Gattin, Frau<br />

Christina Lochmann-Britschgi, holte. Eine Tochter betreute<br />

selbstlos den alternden Vater, während der Sohn, Herr<br />

Alfred Lochmann, als geachteter Stationsvorstand in Menziken<br />

amtet. Herr alt Vorstand Johann Lochmann behalten<br />

wir in treuem Andenken. Seine Seele ruhe im Frieden!<br />

Den Angehörigen beider lieben Verstorbenen aufrichtige<br />

Teilnahme!<br />

Sächseln. (Korr.) Das Orchesterkonzert am Mittwochabend<br />

in der Seeanlage unter der Direktion von Herrn Paul<br />

Weber erfreute eine zahlreich sich einfindende Zuhörergemein-<br />

Hie und da blies der Wind ein temperamentvolles „con<br />

brio" in die Notenblätter. Ans Wiederhören!<br />

Sächseln. (Korr.) Alt wie die Aelplerchilwi werden die<br />

"Gemeindeversammlungen" sein, die zur Besetzung der ein-<br />

Seinen Aemter jeweilen schon im Sommer auf den Wildenen<br />

abgehalten werden. Und alt wie die in den Jahren 1820 und<br />

1821 erbaute Kapelle im grünen Wiesenplän der Hochalp<br />

Aelggi ist der alle Jahre am Feste der hl. Mutter Anna gefeierte<br />

Chilwitag mit dem „Aelggi-Dorf". Am jüngsten 26.<br />

Heumonat war es hochw. Pfarresignat Joses Stutz, Flüeli,<br />

der in seiner Predigt zur Alpmesse das Leben der Kapellen-<br />

Patronin verdeutlichte und dessen Lehre auf die heutige Zeit<br />

anwandte. Nach der heiligen Handlung traten die Alpgenossen<br />

im Freien vor der Kapelle zur Tagung zusammen, bestellten<br />

zuerst Herrn Gemeindepräsident Paul von Flüe zum Versammluugsleiter<br />

nnd wählten dann ihre Beamteten für an<br />

die Aelplerchilwi. Die Ehre des Senioren fiel gleich den<br />

zwei Brüdern Hermann Spichtig, Kellersmatt, und Walter<br />

Spichtig, Bnnzlisfluo, zu, und als besondere Würdigung<br />

wählte man Herrn alt Ratsherr Alois Rohrer, Kreuzmatt,<br />

zum Ehrensenior.<br />

Der übrige, der sportliche und fröhliche Teil der Aelggichilwi,<br />

wickelte sich am darausfolgenden Sonntag, 31. Juli,<br />

ab, wobei der Gottesdienst — dem hochw. Prof. Feiner,<br />

Chnr, ein praktisches und eingängliches Predigtwort über<br />

den Sinn der Alpkapellen mitgab — sogar zweimal, der<br />

zweite als Feldgottesdienst im Freien abgehalten werden<br />

mußte. Der Nachmittag galt dem Aelggischwinget,<br />

dem der ebene, von ernsten Tannen umstandene Platz hinter<br />

dem Bergheim eine ideale Stätte bot. Tüchtige Kräfte und<br />

gesunder Nachwuchs maßen sich im Sägemehl vor einer den<br />

Platz dicht umsäumenden Zuschauerschast. Ein Schwinget hat<br />

aus der Alp seinen ganz eigenen Reiz, hier ist dieses nrtümliche<br />

Kräftemessen so recht am Platz, und wenn dann noch<br />

die Felswände des Haupts und vom Abgschütz in einer<br />

mit den Händen greifbaren Deutlichkeit emporragen und darüber<br />

sich ein wolkenlos blauer und strahlender Himmel<br />

spannt, wenn dann das Vieh aus den Stalltüren auf die<br />

grüne Alpebene hinaus sich verstreut und die Schellen bimmein,<br />

so kann man sich kaum ein schöneres Alpfest vorstellen.<br />

Ueber die Gräte und Tofsen senkte sich ein wundersam<br />

verklingender Sommerabend, als die Chilwi sich ihrem Ende<br />

zuneigte und in der Wirtschaft frohe Weisen zum Tanze erklangen.<br />

Des Interesses halber sei hier noch die R a n g l i st e vom<br />

Alpschwinget beigefügt: 1. Roth Alois, Hergiswil, 47,25,<br />

Gewinner des Wanderpreises. 2. von Flüe, Paul, Sächseln,<br />

Spichtig Nikodem, Sächseln, Rohrer Theodor, Sächseln, je<br />

46,75; 3. Schälin Alois, Sächseln, Gewinner des von Fam.<br />

Britschgi zum „Kreuz" für einen Sachsler gestifteten Schönschwingerpreises,<br />

Schälin Otto, Sächseln, beide 46,25; 4. Jos.<br />

Fuchs, Alpnach, 46, Gewinner des von Christian Sigrist gestifteten<br />

Schönschwingerpreises; 5. Bucher Albert, Sächseln,<br />

Zumstein Josef, Sächseln, je 45,75; 6. Bünter Anton, Hergiswil,<br />

45,50; 7. Küng Otto, Alpnach, 45; 8. Spichtig Leo,<br />

Sächseln, Roßacher Otto, Giswil, je 44,75; 9. Schälin Joses,<br />

Sächseln, 44,25; 11. Rohrer Robert, Sächseln, 44; 12. Rohrer<br />

Anton Sächseln, 43,75; 13. Enz Alois, Giswil, 43,50; 14. v.<br />

Flüe Edi, Sächseln, 42,75 Pkte.<br />

Beisetzung einer abgestürzten Touristin in Engelberg.<br />

vb. Am Mittwoch fand auf dem Friedhof in Engelberg die<br />

Beerdigung der am Titlis verunfallten schottischen Touristin<br />

Miß Marguerite Jessie Thomson D i ck i e statt. Diese hatte<br />

am vergangenen Wochenende mit Schweizerfreunden aus<br />

Luzern den Titlis bestiegen, wo sie auf dem Abstieg den Bergtod<br />

fand. Ihre Freunde waren als gute Bergsteiger ausgewiesen,<br />

doch führten verschiedene unglückliche Umstände zu<br />

diesem tragischen Unfall. Ihre Begleiter versuchten alles in<br />

ihren Kräften stehende, um die 34jährige Schottländerin am<br />

Leben zu erhalten, doch verstarb sie auf dem Transport durch<br />

die Rettungskolonne der Engelberger Bergführer, die zu Hilfe<br />

geeilt war.<br />

In Anwesenheit des britischen Konsuls Leslie H a p t i e,<br />

sprach der Right Reverend Bishop os Lincoln das Trauergebet<br />

für die Verstorbene, die auf Wunsch ihrer in Glasgow<br />

wohnenden Mutter in Engelberg beigesetzt wurde. Eine<br />

große Trauergemeinde von Einheimischen und englischen<br />

Feriengästen gab der Verstorbenen das letzte Geleite; unter<br />

den Trauernden bemerkte man auch die anderen Teilnehmer<br />

der tragischen Seilpartie, die verschiedene Verletzungen erlitten<br />

hatten.<br />

Engelberg. Schwimmveranstaltung in Engelberg. vb. Am<br />

Sonntag fand im prächtigen alpinen Schwimmbad vor zahlreichen<br />

Zuschauern eine Schauveranstaltung der beiden Sektionen<br />

von Luzern und Zürich der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft<br />

statt. Rund sechzig Schwimmerinnen und<br />

Schwimmer demonstrierten verschiedene Arten von Rettnngsschwimmen.<br />

Die interessante Demonstration wurde durch<br />

nautische Spiele, Fignrenlegen und Stafettenschwimmen aufgelockert<br />

und fand lebhaften Beifall der Gäste.<br />

Aus der Ridwaldner Nachbarschaft<br />

Abschlüsse.<br />

Die Betriebsrechnung 1948 des Kantonalen ElektrizitätswerkesNidwalden<br />

(EWN), die derLandrat<br />

am 2. Juli <strong>1949</strong> genehmigt hat, schließt nach Vornahme<br />

der reglementarischen Abschreibungen mit einem Reingew<br />

i n n von Fr. 594 726.30 (i. V.: Fr. 519 362.49) >ab, der mit<br />

Fr. 592 998.— zu außerordentlichen Abschreibungen verwendet<br />

und mit einem Saldo von Fr. 1728.30 ans neue Rechnung<br />

vorgetragen wird. Die in den Passiven der Bilanz anfgesührten<br />

Anleihensschulden betragen per 31. Dezember 1948<br />

Fr. 1 550 000.—.<br />

Die Luftseilbahn B e ck e n r i e d - K l e w e n a I p<br />

beförderte im vergangenen Jahre 94 700 (i. V.: 102 900) Personen.<br />

Die Einnahmen aus dem Personenverkehr betragen<br />

Fr. 130 600.— (144 700.—), jene aus dem Güterverkehr<br />

Fr. 13 700.— (4200.—). Der Betriebsüberschuß beträgt<br />

Fr.' 63 989.— (V.: Fr. 54 787.—),. Der nach Vornahme von<br />

Abschreibungen und Verzinsungen verbleibende Aktivsaldo<br />

von Fr. 19 511.— (20 694.—) dient mit Fr. 12 000.— zur<br />

Verzinsung des Aktienkapitals von Fr. 300000.— mit<br />

Fr. 5 000.— als Zuweisung an den Reservefonds, der Rest<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen.<br />

Wettgeschehe«<br />

Palästina nimmt Araber auf.<br />

Die Lausanner Palästina-Konferenz, die dieser Tage erneut<br />

zusammengetreten ist, scheint ihren toten Punkt überwunden<br />

zu haben. Die jüdische Delegation gab die Bereitschast<br />

der Regierung Israels bekannt, 100000 arabische<br />

Flüchtlinge aufzunehmen.<br />

Thomas Mann und die Kommunisten.<br />

Eine Auszeichnung besonderer Art ist dem politisierenden<br />

Schriftsteller Thomas Mann zuteil geworden. Er ließ sich<br />

von den kommunistischen Herrschaften der deutschen Ostzone<br />

zum Ehrenbürger von Weimar ernennen. — Im Zeichen des<br />

Goethe-Jahres!<br />

Die Arbeit in Gens.<br />

Die Genfer Diplomatische Konferenz hat eine 'Reihe von<br />

Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter Strafe gestellt. Die<br />

beteiligten Regierungen verpflichten sich, in verschiedenen am<br />

Montag gutgeheißenen Artikeln der neuen Konvention, sowohl<br />

die direkten Täter, als auch die Verantwortlichen, welche<br />

die Befehle zur Ausführung verbrecherischer Handlungen erteilen,<br />

zur Verantwortung zu ziehen.<br />

Zwischen Krieg und Frieden.<br />

Botschafter Harriman, der diplomatische Verbindungsmann<br />

zwischen Marshallhilse-Verwaltung und Marshallhilfe-Staaten,<br />

setzte sich in der außenpolitischen Kommission! des amerikanischen<br />

Repräsentantenhauses für die Waffenhilse in Europa<br />

ein. Harriman erklärte, er sei noch nie so optimistisch<br />

gewesen wie heute betreffend die Möglichkeit, der Erhaltung<br />

von Friede, und Freiheit in Europa. Die Waffenhilfe fei<br />

aber unbedingt notwendig, weil sonst sehr oiel wertvolle Zeit<br />

verloren gehe.<br />

Eidgenossenschaft<br />

25 000 Dollars<br />

stiftet Canada für die Errichtung eines Unesco-Gemeinfchaftshanses<br />

im schweizerischen Kinderdorf Pestalozzi in<br />

Trogen im Appenzellischen. Kluge Leute berichten dazu, es<br />

sei ohnehin geplant, im Kinderdorf eine Art Gemeindehaus<br />

zu erstellen; ob man nicht beide Vorhaben vereinigen könnte?<br />

Ganz einverstanden! Aber noch viel wichtiger wäre es, in<br />

Trogen ein anderes Gemeinschaftshaus zu erstellen: eine<br />

K i r ch e für das Kinderdorf. Es verwundert, um nicht mehr<br />

zu sagen, daß man im Kinderdorf unter Berufung auf liberale<br />

Toleranz nicht vor allem an die Erstellung einer Kirche denkt.<br />

Denn sowohl als Erzieherin wie als Trösterin im Flüchtlingsleid<br />

und Kinderelend ist die Religion, die Hinführung<br />

zum Herrgott, der erste Faktor. Wer stiftet den ersten<br />

Franken für eine Kirche ins Kinderdorf Pestalozzi?<br />

(Korr.)<br />

Aus nach Locarno<br />

zum 106. Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins!<br />

Das 106. Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins,<br />

das vom 6. bis 8. August in Locarno abgehalten wird,<br />

steht unmittelbar vor der Türe und appelliert noch einmal an<br />

alle Aktiven und Ehrenmitglieder, zahlreich an der traditionellen<br />

Generalversammlung teilzunehmen. — Seitdem im<br />

Jahre 1884 das Zentralfest zum erstenmal im Tessin —<br />

und zwar ebenfalls in Locarno — durchgeführt wurde, hat<br />

unsere südliche Sonnenstube noch viermal den Schweizerischen<br />

Studentenverein als liebwerten Gast beherbergt, und zwar<br />

1902 in Locarno, 1923 in Lugano, 1932 wieder in Locarno<br />

und 1942 in Lugano. Seit dem letzten Zentralfest im Tessin<br />

sind also sieben Jahre verflossen, seit der letzten Generalversammluug<br />

in Locarno sogar 17 Jahre. Da ist es an der Zeit,<br />

daß die Mitglieder des Schweizerischen Studentenvereins wieder<br />

einmal in hellen Scharen über den Gotthard pilgern —<br />

in der Gewißheit, in Locarno mit echt südlicher Freude und<br />

Gastfreundschaft aufgenommen zu werden. Das Organisationskomitee<br />

unter der Leitung von Nationalrat Ad. Janner<br />

hat alles bestens vorbereitet.<br />

Kautone<br />

Luzern. Eine neue Besoldungsvorlage für Staatsangestellte.<br />

Der Große Rat des Kantons Luzern hat Eintreten<br />

auf eine neue B e f o l d u n g s v o r l a g e für die kantonalen<br />

Beamten und Angestellten beschlossen. Das Projekt verdient<br />

deshalb besondere Erwähnung, weil es Vergleiche mit der<br />

kürzlich im Bundeshaus verabschiedeten Besoldungsordnung<br />

des Bundes zuläßt, über die das Schweizervolk vielleicht noch<br />

abzustimmen haben wird. Abgesehen von verschiedenen Aendernngen<br />

in der Besoldungsskala besteht der Kern beider Vorlagen<br />

in der teilweisen Fixierung der jetzigen Teuerungszulagen.<br />

In der Bundesversammlung hat man sich daraus geeinigt,<br />

von den heutigen Gehältern inklusive Teuerungsznlagen<br />

zehn Elstel zur festen Grundbesoldung zu erklären und<br />

ein Elfte! weiterhin als Teuerungszulage zu betrachten, die<br />

ohne Aenderung der Besoldungsordnung je nach der Entwicklung<br />

der Preise erhöht oder gesenkt werden könnte. — Die<br />

Luzerner Regierung dagegen will von den Teuerungszulagen<br />

nur die ersten 30 °/o über die Grundgehälter hinaus fixieren,<br />

so daß noch rund zwei Fünftel der heutigen Tenerungszulagen<br />

variabel bleiben würden. Man will hier wohl den Weg<br />

frei halten für weitergehende Anpassungen nach unten im<br />

Falle eines kräftigeren Konjnnkturumschwnnges, während im<br />

Bundeshaus offenbar der Glaube an eine relative wirtschaftliche<br />

Stabilität vorherrschte. Wie immer man sich zur Sache<br />

selber einstellen wolle — in diesem einen Punkte wollen wir<br />

doch alle hoffen, daß die optimistischere Bundesversammlung<br />

recht behalten werde. — Ein Geschäft, das auch der Obwalduer<br />

Kantonsrat für feine Staatsangestellten in Bälde beschäftigen<br />

dürste.<br />

Kleine Zeitung<br />

Hätten die alten Griechen gelacht!<br />

Im Gymnasium Wien-Währing ist jüngst ein Raum freigegeben<br />

worden, in dem die Schüler vom 16. Jahr an rauchen


können. Gymnasien waren die Stätten, in denen die alten<br />

Griechen ihre Jungmannschaft zu körperlicher Tüchtigkeit erzogen.<br />

Man stelle sich vor, so ein Gymnasiallehrer der Alten<br />

würde einmal diese Jünglinge im Rauchzimmer betrachten<br />

... oder gar versuchen, die Jugendbildner von heute, seine<br />

Herren Kollegen, im Qualm des Lehrzimmers zu erspähen!<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 7. August.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Golgatha, Oratorium.<br />

12.40 Schallplatten. 13.30 Us em bluemete Trögli.<br />

14.20 Ratgeber für Landwirtschaft und Gartenbau. 14.45<br />

Volkstümliche Klänge. 15.45 D'Muetter geit uf Reife. 16.25<br />

Zitherduette. 16.45 C. Dumont. 17.45 Thuner Panorama,<br />

Plauderei. 18.10 Ueses Dorf, ländliche Hörbilder. 18.45<br />

Jodelduette und Schwyzerörgeli-Musik. 19.50 Marguerite<br />

Lang spielt. 20.00 Festouvertüre für großes Orchester. 20.10<br />

Bueb, mir wei uf ds Bärgli trybe! Hörfolge. 21.15 Vier<br />

Uhland-Lieder von Fritz Brun. 21.20 Das Köckertquartett,<br />

Frankfurt am Main. 22.1v Abenteuer eines seefahrenden Eidgenossen.<br />

Montag, 8. August.<br />

11.45 Königin Viktoria. 12.40 Volkstümliche Musik. 13.05<br />

Eindrücke vom 5. eidgenössischen Nationalturnertag in Freibürg.<br />

13.15 Volkstümliche Musik. 13.30 Der gereimte Wochenkommentar.<br />

14.00 Frauenstunde. 16.30 Orchestre de la<br />

Snifse romande. 17.30 Freundschaft mit Pflanzen. 18.00<br />

Liederkonzert. 18.30 C. Dumont. 19.00 Zwei kleine Orchestersuiten.<br />

20.00 Wunschkonzert. 20.30 Um d'Schofmet ume.<br />

21.00 Beromünster gibt Auskunft. 22.05 Violinkonzert von<br />

I. H. Roman.<br />

Dienstag, 9. August<br />

11.00 Folkloristische Musik. 11.30 Chansons simples. 11.45<br />

Landschaften und Leute der italienischen Schweiz. 12.00<br />

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Stillstand ist Rückschritt! — Darum inserieren!<br />

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Tarnen / Samstag, den 6, August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 82<br />

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besten Reiter der Welt."<br />

Berner Landbote: „Die Kosaken haben uns ein Erlebnis<br />

vermittelt, das einzig dasteht."<br />

Der Toggeniburger: „Wer die Arbeit verfolgt, stimmte<br />

begeistert 'in das Lob ein, daß es sich da um .Weltmeister<br />

der Galopp-Sattelakrobatik' handelt."<br />

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Pfarrkirche. Sonntag: Aushilfe da. Ablaßgewinnung. Hl. Messen 4, 6, 7.30, 9.00.<br />

19.30 Gebetswache mit Segen.<br />

Montag: Siebenter für alt Vorstand Johann Lochmann-Britschgi.<br />

Samstag: Dreißigster für Frau Wwe. Jofefa Omlin-Hummel, Hinterdorf.<br />

Männerapostolat und große Christenlehre-Knaben. S o n n t a g: Gemeinschaftslommunion.<br />

Sonntag, 14. August, bittet unser H. H. Pater Walter von Moos, Flüeli, für sein<br />

ganz armes Missionshaus in Italien.<br />

Jungfrauenkongregation. Montag, 15. August: 6.45 Gemeinschaftsmesse mit Empfang<br />

der hl. Kommunion.<br />

Flüeli. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.45. 19.30 Andacht um das Gedeihen der<br />

Feldfrüchte.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Sonntag: Portiunkula-Ablaß. Aushilfe im Beichtstuhl. Monatskommunion für die<br />

3. und 4. Klasse. Hl. Messen: 5.30 (nur bei schönem Wetter), 6.00, 7.30, 8.30 mit Gedächtnis<br />

der Aelplerbruderschaft für Ehemann Johann Müller-Amftad, Feld, und Gedächtnis der<br />

Klassengenossen des Jahrganges 1893/93 für ihre verstorbenen Mitschüler. ^ 10.00 Kindergottesdienst.<br />

In allen Morgengottesdiensten Opfer für die erholungsbedürftigen Kinder im<br />

Ferienhaus Stock. 13.30 Aussetzung, Gebetswache, Monatsprozesfion und Segen.<br />

Montag: Dreißigster für Ehemann Johann Müller-Amftad, Feld, und Stiftjahrzeit<br />

für Jüngling Josef Küng, Gausegg, und seine verstorbenen Geschwister.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Malermeister Franz Küchler-Käslin und Familie.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit der Anna Maria Rufer.<br />

Freitag: Stiftjahrzelt der Frau Klara Odermatt, Pfarrhof.<br />

Camstag: Stiftjahrzeit der Witwe Anna Maria Nufer-Spichtig. 17.30 Rosenkranz<br />

und Segen. Beichtgelegenheit 16.00—18.00.<br />

Kapelle Schoried. Samstag: 14.00 Vesper und Andacht.<br />

Gesellenverein. Montag: 20.15 Monatsversammlung.<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: Versammlung der Kandidatinnen nach dem Nachmittagsgottesdienst<br />

im Schloßhof.<br />

Ferienhaus Stock. Sonntag: 10.00 hl. Messe.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 5.30 Beichte. 6.00 Frühmesse, 8.30 Amt. Gedächtnis der<br />

Schützen für Witwer Johann Enz-Friedrich. Keine Christenlehre. Der Portiunkula-Ablaß<br />

kann den ganzen Tag in der Pfarrkirche gewonnen werden ,<br />

Samstag: Dreißigster für Johann Gasfer-Stäldi, Hirfern. Um 16.00 kommt ein<br />

hochw. Pater Kapuziner zur Aushilfe. Beichte der Kinder.<br />

Jungfrauen. Sonntag: Generalkommunion.<br />

Auf Jwj und Jänzimatt. Sonntag: 10.00 Gottesdienst.<br />

Bei der alten Kirche. Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 8.00 hl. Messe.<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichtgelegenheit. 6.00 Frühmesse. 8.30 Amt und<br />

Predigt. Nach dem Amt Christenlehre für die obern Knabenkurse. 19.30 Gebetswache<br />

mit Ansprache.<br />

Jungmännerbund. Sonntag: 9.30 Versammlung im Großteil.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Opfer für das katholische Jugendamt Obwalden. Sehr<br />

empfohlen! Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.30. Betstunden (besonders um gedeihliche Witterung!).<br />

14.00 Rosenkranz, Abbitte, Prozession und Segen.<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Ed. Gruber und Frau Katharina Vogler.<br />

Samstag: 8.15 Dreißigster für Jgl. Baptist Jmfeld, penf. Bahnwärter. _<br />

Jungsrauenkongregation und Blau Ring. 15. August: Gemeinfchaftskommumon.<br />

Chrummelbach. Sonntag: 10.00 hl. Messe.<br />

. Bürgten. Sonntag : 6.00 Frühmesse. 8.30 Hauptgottesdienst. 20.00 Herz-Jesu-Andacht<br />

mit Segen.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lufsi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

a t f<br />

Sarnen, den 6. August <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Rr. 32<br />

D a s k a n n ich C h r i s t u s nicht a n t u n<br />

Mie hoiligmachende Gnade ist göttliches Leben, die beistehende oder helfende<br />

Gnade göttliches Wirken in uns. Nennen wir letztere besser Wirkgnade!<br />

Sie ist ein Handreichen Gottes zum übernatürlichen Wirken. Gott ist der<br />

Meister, der Mensch der Geselle. „Der Mensch steuert seine seelischen Kräfte bei,<br />

jener leitet den Plan, Werk und Ausführung, und zwar durch eine Hilfe, die wir<br />

eben die Gnade zum Wirken, also die Wirkgnade nennen" (Birngruber).<br />

Der Glaube ist die erste Wirkgnade. Gott gibt unserem Verstand ein neues<br />

Licht, dem Willen eine neue Richtung, dem Gemüt eine neue Wärme. Der Glaube<br />

ist das erste Glied an einer langen Kette von Gnaden. Darum sorgt die Kirche allsonntäglich<br />

durch den Lehrgottesdienst, das heißt die Epistel und das Evangelium,<br />

für Erneuerung und Vertiefung des religiösen Wissens und Wollens. Ein besonders<br />

zeitgemäßes Beispiel ist die morgige Epistel. St. Paulus warnt die Christen von<br />

Korinth vor Gefahren für Glauben und Keuschheit in der berüchtigten Stadt und<br />

weist sie hin auf die Schicksale Israels während des Wüstenzuges. Gott gab den<br />

Jsraeliten damals ähnliche Beweise seiner besonderen Huld, wie sie den Christen<br />

durch Taufe und Eucharistie zuteil geworden sind. Die Feuersäule in der Nacht, die<br />

Wolkensäule am Tage barg den Herrn als Führer des Volkes. Der wunderbare<br />

Durchzug durch das Rote Meer rettete alle. Vorbild der Taufe! Das Wunderbrot<br />

des Manna sättigte alle, wie der Trank aus dem Felsen alle erfrischte. Vorbild der<br />

Eucharistie! Trotzdem gelangten nicht alle Jsraeliten ins Gelobte Land; die Mehrzahl<br />

verscherzte das göttliche Wohlgefallen und kam in der Wüste um zur Strafe<br />

für Götzendienst, Unkeuschheit unid Murren wider den Herrn.<br />

Mit besonderer Schärfe warnt Paulus die Korinther vor der Unkeuschheit: „Laßt<br />

uns auch nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. An einem<br />

Tage fielen 23 000" (1. Kor. 10, 8). Das geschah nach den Verfehlungen mit den<br />

Moabiterinnen. Nach der Ueberzeugung des Apostels hat dieses Beispiel, wie die<br />

anderen, nicht bloß geschichtliche, sondern vorbildliche Bedeutung für die Christen.<br />

„Als einmalige geschichtliche Ereignisse sollten sie ihre Wirkung auf die damaligen<br />

Menschen ausüben, als typische Geschehnisse aber tmrch die Heilige Schrift allen<br />

Geschlechtern zur Lehre und Mahnung dienen" (Ketter).<br />

Als Getaufte und Kommunikanten wollen wir uns immer wieder sagen: „Unkeusch<br />

zu sein — kann ich Christus nicht antun!" Das gibt der Seele einen Halt,<br />

der ihr oft selbst nicht zum Bewußtsein kommt. Hab ein Herz für Christus! +


TrUSt • „Großkapitalistischer Zusammenschluß mehrerer Unternehmungen des gleichen<br />

Geschäftzweiges zum Zwecke ausschließlicher Marktbeherrschung." (Brockhaus)<br />

Trust:<br />

,. wirkt sich praktisch als Aufsaugung bestimmter volkswirtschaftlicher Bereiche<br />

in den Interessenbereich einzelner weniger aus."<br />

(Brockhaus)<br />

TPUSt > „Internationale Konzerngesellschaften können unabhängige schweizerische Unternehmungen<br />

erdrücken."<br />

(Handbuch Volkswirtschaft)<br />

TPUSt» „Am meisten haben sich die Trusts in den Vereinigten Staaten entwickelt, wo<br />

gesetzgeberische Maßoahmen gegen ihre Machtstellung ergriffen werden mußten."<br />

(Brockhaus)<br />

Brünig-Schwinget<br />

Sonntag, den 7., evtl. 14. August. SA17186Lz 373<br />

Große interkantonale Konkurrenz worunter viele^ eidg.<br />

und kant. Kranzschwinger. — Jodler, Alphornblaser,<br />

Fahnenschwinger, Ländlerkapelle, Vo/ksfest ersten Ranges<br />

Beginn des Schwingens halb 10 Uhr. Rangverkundung<br />

18.15 Uhr auf dem Festplatz. - Vorbestellung der Platze.<br />

Tel. 2 21 Alpina Brünig. Diese Billette sind an der<br />

Hauptkasse abzuholen. — Freundlich laden etrt:<br />

Schwingerverband Ob- und Ridwalden<br />

Schwingersektion Hasliberg und<br />

die Wirte vom Brünig.<br />

Ertrazua.- ^ua, welcher 11.51 in Giswil ankommt, fährt<br />

als Extrazug bis Brünig weiter, Brunig an<br />

12.23 Uhr.<br />

J C > nechte und<br />

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durch ein Inserat<br />

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und Banken, oder bei der Landes-Lotterie, Zürich, Postcheck<br />

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11. A u g u s t<br />

Von<br />

Pfarrei zu Pfarrei<br />

Persönliche Keuschheit genügt noch nicht zur sittlichen Höhe eines Volkes. Jeder<br />

aus uns muß auch um die Keuschheit des Nebenmenschen besorgt sein. Ehrfurcht vor<br />

der Keuschheit des anderen! Klarheit schaffen, retten, helfen auf dem Gebiete auch<br />

der öffentlichen Keuschheit!<br />

In diesem Sinne drucken wir aus dem Engelberger Pfarrblatt den verantwortungsbewußten,<br />

väterlichen Mahnruf ab, der nicht nur für das Hochtal, sondern auch<br />

für den alten Landesteil Wert hat.<br />

Schutz der Würde unseres Tales.<br />

Es kommt immer wieder vor, daß Auswärtige, die als Wanderer und Gäste<br />

unser schönes Bergtal aufsuchen, den Forderungen christlicher Zucht und Sitte, die<br />

bei uns gottlob noch in Geltung sind, zu wenig Rechnung tragen. In ungenügender<br />

Kleidung oder im Badekostüm liegen Personen beiderlei Geschlechtes in unmittelbarer<br />

Nähe öffentlicher Straßen und Wege herum und verletzen dadurch das sittliche<br />

Empfinden der Bevölkerung. Dieses Verhalten schadet der Würde und dem Ansehen<br />

des Kurplatzes Engelberg, und auch vornehm denkende Kurgäste, die unser Tal lieben<br />

und ihm zur Ehre gereichen, nehmen mit Recht Anstoß an solchem Gebaren.<br />

Der Unterzeichnete legt Wert darauf, sein möglichstes zu tun, um die Würde<br />

unseres, der Mutter des Herrn geweihten Tales zu wahren. Und er weiß zu seiner<br />

großen Beruhigung, daß sowohl der Herr Talammann als die löbliche Talbehörde<br />

in dieser wichtigen Sache auf dem ganz gleichen Standpunkt stehen. Zudem hat die<br />

hohe Regierung von Obwalden für den ganzen Kanton bestimmte Verordnungen<br />

zum Schutze des öffentlichen Wohlanstandes erlassen. Man beachte die betreffenden<br />

Anschlage! "<br />

Hingegen können weder die Geistlichen noch die Behörden dem Uebel erfolgreich<br />

steuern, wenn nicht auch die Bevölkerung selber dabei mithilft. Es ergeht darum an<br />

alle, welche Vorfälle der erwähnten Art beobachten, die Bitte, entweder selber den<br />

Fehlenden das Unstatthafte ihres Verhaltens in höflicher, aber klarer Weise zum<br />

Bewußtsein zu bringen oder an zuständiger Stelle — Talammannamt oder Pfarr-<br />

£ mt s.T ^a0on Mitteilung zu machen, damit zum Rechten gesehen werden kann. Es<br />

handelt sich darum, unserem vom Herrgott gesegneten Tal, das wir alle gemeinsam<br />

orti J 1 a l ten eines sauberen und vornehmen Stückes Heimat zu erhalten.<br />

Abte, Engelberg, am Feste U. L. Frau vom Karmel <strong>1949</strong>. f Leodegar, Abt.<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Hl Tiburtws und'<br />

Mittwoch. Hl. Laurentius7 Donnerstag.'<br />

(X$6tjittCtU ©(HÖTlbrUNTX. 12.—15. (16 00V ßtpfpTscm 10 ein er v<br />

Mütter; Jungfrauen (getrennte * 91 9*. Gesellen. 16. 20.: Frauen und<br />

Gebete in allen Kirchen und Kapellen. Das Priesterkavit->l «.ft m rt n> »-«-<br />

mögenzahlrei^cherschewen!<br />

°"i 4. September. Männer und JungmM-<br />

Mattacherkapelle. Dienstag: 7.30 hl. Messe.<br />

Schwendi-Kaltbad. Sonntag: 6.30 und 10.00 hl. Messen Werktags: 7.30.<br />

Pfarrei Kerns<br />

6 «<br />

... -<br />

"°chts)Äv. I S ©ebefemach'e. 8 ' *<br />

Ps-rrt-r^<br />

für Dr. Leo Egger-von Rotz/"^ Durrer und seine Ehefrau Katharina Sigrift. Jahre«<br />

„Sonne"!^ ^Sttftjah^eit^ür^Uuae^<br />

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Ratsherr I. M. und Christina von M,#<br />

Unterbalm.<br />

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Franziska ^Durrer-^urch"^^<br />

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Melcktal. V & n°n^t, t Ü Ü°. fS tn !!! e nl®l e5 ü! ei^ kür Witwe Marie Durrer-Bucher,<br />

!{<br />

e Ä - « ; »<br />

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St. Niklausen<br />

gelegenheit. g.Ol, ^<br />

^s gute Gedeihen<br />

zu gewinnen.<br />

Michel-Amschwand.<br />

nJL ,Z ffi '- 30 «• »


Tarnen / Mittwoch, den 10. August 1349<br />

79. Jahrgang — Nr. 63<br />

M O « e r V o l l U M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Jnsertiouspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden g Rp,, Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Kür<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie ^ /7N Jnseraten-Annahme: Schweizer.Annoncen AG., Luzer«,<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden ^ . Redaktion. Dr. ^gnaz Bntschg,. Tel. 8 63 13 rßhA Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kanton»<br />

»derzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 6033 ySv Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schrtstw«chl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

E i n e u n m e n s c h l i c h e B<br />

Die religiöse Erziehung ist ein Teil der Gesamterziehung<br />

(Bundesgericht).<br />

* Die freisinnige und «die sozialistische Genossenpresse hat sich<br />

in den letzten Wochen mit einer bewußten Kulturkampfnote<br />

mit dem Fall des bei protestantischen Pflegeeltern in Winterthur<br />

untergebrachten außerehelichen Kindes einer katholischen<br />

Kernser Bürgerin beschäftigt, „geradezu leidenschaftlich,<br />

wenn auch oft nicht mit der gebotenen Sachlichkeit", wie nun<br />

nach Schluß des Gefechtes 'die „Neue Zürcher Zeitung" feststellt.<br />

Bei dieser Vormnndschaftssache mußte das Bnndesgericht<br />

um einen Entscheid angerufen werden. Streitgegenstand<br />

bildete die Unterbringung eines katholischen Knaben<br />

gegen den Willen des Kernser Beistandes bei einem protestantischen<br />

Ehepaar in Winterthur und die vom Kanton Obwalden<br />

nachgesuchte und von Zürich verweigerte Rechtshilfe<br />

bei der Wegnahme des Knaben. Der einstimmige, die Klage<br />

unseres Kantons schützende Entscheid der staatsrechtlichen<br />

Kammer des Bundesgerichtes lautete dahin, der Unterbringung<br />

des Knaben in einer protestantischen Familie hafte von<br />

Anfang an etwas Ordnungswidriges an, da sie gegen den ausdrücklichen<br />

Willen des Beistandes erfolgt fei. Die religiöse<br />

Erziehung sei auch von der Vormundschaftsbehörde als Teil<br />

der Gesamterziehung zu betrachten, weshalb Pflegekinder in<br />

einer Familie oder einem Heim des gleichen Bekenntnisses<br />

untergebracht werden sollen.<br />

Nach der rechtlichen und auch tatsächlichen Erledigung des<br />

Falles — der Knabe ist inzwischen seinem Vormund übergeben<br />

worden — glaubt nun die gegnerische Presse, der<br />

Kernser Vormundschaftsbehörde wenigstens eine starre und<br />

unmenschliche Haltung vorwerfen zu müssen. Die menschliche<br />

Seite des Falles erfährt eine eindeutige Würdigung in<br />

der „Neuen Zürcher Nachrichten", der wir zur Hauptsache<br />

folgen:<br />

Von entscheidender Bedeutung ist schon die Vorgeschichte<br />

des bundesgerichtlichen Urteils vom 12. Mai <strong>1949</strong>. Ein von<br />

der Mutter des Knaben Hans Rudolf angestrebter Vaterschaftsprozeß<br />

verlief erfolglos. Der Knabe blieb unter der<br />

Obhut seiner Mutter, bis diese Hans Rudolf eigenmächtig zu<br />

dem betagten, kinderlosen Ehepaar in Winterthur brachte.<br />

Wenn die Linkspresse behauptet, der Knabe sei „unterernährt,<br />

mit Krätze behaftet, mit allen Merkmalen einer ungenügenden<br />

und unrichtigen Pflege" von Kerns nach Winterthur<br />

gekommen", muß festgehalten werden, daß er von seiner<br />

Mutter kam, der übrigens ihr Anwalt in einer Eingabe vom<br />

31. Dezember 1945 ausdrücklich das Zeugnis ausstellte, sie<br />

habe sich um das Kind angenommen, wie es sich gehöre, und<br />

man könne ihr nichts vorwerfen, was sie als Mutter disqualifizieren<br />

könnte. Am 30. Juli 1945 wurde ein Kernser zum<br />

Beistand des Kindes ernannt. Schon als der Beistand merkte,<br />

daß die Mutter beabsichtige, den Knaben zu protestantischen<br />

Pflegeeltern nach Winterthur zu geben, wehrte er sich dagegen,<br />

wie aus einem Protokoll des Bürgergemeinderates<br />

Kerns vom 11. Januar 1946 hervorgeht. Ohne Wissen des<br />

Beistandes oder der Vormundschaftsbehörde hat die Mutter<br />

den Knaben Hans Rudolf dann tatsächlich zu den Protestant!-<br />

scheu Pflegeltern nach Winterthur gebracht. Schon am 23.<br />

August 1945, bevor der Knabe nach Winterthur gebracht<br />

wurde, schrieb der amtliche Beistand von Kerns ausdrücklich<br />

an die Pflegemutter in Winterthur, daß er feine Einwilligung<br />

nicht geben könne, so sehr er bebaute, ihr durch seine Ablehnung<br />

weh tun zu müssen. Am 27. Oktober 1945 erklärte der<br />

Beistand der Pflegemutter nochmals ausdrücklich und endgültig,<br />

nicht zuzulassen, daß ohne sein Wissen etwas unternommen<br />

werde, und bat sie, weitere Bewerbung um den<br />

Knaben Hans Rudolf bei seiner Mutter zu unterlassen. Am<br />

15. Februar 1946 schrieb der inzwischen zum Vormund von<br />

Hans Rudolf ernannte frühere Beistand an die Pflegemutter<br />

in Winterthur, daß das Kind gegen seinen und der Vormundschaftsbehörde<br />

Willen nun doch zu ihr gebracht wurde, sie<br />

von seinem Verbot mehrmals in Kenntnis gesetz wurde, und<br />

deshalb der Knabe bei ihr wieder abgeholt werde. Alle Briefe<br />

des Beistandes und späteren Vormundes sind in sehr verbindlichem<br />

Ton und durchaus freundlich abgefaßt. Da die Mutter<br />

nie Inhaberin der elterlichen Gewalt war, hat sie zweifellos<br />

kein Recht dazu gehabt, eigenmächtig und gegen den ihr<br />

bekannten Willen des Beistandes und der Vormundschaftsbehörde<br />

den Knaben Hans Rudolf an die protestantischen<br />

Pflegeeltern inWinterthur zu übergeben.<br />

Aus diesen Dokumenten geht auf alle Fälle einwandfrei<br />

hervor, daß die Pflegeeltern in Winterthur von allem Anfang<br />

an wußten, daß sie den Knaben Hans Rudolf gegen den<br />

Willen des Beistandes und Vormundes sowie der zuständigen<br />

Behörden aufgenommen und behalten haben und nur auf<br />

Grund eines eigenmächtigen Vorgehens der Mutter, die nie<br />

Inhaberin der elterlichen Gewalt war und deshalb auch<br />

keinerlei Kompetenz zu einer solchen Entscheidung besaß.<br />

Wir wollen in diesem Zusammenhang den guten Willen<br />

und die redliche Absicht der Winterthurer Pflegeltern nicht<br />

anzweifeln, wir wollen ihnen auch nicht die genaue Kenntnis<br />

der rechtlichen Zusammenhänge zumuten. Die betagten<br />

Winterthurer Pflegeeltern hätten aber auf alle Fälle angefichts<br />

der ihnen wiederholt mitgeteilten ablehnenden Haltung<br />

der zuständigen amtlichen Stellen von Kerns doch versuchen<br />

müssen, sich über die einschlägigen gesetzlichen Vorschristen<br />

und die gerichtliche Praxis darüber einigermaßen zu<br />

orientieren. Wenn sie das getan hätten, so hätten sie den<br />

Knaben keinesfalls gutgläubig von der Mutter übernehmen<br />

und in Winterthur behalten können. Denn Doktrin und<br />

Praxis über diesen Fall zeigen eindeutig, daß die Kernser<br />

Behörden vollständig mit Recht verlangten, der Knabe Hans<br />

Rudolf müsse in einer katholischen Familie erzogen werden.<br />

Die Rechtslage ist so eindeutig klar, daß auch in den<br />

Pressekommentaren von dieser Seite keine stichhaltigen Ein-<br />

Wendungen erhoben werden konnten. Verschiedenenorts wurde<br />

jedoch behauvtet, daß der Fall damit „ m s n } ch 1i ch *<br />

nicht erledigt sei, daß der Entscheid nur „formell" in Ordnuug<br />

fei und der „Buchstabe des Gesetzes" eben den Geboten<br />

der Menschlichkeit und Toleranz stark widerspreche. Es muß<br />

nun -demgegenüber doch nachdrücklich festgehalten werden,<br />

daß das an sich verständliche menschliche Mitfühlen mit den<br />

Pflegeeltern, die den Knaben nach mehr als drei Jahren nun<br />

den Kernser Vormnndschastsbehörden zurückgeben mußten, auf<br />

einer vollständigen Umkehrung der Tatsachen und einer unzulässigen<br />

Verdrehung beruht. Aus einer ganzen Reihe von<br />

Aktenstücken geht klar hervor, daß die Kernser Behörden von<br />

1946 an bis zum Tage der Uebergabe durch sehr viele Eingaben,<br />

Briefe und so weiter unentwegt darum kämpften, den<br />

Knaben zurückzubekommen. Daß dieser Kampf erfolglos war,<br />

daran ist nicht Kerns schuld.<br />

Der <strong>Obwaldner</strong><br />

Ist zäh wie Läder<br />

Hert wie Stei,<br />

Und chläbt wie Harz<br />

A Hnis und Hei.<br />

Es bitzli pfiffig,<br />

Es bitzli ruich,<br />

So trampt er fort<br />

Im alte Bruich.<br />

Sie wendä modlä<br />

Mit Lärm und List. —<br />

<strong>Obwaldner</strong>, nei,<br />

Blyb nur, wie d'bist!<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Nur weil der Bub mehr als drei Jahre bei seinen<br />

Pflegeeltern in Winterthur behalten wurde und erst nach<br />

dieser langen Zeit nach Kerns zurückkehren muß, wohin er<br />

von Anfang an gehörte, konnte eine gefühlsmäßige und enge<br />

Bindung entstehen, die nun wohl auf schmerzliche Weise unterbrochen<br />

wurde. Die Winterthurer Pflegeeltern haben den<br />

Knaben Hans Rudolf bewußt gegen den Willen der znständigen<br />

Behörden angenommen und trotz aller Bemühungen<br />

der allein kompetenten Instanzen einfach behalten. Es ist unfair,<br />

nun die Kernser Vormundschaftsbehörde mit dieser<br />

„menschlichen Bindung", die sie stets zu verhindern suchte, zu<br />

belasten. Das Recht steht nicht nur dem Buchstaben gemäß,<br />

sondern auch nach seinem ganzen Sinn und Zweck eindeutig<br />

aus Seiten der Kernser Vormundschaftsbehörde. Daß sie den<br />

von ihr nie gesuchten und mit allen Mitteln von Winterthur<br />

aufgezwungenen Kampf um ihr gutes Recht durchsochten, ist<br />

nicht „unmenschlich"! Daß die Winterthurer Pflegeeltern den<br />

von Anfang an zu Unrecht übernommenen Knaben nach<br />

dreieinhalb Jahren zurückgeben mußten, ist nicht „unmensch<br />

lich"! Es wäre stoßend und ungerecht und unbefriedigend,<br />

wenn diese klare Hinwegsetzung über die geltenden und durchaus<br />

klug und im Interesse aller aufgestellten Vorschriften damit<br />

belohnt werden sollte, daß der von der Mutter geholte<br />

Bub aus „menschlichen Rücksichten" nachher einfach dort bleiben<br />

darf.<br />

Mit zwar unerbittlicher, aber sauberer und klarer Konsequenz<br />

hat ö'er Vormund und die Vormundschaftsbehörde von<br />

Kerns an ihrem vertretbaren und wohlbegründeten Stand-<br />

Punkt ohne Wanken festgehalten. Mit noch viel größerer<br />

Hartnäckigkeit, aber von Anfang an klar zu Unrecht beharrten<br />

die Winterthurer Pflegeeltern auf dem „Besitzstand".<br />

Nicht nur rechtlich, auch menschlich kann die Wiederherstellung<br />

der urspruüglicheu Verhältnisse und die Unterbringung des<br />

Knaben Hans Rudolf iu einer rechten katholischen Familie<br />

als richtig und in Ordnung bezeichnet werden.<br />

O b w a l d e n<br />

Eine notwendige Bemerkung. (Korr.) Die Stellungnahme<br />

des freisinnigen „Unterwaldners" zu der Angelegenheit von<br />

alt Landammann Alois Abächerli wurde hier bisher im<br />

wesentlichen mit Stillschweigen übergangen, weil bestimmt<br />

versichert wurde, daß das nicht die Stellungnahme der<br />

kantonalen liberalen Parteiinstanzen sei.<br />

Setiroesiei? ßeafa ,3<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

6. Kapitel.<br />

Kapstadt-Philippi, den 1. April 19 ..<br />

Ehrw. Mutter Edeltrudis!<br />

Soeben bin ich mit Elfriede vom Zirkus heimgekommen.<br />

Ich hole sie jeden Abend ab, sobald sie ihre Arbeit gemacht<br />

hat. Sie will den Huldigungen entgehen, die man ihr entgegenbringt.<br />

Aber es gelingt trotzdem nicht ganz. Die Leute<br />

hatten es bald heraus, daß sie sich nach ihrem letzten Auftritt<br />

heimlich entfernt.<br />

Und nun stehen sie draußen und erwarten sie, um ihr zu<br />

gratulieren und sie mit Blumen zu überschütten. Auch heute<br />

brachten wir wieder eine ganze Wagenladung heim. Noch<br />

"re war unsere Kapelle so schön geschmückt wie in den letzten<br />

Lochen. Das meiste tragen wir auf den Friedhof. Bald hat<br />

^°es Grab seine Blumen, die von Elfriedens Tätigkeit reden.<br />

„ sich darüber freut? Ich glaube eher, daß sich sich<br />

Kürzlich haben wir Schwestern uns alle köstlich belustigt.<br />

Außer Elfriede. Sie wurde nämlich mit einem Blumenkorb<br />

beehrt, aus dessen Schleife die'Inschrift prangte: „Unserer unsterblichen<br />

Diva." Und das war die Gabe nicht etwa eines<br />

verrückt gewordenen Mannes — das wäre noch erklärlich —,<br />

sondern eines hiesigen Frauenvereins. Mutter, haben Sie<br />

Worte? Elfriedens Urteil lautete: „Die Nudeln leiden an<br />

Gehirnschwund." Daß sie die Schleifen abriß und verbrannte,<br />

ehe der Korb auf den Friedhof wanderte, gefiel mir außerordentlich<br />

gut.<br />

Aber ehrw. Mutter wollen wissen, wie ich mit Elfriede<br />

zufrieden bin? Ich kann nur sagen, sie ist in allem mustergültig.<br />

Wer sie am Vormittag hier im Hause tätig sieht, kann<br />

nicht ahnen, daß es dieselbe ist, die am Abend im Zirkus auftritt.<br />

Ihr Fleiß ist über alles Lob erhaben. Daneben findet<br />

sie noch immer Zeit, ihrer Freundin Unterricht zu geben.<br />

Das ist eine gewisse Cäcilie Fox, eine Amerikanerin. Auch<br />

schon einige Jahre bei Barnnm, obwohl sie keine große Rolle<br />

spielt. Sie ist auch vier Jahre jünger als Elfriede. Aber fast<br />

ebenso fromm. Jeden Vormittag hält sie Schießübungen in<br />

unserem Garten ab. Sie scheint auch Fortschritte zu machen.<br />

Elfriede meint, wenn sie von hier Abschied nimmt, wird<br />

Zilli an ihre Stelle treten können. Ich wünsche es dem guten<br />

Mädchen von Herzen. Sie ist ein herzensgutes, frommes<br />

Kind .. .<br />

Oh, es fällt mir eben ein, daß Elfriede noch in der Kapelle<br />

fein dürfte. Ich muß mal nachsehen.<br />

Natürlich war sie noch da. Ich habe ihr erlaubt, abends,<br />

wenn wir heimkommen, noch eine Viertelstunde in die Kapelle<br />

zu gehen, um ihr Nachtgebet zu verrichten. Bevor ich zu Bett<br />

gehe, hole ich sie aber immer heraus. Einmal hatte ich es<br />

vergessen. Doch ich konnte an der Abend nicht einschlafen.<br />

Da kam es mir in den Sinn, lieber noch einmal nachzusehen.<br />

Und richtig kniete das Kind noch in Andacht versunken vor<br />

dem Tabernakel. Es war kurz vor Mitternacht. Als ich ihr<br />

am andern Tage deswegen Vorhaltungen machte, entschul<br />

digte sie sich mit Tränen in den Augen und sagte, es habe<br />

wohl auch niemand mehr Grund zum Gebet als sie. Sicherlich<br />

wäre sie auch heute noch lange dageblieben, wenn ich sie<br />

nicht zu Bett geschickt hätte. Es ist schon nach halb elf.<br />

t Das ist so ganz Elsriede. Was sie tut, das tut sie mit voller<br />

Hingabe. Gleichviel, ob es sich um Hausputz oder Krankendienst,<br />

um Küchenarbeit oder ums Gebet handelt. Wenn man<br />

sie im Gebet sieht, so versunken, daß sie darüber alles andere<br />

zu vergessen scheint, dann könnte man neidisch werden. Um<br />

so beten zu können, braucht man wohl eine besondere Gnade.<br />

Ich schäme mich, gestehen zu müssen, daß ich es in meinen<br />

vierzig Klosterjahren noch nicht soweit gebracht habe.<br />

Sie sehen, ehrwürdige Mutter, wie Elfriede den Spruch<br />

„Bete und arbeite" in die Tat umsetzt. Gesundheitlich geht


Nun steht aber im Leitartikel der „Unterwaldner"-Nummer<br />

vom letzten Samstag, den 6. August <strong>1949</strong>, folgendes zu<br />

lesen:<br />

Die Verlautbarung der Standeskanzlei, daß Regierungsrat<br />

Abächerli sich vorderhand seiner amtlichen Funktionen enthalten<br />

werde, sei „eine mehr als nur überflüssige Erklärung!<br />

Eine solche wäre vor mehr als 2 Jahren am Platze gewesen,<br />

als die Verfehlungen sonnenklar am Tage waren, er aber<br />

weiter der grotze Mann war, vor dem der gewöhnliche Bürger<br />

tief den Hut abziehen mutzte..<br />

Und was war vor diesen gut 2 Jahren? Da<br />

wurde Landammann Abächerli wegen seiner Stellungnahme<br />

zur Altersversicherung, die eben angenommen worden war,<br />

im „ U n te r w a l d n e r " vom 9. Juli 1947 gegen Rationalrat<br />

Dr. Odermatt und Ständerat von Moos ausgespielt,<br />

mit folgenden Worten: „Dem gegenüber hat sich Landammann<br />

Alois Abächerli als Politiker von eidgenössischem Format erwiesen,<br />

der die Zeichen der Zeit erkannt hatte — der unbekümmert<br />

um die lokalpolitischen Strömungen den Weg der<br />

Pflicht und des tragbaren sozialen Fortschritts wählte, der<br />

mit dem Herzen zum Wohle des Volkes Ja zu stimmen empfahl.<br />

Dieses tapfere Eintreten für eine gute und gerechte<br />

soziale Sache wollen wir Landammann Abächerli nicht vergessen!<br />

Hut ab vor ihm!"<br />

Das schrieb man im „Unterwaldner" genau damals,<br />

als nach dem heutigen „Unterwaldner" bereits „die Verfehlungen<br />

sonnenklar am Tage waren"! ^Und<br />

heute tritt er den gleichen Mann mit Füßen. Eine solche<br />

Charakterlosigkeit haben wir bisher nicht einmal<br />

dem „Unterwaldner" zugetraut.<br />

Der bekannte Dank der Republik. (Eing.) Es ist geradezu<br />

unmenschlich, wie gewisse Kreise unseres lieben <strong>Obwaldner</strong>-<br />

Volkes die Gerichtssache Abächerli zerquetschen und mit Wonne<br />

genießen. Hat man vergessen, daß dieser Mann als Landammann<br />

enorm viel Gutes getan hat und unsern Kanton<br />

speziell in den Kriegszeiten klug, weitsichtig und selbstlos<br />

durch alle Klippen würdig und gut führte? Man denke an die<br />

Durchführung des Anbanplanes in Obwalden, die Lebensmittelversorguug,<br />

Meliorationen, Subventionen und so weiter,<br />

und an alle ungezählten Anliegen, die er hinter den Kulissen<br />

seines Büros entwirrte. Es ist leicht, einen Menschen zu verurteilen,<br />

aber schwer, ihm gerecht zu werden. Wenn auch Abächerli<br />

vor vielen Jahren einen Fehler begangen hat, verdient<br />

er doch nicht eine derartige Herabwürdigung. Zudem ist<br />

das zweitinstanzliche Urteil noch nicht gesprochen, so daß es<br />

auch der Anstand gebieten würde, über die Sache noch zu<br />

schweigen. Aber es hat den Anschein, als ob die liberalen<br />

Gazetten mit ihrer Schreiberei das Obergericht zu einem bestimmten<br />

Urteilsspruch zwingen wollten.<br />

Man vergißt so leicht, daß jeder Mensch in seinem Lebensbuch<br />

Seiten hat, die er lieber zukleben oder herausreißen<br />

möchte, denn schwach sind wir alle. Regierungsrat Abächerli<br />

ist wegen seiner großen Verdienste um unseren Kanton ein<br />

Mitbürger, der unsere Dankbarkeit verdient. Und ob seiner<br />

steten interparteilichen Verständigungsbereitschaft hätten gerade<br />

die Liberalen am wenigsten Grund, den Stab über ihn<br />

zu brechen.<br />

Sorgen der Bauern. Derweil sich Gastwirtschaft und<br />

Hotellerie ob des lange anhaltenden schönen Wetters und des<br />

Zustromes von Kurgästen freuen können, bringt die Dürre<br />

für die Bauersame katastrophale Wirkungen mit sich.<br />

Es hat schon früher gute und schlechte Jahre gegeben. Bereits<br />

das Jahr 1947 brachte große Dürreschäden. Juli und<br />

August 1948 brachten wieder zuviel Regen. Im laufenden<br />

Jahre wurde die längste regenlose Zeit seit 170 Jahren registriert.<br />

Der Wettermacher scheint alt zu werden.<br />

Nennenswerte Emderträge gab es nirgends, die Grünfütterung<br />

geht dem Ende entgegen. Matten und Hänge sind verdorrt.<br />

Teilweise müssen die Aelpler bereits wegen Wassermangel<br />

ab den Wildenen fahren.<br />

Beten wir um gedeihlichen Regen!<br />

Verkehrsunfälle. (Amtliche Mitteilung.) Am 28. Juli <strong>1949</strong><br />

fuhr ca. 200 Meter nördlich der Pension „Seehof", Sächseln,<br />

ein mit zwei Insassen besetzter Personenwagen über die linke<br />

Straßenseite Richtung Bahntrassee. Es entstand nur Sachschaden.<br />

Der Wagenführer erklärt, wegen der großen Hitze am<br />

Steuer eingeschlafen und daher über die Straße hinausgefahren<br />

zu sein.<br />

Am 4. August ereignete sich -auf der neuen Abrücke am<br />

Nordausgang von Sarnen eine Kollision zwischen einem Motorrad<br />

mit Seitenwagen und einem Verlosahrer, verursacht<br />

durch unvorsichtiges Vorfahren seitens des Motorradführers.<br />

Zwei Velofahrer erlitten leichte Verletzungen. Außerdem entstand<br />

Sachschaden.<br />

Am 7. August ereignete sich im Wolfort, Niederstad, eine<br />

Kollision zwischen zwei Autos. Die polizeiliche Tatbestands-<br />

Aufnahme ergab als Unfallursache unvorsichtiges Ueberholen.<br />

Es entstand Sachschaden.<br />

Ertrunken. Vorsicht beim Baden! Amtl. Mitteilung.<br />

Am 4. August <strong>1949</strong> fuhren zwei am Sarner See in den<br />

Ferien weilende britische Staatsangehörige, Vater und Sohn,<br />

mit einem Boot in den See hinaus und verließen das Boot,<br />

um zu baden. Es herrschte damals Wind. Als die zwei Badenden<br />

das Boot wieder besteigen wollten, war es vom Wind<br />

stark abgetrieben. Die beiden waren keine geübten Schwimmer<br />

und erreichten das User nicht. Während der Vater gerettet<br />

werden konnte, sank sein Sohn unter. Der See ist an der kritischen<br />

Stelle, obwohl nicht weit entfernt vom Ufer, mindestens<br />

40 Meter tief. Die Leiche konnte noch nicht geborgen<br />

werden.<br />

Dieser tragische Unfall beweist, daß auch Schwimmkundige<br />

beim Baden größte Vorsicht walten lassen müssen. Es<br />

besteht die Gepflogenheit, daß geübte Schwimmer größere<br />

Strecken, zum Beispiel von einem Ufer zum andern, allein<br />

schwimmen. Von zuständiger Seite wird diese Schwimmpraxis<br />

als äußerst unvorsichtig beurteilt und dringend angeraten,<br />

größere Schwimmstrecken nux mit Begleitbooten auszuführen.<br />

Zur Ausstellung Haas-Triverio in Sächseln. (Eing.) Bei<br />

allem Reichtum an Formen und Farben, den die kleine, intime<br />

Ausstellung von Giuseppe Haas-Triverio in Sachsein<br />

ausweist, bei all dem Schönen, das der andächtige Beschauer<br />

dankbar in sich aufnimmt, bleibt er doch immer wieder vor<br />

einer Figur stehen, der Zentralfigur des ganzen Werkes<br />

möchte ich sagen, um die sich alles übrige gruppiert — vor<br />

Bruder Klaus. Dieses sein Lieblingsthema hat der<br />

Künstler immer wieder variert und wie der Magnet das<br />

Eisen, zieht es den Betrachter immer wieder magisch an. Es<br />

ist unerhört, wie der Holzschnitt diesem gewaltigen Stoffe gerecht<br />

wird. Nirgends tritt das so augenfällig in Erscheinung<br />

wie bei den Holzschnitten des Cyklus zur Heiligsprechung.<br />

Ohne Schminke und ohne Verniedlichuug zeichnen sie den<br />

Mann und Krieger, den Eremiten und Heiligen klar, scharf<br />

umrissen, männlich und hart. Denn es kann einer nicht weich<br />

sein, der mit Gott gerungen. Aus dem gleichen Grundgedanken<br />

heraus hieß Federer ihn den „wettertannenen Bruder<br />

Klaus". Mit den Füßen fest in der Erde wurzelnd, berührt<br />

er mit der Stirne die Wolken, die die Dreieinigkeit verhüllen.<br />

Darum liegt auf diesem scharfgeschnittenen Männerantlitze bei<br />

aller Strenge der Ausdruck einer erhabenen Gottesinnerlichkeit.<br />

Seht euch noch einmal die Verklärung des heiligen Brnder<br />

Klaus an, welche das Geheimnis der Dreifaltigkeit in<br />

den Vordergrund stellt, jenes unaussprechliche Geheimnis,<br />

das er sein ganzes Büßer- und Beterleben hindurch nicht<br />

müde wurde zu betrachten. Erbaut euch an der tiefen Demut<br />

der Engel, die auf den Knien dieses Geheimnis anbeten. Mit<br />

der Demut des wahren Künstlers ist Haas-Triverio an diesen<br />

Stoff herangetreten, aus der Demut heraus, ohne die es keine<br />

Größe gibt, hat er ihn gemeistert.<br />

Melchtalerftratze. (Eing.) Das dauernd schöne Sommer-<br />

Wetter bringt unserm Kanton einen Reiseverkehr in nie erlebtem<br />

Ausmaße. Während von den vielen Wagen, die auf<br />

der Durchgangsstraße Luzeru-Brünig verkehren, nur ein<br />

kleiner, aber um so willkommener Teil in unserem Lande anhält<br />

und Verdienst bringt, ist jeder, der auf der Melchtalerstraße<br />

dem Frnttgebiet zustrebt, in größerm oder kleinerm<br />

Ausmaße ein Kunde unseres Kantons. Der Zustand dieser<br />

Straße, besonders der Strecke von St. Niklausen bis Acherlibach,<br />

steht jedoch in krassem Widerspruch zu dieser Tatsache.<br />

Der Unterhalt dieser engen und kurvenreichen Straße ist absolut<br />

ungenügend. Vom vielen Staub, der für Anstößer<br />

wie für Straßenbenützer gleich lästig ist, nicht zu sprechen, ist<br />

vor allem auf folgendes hinzuweisen: durch die lange Trockenheit<br />

und durch die starke Frequenz haben sich eine Menge<br />

Schlaglöcher, ja ganze Rinnen gebildet, innerhalb deren sich<br />

die Wagen bewegen müssen. Besonders für die kleinern<br />

Wagen ist es schwierig und deshalb gefahrvoll, beim Ausweichen<br />

diese Rinnen rechtzeitig zu verlassen. Beim nächsten<br />

Regenwetter werden sich ganze Bäche durch diese Rinnen ergießen<br />

und dieselben noch mehr ausspülen. Es genügt ferner<br />

nicht, wenn die Rutsche auf der Talseite der Straße einfach<br />

mit zwei oder drei Latten abgeschrankt werden.<br />

Es ist von Glück zu reden, daß noch nicht mehr Unfälle<br />

vorgekommen sind. Im Interesse des Verkehrs und der<br />

öffentlichen Sicherheit ist Abhilfe dringend nötig. Es wäre<br />

verwerflich, die Gefährlichkeit dieser mangelhasten Straße<br />

deshalb übersehen zu wollen, weil eine Haftpflichtversicherung<br />

im Hintergrunde steht. Der Regierungsrat, als Aufsichtsinstanz<br />

im Straßenwesen, möge sich der Sache annehmen, damit<br />

die Abhilfe auch nicht um einen Tag länger hinausgeschoben !<br />

wird.<br />

Sarnen. Die katholische Studentenliga jubiliert. Letzte !<br />

Woche, Samstag bis Montag, konnte die abstinente Stn- !<br />

dentenliga ihr goldenes u b i l ä u m<br />

oeniemiyu ^ ~ ^ feiern<br />

•<br />

das Benediktinerkollegium, nahm die Studenten freund^ |<br />

am, auf uwiu* wofür wir wi*- ihm sehr zu Dank ... verpflichtet 'r ' sind. ' W ^<br />

^ubiläumsseierlichkeiten,<br />

-r . . rr -r.X-li.~~<br />

die<br />

S».n<br />

großer<br />

rtrnfcpr<br />

ausgezogen<br />

mtfnPinrrOTT<br />

werden<br />

Vv»«*.<br />

J<br />

das V . der < Studentenliga. Und TTrrS doch hnrft Ynrrr war dieses ntPlPä gerade rrnv,-.k„ - u -<br />

seine schlichte Einfachheit vielleicht wirkungsvoller als J<br />

cher pompöse Festakt. Das schöne Wetter, die Teilnahme hx. I<br />

Delegierten der Volksliga und des Akademikerverbandes iJ §<br />

Besuch Sr. Exz. Bischof Dr. Josephus Meile'^,<br />

St. Gallen erhöhten die feierliche Jubilaumsstiminung. ß<br />

Am Samstag um halb 5 Uhr eröffnete der Sigaf% et |<br />

Josef Hurni die Tagung. In kurzen Zügen gab er fa |<br />

Muß über seine Ligaverwaltung. Daß er nachher wieder J' 1<br />

wählt wurde, trotzdem, er wegen großer Arbeitsbelastung % 1<br />

Wahl nur sehr ungerne annahm, zeigt, daß seine Arbeit übn<br />

all Anklang gefunden hatte. Darauf hörten wir die Bericht |<br />

der einzelnen Sektionen. Gleichsam als Jubilanmsgabe wuch<br />

uns die zweite Auflage des Heftchens „Klar und wahr" in & 1{<br />

Hände gedrückt. Pater Theodor Schwegler OSB. aus Eins». '<br />

deln hat es neu bearbeitet. Das fein ausgestattete Heft Ä<br />

klar und verständlich Auskunft über die Alkoholfrage, k<br />

beziehen durch das Zentralsekretariat der SKAL., Zürich ^<br />

Im eisernen Zeit 8.)<br />

Am Sonntagmorgen wohnte die Festgemeinde der<br />

sikalmesse von hochwst. Bischof Dr. Josephus Meile bei. j<br />

Abbe Spähny aus Freiburg amtete als Festprediger. Er<br />

hielt den Zuhörern in gedankentiesen Worten die Ideale da<br />

Abstinenz vor Augen. — Als nachher H. H. Pfarresignat I,<br />

Schönenberge r, Bergli, Sarnen, über das The«.,<br />

sprach: „Studenten wagten den Riesenkampf mit dem Alkoh^<br />

lismus!" weilte auch der hochwst. Bischof in der Versammlung.<br />

Den Höhepunkt unserer Tagung aber bildete dasRch-^<br />

rat des hochwst. Bischofs Dr. Josephus Meile<br />

Sonntagnachmittag. Klar zeichnete der hohe Redner Ü<br />

Alkoholismus der heutigen Zeit und führte die Mittel Qrt<br />

durch welche man Erholung und innere Zufriedenheit besser<br />

als' durch Alkohol erlangt. Mehrmals wurde der hohe Rchrent<br />

durch reichen Applaus unterbrochen. Abends besucht«<br />

die Teilnehmer die Trinkerheilanstalt Pension „Vonderflüh"<br />

Hier verlebten sie einen gemütlichen und sehr kurzweilig<br />

Abend im Kreise von Altherren, Mitgliedern der Volks- und<br />

Studentenliga.<br />

Der letzte Tag war dem Vereinspatron Bruder Kl«<br />

gewidmet. ' Betend zogen die Studenten nach Sächseln. Z,-<br />

erst wurde in der Pfarrkirche ein Requiem gehalten für bie<br />

verstorbenen Ligabrüder. Hernach hielt der hochw. Kapu=<br />

zinerpater Salvator lasche! auf dem Festplatz in<br />

Flüeli eine vaterländische Ansprache. Vom Schwcherkreuz<br />

ausgehend, sprach er über die Bedeutung des goldenen Kreuzes<br />

in unserem Vereinswappen. Dann wurden Kandidaten als<br />

Ligabrüder aufgenommen. Mit einem Vaterlandslied wurde<br />

der offizielle Teil der Tagung abgeschlossen.<br />

Möge uns der heilige Landesvater und große Abstinent,<br />

Bruder Klaus, mit fester Hand weiter führen, hinüber in die<br />

zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts!<br />

F.W<br />

Sarnen. Gemeindeweibel und alt Kirchensigrist Ichs<br />

Dillier-Burch f. (Eing.) Während des Kirchweihamtes m<br />

schied am letzten Sonntag unerwartet rasch der im MM<br />

Lande wohlbekannte Gemeindeweibel und alt KirchenMt<br />

Josef Dillier. Seit Wochen wußte man wohl um seine ernste<br />

Erkrankung und ein Schwächeanfall an der AesjähriM<br />

Landsgemeinde war damals ein Vorbote für den einsetzenden<br />

Zerfall seiner Kräfte. Er erholte sich wieder soweit, dah er<br />

an der Maigemeinde sich noch einmal als Weibel wählenlief).<br />

Seine feste Postur, eingehüllt in den weiten rot-wchm<br />

Weibelmantel, hatte immer etwas feierlich Majestätisches<br />

Die Kirchgänger und Gemeindebürger von Sarnen werden<br />

diese würdige Werbelgestalt nicht so leicht vergessen.<br />

Ueber 40 Jahre fungierte Joses Dillier als Kirchensigrist<br />

an unserer schönen Pfarrkirche mit Treue und Hingabe m<br />

sein hehres Amt. Im ehrwürdigen Beinhaus mit seinen kß<br />

450 Jahren, das er so oft geöffnet und geschlossen hat, ruht<br />

nach dem Tode sein sterblicher Leib, und beim Turm, dessen<br />

^j0icnt<br />

es ihr auch gut. Ich muß mich allerdings wundern, wie sie<br />

alles leisten kann.<br />

Nach der Vorstellung im Zirkus ist sie immer ziemlich<br />

erschöpft, obwohl sie es sich nicht merken läßt. Das ist ja auch<br />

verständlich. Wenn man das Springen vom Pferd und aufs<br />

Pferd einmal gesehen hat, weiß man Bescheid. Bei der Generalprobe<br />

war ich dabei. Sie bat mich sehr darum, und ich<br />

wollte ihr damit einer Freude machen. Für mich war es<br />

kein Vergnügen. Dafür hatte ich zuviel Angst. Sie hatte mir<br />

vorher alles schon erklärt, damit ich nie erschrecken sollte. Aber<br />

als dann ihr Pferd scheute vor dem Löwengebrüll und ich<br />

Elfriede stürzen sah, da fing ich doch zu zittern an. Sie<br />

stürzte ja nicht, aber die Angst hatte ich weg. Und ich fürchte,<br />

sie wird mir bleiben, solange Elfriede im Zirkus auftritt. Ich<br />

atme jedesmal erlöst auf, wenn ich sie heimfahre.<br />

(Fortsetzung am 14. 4.) Mein Herz ist voll Freude und<br />

Dank gegen Gott, der uns in Elfriede einen rettenden Engel<br />

gesandt hat. Unsere Not war groß, und ich weiß nicht, was<br />

gekommen wäre, hätte sie uns nicht geholfen. Nun ist vorläufig<br />

für uns gesorgt. Der hochwürdigste Herr hat seine<br />

Schulden bezahlt. Auch die Schwestern auf den anderen Stationen<br />

können wieder aufatmen. Wenn alles gut geht, das<br />

heißt, wenn Elfriede gesund und in Tätigkeit bleibt, brauchen<br />

wir auch vor der nächsten Zukunft keine Angst zu haben.<br />

Einiges habe ich bereits für den Fall der Not zurückgelegt.<br />

Für sich selber braucht Elfriede nichts. Daß sie von ihrem<br />

Direktor fünfzig Mark mehr verlangte, als sie früher bezogen<br />

hatte, schrieb ich Ihnen schon. Die sind für ihre Freundin.<br />

Ich habe es gutgeheißen, denn Cäcilie verdient es, daß man<br />

ihr hilft.<br />

Barnum kommt dabei doch nicht zu kurz. Er hat sicher<br />

noch nie so gute Geschäfte gemacht wie hier. Elfriede meint,<br />

er könne jeden Abend gegen tausend Schilling in die eigene<br />

Tasche stecken.<br />

Bisher war der Zirkus täglich ausverkauft, manchmal auf<br />

viele Tage voraus. Es gibt Leute, die schon drei- und viermal<br />

drin waren. Mir kann es recht sein, wenn sie, um ein<br />

wenig Gruseln zu fühlen, ihr Geld hergeben. Denn viele<br />

gehen wirklich nur Elfriedens wegen hin. Barnum weiß das<br />

und hat es offen ausgesprochen. Er sieht ja, wie viele nach<br />

ihrem letzten Auftreten den Zirkus verlassen.<br />

Damit sie sehen, wie gut es uns geht, will ich noch mitteilen,<br />

daß wir heute sogar Torte gegessen haben. Sie wurde<br />

uns ins Haus gebracht. Natürlich für Elfriede. Von einem<br />

ihrer stillen Verehrer. Ich weiß nicht, aber ich glaube, es ist<br />

schon mehr als zwanzig Jahre her, daß ich die letzte gesehen<br />

habe. Ich verzichte auch gern darauf. Um so mehr freuten<br />

sich aber unsere Kinder.<br />

Schwester Sebalda, der Irrwisch, meinte, der Geber p<br />

der erste vernünftige Mann in Kapstadt, und wünschte, er<br />

möge bald Nachahmer finden, denn Blumen hätten wir läG<br />

genug. So ganz unrecht hat sie nicht. Für das Geld, das D<br />

Blumen ausgegeben worden ist, hätten unsere Krüppel wV<br />

ein halbes Jahr, wenn nicht noch länger, ernährt werde»<br />

können.<br />

(Fortsetzung am 17. 4.) Ich wollte meinen Brief<br />

gestern schließen und zur Post bringen lassen. Es ist gut,»<br />

ich es nicht tat, denn heute trat ein Ereignis ein, von dem m<br />

Sie, ehrwürdige Mutter, doch gleich in Kenntnis setzen m<br />

Daß Elfriede viele Verehrer hat, ist nicht zu verwunde»<br />

Es ist ja immer so gewesen, daß die Männerwelt um Ho«-<br />

heiten, wie Elfriede eine ist, herumschwirren, wie die Flieg»<br />

um den Honigtopf. Der Ernst, mit dem sie alle Huldigung»<br />

erwiderte, ließ auch hoffen, daß niemand den Mut sind»<br />

werde, sich ihr zu nähern. Leider ist es doch anders gek°^<br />

men. Heute vormittag wurde ihr ein Heiratsantrag genM<br />

Der junge Herr — er mag gegen dreißig sein — kam im M<br />

E<br />

vorgefahren. Höchst feierlich in Schwarz mit einem<br />

Blumenstrauß.<br />

(Fortsetzung.)


Glocke er in freudigen und traurigen Stunden ungezählte<br />

Male geläutet hat, ist ihm ein geweihtes Grab bereitet.<br />

Josef Dillier war Vater von 15 Kindern,von denen drei<br />

schon in frühester Jugend gestorben sind. Die Söhne und<br />

Töchter, die überall in der Schweiz zerstreut leben, kommen<br />

immer wieder gerne heim aus Besuch oder in die Ferien<br />

und als Nachbar mußte man immer mit Staunen beachten,<br />

-daß herzliche Bande der Liebe jung und alt verbinden. Bater<br />

Dillier und seine Frau müssen bei all den Sorgen und großen<br />

Aufgaben, soviele Kinder für das Leben zu erziehen, es wunderbar<br />

verstanden haben, den jungen Leuten ein trautes<br />

Heim zu bereiten. Wie wichtig und segensreich ist dies für<br />

die Erziehung!<br />

Der rot-weiße Weibelmantel wird nun einem andern<br />

übertragen, das Bienenhaus wird einen andern Imker bekommen,<br />

die Pfeife, die der Tote so gerne in der Hand hielt<br />

und mit gewinnendem Lachen zum Munde führte, hat ihren<br />

Dienst getan, und das Jaßkollegium im Kronenstübli, oder<br />

wo es gewesen ist, muß nach einem andern Spielkameraden<br />

Umschau halten... So vergeht die Zeit, nimmt einem alles<br />

aus der Hand. Aber in der Ewigkeit wartet dem treuen Sohn<br />

der Kirche der Lohn des Allerhöchsten, dem der Verstorbene<br />

allezeit mit geradem Sinn und unerschrocken gedient hat.<br />

Seine Seele ruhe im ewigen Frieden!<br />

Sarnen. Seltene Ehrung. (Eing.) Eine intime, bescheidene<br />

Feier führte am letzten Kirchweihsonntag nach dem Festamt<br />

die Mitglieder der Harmonie Sarnen, in den Peterhof. Landschreiber<br />

Rudolf Gasser, Präsident der Harmonie, eröffnete<br />

in seiner gewohnt freundlichen, wie gewinnenden Art, daß<br />

das heutige Zusammenkommen dem goldenen Sängerjubilar<br />

alt Gerichtspräsident Josef K ü ch l e r - M i n g , gelte. Die<br />

Sängerlausbahn des Jubilars begann als Choralbub in Alpnach,<br />

er debütierte als Sängerstudent in Engelberg und 1899<br />

bis <strong>1949</strong> sah ihn der Kirchenchor Sarnen als treuen Sänger<br />

und Dirigenten.<br />

Mit tiefbewegter Freude spricht der Ortspsarrer, Alois<br />

Marty, im Namen der Seelsorger und als Ehrenpräsident<br />

der Harmonie, gebührende Worte des Dankes. 50 Jahre<br />

Kirchensänger bei all den opferreichen Mühen und Anstrengungen,<br />

denen sich seit Jahren der bestgeschulte Kirchenchor<br />

von Sarnen für seine erstklassigen Aufführungen immer wieder<br />

unterzieht, sind eine seltene Treue, die dem Jubilaren<br />

zur größten Ehre gereicht. Sie verdienen unser Lob und für<br />

die jüngere Generation sind sie ein Ansporn, nach gleicher<br />

Treue zu streben.<br />

Das seltene Jubiläum hat auch an höchster kirchlicher<br />

Stelle Beachtung gefunden. Der Ehrenpräsident entrollt ein<br />

päpstliches Schreiben, das auch vom hochwürdigsten Diözesambisches<br />

signiert ist, nnd schmückt unter tiefstem Stillschweigen<br />

aller Anwesenden, die sich ergriffen von ihren Sitzen erheben,<br />

die Brust des Jubilaren mit der hohen päpstlichen<br />

Auszeichnung Bene merenti, einer goldenen Münze<br />

mit Tiara und Schlüssel und dem gelb-weißen Band.<br />

Gemeindepräsident Christian Dillier-Wyrsch, der mit Oberrichter<br />

Beat Schnider die Gemeindebehörden vertritt, dankt<br />

in ehrenden Worten dem Jubilaren für das hohe Beispiel der<br />

Treue und einer seltenen Pflichterfüllung. Die Gemeindebehörden<br />

lassen sich den Anlaß etwas kosten, sie spendieren<br />

den versammelten Sängerinnen, Sängern und Orchestranten<br />

einen „süß-feuchten" Aperitif.<br />

Musikdirektor Casimir Zajac läßt es sich nicht nehmen, mit<br />

beredten Worten ebenfalls das Hohelied der Treue anzustimmen<br />

und die zarten Bande der Freundschaft zu feiern, die<br />

ihn mit dem Jubilaren verbinden. Zum Schluß erhebt sich der<br />

Jubilar selber und dankt tiefbewegt nach allen Seiten. Er<br />

werde die Feierstunde, die ihm mit solchen Ehrungen und<br />

Ueberraschungen bereitet wurde, zeitlebens nie mehr vergessen.<br />

Auch den Mitfeiernden wird diese schöne Gedenkstunde<br />

vom Kirchweihsonntag <strong>1949</strong> allezeit in bester Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Frutt. Die idyllische Frutt hat eine sehr gute Saison.<br />

Sonntag für Sonntag ziehen die Besucher in Scharen auf<br />

unsere Hochebene. Die Hotels und auch alle die privaten<br />

Ferienhäuschen sind voll besetzt. Auch das neue Reinhard-<br />

Hotel ist jetzt in Betrieb. Die letzte Ausbauetappe dürfte im<br />

Herbst noch zu Ende geführt werden. Mit den auf der Frutt<br />

gehauenen Quadersteinen fügt sich das große Hotel gut in die<br />

Landschaft.<br />

Giswil. Die B u n d e s f e i e r wurde in sinniger Weise<br />

durch einen kurzen Gedenkgottesdienst eröffnet. Im Mittel-<br />

Punkt der weltlichen Feier stand die gehaltvolle Ansprache<br />

von Einwohnergemeindepräsident Sigsried Berchtold und die<br />

Aufnahme von 24 Jungbürgern in die bürgerlichen Ehren<br />

und Rechte durch die Bürgerpräsident Hermann Abächerli.<br />

Die Feier wurde von flotten Musikvorträgen der Musikgesellschast<br />

„Edelweiß", strammen Pyramiden der Turnerschar und<br />

einigen urchigen Tänzen der Trachtengruppe umrahmt.<br />

Giswil. In Zürich hat Herr Ernst Enz mit bestem Erfolg<br />

die Coiffeurmeisterprüsung bestanden. Der neue Coifseur-<br />

Meister ist der Sohn von Sektionschef Alois Enz-Sigrist. Dem<br />

jungen, tüchtigen Meister beste Gratulationswünsche!<br />

Lungern. Ueber die Krummelbacher Jubelfeier haben wir<br />

bereits berichtet. Der im Anschluß an die beiden Festgottesdienste<br />

und die Aelplerversammlnng abgehaltene „Lenaschwinget"<br />

nahm ebenfalls den besten Verlauf. 23 Schwinger<br />

kämpften um die Lorbeeren. Rangliste:<br />

1. Schälin Alb., Sächseln 57.50; 2. Jmseld Willi, Alpnach<br />

56; 3. Kaufmann Jof., Lungern, Langenfand Hs., Alpnach,<br />

Rohrer Karl, Sächseln, Durrer Walter, Kerns, Zumstein Jof.,<br />

Sächseln, je 55.57; 4. Abächerli Alb., Giswil, 55.50; 5. Imseld<br />

Hs., Richels, Lungern, 55.25; 6. Gasser Jos., Lungern,<br />

Schälin Josef, Sächseln, Ming Arnold, Lungern; 7. Durrer<br />

Albert, Kerns.<br />

Lungern. Nach der kurzen kirchlichen Feier sprach zur<br />

vaterländischen Stunde des 1. August in Lungern H. H. Pfr.<br />

Eduard Käskin eindringliche Worte der Besinnung, die bei<br />

den aufmerksamen Zuhörern beifällige Aufnahme fanden. Zur<br />

sinnvollen Aufnahme der Jungbürger in das Stimmrecht ermunterte<br />

Vizepräsident Furrer das Jungvolk zur aktiven Teilnähme<br />

am staatspolitischen Leben in Gemeinde und Kanton.<br />

Darbietungen der Dorfvereine und eine Gruppe alter Krieger<br />

unter dem Kommando von Herrn Theodor Jmfeld gaben der<br />

Feier den glücklichen passenden Rahmen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Oberstkorpskommandant Jakob Labhart f.<br />

Spk. Am Samstag ist Oberstkorpskommandant Jakob<br />

Labhart völlig unerwartet gestorben. Der Dahingegangene<br />

stand erst in seinem 68. Altersjahr, und er hatte noch immer<br />

im Vollbesitz seiner Kräfte geschienen, als er vor kurzem infolge<br />

Erreichens der Altersgrenze von seinem verantwortungsvollen<br />

Posten als Kommandant des 4. Korps zurücktrat und<br />

das Wirken in der Öffentlichkeit mit dem Ruhestand in seinem<br />

Heim in Merligen am Thunerfee vertauschte.<br />

Oberstkorpskommandant Labhart hat eine ungewöhnliche<br />

militärische Laufbahn hinter sich. Nach der Ausbildung zum<br />

Ingenieur, die er an deutschen Hochschulen genossen hatte,<br />

trat er als junger Artillerieoffizier in den Jnstruktionsdienst<br />

ein. Doch hielt es ihn hier vorerst nur kurze Zeit. Im Alter<br />

von 35 Jahren verließ Labhart im ersten Weltkrieg den Instrnktionsdienst<br />

wieder und wandte sich der Privatwirtschaft<br />

zu. Auch als er 5 Jahre später aus der Privatwirtschaft zum<br />

Bund zurückkehrte, war es zunächst nicht die militärische Betätigung,<br />

die ihn lockte, sondern er wirkte damals, von 1921<br />

bis 1924 als Vizedirektor des Eidgenössischen Arbeitsamtes im<br />

Dienste des Vaterlandes. Erst 1925 wurde Labhart erneut<br />

Berufsmilitär, um es dann allerdings für den Rest seines<br />

Lebens zu bleiben und zu den höchsten Stufen, die in unserem<br />

Land erreichbar sind, emporzuklimmen.<br />

Kantone<br />

Luzern. Serenaden in Luzern. In den Luzerner Programmen<br />

der Internationalen Musikalischen Festwochen vom<br />

10.—28. August sind die Serenaden vor dem Löwendenkmal,<br />

mit dem Zürcher Collegium musicum unter der Leitung von<br />

Paul Sacher, zu einem besonderen Anziehungspunkt geworden.<br />

Ihre Poesie prägt sich dem Gedächtnis unvergeßbar ein.<br />

Was wäre für eine solche Freilichtmusik besser geeignet als<br />

die hochgemute Haffner-Serenade des zwanzigjährigen Mozart<br />

und der brillierende Kolloraturgesang einer rokokohasten<br />

Aria? Im Erlebnis der schwebenden Leichtigkeit und jugendlichen<br />

Schwärmerei der Mozartschen Muse befreit sich der<br />

Hörer für Augenblicke vom Alpdruck einer oft lastenden<br />

Gegenwart.<br />

Bern. Tragischer Abschluß eines Nachtbubenstreiches, spk.<br />

Im Dorfe M a d i s w i l bei Langenthal „vergnügten" sich<br />

einige Burschen in der Nacht vom 1. auf den 2. August damit,<br />

Radau zu veranstalten, indem sie Knallseuerwerk abbrannten<br />

und Steine in die Gärten warfen. Da, wie dem<br />

„Berner Tagblatt" geschrieben wird, kein Ordnungsorgan<br />

gegen diesen Unfug einschritt, machten sich einige Bürger<br />

selber auf und verfolgten die Nachtbuben, von denen sie einen<br />

einznsangen vermochten, der eine ganze Schachtel mit Sprengkörper<br />

aus sich trug. Er wurde mit Strafanzeige bedroht und<br />

soll auch Prügel erhalten haben, worauf er sich nach Hanse<br />

begab, wo ihn seine Eltern am folgenden Mittag tot in seinem<br />

Zimmer auffanden. — Der 24jährige, ledige Bursche hatte<br />

sich mit dem Ordonnanzgewehr erschossen. Ob wohl nicht mit<br />

einer pflichtgemäßen, rechtzeitigen VerWartung seitens der<br />

Polizei dieses tragische Ende hätte vermieden werden können?<br />

Weltgeschehe«<br />

Ein Bischof in kommunistischer Gefangenschaft<br />

gestorben.<br />

Der greise Bischof Bonifazius Sauer wurde am 9. Mai<br />

dieses Jahres nachts 1 Uhr in seiner Benediktinerabtei Tokwon<br />

(Korea) plötzlich verhaftet und in das Gefängnis in<br />

Wonsan geworfen. Auch die andern Missionäre und Schwestern<br />

erreichte das gleiche Schicksal. Der schwer asthmaleidende<br />

Bischof sollte mit seinem Prior und Subprior an die Mandschurische<br />

Grenze verschleppt werden. Aber auf dem Wege<br />

dorthin, in der Stadt Hamhung, erlag der über 70jährige<br />

Bischof den Leiden der Gefangenschaft und beschloß so seine<br />

40jährige Missionstätigkeit. P. A. M.<br />

Furchtbares Erdbeben.<br />

Das entsetzliche Erdbeben im Equador hat den Präsidenten<br />

der Republik zu einem Besuch im Zentrum des Unglücksdistriktes<br />

veranlaßt. Man schätzt nunmehr die Zahl der Toten<br />

aus ungefähr 10 000. Die Regierung hat eine dreitägige Nationaltraner<br />

angeordnet. Weitere Erdbeben noch größeren<br />

Umfanges werden aus dem südpazifischen Raum um Neuseeland<br />

gemeldet.<br />

Titos Westorientierung.<br />

Marschall Tito, der streitbare Non-Kominsormist, hat<br />

wieder einmal eine sehr non-kominsormistische Rode gehalten><br />

in der er wie üblich sür sich das Monopol eines marxistisch-leninistischen<br />

Gralshüters beansprucht. Wohl wichtiger<br />

als diese theatralische Sprache eines in Ungnade gefallenen<br />

Ketzers ist die am gleichen Tage in Rom erfolgte Unterzeichnung<br />

des jtalienisch-jugoslavischen Handelsvertrages. Das auf<br />

fünf Jahre abgeschlossene Abkommen sieht während fünf Iahren<br />

einen gesamten Güteraustausch von rund 90 Millionen<br />

Dollars vor, ein Abschluß, der den Sowjets äußerst peinlich<br />

sein muß, weil er keineswegs darauf hindeutet, daß Tito jemals<br />

in Moskau zu Kreuze kriechen werde.<br />

Kämpfe in Korea.<br />

Nach Meldungen ans Korea sind dort bewaffnete Konflikte<br />

zwischen den autonomen Regierungen des kommunistischen<br />

Nordens und des amerikanisch orientierten Südens ausgebrochen.<br />

Es wird behauptet, daß sogar russische Truppen<br />

an den Kämpfen teilnehmen.<br />

In Finnland Temperatur steigend.<br />

In Finnland steigt die innenpolitische Temperatur. Zum<br />

Leidwesen der Linksextremisten ist der seinerzeit auf russischen<br />

Druck hin als Kriegsverantwortlicher verurteilte sozialistische<br />

Exminister Vaino Tanner, der inzwischen amnestiert worden<br />

ist, wieder in die aktive Politik zurückgekehrt. Anderseits hat<br />

die kommunistisch dirigierte Dockergewerkschaft nach Londoner<br />

Muster den Hafenarbeitern die Weisung erteilt, aus Sympathie<br />

mit den streikenden Dockern in Kanada künftig keine aus<br />

diesem Lande eintreffenden Schiffe mehr zu löschen. Ein Beweis<br />

mehr, daß der Weltkommunismus eine wohlgeplante,<br />

umfassende Sabotageaktion gegen die Wirtschaft der nicht<br />

rußlandhörigen Länder durchführt.<br />

Moskau schreibt demokratische Versassungen.<br />

Die Gauleiter Moskaus in Budapest veröffentlichen den<br />

Text einer neuen ungarischen Verfassung. Darin wird unter<br />

anderem Ungarn als „Staat der Arbeiter und der werktätigen<br />

Bauern", bezeichnet, ferner wird der Schutz der bürgerlichen<br />

Freiheiten und ähnlicher „bourgeoiser" Vorurteile durch den<br />

Staat versprochen und das ungarische Parlament, welches —<br />

wie jedermann weiß — zu einem Marionettentheater entwürdigt<br />

ist, als „oberste Staatsmacht" bezeichnet. Ein Machwerk<br />

also, das aus die kommunistische Wirklichkeit paßt wie<br />

die Faust aufs Auge!<br />

Biehmarkt in Luzern, vom 2. August <strong>1949</strong><br />

Ausfuhr: 7 Muni, 29 Kühe, 207 Kälber, 650 Schweine.<br />

Total 908 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100. kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eiugewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

2.7S—2 85<br />

2.55—2.70<br />

2.30—2.45<br />

2.60<br />

2.40<br />

2.30<br />

2.30—2.50<br />

2. 2.20<br />

1.80—1.90<br />

1.60—1.70<br />

1.40—1.50<br />

4.25<br />

3.80-4.—<br />

3.50—3.70<br />

3.10—3.30<br />

per Stück Fr.<br />

200—215<br />

38—48<br />

53—73<br />

88-105<br />

117-155<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 2. August <strong>1949</strong>.<br />

flau<br />

flau<br />

fest<br />

flau<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise sür Kg.)<br />

Frische Gemüse. Birnen<br />

wo—120<br />

Orangen, blond 150—160<br />

m—80 Z^ronen<br />

100—120<br />

35—40 Bananen<br />

180-320<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Mangold<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten ausl.<br />

Gurken<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Kirschen, inländische<br />

Gartenhimbeeren, inländ. 240—WoBrachsen<br />

Heidelbeeren<br />

Brombeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Trauben,<br />

Aepfel<br />

Standardware, inländ.<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Wirtschafts, u. Kochäpfel 30<br />

40—50<br />

40—65 Trinkeier, inländische 30<br />

60-80 Frischeier, inländische 28—30<br />

Butter und Käst<br />

60—70 Tafelbutter, geformt<br />

40—60 klein geformt, 100 gr 102<br />

60—80 groß geformt, 200 gr 201<br />

ioo-noKochbutter 934<br />

35—40 Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

10—30 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

10 Sbrinz, 1. Qual. 600<br />

280-MoMagerkäse<br />

100—i3oTilsiter 490<br />

Gesliigel, Kleintiere und<br />

"olgo (Wildbret (tot).<br />

100—1 lOSuppenhühner 500—550<br />

Tauben, 1 Stück I80—250<br />

10 Kaninchen 550<br />

Süßwasserfische<br />

so-looRegenbogenforellen<br />

loo—i4oGroßfelchen, tot<br />

150—i90Kleinfelchen, tot<br />

140-I80tzechte<br />

^85—noBarfche (Egli)<br />

200—230 Hasel<br />

200—24oTrüfchen<br />

110—130 ... .<br />

230—260 Meers,sche.<br />

Kabeljau, ganz<br />

90—i2oKabeljau, Filets<br />

60—1 ooMerlans<br />

Colins<br />

Ihre Wäsche nach Jähren noch wie neu<br />

^ dank der Seife<br />

900<br />

350—400<br />

280<br />

500—520<br />

360—400<br />

200<br />

200<br />

400<br />

480<br />

520<br />

640<br />

G<br />

23<br />


Sport<br />

Zentralschweizer. Einzelturntag und Stafettenmeisterschaft<br />

des SKTSV<br />

(am 20. und 21. August in Baar).<br />

Die Durchführung des Zentralschweizerischen Einzelturntages<br />

und der zentralschweizerischen Stafettenmeisterschaft<br />

wurde dieses Jahr dem Katholischen Turnverein Konkordia<br />

Baar übertragen. Die Wettkämpfe in Kunst, National, Leichtathletik<br />

und Pendelstafette kommen am 20. und 21. August bei<br />

jeder Witterung auf den Turnplätzen des neuen Schulhauses<br />

zur Austragung. Schon längere Zeit wurde mit ibett Vorarbeiten<br />

begonnen. Bereits haben sich gegen 500 Einzelturner<br />

aus der Zentralschweiz und andern Kantonen angemeldet.<br />

Der Turnverein Konkordia, vorab das Organisationskomitee,<br />

macht sich alle Ehre daraus, den zentralschweizerischen Einzelturntag<br />

zur Zufriedenheit aller Wettkämpfer und der turnfreundlichen<br />

Zuschauer gut vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Sie freuen sich, all die Turner im weißen Gewände im industriereichen<br />

Dorfe Baar empfangen zu dürfen und entbieten<br />

ihnen wie auch den Festbesuchern schon heute die herrlichsten<br />

Willkommgrüße. P.<br />

Die Tour de Suisse beendet.<br />

Die Tour de Suisse <strong>1949</strong> endete am Samstag mit der<br />

letzten Etappe in Zürich, in der der Zürcher Fritz Schär als<br />

erster durchs Zielband schoß. Wie diese Etappe, so war die<br />

ganze Tour vorwiegend eine Tour ides Snisses. In den<br />

ersten Rängen konnten sich Schweizer placieren, im ersten<br />

Rang der faire und charaktervolle, sympathische G. Weilenmann<br />

von Zürich. Von Beruf gelernter Vermessungstechniker,<br />

hat er die Tour wirklich auch mit Berechnung, 9 Sekunden<br />

vor dem zweitplacierten, G. Aeschlimann, gewonnen. Nie hat<br />

er sich um Spurtprämien und Etappensiege gejagt, sondern<br />

seine Kräfte bis zum Schlüsse aufgespart. Der Sieg ist ihm zu<br />

gönnen. *<br />

Das G esam t kl a s s e m e n t: .<br />

1. Gottfried Weilenmann, Zürich 55:36:17<br />

2. G. Aeschlimann, Reuchenette<br />

3. Ernst Stettler, Mellikon<br />

4. Andrs Bruls, Frankreich<br />

5. Danilo Barozzi, Italien<br />

6. Nello Sforacchi, Italien<br />

7. Fritz Zbinden, Fleurier<br />

8. Vittorio Rossello, Italien<br />

9. Marcel Ernzer, Luxemburg<br />

10. Edouard Peeters, Belgien<br />

55:36:26<br />

55:48:16<br />

55:49:37<br />

55:53:58<br />

55:59:56<br />

56:00:26<br />

56:01:40<br />

56:94:43<br />

56:10:16<br />

12. Robert Lang, Lau-<br />

11. Aldo Ronconi, Italien 56:10.26.<br />

sänne 56:13:35. 13. Ezio Cecchi, Italien 56:16:24. 14. Fritz<br />

Schär, Zürich 56:16:45. 15. Ugo Fondelli, Jtailen 56:18.07.<br />

16. Ahmed Kebaili, Frankreich 56:24:18. 17. Charles Guyot,<br />

Lausanne 56:28:29. 18. Roger Aeschlimann, Reuchenette,<br />

56:29:19. 19. Marcel Berschueren, Belgien 56:33:06.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, den 11. August.<br />

12.05 Lieder von Mendelssohn. 12.15 Unterhaltung mit<br />

Marek Weber. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 13.15<br />

m.«<br />

Neue Schallplatten. 14.00 Notiers und profiters. 14.15<br />

Serrano fingt. 16.30 Eoncerto dell estate von ^ldöbrando 3W<br />

aetti 17.00 Tanzmusik. 17.30 Jugendstunde, 18.00<br />

ccma. 18.25 Defür und degäge: Erlauschtes und Erlebte<br />

18.50 Schweizer Wirtschaftschronik. 19.0^ Grand Jazz<br />

phonigue «de Radio Geneve. 20.00 Der Fremdling, Hörspj»,<br />

21.00 Serenadenkonzert des Städtischen Orchesters St. Gall^'<br />

Freitag, den 12. August.<br />

11.45 Unterhaltungsmusik. 12.40 Studioorchester. 13^ •<br />

Beliebte Opern-Arien und Duette. 14.00 Die halbe Stiich.<br />

ber Frau. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Brunnenhofsextett. 18H<br />

Aus dem Notitzbuch des Reporters. 18.35 Brunnenhofsextch<br />

20.00 Gruppen und Gesamtchöre vom Schweizerischen «sittatreffen<br />

der Frauen- und Töchterchöre. 20.15 Der liebe % f<br />

gustin. 21.10 Fortsetzung des Singtreffens der der Frauen- jr<br />

und Töchterchöre.<br />

Sanmstag, den 13. August.<br />

11.30 Aus Operetten von Franz Lehar.12.35 Die Woche<br />

im Bundeshaus. 12.50 Volkstänze aus europäischen %<br />

deru. 13.05 Die Stockholmer Lingiade. 13.25 Alte Schweiz<br />

Ländlerweisen. 13.45 Kleine Kaba-Chronik. 15.15 Bunt«<br />

Melodienstrauß. 16.00 Wir kommen zu dir. 16.30 Orchestrina<br />

Azzurra. 16.50 Quartetts Eerta. 17.05 Musikalische<br />

Suiten. 17.30 Bei den Pfadsinderinnen im Bundeslag«<br />

18.00 Das Brenner-Quartett spielt. 18.45 Das soziale Weltgesteht.<br />

20.00 Ein unterhaltender Sommerabend in einem<br />

großen Schweizer Kurort.<br />

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Sarnen / Samstag, den 13. August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 64<br />

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Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Garnen. Tel. (041)<br />

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Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme be« Kanton«<br />

33 V$V Obwalden.)'— Vorschriften betr. Placierung. Sch'^ftwah'l<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Am Weltfenster:<br />

C h r i s t e n v e r f o l g u n g i m F e r n e n O s t e n . . .<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

14<br />

Die Politik um den Fernen Osten scheint in ein neues<br />

Stadium zu treten. Vorbereitungen zu einem Pazifik-Pakte<br />

sind im Gange, und Amerika scheint nun immer weniger geneigt<br />

zu sein, China einfach seinem Schicksal zu überlassen.<br />

In einer ostasiatischen Abwehrfront gegen den Kommunismus<br />

würde auch das China benachbarte Vietnam eine nicht nnerhebliche<br />

Rolle -spielen.<br />

Vietnam hieß früher Jndochina und war eine französische<br />

Kolonie, bis sich am 19. Juni 1945 das ganze Land einhellig<br />

erhob und die Unabhängigkeit und Selbständigkeit proklamierte.<br />

Es bedürfte langer Ueberlegungen, bis Frankreich<br />

sich mit dieser Tatsache abfinden konnte. Seine Gunst schwankte<br />

lange Zeit zwischen der Zentralregierung des Generals<br />

Zuan und der sogenannten „Liga für die Unabhängigkeit<br />

Vietnams" (Vietminh). Endlich entschloß man sich, über die<br />

Mittelsperson des Kaisers Bao Dai von Annam mit General<br />

Tan Verhandlungen aufzunehmen, die mit der Anerkennung<br />

der Souveränität Vietnams innerhalb der Französischen<br />

Union und der Gewährleistung der Einheit der drei Länder<br />

Tonkin, Annam und Cochinchina endeten.<br />

Kaiser Bao Dai konnte diese freudige Botschaft am 28.<br />

April dieses Jahres nach Vietnam überbringen. Und gegenwärtig<br />

befindet sich der französische Kolonialminister Coste-<br />

Floret zur Präzisierung der näheren Einzelheiten der vietnamesisch-französischen<br />

Abmachungen in Vietnam. Die Vietminh<br />

sind indessen keineswegs gewillt, die Zentralregierung, deren<br />

Leitung nun Kaiser Bao Dai von General Tuan übernommen<br />

hat, anzuerkennen. Die Verwirrung der Geister, die nach<br />

der Unabhängigkeitserklärung entstanden war, und die unsichere<br />

Haltung Frankreichs hatten es ihnen ermöglicht, über<br />

zwei Drittel Vietnams unter ihre Kontrolle zu bringen. Deshalb<br />

sind sie nun entschlossen, den Kampf gegen die Zentralregierung<br />

fortzusetzen.<br />

Ein Interview, das der Vietminh-Führer Ho-chi-minh<br />

einem Vertreter der Agentur Reuter gab, läßt darüber keinen<br />

Zweifel. Dieses Vorgehen hat immerhin «den Vorteil, daß die<br />

Vietminh in den Augen aller Gutgesinnten nun als das dastehen,<br />

was sie schon von Anfang ist, als Ableger des Kommnnismus<br />

reinster Prägung. Die Zeitung „Biet Bac" schrieb<br />

mit Recht: „Auf alle Fälle wissen nun alle Nationalgesinnten,<br />

daß sie hinters Licht geführt worden sind und daß die Vietminh-Führer<br />

nicht für die Unabhängigkeit des Landes, sonbetn<br />

für eine kommunistische Volksrepublik kämpfen." Uebrigens<br />

zeigt auch die enge Zusammenarbeit der Vietminh mit<br />

den chinesischen Kommunisten, wes Geistes Kind diese „Unabhängigkeitsliga"<br />

ist. Gutunterrichtete Beobachter haben festgestellt,<br />

daß zwischen Vietnam und China praktisch überhaupt<br />

keine Grenzen mehr bestehen, und daß chinesische Truppen<br />

mehrmals in Vietnam Kampfhandlungen vornahmen.<br />

Wie in andern Ländern, richtet sich auch in Vietnam der<br />

Haß der Kommunisten in erster Linie gegen die katholische<br />

Kirche. Seinerzeit wurde sogar die Parole ausgegeben: „Der<br />

Feind Nummer 1 ist nicht Frankreich, sondern der Katholizismus."<br />

Seit 1945 beging die Vietminh eine unaufhörliche<br />

Kette von Gewaltakten gegen die katholische Mission.<br />

Noch im März dieses Jahres überfielen die Kommunisten<br />

fünf Christendörfer des Apostolischen Vikariates Thaibinh.<br />

tob in Bachninh gingen mehrere Missionsgebäude, darunter<br />

das Bischofshaus, in Flammen auf. Am 2. April drangen bewaffnete<br />

Banden in Phn Cam ein und ermordeten den katholischen<br />

Bürgermeister. Am anderen Tag wurden weitere drei<br />

Christen ermordet und am 4. April nochmals zwei. Anfangs<br />

Mai starb der berühmte Sinologe Pater Cadisre, den die<br />

Kommunisten verschleppt hatten, in Vinh (Nordannam) an<br />

den Folgen der Gefangenschaft und im Juni griffen Vietminhbanden<br />

die Christengemeinde Duong Son an, wobei zwei<br />

Christen getötet wurden. Fast gleichzeitig wurden mehrere<br />

Missionäre zwischen Hu6 und Dong Hoi angegriffen.<br />

Glücklicherweise stehen die Christen Vietmans trotz aller<br />

Angriffe und Verdächtigungen treu zum Glauben. Und bei<br />

allen Gutdenkenden genießt die katholische Kirche immer mehr<br />

Ansehen. Sie hat heute im Lande eine Bedeutung, die weit<br />

.über ihre zahlenmäßige Stärke (2 Millionen unte: 24 Millionen<br />

Einwohnern) hinausgeht.<br />

W. Hm.<br />

... und im nahen Osten!<br />

(Korr.) Die von den Kommunisten zuletzt in Prag angewandte<br />

Methode, die Kirchen in ihre Aktionen einzubeziehen,<br />

findet in zwei Einzelfällen, die zur Zeit in der Festspielstadt<br />

Salzburg das Tagesgespräch bilden, ihren besonderen<br />

Niederschlag. Seit einiger Zeit bemerken die Besucher der<br />

katholischen Kirche des orientalischen Ritus in der Glockengießergasse<br />

12, daß eine große, starke Dame mit rotem Haar<br />

häufig zum Gottesdienst erscheint, die man früher regelmäßig<br />

in der rnssisch-orthodoxen Kirche am Residenzplatz 8 zu Geficht<br />

bekommen hatte. Es handelt sich um die Baronin Meiendorsf,<br />

Gattin eines emigrierten russischen Malers. Baronin<br />

Meiendorff gehört zu den Außenagenten der Sowjet-Militär-<br />

Mission in der amerikanischen Zone Oesterreichs. Drei Jahre<br />

lang gehörte sie zu den „treuesten Besucherinnen" der orthodoxen<br />

Kirche — um das Vertrauen der Gläubigen zu gewinnen<br />

und in zahlreichen unschuldigen Gesprächen Namen<br />

und Adressen der russischen Emigranten im Dienst der USA-<br />

Armee zu erfahren, ferner diejenigen unter ihnen aufzuspüren,<br />

die mit antisowjetischen Parteien in Verbindung stehen, und<br />

insbesondere auch die Deserteure aus der Armee des Generals<br />

Swiridow. Im Moment aber, als der politische Kampf des<br />

Kremls sich in erster Linie gegen die katholische Kirche richtete,<br />

wechselte die Baronin ihren „Arbeitsplatz", und zur Zeit interessiert<br />

sie sich neben dem, was unter den Katholiken des östlichen<br />

Ritus vorgeht, speziell für die russischen und ukrainischen<br />

Emigranten, die zum Katholizismus übergetreten sind.<br />

Eine parallele Aktion wird gleichzeitig von einer Kominsormagentin<br />

geführt, die im protestantischen Chnrch World<br />

Service arbeitet: Frau Schaufuß geborene Rappaport. Sie<br />

kann Adressen und Personaldaten auf dem Wege über ihre<br />

karitative Tätigkeit im Rahmen des Church World Service<br />

mit Leichtigkeit erhalten und ist so bei ihren künftigen Opfern<br />

geradezu gern gesehen, weil sie Geld- und Naturalspenden<br />

offeriert. Auch sie beschäftigt sich in erster Linie mit dem<br />

Sammeln von Adressen emigriert« Russen und Ukrainer, die<br />

heute gegen den Bolschewismus kämpfen. Außerdem betreibt<br />

sie starke antikatholische Propaganda unter den Orthodoxen.<br />

Diese beiden Fälle zeigen einmal mehr, wie durchtrieben der<br />

kommunistische Geheimdienst arbeitet. Nichts, ja nicht einmal<br />

das kirchliche Leben, wird von seinen Agenten verschont.<br />

In diesem Zusammenhang verdienen auch Meldungen Beachtung,<br />

denen zufolge der Kreml zuverlässige I u n g k o m -<br />

Elfriede hatte gerade den Hausputz beendet und wusch sich<br />

bie Hände, als er ankam. Er wunderte sich gar nicht, als er<br />

sie in der Tracht der Postulantinnen sah. Sein Vater war<br />

bor einigen Tagen schon da, nur um Elfriede zu ihren Leistungen<br />

zu beglückwünschen, wie er sagte. Heute weiß ich, daß<br />

er einen andern Grund hatte. Von ihm hat der Sohn schon<br />

über das häusliche Leben Elsriedens gehört.<br />

Elfriede benahm sich bei der ganzen Sache wie eine Dame<br />

von Welt. Die Blumen nahm sie dankend an. Der Antrag,<br />

^gte sie, komme ihr aber so überraschend, daß sie nicht gleich<br />

eine Antwort finden könne. So etwas wolle denn doch noch<br />

überlegt sein.<br />

Wir saßen im Sprechzimmer, wohin ich den Besucher geführt<br />

hatte. Er fragte dann, ob Elfriede denn nicht mehr frei<br />

!^i. Darauf entgegnete sie lachend: „Frei wie der Vogel in der<br />

Luft. Nur Direktor Barnum bin ich noch bis Ende Juni<br />

verpflichtet."<br />

Damit war der Herr sehr zufrieden und lagte nun seine<br />

Karten auf. Er ist Dr. ing. und hat eine Stelle im Anfsichtsrat<br />

der Goldminen. Sein Einkommen beträgt jährlich zehntausend<br />

Schilling. Sein Vater habe einen großen Teil der<br />

Minen-Aktien in Händen. Und er freue sich, Elfriede als<br />

Schwiegertochter begrüßen zu können.<br />

Zum Abschied reichte Elfriede ihm die Hand und sagte:<br />

„Ich will es mir überlegen und Ihnen schriftlich Antwort<br />

geben. Eines kann ich jetzt schon sagen: Wenn ich Ihnen mit<br />

Nein antworte, kommt überhaupt kein Mann mehr in Frage."<br />

Darüber schien der Besucher äußerst glücklich zu sein.<br />

Als ich nach seinem Fortgehen Elsriede fragte, was sie zu<br />

tun gedenke, sah sie mich mit großen Augen verwundert an,<br />

antwortete aber nicht. Nun fürchte ich. Das Schlimmste ist,<br />

der Mann ist Jrländer und Katholik. Wenn Elsriede trotzdem<br />

bei uns bleibt, hat sie ihre Berufsprobe bestanden. Wir wollen<br />

für sie beten.<br />

Mit herzlichen ehrerbietigen Grüßen<br />

Ihre sorgenvolle Sr. M. Pankratia.<br />

P. S. Abends 10 Uhr. Elfriede will den Antrag nicht annehmen.<br />

Gott sei Dank!<br />

Kapstadt-Philippi, den 8. Mai 19...<br />

Ehrw. Mutter Edeltrudis!<br />

Vor vierzehn Tagen ist der Zirkuns Barnum abgereist.<br />

Nach Johannesburg. Damit haben wir unsere liebe Elfriede,<br />

Fyrabig<br />

E Summertag mit siner Plag<br />

Gid wirklich z'tue und z'stirme,<br />

Am Abig aber vorem Huis<br />

Darf Lyb und Seel nu ghirme.<br />

Me gniäßt dä Fride und die Rueh,<br />

Lahd d'Zytig uf der Syte.<br />

Das Chosimosi i der Wäld<br />

Hed hinecht nyd z'bedyte.<br />

Das Stindli zwischet Tag und Nacht,<br />

Das Schwinde und das Wärde,<br />

Der Stärnehimmel, lieb und mild,<br />

Sie treestid isi Aerde.<br />

Me luegt und stuind und sihld sich froh,<br />

Wie d'Chind bi ihrem Märli.<br />

Dui gspirst, en Engel stahd bi dier<br />

Und fahrt dr über d'Häärli.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

munisten für das Theologie st udium rekrutiert,<br />

die dann unaufällig in den Klerus eingeschmuggelt werden.<br />

Wie die Aufträge dieser sonderbaren „Seelsorger" und Vorkämpser<br />

des Atheismus lauten, kann man sich unschwer vorstellen.<br />

4-<br />

kp. Der Korrespondent des NCWC-Nachrichtendienstes,<br />

Max Jordan, hatte Gelegenheit, den aus der Tschechoslowakei<br />

geflohenen katholischen Geistlichen Josej Frantizek Fiala<br />

in seinem nichtbekanntgegebenen Aufenthaltsort in Deutschland<br />

vor dessen Abreise nach den USA zu sprechen. Fiala war<br />

bekanntlich als Freund des kommunistischen Regimes von diesem<br />

mit der Leitung der „katholischen" Aktion und Caritas<br />

betraut worden.<br />

Pater Fiala ist, wie er nun selbst zugibt, schließlich zur<br />

Ueberzeugung gelangt, daß eine Zusammenarbeit mit dem<br />

kommunistischen Regime unmöglich und sinnlos ist. Er sagte<br />

in dem Interview wörtlich: „Nachdem ich monatelang versucht<br />

hatte, mit der Regierung in loyaler Weise znsammenzuarbeiten,<br />

habe ich feststellen müssen, daß die kommunistischen<br />

Führer unaufrichtig sind, so daß man ihnen nicht trauen<br />

kann." Vor seiner Flucht aus Prag schrieb er der kommunistischen<br />

Regierung einen Brief, in dem er sie anklagte, alle<br />

Versprechen gebrochen zu haben, daß die katholischen Institutionen<br />

unversehrt und frei erhalten bleiben würden. Dem<br />

NCWC-Korrespondenten erklärte er nochmals: „Ich wollte<br />

meinen Namen nicht mißbrauchen lassen, und ich konnte nicht<br />

länger Vertrauen zu einer Regierung haben, die so offenkundig<br />

feierliche Versprechen gebrochen hatte und die mich zum<br />

Schweigen gebracht hätte, wenn ich offen protestierte."<br />

Zum Thema eines Abkommens zwischen Kirche<br />

u n d S t a a t in der Tschechoslowakei bemerkte er: „Wenn ein<br />

solches Abkommen zustande käme, würde es bald zum Deckmantel<br />

werden, um die Verfolgung der Kirche zu verheimlichen.<br />

Es kann keinen Kompromiß geben mit Menschen ohne<br />

Treu und Glauben wie die Kommunisten. Auch die Unierte<br />

Kirche wird liquidiert werden, und bald werden die Protestanten<br />

die Wucht der Verfolgung zu spüren bekommen."<br />

Pater Fiala betonte schließlich, daß das religiöse Leben<br />

in der Tschechoslowakei trotz der anti-kirchlichen Propaganda<br />

der Regierung so intensiv und tief wie nur je sei.<br />

unser Fräulein Sonnenschein, wie Schwester Ludowika sie benannt<br />

hat, ebenfalls verloren. Jetzt erst fühlen wir so recht,<br />

wie lieb sie uns allen geworden war. Ihre Briefe — sie hat<br />

schon zweimal geschrieben — sind ja sehr drollig, aber für uns<br />

doch nur ein schwacher Trost. Ich lege sie Ihnen bei. Sie<br />

können daraus erleben, wie Elsriede fühlt und denkt und wie<br />

sie sich nach Marienberg zurücksehnt.<br />

Barnum hat also seine Gezelte acht Tage früher hier abgebrochen,<br />

als er es wollte. Und zwar war Elfriede die treibende<br />

Kraft. Nach dem Heiratsantrag hielt sie es kaum noch<br />

aus. Sie befürchtete weitere Annäherungsversuche von feiten<br />

ihres Verehrers und wünschte, ihnen aus dem Wege zu<br />

gehen.<br />

Drei Tage nach seinem Besuch schrieb sie ihm Antwort.<br />

Sie gab mir den Brief zu lesen und fragte mich, ob er nicht<br />

zu hart sei, denn sie wolle den Herrn nicht verletzen. Nein,<br />

der Brief war gut. Taktvoll, aber bestimmt. Sie betrachte,<br />

so ähnlich schrieb sie, seinen Antrag als eine große Ehre,<br />

für die sie ihm aufrichtig danke. Sie könne sich aber nicht<br />

zu einem Ja entschließen. Denn sie glaube nicht, daß Gott sie<br />

für den heiligen Ehestand bestimmt habe. Sie fühle sich auch<br />

nicht dazu hingezogen, während die Neigung zum Berufe einer<br />

Missionarin immer größer in ihr werde. Es falle ihr schwer,<br />

ihm das zu schreiben, denn er sei der erste Mann, den sie


Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 5. August <strong>1949</strong>.<br />

Der Bericht des kant. Arbeitsamtes Obwalden über die<br />

Arbeitsmarktlage wird entgegengenommen. Im Monat Juli<br />

waren demgemäß keine Arbeitslose zu verzeichnen. Die allgemeine<br />

Arbeitsmarktlage wird als gut bezeichnet.<br />

Die Verwaltung der kantonalen Ausgleichskasse erstattet<br />

ausführlich Bericht und bringt die Abrechnung des verlaufenen<br />

Geschäftsjahres zur Kenntnis.<br />

Gemäß Mitteilung der Verwaltung der interkantonalen<br />

Lotteriegenossenschaft hat die Gewinnverteilung der 114.<br />

Tranche für Obwalden einen Gewinnanteil von Fr. 2034.—•<br />

ergeben.<br />

Der Regierungsrat nimmt Stellung zur Frage der Wiedereinführung<br />

der Schweinekontingentierung, die im Jahre<br />

1939 sistiert worden ist. Man kommt zur Auffassung, daß die<br />

Einführung der Schweinekontingentierung nicht angezeigt sei.<br />

Hingegen sei vermehrt auf die strengere Ueberwachung des<br />

Baues neuer Schweineställe und der Erweiterung bisheriger<br />

zu dringen.<br />

Der Regierungsrat nimmt Kenntnis von der Uebergabe<br />

des Teilstückes der Kleinteilerbergstraße von der Kantonsgrenze<br />

bis zur Mörlialp, welche am 4. August <strong>1949</strong> in An-<br />

Wesenheit von Ingenieur Betz und Oberst Ochsenbein vom<br />

Büro für Landerwerb, Bern, und von Vertretern des Kantons<br />

und der Gemeinde Giswil, erfolgt ist.<br />

Die Vorschriften und die Daten der kantonalen Herbstviehschauen<br />

pro <strong>1949</strong> werden festgelegt. Die diesbezüglichen<br />

Publikation erfolgt im Amtsblatt.<br />

Der 9. Schweizerische Katholikentag. (Kipa.) Der bevorstehende<br />

9. Schweizerische Katholikentag zeichnet sich immer<br />

deutlicher als ein einzigartiges religiöses Gemeinschastserlebnis<br />

der Schweizerkatholiken ab. Sämtliche katholischen Kantone<br />

werden durch eine Abordnung ihrer Regierung mit<br />

Weibel offiziell vertreten sein. Aus dem Ausland liegen zahlreiche<br />

Anmeldungen von Erzbischöfen, Bischöfen und prominenten<br />

Persönlichkeiten des katholischen Lebens im Laienstande<br />

vor. Es werden voraussichtlich am Katholikentag über 20 Erzbischöfe,<br />

Bischöfe und insultierte Aebte teilnehmen.<br />

Mit wachsender Begeisterung erfolgt im ganzen Land die<br />

persönliche Werbung von Mann zu Mann. Es gibt viele<br />

Pfarreien, die 300, 400, ja 500 und 600 Männer und Jungmänner<br />

zum Katholikentag bringen werden. Heute schon muß j<br />

man annehmen, daß die Teilnehmerzahl die gesetzten Erwar- j<br />

hingen stark übersteigen wird.<br />

Das große Plakat, das in verschiedenen Kantonen von !<br />

den Plakatwänden für den Katholikentag wirbt, verkündet<br />

unter dem Symbol des Kreuzes das Motto der bevorstehenden<br />

Glaubenskundgebung „Geheiligt werde Dein Name!" — Der<br />

4. September soll für die Schweizerkatholiken zu einem unvergeßlichen<br />

Gedenktag der Verherrlichung Gottes und seines<br />

heiligsten Namens werden und die Treue des katholischen<br />

Schweizervolkes zu Gott und seinem ewigen Gesetz in machtvoller<br />

Weise kundtun.<br />

Die Anmeldungen sind bis zum 15. August an die<br />

Pfarrämter zu richten.<br />

Junge Werktätige — meldet euch an! Nämlich für den<br />

Kurs der Sozialen Arbeiterschule, der vom 11. bis 24. September<br />

in Lungern (Obwalden) stattfindet. Ihr alle, die<br />

ihr gewillt seid, für die Gerechtigkeit und eine christliche<br />

Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme zu kämpfen<br />

— ihr wißt es, daß dxr gute Wille allein nicht genügt. Man<br />

muß sich in diesen Fragen auskennen und weltanschaulich richlig<br />

fundiert dastehen. Dazu will euch die Soziale Arbeiterschule<br />

helfen.<br />

Erfahrene Lehrkräfte stehen zur Verfügung, die euch in<br />

solider Weife die Christliche Soziallehre, schweizerische Wirtschaftsknnde,<br />

Arbeitsrecht, Arbeitspsychologie, Gewerkschaftskünde,<br />

Persönlichkeitsbildung und in die Redeschulung einführen<br />

werden.<br />

Benützt diese günstige Gelegenheit und meldet euch umg<br />

e h en d beim Sekretariat des CAB (Abt. Soziale Arbeiterschule)<br />

St. Gallen, Teufenerstraße 25, an. Die Pensionskosten<br />

des Kurses betragen für beide Wochen zusammen 90 Fr.<br />

Die Krankenversicherung im Kanton Obwalden. Seitdem<br />

um die Mitte des letzten Jahrhunderts die ersten Krankenlassen<br />

gegründet wurden, hat das Krankenversicherungswesen<br />

in der Schweiz einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Wurden<br />

noch im Jahre 1886 rund 170 000 Mitglieder ausgewiesen, so<br />

ist bereits in den Dreißigerjahren die Zweimillionen-Grenze<br />

überschritten worden. Alljährlich bearbeitet das Bundesamt<br />

für Sozialversicherung in Bern die zahlenmäßigen Unterlagen<br />

über den Stand und die Leistungen der Krankenkasse in<br />

der Schweiz. Aus dem neuen, unlängst erschienenen Heft, das<br />

die Zahlen aus dem Jahre 1947 enthält, entnehmen wir die<br />

folgenden Angaben:<br />

Am Stichtag, 31. Dezember 1947, zählte man in der<br />

ganzenSchweiz insgesamt 2 800 983 Krankenversicherte,<br />

die Mitglieder von 1155 Kassen waren. Für den Kanton<br />

Obwalden lauten die entsprechenden Zahlen: 7696 Versicherte<br />

in fünf verschiedenen Kassen. 37,7 °/o der Versicherten<br />

waren Männer, 45,5°/o Frauen und 16,8 °/o Kinder.<br />

Auf Grund dieser Uebersicht zeigt sich, daß die Krankenlassen<br />

in unserem Kanton noch nicht sehr stark verbreitet sind.<br />

Auf 100 Einwohner entfallen durchschnittlich 35,8 Versicherte.<br />

Der Kanton Obwalden weist damit — neben Appenzell-<br />

Jnnerrhoden, Freiburg und der Waadt — prozentual am<br />

wenigsten Krankenversicherte auf, während andere Kantone,<br />

mit ähnlichen Verhältnissen wie bei uns, bedeutend<br />

größere Versicherungsbestände aufzuweisen haben. So sind im<br />

Kanton Uri nicht weniger als 53 von 100 Einwohnern gegen<br />

Krankheit versichert. In einer ganzen Reihe von Kantonen<br />

beträgt der Prozentsatz über 80, in einem sogar, Baselstadt,<br />

beinahe 100.<br />

Die Krankenversicherung ist das beste Mittel zur Vorsorge<br />

in gesunden Tagen für die Zeiten der Rot. Gerade unsere<br />

Bergbevölkerung wird durch Krankheit und die damit<br />

verbundenen Arztrechnungen und Lohnausfälle am härtesten<br />

betroffen. Um so dringender ist zu hoffen, daß sich die Versicherung<br />

auch in unserem Kanton immer mehr durchsetzt. Unlängst<br />

schrieb der bekannte Bauernpolitiker Prof. Dr. Laur,<br />

Brugg: „Ich habe noch nie von einem Bauern gehört, daß er<br />

an einer, wenn auch schweren Belastung durch Versicherungs-<br />

Prämien zugrunde ging. Aber schon oft erhielt ich von Bauern<br />

Berichte, in denen sich die Leute bittere Vorwürfe machten,<br />

daß sie sich nicht versichert haben." Diese Worte dürften ganz<br />

besonders für unsere Bevölkerung ihre Bedeutung haben, -i.<br />

Um das Kraftwerk an der Sarneraa. Wie der „Unterwaldner"<br />

zu melden weiß, ist den Gemeinden Sarnen und<br />

Alpnach die endgültig bereinigte Konzession für den Bau eines<br />

Kraftwerkes an der Sarneraa in Alpnach zugestellt worden.<br />

Bis aus den Vorbehalt zugunsten des zu erwartenden Bundesgerichtsentscheides<br />

betreffend die Stromverteilung durch das<br />

Kernser Werk bezeichnen die Jnitianten die Konzession als<br />

„ziemlich akzeptabel".<br />

Damit dürste der Ban dieses Winterkraftwerkes — im<br />

Sommer führt die Aa in den letzten Jahren leider sozusagen<br />

kein Wasser mehr — gesichert sein.<br />

Aus dem Stndentenverein. Die katholischen Schweizer<br />

Akademiker, die sich im Schweizerischen Studentenverein zusammengeschlossen<br />

haben, hielten am letzten Sonntag in L o -<br />

c a r n o ihr 105. Zentralfest. — An der Generalversammlung<br />

wurde zum neuen Zentralpräsidenten einstimmig Beat Neu-<br />

Haus, cand. iur., Zürich (Kyburger), erkoren. Als Mitglieder<br />

wurden gewählt: Camillo Jelmini, Lugano (Lepontia Friburgensis),<br />

Josef A m g a r t e n von Lungern (Cnriensis),<br />

Jean Roger Dormont, La Tour-de-Peilz (Lemania) und<br />

Walter Gut, Willisau (Berchtoldia). Möge unter ihrer initiativen<br />

Führung das neue Vereinsjahr


Vrünig-Schwmget <strong>1949</strong><br />

Fridolin Hofstetter (Entlebuch) erschwingt sich seinen ersten<br />

großen Sieg.<br />

(Korr.) Die gewandten Organisatoren des altheraebrack.-<br />

ten Schwingfestes aus Brünig-Knlm (Schwinaerverband Ob<br />

und Nldwalden und Schwingersektion Hasliberg) haben nicht<br />

zuviel gesagt, als.sie m ihrer Reklame den Anlaß als bedeut-<br />

!l Bcigschwinget bezeichneten. Geographische und personelle<br />

Grunde berechtigten sie zu dieser vielsagenden Bezeich-<br />

« - Trotzdem wir schon sehr oft den Brünigschwinget besuchten,<br />

reisten wir auch diesmal wieber erneut freudig hinauf<br />

zu jener historischen Stätte, wo Jahr für Jahr eine Auslese<br />

erprobter Kämpen aus allen Teilen der Schweiz zu einer<br />

interessanten Ausmarchung sich trifft. Durch das bedauerliche<br />

Zusammenfallen dieser Veranstaltung mit dem Eidgenössischen<br />

Nationalturnertag in Freiburg fehlten diesmal auf dem Brün:g<br />

die wirklichen Nationalturner. Immerhin ist zu sagen<br />

daß die wenigen Weipehosten, die auf dem Brünia anaetreten<br />

sind, gute Figur gemacht haben.<br />

^ Im Ausstich sahen wir noch 60 Mann an der Arbeit<br />

die eine lehr gute Durchschnittsnote verdient. Hermann Lerch<br />

stieß beim unscheinbaren, bescheidenen Paul von Flüe (Sächseln)<br />

aufsein unüberwindliches Hindernis. Rudolf Liebi<br />

meisterte Josef von Euw. Ferner gewannen: Alois Roth mit<br />

Hans Kopp, Walter Haupt mit Beat Weißfluh, Josef Zurfluh<br />

mit Werner Liebi, Hans Portmann mit Oskar Oberli (St<br />

Gallen). Daß Anton Lötscher mit Walter Hürst verlieren<br />

würde, hatte niemand erwartet. Werner Tschannen überrannte<br />

Alois Peter. Theo Odermatt hüsterte Hansruedi Kröpf<br />

(Glockental) zur Note 10. Ernst Reichmuth siegte über Alfred<br />

Beer (Zollbrück). Ebenso Ernst Marti über Armin Reichlin<br />

(Steinerberg). Mächtigen Beifall erntete Rudolf Zumstein,<br />

als er Fritz Portemier (Reichenbach) auf den Rücken warf'<br />

. Helle Begeisterung weckte auch Fridolin Hofstetter mit seinem<br />

„Ausheber" an Jakob Angehrn, durch welchen der St. Galler<br />

hoch im Bogen auf den Buckel flog.<br />

Für den sechsten Gang wurde nochmals neu gepaart. Josef<br />

Zurfluh warf Walter Huber (Männedorf) durch schulgerechten<br />

Hüfter platt. Werner Tschannen hatte gegen den zähen Alois<br />

Roth reichlich Mühe, gewann aber schließlich doch das bessere<br />

Ende für sich. Walter Haupt stellte mit Fritz Brechbühl ein.<br />

Oskar Oberli unterlag auch gegen den wendigen Josef Kaufmann<br />

(Lungern). Anton Lötscher warf Walter Mefserli. Siegreich<br />

beendigten sodann noch ihr Tagespensum: Theo Odermatt<br />

gegen Gottsried Oesch, Franz Gasser gegen Fritz Witschi,<br />

Ernst Abplanalp gegen Franz Leuenberger (Unterlangenegg),<br />

Paul von Flüe gegen Ernst Marti, Ernst Reichmuth gegen<br />

Gustav Bauert, Hansruedi Niederhenser gegen Theod. Rohrer<br />

(Sächseln), Rudolf Zumstein gegen Hansruedi Kröpf usw.<br />

Zum Schlußgang trafen sich Rudolf Liebe und Fridolin<br />

Hofstetter. Liebi war vorerst fortwährend im Angriff.<br />

Hofstetter verteidigt sich geschickt und wußte sich aus den heikelsten<br />

Situationen immer wieder zu befreien. Hin und wieder<br />

kam auch er gefährlich zum Zuge, erwischte den Thnrgauer in<br />

der letzten Minute im Spalt, riß an und gewann einwandfrei.<br />

— Dank speditiver Arbeit des Kampfgerichtes (Präsident<br />

Adolf Voney, Luzern) konnte diesmal ohne erhebliche Verspätung<br />

zur Preisverteilung geschritten werden.<br />

Rangliste. Mit Kranz. 1. Hofstetter Fridolin, Entlebuch<br />

58 Pkte. 2. Tschannen Werner, St. Gallen 57.50. 3.<br />

Zurfluh Josef, Andermatt 57.25. 4. Glaus Erwin, Winterthur<br />

57.00. 5. Liebi Rudolf, Kreuzlingen; Brechbühl Fritz,<br />

Eglisau; von Euw Josef, Jngenbohl; Hürst Walter, Riedstatt,-<br />

Abplanalp Ernst, Jnnertkirchen; Gasser Frz., Lungern;<br />

Odermatt Theodor, Schwamendingen, Haupt Walter, Ruswil,<br />

alle mit 56.75. 6. Santschi Hans, Unterlangenegg? Jost Fritz,<br />

Winningen; Roth Alois, Hergiswil; von Flüe Paul, Sächseln;<br />

Habeggev Fritz, Hirzel, alle mit 56.50. 7. Kaufmann Josef,<br />

Lungern; Schälin Alois, Sächseln; Lerch Hermann, Bern;<br />

Reichmuth Ernst, Einsiedeln; Zumstein Rudolf, Lungern, alle<br />

mit 56.25 Punkten.<br />

Samen. (Eing.) Dieser Tage ist an alle Haushaltungen<br />

ein Flugblatt gesandt worden mit dem Hinweis, den<br />

Wasserverbrauch auf das Nötigste zu beschränken. Es enthält<br />

auch die nötigen Verbote. Begründet wird diese Maßnahme<br />

damit, daß die Kosten des Wasserpumpwerkes Sarnen, das<br />

zufolge der Trockenheit jetzt stark beansprucht wird, gesenkt<br />

werden sollten. — Es sei hier die bescheidene Frage erlaubt:<br />

Ist dieses Grundwasserwerk für die Regenperiode bestimmt<br />

oder für die Trockenheit? Ist der Wasserzins heraufgesetzt<br />

worden, um die Bevölkerung auch in trockenen Zeiten mit<br />

Nasser zu versehen? Oder wurden beide Maßnahmen gesoffen,<br />

um die Zustände in der Wasserversorgung Sarnen<br />

gleich mangelhaft zu belassen, wie dies in früheren Jahren bei<br />

Trockenheit der Fall war? Das Grundwasserwerk sollte doch<br />

unsere Gemeinde mit genügend Wasser versehen können.<br />

Sachsein. Die Extraaufführung der „ A n n ä k a t h r i e "<br />

am vergangenen Sonntagabend im Rößlifaal vermochte wiederuin<br />

viele Trachtenfreunde aus der Gemeinde und den umliegenden<br />

Bezirken wie auch eine große Zahl der fremden<br />

Kurgäste anzulocken. Der Saal war bis auf den letzten Platz<br />

gefüllt, als der reiche Viehhändler Marti mit dem Ratsherrn<br />

Chasper seine dunkeln Geschäfte zu treiben begann. Und wie<br />

dann die alte gütige Jungfer Annäkathrie in letzter Minute<br />

das drohende Unheil vom sympathischen jungen Breneli noch<br />

abzuwenden vermochte, atmete man erleichtert wieder auf.<br />

Die Rollenträger sicherten dem lebensnahen Heimatstück von<br />

E. Bossard durchwegs eine Packende Wiedergabe. Vermochten<br />

vielleicht auch die Fremden seiner kernigen Sprache nicht<br />

überall zu folgen, so zeigten sie dann ihr helles-Entzücken an<br />

den folgenden, urchigen Trachtentänzen der Trachtengruppe,<br />

Bärtis kühnen Fahnenschwüngen und Seppis kristallreinen<br />

Jodelvorträgen.<br />

n Die Aufführung eines Heimatstückes im Sommer — eine<br />

glückliche Idee. Sollte es zur Tradition werden, könnte Sachmählich<br />

zu seinem Sommerfestspiel gelangen, nach dem<br />

Muster größerer Kurorte und Fremdenstädte. Auf Wieder-<br />

^hen, ihr Trachtenleute! *<br />

Alpnach. Alpnacher erleben den Stock.<br />

Stock, im August <strong>1949</strong>.<br />

Wie freut es mich, daß ich auch dieses Jahr wieder im<br />

^erienhaus glückliche Wochen verleben darf. Es ist einfach<br />

herrlich in unserm Stock. Ich habe ja kaum Zeit, euch zu<br />

schreiben, so bäumig ist der Betrieb. Wir kundschaften die<br />

ganze Gegend aus und machen alle Schluchten unsicher. Ganz<br />

S«hen fanden wir da schon. Die große Gletschermühle<br />

hattest Du sehen sollen, die wir entdeckten. Aber die Spuren<br />

des alten Stockbären suchten wir vergebens. Einmal sind wir<br />

sogar durch den Tunnel gerutscht. Das kann man jetzt ganz<br />

gut machen, denn die Kleine Schliere hat ganz wenig Wasser.<br />

Machtig sind unsere Spiele: Zwei-Mann-Hoch, Kettensangis,<br />

Bersteckenspiele und so weiter. Besonders lustig wird es dabei,<br />

wenn unser H. H. Kaplan in den Stock kommt und mitspielt.<br />

Wir jubeln alle, wenn wir ihn zuerst erwischen, denn dann<br />

muß er uns fangen.<br />

Jetzt haben wir noch einen richtigen Fußball bekommen,<br />

und am ersten Tag schon mußte ihn unser Leiter Adolf aus<br />

dem schlierentobel herausfischen. Viele schöne und glatte<br />

«Piete kann man mit dem Ball machen. Es gibt immer viel<br />

zu lachen, wenn unsere „Kinderschwester" Trudy Wallimann<br />

den Ball abfangen möchte, um den Theo zu bodigen. Unser<br />

„Stockvater" Theodor Küchler schaut uns oft zu beim Spielen<br />

und lacht dann ganz glücklich in seinen langen, grauen Bart<br />

hinein, wenn er sieht, wie lustig wir es haben. Er ist über-<br />

Haupt ein lieber Mann, denn er hilft uns immer, wo er nur<br />

kann.<br />

Am Nachmittag müssen wir immer „Ligi" machen. Das<br />

hat uns am Anfang gar nicht gefallen, aber bald ist es<br />

anders geworden, denn unsere Leiter wissen immer die spannendsten<br />

und gruseligsten Geschichten zu erzählen.<br />

t*. 3anz Wichtiges hätte ich Euch bald vergessen zu<br />

schreiben. Unser Essen ist wunderbar. Aber das muß ich Euch<br />

nicht genauer erklären, wenn ich Euch sage, daß unsere Lager-<br />

Mutter, Frau Kupper, eine gelernte Chefköchin ist. Mit ihrer<br />

ersten Küchenjungfer Martha Jung versteht sie es sehr gut,<br />

unsere hungrigen Mäuler „guet und gnueg" zu stopfen.<br />

_ An jedem Sonntag haben wir um 10 Uhr eine hl. Messe<br />

mit Predigt, und manchmal dürsen wir selber mitsingen und<br />

mitbeten. Das gefällt mir gut. Sogar am Herz-Jesu-Freitag<br />

hatten wir eine hl. Messe und durften vorher noch beichten.<br />

Am letzten Sonntag hatten wir eine große Ueberraschung.<br />

Fünf Sänger aus Alpnach sangen während des Gottesdienstes .<br />

sehr schöne Lieder.<br />

Jetzt habe ich Euch aber viel geschrieben, weil Ihr mir so<br />

so viele Päcklein geschickt habt. Wir alle haben immer große<br />

Freude gehabt, und unsere Köchin sagt immer: „Das tut der<br />

Küche gut". Also einen ganz herzlichen Dank dafür.<br />

Aber jetzt muß ich. schließen, ich muß in die „Ligi". Ich<br />

sende Euch viele liebe Grüße vom Stock aus.<br />

Euer Kö b i.<br />

^ Alpnach. Totentafel. (Korr.) Schwer klagte die<br />

Totenglocke vom hohen Turm über unser friedliches Dorf am<br />

Pilatus. Der Schnitter Tod hielt reiche Ernte. Dreier Männer<br />

möchten wir noch in diesem Blatt gedenken, die kaum wegzudenken<br />

sind aus unserer Gemeinde. Der eine ist Herr<br />

Schulverwalter N-i k l a u s D u r r e r - R i s i, Sonnegg. Wer<br />

hätte ihn nicht gekannt, der, wie eine Uhr genau, morgens zur<br />

Frühmesse schritt mit beschwingtem Gang. Die 70 Jahre hätte<br />

ihm keiner zugetraut. Und doch war sein Leben nicht ein geruhsames<br />

gewesen. Mit heimlichem Stolz hat er mir einmal<br />

erzählt, wie er als schulentlassener Bub im Entlebuch einen<br />

Sommer lang gearbeitet und als reichen Lohn ein Paar alte<br />

Schuhe, einen Sack Erdäpfel und 20 Franken der Mutter<br />

heimbringen durfte. Durch steten Fleiß, verbunden mit<br />

Pflichttreue und einem starken Gottvertrauen, hat er sein<br />

Leben aufgebaut. Eine arbeitsame Gattin half ihm dabei.<br />

Sechs Kinder waren ihre Freude und später auch Stütze. Als<br />

Verwalter öffentlicher Gelder war er äußerst gewissenhaft<br />

und ein Vorbild eines guten Betreuers der ihm anvertrauten<br />

Aufgaben. Die ganze Gemeinde wird ihm sicher ein gutes Andenken<br />

bewahren.<br />

Ein zweiter liegt auf dem Gottesacker, der still und bescheiden<br />

feinen Weg eines Bauern gegangen und doch auch<br />

Anteil nahm am öffentlichen Leben. Draußen in der Großmatt<br />

hat er gearbeitet, der Ratsherr Josef Waser-<br />

Christen. Ein Nidwaldner nach altem Schrot und Korn,<br />

verpflanzt auf <strong>Obwaldner</strong> Boden, hat er sich bald zurechtgefunden.<br />

Strebsam als Bauer, rechtdenkend als Bürger,<br />

wählte ihn die Gemeinde bald in den Rat. Sein kluges Urteil<br />

wurde allgemein geschätzt. Eine zahlreiche Familie war<br />

sein stiller Stolz und Ansporn zu treuer Arbeit und Pflicht!<br />

Markant wie seine Erscheinung im formschönen Bart, so war<br />

er auch als Christ! Sein Andenken bleibt in Ehren!<br />

Der dritte im Bund ist alt Schreinermeister Friedrich<br />

D u r r e r. Als wackerer Handwerker verkörperte er so recht<br />

den Dorfschreiner. Fleißig arbeitete er in jungen Jahren?<br />

hat eine große Familie ernährt und seinen Betrieb ausgebaut.<br />

Auch er war einst Schulverwalter und hat seinen Posten treu<br />

ausgefüllt. Seine Kinder sind heute in achtbaren Stellungen<br />

und geben das Erbe eines gesunden Mittelstandes wieder<br />

weiter. Das war für Vater Durrer eine Genugtuung. Schreiner<br />

Durrer ruhe im Frieden. Allen Angehörigen der drei<br />

wackern Männer gilt unser aufrichtiges Beileid!<br />

Engelberg. Ein schweres Hagelwetter suchte am vergangenen<br />

Samstag das Gebiet der Arnialp heim. Das Wetter kam<br />

von den Barglen über Rotisand-Graustock und entlud sich mit<br />

noch nie erlebter Gewalt über der Arnialp. Der Arnibach<br />

schwoll innert kurzer Zeit zu einem reißenden Bergbach an<br />

und füllte die Stauwehr in der Wasserfassung des Luzern-<br />

Engelberg-Werkes mit Geröll und Geschiebe. Die Brücken bis<br />

zum Grünenwald wurden weggerissen. Dem Fischbestand in<br />

der Engelbergeraa haben die braun-dreckigen Fluten arg zugesetzt.<br />

Wettgeschehen<br />

Prag bricht mit Rom.<br />

Daß die diplomatischen Beziehung zwischen Vatikan<br />

und der Tschechoslowakei praktisch abgebrochen sind,<br />

kommt darin zum Ausdruck, daß Prag dem neuen vatikanischen<br />

Geschäftsträger Bartoli das Einreisevisum verweigert<br />

hat. Der bisherige Nuntius, Msgr. Verolino, hat die<br />

tschechische Hauptstadt schon vor drei Wochen verlassen.<br />

Belgische Regierungskrise beendet.<br />

Nach mehr als sechs Wochen Regierungskrise hat nun Belgien<br />

wieder ein Kabinett erhalten. Die neue Regierung<br />

E y s ke n s wurde innert weniger Stunden gebildet, nachdem<br />

die Liberalen ihre Zustimmung zu einer christlich-sozialenliberalen<br />

Koalition erteilt hatten. Das Kabinett Eyskens setzt<br />

sich aus 9 Christlichsozialen und 8 Liberalen zusammen. Das<br />

Außenministerium geht von Spaak an den ehemaligen Ministerpräsidenten<br />

van Zeeland über. Es ist bedauerlich,<br />

daß Belgien die ausgezeichneten Dienste seines langjährigen<br />

und gewandten Außenministers verloren gehen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ein Landesverräter entdeckt!<br />

Polizeiliche Ermittlungen haben am 15. Juli <strong>1949</strong> ergeben,<br />

daß Emil Steiner, geboren 1890, Revisor bei<br />

der Generaldirektion der PTT in Bern, einer ausländischen<br />

Macht in Verletzung des Telegraphengeheimnisses Abschriften<br />

von Telegrammen verschaffte. Steiner wurde sofort verhaftet.<br />

Er ist geständig, vor und während des Krieges bis zu<br />

seiner Verhaftung gegen Entgelt für einen ausländischen Auftraggeber<br />

nachrichtendienstlich gearbeitet zu haben. Nach dem<br />

Resultat der bisherigen Eehbungen kommen militärische, politische<br />

und wirtschaftliche Verrats-Tatbestände sowie der Tatbestand<br />

der Verletzung des Amtsgeheimnisses in Betracht.<br />

Der Bundesrat hat in Anwendung von Art. 21 des Militärstrafgefetzes<br />

die Beurteilung des Falles im ganzen Umfange<br />

den Militärgerichten übertragen.<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Standerösfnnngsschietzen Wolsenschießen <strong>1949</strong>.<br />

(Eing.) Während der drei ersten Schießtage vom 6. bis<br />

8. August <strong>1949</strong> herrschte im Stande Wolsenschießen ein sehr<br />

reger Schießbetrieb. Während am Samstag wohl durchwegs<br />

alle Scheiben gut besetzt waren, die Schützen aber aus Grund<br />

der Rangeurs gut Gelegenheit fanden, ihr Pensum zu erledigen,<br />

war der Andrang am Sonntag eher zu groß. Es<br />

konnten an diesem Tage nicht mehr alle anwesenden Schützen<br />

zum Schießen kommen. Dagegen war dies am Montag wieder<br />

möglich, trotzdem auch an diesem Tage viel Leben im<br />

Schießstand war.<br />

Nach den Berechnungen des Organisationskomitees dürste<br />

mehr als 50"/» der Teilnehmerzahl bereits geschossen haben,<br />

so daß die Gelegenheit zum Schießen während der kommenden<br />

drei Schießtage vom 13—15. August <strong>1949</strong> günstig sein<br />

wird. — Ganz allgemein wird die Anlage als gut und „schlägig"<br />

bezeichnet und die Auszeichnung, wie auch die Natural-<br />

Prämien finden besten Anklang. Nachstehend die bisherigen<br />

Bestresultate:<br />

Sektion: Waser Josef, von Perlen, Jnwil 57; Schäli<br />

Peter, Jnwil 57; Schmid Richard, Basel 57; Baumgartner<br />

Alois, Adligenswil 57; Zimmermann Leo, Buochs 56; Niederberger<br />

P., Dallenwil 56; Ernst Fritz, Staus 56; F e i e r -<br />

abendArnold, Engel erg 56; Messerli Hermann, Buochs<br />

56; Fäßler Franz, Ennetöürgen 56; Hüppi Karl, Jbach 56;<br />

Portmann Robert, Jnwil 56; S i d l e r Klemens, Sarnen 56.<br />

Kunst: Jmlig Josef, Jbach 370; Eicher Franz, Hasle<br />

370; Christ Bruno, Langenthal 368; Estermann Jos., Rothenburg<br />

367; Waser Josef, von Perlen, Jnwil 366; Muri Alfred,<br />

von Pfaffwil, Jnwil 362; Fäh Alois, Alldorf 360; Blättler<br />

Josef, Luzern 360; Stalder Fritz, Root 358; Mattli Otti,<br />

Waffen 358; Niederberger Anton, Gisikon 357; Furrer Josef,<br />

Gisikon 357; Barmettler Adolf, Ennetbürgen 357; S t e u d -<br />

l e r Z e n o , Giswil 357 Punkte.<br />

Kantone<br />

Zürich. Der Mann mit den zwei Frauen. Wer eine Ehe<br />

schließt, obwohl er schon verheiratet ist, wird mit Zuchthaus<br />

oder mit Gefängnis bestraft, bestimmt das schweizerische<br />

Strafgesetzbuch. Gegen die Gesetzesstelle hat sich ein Schweizerbürger,<br />

der auch noch die britische Staatsangehörigkeit besitzt,<br />

verstoßen. Im Herbst des vergangenen Jahres verließ<br />

er Frau und Kind in Basel und reiste mit englischen Ausweispapieren<br />

nach Italien. In Genua machte er die Bekanntschaft<br />

mit einer italienischen Tänzerin, und am Silvester 1948 fand<br />

in Rom bereits die Heirat statt. Da der Mann arbeitslos war<br />

und über keinerlei Geldmittel für den Lebensunterhalt verfügte,<br />

kehrte er nach kurzem Eheglück allein in die Schweiz<br />

zurück, um in Zürich Domizil zu nehmen. Gar bald tauchte<br />

aber auch die zweite Gattin in unserem Lande auf, um Klage<br />

gegen den Treulosen zu erstatten, da sie in der Zwischenzeit<br />

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zum Abwäschen<br />

für Ueberkleider,<br />

Küchenböden etc<br />

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05


in Erfahrung gebracht hatte, daß eine frühere Trauung immer<br />

noch zu Recht besteht. Der „Doppelehemann" wurde der<br />

Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt.<br />

Kantone. Mordversuch und Selbstmord. Am Freitag, den<br />

5. August, um 20.00 Uhr, versuchte der ledige Rangierarbeiter<br />

B. seine Braut, mit welcher er seit 5 Jahren verlobt war,<br />

durch Halsschnitte mit einem Rasiermesser zu töten. Da sich<br />

das Opfer heftig wehrte und durch Hilferufe die Hausbewohner<br />

alarmierte, konnte es sich in den Wohnungskorridor<br />

retten, so daß es nur mit leichten Verletzungen davonkam.<br />

Der Täter schloß sich in ein Zimmer ein und verletzte sich selbst<br />

so schwer, daß er gegen Mitternacht seinen Verletzungen im<br />

Kantonsspital erlag. Die Motive der Tat sind zur Zeit noch<br />

nicht bekannt.<br />

Bern. Frecher Raubüberfall im Jura. spk. Am Sonntagmittag<br />

um ca. halb 12 Uhr wurde im Berner Jura, La Malcote<br />

in der Ajoie, ein b e l g i s ch e s P e r s o n e n a ut o, das<br />

kurz zuvor bei Boncourt in die Schweiz eingefahren war, von<br />

einem Manne angehalten. Er ersuchte die Insassen um Wasser<br />

für seinen am Straßenbord liegenden Kameraden, den ein Un-<br />

Wohlsein befallen habe. Als die Belgier ihm zuvorkommend<br />

ihren Wasservorrat anboten, richtete der Bursche plötzlich einen<br />

Revolver auf sie und ebenso der „Kranke", worauf sie den<br />

Touristen „Hände hoch!" befahlen. Während der eine Bandit<br />

die erschrockenen Belgier mit der Waffe in Schach hielt, durchsuchte<br />

der andere den Wagen, wo ihm 1000 belgische Franken,<br />

240 Schweizer Franken, 6 Fingerringe und so weiter, in die<br />

Hände fielen.<br />

Während dieser Vorgänge passierte eine Anzahl anderer<br />

Automobile die Stelle, die jedoch nicht anhielten, sei es, weil<br />

sie die Situation nicht erkannten, oder sei es, weil sie ein Eingreifen<br />

angesichts der beiden Bewaffneten als aussichtslos und<br />

gefährlich betrachteten. So konnten die beiden Gangster mit<br />

ihrer Beute unerkannt e n t k o m m e n, doch wurde die Polizei<br />

sofort alarmiert. Ein sogleich eingesetzter Polizeihund verfolgte<br />

die Spuren und fand die gestohlenen Fahrräder der beiden<br />

Männer, dagegen konnten sie selbst bisher nicht ausfindig<br />

gemacht werden.<br />

Wallis. Der unterirdische See von St. Leonard. Zu einem<br />

Jntereffenkonflikt, der ob dieser Sehenswürdigkeit der Natur<br />

ausgebrochen ist, schickt ein Walliser Mitarbeiter die folgende<br />

launige Darstellung:<br />

Zu den guten Seiten, die das Erdbeben vor zwei Jahren<br />

für das Wallis hatte, gehört, daß es damals bei St. Lienhard<br />

(St. Leonard) einen unterirdischen See bekannt gemacht hat.<br />

Dieser See, von dessen Existenz man allerdings schon lange<br />

wußte, der aber erst durch das Erdbeben so stark gesenkt wurde,<br />

daß seine Erforschung möglich wurde, soll der größte derartige<br />

See Europas sein. Er mißt über 200 Meter in der<br />

Länge und bis zu 30 Meter in der Breite, und seine Tiefe<br />

geht an gewissen Orten bis zu 4 oder 5 Meter. Kurz: er ist<br />

eine Sehenswürdigkeit, und findige Leute aus dem Dorfe von<br />

St. Lienhardt haben denn auch bald gemerkt, daß mit diesem<br />

W a l l i s e r C a p r i ein Geschäft zu machen sei. So ist denn<br />

der Zugang instandgestellt worden, man hat zivile Stufen<br />

hingemacht und sogar ein Schifflein hergetragen, auf dem<br />

die Besucher ein Vorerlebnis der Unterwelt haben können.<br />

Wer jetzt zwischen Sitten und Siders die Landstraße benutzt,<br />

wird durch ein großes Plakat darauf aufmerksam gemacht, daß<br />

hundert Meter von der Straße entfernt der größte unterirdische<br />

See Europas gegen ein bescheidenes Eintrittsgeld<br />

besichtigt werden könne.<br />

Aber hier beim Eintrittsgeld kompliziert sich die Sache.<br />

Denn wer soll das Eintrittsgeld erhalten? Laut dem Walliser<br />

Gesetz sind die Bergwerke und Steinbrüche Eigentum des<br />

Staates, aber die Wasser und Seen sind Eigentum der Gemeinden.<br />

Die Gemeinde sagte daher, der Kuchen gehöre ihr,<br />

denn es handle sich um einen See, der zufällig unterirdisch<br />

sei . . .<br />

Der Staat aber sagt nein, es handelt sich um eine Gipsader,<br />

in der sich zufällig eine Wassersammlung befinde, und<br />

daher sei der Kanton Eigentümer. Beide Auffassungen haben<br />

etwas für sich, und da fast niemand an dem Ort vorbeifährt,<br />

ohne die Sehenswürdigkeit zu bewundert und zu befahren,<br />

so rentiert es sich für beide Parteien schon, den Handel ausfechten<br />

zu lassen. P- D - R.<br />

Kirchliches<br />

Das Mariensest in der Erntezeit!<br />

Mitten in den sömmerlich warmen Monat August fällt das<br />

Fest Unserer Lieben Frauen Himmelfahrt. In Tat und Wahrheit<br />

ein Fest der Ernte und in der Ernte. ' Maria Himmelfahrt,<br />

ein Erntetag, da „Christus die herrlichste Garbe in das<br />

?>aus des Vaters einbringt."<br />

Betet die Kirche doch in ihrer herrlichen Festtagsliturgie:<br />

„Laß uns durch die Fürsprache der Mutter Deines<br />

Sohnes das Heil erlangen!" — Laß uns durch die Hilfe der<br />

Mutter Garbe Erntegut sein. Maria wird uns verstehen,<br />

wenn wir aus der Unrast der strengen Sommerarbeit zu ihr<br />

kommen, zu ihrem Gnadenthrone wallen — er ist geschmückt<br />

mit den schönsten Blumen, die diese Jahreszeit hervorbringt —<br />

und wenn wir hier unsere zerarbeiteten Hände zum Gebete<br />

falten. Die Mutter wird uns verstehen, wenn wir klagen und<br />

sagen, daß wir oft ihren göttlichen Sohn in der Arbeitsfron<br />

vergessen und unsern Sinn gar vielmals dem Materiellen statt<br />

dem Geistigen zuwenden.<br />

_<br />

Maria Himmelfahrt! Dieser Tag ist von alters her<br />

- immer ein gut besuchter Wallsahrts- und Pilgertag gewesen.<br />

Aus allen Gauen des Landes sind die Pilger gekommen.<br />

Sicher kommen sie auch heute wieder zu bitten, zu danken.<br />

Zu bitten, vielleicht um den Regen über Flur und Feld, zu<br />

bitten um den Segen über die vollen Scheunen, zu bitten um<br />

ein weiteres gutes Ernten. Zu danken für bereits empfangenen<br />

Segen an Leib und Seele. Zu danken für erhaltene Gaben<br />

und Gnaden. Wir haben ja so viel ihr zu sagen. Und sie wird<br />

nie müde, unserem Stammeln und Bitten und Beten ihr Ohr<br />

mildiglich zu neigen.<br />

Das Kloster Einsiedeln wird diesen Tag mit besonderer<br />

Feierlichkeit begehen. Man erinnert sich, daß ja gerade an<br />

diesem Feste die schönsten Zeremonien und Millenariumsfeierlichkeiten<br />

1934 und 1948 gehalten wurden. 1934 die Krönung<br />

des Gnadenbildes durch den päpstlichen Legaten Exz.<br />

Erzbischos Cardinal Schuster von Mailand. 1948 Haupttag<br />

des Engelweihemillenariums.<br />

Als schönste Huldigung des Tages wird wie immer, aber<br />

vielleicht inniger das uralte Loblied auf Maria erklingen:<br />

Salve Regina — Sei gegrüßt, Königin!<br />

Programm Maria Himmelfahtt.<br />

Am Vorabend und von der Morgenfrühe Gelegenheit m<br />

Beichten. Alle halbe Stunden Anstellung der hl. Kommunion.<br />

Feierliches Frühamt.<br />

9.00 Festpredigt •<br />

9 30 Lwchfeierliches Pontlfnalamt<br />

lö!()0 Pontisikalvesper. ,<br />

Anschließend Prozession und „^ttlve 3veglna .<br />

20 00 Eröffnungsansprache an die Kranken, die am Krankentag<br />

(16. August) teilnehmen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 14. August<br />

9.30 1. Händel: Eoncerto grosso. 2. Ettore Desderi:<br />

Pani's 9.45 Katholische Predigt. 10.15 Sonntagliches<br />

Morgenkonzert. 11.20 Europäische Landschaften: ^<br />

land. 12.00 Orchester Dumont. 12.40 Komponisten-Porträt:<br />

Tvranz Schubert. 13.25 Volkstümliche Musik. 13.45 Landwirtschaftlicher<br />

Vortrag. 14.05 Fortsetzung der volkstüml. Musik.<br />

15.00 Sonntagsgeschichte. 15.30 Nachklänge vom eidg. Sch^<br />

zenfest <strong>1949</strong> in Chnr. 17.00 „Es Stuck Mäntscheläbe". 17.45<br />

Kammermusik. 18.15 „Rosenwunder", eine Radio-Phantasie,<br />

19 00 Intermezzo. 19.55 Vom Geben und Nehmen. 20.00<br />

Lieder von Richard Strauß. 20.15 Zweites Sinfoniekonzert<br />

der Internationalen Musikalischen Festwochen Luzern <strong>1949</strong>.<br />

21.15 ca. Luzern: Betrachtung.<br />

Montag, 15. August<br />

11.40 Neue Aufnahmen von sinfonischen Werken. 12.15<br />

Kleine Violinstücke. 12.40 Studioorchester. 13.25 Gereimter<br />

Wochenkommentar. 13.35 Lieder von Julius Weismann.<br />

13 50 Klavierstücke von Adolf Jenfen. 14.00 Frauenstunde.<br />

16 30 Sinfoniekonzert. 17.30 Freundschaft mit Pflanzen.<br />

17.30 Freundschaft mit Pflanzen. 17.50 Reisebriefe. 18.«<br />

Klaviermusik von Franz Liszt. 18.30 Leichte Unterhaltung^musik.<br />

19.00 Zwei Divertimenti von Mozart. 20.00 Wunschkonzert.<br />

20.30 „Em Wiseberg zue". 21.00 Beromünster gibt<br />

Auskunft. 21.15 Zeitgenössische deutsche Violinmusik.<br />

Dienstag, 1«. August<br />

11.30 Schweizer Erstaufführung des „Bestiaire". IM<br />

Opernmusik. 12.15 Platten. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Partien aus „Othello" von Verdi. 14.00 Neue Schallplatten.<br />

16.30 Tanzmusik. 17.00 Werke von Reynaldo Hahn. 17M<br />

Neue Forschungen in den Beatushöhlen. 17.50 Klavierstücke<br />

von Grieg. 18.00 Studioorchester. 18.35 Abenteuer eines seefahrenden<br />

Eidgenossen. 18.55 Vier Stücke für Contrabcholo,<br />

19.10 Partien aus der musikalischen Komödie „Giuditta",<br />

20.00 Sinfoniekonzert aus Luzern. 21.45 Mein Heimatflch<br />

Erinnerungen.<br />

Mittwoch, 17. August<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Mittagskonzert. 13.05<br />

„A song sor you". 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00<br />

Vo Blueme im Garte und im Hus. 14.20 Johann Stwch,<br />

16.30 Ungarische Musik. 17.00 Wiener Musik. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Sechsuhr-Orchester. 18.45 Mvnatsbesuch in<br />

Magglingen. 19.05 Französische Melodien. 20.15 Schuliarack<br />

oder Schulpalast? 20.45 Antonin Dvorak: Klaviergumtett.<br />

21.20 Wie fremde Völker ihre Feste feiern: Peru.<br />

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Wißt ihr, was in einem Garten<br />

Immer ist das Allerschönste?<br />

Wenn die Blumen jeder Gattung<br />

Platz und Licht zum Leben haben.<br />

So auch ist's in -der Gemeinde<br />

Beim Zusammensein der Menschen,<br />

Wenn auch diese jeder Gattung<br />

Raum und Licht zum Leben haben.<br />

Geht nach Sächseln, liebe Freunde,<br />

Schaut die feine Schau der Bilder,<br />

Die in lebenslangem Schaffen<br />

Eines stillen Meisters wuchsen.<br />

Ruhm dem Meister seines Stichels,<br />

Ruhm den Männern, die begreifen,<br />

Daß die zarten Künstlerblüten<br />

Raum und Licht zum Leben brauche<br />

Sächseln hat dies ganz begriffen,<br />

Sächseln mit den großen Ahnen,<br />

Sächseln gibt auch einem Künstler<br />

Sonne, Licht und Platz zum Schafs^<br />

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Samen / Mittwoch, den 17. August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 65<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

„ R ü c k k e h r z u r d i r<br />

Diese Tage hat die Post in jedes Haus einen Zettel mit<br />

mit dem Text für die nächste eidgenössische Abstimmung und<br />

dem Verwerfungsantrag der Bundesversammlung gebracht.<br />

Es handelt sich um die neue Umschreibung der „Dringlichkeitsklausel"<br />

in der Bundesverfassung, die durch die Volksinitiative<br />

vom 2 3. Juli 1946 unter dem Titel<br />

„Rückkehr zur direkten Demokratie" der Abstimmung des<br />

Volkes und der Stände unterbreitet wird.<br />

Unter direkter Demokratie versteht man bekanntlich<br />

einen Staat, in welchem die Stimmberechtigten auch über die<br />

Annahme oder Verwerfung der einzelnen Gesetze befragt<br />

werden müssen, während in der repräsentativen Demokratie<br />

die Gesetzgebung ganz in den Händen der Volksvertreter<br />

liegt. Im Gegensatz zu den meisten Kantonen, in denen<br />

das sogenannte obligatorische Gesetzesreferendum gilt — für<br />

Verfassungsänderungen besteht im Bund wie in den Kantonen<br />

das obligatorische Referendum — kennt die Bundesverfassung<br />

nur das fakultative Referendum, das heißt, ein Gesetzesvorschlag<br />

des Parlamentes muß nur vor die Volksabstimmung,<br />

wenn es 30 000 Stimmberechtigte verlangen. Dieses Reserendum<br />

besteht im Bunde übrigens erst seit 1874, und es wurde<br />

eingeführt, weil der Bund in immer mehr Sachen als Gesetzgeber<br />

an die Stelle der Kantone trat. Die Bundesverfassung<br />

hat aber ein Hintertürchen, durch das Gesetze — man nennt<br />

sie dann allerdings „allgemeinverbindliche Bundesbeschlüsse",<br />

aber materiell handelt es sich doch um Gesetze —• durchschlüpfen<br />

können, ohne das oft gefährliche Referendum passieren zu<br />

müssen. Dadurch, daß -die Bundesversammlung einen Beschluß<br />

als dringlich bezeichnet, ist das Referendum nämlich von<br />

vornherein ausgeschlossen. Diese Regelung hat sich jahrelang<br />

bewährt; denn es sind unter ihr einerseits nützliche Gesetze entstanden,<br />

wie das Obligationenrecht, das Schuldbetreibungsgesetz<br />

und das Zivilgesetzbuch, anderseits ist die staatliche Einschränkung<br />

des Bürgers durch Bundeserlasse noch erträglich<br />

geblieben.<br />

Der erste Weltkrieg und vor allem die krisenhafte Nachkriegszeit<br />

haben immer mehr staatliche Eingriffe gezeitigt.<br />

Gedrängt von Verbänden und Gewerkschaften wie auch von<br />

Politikern, denen die Ausdehnung der Staatsmacht auf das<br />

Privatleben zum Parteiprogramm gehört, ging nun die Bnndesversammlnng<br />

dazu über, die Dringlichkeitsklausel auf Erlasse<br />

anzuwenden, bei denen nicht so sehr das sofortige Inkrafttreten<br />

dringend war, sondern die man einfach als wünschenswert<br />

betrachtete und deshalb nicht den Gefahren einer<br />

Volksabstimmung aussetzen wollte. Der Sinn der Verfassung<br />

von der zeitlichen Dringlichkeit wurde einfach in die (snbjektive)<br />

materielle Dringlichkeit umgebogen. „Dringliche" Bnndesbeschlüsse,<br />

von denen man hätte meinen können, sie pressieren,<br />

wurden oft lange beraten und erdauert; auch wurden<br />

solche Beschlüsse, nachdem die ursprüngliche Notzeit vorbei<br />

war, weder außer Kraft gesetzt noch in die ordentliche Gesetzgebung<br />

übergeführt.<br />

Dies rief selbstverständlich einer Gegenbewegung. Zwei<br />

Volksinitiativen aus den Dreißiger Jahren verlangten versassungsmäßige<br />

Einschränkung dieser Praxis. Die Bundes-<br />

Versammlung machte daraufhin einen Gegenvorschlag, der in<br />

der Volksabstimmung vom 23. Januar 1939 angenommen<br />

wurde: als dringlich dürfen danach nur noch solche Bundesbeschlösse<br />

bezeichnet werden, deren Inkrafttreten keinen Aufschub<br />

erträgt; ferner bedarf es zu deren Annahme der Mehrheit<br />

aller (nicht bloß der anwesenden) Mitglieder der beiden<br />

^chiüesfet? ßeafa ]5<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Da ich wußte, daß Elfriede nur wegen des Heiratsantrages<br />

auf beschleunigte Weiterreise drängte, fragte ich sie, ob ihr<br />

das Nein so schwer gefallen sei. Da antwortete sie mir, die<br />

Sache läge ein wenig anders. Sie selber sei es schon gewöhnt,<br />

Körbe auszuteilen. In Amerika sei sie dreimal in diese Lage<br />

gekommen. Und das einemal habe es sich um einen guten<br />

und charaktervollen Katholiken gehandelt, der obendrein noch<br />

Millionär war. „Aber", setzte sie hinzu, „man soll es auch<br />

dem andern Teil nicht schwerer machen, als nötig ist." Daraus<br />

sieht man wieder, wie edel das gute Menschenkind denkt.<br />

Nun will ich schließen. Den nächsten Brief bringt wohl<br />

Elfriede mit. Wir freuen uns alle, daß sie von hier aus an<br />

Bord geht und wir sie, wenn auch nur für einige Stunden,<br />

nochmals wiedersehen.<br />

, Mit ehrerbietigen Grüßen, auch an alle lieben Schwestern<br />

M Mutterhause. Ihre stets gehorsame<br />

Sr. M. Pankratia.<br />

Das Leben eines Artisten ist Mühe und Plage. Die wenigften<br />

Menschen ahnen, wieviel Zeit und Arbeit nötig ist, um die<br />

ifcten D e m o k r a t i e "<br />

Räte, und ihr Geltungsbereich ist zu befristen. Diese Einschränkungen<br />

haben sich im Großen und Ganzen segensreich<br />

ausgewirkt. Die Gesetzgebungssucht des Parlamentes wurde<br />

etwas gemäßigt, und die neuen Erlasse nahmen wieder mehr<br />

Rücksicht aus die verfassungsmäßigen Jndividualrechte. (Durch<br />

das inzwischen entstandene Vollmachtenregime des Bundesrates<br />

trat dieser Wert praktisch allerdings nicht sofort in Erscheinung.)<br />

Es besteht indessen immer noch eine Spannung zwischen<br />

der Lust am Gesetzemachen, die einem Parlamente ja immer<br />

eigen sind, und der Unlust des Volkes, neue Regelungen über<br />

sich ergehen zu lassen. Dies zeigte vor allem die letzte Abstimmuug<br />

über das Tuberkulosegesetz. Die Buudesversammluug<br />

fand einen neuen Ausweg zur Umgehung des Reserendums,<br />

indem sie die befristeten Bundesbeschlüsse nach Ablauf<br />

der Geltungsdauer einfach wieder für eine neue Periode von<br />

fünf Jahren in Kraft setzt.<br />

Dies geschieht zwar meistens nicht aus bösem Willen,<br />

handelt es sich doch um Volksvertreter, die aus „geheimen<br />

und unkontrollierbaren" Wahlen hervorgegangen sind. Die<br />

Furcht vor der Volksabstimmung ist nämlich in etwa berechtigt,<br />

denn das Stimmvolk ist oft unberechenbar, manchmal<br />

verärgert, und die Annahme oder Verwerfung hängt oft von<br />

äußern Umständen ab, so daß das Sprichwort „Box popnli<br />

vox Dei" im einzelnen nicht immer zutrifft. Aufs Ganze gesehen<br />

ist es aber ungesund, wenn dem Volke Regelungen aufgezwungen<br />

werden, die es nicht will, und die Volksabstimmuug<br />

kann auf die Dauer nicht ungestraft umgangen werden.<br />

Aus dieser Einsicht ist die Initiative „Rückkehr zur direkten<br />

Demokratie" entstanden. Sie will, daß dringliche Bundesbeschlösse<br />

in Zukunft zwar sofort in Kraft gesetzt werden<br />

können, daß aber durch 30 000 Stimmberechtigte eine Volksabstimmung<br />

verlangt werden könne; in letzterem Falle würde<br />

ein solcher Bundesbeschluß ein Jahr nach der Annahme durch<br />

die Bundesversammlung wieder außer Kraft treten und<br />

könnte nicht mehr erneuert werden, wenn er nicht innert<br />

dieser Frist durch das Volk gutgeheißen würde. Ferner will<br />

diese Initiative die Bestimmung einführen, daß dringliche<br />

Bundesbeschlüsse innert Jahresfrist der Volksabstimmung<br />

unterbreitet werden müssen (obligatorisches Referendum),<br />

wenn sie sich inhaltlich nicht auf die Verfassung stützen können.<br />

Dieser letzte Punkt zeigt deutlich, daß das Problem tiefer<br />

liegt; bestände nämlich nicht die Möglichkeit verfassungswidriger<br />

Bundeserlasse, so wäre die Gefahr der Mißachtung des<br />

Volkswillens auch nicht so groß. Solange aber über dem<br />

Parlamente kein Richter steht, der entscheidet, ob ein Erlaß<br />

mit der Verfassung vereinbar sei oder nicht, ist diese Gefahr<br />

immer vorhanden. Es handelt sich also auch hier um das<br />

Problem der Verfassungsgerichtsbarkeit, die den Kantonen<br />

gegenüber gut funktioniert, die aber den Bundesorganen gegenüber<br />

in Rücksicht auf die hohe Stellung des Parlamentes<br />

nicht eingeführt worden ist. Ohne eine solche Versassungsgerichtsbarkeit<br />

wäre der letztgenannte Vorschlag des Initiativtextes<br />

wirkungslos. Denn das Parlament könnte weiterhin<br />

frei entscheiden, ob es einen Bundesbeschluß als mit der Versassung<br />

vereinbar halte oder nicht. Es wäre aber gefährlich,<br />

noch mehr Verfassungsbestimmungen einzuführen, die in der<br />

Wirklichkeit nicht unbedingte Nachachtung erhalten. Die zur<br />

Diskussion stehende Initiative möchte ja gerade diese nngesunden<br />

Verfassungsverletzungen aus der Welt schaffen. Man er-<br />

Leistungen zustandezubringen, die man in wenigen Minuten<br />

bestaunt und beklatscht, um sie vielleicht bei den nächsten Darbietungen<br />

schon zu vergessen.<br />

Cäcilie Fox erlebte zunächst keine schönen Tage in Johannesburg.<br />

Während die andern Artisten durch die Stadt bummelten<br />

und sich bald da bald dort Erholung suchten, stand sie<br />

beständig in der beruflichen Tretmühle, um die Fertigkeit Elfriedens<br />

zu erlangen.<br />

Mit ihrer Reitkunst konnte man schon zufrieden sein. Poblo<br />

hatte sich bald an sie gewöhnt, und sie an ihn. Selbst der Trick<br />

mit dem Löwengebrüll gelang von Tag zu Tag besser. Mit<br />

ihrer Schießfertigekit aber haperte es noch. Stundenlang lies<br />

oder ritte sie im Galopp an der Scheibe vorbei. Die Treffer<br />

mehrten sich wohl, aber es gab doch auch noch manchen<br />

Versager.<br />

Oft drohte ihre Willenskraft zu erlahmen. Trotz aller<br />

Fortschritte zweifelte sie immer noch am endgültigen Erfolg.<br />

Sicherlich hätte sie die ganze Sache aufgegeben, wenn nicht<br />

Elfriede sich ihrer als guter Genius erbarmte.<br />

„Nur nicht den Kopf hängen lassen, mein Kleines. Es ist<br />

noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was ich lernen<br />

konnte, warum sollte es dir nicht auch gelingen? Nur Mut!<br />

Was man will, das kann man auch. Uebung macht den<br />

Meister."<br />

innert sich unwillkürlich an die Parabel vom Teufel, der<br />

durch Belzebub ausgetrieben werden sollte.<br />

So sehr also das Volksbegehren, das am 11. September<br />

uächsthiu zur Abstimmung kommen wird, lautern und lobenswerten<br />

Motiven entsprungen sein mag, ist dessen Wert doch<br />

fraglich. Das letzte Wort in der Diskussion ist damit allerdiugs<br />

noch nicht gefallen, im Gegenteil, diese Gedanken<br />

möchten als Eröffnung der Diskussion in unserem Kanton<br />

gelten.<br />

— II—<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 12. August <strong>1949</strong>.<br />

Der Regierungsrat nimmt Kenntnis von der bundesrätlichen<br />

Genehmigung der Abänderung der Vollziehungsverordnuug<br />

zum Bundesgesetz über Jagd und Vogelschutz, vom<br />

28. Juni <strong>1949</strong>.<br />

Das Eidgenössische Departement des Innern teilt mit, daß<br />

dem Kanton Obwalden auf Grund der unterbreiteten Ausweise,<br />

an die Kosten des öffentlichen Primarfchnlunterrichtes<br />

für das Jahr <strong>1949</strong> ein Bundesbeitrag von Fr. 26 238.60 zufalle.<br />

Gestützt aus die Beschwerde der Einwohnergemeinden Sarnen<br />

und Alpnach gegen den Entscheid bzw. den Konzessionsakt<br />

des Regierungsrates vom 13. Juni <strong>1949</strong> betreffend die Ausnützung<br />

der Wasserkraft der Sarueraa, haben die Einwohnergemeinden<br />

Sarnen und Alpnach das Gesuch gestellt, es sei der<br />

vorliegenden staatsrechtlichen Beschwerde aufschiebende Wirkuug<br />

zuzuerkennen. Der Regierungsrat hat diesem Gesuch entsprachen.<br />

Das Obergericht Obwalden wählte in die Schatzungskom-<br />

Mission betreffend die Expropriation an der Schoriederstraße<br />

in Alpnach alt Oberrichter Roman Eberli, Giswil, als Mitglied,<br />

und alt Oberrichter Franz Vogler-Ming, Lungern, als<br />

Ersatzmann; das Kantonsgericht bezeichnete für diese Kom-<br />

Mission Kantonsrichter Berchtold-Halter, Giswil, als Mitglied<br />

und Kantonsrichter Joses Ettlin, Kerns, als Ersatzmann. Obmann<br />

der Kommission ist alt Oberrichter Roman Eberli, Giswil.<br />

Von diesen Wahlen wird Kenntnis genommen.<br />

Es werden einige Beschwerden gegen die Lastenverteilung<br />

bei der Melioration Rütimoos-Rohrbiel und Umgebung,<br />

Schwendi, Sarnen, behandelt und erledigt.<br />

Es wird beschlossen, in Verbindung mit allen Gebirgskantonen,<br />

eine Eingabe an das Eidgenössische Volkswirtschastsdepartement<br />

zu richten, mit dem Gesuche um die<br />

Schaffung des Kredithilfefonds, gemäß Art. 114 des Bundesgesetzes<br />

über die Entschuldung landwirtschaftlicher Heimwesen<br />

vom 12. Dezember 1940.<br />

Dem Schweizerischen Roten Kreuz, Zweigstelle Luzern,<br />

wird die Bewilligung für eine Naturaliensammlung vom<br />

22. bis 30. September <strong>1949</strong> erteilt.<br />

Der Regierungsrat überträgt auf Gesuch hin das Wirtschaftspatent,<br />

lautend auf Simon Luterbacher-Reinhard, Hotel<br />

„Stolzenfelds", Flüeli, Sächseln, an Großmann Marie Monika,<br />

Ordensschwester.<br />

Das Wirtschaftspatent des August von Holzen, Hotelier,<br />

Hotel „Nünalphorn", Flüeli, Sächseln, wird auf Gesuch hin<br />

an Fräulein Schuler Pia Maria, Flüeli, übertragen.<br />

Es wird das Zweiliterhandelspatent an Paul Huwyler-<br />

Windlin, Handlung, Kernserstraße, Sarnen, und das Patent<br />

für den Verkauf von vergorenen Obstsäften an Balz Nuser,<br />

Niederstad, Alpnach, erteilt.<br />

So oder ähnlich feuerte sie die Freundin an. Immer und<br />

immer wieder wurde geprobt. Von Woche zu Woche ging es<br />

besser. Und als die Zeit des Abschiedes für Elfriede kam, hatte<br />

sie die Freude und Genugtuung, dem Abschluß des Kontraktes<br />

beizuwohnen, den Cäcilie mit dem Direktor einging.<br />

Barnum freute sich.<br />

Mit beredten Worten dankte er Elsriede für die Mühe,<br />

der sie sich ihrer Freundin wegen unterzogen hatte.<br />

„Wenn ich an Ihre Worte glauben darf, Herr Barnum,<br />

dann darf ich wohl auch noch eine Bitte aussprechen", sagte<br />

Elfriede.<br />

„Sie möchten noch ein Benefiz haben, denke ich. Sollen<br />

Sie auch haben!"<br />

„Ja, aber nicht für mich, für meine Freundin bitte ich<br />

Sie darum!"<br />

„Himmel!", rief Barnum erstaunt, „gibt es noch solche<br />

Selbstlosigkeit unter den Menschen? Nun, Zilli, dann gratuliere<br />

ich Ihnen aufrichtig zu Ihrer Freundin und zu Ihrem<br />

Benefiz!"<br />

Die Generalprobe und das Benefiz verliefen glänzend,<br />

und alles schwamm in Wonne...<br />

Der Zirkus wurde in East London nach Australien eingeschifft.<br />

Die beiden Freundinnen reisten aber zusammen nach


Der Regiernngsrt bewilligt dem Patent-Inhaber der<br />

Wirtschaft „Boden", Engelberg, Sigmund Küster, die Verlegung<br />

des Wirtschaftslokals „Boden".<br />

Rechtzeitige Anmeldung zum Katholikentag erleichtert<br />

die reibungslose Durchführung der Riesenarbeit des<br />

Transportes und der Verpflegung. Gewiß sind für Nachzügler<br />

noch Möglichekiten zur Verpflegung geschaffen, und auch die<br />

Bundesbahnen haben auf den Stationen eine Anzahl Fahrkarten<br />

für den Katholikentag über die VorangemelÄeten hinaus<br />

anfertigen lassen. Wenn aber im letzten Augenblick erst<br />

die Großzahl der Anmeldungen eingehen würde, wären Stokkungen<br />

und Störungen unvermeidlich. Jene Pfarreien und<br />

Vereine, jene Männer und Jungmänner also, die sich noch<br />

diese Woche bis zum 2 0. A u g u st melden, leisten den Organisatoren<br />

dieser großen Glaubenskundgebung, die zu einem ganz<br />

einzigartigen religiösen Erlebnis zu werden verspricht, einen<br />

großen Dienst.<br />

*•<br />

Tarnen. Eine kleine Anfrage. Sozusagen in<br />

allen Gemeinden des Kantons, sogar auf der Frutt, gastierten<br />

die bekannten und beliebten Sängerknaben aus Wien. Es sind<br />

Gastspiele in allen größern Städten vorgesehen. Ueber die<br />

die Qualität des einzigartigen Kirchenchores bestehen keine<br />

Zweifel. Man möchte hier die maßgebenden Instanzen anfragen,<br />

ob es stimmt, daß die Musikdirektion ein Auftreten<br />

dieses Chores in Sarnen als unerwünscht verhindert hat<br />

und warum?<br />

Alpnach. An den Meisterprüfungen für Käser der vergangenen<br />

Woche in Bern nahm auch Herr Theodor<br />

S p i ch t i g, Schützenmatte, teil. Die überaus schwere Prüfang<br />

hat er mit Erfolg bestanden. Unsern Glückwünsch dem<br />

diplomierten Käsermeister!<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Schwerer Verkehrsunfall in Stansstad. Am vergangenen<br />

Montag, Mariä Himmelfahrt, fuhr abends 5 Uhr<br />

beim unbewachten Bahnübergang auf der Betonstraße in<br />

Stansstad ein Solothurner Auto in die Stansstad-Engelberg-<br />

Bahn. Zwei der Mitfahrer konnten nur noch als Tote geborgen<br />

werden, 4 Schwerverletzte mußten in Spitalpflege<br />

überführt werden. Der Sachschaden ist groß.<br />

Kapstadt. Bei den Schwestern in Philipp! gab es dann noch<br />

schöne Stunden.<br />

Cäcilie, nun mit einemmal ein Stern erster Größe, strahlte<br />

vor Freude. Beim Abschied versprach sie, den vierten Teil<br />

von allem, was sie in Australien verdiene, den Schwestern<br />

in Südafrika zukommen zu lassen. Daß es bei diesem Abschied<br />

Tränen gab, ist selbstverständlich.<br />

Elfriede traf Ende Juli wieder in Marienberg ein. Sie<br />

war glücklich, weil sie der Mission aus großer Not geholfen<br />

hatte, noch mehr, weil sie endlich daheim im stillen Klösterlein<br />

war. Als sie am 16. August den Schleier der Novizinnen erhielt,<br />

gab man ihr, weil sie stets so glücklich war, den schönen<br />

Namen B e a t a.<br />

Zweiter Teil<br />

In ritisch Honduras<br />

1. Kapitel<br />

Die Sonne zog sich bereits hinter die mexikanischen Berge<br />

zurück, als das kleine, kaum achtzig Tonnen fassende Dampfboot<br />

nahe der Mündung des New River anlegte.<br />

Zwei Schwestern in weißen Schleiern schritten unter den<br />

Kokospalmen dem Landungssteg zu und winkten der neu ankommenden<br />

Missionärin ihren Willkommensgruß entgegen.<br />

Kantone<br />

Zürich. Vom Sträfling zum Ständeratskandidaten! Die<br />

Justizdirektion des Kantons Zürich hat die bedingte Entlassung<br />

des kommunistischen Ex-Stadtrates Edgar Woog<br />

verfügt. Wie man sich erinnert, wurde der „stolze Moskowiter"<br />

seinerzeit vom Zürcher Schwurgericht im Zusammenhang<br />

mit der Betrugsaffäre in der kommunistischen „Zentrale<br />

für Nachkriegshilfe" zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt,<br />

was ihn auch seinen Stadtratssitz kostete. Nun hat er zwei<br />

Drittel der Strafe abgebüßt, worauf ihm, schweizerischer Gepflogenheit<br />

entsprechend, der Rest unter der Bedingung erlassen<br />

wurde, daß er im Lauf der kommenden drei Jahre nicht<br />

wieder straffällig wird. So profitiert der Kommunist von<br />

einer humanen Einrichtung unserer Demokratie, die er, einmal<br />

selbst an der Macht, sicher nicht lange aufrechterhalten<br />

würde. Ob er sich wohl nicht im stillen dazu beglückwünscht,<br />

in der verhöhnten Demokratie Schweiz, statt in einer der vielgepriesenen<br />

Volksdemokratien eingesperrt worden zu sein?<br />

*<br />

fps. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, wird die PdA.<br />

den ehemaligen Stadtrat Edgar Woog als Kandidaten für<br />

den zweiten Wahlgang um den freigewordenen Ständeratssitz<br />

aufstellen. Bekanntlich ist Woog soeben aus dem Gefängnis<br />

gegen eine Kautiou bedingt entlassen worden. Wie die „Neuen<br />

Zürcher Nachrichten" dazu schreiben, geht die Spekulation der<br />

Kommunisten dahin, daß viele Sozialisten eher Woog die<br />

Stimme geben werden als einem Regierungsrat Meier. Sie<br />

rechnen dabei mit einem „Achtungserfolg" von 20 000—30 000<br />

Stimmen, der als Start zu den Frühlingswahlen nicht zu<br />

verachte« wäre. Anderseits dürfte es in der zürcherischen<br />

Parteigeschichte das erste Mal sein, daß ein soeben bedingt entlassener<br />

Sträfling Äs Kandidat für einen Ständeratssitz<br />

aufgestellt wird. Die Skrupellosigkeit der sowjetischen Parteigänger<br />

kennt tatsächlich keine Grenzen.<br />

Zürich. Die Ausdehnung der Maul- und Klauenseuche im<br />

Zürcher Zoo. spk. Es dürfte eine Besonderheit sein, daß eine<br />

Großstadt — als solche wird man in schweizerischer Beleuchtung<br />

Zürich wohl bezeichnen dürfen — als Viehseuchenherd<br />

in Erscheinung tritt. Die seinerzeit gemeldeten Fälle von<br />

Maul- und Klauenseuche im Zoologischen Garten Zürich fallen<br />

aber nicht nur wegen des ungewohnten Standortes der seuchebefallenen<br />

Tiere auf; die Seuche hat mZ Ausbreitung ermäßig<br />

eine in letzter Zeit ungewohnt sta<br />

fahren. Wie den letzten Mittellungen d« Vete.mc^<br />

entnehmen ist, wurden insgesamt lb/ ^te<br />

QQ Schweiwelle<br />

erreicht, nämlich 66 Tiere der ^dv«hra^ J ^<br />

HG und 2 Schafe. 25 der ver suchten Mre g y .<br />

stand des Zoo. All- T!.r° st»<br />

Luzern. Luzern internationaler<br />

()pie<br />

Luzern lebt, wie man we,ß, von der £tem ^ ^en<br />

das unschöne Wort für eine gefteute Sache i'- tood)en .<br />

Höhepunkt der Saison bedeuten seme mus alls h ^ 1<br />

Das Bei--., inte-n-ti-n-l °«d,.u 1^ wtt N w<br />

zeitweise sieht man mehr Autos mit remma ^<br />

mern über die Seebrücke fahren als s ch ten t a6en<br />

Unter den prominenten Gästen an den ersten i J «dmens<br />

S Ä M S Ä ? % s ? ? m s t - ,<br />

kehrsbüro noch Luzerner Konzertsaal gemeldet,Durchreise nach<br />

seinen viertelstündigen Aufenthalt auf semer Durchreye n. )<br />

Zraßbura im Speisewagen verbracht. E-nem einzigen, s xen<br />

Photographen gelang es, den beliebten Staatsmann im s<br />

sichtsleute erregte, die ein solches Tun hatten verei<br />

Die Landsleute Churchills jedoch konnte niemand daran hm<br />

dern ihrem gefeierten Winnie draußen auf dem Perron ihre<br />

blauen Paßbüchlein durch das Wagenfenster unter die Augen<br />

zu halten und mit Zeige und Mittelfinger da; V-Ze ch<br />

machen.<br />

St. Gallen. Großstadtfrüchtchen, -r. Zu Rapperswil begingen<br />

zwei Geschwister aus Zürich, ein Madchen von acht<br />

Jahren und ihr zwölfjähriger Bruder, eme ganze Reihe von<br />

Diebstählen. Zuerst entwendeten sie zwei neue Fahrr^<br />

samt Regenmäntel und Jacken von zwei Damen aus dem<br />

Kanton Schwyz. Da ihnen die Schwyzer Kontrollnumme<br />

offenbar unbehaglich waren, stellten sie drese wieder weg un<br />

stahlen dafür zwei andere Vehikel mit St. Galler Nummern.<br />

Ferner entwendeten sie aus einem Kinderwagen eine Handtasche.<br />

Noch am gleichen Abend aber konnten die zugendlichen<br />

Diebe ini benachbarten Jona erwischt und die gestohlenen<br />

Gegenstände den Eigentümern wieder zurückgegeben werden.<br />

Thuraau. Spät kommt er... Spät kommt er doch er<br />

kommt — könnte man von dem Brief sagen, der am ^0. April<br />

1945 also beim Zusammenbruch des Dritten Reiches, m Kirchen<br />

(Kreis Ehingen, Württemberg) abgesandt worden ist und<br />

der jetzt nach mehr als vier Jahren seinen Adressaten m einer<br />

schweizerischen Grenzstadt erreicht hat. Auf dem Bild der<br />

Briefmarke präsentiert sich uns noch Adolf Hitler, der m denselben<br />

Tagen im brennenden Berlin umkam, daneben ist der<br />

Stempel einer zweiten Poststelle zu erkennen, auf der der<br />

Brief infolge der Kriegsereignisse stecken blieb und die offenbar<br />

bar auch den Vermerk „Weiterleitung durch Kriegsverhältnisse<br />

verhindert" angebracht hat. Der Brief ist nun weiter befördert<br />

worden; offenbar hat der Krieg auch im württembergischen<br />

Landkreis Ehingen aufgehört!<br />

Genf. Ein fröhliches Gefängnis. Die Affäre der soeben entlasseneu<br />

ungetreuen Wärter des Genfer Staatsgesängnisses<br />

von St. Antoine, die dem dortigen Untersuchungsgesangenen<br />

Denat ermöglichten, nächtliche Besuche seiner Freundin zu<br />

empfangen, zieht immer weitere Kreise. Es hat sich bestätigt,<br />

daß der Fall nicht einzig dasteht. Tatsächlich hat Denat, noch<br />

bevor er die Gefangenenzelle aussuchen mutzte, erfahren, daß<br />

er auf die Gefälligkeit der beiden Wärter zählen könne. Diese<br />

Mitteilung wurde ihm von einem früheren Untersuchungsgesangenen<br />

gemacht, der des Betruges beschuldigt ist und sich<br />

gegenwärtig auf freiem Fuß befindet. Auch diesem war die<br />

Möglichkeit geboten worden, im Gefängnis seine damalige<br />

Verlobte und jetztige Frau nachts zu treffen. Und nun erfährt<br />

man, daß sich der gleichen Gunst auch ein gefährlicher Ein-<br />

Stecher erfreute, den ebenfalls seine Freundin heimlich im<br />

gleichen Gefängnis besuchen konnte.<br />

Denat empfing seine Geliebte einmal wöchentlich. Als<br />

Ort der Zusammenkunft diente das Krankenzimmer des Gesängnisses,<br />

das im Erdgeschoß gelegen ist, während der Anstaltsdirektor<br />

im 4. Stock -wohnt. Die Freundin Denats, die<br />

auf Grund einer besonderen Ermächtigung den Häftling auch<br />

bei Tage sehen durste, ließ sich das Wohl ihres Liebhabers<br />

sehr angelegen sein. So gab sie, abgesehen von den Bestechungsgeldern,<br />

monatlich 600—800 Franken für seine Verköstigung<br />

aus. Es handelt sich um eine hübsche, junge Frau, die bei den<br />

letztjährigen „Fstes de Genöve" einen Preis im Schönheits-<br />

Wettbewerb für Automobile gewann. Man ist gespannt, was<br />

für weitere Ueberraschnngen diese Affäre noch bringen wird.<br />

Die ganze Einwohnerschaft von Corozal schien sich am<br />

Strande versammelt zu haben. Farbige Kinder aller Schattierungen<br />

drängten sich lärmend zwischen den Gepäckträgern,<br />

Beamten und Gaffern. Die Ankunft des Bootes von Belize<br />

war für die kleine Bezirksstadt immerhin ein Ereignis, das<br />

man nach Möglichkeit genießen mußte.<br />

Kaum war das Boot vertäut, als sich eine ganze Schar<br />

von Gepäckträgern über den Steg zu drängen versuchte. Die<br />

meisten mußten wieder umkehren, denn der Kapitän ließ<br />

nicht mehr hinüber, als notwendig waren, um das Gepäck der<br />

ankommenden Reisenden wegzutragen. Und deren waren es<br />

gerade ein halbes Dutzend. Alle übrigen wollten den New-<br />

River weiter hinauf. Nach San Estevan oder Orange Walk.<br />

„Grüß Gott, Schwester Beata! Seien Sie herzlich willkommen<br />

in Corozal!"<br />

„Grüß Gott Sie find Schwester Oberin, nicht wahr? Und<br />

hier?"<br />

„Schwester Felizitas!", entgegnete die Gefragte.<br />

„Ich freue mich, daß ich da bin", sagte Beata. „Corozal<br />

scheint eine schöne Stadt zu sein. Und die Ankunft am Ziel<br />

ist doch immer das Schönste auf der ganzen Reife."<br />

„Da haben Sie recht", meinte die Oberin, „mit der Reise<br />

durchs Menschenleben ist es genau so."<br />

„Wie wußten Sie, daß ich heute schon ankam?"<br />

Wettgeschehen<br />

Neues in Kürze.<br />

Die Genfer Diplomatische Rotkreuzk,<br />

r p it S ist am Donnerstag zum Abschluß gelangt.<br />

A.,"<br />

^<br />

vier Konventionen wurden in der Schlußabstim^h<br />

Bundesrat Max Petitpierre, |, C °<br />

sitz endender Konferenz, hielt bei diesem Anlaß eine eine *" £ • .<br />


D a s B a r o m e t e r ist a n a l l e m schuld . . .<br />

o d e r e m e Nachlese auf die Hundstagshitze!<br />

tnnähihp Wo .r-ur.,, ..<br />

b. Die Hundstagshitze, die nun glücklicherweise vorbei ist<br />

hat einigen Zeitungsschreibern auch noch den lekten Rest ifiwä<br />

kleinen Ver- und Anstandes ausgedörrt. Wir wollen wnen<br />

daraus keinen Strick drehen, denn schuld ist einzig und allein<br />

das Barometer. Dem „Unterwaldner"-Redaktor wird es inzwischen<br />

selber auch leid sein, daß er den langatmigen Auslassungen<br />

eines Einsenders über die Sittenverordnung in Obwalden<br />

in der letzten Mittwochnummer Raum gegeben hat<br />

trotzdem er diese literarische Sumpfblüte richtig bestimmt und<br />

demgemäß mit dem Titel: „Betriebsunfall der Woche" überschrieben<br />

hat.<br />

Der Artikelschreiber, offenbar ein Förderer der Nacktkultur,<br />

stößt sich am Schutz der öffentlichen Sittlichkeit in Obwalden.<br />

Nachdem immer mehr die Unsitte aufkommt daß sich<br />

Leute, Einheimische wie Freude, Bauern wie Arbeiter an<br />

den heißen Sonntagen nur halb bekleiden und so Anstoß er-<br />

«gen, machte die Polizeidirektion im Amtsblatt auf den Beschluß<br />

des Regierungsrates vom 26. Juni 1948 aufmerksam<br />

wonach sich Einheimische wie Fremde in der Öffentlichkeit^<br />

auf Straßen, auf allgemein zugänglichen oder sichtbaren<br />

Plätzen, Anlagen und in öffentlichen Lokalen so zu kleiden<br />

haben, daß Sitte und Anstand gewahrt bleiben. (Art. 1.) Es<br />

sei demnach verboten, in Badekleidern öffentliche Straßen und<br />

Wege, Anlagen, Plätze und Lokale zu betreten. Den Wirtschaften<br />

sei es verboten, Gäste in Badekleidung oder in anderer<br />

ungenügender Bekleidung aufzunehmen und zu bedienen (Art.<br />

3). Eine genügende und zweckentsprechende Bekleidung sei auch<br />

für sportliche Veranstaltungen und Unternehmungen sowie für<br />

öie Ausfühung von Arbeiten an der Oeffentlichkeit vorgeschrieben<br />

(Art. 4). Der hundstägliche Kommentator des „Unterwalder"<br />

versieht nun die regierungsrätliche Verordnung mit<br />

den zu seiner Geisteshaltung passenden frivolen „schmückenden<br />

Beiwörtern". Die Verordnung wird zum „regierungsrätlichen<br />

Was, Sitten- und Kleidermandat, Feigen-Merkblatt und<br />

<strong>Obwaldner</strong> Sitten-Bestseller", Obwalden wird zum „Land<br />

der alten Vätersitten, 150prozentigen Tugendwächter und<br />

puritanischen Landschaft", die Regierung und alle, die mit ihr<br />

auf Sitte und Anstand im Kanton halten, dürfen den Vorwurf<br />

der „Sittenwächter, Sittlichkeitsriecher und -fchnüffler"<br />

einstecken.<br />

Den einen unverzeihlichen Fehler macht der Artikelschreiber,<br />

daß er von diesen Vorwürfen den liberalen Regierungsrat<br />

nicht ausnimmt.<br />

Zur Sache wollen wir uns materiell nicht so ausführlich<br />

äußern, wie -das der Hundstageschreiber im „Unterwaldner"<br />

getan hat. Wir möchten im Gegenteil vergessen, vergeben,<br />

verzeihen, weil ja doch das Barometer daran schuld war.<br />

Und wir sind gottensroh, daß sich der „Unterwaldner" demnächst,<br />

nicht auch für jene Art Fremden wehrt, die gemäß<br />

ihrer Gewöhnung und „guten" Kinderstube die Konservenbüchsen,<br />

Papierresten und den andern Abfall dort liegen<br />

lassen, wo er gerade hinfällt, alles zur Verschönerung unserer<br />

Heimat!<br />

Künstlerpech für den „Unterwaldner" bedeutet es freilich,<br />

wenn sich andere Freisinnsblätter ebenfalls wie unsere<br />

Familien-Drucksachen<br />

konservative Regierung f ü r den Schutz von Sitte und Anstand<br />

in der sommerlichen Bekleidung einsetzen. So schreibt<br />

das Frechnnsblatt der Stadt Bern, „Der Bund", unterm<br />

11. August:<br />

„Glossen zur sommerlichen Tenne.<br />

liogar die tyrannische Königin Mode hat vor der gegenwartig<br />

über den Dächern, über den Lauben und Gassen der<br />

-öundesstadt lastenden Gluthitze kapitulieren müssen und ist<br />

dem damenhaften „New look" untreu geworden. Man kann<br />

geradezu sagen, daß sie zu einem „Old look", der bei vielen<br />

Modekoniginnen bald einmal paradiesische Blüten treibt, zurückgekehrt<br />

ist. Niemand wird bestreiten wollen, daß eine<br />

sommerlich leichte Tenue für untranspirierende Erdenbewohner<br />

eine große Wohltat bedeutet. Aber trotzdem sollte die<br />

Bekleidung der weiblichen und männlichen Einwohner Berns<br />

und wohl auch diejenige der zahlreichen ausländischen Gäste<br />

nicht zu rudimentär sein und den Anstand nicht verletzen. Die<br />

Berner Lauben sind nämlich kein Strandbad. Ihre Erbauer<br />

haben sich nie vorgestellt, was da alles hindurchwandeln wird:<br />

Super-Shorts, Halbmast-Hosen, tiefausgeschnittene Blousen,<br />

getragene Polohemden, alles mit ziemlich anmaßender<br />

Selbstverständlichkeit und recht freigebig zur Schau gestellt.<br />

Am schlimmsten treiben es gewisse Short-Fanatiker; man kann<br />

sich ruhig fragen, ob in krassen Uebertreibungsfällen nicht ein<br />

Wink der Polizei angezeigt wäre. Unsere Polizei würde dabei<br />

gar nicht so ketzerisch vorgehen, da beispielsweise in der Hauptstadt<br />

Hamilton der rund 1000 Kilometer - östlich der nordamerikanischen<br />

Küste gelegenen Bermuda-Jnseln (britisch) die<br />

gestrengen Hüter des Gesetzes einschreiten, wenn die Länge des<br />

Shorts zu wünschen übrig läßt. Zu knapp behoste Delinquenten<br />

werden angehalten, und ein Polizeimann überprüft mit<br />

einem Yardmaß die beanstandete Hose auf ihre Gesetzesmäßigkeit<br />

hin. Fehlen einige „inches", so wird eine Buße verhängt<br />

und auch sofort einkassiert.<br />

Oder gehen wir weniger weit als nach Hamilton, von dem<br />

zufällig ein Schweizer erzählte, nach Ascona; auch dort ist<br />

die Polizei, wie der „Bund" kürzlich berichtet hat, gegen<br />

mangelhafte Bekleidung eingeschritten.<br />

Wir freuen uns, wenn Bern seinen oft etwas düsteren und<br />

seriösen Charakter der „Beamtenstadt" im Sommer verliert,<br />

für einige Wochen Ferien und sogar Fremdenstadt wird; wenn<br />

Farbe in unser Stadtbild kommt. Aber immerhin, eine Stadt<br />

möchten wir doch bleiben. Zum Baden haben wir ja das Märzilibad,<br />

die KaWeDe und die Elfenau ..."<br />

Was die Polizei in Hamilton und Ascona praktiziert und<br />

der „Bund" in Bern als angezeigt erachtet, ist nach dem<br />

„Unterwaldner" im Land der alten Vätersitten Sittlichkeitsriecherei.<br />

Während sich der Berner Freisinn s ü r den Schutz<br />

des Anstandes einsetzt, macht sich der <strong>Obwaldner</strong> Freisinn zum<br />

Advokaten einer leichtgeschützten Zeiterscheinung. „Ist dies<br />

auch Tollheit, hat es doch Methode!" Und diese längstgeübte<br />

Methode heißt: Eine gutgesinnte Behörde mit Schmutz zu bewerfen,<br />

um den Schmutz in der eigenen Gesinnung besser übertüchen<br />

zu können.<br />

aus der Buchdruckern Louis Ehrli & Cie., Sarnen,<br />

erfreuen immer!<br />

Katholikentag in Luzern, 4. September<br />

Ein freies Volk in einem freien Land feiert seinen<br />

Glaubenstag. Im Zeichen der Vater-Unfer-Bitte: „Geheiligt<br />

werde Dein aName" soll der 9. Schweizerische<br />

Katholikentag unter gewaltiger Beteiligung des katholischen<br />

Volkes ein Bekenntnistag der Treue zur christlicheu<br />

Tradition unseres Landes sein und ein Gebetstag<br />

um Segen und Kraft für unser Land und die verfolgten<br />

Christen in den Ostländern.<br />

W a s den Schweizer freut<br />

Der vor zwei Jahren in Monte Carlo verstorbene schwedische<br />

Kriminalschriftsteller Frank Heller hat, als Freizeit-<br />

Beschäftigung, ein reizendes Buch über die Schweiz hinterlassen,<br />

das der Verlag Heimdal in Kopenhagen unter dem<br />

^itel „Schweizer Reise" und in ausgezeichneter deutscher<br />

Uebersetzung (Max Mehlem) herausbringt. Eine englische<br />

Ausgabe soll geplant sein.<br />

BABY'S<br />

TROUSSEAU<br />

Hier geht es nicht nur um die<br />

Wäsche, sondern vor allem um<br />

die zarte Kinderhaut, die<br />

so leicht gereizt wird und<br />

die Kleinen quält. Drum I<br />

verwenden Sie immer LUX<br />

für die Kleinkindersachen.<br />

Ihrem Kinde zuliebe!<br />

WWW<br />

Ein Sunlight Produkt<br />

jfWJ<br />

für alle feine Wäsche<br />

S3 CD<br />

05<br />


Die von der Schweizerischen Landesbibliothek veröffentlichten<br />

Angaben zeigen für 1948 eine starke Zunahme der<br />

schweizerischen Bücherproduktion, trohdem das ausländische<br />

Buch wieder schärfer mit den Erzeugnissen des einheimischen<br />

Verlagsgeschäftes in Wettstreit tritt. — Ein Vergleich der<br />

schweizerischen Produktion mit derjenigen der führenden Westliehen<br />

Länder fällt durchaus nicht zu ungunsten der Schweiz<br />

aus.<br />

Die Schweizer Bücherschau an der Frankfurter Frühjahrsmeffe<br />

<strong>1949</strong> gestaltete sich zu einem unerwartet großen<br />

propagandistischen Erfolg. Der Schweizer Pavillon wurde<br />

während der -sechs Messetage von rund 80 000 Besuchern besichtigt.<br />

In der Schweiz werden seit einiger Zeit melaminharzhaltige<br />

Papiere hergestellt, die eine Reihe von Vorzügen,<br />

unter anderem bessere Alterungsbeständigkeit, größere Widerstandskrast<br />

gegen Witterungseinflüsse und Reißfestigkeit aufweisen,<br />

und die sich besonders für topographische Karten eignen<br />

sollen.<br />

Der amerikanische Schatzkanzler Snyder hat nach seiner<br />

Rückkehr aus Europa an einer Pressekonferenz festgestellt, die<br />

Vereinigten Staaten müßten ihre Zolltarife senken, um mehr<br />

europäische Exporte aufnehmen zu können. „Wir in Amerika<br />

müssen einsehen, daß wir, wenn wir unsere Produkte verkaufen<br />

wollen, andere Produkte kaufen müssen, um einen Dollar<br />

kreislaus zu schaffen." _ ^<br />

Auf Einladung der Stiftung Schweizerhilfe fa? .<br />

thurn-Bad Attisholz ein Ferienkurs ^ Ausland-Schw^z^^<br />

schulen statt, der zum Ziele hatte, die Lehrkräfte tm *<br />

mit den wichtigsten wirtschaftlichen Problemen<br />

e J<br />

machen, mit denen sich die Eidgenossenschaft heute<br />

versetzen muß. 50 Lehrer und Lehrerinnen aus Malland,<br />

Genua, Florenz, Rom, Neapel, Catania, Lumo,<br />

und Alexandrien nahmen daran teil.<br />

Das in Leuk (Berner Oberland) eröffnete ?mlager erfreut<br />

sich einer regen internationalen Beteiligung. Frazs ,<br />

Schweizer, Amerikaner, Belgier und Englander, die sich noch<br />

leisten lirnnrn,<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 18. August<br />

12.40 Schallplatten. 13.30 Neuaufnahmen. 14.00 Notiers<br />

und probiers! 14.15 Arnim Weltner singt. 16.30 Brahms<br />

Klarinettenguintett. 17.00 Tanzmusik. ^-^ Jugendstunde.<br />

18 00 Orchestrina Radiosa. 18.30 Das musikalische AB^.<br />

18 45 Mythen und Sagen vom Onon-Sternbild lqn.<br />

lienische Volkslieder und Volksmusik. 20.00 %be r Ä<br />

Haltungsmusik. 20.30 „Die große Liebe". Komödie ><br />

Ungarische Lustspiel-Ouverture.<br />

- ^<br />

Freitag, 19. August<br />

12 40 Konzert des Studioorchesters. 13.25 Beliebt.<br />

fingen beliebte Lieder. 14.00 Die halbe Stunde ber ><br />

16 I 30 Der — Pianist Albert Schneeberger t&.&naaUar-*nr. spielt. tul-ti. 17 .. . Zg ^ OTll<br />

stunde: Autostop durch England. 18.00 Unterhalt<br />

18 50 Piste und Stadion. 20.00 Platten. 20.15'^£5<br />

Europaunion und Schweiz. 21.00 „Die erste Walpur^--<br />

21.35 Das Literarische Bulletin.<br />

Samstag, 20. August<br />

12.30 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Volkstij<br />

Klänge. 13.30 Senslerbode: Hörbilder. 14.00 Musetteor^<br />

14 25 Ein Besuch im Ethnographischen Museum in Z k<br />

bürg. 14.45 ... Aus Operette —*• und Tonfilm. 15.3g<br />

Ronfsillon. 16.00 Kammermusik. 16.30 Konzert des<br />

orchesters. 17.30 Kinderstunde: Der Chasperli bim t? 1<br />

Haxifaxi. 18.00 Jafcha Heifetz spielt. 18.05 Stella %<br />

spielt. 20.00 Bertalan Bujka spielt. 20.30 Samstaama^<br />

2100 „Komödianten". 22.05 Die Radweltmeisterschgf^<br />

Kopenhagen. Straßenmeisterschaft der Amateure.<br />

1<br />

Der Herr über Leben und Tod hat zu sich in die Ewigkeit abberufen<br />

unseren lieben Mitbruder<br />

R. P. D o n a t H ä s e l i<br />

Senior<br />

O. F. M. Cap. / von Basel<br />

Er starb heute morgen 6 Uhr nach längerer, geduldig ertragener<br />

Krankheit, wohlversehen mit allen Tröstungen der heiligen Religion,<br />

im 69. Jahre seines Lebens, im 49. seiner heiligen Profeß und im<br />

46. seines Priestertums. Sein Leben war treue Pflichterfüllung für<br />

Gott und die unsterblichen Seeleu. 416<br />

Wir empfehlen die Seele des lieben Heimgegangenen dem Memento<br />

der Mitbrüder und dem frommen Gebete der Gläubigen.<br />

gattteit, den 16. August <strong>1949</strong>.<br />

P. Guardian und Konvent.<br />

H<br />

M<br />

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 18. August, nach dem<br />

Requiem statt.<br />

Siebenter: Dienstag, den 23. August.<br />

Dreißigster: Mittwoch, den 14. September.<br />

Totenoffizium jeweils um halb 9 Uhr: Requiem 9 Uhr.<br />

r-ij / *• »s'<br />

W i i! I<br />

Der Herr über Leben und Tod hat heute um 17.45 Uhr meinen<br />

' lieben Gatten, unsern treubesorgten Vater, Bruder, Schwager,<br />

Onkel und Cousin 414<br />

: • x<br />

R o b e r t H a a s - v o n Fliie<br />

Pomolog<br />

\ w Frisch zugegriffen!<br />

versehen mit der heiligen Oelung, in seinem 62. Lebensjahre, in die<br />

Ewigkeit berufen. Ein Herzschlag hat seinem Leben der Liebe und<br />

Sorge für seine Familie ganz unerwartet ein Ende gesetzt.<br />

Wir bitten, unseres lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken<br />

und ihm ein treues Andenken zu bewahren.<br />

Sächseln, an Maria Himmelfahrt <strong>1949</strong>.<br />

Die Trauersamilie.<br />

r D584<br />

Die herrliche<br />

Persil-Qualität<br />

ist nämlich einzigartig.<br />

Beerdigung und 1. Gedächtnis: Donnerstag, den 18. Aug. <strong>1949</strong>,<br />

morgens 7.15 Uhr.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 25. August <strong>1949</strong>, morgens 7.39 Uhr.<br />

Dreißigster: Montag, den 12. September <strong>1949</strong>, morgens 7.39 Uhr.<br />

P e r s i l<br />

Unterspannungsetzung der SBB-Speiseleitung<br />

* Der Stern auf dem Paket bedeutet beste Vorkriegsqualität<br />

Kraftwerk Lungernfee in Unteraa-Kaiserstuhl<br />

Von Samstag, den 20. August <strong>1949</strong>, wird die Freileitung vom Kraftwerk Lungernsee<br />

in Unteraa nach Kaiserstuhl dauernd unter Spannung von 15 900 Volt<br />

Wechselstrom stehen. SA17269Lz 415<br />

Das Berühren der Leitungen und Isolatoren ist lebensgefährlich. Die Lebensgefahr<br />

besteht nicht nur beim Berühren der betriebsbereiten Leitungen. Auch herabhängende<br />

Leiter können unter Spannung stehen. Bei Feuererscheinungen an<br />

den Leitungen ist auch das Berühren der Mäste und Verankerungen und der in der<br />

Nähe der Leitungen stehenden Bäume lebensgefährlich.<br />

Diese Speiseleitung ist ein Bestandteil der Anlagen für die elektrische Zugförderung.<br />

Eingriffe in alle der elektrischen Zugförderung dienenden Anlagen, wie<br />

Tragwerke, Isolatoren und Leiter usw., welche eine Beschädigung, Veränderung<br />

oder Gefährdung derselben bedeuten, sind strafbar. Das Bundesgesetz betreffend<br />

d,e elektrischen Schwach- und Strakstromanlagen vom 24. Juni 1902 bedroht dielemgen,<br />

welchesich vorsätzlich oder fahrlässig Gefährdungen oder Beschädigungen<br />

machen, mit Freiheitsentzug durch Gefängnis oder<br />

Zuchthaus bis auf 19 ^ahre und mit hohen Geldbußen, welche zwei Strafen mithprnrH^P<br />

Brno's,/" können. Da es sich um Bahnanlagen handelt, fallen<br />

derartige Vergehen außerdem auch unter das Bahnpolizeigesetz vom 18. Februar<br />

in bei<br />

der vorgenannten Leitung werden ersucht, von ihnen<br />

o d e r « w i r elektrischen Leitungsanlagen, wie herabhängende<br />

oder gebrochene Leiter oder gebrochene Isolatoren, auch Feuererscheinunaen an<br />

Ä Ä , r o " 1 rsl fchestem Sßege dem'Bahnpersonal oder dem Per?<br />

ff «n rx ^ 1 -ungernfee ttt Unteraa zur Kenntnis zu brinaen Mr<br />

solche Meldungen werden Prämien ausgerichtet. » 0<br />

Bei Brandausbrüchen an Gebäuden in der Räbe der Leituna ist dos imrprtrmFmfp<br />

Personal dringend zu verständigen, damit die Leitungen^ d m Eingre?d<br />

a 1<br />

Feuerwehr ausgeschaltet werden können.<br />

Luzern, den 12. August <strong>1949</strong>.<br />

Kreisdirektion II der Schweizer. Bundesbahnen,<br />

Der Direktor i. V.: Meister.<br />

Werbet<br />

für den <strong>Obwaldner</strong>,.Bolksfreimd!"<br />

Soll<br />

unter den heutigen Verhältnissen<br />

2<br />

inseriert werden •<br />

Wenn Sie beim Addieren einer langen<br />

kurz vor dem Resultat gestört oder abgsloo^<br />

den, dann ist die gehabte Arbeit umsonst<br />

Sie müssen mit der Addition noch einmal ^8'°°<br />

Und so ist es mit der Werbung. Jedes ' nsera 'j eS4<br />

einen Posten dar. Zusammengezählt erzed^ ^<br />

einzelnen Posten die Werbesumme, das de -<br />

Erfolg. — Unterbrechen Sie aber einmal 6i«<br />

dann müssen Sie später wieder mit d e ®<br />

mühselig von vorne anfangen.


(goittett / Samstag, den 20. August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 66<br />

O M ö n e r M W<br />

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Kouservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 3 6813<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Am Weltfenster:<br />

W i e r e g i e r t w i r d !<br />

Mißtrauische Kommentatoren haben seinerzeit die Parita<br />

Außenministerkonferenz als gefährlichen sowjetischen Einbruch<br />

in die westliche Abwehrfront bezeichnet. Nicht ganz zn<br />

Unrecht. Kaum hatten die „Großen Vier" ihre Koffern gepackt,<br />

wurden in den Vereinigten Staaten erneut Stimmen<br />

laut,' die verlangten, man sollte es mit den Russen noch einmal'auf<br />

dem Verhandlungswege versuchen und die Rüstungshilfe<br />

an Europa vertagen. Präsident Trumann und sein<br />

Staatssekretär haben die Gefahr einer solchen trügerischen<br />

Vertrauensseligkeit rechtzeitig erkannt und beantworteten sie<br />

mit einem Gesetzesentwurf für die Rüstungshilfe an die Atlantik-Partner,<br />

der Gesamtaufwendungen im Betrage von<br />

1,45 Milliarden Dollar vorsah. Am Montag genehmigte das<br />

Komitee für Auswärtiges des Repräsentantenhauses das 1,16<br />

Milliardenprogramm für die militärischen Hilfeleistungen an<br />

Europa. Damit ist die Annahme des Programms durch das<br />

Repräsentantenhaus so gut wie gesichert.<br />

Der Beschluß des Komitees für Auswärtiges dürfte unter<br />

dem Eindruck zweier europäischer Ereignisse erfolgt sein, die<br />

ihren Eindruck in Amerika nicht verfehlt haben: der Session<br />

bes Europa-Rates in Straßburg und der Ergebnisse der deutschen<br />

Bundestagswahlen.<br />

Im Westen zuerst demokratische Wahlen...<br />

Die Wahlen zum westdeutschen Bundestag sind — alles<br />

in allem genommen —- als erfreulicher und ermutigender<br />

Start des westdeutschen Bundes anzusprechen. Westdeutschland<br />

hat für den Westen optiert und die Demokratie gewählt.<br />

Mit einer unmißverständlichen Eindeutigkeit sind die<br />

Kommunisten aufs Haupt geschlagen und die mit einem wilöen<br />

Nationalismus liebäugelnden Sozialisten in die Schranken<br />

gewiesen worden. Das hat in Washington und — wenn<br />

man von den grämlichen Labourkommentaren absieht — im<br />

ganzen Westen ein erleichterndes Aufatmen ausgelöst. Die<br />

Christlichdemokratische Union, welche als stärkste Partei aus<br />

dem Urnengang hervorgegangen ist, verfügt zusammen mit<br />

den freien Demokraten (Liberalen) und den Zentrumsvertretern<br />

über 201 von insgesamt 403 Sitzen. Diesem bürgerlichen<br />

Block stehen zur Linken die in sich gespaltene marxistische<br />

Front der Kommunisten und Sozialisten mit 146 und zur<br />

Rechten die nationalistisch ausgerichteten Parteien mit 34<br />

Sitzen gegenüber. Die restlichen 22 Mandate verteilen sich aus<br />

Parteilose und halbrechts stehende Gruppen. Zusammen mit<br />

i)er bedeutendsten unter ihnen, der Bayernpartei (17 Manbäte),<br />

wird es also dem bürgerlichen Block möglich sein, unter<br />

Führung der Christlichdemokraten eine standfeste Regierung^<br />

koalition zu bilden, welche die beiden Extreme in Schach zu<br />

halten vermag. Es dürfte daher bereits heute feststehen, daß<br />

der mit den Bundestagswahlen ins Leben getretene Bundesstaat<br />

im Verlaufe des Septembers eine bürgerliche Koalitionsregierung<br />

unter der Ministerpräsidentschaft Konrad Ade-<br />

Schtoesfei? ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Nur in Vertretung", entgegnete dre Angeredete. „Schwester<br />

Felizitas sollte ein wenig an die frische Lust. Ich war<br />

den ganzen Nachmittag mit den Kindern draußen und darum<br />

froh, daß ich im Hause bleiben konnte."<br />

„Schwester Petra hat immer noch mit Schwester Edelwalda<br />

und Meinfrieda die Schule", erklärte die Oberin. „Aber sie<br />

kann auch kochen, wenn es sein muß."<br />

„Und wenn Sie Hunger haben, wird es Ihnen auch munden",<br />

meinte die also Belobigte. „Gehen Sie nur gleich ins<br />

Speisezimmer. Ich werde auftragen lassen."<br />

„Wo Sie vom Essen reden, fällt mir ein, daß ich tatsächlich<br />

schon hungrig bin", fagte Beata. „Unterwegs war es nur<br />

heute unmöglich, außer einer Tasse Tee etwas zu genießen.<br />

Der Kahn fuhr ständig in der Dünung der Küste und schaukelte<br />

gewaltig. Wäre es noch eine Stunde weiter gegangen, ich<br />

glaube, dann hätte ich zuguterletzt noch die Seekrankheit kenumgelernt."<br />

Nach Tisch wurde Beata zunächst im Hause herumgeführt.<br />

Sie fand, es war alles beinahe wie daheim im Mutterhause.<br />

Und doch etwas anders. Alles viel luftiger, durch die Bauart<br />

des Hauses bedingt.<br />

Und dann fetzte man sich, mit kleinen Handarbeiten unsgerüstet,<br />

auf die Veranda, um die angenehme Abendlust zu<br />

genießen. Beata mußte erzählen. Vom Mutterhause, von einzelnen<br />

Schwestern, von der Reise, von allem, was sie gesehen<br />

und erlebt hatte. Man ist in Eorozal ziemlich weit von der<br />

übrigen Welt entfernt. Darum ist es verständlich, daß man<br />

was draußen geschieht, ein erhöhtes Interesse entgegenbringt.<br />

17<br />

nauers erhalten wird. Die Wählerschaft hat die erste Probe<br />

bestanden, nun ist es an den Politikern, sie ebenfalls zu<br />

bestehen!<br />

Damit sind wir bereits mitten in die Auseinandersetzungen<br />

im StraßburgerEuropa-Rat hinein geraten. Sie drehen sich<br />

zur Hauptsache um die Frage der Aufnahme des westdeutschen<br />

Bundes in das europäische Parlament. Es stehen sich<br />

zwei Richtungen gegenüber. Die eine, unter der Führung<br />

Windston Churchill stehende, vertritt die Auffassung, Westdeutschland<br />

halbe durch die Bundestagswahl seine Probe bestanden<br />

und sollte unverzüglich in den Rat aufgenommen<br />

werden; eine zweite, von Bevin geführte Richtung aber möchte<br />

mit der Aufnahme noch zuwarten, bis auch die künftige westdeutsche<br />

Regierung ihre Probe bestanden habe. Churchill sitzt<br />

dabei am kürzeren Hebelarm. Er kann wohl die Aufnahme<br />

des Traktandums auf die Liste der Verhandlungsgegenstände<br />

mit einer Zweidrittelmehrheit des Ratsplenums erzwingen,<br />

aber Bevin hat dann immer noch die Möglichkeit, im Rate<br />

sein Veto gegen die Aufnahme einzulegen. Es wäre ein Veto<br />

nicht nur gegen Deutschland, sondern gegen Europa, das mit<br />

der Wiedereingliederung Deutschlands in die abendländische<br />

Staatsgemeinschaft steht und fällt!<br />

... im Osten gleich Ministerschiibe und -Stürze.<br />

Der unruhige Balkan macht aber feinem Namen als<br />

europäisches Pulverfaß auch ohne griechischen Bandenkrieg<br />

alle Ehre. Dafür sorgt allein schon Tito, mit dem die Sowjetregierung<br />

nun die diplomatischen Beziehungen abgebtacken<br />

hat, indem sie den abberufenen und zum Stellvertreter<br />

Wischinskys beförderten Botschafter Lawrentiew einfach nicht<br />

mehr ersetzt. Stille vor dem Sturm? Soweit scheint es doch<br />

noch nicht zu sein, denn die Lage in den übrigen Satellitenstaaten<br />

ist für einen „Kreuzzug" gegen den Rebellen noch zu<br />

unstabil. Symptomatisch sind dafür die ewigen Säuberungen<br />

und Ministerschübe in den Satellitenstaaten des Balkans.<br />

Das neueste Beispiel hat Bulgarien geliefert, wo eben wieder<br />

ein halbes Dutzend kommunistische Minister ausgebootet<br />

wurden.<br />

Unstabil ist die Lage auch im Mittleren Osten, wie die<br />

Ermordung des syrischen Diktators Z a i m wieder schlagartig<br />

gezeigt hat. Der syrische „Attatürk", wie der im vergangenen<br />

März durch einen Staatsstreich an die Macht gekommene<br />

Diktator gelegentlich tituliert wurde, hat ein großzügiges Reformwerk<br />

in Angriff genommen, das von den früheren Herren<br />

der Landespolitik mit Mißtrauen und Haß verfolgt wurde<br />

und ihm schließlich Macht und Leben kostete. Der Tod.<br />

Zaims bedeutet wohl die Rückkehr zu den alten, Patriarch«-<br />

lischen Zuständen, was alles andere als erfreulich ist..., es<br />

sei denn, man teile den Standpunkt Moskaus, dem daran<br />

gelegen ist, daß der Mittlere Osten in seiner Rückständigkeit<br />

verharre und damit aufnahmefähig bleibe für die kommunistische<br />

Saat.<br />

Und Beata besaß ein glänzendes Erzählertalent. — Die<br />

Freude, von Dingen zu berichten, die nur angenehme Eindrücke<br />

hervorrufen konnten, machte ihr die Aufgabe leicht.<br />

Daheim war alles wohl und munter, wie man es sich nur<br />

wünschen konnte, und die Seereise war bei dem schönsten Wetter<br />

eine wahre Erholung gewesen.<br />

„kner werden Sie sich nun wohl oder übel an allerlei gewöh'nen<br />

müssen, was Ihnen fremd vorkommt", meinte die<br />

Oberin, als die Erzählerin ihren Reisebercht beendet hatte.<br />

„Die hiesigen Verhältnisse sind doch ganz andere als in<br />

Europa."<br />

„Ach, das wird schon werden", entgegnete Beata lachend.<br />

„Ich bin ja gekommen, um Opfer zu bringen. In Mainz hatte<br />

ich es auch nicht leicht."<br />

„Ist es Ihnen nicht aufgefallen, daß wir hier fast gar<br />

keine richtigen Neger haben, während es in der Hauptstadt<br />

davon wimmelt?"<br />

Nein. Ich wußte es schon. Die ehrw. Mutter gab uns<br />

ein Büchlein auf die Reise mit, in dem alles Wissenswerte<br />

über die Kolonie zu finden ist. Ich habe es Schwester Ewalda<br />

überlassen. Ein hiesiger Schulinspektor hat es geschrieben.<br />

„Das ist wohl unsere kleine Geographie von Narrow<br />

Dillon", meinte Petra.<br />

Ganz recht. Wir haben es gründlich studiert. Hatten;a<br />

auch lange genug Zeit dazu. Also daher weiß ich daß die<br />

hiesigen Mischlinge Nachkommen der Spanier und der eingeborenen<br />

Mayaindianer sind, während im Süden die Kariben<br />

wohnen. Einmal überraschte uns der Gouverneur, als wir<br />

gerade daran waren, uns gegen-seitig zu verhören.<br />

Wie? Der Gouverneur ist schon wieder zuruck? ^sr doch<br />

erst "vor drei Monaten heimgefahren. Wie fanden Sie ihn?<br />

Ist er immer noch ein griesgrämiger, ja unausstehlicher<br />

Herr?"<br />

D ' 2 t j f i g<br />

Tagtäglich slygt sie eim is Huis,<br />

Ich schiäße druif und fchneigges uis,<br />

Und wenn ich alls durlismed ha,<br />

De bin ich erst e ganze „Ma".<br />

Me mneß doch wisse, was da gahd,<br />

Ob ds Schwyzerland nu gredi stahd,<br />

Und was suscht laist us iser Wält,<br />

Wo hiennda Chopf und Zeechä fählt.<br />

Ob gnet, ob fchlimm, me nimmt Party,<br />

Me freit sich oder schimpft echly,<br />

Vo Afang bis zum guete Schluß<br />

Verschlickt me alls mit Hochgenuß.<br />

Und lis ich's nid vo A bis Z,<br />

Jsch, ob ich nid kalatzed hätt.<br />

E gueti Zytig, richtig gsinnt,<br />

Die cham-me lieb ha, wie-n-e Frind.<br />

Doch mengisch ha-n-i uberleid,<br />

Wieviel e Zytig eim suscht seid.<br />

Brächts nur e Tropfe Gift im Tag,<br />

So chly, daß niemer gmerke mag,<br />

Der Same wachst, wird langsam groß,<br />

Vergiftet ds Härz, me gwahreds bloß.<br />

Drum, d'Aige uis, fperrangelwyt!<br />

Es isch fcho mengä ine ghyt!<br />

O b w a l d e n<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 17. August <strong>1949</strong>.<br />

Folgende Bundesratsbeschlüsse betreffend die Allgemein-<br />

Verbindlichkeitserklärung von Gesamtarbeitsverträgen werden<br />

zur Kenntnis genommen:<br />

Der Gesamtarbeitsvertrag für das Gärtnergewerbe, vom<br />

8. Juli <strong>1949</strong>;<br />

Der Gesamtarbeitsvertrag für die schweizerische Herrenund<br />

Knabenkonfektions-Jndustrie, vom 19. Juli <strong>1949</strong>;<br />

Der Gesamtarbeitsvertrag für das Tapezierer- und Ta-<br />

Pezierer-Dekorateurgewerbe der Schweiz, vom 22. Juli <strong>1949</strong>;<br />

Die Verlängerung der Geltungsdauer des Gesamtarbeits-<br />

Vertrages für die schweizerische Korbwaren- und Rohrmöbel-<br />

Industrie, vom 26. Juli <strong>1949</strong>.<br />

Die jagdpolizeilichen Vorschriften für <strong>1949</strong> werden aufgestellt<br />

und genehmigt. Die Vorschriften werden im Amts-<br />

Blatt publiziert.<br />

„Nun, das möchte ich gerade nicht behaupten. Er scheint<br />

Schweres im Leben durchgemacht zu haben. Sein Gesicht trägt<br />

den Stempel bitterer Erfahrungen. Wir haben übrigens nur<br />

einmal mit ihm gesprochen. Und da war er sehr freundlich.<br />

Der Kapitän hatte ihm erzählt, daß wir in seine Kolonie<br />

kämen. Davon war er sichtlich angenehm berührt. Er meinte,<br />

eine einzige Krankenschwester ersetze ihm ein Dutzend Soldaten.<br />

Ich muß wohl ein recht dummes Gesicht dazu gemacht<br />

haben, denn er fetzte hinzu: Die barmherzige Liebe ist noch<br />

immer stärker gewesen als die bewaffnete Macht. Ich meine,<br />

das spricht von einer idealen Auffassung seines Amtes. Zum<br />

Schluß der Unterredung sprach er noch die Hoffnung auf ein<br />

baldiges Wiedersehen aus. Sobald er die dringensten Geschäste<br />

in Belize erledigt habe, werde er die ganze Kolonie<br />

bereisen. Nach dem Norden komme er wohl zuerst!"<br />

„O weh! Da werden wir ja bald wieder die Ehre haben",<br />

seufzte Philona.<br />

„Nur keine Angst, Schwester Oberin, wir werden schon mit<br />

ihm fertig werden."<br />

Am nächsten Tage wurde Beata von der Oberin in ihren<br />

neuen Tätigkeitsbereich eingeführt.<br />

Bald nach dem Frühstück fanden sich die Patienten ein.<br />

Meist Leute mit mehr oder weniger eiternden Wunden.<br />

„Nun sehen Sie einmal zu, ob meine Behandlung die<br />

rechte gewesen ist."<br />

„Hier der Verband sitzt ein wenig zu fest. Zinksalbe? Ja,<br />

das ist ganz gut. Wir wollen dabei bleiben. — Und was ist<br />

das? Perubalsam ist hier das einzig richtige. Aber das wilde<br />

Fleisch muß zuerst weg."<br />

Sie ließ rechts und links vom Patienten einen andern<br />

Platz nehmen.


Die Frühaufsteher von Garnen, die am Dienstag Morgen<br />

zur Antoniusandacht in die Kapuzinerkirche kommen, wahren<br />

sich seit Jahren gewohnt, P. Donat, den Senior des Klosters,<br />

regelmäßig um 5.45, Uhr an den Antoniusaltar schreiten zu<br />

sehen, um das heilige Opfer darzubringen. Nachdem er die<br />

heiligen Gewänder in der Sakristei abgelegt, erschien das<br />

bleiche Gesicht wieder im Rahmen der Chortüre und mit etwas<br />

zittrigen, raschen Schrittchen steuerte der Pater, sichtlich<br />

geladen von Pflichtbewußtsein und Helferwillen, seinem<br />

Beichtstuhl zu. Diesen Gang machte er noch, als auch seinen<br />

Beichtkindern die übergroße Erschöpfung auffiel und sie die<br />

nahende Katastrophe ahnen ließ. Sie bekamen aber auf besorgte<br />

Fragen kein langes Expose über seinen Gesundheitszustand.<br />

Schlicht gestand er ihnen, es gehe tatsächlich nicht<br />

mehr gut, sie möchten für ihn beten. Am nächsten Dienstag<br />

warteten sie umsonst auf P. Senior. Die zittrige Hand erhob<br />

sich nicht mehr zur Lossprechung, sondern lag müde und welk<br />

auf der Decke des Krankenlagers.<br />

Wie ihn nach jahrelangem Leiden eine heftige Attacke<br />

der Todeskrankheit auf offener Straße überfiel, nahm P.<br />

Senior diese Unhöslichkeit -anfänglich noch humorvoll und<br />

meinte, es handle sich um eine vorübergehende Störung. Am<br />

andern Tage aber schon erklärte er gefaßt und bestimmt:<br />

„Ich bin ein Mann des Todes." Er empfing die heiligen<br />

Sterbesakramente mit ganz wachem Bewußtsein und antwortete<br />

bei den Gebeten mannhaft und klar. Ebenso mannhaft<br />

und unerschrocken legte er sein Lebensopfer in die Hände des<br />

Schöpfers. Nun war es, wie wenn der Herrgott nach diesem<br />

Opfer zufrieden gelächelt Hätte. Er ließ aus den Gründen der<br />

Krankheit die Nebel aufsteigen, das Bewußtsein verlor sich<br />

rasch. Das Opfer war vollendet, die Entscheidung gefallen.<br />

Das Sterben war kein Ringen mehr, nur noch ein stilles<br />

Erlöschen. Am Dienstag nach Mariä Himmelfahrt gab der<br />

Vorbeter vor der Konventmesse den versammelten Antonius-<br />

Verehrern bekannt, daß P. Senior vor wenigen Minuten verschieden<br />

sei.<br />

Dieses unauffällige, geräuschlose Zurücktreten und Weggehen<br />

ist ein charakteristischer Zug im Bilde des lieben Verstorbenen<br />

und gehört eigentlich als selbstverständlicher Abschluß<br />

zu seinem Leben. Die große Geste, die Blicke und Gespräche<br />

auf sich lenken möchte, lag ihm nicht. Das Vertrauen<br />

der Obern rief ihn im Laufe der Jahre auf wichtige, verantwortungsvolle<br />

Posten. So war er Professor in Andermatt<br />

und Stans, Domprediger in Solothurn, Erzieher der Ordensjagend<br />

und geistlicher Leiter in Frauenklöstern. Zeitweise war<br />

er so mit Aemtern überladen und mit Arbeit überhäuft, daß<br />

sich zwei in seine Pflichten hätten teilen können. Aber wenn<br />

Als Stellvertreter des Kreiskommandanten wird Lt. Alois<br />

Omlin, von Sächseln, gewählt.<br />

Verkehrsunfälle. (Amtliche Mitteilung.) Freitag, 12. August<br />

<strong>1949</strong>, wollte ein Personenwagenführer südlich, der großen<br />

Schlierenbrücke einen Lastwagen überholen. Um einem Graben<br />

auszuweichen, machte der Lastwagenführer eine Schwenkung<br />

nach links. Durch diese Linksschwenkung war der Führer des<br />

Personenwagens, wie er sagt, gezwungen zu bremsen. Der<br />

Personenwagen geriet ins Schleudern und fuhr in den eisernen<br />

Straßenhag. Die Insassen des Personenwagens wurden<br />

leicht verletzt. Außerdem entstand Sachschaden.<br />

Am 13. August sprang ein vierjähriger Knabe in der<br />

Schwendi in bie Fahrbahn eines Motorrades mit Seitenwagen<br />

und mußte erheblich verletzt in Spitalpflege gebracht<br />

werden.<br />

Zu den Verkehrsunfällen. (Amtliche Mitteilung.) Auch<br />

ausländische Motorfahrzeuge sind haftpflichtversichert. Wenn<br />

ein solches Fahrzeug an einem Verkehrsunfall beteiligt ist,<br />

kann ein allfälliger Sachschaden, zum Beispiel an Kulturen,<br />

Hägen usw., immer geltend gemacht und muß vergütet werden,<br />

wenn eine polizeiliche Tatbestandsaufnahme vorausgegangen<br />

ist. Allfällige Geschädigte wollen daher bei einem Verkehrs-<br />

Unfall unverzüglich die Polizeiorgane benachrichtigen. Bei<br />

einem kürzlich stattgefundenen Verkehrsunfall unterließen es<br />

die Geschädigten, die Polizeiorgane auf den Platz zu rufen.<br />

Sie ließen den Ausländer erst weiterfahren, als er den Schaden<br />

in bar vergütet hatte. Dieses Vorgehen ist unstatthaft.<br />

Ist die Trockenheit überwunden?<br />

:: Mit dem 10. August ist endlich eine willkommene Abkühlung,<br />

verbunden mit einigen Niederschlägen, eingetreten.<br />

Damit dürfte die tropische Hitze, die während einigen Wochen<br />

angedauert und schwer auf Mensch und Tier gelastet hat, für<br />

dieses Jahr für immer gebrochen sein. Es ist nicht mhr zu<br />

erwarten, daß das Thermometer nochmals während längerer<br />

Zeit so hoch ansteigt.<br />

Leider hat die Trockenheit bereits derartige Formen angenommen,<br />

daß sie durch die recht bescheidenen Niederschläge<br />

„Nun umarmt euch einmal kräftig. So! Und gut festgehalten.<br />

Wir sind gleich fertig."<br />

Sie suchte ein blinkendes Instrument hervor, ergriff das<br />

Bein des Patienten, und ehe dieser sich recht versah, fuhr sie<br />

vier-, fünfmal über die Wunde hin. Der Mann schrie auf vor<br />

Schmerz.<br />

„Ist schon geschehen", tröstete sie ihn, und wischte sich den<br />

Schweiß ab, der ihr über das Gesicht lief.<br />

„Das ist eine schlimme Arbeit", sagte sie, „aber sie muß<br />

gemacht werden. Anders kommt der Perubalsam nicht auf<br />

die Haut. Nun dürfen wir aber hoffen, daß es in vierzehn<br />

Tagen heil ist."<br />

„Und was fehlt dir?", fragte sie den Nächsten.<br />

Der Mann klagte über Mattigkeit und allgemeines Uebelbefinden.<br />

Sie sah ihm in die Augen.<br />

„Eine Tablette Santonin, Schwester Oberin.— Und du?<br />

Zeig mal deine Zunge! — Ein Löffel Rizinusöl."<br />

„Wenn mir die Leute immer sagen würden, was ihnen<br />

fehlt", klagte Philona, „dann könnte ich ihnen leichter helfen.<br />

t P. Sonnt Häsele. S S M Eap.<br />

der Schreibende, der P. Donat nur noch als gebrechlichen<br />

Senior von Sarnen kannte, an diesen reichen Jahren etwas<br />

Interesse bekundete und wenn er schon glaubte den Faden<br />

gesunden zu haben, an dem er einige Episoden oder Erlebnisse<br />

und Ersahrungen aus P. Seniors Vergangenheit heraufziehen<br />

könne, huschte plötzlich wieder das undurchdringliche<br />

Lächeln über sein bärtiges Gesicht und verwehrte jeden weiteren<br />

Vorstoß. Oft schien er dann auch- wie belastet durch diese<br />

Erinnerungen an seine Verantwortung und Unzulänglichkeit<br />

und sein gesenktes Haupt und die in sich gekehrten Züge schienen<br />

sagen zu wollen: „Wenn dann der Herrgott nicht davon<br />

anfängt zu reden, werde ich gerne ewig darüber schweigen."<br />

Wenn sich sein Mund auch ausschwieg über die Leistungen<br />

und Ersahrungen seines Lebens, gab doch das helle Leuchten,<br />

das über seinem Lebensabend lag, Zeugnis von einem reichen,<br />

fruchtbaren Erntetag. Denn das Alter ist die Vollendung und<br />

Krönung des ganzen Lebens und P. Senior Donat gab das<br />

Beispiel eines vorbildlichen Ordensmannes. Seine Kraft war<br />

schon lange gebrochen, abr er kam zu allen klösterlichen Uebungen<br />

regelmäßig und treu, soweit sie ihm noch erlaubt waren,<br />

und wiederholt sahen sich die Obern gezwungen, seiner angstlichen<br />

Gewissenhaftigkeit Schranken zu setzen. Seine Klosterobern<br />

in Sarnen waren einst seine Schüler, aber sein Gehörsam<br />

war ehrfurchtsvoll und lückenlos. Sein Herz war sehr<br />

empfindsam, aber keiner hat ihn wohl je vorwurfsvoll klagen<br />

und kritisiieren gehört. Sein Ordnungssinn, sein Pflichteifer,<br />

seine Pünktlichkeit, seine Vornehmheit versagten nie. P. Donat<br />

war ein wahrer Franzis'kussohn, der aus der Betrachtung,<br />

aus dem stillen Zwiegespräch mit Gott, aus dem andächtig<br />

gefeierten Meßopfer, beim Beten des Kreuzwegs und<br />

des Rosenkranzes seine Kraft schöpfte.<br />

Was der Herr verlangte, hat P. Donat in seinem Greisenalter<br />

erfüllt: „Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen<br />

war, dann sprecht, unnütze Knechte sind wir." Wie<br />

ein unnützer Knecht ging er bescheiden und anspruchslos seine<br />

Wege, litt er darunter, daß ihn die Krankheit am vollen<br />

Arbeitseinsatz hemmte, bot er seine Dienste an, soweit die<br />

Kräfte noch reichten, war er dankbar für jedes Verständnis,<br />

freute er sich an den Erfolgen der Mitbrüder und erkundigte<br />

er sich nach ihren Wegen und Arbeiten.<br />

Ein getreuer Arbeiter im Weinberg des Herrn ist an den<br />

Feierabend getreten. Und der göttliche Meister hat uns schon<br />

verraten, welche Antwort er auf ein solches Leben geben<br />

werde: „Wohlan, du guter und getreuer Knecht, weil du über<br />

weniges getreu gewesen bist, will ich dich über vieles fetzen,<br />

geh ein in die Freude deines Herrn." P. B. E.<br />

noch keineswegs überbrückt ist, wenn diese auch eine spürbare<br />

Linderung brachten. Die ausgesäten Nachsaaten auf den abgeernteten<br />

Getreide- und Kartoffeläckern können sich nun<br />

wenigstens entwickeln. Die Kunstwiesen, die weiterhin ein<br />

günstigeres Bild zeigten als die Naturwiesen, werden am<br />

raschesten vom gefallenen, wertvollen Naß profitieren. Bei<br />

den Naturwiesen ist der Rasen arg verbrannt, resp, ausgedorrt,<br />

so daß es immer eine zeitlang dauert, bis das junge<br />

Grün sich wieder -geltend macht. Auf die Obstbäume können<br />

die bisherigen Niederschläge keinen großen Einfluß ausüben,<br />

indem die Feuchtigkeit kaum bis zu ihren Wurzeln hinunter<br />

gesickert ist. Da mit dem Eintritt der kühleren Witterung nun<br />

auch die Wasserverdunstung kleiner wird, bringt die Wetteränderung<br />

immerhin auch hier eine Verbesserung der Sitnation.<br />

— Wenn damit auch die üblen Folgen der Trockenheit<br />

etwas abgebremst worden sind, so darf man nicht übersehen,<br />

daß der größte Teil ihres Schadens nicht mehr wettgemacht<br />

werden kann. Das Heu, das der Bauer verfüttern mußte,<br />

um die Tiere durchzuhalten, steht der Winterfütterung nicht<br />

mehr zur Verfügung. Der Emdansfall ist endgültig vorhanden,<br />

und die Ausfälle bei den Ackerfrüchten können auch nicht<br />

mehr ausgeglichen werden. Hingegen sind nun wenigstens<br />

günstigere Voraussetzungen für den herbstlichen Graswuchs<br />

geschaffen, was allein schon eine wertvolle Hilfe für die Futter-<br />

Versorgung unserer Viehbestände darstellt.<br />

Zur Lage auf dem Obstmarkt. :: Zurzeit ist die Lage<br />

auf dem Obstmarkt ruhig. Wir stehen erst im Vorfeld der<br />

eigentlichen Verwertungskampagne. Au der Zürcher Vorbövse<br />

des Schweizerischen Obstverbandes sind anläßlich der letzten<br />

Sitzung nachstehende neuen Richtpreise für bie Produzenten<br />

bei Verkäufen an den Großhandel festgelegt worden: Aepfel:<br />

Gravensteiner A-Sortierung 48 Rp. per kg.; B-Sortierung<br />

40 Rp., C-Sortierung 25 Rp., wobei die Früchte mindestens<br />

einen Durchmesser von 55 Millimeter haben müssen, andere<br />

reife Frühäpfel der B-Sortierung 30 Rp. Birnen: Williams<br />

Christbirne und Clapps Liebling A-Sortierung 45 Rp. und<br />

B-Sortierung 38 Rp., Beriker Birnen B-Sortierung 30 Rp.<br />

Wenn sie es aber selber nicht wissen, stehe ich oft so ratlos<br />

wie der Esel am Berg."<br />

„Nun, Verdauungsstörungen kennzeichnen sich? meist deutlich<br />

durch die belegte Zunge und Wurmkrankheiten. ... Prosessor<br />

Steni aus Hamburg behauptete, sie käme in den Tropen<br />

und Subtropen viel häufiger vor, als man im allgemeinen<br />

glaubt. Und er hielt es für geraten/daß auch die Europäer,<br />

die sich in diesen Breiten aufhalten, jährlich eine Kur dagegen<br />

machen."<br />

„Ach, es gibt noch vieles andere, dem ich nicht gewachsen<br />

bin. Heute nachmittag werde ich Ihnen zwei Kranke zeigen.<br />

So etwas haben Sie sicherlich noch nicht gesehen. Ein Hautausschlag<br />

schlimmster Sorte. Fast der ganze Körper ist davon<br />

bedeckt. Man muß sich wundern, daß die Leute dabei noch am<br />

Leben bleiben."<br />

„Ah, das ist interessant. Auf diese Fälle freue ich mich.<br />

Ich glaube, daß ich dafür das richtige Heilmittel aus Deutschland<br />

mitgebracht habe."<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Zwetschgen: Bühler^wetschgen^60^Rp.,^Reineclauden ß ej<br />

grüne 50 Rp. und Mirabellen 65 Rp. Der Brombe tne<br />

wurde bei größeren Lieferungen an den Handel sü^m^<br />

1e<br />

zentert tten auf Fr. Fr, 1.50 belassen.<br />

' '<br />

Landwirtschaftliche Schule. (Korr.) Im vergangenen


Tarnen, (ging.) Am Feste Maria Himmelfahrt führte<br />

derBau - und Möbelschreinermeisterverband<br />

O b w a l d e n seinen bereits zur Tradition gewordenen jährlichen<br />

Familie nansflug durch, per Car und Privatautos<br />

ging es via Luzern, wo die ganze Reisegesellschaft einer<br />

hl. Messe beiwohnte, nach Langnan, Zürich, Winterthur und<br />

Frauenfeld. Hier wurde ein zirka zweistündiger Halt zur<br />

Besichtigung der SJA, Schweizer. Schmirgel- und Schleif-<br />

Industrie AG., eingeschaltet. Unter kundiger Führung zeigte<br />

man uns den ganzen, in jeder Beziehung musterhaft geführten<br />

Betrieb, in welchem täglich bis zu 18 000 Meter Schleifpapier<br />

, oder -tuch angefertigt werden.<br />

Und dann ging es weiter nach dem alten, prächtigen<br />

Städtchen Stein am Rhein, wo ein feudales Mittagessen unser<br />

wartete. Ein aus dem Bruderklausenland eintreffendes Telegramm<br />

verriet uns dann noch, daß der um unseren Verband<br />

überaus verdiente Präsident, Hr. I o e I m f e l d, gerade sein<br />

' 50jähriges Lebensdasein feiern konnte. Daß dies Anlaß gab,<br />

ihm und seinem Unternehmen Glück und Gottes Segen zu<br />

wünschen, war Selbstverständlichkeit. — In Schaffhausen, wo<br />

uns speziell der Rheinfall interessierte, gab es den nächsten<br />

Halt. — Nur allzubald schlug die Stunde, wo wir an Rückkehr<br />

denken niußten. Ein Abend-Piknik-Halt in einem prächtigen<br />

Wäldchen in der Nähe von Kloten ließ nochmals alle Gemüter<br />

auf Hochtouren lausen.<br />

Ich möchte noch speziell aus den guten Kameradschaftsgeist<br />

und die Kollegialität, die auf der ganzen Reise herrschten,<br />

hinweisen; es ist mir dies Gewähr, daß auch im Verband selber<br />

der gleiche Geist waltet, der ja so notwendig zum Gedeihen<br />

eines solchen vorhanden sein muß. Daher: Glückauf zu weiterer<br />

ersprießlicher Zusammenarbeit und auf frohes Wiedersehen<br />

nächstes Jahr!<br />

Sarnen. Fußball. Die ordentliche Generalversammlung des<br />

F. C. Sarnen ist Samstag, den 20. August, um 20.15 Uhr,<br />

im Klublokal Hotel „Sarnerhof". Da verschiedene Wahlen<br />

und wichtige Traktanden zu erledigen sind, sind alle Aktivund<br />

Passivmitglieder zur Teilnahme freundlich eingeladen.<br />

Sarnen. Antwort auf eine kleine Anfrage. (Eing.) Es ist<br />

kein Unglück und auch kein Nachteil, wenn die Sängerknaben<br />

aus dem Wienerwald in Sarnen nicht zu ihrem Konzert gekommen<br />

sind. Sarnen hat in den letzten Jahren wiederholt<br />

Gelegenheit gehabt, gutgeschulte Knabenchöre zu hören aus<br />

Holland, Frankreich und so weiter, früher schon die berühmten<br />

Wiener Sängcrknaben, die mit dem Chor aus dem Wienerwald<br />

nicht zu verwechseln sind.<br />

Letztes Jahr hat ein seiner Bubenchor aus Frankreich<br />

nicht die Beachtung gefunden, die man sich gewünscht hätte.<br />

Es kann in diesen Sachen auch eine Uebersättigung eintreten.<br />

Man hielt es deshalb für klug, dieses Jahr von einem<br />

Konzert der Wiener Buben abzusehen, zumal für diese 30 bis<br />

40 Freiquartiere gewünscht wurden. Das ist in Sarnen in der<br />

Zeit der Fremdensaison keine leichte Sache. Die Pfarrgeistlichkeit<br />

war übereinstimmend der Meinung, und dieser hat<br />

auch die Musikdirektion beigepflichtet, daß es lobenswert ist,<br />

wenn die Sängerbuben aus dem Wienerwald einmal in<br />

jenen Gemeinden konzertieren, die bis jetzt auf diese Dinge<br />

verzichten mußten.<br />

Sächseln. (Korr.) Von den vielen, die am Donnerstag der<br />

sterblichen Hülle von Ro bert Haas-vonFlüe das ungewöhnlich<br />

zahlreiche letzte Geleite gaben, ist wohl niemand<br />

ohne ein tiefes Ergriffensein vom Gottesacker in den Alltag<br />

zurückgekehrt. Das Menschenleben ist ein Nichts; von einem<br />

Augenblick zum andern kann der Schöpfer es von uns zurückverlangen.<br />

Und wenn der Befehl kommt, dann gibt es kein<br />

Markten und kein Ausweichen, dann bleibt nichts als ein<br />

stummes A'bschiednehmen. Den Zurückgebliebenen gibt der unvermutet<br />

plötzliche Heimgang eines lieben Vaters Rätsel auf.<br />

Klarheit über Gottes Ratschlüsse haben nur der Herrgott und<br />

der Heimgegangene selber. „Ueber den Sternen, da schwindet<br />

die Täuschung, -da wird dir alles enträtselt, enthüllt", sang<br />

der Männerchor am frischen Grabhügel von Robert Haas.<br />

Geboren am 29. September 1887 als der dritte Robert Haas<br />

der nun seit hundert Jahren in Sächseln ansässigen Familie,<br />

erreichte der nunmehr Verblichene ein Alter von knapp 62<br />

Jahren, als ihn am letzten Mutter-Gottes-Tag gegen Abend<br />

ein Herzschlag plötzlich abberief. Ankehrig und begabt, hat er<br />

ein Leben lang für seine Familie gearbeitet, als kundiger<br />

Pomologe sich betätigt, als Abwart für Ordnung und Sauberfeit<br />

in Schulhaus und Turnhalle gesorgt, und nicht zuletzt<br />

auch als Leiter der Pferdestellung seit Jahren der Gemeinde<br />

und dem Vaterlande seine treuen Dienste geleistet. Die Schützengesellschaft<br />

Sächseln, die kantonalen Schützenveteranen, der<br />

kantonale Patentjägerverein gaben ihm zahlreich das Geleite<br />

aus dem letzten Gang. Die Musik spielte und der Männerchor<br />

sang, beide ihrem aktiven Mitglied, beide unter sreundschaftlich<br />

sich zur Verfügung stellenden Gastdirigenten und zum<br />

Teil mit Aushilfskräften, da eine Reihe von Mitgliedern sich<br />

aus einer Reise auswärts befand und wohl nicht ahnte, daß<br />

Dir unterdessen daheim einen guten Kollegen und Nachbarn,<br />

einen braven Bürger und treubesorgten Familienvater, daß<br />

wir Robert Haas-von Flüe zur letzten Ruhe betteten. In<br />

manches Auge schoß die Träne, als auf dem Friedhof die<br />

alte Weise klang: „Ich hatt' einen Kameraden..."<br />

Der Trauerfamilie gilt unsere Teilnähme, dem lieben<br />

Verstorbenen gilt unsere Fürbitte und unser Gedenken auf<br />

immer!<br />

Sächseln. Die Ausstellung Haas-Triverio hatte an Mariä<br />

Himmelfahrt ihren letzten offiziellen Tag. Am Dienstag<br />

stellten sich aus Rom noch einige Nachzügler ein. Die Ausstelluug<br />

war erfreulich gut besucht, es waren bei 3000 Eintritte<br />

zu verzeichnen. Und wer sich am letzten Tag nochmals<br />

in den Ausstellungsraum begab, konnte auch feststellen, daß<br />

man unter den größten Teil der Bilder ein „Verkauft" geheftet<br />

hatte. Zum schönen Erfolg der Jubiläumsausstellung<br />

^ars man Maestro Haas wie auch die veranstaltenden Be-<br />

Horden der Gemeinde Sächseln aufrichtig beglückwünschen.<br />

^ Internationales Tennisturnier in Engelberg. w. b. Das<br />

Internationale Tennisturnier von Engelberg, das in der<br />

Zeit vom 11. bis 14. August angesetzt worden war, litt unter<br />

den schlechten Wetterverhältnissen, die just am Donnerstag im<br />

^ der „Engel" Einzug hielten und die Spielleitung zw&n-<br />

^n, erst am Samstag mit dem Wettkampf zu beginnen.<br />

M M<br />

TeLspiele Bitdorf<br />

(Mitget.) Die Tellspiele in Altdorf gehen ihren letzten<br />

Aufführungen entgegen, um dann für die nächsten Jahre eine<br />

längere Pause einzuschalten. Dieses vaterländische Spiel im<br />

Kern der Schweiz mit seinen hinreißenden Massenszenen und<br />

seinen markanten Darstellern hat in der langen Spielzeit, die<br />

ein halbes Jahrhundert nun überdauerte, seinen guten Ruf<br />

weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet, und man weiß<br />

sich zu erinnern, wie die ganze Altdorser Spielgemeinde vor<br />

10 Jahren in Budapest ihren „ T e l l " aufführte und dabei<br />

wahrhaft imposanten Erfolg erntete.<br />

Auch in diesem Sommer sind die Aufführungen gut besucht,<br />

die urwüchsige Kraft der Darstellung weiß zu begeistern und<br />

niemand will die Gelegenheit verpassen, die Altdorser Tellspiele<br />

zu besuchen, die an den beiden Samstagabenden, am<br />

3. September und an den Sonntagen bis zum 11. September<br />

ihre letzten Ausführungen geben.<br />

Immerhin sorgten vor allem die Damen und einige vielversprechende<br />

Nachwuchsspieler für gute Endspiele.<br />

Bei den Damen errang Frau Ehapuis (Bern) mit<br />

6:4/6:3 den Sieg, der ihr damit erstmals in Engelberg zufiel,<br />

nachdem sie in den beiden Vorjahren jeweilen im Final von<br />

Frl. Mansredi (Jtailen) besiegt worden war. Die Endspiele<br />

des H e r r e n -Einzel standen in? Zeichen der Nachwuchsleute.<br />

Mit 6:4/6:3/6:3 ging Müller als Sieger hervor und erhielt<br />

den Wanderbecher, der berühmte Namen wie Marcello del<br />

Bello, Jost Spitzer, Hans Psafs und Karel Rychetsky ausweist.<br />

Im Herren- Doppel freute man sich an dem guten Stellungsspiel<br />

und den hervorragenden Smashes der Zwillingsbrüder<br />

Camenzind, die im Final mit 6:2/6:3/6:1 über die<br />

Paarung W. Müller/E. Cattani siegten.<br />

Zahlenmäßig stark besetzt waren die Handicap - Spiele.<br />

Im Herren-Einzel siegte der Auslandschweizer P. Baretta im<br />

Final über I. Eovi(Luzern) mit 6:1/6:4.<br />

Das Handicap-Mixed endete mit dem überraschenden<br />

Sieg von Frau Bertschinger/Müller (Lenzburg/Basel) über<br />

das Ehepaar Chapuis (Bern) mit dem Skore von 3:6/6:3/6:2.<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Zum schweren Verkehrsunfall<br />

in Stansstad, von dem wir bereits kurz berichteten, wird<br />

uns noch geschrieben:<br />

S. Aus dem unbewachten Bahnübergang oberhalb Stansstad<br />

ereignete sich am Montagabend ein schwerer Verkehrsunfall.<br />

Ein mit sechs Personen besetztes Solothurner Auto<br />

befand sich aus der Heimfahrt. Der Lenker bemerkte, daß aus<br />

Richtung Stansstad ein Zug der Stansstad—Engelberg-Bahn<br />

nahte und ließ diesen passieren. Kaum eine Minute später<br />

folgte ein zweiter Zug in der gleichen Richtung. Als auch<br />

dieser vorbei war, nahm der Wagenlenker an, nun sei die<br />

Strecke frei und setzte den Motor in Gang. Im Augenblick<br />

aber, in dem das Auto das Geleise überquerte, nahte ein<br />

dritter Entlastungszug und zertrümmerte den Wagen. Eugen<br />

Bally-Schuhmacher aus Rickenbach (Solothurn) wurde mit<br />

lebensgefährlichen Verletzungen aus den Trümmern geborge.n.<br />

Seine Frau Lina nnd sein dreijähriges Bübchen Eugen wurden<br />

getötet und das Töchterchen Myrtha ebenfalls schwer verletzt.<br />

—<br />

Ein berüchtigter unbewachter Uebergang hat also wieder<br />

einmal schwere Opfer gefordert. Die Straße nach Stans und<br />

Engelberg ist, besonders an Festtagen, außerordentlich befahren;<br />

dazu kommt, daß die Stansstad—Engelberg-Bahn ihre<br />

Motorwagen aus technischen Gründen einzeln hintereinander<br />

laufen läßt. Blinksignale wären an dieser Stelle — aber auch<br />

an andern Uebergängen im Tal! — dringend nötig!<br />

Weltgeschehen<br />

Erzbischof Beran protestiert!<br />

Erzbischof Beran protestiert in einem Schreiben an den<br />

Generalprokurator dagegen, daß er widerrechtlich gefangen<br />

gehalten und an der Ausübung seiner Amtspflichten verhindert<br />

wird, ohne daß auch nur der Anschein eines rechtsgültigen<br />

Gerichtsurteils gegen ihn ins Feld geführt werden<br />

könne.<br />

Der ungetreue Satellit.<br />

Der Konflikt zwischen Tito und Moskau nimmt seit der<br />

Abberufung des Botschafters Lawrentiews aus Belgrad und<br />

der Hinrichtung von Sowjetogenten durch die OZNA immer<br />

heftigere Formen an. Der Moskauer Sender und die Satel-<br />

Zur<br />

Teilnahme am<br />

9. Schweizerischen Katholikentag<br />

rufen der Papst, die Bischöfe der Schweiz, ruft aber auch die<br />

Pflicht katholischen Zusammenstehens und Bekennens in einer<br />

schweren und entscheidungsvollen Zeit. Ihr Männer und<br />

Jungmänner des ganzen Landes, folgt diesem Ruf zur eindrucksvollen<br />

Glaubenskundgebung am 4. September 1943 in<br />

Lnzern!<br />

litenpresse richten sich täglich steigernde Angriffe gegen das<br />

Tito-Regime. Anderseits verdient eine Washingtoner Meldung<br />

Beachtung, derzusolge die amerikanische Regierung die<br />

Erlaubnis zum Verkauf von Material für die Errichtung<br />

eines Stahlwerkes in Jugoslavien erteilt hat.<br />

Der Satz der Woche<br />

An der diesjährigen Weltkonferenz für moralische Aufrüstung<br />

in Eaux-fur-Montreux hat sich Dr. Konrad Adenauer<br />

folgendermaßen über die Bedeutung dieser weltumfassenden<br />

Bewegung ausgesprochen: „Ich glaube, es gibt kaum eine<br />

Einrichtung in der Welt, die sich so sehr um einen gerechten<br />

Frieden bemüht wie die Moralische Ausrüstung. Entweder<br />

wird der Geist des Friedens, der auf dem Frieden in der<br />

Familie und mit sich selber beruht, zwischen den Nationen,<br />

zwischen den Klassen und zwischen den Rassen sich durchsetzen,<br />

oder man wird eines Tages tatsächlich zur Atombombe greifen.<br />

Vor genau zehn Jahren war ich das letzte Mal am Genferfee.<br />

Es war im August 1939. Damals war der Völkerbund gescheitert.<br />

Man hatte versucht, den Frieden durch eine Organisation<br />

zu garantieren, ohne daß man den Geist der Völker<br />

und des einzelnen Menschen zu ändern versuchte. Wenn die<br />

Moralische Aufrüstung es erreicht, daß die einzelnen Menschen<br />

sich ändern, so wird sie einen großen Beitrag zum Frieden<br />

leisten. Denn das ist meine volle Ueberzeugung — die Aenderung<br />

mutz beim Einzelnen anfangen."<br />

Kurznachrichten aus dem Reich der<br />

Finsternis<br />

Ein neues Lidice<br />

Aus Ostdeutschland erhalten wir die Nachricht, daß die<br />

Russen ein Dorf „ausradierten", genau nach dem Vorgehen<br />

der Nazi gegen das tschechische Dorf Lidice, das die Empörung<br />

der ganzen zivilisierten Welt zum Sieden brachte. In Ost-<br />

Preußen entgleiste und explodierte ein russischer Munitionszug<br />

und etwa 100 russische Begleitsoldaten sollen dabei den Tod<br />

gefunden haben. Darauf wurde das zunächst gelegene Dorf<br />

.umzingelt, alle Männer vor das Dorf hinausgeführt und erschössen,<br />

die Kinder wurden von den Müttern getrennt und<br />

verschleppt und schließlich sämtliche Frauen mit unbekanntem<br />

^Reiseziel ostwärts abtransportiert. Der Name des Dorfes<br />

wird noch nicht genannt, doch hoffen wir, ihn nächstens bekanntgeben<br />

zu können.<br />

Prozeß gegen den Kommunisten Rajk.<br />

Aus Budapest erfahren wir, daß demnächst der Prozeß<br />

gegen den verhafteten kommunistischen Minister Rajik beginnen<br />

wird. Die ungarischen Kommunisten wehren sich zwar<br />

gegen einen öffentlichen Schauprozeß, aber die Russen wollen<br />

ihn zur Einschüchterung in den Satellitenstaaten führen. —<br />

Rajk alias Reich, soll bereits alles Wünschbare gestanden<br />

haben, nachdem an ihm die ersten Grade der Tortur vorgenommen<br />

wurden.<br />

Niedergeworfener Streik im Kohlengebiet von<br />

Kattowice.<br />

In Kattowice, polnisch-Schlesien, versuchten die Bergwerkarbeiter<br />

einen Proteststreik gegen willkürliche Verhaftungen<br />

in ihren Kreisen. Innert einer Stunde wurde der Streik<br />

durch die kommunistische Polizei und russische Truppen niedergeworfen,<br />

die Vertrauensmänner der Gewerkschaften wurden<br />

verhaftet und zum Teil bereits ohne Verhör deportiert. Es<br />

gab Tote und Verletzte. Der kommunistische Bürgermeister<br />

von Kattowice wurde seines Amtes entsetz.<br />

Die Anna Pauker in Ungnade.<br />

Aus Bukarest vernehmen wir: Anna Pauker, die Jnhaberin<br />

des Außenministeriums der „Volksrepublik" Rumänien,<br />

ist bereits seit drei Wochen in Moskau, um sich wegen der<br />

Vitianuassäre zu rechtfertigen. Man rechnet hier bestimmt,<br />

daß sie nicht nach Bukarest zurückkehren wird.<br />

Strenge „Reisegenehmigungen" in Rumänien.<br />

Praktisch ist es seit zwei Jahren kaum mehr möglich, Rumänien<br />

mit einem ordentlichen Paß zu verlassen. Die Behörden<br />

sind nun einer illegitimen Paßausfertigungsstelle auf<br />

die Spur gekommen, die gegen ausländische Devisen falsche<br />

Pässe abgab. Prominente Kommunisten waren an dieser einträglichen<br />

Transaktion beteiligt. Nun hat die kommunistische<br />

Scheinregierung neue, strenge Vorschriften erlassen, nach denen<br />

nicht nur Auslandpässe, sondern auch jede Wohnungsänderung<br />

innerhalb Rumäniens „ohne Ansehen der Person", also<br />

auch für führende Kommunisten, von der kommunistischen Miliz<br />

bewilligt werden müssen.<br />

Sport<br />

Der Unspuunenfchwinget. Am 4., evtl. 11. September, findet<br />

auf der altbekannten historischen Schwingerwiese in Unspunnen<br />

der zur Tradition erhobene und alle sechs Jahre wiederkehrende<br />

Unspunnenschwinget statt. Die Beteiligung der<br />

teilnehmenden Verbände ist folgende: Ob- und Nidwalden 12<br />

Schwinger, Entlebuch 8, Oberland 15, Mittelland 8, Emmental<br />

8, Oberaargau 8, Seeland 8, Juri 6, total 75 Schwinger.<br />

Den Schwingern werden wertvolle Gaben verabfolgt.<br />

Unter der Obhut von Eduard Balmer, Zivilstandsbeamter<br />

in Jnterlaken, Ehrenmitglied des Oberländischen Schwinger-<br />

Verbandes, ist ein Organisationskomitee eifrig mit den nötigen<br />

Vorarbeiten beschäftigt, daß nichts unterlassen wird, um diesem<br />

historischen Schwinget das gebührende Gepräge zu verleihen<br />

und zu einer würdigen Durchführung zu verhelfen,<br />

wie dies bereits im Jahre 1946 am 22. September, anläßlich


des eidgenössischen Trachten- und Alphirtenfestes der Fall ge-<br />

Wesen ist.<br />

G. Sch.<br />

4. Zentralschweizerischer Ringertag in Seewen/Schwyz.<br />

Der Zentralschweizerische Nationalturner-Verband hat die<br />

Durchführung des diesjährigen Ringertages dem Turnverein<br />

Seewen/Schwyz übertragen. Der ganztägige Anlaß findet am<br />

4. evtl. 11. September <strong>1949</strong> statt. Man rechnet wie gewohnt<br />

mit einer Zahl von 150 Wettkämpfern aus der Zentralschweiz,<br />

Luzern, Ob- und Nidwalden, Glarus und Zürich. Das Organisationskomitee<br />

wird alles tun und den Sportanlaß zur<br />

Zufriedenheit der Teilnehmer und Zuschauer durchzuführen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Rosinen aus dem Radioprogramm.<br />

Sonntag, den 21. August wird die „Katholische Radiopredigt"<br />

um 9.45 Uhr von Pater Konrad Scherrer, O. Cap.<br />

aus Dornach, gehalten. Von den musikalischen Festwochen<br />

Luzern ist um 29.59 Uhr Gustav Mahlers Komposition „Das<br />

Lied von der Erde" zu hören. Dirigent: Paul Klecki. Aus<br />

Luzern spendet Dienstag, den 23. August, um 29.99 Uhr,<br />

Robert F. Denzler mit Mendelssohns 4. Sinfonie in A-dur,<br />

mit Beethovens Konzert für Violine und Orchester in D-dur<br />

(Solist Nathan Milstein) und Hindemiths Sinfonischen Metamorphosen<br />

besondere Genüsse. Das Studio Bern hat sich vorgenommen,<br />

Massenets Oper „Werther" in vier Sendungen<br />

zur Aufführung zu bringen. Begonnen wird Mittwoch, den<br />

24. August, um 20.09 Uhr, mit der Ouvertüre und dem<br />

I.Akt. Den Freunden dieses Werkes sei kuudgeta ,<br />

b% 2. Wtw für d-n 31. »uzust<br />

ß<br />

1»«<br />

und 20.25 Uhr vorgesehen ist. Studio Bern wir .<br />

Donnerstag, den 25. August um 20.00 Uhr mit einer - -<br />

gäbe von Peter Tschaikowskys 4 Smsome^ m f-moll 'ant<br />

der Stabführung von Wilhelm Furtwangler, anlaßlich<br />

Luzerner Festwochen, erfreuen. „ ^lieklick<br />

Das Dialekthörspiel „Der Plantag^Hmri sorgt schUev ^<br />

noch für frohe Unterhaltung zum Wochenende (sam g,<br />

20.00 Uhr).<br />

Sonntag, 21. August.<br />

9.45 K a t h o l i sch e P r e d i g t. 11.20 Vom goldenen<br />

Ueberfluß. 12.15 Das klingende Liederbuch. 12.40 Neue<br />

Schallplatten. 13.10 George Gershwm-Suite.13.30 Fr^<br />

und Antwortspiel. 14.09 Stunde für da- Land. Konzer.<br />

14.39 Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.4c, Lan!bse: J •<br />

15 10 's Müllers wei baue. 16.00 Musik zu Tee und T z.<br />

17.00 Neue Bücher. 17.19 Spiele mit Zwischenmusik, ^e gestohlene<br />

Tänzerin, Hörspiel. Zwischenspiel. Dex Einbrech<br />

komische Geschichte, Hchlußmustk 18.30 Volksw. und Volkstanz<br />

in der Schweiz. 19.99 Leichte Mnsik. 20.2o Sommer<br />

abend, literarische Sendung. 22.05 A. Perret und H. Datyner<br />

spielen. 22.35 Unterhaltungsmusik.<br />

Montag, 22. August.<br />

11.40 Zwei Werke von Mozart. 12.00 Französische<br />

Volkslieder. 12.40 Studioorchester. 13.25 Gereimter S»«*<br />

fommentar. 13.35 Sad,le Wetobta. 14.00<br />

16 30 Buntes Konzert. 17.30 Freundschaft mit P f ,<br />

19.00 Klassische Unterhaltungsmusik. 20.00 Wunsch?^ '<br />

20 30 Der Doggter David verzellt. 21.00 Beromünster?<br />

Auskunft. 21.45 Wochenrückblick für die Schweiz» ^ ^ |<br />

lan^'<br />

Dienstag, 23. August.<br />

11.00 Zeitgenössische Musik. 11.30 Lieder von D.<br />

12 00 Opernmusik. 12.15 Hans Schärlig und seine ^<br />

meitschi. 12.40 Studioorcheslcr. 13^5 Große Solisten sftch '<br />

16 30 Tanzmusik. 17.00 Tschaikowsky: Quartett in -<br />

1?'.30 Kinderstunde. 18.00 Piemontchscher^Tanz. 18. 10 1 ,<br />

kulturelle Italien von heute 8.3» Aus dem Notizbuch?<br />

Reporters. 18.5V Brunnenhossextett. 20.00 Internats?<br />

Musikalische Festwochen in Luzern <strong>1949</strong>: Vionlinkonzert '<br />

Violinkonzert. 21.10 Amerikanisches Theater in Luzern<br />

Mittwoch, 24. August.<br />

11.00 Lieder, die Sie gerne hören. 12.15 Rene<br />

platten. 12.40 Bruce Löwe singt Negro Spirituals %»7<br />

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R A D I O N w ä s c h t w e i ß e r<br />

und macht die Farben leuchtender!<br />

zum Einweichen und Spülen


Tarnen / Mittwoch, den 24. August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 67<br />

O M i t i e r I M f r e m ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post ,uaestellt ffir m»<br />

Schweiz jährlich Fr 11.— halbjährlich Fr. 5.80? Ausland jährlich<br />

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»veroen<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie.. Sarnen. Tel. (041) 8 0033<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 3b Rp. — Für<br />

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!<br />

Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme deS Kanton«<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

3 u m Geschäftsbericht d e r O b w a l d n e r Ausgleichskasse<br />

id. Die Ausgleichskasse des Kantons Obwalden erstattet<br />

Bericht über das Geschäftsjahr 1948. Er umfaßt die Zeit vom<br />

1. Januar 1948 bis 31. Januar <strong>1949</strong>, also 13 Monate. Diese<br />

verlängerte Zeitspanne wurde bedingt durch die Festsetzung<br />

des Jahresabschlusses auf den 31. Januar und ist daher'einmalig.<br />

Allgemein ist zum Bericht zu sagen, daß er in einläßlicher,<br />

übersichtlicher und klarer Form auch den Uneingeweihten<br />

orientiert und wertvolle Tatsachen aufzeigt, die für die Führung<br />

und die Gestaltung der obwaldnerischen Ausgleichskasse<br />

interessante Fingerzeige gibt. Denn es ist selbstverständlich,<br />

daß sich trotz dem vom Bunde genau — oft nur zu detailliertm<br />

— vorgeschriebenen Berfahrungsvorschriften — jeder<br />

Kanton eine auf die wirtschaftliche Sonderstellung Rücksicht<br />

nehmende eigene Praxis schaffen muß.<br />

Bei dieser Gelegenheit darf auch bemerkt werden, daß die<br />

Verwaltung in durchaus geeigneten und verantwortungsbewußten<br />

Händen liegt. Vor allem der vorliegende Bericht, der<br />

in einem kurzen Rückblick auch des verstorbenen Leiters der<br />

Ausgleichskasse, des unvergeßlichen Theodor Haas, gedenkt,<br />

beweist, daß die Verwaltung sauber und gewissenhaft geführt<br />

Wird.<br />

In verschiedenen Abschnitten geordnet, äußert sich der Bericht<br />

über Organisation, über die Erfassung der Beitrags-<br />

Pflichtigen, Beiträge, Renten, Lohn- und Verdienstausfallentschädigungen,<br />

Landwirtschaftliche, Abrechnungswefen, Mahnund<br />

Bußenwesen, Versicherungsausweis, Revision und Kontrolle,<br />

Rechtspflege und gibt schließlich noch einige Erläuterungen<br />

zur Jahresrechnung.<br />

Aus diesen einzelnen Abschnitten möchten wir einige<br />

wenige Punkte, die für den Leser besonders von Interesse<br />

sein mögen, herausnehmen:<br />

Bezüglich der Organisation bemerkt der Bericht mit einem<br />

Zitat des Revisionsberichtes mit Recht: „Es ist ja schon so,<br />

-daß man in einer kleinen Kasse im Verhältnis zum Mitgliederbestand<br />

stärker wie in einer großen belastet ist, weil<br />

doch sämtliche Bestimmungen studiert und ausgewertet werden<br />

müssen und eine Erledigung der Aufgaben nicht so<br />

„mengenmäßig" durchgeführt werden kann, da man es relativ<br />

mit sehr vielen Einzelfällen zu tun hat..."<br />

Die Erfassung der Beitragspflichtigen erweist sich gerade<br />

für unsern kleinen Kanton nicht* besonders vorteilhaft. Der<br />

kantonalen Kasse sind alle Landwirte, die Gewerbetreibenden,<br />

die keinem Verband mit eigener Kasse angehören, ein Teil der<br />

freien Berufe und der Industrie, ferner die Verwaltungen,<br />

Korporationen und Vereine, Hausdienstarbeiter und die Nichterwerbstätigen<br />

angeschlossen. Heute bestehen insgesamt 84 Verbands-Ausgleichskaffen.<br />

Dadurch mußte die Ausgleichskasse Obwalden -den Verbandskasseu<br />

451 Mitglieder abtreten. Da es sich dabei um<br />

durchwegs gutzahlende „Kunden" handelt, wirkte sich deren<br />

Verlust nachteilig auf die Verwaltungsrechnung aus. Der<br />

Verbandskassenzwang ist nicht besonders rühmenswert, denn<br />

gerade dadurch wird das AHV-Wesen verbürokratisiert. Denn<br />

die Mitglieder der Verbandskassen allgemein am meisten<br />

vermissen, ist der persönliche Kontakt mit der Kasse.<br />

Unter dem Kapitel „Beiträge" wird die interessante Feststellung<br />

gemacht, daß die überwiegende Zahl von Erwerbs-<br />

Ankommen, unter der Grenze von Fr. 3600.— liegen, die<br />

f°mit nur den reduzierten Beitrag zahlen müssen. Eine<br />

Erhebung vom 30. November 1948 hat als durchschnittliches<br />

Schliesset? ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

, Der Gouverneur, Sir Rolfe Blwer, hatte seinen Besuch<br />

lIt<br />

Corozal angekündigt. Mit dem nächsten Postboot wollte<br />

K kommen. Das gab viel Aufregung in der kleinen Stadt,<br />

sicherlich mehr, als ihm lieb war. Er stellte von Hause aus<br />

ferne Ansprüche. Aber seine Stellung verlangte, daß er alle<br />

Ehrenbezeigungen geduldig über sich ergehen ließ. Sonst würe<br />

n<br />

sie sich kurzerhand verbeten haben. Vor allem, wenn er<br />

gewußt hätte, wieviel Kopfzerbrechen seine Besuche verursache<br />

K- Das konnte er aber nicht ahnen, denn die tatsächlichen<br />

^lstungen seiner Untertanen gingen kaum über das normale<br />

hinaus. Jedenfalls standen sie zu den vorhergehenden<br />

^ustrengungen, Ueberlegungen und Verhandlungen in einem<br />

wssen Gegensatz.<br />

^ Wieviel Pläne der junge Leutnant. Strathford in jenen<br />

machte, um seinen Regierungschef würdig zu empfan-<br />

9% läßt sich nicht sagen. Seine noch knabenhafte Phantasie<br />

gaukelte ihm Dinge vor, deren Ausführung unter den einfachen<br />

^hältnissen ganz unmöglich war. Zum Glück sah er das auch<br />

entg ein, wenn er lange genug darüber nachgedacht hatte,<br />

dann übrig blieb, war alltäglich und gewöhnlich. Das<br />

18<br />

Einkommen von 1406 landwirtschaftlichen Taxationen 1996<br />

Franken mit einem durchschnittlichen Beitrag von 3°/o ergeben,<br />

während im gleichen Zeitpunkt das durchschnittliche<br />

Erwerbseinkommen im Gewerbe Fr. 3216.50 betrug.<br />

Ein interessantes Bild zeigt der Abschnitt „Renten", die<br />

sich wie folgt auf die verschiedenen Gemeinden verteilen:<br />

Pro Monat:<br />

Gemeinde Anzahl Bezüger Altersrenten Witwen/Waisen<br />

Sarnen 289 11 997.70 2 385.—<br />

Kerns 226 7 387.20 1 391.70<br />

Sächseln 103 4 204.50 928.50<br />

Alpnach 128 4 169.90 1 430.60<br />

Giswil 163 5 450.30 1 121.70<br />

Lungern 123 4 360.80 1 079.30<br />

Engelberg 130 5 361.50 1 635.60<br />

Total 1162 42 931.90 9 972.40<br />

Total der Verpflichtung am 31. Januar <strong>1949</strong><br />

Pro Monat 52 904.30<br />

In den oben aufgeführten Zahlen der Rentenbezüger sind<br />

Witwenfamilien als 1 Bezüger gerechnet.<br />

Vom 1. Januar 1948 bis 31. Januar <strong>1949</strong> wurden ausbezahlt:<br />

Uebergangsrenten gemäß Bundesgesetz über<br />

die AHV ' 695 764.70<br />

Nachzahlungen gemäß Uebergangsordnung<br />

(1947) 64 136.50<br />

Total 759 901.20<br />

Mit dem 1. Januar <strong>1949</strong> nahm die, vom Bericht als „die<br />

schöste und dankbarste Aufgabe einer Ausgleichskasse", die<br />

Ausrichtung der ordentlichen Renten, ihren Anfang. Ende<br />

Januar waren es 16 Renten.<br />

Landwirtschaftliche Beihilfen. Der Bundesbeschluß vom<br />

20. Juni 1947 über die Ausrichtung finanzieller Beihilfen<br />

an landwirtschaftliche Arbeitnehmer und Gebirgsbauern bezweckt<br />

(bie Eindämmung der Landflucht und die Existenzverbefserung<br />

der Gebirgsbauern. Rund ein Drittel unserer für<br />

die AHB veranlagten Landwirte sind bezugsberechtigt. Zahlenmäßig<br />

betrifft dies 459 Bauern, die insgesamt 1338 Kinderzulagen<br />

beziehen.<br />

Was unter den Erläuterungen zur Jahresrechnung noch<br />

interGant sein mag, ist die Tatsache, daß der Fehlbetrag der<br />

Verwaltungskosten laut Buchhaltung Fr. 7777.47 ausmacht.<br />

Dieser, im Verhältnis zu andern Kantonen bescheidene Betrag<br />

ist vor allem auf die verhältnismäßig große Arbeit und<br />

auf die vielen kleinen Zahler zurückzuführen. Hier wird der<br />

Bund mit noch weitern Zuschüssen einspringen müssen.<br />

Zum Schluß möchten wir mit Genugtuung feststellen, daß<br />

die Ausgleichskasse Obwalden keineswegs wie ein Stiefkind<br />

behandelt wird, trotzdem Obwalden seinerzeit die Vorlage verwarf,<br />

sondern daß der Kt. Obwalden sich echt demokratisch dem<br />

Mehrheitsbeschluß fügt, und nicht nur fügt, sondern auch beweist,<br />

daß es dem Kanton daran gelegen ist, eine Verwaltung<br />

der Ausgleichskasse zu haben, die mit- Pflichtbewußtsein und<br />

Tatkraft ihre Aufgaben erfüllt.<br />

Daß dies aber so ist, ist auch ein Verdienst der Regierung,<br />

vorab aber der Finanzdirektion.<br />

Anschließend an den Bericht folgt noch die Abrechnung,<br />

von der wir die Bilanz wiedergeben.<br />

Bilanz.<br />

Ausweis auf Ende des Rechnungsjahres 1948.<br />

Anlagen: 11 Mobilien 14 320.—<br />

Geldmittel:<br />

22 Beitragsmarken 12 —<br />

23 Postscheck 52 558.64<br />

Kontokorrent:<br />

31 Zentr. Ausgleichsstelle 110 251.75<br />

+ Beiträge Januar <strong>1949</strong><br />

und Nachtrag 134 723.05<br />

./. Auszahlungen<br />

Januar <strong>1949</strong><br />

244 974.80<br />

75 964.55<br />

Saldo auf neue Rechn. 169 010.25<br />

32 Zweigstellen<br />

33 Abrechnungspflichtige<br />

Rückstellungen und Reserven:<br />

61 Rückst, und Reserven<br />

Saldovortr. 1. Jan. 1948 15 025.56<br />

Ueberschuß Abschluß 30. 6. 913.65<br />

29 992.55<br />

46 811.10<br />

169 010.25<br />

Rückstell, am 31. 1. 49 15 939.21<br />

15 939.21<br />

Fehlbetrag der Verwaltungskosten 10 726.57<br />

Ordnungskosten<br />

91 Transitorische Aktiven 33 984.60<br />

52 Transitorische Passiven 3 456-<br />

Obwalden<br />

188 405.46 188 405.46<br />

Drei Momente geben dem bevorstehenden 9. Schweizers<br />

schen Katholikentag das Gepräge: Die feierliche Darbringung<br />

des Heiligen Opfers unter Anteilnahme der Ober-<br />

Hirten und vieler Bischöfe des Auslandes mit den Zehntausenden<br />

von Männern und Jungmännern der ganzen Schweiz;<br />

die Botschaft, die Papst Pius der Zwölfte an den Katholikentag<br />

richten wird, und das feierliche Gebet für Volk und Heimat<br />

für die verfolgten Glaubensbrüder in den Ländern der<br />

kommunistischen Gewaltherrschaft. Zu dieser Glaubenskundgebung<br />

sind alle katholischen Männer und Jungmänner herzlich<br />

und dringend eingeladen.<br />

Pflegt gute Hausmusik! * Das Radio ist heute leider<br />

zum Feinh jeder Hausmusik geworden. Bereits das Bebe darf<br />

nach Belieben an den „Unterhaltungsknöpfen" drehen, sobald<br />

es nur auf eigenen Füßen stehen kann, und der Schulbub hat<br />

vor ständigem „Radiohörenmüssen" (Hörspiele, Sportberichte<br />

und so weiter) kaum noch Zeit zu den Schulaufgaben. Vernünftige<br />

Eltern steuern der Radioleidenschaft bei den Kindern<br />

bei Zeiten und halten sie vielmehr zur eigenen Erlernung<br />

eines Instrumentes an, wenn es auch nur die Blockflöte<br />

ist. Der Kanton Zürich geht da richtungweisend voran. Während<br />

zwei Jahren wurden mit Bewilligung des Erziehungsrates<br />

an der 3. bis 5. Klasse der Primärschule fakultative<br />

Kurse in Blockflötenunterricht durchgeführt und in gleicher<br />

Weise subventioniert wie die seit Jahren bestehenden Kurse<br />

in Knabenhandarbeit. Nun hat der Regierungsrat beschlossen,<br />

bis 1954 dieses Fakultativfach in bisheriger Art weiterzuführen.<br />

In der Stadt Zürich beteiligen sich mehr als die<br />

mochte er aber nicht. Hatte er sich doch in den Kopf gesetzt,<br />

den hohen Gast durch etwas Außergewöhnliches zu überraschen.<br />

Sein Streben war freilich nicht ganz selbstlos. Hatte<br />

Hatte er auch vor dem ehrenwerten Sir Bulwer eine große<br />

Hochachtung, so spielte doch der Gedanke, daß er sich seinen<br />

Vorgesetzten aus diese Weise besonders geneigt machen und<br />

seine eigene Tüchtigkeit dabei ins rechte Licht stellen könne,<br />

eine hervorragende Rolle.<br />

Der Alkalde von Corozal, ein alter Mestize, nahm die<br />

Sache nicht so tragisch. Er hatte schon vielen Besuchen des<br />

Gouverneurs beigewohnt, teils als Zuschauer, mehrmals auch<br />

als Gemeindevorsteher. Und die Weltgeschichte war nachher<br />

immer wieder friedlich ihren Weg gegangen. Wozu sich also<br />

unnötig aufregen?<br />

„Wir werden", so sagte er dem stürmischen jungen Mann,<br />

„Seine Excellenz am Strande erwarten, begrüßen und zur<br />

Kommandantur führen. Dort wird er dann schon selber das<br />

Weitere veranlassen. So haben wir es bisher immer gemacht,<br />

und es war gut so. Machen wir es diesmal nur auch wieder<br />

so."<br />

Damit war der Leutnant aber nicht einverstanden. Gewiß<br />

nahm er dem alten Mann seinen Vorschlag nicht übel. Das<br />

Alter ist konservativ. Das sind die Engländer auch. Aber<br />

man lebte doch in einer Zeit, wo man ein wenig nach Fortschritt<br />

verlangte. Und irgend etwas mußte erdacht werden.<br />

Es fragte sich nur, was.<br />

„Daß die Straßen gereinigt und die Fahnen ausgehängt<br />

werden, dafür werde ich sorgen", meinte der Alte. „Auch die<br />

Schulkinder..."<br />

„Natürlich, an die Schulkinder habe ich auch schon gedacht.<br />

Wollen Sie das bitte veranlassen."<br />

„Die Prysbyterianer kommen nicht gern", meinte der Alkalde.<br />

„Sie wollen das Dutzend Kinder, das sie zu betreuen<br />

haben, nicht gerne zeigen. Aber die katholische Schule wird<br />

kommen. Und", fügte er bei, „schließlich dürfte das genug<br />

sein !"<br />

„Ach nein, mein Lieber, mir ist das nicht genug ... Ah,<br />

mir kommt eine feine Idee." (Ideen hat er genug, dachte der<br />

Alte, leider aber taugen sie nicht viel!) „Wir werden, raten<br />

Sie mal."<br />

„Ach, dabei wird aber nicht viel herauskommen", wehrte<br />

der Alkalde lächelnd ab.<br />

„Also, wir werden reiten!"<br />

„Reiten? Wir? Und Excellenz auch? Woher nehmen Sie<br />

denn das dritte Kserd? Wir haben doch nur jeder eins."<br />

„Vergessen Sie nicht, daß der Posten in Eonsejo auch eins<br />

hat. Der Sergeant kann herkommen. Paßt sich auch, daß er<br />

bei der Begrüßung -dabei ist. Und nachher können wir den


j<br />

Hälfte aller Schüler an den Kursen. Eine ganze Reihe von<br />

Landgemeinden haben ebenfalls Blockflötenkurse eingerichtet.<br />

Es befinden sich darunter sowohl ganz kleine Bauerngemeinden<br />

als auch große Jndustrieorte.<br />

Sarnen. Unglück in den Bergen. (Eing.) Am<br />

letzten Freitagnachmittag verunglückte am Neßlenwäng<br />

(Brienzer Rothorn) der 28jährige Karl Riebli. Er ging mit<br />

einem Kameraden in die Edelweiße ganz in der Nähe der<br />

Schwanderalp Stafel, wo er diesen Sommer in Arbeit stand.<br />

Es löste sich ein Stein, mit dem er rücklings 20 Meter über<br />

eine Felswand zu Tode stürzte. Tragisch an diesem Unglück<br />

ist der Umstand, daß sein Bruder Hans, Konditorlehrling in<br />

Selzach, vor drei Wachen in der Aare ertrank. Beide ruhen<br />

nun nebeneinander auf dem Sarner Friedhos und harren dort<br />

der künftigen Auferstehung. Berge und Wasser fordern diesen<br />

Sommer viele Opfer. Eine Warnung für unsere jungen Leute,<br />

die es oft an der nötigen Vorsicht fehlen lassen.<br />

Kerns. Ein Grutz von der Frutt.<br />

Hoch oben bei den Enzianen und Soldanellen,<br />

wenn der frische Bergwind um die Ohren säuselt<br />

und vom Himmel das tiefe Blau erstrahlt,<br />

wie so heimelig läutet dann<br />

das helle, reine Fruttglöcklein!<br />

Und die Lämmlein suchen gemächlich ihre grünen Flecken<br />

unter den Graten, neben der Felsenwand,<br />

und ein heiliger Friede liegt über ihnen.<br />

Nur die Herden-Melodie tönt in die Stille,<br />

aber inniger noch läutet das Fruttglöcklein.<br />

Wenn die traumschöne Sommernacht wieder sich senkt<br />

auf Alp, Berg und See im letzten Firnenlicht,<br />

ertönt unterm Kreuze andächtig der Betruf<br />

in die Runde, leis mit dem Abendwind,<br />

wie klingt dazu lieblich das Ave des Fruttglöckleins!<br />

H. Wicki.<br />

Die Springkonkurrenz in Alpnach vom kommenden Sonntag,<br />

den 28. August, verspricht zu einem großen Reitersporttag<br />

werden. Die Rekordbeteiligung von 120 Konkurrenten — am<br />

letzten Springen waren es noch 70 —- zeugt davon, daß auch<br />

heute noch im Zeitalter der Motorisierung dem feurigen, edel<br />

gebauten Rassenpferde noch keineswegs das Totenglöcklein geläutet<br />

werden muß. Mie Begeisterung und Freude ist daher<br />

ein rühriges Organisationskomitee an seine Aufgabe herangetreten.<br />

Die eingegangenen Nennungen aus den Urschweizer<br />

Kantonen, Luzern, Berner Oberland, Zürich und Aargau,<br />

garantieren für recht spannende Kämpfe. Ob der großen Zahl<br />

der Teilnehmer, die zirka 230 Parcours zu durchlaufen haben,<br />

mußten zwei Springen bereits auf 10 Uhr vormittags angesetzt<br />

werden. Die Springprüfungen werden nachmittags 1 Uhr nach,<br />

einem kleinen Festzug fortgesetzt. Die Vorführung van Gebrauchs-<br />

und Sportpferden, sowie eine Trabervorführung aus<br />

dem Rennstall Haslach wird für gediegene Abwechslung<br />

forgen.<br />

Ein Besuch des diesjährigen Reiterfestes in Alpnach<br />

dürfte für Konkurrenten und Zuschauer zu einer bleibenden<br />

Erinnerung werden. Wir erwarten auch Sie!<br />

Alpnach. Anläßlich seines 25jährigen Jubiläums bringt<br />

der hiesige Turnverein ein Freilichtspiel: „'s Jahr und<br />

syne Zyte" zur Erstausführung. Das Stück ist von den Herren<br />

K. Wyler und H. Gyr, Hergiswil, verfaßt worden. In den vier<br />

Bildern dieser Revue kommen die naturbedingten Aspekte jeder<br />

Jahreszeit durch verschiedene Szenenbilder und musikalische<br />

Reigen, wie zum Beispiel Schnitter und Garbenbinderinnen,<br />

Traubenlesetanz und so weiter, zum Ausdruck. Der hiesige<br />

Trachtenverein wirkt in freundschaftlicher Weife mit. Es<br />

würde dem initiativen Verein zur Ehre gereichen, wenn die<br />

Freunde und Gönner unseres Vereins ihre Sympathie mit<br />

einem zahlreichen Besuch bekunden würden. (Näheres siehe<br />

Inserat.)<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Standeröffnungsschietzen Wolfenschießen <strong>1949</strong>.<br />

(Eing.) Die zweite Hälfte dieses Schießanlasses, die Schießtage<br />

vom 13. bis 15. August, brachten neuerdings eine sehr erfreuliche<br />

Beteiligung. An allen drei Tagen war im Stande<br />

Hochbetrieb, der bis zum Schluß anhielt. Die erzielten Resultäte<br />

waren allgemein überdurchschnittlich hoch, und mehr als<br />

jeder zweite Schütze erreichte in irgendeinem Stiche das<br />

Resultat für das Kranzabzeichen. Am 15. August 19.30 Uhr<br />

ertönte das Zeichen für „Ende Feuer!", worauf noch das<br />

Schlußbild gezeigt wurde. Es ist dies ein Brauch, den die<br />

Schützen nicht missen möchten.<br />

Gouverneur zu Pferd begleiten, wenn er die Stationen an der<br />

mexikanischen Grenze besucht, was ich voraussetze. Consejo<br />

werde ich soport per Draht in Kenntnis setzten. Die Sache<br />

wird fein, glaube ich."<br />

Es war auch sein ...<br />

Seine Excellenz schüttelte zwar ganz bedenklich den Kopf,<br />

als man ihm für die paar Schritte zur Kommandantur einen<br />

Gaul aufnötigte, aber er machte gute Miene zu dem gut gedachten<br />

Spiel und hielt einen feierlichen Einzug.<br />

Die fröhlichen Schulkinder, die festlich geputzten Menschen,<br />

die ihn lebhaft mit Tücherschwenken begrüßten, die<br />

Fahnen und Fähnchen, die an allen Häusern flatterten, die<br />

zehn Mann der Polizeitruppe, die mit geschultertem Gewehr<br />

im Taktschritt folgten, das alles mußte wohl Eindruck auf ihn<br />

machen, wenn auch seine immer ernste Miene nicht verriet,<br />

was in seinem Innern vorging. Er dankte stumm, indem er<br />

die Hand an den Helm hob. Nur als er an Schwester Petra<br />

vorüberritt, winkte er ihr zu und rief: „Ich danke, Schwester,<br />

auf Wiedersehen morgen!"<br />

Natürlich kam er am nächsten Tage schon zur Schulvisitation.<br />

Die Oberin begrüßte ihn vor der Schule und begleitete<br />

ihn in die einzelnen Klassen.<br />

Petra hatte große Sorgen. Trotz aller Mühe, die sie sich<br />

mit den Kindern gegeben, wußte sie doch, daß manche Frage<br />

Sonntag, den 21. August, nachmittags halb 2 Uhr, f stI, f> en<br />

sich nun die Sektionen und Gruppen nochmals zum Absenden<br />

im Stande der Schützengesellschaft Wolfenschießen ein, um die<br />

verdienten Auszeichnungen entgegenzunehmen. Zu diesem<br />

Anlasse war auch eine weitere Bevölkerung herzlich eingeladen.<br />

Die Bestresultate der zweiten drei Tage siiw:<br />

Sektion: Gabriel Franz, Adligenswil 58; Steiner^.,<br />

Briefträger, Stans 56; Egger Joses, Kerns 56; Bissig W.,<br />

Wirt, Wolfenschießen 56.<br />

Wolfschlucht/Gruppe: Müller K., Sempach 49;<br />

Siedler Klemenz, Sarnen 49; Blättler Thadä, Wolfenschießen<br />

48; Lauber Anton, Horw 48. '<br />

Kunst: Gosso Karl, Rozloch, Enntemoos, 376; i5»erabend<br />

Ernst, Chauffeur, Wolfenschießen 369; Muheim Julius,<br />

Flüelen 366; Wey Alois, Gunzwil 362; Wüthrich Ernst,<br />

Cham 361; Winzeler Georg, Zürich 360; Burri Anton, Giftkon<br />

360; von Rotz Joses, Sarnen 359.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Verrat militärischer Geheimnisse.<br />

SPK. Ueber einen neuen schweren Fall von Landesverrat<br />

durch verbotenen Nachrichtendienst gab die Bundesanwaltschast<br />

am Freitagabend, nachdem die Tatsache als solche<br />

in den letzten Tagen durchgesickert war, folgendes bekannt:<br />

Hauptbeschuldigter ist Gerber Willi, geb. 1903, seit<br />

1931 Mechaniker in der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte<br />

in Thun. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß<br />

Gerber seine nachrichtendienstliche Tätigkeit seit dem Jahre<br />

1931 betrieb. Sie war zunächst bis 1939 für ausländische Auftraggeber<br />

gegen die Achsenmächte gerichtet und brach angeblich<br />

1939 ab. Während des Krieges stellte sich Gerber jedoch in<br />

den Dienst eines weitern ausländischen Staates, der sich neben<br />

Nachrichten aus den Achsenmächten auch für die Nachrichten<br />

über die Schweiz selbst interessierte. Dieser ausländischen<br />

Macht hat Gerber mit einem vorübergehenden Unterbruch bei<br />

Kriegsende fortgesetzt Berichte über schweizerische<br />

militärische Geheimnisse erstattet. Von sich aus<br />

hat Gerber 1947/1948 ferner erneut mit einem der früheren<br />

Auftraggeber aus der Vorkriegszeit Verbindung aufgenommen<br />

und auch diesem militärische Geheimnisse verraten. Es<br />

handelt sich vor allem um Angaben über militärische Stellungen<br />

und ihre Bewaffnung, die Fabrikation und Entwicklung<br />

unserer Flugwaffe und anderer waffentechnischer Probleme, sowie<br />

über weitere geheimgehaltene militärische Verhältnisse.<br />

Gerber, der sofort verhaftet wurde, gesteht bis jetzt, insgesamt<br />

mit 34000 Franken entschädigt worden zu sein.<br />

Weitere tatbeständliche Mitteilungen dürfen zur Zeit<br />

wegen Gefährdung der vollständigen Abklärung des Sachver-<br />

Haltes und der Feststellung der Mitschuld! gen nicht gemacht<br />

werden. Mit dieser Mitteilung mußte zugewartet werden<br />

bis nach Vornahme der notwendigen Hausdurchsuchungen<br />

und sichernden Maßnahmen. Die Angelegenheit wird im<br />

bundespolizeilichen Ermittlungsverfahren in Zusammenarbeit<br />

mit kantonalen Polizeistellen weiter verfolgt. Die Ueber-<br />

Weisung an die Militärgerichtsbarkeit erfolgt in den nächsten<br />

Tagen.<br />

*<br />

Wie dazu noch verlautet, kam es zur Aufdeckung der schon<br />

seit Anstellungsbeginn betriebenen verbotenen Handlungen,<br />

die Gerber hinter scheinbarer Bescheidenheit und Zurückgezognheit<br />

zu tarnen wußte, durch den Versuch, mit Agenten<br />

eines dritten ausländischen Staates in Verbindung zu treten.<br />

Gerber, der nach der amtlichen Mitteilung Komplicen zu<br />

haben scheint, bei denen noch am Donnerstag Hausdurchsuchungen<br />

stattfanden, war während des Krieges vielfach bei<br />

Montagearbeiten in Festungen beschäftigt und dadurch über<br />

Anlagen und Bewaffnung orientiert. Auch soll er über Bestellungen<br />

an die Industrie Informationen weitergegeben<br />

haben. Das furchtbare Verbrechen des Landesverrates hätte<br />

Gerber während des Krieges den Kopf gekostet. Jetzt wird er<br />

sein Leben lang büßen müssen.<br />

Militärische Kurznachrichten.<br />

r. Der türikschen Gesandtschaft in Bern ist Oberstlt. i. Gst.<br />

Neset Cantay als Militär- und Luftattachs zugeteilt worden.<br />

Der Gehilfe des französischen Militärattaches, Chef d'Escadrons<br />

R. Goyet, gehört nicht mehr zum Personal der französischen<br />

Botschaft und hat die Schweiz verlassen.<br />

In die neu zu bildende Armeelawinenkompagnie werden<br />

in erster Linie Wehrmänner eingeteilt, welche Halter von anerkannten<br />

Lawinen Hunden sind. Nicht ganz drei Jahre<br />

nach Aufhebung des Kriegshundedienstes am 22. Oktober 1946<br />

findet nun der Hund neuerdings Eingang in unsere Armee,<br />

wo er im Armeelawinendienst zweifellos gute Dienste leisten<br />

wird.<br />

falsch oder gar nicht beantwortet werden würde, wenn sie an<br />

die unrechte Adresse kam.<br />

Zum Glück ging wider Erwarten alles gut. Excellenz fragte<br />

selber nichts, sondern hörte nur zu. So lag es im Belieben<br />

der Lehrerin, dort zu fragen, wo sie sichere Anwort erhoffen<br />

konnte.<br />

Und so kam es, daß der Gouverneur durchaus befriedigt<br />

war.<br />

„Wenn alles in der Kolonie so gut im Schuß wäre wie<br />

diese Schule", sagte er, „dann wäre es eine reine Fraude,<br />

Gouverneur zu sein. Leider läßt manches sehr zu wünschen<br />

übrig. Aber", setzte er zu Schwester Philona gewandt nach<br />

einigem Besinnen hinzu, „Sie haben doch vor kurzem eine<br />

neue Krankenschwester erhalten. Ich habe sie hier noch nie<br />

gesehen. Wenn es möglich wäre, würde ich mich gern auch<br />

von ihren Leistungen überzeugen lassen. Ich habe ein großes<br />

Interesse daran."<br />

„Gewiß", entgegnete die Oberin. „Wenn Excellenz sich<br />

zur Apotheke bemühen wollen. Es werden sicher noch Patienten<br />

bei Schwester Beata sein."<br />

Es waren tatsächlich noch genug da: darunter auch solche,<br />

die Beata als interessante Fälle bezeichnete."<br />

„Nun, Schwester Beata, ich freue mich, Sie mitten in der<br />

Arbeit zu finden", sagte der Gouverneur, als er eintrat.<br />

Gemäß Verfügung des eidgenössischen Militfadefruw<br />

tes dürfen in allernächster Nähe des Sanatoriums Grimms<br />

im Diemtigtal keine Schießübungen durchgeführt werden,<br />

einem Umkreis von 1,5 Kilometer vom Sanatorium s,Ä<br />

während der Zeit von 13—15 Uhr Schießübungen Un' t{ ®<br />

sagt. .<br />

K a n t o n e<br />

Solothurn. Der letzte Scharfrichter von Solothurn<br />

—d In der „Solothurner Zeitung" berichtet Viktor Kans<br />

mann uiuiui (Derendingen) über den letzten v Scharfrichter von Solo ^<br />

thurn, dessen Amt der Familie Burgi anvertraut war.<br />

Flurnamen von<br />

1<br />

yiUHlWHlVH Bürgis u "„Galgenmatt" ' findet l sich J im Vi/J-U Grund-<br />

buch Biberist aus dem Jahre 1825. Die GalgenmattW<br />

zwischen dem Hohberg und dem Spitalhof in Solothurn 2<br />

schönster JUJVJIJVV-V Rundsicht t7VMuv|vv»,* auf , die - - Stadt - und den Leberberg. 3. Scharcünspf<br />

Wirrri Bürgi war zualeick? zugleich Tierarzt. Der alte asfp ro ''<br />

\<br />

richter Josef<br />

für Scharfrichter war „Nachrichter". Im Jahre 1700 W,<br />

der Nachrichter vom Staate Solothurn wöchentlich 3<br />

Ein weiterer Galgenacker befindet sich in der Nähe des Turins<br />

Halten bei Kriegstetten. Vom Jahre 1543 an diente der renovierte<br />

Turm als wasserämtisches Gefängnis.<br />

Tessin. Uranphantasien, spk. Man muß ez<br />

der sommerlichen Hitze, die auch im Tessin herrscht, und der<br />

Sehnsucht nach Regen und Abkühlung zuschreiben, daß di?<br />

Nachrichten über Uranvorkommen in den Oelschiesern Don<br />

Meride-Besano recht phantasievolle Vorstellungen erregt haben.<br />

Die Tessiner Presse gibt,-auf Grund zuverlässiger Jnf«rmationen,<br />

folgende Darstellung:<br />

Gegen Ende des vergangenen Jahres setzte sich der eugljsche<br />

Finanzmann Jdris mit der „S. A. Scisti bitumose" (%<br />

sellschast zur Aeusbeutung der Oelschieser) von Meride-Besan»<br />

in Verbindung. Aus Grund von Besprechungen wurde der<br />

Finanzgruppe ein Vorkaufsrecht auf 25 000 Aktien eingeräumt.<br />

Das Interesse der englischen Finanzleute war durch ein<br />

Gutachten von Professor Vonderschmitt von Basel erregt w»rden,<br />

das in der Region von Meride-Besano rund 5 Millionen<br />

Tonnen Rohmaterial feststellte, die Tonne zu 20—80 Gramm<br />

Uran, im Durchschnitt 35 Gramm. Wie schon früher mitgeteilt<br />

worden ist, handelt es sich um zu geringe Mengen, als<br />

daß eine Aensbeute sich wirtschaftlich lohnen könnte. Plötzlich<br />

brachen dann aber die Unterhandlungen ab.<br />

Was war geschehen? Die englische Finanzgruppe beschwert<br />

sich darüber, die Tessiner Gesellschaft hätte ihr wichtige<br />

Dokumente vorenthalten. Der Grund dazu wird im Anstauchen<br />

einer zweiten Interessengruppe gesucht, dahinterman<br />

dieRussen vermutet. Fäden sollen über Paris laufen. Der<br />

Name eines russischen Obersten, Bassilies, wird in diesem Zusammenhang<br />

genannt. Aber das sind alles, wie gesagt, nur<br />

V e r m ut u n g e n. Ganz von der Hand zu weisen sind sie<br />

nicht, in Anbetracht des unterirdischen Kampfes, den die beiden<br />

großen Mächtegruppen sich einander in allen Teilen nnd<br />

aus allen Gebieten der Welt liefern.<br />

Es ist klar, daß sich auch unsere oberste Landesb<br />

e h ö r d e um den Fall interessiert. Man hört, daß der<br />

Bundesrat sich auch seinerseits durch ein Gutachten über den<br />

Urangehalt der Oelschieser von Meride-Besano aufklären<br />

lassen will, ein Gutachten, das keinen andern Zweck HM<br />

kann, als den unrentablen Abbau von Uran neuerdings zu<br />

bestätigen. Womit die Schweiz aus einer unerwünschten Begehrenzone<br />

ausscheidet. Die Uranphantasien im Tessin nnd<br />

auch anderwärts haben sich bereits verflüchtigt.<br />

Weltgeschehen<br />

Schwere Zusammenstöße in Finnland.<br />

Die kommunistischen Unruhestifter in aller Welt suchen sich<br />

für die Wahlschlappen, die sie allenthalben einstecken müssen,<br />

durch Streiks und Ausschreitungen schadlos zu halten. Neuerdings<br />

ist Finnland an der Reihe. Wie fast überall, sj<br />

verfügen sie auch in Suomi über einen beträchtlichen Anhang<br />

unter den Dockern, die in 21 von 23 finnischen Häfen ans<br />

kommunistischen Befehl die Arbeit niedergelegt haben. Anch<br />

die Holzflößer streiken, und ihnen haben sich vielerorts die<br />

Bäcker, Müller und Brauereiarbeiter angeschlossen. In Nordfinnland<br />

kam es zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und<br />

der Polizei. Der finnische Gewerkschaftsbund allerdings, der<br />

nicht unter dem Einfluß Moskaus steht, verurteilt die Machenschaften<br />

der kommunistisch dirigierten Gewerkschaften und steht<br />

im Seilziehen zwischen der Regierung und Moskau — daruin,<br />

und um nichts anderes handelt es sich bei den Streikunruhen<br />

— treu zur Regierung. Diese selber läßt sich in keiner Weist<br />

einschüchtern und greift drastisch durch, wobei sogar Truppen<br />

zum Einsatz gelangen.<br />

„Ei, Excellenz, dazu bin ich ja auch da!", entgegnete ße<br />

lachend. „Und Sie kommen zur rechten Zeit. Da habe ich<br />

gerade noch eine Sehenswürdigkeit." Sie unterbrach P


Rätselraten um die deutsche Regierung.<br />

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200<br />

Heidelbeeren<br />

200—23oHafel<br />

200<br />

Brombeeren<br />

200 Trüschen<br />

400<br />

Johannisbeeren<br />

^<br />

Trauben, 130-145 Meerfische.<br />

Aepfel<br />

Kabeljau, ganz<br />

400<br />

Standardware, inländ. 75-85 Kabeljau. Filets<br />

Kontrollware, inländ. 50—70 Merlans<br />

480<br />

520<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 40—50 Colins<br />

640


Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 25. August.<br />

12.15 Walzerklänge. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert.<br />

13.15 Zeitgenössische englische Komponisten. 14.00 Notiers und<br />

Probiers. 16.50 Elegie, für Violoncello und Klavier. 17.00<br />

Konzert Kapelle Jean Louis. 17.30 „Das war damals im<br />

August", Erzählung. 18.00 Unterhaltungskonzert. 18.35<br />

Abenteuer eines seefahrenden Eidgenossen. 18.50 Lieder von<br />

Richard Strauß. 20.00 Studioorchester. 20.45 Die Schelmeninsel,<br />

Hörspiel.<br />

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Freitag, 26. August.<br />

11.00 Ein Anekdotenkranz. 11.45 Unterhaltungsmusik.<br />

12.40 Konzert des Studioorchesters. 14.00 Die halbe Stunde<br />

für die Frau. 16.30 Es spielt Helmuth Block, Klavier. 17.30<br />

Jugendstunde. 18.30 Piste und Stadion. 20.00 Musikalischer<br />

Auftakt. 20.15 Uebertragung aus der 21. Radioausstellung im<br />

Kongreßhaus Zürich.<br />

Samstag, 27. August<br />

11.45 Aus beliebten Opern. 12.50 Unterhaltungskonzert.<br />

13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter. 18.45 Ländlerweisen.<br />

14.10 Die Freuden des Camping-Lebens. Betrachtungen.<br />

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zerkolonie in Neuyork. 15.30 Volkstümliche Stunde, igf-<br />

Tessiner Kalender. 16.30 Konzert des Radioorchesterz,<br />

Streit wider den Tod. 18.00 Liederkonzert. 18.30 Die ®' P ,<br />

tma ü.-. k.« der Steinzeit. Wnrtrrrrr Vortrag. 19.10 0 Bläsermusik. Sftläsermilftf 20.0g 9H AA Bo"A cv> . T<br />

tümliches Schallplattenkonzert. 20.30 Der Plantage-H^s<br />

Dialekthörspiel. 21.30 Eine Basler Amateur-Jaßband muii<br />

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gflrtieit / Samstag, den 27. August <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 68<br />

M O n e r H W M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonuernentspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Milltmeterzeile:<br />

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Fr. IS.-. Inbegriffen- Ööwatdnei! Pfarrblatt. - Spesenfreie Samstag Jnseraten-Anuahme: Schweizer. Annoncen AG . Luzern.<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden ~ . ^daktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6S 13 (AW\ Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme dei Kanton,<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Lruck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Samen. Tel. (041) 8 60 33 V$V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Bundessinanzreform:<br />

Die Beratungen der E i n i g u n g s k o n f e r e n z für die<br />

Bundessinanzreform sind am Mittwoch gegen Mittag vorder-<br />

Hand abgeschlossen worden. Es wurde beschlossen, die einzelnen<br />

Anträge zur nähern Prüfung einem unter dem Präsidium<br />

von Ständerat Fricker stehenden Ausschuß zu überweisen,<br />

der sich aus den Freisinnigen Müller-Amriswil, Dietschi-<br />

Basel, Perrsard und Speiser, den Katholisch-Konservativen<br />

Gwerder, Jten, Ackermann-Freiburg und Gemperle, den<br />

Bauernvertretern Reichling und Lieb, den Sozialisten Klöti,<br />

Myerhans und Perret, dem Liberalen de Coulon, dem Demokraten<br />

Gadient und dem Landesringler Münz zusammensetzt.<br />

Dieser Ausschuß, dem auch neue Anträge unterbreitet<br />

werden können, wird zu einer ersten Sitzung am 17. Oktober<br />

in Montreux zusammentreten.<br />

*<br />

Der konservative Einigungsvorschlag<br />

E i n e r E i n i g u n g e n t g e g e n<br />

hat folgenden Wortlaut:<br />

I. Ausbau der Ouellensteuern.<br />

1. Neue Quellensteuer auf den Gewinnausschüttungen der<br />

Aktiengesellschaften, G.m.b.H. und Genossenschaften nach folgenden<br />

Grundsätzen:<br />

a) Steuerpflichtig ist die AG., G-m.b.H. oder Genossenschast,<br />

unter Ausschluß einer Abwälzung auf den Aktionär<br />

bzw. Genossenschafter oder Gesellschafter;<br />

b) Steuersatz: 5% der Gewinnausschüttungen;<br />

c) die Steuer wird zusammen mit der Couponsteuer von<br />

5 °/o nach den dafür geltenden Grundsätzen erhoben;<br />

d) der Ertrag fällt voll in die Bundeskasse;<br />

e) die Kantone sind verpflichtet, diese Steuer bei der Berechnung<br />

der kantonalen Steuern vom Reingewinn abznrechnen.<br />

Mutmaßlicher Ertrag ca. 18 Millionen.<br />

2. Ausdehnung der Couponsteuer auf Bankguthaben, insbesondere<br />

auf Spar-, Depositen- und Einlagegelder. — Ertrag<br />

ca. 10 Millionen.<br />

3. Erhöhung der Verrechnungssteuer von 25 auf 30"/».<br />

Ertrag ca. 13 Millionen.<br />

Der Gesamtertrag aus der so ausgebauten Quellensteuer<br />

beträgt ca. 41 Millionen.<br />

II. Kontingente der Kantone.<br />

Die Kantone haben für je eine noch festzulegende Zeitdauer<br />

Beiträge an den Bund von jährlich 30—40 Millionen<br />

Franken abzuliefern. Grundschlüssel für die Verteilung unter<br />

die Kantone: Steueraufkommen aus Wehropfer und Wehrsteuer.<br />

Korrekturfaktor: die nach Kantonen aufzugliedernden<br />

AHV-Beiträge der Wirtschaft.<br />

Eventualvor schlag: Uebernahme von einer Milliarde<br />

Franken der Mobilisationsschuld des Bundes durch die<br />

Kantone nach einem analogen Schlüssel, wie er für die Kontingente<br />

vorgesehen wird.<br />

HI. Neuordnung der AHV-Finanzierung.<br />

Verwendung der Differenz zwischen den AHV-gebnndenen<br />

Bundeseinnahmen und dem Pflichtbetrag des Bundes an die<br />

ÄHB für den allgemeinen Bundeshaushalt. — Ertrag zirka<br />

30 Millionen.<br />

§>chwestev ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Ich war zwei Jahre im Krankenhaus zu Mainz tätig,<br />

^vrt habe ich auch das Examen gemacht. Die Tropenhygiene<br />

lernte ich aber erst in Würzburg und zuletzt im Tropen-<br />

'rankenhaus zu Hamburg kennen."<br />

u<br />

"In der Medizin sind die Deutschen immer voran , sagte<br />

^cellenz anerkennend. „Krankenschwestern haben wir ja eme<br />

Mze Menge hier. Bei den Negern haben sie sogar größeres<br />

Aehen als der Arzt. Aber es fehlt doch an der Vorbildung.<br />

denke an die schwarzen Schwestern in Stann Ereek. ^on<br />

Ai amerikanischen Aerzten halten Sie nicht viel in Deutschwd,<br />

ich weiß es. Da können Sie sich denken, daß es mit den<br />

kuntnissen der schwarzen Amerikanerinnen auch nicht weit<br />

f x Ja, auch ein Gouverneur hat seine Sorgen.<br />

wüßte, wie man da abhelfen könnte. Gut Ding will Weile<br />

en - Ich will mir die Sache


G r u ß u n d W i l l k o m m<br />

zur Springkonkurrenz in Alpnach am 28. August.<br />

„Wer sein Pferd zu meistern weiß,<br />

Meistert auch das Leben,<br />

Und kein Schicksal wird ihn je<br />

Aus dem Sattel heben.<br />

Was er von der Welt erstrebt,<br />

Muß sich ihm erfüllen,<br />

Zwingt den wilden Hengst ja auch<br />

Unter seinen Willen.<br />

Hat noch nie in rauher Zeit<br />

Herz und Mut verloren;<br />

Vorwärts Reiter, zage nicht,<br />

Brauche deine Sporen!"<br />

Max Mumentaler.<br />

b. Unsere dauerhafte Liebe und Anhänglichkeit gehört<br />

schon dem frommen Arbeitspferde, dem vielerprobten und<br />

willigen Helfer des Menschen, bei seinen alltäglichen Mühen<br />

und Arbeiten, dem Kameraden bei Freud und Leid.<br />

Das feurige, edel gebaute Rassenpferd aber, das unter verständnisvoller<br />

Führung steht und im leichten Trab oder im<br />

vollen Galopp unter Hergabe des letzten Einsatzes dahinflitzt,<br />

kann und muß uns begeistern und entzücken.<br />

Aus dieser Begeisterung heraus sind die Springkonkurrenzen<br />

des Kavallerievereins beider Unterwalden feit jeher zu<br />

einem großen Erfolg geworden. Zum diesjährigen Treffen<br />

haben sich wider Erwarten 120 Konkurrenten gemeldet. Diese<br />

Tatsache allein schon wird auch für eine rege Anteilnahme<br />

seitens der Bevölkerung an diesem Kavalleristentreffen sorgen<br />

und die Reiter zu flotten Leistungen anspornen.<br />

Wir heißen zu diesem Anlaß Ehrengäste und Reiterfreunde<br />

im schönen, aufstrebenden Alpnach herzlich willkommen und<br />

erhoffen mit dem rührigen Organisationskomitee eine freudvolle<br />

und reibungslose Abwicklung des sportkampflichen wie<br />

des festfrohen Teils.<br />

Die Konkurrenten aber begrüßen wir mit dem alten<br />

Reiterspruch: Wirf dein Herz über das Hindernis<br />

Und spring ihm nach!<br />

O b w a l d e n<br />

Gleich einem gewaltigen Sonntagsgottesdienst<br />

soll der 9. Schweizerische Katholikentag werden,<br />

der 50 000 Männer und Jungmänner aus dem ganzen Land<br />

zu einer machtvollen Gebets- und Opfergemeinschaft um den<br />

Altar Gottes vereinigen wird. In der Zeit unerhörter Christenverfolgung<br />

und drohender Gefährdung des christlichen<br />

Abendlandes sind wir Schweizer Katholiken zu einem solchen<br />

eindrucksvollen Bekenntnis des Glaubens vor der Weltöffentlichkeit<br />

verpflichtet. Und diese Pflicht geht über auf alle<br />

katholischen Männer und Jungmänner unseres Landes. Erfüllen<br />

wir sie am 4. September.<br />

Zur Abstimmung vom 11. September <strong>1949</strong>. (Mitg.) Der<br />

Vorstand der Konservativen Volkspartei Obwalden<br />

hat zur eidgenössischen Abstimmungsvorlage vom<br />

kommenden 11. September, der Verfassungsinitiative „Für<br />

die Rückkehr zur direkten Demokratie", Stellung bezogen. Er<br />

würdigt die Zeitumstände, aus denen die Initiative entstanden<br />

ist, und die begrüßenswerte Absicht der Jnitianten, auf einen<br />

rascheren Abbau des Vollmachtenrechtes zu dringen und gegen<br />

eine mißbräuchlichen Anwendung der Dringlichkeitspraxis<br />

Front zu machen, kann aber die schwerwiegenden und unter<br />

Umständen gefährlichen Konsequenzen, die sich aus einer Annähme<br />

des vorliegenden Jnitiativtextes ergäben, nicht übersehen.<br />

Aus diesem Grunde wird den <strong>Obwaldner</strong> Stimmberechtigten<br />

empfohlen, am 11. September <strong>1949</strong> ein „Nein" in<br />

die Urne zu legen.<br />

Jagdpolizeiliche Vorschriften <strong>1949</strong>.<br />

(Mitg.) Der Regierungsrat hat am 17. August <strong>1949</strong> die<br />

jagdpolizeilichen Vorschriften für das Jahr <strong>1949</strong> aufgestellt.<br />

geben. Zum Trost für die Oberin setzte er hinzu, die Abwesenheit<br />

Beatas werde kaum ein Jahr dauern.<br />

Ein schwacher Trost nach der kurzen Freude, endlich eine<br />

Schwester zu haben, die allen Anforderungen genügte. Aber<br />

ein Wunsch, ausgesprochen von den beiden obersten Gewalten<br />

des Landes, mußte wohl wie ein Befehl angesehen werden.<br />

Und so fuhr Beata acht Tage später mit dem Postboot nach<br />

Belize ab.<br />

Gott hat es gut eingerichtet, daß kein Mensch die Zukunft<br />

sieht. Sonst wäre dieser Abschied allen Beteiligten zu schwer<br />

geworden.<br />

Von den Barmherzigen Schwestern in Belize wurde Beata<br />

mit offenen Armen empfangen. Man freute sich, die<br />

„schöne Deutsche" wiederzusehen, die schon in kurzer Zeit<br />

zu einer viel besprochenen Persönlichkeit in der Kolonie geworden<br />

war.<br />

Bischof Murphy setzte Beata in großen Umrissen ihre<br />

kommende Aufgabe auseinander.<br />

„Die schwarzen Schwestern", - sagte er, „haben guten<br />

Willen. Sie werden in ihnen gelehrige Schülerinnen finden.<br />

Bor allem weil der Herr Gouverneur schon von Ihren hervorragenden<br />

Leistungen geredet hat. Sie brauchen nicht zu<br />

erröten, Schwester. Es wird schon stimmen. Ich kenne Sir<br />

Bulwer schon lange genug, um zu wissen, daß er nicht übertreibt.<br />

Eins darf ich Ihnen aber wohl ans Herz legen: Sie<br />

werden Gast in Stann Ereek sein, und deshalb ..<br />

Außer der Berücksichtigung der vom Kantonsrat am 28. Junt<br />

<strong>1949</strong> beschlossenen Erhöhung der Patentegbühren bringen die<br />

Vorschriften einige Neuerungen, die im Sinne der in letzter<br />

Zeit vielfach erhobenen Forderungen auf eine Hebung des<br />

Wili^beftandes ausgehen, ohne die dem freiheitsfrohen<br />

Weidmann jeweilen eingeräumten Befugnisse allzu empfindlich<br />

zu beschneiden.<br />

Die Jagdzeit für die Hochwildjagd ist festgesetzt auf<br />

Dienstag, den 13. September, bis Samstag, den 24. Sept.,<br />

und umfaßt zehn (im Vorjahr elf) Jagdtage. Die Jagd auf<br />

Rehböcke dauert vom Montag, 17. Oktober, bis Samstag,<br />

29. Oktober, die Jagd auf Hasen von Montag, 17. Oktober,<br />

bis Mittwoch, 30. November, und die Jagd auf die übrigen<br />

jagdbaren Tiere von Montag, 17. Oktober, bis Mittwoch,<br />

14. Deze.mber.<br />

Verordnungsgemäß ist auf der Hochwildjagd der Montag<br />

Schontag, während als Schontag für die niedere Jagd<br />

diesmal, gemäß dem Vorschlag des Patentjägervereins, der<br />

Donnerstag bezeichnet worden ist.<br />

Bei den Schongebieten bestehen die bisherigen eidgenössischen<br />

Bannbezirke gemäß bundesrätlicher Verordnung<br />

vom 7. August 1946. Das kantonale Schongebiet auf dem<br />

Städerried in Alpnach wird beibehalten, ebenso bleibt das<br />

Schongebiet Giswilerstock auch dieses Jahr geschlossen. Nachdem<br />

der Kantonsrat durch ein Postulat den Regierungsrat<br />

eingeladen hatte, die Frage zu prüfen, ob nicht in allen Gemeinden<br />

zusätzlich kleinere allgemeine Jagdschongebiete zu<br />

schaffen seien, hatten sich die Jagdkommission und der Regierungsrat<br />

nun über diese Frage schlüssig zu machen. Es wurde<br />

nun ein bescheidener Anfang versucht mit der Erklärung des<br />

vorderen Rückens des Sachslerberges zum Schongebiet.<br />

Die Grenzen des neuen kantonalen Bannbezirkes werden<br />

im Amtsblatt publiziert. Dabei besteht heute die Meinung,<br />

dieses Gebiet nicht länger als etwa fünf Jahre in Bann<br />

zu legen und nachher das Schongebiet in eine andere Gemeinde<br />

und Gegend des Kantons zu verlegen.<br />

Die Abschußzahl für Gemsen ist auf drei und jene für<br />

Murmeltiere auf zwei begrenzt. Zur besseren Kontrolle werden<br />

auf eine von Jägerseite ergangene Anregung für erlegte<br />

Gemsen Wildmarken eingeführt, die vom Jäger am Ohr<br />

des erlegten Tieres anzubringen sind. Jeder Hochwildjäger<br />

erhält mit dem Patent zugleich drei solche Wildmarken mit<br />

Nummer und Jahrzahl. Gemsen, die keine Wildmarken tragen,<br />

gelten als widerrechtlich erlegt. Erstmals wird im ganzen<br />

Kantonsgebiet auch der Steinadler unter die geschützten<br />

Tiere eingereiht.<br />

Alle diese Bestimmungen wollen dem Jäger die Gelegenheit<br />

zur Ausübung des freien Weidwerkes im Rahmen des<br />

Möglichen geben, dabei aber auch der Hebung unseres Wildbestandes,<br />

dem Schutz unserer Gottesnatur und ihrer Lebeweit<br />

dienen.<br />

Verkehrsunfälle. (Amtliche Mitteilung.) Am 18. August<br />

<strong>1949</strong> kollidierte in Alpnachdorf eine Velofahrerin mit einem<br />

Personenauto. Die Velofahrerin überquerte nach links die<br />

Straße, ohne zu beachten, daß aus der Gegenrichtung ein<br />

Auto kam. Die Velofahrerin und ein von ihr mitgeführtes<br />

Kind wurden leicht verletzt. .Das Velo war unversichert und<br />

zum Mitführen eines Kindes nicht vorschriftsgemäß eingerichtet.<br />

Am 20. August überholte in Giswil ein ausländisches<br />

Personenauto einen schweizerischen Personenwagen. Dabei<br />

wurde der Schweizer Wagen beschädigt.<br />

Am 20. August kreuzte zwischen Kaiserstuhl und Giswil<br />

ein Autocar mit einem ausländischen Personenwagen, der die<br />

Kurve schnitt. Um eine Kollision zu vermeiden, stoppte der<br />

Carführer. Hinter dem Car kam in der gleichen Richtung ein<br />

Personenwagen, der wegen des plötzlichen AnHaltens mit dem<br />

Car kollidierte. Es entstand erheblicher Sachschaden. Eine<br />

Person wurde leicht verletzt. Der ausländische Wagenführer,<br />

der die Kurve geschnitten hatte, konnte nicht ermittelt werden.<br />

Am 21. August fuhr ein Motorradfahrer mit besetztem<br />

Sozius auf der Straße von Kaiserstuhl nach Giswil. In der<br />

großen Kurve oberhalb der Ju^ndherberge fuhr der Motorradfährer<br />

infolge Nichtbeherrschens des Fahrzeuges rechts<br />

über die Straße hinaus. Der Motorradfahrer und sein Begleiten<br />

wurden verletzt. Am Motorrad entstand großer Sachschaden.<br />

In der gleichen Kurve ereigneten sich innert Jahressrist<br />

wiederholt Unfälle.<br />

Achtung! Einbrecher in Alphütten, Ferienhäuser,<br />

Klubhäuser entwichen! Beuggert Jakob, 1906, von<br />

Nuterseen, Handlanger, Landarbeiter, 175 Zentimeter, schlank,<br />

Haare dunkelblond, Zähne gut, zahlreiche blaue Pulverflecken<br />

unter dem rechten Auge, ist in der Strafanstalt Thorberg<br />

entwichen am 17. August <strong>1949</strong>. Er hat schon zweimal<br />

(4 Jahre auseinander, wenn er wieder entlassen war) zahlreiche<br />

Einbrüche verübt in Alphütten, Ferienhäusern usw.,<br />

und alles mitgenomemn, wahllos, und zwar beide Male ans<br />

der Route Heiligenschwendi-Jnstistal-Beatenberg, Kette<br />

Brienzer-Rothorn-Brünig, <strong>Obwaldner</strong> Alpen, teils auch am<br />

linken Brienzersee-Ufer.<br />

Es ist anzunehmen, daß er wieder die gleiche Route einschlägt.<br />

Beuggert ist völlig harmlos, keine Gefahr. Bitte ihn<br />

bei Betreffen festzunehmen und dem nächsten Polizeiposten<br />

zuzuführen oder Wahrnehmungen sofort dorthin zu melden.<br />

Von der Presse. Die neueste Nummer des „Sonntag", der<br />

jeder katholischen Familie gut ansteht, bringt zwei schöne Bilder<br />

von der neuen Bruderklausenkapelle auf Haggenegg ob<br />

Schwhz. Unsere verehrten Leser und Leserinnen seien darauf<br />

aufmerksam gemacht!<br />

Die „Weltwoche", die ab und zu auch in Obwalden gelesen<br />

wird, brachte kürzlich einen Artikel: „Papst Pins privat". Es<br />

ist heute eine kindische Mode geworden, in das Privatleben<br />

großer Männer zu schnüffeln und die Neugier der Denkfaulen<br />

aufzuheizen. Die „Neuen Zürcher Nachrichten" sind nun in<br />

der Lage, jenem Artikel über 50 Unrichtigkeiten, ja Fälschung<br />

eines Photo-Klischees, nachzuweisen. Das Sprichwort heißt ja:<br />

„Lug und Trug ist der Welt Acker und Pflug". Wir Katholiken<br />

unterstützen eine solche Presse nicht mit unserem Gelde<br />

sonst gehörten wir auch zu den mit negativer Intelligenz Begabten.<br />

. so geht das Ackerjahr zu Rand<br />

August<br />

Im Garten vor dem Pfarrhaus blühn<br />

Veil, Sonnenblum und Rosmarin.<br />

Vincula Petri geht alsdann<br />

den Weizen mit der Sense an.<br />

Die Traube kocht, es gilbt der Mais,<br />

die Störche sammeln sich zur Reis',<br />

und bleib'n sie noch nach Barthelmä,<br />

ein Winter kommt, der tut nicht weh.'<br />

Brachüber grast das Weidevieh,<br />

und auf den Tennen schlagen sie<br />

den Flegeltakt dnrchs ganze Land. —<br />

So geht das Ackerjahr zu Rand.<br />

Josef Weinheber, „Kleiner Kalende,<br />

Vom Wetter. Nach einer langanhaltenden Trockenperiod<br />

die nur in der vorletzten Woche von einem geringen<br />

fall unterbrochen wurde, dann gleich wieder in eigenM<br />

Dürre überging, ist endlich am Dienstagabend und Mittivl<br />

reichlich Regen gefallen. Dem Himmel sei Dank dafür %<br />

mit ist allerdings der volkswirtschaftliche Schaden, den «<br />

die Dürre brachte, noch nicht behoben. Im Gegensatz<br />

Jahre 1947 haben heuer so ziemlich alle Futterflächengebiete<br />

der Schweiz unter der Dürre zu leiden. Da und dort tmife<br />

seit langem Heu verhirtet werden, das Vieh wird früh« von<br />

den Alpen kommen, da die Alpen selbst auch unter Futt«.<br />

mangel und besonders unter Wassernot leiden.<br />

Die Meteorologen mögen uns Auskunft geben, ob feit<br />

uns tatsächlich auf einen Klimawechsel einzurichten haben.<br />

Aufruf des I. K. R. K. In wenigen Tagen beginnt<br />

diesjährige Geldsammlung des Internationalen Komitees vom<br />

Roten Kreuz. Es liegt ihm daran, allen denen, die sich in da<br />

Dienst der Sammlung stellen, und jenen, die ihm während<br />

der vergangenen Jahre ihre Spenden zukommen ließen, hmlich<br />

zu danken.<br />

Seit seiner Gründung durch Henri Dunant im Jahre M<br />

bis zum Jahre 1940 mußte das J.K.R.K. nie die Hilft der<br />

Öffentlichkeit in Anspruch nehmen. Seit 194g sind jedoch<br />

trotz größter Sparsamkeit die Ausgaben derart angewachsen<br />

daß ein Appell an das Schweizervolk gerichtet werden mußte!<br />

Viele haben diesen Hilferuf verstanden und verstehen ihn<br />

heute noch. Sobald die Aufgaben, welche des J.K.R.K, zu<br />

erfüllen hat und damit dieAusgaben kleiner werden, wird eZ<br />

auf weitere Sammlungen verzichten. Vorläufig ist es noch<br />

immer auf die Hilfe des Schweizervolkes angewiesen.<br />

Unverständlich bleibt aber, daß es da und dort immer<br />

wieder Leute gibt, die über das J.K.R.K. Gerüchte verbreiten,<br />

welche jeder Grundlage entbehren und nichts weiteres als verlenmderisch<br />

bezeichnet werden können. Der Moment scheint<br />

uns daher gekommen, eine ernsthafte Mahnung m<br />

alle jene zu richten, die am J.K.R.K. eine leichtfertige<br />

Kritküben. Wie sehr diese böswilligen oder gedankenlosen<br />

Schwätzer unserem Lande schaden, ist kaum zu ermessen.<br />

Ueberall in der Welt legt das J.K.R.K., dessen Mitglieder<br />

nur vom Wunsche beseelt sind, uneigennützig zu helfen, für<br />

die Schweiz Ehre ein. Es verdient darum auch die moralische<br />

und materielle Unterstützung des ganzen Volkes!<br />

Kantonales Trachtenbott Meiringen, 4. September M<br />

(Eing.) Zehn Tage trennen uns noch von dem für Meiringen<br />

bedeutungsvollen Tage. Entsprechend den Satzungen der Beieinigung<br />

für Tracht und Heimat soll er würdig und entfach,<br />

aber festlich-froh begangen werden. Den am Bortage eintreffenden<br />

Ehrengästen und der Haslibevölkerung wird schon<br />

am Samstag durch die Trachtengruppe Meiringen ein gediegener<br />

Unterhaltungsabend geboten.<br />

Am Sonntag werden aus allen Gauen des Bernbiet und<br />

den ans Hasli grenzenden Kantonen über 1000 Trachtentw<br />

gende mit den Morgenzügen erwartet.<br />

Der Tag beginnt mit einem öffentlichen Feldgottesdienst,<br />

an welchen die Feier des 20jährigen Jubiläums und die kurze<br />

Ereldigung geschäftlicher Traktanden sich anschließen.<br />

Der Nachmittag ist deni Volkslied und dem Volkstanz gewidmet.<br />

Abwechslungsweise betritt hierzu jeder Landesteil<br />

die auf dem Alpbach gezimmerte Festbühne. Nach diesen<br />

Darbietungen werden sich die Zügel der Festordnung lösen,<br />

um Besucher und Trachtenleute bei Lied und Tanz zur nngezwungen<br />

großen Festgemeinde zu vereinen.<br />

Wir erwarten auch aus Obwalden einen muntern<br />

Trupp Teilnehmer. Herzliches Willkomm!<br />

* Die offizielle Delegation der Stadt Kopenhagen durchreiste<br />

in Begleitung des Zürcher Stadtrates auch unser Landchen<br />

und stieg im Hotel Bahnhof in Giswil zu einem kleinen<br />

Imbiß ab. Der Delegationsleiter Holger Johannfsen äußerte<br />

sich sehr lobend über den Liebreiz der Gegend, die Abwechslung<br />

von Tälern, Bergen und Seen.<br />

Für die Wetterführung des Ackerbaues. Der drohende<br />

weitere Rückgang des Ackerbaues veranlaßt die eidgenössischen<br />

landwirtschaftlichen Versuchsanstalten, in einer Mitteilung<br />

die Adresse der landwirtschaftlichen Fachpresse die Notwendigkeit<br />

der Beibehaltung eines ausgedehnten Ackerbaues darzulegen.<br />

So wird insbesondere dargetan, daß die Sicherung<br />

des Absatzes unserer landwirtschaftlichen Erzeugnisse die Msrechterhaltung<br />

der heutigen Ackerfläche erfordere. Auch die<br />

fahrungen in den rasch sich folgenden Trockenjahren wiesen m<br />

dte gleiche Richtung, habe sich doch gezeigt, daß Getreides<br />

und Kunstfutterbau in. weiten Gebieten unseres Landes sicherere<br />

Erträge liefern als die auf Wassermangel sehr mp\^"<br />

Itchen Dauerwiesen. Die durch mangelnden Absatz aufgezwMgene<br />

Reduktion des Anbaues von Hackfrüchten erschwert uu<br />

allerdings die Einhaltung einer sachgemäßen Fruchtfolge,<br />

werden aber eine Reihe von Möglichkeiten aufgezählt, die w<br />

emen gesunden Ackerbau ermöglichen sollten.<br />

Stabile Lage auf dem Obstmarkt. :: Aus dem Obstm^<br />

herrscht weiterhin Ruhe. Man merkt, daß dieses Jahr f« nc<br />

große Obsternte verwertet werden muß. Während sonst<br />

/


„ach Absatzmöglichkeiten Umschau gehalten wird, trifft für das<br />

diesjährige Ost eher das Gegenteil zu. Die Käufer müsi n<br />

wieder einmal suchen. So ist das anfallende Frühobst bsbr<br />

,uf keine Verwertungsschwierigkeiten gestoßen. Am wenigsten<br />

begehrt sind die ^-Sortierungen der verschiedenen Aufpssotten.<br />

— Anläßlich der letzten Vorbörse des Kreises Zürich<br />

Schweizerischen Obstverbandes wurden die bisherigen<br />

Richtpreise für Kern- und Steinobst auf der ganzen Linie beibehalten.<br />

Einzig bei der ^afelapfelsorte Graoensteiner ist der<br />

bisherige Richtpreis der B-Sortierung von 40 Fr auf 4» ftr<br />

pro M Kilogramm erhöht worden.<br />

" '<br />

Tarnen. Kapuzinerklo st er. Sonntag, den 28. Auq.<br />

nachmittags halb 4 Uhr, Drittordensversammluna mit Einkleidungs-<br />

und Profeßfeier.<br />

Mrns-Schild. (Eing.) (Nachtrag zu Nr. 57 vom 20 Juli)<br />

Die Kapelle im Schild-Enerwil wurde 178$ auf Kosten des<br />

Kapellvogtes Wolfgang Aufdermauer, Althostatt-Schild und<br />

seiner Ehefrau Anna Maria Durrer gebaut. Bis 1827 hatten<br />

die Teiler im Schild für den Unterhalt zu sorgen. Zu diesem<br />

Unterhalt spendeten die Großsöhne des Erbauers die Gebrüder<br />

Aufdermauer Franz (1765—1818) und Anton (1767 bis<br />

1813), Althostatt, 432 Pfund. Nachkommen der edlen Erbauer<br />

sind die Nachfolger der Aufdermauer ab Obersteinacher-<br />

Schild. Das Geschlecht Aufdermauer hat feinen Namen vom<br />

Gut „Im" (Aus der Mur) im Melchtal und beaeanet<br />

unns schon 1408 (ob der Mur).<br />

Hoher Besuch in Sächseln. Dienstag, den 23. August,<br />

stattete der Apostolische Nuntius von Frankreich, Mgr. Angelo<br />

Giuseppe Roucalli, Erzbischos von Mefembrile, den Stätten<br />

des hl. Bruder Klaus in Sächseln und auf dem Flüeli einen<br />

Besuch ab. Der hohe Kirchenfürst kam per Auto von Engelberg,<br />

las am Altare des hl. Landesvaters die hl. Messe, besichtigte<br />

kurz die Kirche von Sächseln und das Flüeli/Der<br />

hohe Gast war sichtlich begeistert für die Schönheit unseres<br />

Landes und spürbar ergriffen von der Größe unseres Heiligen<br />

und der schlichten Herbheit seiner heiligen Stätten. Worte<br />

ganz besonderer Anerkennung fand er für die Tatsache, daß<br />

Sächseln nicht kramladenhaft verschandelt wurde- rr.<br />

Sächseln. (Korr.) An einem „Kleinen Liederabend" sang<br />

Sonntag, den 21. August, im Hotel „Kreuz" der in Sächseln<br />

in den Ferien weilende englische Tenor David G a l l i v e r<br />

englische Kompositionen aus älterer und neuerer Zeit und dazu<br />

auf Deutsch einige ansprechende Liedergtfben von Schubert<br />

und Beethoven. Der sympathische Sänger wußte mit seiner<br />

warmen, weichen Stimme in seinen Darbietungen Wesentliches<br />

zu sagen und eroberte sich verdienten Beifall. Die Klaoierbegleitung<br />

wurde von Kaspar D i e t h e l m , Sarnen, einfühlend<br />

interpretiert und das Programm von ihm mit einer<br />

Klavierdarbietung wertvoll bereichert.<br />

Sächseln. (Eing.) Am vergangenen Freitag kehrte der<br />

Orchesterverein von seiner sechstägigen Ferienreise heim.<br />

Sie führte die Teilnehmer in bequemem Autocar über Genf-<br />

Grenoble an die französische und italienische Riviera. Die ausgezeichnet<br />

organisierte Fahrt bot eine Fülle von Abwechslung,<br />

zeigte die unvergleichlichen Schönheiten des sonnigen Südens<br />

und wurde zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Für die sorgfaltige<br />

Vorbereitung und Durchführung der Reise gebührt dem<br />

initiativen Vereinspräsidenten, Herrn Hans Reinhard,<br />

der Firma Dillier, Autotransporte, Sarnen, und dem<br />

zuverlässigen Chauffeur, Herrn Ma t h i s , der wohlverdiente<br />

Dank.<br />

K a n t o n e<br />

Schwyz. Wer hat das Hotel „Rigi-First" angezündet?<br />

Su. Am Montag begann in Schwyz die Kriminalgerichts-<br />

Verhandlung gegen den früheren Automechaniker und jetzigen<br />

Privatier Karl Dubs aus Zürich, der im Verdacht steht, den<br />

Brand des Hotels „Rigi-First" am 25. Juli 1948 angestiftet<br />

zu haben.<br />

Zehn Tage vor dem Brand hatte Dubs das geschlossene<br />

Hotel aus der konkursamtlichen Steigerung für eine halbe<br />

Million Franken erworben, als „Katze im Sacke", wie er sich<br />

selbst ausdrückte; denn er hatte den Holzbau vorher nie gesehen.<br />

Aber durch den vorangehenden Konkurs hatte er viel<br />

Geld verloren, das er in die „Rigi-First AG. gesteckt hatte.<br />

Niemand, der Käufer selbst zuletzt, wußte, womit die 500 000<br />

Franken bezahlt werden sollten.<br />

Aber seit langem ging im Volksmund die Rede, es wäre<br />

am besten, wenn „der Herr Brönnimann die große Holzhütte<br />

nehmen" könnte. In einer stockfinstern Nacht zum Sonntag<br />

ging dann das ungastliche Hotel wirklich in Flammen auf und<br />

brannte bis auf den Grund nieder. Daß ein Brand gelegt<br />

Worden war, ist mit Sicherheit festgestellt, fand man doch in<br />

der Nähe des Liftschachtes eine Chiantiflafche und auf dem<br />

Teppich Spuren einer ausgegossenen Flüssigkeit — aber keinen<br />

Ehianti! Außerdem sollen verschiedene Zeugen zwei verdäch-<br />

% jüngere Männer vor und nach dem Brande bemerkt<br />

haben.<br />

„ 3 n der Voruntersuchung wurde so viel gelogen, daß die<br />

Klärung des Falles außerordentlich kompliziert ist. Der Angeklagte<br />

Dubs gilt nicht als Unschuldslamm; er hat schon des<br />

astern mit den Gerichten zu tun gehabt, konnte aber meistens<br />

m,t<br />

'Uapper Not einer Verurteilung entgehen.<br />

*<br />

Vor dem Urteil im „Rigi-First"-Brandstifterprozetz. Su.<br />

lrd Karl Dubs, der seit über einem Jahr im Gefängnis zu<br />

stu f sein Urteil wartet, wegen Brandstiftung am Hotel<br />

? gi-First" verurteilt oder freigesprochen? — Das Gefühl<br />

erer die den Verhandlungen gefolgt sind, spricht ihn schul-<br />

'9, die vernünftigen Ueberlegungen jedoch müssen dem<br />

^i^^uwalt recht geben, der den Freispruch beantragt.<br />

Weder ein Vorstrafenregister i|ieL noch uuui eine jicue Kette von uvu verdächtigen<br />

vi<br />

n<br />

nofr f e '' ert schlüssige Beweise, folgert dieser. Der Anjj<br />

agte selbst erklärt auch am Schluß der Verhandlungen, daß<br />

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jederzeit gerne angenommen.<br />

weroen<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

~ . .<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeter,eile-<br />

Obwalden 9 Rp Schweiz 11 Rp., Reklame ZV Rp. — Für<br />

Redaktion: Dr. Ignaz Britsckiai Tel 8 68 13<br />

Schweizer. Annoncen AG., Luzern.<br />

Druck und Verlag- Louis Ehrli Z- Cie.. Sarnen! Tel. (041) 8S0 33 x M Obwalden.) - Vorschriften betr. PlaÄmg ^Sch?fwA<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Neue Quellen der Energie.<br />

A t o m k r a f t f ü r friedliche Z w e c k e<br />

» A. in Sarnen, welche die<br />

staatliche kanadische Radium-Produktionsgefellschast<br />

„ Eldorad o Minning and Resining Ltd."<br />

Ottawa, für die meisten westeuropäischen Staaten<br />

vertritt, hat in der Buchhandlung Pfammatter<br />

Sarnen anschauliche Lehrtafeln zur Theorie der<br />

Atom-Energie ausgestellt. Aus diesen Tafeln ist<br />

das Schema eines künftigen Atom-Krastwerkes ersichtlich.<br />

An Hand dieser instruktiven Tafeln kann<br />

auch der Laie eine Vorstellung davon gewinnen<br />

tüte sich die Vorgänge bei der Gewinnung der<br />

Atom-Energie abspielen. Die Redaktion.<br />

Wir haben es in unserem Zeitalter der vorwärts stürmenden<br />

Technik immer wieder erlebt, .daß sich Phantasie und Wirklichkeit<br />

überschneiden. Was heute noch als ein Traumbild einsamer<br />

Forscher erscheint, kann morgen schon sichtbare Tatsuche<br />

werden. Erst in diesen Tagen haben wir es erlebt daß<br />

sich zwei Nachrichten in der Presse begegnen, die uns'aufhorchen<br />

lassen. Aus Göttingen wird berichtet, daß der bekannte<br />

Atomforscher und Nobelpreisträger, Professor Dr. Otto<br />

Hahn, die Verwendung der Atom-Energie für den Antri-b<br />

von Flugzeugen, Autos oder Schiffen als „Utopie", das heißt<br />

als Hirngespinst erklärt. In der gleichen Zeitung aber lesen<br />

wir, daß in den USA bereits Schiffsantriebe mit Aotmkraft<br />

gebaut werden und daß Jndustriefirmen von Weltruf ihre<br />

Produktion zu diesem Zweck umstellen. Ferner lesen wir eine<br />

Aeußerung des bekannten australischen Atomforschers, Professor<br />

M a s s e y , wonach damit zu rechnen ist, daß in naher<br />

Zukunft etwa 1000 Flugzeuge mit Atomenergie angetrieben<br />

»erben können. Was ist da nun Phantasie und was ist<br />

Wirklichkeit?<br />

_ Ein dichter Schleier verhüllt heute noch manches Geheimnis<br />

der Atom-Forschung. Zudem ist dieses Gebiet der<br />

«issenschaft nur wirklichen Fachleuten zugänglich. Dennoch<br />

hat auch die breite Öffentlichkeit ein Recht darauf zu wissen,<br />

um was es sich eigentlich dabei handelt. Mit der Erfindung<br />

der Atombombe ist der Menschheit eine Drohung entgegengeschleudert,<br />

die ihre Existenz unmittelbar berührt. Eine Um-<br />

Mznng aller bisherigen Begriffe von Raum und Zeit, vom<br />

Zusammenleben der Menschen in Ländern und Kontinenten<br />

ist bamii verbunden. Politische Folgerungen für jeden Einzelnen<br />

ergeben sich daraus.<br />

Wie Professor Friedrich Deßauer, -der berühmte Freiburger<br />

Denker und Physiker, in seinem ausgezeichneten, allgemeinverständlichen<br />

Buch „Atombombe und Atomenergie"<br />

ausführte, geht unaufhaltsam die Macht des Militärs auf die<br />

Gelehrten und Techniker über. Sie haben künftig die Schlüf-<br />

U ^ ^ menschlichen Weltgeschehens in ihren Händen,<br />

-luch Männer wie E i n st e i n haben das offen ausgesprochen<br />

uuo ihrem Verantwortungsbewußtsein klaren Ausdruck gegeben.<br />

Um die Vorgänge und. Tatsachen zu begreifen und in ihre<br />

ehemmisse -einzudringen, ist ein langjähriges Studium erstrderlich.<br />

Selbst dann bleiben dem Spezialisten noch viele<br />

at>el zu lösen. Die große Schwierigkeit liegt darin, daß der<br />

eusch gewohnt ist, in Bildern zu denken und daß diese Denki<br />

oer einfach nicht mehr ausreichen, um richtige Vorstellungen<br />

,°u iMinnen. Auch die Grenzen der Mathematik werden ge-<br />

Mengt. Gleichwohl ist es möglich, sich in großen Zügen einige<br />

Zusammenhänge klarzumachen, um dem Wunder der Atomkrast<br />

naher zu kommen.<br />

• "^e^j ut^en toir einmal, uns das Wesen und den Aufbau<br />

eines Atoms zu vergegenwärtigen. -<br />

,rJP' 6 feinsten Teilchen eines Stoffes, die man durch mechamiche<br />

Zerkleinerung erhält, sind die Moleküle. Die Umrisse<br />

eines Molekül sind erst bei 500 OOOsctchet Vergrößerung<br />

mit einem Elektronenmikroshzp zu erkennen. Fast alle Stoffe<br />

bestehen jedoch aus einer chemischen Verbindung verschiedener<br />

Elemente, das heißt aus Stoffen, welche keine „Zusammenletzung"<br />

darstellen. So ist zum Beispiel Wasser eine Verbindnng<br />

der beiden Elemente Wasserstoff und Sauerstoff<br />

Man kann also ein Moleküle Wasser noch weiter zerlegen.<br />

Die einzelnen Teile sind dann jedoch nicht mehr<br />

Wasserteilchen, sondern chemisch ganz andere Stoffe, eben<br />

Wasserstoff und Sauerstoff. So besteht ein Molekül Wasser<br />

aus 2 Atomen Wasserstoff und 1 Atom Sauerstoff.<br />

Jedes Atom, gleich welchen Stoffes, besteht ans einem<br />

„Kern", welcher positiv elektrisch geladen ist. Dieser Kern<br />

gibt dem Atom sein Gewicht, das heißt, die in einem Atom<br />

enthaltene Masse sitzt nahezu vollständig in ihm. Die verschiedenen<br />

Elemente unterscheiden sich dadurch, daß ihre Atomkerne<br />

verschieden groß und schwer und auch verschieden stark<br />

Positiv geladen sind. Der unvorstellbar kleine Rest stellt die<br />

„Elektronen" dar. Diese sind unendlich kleine, negativ geladene<br />

Teilchen, praktisch gewichtslos, welche den Kern umkreisen,<br />

wie die Planeten die Sonne.<br />

Das Wasserstoff-Atom besteht aus dem kleinsten + Kern.<br />

Um ihn kreist ein einziges Elektron. Nennt man die Ladung<br />

eines Elektrons — 1, so hat der Wasserstoffkern die Ladung<br />

-I- 1. Das Uran-Atom besteht aus dem größten -s- Kern.<br />

Um ihn kreisen 92 Elektronen, jedes von der Ladung — 1.<br />

Zwischen einem Wasserstosselektron und einem Uranelekkrom ist<br />

kein wesentlicher Unterschied, wohl aber zwischen dem Wasserstoffkern<br />

und dem Urankern. Auch das Uranatom hat nur<br />

einen Kern, aber er hat die Ladung + 92, ist also 92 mal<br />

stärker positiv geladen, als der Wasserstoffkern. Das Gewicht<br />

-des Urankerns ist sogar 238 mal größer als das Gewicht des<br />

Wasserstoffkerns. Außer den Wasserstoffkernen, den sog. Protonen,<br />

existieren im Kern auch die Neutronen, die etwa ebenso<br />

schwer sind wie ein Wasserstoffkern, aber keine Ladung besitzen.<br />

Ein Uran-Atomkern besteht ans 92 Protonen + 146 Neutronen,<br />

wodurch das 238-fache Gewicht, aber nur die 92-sache<br />

Ladung gegenüber dem Wasserstoffkern erklärt ist.<br />

Während die auf dem Kern sitzende + Ladung nicht ohne<br />

weiteres von ihm entfernt werden kann, ist die — Elektrizität<br />

in Form der Elektronen beweglich und kann einem Atom<br />

wenigstens teilweise entrissen werden. Ein Atom ist + geladen,<br />

wenn es zu wenig, — geladen, wenn es zu viele Elektronen<br />

enthält. Die Natur versucht stets den ungeladenen<br />

Zustand herzustellen, d. h. die Elektronen so zu verteilen, daß<br />

jeder Kern die zum Ausgleich seiner positiven Ladung nötige<br />

negative Ladung der Elektronen erhält.<br />

Becquerel entdeckte 1896, daß Uran auf die Photographische<br />

Platte einwirkt und die Luft ionisiert (leitend<br />

macht). Die Ursache dieser Erscheinungen ist eine vom Uran<br />

ausgehende Strahlung. Bis heute sind drei Gruppen solcher<br />

strahlender, d. h. radioaktiver Stoffe, bekannt. Bei<br />

allen handelt es" sich um schwere Metalle, deren Atome sich<br />

während der Strahlung in Atome anderer Schwermetalle ver-<br />

H t o r n<br />

k r a f t<br />

Geballte Kraft auf kleinstem Raum<br />

Ist Wirklichkeit geworden,<br />

Des Forschergeistes kühnster Traum! —<br />

Soll btfefe Kraft uns morden?<br />

Wie uns die Sonne friedlich scheint<br />

Und Segen rings entfaltet,<br />

Sei durch den Geist mit Kraft vereint<br />

Das Weltbild neu gestaltet.<br />

Die stärkste Kraft als Friedenspfand<br />

Muß heute uns noch schützen.<br />

Der Schaffende in jedem Land<br />

Wird friedlich sie bald nützen.<br />

K. A. Walther<br />

wandeln. Die Radioaktivität ist nichts anderes als eine<br />

naturliche A t o m u m w a n d ln n g. So wird z. B.<br />

w pr >?"<br />

Radium, aus diesem dann Blei unter<br />

Aussendung eines Edelgases, der „Emanation". Bei diesen<br />

Zerfallserscheinungen treten drei Arten von Strahlungen auf:<br />

Die Alpha-, Betha- und Gamma-Strahlen. Die Alphaau§<br />

+ geladenenn Teilchen, die ' Betastrahlen<br />

aus Elektronen. Die Gamma-Strahlen sind den<br />

Rontgenstrahlen außerordentlich ähnlich.<br />

^Die Wirkung der Atombombe beruht darauf, daß es<br />

gelungen ist, die natürliche Atomumwandlung k ü n st l i ch<br />

herbeizuführen und diesen Vorgang, der sonst Jahrhunderte<br />

oder Jahrtausende dauert, auf den Augenblick der Explosion<br />

zu konzentrieren. Es ist also verständlich, daß damit Äie ge-<br />

»ir.j £ " er ? te ' dre normalerweise in langen Zeiträumen allmählich<br />

frei wird, urplötzlich in vollem Umfang entfesselt<br />

werden kann. Daraus erklärt sich die verheerende Gewalt<br />

dieser Bombe.<br />

In amerikanischen Forschungszentren sind zurzeit Schiffs-<br />

Maschinen in Entwicklung, die nicht mehr mit Kohle oder Oel,<br />

sondern mit Atomenergie angetrieben werden sollen. Der für<br />

den Einbau eines solchen „Atom-Motors" benötigte Raum<br />

muß jedoch in genügend weitem Umfange gegen Äie auf Besatznng<br />

und Passagiere schädlich einwirkende radio-aktive<br />

Strahlung des Atomenergiezerfalls abgeschirmt werden. Bei<br />

der Größe moderner Ozeanriesen, Schlachtschiffe und Flugzeugträger<br />

ist dies auch ohne weiteres möglich. Dagegen kann<br />

die Atom-Energie zum Antrieb von Autos vorläufig noch nicht<br />

verwendet werden.<br />

Auf diesen Energien beim Atomzerfall beruht auch wahrcheinlich<br />

die unerschöpfliche K r a s t d e r S o n n e, in deren<br />

Innerem sich ähnliche Vorgänge abspielen. Nach dem Stand<br />

der heutigen astrophysikalischen Forschung muß angenommen<br />

werden, daß im Innern der Sonne Temperaturen bis zu 26<br />

Millionen Grad herrschen. Bei so hohen Temperaturen besitzen<br />

die Atome derartig hohe Geschwindigkeiten, daß bei ihren Zuammenstößen<br />

Atom-Umwandlungen eintreten, bei denen aus<br />

Wasserstosf-Atornkernen Helinm-Atornkerne entstehen. Dieser<br />

Prozeß gibt ungeheure Energiemengen frei, die in Form der<br />

Sonnen -Strahlung in den Weltenraum hinausgestrahlt<br />


werden. So ist die Sonne für uns Menschen das natürlichste,<br />

beste und nützlichste Beispiel praktisch wirkender Atome<br />

n e r g i e.<br />

Die Wissenschaft ist seit langem tätig, um der Menschheit<br />

neue Quellen der Energie zu erschließen, da das Ende der<br />

Kohlen- und Erdölvorräte heute schon vorauszusehen ist.<br />

-Der ewig sprudelnde Quell des Wassers im Dienste der<br />

Elektrizitätsgewinnung reicht nicht aus, den ständig wachsenden<br />

Energiebedarf zu decken. Es wäre aber verfrüht, jetzt schon<br />

die Wasserkraftwerke durch Atomkraftwerke ersetzen zu wollen,<br />

deren Kosten heute noch viel zu hoch sind, um eine Wirtschaftlichkeit<br />

gewährleisten zu können.<br />

Professor P i c c a r d in Brüssel hat neuerdings die Idee<br />

der thermischen Kraftwerke überzeugend vertreten. Er<br />

schreibt: „Die einzige Energiequelle, die uns in praktisch<br />

unbeschränkten Mengen zur Verfügung steht, und die wir<br />

heute ohne neue grundlegende Entdeckungen und Erfindungen<br />

ausbeuten können, sind die Temperaturdifferenzen in den tropischen<br />

Weltmeeren. Georges C l a u d e mag sich wohl große<br />

Verdienste erworben haben, dadurch, daß er die Methoden der<br />

Luftverflüssigung verbessert hat und dadurch, daß er auf vielen<br />

industriellen Gebieten bahnbrechend vorgegangen ist; spätere<br />

Generationen werden ihn seiern als den Begründer der<br />

thermischen Meerkraftwerke."<br />

Auch die Möglichkeit thermodynamischer Kraftwerke faßt<br />

Professor Piccard ins Auge, um die Konzentration der Sonnenstrahlen<br />

mit Hilfe von Photozellen nutzbar zu machen. Er<br />

sagt dazu: „Wir denken dabei an Photozellen mit Sperrschicht,<br />

ähnlich wie sie in den bekannten Beleuchtungsmessern der<br />

Photographen angewendet werden. Im Prinzip haben wir<br />

hier ein Kupferblech, das mit bestimmten hauchdünnen Schichten<br />

überzogen ist. Die einfallenden Lichtquanten erzeugen<br />

Potentialdifferenzen zwischen denselben. Die heutigen Photozellen<br />

sind zwar noch recht teuer und ihr Wirkungsgrad ist unbefriedigend.<br />

Es kommt aber vielleicht einmal eine ganz einfache<br />

Erfindung, welche den Preis bedeutend herabsetzt und<br />

den Wirkungsgrad etwas verbessert, und dann werden wir in<br />

der Lage sein, unter Ausnutzung wertlosen Landes an schönen<br />

Tagen mit Photozellen und Pumpwerken unsere<br />

Stauseen beliebig oft aufzufüllen, auch wenn die Niederschlagsarmut<br />

der letzten Jahre zur Regel werden würde.<br />

Weitere Energiequellen liegen noch in der Ausnutzung von<br />

Ebbe und Flut oder in der Nutzbarmachung der Erdwärme.<br />

Mit Sicherheit aber kann gesagt werden, daß der Menschheit<br />

unbegrenzte Mengen an Energie zur Verfügung stehen,<br />

„wenn es gelingt, die Sonne nachzuahmen und wie sie Wasserstoff<br />

zu Helium zu kondensieren". Diese, aus der Atomwandlung<br />

gewonnene Energie beherrscht das Denken und Forschen<br />

der Physiker. Niemand weiß, welche überraschenden Entdeckungen<br />

noch zu erwarten sind. Die Atom-Physik steht erst an einem<br />

Anfang, und die Folgen der bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit<br />

sind noch nicht abzusehen.<br />

Möge sich der Triumph menschlichen Forschergeistes, durch<br />

künstliche Ätom-Umwandlung Atom-Energie zu gewinnen,<br />

nach dem Vorbild der göttlichen S-ch öpsung<br />

unserer Sonne als der Lebensspenderin des Lichtes, Wachsens<br />

und Gedeihens nicht in Atom-Bomben, sondern in neuen<br />

Energie-Quellen zum Wohl und Nutzen für die ganze Menschheit<br />

auswirken!<br />

Hellmuth Walther, Sächseln.<br />

S p r i n g k o n k u r r e n z in A l p n a c h - D o r f<br />

b. Die Woche über machte es den Anschein, als ob das traditionelle<br />

Festwetter <strong>1949</strong> dem Kavallerieverein beider Unterwalden<br />

für seine Veranstaltung vom Sonntag die Treue -<br />

sagen wolle. Doch besann es sich und ließ nochmals bis z<br />

Austragung der letzten Konkurrenz eine herrliche Spatsomm -<br />

sonne über dem Festplatz erstrahlen. So vermochten denn a<br />

Wetter und der gute Name der Konkurrenz bet 20W ä«*<br />

schauer anzulocken, die auf einem ideal hergerichteten H tz<br />

ein durchwegs rassiges und temperamentvolles Springen zu<br />

Pünktlich um 1 Uhr führte die Musikgesellschaft Alpnach<br />

den Festzug mit den Droschken der Gäste, gefolgt von den<br />

flotten Kavalleristen, zum Festplatz. Ob der Rekordzahl der<br />

Nennungen (150 Konkurrenten) hatte man hier schon am<br />

Morgen mit dem Vereinsspringen begonnen und fuhr am<br />

Nachmittag mit dem D 1 fort. Siegfried Jmfeld, Lungern,<br />

war den einzelnen Konkurrenzen ein versierter Kommentator.<br />

Den edlen Wettkämpfen von Roß und Reiter folgten von der<br />

einfachen, mit' einem Schweizerkreuz geschmückten Tribüne aus<br />

gern gesehene Ehrengäste und die gestrenge Jury, unter ihnen<br />

Landammann Dr. Odermatt, die Regierungsräte Otto Odermatt,<br />

Stans, und Heimann Oskar, Alpnach, Oberst A. Odermatt,<br />

Engelberg, Major Franz Durrer, Alpnach, Hauptmann<br />

O. Kayser, Stans, Hauptmann I. Frey, Schöstland, Gemeinde-<br />

Präsident Franz Müller und alt Gemeindepräsident S. Heß.<br />

Fünf verschiedene Konkurrenzen vermerkte der Festführer.<br />

Um den Preis des Kavallerie Vereins ritten 22<br />

einheimische Konkurrenten, unter ihnen der Senior des Vereins,<br />

der 49jährige Gefreite Kifer Josef, Kägiswil, der auf<br />

seiner braven Sophanisbe ohne Fehler auch gleich den ehrenvollen<br />

2. Platz belegte. Eine etwas bessere Zeit ritt nur noch<br />

Dragoner von Holzen, Stans. Die beiden folgenden Preise<br />

waren allen Gefreiten und Soldaten offen.<br />

Im Preis vom Stanferhorn vermochte sich von<br />

den Einheimischen noch die schnelle Wölsung mit Dragoner<br />

Maser in den vorderen Rängen zu placieren. Der Favorit aus<br />

den „Ländern", Dragoner von Holzen, mußte nach einem sehr<br />

schnellen und beherrschten Ritt noch für eine leichte Touche<br />

4 Fehler einkassieren. Stark beklatscht aber wurde wieder die<br />

Leistung des Vereinssenioren Gefreiter Kifer, der sich mit<br />

seiner sichern, aber nicht mehr so schnellen. Sophanisbe wiederum<br />

mit 9 Fehlern den 6. Rang sichern konnte.<br />

In der nächstschweren Konkurrenz um den P r e i s v o m<br />

P i l a t u s, die den Gefreiten und Soldaten mit ersten Preisen<br />

in den letzten drei Jahren offenstand, wuchsen die Häge und<br />

Hindernisse und entsprechend auch die Fehler. Lange wollte<br />

kein fehlerfreier Lauf mehr glücken, bis endlich die prächtigen<br />

Parcours der Gfreiten Kaufmann Franz und von Euw Ernst<br />

wieder Elan in die Kunstreisen brachte. Das Rennen um den<br />

Preis vom Rotzberg für Unteroffiziere stand merklich<br />

von den übrigen Konkurrenzen zurück. Auch der Favorit, Kpl.<br />

Wandeler Josef von Gunzwil, enttäuschte und erfüllte die in<br />

ihn gesetzten. Hoffnungen nicht und mußte sich für die letzte<br />

Latte des Dreisprungs 4 Fehler buchen lassen.<br />

Eine Augenweide bot dafür wieder das interessante und<br />

scharf gerittene Gehorsamspringen mit Kippbahn und „Güggel-<br />

Hindernis". An der Kippe, vor der oft Reiter und Roß den<br />

Kopf schüttelten, gab es manche ergötzliche Situation, glücklicherweise<br />

aber keine Unfälle. Als besonders „gehorsamwiesen<br />

sich hierbei die wendigen Enui und Soana der i v t:<br />

von Euw Ernst und Bachmann Franz.<br />

Die Pausen verkürzte die Musikgesellschaft Alpnack<br />

flotten Musikvorträgen. Aus dem Rennstall Haslach LP*<br />

man einen interessanten Vollblüter — vom Besitzer geritten<br />

zu sehen, und auch die Vorführung von zwei frönen a«<br />

pserdgespanen — Züchter: Regierungsrat O. Heimann ^<br />

M Britschgi — begegneten großem Interesse.<br />

Den Abschluß des in allen Teilen gelungenen Sprinawzu<br />

dem einem tüchtigen Organisationskomitee unter der Ö<br />

von ©fr. Jsidor Wallimami, Alpnach, und allen stillen Ha<br />

gratuliert werden darf, bildete die Verlosung des Füllens . I<br />

c der übrigen »^ Naturalpreise. Das 'TWS große nmfoo Los OnS hatte August or. (\<br />

seid, ©rund, in der Tasche, weitere Gewinnummern<br />

im Amtsblatt veröffentlicht.<br />

'<br />

Die Alpnacher Springkonkurrenz hat gehalten, was di?<br />

Organisatoren von ihr versprachen. Und neben dein '<br />

sportlichen Erfolg vermochte sie zweifelsohne alle die m<br />

reichen Festbesucher erneut für den edlen Pferdesport zu f es<br />

geistern.<br />

Resultate.<br />

Preis vom Kavallerieverein. Bereinskonkurrenz:<br />

1. Drag, von Holzen Otto, Stans, mit Niniche 0 S?<br />

50.0. 2. Gefr. Kiser Josef, Kägiswil, auf Sophanisbe 0 £'<br />

58.0. 3. Drag. Waser Walter, Stansstad, mit Wölsung, 2 a''<br />

55.6.4. Wm. Kiser Wend., Kägiswil, mit Säule, 2 F., Uz<br />

5. Gefr. Wallimann Jsidor, Alpnach, mit Gombette, 2 F.^H<br />

6. Kpl. Abächerli Hs., Giswil. 7. Drag. Wirz W., (Sarnett.'<br />

Preis vom Stanferhorn, Kat. D 1: 1. ©efrettet<br />

Wicki Josef, Menznau, mit Lewin 0 F., 48.2. 2. Drag. Re6=<br />

samen Bernhard, Eschenbach, mit Worlitz 0 F., 49.0. 3. $ rfl »<br />

Waser Walter, Stansstad, mit Wölsung O F., 49.4. 4. Drag<br />

Hagenbuch Emil, Zug, mit Verluron 0 F., 51.V. 5. Drag.<br />

Bucheli Alois, Rothenburg, 0 F., 53.0. 6. Gefr. Kiser Jof e f,<br />

Kägiswil, mit Sophanisbe 0 F., 55.22.<br />

Preis vomPilatns, Kat. D II: 1. Gefr. Kaufmann<br />

Franz, Efcholzmatt, mit Sulivan O F., 51.8. 2. Gefr. vm<br />

Euw Ernst, Jngenbohl, mit Enui 0 F., 52.6. 3. Drag. Donimen<br />

Christian, Pfäffikon, mit Emmanch 0 F., 53.6. 4. Drag.<br />

Moos Dominik, Schongau, mit Nemias 2 F., 50.2. 5. Drag.<br />

Hagenbach ? F., 55.2. 6. Drag. Widmer Jos., Eschenbach,<br />

mit Hildeburg 2 F., 56.6.<br />

Preis vom Rotzberg, Kat. U: 1. Kpl. Steffen R,<br />

Wolhufen, mit Locnsta 2 F., 52.6. 2. Kpl. Bucher Alois, Adelwil,<br />

mit Vallepp 4 F., 50.6. 3. Kpl. Kleiner Ernst, Mettmenstetten,<br />

mit Dauphin 4F., 54.2. 4. Kpl. Steffen Walter, Wolhusen,<br />

mit Wunderbaum 4 F., 54.4. 5. Kpl. Wandeler Jjos,<br />

Gunzwil, mit Nucingen 4 F., 55.0. 6. Wm. Fuchs Mathis,<br />

Sins, mit Vertige 4 F., 56.2.<br />

Preis vom Bürgen stock, Kat. U, D I und D II<br />

(Gehorsamspringen): 1. Gefr. von Euw Ernst, Jngenbohl, mt<br />

Enui 0 F., 54.8. 2. Kpl. Bachmann Franz, Ruswil 0 F., 48.4,<br />

3. Gefr. Kaufmann Franz, Efcholzmatt, mit Sulivan l) F.,<br />

48.6. 4. Drag. Zürcher Franz O F., 50.0. 5. Kpl. Felder<br />

Hermann, Efcholzmatt, mit Vexator O F., 51.0. 6. Drag. SW<br />

delmann Nikl., Buchrain, mit Kiromo 0 F., 51.2.<br />

O b w a l d e «<br />

<strong>Obwaldner</strong> Heimatwerk.<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Heimatwerk (Handweberei) arbeitet ganz<br />

im stillen und tritt selten an die Öffentlichkeit. Von den zirka<br />

60 Handweberinnen sind einige das ganze Jahr beschäftigt,<br />

andere haben nur im Winter Zeit zum Weben. Für unsere<br />

Tuchgeschäfte bedeutet indessen ihre Arbeit keine Schädigung,<br />

im Gegenteil: Der Sinn für das Einheimische (Gewerbe und<br />

Geschäftswelt) wird gefördert.<br />

Wenn auch durch die Handweberei verhältnismäßig wenigen<br />

Familien Beschäftigung und Verdienst verschafft wird, so ist<br />

sie doch vom volkswirtschaftlichen und kulturellen Standpunkt<br />

aus von großer Bedeutung, abgesehen von den Auswirkungen<br />

auf den Volkscharakter, die hier gar nicht erwähnt werden<br />

sollen. Die Gesamtheit unserer Frauen und Töchter sollte nämlich<br />

in allen für sie in Frage kommenden Lebensberufen ausgebildet<br />

sein, die einen für diesen, die andern für jenen Beruf.<br />

Zu diese wichtigen Frauenberufen gehört auch die Handweberei,<br />

die früher in Obwalden sehr geschätzt war. Viele Frauen<br />

und Töchter in den Bauernfamilien finden hier eine willkommene<br />

Gelegenheit zu einem kleinen Nebenverdienst und zur<br />

Selbstversorgung mit wichtigen Lebensgütern. Zudem wird ja<br />

jetzt wieder eine Krise für die Landwirtschaft befürchtet. Da<br />

rentiert es sich dann wieder sehr gut, mehr Hanf und Flachs<br />

anzupflanzen und die Schafwolle zu Kleidern und Wolldecken<br />

verarbeiten zu lassen.<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Heimatwerk hat sich bisher bewährt und<br />

wurde allseitig unterstützt, von den weltlichen Behörden und<br />

den Seelsorgern, von den Landfrauen, Müttervereinen und<br />

Jungfrauenkongregationen. Eine engere Arbeitsgemeinschaft<br />

zur gegenseitigen Förderung verbindet es mit den verschiedenen<br />

Trachtengruppen und dem <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein.<br />

AllMige Wünsche, Anregungen und Vorschläge werden von<br />

den Vorständen der genannten Organisationen gerne entgegengenommen<br />

und weitergeleitet.<br />

Von etwa Mitte Oktober bis Mitte November <strong>1949</strong> wird<br />

im Stalden ein W e b k u r s abgehalten, der ungefähr fünf<br />

Wochen dauern wird. Leiterin ist eine sehr tüchtige <strong>Obwaldner</strong><br />

Handweberin, Fräulein Anna Burch, Rüti, Stalden. An-<br />

Meldungen können an sie gerichtet werden oder an Frau<br />

Ständerat Amstalden, Sarnen, oder an Frl. Stockmann, im<br />

Grund, Sarnen.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Weberinnen, die frühere Kurse besuchten, haben<br />

freien Zutritt, wenn sie sich mit den einen oder andern technifchen<br />

Fortschritten vetraut machen wollen. Für den Abschluß<br />

des Kurses ist eine Ausstellung im Stalden geplant, bei der<br />

wiederum alle Weberinnen des Landes mitwirken mögen.<br />

Gleichzeitig ist dann dort die Versammlung des <strong>Obwaldner</strong><br />

Heimatwerkes unter Beteiligung und Mitwirkung befreundeter<br />

Organisationen. H.<br />

Wanderburschenherrlichkeit durch Auto-Stops.<br />

* Die große Neuheit der diesjährigen Fremdensaison siind<br />

unzweifelhaft die modernen „Wegelagerer", die mit dem<br />

„Auto-Stop" rund um die Welt zu reisen versuchen. Tagtäglich<br />

sah man sie meist zu zweien am Straßenrand auf ihren<br />

Rucksäcken sitzen, um sich von irgendeinem gutmütigen Automobilisten<br />

eine Wegstrecke weit mitnehmen zu lassen. Das<br />

Polizeidepartement des Kantons Tessin, der offenbar unter<br />

der Aufdringlichkeit dieser „Fahrwandergesellen" am meisten<br />

zu leiden hat, mußte ein Rundschreiben erlassen, um die Automobilisten<br />

vor der Gefahr des „Auto-Stops" zu warnen. Das<br />

Rundschreiben bezeichnet einen Teil der „Autostoper" als<br />

Leute, die sich vorgenommen haben, mit einem Minimum von<br />

Barmitteln und auf alle Fälle ohne Auslagen für Fahrkarten<br />

Ferien zu machen. Darunter finden sich Leute, welche eine<br />

eigentliche Gefahr darstellen: Polizeilich gesuchte Ausländer,<br />

Delinquenten. Zahlreich seien die Fälle, wo sich der Undank<br />

solcher „Tramps" in Form von Diebstählen oder gar UeZerfällen<br />

zeigte. Die Ermordung des Luganeser Chauffeurs<br />

Giulio Tavaretti im Hardtwald solle eine unvergeßliche Warnung<br />

vor zu großer Vertrauensseligkeit seinn. Im weitern<br />

berge die Beförderung von solchen dubiosen Elementen die<br />

Gefahr, daß diese sich vom Tatort ihrer Vergehen immer mehr<br />

entfernen und den polizeilichen Nachforschungen entzogen<br />

werden. Das Teffiner Polizeidepartement ersucht daher die<br />

Automobilisten, keine unbekannten Personen oder offensichtlich<br />

verdächtige Elemente an Bord zu nehmenn, indem eine gutgemeinte<br />

Handlung in diesen Fällen meist nichts anderes als<br />

eine Begünstigung von lichtscheuem Gesindel bedeute.<br />

Auf den Warnruf der Teffiner Polizeiinstanzen mögen<br />

auch unsere Automobilsten hören!<br />

Mutationen bei den hochw. Patres Kapuzinern in Sarnen.<br />

* Das hochwürdigste Desinitorium der Schweizer Kapuziner-<br />

Provinz hat anläßlich der im Kloster Wesemlin in Luzern abgehaltenen<br />

Jahreskongregation nachfolgende Aenderungen für<br />

das Kloster in Sarnen getroffen:<br />

Pater Johann Berchmans zieht nach Wil und Bruder<br />

Seraphin als Hilfsbruder nach Stans. Neu nach Sarnen kommen<br />

Pater Ubald von Stans, Pater Cölestin von Dornach<br />

und Bruder Gratian von Schwyz.<br />

Den scheidenden Kapuzinern besten Dank für ihr -segensreiches<br />

Wirken, den neu zu uns ziehenden Willkomm und<br />

reiche Gnade bei ihrer Seelsorgstätigkeit!<br />

Obwalden am Radio. * Nächsten Samstag, den 3. Sept.,<br />

gelangt von Radio Bern aus um 3.05 Uhr, die <strong>Obwaldner</strong><br />

Plauderei: „Es Herbsteled am Sarner See" zur Ausstrahlung.<br />

Den Erzähler verschweigt das Programm diskret, wir werden<br />

ihn aber jedenfalls „am Sarnersee" suchen müssen. Unsere<br />

Leser seien auf diese Sendung aufmerksam gemacht.<br />

Zum Berner Trachtenbott in Meiringen sollten uns«<br />

Trachtenträge rinnen gehen. Die Mannen erwarten wir<br />

am 4. September zum Katholikentag in Luzern.<br />

Die Freunde ennet der Letzi werden uns das nicht übe!-<br />

nehmen. (Eing.)<br />

Sarnen. Wasserversorgung. (Einges.) Mit dem<br />

Flugblatt vom 8. August a. c. wurde die Einwohnerschaft wm<br />

Dorfe Sarnen orientiert, daß zufolge der außerordentlicher<br />

Trockenheit auch der Ertrag unserer Gubermattquelle wieder<br />

stark zurückgegangen sei. Im weitern wurde darauf hingewiesen,<br />

daß man durch Sparen im Wasserkonsum (Berieselung^anlagen<br />

und so weiter) mithelfen solle, die Wasserversorgung<br />

aller Abonnenten sicherzustellen.<br />

Sowohl im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" als auch im „Unterwaldner"<br />

wurde auf dieses Flugblatt hingewiesen. In der<br />

Einsendung des ersteren wurden verschiedene Fragen gestellt,<br />

die zu beantworten wir anfänglich nicht als nötig erachteten,<br />

weil man glaubte, damit die verehrten Leser zu belästigen.<br />

Es scheint uns nun aber doch am Platze und im Interesse der<br />

Sache dazu kurz Stellung zu nehmen.<br />

1. Ist das Grundwasserwerk für die Regenperiode bestimmt<br />

oder für die Trockenheit?<br />

Antwort: Das Grundwasserwerk wurde erbaut, iw<br />

dem allgemeinen Wasserbedarf, insbesondere den Spitzenanforderungen<br />

vom Montag, über die Mittagszeit, abends ustt).,<br />

unbeachtet, ob eine Trocken- oder Regenperiode besteht, zu S e '<br />

trügen. Die Anforderungen an den genannten Zeitpunkten<br />

sind außerordentlich hoch, zum Beispiel ist der Montag M<br />

immer Waschtag.<br />

2. Ist der Wasserzins heraufgesetzt worden, um die Bevölkerung<br />

auch in trockenen Zeiten mit Wasser zu wt '<br />

sehen?<br />

Antwort: Bekanntlich ist keine Heraufetzung ^<br />

Wasserzinses erfolgt. Was geändert wurde, ist, daß die gM<br />

ren Wasserbezüge auf Messung aufgehoben wurden, wetN^<br />

^^»N e i c h t<br />

m i t<br />

ist halb


h e jti Rat als nicht mehr tragbar erschienen gegenüber den<br />

übrigen Wasserbezügern, also aus rein kaufmännischen Erwäqungen<br />

heraus; zum Beispiel ein Verbraucher von 4000 m 3<br />

bezahlte 6 Rp. Pro m 3 , bei 10 000 m- und mehr noch 5 Rp.<br />

vro m^, während die Äoften das Mehrfache des Abgabepreises<br />

betrugen! Hier sei festgestellt, daß die am Wafferleitungsnetz<br />

Sarnen angeschlossenen Abonnenten während des ganzen diesjährigen<br />

äußerst trockenen Sommers genügend Wasser hatten.<br />

3. Oder wurden beide Maßnahmen getroffen, um die Zustände<br />

in der Wasserversorgung Sarnen gleich Mangelhaft<br />

zu belassen, wie dies in früheren Jahren bei Trokkenheit<br />

der Fall war?<br />

Antwort: Anläßlich des großzügigen Ratsbeschlusses<br />

vom 13- Mai 1895 wurde das Studium einer allgemeinen<br />

Wasserversorgung für Sarnen in die Wege geleitet. Im Jahre<br />

1897 wurde hierzu der Kredit erteilt, und im Jahre 1900<br />

war die Wasserversorgung bereits im Betrieb. Sarnen hatte<br />

Wasser im Ueberfluß bei 1200 Minutenlitern! 1907 war bereits<br />

das Bedürfnis für mehr Wasser da. 1924 wurde ein<br />

zweites Wasserreservoir erbaut. 1928 wurde die heutige<br />

Pumpanlage mit einer Förderung von 650 Minutenlitern erstellt,<br />

um dann später eine zweite Pumpe mit einer Leistung<br />

von 1100 Minutenlitermn zusätzlich einzubauen. Die öffentlichen<br />

Brunnen werden bei 250 Minutenlitern durch die<br />

Flüeliquelle direkt gefpiefen.<br />

Zufolge der heutigen Trockenheit ist die Gubermattquelle<br />

wie auch andere Quellen um mehr als die Hälfte zurückgegangen.<br />

Am 8. August, um 15.10 Uhr, meldeten die Alarmglocken<br />

den Stillstand des Pumpwerkes zufolge Ueberlastung,<br />

und zugleich, daß das Wasserreservoir auf dem Nullpunkt angelangt<br />

sei. Von Kirchhöfen her gingen die Telephons wegen<br />

Wassermangel ein.<br />

Dies die Situation, als sich der Brunnenverwalter entschloß,<br />

im Interesse aller Abonnenten ein Flugblatt zu verschicken,<br />

um den Ernst der Lage bekanntzugeben, um das noch<br />

vorhandene Wasser dem eigentlichen Zweck als Trinkwasser<br />

zuzuführen und nicht für die Gartenberieselungsanlagen verwenden<br />

zu lassen.<br />

Wenn der Einsender an der Dorfschaftsversammlung vom<br />

11. April 1948 gewesen ist, hat er gehört, daß sich der Rat<br />

bereits mit dem Studium der Erweiterung der bestehenden<br />

Wasserbeschaffung beschäftigt und eine zweckmäßige Lösung<br />

sucht. Den Vorwurf, daß die Wasserversorgung in einem<br />

mangelhaften Zustand sich befinde, weisen wir voll und<br />

ganz zurück.<br />

4. Das Grundwasser sollte doch unsere Gemeinde mit genügend<br />

Wasser versehen können?<br />

Antwort: Die Abonnenten von Sarnen wurden zufolge<br />

des Wasserpumpwerkes während 364 Tagen unbeschränkt<br />

mit Wasser versorgt, und ausgerechnet am 365. Tage blieb<br />

das Wasser zufolge einer Störung in der Pumpanlage um<br />

5 Stunden aus.<br />

Wenn der Einsender sich an den Departementschef oder an<br />

den Ratspräsidenten gewandt hätte, währe ihm noch viel weitgehender<br />

Aufschluß gegeben worden. Und wenn er nicht befriedigt<br />

ist, darf er dies auch trotz der Einsendung tun.<br />

Für die Wasserversorgung Sarnen:<br />

Die Ratskanzlei.<br />

Sarnen. Der Tennisclub führte vergangenen Sonntag<br />

auf den Plätzen des Hotel „Mühle" ein ansprechendes und<br />

amüsantes Freundschaftsturnier mit dem Tennisclub Sursee<br />

durch. Die dieses Jahr zum ersten Male durchgeführten Platzund<br />

auswärtigen Freundschaftstreffen beginnen ihre Früchte<br />

zu tragen. Sowohl bei den Singles wie bei den Doppel erreichte<br />

Sarnen ein beachtenswertes Remis, da es sich bei Sursee<br />

immerhin um eine seit Jahren im schweizerischen Meisterschaftswettbewerb<br />

erfolgreich mitmachende Serie D-Mannfchaft<br />

handelt.<br />

Es ist zu erwarten, daß der Tennisclub Sarnen nächstes<br />

Frühjahr ebenfalls in dieser Kategorie die Jnterclnb-Meisterschaft<br />

bestreiten wird. Die Plätze des Hotel Mühle sind zurzeit<br />

in bestem Zustande und stehen auch einem weiteren Publikum<br />

fowie Feriengästen zur Verfügung. Es ist nur zu bedauern,<br />

daß von dieser ausgezeichneten Gelegenheit, schönen und gesunden<br />

Sport zu betreiben, nicht noch mehr Gebrauch gemacht<br />

wird.<br />

Kerns. (Korr.) In Kerns feierte Frau Karolina Röösli-<br />

Abächerli ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin überschreitet<br />

das 9. Dezennium mit geistiger Frische und guter körperlicher<br />

Gesundheit. Ihrer Lebensfreude entsprechend, kann sie noch<br />

ein schönes Tschüpplein Jahre ihr rüstiges Alter genießen.<br />

Der Jubilarin wünschen wir alles Gute!<br />

Kerns. (Eing.) Das dauernd schöne Sommerwetter bringt<br />

unserem Kanton einen Reiseverkehr in nie erlebtem Ausmaß,<br />

schreibt sehr richtig ein Einsender im „<strong>Obwaldner</strong> Volksfrd."<br />

Nr. 63, unter dem Stichwort „Melchtalerstraße".<br />

Selbstverständlich bedingt der nie erlebte Reiseverkehr auch<br />

eine nie erlebte Inanspruchnahme nicht nur der Kantonsstraße<br />

Lnzern-Brünig, sondern auch der Gemeindestraßen (welche<br />

diesen Verkehr viel weniger ertragen, weil nicht dafür gebaut),<br />

und zwar ganz speziell derjenigen nach dem Melchtal.<br />

Das weiß offenbar der Einsender aus eigener Erfahrung.<br />

Auch wird fast mit jedem Autokar-Kurs nach dem Melchtal<br />

die bestehende und vom Regierungsrat genehmigte Verkehrsordnung<br />

für die Straße überschritten und dadurch ein bedeutend<br />

größerer Ruin der Straße verursacht. Da der Einsender<br />

für das Straßenwesen spezielles Interesse bekundet,-<br />

weiß er sicher auch, daß bei dem dauernd schönen Wetter und<br />

bei dem bestehenden Verkehr die Beschotterung der Straße mit<br />

Schwierigkeiten verbunden ist.<br />

Wenn der Herr Einsender die Aufmerksamkeit der hohen<br />

Regierung in der schätzenswerten Absicht auf die Melchtalerstraße<br />

lenkt, damit an dieser Stelle die erwünschte Einsicht zur<br />

So schön, so weiß<br />

und sauber!<br />

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ohne Zutaten,<br />

ohne Reiben.<br />

9. Schweizerischer Katholikentag<br />

Das katholische Volk am Katholikentag.<br />

Viele hätten wohl noch den Wunsch, den ergreifenden religiösen<br />

Feierlichkeiten auf der Luzerner Allmend zusammen<br />

mit den Riesenscharen der katholischen Männer und Jungmänner<br />

beizuwohnen. Am 4. September wird das ',anze<br />

katholische Schweizervolk geistigerweise durch die Verbundenheit<br />

im Gebet und im heiligen Opfer am Katholikentag teilnehmen<br />

und gemeinsam den Segen Gottes herabzurufen auf<br />

Land und Volk der Eidgenossen. Und gerade in dieser feierlichen<br />

Stunde wird es der verfolgten Oberhirten und Christgläubigen<br />

in den Ostländern eingedenk sein und für fie die<br />

Hilfe des unbeweglichen Gottes anrufen. Wenn um die Mittagsstunde<br />

des Katholikentages die Huldigung an den allmächtigen<br />

Gott anhebt, den Schutzherrn und obersten Eidgenossen<br />

unseres Volkes, dann möge mit den Männerscharen um den<br />

schweizerischen Hochaltar das ganze katholische Volk geistigerweise<br />

mitbeten: „Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten<br />

Dich an!" Darin liegt der tiefste Sinn des Katholikentages.<br />

Erweiterter Fahrplan.<br />

•<br />

Infolge der überaus zahlreichen Anmeldungen für den<br />

Katholikentag sahen sich die Bundesbahnen genötigt, den im<br />

Programmheft des Katholikentages veröffentlichten Fahrplan<br />

zum Teil zu ändern und in vielen Richtungen zu ergänzen.<br />

Brünig —Luzern<br />

Zug 3412 Zug 3439<br />

7.59 ab Lungern an 18.46<br />

8.05 ab Kaiserstuhl an 18.38<br />

8.20 ab Giswil an 18.25<br />

8.30 ab Sächseln an 18.15<br />

9.12 an Luzern ab 17.26<br />

Perron 5<br />

Zug 3410<br />

Zug 3441<br />

7.43 ab Sarnen<br />

an 19.08<br />

7.46 ab Kerns-Kägiswil an 19.05<br />

7.52 ab Alpnach-Dorf an 19.00<br />

7.56 ab Alpnach-Stad . an 18.56<br />

8.03 ab Hergiswil an 18.49<br />

8.06 ab Hergiswil-Matt an 18.45<br />

8.17§ an Luzern ab 18.35*<br />

§ Zug 3410 hält auf der Allmend Luzern, km 2.487, an<br />

zum Aussteigen.<br />

* 150 Personen nach Sarnen benützen auf der Rückfahrt<br />

Zug 3429:<br />

Luzern ab 14.40<br />

Sarnen an 15.08<br />

nötigen Unterstützung erwacht, dann darf er des Dankes der<br />

ganzen Gemeinde Kerns versichert sein.<br />

Sächseln. (Eing.) Mit mutigem persönlichem Einsatz hat<br />

Sonntag, den 21. August, Herr Albert von AH-Wicki beim<br />

Meienbach eine ungarische, in Basel wohnhafte und in Sachselu<br />

in den Ferien weilende Dame vor dem drohenden Ertrinkungstode<br />

gerettet.<br />

Alpnach. * Der Skiklub Guber lädt auf nächsten Sonntag<br />

uach Schoried zu einem Geländelauf ein mit nachfolgender<br />

gemütlicher Unterhaltung in der „Rose". Wir möchten<br />

dem Skiklub Guber zu seiner sportlichen Veranstaltung einen<br />

vollen Erfolg herzlich gönnen, erachten es aber als begrüßenswert,<br />

wenn dieser Lauf noch um eine Woche verschoben würde,<br />

um die katholische Jugend Schorieds nicht vom Besuch des<br />

Katholikentages abzuhalten.<br />

Lungern. Am Donnerstagvormittag siel ein Kind der<br />

Familie Abächerli-Bucher, Handlung, beim Seeplätzli in den<br />

See. Das zweite Kind wollte es retten, glitschte aber aus und<br />

fiel ebenfalls ins Wasser. Das Ufer fällt dort ziemlich steil ab.<br />

Ein drittes Kind schrie um Hilfe, und darauf eilte ein in der<br />

Nähe weilender Kurgast herbei. Obwohl er Nichtschwimmer<br />

war, wagte er sich doch bis ans Kinn in das Wasser hinaus<br />

und konnte die beiden Kinder retten, die sonst unfehlbar ertrunken<br />

wären. Sie erholten sich rasch wieder und konnten<br />

selber den erschrockenen Eltern die Meldung über ihre glückliche<br />

Rettung überbringen. Ehre dem selbstlosen Lebensretter!<br />

(„Lungerer Bote".)<br />

W M<br />

M<br />

Kantone<br />

Schwyz. Dubs als Brandstifter von Rigi-First verurteilt.<br />

5 Jahre Zuchthaus und 10 000 Franken Buße. fps. Entgegen<br />

dem Antrag des Staatsanwaltes, der auf Freispruch plädierte,<br />

ist Karl Dubs vom Schwyzer Kriminalgericht als Anstifter<br />

des Hotelbrandes auf Rigi-First zu 5 Jahren Zuchthaus und<br />

zu einer Buße von 10 000 Franken verurteilt worden. Der<br />

Verteidiger des Angeklagten, Dr. Hugo Rosenstiel, wird gegen<br />

dieses Urteil auf jeden Fall Berufung einlegen, da seiner Meinuug<br />

nach die lückenhaften Beweise niemals zu einer Verurteilung<br />

hinreichen. Der Fall wird also in absehbarer Zeit<br />

auch das Schwyzer Kantonsgericht beschäftigen.<br />

Zürich. „Vom Jüngling zum Mann". Anfangs August<br />

wurden aus dem Zimmer eines Pensionärs in Horgen eine<br />

Hunderternote und ein Zwanziger Goldstücke gestohlen. Den<br />

polizeilichen Ermittlungen ist es gelungen, den Urheber des<br />

Diebstahls festzustellen. Bei diesem handelt es sich um einen<br />

17 Jahre alten, am gleichen Ort logierenden Hilfsarbeiter aus<br />

dem Baselbiet. Mit dem Gelde kaufte er Wäsche sowie das<br />

Buch: „Vom Jüngling zum Mann" (!), und der Rest ging<br />

laut eigenem Geständnis an der Kirchweih „flöten".<br />

PD 585<br />

*) Der Stern auf dem Paket bedeutet beste Virkriegsqualitat<br />

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W<br />

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Kantonalem Trachten-Bott<br />

4. Sept. Meiringen <strong>1949</strong><br />

Über 1000 Trachten<br />

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14.50 Musikgesellschaft Köniz. 15.05 Eine O b w aix<br />

Plauderei. 15.20 Opernchöre. 16.00 Wir kommen,V'<br />

16.30 Radioorchester. 17.30 Jugendstunde. 18.00 3$! k<br />

etti;<br />

mento für Streichtrio von W. A. Mozart. 18.45 Ig-<br />

Welgesicht. 19.00 Die Glocken der katholischen Kirch. ^<br />

chen- 19.05 Geistliches Konzert. 19.40 Westschweizer fffir ! ? =<br />

20.00 C'est Biel-Bienne, bunter Abend.<br />

Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, 1. September<br />

11.45 Studioorchester. 12.15 Deutsche Tänze von Franz<br />

Schubert. 12.40 Schallplattenkonzert. 14.06 Notiers und<br />

Probiers! 17.30 Kinderstunde. 18.00 Orchestrina Radiosa.<br />

18.30 Im Rampenlicht. 19.60 Saxophonquarkett. 19.10 Jntermezzo.<br />

19.46 Echo der Zeit. 26.60 Berner Marsch, Schauspiel.<br />

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junge Mann eine eigene Seifensiederei, und in den Achzigerjahren<br />

wurde zum ersten Mal die WALZ Seife hergestellt.<br />

Inzwischen hat sich der kleine Handwerksbetrieb zur<br />

modernen Fabrik entwickelt, aber an einem Grundsatz wurde<br />

festgehalten: Die WALZ Seife ist so zusammengesetzt, dass<br />

sie gründlich reinigt, aber die Wäsche schont. Sie bildet ohne<br />

hartes Reiben jenen feinblasigen Schaum, der das Gewebe<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

/'FN Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzern,<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme det Kanton»<br />

Druck und Berlag: Louis Ehrli & Sie., Samen. Tel. (041) 8 60 33 V$y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Zum 9. Schweizerischen Katholikentag:<br />

E i n g l ä u b i g e s B o l d betet u n d b e k e n n t<br />

Der 9. Schweizerische Katholikentag versammelt die Männer<br />

und Jungmänner des ganzen Landes aus allen vier<br />

Sprachen und allen 22 Kantonen unseres Landes. Der<br />

Arbeiter steht neben dem Bauern, der Mittelständler neben<br />

dem Akademiker. Es gibt hier keinen Unterschied des Standes<br />

und der Herkunft. Wir alle wollen eine Betergemeinde bilden,<br />

die sichum den Altar schart, weil vom Altare aus die religiöskulturelle<br />

Bewegung des Katholiken ausgehen und in all ihren<br />

Bemühungen und Bestrebungen wieder zum Altare Gottes<br />

zurückführen muß. Der Katholikentag steht unter dem Motto:<br />

Geheiliget werde Dein Name. In einer Zeit, wo der Name<br />

Gottes entheiligt, verflucht und vergessen wird, soll der<br />

Katholikentag werden zu einem gewaltigen gelebten und gebeteten<br />

Vater-Unser, dessen erste Bitte der Heiligung des göttlidhen<br />

Namens gilt. Wir sind überzeugt, daß auf diese Weise<br />

die Frucht des Katholikentages für die kommenden Jahre<br />

katholischer Gemeinschaftsarbeit noch reicher ausfallen wird.<br />

Je stärker wir Katholiken uns bewußt sind, wo die Quellen<br />

unserer Kraft liegen, und je einiger wir uns versammeln um<br />

den Altar Gottes, um so stärker wird die Festungsmauer sein,<br />

die wir gegenüber dem anstürmenden gottlosen Kommunismus<br />

aufzurichten vermögen.<br />

Wir gedenken der verfolgten Christen<br />

Der diesjährige Katholikentag wird ein besonderes Gepräge<br />

dadurch erhalten, daß wir in feierlicher Stunde gemeinsam<br />

der verfolgten Christen in den Ländern der kommunistischen<br />

Diktatur gedenken und für sie beten. So wird der 9. Schweizerische<br />

Katholikentag zu einer wuchtigen Protestkundgebung,<br />

wie sie das katholische Schweizervolk noch nie gesehen hat.<br />

Wir erheben uns gegen die unmenschliche Barbarei, die im<br />

Osten wütet, gegen die Zerstörung und Mißachtung der Rechte<br />

Gottes und der Rechte der Menschen. Wir gedenken der nngezählten<br />

Oberhirten, Priester und Gläubigen, die um ihres<br />

Glaubens willen um Hab und Gut gebracht, in ihrer Freiheit<br />

eingeschränkt oder gar ihres Lebens beraubt wurden. An<br />

diesem Tag müssen die Namen eines Erzbischos Stepinac, eines<br />

Kardinal Mindszenty, eines Erzbischos Beran, die Namen all<br />

der Bischöfe und Mitchristen, die im Osten verfolgt werden,<br />

leuchtend vor den Augen unseres Geistes stehen. Das Gedenken<br />

der gläubigen Christen erfolgt nicht in einer üblichen<br />

Protestresolution, sondern in der demütigen Bitte, die wir in<br />

feierlicher Weise am Katholikentag vor Gott, den Herrn, hintragen:<br />

„Herr und Heiland Jesus Christus! Unsere Seelen<br />

sind in Angst und Sorge um unsere verfolgten Brüder und<br />

Schwestern in aller Welt. — Daß Du die eingekerkerten, gequälten<br />

und verfolgten Oberhirten, Priester und Gläubigen<br />

mit Deiner Kraft beschützen und mit Deiner Gnade trösten<br />

wollest: Wir bitten Dich, erhöre uns!<br />

O b w a l d e n<br />

Bevölkerungsbewegung für Obwalden im Monat April<br />

W9: Wohnbevölkerung 21 550; Eheschließungen 19, Geburten<br />

r A davon Knaben 34, Mädchen 25. Todesfälle 14; Geburtenüberschuß<br />

45.<br />

Der Wintersahrplan auf dem Vierwaldstätter See.<br />

Su. Auch für die Dampfschiffahrt auf dem Vierwaldstätter<br />

ist die kurze Sommersaison schon bald abgelaufen. Vom<br />

1. Oktober an wird der Verkehr eingeschränkt, da die Zeit der<br />

Schulausflüge dann aufgehört hat und der breite Fremdenström<br />

versiegt sein wird. Und voin 17. Oktober an werden<br />

die großen Dampfer den Urner See überhaupt nicht mehr befahren.<br />

Endstation während der Wintermonate bleibt Brunum?<br />

damit soll das Defizit eingeschränkt werden. Lediglich<br />

^ier Kurse werden täglich mit einem Motorboot von Flüelen<br />

Ach den Dörfern Jsleten und Bauen ausgeführt, die immer<br />

^ch ohne Straßenverbindung mit dem übrigen Urnerland<br />

sind. Doch jyjxh dieser Zustand nicht mehr lange dauern, da<br />

W mit dem. Bau eines Gütersträßchens nach diesen Gemeinbegonnen<br />

wird. Dagegen ist dafür gesorgt, daß während<br />

^r Wintersportzeit die Skifahrer möglichst rasch und direkt<br />

d°n Luzern nach Biznau (Rigi), Beckenried (Klewenalp) und<br />

'Wtsftad (Engelberg) befördert werden.<br />

Bauernversammlung in Zug. Es ist zur Tradition ge-<br />

^°rden, daß der Jnnerschweizer Bauernbund jeweilen am<br />

Zuger Zuchtstiermarkt eine große Bauernversammlung<br />

Met zur Besprechung aktueller Bauernprobleme. Die dieslahrige<br />

Versammlung findet Mittwoch, den 7. September,<br />

^mittags 9 Uhr, im Restaurant Brandenberg in-Zug statt.<br />

An Nationalrat Andreas Zeller von Wallenspricht<br />

dabei über „Bäuerliche Tagesfragen". Die vielen<br />

^agen betreffend das neue Landwirtschaftsgesetz, das Bodendann<br />

aber insbesondere die sehr aktuellen Probleme<br />

Gelöbnis und Bitte für Kirche und Heimat<br />

Wir wissen, daß der Ungeist des Bolschewismus eingedrungen<br />

ist in unser Volk, und daß wir daher verpflichtet sind, mit<br />

aller Kraft einzustehen für die Rechte Gottes in unserem Land.<br />

Auch dieses Bewußtsein tragen wir in Form des Glöbnisses<br />

nnd Gebetes hin vor Gott, indem wir geloben, daß wir<br />

Seinen hehren Namen heilig zu halten ernstlich uns bemühen<br />

wollen, daß wir den Tag des Herrn als Seinen Tag bewahren,<br />

nicht zu unserem Tage machen wollen, daß wir für Seine<br />

Rechte im öffentlichen Leben mannhaft eintreten wollen, daß<br />

wir Seine heiligen Gesetze im täglichen Leben anerkennen und<br />

erfüllen wollen, daß wir im eigenen Herzen Gott, dem Herrn,<br />

den ersten Platz einräumen wollen. Damit ist im Grunde genommen<br />

gesagt, was der Katholikentag als Frucht für einen<br />

jeden im alltäglichen Leben zeitigen soll.<br />

Höhepunkte des Katholikentages<br />

Wenn wir Schweizerkatholiken zusammenkommen, dann<br />

tun wir es in der Gemeinschaft der einen, heiligen, katholischen<br />

und apostolischen Kirche. Dann ist die Radiobodschaft des Heiligen<br />

Vaters, die er zum erstenmal an einen Schweizerischen<br />

Katholikentag richtet, eine ganz besondere Auszeichnung der<br />

bevorstehenden großen Glaubenskundgebung der Schweizerkatholiken.<br />

So wurde nicht nur dafür gesorgt, daß daran alle<br />

technischen Gegebenheiten auf das Beste ausgewertet werden,<br />

um eine klare und auf dem ganzen Feierplatz verständliche<br />

Uebertragung dieser Papstbotschaft zu ermöglichen. Es geht<br />

vielmehr darum, die Teilnehmer geistig dazu einzustimmen,<br />

daß sie in großer Spannung und bereiten Herzens Botschaft<br />

und Segen des sichtbaren Stellvertreters Jesu Christi aus<br />

Erden, des glorreich regierenden Heiligen Vaters, Pius XII.,<br />

entgegennehmen. Wenn nach der Vollendung des feierlich<br />

dargebrachten Eucharistischen Opfers die vielen tausend Männer<br />

und Jungmänner auf der Allmend im Geist nach dem<br />

Ewigen Rom blicken, von wo der Papst durch die Aetherwellen<br />

als Vater der Christenheit und als besonderer Freund<br />

der Schweiz ein programmatisches Wort an den Katholikentag<br />

richten wird, dann dürfte wohl dieser feierliche Moment zum<br />

Schönsten zählen, was wir am Katholikentag erleben. Der<br />

größte Augenblick aber wird die Wandlung sein. Wenn<br />

Christus sagte: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt<br />

sind, da bin ich mitten unter ihnen, dann wird dieses<br />

Wort des Herrn am Katholikentag noch viel mehr gelten, wo<br />

Zehntausende zu Ehren seines heiligen Namens versammelt<br />

sind. Der Eucharistische Christus wird Opferpriester und<br />

Opfergabe des 9. Schweizerischen Katholikentages sein. Im<br />

Vertrauen auf seine Gnade und Kraft kommen wir am<br />

4. September in Luzern zusammen. I. M.<br />

über Viehexport, Schlachtviehabsatz, Schlachviehpreise, Alko-<br />

Holgesetz und so weiter bieten Stoff zur Behandlung, wie wohl<br />

noch kaum je einmal. Der Herr Referent als ausgezeichneter<br />

Kenner dieser Probleme wird in der Lage sein, sie erschöpfend<br />

zu behandeln und auch die in der allgemeinen Diskussion aufgeworfenen<br />

Fragen zu beantworten. Zu der Tagung sind alle<br />

Bauern und Bauernfreunde des ganzen Braunviehzuchtgebietes<br />

freundlichst eingeladen.<br />

104. Jahresversammlung des Historischen Vereins der<br />

V Orte am 5. September <strong>1949</strong> in Sursee. (Mitg.) Das<br />

hiezu bestellte Organisationskomitee unter dem Präsidium von<br />

Herrn Nationalrat Carl Beck hat alle Borbereitungen getroffen,<br />

um die zahlreich zu erwartenden Gäste aus der Innerfchweiz<br />

in freundeidgenössischer, gediegener Art zu empfangen<br />

und Auge^ Ohr und Gaumen zu erfreuen. Die eigens für<br />

diese Tagung veranlaßten Ausstellungen der prähistorischen<br />

Sammlung, der unveröffentlichten Surseer Urkunden, des<br />

prächtigen Kirchenschatzes, die neurenovierte Schützenstube<br />

beim Untern Tor sowie die Ausgrabung der srühmittelalterlichen<br />

Kirchen am See werden bei allen Geschichtssreunden<br />

Eindrücke hinterlassen, die als einmalig zu werten sind und<br />

für die außerordentlich reiche kulturelle Vergangenheit des<br />

Städtchen eindeutiges Zeugnis ablegen.<br />

Wer es bis heute unterlassen hat, sich anzumelden, möge<br />

dies stante pede telephonisch nachholen (Sur-see (045) 5 7096).<br />

Sursee heißt alle heute schon recht herzlich willkommen! C.<br />

Eine Bruderklauseu-Kirche in Etzgen. Just zehn Jahre<br />

nach der Kriegsmobilmachung, am letzten Angustsonntag <strong>1949</strong>,<br />

hat der Oberhirte der Diözese Basel-Lugano, Mgr. Franziskus<br />

von Streng an.der Nordgrenze unserer Schweizer Heimat,<br />

am Rhein in Etzgen, eine Bruderklausen-Votiv-Kirche einaeweiht<br />

Der Bau dieser Kirche ist die Einlösung emes Gelobnisses,<br />

das die Pfarrgemeinde Mettau am Sylvester 1939 abgelegt<br />

hatte.<br />

Sarnen. (Eing.) Wie wir erfahren, gastiert am kommenden<br />

Sonntag ein durch ihre zahlreichen erfolgreichen Gastspiele<br />

bekannt gewordenes Ensemble aus Bregenz, im Hotel<br />

„Metzgern", Sarnen- Der Abend „Im Weißen Rößl am<br />

Wolfgangsee" verspricht eine Attraktion zu werden. Nicht<br />

nur, daß eine neue Idee kabarettistischer Darbietung sich hier<br />

eröffnet, indem nämlich die Bühne mitten in den Zuschauerräum<br />

verlegt wird und das Publikum durch Spiel und Musik<br />

sich selbst inmitten der Handlung im „Weißen Rößl" sieht,<br />

sondern auch, daß Name und Ruf der Mitwirkenden, sowie<br />

das „Brigantia"-Orchester eine abgerundete Leistung verbürgen.<br />

Nun wird einmal Situation und Komik jener Handlung<br />

im „Weißen Rößl" ins Parkett verlegt. — Daß sich dabei die<br />

Zuschauer köstlich amüsieren werden, brauchen wir nicht besonders<br />

zu sagen. Wünschen wir dem „Brigantia"-Ensemble<br />

einen vollen Erfolg im „Metzgern"-Saal.<br />

Sarnen. (Eing.) Morgen, Sonntag, den 4. September,<br />

feiert Frau Josefine Sigrist-Burch, Dorfplatz, ihren<br />

80. Geburtstag. Der rüstigen Jubalarin, die in stillem Wohltun<br />

und unermüdlicher Arbeit ihre Tage verbringt, entbieten<br />

wir herzlichen Glückwunsch. Möge sie im Kreise ihrer Kinder<br />

noch viele sonnige Jahre verleben!<br />

Sarnen. Vergangenen Montag, den 29. August, feierte<br />

Frau Landammann MelinaBusinge r-D u r r e r ihren<br />

75. Geburtstag. Wir gratulieren von ganzem Herzen und<br />

danken ihr für die Arbeit als ehemalige langjährige Präsidentin<br />

des Müttervereins, im Frauenbund und im Mädchenschutzverein<br />

Obwalden. Wohl ist Frau Businger körperlich<br />

nicht wenig gehemmt, doch steht sie geistig fast jugendlich frisch<br />

dem Mädchenschutzverein als vielbesorgte Präsidentin vor. Ihr<br />

gelten unsere besten Wünsche für noch recht viele Jahre im<br />

Dienste der Jugend.<br />

Katholischer Arbeiterverein. Eine<br />

wirklich schöne, heimelige Familienfeier veranstaltete<br />

der Verein vergangenen Sonntag nachmittag auf der Matte<br />

beim Chalet Niedeich. An Stelle eines Ausfluges, bei dem gewöhnlich<br />

nie die ganze Familie teilnehmen kann, wollte man<br />

eben allen, auch den Frauen und Kindern, ein besonderes Vergnügen<br />

bereiten. Recht so! Die sogenannte Sechsermusik<br />

unterhielt uns eifrig und köstlich; das köstliche Schülertheater<br />

über die Juristerei, das Sackgumpen der Buben, das Eierrennen<br />

der Mädchen — sogar die Musikanten nahmen den Löffel<br />

mit dem Ei in den Mund — und manch andere Jugendspiele,<br />

dann das Korkzapsenabknixen durch die Großen mit vielen<br />

Lacherfplgen, das Gratisbier von Herrn Schallberger, Gratisthee<br />

mit Wurst und Brot oder Kuchen — für alle etwas —<br />

und dazu ausgezeichnete Wetterstimmung im Schatten leider<br />

fruchtarmer Bäume — das alles bot das Bild einer wirklich<br />

heimeligen, bodenständigen Familienfeier, die wir auch andern<br />

Vereinen gönnen und empfehlen möchten. Herzlichen Dank<br />

sagen wir den musterhaften Organisatoren und dem dienstbeflissenen<br />

Personal.<br />

Kerns. (Eing.) Ferienlager der Kernser Schulkinder<br />

auf der Frutt. Sonnengebräunt, mit vollen Backen und runden<br />

Gesichtern kehrten die 30 Buben am vergangenen Mittwoch<br />

singend und klingend vom 5. Fruttserienlager zu ihren<br />

Eltern zurück. 15 frohe Ferientage, vollgespickt mit Spielen,<br />

Alpwanderungen, mit herrlichen Stunden kameradschaftlichen<br />

Zusammenseins bleiben den Kernsern unvergeßlich. Wie ernst<br />

und heilig war das Erlebnis der Kreuzeinsegnung, da unser<br />

H. H. Koloniekaplan W- Durrer nach einigen schlichten, sinnvollen<br />

Worten das selbstgezimmerte Kreuz segnete und die<br />

Buben es vom Nachtgebetplatz im Abenddämmerschein stumm<br />

in ihre Hütte trugen. Viel Schönes wäre noch zu erzählen.<br />

Ein besonders Lob verdient die Küche, die uns herrliche<br />

Plättli zubereitete.<br />

Dem Organisator und dem Leiter des Lagers, sowie den<br />

edlen Spendern von Kerns und Zürich, der Fürsorgestelle und<br />

der „Pro Juventute", den Firmen von Luzern und Wolhusen,<br />

dem Kurhaus Frutt für die kostenlose Unterkunft, der Maggisabrik<br />

Kemptal, dem Forst und dem EWK. für die freie Hinund<br />

Rückfahrt gebührt hier an dieser Stelle öffentlicher Dank.<br />

Alpnach. (Eing.) Nächsten Sonntag wird noch einmal<br />

Gelegenheit geboten, die Revue: „'s Jahr und syni Zhte",<br />

welche vom Turnverein unter Mitwirkung der Trachten zur<br />

Aufführung gelangt, zu besuchen.<br />

Das Spiel, das an alle Mitwirkenden große Anforderungen<br />

stellt, wird unter tüchtiger Regie von Herrn Sekundärlehret<br />

Jost Mäder zu einem vollen Erfolg. Es lohnt sich in<br />

jeder Hinsicht, dies sinnvolle und doch heitere Stück sich anzusehen.<br />

Infolge des vorgerückten herbstlichen Wetters und auf<br />

vielseitigen Wunsch wird nun die nächste und letzte Ausführung<br />

im Schlüsselsaal stattfinden.<br />

Wir wünschen und hoffen, daß noch recht viele Besucher<br />

am Sonntag nach Alpnach kommen werden, und gratulieren<br />

den Turnern zu diesem Wagnis, in der Unterhaltung einmal<br />

etwas Neues geboten zu haben.


(vm) Der Tod folgt seinen eigenen Gesetzen. Er ist in der<br />

Hand des Allmächtigen wie ein Blitze der irgendwie niederzuckt,<br />

man weiß nicht wo und weiß nicht, wen er trifft. Geht<br />

ein betagtes Leben still zur Neige, >so gibt es ein wehmutsvolles<br />

Abschiednehmen. Wird eine junge Menschenblüte geknickt,<br />

so haftet selbst dem Gedanken, daß ein junger Mensch<br />

schon reif befunden worden sei für die Ewigkeit, oft noch<br />

etwas Versöhnliches an. Wird aber ein Mann von scheinbar<br />

robuster Gesundheit aus seinem Familienkreis und seiner<br />

Arbeit herausgerissen, dann häufen sich die Rätsel, und das<br />

starkmütige Vertrauen in die uns dunklen Pläne der Vorsehung<br />

ist in diesen Stunden leidvoller Trennung den Angehörigen<br />

der tiefste Trost.<br />

So geht es einem an der Bahre von Polizeichef Oblt.<br />

Elias Großholz. Erst vor kurzem noch, so scheint es uns, ist<br />

er unter uns gestanden, hat seine Weisungen gegeben, seine<br />

Anordnungen getroffen, hat resolut verfügt und entschieden.<br />

Dann wirft ihn um Mitte Juli ein Gallenleiden aufs Krankenlager.<br />

Es folgen peinigende Wochen mit der Aussicht auf<br />

Besserung. Der Arzt verspricht sich die Lösung durch eine<br />

Operation, die gut gelingt. Aber die Organe beginnen nicht<br />

mehr zu arbeiten, und es tritt ein Zerfall ein, der am Spätabend<br />

des 30. August <strong>1949</strong> zur Auflösung, zum stillen Heimgang<br />

führt.<br />

Elias Großholz, Bürger von Altdorf, ist am 20. Juli 1891<br />

als Sohn des Johann Baptist Großholz, Schoried, und der<br />

Katharina Abächerli in Alpnach geboren. Der in der Schule<br />

sich als recht geweckt erweisende Junge geht den Weg der<br />

Arbeit und des Handwerks. Bei Schreinermeister Friedrich<br />

Durrer — der er vor kurzem ebenfalls zur ewigen Ruhe eingegangen<br />

ist — macht er die Lehre und betätigt sich auf dem<br />

Berufe. Im Sommer 1916 wird die Polizistenstelle in Alpnach<br />

frei; der frühere Inhaber Polizist Bäbi ist am 28. Juli<br />

gestorben. Elias Großholz meldet sich und wird gewählt. Am<br />

15. September 1916 tritt er sein Amt an; Jahresgehalt<br />

Fr. 1000.—, hatte die Ausschreibung verheißen, Fast ein<br />

Vierteljahrhundert wirkte dann Elias Großholz als Gemeindepolizist<br />

in Alpnach, besorgte die Fleischschau, die Wasserversorgung,<br />

wußte sich nützlich zu machen und wuchs dermaßen<br />

ins Dorfleben hinein, daß ihn noch jahrelang, als er in der<br />

Residenz Wohnsitz hatte, die Fäden und Beziehungen immer<br />

wieder nach Alpnach zogen.<br />

Dann brachte das Jahr 1940 einen neuen Abschnitt. Der<br />

Kantonsrat hatte am 6. April eine revidierte Verordnung<br />

über das Polizeiwesen erlassen, die einem Polizeichef vermehrte<br />

Aufgaben brachte. Wachtmeister Josef Vogler trat in<br />

den Ruhestand, der ihm nur noch so kurze Zeit beschieden war,<br />

und es wurde die Stelle eines Polizeichefs zur Bewerbung<br />

ausgeschrieben. Die Wahl fiel auf den bewährten, ankehrigen<br />

und dienstkundigen Polizisten Elias Großholz von Alpnach,<br />

der am 1. August 1940 sein neues Amt antrat. Polizeidirektor<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Standerösfnungsschießen Wolfenschießen <strong>1949</strong>.<br />

(Eing.) Am Sonntag, den 21. August <strong>1949</strong>, konnte die<br />

Schützengesellschaft W o l f e n s ch i-e ß e n das Absenden<br />

über das Standröffnungsschießen abhalten. Alle jene Sektionen<br />

und Gruppen, die eine Auszeichnung erhielten, waren eingeladen<br />

worden. Die meisten entsandten eine Delegation, und<br />

es fanden sich auch viele weitere Schützen und Freunde im<br />

Schützenhaus zu Wolfenschießen ein.<br />

Vorerst wurde das S e k t i o n s - Absenden im Freien,<br />

vor dem Schützenhaus durchgeführt. Der Präsident des Orgarrifrtttsmä'fn-mtfflflS<br />

tw fii/ws CY1J ^ S \ ^ c , „ . . • r •<br />

>»sa»onSIomit--S, J&l m £ I<br />

1<br />

ner Eröffnungsansprache speziell die Banner der Sektionen,<br />

ideren Delegationen und alle Schützen, Freunde und Gönner,<br />

und gab seiner Freude über den guten Verlauf des Eröffnnngsschießens<br />

Ausdruck. Es beteiligten sich insgesamt 1706<br />

Schützen, was einer Beteiligungsziffer von 24 pro Scheibentag<br />

entspricht. Im ganzen wurden 48132 Patronen verschössen<br />

oder pro Scheibentag 668,5 resp, pro Schütze 28 Patronen.<br />

Es ist dies wohl das Maximnm, das auf der Anlage<br />

von 12 Scheiben erzielt werden kann.<br />

Es waren 45 Sektionen beteiligt, die 1098 Schützen stellten<br />

für den Sektionswettkampf.<br />

Nach einem kurzen Rückblick auf das Entstehen der neuen<br />

Schießanlage ging der Präsident des Organisationskomitees<br />

zur eigentlichen Rangverkündung über. Es erhielten Gold-<br />

Lorbeerkränze:<br />

«Bchtüesfet? ßeofa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

_ Der Fuchs in der vorletzten Box schlug mit beiden Hintersüßen<br />

zugleich aus, wie sie noch drei Schritte von ihm entfernt<br />

stand. Sie schaute auf die Tafel, die den Namen des Pferdes<br />

trug, und ... war einen Augenblick starr vor Erstaunen. —<br />

„Poblo'' stand dort. „Poblo", murmelte sie, „Poblo" und<br />

alte Erinnerungen wurden wach. . '<br />

„Ah, Poblo", sagte sie laut, „das ist ja schön, daß du so<br />

deutlich vor deinen Unarten warnst."<br />

„„ ,"? er . Suchs spitzte die Ohren, reagierte aber in der üblichen<br />

Weise, indem er die Hinterhufe zum Himmel schnellte.<br />

„Nun, Schwester, welches Pferd möchten Sie haben«"<br />

fragte der Gouverneur, als sie zu Ende waren.<br />

'<br />

«Den Fuchs, Exzellenz", entgegnete Beata.<br />

„Ums Himmels Willen, das ist ja die Bestie, die niemand<br />

reiten kann. Selbst Dr. Fox, unser bester Reiter, kam nicht in<br />

den Sattel."<br />

„Schuster, bleib bei deinem Leisten", summte die Schwester<br />

vor sich hin.<br />

Der Gouverneur hatte es doch gehört.<br />

t<br />

Polizeichef Elias Großholz<br />

21<br />

Dr. Amstalden..nahm ihn in die Schule, und als vier Jahre<br />

später ein Wechsel im Departement erfolgte, hatte sich Polizeichef<br />

Großholz bereits dermaßen in seine Aufgabe eingearbeitet,<br />

daß er — selbständiger geworden — den Nachfolgern<br />

in der Direktion zum versierten und unentbehrlichen<br />

Mitarbeiter wurde. Man mußte sich wundern, mit welcher<br />

scheinbaren Leichtigkeit sich Polizist Großholz in Angelegenheiten<br />

umtat, die doch nicht von Hause aus zu seinen Lebensaufgaben<br />

gehörten. Eine ausgesprochene Gabe, sich in eine<br />

Situation hineinzufinden, rasch zu disponieren und zielbewußt<br />

zu arbeiten, kam ihm in seiner Stellung besonders zustatten.<br />

Und wenn dann und wann seine Stimme in einer Sache recht<br />

dediziert klang, so hörte man doch aus irgendeiner hingeworfenen<br />

Bemerkung heraus einen Unterton, der verriet,<br />

daß auch das Herz mitsprach und daß der nach außen sichtbaren<br />

Schale ein Kern innewohne, der viel mehr an<br />

Weichheit auswies, als dem Außenstehenden bewußt war.<br />

Diesem wurde nur -augenscheinlich, daß Polizeichef Großholz<br />

bei aller Pflichtauffassung ein Mann war, der die Geselligkeit<br />

und den Humor liebte und in einmal geschlossener Freundschaft<br />

ein Band erkannte, das verpflichtet. Dem Polizeikorps<br />

war der Verstorbene ein oft strenger, aber immer auch verständnisvoller<br />

Vorgesetzter. Sein Augenmerk richtete sich auf<br />

eine tüchtige Schulung, ein bestimmtes und taktvolles Auftreten<br />

seiner Polizeimannschaft. Mit großem Interesse widmete<br />

er sich auch der Verkehrserziehung unserer Schuljugend.<br />

Dem Polizeichef, der vor allem in den Kriegsjahren und<br />

der Nachkriegszeit in mannigfachen und oft heikeln Aufgaben,<br />

vor allem der Fremdenpolizei, sich bewährt hatte, übertrug<br />

der Regierungsrat im Mai 1946 auch die Leitung der kantonalen<br />

Strafanstalt. Mit eigentlicher Freude widmete sich<br />

Direktor Großholz der Oekonomie der Strafanstalt, der<br />

Korberei, der Kleinviehhaltung, und hielt im Betrieb auf<br />

stramme Ordnung.<br />

Und mitten in diesem Schaffen und Planen und Disponieren<br />

griff ein Höherer in die Oekonomie seines Lebens ein.<br />

Möge die Rechnung gut gestimmt haben. Auf die Waagschale<br />

legen wir unsere christliche Fürbitte sür die Seelenruhe eines<br />

Mannes, der mit vollen Kräften sich in seiner Aufgabe und im<br />

Dienste des Staates eingesetzt hat, der ein nimmermüder,<br />

dienstbereiter, wertvoller Mitarbeiter gewesen ist. Im Polizeikorps<br />

von Obwalden wird das Bild von Polizeichef Großholz<br />

unvergeßlich bleiben.<br />

Seiner Familie, der in Trauer gebeugten Gemahlin, die<br />

seit nahezu dreiunddreißig Jahren Freud und Leid mit ihm<br />

getragen, Sohn und Tochter und weiteren Angehörigen fprechen<br />

wir unsere aufrichtige Teilnahme aus. Ihnen möge die<br />

in diesen Stunden sich offenbarende allgemeine Wertschätzung,<br />

vor allem aber die Hoffnung auf das Wiedersehen mit dem<br />

Verblichenen den Trost verleihen, der Trennung und Tod<br />

überwindet, weil er auf dem Glauben an die Ewigkeit fußt.<br />

Polizeichef Elias Großholz ruhe in Gottes Frieden!<br />

1. Schützengesellschaft Buochs<br />

2. Schützengesellschaft Hasle (Luzern)<br />

3. Schützengesellschaft Alpnach<br />

Lorbeer- Kränze erhielten..<br />

4. Feldschützengesellschaft Jnwil<br />

5. Schützengesellschaft Altdorf<br />

6. Schützengesellschaft Kerns<br />

7. Schützengesellschaft Engelberg<br />

53 702 Pkte.<br />

8. Schützengesellschaft Dallenwil; 9. Schützengesellschaft Hergiswil;<br />

10. Feldschützengesellschaft Horw; 11. Feldschützengesellschaft<br />

Schattdorf; 12. Schützengesellschaft Staus; 13. Schüt<br />

MS<br />

55 352 Pkte-<br />

55 288 Pkte.<br />

54 954 Pkte.<br />

54 205 Pkte.<br />

53 925 Pkte.<br />

53 780 Pkte.<br />

^ ' ^allwü-Ottenhusen.<br />

Nach einem kurzen Unterbruch folgte das Absenden über<br />

den Gruppen wettkamp f.<br />

An diesem Wettkampf beteiligten sich 167 Gruppen. Die<br />

ersten 5 erhielten eine Gold-Plakette.<br />

1. Gruppe Reuß der Feldschützengesellschaft Jnwil, 230<br />

Pkte.; 2. Gruppe Martini der Schützengesellschaft Rickenbach<br />

224 Pkte.; 3. Gruppe Berg und Tal der Feldschützengesellschaft<br />

Jnwil, 223/40 Pkte.; 4. Gruppe Gütsch der Gütsch-<br />

Schützen, Luzern, 223/36 Pkte; 5, Gruppe Anfänger der<br />

Schützengesellschaft Buochs, 222 Pkte.<br />

_ Allen Schützen, die durch ihre Teilnahme am Erössnungsschießen<br />

der Schützengesellschaft Wolfenschießen ihre Syinpathie<br />

bekundeten, wurde der herzlichste Dank ausgesprochen.<br />

Vielen Dank wurde auch allen Funktionären und Mitbeteilig-<br />

„Warum soll nicht ein Arzt auch ein guter Reiter sein<br />

können?", meinte er. »<br />

„Aber von einer Missionärin glauben Sie es nicht?"<br />

„Schwester, sagen Sie mir: Wie kommen Sie gerade auf<br />

diesen Fuchs?"<br />

'<br />

»Es ist das beste Tier im Stall... Also wollen Sie ihn<br />

.mir leihen?"<br />

„Leihen? Den Fuchs kann ich Ihnen mit gutem Gewissen<br />

schenken. Aber ich garantiere nicht für Ihr Leben."<br />

Beata lächelte.<br />

„Wollen Exzellenz die Güte haben, ein paar Stückchen<br />

Zucker bringen zu lassen?" Als der Befehl weitergegeben<br />

war, fragte sie: „Wer hat den Fuchs bisher aufgezäumt?"<br />

Der Gouverneur winkte den Sergeanten herbei der am<br />

andern Ende stand.<br />

„Sergeant Fligh, ich glaube, Sie taten es?"<br />

„Jawohl, Exzelenz!" Er nahm das Geschirr vom Haken-<br />

„Lassen Sie die Kandare weg", sagte Beata, „die Trense<br />

genügt."<br />

Der Sergeant schaute den Gouverneur fragend an.<br />

„Tun Sie, was die Schwester sagt", meinte er sie wird<br />

bald genug sehen, daß mit der Bestie nichts zu machen ist."<br />

Fligh hatte Mühe genug, den Fuchs aufzuzäumen Er tat<br />

es von der nebenliegenden Box aus. And als er fertig war,<br />

ten aus dem Kreise der durchführenden Gesellschaft bekund«<br />

Der Präsident wünschte allen gute Heimkehr und herzlich^<br />

Wiedersehen, wenn im Wolfenfchießer Stand wieder etmn 8 r<br />

die Flaggen zu einem Schützenfeste wehen sollten.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ausländische Arbeitskräste.<br />

spk. An berufstätige Ausländer sind in, zweiten Quartal<br />

dieses Jahres insgesamt 34 585 Einreise- und Aufenthaltsbewillignngen<br />

erteilt worden, rund 14 500 weniger als im entsprechenden<br />

Zeitpunkt des Vorjahres. Auf die Kategorie der<br />

Saisonarbeiter entfallen 22,530 Bewilligungen, auf NM,<br />

faifonarbeiter 8040 und auf Grenzgänger 3506. Stark zurückgegangen<br />

ist die Zahl der Bewilligungen in den Berufsgrnppen<br />

der Bauarbeiter und der Metallarbeiter.<br />

Schwache Belastung der Arbeitslosenversicherung.<br />

Im Jahre 1948 haben die 185 vom Bund anerkannten<br />

Arbeitslosenversicherungskassen als Entschädigung für gänzliche<br />

und teilweise Arbeitslosigkeit im ganzen 7,76 Mill. K<br />

ausbezahlt. Die Auszahlungssumme ist um 3,6 Mill. Fr. geringer<br />

als im Vorjahre. Von den total 549 388 Kaffeninitgliedern<br />

haben 38 079 männliche und 4260 weibliche Versicherte<br />

Taggelder bezogen. Im Durchschnitt aller Versicherten<br />

betrug der Belastungsgrad 1,7 %>. Er war noch nie so niedrig,<br />

und die Arbeitslosenkassen sind noch nie in so geringem Maße<br />

beansprucht worden wie im Jahre 1948. Nachdem der Beschäftigungsgrad<br />

der schweizerischen Wirtschaft in den Jahren<br />

1947 und 1948 seinen Höhepunkt erreichte, ist im ersten HMjähr<br />

<strong>1949</strong> eine deutlich erkennbare Verschlechterung eingetreten,<br />

so daß in der Folgezeit wieder mit einer größeren Beanspruchung<br />

der Arbeitslosenversicherung gerechnet werden<br />

muß.<br />

Eine erfreuliche Lohnstatistik.<br />

spk. Die Monatsberichte der Nationalbank bestehen aus<br />

j lauter Tabellen mit Wirtschaftskurven und statistischen Zah-<br />

I len. Sie lesen sich nicht leicht, sind aber interessant, namentlich<br />

! durch die Vergleichsmöglichkeiten über längere Perioden. Da<br />

' finden wir zuyi Beispiel eine seitenlange Tabelle über die<br />

Entwicklung der Lebenskosten und Löhne, woraus sich ergibt<br />

wie sich der Lebens st andard der Arbeiterschaft<br />

trotz zwei Weltkriegen und zwei großen Krisen gehoben hat:<br />

Seit 1913, also der „guten alten Zeit" vor dem ersten<br />

Weltkrieg, haben sich die Stundenlöhne mehr als vervierfacht.<br />

Unter Berücksichtigung der Teuerung ergibt sich bis zum<br />

zweiten Quartal <strong>1949</strong> eine reale, also kauskraftmäßige Erhöhung<br />

der Stundenlöhne um 88 °/o oder der Wochenlöhne<br />

(weil die Arbeitszeit von 58 auf 48 Stunden verkürzt worden<br />

ist) uni 55,6 o/o. Seit 1929, einem Jahr der Hochkonjunktur,<br />

hat sich die Lohnposition der Arbeiter um 24,9 °/ verbessert.<br />

Im Vergleich zu 1939 sind die Stundenlöhne nominal 33,5?/«<br />

höher, woraus sich bei Berücksichtigung der Kriegsteuerung<br />

eine reale Besserstellung von 13 % ergibt. Um diesen erheblichen<br />

Betrag ist also die Teuerung mehr als ausgeglichen.<br />

Kann sich wohl ein Arbeiter in den Ländern, die mit der<br />

Sozialisierung ernst gemacht haben, eines solchen Lebensstandards<br />

erfreuen? Sind es nicht gerade die kapitalistischen<br />

Länder, oder auch solche, die trotz sozialistischer Führung eine<br />

liberale Politik betreiben, in denen die höchsten Löhne aezahlt<br />

werden.<br />

30. Comptoir Suisse in Lausanne.<br />

Vom 10. 25. September werden in Lansanne-Beaulieu<br />

wieder die Hallen des Comptoir Suisse geösfnet fein. Zweifelsohne<br />

wird die nationale Herbstmesse — es jährt sich heuer<br />

diese Veransttlnng zum 30. Male — auch dies Jahr wieder<br />

die ganze Schweiz und zahlreiche ausländische Besucher auf<br />

die Beine bringen. Schon haben sich aus allen Teieln der<br />

Äelt an die 10 000 Käufer angemeldet: sie werden sich bei<br />

uns über den Stand der Schweizerarbeit Rechenschaft geben.<br />

f" r " n 1 erer landwirtschaftlichen Produkte (Vieh) werden<br />

auslandische Einkansskommissionen erwartet. Die Messeveranstaltnng<br />

in der Westschweiz ist, wie übrigens auch die gleichgerichteten<br />

Veranstaltungen in den andern Landesteilen, zu<br />

einem wichtigen Posten im wirtschaftlichen Leben unseres<br />

Landes geworden; es könnte wohl kaum mehr auf sie verzichtet<br />

werden.<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Zugszufammenstoß und Verkehrschaos im Bahn-<br />

Hof in Luzern. Su. Am spätern Nachmittag des Montags<br />

s re^en vor dem Luzerner Bahnhof zwei Güterzugskomposi-<br />

® nr Unfall forderte zwar keine Menschenleben,<br />

doch belauft sich der Schaden nach den ersten Schät-<br />

einert<br />

EJ "J IC^<br />

Soldaten heran. Zu zweit führten sie<br />

das wideripenstige Tier hinaus. Der eine hielt es am Zügel,<br />

s' er a "^er r , e an . ber Halskette. Es war eine Art Reitbahn hinter<br />

Stallen, das heißt ein freier Platz, auf dem man den<br />

Pferden Bewegung zu machen pflegte. Den Fuchs hatte man<br />

man itach den ersten fruchtlosen Versuchen im Stall gelassen.<br />

r e r J^ « r sich jetzt auf. Die beiden Soldaten<br />

mußten alle Kraft aufwenden, um ihn zu bändigen.<br />

„Halt!", kommandierte Beata.<br />

bem Pferde von vorn entgegen. Blieb<br />

M ""<br />

b i6reä<br />

"'<br />

( ö i e e<br />

h n r h ' f Sprünge? Ein Pferd wie du muß<br />

tatfrl e 1 , • r 16 tmt einen Schritt näher. Der Fuchs<br />

tanzte feine Kapriolen nach wie vor.<br />

firf, 'in S<br />

Es rP £ 0t ' Schwester", rief der Gouverneur, der<br />

bi.lt, „Kenn et sich M #<br />

ifin niPhp? U< l?, ö^uc^te aufzubäumen. Die Männer hielten<br />

Wirft*' 's 1 ® Gr 9 eßnt riß ein paarmal wütend am Zügel.<br />

dannrÄw?ßen! , wehrte Beata. „Nur festhalten!" Und<br />

wenn If in l 6 .<br />

Cm P^rde und ließ sich auch nicht stören,<br />

SantJ m V? + "^schlug. „Nicht doch, Poblo, nicht doch,<br />

gutes Pferd tut das nicht. Sieh mal hier." Sie trat nahe


uirtgert auf mindestens 50 000 Franken. Ein tzostwaaen nnd<br />

mehrere Güterwagen entgleisten infolge eines Rangieffehlers<br />

dessen genaue Ursache erst durch die Untersuchung festgestellt<br />

werden kann. Die wust ineinander verschachtelten Waaen<br />

triimmer konnten nur mit großer Mühe weggeräumt werd<br />

auch an den Fahrleitungen war manches zerstört Ein umgelegter<br />

Mast sperrte auch die Zufahrt zur Brüniglinie t<br />

daß der Luzerner Bahnhof für die Abendstunden «and a<br />

blockiert war.<br />

Es wurde so rasch als möglich ein Notverkehr eingerichtet<br />

den Stadtomnibusse private Cars und sogar ein Hotelomnibus<br />

so gut als möglich bewältigten. Zu den Einheimischen die<br />

nach getaner Arbeit in die Vororte nach Hanse gelangen<br />

wollten, gesellten sich die Gaste ans dem Ausalnd deren<br />

sprachliche Schwierigkeiten die reibungslose Durchführuno des<br />

Ersatzverkehrs nicht erleichterten. Mehr oder weniger geduldig<br />

warteten sie, oft im stürmenden Regen, auf die richtigen Fahr<br />

gelegenheiten. Abends um 8 Uhr konnte auf einem Geleise der<br />

Verkehr mit Dampf wieder aufgenommen werden und am<br />

Dienstag in der Frühe waren auch die elektrischen Leitungen<br />

wieder repariert.<br />

Die Zufahrten zum Luzerner Bahnhof genügen bekanntlich<br />

schon lange nicht mehr. Ganze zwei Linien müssen den Verkehr<br />

nach Ölten, Zürich, dem Gotthard und Bern bewältigen<br />

und oft genug muß ein einfahrender Schnellzug schräg über<br />

sämtliche Geleise vor dem Bahnhof fahren, um'den richtigen<br />

Perron zu erreichen. Eine grundlegende Abhilfe kann nicht<br />

mehr zu lange hinausgeschoben werden.<br />

St. Gallen. Straßen-Rowdies auf dem Motorrad.<br />

Am Sonntagnachmittag ereignete sich auf der Staatsstraße<br />

zwischen St. Gallen und Rorschach ein schwerer Unfall. Ein<br />

Motorradfahrer kam samt Mitfahrer in übersetztem Tempo<br />

von Rorschach her und stieß mit einem entgegenkommenden<br />

Motorradfahrer zusammen. Unmittelbar darauf fuhr ein<br />

dritter Motorradfahrer in die verletzt am Boden Liegenden<br />

hinein und wurde ebenfalls von «der Maschine geschleudert.<br />

Resultat: Zwei Schwerverletzte, die in das Spital gebracht<br />

werden mußten, wovon der eine noch am gleichen Abend den<br />

Verletzungen erlag.<br />

Thurgau. Ein schrulliger Holzbildhauer stellt aus. —lt—<br />

Am vergangenen Samstag wurde in Bischosszell eine Kunstciusstellung<br />

eröffnet, der ein Erfolg von Anfang an sicher ist.<br />

Seit einer Reihe von Jahren lebt im st. gallisch-thnrgauischen<br />

Grenzgebiet, in der Kobesenmühle, der äußerlich etwas schrnllig<br />

anmutende, aber sehr feinfühlige Holzbildhauer Wilhelm<br />

Lehmann. Bekannt wurde er eigentlich vor allem durch seine<br />

„Wurzelfiguren". Er weiß die Launen der Natur, wie sie im<br />

Holz gelegentlich in köstlicher Weise vorkommen, in prächtige<br />

Kunstwerke zu verwandeln, in die er seine Ansicht über die<br />

Menschheit und sein ziemlich hartes Urteil hineinlegt. Längst<br />

ist er aber über diese Stufe hinausgewachsen und hat in seinen<br />

Plastiken bewuudernswerte künstlerische Arbeit geleistet. Zum<br />

Verkaufe seiner Werke, ob sie bedeutend oder nur kleine Figürchen<br />

sind, ist er schwer zu bewegen und auch die Bischosszeller<br />

Ausstellung, für die er nur zögernd zusagte, gibt keine Kauf-<br />

Möglichkeiten. Die rund 200 Arbeiten aber haben dem Besucher<br />

etwas zu bieten. ^<br />

Neues in Kürze<br />

Die feindlichen Brüder<br />

Im rheinpfälzischen Landtag kam es zu einer wüsten<br />

Prügelei zwischen Sozialisten und Kommunisten, als diese<br />

nus der Behandlung eines Explosiousunglückes parteipolitisches<br />

Kapital zu schlagen versuchten. Die kommunistischen<br />

Rowdies mußten schließlich aus dem Parlament ausgeschlossen<br />

werden.<br />

letatt. „Sieh mal hier. Du magst doch Zucker?" Sie hielt<br />

jpt ein Stück irt der flachen Hand hin. Das Pferd schien an<br />

>°lche Liebesbeweise nicht zu glauben. Wollte rückwärts davon.<br />

k ^Iv, vimm nur, es wird dir schmeckten."<br />

Endlich nahm er es wirklich. Uud während er mit Wohl-<br />

„Mgen den Zucker knabberte, strich sie ihm mit der Hand<br />

über die Nase"<br />

r. werden bald gute Freunde sein, Poblo, denke ich.<br />

^ nahm mit der Rechten den Zügel, während sie mit der<br />

Unken ein zweites Stück Zucker reichte und die Wangen des<br />

^Mdes tätschelte. „Die Liebe geht durch den Magen, nicht<br />

^hr, Poblo? Mister Fligh, bitte, holen Sie eine Longe.<br />

er<br />

f e^r stark muß sie sein; denn Poblo will sich ein wen>g<br />

""»toben/'<br />

hnf" 00 ' nun nehmen Sie die Kette weg", sagte sie zu dem Solm<br />

ket auf der andern Seite stand. „Aber langsam, damn<br />

J®®« nicht wild wird. Und Sie, Sergeant, halten Sie die<br />

Eolot ^ a^e' n werd? nicht ausreichen. Es gibt einen<br />

f, o{^. a§ Mb es denn auch. Sobald das Tier sich ein wenig<br />

suhlte, wollte es los.<br />

wta ließ die Leine langsam länger und länger werden.<br />

•<br />

rnÄrr"<br />

in ?<br />

9<br />

Vom „kalten" Krieg zum Krieg?<br />

Der kalte Krieg zwischen Moskau und Belgrad wird mit<br />

zunehmender Schärfe fortgesetzt. Moskau hat eine neue Note<br />

m die Tito-Regierung geschickt, in der sie sich als Schutzherrin<br />

der Sowjetbürger (lies Kominsormagenten!) in Jugoslawien<br />

ausspielt und mit scharfen Maßnahmen gegen das Regime<br />

Tito droht. Dabei wird an die seinerzeitige Kominformresolutionen<br />

erinnert, die die Titogegner zum offenen Kampf<br />

gegen das Regime aufgerufen hatte. Die neue russische Note<br />

bedeutet also ein klares Eingeständnis dafür, daß es zu


sen ist. Ferner müssen alle Stiere auf die intrakutane Tuberkulinprobe<br />

negativ reagiert haben. Zahlreiche kommen zudem<br />

aus Kontrollbeständen oder aus solchen, die staatlich anerkannt<br />

tuberkulosefrei sind. Zu der äußern Ausgeglichenheit<br />

kommt noch die Ausgeglichenheit in den Erbanlagen, denn die<br />

meisten Stiere gehören den gleichen Erblinien an. So bietet<br />

der Ausstellungsmarkt in Zug eine vorzügliche Gelegenheit<br />

zum Ankauf von gutem bis bestem männlichem Zuchtmaterial<br />

zu angemessenen Preisen. Die Auffuhr wird ca. 1300 Stiere<br />

umfassen. Das Angebot ist somit groß nnd die Auswahl in<br />

allen Altersklassen reichlich.<br />

Der Katalog, der alle nötigen Angaben enthält, ist bereits<br />

erschienen und kann bei der Geschäftsstelle des Verbandes in<br />

Zug bezogen werden.<br />

Kirchliches<br />

Saruen. Lourdesgrotte: Donnerstag, 8. September, 7Uhr<br />

hl.Messe.<br />

Radio — Beromünstee<br />

Sonntag, 4. September.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.15 Goethe-Feier in Frankfurt, Hörbericht. 12.49 Schallplatten.<br />

13.30 Us ein bluemete Trögli. 14.20 Landwirtschaft<br />

und Gartenbau'. 14.45 Volkstümliche Musik. 15.45 Hörspiel<br />

aus dem Sensebezirk. 16.15 Zitherduette. 16.30 Zum Five<br />

o'clock-tea. 17.30 Abenteuer eines seefahrenden Eidgenossen.<br />

17.45 Karen Lund-Christiansen spielt. 18.10 Fyrabezyt. 20.00<br />

Werther, Oper von Massenet. 20.35 Paris im Zwielicht,<br />

3. Sendung. 21.35 Kammerensemble. 22.05 Volksliederquartett.<br />

22.30 Serenade für Streicher.<br />

Montag, 5. September.<br />

12.40 Studioorchester. 13.35 Wiener Lieder. 14.00 Für<br />

die Frauen. 16.30 Orchestre de la Suisse romande. 17.30<br />

Die kanadische Sprache. 18.00 Lieder und Klavierstücke von<br />

Grieg. 18.30 Cedric Dumont. 19.00 Debussh-Montagskurs.<br />

1 20.00 Wunschkonzert. 20.35 Sommer im Meiental. 21.00<br />

Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Klaviermusik von<br />

21.45 Wochenrückblick.<br />

Dienstag, 6. September.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Jean Vaissäde mit seinem w<br />

setteorchester. 12.40 Studioorchester. 13.15 Neue Schallt<br />

ten. 14.00 Schlager, Chansons und Klavierjazz. 16.30 jlf<br />

musik. 17.05 Schwedische und finnische Volkslieder. 171<br />

Plauderei. 18.00 Sechsuhr-Orchester. 18.40 Der Sauäw<br />

Gespräch. 18.55 Volkstümliche Musikst. 20.00 Studioorckwsk/<br />

21.00 Rätsel um Shakespeare, Gespräch. 21.20 Rezitatio^<br />

mit Musik.<br />

Mittwoch, 7. September.<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Cedric Dumont. 13?.<br />

Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Allerlei... 16.ZY ©rahÄ<br />

Musik. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Unterhaltungskonzert<br />

18.45 Chronik des Berner Jura. 19.00 der Chor Chanson<br />

populaire de la Vallee, Courroux, singt. 20.00 Werther, Op»<br />

von Massenet. 20.15 Paris ini Zwielicht, 4. Sendung. 21 25<br />

Kammermusik.<br />

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79. Jahrgang — Nr. 71<br />

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E i n e g e w a l t i g e G l a u b e n s k u n d g e b u n g in L u z e r n<br />

«WZ<br />

-i. .<br />

100 000 Schweizer am Katholikentag<br />

U X- *<br />

b M ^ Ä W<br />

b. Die Fülle der Eindrücke an der erhebenden Feier in<br />

Luzern hier auf einem engen Raum nur einigermaßen zu<br />

schildern, ist schlechthin unmöglich. Diesen Sonntag katholischen<br />

Gemeinschastsbetens, Gemeinschastsopserns und Gemeinschaftsbekennens<br />

muß nian miterlebt haben! Obwaldens<br />

katholische Männer- und Jungmännerscharen mit der hohen<br />

Landesregierung in corpore waren von den ersten auf dem<br />

Feierplatze. Vom hochragenden Hauptaltar wuchs ein imposantes<br />

Kreuz in den Himmel und schien so dem Auge als mahnendes<br />

Wahrzeichen zwischen den in der frühen Herbstsonne<br />

erstrahlenden Bergen der katholischen Stammlande'zu schweim.<br />

Um dieses Kreuz scharten sich in gewaltigen Vierecken<br />

die während Stunden unter klingendem Spiel einziehenden<br />

Harste der Gläubigen aus allen Schweizergegenden, bis der<br />

erfolgreiche spiritus rector des 9. Katholikentages, Mgr. Dr.<br />

Josef Meier, am Mikrophon voll Freuden verkünden durfte,<br />

i>aß es — statt der erwarteten 50 000 — 100 000 seien, mit<br />

Mb Fahnen und über 50 Musikkorps. Während der fest-<br />

%n Einstimmung durch die Luzerner Feldmusik bewegte<br />

sich alsdann der feierliche Zug des hochwürdigsten Apostolischeu<br />

Nuntius, Sr. Exzellenz Erzbifchos FiliPPo Bernar-<br />

^ini, und der hohen kirchlichen und weltlichen Gäste zu den<br />

Aufm des Altars, unter ihnen der gesamte hochwürdigfte<br />

schweizerische Episkopat, die hochwürdigsten Bischöfe von Salz-<br />

® ur 9, Straßbourg, Annecy und Saint Claude, die Aebte der<br />

schweizerischen Benediktinerklöster, der Provinzial der schwerfrischen<br />

Kapuzinerprovinz und der Generalobere der Missi-<br />

"usgesellschast Jmmensee. Von den staatlichen Behördevertretern<br />

wurden außer dem Kommandanten der Päpstlichen<br />

^chweizergarde in Rom, des Bundesgerichtes, des Stände-<br />

Nationalrates und den Vertretungen der Kantonsregie-<br />

Wzen vom Volke besonders herzlich die Vertretung des<br />

^undesrates in den beiden katholischen Bundesräten Dr.<br />

Wipp Etter und Dr. Enrico Celio applaudiert.<br />

Schiüestei? ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

3. Kapitel.<br />

»•fe Überraschungen habe ich mich in meinem Leben schon<br />

gewöhnt", sagte der Gouverneur zu Dr. Fox, den er außer<br />

'ständigen Tischgenossen, Leutnant Williams, zum Diner<br />

»en hatte, „aber wie diese Klosterschwester mit dem wilden<br />

„_ le lt bott einem Gaul fertig wird, das übersteigt alle meine<br />

Zriffe. Einfach fabelhaft, muß ich sagen."<br />

Begeisterung in allen Ehren", meinte der Arzt,<br />

Ar... h m! "<br />

.'Warum humsen Sie, Doktorchen?", fragte Sir Bulwer.<br />

Archen Sie sich ruhig aus."<br />

"fh meine, Ihr Staunen über Schwester Beata ist sehr<br />

«ir , ch / zu (j** erklären. U-imiCll. Denn -JC/CUU erstens sind Damen, die von i<br />

Pferd<br />

fenatf* 1 verstehen, immer eine Seltenheit. Und zwei-<br />

„handelt es sich hier um eine Klosterschwester, bei der man<br />

eiiim . nntnisfe erst recht nicht voraussetzt. Wo es nun doch<br />

{t a ,J? Fall ist, steht man vor einer Ueberrafchung. Man<br />

eii,»'.^d vom Staunen bis zur Begeisterung ist nur noch<br />

^>ner Schritt. Aber trotzdem..."<br />

^tsS? em ei " ^er?", fragte der Gouverneur, als der<br />

22<br />

m<br />

^<br />

- ch<br />

Den feierlichen Jntroitus zum Festtag bildeten die Begrüßnngsanfprachen<br />

in allen vier Landessprachen, in denen<br />

es der Zentralpräsident des Volksvereins, Herr Nationalrat<br />

Otto S t u d e r , für die Westschweiz. Vizepräsident Prsfet<br />

D u r a z, für den Tefsin Staatsrat Dr. Peppö L e p o r i und<br />

für die Romanen H. H. Domfcrc-br Willi unternahmen,<br />

die Gäste sowohl wie das Heer der „unbekannten Soldaten"<br />

herzlich zu bewillkommnen und die hohe Sinngebung des<br />

Tages zu würdigen. Mit der eindrucksvollen Festansprache<br />

von Bundesrat Dr. Philipp Etter erreichte der Tag seinen<br />

ersten begeisternden Höhepunkt. Der heilige Ernst und die<br />

feierliche Stille aber, in der die-Beterfcharen den ergreifenden<br />

Appell des Heiligen Vaters aus den Aetherwellen hinnahmen,<br />

gehört mit der hl. W a n d l u u g, bei der der<br />

Gottmensch Jesus Christus als h ö ch st e r G a st zu<br />

den hunderttausend Gläubigen in den „Ring" trat, zu den ergreifendsten<br />

Augenblicken der eindrucksmächtigen Veranstaltuug.<br />

Noch einmal beugten sich die Knie bei der Eucharistischen<br />

Schlußfeier, dem Gebet für Kirche, Volk und Heimat und für<br />

die verfolgten Glaubensbrüder, dem dreifachen Segen mit<br />

dem Sanctissimum, und dann erklang mit Inbrunst und wie<br />

kaum je einmal zuvor begeistert das: „Gott im hehren Vaterland<br />

... Gott im hehren Vaterland!"<br />

Mit dem Festzug der Jugend am Nachmittag fand der<br />

9. Schweizerische Katholikentag seinen Abschluß. Ueber änderthalb<br />

Stunden marschierten sie in Achterreihen vor den geistlichen<br />

und weltlichen Behörden auf der Kunsthausterrasse vorbei,<br />

25 000 Jungmäuuer, über 2000 Banner, 51 Musikkorps:<br />

ein malerisches Bild, das die Stadt Luzern nie zuvor gesehen!<br />

Feldgraue Dragoner an der Spitze und als Nachhut, zwischenhinein<br />

die Studenten des Schweizerischen Studentenvereins<br />

in Vollwichs, blaue Jungwachtführer, grüne Jungwächter,<br />

braune Pfadsinder, die weißen Turnerscharen des Schweizerischen<br />

Katholischen Turnvereins mit blumengefüllten Harst-<br />

Hörnern, die Kolpingsbrüder mit ihrem orangefarbenen<br />

Wahrzeichen, dann die großen Aufgebote der katholischen<br />

„Ich wollte nur sagen", fuhr Dr. Fox fort, „daß ich mich<br />

vorläufig noch nicht recht begeistern kann. Jedenfalls sind es<br />

keine besonderen Leistungen, die die Schwester bis jetzt zu verzeichnen<br />

hat."<br />

„Na, ich bitte Sie, lieber Doktor! Daß der Fuchs sich heute<br />

gauz manierlich am Zaume führen läßt, während ihn vorgestern<br />

kaunr zwei Männer bändigen konnten, ich meine, das<br />

sei eine ganz respektable Leistung!"<br />

„Ach wo! Das hätte ich wohl auch fertig gebracht, wenn<br />

ich es wollte. Man läßt den Gaul erst tüchtig laufen, bis ermüde<br />

ist. Dann wird er zahm. Aber ich wollte doch reiten."<br />

„Das will die Schwester auch", sagte der Gouverneur,<br />

aber sie geht schrittweise vor, was mir sehr vernünftig zu fein<br />

scheint. Heute hat sie ihr liebes Pferdchen erst mal an den<br />

Sattel gewöhnt. Sie wissen, meine selige Frau ritt ja auch.<br />

Der Sattel war noch da. Ich habe ihn der Schwester geschenkt.<br />

Da ist er in guten Händen. Getänzelt hat ja der Fuchs noch<br />

ganz gehörig, als sie ihm den Sattel auslegte. Ihrer geradezu<br />

klassischen Ruhe und ihrem freundlichen Zureden fügte er sich<br />

schließlich doch. Und morgen will sie reiten!"<br />

„Bis zum Satteln habe ich es aber auch gebracht", meinte<br />

Dr. Fox lachend. „Das Aufsitzen ist.eine andere Sache."<br />

„Zumal in den Damensattel", ergänzte Leutnant Williams.<br />

„Das muß doch sehr schwierig sein."<br />

Jungmannschaften aus den Kantonen: Urner in ihren blaugelben<br />

Blusen, trommelnde Schwyzer in historischen roten<br />

Landsknechtuniformen, Fahnenschwinger und jauchzende Sennen<br />

hinter den beiden „Täfeli" von Ob- und Nidwalden,<br />

diesmal friedlich vereint.<br />

Möge das Feuer der Begeisterung, das dieser grandiose<br />

9. Katholikentag in Luzern in uns entfachte, nun hineinleuchten<br />

in unser religiöses Leben und in eine mannhafte,<br />

katholische Tat, auf daß Sein Name für und für in den<br />

katholischen Schweizerlanden geheiligt werde!<br />

*<br />

Aus der Begrüßungsansprache von Nqtionalrat Otto Studer.<br />

Wir machen zum heutigen Katholikentag folgende Feststellungen:<br />

1. Der Schweizerische Episkopat hat den Schweizerischen<br />

Katholischen Volksverein als Mittelpunkt und Repräsentant<br />

der Katholischen Aktion männlicherseits bezeichnet.<br />

In dieser Eigenschaft haben wir das Recht, im Namen<br />

der Schweizerkatholiken zu sprechen, und die Pflicht, ihre<br />

religiösen und kulturellen Interessen in der Oesfentlichkeit<br />

zu wahren und zu verteidigen.<br />

Im Namen der Schweizerkatholiken zu sprechen hat<br />

nur das Recht, wer in Treue zur Kirche steht und sich<br />

ausweisen kann über das Vertrauen, das ihm die Ober-<br />

Hirten und das katholische Volk schenken. Wenn Tauffcheinkatholiken,<br />

die mit der Kirche auf gespanntem Fuße<br />

stehen, sich als Vertreter der Katholiken ausgeben, dann<br />

weiß das katholische Volk, daß sie kein Gehör verdienen.<br />

Bund und Kantone haben in uns Katholiken treue<br />

Bürger, die das Vaterland lieben und es opferbereit<br />

schützen und verteidigen. Gerade deshalb wird der katholische<br />

Ruf nach voller Gleichberechtigung aller Katholiken,<br />

auch der Ordensleute, nicht verstummen, bis ihm<br />

auch in unserer Verfassung entsprochen wird.<br />

2. Mit schmerzlicher Empörung verfolgen wir Schweizerkatholiken<br />

die Unterdrückung unserer Glaubensbrüder<br />

und Mitchristen in den kommunistisch regierten Staaten<br />

des Ostens. Dort erleiden unsere Mitbrüder schmachvolle<br />

Ungerechtigkeiten- Menschenrechte und Menschenwürde<br />

wurden von den gottlosen Machthabern in brutaler Gewalk<br />

mit Füßen getreten.<br />

Am heutigen Katholikentag legen wir in machtvoller<br />

und gewaltiger Kundgebung feierlichen Protest ein gegen<br />

die Christenverfolgungen in den Ostländern. Möge diese<br />

Protestkundgebung, die sich einer weltumfassenden Protestaktion<br />

bei der UNO anschließt, nicht ungehört verhallen.<br />

Unsere Gebete für die heldenhaften Zeugen des<br />

Glaubens mögen in dieser Stunde emporsteigen zum<br />

Himmel.<br />

Unsere Demonstration richtet sich nicht gegen die andersglänbigen<br />

Christen. Wir haben ja die Pflicht, zusammen<br />

mit allen Gutgesinnten den Gesetzen des Evangeliums<br />

im Leben unseres Volkes die Bahn zu bereiten<br />

dadurch, daß wir selber mit ihnen ernst machen und<br />

aktivere Christen werden.<br />

3. Bei der heiligen Wandlung und vor dem eucharistischen<br />

Gottmenschen in seiner sakramentalen Gegenwart beschwören<br />

wir aufs Neue unsere Grundsatztreue. Lassen<br />

wir die christlichen Grundsätze hineinleuchten in alle<br />

Sonn- und Werktage unseres Lebens, eindringen in die<br />

Welt der Arbeit, des Handels und des Verkehrs. Wenn<br />

wir von diesem öfentlichen Glaubensbekenntnis weg wieder<br />

an unsere Mbeit zurückkehren, dann beginnt im All-<br />

„Abwarten, Exzellenz, abwarten", sagte Dr. Fox.<br />

„Mein lieber Doktor, Ihre Reitkunst in allen Ehren, aber<br />

von dieser Nonne können auch Sie noch etwas lernen. Sie<br />

müssen Sie nur einmal sehen, oder besser, hören. Sie redet<br />

ja beständig mit dem Pferde. Und wie sie redet! Sie hätten<br />

dabei sein müssen. Ein paar Seitenhiebe fielen auch. Von<br />

falscher Behandlung so ... Das alles erzählte sie im Tone<br />

des tiefsten Bedauerns und Mitleids ihrem lieben Pferdchen,<br />

das man so wenig verstanden habe."<br />

„Ein alter Kavallerist wird doch wohl wissen, wie ein Gaul<br />

zu behandeln ist", sagte der Art. Man fühlte heraus^ daß er<br />

sich ärgerte.<br />

„Es kann aber auch sein", sagte der Leutnant, „daß uns<br />

Soldaten im Laufe der Jahre das Feingefühl und das pfychologische<br />

Verständnis für die Tiere abhanden kommt."<br />

Der Arzt hielt sich entsetzt die Ohren zu.<br />

„Ums Himmels willen, Williams", lasse Sie mich mit der<br />

Pferdepsychologie in Ruhe!"<br />

Der Gouverneur war ganz ernst geblieben.<br />

„So ähnlich sprach die Schwester auch"^, sagte er, „jedes<br />

Pferd habe von Natur aus einen gutmütigen Charakter. Man<br />

muß es gut behandeln, dann gehorche es willig. Der Fuchs<br />

sei nicht nur von edlem Stamm, sondern verrate auch eine<br />

gnte Kinderstube. Ja, so sagte sie. Daß er sich jetzt so toll be-


tag die Verwirklichung unseres Treuschwures durch unnentwegte<br />

und von Gottvertrauen beseelte Kleinarbeit.<br />

Wir sind aufgerufen zum Apostolat. Damit verwirklichen<br />

wir die Sendung des Laienpriestertums. Was gibt<br />

es Größeres als betende und kommunizierende Männer<br />

und Jungmänner!<br />

*<br />

Religiöse Gleichgültigkeit — die Gefahr unserer Zeit!<br />

(Aus der Predigt von Bischof Franciscüs von Streng.)<br />

Unser Bekenntnis ist das Credo, und dieses Credo<br />

schulden wir nicht nur Gott, sondern auch unserem Volke,<br />

unserem Vaterland.<br />

Volk, Vaterland! Es kann uns nicht gleichgültig sein, ob<br />

unsere Brüder unseren Vater im Himmel anbeten, ehren,<br />

lieben, oder ob sie sich von ihm abkehren oder gar ihn hassen<br />

und bekämpfen. Wohl sind in unserem Lande jene, die sich<br />

offen als Feinde Gottes ausgeben, nicht übermächtig, seien<br />

es Gottesleugner als Freunde des Kommunismus, seien es<br />

Spötter, die ein neues Heidentum herbeiwünschen. Aber<br />

schmerzen muß es uns und beschämen, daß es solche gibt im<br />

Schweizerhause? Sind sie nicht Gefahr? — Wovor müssen<br />

wir uns mehr fürchten, vor Revolution, Krieg und Atombombe<br />

oder vor den Gottlosen und ihrer Gottlosigkeit? —<br />

Sind die Gottlosen nicht schwere Schuld, die uns alle belastet?<br />

Selbst dann, wenn sie nicht in Gotteshaß, in Feindschast<br />

gegen Religion und Kirche ausarten, sondern nur im<br />

farblosen Gewände des Jndisferentismus, der religiösen<br />

Gleichgültigkeit einhergehen! Ist diese religiöse Gleichgültigkeit<br />

nicht ein Menschentypus unserer Zeit? Ihm ist Gott<br />

schweigsam geworden und tot, in allen Bezirken des Lebens,<br />

des privaten und öffentlichen, des wirtschaftlichen und<br />

sozialen. — Gott schweigsam! — Sind Laizismus, Materialismus,<br />

Nihilismus nicht vielfach eingedrungen in Familie,<br />

Schuld und Erziehung? Droht nicht der Zusammenbruch von<br />

Ordnung und guter Sitte?<br />

Aber es sind unter den Gottfernen auch solche, die guten<br />

Willens sind, die Gott wieder suchen. Sie suchen all das, was<br />

letztlich nur in Gott gefunden wird. Sie rufen nach einem Erlöser.<br />

Der Versuch nach Selbsterlösung hat versagt. Der<br />

falschen Propheten sind es bereits genug. Hochmut ist abgewertet,<br />

Demut wieder aufgewertet! Der Christ, der gottergeben<br />

und stark das Kreuz trägt und Verfolgung leidet,<br />

steht wieder größer da als-der Uebermensch eines Nietzsche.<br />

Das Opfer des Verzichtes beweist mehr Heldentum als die<br />

Macht der Diktatoren. Menschen von heute haben wieder Verständnis<br />

für kirchliche Gemeinschaft, kirchliche Autorität und<br />

Einheit, für das Papsttum, das in Pius XII. eine so hehre und<br />

menschenfreundliche Gestalt angenommen hat.<br />

Vor der gläubigen wie vor der ungläubigen Welt legen<br />

wir unser Bekenntnis ab, das Bekenntnis des Glaubens an<br />

den persönlichen Gott. Sein Wesen und Wirken hat Christus,<br />

der Herr, unter dem Namen „Vater unser, der Du bist im<br />

Himmel!" geoffenbart.<br />

Mit dem Bekenntnis zum Vater verbinden wir den Glauben<br />

an Jesus Christus, den einzigen Welterlöser, der alle<br />

Menschen, zu allen Zeiten, von allen Uebeln befreien und mit<br />

dem Reichtum seiner Gnade erfüllen und beglücken kann.<br />

Gleicherweise bekennen wir uns auch zu Gott, dem Heiligen<br />

Geist, und der von ihm gelenkten und geleiteten einen,<br />

heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, die da ist der<br />

fortlebende Christus; der Kirche, die als Hüterin der Wahrheit<br />

und Aus-spenderin der Gnade Christi Erlösungswerk fortsetzt.<br />

Ihr schenken wir unser Vertrauen, auch wenn sie als<br />

Gesetzgeberin uns bindet oder als Ratgeberin uns führen will.<br />

Wir bekennen uns zur Kirche, die heute in den Ländern des<br />

Ostens von Staaten und regierenden Mächten unterdrückt und<br />

verfolgt wird; zur Kirche, die in unserem Lande — wir sagen<br />

es gerne — von Staat und Behörden sich geachtet und geschützt<br />

weiß, jedoch — wir sagen es mit Bedauern — von<br />

feindlich gesinnter Presse und getrennten Brüdern nicht selten<br />

angegriffen und verleumdet wird. Das Wort des Herrn aber:<br />

„Wie sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen!",<br />

gibt unserem Bekenntnis Zeugnis und Zuversicht.<br />

Liebe Männer und Jungmänner! Die ernste Zeit und<br />

unser Gewissen fordern von uns heute nicht nur ein Bekenntnis,<br />

sondern auch ein Gelöbnis ein ernstes, bindendes Gelöbnis.<br />

Der Herr spricht: „Nicht jeder, der sagt: Herr, Herr!<br />

wird ins Himmelreich eingehen, sondern der, welcher den<br />

Willen meines Vaters tut!" Mit der Vaterunser-Bitte: „Geheiliget<br />

werde Dein Name!" müssen wir in unserer eigenen<br />

Lebensführung ernst machen. Das verlangt ein Zweifaches:<br />

Ehrfurcht vor Gott und echte Frömmigkeit.<br />

In unser Gelöbnis schließen wir das Versprechen ein, mitzuwirken<br />

an der Rettung und Heiligung des Sonntages. Damit<br />

reichen wir auch getrennten Brüdern -die Hand. Denn aus<br />

weiten Kreisen unseres Volkes vernehmen wir den nämlichen<br />

nehme, könne sie sich nicht anders erklären, als daß er auf der<br />

Seereise irgendwie verängstigt worden sei. Je edler das Tier,<br />

desto zarter muß die Haud sein, die es regiert. Der rohen Gewalt<br />

wird ein starkes Tier immer Gewalt entgegensetzen.<br />

Aber der Güte unterwirft es sich gern. Das sind ihre eigenen<br />

Worte."<br />

„Die Worte find schön", meinte Dr. Fox. „Ob der Racker<br />

von Fuchs dafür Verständnis hat, möchte ich vorderhand noch<br />

bezweifeln." .<br />

„Morgen vormittag um neun Uhr werden, so hoffe ich,<br />

>zhre Zweifel gelöst werden. Sie kommen doch?"<br />

„Gerade wollte ich Sie um die Erlaubnis hiezu gebeten<br />

haben."<br />

„Aber selbstverständlich. Der Herr Leutnant kommt doch<br />

J<br />

auch, oder?"<br />

»Ich werde aber vorher noch Vorkehrungen treffen um<br />

wenn es nötig sein sollte, ein paar gebrochene Arme'oder<br />

Beine zu schienen", sagte der Arzt.<br />

„Ich hoffe, Doktorchen, es wird nicht nötig sein."<br />

Dr. Fox und Leutnant Williams spazierten unter den Palmen<br />

vor dem Gouvernement auf und ab. Sie waren gespannt<br />

auf die kommenden Dinge.<br />

Williams schaute ein ums andere Mal nach der Uhr. „Nun<br />

Ruf. Ruf nach Sontnagsruhe, nach Einschränkung von «Portund<br />

Vergnügungsanlässen an Sonntagvormittagen; Bereitschaft<br />

und Bemühung von selten der Gastwirte und Behörden,<br />

Freinachtbewiligungen an Samstagabenden einzuschränken,<br />

ernstliche Wünsche und Vorschläge, durch bessere Arbeitseinteilung<br />

der Jugend, den Arbeitern und angestrengten Berufstätigen<br />

die nötige Erholung und sportliche Betätignng werktags<br />

zu ermöglichen, um den Sonntag Gott dem Herrn, der<br />

Familie und der eigenen Seele zurückzugeben. Geheiliget<br />

werde des Herrn Name! Geheiliget werde des Herrn Tag!<br />

Drei ernste Anliegen der Schweizerkatholiken.<br />

(Aus der Ansprache von Bundesrat Philipp Etter.)<br />

Der Schweizerische Katholikentag ist eine Heerschau der<br />

Schweizer Katholiken, um uns mehr noch als sonst wieder der<br />

Kraft unseres Glaubens und unserer Gemeinschaft im Glauben<br />

bewußt zu werden. Wir scharen uns um unsere Bischöfe,<br />

um ihnen zu sagen, daß wir in Treue, Verehrung und Ergebenheit<br />

zu ihnen zu stehen, und um ihnen zu danken für all<br />

das, was sie als von Gott gesetzte Oberhirten für das ganze<br />

katholische Volk unseres Landes wirken, beten und arbeiten.<br />

Wir Schweizer Katholiken, die wir in voller Freiheit uns zu<br />

dieser herrlichen Tagung zusammenfinden, gedenken aber<br />

auch in Liebe und engster Verbundenheit der Erzbischöfe,<br />

Bischöfe und Glaubensbrüder im Ausland, in besonderer<br />

Ehrfurcht vor allem jener, die sich ihrer Freiheit beraubt<br />

sehen, die um ihres Glaubens, ihrer Treue und ihrer Festigkeit<br />

willen in Ketten und Kerkern schmachten und uns durch<br />

ihre heldenmütige Opferbereitschaft ein bewunderungswürdiges<br />

Beispiel geben. Ich denke an einen Kardinal Mindszenty,<br />

an einen Erzbischof Stepinac (langanhaltender Beifall!) und<br />

an so viele andere Bischöfe, Priester und Glaubensbrüder,<br />

die den Kreuzweg gegangen sind oder vielleicht noch gehen<br />

werden und an denen sich die Verheißung erfüllen wird:<br />

„Selig jene, die Verfolgung erleiden um der Gerechtigkeit<br />

willen, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil werden!"<br />

Unser Jahrhundert wird vielleicht einst in die Kirchengeschichte<br />

eingehen als das Jahrhundert der Mätryrer. Aber<br />

wir wollen nicht vergessen, daß die Kirche nie größer und<br />

stärker war als in den Zeiten der Verfolgungen.<br />

Wenn der heutige Katholikentag unter dem Losungswort<br />

steht: „Geheiliget werde Dein Name!", so glaube ich feststellen<br />

zu dürfen, daß sich dieser Leitsatz auch mit den letzten und<br />

tiefsten Grundlagen unseres eidgenössischen Staatsgedankens<br />

deckt. Auf den Namen Gottes wurden alle unsere alten Bünde<br />

gegründet. Durch einen heiligen Eid, also unter Berufung<br />

aus den Namen des Allmächtigen, wurden sie beschworen,<br />

und unter Anrufung des heiligsten Namens wurden sie in<br />

unsern Freiheitsschlachten durch das Blut unserer Ahnen besiegelt.<br />

Im Namen Gottes des Allmächtigen hebt unsere Bundesversassung<br />

an, und alle Kundgebungen des Bundesrates<br />

an die kantonalen und ausländischen Regierungen schließen<br />

mit dem schönen Satz: „Wir empfehlen Euch samt uns in den<br />

Machtschutz Gottes." In unserer Fahne steht das Zeichen des<br />

Kreuzes, des christlichen Kreuzes. Wäre es deshalb so ganz<br />

abwegig und unberechtigt, wenn ich sagen würde, daß der<br />

Satz: „Sanctificetur Nomen Tuum", „Geheiliget werde Dein<br />

Name", letzten Endes auch ein Grundprinzip unseres staatlichen<br />

und eidgenössischen Lebens darstellt? An Euch aber<br />

liegt es, katholische Männer und Jungmänner, dafür einzntreten,<br />

daß dieser grundlegende Satz nicht leeres Wort und<br />

hohle Formel bleibe, vielmehr sich -in unserem persönlichen<br />

Wirken wie im Leben unserer Familien und nicht zuletzt auch<br />

im Leben der Gemeinde und des Staates verwirkliche und<br />

erfülle.<br />

Katholische Männer und Jungmänner! Ich möchte noch<br />

drei ganz konkrete Anliegen berühren, die uns alle und der<br />

ganzen katholischen Schweiz am Herzen liegen müssen. Ich<br />

habe vorhin von der Erhaltung des christlichen Geistes in<br />

wird sie bald erscheinen", sagte er.<br />

„Ich hätte wohl gut daran getan, eine Krankenschwester<br />

herzurufen, meinte der Arzt. „Man kann nie wissen was<br />

geschieht. Borsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Nun dafür<br />

ist es jetzt zu spät. Im übrigen habe ich aber voraesorqt<br />

Und ich bin auf alles gefaßt."<br />

„Mau soll den Teufel nicht an die Wand malen" warnte<br />

der Leutnant.<br />

Drei Minuten vor neun bog Schwester Beata um die Ecke<br />

und schritt dem Gouvernement zu.<br />

Die schwarze Ordonnanz, die auf der Treppe gewartet<br />

hatte, verschwand im Hause. Gleich darauf kam Sir Bulwer<br />

die Treppe herab.<br />

„ „"Hier, Schwester Beata", rief er, „darf ich Ihnen vorstellen:<br />

Unseren besten Reiter, Dr. Fox, und hier meinen Adjutanten,<br />

Leutnant Williams. Die Herren bitten Sie um das<br />

Vergnügen, Ihre Reitkunst bewundern zu dürfen "<br />

„O wie feierlich!", sagte Beata. „Aber Exzellenz wollen<br />

nicht vergessen: tch bin noch nicht in dem Alter, wo man aeaen<br />

Stolz und Eitelkeit gefeit ist."<br />

„Eitel sind Sie nicht, Schwester", entgegnete der Gouvernur.<br />

„Und stolz? Es gibt auch einen edlen Stolz. Den dürfen<br />

Sie haben."<br />

"Das Wort will ich mir merken, Exzelenz. Es ist wahr."<br />

1<br />

unsern Schulstuben gesprochen. Wir haben auch soziale<br />

Pflichten zu erfüllen, Pflichten gegenüber den Armen, den<br />

Waisen, den Greisen und den Kranken. Geht in unsern Bergkantonen<br />

in die Schulstuben, in die Armen- und Waisenhäuser<br />

und Altersheime, geht in unsern Bergdörfern und in unfern<br />

Städten in die kleinen und großen Krankenhäuser, überall<br />

trefft Ihr unsere Schwestern, die in oft geradezu Heldenhafter<br />

Hingabe und Selbstlosigkeit dem Dienst an der Jugend<br />

an den Waisen, Greisen und Kranken sich widmen, eine edle<br />

Heerschar der christlichen Liebe. Aber während der langen<br />

Kriegsjahre und auch noch in der Nachkriegszeit haben ihre<br />

Reihen sich gelichtet, und wenn sie sich noch weiter lichten<br />

sollte,?, dann sehe ich über kurz oder lang eine ernste Krise ini<br />

katholischen Erziehungs- und Fursorgewesen unseres Landes<br />

voraus. — Ich weiß wohl, daß man durch eine Ansprache an<br />

einem Katholikentag keine Berufungen erweckt, und ich weiß<br />

auch, daß ich vor einer Tagung von Männern und Jungmännern<br />

spreche. Die Frauen und Jungfrauen sind<br />

aber die Väter sind da, und die Brüder sind da, und ' 1<br />

mein Wort heimtragen in Eure Familien und es weite/<br />

an Töchter und Schwestern und es ihnen sagen, dak -<br />

Arbeiterinnen mangelt im Weinberg des Herrn.' Und w<br />

irgendwo im Schoße einer katholischen Familie eine »<br />

rufung aufkeimt, -dann sollt Ihr sie nicht hintanhalten<br />

Euch ihr nicht widersetzen, vielmehr sie fördern. Und ^<br />

ein heiliger Anruf an Eure Familie ergehen sollte, dmJ"^<br />

Ihr sagen: „Geheiligt werde Dein Name, Dein'<br />

schehe!"<br />

° ^<br />

Zweites Anliegen! Viele von Euch und viele, vielem<br />

unserer Glaubensbrüder wohnen in der Diaspora, in d^ z<br />

streuung. Wenn die Kirche ihnen nicht nachgeht wie der<br />

Hirt seinen Schäslein, dann lausen diese Seelen Gefahr &<br />

1 Glauben verloren zu gehen. ^ Dieser Gefahr zu beaJj, ?<br />

Ausgabe der Inländischen Mission, des größten und tati<br />

Segenswerkes der katholischen Schweiz. Geheiliget werde?<br />

Name Gottes auch in jeder Kapelle und in jedem bescheid<br />

Kirchlein in der Diaspora. Und wo ein solches Kirchlem?<br />

Türmchen zum Himmel streckt, da schafft es auch den Sees<br />

die darin ihren Tabernakel finden, ein neues Stück £ e j '<br />

Nein, sie finden darin ihre alte Heimat wieder und ble?'<br />

damit vor der geistigen Entwurzelung bewahrt, gw 0 ?<br />

aber braucht Menschen, die im Geist und in der Tradition!<br />

Heimat verwurzelt bleiben, und deshalb erblicke ich j n


Zur Abstimmung vom 11. September <strong>1949</strong><br />

Ueber was wird eigentlich abgestimmt?<br />

Um es dem Leser kurz auseinanderzusetzen, handelt es sich<br />

um folgendes:<br />

- In der jetzigen Regelung kann gegen dringliche Bundes-<br />

Beschlüsse kein Volksreferendum ergriffen werden. Die Volks-<br />

Mimmung ist dabei also ausgeschlossen. Ebenso ist die Volksabstimmung<br />

bei Notrechtserlassen ausgeschlossen.<br />

Die am 11. September zur Abstimmung gelangende Vorläge<br />

will nun auch in diesen zwei Fällen die Volksabstimmung<br />

einführen und zwar bei dringlichen Bundesbeschlüssen als fakultatives<br />

Referendum, bei Notrechtserlassen in jedem Fall<br />

llnb wenn die Volksabstimmung nicht durchgeführt wird so<br />

soll der betreffende Erlaß außer Kraft gesetzt werden. Der<br />

Bundesrat wäre daher stets unter dieser Drohung, die ihn veranlassen<br />

sollte, die Volksabstimmungen bald anzusetzen.<br />

Wenn nun auch die zahllosen Erlasse des Krieges bei der<br />

Allgemeinheit eine tiefe Verstimmung gegen das Rotrecht zurückgelassen<br />

haben und wenn dieser Umstand dem neuen Verfassimgstext<br />

zugute kommt, so können sich doch die verantwortliehen<br />

Leute nicht mit der Idee befreunden, daß ein Erlaß einfach<br />

automatisch dahinsallen soll, ohne daß für die entstandenen<br />

Situationen und Probleme eine andere Ueberaanaslösuna aefunden<br />

wäre.<br />

So erklärt sich die vom Zentralkomitee der Schweizerischen<br />

Konservativen Volkspartei herausgegebene Ablehnungsparole:'<br />

Man wäre grundsätzlich mit der Beiziehung des Volkes in allen<br />

diesen Fragen einverstanden, aber das Damoklesschwert von<br />

einem Jahr findet man denn doch zu riskant.<br />

Trachtenbott in Meiringen. Währenddem unsere Männerwelt<br />

zum Katholikentag nach Lnzern wallfahrtete, zog eine<br />

Gruppe Frauen und Töchter über den Brünig nach Meiringen,<br />

um dort der Kantonal-Bernischen Trachtenvereinigung<br />

die Grüße und Glückwünsche der <strong>Obwaldner</strong> zu überbringen.<br />

Ein selten schönes und heimelig echtes Gebnrtstagsfest<br />

feierte man dort anläßlich des 20jährigen Jubiläums der<br />

dortigen Trachtenvereinigung. Von allen Seiten waren die<br />

Gratulanten herbeigeeilt, deutsch und welsch fanden sich zusammen<br />

in der herrlichen Feststube zu Meiringen. Herr Dr.<br />

Laur, unser schweizerischer Trachtenobmann, entbot mit sichtlicher<br />

Freude den Glückwunsch im Namen der gesamten<br />

schweizerischen Vereinigung. Herr Dr. Naef, der welsche<br />

Statthalter, sowie eine Delegation aus Genf, ließen es sich<br />

nicht nehmen, den befreundeten Bernern die Grüße , der<br />

welschen Schweiz zu entbieten.<br />

Während der Vormittag mit einem Feldgottesdienst, Ansprachen<br />

und Gratulationen ausgefüllt war, konnte man sich<br />

am Nachmittag kaum sattsehen von all den Darbietungen der<br />

Trachtengruppen aus dem Oberland-West, dem Oberaargau,<br />

dem Seeland, dem Emmental, dem Mittelland, aus Bern-<br />

Stadt und Umgebung, sowie aus dem Oberland-Ost. Als Gastgruppe<br />

waren die Engelberger mit ihrem Allewander und<br />

Mühlerad gern gesehen. Sogar unsere Kernser Trachtenleute,<br />

welche teilweise noch aus Lnzern herbeigeeilt waren, erfreuten<br />

mit einem frohen Jodel die anwesenden Auslandschweizer und<br />

die ganze Festgemeinde.<br />

Nun wünschen wir den lieben Berner Trachtenfreunden<br />

weiterhin alles Gute und freuen uns aufs Wiedersehen in<br />

Lungern. I. v. A.<br />

Tarnen. Am letzten Freitag ist unser Männerchor ausgeslogen.<br />

Sie wollen sich selbst einmal überzeugen, ob die<br />

schöne „Donau so blau, so blau" ist. Gute Reise und glückliche<br />

Heimkehr von Wien. *<br />

Giswil. * Das furchtbare Unwetter vom vergangenen<br />

Donnerstag, das sich in seiner ganzen Wucht besonders über<br />

Flühli im Entelbuch entlud, richtete auch auf unseren Giswiler<br />

Alpen großen Schaden an. Gegen 5 Uhr abends verfinsterte<br />

sich der Himmel dermaßen, daß man Unheil besürchten<br />

mutzte. Tatsächlich fielen dann auch die Hagelkörner während<br />

geraumer Zeit in nie gesehener Größe. In die Finsternis<br />

zuckten grell die kurz aufeinander niederfahren Blitze, die<br />

dann auch, wie man nachher erfahren mußte, auf der Alp j<br />

Möhrli zwei Kälber und auf der Rinderalp Glaubenbielen ;<br />

Zwei Rinder erschlugen. !<br />

Giswil. Sonntag, den 28. August, konnte bei ziemlich<br />

schönem Wetter der sogenannte Jänzimatter-Dorf abgehalten<br />

werden. Um halb 11 Uhr war hl. Messe mit Ansprache von<br />

H. H. Resignat Alois Enz. Mit etwas Verspätung begann um<br />

12.15 Uhr der übliche Schwinget, dem eine große Zuschauermenge<br />

mit Eifer beiwohnte. 15 Schwinger stellten sich dem<br />

Kampfgericht. Schade, daß sich aus den übrigen Gemeinden<br />

nicht mehr Schwinger meldeten, da man doch noch an zwei<br />

Sektionen schriftliche Einladungen geschickt hatte. Es wurde<br />

größtenteils sehr schön geschwungen, was auch vom Publikum<br />

mit klingendem Opferbatzen verdankt wurde. Ohne jeden Unfall<br />

verlief der Wettstreit. Mit fünf gewonnenen und einem<br />

gestellten Gang wurde Leo von Moos Sieger und somit Gewinner<br />

des Wanderbechers. Allen besten Dank, welche zur<br />

Verschönerung dieses bodenständigen und volkstümlichen Festchens<br />

beigetragen haben. Auf Wiedersehen nächstes Jahre.<br />

Rangliste: 1. von Moos Leo, Giswil 57.75 Punkte.<br />

2 - Halter Josef, Giswil 56.25. 3. Haldimann Fritz, Giswil,<br />

Sigrist Josef, Giswil, je 56. 4. Blättler Ernst, Alpnach, 55.2».<br />

ö. Roßacher Otto, Giswil 55. 6. Znmstein Josef, 'sächseln<br />

54.75. 7. Mahis Josef, Giswil. 8. Schrackmann Otto, Giswil,<br />

Eberli Josef, Giswil. 9. Enz Walter, Giswil. 10. Enz Alors,<br />

Giswil. h- h-<br />

Lungern. * Die Kirche hat eine neue Orgel erhalten, die<br />

von der Firma Kühn in Männedors erstellt wurde. Die seierliche<br />

Kollaudation ist auf den Bettag angesetzt. Am 1-1. Sept.<br />

kommt der hochwürdigste Bischof in unsere Pfarrei, um den<br />

neuen Hochaltar zu weihen. Der Hochaltar ist mit einer<br />

Kreuzigungsgruppe geschmückt, die der feinsinnigen Künstler-<br />

Hand unseres Beat Gasser entstammt.<br />

Wie wir vernehmen, ist nun gar noch der Einbau einer<br />

Kirchenheizung in Auftrag gegeben worden. Die Lungerer.<br />

Kirchgemeinde und ihre initiative Behörde darf man zu so<br />

viel edlem Opfersinn beglückwünschen. — Hier werden die<br />

^teuerbatzen doppelt zinstragend angelegt. Das gute ^ert<br />

j?frd mit angenehmer Wärme vergolten, in der die neue<br />

^rgel doppelt schön klingen wird.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kaufkraft und Vollbeschäftigung.<br />

® 0r L bec Liberal-sozialistischen Partei der Schweiz<br />

sind am 1. September bei der Bundeskanzlei Unterschriftenbogen<br />

zum Volksbegehren betreffend Sicherung der<br />

Kaufkraft und Vollbeschäftigung eingereicht worden. Nach<br />

den Angaben des Initiativkomitees tragen die Bogen 89 700<br />

^terschriften Die Unterschriftenbogen sind dem Eidgenössi-<br />

I ?en Statistischen Amt zur Prüfung überwiesen worden.<br />

*<br />

o Herkunft der mit ansehnlichem Erfolg gestarteten<br />

-? C . 5* e i ner ersten Erläuterung: „Liberal-soziali-<br />

!! n widerspruchsvoller Begriff, deuu eine Synthese<br />

z mschen Liberalismus und Sozialismus, jedenfalls wenn man<br />

dessen Endziel im Auge behält, ist undenkbar. Hinter dieser<br />

„Partei , die im Nationalrat nicht einmal mehr einspännig<br />

vertreten.ist, stehen die Freigeldleute, deren Schwundgeldtheorie<br />

aus der Diskussion so ziemlich verschwunden ist.<br />

^-aß eine aktive Wirtschaftspolitik nach möglichster Sicherung<br />

von Kaufkraft und Vollbeschäftigung zu trachten hat, ist eine<br />

Selbstverständlichkeit. Die Mittel und Wege dazu werden<br />

ewig umstritten sein und werden auch durch eine Verfafsnngsanderung<br />

nicht sichergestellt. Mit dem Problem der Vollbeschäftigung<br />

sind schon Bücher gefüllt worden. Auf dem Papier<br />

nehmen sich solche Forderungen schön aus, aber, die rauhe<br />

Wirklichkeit und unsere Abhängigkeit vom Ausland<br />

geben oft harte Tatsachen, mit denen wir immer werden<br />

rechnen müssen.<br />

Die Trockenschäden der Landwirtschaft<br />

Die sommerliche Trockenheit wird von der „Schweizerischen<br />

Bauernzeitung" als neue schwere Heimsuchung bezeichnet, und<br />

es wird unter anderem bemerkt:<br />

Die Trockenheit ist in diesem Jahr sogar noch ausgedehnter<br />

als 1947. Der einzige Glücksfall besteht darin, daß eine gute<br />

Heuernte hat eingebracht werden können und auch die Getreideernte<br />

im allgemeinen befriedigte. Das Emd hingegen<br />

fällt gänzlich aus. Gegenüber 1948 ist mit Minder ertrügen<br />

infolge der Trockenheit von 40 000 bis 50 000 Wagen Emd,<br />

35 000 Wagenladungen K a r t o f f e l n und 5000 Wagen Obst<br />

Au rechnen. Groß sind die Ausfälle auch beim Gemüse, bei den<br />

Rüben und bei einem Großteil der Zwischenfuttersaaten. In<br />

den letzten Wochen ist zudem noch die M i l ch p r oi> u k ti o n<br />

gesunken, so daß die Käserei weitgehend eingestellt werden<br />

mußte, um möglichst viel Konsummilch auszubringen.<br />

Der Gesamtschaden, der selbst bei einem Wetterumschlag<br />

Ende August nicht mehr behoben werden kann, beträgt über<br />

100 Millionen Franken. Die Landwirtschaft ist nicht in der<br />

Lage, diese zweite große Heimsuchung innerhalb von drei<br />

Jahren allein zu tragen. Der Ausgleich muß durch die Gestaltung<br />

der Produktenpreise einerseits und der Futtermittelpreise<br />

andererseits gesucht werden. Der Schweizerische Bauernverband<br />

wird die notwendigen Anträge vorbereiten.<br />

Kantone<br />

Nidwalden. Die unrechte» Rechte der Stansstad—Engelberg-Bahn.<br />

Su. Die ganz unhaltbaren technischen Zustände<br />

der Stansstad—Engelberg-Bahn beunruhigen die Bevölkerung<br />

von Nidwalden, aber auch die vielen auswärtigen<br />

Freude des Nidwalduer Ländchens in steigendem Maße. Man<br />

ist in der gegenwärtigen autoreichen Saison jeden Abend froh<br />

und dankbar, wenn der Tag ohne einen Zusammenstoß zwischen<br />

Bahn und Auto abgelaufen ist. Wenn sich ein Beobachter<br />

die Zeit nehmen würde, den Betrieb auf den gänzlich unbewachten<br />

Bahnübergängen im Dorfe Stansstad, dem andern<br />

oberhalb Stansstad, dem dritten bei der Station Stanserhornbahn,<br />

dem vierten bei Stans-Oberdors und dem fünften bei<br />

der Dallenwiler-Brücke — um nur die gefährlichen zu nennen!<br />

— am Samstagnachmittag oder am Sonntag zu kontrollieren,<br />

dann würde er feststellen, daß der und jener, durchaus nicht<br />

unvorsichtig gesteuerte Wagen, nur um Haaresbreite dem Zusammeustoß<br />

entrinnt. Es geht einfach nicht mehr länger, daß<br />

sich die Bahnverwaltung auf Rechte stützt, die ihr vor mehr<br />

als einem Menschenalter verbrieft wurde und nach denen die<br />

rot-weißen Signalkreuze genügen sollen! Optische und akustische<br />

Signale müssen angebracht werden, bevor das nächste<br />

schwere Unglück passiert.<br />

Es besteht sonst die weitere Gefahr, daß das Engelberger<br />

Tal wegen seiner berüchtigten Bahnübergänge in Verruf gerät,<br />

und das wäre für die Fremdenindustrie gewiß nicht besonders<br />

förderlich.<br />

Zürich. Todessprung einer Fallschirmabspringerin. Am<br />

Freitag wollte Frl. Berta Schweizer, geb. 1922, wohnhaft<br />

in Dübendorf, das Brevet als Fallschirmabspringerin absolvieren.<br />

In einem Flugzeug vom Typ „Fairchild" wurde sie<br />

vom Flugplatz Grenchen aus auf 600 Meter Höhe geführt.<br />

Wahrscheinlich ist die Abspringerin „etwas zaghaft" aus dem<br />

Flugzeug gestiegen, so daß sich die Leine, welche mit dem Flugzeug<br />

verbunden war und den Schirm automatisch öffnen sollte,<br />

am Flugzeug verwickelt haben muß und dann beim Sprung<br />

zerrissen" wurde. Damit war das Oessnen des Fallschirmes<br />

unmöglich geworden, und die junge Frau stürzte in den Tod.<br />

Bern. IM?" Schweres Eisenbahnunglück bei Thun. Ein<br />

Todesopfer, sieben Schwerverletzte. Auf der Station Heimberg,<br />

rund 4 Kilometer vor Thun, ereignete sich am Sonntagnachmittag<br />

ein schweres Eisenbahnunglück.<br />

Um 13.14 Uhr stand auf der Station Heimbe?g der von<br />

Thun eingetroffene Zug 171. Aus der Gegenrichtung fuhr,<br />

von Burgdorf kommend, der Zug 170 mit drei Minuten Verspätung<br />

um 13.15 Uhr in die Station ein. Der diensttnende<br />

Stationsbeamte stellte irrtümlicherweise noch während der<br />

von Burgdorf kommende Zug die Weichen überfuhr, diese um,<br />

so daß der Zug auseinandergerissen wurde und die letzten<br />

Wagen mit voller Wucht auf den in der Station stehenden<br />

Zug aufliefen. Der Führerstand des stehenden Zuges, in dem<br />

sich der Lokomotivführer befand, wurde nur leicht beschädigt,<br />

während die zwei Wagen aus der Mitte der Burgdorser Zugskomposition<br />

schwer beschädigt wurden. Vor allem der L3-<br />

Zweitklaßwagen, der von hinten gehoben und stark demoliert<br />

wurde. In diesem Wagen befand sich Frau Braun aus Aeschlen<br />

mit ihrem Töchterchen Alice, das erdrückt wurde und<br />

sofort tot war, während die Mutter schwer verletzt wurde. In<br />

diesem Wagen befanden sich außerdem noch das Ehepaar Bieri<br />

aus Niederhörigen, wovon der Vater schwer verletzt wurde,<br />

die Mutter weniger schwer. Auch Fräulein Spieler von der<br />

Fischzuchtanstalt Stalden wurde schwer verletzt. Im zweiten<br />

Wagen der Burgdorser Komposition, gemischt 2. und 3. Klasse,<br />

befanden sich im ersten Coupe die Familie Müller. Der Vater<br />

Hans wurde leicht, die Mutter Hanni schwer verletzt, das<br />

Söhnchen Kurt sehr schwer verletzt. Ihm wure ein Bein abgedrückt,<br />

so daß im ganzen eine Tote und sieben Schwerverletzte<br />

zu beklagen sind.<br />

Luzern. Verheerendes Unwetter im Eutlebuch. Su. Das<br />

Dorf Flühli int obersten Entlebuch, im Tal der Waldeuime<br />

gelegen, ist am späten Dounerstagnachmittag von schweren<br />

Hagelschlägen und verwüstenden Regengüssen betroffen worden.<br />

Viele Wochen hindurch hat man sich nach Regen gesehnt?<br />

nun ist er aber mit solcher Heftigkeit eingetreten, daß alles<br />

Wachstum in den Bauerngärten zerstört ist. Bis zum Freitagmorgen<br />

waren die Hagelkörner greifbar; stellenweise waren<br />

sie 10 Zentimeter dicht gefallen. Wasser-, Schlamm- und<br />

Erdmassen füllten die Straßen des Dorfes und drangen in<br />

die Keller der Häuser ein. Das Haus des Briefträgers auf<br />

Pfaffrüti war vom Schutt dermaßen bedroht, daß die Bewohner<br />

und das Vieh von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht<br />

werden mußten. Die Steinwüste mißt über einen<br />

halben Kilometer in der Länge, über hundert Meter in der<br />

Breite und überdeckt das Land fast metertief.<br />

Graubünden. Ein Bericht von Pro Juventute über Selva.<br />

spk. Die Pro Juventute hat im Auftrage des Kleinen Rates<br />

des Kantons Graubünden die Naturalgabenverteilung für die<br />

Braiidgefchädigten von Selva überprüft. Nach einer eingehenden<br />

Besichtigung der Lager in Selva und Uingebung und nach<br />

Rücksprache mit dem Hilfskomitee hat die Pro Juventute den<br />

folgenden Beschluß gefaßt, der von der Bevölkerung Selvas<br />

und voni Kleinen Rat des Kantons Graubünden genehmigt<br />

wurde. Die noch nnverteilten Natnralgaben für Selva können<br />

in den bisherigen Lagerräumen (Militärbaracken und Schul-<br />

Häuser) während der kommenden Herbst- und Wintermonate<br />

nicht vor Schaden bewahrt werden. Ferner müssen die Schulräume<br />

sür den Unterricht -wieder freigemacht werden. Anderseits<br />

ist die brandgeschädigte Bevölkerung von Selva mit dem<br />

Notwendigen vorläufig versehen. Das Hilfskomitee hat aus<br />

diesen Gründen die Vertreter der Pro Juventute gebeten,<br />

sämtliche noch vorhandenen Gaben mit Ausnahme der Reserve<br />

für Selva (Möbel, Bettwäsche, Geschirr und so weiter) nach<br />

Chur zu transportieren, dort zu inventarisieren und sicher einzulageru.<br />

Ueber die spätere Verwendung der Naturalgaben<br />

werden die Vertreter der Pro Juventute nach Erstellung eines<br />

umfassenden Inventars gemeinsam mit dem Hilfskomitee an<br />

den Kleinen Rat Antrag stellen, der so gut wie möglich den<br />

Bedürfnissen der brandgeschädigten Bevölkerung von Selva<br />

entspricht und den Ueberlegungen der Spender gebührend<br />

Rechnung trägt. Ueber dieses weitere Borgehen wird die Presse<br />

orientiert werden, sobald die Ueberprüfung abgeschlossen sein<br />

wird.<br />

W a s den Schweizer freut<br />

„Die Schweiz ist ein einziger, mächtiger Park, hoch, rein<br />

und kühl. Die Städte sind hell und makellos, die Menschen<br />

freundlich und rechtschaffen. Die Gebirge erscheinen nicht<br />

furchterregend, sondern wie gebändigt, gekämmt und gebürstet<br />

und gewaschen hinter den Ohren. Es gibt in der Schweiz<br />

keine verlotterten Bauernhöfe. Jedes Gerät, jedes Fahrzeug<br />

ist säuberlich im Schuppen versorgt. Das Holz wird in<br />

genau rechteckige Beigen aufgeschichtet, kein Scheit liegt schief.<br />

Sogar die Vogelscheuchen sind ordentlich angezogen. Das<br />

europäische Land mit^„vier Sternen" ist ohne Zweifel die<br />

Schweiz. L u z e r n ist die schönste Stadt, die meine Augen je<br />

gesehen haben. — Vor allem aber fühlt der Fremde in der<br />

Schweiz etwas Unantastbares: einen kraftvollen Geist der<br />

Freiheit und Unabhängigkeit, die Entschlossenheit, mit den<br />

eigenen Problemen selber fertig zu werden." (Aus „Europens<br />

Are People" von H. C. Garrifon, New Dork.)<br />

In einem Berner Vortrag erklärte Dr. Jokl vom füdafrikonischen<br />

Erziehungsdepartement in Pretoria, die schweizerische<br />

Turner-Expedition 1947 kreuz und guer durch Südafrika<br />

sei ein Triumphzug gewesen, nicht nur für den Gedanken der<br />

Leibesübungen, sondern ebenso für die Schweiz — bei Menschen,<br />

die bisher von unserem Land und Volk nur wenig<br />

wußten.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 8. September<br />

12.15 Ländlermufik. 12.40 Ein berühmtes'Blasorchester.<br />

13.15 Opernkonzert. 14.00 Notiers und Probiers! 14.15<br />

Magda Hain singt. 16.30 Spanische und portugiesische Lieder.<br />

17.00 Morton Gould und sein Orchester. 17.30 Der Guckkasten.<br />

«5<br />

!> O<br />

CD<br />

CS<br />

fc*<br />

V


18.00 Orchestrina Radiosa. 18.30 Das musikalische ABC. 18.45<br />

's Feriehuisli. 19.00 Volksmusik fremder Länder. 20.00 Das<br />

Gesetz der Wüste, Hörspiel. 20.40 Poesie der Wüste.<br />

Freitag, 9. September<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Scherz und Laune. 14.00 Die<br />

halbe Stunde der Frau. 16.30 Werke von Camille Schmit<br />

und Pierre Wißmer. 17.00 Tag der Ostschweiz. 17.30 Kinderstunde.<br />

18.00 Streichorchester. 18.10 Werkreportage. 18.45<br />

Präludium von D. Schostakowitsch. 18.50 Piste und Stadion.<br />

19.10 Weltchronik. 20.00 Aus der Werkstatt des Nebelspalters,<br />

Hörfolge. 21.00 Humor in der Musik. 21.30 Lyrische Suite.<br />

Samstag, 1v. September<br />

12.35 Woche im Bundeshaus. 12.50 Operetten-Parade.<br />

13.25 Warum Revision des Zolltarifs? 14.05 Marcel Perrin<br />

spielt Saxophon. 14.30 Wunschkonzert für Konzertbesucher.<br />

15.15 De Furrer Bert, ein Lebensbild. 13.35 Volkstümliches<br />

Konzert. 16-00 Kulturgeschichte unserer Früchte. 16.30 Radioorchester<br />

Lugano. 17.30 Blick in Schweizer Zeitschriften.<br />

17.50 Unterhaltungskonzert. 18.20 Staatsbürgerkunde. 18.40<br />

Volkswirtschaftlicher Vortrag. 19.00 Geläute der Zürcher<br />

Kirchen. 19.10 Gruß an die Schweizer in der Fremde. 20.00<br />

Bunter Abend aus dem Rudolf Bernhard-Theater.<br />

Die Beerdigung f und erste Gedächtnis<br />

für unsere liebe Mutter<br />

Frau Witwe<br />

Karoline Spichtig-Abächerli<br />

Mitglied des Mllttervereins<br />

wird Donnerstag, den 8. September, in der Psarrkirckw<br />

in Sächseln gehalten, wozu Verwandte und Bekannfreundlich<br />

eingeladen sind Die Trauersamilien<br />

Beerdigung 7.10 Uhr, Gottesdienstansang 7.30 Uhr '<br />

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Mnen / Samstag, den 10. September <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 72<br />

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Schweiz jährlich Fr. 11.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e Nadiobotschast P a p s t P i n s XII.<br />

z u m Schweizerischen K a t h o l i k e n t a g<br />

Geliebte Söhne und Töchter<br />

der katholischen Schweiz!<br />

Bon den grünen Almen und einsamen Dörfern hoch oben<br />

in euren zum Himmel ragenden Bergen, aus euren Tälern<br />

und Niederungen, deren wohlbestellte Wiesen und Felder<br />

vom zähen Fleiß des Schweizer Bauern zeugen, von den<br />

überlebendigen Stätten eurer in raschem Tempo emporgeschnellten<br />

Industrie seid ihr im Herzen eurer paradiesisch<br />

schönen Heimat, im alten katholischen Vorort Luzern, zusammengeströmt,<br />

um nach einer Unterbrechung von 15 Jahren<br />

wieder gemeinsam zu beraten und euer Glaubensglück wie eure<br />

Glaubenskraft froh zu bekunden.<br />

Wir nehmen an eurer Freude teil und entsprechen gerne<br />

der Bitte der Leiter des Schweizerischen Katholischen Volks-<br />

Vereins, in.dieser festlichen Stunde Unser Wort an' euch zu<br />

richten und euch zu segnen.<br />

Euer Katholikentag ist, wie ihr selbst betont, der erste<br />

nach dem zweiten Weltkrieg. Gerade in diesen Tagen jährt<br />

sich zum zweitenmal der Ansang jenes apokalyptisch grauenvollen<br />

Geschehens, dessen verhängnisvollen Auswirkungen<br />

die Völker und Staaten immer noch nicht Herr zu werden<br />

vermögen. Das erste Volk, über das der Krieg zusammenschlug,<br />

es erbarmungslos überwältigend, war das polnische.<br />

In Vorahnung dessen, was kommen würde, haben Wir damals<br />

bis in ibie letzte Nacht vor Ausbruch der Feindseligkeiten hinein<br />

versucht, soweit es in unseren Möglichkeiten stand, das<br />

Unglück abzuwenden. Die Menge der Zeugnisse, die inzwischen<br />

Licht über jene Tage gebreitet haben, klären darüber auf, wie<br />

ganz aussichtslos in Wirklichkeit das Bemühen neutraler und<br />

moralischer Mächte es gewesen ist, jenem Furchtbaren zu begegnen.<br />

Polen hat in den ersten Kriegsmonaten und den folgenden<br />

Jahren Unsägliches gelitten. Nach ihm zwang der Dämon<br />

des Krieges Land um Land in seine Schrecken. Es- ging wie<br />

ein Weltgericht über Europa und große Ländergruppen anderer<br />

Kontinente, besonders Ostasiens, bis der Krieg in erschüttelndem<br />

Beschluß das Reich und Volk in den Abgrund<br />

riß, von dem er seinen Ausgang genommen hatte.<br />

Jetzt, da dieses an Sünde und Schuld übervolle, freilich<br />

auch an Sühne und Buße bis an den Rand gefüllte Jahrzehnt<br />

abgeschlossen ist und bald die Porta Sancta des Heiligen<br />

Jahres sich auftut, hegen Wir, hoffend gegen die Hoffnung,<br />

mir das eine inbrünstige Verlangen, daß das Jahr 1950 um<br />

des Leidens und Sterbens Jesu Christi willen den gesicherten<br />

äußeren Frieden und die wahre innere Versöhnung der Völker<br />

Gingen möge.<br />

Eure Führer schrieben Uns, daß zu Stadt und Land in euren<br />

prächtigen Pfarrkirchen sowohl der katholischen Stammgebiete,<br />

wie auch der Diaspora das religiöse Leben in Blüte<br />

stehe. Hinter diesem selbstbewußten Wort liegt in der Tat eine<br />

kirchliche Aufbauarbeit, die das Herz des Vaters nur mit<br />

tiefem Trost erfüllen kann.<br />

Währenddem die letzten fünfzig bis hundert Jahre das<br />

soziale Gefüge eures Vaterlandes geradezu aus den Angeln<br />

hoben, währenddem sie ein Bauernvolk mit streng gehütetem<br />

Herkommen in ein Jndustrievolk verwandelten, das als solches<br />

in Europa bereits mit an der Spitze marschiert, standen eure<br />

Mter mit ihr wahrlich nicht zeitabgewandt und müßig beileite.<br />

Wo die geistigen Auseinaudersetzungen und die sozialen<br />

Umschichtungen zur Tat mahnten, um das katholische Erbe zu<br />

wahren und der Sendung der Kirche anch in den neuen Verhältnisseii^<br />

den Weg frei und die Tore offen zu halten, wäret<br />

ihr zur Stelle: Priester und Laien, Diözese für Diözese; die<br />

alten Orden und im Wettbewerb mit ihnen die jungen Kongregationen,<br />

die in den vergangenen hundert Jahren auch bei<br />

euch erstaunlich in die Höhe und Breite wuchsen; eure Orgauisationen:<br />

der Volksverein, der Caritasverband und andere<br />

Werke der Nächstenliebe, die in den letzten zehn Jahren Röchstleistungen<br />

der Hilfe in Not vollbracht haben; die Bünde und<br />

Vereine der Frauen, Zeugen der ganz veränderten Stellung<br />

der Frau heute gegenüber ehemals, die Marianischen Kongregationen<br />

und Jungmännerverbände, die Arbeitervereine und<br />

Christlichen Gewerkschaften; euer Einsatz auf dem Gebiete der<br />

Schule und Erziehung, der Presse, des Rundfunks und Films,<br />

der Wissenschaft und Kunst, wo viel und mutig gearbeitet<br />

wurde und noch mehr für die Zukunft zu erwarten ist.<br />

Um alles dessetwegen, was ihr siegreich behauptet, auferbaut<br />

und gewonnen habt — für Gott, für Christus und<br />

seine Kirche, für die ewigen Werte und das ewige Leben, sagen<br />

Wir mit euch dem allmächtigen Geber aller Güter demütigen<br />

und innigen Dank — nicht zuletzt auch der katholischen Universität<br />

in Freiburg gedenkend, für deren Ausbau und Vervollkommnung<br />

ihr mit der wirtschaftlichen und geistigen Hilfe<br />

nicht kargen möget.<br />

Wenn ihr, geliebte Söhn und Töchter, von Uns ein Wort<br />

der Mahnung und Ermunterung zu hören wünscht, so möge<br />

es folgendes sein:<br />

Ihr seid nicht schwach. Bleibt euch eurer Stärke bewußt,<br />

damit aber auch eurer heiligen Verantwortüng eure christliche<br />

Ueberzeugung im öffentlichen Leben zur Geltung zu<br />

bringen. Wie Wir es gelegentlich der Heiligsprechung von<br />

Bruder Klaus sagten: Die öffentlichen Verhältnisse sind we'thin<br />

zerrüttet


Z u r eidgenössischen A b s t i m m u n g v o m 11. S e p t e m b e r<br />

Am nächsten Sonntag hat das Schweizervolk über ein<br />

Volksbegehren abzustimmen, das von den Jnitianten unter<br />

dem Namen „Rückkehr zur direkten Demokratie" gestartet<br />

wurde. Die Anhänger der Initiative rekrutieren sich vor<br />

allem aus den westschweizerischen Kantonen. Der Name der<br />

Initiative hat auf den ersten Blick etwas Imponierendes und<br />

Verfängliches an sich. In Wirklichkeit handelte es sich nicht<br />

um die Rückkehr zur direkten Demokratie, denn die direkte<br />

Demokratie war nicht ausgeschaltet oder in Gefahr. Deswegen<br />

ist der Name irreführend. Die eidgenössischen Abstimmungen<br />

über Verfaffungs- und Gesetzesvorlagen, die zweimaligen<br />

Nationalratswahlen und die vielen kantonalen Abstimmungen<br />

während der Kriegsjahre beweisen uns, daß die Ausübung der<br />

demokratischen Rechte selbst in der größten Gefahren- uud<br />

Notzeit möglich'war. Das Jnitiativbegehren will, allgemein<br />

betrachtet, eine Erweiterung des Referendumsrechtes und eine<br />

starke Beschränkung der Dringlichkeits- und Notrechtserlasse<br />

der Bundesversammlung.<br />

Art. 89 Abs. 3 der Bundesverfassung bestimmt: Allgemein<br />

verbindliche Bundesbeschlüsse, deren Inkrafttreten keinen Auffchub<br />

erträgt, und die in beiden Räten von der Mehrheit<br />

aller Mitglieder als dringlich erklärt und angenommen<br />

werden müssen, sind der Volksabstimmung entzogen.<br />

Solche dringliche Bundesbeschlüsse sind aber in<br />

jedem Fall zu befristen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen<br />

dringlichen Bundesbeschlüssen, die materiell im Rahmen<br />

der Verfassung erlassen werden, und solchen, für die keine verfassungsrechtliche<br />

Gesetzgebungskompetenz besteht. Diese letztere<br />

Art von Beschlüssen werden als Notrechtserlasse<br />

bezeichnet. Vorbedingung für beide Arten von Beschlüssen ist<br />

ein Notzustand.<br />

Das Volksbegehren erstrebt in erster Linie allgemein die<br />

Referendumsmöglichkeit für dringliche Bundesbeschlüsse über<br />

ein Gebiet, für das ein Gesetzgebungsrecht in der Bundesversassung<br />

verankert ist. Solche Beschlüsse sollen inskünftig, wenn<br />

mindestens 30 000 Bürger oder 8 Kantone es verlangen, nach<br />

Ablauf eines Jahres außer Kraft treten, es sei denn, daß sie<br />

in der Volksabstimmung gutgeheißen werden. Für die sogenannten<br />

Notrechtsbeschlüsse, d. h, für die dringlichen Bundesbeschlüsse<br />

ohne Verfassungsgrundlage besteht .der Abstimmungszwaug<br />

durch Volk und Stände, wenn sie<br />

länger als ein Jahr in Krast bleiben sollen.<br />

Es ist rückblickend für den Bürger nicht leicht, zu beurteilen,<br />

wann und wie viele solcher dringlicher Bundesbeschlösse<br />

gefaßt wurden. In der Krisenzeit der Dreißigerjähre<br />

wurde der Ruf nach Intervention und Hilfe des Staates<br />

aus allen Wirtschaftskreisen laut. (Landwirtschaft, Hotellerie,<br />

Uhrenindustrie, Stickerei, Handwerk, Detailhandel.) In den<br />

meisten Fällen suchte der Bund Hilfe zu bringen auf dem<br />

Wege dringlicher Bundesbeschlüsse, da anzunehmen war, daß<br />

diese Maßnahmen nur für kürzere Zeit notwendig seien und<br />

Die innerschweizerischen Geschichtsfreunde in Sursee.<br />

Damit über dem Tagesgeschehen das Alte, Währschafte nicht<br />

vergessen werde, gibt es in der Zentralschweiz seit über einem<br />

Jahrhundert den „Historischen Verein der V Orte". Sie<br />

hielten am vergangenen Montag im Städtchen Sursee ihre<br />

festliche Tagung ab. Die geschäftliche Sitzung räumte beiden<br />

Halbkantonen Unterwalden eine ständige Vertretung im Vereinsvorstand<br />

ein (Abänderung von Art. 14 der Statuten) und<br />

wählte für Obwalden als Vorstandsmitglied Herrn Oberrichter<br />

Dr. Edwin Stockmann, nachdem Herr Ständerat<br />

Ludwig von Moos eine Wahl abgelehnt hatte. Den Gästen<br />

wurden die geistlichen und weltlichen Schätze, die Goldschmiedearbeiten<br />

und Glasmalereien, die Waffensammlung<br />

und die Schützenstube gezeigt. Welch reiches Kulturgut darf<br />

doch in unseren Landzentren gehütet und von Geschlecht zu<br />

Geschlecht weitergegeben werden! Die 'Geschichtsfreunde bewunderten<br />

eine Reimchronik, die bereits ums Jahr 1500 in<br />

Sursee gedruckt wurde, und besichtigten auf der nahen Landzunge<br />

Maria-Zell im Sempacher See die Fundamente einer<br />

großen frühmittelalterlichen Kirche, die unlängst dort aufgedeckt<br />

wurden und wesentliche Erkenntnisse über die einstige<br />

Besiedlung des Ufers vermitteln.<br />

Die sorgenvollen Wasserversorgungen. War das wieder<br />

ein heißer, trockener Sommer, der bald und glücklicherweise<br />

hinter uns liegt. Die Wassermänner schwitzten vor Aufregung,<br />

wenn ihnen das Telephon in die Ohren klingelte und die zu<br />

kurz gekommenen Abonnenten ihnen die Kutteln Putzten.<br />

„Wasser, Wasser!", tönt es. „Was ist das für eine ... ah ...<br />

Sauordnung? Meine Frau hat Waschtag und kein Wasser!"<br />

„Warum bezahlen wir Wasserzins wenn wir die halbe Zeit<br />

kein Wasser haben?" Der Brunnenmeister läuft hin und her.<br />

Dort werden bei der Hitze, dem Wassermangel zum Trotz,<br />

Wasserspiele eingerichtet, bei einer Wäscherei lauft stunden-<br />

„Hören Sie, Doktor, das ist für Sie!", stichelte Leutnant<br />

Williams.<br />

„So", fuhr Beata im Gespräch mit ihrem Pferde fort,<br />

„nun wollen wir noch ein wenig Traben." ... „Dieses Pferd<br />

hat einen leichten Gang", rief sie den Herren im Vorüberreiten<br />

zu. „Man sitzt wie in einer Wiege."<br />

Auf den Trab folgte noch ein schneidiger Kurzgalopp.<br />

„Sie sitzt famos im Sattel, wie angegossen", lobte der<br />

Leutnant.<br />

„Eine Kunstreiterin könnte es nicht besser machen", aestand<br />

der Arzt.<br />

„Nun sind wohl endlich alle Ihre Zweifel gelöst?", fragte<br />

der Gouverneur.<br />

„Allerdings!"<br />

Beata hielt und sprang zur Erde. „Genug für heute!"<br />

Die Herren klatschten Beifall.<br />

Beata verneigte sich, während sie dem Pferd noch ein Stück<br />

Zucker ins Maul gab.<br />

,Lch danke Ihnen, meine Herren." Und dann zum Gouverneur<br />

gewandt: „Exzellenz, nun habe ich noch eine Bitte."<br />

„Ist gewährt!"<br />

mit dem Beschreiten des ordentlichen Gesetzgebungsweges die<br />

Hilfe zu spät komme. In den damaligen schlechten Zeiten<br />

waren sogar jene Kreise, die der vorliegenden Initiative zu<br />

Gevatter stehen, sehr froh über diese dringlichen Bundesbeschlüsse.<br />

(Einheitspreisgeschäfte!) Des weitern ist an die Ent-<br />

Wicklung vor dem zweiten Weltkrieg und an die Machtentfaltung<br />

des Nationalsozialismus in Deutschland und dessen Einslnß<br />

auf die Nachbarstaaten zu erinnern und dabei festzustellen,<br />

daß gerade damals mit dringlichen Erlassen der Bundesversammluug<br />

der Schutz unserer wirklichen Demokratie bezweckt<br />

und auch erreicht wurde. Können sich solche Zeiten nicht<br />

wiederholen? Wie schon die Bezeichnung „dringlich" sagt,<br />

werden solche Buudesbeschlüsse nur erlassen, wenn beim Staat<br />

in seiner Gesamtheit oder bei einem Volkskreis oder einen?<br />

Wirtschaftszweig ein Notzustand herrscht. Aber in jedem Fall<br />

müssen solche Erlasse auch heute schon befristet sein. Sie können<br />

aber wieder verlängert werden. Die in der Initiative vor»<br />

geschlagene Lösung bedeutet staatspolitisch nicht eine Verbessernng,<br />

sondern eine Verschlechterung. Zudem wäre die jeweilige<br />

Durchführung der Abstimmung innert Jahresfrist<br />

praktisch nicht immer möglich, so daß wirtschaftlich und politisch<br />

gefährliche Situationen entstehen könnten. Wenn die<br />

Initiative als Mahnfinger gegen das Parlament aufzufassen<br />

ist, in Zukunft ohne zwingende Notwendigkeit keine dringliehen<br />

Bundesbeschlüsse zu fassen, so ist ihr ein guter Kern<br />

nicht abzusprechen. Wenn mit ihr der Schutz des Staates in<br />

Notzeiten erstrebt werden soll, dann wird sie diesem Zweck<br />

nicht, wohl aber dem Gegenteil dienen.<br />

Aus den Voten der eifrigsten Anhänger der Initiative in<br />

der uationalrätlichen Kommission, der ich angehörte, und im<br />

Ratsplenum war zu entnehmen, daß sie selbst die Gefährlichkeit<br />

und die praktischen Schwierigkeiten der Durchführung der<br />

vorgesehenen Verfassungsänderung einsahen und sich zu einem<br />

Gegenvorschlag hätten berett finden können. Persönlich<br />

bedaure ich das Nichtzustandekommen einer Rastmehrheit für<br />

einen Gegenvorschlag. Sowohl Herr Ständerat von Moos,<br />

wie der Schreibende haben für einen solchen gestimmt. Ein<br />

Gegenvorschlag wäre in Richtung einer zeitlich genau fixierten<br />

Begrenzung der Gültigkeitsdauer der dringlichen Bundesbeschlüsse<br />

auf maximal drei Jahre auszuarbeiten gewesen.<br />

Heute haben wir nicht mehr über einen Gegenvorschlag zu<br />

diskutieren, wir können nur zur Initiative als solcher Stellnng<br />

nehmen. Da es sich um eine Verfassungsbestimmung haudelt,<br />

ist die Volks- und Ständemehrheit notwendig. Das mit<br />

der Initiative aufgeworfene Problem wäre sehr dazu angetan,<br />

sich in Schlagworten zu ergehen wie: volles Referendumsrecht,<br />

Vertrauen zum Volk, Erhaltung und Mehrung der<br />

Volksrechte. Aber wenn ein Bürger es ernst nimmt mit der<br />

Erhaltung der Volksrechte auch in Zeiten der Not und Gefahr,<br />

dann kommt er zur entschiedenen Ablehnung der Jnitiative..<br />

Deshalb lege ich am nächsten Sonntag ein überzeugtes<br />

„Nein!" in die Urne. Dr. G. Odermatt, Nationalrat.<br />

lang der volle Wasserhahnen unnütz, am dritten Orte wird<br />

ein Güllenkasten gefüllt, am vierten Orte wässert man regelrecht<br />

Bäume und Sträucher. Wehe dir, pflichteifriger Brunnenmeister,<br />

wenn du dich nahst, um Mißbräuche abzustellen!<br />

„Ja, stell zuerst dem und jenem ab, dort läuft das Wasser den<br />

ganzen Tag!"<br />

Es geht halt nichts über Unverstand und Mangel an<br />

Nächstenliebe. Auf einander Rücksicht nehmen, das kann man<br />

leider nicht! (Oder will nicht?!)<br />

Wir haben doch im ganzen Lande gut funktionierende<br />

Wasserversorgungen. — Vor 25 Jahren galt als Norm: in<br />

ländlichen Verhältnissen 100 Liter pro Kopf und Tag, in<br />

städtischen Verhältnissen 150—200 Liter. Heute weiß man<br />

fast keinen Unterschied mehr zwischen Stadt und Land, hemmnngslos<br />

ist die Wasserverschweuduug. Was wunder, wenn<br />

überall aus den Seen Trinkwasser gepumpt werden muß.<br />

Alte Leute können sich noch gut erinnern: wenn die Kinder<br />

aus der Schule kamen, tönte es: „Anton und Sepp, holet<br />

Wasser am Dorfbrunnen. Alois und Emmi, traget Holz in die<br />

Küche!" Selbstredend gab das viel Arbeit und man trug Sorge<br />

und vergeudete das Wasser nicht unnütz, schon wegen der<br />

Arbeit. Waschtag hielten oft drei bis vier Familien in<br />

einer gemeinsamen Waschhütte, Frühling und Herbst. In<br />

einem trockenen Sommer oder Winter mußten in einzelnen<br />

Bezirken die Leute ihr Trink- und Tränkewasser halbstundenweit<br />

holen. Heute, da man kein Wasser am Dorfbrunnen oder<br />

im Gräbli holen muß, gemütlich in der Küche das Hähneli<br />

drehen kann, da ist man ungeduldig, flucht und läuft ans Tele-<br />

Phon, wenn einmal das unentbehrliche Naß auf sich warten<br />

läßt. Statt bei sich selber Gewissenserforschung anzustellen,<br />

schimpft man auf andere.<br />

Erst Gräbli, dann Dorfbrunnen, dann Wasserversorgung,<br />

Pumpwerke — und nun? Bleibt nichts anderes mehr als allgemein<br />

„Wasserzähler". So wird der Wasserverschwendung<br />

am wirksamsten gesteuert. (Eiug.) Ein Wassermann.<br />

Hochwildjagd. (L. J.-Eins.) Bald wird der Jagdstutzer<br />

wieder aus seinem Winkel hervorgeholt und für die nächsten<br />

Dienstag, den 13. September, beginnende Hochwildjagd<br />

bereitgestellt. Das Jagdpatent haben dieses Jahr 41 Hochwildjäger<br />

(letztes Jahr 56) gelöst. Wenn der 13. September<br />

näher rückt, wächst beim <strong>Obwaldner</strong> Hochwildjäger in steigendem<br />

Maße die Begeisterung für diesen gewiß edlen Sport.<br />

Der Hochwildjäger soll aber nicht nur seine Befriedigung<br />

darin suchen, möglichst viele Gemsen zu erlegen, sondern vielmehr<br />

sich zu erholen und zu erheben im Herumstreifen in der<br />

herrlichen Bergwelt und sich zu freuen an Gottes schöner<br />

Natur. — Allen Jagdkollegen ein herzliches Waidmannsheil!<br />

Zeigt, daß ihr echte <strong>Obwaldner</strong> Jäger feid. Schießt nicht<br />

auf' unsinnige Distanzen, kontrolliert eure Schußabgabe und<br />

schützet vor allem die Muttertiere, Gemskitzen und Gemsjährlinge,<br />

dann wird unser Gemswild wieder gedeihen.<br />

Der Standpunkt der Landwirtschaft.<br />

Der Schweizerische Bauernverband hat für die eidgenöffifche<br />

Abstimmung vom 11. September die „Nein !" - Parole<br />

herausgegeben. Denn sein eigenes Grab zu schaufeln, diese<br />

Rolle muten die Jnitianten des wohlklingenden Bolksbegehrens<br />

auf „Rückkehr zur direkten Dem-kratie" dem » aUM .<br />

Das kommt für den Bauer nicht in Frage. Er weiß daö f<br />

der Sturm gegen die dringlichen Bundesbeschlüsse in PrP<br />

Linie gegen verschiedene Maßnahme zugunsten der Landn?<br />

schaft richtet. Solange die Landwirtschaftsgesetzgebuw „2;<br />

unter Dach ist, kann die Landwirtschaft auf zahlreich' 2<br />

schaftspolitische Maßnahmen, die auf dringlichen<br />

befchlüfsen aufgebaut sind, nicht verzichten. Was die W T<br />

ten verlangen, bringt U n s i ch e r h e i t und U n k l a r k. ^<br />

in die wirtschaftlichen Maßnahmen des Bundes. Die Initial<br />

richtet sich in erster Linie gegen Maßnahmen zur Fördern»<br />

der Landwirtschaft. Der Bauer läßt sich nicht durch g 4l J<br />

worte fangen und stimmt am 11. September kräftia-<br />

„Nein!"<br />

Im Amtsblatt sind die Stellen eines Verwalters der f tt<br />

tonalen Strafanstalt und eines kantonalen Polizeichefz !?'<br />

durch den Tod des verdienten Polizeichefs Oblt. Elias G "<br />

holz frei geworden sind, zur Neubesetzung ausgeschrieben.<br />

Tarnen. * An der erhebenden Bestattungsfeier für den<br />

verstorbenen Polizeichef Oblt. Elias G r o ß h o l z zeugt» ein<br />

überaus zahlreiches Trauergeleite für die große WertW.<br />

zuug, der sich der allzufrüh Verschiedene in allen Kreise<br />

der Bevölkerung erfreute. Besonders auffallen mußte d-°<br />

große Anteilnahme der Alpnacher Bevölkerung. Die Polivj.<br />

korps der Jnnerschweizer Kantone wie auch der Korps von<br />

Zürich, Bern, Solohtnrn, Aargau, Schaffhausen und Basel<br />

waren vertreten. Ebenso sah man im Trauergeleite die herren<br />

Dr. Balsiger, Chef der Bundespolizei, und Dr. Simon<br />

von der Polizeiabteilung des eidgenössischen Polizeidepartementes,<br />

Oberst Maurer und Inspektor Ulrich von der Bundesanwaltschaft.<br />

Den Delegationen verdankte hernach in der<br />

„Metzgern" Herr Polizeidirektor Ludwig von Moos ini<br />

Namen der Angehörigen des Verstorbenen und des Regierungsrates<br />

ihre wohltuende Teilnahme und zeichnete nochmals<br />

in kurzen Zügen treffend das Lebensbild des Verstorbenen.<br />

Er bat die Anwesenden, sie möchten, wie wir es tun, der Seele<br />

des Dahingegangenen den ewigen Frieden wünschen und<br />

seinem Bilde ein gutes Andenken bewahren.<br />

Sarnen. (Korr.) Letzten Donnerstag ist auf dem Friedhof<br />

in Sarnen die sterbliche Hülle des so tragisch ums Leben gekommenen<br />

Kondnkteur-Aspiranien Josef Leucht mann,<br />

Sohn des Herrn Zeichnungslehrer Emil Leuchtmann, der geweihten<br />

Erde übergeben worden. Ein hoffnungsvoller junger<br />

Mann ist im 26. Lebensjahre das Opfer eines Verkehrsunsalles<br />

geworden. Er wollte am 28. August bei der Luzerner Allmend<br />

mit dem Motorrad einem Auto vorfahren, als dieses eine<br />

Linksschwenkung machte und ihn sehr schwer verletzte. — Der<br />

Verstorbene war ein geweckter und wohlgelittener Kamerad<br />

gewesen. Nach Absolvierung der landwirtschaftlichen Schule<br />

betätigte er sich verschiedentlich als Meisterknecht, ging dann<br />

zur S. B. B. über und stand vor der definitiven Anstellung als<br />

Kondukteur. Neben den Angehörigen, denen aufrichtiges Beileid<br />

ausgesprochen wird, standen daher auch zahlreiche Schulund<br />

Berufskollegen trauernd an der Bahre. Der ehemalige<br />

Meisterknecht und spätere S. B. B.-Kondnktenr ruhe im Frieden!<br />

Sächseln. (Einges.) Glückwunsch zur Goldenen Hochzeit!<br />

Morgen Sonntag feiert das Ehepaar alt Spenglermeister<br />

Jgnaz Reinhard und seine Lebensgefährtin Franziska Reinhard-Trefch<br />

das schöne Fest der goldenen Hchzeit. Am 11.<br />

September 1899 war es, da schlössen sie in der Klosterkirche<br />

bei der Landesmutter im Finsteren Wald den heiligen Bund<br />

fürs Leben. Unvergeßlich ist dem Jubilar die Erinnerung an<br />

den bekannten „Weltüberblicker" und Schulinspektor Pfarrer<br />

und Kommissar Jgnaz von Ah von Kerns. Bei einem Schulexamen<br />

habe er ihn mit der Bemerkung gelobt: „Du bist mein<br />

Namensvetter, werde nun auch ein Weltüberblicker." So<br />

brachte es der Spenglerberuf mit sich, die Worte des Schulinfpektors<br />

zu verwirklichen und auf seine Art die Welt aus<br />

der Vogelschau zu überblicken. Es gibt wohl nicht wenige<br />

Hausdächer in Sächseln und in der nahen und weiteren Umgebung,<br />

die er nicht bestiegen hat, um in lustiger Höhe sein<br />

Handwerk auszuüben zur vollen Zufriedenheit seiner Arbeitgeber<br />

nach Preis und Qualität. — Nebst den Hammerschlügen<br />

und Blechtönen liebte er seine Baßgeige. Während<br />

40 Jahren strich er auf der Orgelempore Pünktlich und getreu<br />

seinen Kontrabaß unter dem Dirigentenstab von Regierungsrat<br />

Franz Britschgi, dem Vater des heute noch lebenden, hochbetagten<br />

gleichnamigen Kantonsrates zum „Kreuz". Wäre<br />

Goethe anwesend gewesen, so hätte er sicher die zwei Verse<br />

für seine Faustdichtung in der Sachsler Kirche geholt: „Wem<br />

das Gewölbe widerschallt, fühlt man erst recht des Basses<br />

Grundgewalt." Mit seinen zwei Brüdern, Hans und Joses,<br />

das bekannte Stellbächler Musiker-Trio, ging der Jubilar<br />

10 Jahre lang am Bertelistag, 2. Januar, zu Fuß über den<br />

Brünig nach Leissigen an den Thuner See, um dort Tanzmusik<br />

zu spielen. Mit dem Honorar von 8 Franken kehrte er<br />

befriedigt wieder zu Fuß mit der Baßgeige auf dem Rücken<br />

heim an den Sarner See.<br />

Das Jubelpaar befindet sich heute im 75. resp, im ^<br />

Lebensjahr. Beide sind geistig und körperlich noch wohlauf<br />

Ihre Wische nach Jahren nach wie neu<br />

" dank der Seile<br />

'J<br />

&<br />

vz cu<br />

5


Md gut auf den Beinen. Trotz ihres patriarchalischen Alters<br />

jnb sie des Wanderns nicht müde. Haben sie doch unlängst<br />

auf Schusters Rappen den Marsch von Andermatt über den<br />

Gotthardpaß bis nach Chiasso vollbracht. Möge diese WanderMg<br />

auch symbolisch gedeutet werden, daß ihr Lebensweg<br />

noch recht lange weiter ziehe auf unbeschwerlicher Straße<br />

frei von Dornen und Steingeröll, umleuchtet von der Gnadensonne<br />

göttlichen Segens. Herzliche Gratulation!<br />

Lungern. (Eing.) Zur Weihe unseres neuen Hochaltares.<br />

Mit Freuden sehen wir dem 14. September entgegen Es ist<br />

das Fest Kreuzerhöhung. An diesem Tag wird Seine Exzellenz<br />

unser hochwst. Bischof Dr. Christianus Caminada<br />

unserm neuen H a u p t a l t a r die feierliche Weihe erteilen<br />

Der Altar ist der eigentliche Opfertisch. Die Kirche hat in<br />

ersten Zeiten einfach Tische gebraucht, wie sie eben zu haben<br />

waren. Doch schon recht früh hat man eigene, meist steinerne<br />

Tische errichtet zum hl. Meßopfer. Der Opferpriester stand am<br />

Tisch zum Volk gekehrt. Die Gläubigen brachten ihre Opfergaben<br />

zum Opfe-rtifch, Altar, und der Priester wählte daraus<br />

die Gaben für die hl. Messe, für die Armen und für seinen<br />

eigenen Unterhalt. Später stellte man die Altäre an die<br />

Wand der Kirche, und der Priester kehrte dem Volk den<br />

Rücken. Heute feiert der Hl. Vater in Rom noch die hl. Messe<br />

zum Volk gewendet. Leider hat man dann mit viel Fleiß und<br />

Aufwand über dem Altar einen Aufbau errichtet. Darum<br />

heute noch vielfach die irrige Meinung, der Aufbau- sei das<br />

wichtige. Nein, der-Altar ist das, was Altar heißt. Darum<br />

hat man nun in unserer Kirche den Schritt gewagt, einen<br />

Mittelweg zu begehen. In echtem Marmor ist der neue Altar<br />

gehauen.<br />

Sinnvoll hat Herr Bildhauer Beat Gasser als bildliche<br />

Darstellung des hl. Opfers des Neuen Bundes eine Kreuzigungsgruppe<br />

über den Altar angebracht. Was jeden Tag auf<br />

dem Altar auf geheimnisvolle Weise vollzogen wird durch<br />

' den geweihten Priester, soll uns diese Plastikgruppe einprägen.<br />

Christus am Kreuz streckt seine opfernden Hände zum himmlischen<br />

Vater, um sich für uns zum Opfer zu geben. Maria,<br />

die Mutter des Erlösers, die uns zur Mutter gegeben, sie will<br />

uns diese Gnaden austeilen. Das Ganze ist eine schöne Einheit,<br />

die uns näher bringt zum Verstehen des größten Weltgeschehens,<br />

zum hl. Opfer des Neuen Bundes in der hl. Messe!<br />

Möge diese Opfergnade reich ausftörmen, sowohl aus Meister<br />

und Gönner dieses Werkes wie auch auf die ganze Pfarrei.<br />

„Das Größte ist die Liebe! Größere Liebe hat niemand als<br />

der, welcher sein Leben hingibt für die Seinen!" Das geschieht<br />

auf dem Opferaltar! Darum ist unser Opferaltar<br />

Mittelpunkt unserer Gemeinde. Freuen wir uns darum auf<br />

den Weihetag unseres Eucharistischen Zentrums und feiern wir<br />

diesen Tag mit dem hl. Opfer und Opfermahl, der hl. Kommnnion.<br />

Christus ist und bleibt in unserer Mitte!<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

In Emmetten<br />

findet am Sonntag, den 25. September, die übliche große<br />

Feierlichkeit statt zu Ehren der hl. Theresia vom Kinde<br />

Jesu. Immer wieder dürfen wir ihre mächtige Fürbitte<br />

erfahren in den Nöten der Seele und des Leibes. Sie belohnt<br />

das zu ihr gehegte Vertrauen. Vorgängig der Festfeier halten<br />

wir eine feierliche Novene, bei der besonders für die dem<br />

Pfarramt gemeldeten Anliegen gebetet wird.<br />

Am Festtage selber, am 25. September, ist feierliches<br />

Hochamt und nachmittags um 2 Uhr Festpredigt, feierliche<br />

Segensandacht und Verehrung der Reliquie der Heiligen, die<br />

die leibliche Schwester der Heiligen anno 1937 unserer Pfarrkirche<br />

schenkte.<br />

Neues in Kürze<br />

Polizei in Armeestärke<br />

Nach einer Mitteilung der britischen Besetzungsbehörden<br />

hat man es bei der sogenannten „Volkspolizei" der deutschen<br />

Ostzone mit einer eigentlichen Armee zu tun, für welche die<br />

Betriebe zwangsweise Mitglieder ausheben. Ihre Stärke beträgt<br />

zurzeit etwa 100 000 Mann. Bekanntlich verwenden die<br />

Russen die jüngeren „Volkspolizisten" gegenwärtig mit Vorliebe<br />

als Kanonenfutter für den griechischen Bandenkrieg.<br />

Die Lage in Japan<br />

Nach eineui Zwischenbericht des amerikanischen Oberbefehlshabers<br />

in I a p a n, Mac Arthur, besteht dort zur Zeit<br />

Weber Massenarbeitslosigkeit noch eine kommunistische Gefahr.<br />

Desto besser!<br />

Problematische Friedensverträge<br />

Der französische Wunsch auf Sanktionierung einer Loswsung<br />

der Saar aus dem westdeutschen Bundesland ist eine<br />

Frage, die eigentlich der Regelung durch den Friedensvertrag<br />

^>t Deutschland vorbehalten bleiben müßte- Wie es darum<br />

das wird aus dem Beispiel Oesterreichs deutlich. Vorder-<br />

Md haben die Stellvertreter der Außenminister in London,<br />

°>e bis zum 1. September den österreichischen Friedensvertrag<br />

fertig vorbereiten sollten, beschlossen, die für den Montag in<br />

Aussicht genommene, gemeinsame berichterstattende Sitzung<br />

^wder abzusagen und es einer neuen Außenministerkonferenz<br />

W überlassen, das heikle Problem der Friedensverträge zu<br />

Neuestes.<br />

Aus Deutschland kommt die Meldung, daß am Montag-<br />

Margen 8 Uhr mit der Demontage der Rnhr-Chemiewerke<br />

^ Lberhausen begonnen werden soll, wenn nötig mit Waffen-<br />

Awalt!<br />

^ In der T s ch e ch o s l o w a k e i hätte am 3. September der<br />

Jahrestag des Todes von Staatspräsident Benesch begangen<br />

^den sollen. Er wurde totgeschwiegen.,<br />

lin Bericht aus Griechenland besagt, daß der<br />

°u?munismus in diesem Land als endgültig geschlagen<br />

öu betrachten sei. '<br />

W a s den Schweizer freut<br />

Eine schweizerische Neuheit auf industriellem Gebiete bringt<br />

Die: fete. de la Viscose in Emmenbrücke auf den Markt. Sie hat<br />

v S "I^sca"-Fafertechnik kein Material entwickelt, das für<br />

die Oberflachenbehandlung völlig neue Möglichkeiten bietet.<br />

' «T rJ. eT " ff en ^ durch Spritzverfahren auf irgendwelche<br />

egenstande auftragen, wodurch diese einen samtartigen<br />

Ueberzug aus Kunstseide erhalten.<br />

Bei Anlaß seines Schweizer Aufenthaltes erklärte der<br />

Präsident des USA-Uhrenarbeiterverbandes, er habe aus eigener<br />

Beobachtung festgestellt, die schweizerische Wirtschaft sei<br />

ie bestorganisierte der Welt. Durch die Zusammenarbeit der<br />

Kantone mit einer Bundesregierung habe das Schweizervolk<br />

semen eigenen Weg gefunden, um die Einheit der Familie,<br />

oie Verantwortlichkeit der Gemeinschaft und das wirtschaftliche<br />

Gedeihen zu gewährleisten.<br />

' u^rr T einer amerikanischen Produktionsgesellschaft hergestellte<br />

Film „Switzerland today" („Die Schweiz von heute")<br />

ist IN über 7 000 Lichtspieltheatern von Kanada, Nord- und<br />

Südamerika vorgeführt und von mehr als 40 Millionen Perfönen<br />

besichtigt worden. Ein weiterer Film der gleichen Prodnktion<br />

wird die Erlebnisse eines amerikanischen Soldaten in<br />

in der Schweiz schildern, der einige Jahre nach Kriegsende<br />

eine^zweite Schweizereise unternahm.<br />

^m „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" erklärt<br />

der Vorsitzende der deutschen Verleger, Karl Hanser, er blicke<br />

mit Bewunderung auf den Wagemut ^ind die kulturelle Leiftung<br />

des Schweizer Buchhandels während der unglückseligen<br />

politischen Eutwicklung Deutschlands. In dieser Zeit habe der<br />

Schweizer Verlag wertvolle Arbeit für die Geltung deutscher<br />

Sprache und Dichtung in der Welt geleistet.<br />

In Fehraltorf (Zürich) fand die Uraufführung des Trauerspiels<br />

„Im Zeichen des Kreuzes" von Maria Fischer statt, das<br />

den feieg des Christentums im römisch besetzten Helvetien<br />

zum Gegenstand hat.<br />

(Schweizerwoche.)<br />

Unser Land besitzt in den reinen Kalzitmarmoren von<br />

Peccia (Tessin) einen der edelsten Natursteine, der nach dem<br />

Urteil der Geologen und Fachleute jeden Vergleich mit den<br />

berühmten Marmoren vor Carrara und mit den besten griechischen<br />

Marmorarten aushält. (Schweizerwoche.)<br />

Verkehr<br />

Offene Grenze nach Lindau und Bodensee.<br />

Zu den Lindauer Herbstwochen vom 11. bis 25. September<br />

werden Tagesscheine mit eintägiger oder zweitägiger<br />

Gültigkeit'^ an alle Bewohner der Schweiz ausgegeben. Für<br />

ausländische Staatsangehörige, die in der Schweiz ihren ständigen<br />

Wohnsitz haben, werden Rückreisevisa erteilt, welche von<br />

den Ausgabestellen für die Grenzscheine in Romanshorn und<br />

in Rorschach in den Ausländerausweis eingetragen werden.<br />

Die S.B.B, hat besondere Schiffskurse eingerichtet. —<br />

Nähere Auskünfte sind bei den Stationsbüros einzuholen.<br />

Direkte Billette erhält man an den Bahnschaltern in Zürich-<br />

Hb., Winterthur-Hb., wie auch in St. Gallen-Hb.<br />

Hauptanziehungspunkt der Lindauer Herbstwoche ist die in<br />

dieser Art erstmalige internationale Ausstellung „Edelsteine,<br />

Perlen und Orchideen".<br />

Die neue Spielzeit im Stadttheater Luzern<br />

Bald hebt sich der Vorhang über dem ersten Spiel im<br />

Luzerner Stadttheater.<br />

Festlich eröffnet wird die S ch a n f p i e l f a i f o n am<br />

24. September mit Schiller: „Die Braut von Messina"; in<br />

weitern Klassikern wird der Zuschauer zur innern Aktivität<br />

aufgerufen: so in Shakespeares „Macbeth" (mit Raimund<br />

Bucher in der Titelrolle), der „Komödie der Irrungen", sowie<br />

in Grillparzers „Weh dem, der lügt!" Von Hofmannsthal ist<br />

das Lustspiel „Der Schwierige" vorgesehen. Shaws „Der<br />

Tenfelsschüler" werden wir in Luzern zum erstenmal begegnen,<br />

ebenso Bnrkhards köstlichem Singspiel „Der schwarze<br />

Hecht". Als Gedächtnisaufführung im Zusammenhang mit<br />

einer Matinee wird Cäsar von Arx in „Die Geschichte vom<br />

General Johann August Suter" gedacht. Ferner soll in der<br />

Reihe „Theater unserer Zeit" zur Aufführung kommen von<br />

Cafona: „Das Boot ohne Fischer", Lorca: „Die wundersame<br />

Schustersfrau" in Verbindung mit dem Ballett „Don Qnichote"<br />

von Salerno, vom Engländer Barrie: „Das Testament".<br />

Außerhalb dieses angekündigten Programms konimt<br />

unmittelbar nach Spielbeginn ein Unterhaitnngsstück von<br />

Hans Holt: „Es wird einmal..." zur schweizerischen Erstaufsührnng.<br />

Die Oper wird mit Verdis „Rigoletto" eröffnet. Es<br />

folgen von Lortzing: „Zar und Zimmermann", Mozart: „Don<br />

Juan", Pnccini: „La Boheme", Verdi: „Die Macht des<br />

Schicksals", sowie als piece de resistance von Brüten: „Die<br />

Bettleroper".<br />

Ueberraschen wird die Operette mit der im letzten<br />

Winter in Wien zweihundertmal aufgeführten „Walzerkönigin"<br />

von Schmidfeder. Ebenso bedürfen keines besonderen<br />

Hinweises „Der Zarewitsch" und „Zigeunerliebe" von Lehar,<br />

„Der fidele Bauer" von Fall, Kalmanns „Gräfin Mariza"<br />

und Nedbals „Polenblut", die alle in Neuinszenierung herauskommen<br />

werden<br />

Das Ensemble des Stadttheaters wurde für die neue<br />

Spielzeit erweitert mit Darstellern, die sonst nur in Großstädten<br />

zu Hause sind<br />

Sport<br />

Allweg-Schwinget in Enntemoos bei Staus<br />

Sonntag, den 11. (evtl. 25.) Sept. <strong>1949</strong>. Beginn 12.30 Uhr.<br />

„Pickt" Kehrli Fritz, Abplanalp Ernst oder Schumacher<br />

Josef? — Nachdem sich Vogt Peter durch ärztliches Zeugnis<br />

entschuldigt hat, steht nun ein ganz offener Entscheidungskämpf<br />

bevor. Auch Berchtold Oskar, Zurfluh Josef, Reichmuth<br />

Ernst, Gisler Hans (Luzern), Haupt Walter und Rusca<br />

sind ernsthafte Siegesanwärter. Niederhäuser und Omlin<br />

Franz, Breitenstein K. und Richener Rnedi, Mettler Louis<br />

und Odermatt Alois (Siebnen), Lötscher Josef und Grüter<br />

Moritz haben sich ebenfalls wiederholt als Könner ausgewie-<br />

Ein vernünftiges Wort<br />

Der hervorragende Staats- und Volksrechtslehrer Walter<br />

Bürckhardt, der als Hüter des schweizerischen Rechts in<br />

die Geschichte eingehen wird, schreibt:<br />

„Wenn die Existenz des Staates in Frage steht, tut man,<br />

was die Not gebietet und was man verantworten kann, oder<br />

tut eij nicht. Aber man stellt nicht zum voraus über das Recht,<br />

es zu tun oder nicht zu tun, Grundsätze auf. Das ist eine<br />

müßige und gefährliche Erörterung. Müßig, weil eine im<br />

höheren sinne verantwortliche Regierung sich darin weder<br />

positiv noch negativ binden kann; gefährlich, weil man mit<br />

diesem tragischen Konflikt nicht spielen soll."<br />

Deshalb Initiative „Rückkehr zur direkten Demokratie"<br />

„Nein!"<br />

*<br />

Verantwortung und Weitsicht der Behörden werden durch<br />

eine Annahme der Initiative betreffend „Rückkehr zur direkten<br />

Demokratie gelähmt. Das führt in entscheidenden Zeiten<br />

zu schweren Unzulänglichkeiten.<br />

Darum stimmen wir „Nein!"<br />

sen. Bon den Ob- und Nidwaldnern sind vor allem der Stoossteger<br />

Gasser Franz, Zumstein Rudolf, Spichtig Nikodem, von<br />

Flue Paul, Langenfand Hans, Odermatt Theodor und Roth<br />

Alois zg Ueberrafchungen fähig.<br />

Wer also den letzten schwingerischen Großanlaß dieses<br />

Jahres miterleben will, trifft sich am Sonntag auf dem<br />

prächtig gelegenen Allweg! (Siehe Inserat.)<br />

Radio — Veromünster<br />

Sonntag, 11. September<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Vom goldenen Ueberfluß, Dichtung und Musik. 12.15<br />

Das klingende Liederbuch. 12.40 Operettenmusik. 13.00 Orehester<br />

Dumout. 13.30 Luzern contra Basel. 14.00 Volkstümliches<br />

Konzert; dazwischen: Die Berufsbildung der Bauernjngend,<br />

Vortrag. 15.00 Berühmte Arien. 15.45 Fußballreportage.<br />

16.40 Tanzmusik. 17.20 Gundeldingen, heimatliche<br />

Hörfolge. 18.30 Volkslied und Volkstanz. 19.00 Unterhaltungsmusik.<br />

20.00 Alte Musik. 20.15 Die Geschichte vom zweimal<br />

gehenkten Rosenkamm Edeling. 21.15 Musikalische Festwochen<br />

Luzern.<br />

Montag, 12. September<br />

12.15 Klaviermusik. 12.40 Studioorchester. 13.25 Bei den<br />

Meistern der Lüfte, Hörbericht. 13.40 Duette aus klassischen<br />

Operetten. 14.00 Der Berner Frauentag an der „Kaba".<br />

16.30 Kammermusik. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Handharmonikamusik.<br />

18.30 Orchester Dnmont. 19.00 Unser Montagskurs:<br />

Claude Debussy. 20.00 Basler Wunschkonzert. 20.30<br />

Geschichten aus der Franzosenzeit in Nidwalden. 21.00 Beromünster<br />

gibt Auskunft. 21.15 Sonate von Beethoven. 21.45<br />

Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland.<br />

m Dienstag, 13. September<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Eine Viertelstunde mit dem<br />

Duo Mumenthaler-Psyl. 12,40 Studioorchester. 13.15 Solistenkonzert.<br />

14.00 Leichte Musik. 16.30 Tanzmusik zum Tee.<br />

16.50 Zwei amerikanische Solisten. 17.30 Jugendstunde. 18.15<br />

Filmpanorama. 18.35 Orchester Dumont. 20.00 Festkonzert<br />

zu Arnold Schoenbergs 75. Geburtstag. 21.30 Rens Leibowitz<br />

spricht.<br />

Mittwoch, 14. September.<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert.<br />

13.05 Une chanson pour vous. 13.25 Klavierkonzert<br />

von Beethoven. 14.00 Vo Blueme im Garte und im Hns.<br />

16.30 Schweizerische Musik. 16.55 Sonate von Fritz Brun.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Das Sechsuhrorchester. 18.40 Das<br />

Kleinstadtparlament, Hörbilder. 19.10 Lieder im Volkston.<br />

20.00 Oper Nabucco von Verdi. 21.00 Abenteuer eines seefahrenden<br />

Eidgenossen. 21.15 Südamerikanische Klaviermusik.<br />

21.30 Wie srenide Völker ihre Feste feiern: Ecnador.<br />

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von diesem zeitlichen ins ewige Leben abzuberufen.<br />

Er starb gestern abend 7.3g Uhr, nach<br />

kurzer Krankheit, versehen mit den Gnaden-<br />

Mitteln der heiligen Kirche, im 81. Lebensjahr.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem<br />

frommen Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Schwendi und Wilen, den 9. September 194g.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Hermina von Ah-Müller, Gattin<br />

Marie und Hans Stöckli-von Ah und Kinder<br />

Josef von Ah, Alaska<br />

Hermina und Albert Burch-v. Ah und Kinder<br />

Rosa und Josef Burch-von Ah und Kinder<br />

Frieda von Ah, England<br />

Hans und Marie von Ah-Zumstein<br />

Paul und Erna von Ah-Riebli<br />

Alois und Miggi von Ah-Fischer und Kinder<br />

Anna von Ah<br />

Walter von Ah<br />

Klara von Ah<br />

und übrige Anverwandte.<br />

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11.40, 12.15. Rückfahrt siehe Festführer.<br />

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g ar ttett / Mittwoch, den 14. September <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 73<br />

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B o m W e t t e r , v o n F e s t e n . . .<br />

September<br />

u n d v o n w e i t e r n E c h o s z u m K a t h o l i k e n t a g<br />

Wir Menschen sind doch ein merkwürdiges Gewächs. Die<br />

anhaltende Trockenheit des Sommers scheint mancherorts in<br />

die Gehirngänge eingedrungen zu sein und erzeugte — nicht<br />

nur im August — ausgewachsene Hundstageblüten. Es genügten<br />

drei heiße Sonnenwochen, um unsere grünen Matten<br />

verdorren zu lassen, um im ganzen Lande Bittgänge, sogar<br />

Bittwochen zu veranlassen, wogegen nichts einzuwenden ist.<br />

Außerordentliche Zeiten verlangen außerordentliche Maßnahmen.<br />

Und doch rinnt irgendwo die Leitung. Wo bleiben die<br />

Leute, vorab aus unserm Nährstand, wenn alltäglich nach der<br />

Opferfeier am Altare der Priester den Wettersegen erteilt, um<br />

Segen für die Feldfrüchte bittet, um Abwendung von Blitz,<br />

Hagel und Ungewitter? — Ach, wie kann man nur so einfaltig<br />

fragen, wo man doch vom frühesten Morgengrauen weg<br />

Hals über Kopf in Arbeit steckt und wirklich mit „dem besten<br />

Willen" keine Zeit findet zum Messebesuch. Und dann findet<br />

Gott nach langem Zuwarten „unbegreiflicherweise" auch nicht<br />

mehr die Muße, auf unser Wohl zu achten. Für die Kirchenbänke<br />

ist der tägliche Wettersegen überflüssig, und trotzdem<br />

haben diese den Menschen das voraus, daß sie wenigstens „da"<br />

sind. Ist dies unmöglich, selbst in den Schulferien wenigstens<br />

ein Kind den nötigen Segen holen zu lassen? Es gibt aber<br />

dann ungewollte Muße, wenn man das Emd statt fuderweise<br />

in einigen magern Bündeln einbringen kann. Man rauft sich<br />

die Haare, greift an den Geldbeutel und kann sich gar nicht<br />

erklären, womit man das verdient habe und wie das weitergehen<br />

solle.<br />

Es ging scheinbar bei diesem beständigen Erntewetter auch<br />

nicht ohne das leidige Sonntagsheuen. Doch, es geht: es geht<br />

bei unsern katholischen Anstalten, es geht sogar bei den protestantischen<br />

Brüdern, und es mangelt ihnen nicht an Segen.<br />

Man wendet mit gutem Grund ein, daß die sonntäglichen<br />

Festereien das größere Uebel bedeuten als die Erntearbeiten.<br />

Darin sind aufrichtige Christen beider Bekenntnisse einer<br />

Meinung. Aber welche Sport- oder Vereinsorganisation kantonalen<br />

oder regionalen oder selbst eidgenössischen Umfanges<br />

bringt den Mut zu einem segensvollen Anfang auf? Sie wäre<br />

wahrhaft würdig eines Grand-Prix für Sonntagsheiligung<br />

und -ruhe. Wer stiftet ihn?<br />

Kürzlich traf ich an einem Sonntagnachmittag gerade zu<br />

einer Bittandacht um Segen für die Feldfrüchte in einer nnserer<br />

Kirchen ein. Anscheinend erfreuten sich die Gläubigen<br />

einer reichen und bereits gesicherten Ernte, denn außer einem<br />

halben Dutzend Schulkinder fanden sich etwa ein Dutzend Er-<br />

Wachsens ein, worunter sogar drei Männer! Bitte etwas Verständnis!<br />

An diesem Sonntag fand doch in Schwitzbach das<br />

große Schwingfest statt; die Mannen der verschiedenen Dorfvereine,<br />

anstandshalber in Begleitung der Frauen und Bräute,<br />

mußten ihren gemeinsamen Ausflug nach Festwilen durchführen,<br />

und im Käsboden beging man die Bergkilbi. Nach der<br />

strengen Arbeit ist einem doch auch etwas zu gönnen, und man<br />

hat nicht immer Feiertag wie in der Stadt! — Dafür aber<br />

fehlte der größte Teil dieser Sport- und Festbegeisterten am<br />

Katholikentag in Luzern, man mußte doch daheim im Hochamt<br />

^chtoesfei?<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Danke! Es wäre gut, wenn der Fuchs ein wenig unter<br />

Menschen kommt. Vielleicht gestatten Sie, daß Sergeant Fligh<br />

ihn heute nachmittag durch die Stadt führt. Es würde zu<br />

großes Aufsehen machen, wenn ich es selber täte. Und mit<br />

Mister Fligh ist der Fuchs schon gut vertraut."<br />

„Schön", sagte Sir Bulwer. „Sergeant Fligh, haben Sie<br />

es gehört?"<br />

„Jawohl, Exzellenz!"<br />

„Und Sie tun es gern?", fragte Beata.<br />

„Sehr gern, Schwester!"<br />

„Eine halbe Stunde wird genügen. Zeigen Sie ihm alles.<br />

Äer mit zarter Hand. Sie kennen meine Methode."<br />

„Ja, ja", sagte der Sergeant lachend und klopfte dem<br />

Pferde den Hals. „Ich weiß schon, wie man sich bei dem Racker<br />

beliebt macht." , „<br />

„Und übermorgen kann ich nach Stann Creek reiten ,<br />

meinte Beata, als sie wieder zu den Herren trat.<br />

„Wie? Reiten?", fragte der Gouverneur. „Wollen Sie<br />

At das Dampfboot benutzen, das Montag wieder nach dem<br />

^üden fährt?"<br />

f "Für mich wäre das sicher bequemer", gestand die Schwelg<br />

„Ich möchte es aber des Pferdes wegen nicht tun.<br />

schaukeln auf dem Wasser würde es unnötig unruhig machen.<br />

Außerdem reite ich gern."<br />

21<br />

die Ehre der Männerseite mit seiner Anwesenheit retten. Und<br />

die vielen Anlässe des Sommers erlaubten dem Geldbeutel<br />

nicht mehr die Ausgabe eines Fünflibers für diesen Anlaß.<br />

Der Genuß ist entschieden bleibender, wenn man denselben und<br />

vielleicht noch einige seiner Brüder in einem sonntäglichen<br />

Dauerjaß bei zweifelhaften, aber auf alle Fälle kurzweiligen<br />

Gesprächen anlegt. Die Ansprachen der katholischen Kundgebung<br />

könnte man ohnehin anderntags schon in der Zeitung<br />

lesen, wenn man „Zeit" hätte.<br />

Entschuldige, lieber Leser, daß ich mir meinen Schnupfen<br />

derart vom Herzen niesen mußte. Geschrieben wurde es diesmal<br />

von einem noch jüngern Laien, nicht etwa von einem geplagten<br />

Geistlichen, der doch für alle da ist, niemand abstoßen<br />

darf und Rücksicht über Rücksicht zu nehmen hat. Aber ich bin<br />

zufrieden, wenn du dich am Schluß gleich mir fragst, wie all<br />

diese angetupften Zustände übereinstimmen mit gesundem,<br />

katholischen Glaubensleben und damit auch mit dem L e i t -<br />

Wort des Katholikentages: „Vater unser, g e -<br />

heiligt werdeDein Name!" („Man schreibt uns".)<br />

Sie sind sonst „auch katholisch"!<br />

Wie ist das Echo in jenen Kreisen, die immer dann, wenn<br />

es um konkrete Entscheidungen geht, wenn Mitglieder von Gewerkschaften<br />

und Partei und Abonnenten für die Presse geworben<br />

werden sollen, in biedermännischem Tone behaupten,<br />

man könne ganz gut gleichzeitig praktizierender Katholik und<br />

Sozialist — oder aber treues Kind der katholischen Kirche und<br />

freigeistiger Liberaler sein? Wenn man beispielsweise die<br />

sozialistische Presse vom letzten Montag und Dienstag durchblätterte,<br />

fand man kaum auch nur einen knappen Hinweis<br />

auf den Katholikentag... Ist das nicht eine überdeutliche Jllustratiou<br />

zum programmatischen Worte Bebels: „Christentum<br />

und Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer u. Wasser"?<br />

Und entspricht die fast durchwegs und widerwillige, so kurz wie<br />

irgendwie möglich gehaltene Notifizierung durch die meisten<br />

liberalen Blätter nicht jenem durch Zufall bekannt gewordenen<br />

Rundschreiben einer liberalen Parteileitung eines innerschweizerischen<br />

Kantons, es werde nicht gewünscht, daß katholische<br />

Mitglieder der liberalen Partei den Katholikentag besuchten?<br />

Diese Reminiszenzen werden hier nicht um einer Polemik<br />

und nicht um eines politischen Streites, sondern um der Feststelluug<br />

der tatsächlichen Situation willen gemacht. Sie zeigen,<br />

wo die Grenzlinie verläuft, die man nicht ungestraft und<br />

unbeschadet überschreiten kann. Sie zeigen, wie die Dinge in<br />

Tat und Wahrheit stehen — und um was es heute geht, wo<br />

um die Entscheidung gerungen wird und wo jene Kräfte wirkfam<br />

sind, denen gegenüber das gewaltige Gottesbekenntnis des<br />

9. Schweizerischen Katholikentages abgelegt worden ist. Am<br />

Himmelsbogen des „Geheiliget werde Dein Name" mit all den<br />

Konsequenzen, die sich aus diesem Bekenntnis ergeben, entscheidet<br />

sich nicht nur der geistige, sondern auch der politische<br />

Kampf, in dem nun jeder wissen kann, der es wissen will, wo<br />

sein Platz und seine Verantwortung ist. Darin liegt auch die<br />

wesentliche politische Entscheidung dieser Woche. Sr. in NZN.<br />

„Das merkt man. Aber der Weg ist weit", wandte der<br />

Gouverneur ein.<br />

„Was find schon vierzig Meilen! Ein'Ritt von änderthalb<br />

Tagen."<br />

„Wenn Sie nicht anders wollen ... mir soll es recht sein.<br />

Ich werde Ihnen zwei Soldaten als Begleitung mitgeben."<br />

„Aber, Exzellenz, das ist gar nicht nötig!"<br />

„Nein, Schwester, ich werde nicht erlauben, daß Sie allein<br />

reiten. Sie müssen unterwegs irgendwo übernachten. Gewiß,<br />

von den Eingeborenen haben Sie als Schwester nichts zu befürchten.<br />

Aber immerhin. Man weiß nie, was dazwischenkommt.<br />

Und ich möchte sicher gehen. Freilich", fügte er mehr<br />

zu sich selbst redend und überlegend hinzu, „Sergeant Fligh<br />

kann ich nicht so lange entbehren. Er soll sobald als möglich<br />

mit zwei Pferden nach Douglas reiten. Und die andern haben<br />

das Pulver nicht erfunden. Es wäre mir viel lieber, wenn der<br />

Sergeant mit Ihnen ginge. Aber . . u r «<br />

„Als Ehrengarde werden die andern wohl auch bestehen ,<br />

meinte Beata. „Ich werde schon dafür sorgen, daß Ihnen kein<br />

Unfall zustößt." *<br />

Aegyd bläst in des Herbstes Horn.<br />

Die Beere schwankt am Brombeerdorn.<br />

Der Apfel fällt mit leisem Laut.<br />

Großauf am Bach die Distel blaut.<br />

Die Schwalbe zieht, der Wanderschuh<br />

treibt dunkel einer Heimat zu.<br />

Gekühlte Tage, klar und schön,<br />

mit braunem Laub und weißen Höhn —<br />

wie lange noch? — Der Abend fällt,<br />

Flurfeuer glimmt,<br />

Rauchnebel schwelt.<br />

Nach Haus zu gehn, ist wohlgetan.<br />

Sankt Michael, zünd die Lampe an!<br />

Josef Weinheber, „Kleiner Kalender".<br />

Nicole und der Katholikentag von Luzern.<br />

Der gewaltige Aufmarsch von Luzern hat dem Kommuuistenführer<br />

Nicole offensichtlich auf die Nerven geschlagen. In<br />

der „Voix ouvrisre" vom 6. September unterstreicht er die<br />

große Teilnehmerzahl — 100 000 an der Kundgebung auf der<br />

Allmend, 25 000 am Vorbeimarsch der Jugend! — und knüpft<br />

daran folgenden vielsagenden Kommentar:<br />

„Der amerikanische Kapitalismus mobilisiert seine Reserven.<br />

In der Schweiz finden sich die zuverlässigsten<br />

im Lager der Katholisch-Konservativen. Das Schauspiel,<br />

das diese am letzten Sonntag in Luzern gegeben haben,<br />

muß deshalb alle wirklich fortschrittlich Gesinnten nachdenklich<br />

stimmen. Was würde man im Bundeshaus<br />

sagen, wenn die Partei der Arbeit einige Tausend ihrer<br />

Anhänger — nachdem diesen die Spesen vergütet und<br />

einen Imbiß gereicht wurde -— vor den Gesandtschaftsvertretern<br />

der Volksdemokratien und den kommunistifchen<br />

Generalsekretären der wichtigsten Staaten Europas<br />

aufmarschieren ließe? Künden die Manifestationen<br />

vom 4. September in Luzern die Rückkehr zu einem verbifsenen<br />

Klerikalismus? Man wäre froh, es nicht glanben<br />

zu müssen."<br />

Bezeichnend ist dieser kommunistische Kommentar zum<br />

Katholikentag, weil er einmal mehr das rein materialistische<br />

Denken der Linken dartut. Für sie ist eine Massendemonstration<br />

ohne Reiseentschädigung und Verpflegung nicht denkbar<br />

— gerade die Tatsache aber, daß jeder einzelne Teilnehmer am<br />

Katholikentag nicht nur die Reiseauslagen, sondern auch die<br />

Verpflegungskosten, samt einem Beitrag an die Kosten der<br />

Organisation selber zu tragen hatte, zeigt den ergreifenden<br />

Elan und den opferbereiten Idealismus, der in der katholischeu<br />

Heerschau von Luzern zum Ausdruck kam. Auch in dieser<br />

Hinsicht ist die Kundgebung von Luzern einmalig — und auch<br />

wenn Herrn Nicole die nötigen Goldrubel für „Spesen und<br />

Imbiß" zuflößen, wird er den Aufmarsch von Luzern nicht<br />

nachmachen. Darin liegt wohl die Ursache seines Aergers.<br />

Nun leben Sie wohl, meine lieben Schwestern. Gott vergelte<br />

Ihnen alles, was Sie mir Gutes getan. Beten wir füreinander!"<br />

, , r<br />

Gott sei mit Ihnen", sagte die Oberm. „Und sem Engel<br />

geleite Sie glücklich nach Stann Creek." ,<br />

Es war kurz vor sechs Uhr in der Frühe. Die hl. Messe m<br />

der Klosterkapelle war eine halbe Stunde früher als sonst gehalten<br />

worden, damit die Abreisende die kühlen Morgenstunden<br />

ausnützen könne. Draußen scharrten die Pferde vor Ungeduld.<br />

„Guten Morgen, Mr. Fligh. Aber was haben Sie denn<br />

da noch?"<br />

„Eine Schlafdecke, Schwester, und einige Konserven für<br />

die Reise. Von Exzellenz."<br />

Der Fuchs tänzelte vor Vergnügen, als er der Schwester<br />

ansichtig wurde.<br />

„Wie er sich freut!", staunte der Sergeant.<br />

„Heute wird er zeigen müssen, was er kann", sagte Beata,<br />

ohne zu ahnen, welch tiefer Sinn in diesen Worten steckte.<br />

Der Ritt in der,frischen Morgenluft war ein Genuß. Noch<br />

zog die Seebrise feucht und kühl dem Lande zu, und die Sonne,<br />

deren erste Strahlen hinter den dem Festlande vorgelagerten<br />

Inseln hervorlugten, ließ noch nichts ahnen von der Glut, die<br />

am Mittag ausstrahlen würde. Die Palmwedel wiegten sich<br />

im Winde, und die Vogelwelt sang und jubelte das Preislied<br />

der Natur.<br />

Beata war glücklich. Hatte sie nicht auch Grund dazu?<br />

Ritt sie nicht das prächtigste Pferde, das es in der Kolonie<br />

gab! Wie gut ist Gott, wie gut. „Alles meinem Gott zu<br />

Ehren", sang sie zum Takt der trappelnden Hufe.<br />

Die Pferde traben munter drauf los. Aber der Fuchs ist<br />

den andern überlegn. Seine Schritte sind flinker, elastischer.<br />

Die andern geben sich Mühe, wollen nicht zurückbleiben, setzen<br />

sich in Galopp. Für den Fuchs ist das alles noch Spielerei.<br />

Für die andern ist es größte Leistung.


„ R ü c k k e h r z u r direkten D e m o k r a t i e " erwünscht!<br />

Die Resultate der eidg. Abstimmung vom 11. September<br />

Ja<br />

Nein<br />

Zürich 77 916 75 158<br />

Bern 24 276 25 380<br />

Luzern 8 533 7 999<br />

Uri 1 733 1535<br />

Schwyz 2 651 3 607<br />

Nidwalden 863 1119<br />

Obwalden 729 933<br />

Glarus 3 356 1 755<br />

Zug ' 2116 ^1 638<br />

Freiburg 5 698 5 266<br />

Solothurn 7 224 9 763<br />

Baselstadt 12 287 12 251<br />

Baselland 5 888 4 567<br />

Schasfhau-sen 4 972 5 841<br />

Appenzell A.-Rh. 6 248 2 464<br />

Appenzell J.-Rh. 669 985<br />

St. Gallen 23 660 23 929<br />

Graubünden 6 328 8 598<br />

Aargau 23 625 35 861<br />

Thurgau 9 780 15 801<br />

Tessin 4 454 3 736<br />

Waadt 24 704 11571<br />

Wallis 8 748 3 778<br />

Neuenburg 7 903 3 895<br />

Genf 7 600 4 849<br />

Total 281961 272 359<br />

12 1 A Stände haben das Volksbegehren angenommen,<br />

9% Stände haben es verworfen.<br />

b. Bei einer schlechten Stimmbeteiligung von nur rund<br />

40°/o ist also am vergangenen Sonntag das Volksbegehren<br />

„Rückkehr zur direkten Demokratie" mit -einer Mehrheit von<br />

fast 10 000 bei insgesamt über 550 000 Stimmen knapp angenommen<br />

worden. Keine der großen Landesparteien konnten<br />

der Initiative einen guten Kern absprechen, ob ihrer Mangelhaften<br />

und für die Zukunft unseres Verfassungslebens unter<br />

Umständen verhängnisvollen Formulierung aber kam der<br />

Großteil der Parteien in den verschiedenen Kantonen zur<br />

Ausgabe der Verwerfungsparole oder doch zur Stimmfreigabe.<br />

Für den Stimmbürger selbst war es sicher nicht leicht, sich<br />

über die von der Initiative angestrebte Neuregelung des<br />

Dringlichkeitsrechtes ein Urteil über ihre Tragweite zu bilden.<br />

Es muß daher verwunderlich erscheinen, daß nun entgegen den<br />

Parteiparolen, ebenso ohne große befürwortende Propaganda<br />

und trotz der großen Zahl chronischer Neinstimmer die Jnitiative<br />

gutgeheißen wurde. Bei den letztern mag es sich herumgesprochen<br />

haben, daß diesmal eben ein Ja ein Nein zum<br />

Wirtschaftsnotrecht und den wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen<br />

bedeute und in der befürwortenden Propaganda mag<br />

bereits das eine Schlagwort „überzeugend" gewirkt haben, daß<br />

man sich mit einem Ja zur vorliegenden Volksinitiative die<br />

Stimmfreiheit zn der in Wehen liegenden Bundessinanzresorm<br />

sichern möge. Auch scheint manchem in Kenntnis des jüngst<br />

O b w a l d e n<br />

Hilfe an Hunderttausende! Tag für Tag brachte und bringt<br />

das Internationale Komitee vom Roten Kreuz Hunderttausen-<br />

-den Hilfe. Gleichzeitig gehen alle Anstrengungen dahin, das<br />

Los der Opfer künftiger Kriege zu erleichtern. Das beweisen<br />

die neuen Genfer Konventionen. Schweizer, steht zu eurem<br />

größten Werk der Menschlichkeit und unterstützt das Jnternationale<br />

Komitee vom Roten Kreuz durch Eure Spende!<br />

Schweizerischer Braunviehzuchtverband. Am Ausstellungsmarkt<br />

in Zug, der am 7. und 8. September stattfand, sind<br />

1298 Zuchtstiere aufgeführt worden. Die Qualität der aufgeführten<br />

Stiere war im allgemeinen recht befriedigend, besonders<br />

gut war sie bei den jüngeren Altersklassen. So konnten<br />

nahezu 100"/«, nämlich 97,7 %>, prämiiert werden. Als<br />

Herdebuchstiere wurden 759 Stiere oder 58,8°/° anerkannt.<br />

Von den 15 ausgestellten Zuchtfamilien wurden die 10 folgenden<br />

in der 1. Klasse prämiiert: Box 3348 Jllgau (VZG<br />

Elm), Edgar 821 Riesbach und Umg. (VZG Luzern-Emmen),<br />

Gisler 763 Balzers I (Familie Zelger, Graben, Stans), Glon<br />

4089 Sarnen (VZG Landenberg), Husar 5060 Luzern-Kriens<br />

(VZG Schwyz), Oper 3362 Jllgau (VZG Horgen), Teil 5939<br />

Sächseln (VZG Lungern), Ural 3779 Sarnen (VZG Hasleberg),<br />

Zeuo 1773 March (I. Bucher, Bühl, Littau), Zentner<br />

1780 March (VZG March).<br />

Der Besuch war außerordentlich groß. Leider enttäuschte<br />

der Handel etwas. Wenn -auch nicht die Umsätze und Preise<br />

des Marktes des Jahres 1948 erwartet werden konnten, so<br />

blieben sie doch noch hinter den Erwartungen zurück. Die<br />

Zahl der bis jetzt gemeldeten Verkäufe beträgt 721 und der<br />

Durchschnittspreis ca. Fr. 1500.—. Der Export erreichte nur<br />

bescheidene Zahlen. Nach Italien wurden 29, nach Bulgarien<br />

20 und nach Oesterreich 2 Stiere verkauft. Die Ausfuhr bettUt<br />

Schwierigkeiten wirtschaftlicher und preislicher<br />

Natur, sondern auch die Anforderungen -der Käufer an<br />

die Qualität der Tiere werden immer größer. Durch vermchrte<br />

-Instrengungen müssen die Braunviehzüchter versuchen,<br />

diesen Anforderungen gerecht zu werden, wenn der so<br />

notwendige Export erhalten bleiben soll. Förderung der Gesundheit<br />

der Tiere und Ausbau der Leistungsprüfungen sind<br />

zwei Postulate, denen der Braunviehzüchter nach wie vor<br />

seine besondere Aufmerksamkeit zu schenken hat.<br />

Sarnen. (Eing.) Im „Unterwaldner" vom 7. Sept. a. c.<br />

ist die Anfrage gestellt, wer wohl gewillt sei, für solche Merk-<br />

Würdigkeiten (gemeint ist der Neubau Affentranger im Grundacher<br />

beim Bahnhof) die Verantwortung zu übernehmen weil<br />

der Neubau ganz verkehrt in die Landschaft gestellt sei?'<br />

Nachdem dem Dorfschaftsrat Sarnen schon von verschiedener<br />

Seite mündlich Vorwürfe wegen der Bewilligung dieses<br />

Bauvorhabens gemacht worden sind, sehen wir uns veranlaßt,<br />

bekannt gewordenen Antrages des Bundesrates, das Fiskalnotrecht<br />

ohne Befragung des Volkes um weitere 5 Jahre zu<br />

verlängern, das Ja leichter von der Feder gegangen zu fein.<br />

Wenn so der Stimmbürger bereits in der Abstimmung vom<br />

11. September gegen die beabsichtigte Verlängerung oder gar<br />

die Beibehaltung einer direkten Bundessteuer in der Bundessinanzreform<br />

energisch remonstrieren wollte, so darf man dies<br />

wenigstens als einen erfreulichen Aspekt bei der Annahme der<br />

Initiative „Rückkehr zur direkten Demokratie" vermerken.<br />

Unsere Bundesverfassung ist damit mit einem Flick auf<br />

den Hosenboden mehr gepolstert. Ob dieser nun die von ihm<br />

erwartete Immunisierung gegen die notrechtlichen Ritzungen<br />

des empfindlichen Jnnenteils -auszuüben vermag, bleibt abzuwarten.<br />

Die erste Folge wird die sein, daß der Stimmbürger<br />

über kurz oder lang auch zum zweiten Jnitiativbegehren sich<br />

-auszuspechen haben wird, das alle bisher als dringlich erklärten<br />

Bundesbeschlüsse und gestützt darauf erlassenen Gesetze<br />

innert bestimmter Frist außer Kraft setzen will. Vielleicht<br />

wird sich nun diesmal der Bundesrat und das Parlament auf<br />

diesen Wink hin eher zu einem, von unsern Vertretern in<br />

Bern mitbeantragten Gegenvorschlag bequemen.<br />

In Obwalden<br />

ist die Initiative bei 6165 Stimmberechtigten und nur 1675<br />

Stimmenden mit 933 Nein gegen 729 Ja abgelehnt worden.<br />

Angenommen hat einzig Alpnach mit 2 Stimmen, Lungern<br />

hat mit nur einer Stimme verworfen. In den einzelnen Gemeinen<br />

find die Resultate wie folgt:<br />

Sarnen 200 Ja 274 Nein<br />

Kerns 81 Ja 125 Nein<br />

Sächseln 69 Ja 129 Nein<br />

Alpnach 114 Ja 112 Nein<br />

Giswil 119 Ja 125 Nein<br />

Lungern 52 Ja 53 Nein<br />

Engelberg 94 Ja 115 Nein<br />

Total 729 Ja 933 Nein<br />

Auch in den weitern kantonalen Abstimmungen zeitigte<br />

der Abstimmungssonntag<br />

zum Teil überraschende Resultate. So wurde in Z ü r i ch die<br />

rote Stadtratsmehrheit, die über zwei Jahrzehnte gedauert<br />

hatte, von den Bürgerlichen und dem Landesring gebrochen.<br />

Anstelle des verstorbenen Stadtpräsidenten Dr. Lüchinger<br />

wurde zum neuen Stadtpräsidenten gegenüber dem sozialistischen<br />

Kandidaten Dr. E. Landolt und zum neuen Stadtrat<br />

gegenüber dem soz. Kandidaten Hs. S a p p e u r (Landesring)<br />

gewählt. Die Meldung über die Wahl von alt Nationalrat<br />

Gottlieb Duttweiler in den Ständerat kam in<br />

Anbetracht des bereits im ersten Wahlgang gegenüber dem<br />

Bauern Rudolf Meier erreichten großen Vorsprunges kaum<br />

mehr überraschend. — Die Stimmberechtigten des Kantons<br />

Schwyz haben einem neuen Wasserrechtsgesetz mit 3 614 Ja<br />

gegen 2590 Nein zugestimmt. — Solothurn sprach sich<br />

mit 8 994 Ja gegen 8 199 Nein für -eine Neuregelung des<br />

Finanzausgleichs im Steuergesetz aus.<br />

den Sachverhalt der weiteren Öffentlichkeit bekanntzugeben.<br />

Am 24. April <strong>1949</strong> wurde durch den bauleitenden Architekten<br />

des fraglichen Neubaues namens der Frau Witwe<br />

Affentranger-Froelicher in Sarnen, früher in Kerns, ein Baugefuch<br />

für ein Wohnhaus eingereicht. Aus dem Baubeschrieb<br />

war zu entnehmen, daß es sich um ein Zweifamilien-Chalet<br />

handelte.<br />

Am 30. April a. c. wurde das Baugesuch bereits von der<br />

Baukommission geprüft und das Baugespann besichtigt. Am<br />

gleichen Abend fand auch eine Ratssitzung statt, anläßlich der<br />

d,e Baubewilligung verweigert wurde, weil das Haus nicht in<br />

diese Gegend passe und eine geregelte Entwicklung im Sinne<br />

von Art. 5 unserer Bauverordnung behindert werde und so<br />

weiter. Gleichzeitig wurde die Zurückversetzung der Baulinie<br />

auf die Hausfluchten Jmfeld und Villiger verlangt. Auch sei<br />

der Giebelverlauf denselben anzupassen. Ferner wurde mitgeteilt,<br />

daß ein> Massivbau an diesem Orte wünschenswert<br />

wäre.<br />

Am 4. Mai a. c. wurde durch den Anwalt der Bauherrin<br />

bei der h. Regierung der Ratsbeschluß angefochten. Als Begrundung<br />

wurde augeführt, daß nach den Regeln der Baukunst<br />

vor allem die Ausnützung des Sonnenlichtes für die<br />

Hauptfassade erstr ebt werde. Der Art. 7 KV. sei durch die<br />

Abweisung verletzt. Es liege eine unerhörte, bisher nie praktizierte,<br />

widerrechtliche Einmischung in das Privateigentum<br />

vor.<br />

Am 11. Mai a. c. wurde der h. Regierung unsere Rekursantwort<br />

zugestellt, unter Berufung auf Art. 5 BV. Auch<br />

wiesen wir darauf hin, daß gerade dieser Fall die dringende<br />

Notwendigkeit -eines kantonalen Rahmen-Baugesetz-es beweise.<br />

Es fand dann ein regierungsrätlicher Augenschein statt.<br />

Laut Protokoll vom 2. Juni a. c. wurde der Rekurs durch<br />

die h. Regierung gutgeheißen und die erforderliche Baubewilligung<br />

erteilt, unter folgenden Erwägungen: Die vom<br />

Dorfschaftsrat gemachten Einwände seien nicht derart überwiegend,<br />

daß ihnen vor dem durch die Verfassung garantierten<br />

Gesichtspunkte des Privateigentums der Vorzug zukomme? für<br />

das Dorf Sarnen mit seinem ländlichen Charakter ein Chalet<br />

bedeutend besser wirke als ein Massivbau; daß die Voraussetzungen<br />

von Art. 5 (auf -eine möglichst ästhetische Gestaltung<br />

des Dorfbildes Rücksicht zu nehmen ) bei vorliegendem<br />

Baugesuch erfüllt feien!<br />

Der Rat wollt-e gegen diesen Entscheid keine staatsrechtliche<br />

Beschwerde starten; doch scheint es je länger je mehr, daß eine<br />

solche am Platze gewesen wäre.<br />

Wir hoffen damit der allgemeinen Aufklärung gedient zu<br />

haben und überlassen es nun den Dorfschaftseinwohnern sich<br />

selbst ein Urteil zu bilden.<br />

'<br />

Dorfschaftsgemeinderat Sarnen:<br />

Die Kanzlei.<br />

Sarnen. (Eing.) Heiliget den Sonntag, mahnt uns die<br />

Kirche immer wieder; denn auf Sonntagsentheiligung ruht<br />

kein Gottessegen. Zur Sonntagsheiligung gehört es auch, ^<br />

am Sonntag nur geheuet wird, wenn die Witterung dies unbedingt<br />

erfordert. Man konnte es daher nicht ganz verstehe<br />

daß am letzten Sonntg nach einer ausgesprochenen Schg^<br />

wetterwoche und ohne Gefahr für einen Witterungsumschlgg<br />

ein Bauer — kein Sarner — auf einem verpachteten Heins.<br />

wesen bei der Aabrücke Fuder uni Fuder aufmachen mußte<br />

Solche Bauern dürfen dann nächstes Jahr nicht wieder über<br />

Dürre oder langanhaltendes Regenwetter klagen!<br />

Sarnen. (Eing.) Von ungenannt sein wollender Seite<br />

wurde der Dorfkapelle -ein Legat von 1000 Franken übergeben.<br />

Dem großmütigen Spender ein „Vergelt's Gott!" und<br />

zur Nachahmung bestens empfohlen!<br />

Sarnen. Platzkonzert. (Eing.) Nächsten Donnerstag, den<br />

15. September, 20.30 Uhr, veranstaltet die Feldmusik Sarnen<br />

bei der Dorfkapelle, günstige Witterung vorausgesetzt, ein<br />

öffentliches Platzkonzert.<br />

Sarnen. T r o t t i n e t - C l u b. (Eing.) Vor 23 Jahren<br />

gründeten ein paar unternehmungslustige Schulmädchen den<br />

Trottinet-Club Sarnen, „um die sportliche Leistungsfähigkeit<br />

der Sarner Jugend zu heben und ihr gesellschaftliches Leben<br />

zu veredeln", wie -es in dem von Kinderhand verfaßten ersten<br />

Jahresbericht heißt. Zwar war dem Club nur eine 4jährige,<br />

aber sehr fröhliche Vereinstätigkeit beschieden. Das Kassenbüchlein,<br />

das nach großen Mustern angelegt wurde, lebte aber<br />

ruhig weit-er, und die zusammengesteuerten Kinderbatzen wuchsen<br />

im Laufe der Jahre zu einem netten Betrag an. In einer<br />

Schlußsitzung, die dieser Tage einberufen wurde, konnte dem<br />

Tuberkulosefürsorgeverein Obwalden 50 Franken übergeben<br />

werden. Das Vereinsbanner wurde dem Heimatmuseum anvertraut.<br />

Damit schließt eine wohl einmalige Episode aus<br />

der Kinderzeit.<br />

Schwendi. (Eing.) Es ist am Platze, hier einer stillen Jubilarin<br />

zu gedenken, die nun diesen Herbst 25 volle Jahre segensreich<br />

an unserer Volksschule wirkte: ehrw. Sr. Petrina<br />

S ch m i d. Lange Jahre arbeitete sie an Schulen in der<br />

March, in Baar und Altdorf und brachte eine Fülle reicher<br />

Erfahrung und Tatkraft mit. Ihre Schule bedarf nicht des<br />

modernen Suchens und" Pröbelns, sie erzieht zu genauer<br />

Arbeit und verabscheut charakterliche Treibhausgewächse. Alter<br />

und treue Pflichterfüllung, getragen vom tiefen Verantwortungsgefühl,<br />

das keine Rücksicht auf ihre persönliche Annehmlichkeit<br />

kennt, zehrten im Laufe der letztenJahre ständig nn<br />

ihrer Gesundheit. Nur ein starker Wille läßt sie auf ihrem<br />

in den letzten Jahren nicht immer angenehmen Posten ausharren,<br />

bis Christus, der oberste Lehrer, ihr sein Schulzeugnis<br />

ausstellt. So mögen die Eltern, besonders aber alle ehemaligen<br />

und heutigen Schüler, ihrer in Dankbarkeit gedenken, -verbunden<br />

mit dem Wunsche, daß die Sonne des Verständnisses und<br />

guten Willens ihre kommenden Jahre verklären wolle, zum<br />

Wohle der Jugend, in deren Dienst sie ihre reiches Leben<br />

stellte!<br />

Sächseln. (Eing.) Der Erzbischof von Freiburg i. Br. Dr.<br />

Wendelin Rauch wird das diesjährige Bruderklausenfest am<br />

25. September in Sächseln begehen. Er wird ein Pontisikalamt<br />

feiern und die Predigt halten. Die Heimat Bruder Klausens<br />

gehörte bekanntlich zu Lebzeiten des Heiligen zum Bistum<br />

Konstanz, das nun im Erzbistum Freiburg i. Br. aufgegangen<br />

ist.<br />

Alpnach. Verkehrsunfall. (Amtliche Mitteilung.) Am 10.<br />

September <strong>1949</strong>, 21.15 Uhr, fuhr zwischen Alpnachstad und<br />

Alpnachdorf auf gerader Straße ein Personenauto über das<br />

linke Straßenbord hinaus. Der Wagenführer gibt an, er sei<br />

durch ein entgegenkommendes Motorfahrzeug geblendet worden.<br />

Ein Mitfahrer erlitt einen Nasenbeinbruch, eine Frau im<br />

Fond des Wagens eine Hirnerschütterung. Außerdem entstand<br />

am Auto erheblicher Schaden.<br />

Lungern. (Korr.) Wenn vor geraumer Zeit auch Stimmen<br />

laut wurden, die Lungerer Kirche sei am Zerfall, so sind das<br />

wohl Enten gewesen. Denn von autoritärer, fachmännischer<br />

Seite wurde die imposante Herz-Jesu-Kirche als stabil erklärt.<br />

Wohl sind einige Renovationsarbeiten nach außen nötig, da<br />

der Mörtel beim Bau mager geraten war (wohl wegen dem<br />

mageren Geldbeutel!). Inzwischen ist aber unsere Pfarrkirche<br />

um etliches reicher und wertvoller geworden. Am 14. September<br />

weihte der hochwst. Bischof von Chnr, Dr. Christianus<br />

Caminada, den neuen Hochaltar ein. Dieser, ein Geschenk<br />

der Holzbau AG. Lungern, geziert von einer Holzplastikgruppe<br />

von Bildhauer Beat Gasser. Diese stellt die Kreuzigungsgruppe<br />

dar.<br />

Am 18. September erlebt Lungern die Kollaudation und<br />

Einweihung einer neuen Orgel. Nachdem vor genau zwei<br />

jähren die alte Orgel, die schon in der alten Kirche die Eibach-<br />

Verheerungen miterlebt und sich darum immer noch nicht recht<br />

vom Nervenschock erhalt hatte, ihren Dienst endgültig kündlgte<br />

sah sich die Gemeinde vor ein nicht leichtes Problem<br />

gestellt. Doch die Tatkraft von Behörden und die Opferfreudigdes<br />

Volkes ermöglichten einen Neubau. Die bestbekannte<br />

1<br />

Z A R T E S P I T Z E N '<br />

zum Waschen auf dünnes Tuch<br />

nähen. Ein Weilchen in LUX-<br />

Schaum legen. Gut spülen<br />

und statt der mühseligen<br />

Bügelei samt dem Tuch<br />

flach mit Stecknadeln<br />

ausspannen. So werden<br />

sie von selber glatt.<br />

m<br />

lin Sunlight Produkt<br />

für alle feine Wäsche<br />

K<br />

1<br />

3<br />

ü*<br />

co


Firma Kühn in Männedorf tätigte den Bau £> es sß ntpr<br />

©tefart Koller in Einsiedeln besorgte die Expertise und di.<br />

Holzbau AG. Lungern lieferte den nötigen Holzbau Dieses<br />

neue Werk tmt seinen 36 Registern wird den sakralen Raum<br />

mit einer Klangfülle durchfluten, daß wir uns schon laZ<br />

daraus freuen. Der Chor hat die Bruderklausenmesse von<br />

Hilber einstudiert, d?e Herr Alois Gasser dirigiert und fierr<br />

Organist Oskar Jmfeld begleitet. Der Nachmittag w?rd einw<br />

musikalische Kostproben uns bieten. Unser Organist hat seine<br />

Leute in einem eigenen Festchor vereinigt. Den OraelDart<br />

wird der Experte Stiftsorganist von Einsiedeln bereiten<br />

Eine gediegene Feier zum Bettag <strong>1949</strong>!<br />

Aller guten Dinge sind drei! Diesen Herbst wird in der<br />

Kirche auch eine Warmluftheizung eingerichtet De meaem-ers<br />

wieder verliidä z'bätä!" Alles legt beredtes Zeugnis ab<br />

vvm vom großen Verständnis vuii von Behörden im und Volk für.seine<br />

Liebe zum Gotteshaus. Es möge so bleiben! —gg—<br />

Engelberg. „Durch der Surenen furchtbar wildes Gebirae"<br />

ist Arnold von Melchtal ins heimatliche Tal zurückgekehrt um<br />

^ Freunde für den Bund zu werben. „Die weitverbreitet öden<br />

Eisesflächen" sind zwar unter der heißen Sonne der letzten<br />

Jahre weggeschmolzen. Aber immer noch gilt der Surenenpaß<br />

als langer, mühsamer Uebergang. Deswegen kannten nur<br />

wenige Wanderer seine großartige landschaftliche Schönheit-<br />

Den Blick auf das enge Reußtal, den Fronalpstock und den<br />

Bristen, auf die dunkle Tiefe des schmalen Urner Sees auf<br />

Schloßberg und Spannort und das stolze Haupt des Titlis<br />

Bor einem Jahre haben das kantonale Bauamt N r i und<br />

die G e m e i n d e E n g e l b e r g nach Angaben der Schwejzwischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege den Surenenpaß<br />

mit gelben Wegweisern und gelben Rhomben versehen so<br />

.daß die Orientierung gesichert ist. An der „Krone" Altdorf<br />

am Bahnhof und am Kloster Engelberg haiigen die ersten<br />

Wegweiser mit Distanzangaben von 9—10 Stunden Diese<br />

Marschzeiten können jetzt auf angenehme Art abgekürzt und<br />

der steile Aufstieg von Attinghansen erleichtert werden, seit die<br />

Seilbahn Mtinghausen-Brustiberg im Betrieb<br />

ist. Auf 600 Meter über Meer, etwa 2 Minuten oberhalb<br />

des Dorfes, befindet sich am alten Paßweg die Talstation. Von<br />

dort aus trägt uns die Viererkabine in 9 Minuten am steilen<br />

Hang, über das gähnende Tobel des Ruberlitales und über<br />

dunkle Tannenwipfel zur Höhe des Brustiberaes auf 1530<br />

Meter über Meer.<br />

Damit ist der schlimmste Teil des Anstieges überwunden.<br />

Bequem erreichen wir von der Bergstation das Waldnachttal<br />

und steigen von dort über den großen Schutthang zur Paßhöhe<br />

hinauf. Ein anderer Weg führt von der Bergstation an dem<br />

gegenwärtig im Bau befindlichen Skihaus vorbei über den<br />

Rücken des Laucherengrates und den Angistock zum letzten<br />

Anstieg. Dieser Weg ist vorläufig mit roter Farbe markiert<br />

und soll später an einigen Stellen ausgebessert werden, damit<br />

er auch für weniger Geübte leicht begehbar ist. Er gewährt fast<br />

ständig den freien Blick rückwärts ins Reußtal, seitwärts in<br />

die Waldnachtalp und das Gitschental.<br />

Von der Paßhöhe an (2305 Meter) führt der Weg in sanfterem<br />

Abstieg durch die Blackenalp und am großartigen<br />

Stäuber-Wasserfall vorbei. Erst unten, auf der 1270 Meter<br />

gelegenen Nwder-Surenenalp gelangen wir an die Kantonsgrenze.<br />

Die Urner Vorväter haben hier, wie am Klausen,<br />

weit über die Wasserscheide hinübergegriffen, um sich gute<br />

Weiden zu sichern. Nach etwa lYt Stunden Wanderung auf<br />

gutem Wege, zuletzt einem Fahrsträßchen, erreichen wir die<br />

Klostersiedlung Engelberg.<br />

Die Seilbahn ist auf das initiative Vorgehen einiger tatkräftiger<br />

Männer entstanden, welche die Genossenschaft für die<br />

Finanzierung im Betrage von 305 000 Franken zu gewinnen<br />

wußten. Dorfgemeinde, Urner Landrat, Korporationsrat Uri,<br />

der Bund und die Gebirgshilfe leisteten über die Hälfte des<br />

Betrages an Subventionen. Gegenwärtig wird eine im Kälerti<br />

gefaßte Quelle durch Röhren ins Gebiet der Bergstation<br />

geleitet und in ein neu erstelltes Reservoir gepumpt. Die<br />

Seilbahn dient vor allem wirtschaftlichen Zwecken, der besseren<br />

Verwendung der Alpprodukte und des Holzes. Daneben aber<br />

^lreut sie auch den Berggänger — bereits erwägt der S.A.C.<br />

die Möglichkeiten, sie für den Anstieg zum Urirotstock zu benutzen<br />

— und erschließt ein Prachtvolles Skigebiet. Mühelos<br />

a«" 1 ""gemhmes Feriengelände erreicht werden. Bereits<br />

haben die Draht- und Gummiwerke ein Stück Land' erworben,<br />

um ein Ferienhaus darauf zu erstellen, so daß dort auf luftiger,<br />

sonniger Höhe sich neues Leben entwickeln wird. I. E.<br />

Aus der Ridwaldner Nachbarschaft<br />

Tödlicher Motorradunfall bei Stans.<br />

Am Donnerstagabend fuhr der 1926 geborene Jost Bachmann<br />

aus Kriens, ledig, in scharfer Fahrt dem Lopper entuing<br />

in Richtung Luzern. Bei der ersten Kurve außerhalb<br />

s t a n s st a d , die er zu kurz nahm, warf es ihn aufs Trotwir,<br />

gegen einen Randstein und weiter mit voller Wucht in<br />

den See hinaus. Bachmann war auf der Stelle tot. Sein<br />

Mitfahrer tvurde durch den Anprall ebenfalls in den See geschleudert,<br />

blieb aber unverletzt, so daß er den Unfall der<br />

Polizei melden konnte.<br />

Kantone<br />

Uri. Unwetterschäden» Mitte letzter Woche ging über dem<br />

Urnersee ein schweres Unwetter nieder, das besonders im Dorf<br />

Banen am Westufer des Sees schwere Schäden anrichtete,<br />

die auf über 100 000 Franken geschätzt werden. Ein Wildbach,<br />

der vom Niederbauen herunterkommt, riß eine Menge Holz<br />

Md Geschiebe mit sich, trat über die Ufer, bahnte sich °den<br />

Weg zwischen den Häusern des Dorfes hindurch und trug die<br />

Schuttmassen in eine nahe am See gelegene Sägerei hinein,<br />

so daß das Erdgeschoß vom Geschiebe angefüllt wurde. Viel<br />

Sägereiholz wurde von den Fluten in den See hinausgetragen.<br />

Auch die Axenstraße an der gegenüberliegenden Seite des<br />

Urnersees wurde durch ausbrechende Runsen teilweise mit<br />

Steinen und Geröll zugedeckt, so daß die Autos nachher Mühe<br />

hatten, durchzukommen.<br />

Luzern. Flühli bittet um Hilfe. Su. Gewitzigt durch die<br />

unliebsamen Erfahrungen, die bei Hilfsaktionen für Katastrophengebiete<br />

in der letzten Zeit gemacht wurden, schreibt der<br />

Gemeinderat von Flühli im obern Entlebuch ausdrücklich in<br />

einem Aufruf, den er durch die Luzerner Zeitungen verbreiten<br />

läßt: „Die Sammelaktion steht unter dem Patronat der Gemeindebehörde<br />

von Flühli, die für eine einwandfreie Rechnungsführung<br />

und eine gerechte Verteilung Gewähr bietet."<br />

Der Aufruf dieser Behörde ist wirklich gerechtfertigt; denn<br />

das schwere Unwetter, das die Gemeinde letzte Woche heimgesucht<br />

hat, stiftete bedeutend größeren Schaden, als nach dem<br />

ersten Augenschein vermutet wurde. Der Boden dort oben ist<br />

karg; der magere Ertrag muß ihm in harter Arbeit abgerungen<br />

werden. Ohne auswärtige Beisteuer wüßten sich die heimgesuchten<br />

Bergbauern nicht zu helfen.<br />

Luzern. Eine einmalige Sehenswürdigkeit. Sn. Schein<br />

und Wert sind bekanntlich zuweilen recht ungleich verteilt. So<br />

wirbt Luzern seit Monaten im großen Stil für eine Ausstellung<br />

des französischen Malers Matisse, dessen Bildern die<br />

gleichen Säle des Kunsthauses eingeräumt sind, in denen<br />

letztes Jahr die Meisterwerke aus der Liechtensteinischen<br />

Sammlung und vor zwei Jahren diejenigen aus der Ambrosiana<br />

zu sehen waren. Spezialisierte Kenner rühmen auch die<br />

diesjährige Exposition; aber oft zeigen sich die Besucher aus<br />

dem In- und Ausland wenig begeistert. Desto tiefer sind sie<br />

beeindruckt von den mitausgestellten Schätzen französischer<br />

Buchkunst. Die allerschönste Schau, die gegenwärtig in Luzern<br />

zu besichtigen wäre, fristet aber leider ein Dornröschendasein.<br />

Nur ab und zu nimmt sich ein Besucher die Mühe, zum Ge-<br />

Werbemuseum emporzusteigen, das in sieben Minuten vom<br />

Bahnhof zu erreichen wäre. Dort ist nämlich die größte private<br />

G l ä s e r s a m m l u n g der Welt ausgestellt. Ihr Eigentümer<br />

stammt aus Böhmen und hat sie als Flüchtling mitnehmen<br />

können. Deutsche und venezianische, niederländische<br />

und französische Gläser in den verschiedensten Techniken,<br />

kunstvolle Meisterwerke und barocke Spielereien, mit Metall<br />

und Farbe behandelte und mit Diamanten gezeichnete Pokale<br />

leuchten um die Wette und warten ans den Besuch wenigstens<br />

eines Bruchteils der ungezählten Reiselustigen, die täglich<br />

in Luzern den Sehenswürdigkeiten nachspazieren.<br />

Neues in Kürze<br />

Amerikas Arbeitslosenzahl nimmt ab<br />

Die Zahl dex Arbeitslosen in den USA ist im Verlaufe<br />

der letzten Woche um fast eine halbe Million auf 3,6 Millionen<br />

zurückgegangen. Diese Entwicklung ist nicht dazu angetan, die<br />

tendenziösen Prophezeiungen gewisser Geisterseher über eine<br />

unmittelbar bevorstehende Wirtschaftskrise allzu tragisch zu<br />

nehmen.<br />

Generalangriff auf den Titoismus<br />

Marschall Bulganin, seines Zeichens Kriegsminister der<br />

Sowjetunion und Mitglied des Kolitbnreaus, hielt in Sofia<br />

eine Rede, in der die Satelliten Moskaus mit Drohungen und<br />

Einschüchterungen vor Rebellion ä la Tito warnte.<br />

Ton und Inhalt der Rede Bulganins lassen vermuten, daß<br />

Moskau aiif eine rasche, gewaltsame Liquidierung Titos hinarbeitet.<br />

Damit kommt offenbar den Satelliten-Staaten die<br />

Ehre zu, die Vorhut zu stellen. Am schnellsten hat man das<br />

offenbar in Polen begriffen, wo die staatliche Propaganda<br />

eine wilde Kampagne gegen alles, was nach Titoismus aussieht,<br />

in Szene setzte<br />

Ein neuer Staat: Westdeutschland.<br />

In Bonn trat am Mittwoch das erste Parlament des<br />

westdeutschen Bundesstaates zur konstituierenden Sitzung zusammen.<br />

Das bedeutet den praktischen Beginn der westdeutschen<br />

Eigenstaatlichkeit und das Ende der drei Militärregierungen.<br />

Die Länderkammer, der Bundesrat, wählte zu ihrem<br />

Vorsitzenden den Führer des linken Parteiflügels der Christlichdemokraten,<br />

Dr. Arnold, Ministerpräsident von Nordrhein-Westsalen.<br />

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Heh westdeutscher Bundespräsident<br />

Aus Bonn kommt die Meldung von einer Zusammenkunft<br />

Adenauer-Schumacher. Die beiden führenden Köpfe<br />

der Christlichdemokraten und der Sozialisten besprachen die<br />

Wahl des westdeutschen Bundespräsidenten. Dr. Adenauer<br />

trat für den Liberalen Dr. H e u ß ein, der aber den Sozialisten<br />

nicht genehm ist.<br />

An der Wahlsitzung vom Montag wurde Professor Th.<br />

Heuß mit 416 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt.<br />

Auf Dr. Schumacher (soz.) entfielen 385 Stimmen.<br />

Radio — Veromiinster<br />

Donnerstag, 15. September<br />

12.15 Walzerklänge. 12.40 Das bunte Schallplattenkonzert.<br />

13.30 Werke von Ralph Vaughan Williams. 14.00 Notiers<br />

und probiers. 14.15 Jean Cavall singt. 16.30 Zeitgenössische<br />

Musik. 17.00 Tanzmusik. 17.30 Landeshauptmänner<br />

des Wallis, Dialektplauderei. 18.00 Orchester Dumonot.<br />

18.40 Bei den Radiokameraden. 19.05 Volkslieder.<br />

20.00 Studioorchester. 20.30 Lottes Wiederkehr, Komödie.<br />

Freitag, 16. September<br />

11.45 Aus unseren Eigenaufnahmen. 12.40 Konzert des<br />

Studioorchesters. 13.35 Aus neueren Operetten. 14.00 Die<br />

halbe Stunde der Frau. 16.30 Musik von Max Reger. 17.30<br />

Kinderstunde. 18.10 Unterhaltungsmusik. 18.35 Orchestrina<br />

Radiosa. 18.50 Piste und Stadion. 19.00 Orchestrina Radiosa.<br />

19.10 Weltchronik. 20.00 Bläserchor Zürich. 20.15 Die<br />

Zürcher Straßenbahnen. 21.00 Das Zürcher Vokalduo. 21.15<br />

Ostafrika — schwarz und weiß.<br />

Samstag, 17. September<br />

11.45 Studioorchester. 12.30 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Aus Opern Puccinis. 13.40 Ländlerweisen. 14.00<br />

Das Senslerjahr. 14.30 Die neuesten Unterhaltungsplatten.<br />

15.00 Einkaufen und Kochen in England. 15.30 Volkstümliches<br />

Musizieren. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30 Radioorch.<br />

Lugano. 17.30 Exotische Freunde im Zoo. 18.00 Chorkonzert.<br />

18.25 Landdienst deutscher Studenten. 19.00 Luzerner Kirchengloefen.<br />

19.07 Kammermusik. 20.00 Staufberg, Hörfolge.<br />

21.00 Die neue Spielzeit im renovierten Basler Stadttheater.<br />

21.45 Tanzmusik. 22.05 Der Musikfreund wünscht.<br />

Viehmarkt in Luzern vom 6. September 1939.<br />

Auffuhr: 27 Muni, 34 Kühe, 4 Rinder, 198 Kälber,<br />

920 Schweine, 6 Schafe, total 1189 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

Handel<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

äs. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. in.<br />

2. Qualität<br />

B. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

2.60—2 80<br />

2.40—2.S0<br />

2.15—2.30<br />

2.30—2.40<br />

2.20<br />

2. 2.10<br />

2.20-2.30<br />

1.00—2 —<br />

1.60—1.70<br />

1.40—1.50<br />

1.20—1.30<br />

4.30—4.40<br />

3.90 - 4 10<br />

3.60—8.80<br />

3 20—3.60<br />

per Stü(t 3c.<br />

200—210<br />

3ä—45<br />

50-70<br />

83—100<br />

112—14ö<br />

fest<br />

flau<br />

flau<br />

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Wochenmarktbericht von Luzern vom 6. Sept. <strong>1949</strong><br />

(SBo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preis,<br />

Frische Gemüse. Birnen<br />

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l&0-l20g,j<br />

,?. ran0en ' blond<br />

ronen<br />

150-1<br />

1«!<br />

150-3<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Mangold<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Bierrettig<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Knoblauch<br />

Kieselerbsen, inländische<br />

Auskernerbsen<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten, inländische<br />

Gurken<br />

Weißrüben<br />

Schnittlauch, l Büschel<br />

40-45 Sg onanen<br />

60—70<br />

40-50 Eier.<br />

40-65 Trinkeier, inländische<br />

65 Frischeier, inländische<br />

120-150 '<br />

30—40 SSiwer und Käst<br />

50-60 Tafelbutter, geformt<br />

40-50 klein geformt, 100 Q t<br />

50-70 groß geformt. 200 or<br />

100—noKochbutter<br />

35-40 Emmentaler Käse, l. n,,„ t<br />

10-30 Greherzer, 1. Qual<br />

10 Sbrinz, 1. Qual.<br />

280 Magerkäse<br />

Tilsiter<br />

100-140 Geflügel, Kleintiere lind<br />

70—100 (Wildbret (tot).<br />

90—iwSuppenhühner<br />

Tauben. 1 Stück<br />

>0 Kaninchen<br />

5c '0-55o<br />

I50-2J)<br />

Früchte und Beeren.<br />

Süßwasserfisch«<br />

Zwetschgen, gewöhnliche 70-icoRegenbogenforellen<br />

Pflaumen<br />

80-90 Großfelchen, tot I»<br />

Aprikosen, inländische Kleinselchen, tot<br />

Pfirsiche<br />

>5o-2«>tzechte<br />

Kirschen, inländische<br />

Barsche (Egli)<br />

500-52)<br />

Gartenhimbeeren, inländ. Brachsen<br />

Heidelbeeren<br />

200—22otzasel<br />

Brombeeren<br />

isa-20vTrüschen<br />

Johannisbeeren<br />

Trauben,<br />

135-150 Meersische.<br />

Aepfel<br />

Kabeljau, ganz<br />

Standardware, inländ. 60—80 Kabeljau, Filets<br />

Kontrollware, inländ. 60—80 Merlans<br />

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waschen gegeben. Wie ist es da möglich, dass manches von<br />

dem Kinderbettzeug noch in der nächsten Generation seine<br />

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sofort jenen richtigen Schaum, der das Gewebe vollkommen<br />

durchdringt. So wird die Wäsche tadellos sauber, aber die<br />

Fasern bleiben geschont. Ja, es lohnt sich, - heute \yie vor<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betn Placierung. SchriftwadI<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Wechsel im Bauernsekretariat — Trockenschäden <strong>1949</strong><br />

Der Große Vorstand des Schweizerischen Bauernverbandes<br />

hat entsprechend den vor zwei Jahren gefaßten Beschlüssen<br />

unter bester Verdankung der seit 1939 geleisteten großen<br />

Dienste den Rücktritt von Prof. Dr. Howald als Direktor<br />

des Schweizerischen Bauernverbandes und Vorsteher des<br />

schweizerischen Bauernsekretariates bestätigt. An seiner Stelle<br />

wählte er mit Amtsantritt auf 1. Otkober Dr. E. I a g g i,<br />

dipl. ing. agr. von Goßliwil (Solothuru), seit 1947 Vizedirektor.<br />

Professor Howald wird weiterhin im Bauernverband<br />

tätig sein als Delegierter des Leitenden Ausschusses mit der<br />

besondern Aufgabe, die wissenschaftlichen Arbeiten des Bauemsekretariates<br />

zu leiten.<br />

Sodann nahm der Vorstand Kenntnis von einem vom<br />

schweizerischen Bauernsekretariat vorgelegten und von Prof.<br />

Howald begründeten Bericht zur Lage der Landwirtschaft im<br />

Sommer <strong>1949</strong>. Darin wird festgestellt, daß der dnrch die<br />

sommerliche Trockenheit gegenüber dem Vorjahre verlirsachte<br />

Ertragsaussall über 100 Millionen<br />

Franken betragen werde. Da feit 1948 die Produktionskosten<br />

nicht zurückgingen, wird verlangt, daß bei den wichtigsten<br />

landwirtschaftlichen Produkten die letztjährigen Preise<br />

Gültigkeit haben sollen und bei Kartoffeln diejenigen von<br />

IM. Der Grundpreis für die Milch von 38 Rappen je kg<br />

soll ab 1. November beibehalten werden, solange die Produktionskosten<br />

keine ins Gewicht fallende Senkung erfahren,<br />

im Minimum aber für die Dauer eines Jahres.<br />

Unsere Einstellung zum täglichen Brot<br />

Ueber diese aktuelle Frage hielt hochw. Herr Pater<br />

Thaddäus Vonarburg, Gnardian, am 24. Juli eine<br />

aufrüttelnde, sehr praktische Radiopredigt, die bei Behörden,<br />

Bauern und Arbeitern sehr großes Interesse fand. Sie erscheint<br />

in der August- und Septembernummer vom „Kathol.<br />

Schweizerbauer" (Verlagsanstalt Buchdruckerei „Konkordia",<br />

Mnterthur). Man bestelle diese beiden Nummern.<br />

Mit dem Milchmäß als Signet startet<br />

die Olma <strong>1949</strong><br />

Von seinem schwarzen Grund auf den Plakatsäulen mahnt<br />

es eindringlich an den Charakter der vierten Schweizermesse,<br />

der OLMA, die eine ausgesprochene Schau der schweizerischen<br />

Land- und Milchwirtschaft sein will. Diesem Gedanken dient<br />

auch die goldene Aehre, die mit dem Milchmäß das Symbolhast-<br />

Landwirtschaftliche in Erinnerung ruft. Landwirtschaft-<br />

Milchwirtschaft, die beiden Pfeiler der Messe, bilden die gestaltenden<br />

Elemente, aus denen die OLMA als nationalschweizerische<br />

Schau und Messe hervorgegangen ist.<br />

Einige Wochen trennen uns noch von der Eröffnung der<br />

öLMU, die wiederum eine zugkräftige Schau land- und<br />

milchtvirtschastlichen Leistens der ganzen Schweiz werden<br />

wird. In gewohntem Rahmen beteiligt sich erneut das Gewerbe<br />

daran, dessen landwirtschaftliche Verflochtenheit bisher<br />

m deutlichem Ausmaß Gestalt angenommen hat. Die der<br />

Landwirtschaft dienenden Industrien haben ebenfalls ihre<br />

stände wieder belegt, so daß das einmütige Zusammenspiel<br />

Wischen Landwirtschaft, Milchwirtschaft und Industrie in der<br />

Schweiz neuerdings beredte Form annimmt. Abwechslungsreiche<br />

Sonderschauen mit thematischem und belehrendem<br />

Charakter sind wiederum in den Rahmen der Messe ein-<br />

^ogen, desgleichen eine große Viehschau, die von den Züchdes<br />

Kantons Glarns bestritten wird, ferner ein beachtens-<br />

^chioesfei?<br />

ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

3 m B a u e r n s t u b l i<br />

Beata ist unsagbar glücklich. Ihre Gedanken wandern. In<br />

°.'e Heimat, ins Mutterhaus. Was mögen sie jetzt dort tun.<br />

„ knrd der ehrw. Mutter einen langen Brief schreiben uno<br />

« erzählen, was sie erlebt hat.<br />

Ein furchtbarer Schrei aus den Kehlen der beiden Sot-<br />

Wen «ißt sie aus ihrem Sinnen auf. Der Fuchs erschrickt,<br />

streckt den Kopf lang und saust in gestrecktem Galopp vorwrts.<br />

Beat« ahnt noch nicht, was das zu bedeuten hat. Sie<br />

Mut verwundert um sich. Da — da — da ... was ist das.<br />

w buntgeflecktes Tier jagt in wilden Sprüngen auf sie zu.<br />

Jaguar!<br />

»®ott fei mir gnädig!", ruft sie aus.<br />

Pferde der beiden Soldaten sind scheu geworden, s<br />

^chen kehrt und rasen in Entsetzen davon. Die Reiter kmmen<br />

Augenblick, die Bestie könne ste nocy ansagn. ^<br />

Jen fte den Pferden ihren Willen und sind froh, daß sie das<br />

ker Schwester nicht teilen müssen.<br />

J®»be und abgehetzt von der Flucht, kommen sie um die<br />

stunde in Belize an.<br />

25<br />

wertes Kollektiv der Schweizerischen Landmafchinensabrikanten.<br />

Die OLMA <strong>1949</strong> startet wiederum mit voller Zuversicht<br />

auf ihren Erfolg, den bisher die großen Käufer- und Besucher-<br />

Massen gesichert haben. Diese werden sich auch Heuer wieder<br />

einstellen, zeigte sich doch vom Anbeginn des neuen Messerüstens<br />

an ein reges Interesse um Standplätze und um Beteiligung<br />

aller Art. Dieses war derart umfangreich, daß<br />

wiederum eine größere Zahl Interessenten abgewiesen werden<br />

mußte. Diese Tatsache schafft der Messeleitung die Möglichfeit,<br />

im Sinne einer besseren Auslese den reinen Messezwecken<br />

zu dienen und die Straffheit der Schau zu fördern. St. Gallen<br />

genießt als Messeplatz einen guten Klang, und die OLMA-<br />

Leitung zweifelt auch keineswegs, daß der Publikumserfolg<br />

nicht wieder ein durchschlagender sei wie bis anhin.<br />

Dokumentarfilm über die Maul- und Klauenseuche<br />

Die mit großer Heftigkeit aufgetretene Seuche konnte nach<br />

kurzer Zeit eingedämmt werden, so daß der Garten für das<br />

Publikum wieder geöffnet ist. Dies wurde vor allem durch<br />

umfassende Schutzimpfungen ermöglicht.<br />

Es ist ein besonderes Verdienst des eidgenössischen Veterinäramtes,<br />

das seit einigen Jahren im eidgenössischen V a k -<br />

zineinstitut in Basel der Impfstoff hergestellt werd»n<br />

kann. In den letzten Jahren hat das eidgenössische Veterinäramt<br />

ferner verschiedene Aufklärungsaktionen als prophylaktifche<br />

Maßnahmen gegen diesen gefährlichen Tierfeind durchgeführt,<br />

so unter anderem mit einem von der Filmproduktionsgesellschast<br />

„Pro Film" in Zürich erstellten Film<br />

über die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. Dieser<br />

Streifen findet auch im Ausland große Beachtung, wird er<br />

doch schon heute in Frankreich, Oesterreich, Schweden, der<br />

Türkei, den U. S. A., Mexiko, Kolumbien, Südafrika und<br />

binnen kurzem auch in Deutschland vorgeführt.<br />

Die Mauser der Hühner verkürzen<br />

Jedem Tierhalter ist die Tatsache des Haar- und Feder-<br />

Wechsels im Tierreiche bekannt. Gegenwärtig ist es an der<br />

Zeit, daß die Hühner ihre Federn abstoßen und sich langsamer<br />

oder rascher ein neues Kleid zulegen. An dem Einsetzen und<br />

an der Dauer der Mauser kann der Geflügelhalter in groben<br />

Zügen feststellen, welches gute und welches schlechte Legerinneu<br />

sind. Tiere, die früh in die Mäuse kommen, und deren<br />

Mauser zudem lang dauert, sollten durchwegs zu den Todeskandidaten<br />

zählen, denn es sind sozusagen ausschließlich schlechte<br />

Legerinnen. Spät und kurz mausernde Hennen hingegen<br />

sind im allgemeinen jedoch gesunde Tiere, die zu den guten<br />

Legerinnen gehören.<br />

Der Geflügelhalter selbst hat aber die Möglichkeit, die<br />

Mauser meistens noch etwas abzukürzen; dazu gehört eine<br />

reichliche und gute Fütterung. Es ist also gerade das Gegenteil<br />

dessen, was die bäuerlichen Geflügelhalter meistens tun,<br />

nämlich die Hühner zur Zeit der Legepause nicht oder nur<br />

schlecht zu füttern. Da heißt es: „Die choge Hüehner leged nut,<br />

sie bruchet auch nüt z'sresse!" Wer ein wenig überlegt, der<br />

muß einsehen, daß diese Theorie grundfalsch ist denn gerade<br />

in der Mauserzeit benötigt das Tier mehr Kraftstoffe,<br />

um zu leben und das Federkleid zu erneuern.<br />

Viele Berufsgeflügelzüchter geben ihren Tieren wahrend<br />

der Mauserzeit sogar einen Zusatz von Leberthran und zwar<br />

rund 1 °/o.<br />

Der Gouverneur trat auf die Veranda heraus, als sie vor<br />

dem Gouvernement hielten. Er sah die Pferde schäumend, von<br />

Schweiß bedeckt, mit zitternden Flanken<br />

Warum kommt ihr zurück? Was ist geschehen?<br />

I Herr, es ist furchtbar! Die Schwester "<br />

Was ist mit ihr? Ist ein Unglück geschehen? „<br />

Ein gräßliches Unglück! Ein Jaguar hat sie aussen-<br />

Sir Bulwer steht da wie vor den Kopf geschlagen Was<br />

nützt es jetzt, ein Donnerwetter über die beiden armen Sunder<br />

Zulassen? Damit rettet man die Schwester mcht mehr. Er<br />

ruft nach Dr. Fox, nach seinem Adjutanten.<br />

Doktor, raten Sie, helfen Sie!<br />

"Man muß sofort suchen lassen. Schicken S,e Sergeant<br />

Fliah mit einigen Mann a.us. Diese Kerle sind ia mcht zuneriMi«<br />

Vielleicht ist doch nicht das Schlimmste geschehen.<br />

°*' Ich ^abe leine ©offnung. H-«. ich di° Schw.s.°- d°ch<br />

mV s-h-n fassen! Ab-r die Stae loirnnt nur, ,u ftwt,<br />

immer! Doktor, können Sie mcht selber auch mit. ^<br />

jawohl. Bis heute abend haben wir Gewißheit.<br />

Der Gouverneur schickte am Nachmittag ein langes Telegramm<br />

nach Stann Creek, dem Ziel der Schwester Beata:<br />

Heute ritt Schwester Beata von hier ab. Wie ich<br />

höre ist sie tödlich verunglückt. Ein Jaguar soll sie<br />

zerrissen haben. Wir suchen noch. Hoffnung ist<br />

D s<br />

Qhnächtli<br />

Das Chnächtli i der Nachbarschaft,<br />

Das macht mer eifach Freid,<br />

Wil's soviel Glick und Läbeslust<br />

I d' täglich Arbet leid.<br />

Ja, ds Buire ist sis Elemänt,<br />

Me gsehd ehms vellig a.<br />

E jedem Vehli genntis ich,<br />

E fo-n-e Meister z'ha.<br />

Er juizet hieunda us em Stall,<br />

. Nid scheu, dersir !de luit.<br />

Die Frehlichkeit us Herzensgrund,<br />

Die ist's, wo eim erbuit.<br />

Nur Arbet, Miäh, vo friä bis fpaat,<br />

Und glych es Härz voll Glick. —<br />

Ich wettn viel, kei Millionär<br />

Vollbringt dc?s Meisterstick.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Obwalden<br />

Das Obergericht des Kantons Obwalden<br />

zum Straffall Abächerli.<br />

§ Vor dem zweitinstanzlichen Strafrichter des Kantons<br />

Obwalden stand am letzten Donnerstag ein Mann, dem.sich<br />

die Öffentlichkeit für seine großen Verdienste in feiner Amtsführung<br />

und besonders für feine umsichtige und selbstlose<br />

Arbeit während des Krieges im Dienste des Anbauplanes zu<br />

großem Dank verpflichtet weiß. Regierungsrat Alois Abächerli,<br />

untadelig in seiner Amtsführung als umsichtiger<br />

Vorsteher des Staatswirtschaftsdepartementes, hatte sich als<br />

Kassier und Rechnungsführer der Bürgergemeinde Giswil in<br />

den Jahren 1940 auf 1941 Fehler zuschulden kommen lassen.<br />

Wenn darob auch das Bedauern mit Regierungsrat Abächerli<br />

allgemein ist, so mußte der Richter doch Recht vor Gnade gehen<br />

lassen und die Tatbestände ohne Ansehen der Person beurteilen.<br />

Der außerordentliche Staatsanwalt, Dr. E. Hochstraßer,<br />

Luzern, mußte vor Obergericht die Bestätigung des<br />

erstinstanzlichen Urteils beantragen, indem er nochmals ausführlich<br />

an Hand der Aktenlage die Strafbestandsmomente<br />

aufzeigte.<br />

Als Kassier der Bürgergemeinde Giswil hatte der Angeklagte<br />

einen erheblichen Zahlungsverkehr zu überwachen.<br />

Die Eintragungen im Rechnungsbuch der Gemeinde besorgte<br />

am Schluß des Rechnungsjahres auf Grund der ihm<br />

vom Kassier ausgehändigten Unterlagen Buchhalter Wilhelm<br />

Abächerli-Röthlin. Am 25. März 1942 wurde die Rechnung<br />

der Bürgergemeinde, lautend aus einen Saldo von Fr.<br />

7005.94 zugunsten der Gemeinde, von der Prüfuugskommifsion<br />

genehmigt, wobei es ihr entgangen war, daß der Rechnungsführer<br />

aus der Rechnung vom Jahre 1940 anstelle des<br />

richtigen Saldos von Fr. 11 541.85 nur Fr. 7541.85 vorgetragen<br />

hatte. Der Gemeindeschreiber, der sich an das richtige<br />

Saldo erinnerte, veranlaßte eine nochmalige Nachprüfung,<br />

die ergab, daß sich das Aktivsaldo der Bürgergemeinde<br />

leider nur wenig. Ich bin untröstlich über diesen<br />

Verlust. Beten wir für ihre Seelenruhe!"<br />

Welche Aufregung dieses Telegramm im kleinen Kloster<br />

der Vorsehung zu Staun Creek machte, läßt sich begreifen.<br />

Die kleine Klosterglocke, nur auf einer Seite angeschlagen, kündete<br />

der Stadt, daß eine Schwester gestorben sei. In der<br />

Kapelle knieten die Schwestern und verrichteten die üblichen<br />

Sterbegebete.<br />

Die Einwohner liefen zusammen. Ueberall sprach man von<br />

dem tragischen Ende der Deutschen, auf deren Ankunft man sich<br />

schon lange gefreut, die man mit Spannung erwartet hatte.<br />

Und als am andern Morgen ein Requiem für die Verblichene<br />

gehalten wurde, konnte die Kapelle die Menge der Besucher<br />

nicht fassen. Der Hausgang stand voll Menschen. Und viele<br />

mußten draußen stehen bleiben. Alle trugen an dem schweren<br />

Schlag, der die Schwestern betroffen hatte.<br />

4. Kapitel.<br />

Erst nach Eintritt der Dunkelheit kam der Arzt mit den<br />

Soldaten zurück. Gespannt sah ihm der Gouverneur entgegen.<br />

„Haben Sie etwas gefunden?"<br />

„Ja und nein. Den Jaguar haben wir. Von der Schwester<br />

war keine Spur zu entdecken."


Giswil durch diese falsche Rechnung um Fr. 4000.— verringert<br />

hatte.<br />

In der Strafuntersuchung gab Buchhalter Wilhelm Abächerli<br />

zu, die fraglichen Abänderungen auf Geheiß des Angeklagten<br />

vorgenommen zu haben. Der Angeklagte bestritt<br />

aber den Auftrag an den Buchhalter, die die Rechnungsdisferenz<br />

zu Ungunsten der Gemeinde verursachenden Ziffern zu<br />

ändern. Die Abänderung der beiden Zahlen sei weder von<br />

ihm noch vom Buchhalter, sondern von einem ihm nnbekannten<br />

Dritten vorgenommen worden. Die Rückzahlung des<br />

Mankos sei sofort nach der Entdeckung erfolgt. Eine Schädigungsabficht<br />

sei ihm ferngelegen, und tatsächlich sei auch die<br />

Bürgergemeinde nicht zu Schaden gekommen.<br />

Das Kantonsgericht ordnete alsdann eine Schriftexpertise<br />

an. Sie gelangte zum Schlüsse, daß die Fälschung der beiden<br />

kritischen Zahlen von der Hand des Buchhalters Wilhelm Abächerli<br />

ausgeführt worden sei. Bei dieser Aktenlage erachtete<br />

das Kantonsgericht den Beweis als rechtsgenüglich erbracht,<br />

daß Buchhalter Wilhelm Abächerli auf Veranlassung des verantwortlichen<br />

Angeklagten die kritischen Zahlen gefälscht<br />

habe. Als strafmildernde Momente zog das Kantonsgericht<br />

den bisherigen guten Leumund und seine großen Verdienste um<br />

die Öffentlichkeit bei geringer Belöhnung in Betracht, Momente,<br />

die den Bürgerrat von Giswil dazumal bestimmten,<br />

von einer Strafklage abzusehen. Ferner konstatiert das Kantonsgericht,<br />

daß der Schaden im vollen Umfange gedeckt sei.<br />

Es verwies auch auf Ar. 64 StGB, wonach der Richter die<br />

Strafe mildern kann, wenn seit der Tat verhältnismäßig lange<br />

Zeit verstrichen ist und der Täter sich während dieser Zeit gut<br />

gehalten hat.<br />

Dr. I. Studer, Luzern, als Verteidiger des Appellanten,<br />

plädierte auf Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils und<br />

Freispruch des Appellanten. Die auf zwei bloße Indizien —<br />

auf die Depositionen des Buchhalters Wilhelm Abächerli<br />

über die im Aufrage des Angeklagten ausgeführten Korrekturen<br />

und auf die Schriftexpertise vom Kantonsgericht gezogenen<br />

Schlüsse bezeichnete er als bloße Annahmen und<br />

Vermutungen, die eine Verurteilung des Appellanten noch<br />

keineswegs rechtfertigen würden.<br />

Der Appellant selbst beteuerte wiederholt, daß er sich in<br />

seiner Amtsführung als Kassier der Bürgergemeinde Giswil<br />

keiner Schuld bewußt sei. Jnsbesonders bestritt er aufs Entschiedenste<br />

den ihm zur Last gelegten Auftrag an Buchhalter<br />

Wilhelm Abächerli zur Korrektur der beiden Zahlen. An die<br />

Möglichkeit einer Bereicherung habe er in keinem Moment<br />

gedacht, sein einziges Vergehen erblicke er in der mangelnden<br />

Kontrolle der nachträglichen Aenderungen bei den Additionen.<br />

Für seine Behauptungen offerierte der Appellant wiederholt<br />

den Eid.<br />

In der anschließenden geheimen Beratung erkannte das<br />

Obergericht den Appellanten schuldig der Urkundenfälschung<br />

und Veruntreuung und verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis,<br />

bedingt erlassen.<br />

Die 14. kantonale Erziehungstagung in Luzern findet<br />

Mittwoch und Donnerstag, den 21. und 22. September, im<br />

Großratssaal des Regierungsgebäudes, Bahnhosstr. 15, statt.<br />

Die Vorträge beginnen um 9.00 Uhr vormittags und 14.00<br />

Uhr nachmittag und stehen unter dem Motto: „Durch innern<br />

Frieden zum äußern Frieden".<br />

Die kantonale Erziehungstagung bietet allen, denen das<br />

Wohl unserer Jugend am Herzen liegt, reiche Anregung für<br />

ihr Wirken in Schule und Internat, Heim und Elternhaus.<br />

Süßen Most ab Trotte für alle!<br />

Süßer Most ist flüssiges Obst und Obst ist wertvolle Nahrung.<br />

Wieder hat uns der Herbst eine mittlere Obsternte geschenkt.<br />

Im ganzen Lande herum fließt köstlicher, mit der<br />

Süße des Obstes erfüllter Saft von der Trotte. Wissen alle<br />

Schweizer und Schweizerinnen, was wir darin besitzen?<br />

Wir alle kennen den wunderbaren Einfluß, den Wasser,<br />

Luft und Sonne auf unser Wohlbefinden ausüben. Aber wie<br />

der Körper der Sonne bedarf, braucht er auch lebeiÄige Nahrung;<br />

die eine wirkt von außen, die andere von innen.<br />

Lebendige Nahrung besitzen wir im Obst; es führt dem Körper<br />

Lebenskraft in anderer Form zu.<br />

Wenn wir einen gesunden, guten und bekömmlichen Obstwein<br />

herstellen wollen, haben wir vieles zu befolgen und zu<br />

beobachten. Eine Hauptsache ist die Reinlichkeit und exaktes<br />

Arbeiten. Durch eine frühzeitige, gründliche Vorbereitung<br />

aller Mostgefäße sowie Pressen können wir den bäuerlichen<br />

Obstwein vor vielen unangenehmen Krankheitserscheinungen<br />

bewahren. Eine fachgemäße Weiterbehandlung der Obstsäfte<br />

ist unerläßlich (Einbmnd der Säfte, Gärführung mit Gär-<br />

Hefe, Abzug und so weiter).<br />

Aus den vielen Degustationen geht hervor, daß schon vor<br />

Ende des Winters ein großer Prozentsatz der bäuerlichen<br />

Obstweine nicht mehr einwandfrei sind. Bei Einbruch des<br />

warmen Frühlings- und Sommerwetters verdirbt ein weiterer<br />

großer Teil infolge unsachgemäßer Behandlung und Lagerung<br />

im Keller.<br />

H e l f t m i t, daß unsere Süß- und Gärsäfte durch Oualität<br />

in noch weiteren Kreisen Eingang finden und weiterhin<br />

„Haben Sie die Bestie erschossen?"<br />

„War schon tot!"<br />

^erstehe ich nicht. Erzählen Sie doch! Ist Aussicht, daß<br />

die Schwester gut davon kam?"<br />

„Gestatten Sie, Sir, ich muß mich niedersetzen. Und bitte,<br />

lassen Sie mir einen Whisky bringen. In der Eile habe ich<br />

das Frühstück vergessen. Ich bin ausgehungert wie ein Wolf<br />

und müde wie ein Hund."<br />

Er ließ sich in einen Sessel fallen und schloß die Augen.<br />

„Muß mich erst besinnen. Sonst geht alles durcheinander Also<br />

wir ritten zu bis zu der Stelle, wo der Ueberfall stattgefunden<br />

hat — eine Meile etwa hinter dem Sibun River. Die Spuren<br />

verrieten deutlich, wo die beiden Soldaten umgekehrt sind.<br />

Hier stiegen wir ab. Ich ging mit Flihg allein weiter. Der<br />

Spur nach. Natürlich hatten wir beide die Karabiner schußbereit<br />

im Arm." Er fuhr mit der Hand über die Stirn, Ja<br />

wo war ich doch?"<br />

„Trinken Sie mal erst", sagte Sir Bulwer. „Sie sind ja<br />

ganz aus dem Leim gegangen."<br />

als Volksgetränk erhalten bleiben. — Kampf den schlechten<br />

Säften, denn sie fördern die Konkurrenz, die uns durch die<br />

verschiedenen Süßwasser unsern Mostkonsum bedrohen. A.<br />

Auf Anregung Henri Dunants wurde das Internationale<br />

Komitee vom Roten Kreuz von einigen Schweizern gegründet.<br />

Auch heute noch können nur Schweizer Mitglied dieser Weltumspannenden<br />

Institution sein. Steht zu eurem größten Werk<br />

der Menschlichkeit und unterstützt das Internationale Komitee<br />

vom Roten Kreuz durch eine Spende.<br />

Obstvorbörse Luzern vom 13. September <strong>1949</strong>. Produzenten-Obstpreise<br />

mit 10 °/o Toleranz:<br />

Steps ei: Oualitätsgruppe I: 81 45 Rp., B 40 Rp.,<br />

E 20 Rp. Qualtiätsgruppe II: 37; 38; 18 Rp.<br />

Birnen: Qualitätsgruppe I: A 40 Rp., B 30 RP.,<br />

C 20 RP.<br />

Mo st ob st: Teilersbirnen franko Mosterei Fr. 7.— Pro<br />

100 kg. Gelbmöstler und andere reife Sorten Fr. 5.50. Reife<br />

Mostäpfel Fr. 7.—.<br />

Steinobst: Fellenberg-Zwetschgen 70 Rp.; Hauszwetschen<br />

50 Rp<br />

Nationalturnerverband Luzern, Ob- und Nidwaldeu.<br />

* Der 4. kantonale Ringertag gelangte am letzten Sonnrag<br />

bei schönstem Wetter in N e u e n k i r ch zur Durchführung.<br />

Die vielen Wettkämpfe vermittelten ein anschauliches Bild von<br />

der qualitativ hochstehenden Arbeit in den einzelnen Riegen.<br />

Die Alpnacher zeigten in allen 5 Gewichtsklassen unter<br />

den 150 Wettkämpfern respektierliche Leistungen.<br />

Rangliste. Hahnengewicht (bis 57 kg): 1. Bär Kurt,<br />

Zürich 57.70. 2. PeterStefan, Alpnach 55.90. 3. Portmann<br />

Robert, Ruswil 55.30. 4. Lussi Richard, Ruswil 55.30.<br />

5. Emhardt R., Kerns 55.00 (alle mit Zweig),<br />

Leichgewicht (bis 67 kg): 1. Kunz Hans, Wolhusen 58.20.<br />

2. Schnellmann Ernst, Reichenburg 56.90. 3. Langenfand<br />

O., Alpnach 56.60. 4. Oetterli Josef, Neuenkirch 56.40.<br />

5. Blättler Ernst, Alpnach 56.10. 6. Stucki F., Kriens<br />

56.00. 7. Rüegsegger Paul, Luzern-Stadt 55.90.<br />

Mittel-, Halb- und Schwergewicht: 1. Anliker W., Wolhusen<br />

57.50. 2. Wüest Jakob, Luzern-Stadt 56.60. 3. Fuchs<br />

Josef, Alpnach 56.40. 4. Gasser Franz, Horw 56.30.<br />

5. Müller Luzern-Stadt 56.30. 6. Gisler Max, Altdorf<br />

55.90. ><br />

Vom Pilatus. (Mitget.) Um es den Pilatusbesuchern, die<br />

schon am Samstag oder am Sonntag in der Frühe die Bergeshöhe<br />

aufsuchen, zu ermöglichen, am Eidgenössischen Bettag<br />

einer hl. Messe beizuwohnen, findet Sonntag, den 18. Sept.,<br />

morgens um 9.30 Uhr, auf Pilatus-Kulm ein katholischer<br />

Berggottsdienst statt.<br />

. Ausbrecher erwischt. * Unser Blatt meldete kürzlich das<br />

Entweichen des bekannten I. Beuggert aus einer bern. Strafanstalt.<br />

Der Ausbrecher konnte nun von einem <strong>Obwaldner</strong><br />

Hochwildjäger auf einer Lungerer Alp wieder dingfest gemacht<br />

werden. Beuggert, der schon einmal die Route nach Obwalden<br />

einschlug, scheints die freie Luft der <strong>Obwaldner</strong> Berge angetan<br />

zu haben.<br />

Obwalden in neuen Kalendern. „Daheim 1 950 ",<br />

der Kalender des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes,<br />

bringt viel <strong>Obwaldner</strong>isches. Agnes von Segesser schreibt<br />

ein>en warmen Nekrolog unserer Schriftstellerin Rosalie<br />

Küchler-Ming. Aus „Unseres lieben Herrgotts Orgel" unserer<br />

Heimatdichterin ist „Das Wunder" abgedruckt, ferner die<br />

prächtigen Gedichte „D'r Rosestruich" und „D'r Franzsepp".<br />

Die Lungerer dürften Freude haben an dem bebilderten Artikel<br />

„Fahrt zu den Beatushöhlen". Der Daheim-Kalender ist<br />

eine herzwarme Familienlektüre.<br />

Der Franziskuskalender 195 0, ebenfalls ein<br />

guter Hausfreund für die Herbst- und Winterabend, hält im<br />

Bilde die beiden toten Freunde des <strong>Obwaldner</strong>volkes fest, dre<br />

H. H. Pater Pius Suter und Pater Kasimir Meier. Ergreisend<br />

ist das Bild des langjährigen Rektors ani Stanser Kollegium,<br />

H. H. Pater Alfred Benz im Totensarg. (Korr.)<br />

Schwingfest auf Allweg.<br />

Der von 97 Wettkämpfern und über 2000 Zuschauern besuchte<br />

Schwinget vom letzten Sonntag auf dem historischen<br />

Boden von Allweg hat einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.<br />

Die Funktionäre der Schwiegersektionen Nidwalden<br />

mit Gemeindepräsident Ed. Schallberger als Präsident des<br />

Organisationskomitee betreuten den Anlaß musterhaft. —<br />

Schwinger und Kampfgericht sorgten für einen spannenden<br />

und reibungslosen Verlauf des interkantonalen Hosenlnpses,<br />

aus dem der stramme Oberländer Senne Ernst Abplanalp als<br />

verdienter Sieger hervorging. Er gewann und verlor mit<br />

Josef Zurfluh (Andermatt) und warf bann der Reihe nach<br />

Joses Felder (Stans), Paul von Flüe (Sächseln), Oskar Berchtold<br />

(Unterkulm) und Walter Haupt (Ruswil). Die 16 besten<br />

Schwinger erhielten je eine kostbare Früchtenschale in künstlerischer<br />

Ausführung.<br />

Auszug aus der Rangliste: 1. Abplanalp E. (Jnnertkirchen)<br />

58 Pkte., 2. Grüter M. (Ruswil) 57,?, 3. Haupt W.<br />

(Ruswil), Odermatt Th. (Büren bei Stans), Berchtold O.<br />

(Unterkulm) je 57, 4. Schumacher Josef (Luzern), von Flüe P.<br />

(Sächseln) je 56.75, 5. Zumstein R. (Lungern), Zurfluh I.<br />

(Andermatt) je 56.50, 6. Ritter E. (Pratteln), 7. Odermatt A.<br />

(Siebnen), Richener R. (Wolfwil), Zumbrunn W. (Unterbach),<br />

Kehrli F. (Basel), Kaufmann I. (Lungern), Reichmuth F.<br />

(Einsiedeln) je 56 Punkte.<br />

Tarnen. Unser Schwibbogen. Das Titelblatt der „Luzerner<br />

Illustrierten" vom Donnerstag schmückt ein ganzseitiges<br />

Bild des Schwibbogens (Photo Abächerli, Sarnen). Die Redaktion<br />

des Blattes bemerkt zu dieser-stimmungsvollen Aufnähme:<br />

„Der schöne Schwibbogen über die Sarner-Aa sollte<br />

nach der Auffassung aAer Heimat- und Naturfreunde erhalten<br />

bleiben. Sie hoffen, daß die Behörden alles tun werden, um<br />

diesen von den meisten Sarnern gehegten Wunsch zu erfüllen."<br />

Sarnen. Operetten in Sarnen. Während die Theatervereine<br />

in den umliegenden Dörfern in der kommenden Theatersaison<br />

wieder ihre gern gesehenen Volksschauspiele auf die<br />

Bühne bringen werden, scheint in Sarnen, entsprechend dem<br />

halbstädtischen Charakter, der Wunsch des Publikums immer<br />

mehr nach der Operette zu gehen. Die Operettenliebhaber<br />

dürften diesmal auch rechlich auf ihre Rechnung kommen.<br />

Bereits vor geraumer Zeit hat die Leitung der Bäbn<br />

Vereinigung bekanntgegeben, daß sie nach Neujahr mit li<br />

Operette an die Oessentlichkeit treten werde. Die Stückw -<br />

ist noch nicht bekannt.<br />

^<br />

Sarnen erinnert sich auch noch an die einmalige Aukk'i.<br />

rung tuuy uu der Operette tr „Frederike" u—~ in der letzten Spielsaison b C) ,?*<br />

Krra das Luzerner (iiiiPrnpr (SrtfpmBle Ensemble von Herrn k>errn Otto Kintzl. KinKl Wie Niia uns m't<br />

geteilt wird, hat sich dieses Ensemble nun mit der Qberett?<br />

bühne Winterthur zusammengeschlossen. Aus dieser<br />

dung verspreche sto sie strf» sich pirta eine Verbesserung 9^prhpffprimrr der hov Ausführung Qr\.cc»v *1<br />

einerseits, unter Vermeidung von Doppelspurigkeiten »»I<br />

Uebersättigung des Theaterpublikums anderseits. Für h<br />

Spielsaison <strong>1949</strong> auf 1950 hat das neue Ensemble soiq enh<br />

Operetten aus dem Spielplan vorgesehen: „Dreimäderlhau^<br />

„Gräfin Mariza", „Ferien im Tessin", „Lustige Witwe"'<br />

„Paganini" und „Walzertraum". Das neue Ensemble gebenfj<br />

Sarnen zunächst am kommenden 9./10. Oktober mit J<br />

„Dreimäderlhaus "-Operette zu beglücken.<br />

Sarnen. Gratulation an eine ehemalige LehrschyMx,<br />

In Nr. 70 des „March-Anzeiger" ist zu lesen, daß unsere L'<br />

malige Lehrschwester, ehr». Sr. Maria Ancilla L<br />

1. September <strong>1949</strong> im Mutterhaus in Menzingen ihr Goldenes<br />

Proseßjubiläum gefeiert habe. Der hervorragenden und<br />

geschätzten Lehrerin gratulieren auch ihre Schüler von Sarnen<br />

und Lungern zu ihrem Freudentag und übersenden ihr mit<br />

aufrichtiger Treue und Dankbarkeit die besten Wünsche. -<br />

Dreißig oder mehr Jahre war die ehrw. Sr. Maria An^<br />

cilla Knaben-Mittelschullehrerin in Sarnen. Leider mußte sie<br />

aus Gesundheitsrücksichten das ihr so geliebte Arbeitsfeld viel<br />

zu früh verlassen und in die sonnige Höhe von Lungern übersiedeln.<br />

Die gute Schwester wußte ihre Schüler auch dort an<br />

sich zu bannen, langsam aber sicher blühte ihre Arbeit, und<br />

nur ungern sah man sie nach acht Jahren wiederum von'ihrer<br />

zweiten Heimat scheiden. Auch sie denkt sicher viel an die<br />

<strong>Obwaldner</strong> Schulbuben zurück. Wir wünschen ihr noch recht<br />

lange gute Gesundheit, aus daß sie ihre Kräfte der ihr lieb<br />

gewordenen Schulgemeinde Schübelbach noch lange schenken<br />

kann.<br />

Dankschuldige Schüler.<br />

Sarnen. Unbegreifliche Bauerei! (Stimme aus dem Leserkreis.)<br />

Es wirkt irgendwie komisch, wenn man sich ob eines<br />

kleinen Baufehlers, der darin besteht, daß die Hausfront statt<br />

gegen Westen gegen Norden liegt, derart aufregt (s. „Unterwaldner"),<br />

dabei aber viel schlechtere und verhängnisvollere<br />

Bauprojekte übersieht. Bauprojekte, wie jenes auf dem Bahnhofplatz,<br />

das für eine gute Dorfplanung kein besonders gutes<br />

Zeugnis ablegt, wobei aber auch gesagt werden muß, daß es<br />

nicht ganz verständlich ist, warum die kantonale Heimatschuhkommission<br />

nicht mehr Gewicht darauf legt, sich Gehör zu verschassen.<br />

Auch ist es unbegreiflich, warum der Kanton eine<br />

solche Bauerei sanktioniert!<br />

Dieser Geschäftsbau widerspricht meines Erachtens jeder<br />

Dorfplanung; denn er Paßt nun einmal nicht in unser sonst<br />

schönes Dorfbild hinein. Im Gegenteil, er wirkt Protzig und<br />

grob. Offenbar haben hier die maßgebenden Instanzen in<br />

Baufragen vollständig versagt?<br />

Wo bleibt da die „Pro C a m p a g n a ", die sonst<br />

immer auf dem Platze erscheint, wenn irgendwo ein Hausgiebelchen<br />

verkehrt zu stehen kommt? Wo bleibt der Heimatschütz,<br />

der sonst dafür sorgt, daß jedes weiße Transformatoren-<br />

Häuschen braun angestrichen wird? — Und finden eigentlich<br />

auch die kantonalen Bauorgane diesen Bau „schön wie die<br />

Parkverbottafeln im Dorf"?<br />

*<br />

Nachschrift der Redaktion: Wir haben verfchiedentlich<br />

zum Bau auf dem Bahnhofplatz Einsendungen<br />

erhalten. Den einen scheint der Bau zu modern-klotzig zu<br />

sein und damit an einen amerikanischen Baustil zu gemahnen,<br />

andern nimmt er Lust, Licht und Sonne weg, weil nun für<br />

Sarnen etwas übertrieben in die Höhe wachsend, und wieder<br />

für andere stellt er eine dauernde Verkehrsgefährdung dar.<br />

Wir veröffentlichen vorstehend nur eine Einsendung und<br />

wollen mit einem eigenen Werturteil noch zuwarten, bis<br />

der Bau fertig unter Dach ist.<br />

Kerns. (Eing.) „Was willst du in die Ferne schweifen, sieh<br />

das Gute liegt so nah!" Und trotzdem hat der Verstand des<br />

Frauen - und Müttervereins Kerns seine Mitglieder<br />

aus Anlaß seines 20jährigen Bestehens zu einem Ausflug<br />

in den schönen Tessin mit Wallfahrt nach Madonna<br />

d e l S a f f o eingeladen. Dem Tagesprogramm und der<br />

Reise entsprechend war die Abfahrt früh angesetzt. Die erste<br />

Ueberraschung wartete schon in Kägiswil auf uns. Luxuswagen<br />

der Brünigbahn wurden uns zur Verfügung gestellt.<br />

War das ein Wiegen und Sichfreuen in diesen schönen Glaswagen!<br />

Unsere Frauen und Mütter sitzen eben nicht alle Tage<br />

im weichen Polster. Diese Vorzugsbedienung ist wohl Herrn<br />

Stationsvorstand Bennet zu verdanken, der übrigens bis zu<br />

unserer glücklichen Heimkehr am Abend um einen angenehmen<br />

und reibungslosen Transport sehr besorgt war. Wie er sich<br />

bemüht hat um uns Kernser, das war eben Dienst am<br />

Kunden.<br />

Was St. Peter punkto Wetter im Schilde führt, bleibt<br />

vorläufig hinter grauen Wolkenschleiern verborgen. Aber jeuseits<br />

des Gotthard holt uns Frau Sonne ab und bringt<br />

Freude und frohe Stimmung in unsere Scharen. Viele unserer<br />

Frauen und Mütter kennen ja den Tessin nur vom<br />

lagert , von dem, was Gatte und Söhne erzählen, wenn f' e<br />

jenseits der Alpen im Militärdienst waren. Bellinzona, Tene-<br />

Z<br />

cq<br />

©


o sind bereits hntruns.Es grüßen die ersten Palmen die<br />

Wahrzeichen der südlichen Heimat. Fahrplanmäßig fahren w r<br />

in Locarno em. Standarten und Kantonswimpeln haben w r<br />

m bei uns. Dafür losen unsere trachtentragendm Fmuen<br />

den gwundr,gen Locanefern das Rätsel unserer fterbiSw »<br />

kürzester Zeit sind wir oben auf dem Felsen bei d?r Madonna<br />

del Sasso und grüßen die Gnadenmutter. Vor uns ist BerSS<br />

ein Pilgerzug aus Mailand eingezogen. Ist das nun in der<br />

Mllfahrts irche «n buntes Durcheinander. Die lebhafte begeisterte<br />

Italienerin, bei der jede Bewegung Temperament<br />

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Feld, Sächseln 85 Pkte. 3. Kobi, Rohrer Jos., Gehrsmatt,<br />

Sächseln 85. 5. Globi, Rohrer Paul, Kurigen, Sächseln 84.<br />

7. Held, Ming Gebrüder, Ledi, Lungern 83. 8. Heiri, Küchler<br />

Albert, Schür, Kägiswil 83. 10. Edel, Michel Jos. Gerixmatt,<br />

Melchtal 83. 14. Jordi, Gasser Gebr., Zänzis, Obsee, Lungern<br />

83. 16. Jux, Spichtig Herrn., Großhaus, Sächseln 82.<br />

29. Firabä, Jmseld Siegfr., Lungern 80.<br />

Ib. Klasse: 34. Walser, Jmfeld Baptist, bei der alten Kirche,<br />

Lungern. 37. Ulan, Burch Jos., Bachschweifi, Stalden.<br />

4V. Zar, Burch Nikl., Boden, Wilen.<br />

Abteilung IX. 1a. Klasse: 2. Reno, Spichtig Walter,<br />

Bunzli, Sächseln 85 Pkte. 3. Brünig, Ming Franz, Hostatt,<br />

Lungern 84. 9. Mncki, Kiser Joses, Breitholz, Ramersberg 82.<br />

15. Sämi, Gasser August, Grabi, Alpnach-Dorf 81. 17. Oberst,<br />

Aeschbacher Ad., Schürli, Stalden, Sarnen 81. 20. Melin,<br />

Schaltn Jos., Dossen, Flüeli 80. 27. Jodel, Vogler-Ming Fr.,<br />

Lungern 80. 28. Rigo, Jmfeld Siegfried, Lungern, 80. 29.<br />

Graf, Fanger Nikl., Stollen, Stalden, Sarnen 80. 30. Rex,<br />

Rohrer Alois, Kreuzmatt, Sächseln 80.<br />

Ib. Klasse: 34. Jodel, Enz-Abächerli Al., Rebstock, Giswil.<br />

35. Bruno, Britschgi Albert, Troghaus, Stalden, Sarnen.<br />

38. Roll, Müller Gerold, Gehren, Stalden, Sarnen.<br />

(Schluß folgt.)<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 18. September.<br />

9.00 Herr, wie sind Deine Werke so groß und viel...<br />

10.15 Studioorchester. 11.15 Worte von Schweizer Dichtern.<br />

11.50 Männerchor Bern. 12.10 Fantasie in f-moll (Schubert).<br />

12.40 Sonntags-Mosaik mit schönen Schallplatten.<br />

13.30 Us em bluemete Trögli. 14.20 Gottfried Roth erzählt.<br />

14.45 Jodellieder. 15.40 Das Chorgericht, kulturhistorische<br />

Skizze. 16.10 Kleine Violinstücke, gespielt von großen Meistern.<br />

16.25 Orchester Dumont. 17.10 Le „Petit Choeur" aus<br />

Fribourg singt. 17.30 Die Kirche von St. Ursanne. 17.50<br />

Glockenwanderung durch den Jura. 18.10 Katholische<br />

Bettagsfeier. 19.00 Mozart-Quintett. 20.25 Rodelinde,<br />

Oper von Händel. 22.05 Irgendwo um -diese Zeit...<br />

Montag, 19. September.<br />

12.15 Die „Garde rspublicaiue de Paris" spielt. 12.40<br />

Studioorchester. 13.35 Lieder von Tschaikowsky. 14.00 Für die<br />

Frauen. 16.30 Orchestre de la Suisse romaude. 17.30 Kind<br />

und Tier. 17.50 Zurück zur Natur, kleine Hörfolge. 18.00<br />

Sonate in D-Dur v. Joh. Nepomuk Hummel. 18.30 Orchester<br />

Dumont. 19.00 Unser Montagskurs: Claude Debussy. 20.00<br />

Wunschkonzert. 20.30 Kampf der Maul- und Klauenseuche.<br />

21.00 Beromünster gibt Auskunft. 21.15 Zeitgenössische r .<br />

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ländische Musik.<br />

Dienstag, 20. September.<br />

11.30 Opernarien. 12.00 Opernmusik. 12.15 Klaviers».<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 An der Schwelle des Herbst--<br />

13.35 Quartett für vier Hörner. 13.45 Aus Operetten uns!<br />

Tonfilmen. 16.30 Tanzmusik zum Tee. 17.30 Literaris»?<br />

Vorlesung. 18.00 Sechsnhrorchester. 18.40 von Schweiz<br />

Bädern und Heilquellen. 19.10 Liederkranz Helvetia Tb»»<br />

20.00 Holländische Orchestermusik. 20.45 Betrachtungen<br />

spielt<br />

Mittwoch, 21. September.<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Das fröhliche SMctbiet<br />

duo. 13.25 Besinnliche halbe i&hmbe. 14.00 Platten. 17 3o<br />

Jugendstunde. 17.50 Kindernachrichtendienst. 18.00 Orchester<br />

Dumont. 18.40 Abenteuer eines seefahrenden Eidgenossen<br />

18.55 Jonny Play und seine Musikanten. 20.00 Berner<br />

Stadtorchester. 20.15 Die Saar heute, Hörbericht. 2g55<br />

Studio Berns Hausmusikkreis.<br />

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Sauten / Mittwoch, den 21. September <strong>1949</strong><br />

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A n d e r S c h w e l l e d<br />

Geliebte Diözesanen!<br />

Hirtenbrief «der hoch-würdigsten schwc<br />

Auf ihrer Wanderung durch die Jahrhunderte hält die<br />

heilige Kirche von Zeit zu Zeit an jenen großen Marksteinen<br />

inrte, die besondere Höhepunkte des Weges bezeichnen. Es<br />

sind das jene geschichtliche Stunden, in denen das Strombett<br />

der göttlichen Gnade sich weitet, und voller und reicher als<br />

sonst bie Quellen der ewigen Liebe, rettend und reinigend,<br />

sich in die Menschheit ergießen; es sind die „Heiligen Jahre",<br />

die den Gläubigen die außerordentliche Gunst des Jubiläumsablasses<br />

vermitteln. Das kommende Jahr 1950 wird<br />

ein solches Gnadenjahr sein. Wir haben das feste Vertrauen,<br />

daß das katholische Schweizervolk diese große Stunde göttlicher<br />

Barmherzigkeit nicht achtlos werde vorbeigehen lassen.<br />

Eine solche Nachlässigkeit wäre nicht entschuldbar. Die tiefste<br />

Bedeutung des Heiligen Jahres heißt: Gnade. Das Heil der<br />

unsterblichen Seelen steht beherrschend im Vordergrund. In<br />

dem erregenden Wirrwarr unsere Zeit tritt noch ein anderer<br />

Gesichtspunkt hinzu, den wir besonders hervorheben möchten.<br />

Es g>eht heute nicht nur um das Heil der einzelnen Seelen,<br />

sondern um die Rettung der christlichen Kultur überhaupt,<br />

um die Rettung der Welt. Auf dem Hintergrund der weltgeschichtlichen<br />

Ereignisse unserer Zeit überragt das nächste<br />

Heilige Jahr alle andern zuvor. Die großen Pilgerscharen,<br />

die man in Rom am Apostelgrabe erwartet, werden Träger<br />

sein starker, aufbauender Kräfte; denn Aufbau und Stärke<br />

bebeutet die Wucht ihrer Zahl, die Einheit der verschiedensten<br />

Nationen und Völker, die Reinheit ihrer Gesinnung und die<br />

religiöse Glut ihres Glaubens. In einer Zeit, wo eine quälende<br />

Unsicherheit das Leben der Völker belastet und ein bis<br />

zum Unsinn gesteigerter Materialismus um sich greift, werden<br />

die Rompilger den Glauben an die sieghafte Kraft des<br />

Christentums als das Zeichen aufrichten, das die Menschheil<br />

den drohenden Gefahren entreißt.<br />

Die Unruhe der Völker<br />

Die furchtbare Angst, die heute alle Gemüter bedrückt,<br />

mag verschiedene Aspekte aufweisen, aber wegleugnen läßt<br />

sie sich nicht. Trotzdem sich seit Kriegsende manches gebessert<br />

hat, findet die Welt ihr Gleichgewicht nicht, vor allem nicht<br />

im Bereich der sozialen Gerechtigkeit. Daneben geht, bald geöeckt<br />

und getarnt, bald ganz offen und gewalttätig, der Klassenkampf<br />

weiter. Was die Beziehungen der Völker angeht,<br />

stöhnen diese unter der erdrückenden Last immer neuer Rüstungsauslagen.<br />

Die wissenschaftliche Forschung produziert<br />

Waffen, deren Wirkung von Tag zu Tag verheerender wird.<br />

Wann wurde überdies die Würde der menschlichen Persönlichkeit<br />

derart verachtet wie heute? Je mehr man zum Menschert<br />

von der Freiheit spricht, desto mehr bedroht ihn von<br />

allen Seiten die Knechtschaft. Selbst in unserem Abendland<br />

maßt ein sogennantes „Staatsinteresse" sich an, Maßstab des<br />

Rechtes zu sein, eines Rechtes der Kerkerzellen und Ausmhmegesetze.<br />

Wie ein schleichendes Gift dringt der Totalitarismus«<br />

überall ein und zersetzt — Zug um Zug — alle<br />

Kreise des Lebens. In einer Gesellschaft, in der die Menschern<br />

kaum mehr eine Arbeit annehmen können, kein Haus<br />

wehr bauen, keine Meinung mehr öffentlich äufsern, ja nicht<br />

einmal die familiäre Vertraulichkeit pflegen dürfen, ohne ir-<br />

Mnd einem Kontrolleur, einer Kommission, einer Partei oder<br />

einem Polizeibeamten Rechenschaft geben zu müssen, darf<br />

man wohl jenes Wort, das einst vom Schafott her erklang,<br />

. Bischöfe zum Eidg. Büß und Bettag.<br />

in Erinnerung rufen: „Arme Freiheit, wie viele Ketten hat<br />

man in deinem Namen geschmiedet!"<br />

Vom Materialismus zum Kommunismus<br />

Gebieterisch drängt sich die Frage nach den Ursachen dieses<br />

verhängnisvollen Zustandes aus. Im tiefsten Grund geht<br />

er auf eine einzige Quelle zurück; e i n Tatbestand liegt allem<br />

zugrunde. Dieser aber greift an die Wurzel des Christentums:<br />

im Alltag des Lebens ist der Glaube an den Primat der<br />

Seele beinahe gestorben. Der göttliche Funke des «Geistes,<br />

dem Menschen vom Schöpfer als Krönung «gegeben, ist im<br />

Dunkel materialistischer Lebensgestaltung ausgelöscht<br />

worden.<br />

Am Ansang dieser Entwicklung bewertete man den Menschen<br />

einfach als ein „höher entwickeltes Tier", den geistigen<br />

Gedanken nur als stoffliche Ausscheidung. In der Folge kam<br />

man dazu, im Menschen nur noch eine Nummer zu sehen.<br />

Den Völkern verblieb noch die Ehre, Rasse und Arbeitsertrag<br />

zu verbessern. Auf geistigem Gebiete wurde das bloße<br />

Nützlichkeitsdenken modern. Jede von Geist und Seele geprägte<br />

Haltung wurde ihres Ranges beraubt und als unverbindlich<br />

erklärt. An die Stelle der christlichen Tugend<br />

trat das Vergnügen, und die Aufgaben frommer häuslicher<br />

Sitte übernahm der Komfort. Der inneren Wandlung folgte<br />

getreu die äußere Wirkung. Es verdämmerte das einfachste<br />

Gefühl für Schicklichkeit. Anstand und Sinn für Ehre und<br />

Würde wurde begraben, während die Kriminalität der Ingrad<br />

anstieg. Man bemächtigte sich der gewatigsten Entdeckungen<br />

wissenschaftlicher Forschung und setzte sie ein, um den<br />

Massenmord zu vermehren, ohne irgend eine Rücksicht aus<br />

feierlich beschworene Verträge, ohne jegliche Ehrfurcht vor<br />

der Würde des menschlichen Lebens. Man vollendete, was<br />

ein moderner Denker die „Technik der -Erniedrigung" genannt<br />

hat. In einer Welt ohne Seele hat man das Gesetz des<br />

Urwalds, das erbarmungslose „Recht des Stärkeren", proklamiert.<br />

Gleichsam als Zusammenfassung aller Materialismen erhob<br />

sich am Ende dieser Entwicklung ein System, das zu<br />

allem noch den erklärten Atheismus, die unsinnigsten Träume<br />

eines kommenden Paradieses und den Geist der Habsucht und<br />

der 'Verneinung hinzufügte. Aus diesem dunklen Gebräu<br />

mußte ein ungeheurer Feuerwirbel des Haßes hervorbrechen:<br />

der Kommunismus, der drohend wie ein Alpdruck auf<br />

der zivilisierten Welt lastet; der Kommunismus, mit dessen<br />

-Sieg die Welt ein einziges Konzentrationslager -würde; der<br />

Kommunismus, mit dem ein Christ und ganz besonders ein<br />

katholischer Christ, gemäß den Erklärungen des heiligen Ossiziums,<br />

keinen Kompromiß eingehen und sich nicht auf die<br />

geringste Zusammenarbeit einlassen darf.<br />

Dieser erschütternden Gefahr gegenüber sind uns nun die<br />

Augen geöffnet worden. Die Menschheit «erkennt, daß sie an<br />

einem Scheideweg steht. Sie -wird in einem Abgrund versinken,<br />

wenn sie es zuläßt, daß ihre Fundamente -weiterhin<br />

vom Dynamit des Materialismus unterminiert werden, und<br />

wenn sie sich damit dem Kommunismus verschreibt. Sie kann<br />

sich wieder «erheben, wenn sie -im heiligen Glauben und in<br />

den Weisungen des Evangeliums ihre Lebensgrundsätze sucht.<br />

Der Großkampf zwischen Christentum und Kommunismus ist<br />

heute entbrannt. Aus diesem -Grunde haben wir immer wieder<br />

den konfessionellen Frieden gelobt und empfohlen und be-<br />

Der Diener trat ein und meldete: „Sir, das Diner ist<br />

bereit!"<br />

„Kommen Sie, Doktor. Sie haben Ihr Essen heute verdient.<br />

Williams ist, wie ich sehe, auch schon da!"<br />

Während sich Dr. Fox mit liebender Hingabe seinem Teller<br />

widmete, unterrichtet der Gouverneur seinen Adjutanten über<br />

das, was er erfahren hatte. „Eine Frage steht noch offen:<br />

Wer hat den Jaguar erlegt?"<br />

Der Arzt zuckte mit den Schultern. „Weiß ich auch nicht.<br />

Der Retter müßte wie ein Deus ex machina erschienen sein.<br />

Es war, wie gesagt, keine weiter Spur zu finden. Das Merkwürdigste<br />

ist, der Jaguar hat zwei Schüsse erhalten. Und zwar<br />

in beide Augen."<br />

„Die Soldaten können es wohl nicht gewesen sein , meinte<br />

der Leutnant. „Die hätten sich dieser Heldentat gewiß in hohen<br />

Tönen gerühmt."<br />

„Ach", sagte der Gouverneur wegwerfend, „man muß ja<br />

schämen wegen dieser Feiglinge. Statt ihre Gewehre zu gebrauchen,<br />

sind sie ausgerissen. Das eigene Fell mußte in<br />

Sicherheit gebracht werden. Das haben sie freilich auch erreicht."<br />

,<br />

„Aber irgendwer muß den Jaguar doch erlegt haben ,<br />

meinte nun auch der Leutnant.<br />

„Vielleicht kann der Sergeant darüber Auskunft geben",<br />

mühen nns« weiterhin um Friede und Eintracht unter den<br />

Christen — gegenüber «dem gemeinsamen Feind. Der Feind,<br />

dem wir gegenüberstehen ist der Feind Christi. Es darf keine<br />

Bresche geben in der Christlichen Front.<br />

Das Heil im Christentum<br />

Hippolyte Taine zählt zu den berühmtesten Materialisten.<br />

Am -Ende seines Lebens ist dieser scharfe Beobachter auf eine<br />

erschreckende Erkenntnis gestoßen. «Seine -Studien hatten ihn<br />

zur Erkenntnis dessen geführt, was wir Christen durch das<br />

Dogma der Erbsünde wissen. Er entdeckte, daß in der Natur<br />

des gefallenen Menschen noch immer jenes „wilde Tier"<br />

schlummert, dessen furchbares Erwachen wir in den« jüngstvergangenen<br />

Jahren mitansehen mußten. So wurde denn<br />

dieses letzte Wort dieses unverdächtigen Zeugen ein Ruhmeswort<br />

sür die Kirche: „Nur die christliche Religion besitzt<br />

jene mächtigen Flügel, -welche den Menschen über ihn selbst<br />

Hinanstragen. Immer und überall ist es dasselbe Schauspiel,<br />

das sich seit achtzehn Jahrhunderten wiederholt; von dem<br />

Tage an, an dem diese Flügel gefesselt werden oder erlahmen,<br />

sinkt auch die öffentliche und private Moral, und' die Gesellschaft<br />

wird zur Henkerzelle oder zum ,Freudenhaus'." Taine<br />

hat richtig gesehen. Unsere heutige Welt, Gott und seiner<br />

Führung entlaufen, scheint auf diesem Wege zu -wandern.<br />

Die Gegenwart leidet unter -dem versengenden Hauch des<br />

Materialismus. Die geistige Dürre ist die besondere Krankheit<br />

dieses Jahrhunderts. Aber noch ist die Kirche da. Mitten<br />

in den steilen Fieberkurven der Welt schenkt sie dem Menschen,<br />

im Bewußtsein ihrer Unüberwindlichkeit, die starke Sichevheit<br />

ihres.Glaubens und ihres Vertrauens. Aller Vergewaltigung<br />

gegenüber verkündet sie den unverletzlichen Primat<br />

der Seele und den unantastbaren Wert der menschlichen<br />

Persönlichkeit, die durch das göttliche Blut Christi erkauft<br />

wurde; sie lehrt ferner die unvergänglichen Grundgesetze der<br />

der Ordnung nnd Freiheit, der Gerechtigkeit und des FriedenS,<br />

der Opserbereitschast, der Wahrheit und -Ehre und<br />

Freude; mit einem Wort: sie sorgt sich nicht allein um das<br />

ewige Heil, sondern sie möchte vielmehr auch die Welt zum<br />

irdischen Glück emporführen.<br />

Der Kommunismus hat deshalb der Kirche furchtbaren<br />

Haß geschworen, den Haß der Finsternis gegen das Licht.<br />

Uns dürfen indessen diese Ausbrüche des Hasses und diese Revolutionen<br />

mit ihrem Movdgesolge so wenig als Wissenschaftliche<br />

Verfolgungen- schrecken. Wir haben die Verheissungen<br />

des göttlichen Stifters der Kirche auf unserer Seite, und die<br />

Annalen der Kirchengeschichte erzählen uns, wie oft gerade<br />

dunkelste Epochen der Wiedergeburt am nächsten standen.<br />

In diesem starken Glauben, Geliebte, wollen wir «im Heiligen<br />

Jahr den Jubiläumsablaß gewinnen und uns in Scharen<br />

am Grabe der Apostelfürsten versammeln. Gemeinsam<br />

wollen «wir dort unsern unauslöschlichen Glauben an die Zukunft<br />

des' Christentums stärken und in dankbarer Erinnerung<br />

unserer jüngsten Blutzeugen unsere unbedingte Treue zu<br />

Kirche und Papst besiegeln. In kindlicher Verehrung wollen<br />

wir den -Stellvertreter Christi begrüßen. Mit dem Haß, der<br />

wachsend sich gegen ihn türmt, wächst auch unsere Liebe zu<br />

ihm, dem von «Gott auserwählten, der ans dem Stuhl Petri<br />

den Protest des Geistes gegen alle Tyrannei unbesiegbar erhebt.<br />

Der Kampf gegen den Materialismus ruft offensichtlich<br />

nach einem stärkeren Einsatz der Kräfte — vor allem auf dem<br />

wissenschaftlichen Gebiet in Geschichte, Philosophie und Naturwifsenschaft.<br />

Wir wollen Gott danken, daß wir in der<br />

katholischen Universität Freiburg ein hervorragendes wissenschaftllches<br />

Zentrum besitzen, das über unsere Landesgrenzen<br />

hinaus Anerkennung genießt. Möge unsere studierende<br />

„Wie?", fragte Excellenz. „Kam er nicht mit Ihnen<br />

zurück?"<br />

„Nein, ich wollte ja noch weiter erzählen. Ich schickte ihn<br />

bis zum Posten am Manatee River. Ihre Gutheißung setzte ich<br />

voraus. Wenn die Schwester wirklich entkommen ist, wird man<br />

es dort wissen. Sie kann die Stelle kaum passieren, ohne gesehen<br />

zu werden. Fligh soll heute abend noch melden. Dem<br />

Postmeister sagte ich im Vorübergehen Bescheid. Er wartet,<br />

bis Fligh anruft."<br />

Der Diener trat ein und meldete: „Der Herr Postmeister."<br />

„Ich lasse bitten."<br />

Der Postmeister kam. Sein Gesicht verriet schon, daß er<br />

nichts Erfreuliches brachte.<br />

„Sergeant Fligh hat sich gemeldet. Leider hat er nichts<br />

feststellen können. Am Posten Manatee ist die Schwester nicht<br />

vorbeigekommen. Morgen kommt er zurück."<br />

„Ich danke Ihnen, Mister Slong. Haben Sie schon gegessen?<br />

Ja? Das ist gut. Wir haben auch nichts übrig gelassen.<br />

Der Doktor hatte einen Bärenhunger. Aber bleiben<br />

Sie noch. Wir trinken «eine Whisky und Soda. Der Tag ist<br />

gar zu traurig."<br />

«Sie saßen noch lange beisammen, erörterten alle Möglichleiten<br />

und suchten die winzige Hoffnung «aus Rettung der<br />

Schwester immer wieder neu p entfachen.


Jugend den Sogen dieser Bildungsstätte rege benutzen. Das<br />

ganze katholische Schweizervolk aber soll sich 'bewußt sein,<br />

daß unsere katholische Hochschule ohne die opferbereite Bei-<br />

Hilfe aller nicht leben kann. In gleicher Weise möchten wir<br />

die Inländische Mission und die Werke der katholischen Caritas<br />

Eurem Wohlwollen anheimstellen.<br />

Damit empfehlen wir Euch' dem Machtschutze Gottes sowie<br />

der Fürbitte der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter<br />

Maria und des heiligen Landesvaters Bruder Klaus<br />

von Flüe und spenden allen von ganzem Herzen unsern bischöflichen<br />

Segen.<br />

Die Gnade und der Friede unseres Herrn Jesu Christi<br />

fei mit Euch allen!<br />

O b w a l d e n<br />

Allgemeine und landwirtschaftliche Fortbildungsschulen.<br />

(Korr.) Laut letztem Amtsblatt werden diesen Herbst und<br />

Winter zum ersten Mal die mit dem neuen Schulgesetz vom<br />

4. Mai 1947 eingeführten allgemeinen und laNdwirtschaftlichen<br />

Fortbildungsschulen in allen Gemeinden durchgeführt<br />

werden. Jeder Kurs umfaßt 8V Schulstunden und erfaßt<br />

werden Jünglinge, die im Jahre 1931, 1932 und teilweise<br />

auch jene, die im Jahre 1933 geboren worden sind.<br />

Als Wanderlehrer für die Fortbildungsschulen wurde für<br />

alle Gemeinden ing. agr. Franz Küchler, Sekretär des<br />

Staatswirtschaftsdepartementes gewählt. Im übrigen walten<br />

unsere Primär- und Sekundarschullchrer in den Gemeinden<br />

auch als Lehrkräse.<br />

Der sich sicherlich segensreich für das Volksganze auswirsenden<br />

Fortbildungsschulen wünscht man einen guten Ansang.<br />

Den Eltern wird ans Herz gelegt, ihre Buben zum Besuch<br />

der Schule anzuhalten.<br />

Schweizerin Opfer eines Autounsalles in Italien. Auf der<br />

Autostraße Mailand—Bergamo ist die 45 Jahre alte Schweizerin<br />

Rosa Schoop-Deschwanden aus Wettingen durch einen<br />

Unfall ums Leben gekommen. Das Auto, in dem sie sich zusammen<br />

mit ihrem Gatten, einem in Wettingen tätigen Ehemiker<br />

befand, mußte plötzlich stark bremsen, um einen Zusammenstoß<br />

mit einem aus der Gegenrichtung kommenden<br />

Wagen zu vermeiden. Dabei wurde Frau Schoop so stark<br />

nach vorne geworfen, daß sie mit dem Kops durch die Windschutzscheibe<br />

hindurchstieß. Der Kops wurde ihr säst vom Körper<br />

getrennt; der Tod trat augenblicklich ein.<br />

Bei der auf der Autostraße Bergamo—Mailand so tragisch<br />

ums Leben gekommenen Frau Rosa Schoop-von Deschwanden<br />

handelt es sich um die älteste Tochter des ehemaligen<br />

Diretors des Kantonsspitals Luzern, Hrn. Dr. med.<br />

Gallus von Deschwanden. Die Verstorbene verbrachte ihre<br />

Jugend in Kerns und Luzern. Nach längerem Aufenthalt im<br />

Ausland verheiratete sie sich im Jahre 1937 Mit Dr. chem.<br />

Edwin Schoop in Wettingen. Frau Schoop war in -weiten<br />

Kreisen durch ihre edle Gesinnung und Wühltätigkeit beliebt.<br />

Ihr Ableben hinterläßt im Kreise ihrer Familie und der grossen<br />

Zahl von Freunden tiefen Schmerz, welcher nur von<br />

jenen ersaßt werden kann, welche mit der Verstorbenen verbunden<br />

waren. Den Trauerfamilien unsere aufrichtige Teilnähme!<br />

Die indische Maharani und die <strong>Obwaldner</strong>in. Su. Auf<br />

dem hölzerner Bänklein der Tramhaltestelle vor dem Luzerner<br />

Bahnhos sitzen zwei ältere Frauen. Die eine, ein Mütterchen<br />

aus dem <strong>Obwaldner</strong>land, ist vom Betrieb der Stadt<br />

einwenig verwirrt und fragt die andere, die ein leuchtend<br />

blaues Gewand von ungewöhnlichem Schnitt trägt, nach der<br />

Tramlinie, die sie ins Quartier bringt, wo ihr Sohn verheiratet<br />

ist. Aber die andere schüttelt lächelnd den Kops. Und<br />

die Umstehenden erkennen, daß sie aus Indien stammt. Die<br />

Fremde, die sich ohne jedes Kasten-Vorurteil neben das<br />

Fraueli gesetzt Hat, ist die Maharani von Kotah Rajputana.<br />

Die ganze hochherrschaftliche Familie, die 'mit Gefolge elf<br />

Personen zählt, ist von Jnterlaken kommend in einem der<br />

besten Luzerner Hotels abgestiegen und Hat sich schon am<br />

ersten Tage ihres Aufenthaltes so für den Vierwaldstättersee<br />

begeistert, daß sie für die nächstjährigen Ferien einen längern<br />

Aufenthalt in Luzern aus ihr Programm setzte.<br />

Bor dem ersten Weltkrieg gehörten solche Feriengäste in<br />

der Zentralschweiz zum Straßenbild in den Kurorten. Heute<br />

im Zeitalter der billigen Massengesellschaftsreisen, sind sie<br />

spärlich und! erwähnenswert geworden.<br />

Obwalden am Radio. Die letzte Sendung über Obwalden,<br />

betitelt ,,s' herbschteled am Sarner See", 'welche von Niklaus<br />

Britschgi, Sächseln, versaßt und vorgetragen worden ist,<br />

kann ein sehr gutes Echo feststellen. So schreibt eine Schweizerische<br />

Arbeiterzeitung (Dr. E. Spieß, ein bekannter Radiokomentator)<br />

folgendes:<br />

Wienerschnitzel<br />

Binggelis Tagebuchnotizen von der Wiener Reise des<br />

Männerchor Sarnen.<br />

Wenn der lapidare Slogan: „Wenn Engel reisen — lacht<br />

der Himmel" noch Geltung hat, so doch sicher bei dieser Reise<br />

an die schöne, blaue Donau — und ob es just „Engel" waren,<br />

die da frohgemut und unternehmungslustig am 2. September<br />

. fünftägige Reise antraten, dieses Werturteil überlassen<br />

w-rgetrost unsern Haus und Heim hütenden Frauen.<br />

Die Residenz lag noch im tiefen Schlummer, als aus den<br />

verschiedenen Straßen und Gäßchen die Sänger mit ihren<br />

Kofferchen herantrabten.und die bereitstehenden Cars bestiegen,<br />

und ehe es zur Frühmesse läutete, hatte die vielversprechende<br />

Fahrt ihren Anfang genommen. In Zug bestieg<br />

man den Gotthardschnellzug, der uns in Zürich den rechtzeitigen<br />

Anschluß an den Arlberg-Expreß verschaffte.<br />

Daß die Reiseleitung (Herr Zahnarzt Wildisen) uns einen<br />

separaten Zweitklaßwagen bis Wien verschaffen konnte sei<br />

besonders lobend vermerkt. In ihm ließ die 17stündige Fahrt<br />

absolut keine Müdigkeit aufkommen, dies um so weniger als<br />

schon in Zug eine dreisternige „Botiglia" besten Lebens-<br />

Weckers vom Schweglerseppi die Probe glänzend bestand. Und<br />

schon verschwand auch im schwefelgelben Briefkasten der erste<br />

„Ein Meisterstück volkstümlicher Poesie und feinfinniger<br />

Sittenschilderung war die anregende <strong>Obwaldner</strong>plauderei<br />

„'s herbschteled am Sarner See". Schade, daß man den Flamen<br />

des nrchigen und witzigen Erzählers nicht vernommen<br />

hat. Unser Rundfunk verfügt nicht über allzuviele Gestalter<br />

des Folklore, welche die Mundart „rassenrein" beherrschen.<br />

Eine sinnreiche Aktion. (Eing.) Die „Aktion des Guten<br />

Willens" leitete eine Aktion in die Wege, die daraus ausgeht,<br />

die Beziehungen zwischen Volk und Behörde«, zwischen<br />

Staatsorganen und Bürgerschaft zu verbessern. Zu diesem<br />

Zweck gab sie ein kleines Plakätchen heraus, das man schon<br />

bereits in verschiedenen staatlichen Büros und öffentlichen<br />

Lokalen zu Gesicht bekommt. Das Plakat trägt die schöne Ausschrist<br />

„Mitenand gahts besser!" Von dieser Aktion erwartet<br />

man nur das Beste. Sie darf als notwendig bezeichnet werden,<br />

nachdem es leider in weiten Kreisen populär geworden<br />

ist, vor allem Behörden und staatliche Funktionäre im Bausch<br />

und Bogen als herz- und geistlose Bürokraten zu degradieren.<br />

Tarnen. (Korr.) Am letzten Donnerstag stattete der öfterreichische<br />

Generalkonsul in Zürich, Herrn Dr. Peinsipp,<br />

dem Regierungsrat von Obwalden seinen Antrittsbesuche ab.<br />

In einer offiziellen gegenseitigen Begrüßung im Regierungsratssaale<br />

des Rathauses wurden Worte der sreundschaftlichen<br />

Beziehungen ausgetauscht. Generalkonsul Peinsipp<br />

nahm spontan auf Bruder Klaus Bezug und auf seinen Besuch<br />

in Sächseln, Flüeli und Ranft zusammen mit Bundeskanzler<br />

Figl. Die österreichischen Bischöfe hätten beschlossen,<br />

dasBruderklausen-Fest jeweilen mitzufeiern. Darauf wurde<br />

dem überaus fymphatifchen Gast im Hotel Krone ein Mittagessen<br />

offeriert, an dem auch Mitglieder des Regierungsrates<br />

teilnahmen.<br />

Sarneu. Jungfrauenkongregation. Der Vorstand der<br />

Jungsrauenkrongregation hat beschlossen, dieses Jahr ausnahmsweise<br />

auf den üblichen Bazar zur Finanzierung der<br />

großen caritativen Ausgaben zu verzichten. Unsere Dorfkilbi<br />

und das Bruderklausensest fallen dieses Jahr aus den<br />

gleichen Tag. Um dem Feste unseres Heiligen auch nach<br />

außen hin keinen Eintrag zu tun, haben wir für einmal von<br />

unserer caritativen Großveranstaltung abgesehen. Es entspricht<br />

dies auch dem religiösen Grundcharakter unserer Kongregation.<br />

Wir möchten bei dieser Gelegenheit einmal allen<br />

jenen herzlich danken, die uns bei unsern caritativen Anlässen<br />

so großzügig unterstützen. Zugleich' fügen wir die Bitte bei,<br />

daß man uns dieses Wohlwollen bei späteren ähnlichen Veranstaltungen<br />

wiederum entgegenbringe. —<br />

Die Kongregationsleitung.<br />

Sarneu. (Korr.) Zur Diskussion über die zlvei Neubauten<br />

in der Nähe des Bahnhofs seien folgende grundsätzliche Erwägungen<br />

gestattet:<br />

Laut Bauverordnung der Dvrsschaftsgemeinde Sarnen<br />

(Art. 5) können Bauge>s'uche „aus Gründen der Gesundheit,<br />

des öffentlichen Wohles und der Sicherheit, sowie in Rücksicht<br />

aus eine geregelte Entwicklung und auf eine möglichst<br />

ästhetische 'Gestaltung des Dorsbildes" abgelehnt werden.<br />

Dies nimmt sich aus dem Papier sehr schön aus, kann aber<br />

nur soweit gehandhabt werden, als es innerhalb Art. 7<br />

der Kantonsverfassung („Das Eigentum ist unverletzlich")<br />

möglich ist. Nach heutiger Rechtsausfasfung kann der Staat<br />

das Eigentum des Privaten nur einschränken, wenn Gründe<br />

der öffentlichen Ordnung, Sicherheit oder Sittlichkeit vorliegen.<br />

Wenn nun der Dorfschaftsrat in Rücksicht aus eine<br />

geregelte Entwicklung und ästhetische Gestaltung des Dorfbildes<br />

die Machart (Chalet oder Massivbau), den Giebelverlauf<br />

oder die HausfaÄbe eines Neubaues beanstandet, so<br />

handelt er sicher im Sinne und in Anwendung der Bauverordnung.<br />

Er erfüllt damit seine Ausgabe im Namen der<br />

Gesamtheit, eine Ausgabe, die ihm oft unbegründet Feinde<br />

schafft. Wenn sich' aber ein Bauherr durch einen Rekurs auf<br />

die Eigentumsgarantie der Verfassung beruft, so darf die Rekursinstanz<br />

nur diejenigen Einschränkungen gelten lassen, die<br />

durch die öffentliche Ordnung, Sicherheit oder Sittlichkeit<br />

begründet sind. Dies mag in einem oder andern Falle zu<br />

bedauern sein; es würde aber zu unhaltbaren Folgen führen,<br />

wenn man den Staatsbehörden „Binde- und Lösegewalt"<br />

in ästhetischen oder Gefchmackssragen übergeben würde. In<br />

unserer Demokratie müssen wir eben der Freiheit zuliebe ab<br />

und zu die Laune oder die allzustark hervorstechende Geschästsabsicht<br />

in Kauf nehmen.<br />

Dagegen ist es verständlich, wenn in der Diskussion nach<br />

der Mitwirkung des Heimatschutzes oder der „Pro Campagna"<br />

gerufen wird. Diese Institutionen haben die Möglichkeit<br />

durch Aufklärung, Begutachtung usw. segensreich zu wirken.<br />

Wer erhalten sie von uns immer die Unterstützung, die<br />

sie brauchen, um ihren idealen Zwecken wirksam nachkommen<br />

zu können?<br />

Sarnen. (Eing.) Die Angestellten der Conditorei Rey-<br />

Halter erlebten am letzten Mittwoch einen genußreichen Tag,<br />

Rapport des Zweit-Tenorsolisten über sein körperliches Befinden<br />

an das bangende Frauchen zu Hause. Ein keckes Morgenlied,<br />

von^ den Frühreisenden beifällig aufgenommen, ließ<br />

die zehnminütige Verspätung kompensieren, und gleich brauste<br />

der internationale Arlberg-Expreß heran und führte uns<br />

Buchs der Schweizergrenze zu. Daß die bevorstehende Zollrevifion<br />

eine vorsorgliche Ueberprüfung des Kofferinhaltes<br />

und eine allfällige Ballastverteilung notwendig machte, dies<br />

besonders noch wegen des Uebergewichtes an Schweizerstumpen<br />

und -zigaretten, lag auf der Hand. Die letzte Austausch-<br />

Möglichkeit wurde prompt ausgenützt, und das scharfe Auge<br />

der Schweizer und Oesterreicher Zöllner durfte sich ruhig am<br />

Kofferninhalt ergötzen. Wieso nicht ergötzen, wenn beispielsweife<br />

den innern Kofferdeckel ein mit militärischer Genauigkeit<br />

aufgezeichnetes Inventarverzeichnis der vorhandenen mit<br />

beachtenswerter Geduld eingeordneten Gegenstände zierte.<br />

Die Zollvisite lag längst hinter uns, und der Expreß durcheilte<br />

das herrliche Tirol mit seiner Bergespracht, stolz ragten<br />

die Gipfel in den bizarrsten Formen zum azurblauen Himmel<br />

empor, die heimeligen Dörfchen am Arlberg erinnerten an<br />

die landschaftlichen Schönheiten unserer Heimat. Feldkirch<br />

bildete die erste große Station dieser internationalen Linie.<br />

Mittlerweile hatte sich der Magen zu seinem Rechte gemeldet<br />

und eine Rekognoszierung im Speisewagen gebot dem lästigen<br />

Knurren Einhalt. Salzburg passierten wir in den späten<br />

durften sie döch auf Einladung ihres Patrons an die<br />

nach Thun fahren. Die „Kaba" gab allen viel Wertvolles i„<br />

den Alltag mit. — Die Heimfahrt ging durchs ^imeli!<br />

Emmental, und in der Leuchtenstadt wurde im Hotel,,gJ<br />

bürg" allen Teilnehmern ein feines Nachtessen serviert. FM<br />

gestärkt zog das muntere Trüpplein mit einem herzliche<br />

an seinen Prinzipal, Herrn Rey-Halter, der allen einen im<br />

vergeßlichen Tag geschenkt, wieder heim ins <strong>Obwaldner</strong>ländli.<br />

Schwendi. (Eing.) Am 10. ds. Mts. ist I a ko b v on Ab-<br />

Müller, Müllerhaus, unter großer Teilnahme der Bevölkerung<br />

zu Grabe geleitet worden. Als einfacher Bauersmann<br />

war er lange Jahre nebenbei noch Bannwart bei der<br />

Korporation. Im Winter betätigte er sich während vielen<br />

Jahren auch als Metzger und Fleischschauer. — AIs tiefgläubiger,<br />

christlicher Familienvater war sein Grundsatz: „Beten<br />

und arbeiten". Aber gleichwohl fand er noch Zeit, sich<br />

dem Vereinsleben zu widmen. Bei der eigentlichen Gründung<br />

der Schwander Musik im Jahre 1890 war Jakob dabei<br />

und half dann über 20 Jahre als aktiver Musikant mit. Darum<br />

war es auch Ehrenpflicht der Musikgesellschaft, ihn p<br />

Grabe zu begleiten. Auch die Schützenfahne senkte sich über<br />

seinem Sarg, in deren Gefolge der Verstorbene über 50 Jahre<br />

geschritten war. Die Schützenveteranen haben ihrem treuen<br />

Kameraden zahlreich die letzte Ehre erwiesen. Im 81. Lebensjähre<br />

ist nach kurzer Krankheit sein sicheres Auge erloschen,<br />

seine flinke Hand erlahmt und sein lauterer Geist entschwunden.<br />

— Ein guter Kamerad, ein aufrichtiger Freund und<br />

Nachbar, ein korrekter Bürger ist von uns gegangen. Er ruhe<br />

im Frieden des Herrn! Der Trauerfamilie aufrichtiges Beileid!<br />

Sächseln. Bruderklausen-Fest. Das Bruderklausen-Fest<br />

fällt dieses Jahr auf Sonntag, den 25. September. Jedesmal,<br />

wenn das Fest künftighin auf einen Sonntag fällt, wird<br />

es mit besonderer Feierlichkeit begangen. Wir schließen am<br />

Feste selbst und die ganze Oktavwoche bis zum 2. Oktober alle<br />

empfohlenen Anliegen ganz besonders ein.<br />

Programm<br />

Samstag, den 24. September:<br />

Von 16.00 Uhr an: Beichtgelegenheit bis 18.30 Uhr.<br />

19.30 Huldigungsandacht an den hl. Bruder Klaus mit<br />

Lichterprozession.<br />

Sonntag, den 25. September:<br />

Von 4.30 Uhr an hl. Messen und Gelegenheit zum Sakramentenempfang.<br />

7.30 Frühamt mit Ehrenpredit von H. H. Pater Vikar<br />

Antonin Christen O.C.M., Sarnen.<br />

8.30 Sammlung der Ehrengäste beim Pfarrhof.<br />

8.45 Einzug Sr. Exz. Erzbischof Dr. Wendelin Rauch von<br />

Freiburg i. Br.<br />

9.00 Pontifikalamt mit Festpredigt von H. H. Prälat Dr.<br />

Jof. Meier, Luzern.<br />

10.45 Spätmesse.<br />

14.00 Feierlicher Nachmittagsgottesdienst mit Festpredigt<br />

von H. H. Pater Dominikns Planzer O. P., Luzern.<br />

Das Pfarramt Sachfein.<br />

Kerns. (Eing.) Kirchengesangverein. Am letzten Probeabend<br />

bereicherte uns H. H. Kommissar A. Lussi mit vortrefflichen<br />

Themen über den großen Wert des Singens bei der<br />

hl. Messe, über die Feste des Kirchenjahres, über das liturgische<br />

Beten und so weiter. In seiner feinen, schlichten, eindringlichen<br />

Sprache verstand es unser H. H. Kommissar besonders<br />

gut, uns für das liturgische Mitbeten zu entflammen, und er<br />

erklärte uns die Schönheiten jedes hl. Meßteiles bis in jede<br />

kleinste Einzelheit. Credo bedeutet heute alles für uns. Credo<br />

gegen den Osten als Bollwerk gegen den Kommunismus. Der<br />

Kirchengesang, vor allem auch der Choral sind durch unsere<br />

Stimmen Huldigungen an Gott, den Höchsten. Es ist deshalb<br />

die größte Ehre für einen Christen, wenn er für Gott singen<br />

Nachmittagsstunden, und nach Linz wies das Flüstern und<br />

Getuschel der vielen Fahrgäste auf die bevorstehende Paßkontrolle<br />

durch die Russen hin. Trotz des Kollektivpasses wurde<br />

jeder Teilnehmer auf seine Identitätskarte hin von den blutzungen<br />

Moskowitern genau gemustert und selbst die ernstgemeinte<br />

Bemerkung: „Du nicht lügen" — vermochte den<br />

kleinen und energischen Reiseführer aus der Fassung zu bringen.<br />

Ein ergötzliches Intermezzo verschafften uns noch drei<br />

total betrunkene USA.-Soldaten, die durch den Wagen torkelen<br />

ÖOln 3ugführnr unter Assistenz einiger «derber Schweizer<br />

Fäuste gleich wieder hinausbugsiert wurden. Der Abend<br />

war inzwischen hereingebrochen, man ergab sich einem wohl-<br />

Nickerchen, bis endlich nach 23.00 Uhr der ersehnte<br />

cü „Wien!" erscholl. Sagen wir es offen, der residenztiche<br />

Bahnhof Sarnen darf sich mit dem Wiener Westbahnhof<br />

ezuglrch Beleuchtung und Ausgestaltung ruhig messen, der<br />

Uusgang war von einem schaulustigen Publikum trotz später<br />

unde dicht umsäumt, das den weißbemützten Schweizern mit<br />

Staunen folgte. Rührend die Begrüßung des kleinen Mäd-<br />

H r!" 1 * ^etI I e , r Butter, das nach dreimonatigem Ferienauf-<br />

Im. ° 0n weg in unserer Gesellschaft weilte. Aber<br />

auch Binggeli hatte seinen einstigen ihm so lieb gewordenen<br />

Ferienbub rasch erspäht und mit seinen Eltern begrüßt und<br />

schon entführten zwei Cars die Sänger zum Hotel, das kurz<br />

vorher noch von den Amerikanern besetzt war. ~ Forts, folgt-


darf- Am Katholikentag war der Choral, vor allem das Credo<br />

der jungen Stimmen ein wundervolles, geschlossenes Einsfein:<br />

ich glaube ... Jffiir muffen mit unserm Gesang bei der heiligen<br />

Messe den Mitchristen helfen, den Weg zu Gott zu finden -<br />

Wir freuen uns aus den nächsten Vortrag. Diese neue Einführung<br />

in unseren Kirchenchor ist sehr interessant und lehrreich;<br />

denn von-heiligen Dingen weiß der Laie nie genug.<br />

Lungern. Soziale Arbeiterinnenschule vom 25 September<br />

bis 8- Oktober im Haus St Jafef. Durch diesen sozialen<br />

Kurs ist gute Gelegenheit geboten, niit den Zeitproblemen der<br />

Wirtschaft, der Arbeit und der Persönlichen Lebensgestaltnna<br />

vertraut zu werden. Sie bedeutet eine notwendiae Sckmhma<br />

für berufstätige Frauen und Töchter.<br />

Anmeldung können noch berücksichtigt werden sollen<br />

jedoch spätestens bis Donnerstag morgen, 22' Sept<br />

an das christlich-soziale Generalsekretariat, Teufenerstrake 25<br />

St. Gallen, Tel. (071) 2 89 38 eingereicht werden. '<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Ein mißratenes Sprengmanöver. 100 000 Franken<br />

Schaden, k. Mit 200 kg Schwarzpulver sollte in Oberwangen<br />

(Gemeinde Köniz) bei Bern in einer oberhalb<br />

des Dorfes gelegenen Kiesgrube ein größeres Bodenstück<br />

für einen projektierten Kiessilo ausgesprengt werden. Sei es,<br />

daß die Ladung viel zu groß war, sei es, daß sie auf eine harte<br />

Nagelfluhfchicht wirkte — die Sprengung stand unter der Lei-<br />

. tung eines Ingenieurs — jedenfalls richtete die gewaltige<br />

Explosion am betroffenen Dorfteil schwere Schäden an, so daß<br />

es innert weniger Sekunden aussah wie nach einem Bombardement.<br />

Große Steine wurden mehrere hundert Meter weit<br />

fortgeschleudert, durchschlugen Dächer, beschädigten Autos,<br />

Gärten und Mauern; zahllose Fensterscheiben und Ziegeldächer<br />

zersplitterten, ganze Dächer wurden abgedeckt und<br />

mußten vor einem zu allem noch einsetzenden Regen notdürftig<br />

geschützt werden. Der begreiflicherweise höchst aufgebrachten<br />

Bevölkerung, die wohl von -der bevorstehenden Sprengung<br />

unterrichtet worden war — so daß glücklicherweise keine Menschenopfer<br />

zu beklagen sind — bemächtigte sich bei der gewaltigen<br />

Explosion ein gewaltiger Schreck. Der Schaden soll sich<br />

auf etwa 100 000 Franken belaufen. Die Unterfuchungsbehörde<br />

machte sich sofort an die Arbeit.<br />

Schwyz. Einsiedeln — internationaler Wallfahrtsort. Su.<br />

Am Mittwoch feierte Einsiedeln sein Fest der „Engelweihe".<br />

War in den vergangenen Jahren der Zustrom vor allem aus<br />

der Schweiz schon sehr groß, so kamen dieses Jahr, zum erstenmal<br />

seit Kriegsende, wieder große Pilgerscharen aus dem<br />

Ausland dazu. Schon lange vor dem Fest war in allen Gast-<br />

Häusern das letzte Bett reserviert. Das Quartierbureau war<br />

unablässig an der Arbeit, Privatzimmer, ja sogar Notbetten<br />

für die auswärtigen Gäste aufzutreiben. — Das Fest selbst begattn<br />

morgens um halb 5 Uhr mit dem ersten Pontifikalamt<br />

in der strahlendhellen Gnadenkapelle. Die vormittägliche<br />

Festpredigt hielt der Erzbischos von Passau, selbst zum Benebiftinerorden<br />

gehörend. Abends verlieh die Lichterprozession<br />

dem Wallfahrtsort ein überaus festliches Gepräge.<br />

Zug. 163 geschenkte Sparbüchlein. Su. Kürzlich wurden,<br />

alle 163 Schulkinder in Walchwil zusammengerufen. Weshalb,<br />

wußten sie nicht, bis ihnen der Schulpräsident eröffnete, daß<br />

der frühere Grundbuchverwalter der Gemeinde jedem ein<br />

Bankbüchlein mit einer Einlage von zehn Franken überreiche.<br />

Als einzige Bedingung gilt, daß dieses kleine geschenkte<br />

Stammkapital nicht vor dem 20. Lebensjahre des Besitzers abgehoben<br />

werden darf.<br />

Glarus. Starke Dezimierung der Gemsen und Murmeltiere.<br />

In der Glarner Presse werden Stimmen laut, welche<br />

über eine allzustarke Dezimierung der Grattiere und Murmeltiere<br />

während der lausenden Jagdzeit durch die 400 auf dieses<br />

Wild losgelassenen Jäger klagen. Gewisse Berggebiete werden<br />

durch Jagdkompagnien förmlich durchkämmt und ausgeschossen.<br />

Fünf Jäger hätten in den ersten sieben Tagen 17, vier weitere<br />

10 Gemsen zur Strecke gebracht, während im Mittelland an<br />

den ersten zwei Jagdtagen ein einziger Jäger 7 Grattiere erlegte.<br />

Es wird nach vermehrtem Schutz des Wildes durch Revifion<br />

des Jagdgesetzes gerufen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Westschweizerische Wirtschaft am Comptoir Suisse.<br />

Noch ist das Comptoir Suisse für kurze Zeit geöffnet, um<br />

als große nationale Herbstmesse jene Lücken auszufüllen, welche<br />

die Basler Mustermesse infolge ihrer wesentlichen Akzentuierung<br />

von Industrie und Gewerbe offen läßt. Das Cornp-<br />

^ir findet daher berechtigterweise auch von der deutschen<br />

Schweiz aus immer größeres Interesse.<br />

So erhält auch das 30. Comptoir Suisse seine hauptsäch-<br />

"chsten Charakterzüge durch die Vordergrundstellung der<br />

^schweizerischen Wirtschaft im allgemeinen, der Land-<br />

Wirtschaft, des Wein- und Obstbaues, sowie des Handderks<br />

und des Kunsthandwerks im besondern. Nicht große,<br />

lärmende Maschinenanlagen beherrschen die Großzahl der 15<br />

Ausstellungshallen, sondern die Spitzenprodukte der land-<br />

^irtschatslichen Herbsternte. Da prangen prachtvolle Obst-<br />

Mten — vor allem auch aus den gesegneten Gefilden des<br />

Mlis, vor den Augen des Beschauers, dem darob das Wasser<br />

"* Munde zusammenläuft. Große Beachtung verdienen ferner<br />

Mch die westschweizerischen Spitzenweine, worin Wallis<br />

"ud Waadt in edlem Wettstreit liegen und für jeden Crü, für<br />

!» .Daumen das beste zu offerieren in der Lage find. Große<br />

. ^üfekulturen ergänzen diese imponierende Schau der Westhetzerischen<br />

Landwirtschaftsproduktion, an die sich lange<br />

Allen niit landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und<br />

- f^stoffen anschließen.<br />

• Sieben der landwirtschaftlichen Produkten- und Geräteschau<br />

jJjW das solide Handwerk und Kunsthandwerk den zweiten<br />

Auptakzent. Dies gilt vor allem für die Holz- und Textil-<br />

^arbeitung, fei sie nun maschinell oder manuell. Die Schau<br />

Möbel- und Haushaltungsausstellung trägt ebensosehr<br />

Mich welschem Geschmack und Charme Rechnung wie die<br />

^^ausstellnng, in deren Rahmen instruktive Modeschauen<br />

Neues in Kürze<br />

Die berüchtigten Geständnisse.<br />

^n Budapest wird für den S ch a u p r o z e ß R a j k, der<br />

am Freitag seinen Ansang genommen hat, heftig die Werbetrornrnel<br />

gerührt. Es werden „Volksversammlungen" veranstaltet,<br />

welche die exemplarische Bestrafung der Angeschuldigten<br />

fordern. Im übrigen ist es für diese Justizkomödie typisch,<br />

Angeklagten die ihnen zur Last gelegten<br />

Delikte bereits zugegeben haben und sich somit selber von vornherein<br />

die Todesstrafe zudiktierten.<br />

Adenauers erste Schwierigkeiten<br />

Der westdeutsche Bundestag hat aus Empfehlung des Bundespräsidenten<br />

den christlich-demokratischen Parteiführer Dr.<br />

K o n r a d A d e n a u e r zum ersten Bundeskanzler der Westteutschen<br />

Republik gewählt. Adenauer hat daraufhin sosort die<br />

Besprechungen über die Regierungsbildung aufgenommen.<br />

Dabei scheint ihm Bundespräsident Heuß, der sich aktiv in das<br />

«eilziehen um die Minister-Sessel einschaltet, in die Quere zu<br />

kommen; er beansprucht für die Freien Demokraten den Posten<br />

des Wirtschaftsministers, was Adenauer in Schwierigkeiten<br />

mit dem linken Flügel seiner Fraktion bringt.<br />

UM" England wertet ab.<br />

Die von Schatzkanzler Sir Stafford Cripps am Sonntagabend<br />

bekanntgegebene Abwertung des Pfund<br />

S t e r l i n g s ist eine Maßnahme von sehr großer währungspolitischer<br />

Tragweite. Die Wertsenkung der britischen Währung<br />

ist bedeutend, sinkt doch die Parität von 4.03 auf 2.80<br />

Dollar oder von 17.35 auf annähernd 12.05 Schweizerfranken.<br />

Neben der Schonung der zusammengeschrumpften Goldund<br />

Dollarreserve der Bank von England erwartet Cripps<br />

auch wirtschaftspolitische Vorteile, nämlich die Verbilligung<br />

des britischen Exportes und damit eine gesteigerte Konkurrenzfähigkeit,<br />

beides Dinge, die bitter notwendig wären.<br />

Fraglich bleibt nur, ob sich die Regierung Attlee nicht binnen<br />

Kurzem neuen Lohn- und Preisforderungen gegenübergestellt<br />

sieht, obwohl sich Sir Stafford Cripps temperamentvoll<br />

gegen diese Eventualität gewandt hat. Vorläufig läß sich nur<br />

sagen, daß der ganze Sterlingblock dem englischen Beispiel<br />

folgt, vermutlich auch die Gesamtheit der westeuropäischen<br />

Länder mit Ausnahme Belgiens und der Schweiz. In handelspolitischer<br />

Hinsicht eröffnet die Abwertung des Pfund<br />

Sterlings für unser Land ziehmlich unerfreuliche Perspektiven,<br />

da sich das Schweizer Exportprodukt aus dem britischen<br />

Markte verteuert und auch der Tourismus schwer gehemmt<br />

wird.<br />

I<br />

PrSmImliste des 51. Zuger Mtslieriuarktes<br />

Abteilung X. 14. Klasse: 6. Mars, Vogler Joses, Stadlers,<br />

Obsee, Lungern 84 Pkte. 7. Uto, Burch Joses, Schwand, Stalden,<br />

Sarnen 83.<br />

Ib. Klasse: 39. Lord, Gasser Gebr., Zänzis, Obsee, Lungern.<br />

43. Rio, Rohrer Bernhard, Unterhag, Flüeli. 45. Echo,<br />

Ming Familie, Ledi, Lungern. 46. Küchler Leo, Kernserstr.,<br />

Sarnen.<br />

Abteilung XI. 1a. Klasse: 1. Falb, Britschgi Familie, bei<br />

der alten Kirche, Lungern 86 Pkte. 7. Arto, Britschgi Farn.,<br />

bei der alten Kirche, Lungern 83. 10. Figi, von Atzigen Nikl.,<br />

Aeschi, Alpnach-Dors 82. 11. Prinz, Gasser-Britschgi Jos.,<br />

Kaiserstuhl, Bürglen 82. 16. Voran, Rohrer Joh., Brüggi,<br />

Sächseln 81. 17. Nobel, Anderhalden Hans, Thurmatt, Sachfeln<br />

81. 19. Glor, Furrer Jos., Obsee, Lungern 81. 20. Fürst,<br />

Bacher Peter, Bürglen 81. 23. Firn, Britschgi Jos., Ried,<br />

Stalden, Sarnen 80. 29. König, Jmseld Geschwister, Rüti,<br />

Lungern 80.<br />

Ib. Klasse: 34. Hold, Kathriner Jos., Huob, Stalden,<br />

Sarnen. 35. Bubi, Burch Jul., Familie, zum „Rößli", Stalden,<br />

Sarnen. 38. Gondler, Burch Joses, Hostett, Stalden,<br />

Sarnen.<br />

Abteilung XII. 1a. Klasse: 3. Gustus, Küchler Jos., Eschli,<br />

Sarnen 85 Pkte. 16. Nero, Ming Gebr., Ledi, Lungern 82.<br />

17. Glon, Küchler Jos., Eschli, Sarnen 82. 18. Rens, Jmseld<br />

Siegfried, Lungern 82. 22. Held, Küchler Paul, Voribach,<br />

Sarnen 81. 25. Frank, Jmseld Geschwister, Bänzenen,<br />

Büeglen 80. 29. Tali, Rohrer Jos., Balm, Sächseln 80.<br />

32. Noggel, Ming Gebr., Batis, Röhrli, Lungern 80.<br />

Abteilung XIII. la. Klasse: 1. Prinz, Schallberger Jos.,<br />

Mühlebach, Lungern 86 Pkte. 6. Held, von Moos Alfred,<br />

Todtenbiel, Sächseln 84. 9. Golf, Gasser Gebr., Zänzis, Obsee,<br />

Lungern 82. 17. Tintan, Bürgi Theod., Kaiserstuhl, Bürglen<br />

80.<br />

Ib. Klasse: Zälli, Zumstein Gebrüder, Obsee, Lungern.<br />

31. Ruodi, Burch Felix, Unterni, Großteil, Giswil.<br />

Abteilung XIV. la. Klasse: 14. Julier, Langenstein Gebr.,<br />

Hostatt, Engelberg 83. 15. Orvin, Amstalden Louis, Bärfang,<br />

Stalden, Sarnen 83. 19. Glück, Schälin Nikodem, Wiler,<br />

Flüeli 83. 23. Roggo, Amgarten Gebr., Allweg, Lungern 80.<br />

Ib. Klasse: 28. Brommli, Rohrer Gebrüder, Totenbiel,<br />

Sächseln.<br />

Abteilung XV. la. Klasse: 11. Fax, von Moos Kamill,<br />

Steinen, Sächseln 83 Pkte. 18. Reno, Fenk Jos., Ebnet, Kägiswil<br />

81. 22. Fötzel, Küng Arnold, Großrüti, Alpnach-Stad 80.<br />

24. Särni, Kathriner Wilh., Dienenklauen, Sächseln 80.<br />

32. Heini, Schmitter Sirn., Hostett, Kägiswil 80.<br />

Abteilung XVI. la. Klasse: 8. Särni, Zumstein Gebrüder,<br />

Obsee, Lungern 85 Pkte. 11. Film, von Atzingen Nikl., Aeschi,<br />

Alpnach-Dorf 85. 23. Zeno, Langensand Franz, Bächli, Alpnach-Dorf<br />

81.<br />

Abteilung XVII. 9. Lunzi, Rohrer Al., Ewilfeld, Sächseln<br />

84 Pkte. 13. Dägel, Spichtig Johann, Endi, Sächseln 83.<br />

Ib. Klasse: 39. Grotzli, Schälin Jos., Dossen, Flüeli.<br />

41. Gold, Spichtig Joh., Bitzi, Flüeli.<br />

Abteilung XVIII. la. Klasse (anerkannt auf Lebenszeit):<br />

1. Nobel, Viehzuchtgenossenschaft Sarnen 89 Pkte. 15. Taler,<br />

Abächerli Emil, Diechtersmatt, Giswil 85. — Anerkannt aus<br />

1 Jahr: 25. Gol, Znrgilgen Al., Rietli, Obsee, Lungern 83.<br />

Abteilung XIX. la. Klasse (anerkannt auf Lebenszeit):<br />

3. Grnäß, Michel Siegfr. und Wilh., Hostettli, Melchtal<br />

z87 Pkte. 14. Oberst, Viehzuchtgenossenschaft Obsee-Lnngern<br />

85. ^ Anerkannt auf 1 Jahr: 34. Senn, Amstutz Alfred,<br />

Grafenort, Engelberg 80.<br />

Abteilung XX. la. Klasse (anerkannt ans Lebenszeit):<br />

2. Zeppelin, Sarnen, Vihzuchtgenossenschast 90 Pkte. 8. Glanz,<br />

iiiiilfl<br />

Odermatt Oswald, Neuheim, Sarnen 87. 14. Edgar, Kerns,<br />

Viehzuchtgenossenschaft 85.<br />

Abteilung XXI. la. Klasse (anerkannt auf Lebenszeit):<br />

12. Graf, Melchtal, Frauenkloster 86 Pkte.<br />

Abteilung XXII. la. Klasse (anerkannt auf Lebenszeit):<br />

1. Kasan, Viehzuchtgenossenschaft Lungern 92 Pkte.<br />

Abteilung XXIII. (Anerkannt auf 1 Jahr): 19. Tali, Langenstein<br />

Gebr., Hostatt, Engelberg 81 Pkte.<br />

Abteilung XXIV. la. Klasse (anerkannt auf Lebenszeit):<br />

2. Vazikus,. Viehzuchtgenossenschaft Lungern 91 Pkte. 3. Lupus,<br />

Viehzuchtgenossenschaft Giswil 91. 20. Reno, Viehzuchtgenossenschast<br />

Sächseln 85.<br />

Abteilung XXV. la. Klasse (anerkannt aus Lebenszeit):<br />

5. Rolf, Viehzuchtgenossenschaft Stalden 91 Pkte. 6. Jubel,<br />

Viehzuchtgenossenschaft Lungern 91.<br />

Zuchtsamilien- und Halteprämienftiere: 2. Urs, Viehzuchtgenossensnchast<br />

Engelberg 92 Pkte.<br />

Für den Bauernstand<br />

Währschaft beim Verkauf von Reagenten.<br />

(Ein Urteil des Zürcher Obergerichtes vom 28. Juli <strong>1949</strong>)<br />

Die Schweiz. Zentralstelle für Schlachtviehverwertung<br />

hatte im Dezember l947 einem Zürcher Bauern eine Kuh<br />

mit Währschaft für „gesund und recht" verkauft und beim<br />

Verkauf ausdrücklich bemerkt, daß das Tier nicht tuberkulinifiert<br />

sei. Nach Empfang beim Käufer wurde die Kuh nur<br />

wegen positiver Reaktion bei der Tnberkulinisierung gerichtlich<br />

beanstandet. Irgendwelche krankhaften (klinischen) Erfcheinungen<br />

waren durch die zwei untersuchenden Tierärzte<br />

nicht festgestellt und auch nicht vom Käufer behauptet worden.<br />

Die Tatsache, daß es sich um einen Reagenten handelt, war<br />

nicht umstritten. Die Kuh hat inzwischen zweimal gut gekalbt<br />

und ist eine der besten Kühe in einem unkontrollierten<br />

kleineren aargauifchen Bestand.<br />

In der anschließenden gerichtlichen Auseinandersetzung<br />

vertrat die Verkäuferin den Standpunkt, daß keine Erkrankung<br />

vorliege, die als erheblicher Währschaftsfehler bei der<br />

gegebenen Währschaft „gesund und recht" zu betrachten sei.<br />

Wer ein tuberkulose-negatives Tier kaufen wolle, der habe<br />

zusätzliche Währschaft „tuberkulosesrei" zu verlangen.<br />

Das Obergericht des Kantons Zürich, welches in dieser<br />

Angelegenheit endgültig zu entscheiden hatte, stellte fest, daß<br />

„die Gewährleistung" „gesund und recht" beim Großvieh-<br />

, Handel so allgemein langewendet werde, daß damit nur die<br />

übliche Nutzungssähigkeit und Freiheit von krankhaften Erscheinungen<br />

verstanden sein könne. Da zur Zeit des Kaufes<br />

aber keine 20s Prozent der schweizerischen Viehbestände Iontrolliert<br />

und als Tbc-frei erklärt waren, 'könne die positive<br />

Reaktion allein, bei einer Gewährleistung durch die allgemein<br />

angewandte Formulierung „gesund und recht" nicht als erheblicher<br />

Fehler angesehen 'werden, da an den meisten Orten<br />

diese Kuh den erwarteten Anforderungen genügt hätte. Anders<br />

sei zu entscheiden, wenn einmal die schweizerischen Bestände<br />

vorwiegend tbc.-frei feien.<br />

Im vorliegenden Falle sei überdies dem Käufer bekannt<br />

gewesen, daß die Kuh nicht tuberkulinisiert war. Im Moment<br />

des Kaufes habe er nicht strikte beabsichtigt, nur eine tuberkulosefreies<br />

Tier zu kaufen, sondern erst nachträglich als er festgestellt<br />

hatte, daß seine übrigen Tiere alle tbc.-negativ<br />

waren."<br />

Damit ist durch ein maßgebendes Obergerichtsurteil der<br />

zweifelhafte Zustand über die Frage, ob Reaktionstuberkulose<br />

ein erheblicher Währschäftsfehler bei Gewährleistung<br />

„gesung und recht" sei, beseitigt und- eine klare Rechtslage geschaffen.<br />

Es ergibt sich daraus folgende praktische Schlußfolgerung:<br />

1. Wer sicher gehen will, ein tuberkulosefreies Tier zu<br />

kaufen, muß sich zusätzlich zur üblichen Währschaft die Ge-<br />

Währleistung „tuberkulosefrei" schreiben lassen. Nach einem<br />

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Gutachten von Herrn Bundesrichter Dr. HMützel schließt<br />

der Begriff „tuberkulosefrei" alle Formen der Tuberkulose,<br />

somit auch Reaktionstuberkulose ein. Ergänzend sei erwähnt,<br />

daß ein bei Verkauf mitübergebenes Jmpfzeugnis die nötige<br />

zusätzliche Währschaft nicht zu ersetzen vermag, da der Verkäufer<br />

in den meisten Fällen für eine eventuelle Unrichtigkeit<br />

der Untersuchung nicht haftet.<br />

&<br />

Üi<br />

03<br />

2. Bei der üblichen Währschaft „gesund und recht" haftet<br />

!der Verkäufer nicht für eine Beanstandung Uur wegen positiver<br />

Reaktion (ohne klinischen Befund). Ed. m.<br />

Radio<br />

„Männerstimmen gesucht!"<br />

lMitaet.) Unter diesem Titel veranstaltet das Studio Radio<br />

Bern, Samstag, den 15. Oktober, von 20—22 Uhr, einen friedlichen<br />

Sängerwettstreit. Jeder in der Schweiz wohnhafte ©artf<br />

aer, der bisher noch nie im Radio aufgetreten ist, kann sich<br />

dazu mit einem Gesangsstück eigener Wahl anmelden, l^odetlieber<br />

sind ausgeschlossen, da Wettbewerbe für Jodelgesang gesondert<br />

durchgeführt werden.) Interessenten erhalten die ge=<br />

nanen Teilnahmebedingungen auf schriftliche Anfrage durch<br />

das Studio Bern. — Die Leistungen der Sänger werden durch<br />

eine Jury von Fachleuten intern beurteilt; gleichzeitig kann<br />

aber auch jeder Radiohörer fein Urteil auf einer Postkarte<br />

einsenden. Die auf Grund dieser doppelten Beurteilung ermittelten<br />

besten Leistungen werden mit Preisen bedacht.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 22. September.<br />

11.45 Konzert des Studioorchesters. 12.4V Volkstümliches<br />

Konzert. 13.15 Neuere französische Musik. 14.00 Notiers und<br />

probiers. 14.15 Erna Sack singt. 16.30 Kammermusik in<br />

seltener Besetzung. 17.00 Radiosextett. 1..30 Kinderstu,,!..<br />

18 00 Brunnenhofsextett. 18.30 Wilde Tiere gefangen und i»<br />

der Freiheit. 19.00 Orchester Dnmont. 20.00 Wer verurtM<br />

Matteo, Tragikomödie. 21.00 Serenade auf Schloß Arene"!<br />

I,el0 '<br />

Freitag, 23. September<br />

11.45 Eigenaufnahmen. 12.40 Studiioorchester. 139-<br />

Virtuofe Stücke. 14.00 Die halbe stunde der Fcgn. Ißsn<br />

Maraherita Perras singt. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Orchch.,<br />

Dumont 18.20 Aus dem Notizbuch des Reporters. i8 0s)<br />

Orchester Dumont. 18.50 Piste und Stadion. 19.1g ^<br />

chronik 20.15 Diskussion über Gegenwartsprobleme. 21 ^<br />

Gäste Zürichs spielen. 21.30 Literarisches Bulletin.<br />

Samstag, 24. September<br />

12 00 Kunst und Künstler. 12.05 Berühmte Stimmen<br />

12 35 Woche im Bundeshaus. 12.50 Konzert einer AttrA<br />

tionskapelle. 13.10 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.25 UMhaltuugsorchefter,<br />

Fortsetzung. 13.45 Das öffentliche 3^<br />

esse. 14-20 Der „Choeur du Jura" singt. 15.00 Konzert einer<br />

belgischen Harmoniemusik. 15.30 Trinklieder. 15.45 Melodiöse<br />

Cellostücke. 16.00 Wir kommen zu Dir. 16.30 Radio-<br />

Orchester. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Studioorchester. 19.00<br />

Die Glocken von Rüti bei Büren. 19.10 Geistliches Konzert<br />

aus der Stadtkirche Viel. 19.40 Westschweizer Chronik. 19.50<br />

Die Sommer-Armeemeisterschaften in Bern, Hörbericht. 20.05<br />

Komödianten, bunte Sendung.<br />

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Obwalden<br />

Die Schweizer Trauben sind da! Aehnlich wie in den<br />

letzten Jahren wird auch diesen Herbst eine Aktion zugunsten<br />

der Schweizer Trauben durchgeführt. Die Westschweiz hat mit<br />

den Lieferungen bereits begonnen. Günstiges Wetter vorausgesetzt,<br />

wird in den nächsten Wochen die gesamte Nachfrage<br />

mit Schweizer Tafeltrauben gedeckt werden können.<br />

Von der Tafeltrauben-Aktion wird eine Milderung der<br />

Weinwirtfchafts-Krife erwartet. Diese dauert bekanntlich immer<br />

noch an und bereits hat der schleppende Weinabsatz in<br />

den rebbauintensiven Gegenden auch Handwerk und Gewerbe<br />

in Mitleidenschaft gezogen. Eine Kur mit Schweizer Trauben<br />

ist daher nicht nur gesundheitlich zum Besten jedes Einzelnen,<br />

sondern hilft auch an der Gefundung eines schwer kämpfenden<br />

Wirtschaftszweiges mit.<br />

Der Stand der Reben ist gut. Dank des sonnenreichen<br />

Sommers sind die Trauben dieses Jahr besonders groß, sastig<br />

und zuckerreich. Es kommen ausnahmslos Früchte auf den<br />

Markt, welche die obligatorische Qualitätsprobe passiert haben<br />

und hohen Ansprüchen genügen können. Der Einheitspreis<br />

wurde auf Fr. 1.20 festgesetzt.<br />

Seit altersher genießt die Traube als energiespendendes<br />

und aufbauendes Nahrungsmittel hervorragenden, wohlbegründeten<br />

Ruf. Sportler, Kranke und Rekonvaleszente verspüren<br />

unmittelbar die wohltätige Wirkung dieser natürlichen<br />

Nährstoffquelle. Eine Traubenkur kommt jedoch ganz<br />

besonders den Kindern zu gute, weil die Rebenfrucht in<br />

idealer Weise Vitamin- und Mineralstoffverluste ausgleicht.<br />

Jedermann seine Traubenkur!<br />

(S. P. Z.)<br />

Kinobesuch und Filmzensur. (Korr.) Ort der Handlung:<br />

der Große Rat des Kantons Aargau in seiner Sitzung vom<br />

19. September <strong>1949</strong>. Zur Beratung steht der Rechenschastsbericht<br />

1948 des Regierungsrates, Abschnitt Polizeidepartement.<br />

Großrat Kybnrz (Oberentfeld en, Mitglied der Bauernpartei)<br />

bittet die Regierung ein besonderes Auge auf die<br />

Erziehung der Jugend zu haben. Eine große Gefahr seien die<br />

Filme. Sprecher habe einen solchen besucht, von dem es hieß,<br />

es sei ein guter Film. Da wurden in zwei Minuten nicht<br />

weniger als sechs Personen erschossen. Leider fehle es auch an<br />

den Eltern, welche die Gefahr des Filmes für die Jugend nicht<br />

kennen. Dann ergreift der sozialistische Großrat und<br />

Nationalrat Dr. Arthur Schund das Wort: Der Filmkapitalismus<br />

feiere heute wahre Orgien. Leider hätten die Besitzer<br />

von- Lichtspieltheatern nicht immer freie Hand, sie müßen<br />

jene Filme bringen, die ihnen angeboten werden. Mit einem<br />

generellen Verbot für Jugendliche werde das Problem nicht<br />

gelöst. Die Filmzensur müsse rücksichtslos<br />

d u r ch g e f ü h r t w e r d e n .<br />

Man wird diese sich häufenden Feststellungen ans anderen<br />

Kantonen auch bei uns nicht übersehen dürfen. Die Filmzenfür<br />

der in Frage kommenden Gemeinden muß sich aus ihrer<br />

Aufgabe ein Gewissen machen. Das schulden wir unserer lieben<br />

Jugend.<br />

An die Pilzsammler! Ich möchte einen Apell an Euch<br />

richten. Schonet die Pilze, welche zu reif und nicht mehr als<br />

Speise verwendbar sind. Vernichtet sie nicht, laßt sie stehen<br />

wo sie sind, denn aus ihnen gibt es wieder neue Pilze. Zerstört<br />

Ihr sie aber, werden bald keine Pilze mehr zu finden<br />

fein. Das gilt ganz besonders von den Steinpilzen. In den<br />

letzten Jahren wurde ein ganz beträchtlicher Raubbau unter<br />

allen Speisepilzen, besonders dem Steinpilz getrieben. Es<br />

sind alles schöne Gewächse und beleben Feld und Wald. Es<br />

wäre doch gewiß jammerschade, wenn bis in ein paar Jahren<br />

keine eßbaren Pilze mehr zu finden wären. Auch die giftigen<br />

Pilze sind schön und Haben die Aufgäbe, den eßbaren Pilzen<br />

für ihren Aufbau zu sorgen. Also bitte, laßt die überreifen<br />

Pilze stehen. Auch die giftigen tun Euch ja nichts zuleide.<br />

Eine Pilzfreundin.<br />

Manöver-WK im zweiten Armeekorps. * Neben den Manövern<br />

von kombinierten Regimentern auf Gegenseitigkeit<br />

finden diesen Herbst erstmals seit dem Aktivdienst wieder<br />

Heereseinheitsmanöver unter Leitung der Kom-<br />

Mandanten der Armeekorps statt. Den Beginn macht das<br />

2. Armeekorps mit Manövern der 8. Division gegen die<br />

verstärkte Leichte Brigade 2. Die Manövertruppen rücken am<br />

Wienerschnitzel 2<br />

Binggelis Tagebuchnotizen von der Wiener Reise des<br />

Männerchor Sarnen.<br />

Der Samstagmorgen galt der Besichtigung der an Sehenswürdigkeiten<br />

so reichen Stadt, wie Hofburg mit dem<br />

Schweizerhof, des Rathauses, Staatsoper, des „Steferl", wie<br />

der Wiener seinen schönen Bau, den Stephansdom nennt. An<br />

diesem herrlichen Kunstbauwerk ist einem so recht das Grauen<br />

vor den Folgen des Krieges zum Bewußtsein gekommen. Es<br />

sind furchtbare Wunden, die der unselige Krieg der lebenslustigen<br />

Stadt geschlagen, ganze Straßenzüge mit einst palastähnlichen<br />

Bauten liegen heute in Schutt und Trümmern.<br />

Der Führer erzählte uns, daß taufende von Menschen jetzt<br />

noch unter den Schutthaufen liegen würden, weil keine Möglichkeit<br />

des Abtransportes und der Aufräumung zufolge Mangel<br />

an Werkzeugen bestehe. Der tiefblaue Himmel und die<br />

leuchtende Sonne über dem immer noch so schönen Wien<br />

lassen die furchtbaren Kriegswunden in einem mildern Lichte<br />

erscheinen und es war gut so, sonst hätte uns die frohe Stimmnng<br />

draußen im Prater verlassen. Und wer den Prater<br />

gesehen und das Riesenrad nicht bestiegen, der gleicht dem<br />

Parisbesucher, der das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt,<br />

den Eifelturm, nicht gesehen.<br />

Ein Frühschoppen im neu eröffneten „Hubertusbräu"<br />

schmeckte, mit den dazu servierten heißen Wienerli ausgezeichnet<br />

und schuf zugleich die Stimmung nach einem passenden<br />

„Ehrämli" Umschau zu halten. Im berühmten und ebenfalls<br />

zu den Sehenswürdigkeiten Wiens zählenden Rathauskeller,<br />

der in seiner Gestaltung dem Berner Kornhauskeller sehr<br />

ähnlich sieht, nur mit dem Unterschied, daß er gleich sechs<br />

dieser imponierenden Speisesääle auswies, war. auch ein Saal<br />

26. September zum WK ein und werden am 15. Oktober entlassen.<br />

Die 8. D i v i f i o n rückt nahezu vollständig zu diesem<br />

WK ein, ausgenommen die Feldart. Bat. 24 und KP. I un<br />

II der San. Abt. 8..Die Division verfügt somit nur über Motorartillerie.<br />

Die Verpflegungsabt. 8 wird verstärkt durch<br />

die Bäckerkp. 8.<br />

Wir wünschen unsern Soldaten guten Dienst bet angenehmem<br />

Herbstwetter!<br />

Sarnen. Ehrung unseres Landesheiligen. (Eing. aus Schübelbach.)<br />

Die habliche Bauerngemeinde Schübelba ch in der<br />

Qbermarch (Schwyz) erlebte einen Eidg. Bettag besonders<br />

feierlicher Art. Die Jungmannschaft rief die ganze Psarreifamilie<br />

zur Abendfeier in den Rößlisaal, der Punkt 8 Uhr<br />

bis auf das letzte Plätzchen besetzt war. Es galt der Ehrung<br />

unseres Landesheiligen Bruder Klaus. Im Mittelpunkt<br />

stand das Referat des Hrn. Landammann und Nationalrat<br />

Dr. Gotthard Odermatt, Sarnen, der dem still lauschenden<br />

Auditorium in markanter Form den lieben Landesvater<br />

näher brachte, indem er ihn als den bethaften Bürger, als<br />

Bürger des Vaters und als Retter des Vaterlandes schilderte.<br />

In feinsinniger aber ebenso volkstümlicher Sprache wußte der<br />

hohe Redner die Lebensstufen des großen Heiligen zu belenchten,<br />

wie er in seiner engsten Heimat lebte, als Bauer werkte<br />

und betete, als Bürger des Staates selbstlos die Pflichten erfüllte<br />

und in seinen Beamtungen Recht und Gesetz hochhielt,<br />

um später als stiller Waldbruder durch sein weises Urteil den<br />

Stanser-Frieden zu begründen, worin er zugleich die Grundlinien<br />

zur jetzigen schweizerischen Neutralität festlegte. Das<br />

einstündige Referat bot ein so ehrendes Bild des Landesvaters,<br />

daß die freundlichen Ermahnungen des geschätzten Referenten,<br />

das Beispiel dieses heiligen Mannes auf allen Wegen<br />

nachzuahmen, sicherlich auf gutes Erdreich fielen. Es war<br />

eine Feier höchster geistiger Beglückung nnd sei dem Herrn<br />

Referenten nochmals aufrichtig gedankt von einem dankbaren<br />

Zuhörer.<br />

«r.<br />

Sarnen. Die gefurchtsten Floberts. * Nachdem sich in letzter<br />

Zeit in der Gegend ein Hühnerdieb bemerkbar machte,<br />

gedachten die zwei Brüder Britschgi, Voribach, den Vogel mit<br />

einem Schuß zu erlegen. Bei einem Nachbarn lichen sie sich<br />

zu diesem Zwecke ein Flobertgewehr. Bei den ersten Ziel-<br />

Übungen am Dienstagabend löste sich aus dem entsicherten<br />

Gewehre frühzeitig ein Schuß. Der Schütze traf hierbei feinen<br />

vier Jahre jüngern Bruder Johann, geb. 1936, der in<br />

20 m Entfernung an einem Baum ein Papier befestigte, an<br />

die Schläfen. Der Tod trat bereits nach 20 Minuten ein.<br />

Der tragische Unglücksfall sei allen Eltern wieder einmal<br />

eine ernste Mahnung zur vermehrten Aufsicht und den Jungschützen<br />

zur Vorsicht beim Umgang mit dem Flobertgewehr.<br />

Der Trauerfamilie unser aufrichtiges Beileid.<br />

Sarnen. Nach einer Kipameldung traf der Abt-Primas<br />

des Benediktiner-Ordens, Mfgr. Dr. Bernhard K ä l i n, dieser<br />

Tage in Irland ein. Nach einer Visitation englischer Klöster<br />

wird er in den nächsten Wochen wieder nach Rom zurückkehren,<br />

wo ihm die Leitung des Studienklosters San Anselmo<br />

zusteht. Die irische Presse nahm bei dieser Gelegenheit Anlaß,<br />

auch die frühere verdienstliche Wirksamkeit von Msgr. Kälin<br />

im schweizerischen Katholizismus und besonders im schweizerischen<br />

Mittelschul-Lehrerverein mit ehrenden Worten hinzuweisen.<br />

Kerns. (Korr.) Jedes Bruderklausen-Fest erinnert uns neu<br />

daran, daß der Heilige in unserer Kirche getaust worden ist.<br />

Das Gnadenleben jedes Heiligen beginnt beim Taufstein.<br />

Unsere Pfarrkirche hält darum das Bruchstück des Taufsteines<br />

von Bruder Klans in besonderen Ehren — er gehört zu den<br />

Reliquien im weiteren Sinne. — Groß ist unsere Freude,<br />

daß der Festtag unseres Landesvaters nun auch von ganz<br />

Oesterreich am 25. September fegangen wird.<br />

Sächseln. * Hoher Besuch am Brnderklansengrab. Neben<br />

den stillen Betern, die sich tagtäglich an der Grabstätte Bruder<br />

Klausens der Fürbitte des Landesheiligen empfehlen, besuchen<br />

immer mehr hohe geistliche Würdenträger das Heiligtnm<br />

in Sächseln und im Ranft.<br />

Unter den Pilgern der letzten Zeit befand sich auch Seine<br />

Eminenz Kardinal Tisserant. Kardinal Tisserant kam<br />

von Rom. Er ist Kurienkardinal und ihm unterstehen die<br />

für die Schweizergäste reserviert worden. Entgegen der uns<br />

vor der Reise gemachten Angaben über ungenügende und<br />

mangelhafte Verpflegung sei hier festgestellt, daß sowohl<br />

Quantität wie Qualität des Essens keine Wünsche offen<br />

ließen.<br />

Der Nachmittag galt dem Besuch des Schloßes Schönbrunn<br />

mit seinen 1441 Räumen (Küchen und Keller nicht mitgerechnet)<br />

von denen wir nur die 45 Prunkräume besichtigten<br />

und offen gestanden, genug gesehen hatten von der einstigen<br />

Pracht und Herrlichkeit eines untergegangenen großen<br />

Kaiserreiches. Beim Anblick der kostbaren mit Gold und Silber<br />

verzierten und mit feinstem Brokat überzogenen Möbel<br />

meinte der Reisesenior Fridli ganz lakonisch, daß ihm doch sein<br />

Stubenkanapee lieber sei als diese Schaustücke, auf die man ja<br />

doch nicht so recht hocken oder liegen dürfe. Vom Schloß<br />

Schönbrunn gings in beschaulicher Fahrt an weltbekannten<br />

Gedenkstätten: Franz Schuberts Geburtshaus — Beethovenhäuser<br />

—• Sterbehaus Bruckners — Parlamentsgebäude usf.<br />

vorbei und hinauf zum Kahlenberg, jenem schönsten Aussichtspunkte<br />

über die 2 Millionenstadt Wien. Vom Bewundern der<br />

schönen blauen Donau just das Gegenteil, —- Entsetzen, denn<br />

statt des vielbesungenen blauen Stromes eine graubraun sich<br />

träg dähinwälzende Brühe. Die alten Wiener sagten uns,<br />

daß die Donau seit des Malergesellen wahnwitzigem Ueberfall<br />

nie mehr blau geworden sei, daß sie aber dann andere „blaue<br />

Wunder" erleben mußten.<br />

Auf 19.00 Uhr sah das Reiseprogramm das Nachtessen in<br />

„Grinzing" vor, jenem idyllischen Außenbezirk, wo sich der<br />

Wiener von seinen Sorgen und Nöten bei einem Schoppen<br />

oder Glaserl Wein erholt und bei Schrammelmusik den unverwüstlichen<br />

Humor wieder stärken und neu beleben läßt.<br />

Und dieses reizende Gartendörfchen hatte es auch den Schweizern<br />

angetan und ^ der Zufall wollte es, daß nebst uns noch<br />

einige Dutzend Wiener den farbig beleuchteten Garten mit<br />

den uralten KastanieNbäumen besetzten und sogar der Herr<br />

östlichen Kirchen. Als Kardinal der Rltenkongregation hat.»<br />

der hohe Kirchenfürst bei der Heiligsprechung unseres Lande<br />

Vaters im Prozeß aktiv mitzuwirken. Er war von der Schliß<br />

heit der heiligen Stätten in Sächseln und im Ranft tief £<br />

^"An^Bruderklausensest wird Seine Exzellenz Erzbischos%<br />

Wendelin Rauch das hochfeierliche Pontisikalamt halte»<br />

Ihm ehrfürchtigen Gruß und herzliches Willkomm in der<br />

Bruderklausenpfarrei!<br />

Gottesdienstordnung am B r u d e r k l a nsen<br />

fest.<br />

Von 4.30 Uhr an: Hl. Messen und Gelegenheit zum Empfang<br />

der hl. Sakramente.<br />

7 30 Frühamt mit Ehrenpredigt von H. H. Pater Vif w<br />

Antonin Christen, OEM., Sarnen.<br />

8 30 Sammlung der Ehrengäste beim Psarrhos.<br />

8.45 Einzug Sr. Exzellenz Erzbischos Dr. Wendelin Rauch<br />

von Freiburg i. Br.<br />

9 00 Pontisikalamt mit Festpredigt von Hochw. Herrn<br />

Prälat Dr. Jos. Meier, Luzern.<br />

10.45 Spätmesse.<br />

14.00 Feierlicher Nachmittagsgottesdienst mit Festpredigt<br />

von H. H. Pater Dominikus Planzer, OP., Lnzern.<br />

Alpnach. Zum Abschied der Appenzeller (Ter. Füs. Bat<br />

142) schreibt der „Appenzeller <strong>Volksfreund</strong>": In der III. fy<br />

hat der Dienst am Freitagabend mit einem unterhaltlichen<br />

Kp.-Abend ein frohes Ende gefunden. Sein Verlauf wies auf<br />

eine rasche und freundschaftliche Kontaktnahme mit den Einheimischen<br />

und auf ein gutes Verhältnis in der Kompagnie-<br />

Familie hin. Eine tüchtige Jodelgruppe zusammen mit holder<br />

Weiblichkeit aus der Trachtenvereinigung unseres obwaldnerischen<br />

Dienstortes erfreuten uns mit vielen köstlichen Dar-<br />

/bietungen aus ihrem Volkstum, in Liedern, Tänzen und Musik.<br />

Wir Appenzeller erwiderten mit unserm Volksgesang.<br />

Treffliche Worte hin- und herüber, heitere und besinnliche<br />

Anklänge an den vergangenen Dienst und unterhaltende Vorträge<br />

lichen die Zeit rasch vorübergehen. Das Hauptverdienst<br />

am Gelingen des Abend hatte unser Gefreite „Chügeler", der<br />

in seiner gemütstiefen, heimeligen und witzigen Art die Verbinduugen<br />

herzustellen und die Stimmung zu heben wußte.<br />

Das Fest hatte seinen Höhepunkt erreicht, als wir nach l Uhr<br />

nachts abmarschieren mußten, dem Bahnhof zu. Der Kp. voran<br />

gingen die Trachtenleute Obwaldens mit, ihre Handorgel<br />

gab unseren Schritten Tanzmaße und immer noch erklangen<br />

Lieder und Musik in die Nacht hinaus bis zum bewegten Aib-<br />

.schied. Einen so gemütlichen Abzug aus einem Dienstort haben<br />

alte Soldaten noch nie erlebt. Wir richten an dieser Stelle<br />

nochmals unsern herzlichen Dank an die liebenswürdige<br />

Trachtengruppe, die uns so Vieles und Schönes geboten hat.<br />

Lungern. Kreuzerhöhung und der eidgenössische Betkag<br />

dieses Jahres werden als Hochtage unseres Gemeinde- und<br />

Pfarreilebens stets in Erinnerung bleiben. Am 14. September<br />

(Kreuzerhöhung) weihte unser hochwürdigste Diözesanbischof<br />

Dr. Ehristianus Eaminada den neuerrichteten Hocha<br />

l t a r unserer Pfarrkirche feierlich ein. Morgens 7 Uhr<br />

zu Beginn der Weihestunde hatte sich schon viel Volk zum<br />

seltenen und sinnvollen Weihegottesdienst eingefnnden. Wenn<br />

wir wissen, was Großes und Heiliges im Opfer der hl. Messe<br />

auf dem Altar vor sich geht, verstehen wir, daß die Kirche<br />

diesen Altar mit besonderer Sorgfalt für diese Aufgabe vorbereitet<br />

und einweiht. Anschließend an die eigentliche Altar-<br />

Generalkonsul mit Gemahlin, der Präsident des Schweiz,<br />

österreichischen Vereins, ein Herr Generaloberst und weitere<br />

prominente Gäste uns die Ehre ihres Besuches gaben.<br />

Als gar noch aus dem Lautsprecher ein besonders herzlicher<br />

Willkommgruß an die lieben Schweizergäste erscholl und mit<br />

tosendem Beifall quittiert wurde, bedankten sich unsere Sänger<br />

mit zwei Schweizerliedern und dem stimmungsvollen<br />

,,s' Qbwaldnerländli".<br />

Die Stimmung, einmal aus ihrem Höhepunkt angelangt,<br />

suchte nach Entfaltung und sie fand sie auch im Besuch eines<br />

exklusiven Weinlokals im Herzen der Stadt. Daß die Wiener<br />

treffliche Menschenkenner sind, ging aus der musikalischen<br />

Begrüßung des Barpianisten hervor, der bei unserem Erscheinen<br />

„Niene geits so schön und lustig..im Fortissimo dem<br />

Flügel entlockte. Und ein beschwingtes Repertoir an Schweizermelodien<br />

folgte Schlag auf Schlag, wobei zwischenhinein<br />

'die bezaubernsten Wienerweisen von Strauß, Langer, Lehar<br />

usf. erklangen und zu einem Tänzchen reizten. In der angrenzenden<br />

Bar fühlte sich der „Selcher-Pius" als Hahn im<br />

Korb, derweil der ehemalige Kranzturner Gusti hemdärinlig<br />

als. „Herr Ober" fungierte, der kraushaarige Seefeld-Seppi<br />

sich als Solotänzer entpupte und Kasimir auf dem zweiten<br />

Flügel eine willkommene Stütze des Pianisten bildete. Tollen<br />

wir noch des rassigen Medicus Josephns gedenken, wie er so<br />

verträumt und voll Hingabe den Straußwalzer tanzte, während<br />

sich der kleine Louis einer liebenswürdigen Eroberung<br />

— allerdings nicht ernstlich — erwehrte oder der stillvergnügt<br />

dasitzenden älteren Garde, die am süffigen Gumpoldskirchner<br />

wieder znng -wurden, während der Fischersepp mit der hüb-<br />

InW ® re *el Martin über Fischerlatein dozierte, wohl aber der<br />

Melodie ewig Junger lauschte: „das gibts nur einmal —<br />

das kommt nicht wieder... Und warum sollte ich das übermutige<br />

Duo: Ruedi-Fränzi nicht erwähnen, dessen Spiel und<br />

sang den Wiener Madels den Kopf verdrehte...<br />

Fortsetzung folgt-


iveihe, . welcher dte Anwesenden mit größter Aufmerksamkeit<br />

folgten, >n, eierte der hochwurdigste Bischof als erster aus dem<br />

neu<br />

Jnoifitett Altar das Kl. SMnhWmu ^vlff, aus ? em<br />

hirtlichen Worten sprach er zur versammelten Gemeinde sinnöeutenö<br />

über d:e vorausgegangene Weihe und ihre Zeremoitißtt*<br />

Äm Vorabend der Altar weihe -war auch die von<br />

Mt Gasser "7 geschaffene \ s. Kreuzigungsgruppe -• über uiver dem oem Hoch- Noch<br />

Altar „swr angebracht worden. Sre Sie veranschaulicht veransckauli^t irr in künstlich t vollendetet<br />

Form, was steh auf dem Altar und zu seinen lüften<br />

J<br />

abspielt. Die Haltung des sterbenden Gottessohnes deutet<br />

auf seine Hingabe an den himmlischen Vater. Seine Mutter<br />

Maria, Maria Magdalena, der Apostel Johannes und der<br />

reuige Schacher versinbilden das gläubig beim heiligen Meßopfer<br />

mitfeiernde Volk. Der höhnisch sich abwendende Pharisäer<br />

und der ut Gotteslästerung und Verzweiflung geendete<br />

Schacher finden auch heute unter den modernen Menschen<br />

ihre Nachahmer. Die ganze Gruppe kann als eines der schönsten<br />

Werke unseres heimischen Künstlers Beat Gasser angesehen<br />

werden. Die Gemeinde ist dankbar und stolz daß er<br />

ihr dieses herrliche Werk -geschenkt hat, das auch über unsere<br />

Gemarkungen hinaus weiteste Beachtung finden wird<br />

Als neuer, jubelnder Höhepunkt wurde am eidgenössischen<br />

Bettag, die von der Gemeindeversammlung vor zwei Jahren<br />

beschlossene n e u e O r g e l feierlich in den Dienst des Allerhöchsten<br />

gestellt. Sie ist ein 36 registriges Werk der altbewährterr<br />

Firma Kühn von Männedorf. Der ans hiesigen Sängern<br />

allein zusammengesetzte Festchor hatte für diesen Anlaß die<br />

Bwderklausenmesse von I. B. Hilber aufs sorgfältigste eingeübt<br />

und mit überraschender Vollendung vorgetragen. Die<br />

Festpredigt hielt H. H. Ortspfarrer E. Käslin.<br />

Am Nachmittag spielte der hochw. Stiftsorganist von Einsiedeln,<br />

H. H, Pater Stephan Koller, der unserer Gemeinde<br />

als hervorragender Fachexperte und Berater beim Orgelbau<br />

zur Seite stand, auf dem neuen Instrument die musikalischen<br />

Borträge, die noch eine größere Zahl von Gästen aus den<br />

untern Gemeinden anlockten. • @<br />

Neues in Kürze<br />

jsr Im Abwertungsgestrudel — die Schweiz bleibt fest<br />

Der Rattenschwanz der Abwertungen wird immer länger;<br />

nach einigem Zögern hat sich jetzt auch Belgien angeschlossen^<br />

dagegen nicht, wie ursprünglich vermutet, die Tschechoslowakei.<br />

Eine unerwartete politische Folge der britischen Abwertung ist<br />

die deutliche Verstimmung, die in Pariser Sozialistenkreisen<br />

gegen die Londoner Labour-Regiernng offenbar wird. So<br />

wirft zum Beispiel Leon Blnm den Genossen jenseits des<br />

Kanals mangelnde Solidarität vor/ Die erste Sorae der<br />

Herren Marxisten gilt, wie gewohnt, dem Schwinden" ihrer<br />

Popularität bei der Arbeiterschaft.<br />

Die Behauptung von Sir Stafford Cripps, seine Regierung<br />

werde außer der Erhöhung des Brot- und Mehlpreises<br />

keine Preissteigerung dulden, erweist sich bereits als illusorisch.<br />

Nicht nur muß der englische Brotpreis um einen Penny<br />

erhöht werden, sondern Sir Stafford muß selber zugeben, daß<br />

auch die Preise für Baumwolle und Metalle anziehen werden.<br />

Ist es da erstaunlich, wenn in den Gewerkschaften der<br />

Ruf nach Lohnerhöhungen laut wird?<br />

Der Pfundabwertung im Sterlingblock sind nun auch die<br />

erwarteten übrigen Abwertungen gefolgt, so in Skandinavien,<br />

Frankreich und Holland. Oesterreich und Italien<br />

haben sich vorläufig von allen Abwertungsgerüchten ferngehalten,<br />

und ebenso hat die Schweiz in einer amtlichen<br />

Verlautbarung bekanntgegeben, daß sie an ihrer Parität festhalte.<br />

Im Namen der konservativen Partei Großbritanniens hat<br />

Winston Churchill die vorzeitige Einberufung des britischen<br />

Parlamentes gefordert, um die durch die Pfundabwertung geschaffene<br />

Lage zu diskutieren. Die Regierung kann sich diesem<br />

Antrag nicht widersetzen, obwohl er für das Prestige von<br />

Labour ziemlich peinlich ist.<br />

Westdeutschlands erstes Kabinett<br />

In Deutschland hat Bundeskanzler Adenauer dem<br />

Präsidenten der Republik am Dienstag seine Regierung vorgestellt,<br />

die sich, Kanzler und Vizekanzler inbegriffen, aus<br />

13 Ministern zusammensetzt. Am gleichen Tage verlas der<br />

Bundeskanzler vor dem westdeutschen Bundestag seine erste<br />

Regierungserklärung.<br />

Generalversammlung der Uno — Optimist Wischinski<br />

Am 20. September ist in Lake Sncceß die neue Generalversammlung<br />

der Uno zusammengetreten. Die<br />

Traktandenliste der auf sechs Wochen veranschlagten Tagung<br />

umfaßt 73 Geschäfte.<br />

Der russische Außenminister W i s ch i n s k i, hat nach seiner<br />

Landung in New York eine außerordentlich optimistische<br />

Erklärung abgegeben. Nach der Meinung Wischinskis wird<br />

«ie Generalversammlung „fähig sein ihre Probleme erfolg-<br />

^eich zu lösen". Man kann dazu nur sagen, daß es der russi-<br />

M Delegationschef in der Hand hat, seinen erstaunlichen<br />

Optimismus zu rechtfertigen; Voraussetzung ist freilich, daß<br />

te Sowjetunion endlich ihre sterile Veto-Politik preisgibt.<br />

W a s den Schweizer freut<br />

. Die Telephon-Station der Monte-Rosa-Hütte (3480 m<br />

?• mit drahtloser Verbindung über den Gorner Gletscher,<br />

'• ^ie modernste und höchstgelegene Anlage dieser Art in Enlopa.<br />

^ Das diesjährige offizielle Schweizerwoche-Plakat stellt den<br />

chweizer Arbeiter an den Ehrenplatz. Die Veranstaltung<br />

M unter dem Motto „Die -gute Schweizer Ware im guten<br />

Schaufenster".<br />

Eeit dem 1. September gibt die Regierung von Kanada<br />

ur Schweizerreisen 500 Dolar im -ersten Aufenthaltsmonat<br />

für weitere fünf Monate je 400. Nötigenfalls wird die<br />

outeilung stU| 800 kanadische Dollars pro Monat erhöhtist<br />

Anerkennung der Aktion „Basel hilft Wien-Liesing<br />

«et Schale des Wiener Liesing-Ouartiers der Name „Bas-<br />

""Schule" verliehen worden.<br />

An der Film-Biennale von Venedig erhielten die Schweizer<br />

Dokumentär- nnd Werbefilme „ .. und dein Bruder?",<br />

„Freundschaft mit der Musik" und „Geheimnisse der Schweizer<br />

Uhr" der Condor-Film AG., Zürich besondere Auszeichw'"<br />

3 * 6 "' m S^izer Film „Himmlische Wogen" von<br />

Martin Rtklt wurde ein Preis für den besten Kurzfilm zu-<br />

S^ochen. Unter den Werkfilmen klassierte der Streifen<br />

„Gas (Drehbuch Paul Ruffy, Regie und Kamera Umberto<br />

Bolzi) als erster.<br />

Die beiden Brissago-Jnseln im Lago Maggiore sind in<br />

Schweizer Besitz übergegangen. Der Kaufpreis von 600 000<br />

Fr. witö von der Tessiner Regierung, den Gemeinden Ascona,<br />

Brissago, Ronco, Bellinzona und dem Schweizerischen<br />

Heimatschutz ausgebracht.<br />

(Schweizerwoche)<br />

Volkswirtschaft<br />

Edelsteine, Perlen und Orchideen. Die Lind au er<br />

Herbstmesse in der alten Reichsstadt am Bodensee ist<br />

zu einem Ereignis von internationalem Rang geworden.<br />

Täglich kommen zahlreiche Gäste aus Europa und aus Uebersee,<br />

um die in ihrer Art erstmalige E d e l st e i n a n s st e l -<br />

l^u n g zu besichtigen. Sonderfahrten -der SBB und privater<br />

Transportunternehmer bringen die Besucher aus der Schweiz<br />

nach Lindau, wo man für einen festlichen Empfang gesorgt<br />

hat. Dank der erstaunlich guten Organisation der Lindauer<br />

Behörden funktioniert der umfangreiche Apparat zur Bewältigung<br />

des Verkehrs, der Führungen und nicht zuletzt der<br />

Verpflegung vorbildlich. Künstlerische Veranstaltungen von<br />

hohem Niveau wechseln mit flotten Unterhaltungsprogrammen.<br />

In der Edelsteinausstellung sind Kostbarkeiten von unschätzbarem<br />

Wert -erstmalig zur Schau gestellt. Auf seidenen<br />

Unterlagen, auf Samt und Brokat sind die edlen Steine und<br />

Perlen ausgelegt. Orchideen in den herrlichsten Farben geben<br />

den Rahmen. An den Wänden sind Werke alter Meister aus<br />

bayrischem Staatsbesitz ausgestellt. Wahrlich, eine Schau v-on<br />

unglaublicher Schönheit, wie sie hier gezeigt wird. Umfangreiche<br />

Sicherheitsmaßnahmen waren erforderlich, um die kostbaren<br />

Schätze, deren Wert kaum zu beziffern ist, gegen Raub<br />

und Diebstahl zu schützen. Automatische Alarmanlagen und<br />

die wachsamen Augen zahlreicher Spezialdedektive machen<br />

jeden Versuch unmöglich-, sich dieser Werte unbefugt zu bemächtigen.<br />

Bemerkenswert erscheint uns die gute und -freundschastliche<br />

Zusammenarbeit der französischen Besetzungsbehörden<br />

mit den deutschen Instanzen. Man hat nicht mehr das Gefühl,<br />

einer fremden Militärmacht zu begegnen, wenn der<br />

französische Gouverneur neben dem Lindauer Oberbürgermeister<br />

Dr. Frisch die ausländischen Gäste begrüßt. Hier gewinnt<br />

die Idee der europäischen Zusammenarbeit sichtbare Form.<br />

Insofern find solche Veranstaltungen Beiträge zur Verständigung<br />

über die Grenzen und Sprachen hinweg. Um so dankenswerter<br />

erscheint uns der Beschluß, daß die Lindauer Bevölkerung<br />

seitens, der Schweiz zu einem Gegenbesuch aus Anlaß<br />

der Olma in St. Gallen eingeladen werden soll.<br />

•K. A. Walther<br />

Aus dem Reich der Finsternis<br />

Letzte Woche langt ein 35jähriger Reserveoffizier der ungarischen<br />

Honvedarmee nach abenteuerlicher Flucht in Salzbürg<br />

an und gab dem Redaktor des Wochenblattes der ungarischen<br />

Calvinisten in Innsbruck, „Jöjjetek", folgenden Bericht,<br />

den wir hier auszugsweise zitieren:<br />

„Ich war Gefangener im ungarischen Lager am Don.<br />

Neunzig Prozent meiner Kameraden sind bereits umgekomnien,<br />

und ihre Mütter, Frauen und Kinder werden vergebens<br />

ihre einstige Heimkehr erwarten. Im Ungarlager von Stalingrad<br />

traf ich 22jährige ungarische Offiziere und Soldaten,<br />

die die Hölle der Russen erlebt haben — 22jährige mit schneeweißen<br />

Haar. In diesem Filiallager leben nur noch 30 von<br />

ehedem 5500. Daneben ist ein riesiges rumänisches Lager,<br />

aber es sind höchstens noch 1000 von ehemals mehr als dreißigtansend,<br />

dafür -erhebt sich -ein riesiger Hügel, das Grab der<br />

Rumänen vor Stalingrad. Von der ehemaligen blauen Division<br />

Mussolinis lebt kein einziger mehr, von der spanischen<br />

Division lebt kein -einziger mehr, vom französischen Hilfskorps<br />

lebt kein einziger mehr. Einst, vielleicht bald, werden die<br />

sowjetischen Behörden melden, daß es keine Kriegsgefangenen<br />

mehr in Rußland gibt. Und dieser Bericht wird einmal der<br />

Wahrheit entsprechen. Ich habe versucht, mit Hilfe meiner<br />

Kameraden Aufzeichnungen über die Anzahl der in den verfchiedenen<br />

Lagern umgekommenen ungarischen Kriegsgesangenen<br />

zu verfertigen. Doch läßt sich die Zahl nur annähernd<br />

feststellen. Ich behaupte bei voller Verantwortung, daß die<br />

ungarischen Kriegsgesangenen-Verlnste sämtliche Kriegsverluste<br />

der Honvedarmee weit übertreffen. Meine Flucht war<br />

ein unwahrscheinliches Abenteuer. Mein Kamerad, mit dem<br />

ich flüchtete, wurde knapp an der österreichischen Grenze durch<br />

eine Sperrmine getötet."<br />

*<br />

Zoltan Tildy nach Sibieirn deportiert.<br />

Aus Budapest erfahren wir: Der seines Amtes enthobene<br />

frühere Präsident der ungarischen „Volksrepublik", Zoltan<br />

Tildy, ist mit seiner Familie bereits vor einem Monat nach<br />

Rußland abtransportiert worden. Tildy war vordem monatelang<br />

in seiner Villa interniert und jeder Verbindung mit der<br />

Außenwelt beraubt. Die Villa wurde durch russische Militär-<br />

Posten strenge bewacht. Ende Juli fuhren mitten in der Nacht<br />

drei geschlossene russische Militärlimousinen vor. In diese<br />

wurde Tildy mit seiner Familie und der Bewachungspolizei<br />

verfrachtet, und seither fehlt jede Spur von ihm. Gerüchtweise<br />

verlautet, er befinde sich bereits in einem ostsibirischen Konzentrationslager.<br />

Erfolgreiche Flucht ungarischer Donauschiffer.<br />

Aus Wien wird uns berichtet: Immer wieder gelingt einigen<br />

Glücklichen die Flucht aus dem Sowjetparadies trotz der<br />

schärfsten Kontrolle. Auf der Donau wurde eine Schiffsladung<br />

Getreide aus Ungarn nach Wien geführt. Fünf Ungarn der<br />

Schiffsmannschaft beschlossen, in Wien zu desertieren. Dieser<br />

Fluchtplan wurde dem Kapitän verraten, der noch auf ungarifcheui<br />

Gebiet die Sowjetpolizei verständigte. Eine Patrouille<br />

von drei Sowjetpolizisten kam an Bord und eröffnete das<br />

Feuer, als sich die Ungern verschanzten. Auch diese machten<br />

von ihren Waffen Gebrauch. Einer der Ungarn wurde getötet,<br />

die vier übrigen konnten die Sowjetpolizisten überwältigen<br />

und warfen sie in die Donan, wo sie ertranken. Die vier Ungarn<br />

bemächtigten sich der Schiffsführung und kamen glücklich<br />

bis Wien.<br />

Oberst Laszlo Czebe hingerichtet.<br />

Ohne öffentliche Verhandlung ist Oberst Laszlo Czebe zum<br />

Tode verurteilt und letzter Tage in Budapest hingerichtet<br />

worden. Oberst Zzebe stand einer Sektion des ungarischen<br />

Kriegsministeriums vor und war seinerzeit Mitglied der Militärdelegation<br />

an den Pariser Friedensverhandlungen.<br />

Gleichschaltung des Richterstandes.<br />

Aus Budapest vernehmen wir ferner: Laut einer Verordnnng<br />

der sowjetungarischen „Volksregierung" können ab 1.<br />

November dieses Jahres nur noch Richter amten, die Mitglieder<br />

der „Unabhängigen Volksfront" sind. Parteilose, die<br />

bisher in: Richteramt noch geduldet wurden, werden entlassen.<br />

Die Berufsrichter fallen weitgehend durch Laienrichter ersetzt<br />

werden. Gewesene Rechtsanwälte und Richter und Personen<br />

mit dem Titel eines Doctor juris sind aus dem Verzeichnis<br />

der Juristen und Richter zu streichen.<br />

Von der Sowjetluftwaffe in Ungarn.<br />

Aus Budapest erhalten wir folgenden Bericht: Auf dem<br />

Flugplatz von Papa wird eine ungarische Fallschirmjäger-<br />

Division unter dem Kommando russischer Offiziere ausgebildet.<br />

Bei Szombathely wurde ein neuer Flugplatz fertig erstellt<br />

und ist bereits von der Sowjetluftwaffe in Betrieb genommen<br />

worden. Die Flughäfen von Györ und Szekesfehervar, Bat,<br />

Söpte und Taszar sind von den Sowjettruppen besonders stark<br />

belegt, Györ und Szekesfehervar sind von neuen Bombengeschwadexn<br />

angeflogen worden.<br />

Das neue Lidice in der Sowjetunion.<br />

Wir kennen den Namen des von den Russen angeblich zerstörten<br />

ostdeutschen Dorfes noch nicht, da uns seitdem kein<br />

neuer Bericht zugekommen ist. Dagegen meldet diakritische<br />

lizenzierte Zeitung „Montagecho", daß es sich um ein Dorf<br />

unweit Frankfurt an der Oder handle. Das ,Montagecho"<br />

bestätigt unsere frühere Meldung in allen Teilen. Nachdem die<br />

russische Geheimpolizei die Täter nicht habe ausfindig machen<br />

können, die einen russischen Munitionszug in die Luft sprengten,<br />

sei. als Vergeltung das nächstgelegene Dorf dem Erdboden<br />

gleichgemacht worden, nachdem alle männlichen Einwohner<br />

niedergemetzelt und die Frauen verschleppt und vergewaltigt<br />

worden seien.<br />

Sport<br />

Zentralschweizerischer Ringertag am 25. September<br />

evtl. 2. Oktober <strong>1949</strong>, in Seeweu (Schwyz).<br />

Die Vorarbeiten zur Durchführung des Ringertages in<br />

Seeweu sind beendet. 220 Ringer aus der Zentralschweiz, Obund<br />

Nidwalden, Luzern, Zürich, St. Gallen, Appenzell und<br />

Glarus haben sich angemeldet. Eine Rekordzahl. Es wird in<br />

fünf Klassen um den Sieg gekämpft.<br />

Die Angemeldeten bürgen, daß sauberer, fairer Sport geboten<br />

wird, so daß die Zuschauer voll und ganz auf ihre<br />

Rechnung kommen werden.<br />

Die Wettkämpfe am Morgen werden von einem Feldgottesdienste<br />

unterbrochen. Auf dem Platz konzertiert die<br />

Feldmusik Seewen, der Jodlerklub Seerösli, die Ländlerkapelle<br />

Pilatus. Ebenfalls werden sich Alphornbläser und<br />

Fahnenschwinger produzieren.<br />

In der Nachmittagspause findet ein Steinstoßen statt, bei<br />

welchem jedermann gegen Einsatz von einem Franken mitmachen<br />

kann.<br />

Dem jungen, rührigen Turnverein Seewen wünschen wir<br />

zur Durchführung dieses Sportanlasses alles Glück und vor<br />

allem gutes Wetter.<br />

Bunte Ecke<br />

Humor. „Mutter, Meiers Karl ruft mir immer nach:<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!" —- „So, was hast du<br />

wieder -angestellt, du Lümmel?"<br />

^Vater, warum wünscht man sich immer einen guten<br />

Appetit und nie einen guten Durst?" — „Blöde Frage! De<br />

het me suscht!"<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 25. September.<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Radioorchester. 12.00 Musik<br />

vom Zrüisee. 12.40 Komponistenportrait: Jan Sibelius. 13.25<br />

M l e r l e B u n d e n<br />

Krampfadern, offene Beine, tzautausschläge,tzämorrhoiden, schlecht<br />

heilende Wunden, Abszesse, Rufen, Furunkel und andere tzautübel,<br />

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Volkstümliche Musik. 13.45 Aktuelle Fragen -der Rindviehzucht.<br />

14.05 Forts, -der volkstümlichen Musik. 15.09 Sonntagsgeschichte.<br />

15.30 Musik von Jacques Offenbach. 15.50 Uebertragung<br />

der zweiten Halbzeit eines Meisterschaftsspieles. 16.45<br />

Tanzmusik. 17.00 Aus Mozarts letzten Tagen. 18.00 Prot.<br />

Predigt in romanischer Sprache. 18.30 Musik von Mozart.<br />

18.45 Liobeslieder. 19.20 Sportbericht. 20.00 Le chasseur maudit<br />

von Cesar Francs. 20.15 Gericht der Schatten. 21.00 Klaviertrio<br />

von Beethoven. 21.30 Verleihung «des ersten Prix<br />

Jtalia.<br />

Montags 26. September.<br />

11.00 Opernwerke von Rossini. 11.40 Konzert von Mozart.<br />

12.40 Swdioorchester. 13/30 Sommer-Armeemeisterschaften<br />

<strong>1949</strong>, Hörbericht. 13.45 Soldaten- und Wanderlieder. 14.09<br />

unter der Pergola, Frauenstunde. 16.30 Klassische Musik.<br />

17.39 Kleine Bildergalerie. 18.00 Volkstümliche Musik. 18.30<br />

C. Dumont. 19.00 Unser Mantagskurs: C. Debussy. 20.00<br />

Wunschkonzert. 20.30 D'Jurafahrt goht z'Aend. 21.00 Bero-<br />

Münster gibt Auskunft. 24.15 Tibor Varga, Violine, spielt.<br />

Dienstag, 27. September.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Hohner Akkordeon Orchester.<br />

12.40 Studioorchester. 13.15 Kammermusik. ^ 14.00 Amerikanische<br />

Unterhaltungsmusik. 16.30 Tanzmusik. 17.09 -Werke<br />

für Violincello und Klavier. 17.30 Gedichte in Prosa.<br />

Konzert des Jnstrumentalensemble von Studio Bern. 18.35<br />

Wir bitten um Auskunft. 19.00 Tafelmusik. 19.15 Einführung<br />

zum heutigen Abendkonzert des Studioorchesters. 20.00 Lelbendig<br />

begraben, Gedichte von Gottfried Keller. 20.55 Das<br />

Antlitz der Heimat. 20.25 Haydn zu Viert.<br />

Mittwoch> 28. September<br />

12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 13.05 Spanisches<br />

Unterhaltungsorchester Manolo Bell spielt. 13.39 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 Vo Blueme im Garte und im Huus.<br />

14.20 Rosenkavalier-Walzer. 16.30 Musikalisches Raritätenkabinett.<br />

17.30 Der Freundschaftsbund. 18.00 C. Dumont.<br />

18.40 Ein Gang durch- die Uhrmacherschule Biel. 19.05 Konzert<br />

einer Musikgesellschast. 20.00 Guido Mozzato spielt.<br />

20.00 Die Saar heute. 21.20 Männerchor „La Agia« z,-<br />

Abenteuer eines seefahrenden Eidgenossen. '<br />

Donnerstag, 29. September<br />

12.15 Klarinetten-Stücke. 12.40 Volkstümliche Klänge i->°.<br />

Unser Feuilleton. 13.35 Walzer auf zwei Klavierer'<br />

Die Cfavdasfürstin. 16.30 Musik von Mendelssohn<br />

Der schweizerische Verband sür Volksdienst in seiner )<br />

Gestalt, Orientierung. 18.00 Das Sechs-Uhr-Orchesw<br />

Einer trage des andern Last, Hörfolge. 19.10 Zwei alie<br />

liser Melodien. 20.15 Studioorchester. 29.55 Ryffj ^ s<br />

21 50 Kleines Unterhaltungskonzert zur Winzerzeit '<br />

Preisabschlag<br />

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Schmerzerfüllt, doch ergeben in Gottes heiligen<br />

Willen, machen wir allen Verwandten und<br />

Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß es<br />

Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, meinen<br />

innigstgeliebten Gatten, unsern treubesorgten<br />

Bater, Schwiegervater, Großvater, Onkel und<br />

Großonkel 477<br />

A l o i s<br />

Rappenwald<br />

Keifer<br />

heute nachmittag 3 Uhr, nach längerem, mit<br />

Geduld ertragenem Leiden, jedoch unerwartet<br />

rasch, zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Er starb, wohlvorbereitet, versehen mit den Tröstnngen<br />

unserer hl. Religion, im 81. Altersjahr.<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen<br />

einem frommen Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Schwenkn / Sarnen, den 22. September 1947.<br />

Die tiestranernden Hinterlassenen.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 25. Sept.,<br />

morgens 9 Uhr, im Stalden.<br />

Siebenter und Dreißig st er: Samstag,<br />

den 8. Oktober, 8 Uhr, im Stalden.<br />

Äutokurs ab Station Sarnen 7.20 Uhr.<br />

Leidzirknlare werden nur nach auswärts<br />

versandt.<br />

Stadttheater Luzern m<br />

Samstag, 24. Sept., 19:30—23.00 Uhr: Die Braut von<br />

Messina. Trauerspiel von Friedrich von Schiller.<br />

Dienstag, 27. Sept., 19.30—23.00 Uhr: 1. Vorstellung im<br />

Dienstagabonnement.- Die Braut von Messina.<br />

Mittwoch, 28. Sept., 20.15—23.00 Uhr: 1. Borstellung im<br />

Mittwochabonnement: Es wird einmal... Lustspiel in<br />

3 Akten von Hans Holt.<br />

Samstag, 1. Okt., 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch. Operette<br />

in 3 Akten von Jenbach und Reichert. Musik von<br />

Franz Lehar.<br />

Sonntag, 2. Okt., 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Dienstag, 4. Okt., 20.15—23.00 Uhr: 2. Vorstellung im<br />

Dienstagabonnement: Der Zarewitsch.<br />

Mittwoch, 5. Okt., 19.30—23.00 Uhr: 2. Vorstellung im<br />

Mittwochabonnement: Die Braut von Messina.<br />

Donnerstag, 6. Okt., 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Freitag, 7. Okt., 20.15—23.00 Uhr: 1. Vorstellung im A-<br />

Freitagabonnement: Es wird einmal...<br />

Samstag, 8. Okt., 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Sonntag, S. Okt., 14.30—18.00 Uhr: Die Braut von<br />

Messina. 20.15—23.00 Uhr: Es wird einmal...<br />

Voranzeige: Freitag, 14. Okt., 19.30—23.00 Uhr:<br />

1. Vorstellung im B-Freitagabonnement: Die Braut<br />

von Messina.<br />

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An folgenden Tagen wird mit<br />

K a n o n e n scharf geschossen<br />

Freitag, den 30. September <strong>1949</strong>, von 06.00 bis 19.00 Uhr<br />

falls an diesem Tage wegen schlechten Wetters nicht gefchG»<br />

werden kann —<br />

^<br />

Samstag, den 1. Oktober <strong>1949</strong>, von 05.00 bis 1K.00 Uhr.<br />

Stellungsräume:<br />

zwischen Melchtal und Stock und Melchseealp-Tannenalp.<br />

Gefährdetes Gebiet:<br />

Hänge zwischen Tellistock — Gadmer Flüh — Wendenftöcke und<br />

Bäregg-Scharmadlager — Südufer Engstlensee, sowie Melchseestock.<br />

Das will nicht heißen, daß die Alpweiden als Zielgebiete opwählt<br />

werden.<br />

Während der Dauer des Schießens sind in den Bttr.-Stellungen rotweiße<br />

Fahnen aufgestellt. Die wichtigsten Straßen und Wege in die<br />

gefährdeten Gebiete werden abgesperrt. Das Betreten des Stellungraumes,<br />

sowie des gefährdeten Gebietes ist verboten. Den Weisim«<br />

der Absperrposten ist unbedingt Folge zu leisten.<br />

Das Berühren bzw. Auflesen von Blindgängern oder von Geschodteilen<br />

(wie Zünder, Geschoßköpfe, Geschoßböden usw.), die not<br />

Sprengstoff enthalten können, ist wegen deren Gefährlichkeit verboten.<br />

Diese Blindgänger und Geschoßteile können noch nach Zahm<br />

explodieren.<br />

Die strafrechtliche Ahndung gemäß Art. 225 oder anderen Bestimmungen<br />

des schweizerischen Strafgesetzbuches bleibt vorbehalte».<br />

Wer einen Blindgänger oder einen Geschoßteil, der noch Sprengstoff<br />

enthalten könnte, findet, hat den Fundort zu kennzeichnen md<br />

diesen der nächstgelegenen Truppe bzw. Blindgänger-SprengM<br />

(Thun, Sektion für Schießversuche, oder Waffenplatz-Kdo. Luzern) z«<br />

melden. Für solche Anzeigen kann eine Belohnung gegeben werde».<br />

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gutitett / Mittwoch, den 28. September <strong>1949</strong><br />

A 79. Jahrgang — Nr. 77<br />

O b A l d i i e r M W e i m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die - Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Fr. IS- Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. - Spesenfreie " ? ^orngtog Jnseraten.Annahme: Schweizer - Annoncen AG., Luzer«.<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 108S. — Neuabonnenten werden ^ . Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13 Tel. 2 12 S4, und Filialen. (Mit Ausnahme de, KantonS<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. Tel. (041) 8 6033 V$V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Herbstsession<br />

V o n d e r A H V<br />

£ Diesmal hat man zum voraus eine Teilung in Aussicht<br />

genommen. Die ordentliche Herbstsession, die am Montag nach<br />

dem Bettag begann, soll nicht mehr als zwei Wochen dauern.<br />

Am 24. Oktober wird dann eine Fortsetzung angefügt. Die<br />

Geschäftsliste beider Kammern steht nicht überladen aus, und<br />

jogar dem<br />

Nationalrat<br />

gelingt es die Sitzungsdauer abzukürzen. Ist etwa die eidgenössische<br />

Abstimmung vom 11 Sepember daran schuld, die<br />

nicht bloß ein Verdammungsurteil gegen die Dringlichkeits-<br />

Praxis des Bundes gesprochen, sondern überhaupt eine gewisse<br />

Demonstration gegen die Berner Gesetzesfabrik dargestellt hat?<br />

Oder ist es, weil der neugewählte Zürcher Standesherr Gottlieb<br />

Duttweiler dem Nationalrat nicht mehr angehört, im<br />

Aänderat aber auch noch nicht eingetroffen ist? Der Rat<br />

beginnt am Montag mit kleineren Geschäften, stimmt beim<br />

vorgeschlagenen Bundesbeschluß betreffend die Stiftung „Pro<br />

Helvetia" den vom Ständerat vorgenommenen wesentlichen<br />

Abänderungen zu, bestimmt am Dienstag die Militärdienstleistungen<br />

im Jahre 1950 (Umschulungskurse der Festungsartillerie,<br />

Organisationsmusterungen vom Stäben und Einheitert<br />

des Teritorialdienstes, Dienstleistungen von Hilfsdienst-<br />

Pflichtigen,'die in Einheiten der Armee eingeteilt find, Einsührungskurse<br />

in Spezialaufgaben, Kaderkurfe und Kurse der<br />

freiwilligen Sanitätshilfe) und ergeht sich dann im weiten<br />

Earten der Motionen, Postulate und Interpellationen. Zur<br />

Gattung der letzteren gehört die Beschwerde des konservativen<br />

Zumssiers Gressot über einen „Zwischenfall" im Militärdienst.<br />

Ein Battaillonskommandant, Major Rufener, übrigens ein<br />

Berner französischer Zunge, hatte anläßlich einer militärischen<br />

Fahnenübergabe in Bassecourt zu unbekümmert in die Nessein<br />

des Juraproblems hineingegriffen. Er wurde für die<br />

Dauer des Wiederholungskurses beurlaubt, der Bundesrat<br />

bedauert und der Interpellant ist befriedigt. Am Mittwoch<br />

wird die Szene belebter. Zunächst genehmigt der Rat ein<br />

Abkommen mit Italien über die gegenseitige Regelung der<br />

Sozialversicherung, lehnt aber die vom Bundesrat gleichzeitig<br />

beantragte, damit im Zusammenhang stehende Abänietimg<br />

des Bundesgesetzes über die Altersversicherung mit<br />

63 gegen 55 Stimmen ab. Er folgt dabei der von den Julisten<br />

vertretenen Auffassung, daß Staatsverträge Bundesgesetze<br />

abändern können, ohne daß man dies im betrsfenden<br />

Gesetz sagen müsse. Dann begründet der Luzerner Konserüatibe<br />

Dr. Wick seine Motion über eine geordnetere Hilfe<br />

sin die Gebrechlichen. Bundesrat Etter wäre bereit ein Postulat<br />

hierüber anzunehmen, nicht aber eine Motion, da die<br />

verfassungsmäßige Grundlage nicht sicher ist. Wick ist mit der<br />

Umwandlung in ein Postulat einverstanden. Da kommt aber<br />

der Aargauer Bauernparteiler Oberstdivisionär B i r ch e r<br />

ldcr offenbar die Schlappe vom 22. Mai anläßlich der Abstimmung<br />

über die von ihm verlangte Schirmbilduntersuchung<br />

und Tuberkuloseversicherung schon vergessen hat) und hält die<br />

Motion Wick aufrecht, woraus ihr der Nationalrat mit 77<br />

gegen 17 Stimmen seinen Segen gibt. Interessant ist es, ans<br />

der Begründung eines Postulates Geißbühler betreffend das<br />

amerikanische Kunstgetränk „Coca-Cola" und der bunöesrätlichen<br />

Antwort zu vernehmen, daß die amerikaniche<br />

Gesandtschaft in Bern beim Politischen Departement wegen<br />

Mei Interpellation vorgesprochen hat. Hier stehen ameri-<br />

Schiüesfei? ßeafa 28<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

»Äie kamen Sie nur dazu?" fragte Beata. „Wer Hat ^hüberhaupt<br />

von meinem Abenteuer erzählt?"<br />

»Der Gouverneur hat uns telegraphisch gemeldet, antwortete<br />

die Oberin und gab ihr die Depesche.<br />

»Ach, der liebe Herr, wie schön er das sagt: Ich bin un-<br />

Köstlich über diesen Verlust. Aber er soll sofort getröstet werw."<br />

Sie erinnerte sich an Mark Twain und schrieb folgendes<br />

^egramm: „Nachricht von meinem Tode zum mindesten<br />

stark übertrieben. Fühle mich samt Poblo äußerst wohl in<br />

un Creek. Beata." r r<br />

'der Gouverneur diese Drahtnachricht erhielt, lachte<br />

^ laut auf. Zum erstenmal feit seine Frau starb, wenn man<br />

f x - Fox glauben darf. Eine Zentnerlast war von seinem Hergenommen.<br />

Aber die kurze Nachricht genügte ihm nicht,<br />

mußte sich an die Schreibmaschine setzen, und srr<br />

ulwex diktierte. Zunächst gratuliere ich in aller Namen zu<br />


nau. Reallehrer Linder aus St. Gallen zeichnete in seiner<br />

Festrede ein treffendes Lebensbild des Geehrten und Gemeindeammann<br />

Schönenberger wußte mit vielen persönlichen Erinnerungen<br />

an Heinrich Federer aufzuwarten.<br />

Basar des Prot. Frauenvereins Obwalden, in Kägiswil.<br />

(Eing.) Zum erstenmale unternimmt es am nächsten Sonntag,<br />

den 2. Oktober, der Protestantische Frauenverein Obwalden,<br />

in Kägiswil, Restaurant Kreuzstraße, einen Basar zu veranstalten.<br />

Der Reinertrag soll dem Kirchenbausonds Sarnen<br />

der Evangelischen Kirchgemeinde Obwalden zugutekommen.<br />

Wenn auch das Ziel, einmal in Sarnen eine kleine eigene<br />

Kirche zu bauen, noch in weiter Ferne liegt, so wird es uns<br />

doch sehr freuen, wenn die einheimische Bevölkerung durch<br />

zahlreichen Besuch des Basars uns ihre Sympathie bezeugt.<br />

Was im Handarbeitenverkauf, in der Tombola, am Schießstand,<br />

bei den Glücksspielen für groß und klein sowie am Unterhaltungsabend<br />

alles geboten wird, davon überzeugen Sie<br />

sich am besten an Ort und Stelle! (Siehe Inserat.)<br />

4. Zentralschweiz. Ringertag in Seewen/Schwyz. Der Ringertag<br />

<strong>1949</strong> wurde vom Turnverein Seewen/Schwyz bei strahlendem<br />

Herbstwetter durchgeführt. 215 Teilnehmer aus 11<br />

Kantonen kämpften um die Palme des Sieges. Am Feldgottesdienst<br />

sprach Hochw. Hr. P. Ludwig Räber aus dem<br />

Stift Einsiedeln ein meisterhaftes Kanzelwort. Die Feldmufik<br />

Seewen, der Jodlerklub Seerösli, Fahnenschwinger und Alp-<br />

Hornbläser verschönerten den Anlaß. Das Steinstoßen war<br />

ein großer Erfolg. Dank der mustergültigen Arbeit aller Beteiligten<br />

konnten die Zeiten genau eingehalten werden. Die<br />

Rekordzahl der Teilnehmer zeigt, daß der Ringsport auch in<br />

der Jnnerschweiz Fuß gefaßt hat. Die Wettkämpfe zeigten<br />

schönen, fairen Sport, sodaß Zuschauer und Freunde des<br />

Ringens voll auf ihre Rechnung kamen. Bei der Rangverkündigung<br />

sprachen der Organisationspräsident Karl Siegrist<br />

Thun, Hans Arnold, Techn. LeiterZNTV und der Verbands-<br />

Präsident Walter Tresch. Der Vorsteher des Schwyzer Militärdepartementes<br />

Herr Regierungsrat Dr. R Sidler begrüßte<br />

die Anwesenden namens der Behörden.<br />

Rangliste: Jugendklasse, 1. Schorno Theo, Brunnen,<br />

58,6, 2. Sahli Hanspeter, Wetzikon/Zch., 57,2, 8. Stefan Peter,<br />

Alpnach-Dorf, 56.00, 9. Küng Otto, Alpnach-Dorf, 56.00,<br />

11. Langensand Oswald, Alpnach-Dorf, 55,7.<br />

Federgewicht: 1. Schauselberger A. Jllnau/Zch. 57,5, 2.<br />

Hasler Ernst, Kriens, 56.7, 5. Blättler Hans, Alpnach, 55.5.<br />

Leichtgewicht: 1. Ernst Meinrad, 59.2, 2. Christen Rudolf<br />

Dieterswil, 56.1, 21.a Mathis Joses, Alpnach-Dorf, 54.8.<br />

Mittelgewicht: 1. Gasser Franz, Horw, 57.4, 2. Kälin Erwin,<br />

Zollikon, 57.3, 3. Henggeler Hans, Unterägeri, 56.8.<br />

Halbschwer/Schwer: 1. Fricker Ernst, Glattfelden, 58.1,<br />

2. Methelm Hans, Meilen, 57.1, 3. Mutzner Christian, Aussersihl,<br />

56.7, 4. Fuchs Josef, Alpnach-Dorf, 56.3.<br />

Sarnen. Reiche Ernte des Todes. (Eing.) Innert<br />

14 Tagen mußten auf dem Sa^ner Friedhos 7 Gräber geschaufelt<br />

werden, eine seltene Häufung von Trauer und<br />

Schmerz für die Angehörigen, wie sie seit vielen Jahren nicht<br />

niehr registriert werden mußte.<br />

Frau Lehrer Jda Schellenbaum-Horber<br />

ist nach einem Hirnschlag innert wenigen Tagen gestorben.<br />

Diese sonst noch rüstige 75jährige St. Gallerin, die ihre Herkunst<br />

in ihrem Idiom nie verbergen konnte und deren leutseliges<br />

Wesen überall Freude bereitete, reißt in die Reihe<br />

jener Frühaufsteher, die über den Dorfplatz zu den Klosterkirchen<br />

Pilgern, eine große Lücke. Fromm wie sie gelebt, hat<br />

sie ihre Seele in christlicher Geduld und Ergebung ihrem<br />

Schöpfer zurückgegeben.<br />

Frau Anna von Wyl-Od ermatt, Oberloh,<br />

eme tapfere Mutter, die ihre sechs Kinder, die alle in anreicht<br />

mit<br />

ist halb ge".<br />

©<br />

£3<br />

ÜT<br />

OJ<br />

gefehenex Lebensstellung sind, zu guten und tüchtigen Menfchen<br />

erzog. Es ist unsere sichere Hoffnung, daß diese Mutter,<br />

«die so schnell ihren Angehörigen entrissen wurde, mit „brennender<br />

Lampe und die Lenden gegürtet" vor ihren ewigen<br />

Richter getreten ist und für ihr reiches Lebenswerk Rechenschast<br />

geben konnte.<br />

Ein kleines Mädchen von kaum drei Monaten, M a r i e -<br />

anne Amstalden, Kirchhöfen, das ein stilles Plätzchen<br />

auf dem Kinderfriedhof fand, eröffnete die Reihe jener<br />

Todesfälle, die nach menschlichem Ermessen allzufrüh erfolgt<br />

sind und über denen der Schleier des Geheimnisvollen und<br />

Unbegreiflichen liegt.<br />

Tragisch und für die Angehörigen überaus schmerzvoll war<br />

der Tod des rüstigen 39jährigen Josef Kiser-Küng,<br />

R a st b e r g. Eines der schwersten Rätsel, die uns die göttliche<br />

Vorsehung aufgibt, sind die bitteren Umstände eines solchen<br />

ungeahnten Sterbens. Aber wer will hier urteilen, wenn<br />

urplötzlich ein innerer Konflikt wie eine furchtbare Krankheit<br />

über den Menschen hereinbricht? Doppelt schwer, wenn hier<br />

der Tod einen guten und tüchtigen Menschen trifft und wenn<br />

vorbildliche, tief religiöse Eltern und eine besorgte, treue<br />

Gattin mit einem kleinen Kindlein an der Totenbahre stehen.<br />

Ueberaus schmerzlich war auch der plötzliche Hinschied des<br />

13jährigen Schulknaben Hans B r i t s ch g i, V o r i b a ch.<br />

Unsere Zeitung hat schon in letzter Nummer über die näheren<br />

Umstände dieses Todesfalles Bericht gegeben. Mit Hans<br />

Britschgi ist ein guter Schüler und ein überaus lieber Sohn<br />

seinen Eltern entrissen worden. Den Bewohnern an der<br />

Kernserstraße wird die Erinnerung an diesen Buben nicht so<br />

schnell verblassen, der, wie auch sein Bruder Walter, unerschrocken<br />

und freudig an manchen Tagen der Woche am<br />

großen Kübelwagen seiner wackeren Mutter zog und in kind<br />

licher Ehrfurcht Helferdienste leistete, für die eine moderne,<br />

verzogene Jugend nur ein Nasenrümpfen übrig hätte.<br />

Am letzten Freitagnachmittag starb im hohen Alter von<br />

85 Jahren Herrn alt Bürgerpräsident Felix<br />

Stockmann- Gut, Spar- und Leihkasse, ein<br />

Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle, ein Mann der Güte<br />

und einer echt männlichen Frömmigkeit.<br />

Ihm folgte am Samstagmovgen im Alter von 69 Jahren<br />

in Kägiswil Herr alt Kapellvogt Franz v. Wyl-<br />

V.Moos, der für die Kapelle und den Bezirkt in langjähriger<br />

Verwaltungstätigkeit große Verdienste erwarb.<br />

Der beiden letztgenannten Verstorbenen wird wohl von berufener<br />

Seite noch in einem größeren Nachruf gebührend gedacht<br />

werden. Den lieben Toten wünschen wir den Frieden in<br />

Gott, und den Angehörigen entbieten wir unser tiefgefühltes<br />

Beileid.<br />

Sächseln. Schwerer Autozusammenstoß. * Zwischen Sächseln<br />

und Giswil stießen am Bruderklausentag, 16.30 Uhr,<br />

herwärts des Zollhauses auf gerader Strecke ein Berner- und<br />

ein Zürcherwagen zusammen. Während der Chauffeur des<br />

Bernerwagens vorschriftsgemäß die rechte Straßenseite hielt<br />

und noch bis zum äußersten Straßenrand auswich, hatte der<br />

Führer des Zürcherwagens offenbar mehr auf das reizvolle<br />

„Herbsteln am Sarner See" (— ungewollte Folgen einer<br />

ebenso reizvollen Plauderei am Radio! —) geachtet und war<br />

von seiner Fahrbahn abgekommen. Der Zusammenprall erfolgte<br />

mit voller Wucht. Der Schaden war dementsprechend<br />

groß. Verschiedene Insassen wurden verletzt und mußten ins<br />

Spital nach Sarnen verbracht werden. Ein Mitfahrer antwartete,<br />

als man ihn nach seinem Befinden frug, er habe<br />

das Bein gebrochen. Die erste Diagnose des zerbrochenen<br />

Beines" ergab, daß es sich um eine zerbrochene Protese handelte,<br />

sozusagen Glück im Unglück!<br />

Sächseln. * Der beliebte und als „Pilgrim" vielgelesene<br />

Schriftsteller I. K. Scheuber, der- im Heiligsprechungsjahre<br />

als Coadjutor des Bruderklausenkaplans in Sächseln weilte<br />

ist zum Psarrhelser von Attinghausen (Uri) gewählt worden!<br />

Beste Glückwünsche!<br />

Schwändi. Nun ist die Zeit angebrochen wo man von den<br />

Alpen scheiden und ins Tal ziehen muß. Zum letztenmal in<br />

diesem Jahr klingt der Betruf über die Gipfel der Berge<br />

und Alpen. Getreu alter Vätersitte rief Josef Burch ihn<br />

Abend für Abend von der Alp Seeli übers Tal. Hätte er es<br />

einmal unterlassen, so hätte er keine ruhige Stunde gehabt.<br />

Es wäre ihm als Pflichtvergessenheit vorgekommen. Diefe§<br />

Jahr wurde von der Korporationsgemeinde Stalden der<br />

Alpstall zur sogenannten „Andresenhütte" neu erstellt. Eine<br />

Feuersbrunst äscherte den beinahe 200 Jahre aiten Stall ein.<br />

Äie Brandursache ist heute noch unbekannt. Der Pilatus-<br />

Wächter sah uni Mitternacht im Schwändi-Kaltbad ein nM<br />

tiges Feuer. Sofort alarniierte er telephonisch den Hotch^<br />

da er vermutete das Hotel stehe in Flammen. Wer bis di°<br />

Feuerwehr vom Stalden den weiten Weg zurückgelegt hatt,<br />

IUU war t nur uu* noch 'ivw; ein rauchender ^ v y . Trümmerhaufen —v —1-" Vorhand.» vvu<br />

Den Neubau ,mt itfiortriuT übertrug die htp Korporationsgemeinde fönrijorattoneopmpmfco dem ^<br />

Joses Burch, Unternehmer, Schwändi, und die Zwm<br />

beiten dem HVrfi+trtort tüchtigen Zimmermeister Q?mmprmpiftpr Ftivfpf Joses tinri von Wyl, g, ~<br />

,m;r .5>!o hpn Auftrag zur vollen Zufriedenheit der<br />

:«f;<br />

geoer auwinyneu. Jetzt ist der Neubau eine der schönte, :n<br />

teil ten uci der Korporationsgemeinde Stalden. — Die Sais ^uisoii im<br />

Hotel «yuiet C(S;riftmrirr.hrfsrltfmd Schwändi ou/iuuiwuuuvuv kaltbad geht nun auch t dem Ende<br />

cm entgegen.<br />

Sie darf als recht befriedigend bezeichnet werden. Z Die größte<br />

Gästezahl dieses -o.mmers wird mit 52 genannt. „L.B»<br />

Engelberg. * Unserm Kurort wurde von der etbg. PM.<br />

Verwaltung ein neuer Postwerbestempel bewilligt. Unter der<br />

Ortsangabe ist ini Bild das zackige Massiv der Spanörter<br />

festgehalten. Ski, Rucksack und Gletscherpickel laden im Beschristungsrund<br />

zu „Sommer- und Winterferien" im Hochtale<br />

ein.<br />

Der Stempel ist ein gutes Stück Fremdenwerbung, bie<br />

Engelberg im Zeichen der Pfundabwertung den notwendigen<br />

Ersatz an einheimischen Gästen bringen möge.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Rücktritt des Zeitglockenrichters, spk. In Bern tritt<br />

Arnold Zwahlen im Alter von 84 Jahren auf Ende September<br />

als Zeitglockenrichter zurück. Im Auftrage der Haßler<br />

AG., die mit dem Unterhalt des Uhrwerkers im Zeitglockentürm<br />

betraut ist, zog er während 40 Jahren täglich um 1<br />

Uhr nachmittags die fünf Gewichte von zusammen 400 Kilogramm<br />

auf, eine Arbeit, die ihm erst jetzt zu beschwerlich<br />

geworden ist. Seinen Hauptberuf als Schuhmacher will der<br />

rüstige Greis jedoch weiterhin ausüben.<br />

Zürich. Gasolindämpfe verursachen schwere Explosion.<br />

— ll— Am Mittwochmittag ereignete sich in einer Bierzimmerwohnung<br />

in Zürich eine schwere Explosion. Ein aus<br />

Besuch weilendes Fräulein hatte während der Abwesenheit<br />

der Wohnungsinhaberin um 11 Uhr 5 Liter Gasolin in eine<br />

Schüssel geleert, um damit Kleider zu reinigen. Dabei entwickelten<br />

sich entzündbare Dämpfe, und als die Wohnnngsinhaberin<br />

heimgekehrt war und mit einem Streichholz auf<br />

idm Herd Feuer zu machen versuchte, gab es einen großen<br />

Knall. Beide Frauenpersonen erlitten Verbrennungen mittleren<br />

Grades. Die Wohnung wurde völlig demoliert und<br />

sogar noch das Dach in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachund<br />

Gebäudeschaden beläuft sich aus 50—70 000 Franken.<br />

Uri. Eine russische Totenmesse in der Schöllenenschlucht.<br />

Su. Es war das „andere Rußland", das sich am Donnerstagnachmittag<br />

in der Schöllenenschlucht einfand, um General<br />

Suworows Alpenübergang vor 150 Jahren zu feiern. Die<br />

Gesandtschaft des heutigen Sowjetreiches war nicht vertreten<br />

— verständlicherweise! Denn die etwa 80 Emigranten, die<br />

sich zu Füßen des in Stein gehauenen Russendenkmals eingefunden<br />

hatten, wollen weder vom roten Stern, noch oon<br />

Sichel und Hammer etwas wissen. Die eindrucksvolle' Feier,<br />

der auch Talleute von Uri und Soldaten des Festungswachtkorps<br />

Andermatt beiwohnten — als schlichte Zuschauer und<br />

W O L L E<br />

zuerst in lauwarmem Wasser<br />

anfeuchten und darauf in den<br />

LUX-Sehaum stecken. Rasch<br />

auf- und niederdrücken.<br />

Kein heisses Wasser,<br />

kein Trocknen an der<br />

Sonne oder am Ofen,<br />

kein heisses Glätten!<br />

m<br />

(fm .<br />

lEin Sunlight-Produkt^|§=^I_ t<br />

für alle feine Wäsche<br />

o<br />

£0<br />

c<br />

w<br />

Wienerschnitzel<br />

Binggelis Tagebuchnotizen von der Wiener Reise des<br />

Männerchor Sarnen.<br />

Doch genug der gefährlichen Andeutungen, die letzten<br />

Endes noch zu einem unnützen und völlig unberechtigten hochnotpeinlichen<br />

Verhör am häuslichen Herd führen müßte. In<br />

kreuzfideler Stimmung gings zum Hubertusbräu, von wo<br />

noch die schmissigen Weisen eines Langer-Walzers erklangen<br />

und hier mußte „Wien bei Nacht" noch ausgekostet werden.<br />

1W°Ö e er r Ieirf)t endzündbare Walter im Element war, hätte<br />

S Lom frappiert vom sonst so ernsten und in seinem<br />

technischen Beruf völlig aufgehenden Pius nicht zu reden.<br />

Irgendwo schlug es Mitternacht. — oder hat sich Binggeli<br />

8etttt<br />

iSnfSt ?<br />

~<br />

item '<br />

Öem Glücklichen schlägt<br />

feine stunde, — am wenigsten dem, der in einer Anwandlung<br />

seiner militärischen Führer,Tätigkeit noch eine Rekoauoszierung<br />

durchs schlafende Wien unternahm und beim Morgengrauen<br />

zur Feststellung gelangte: „Wien bleibt Wien" —<br />

Appell am Sonntagmorgen eine notwendige<br />

^°"derung erfuhr n'ar menschlich begreiflich, doch um g<br />

Ar sah man -die Sanger ,n corpore im Stephansdom der<br />

Hl.. Messe beiwohnen. Nach dem Gottesdienst Abreise mit<br />

Autocars nach Wachau — „Weinkostprobe in Rosatz." Und<br />

dieser 'scheinbar nichtssagende Progrpmmpunkt sollte Mm<br />

schönsten Erlebnis der ganzen Reise werden. Lassen wir zur<br />

Illustration dieser Reiferoute kurz den Führer sprechen. Das<br />

romantische Durchbruchstal der Donau zwischen den Ausrp<br />

x ri" ft".<br />

Öem bömischen Granitplateau gilt<br />

uni)<br />

als der schönste Teil des Stromtales von der Quelle bis zur<br />

Zündung. Während man früher unter dem Namen Wachau<br />

nur die Strecke zwischen St. Michael und Dürnstein<br />

?I «<br />

rec^net m m heute den ganzen Stromabschnitt zwischeu<br />

Krems und Melk dazu. Die Seehöhe der Donau beträgt<br />

der Wachau nur -wenig über 200 Meter. Zwischen Krems<br />

Wallenbach herrscht der Weinbau vor, stromaufwärts<br />

rucken die Waldberge enger an den Strom. Die Wachau ist<br />

e /" = UITlb Obstbau bezeugen, klimatisch besonders<br />

ßunst-g- Natur uiid Kultur, alte und neue Zeit verschwistern<br />

sich in Wachau zu vollendeter Harmonie. Auf hohen Felskanzeln<br />

stehen Burgruinen und Schlösser. Die weiträumigen<br />

Klosteranlagen von Melk, Maria Langegg und Göttweig<br />

thronen auf den Höhen. Die Donau dient als Berkehrader<br />

auch der Personenschisfahrt. Die heutigen Siedlungen gehen<br />

— wenn wir von der Vorgeschichte absehen —. fast durchwegs<br />

auf das 9. und 10. Jahrhundert zurück, die Burgen entstanden<br />

unter dem mächtigen Geschlechte der Kuenringer<br />

Gestatt verdaten ^ ^ ^^estätische<br />

Wenn dem Besucher der Wachau ein tiefblauer Himmel<br />

Ä r * r J- et ? e - 6 ° nne IeUtet mufe<br />

' ^ von diesen landschaftlichen<br />

Schönheiten bezaubert — wenn nicht gebannt —<br />

hwfsi' v 9e6a, ? t unÖ bezaubert wurden wir noch durch<br />

die lebendigen und naturlichen Schönheiten von Rosatz denn<br />

£ ?° r [ em9^l9 J atte W der gemischte Chor in der farbiaen<br />

Tracht der Wachau postiert und begrüßte uns mit einem<br />

klangvollen Lied: „Dem Wahren — Guten und Schönen —<br />

|oIl unser Lied ertönen", ein herzliches Begrüßungswort des<br />

Bürgermeisters lud ins nahe Hotel zur Weinkostprobe, der<br />

geräumige Saal prachtvoll dekoriert, die Tische mit frischen<br />

unten Herbstblumen übersät und die Rückwand zierte groß<br />

und eindrucksvoll das weiße Zreuz im roten Feld, flankiert<br />

von den Fahnen des neuerstandenen Oesterreich. Nebst dem<br />

urgermeister hatten sich alle Behördemitglieder dieses<br />

reizenden Ortes eiiigefunden und nach faszinierenden Liedervortragen<br />

dieses stimmlich hervorragenden Chores hieß der<br />

Bürgermeister die Schweizergäste in Oesterreich herzlich willkommen,<br />

gedachte der gewaltigen unvergeßlichen Hilfsaktion<br />

der kleinen Schweiz für das arme totwunde Oesterreich und<br />

gab dem Wunsche Ausdruck, daß Oesterreich sich bald wieder<br />

er Freiheit, der Freiheit wie sie der Schweizer kennt erfreuen<br />

dürfe. Und daß der weißgoldene Ehrenwein dann<br />

vollends die Zunge löste und die Geister rief, war vorauszusehen,<br />

den warmgefühlten Dank für diese rührende<br />

Ueberraschung teilten sich der initiative Reisechef Josef Wild-<br />

Yen und der Präsident Turnlehrer Karl Röthlin, derweil<br />

Sangerveteran Eugen Merian mit srendigbewegten Worten<br />

7* Burgermeister eine wertvolle Schweizeruhr überreichte.<br />

Und hoch gingen die Wogen der Begeisterung, die selbst die<br />

l^nRosatz-Madeln ansteckte nnd in Glut versetzte — ^<br />

".„ll Seppi, hast es verspürt, die Schoaai hat ihren Zwea<br />

g anzen erüllt. Und wenn ber „Landenbergerli-Fabrikant<br />

alo imponierenste Erscheinung der ganzen Reisegesellschaft<br />

Ietfe<br />

s 5 geahnt hätte, wie so ein süßes Schweizerprou<br />

bezahlt würde, hätte er sicherlich eine Zaine voll nach<br />

Rosatz genommen.


ja nicht als offiziell Eingeladene — unterschied sich aber auch<br />

gänzlich VM ähnlichen Anlassen m unseren Gegenden ^<br />

Mittelpunkt stand weder eine patriotische Ansprache noch tin<br />

allgemeiner Gesang von Baterlandsliedern, sondern alles war<br />

aus religiösen ö^rund gestellt. Nathanael, der russische Bischof<br />

von Brüssel und Paris spendete, sekundiert von sechs wei<br />

teren in herrliche Gewander gekleideten Priestern, einer Gemeinde<br />

in der Fremde! Äen Segen. Dann «begann die Totenmesse<br />

nach orthodoxer Liturgie; die -sonoren, prächtigen Stimmen<br />

der Östlichen stimmten d-e schwerblütigen Weisen Äer<br />

Kirche in altrusstscher Sprache an,.und ein kleiner Chor respondierte.<br />

- Aehnliche Feiern waren früher jährlich in<br />

der Schollenen gehalten worden, bis Äie Revolution in Rußland<br />

sie jäh abgebrochen hatte. "<br />

Uri. Der Tellenknabe gestorben. Wie ist doch der Tod ein<br />

unberechenbarer, schneller Reiter! Noch vor zwei Wochen klana<br />

es im Tellspiel so kindlich warm der Tell-Mntter entaeaen<br />

Mutter, ich bleibe bei Dir" und nun hat ein anderer Vater<br />

sein unschuldig Kind heimgeholt zu seinen Engeln — Infolge<br />

Unglücksfall starb nach kurzen Leidenstagen das allbekannte<br />

Tellenbüebli Werner H u b e r , das älteste fünfjährige<br />

Söhnchen unseres vortrefflichen Geßlers. Mitten aus<br />

kindlichem Glück, aus unbeschwerter Sorglosigkeit, weg von<br />

liebenden Eltern und Brüderchen nahm es den Flug zum<br />

Himmel. Gönnen wir ihm die Seligkeit bei Jenem, der ja<br />

selbst gesagt hat. „Lasset «die Kleinen zu mir kommen und<br />

wehret es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich."<br />

Schwyz. Vor dem zweiten Brandftifter-Prozeh gegen<br />

Dubs. Su. Nach der Volksmeinung ist das Urteil, das vom<br />

Zchwyzer Kriminalgericht gegen Karl Dubs ausgesprochen<br />

wurde, milde. Fünf Jahre Zuchthaus für den Anstifter eines<br />

Brandes im ganz großen Stil, für einen Menschen außerdem<br />

der sich in der Voruntersuchung durch eine Verlogenheit und<br />

Frechheit auszeichnete, die selbst in seinen Kreisen ungewohnt<br />

ist, sind wohl nicht zu streng bemessen. Dennoch hat nicht nur<br />

der Verteidiger, Dr. H. Rosenstiel, gegen das Urteil Berujung<br />

eingereicht, sondern ebenso der schwyzerische Staatsanwalt<br />

Dr. Reichlin. Im Gegensatz zur ersten Instanz und<br />

des Volkes ist er immer noch der Ansicht, Dubs hätte nur<br />

wegen Anstiftung zu falschem Zeugnis verurteilt werden dürfett,<br />

nicht aber wegen Brandstiftung. So wird der Prozeß<br />

voraussichtlich im Oktober von neuem vor dem Kantonsgericht<br />

Schwyz aufgerollt werden, und zwar unter genau denselben<br />

Voraussetzungen wie kürzlich vor -dem Kriminalgericht.<br />

Luzern. Ein Abwertungs-Müsterchen. Su. Am vergangenen<br />

Sonntag hätten eine größere englische Reisegesellschaft<br />

in der Schweiz eintreffen sollen. Allein, aus irgendwelchen<br />

Gründen erreichte nur die erste Hälfte rechtzeitig ihr Ferienziel.<br />

Etwa sechs Personen wechselten ihre Reisechecks am Lnzerner<br />

Bahnhof um und erhielten anstandslos ihre siebzehn<br />

Franken für jedes Pfund.<br />

^re zweite Gruppe kam bei Regenwetter erst am Montagmorgen<br />

an und bedauerte, den Vierwaldstättersee nicht mit<br />

einem freundlicherem, sonnigen Gesicht zu erblicken. Doch das<br />

sgLjl ^er j/ e ' Tte Anfang ihrer Betrübnis: am gleichen<br />

^BB-Wechselschalter, an dem die andern Teilnehmer der<br />

Partie am Vortage noch zu einem guten Kurs hatte wechseln<br />

können, erfuhren sie, daß ihr Geld über Nacht beinahe einen<br />

^nttel seines Wertes eingebüßt habe. Sie mußten sich jetzt<br />

Mit Fr. 11.80 zufrieden geben und könnensich dementsprechend<br />

weniger Schokolade kaufen.<br />

Schafshausen. Wenn Buben Zirkus spielen. (Korr.) In der<br />

^chasfhauser -Gemeinde Beringen ereignete sich ein folgenschwerer<br />

Unfall. Unter dem noch frischen Eindruck einer Zirkusvorstelluug<br />

stellten einige Buben einen „Hohen Mast" auf,<br />

steckten noch ein Wagenrädchen -darauf utid wollten nun ihre<br />

Künste zum Besten geben. Beim ersten Versuch aber brach die<br />

«tange, und einer der jungen „Mrobaten" stürzte au5 der<br />

Hohe von jnei- Metern so unglücklich auf den Boden, daß er<br />

jich einen Schädelbruch und andere Verletzungen zuzog.<br />

Schafshausen. In Schafshausen besteuert man den Sonnenwem.<br />

Wir lesen in der Schaffhaufer Zeitung, daß in der<br />

Ichmucken Muuotstadt dieser ^age alle Besitzer von Sonnenstören<br />

in Geschäftslokalen polizeilich benachrichtigt wurden,<br />

miß -diese Sonnenschutzvorrichtung einer Bewilligung der<br />

«tadtpolizei bedürfe. Da diese Sonnenstorrenanlage vor Intrafttreten<br />

des neuen Gebührentarifes bestanden habe, sei<br />

dem glücklichen Besitzer einer solchen Anlage noch keine Polizeiliche<br />

Konzession erteilt worden. Unter Bezugnahme auf<br />

8 55 der Polizeiverordnung werde nun dem Storrenbefitzer<br />

«die Bewilligung auf Zusehen -hin erteilt, seine Storreuanläge<br />

bis auf weiteres zu belassen. Der Höhenabstand des un- .<br />

tersten Teiles des ausgelegten Storens müße aber ab Trottoirniveau<br />

mindestens 2,10 Meter betragen, wobei allsällige<br />

am Rand angebrachte Borde in diesem Matze inbegriffen<br />

seien. Der Abstand von der Trottoirkante bis zum äussersten<br />

^eil des ausgelegten Storrens müße mindestens 30<br />

Zentimeter betragen.<br />

, Die Konzessionsgebür für dieBeansPruchung des<br />

öffentlichen Luftraumes sei auf 30 Centimes pro<br />

Jahr festgesetzt und werde für zehn Jahre zum voraus erhoben.<br />

Die Gebühr von 5 Franken sei bis zum 30. September<br />

an die Stadtpolizei einzuzahlen.<br />

Das genannte Blatt fügt dem bei, daß, wenn es so weitergehe,<br />

wohl bald jeder Sonnenschirm ebenfalls mit einer<br />

Konzessionsgebühr belegt werde, denn dieser nehme den öffentlichen<br />

Luftraum ebenfalls in Anspruch!<br />

Wallis. Das Wallis als Nutzgarten der Schweiz, spk. Das<br />

Wallis ist der größte Gemüse- und Früchteproduzent der<br />

Schweiz, dessen Produkte von den Spargeln und Erdbeeren<br />

im Frühling bis zu den Trauben im Herbst, in allen Landesgegenden<br />

anzutreffen sind. Im vergangenen Juni transportierten<br />

die SBB nicht weniger als 3,3 Millionen kg (336 Güterwagen<br />

zu 10 t!) Wallifer Bodenprodukte in die übrigen<br />

Kantone. Im Juli erreichte allein der „Export" von Erbsen<br />

aus dem Wallis in die übrige Schweiz 1,4 Biill. kg.<br />

Neues vom Ausland<br />

Neue Beweise der russischen Friedensliebe:<br />

Sie haben die Atombombe...<br />

In dem sich neuerdings verschlechternden internat. Klima<br />

erhalten die neuesten Enthüllungen des Präsidenten Truman<br />

und seines Außenministers besonders ernsten Charakter.<br />

Truman hat angekündigt, daß die Russen im Besitz<br />

des Atomgeheimnisses seien. Am 10. Juli sei im<br />

russisch-iranischen Grenzgebiet eine Atomexplosion festgestellt<br />

worden. Auch wenn die amerikanische Regierung keine Einzelheiten<br />

bekannt gibt — Verteidigungsminister Johnston sagte<br />

lediglich, daß die Regierung „genau orientiert" sei — kann<br />

das Rätselraten der Welt über den russischen Besitz oder Nichtbesitz<br />

der Atomwaffe als beendigt gelten.<br />

... und schlagen einen Friedenspakt vor.<br />

Die neue G e n e r a l v e r f a m in l u n g der U n o startet<br />

unter keinem günstigen Stern. Trotz den versöhnlichen<br />

Reden der Außenminister Amerikas und Frankreichs, die im<br />

Grunde genommen beide einen dringenden Appell an Wyschinski<br />

zu sriedlicher Zusammenarbeit richteten, war die Erwidrigung<br />

des Außenministers eine kalte Dusche, >vie sie nicht<br />

hätte frostiger sein können. Er verurteilte mit seiner beinahe<br />

Goebbel'schen Dialektik die angebliche Kriegstreiberei<br />

der Westmächte und machte ziir Bekräftigung seiner eigenen<br />

Friedensliebe seinerseits drei „Vorschläge": 1. Die General-<br />

Versammlung soll die westliche „Kriegspropaganda" ablehnen,<br />

wie sie nach Wyschinski im Atlantikpakt uud im Marshallplan<br />

zum Ausdruck kommt, 2. soll sie auf einem wirksamen<br />

Verbot der Atomwaffe bestehen, 3. soll sie einen „Fünferpakt"<br />

zur Erhaltung -des Friedens lancieren, i>em die drei Westniächte,<br />

sowie die Sowjetunion mid das kommende kommunistische<br />

China angehören müßten.<br />

Spionageassäre in Frankreich<br />

In Frankreich sind die Sicherheitsorgane einer grossen<br />

Spion ageaffäre auf die Spur gekommen. Durch<br />

Zufall entdeckte man bei indochinesischen Soldaten in Paris<br />

Kopien eines Geheimberichtes des französischen Generalstabschef<br />

Revers über seine jüngste Informationsreise in Jndochina.<br />

„Volkstheater" in Ungarn*<br />

Der Rajk-Prozctz hat so ausgeräukt, wie es zu erwarten<br />

war. Nachdem die Angeklagten der Reihe die Selbstanklagen<br />

! # / J<br />

Verschwunden sind die<br />

Wäschesorgen mit Persil.<br />

Bei all seiner überragenden<br />

Waschkraft ist es gleich<br />

schonend für Wäsche<br />

und Hände.<br />

)<br />

Leistungsfähige Futtermühle<br />

sucht tüchtigen,<br />

branchenkundigen<br />

Vertreter<br />

zum Besuche der Landkundschast<br />

und Mästereien.<br />

Nur Bewerber mit guten<br />

Fachkenntnissen wollen sich<br />

melden unter Beilage von<br />

Zeugnis - Abschriften, Erfolgsausweifen<br />

und Paßfoto,<br />

sowie Angabe des<br />

Eintrittstermines unter<br />

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Annoncen, Zürich 22.<br />

SA15966Z 484<br />

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Schweizer-Annoncen AG.<br />

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veranstaltet vom Prot. Frauenverein in Obwalden<br />

Sonntag, d.n 2, Oktober <strong>1949</strong>, ab 11 Uhr,<br />

im Restaurant Kreuzstratze, KÄGISWIL<br />

Handarbeitenverkauf. Tombola, Schießstand, Glücksspiele,<br />

Kinderbelustigungen. Konsumation. 20.15 Uhr<br />

Unterhaltungsabend.<br />

4gz<br />

Jedermann ist freundlich eingeladen! (Freier Eintritt.)<br />

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K Englisch - Französisch -<br />

Italienisch<br />

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als Einzelfächer zur Einführung<br />

Kursdauer K Jahr. Unterricht in kleinen<br />

Klaffen anf bewährter Grundlage. Kursgeld in<br />

Raten zahlbar. OF30386Z 485<br />

R Kursbeginn: Heute Mittwoch<br />

Anmeldungen werden noch entgegengenommen<br />

von 18.00—20.00 Uhr im Kurslokal Cafe-Konditorei<br />

Wyß, Sarnen, beim Lehrer.<br />

Iju. ,<br />

LUZERN<br />

Telephon (041) 21254<br />

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i.- • -<br />

durch ein Inserat<br />

im „<strong>Obwaldner</strong><br />

oo<br />

oo<br />

Cn<br />

554<br />

CO<br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

PD?87<br />

y Der Stern auf dem Paket bedeutet beste Vorkriegsqualität


egiegetreu wiederholten, hat der Budapester Volksgerichts-<br />

Hof bie Urteile wie folgt gefällt: _ ^<br />

Die drei Hauptangeklagten Laszlo Rajk, Tibor Szönyi<br />

und Andres Szalai: Tod durch E r h ä n g e n, die weitern<br />

Angeklagten lebenslänglich Zuchthaus. Panem et eircenses<br />

verlangten bie Römer. In Ungarn entzieht man dem Volke<br />

das Brot und erniedrigt die Justiz zu blutigem Theater.<br />

Brief aus Budapest<br />

Die 10 Gebote des Konszomol<br />

Es gibt sogar im freien Westen etliche Leute, die Kardinal<br />

Mindszenty Starrköpfigkeit vorwarfen und die seine Ablehnung<br />

der Verstaatlichung der Schulen in Sowjet-Ungarn<br />

nicht verstehen konnten. Man beruft sich mit Vorliebe auf<br />

das Beispiel der Vereinigten Staaten und Englands, ohne<br />

den grundlegenden Unterschied zwischen einer versassungsmäßigen<br />

und demokratischen Regelung und dem Sowjetzwang<br />

mit seinem atheistischen Erziehungsziel auch uur zu werten.<br />

Zwecks Ausklärung dieser anscheinend gar nicht unterrichteten<br />

Kreise seien hiermit die zehn Gebote des „Konszomol", d. h.<br />

des Zentralen Exekutivkomitees der Kommunistischen Jugend,<br />

bekanntgegeben, die übrigens auch unter der kommunistischen<br />

Jugend in Westeuropa in großen Auflagen als Drucksache<br />

verbreitet werden:<br />

1. Vergiß nie, daß die Priester und Pfarrer verschworene<br />

Feinde des kommunistischen Staates sind.<br />

2. Führe deine Freunde auf den allein wahren Weg des Kommunismus<br />

und vergiß nicht, daß Stalin, der dem Volke<br />

ein neues System gab, nicht nur in der Sowjetunion, sondern<br />

in der ganzen Welt das Oberhaupt der Gottlosen ist.<br />

3. Hüte sowohl dich selbst, wie auch deine Freunde vor den<br />

Vertretern des Klerus.<br />

4. Hüte dich vor Spionen und Saboteuren und zeige nnverzüglich<br />

selbst deinen Vater, deine Mutter und deine Geschwister<br />

an, so sie gegen den Kommunismus sündigen.<br />

5. Verbreite die religionsfeindliche Propaganda unter allen,<br />

die außerhalb der Partei stehen.<br />

6. Der wahre Kommunist ist gottlos und muß ein Kampfer<br />

des Atheismus sein.<br />

7. Du sollst jede Religion bekämpfen. ^<br />

8. Der gewissenhafte Gottlose muß auch ein guter Polizist fem.<br />

9. Es ist deine Pflicht, die Gottlosenbewegung durch deine<br />

Spende zu unterstützen.<br />

10. Denke stets daran, daß du kein guter Kommunist und auch<br />

kein guter Sowjetbürger sein kannst, wenn du nicht gleichzeitig<br />

ein überzeugter Atheist bist.<br />

Der Volksverband der ungarischen ^ugend lMmjz) erkannte,<br />

im Zusammenhang mit der Dreißigjähr-Feier der<br />

Konszomol dieselbe (die offizielle sowjetische Jugendorganisation)<br />

in einer feierlichen Erklärung als ihr Vorbild an.<br />

Man kann sich leicht vorstellen, wohin die Jugend des einst<br />

gutkatholischen Ungarn geführt wird. Dr. B. A. Budapest.<br />

Sozialistische Mmhfmsage an die Katholiken<br />

(jftfpct.) Zuerst haben die meisten sozialistischen Blätter die<br />

Glaubenskundgebung des 9. Schweizerischen Katholikentages<br />

mehr oder weniger ihren Lesern verschwiegen. Jetzt aber<br />

ist Bewegung in den roten Blätterwald gekommen. In schärfsten<br />

Ausdrücken wettern sozialistische Artikelschreiber vorab<br />

gegen die Papstansprache und gegen das Festwort von Bundesrat<br />

Etter. In einem Artikel des Aarauer Oberrichters<br />

Fritz Baumann, der in den letzten Tagen den Weg durch<br />

einen Teil der 'sozialistischen Presse nahm, wird festgestellt,<br />

daß es gegen die katholische Kirche keine Toleranz gebe, sondern<br />

nur andauernde und wachsame Abwehrbereitschaft auf<br />

allen Gebieten. Die geistig trägen kathol Massen seien die zuverlässigen<br />

Regimenter des Kapitalismus. Mancher Versuch<br />

zum fortschreitenden Aufbau scheitere am Katholizismus.<br />

Schärfste Ablehnung der kirchlichen Angriffe auf die Freiheit<br />

des Geistes sei heute notwendig. Die Träger des politischen<br />

Katholizismus müßten isoliert werden.<br />

Diese und ähnliche Schlagworte, die ganz gut auch in<br />

einer Parteizeitung der kommunistisch regierten Länder mit<br />

ihrer bekannten Unterdrückung jeglicher Geistesfreiheit stehen<br />

könnten werden den sozialistischen Avb^itermassen durch ihre<br />

Presse vorgesetzt. Ein Blatt geht sogar so weit, die Katholik^<br />

Verschwörer gegen die Schweizersrelhelt zu schimpfen.<br />

Wir Katholiken dürsen nicht vergessen, daß wir in unserem<br />

eigenen Lande da und dort gehässigen und unversöhnlickien<br />

Feinden gegenüberstehen, die zu ähnlichen Ungerechtigkeiten<br />

gegen die Kirche bereit sind, wie wir sie in den Ostländern<br />

beklagen.<br />

Es ist ein Gebot der Stunde, daß alle^ glaubigen Christa<br />

und Eidgenossen gegen diese drohenden Feinde der Religion<br />

und des Christentums geschlossen zuiammenstehen und daß<br />

wir Katholiken sene Einheit und St reift im Äbwehrkampf gx,<br />

aett das materialistische Gottlosentum an den Tag legen, die<br />

dem 9 Schweizerischen Katholikentag menschlich gesehen Glanz<br />

und Erfolg schenkten. Nur so können und wollen wir den<br />

Haßerfüllren Angriffen aus dem sozialistischen Lager wirksam<br />

entgegentreten.<br />

Radio — Veromünster<br />

Freitag, 30. September<br />

11.45 Stndioorchester. 12.40 Äudioorchester. 13.25 Es singen<br />

Äffet Schiötz und Heinrich Schlusnus. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 16.30 Kammermusik. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Musik für Alt und Jung. 18.25 Aus dem Notizbuch des<br />

Reporters. 18.35 15 Minuten Klavierjazz. 18.50 Piste und<br />

Stadion. 19.10 Weltchronik. 20.00 Rinaldo, Kantate von<br />

I. Rrahms. 20.45 Begegnungen mit Schweizern in Tanganyika,<br />

Reisebericht. 21.15 E. Dumont.<br />

Samstag, 1. Oktober<br />

11.30 Opernkonzert. 12.35 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Zino Francescatti spielt. 13.35 Ein melodiöses Bläserquartett.<br />

14.00 Eine halbe Stunde Unterhaltung. 14.30<br />

Wunschkonzert für den Konzertbesucher. 15.35 Volkstümliches<br />

Unterhaltungskonzert. 15.00 Das kulturelle Italien von heute.<br />

16.30 Radioorchester. 17.50 E. Dumont. — Fünf Minuten<br />

Staatsbürgerkunde. 18.20 C. Dumont. 18.40 Ueberblick über<br />

das Fabrikgesetz. 19.10 Musikalischer Gruß an die Schweizer<br />

im Ausland. 20.00 Öffentlicher bunter Abend im Studio.<br />

Der Stolz jeder Hausfrau<br />

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Donnerstag, den 29. September, abends,<br />

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Tanzorchester Roby Barmettler<br />

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Zustand von meiner Mutter bekommen habe. Denn<br />

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AM» / Samstag, den 1. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 78 — 1. Blatt<br />

M ö l i e r M M<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zuaetteM ko,-<br />

S 7 Ä - -<br />

v u , 0 8 6 - " » - « « Ä Ä<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Mill»meter,eile^<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Obwalden g Rp.,^ Schweiz I l Rp., Reklame 8k> Rp Fü»<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6813<br />

Jnseraten-Annahme: SchweizerAnnoncen AG., ?u,er».<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (SKii Ausnahme bei ftantonj<br />

«ruck und Verlag: Louis Ehrli & Cte., Sarnen. Tel. (041) 8 60 38 H Obwalden.) — Vorschriften bett Placierung Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

2. Sessionswoche:<br />

S c h n Z e i z e r f r a n i t e n u n d E c h l v e i z e r j m t m z e n<br />

* ® c f1| on hat ihre Höhepunkte, ihre gewichtigen<br />

Traktanden, die das Interesse bald mehr auf den einen dann<br />

auf den anderen Rat lenken.<br />

Im Nationalrat,<br />

der seine Arbeit in der zweiten Sessionswoche mit der Behandlung<br />

des Berichtes über die wirtschaftlichen Maßnahmen<br />

gegenüber dem Ausland — der Berichterstattung über abgeschlossene<br />

Handelsverträge — sowie einer Motion auf Revision<br />

des Zolltarifs aufnahm, bildete am Dienstag das vielbesprochene<br />

Traktandnm „Abwertung" den Höhepunkt<br />

der Session. Der Sozialist Bringolf und der Freifinniae<br />

Dietschi interpellierten den Bundesrat über seine Stellung zu<br />

den vorgenommenen Abwertungen. Bundespräsident N o b s<br />

als eidgenössischer ^sinanzminifter gab hierauf erfchöpfende<br />

Auskunft. Er nahm Bezug auf die in der Presse gemeldeten<br />

Abwertungen. Die durch den Krieg hervorgerufenen Schädiguugen<br />

und Störungen'hätten den Abwertungsländern offenbar<br />

keinen andern Ausweg gelassen als die Anpassung ihrer<br />

Währungen. Die Schweiz sieht sich vor die Frage gestellt,<br />

was für Folgen daraus für nnfere Wirtschaft zu<br />

erwarten sind. Bundespräsident Nobs führte hierüber aus:<br />

„In den Grundzügen lassen sich heute schon die wichtigsten<br />

Auswirkungen absehen und daraus gewisse Schlußfolgerungen<br />

ziehen. Die primäre Feststellung lautet dahin, daß im Verhältnis<br />

zu den Abwertungsländern unsere Einfuhr billiger<br />

und unsere Ausfuhr teurer geworden ist. Es ist nun aber<br />

keineswegs so, daß die rein rechnungsmäßig eintretenden Veränderungen<br />

bestehen bleiben, vielmehr ergeben sich sowohl für<br />

den Import wie für den Export nach einiger Zeit von zwei<br />

Seiten Korrekturen, die Verbilliguug und Verteuerung in<br />

einem gewissen Umfange reduzieren werden. Einmal wird<br />

die verbilligte Einfuhr allmählich eine Kostensenkung ermöglichen,<br />

die eine neue Kalkulation unserer Exportpreise gestatten<br />

wird. Der umgekehrte, aber für die Schweiz in der gleichen<br />

Richtung wirkende Prozeß dürfte sich in den Abwertungsländern<br />

vollziehen, indem dort die teurer gewordene Einfuhr mit<br />

der Zeit eine entsprechende Verteuerung der Exporte dieser<br />

Länder nach sich ziehen wird. Beides wirkt also im Sinne<br />

einer Verminderung der auf Grund der Abwertungen eingetretenen<br />

Verteuerung der schweizerischen Exportprodukte im<br />

Vergleich zu den Exportprodukten der Abwertungsländer.<br />

Dazu kommt ein weiterer Umstand, der die Situation für<br />

die Schweiz erleichtern kann. Die Abwertung wird zu einer<br />

fühlbaren Erhöhung der Einfuhren aus den Abwertungslimdern<br />

führen. Damit sind diese Länder aber auch wieder in<br />

der Lage, mehr Schweizerfranken für Käufe in der Schweiz,<br />

sowie für den Tourismus auszugeben. Es ist nämlich nnbestritten,<br />

daß die Schwierigkeiten unserer Aussuhr, der fichtbaren<br />

wie der unsichtbaren, nach den sogenannten Weich-<br />

Währungsländern ein Problem des Devisenmangels, das heißt<br />

des Mangels an Zahlungsmitteln und nicht in erster Linie<br />

ein Preisproblem waren. Die meisten' Länder wären gerne<br />

bereit gewesen, mehr schweizerische Exportprodukte zu kaufen,<br />

wenn die Schweiz ihnen auch mehr abgekauft hätte. Diese bisherige<br />

Erstarrung der handelspolitischen Fronten sollte nun<br />

nach ersolgter Aenderung der Wechselkurse einer spürbaren<br />

Entspannung und das starre Kontingentierungssystem auf<br />

bilateraler Grundlage einer allmählichen Erleichterung der<br />

Außenwirtschaft Platz machen. Nachdem unsere Einfuhren<br />

seit Jahresfrist ständig zurückgegangen sind, und bei weitem<br />

»Es soll keineswegs verkannt werden, daß die neue Lage<br />

noch einige Unbekannte ausweist und sicher auch Nachteile mit<br />

sich bringt. Diese werden in hohem Maße von den Auswirkungen<br />

der Abwertungen in den Abwertungsländern selbst und<br />

von den Maßnahmen dieser Länder auf dem Gebiete der<br />

Preise und Löhne, der Einfuhrkontingentierungen und so weiter<br />

abhängen. Bereits sind Stimmen aus Exportkreisen und<br />

von feiten der Hotellerie laut geworden, die ernste Gefahren<br />

für ihre Wirtschaftszweige befürchten. Immerhin ist auch aus<br />

diesen Kreisen die Auffassung vertreten worden, daß zur Bekämpfung<br />

der Nachteile der Abwertungen noch andere Mittel<br />

und Wege zur Verfügung stehen als die generelle Maßnahme<br />

einer Paritätsänderung. Der Bundesrat erklärt sich bereit,<br />

die Lage mit den betroffenen Kreisen zu besprechen und die<br />

geeigneten Maßnahmen zur Milderung oder Behebung eintretender<br />

Nachteile zu prüfen.<br />

Der Bundesrat möchte aber mit Nachdruck darauf hinweisen,<br />

daß es ein großer Irrtum wäre, die vielleicht nur<br />

vorübergehenden Störungen durch eine so schwerwiegende und<br />

sachlich nicht gerechtfertigte Maßnahme, wie eine Abwertung<br />

unserer Währung darstellen würde, beheben zu wollen.<br />

Endlich dürfen wir nicht außer acht lassen, daß eine Ab-<br />

Wertung des Frankens zwangsläufig zu einer Verminderung<br />

unserer Sparguthaben — hier ist an die viereinhalb Millionen<br />

Sparbüchlein zu erinnern — sowie zu einer Verminderung<br />

der Versicherungswerte und der Renten aller Art führen<br />

müßte, wobei besonders an das große Sozialwerk der AHV.<br />

zu denken ist. Jede Abwertung vermindert den Wert der<br />

Renten und Sparvermögen.<br />

Der Bundesrat möchte abschließend nochmals eindringlich<br />

darauf hinweisen, welch hohes Gut eine stabile Währung für<br />

die Schweiz ist. Sie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für die Erhaltung der Kaufkraft unseres Frankens. Die Ab-<br />

Wertung würde mit größter Wahrscheinlichkeit eine Verteueruug<br />

der Einfuhrpreise und damit der Lebenshaltungskosten<br />

nach sich ziehen. Eine Abwertung des Frankens müßte somit<br />

die zum Wohle des gesamten Landes gereichende Stabilisieruugspolitik<br />

gefährden. Angesichts dieser Sachlage müssen vielleicht<br />

gewisse Opfer in Kauf genommen werden. Sie durch eine<br />

Abwertung ausschalten zu wollen, wäre ein verhängnisvoller<br />

und nicht zu verantwortender Irrtum, weil an ihre Stelle<br />

dauernde und damit größere Nachteile treten würden. Diese<br />

Einsicht besteht in weiten Kreisen unseres Volkes. Der Bundesrat<br />

ist der festen Ueberzeugung, mit der Auffassung, wie sie<br />

eben dargelegt wurde, dem Lande am besten zu dienen. Der<br />

Bundesrat hat damit nach ernstlicher Prüfung seine Ueberzeuguug<br />

in voller Aufrichtigkeit und ohne Vorbehalt ausgesprochen.<br />

Den Bundesrat leiten keine Absichten, die er verschweigt.<br />

Das Vertrauen in die Währung ist ein zu hohes<br />

Gut, als daß es ohne zwingende Not aufs Spiel gesetzt werden<br />

darf."<br />

Die Darlegungen des Bundespräsidenten wurden vom<br />

Nationalrat mit Beifall aufgenommen, und die Jnterpellanten<br />

erklärten sich befriedigt. Auch unsere Leser werden der<br />

Auffassung zustimmen, die hier von unserer obersten Landesbehörde<br />

in klarer Erkenntnis der Dinge zum Ausdruck gebracht<br />

worden ist.<br />

Der Ständerat<br />

hatte als Hauptgeschäft der zweiten 'Sessionswoche die U e b e r -<br />

gangsordnung zur Bundesfinanzreform auf<br />

den Traktanden und hieß sie anschließend bei einigen Ent-<br />

Haltungen mit 29 Stimmen ohne Gegenstimme gut. Hierßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

29<br />

nicht mehr den normalen Bedarf des Landes deckten, sind die<br />

oranssetzungen für eine Erhöhung der Einfuhren wieder gegeben.<br />

Es wird dann Sache der Vertragsverhandlungen mit<br />

den einzelnen Ländern sein, die Einfuhr in geeigneter Weise<br />

in den Dienst der Ausfuhr und des Fremdenverkehrs zu stellen.<br />

Nachdem die Abwertungen eine Anpassung an die harten<br />

Währungen bezweckten, wäre es nun verfehlt, wenn die Hart-<br />

Währungsländer ebenfalls Paritätsänderungen vornehmen<br />

wollten, weil sich sonst die gleichen Probleme auf anderer<br />

Ebene von neuem stellen würden. Die Beibehaltung der bisherigen<br />

Paritäten der Hartwährungsländer stellt somit einen<br />

konstruktiven Beitrag an die Normalisierung der Weltwirtschaft<br />

dar.<br />

Der Export der Schweiz verteilt sich ungefähr zur Hälfte<br />

auf Länder, die abgewertet haben, und solche, die keine Paritätsändernngen<br />

vorgenommen haben. Der Umstand, daß rund<br />

die Hälfte der Exporte für die ausländischen Abnehmer über-<br />

Haupt nicht verteuert wird, daß ferner nach erfolgtem Einspielen<br />

der neuen Wertrelationen namhafte Korrekturen zugnnsten<br />

der Schweiz zu erwarten sind und daß schließlich die<br />

Erhöhung der Einfuhren eine entsprechende Verstärkung unserer<br />

handelspolitischen Positionen darstellt, berechtigt dazu,<br />

der weiteren Entwicklung mit Ruhe entgegenzusehen.<br />

Durch die Abwertungen hat sodann ein Problem eine Lösung<br />

gefunden, das damit in keinem direkten Zusammenhang<br />

steht, nämlich die Frage der Dollarbewirtschaftung. Seit einigen<br />

Tagen hat sich der sogenannte Finanzdollar, das heißt der<br />

im freien Markt gehandelte Dollar dem offiziellen Dollarkurs<br />

angeglichen — ein Zustand, der von der Notenbank schon lange<br />

erhofft wurde, bis dahin aber wider Erwarten nicht in einem<br />

wünschbaren Maße eingetreten war. Der Dollar wird nun<br />

zum offiziellen Kurs verkauft und gekauft.<br />

Da und dort mögen vielleicht Vergleiche mit der Lage in<br />

den Dreißiger Jahren angestellt werden, als unter anderem<br />

das englische Pfund schon einmal abgewertet wurde. Es darf<br />

aber nicht übersehen werden, daß sich die heutige Lage von<br />

der damaligen in verschiedener Hinsicht grundlegend unterscheidet.<br />

Damals erfolgten die Abwertungen in einer Deflationsperiode<br />

und dienten dem Zweck, durch eine Verbilliguug<br />

des Exportes sich einen Vorteil gegenüber den Konkurrenzländern<br />

zu verschaffen. Diese Abwertungen hatten tiesgreisende<br />

Störungen der zwischenstaatlichen Wirtschastsbeziehungen<br />

zur Folge, ohne daß sie den Abwertungsländern einen<br />

dauernden Erfolg sicherten. Die seitherigen Erfahrungen zeigten,<br />

daß die Vorteile währungspolitisch nicht begründeter Ab-<br />

Wertungen meist sehr kurzfristig zu sein Pflegen. Auf Grund<br />

dieser Erfahrungen ist es gemäß den Vereinbarungen von<br />

Bretton Woods strikte untersagt, Abwertungen lediglich zum<br />

Zwecke handelspolitischer Vorteile vorzunehmen. Während<br />

also damals durch die Abwertungen der anderen Länder der<br />

Schweiz gegenüber ein Mißverhältnis geschaffen wurde, haben<br />

diesmal die Abwertung wohl eher die Folge, daß solche<br />

Mißverhältnisse beseitigt werden. Darin liegt der wesentlichste<br />

Unterschied zwischen 1936 und <strong>1949</strong>."<br />

Ein weiterer Unterschied gegenüber 1936 sei die st a r k e<br />

Währungsposition der Schweiz. Auch wenn heute ein<br />

erheblicher Abfluß eintreten sollte, so würde das eher eine<br />

Rückkehr zu normaleren Verhältnissen bedeuten. Bnndespräsident<br />

Nobs fuhr fort:<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Schwester Beata wurde von Anfang an als Respekts-<br />

Person behandelt. Schon deswegen, 'weil sie eine Weiße, noch<br />

mchr, weil sie eine Deutsche war. Der Gouverneur hatte<br />

ihnen soviel von der Kunst der deutschen Aerzte erzählt, daß<br />

sie begierig waren, davon zu lernen. Freilich hatten sie bei<br />

dem Gedanken, nun noch einmal in die Schule zu gehen,<br />

einen leisen Schauer empfunden. In Wirklichkeit ging aber<br />

viel besser, als sie 'gefürchtet hatten. Die „deutsche Lehrerin"<br />

machte es ihnen leicht. Sie begnügte sich damit, ihnen<br />

alles praktisch an den Patienten vorzuführen und gab ihnen<br />

anschließend daran eine Belehrung und Erklärung. Das war<br />

nicht «bloß interessant, sondern auch leicht verständlich.<br />

Täglich saß Beata im Sattel. Wenigstens um dem Pserd<br />

Ie nötige Bewegung zu machen. Oft genug mußte sie aber<br />

anch in die umliegenden Dörfer reiten, weil die schwarzen<br />

Schwestern die Art der Krankheit nicht feststellen konnten,<br />

schein bei einer gewöhnlichen Lungenentzündung tappten<br />

^ im Dunkeln. Die Wundbehandlung nahm aber, wie überall<br />

in den Tropen, die meiste Zeit in Anspruch. Auch da konnten<br />

die gelehrigen Schülerinnen von Beata lernen, wenn ein<br />

operativer Eingriff nötig war. Es gab aber auch Gelegenheiteu,<br />

die für Beata selber interessant waren.<br />

Eines Morgens trug man ihr einen Mann ins Haus,<br />

der seit mehreren Wochen wie gelähmt dalag und vor Schmerzen<br />

stöhnte und wimmerte. Es war der Schwager des Alkalden<br />

und wie dieser ein Christ. Andreas Bongo war sein<br />

Name. Seinem Aussehen nach konnte er noch keine vierzig<br />

Jahre alt sein.<br />

„Es ist mir," so erklärte Bongo die fragende Beata, „als<br />

ob mir jemand mit einem scharfen Messer von hier — er<br />

zeigte auf die Nierengegend — das Bein bis unten au-fschneidet.<br />

Auf der anderen Seite ebenso. Es ist nicht mehr zum<br />

Aushalten. Ich wäre ins Meer gelaufen vor Schmerz, wenn<br />

ich noch hätte laufen können."<br />

„Ich verstehe," meinte Beata. „Das ist der Ischiasnerv.<br />

Die Schmerzen müssen gräßlich sein. Aber ich hoffe, daß ich<br />

Sir helfen kann." Sie suchte in ihren Medikamenten und gab<br />

den umstehenden Schwestern unterdessen ihre Erklärungen.<br />

„Nur einer glücklichen Fügung wird es zu danken sein, wenn<br />

Bongo bald wieder gesund ist. Einer unserer Priester in<br />

Deutschland litt ebenfalls an Ischias. Er wohnte in einer<br />

Stadt, die Frankenstein heißt, und kannte dort einen tüchtigen<br />

Arzt, den Medizinalrat Dr. Kroll, der ihn mit Erfolg behandelte.<br />

Von dem habe ich meine Kenntnis; durch ihn kam<br />

ich auch zu dem entsprechenden Heilmittel. Ah, da habe ich<br />

es schon."<br />

Sie nahm einen kleinen Gummischlauch und wickelte ihn<br />

dem Patienten um den linken Oberarm.<br />

„Nein, Schwester," sagte Bongo, „der Arm ist ganz gefund.<br />

Nur die Beine sind krank."<br />

„Ich weiß schon," erwiderte Beata lächelnd, „aber hier<br />

muß ich meine Medizin unterbringen. Hab nur Vertrauen.<br />

Ich werde alles tun, was ich kann, um dich von deinen<br />

Schmerzen zu befreien." Damit hatte sie ihm schon die feine<br />

Nadel einer Injektionsspritze in die deutlich hervortretende<br />

Ader hineingesteckt. Sofort füllte sich die Spritze mit rotem<br />

Blut. „Nun sehen Sie," sprach Beata zu den zuschauenden<br />

Schwestern, „'wie sich das Blut sofort verändert. Es wird ganz<br />

schwarz. Das kommt von dem Inhalt jener kleinen Ampulle,<br />

die ich vorher in die Spritze entlehrt habe. Und nun spritze<br />

ich das Blut wieder zurück. Nicht in die Ader, sondern in den<br />

Muskel. So!"<br />

„Haben Sie mich schon wieder gestochen?" fragte der Neger.<br />

„Wie kommt es denn, daß man es kaum fühlt? Die Nadel<br />

war doch eben tief drin, wie ich bemerkte."<br />

„Daß es nicht schmerzt kommt daher, weil die Nadel so<br />

dünn und so scharf ist."<br />

Fortsetzung folgt.


Da das Fest unseres heiligen Landesvaters dieses Jahr<br />

auf einen Sonntag fiel, wurde es mit besonderer Feierlichkeit<br />

begangen. Der sehr starke Besuch beweist, daß das Fest durch<br />

die Verlegung vom 21. März auf den 25. September nicht<br />

nur nicht gelitten, sondern sehr gewonnen hat.<br />

Der Samstagabend<br />

Die Huldigungsfeier war wie ein Echo aus dem Heiligfprechungsjahr.<br />

Die hochfestlich geschmückte Krrche war überfüllt,<br />

als Mgr. Huber mit seiner markanten Stimme alle<br />

Stände und Klassen des Volkes zur Huldigung an den heiligen<br />

Bruder Klaus aufrief. Das Beten der Kinder, der<br />

Frauen, der Männer, das gemeinsame Flehen um Frieden,<br />

die Durchwirkung dieses Betens mit Chorgesang, Volkslied<br />

und Solopartien, das Aufjubeln der Orgel mit dem Bläserchor<br />

und die immer prächtige sakramentale Lichterprozession<br />

bedeuten für jeden Teilnehmer immer ein tiefes religiöses<br />

Erlebnis, das in tiefempfundenem, jubelnd gesungenen „Grosser<br />

Gott, wir loben Dich" ausklingt. Die Untermalung dieses<br />

Gotteslobes durch den Bläserchor verleiht dem Gesang<br />

eine eigene Wucht und Weihe.<br />

Der Sonntagmorgen<br />

Zu einem rechten Bruder Klausen Fest gehört der Sakramentenempfang.<br />

Daß das Volk dies erfaßt hat, bewies die<br />

ständig angefüllte Kirche von den frühesten Morgenstunde<br />

bis zu der Spätmesse um 10.45 Uhr. Schon zum Frühamt<br />

mit der ausgezeichneten Festpredigt von H. H. P. A n t o n i n,<br />

Vikar im Kapuzinerkloster Sarnen, war die Kirche überfüllt<br />

und als S. Exz. Erzbifchof Wendelin Rauch von<br />

Freiburg im Breisgau zum Pontifikalamt einzog, vermochte<br />

die Kirche die vielen Pilger nicht mehr aufzunehmen. Der hochfestliche<br />

Gottesdienst wurde verschönt durch die Festmesse<br />

von Bembaur für Chor und Orchester. Das markante Kanzel--<br />

wort von Mgr. Meier, Lnzern, galt dem katholischen<br />

Stammland. Segen, Sendung und Verantwortung des katholischen<br />

Stammlandes in unserer verantwortungsschweren<br />

Zeit wurden so klar gezeichnet wie das mannhaft große Bild<br />

des heiligen Landesvaters, der verantwortungsbewußt, mitgestaltend<br />

in seiner Zeit drin stand und unserer Zeit Vorbild<br />

ist.<br />

Der Sonntagmittag<br />

Zum einfachen Bankett im Hotel Kreuz fanden sich, wie<br />

dies eine prächtige Tradition ist, neben der Geistlichkeit der<br />

Herr Landamman und die Herren Regierungsräte, Vertreter<br />

der kantonalen Behörden und der Gemeinderat von Sachseln<br />

ein. H. H. Kpl. Durrer begrüßte die Gäste, ganz<br />

besonders S. Exz. Erzbischof Wendelin Rauch, von Freiburg<br />

im Breisgau und gab einen kurzen geschichtlichen Ueberblick<br />

über wollen wir für heute nur hervorheben, daß vorgesehen<br />

ist, diese Uebergangslösung in einen dringlichen Bundesbeschluß<br />

zu kleiden, der am 1. Januar 1950 in Kraft tritt,<br />

der aber im Lause des Frühjahres 1950 der Abstimmung des<br />

Volkes und der Stände unterbreitet werden soll, wie es der<br />

am 11.September angenommene neue Artikel 89-bis der<br />

Bundesverfassung «verlangt. Wehrsteuer nnd Warenumsatzsteuer<br />

werden weitergeführt, aber beide gemildert. Auf Antrag<br />

von Fauguex (liberal, Waadt) wird zudem eine Sicherheit<br />

eingebaut, daß das Parlament Ausgaben-Vorschläge des<br />

Bundesrates inskünftig nur erhöhen kann, wenn die Mehrheit<br />

aller Mitglieder dafür stimmt. Die Uebergangsordnung<br />

wird auf zwei Jahre befristet. Inzwischen soll es möglich werden,<br />

eine definitive Finanzreform vor die Abstimmung zu<br />

bringen.<br />

Am Donnerstagvormittag wurden die Ratsherren entlassen.<br />

Am 24. Oktober beginnt eine ausserordentliche Session,<br />

die dem Nationalrat die Gelegenheit geben soll, ebenfalls zur<br />

Uebergangslösung der Finanzreform Stellung zu nehmen.<br />

Obwalden<br />

Ans den Regierungsratsverhandlungen vom 13. September<br />

194g. In Ausführung des Art. 8 der Verfügung des<br />

Eidgenössischen Militärdepartementes über die Ortswehren<br />

vom 8. Juni <strong>1949</strong>, werden folgende Ortswehrkommandanten<br />

ernannt: Fw. Josef Wolfisberg, Sarnen, Wm. Karl Durrer,<br />

Kerns, Fw. Anton Schälin, Sächseln, Wm. Oskar Heimann,<br />

Alpnach, Wm. Albert Steudler, Giswil, Wm. Johann Vogler,<br />

Lungern, Wm. Josef von Buren, Engelberg.<br />

Der Beitrag des Kantons Obwalden für das erste Halbjähr<br />

<strong>1949</strong> an die Beihilfen für landwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

beträgt Fr. 1429.80.<br />

An 70 Lehrlinge werden Stipendien im Gesamtbetrage<br />

von Fr. 3500.— zugesprochen.<br />

Der Tuberkulose-Fürsorgeverein Obwalden unterbreitet<br />

den Bericht über seine Tätigkeit im Jahre 1948.<br />

D a s B r u d e r - K l a u f e n - S e s t<br />

Wienerschnitzel 4<br />

Binggelis Tagebuchnotizen von der Wiener Reise des<br />

Männerchor Sarnen.<br />

Eine dreistündige Verspätung auf die Marschtabelle nahm<br />

man durch dieses einmalige unvergeßliche Erlebnis gerne in<br />

Kauf und aus dem Programmäßig auf 13.00 Uhr festgesetzten<br />

Mittagessen in Linz wurde ein zünftiges z' Füfi um 18.00<br />

Uhr. Die wunderbare Sonntagsfahrt endete im idyllischen<br />

Gmunden am Traunsee, ein herrlicher Flecken Erde und beannter<br />

Kurort, dessen Lage Weggis sehr ähnlich ist. Der illumimerte<br />

Strand mit seinem großen Park, ein funkelnder<br />

Sternenhimmel — aber auch eine himmlische Laune —<br />

ließen uns nicht gleich schlafen, obschon einem alle Glieder<br />

schmerzten ob der Mündigen Fahrt in zwei Cars, mit denen<br />

der Christian nicht einmal ins „Schlänggäried" fahren würde<br />

aber zur Entschuldigung sei gleich erwähnt, es waren noch die<br />

BestenMber die Wien verfügte.<br />

über die Beziehungen von Obwalden zum Bistum Konstanz<br />

und über die Beziehungen der Bischöfe von Konstanz,<br />

Nachfolger jetzt der Erzbifchof von Freiburg ist ^ unserem<br />

jetzigen Landesvater Bruder Klaus. Herr Land am mann<br />

Ming überreichte dem Herrn Erzbischof und dem gefeierten<br />

Festprediger im Namen der Regierung die silberne Gedenkmünze<br />

an die Heiligsprechung unseres größten^"dsmannes<br />

Klaus von Flüe und sprach in seiner sympathischen Art über<br />

Frieden und Zusammenarbeit im Sinn und Geist des hl.<br />

Bruder Klaus. Mgr. Meier erwies sich nicht nur als<br />

Kanzelredner von Wucht und Ernst, sondern auch als tresslichen<br />

Tischredner von Humor und Würze, der es versteht<br />

sehr ernste Wahrheiten und Forderungen in eine Form zu<br />

kleiden, daß man sie nicht nur mit Freude aufnimmt, sondern<br />

sogar den Vorsatz macht, seine Forderungen zu verwirklichen.<br />

Mgr. Meier dankte Regierung, Männern und Jungmännern<br />

von Obwalden für ihren geschlossenen Aufmarsch zum Katholikentag.<br />

Der Erzbischof spricht<br />

Der sehr bescheidene, von Sorgen reich beladene Erzbischof<br />

von Freiburg Exz. Wendel in Rauch gab der tiefen<br />

Freude Ausdruck als Nachfolger der Bischöfe von Konstanz<br />

diese Feier hier begehen zu dürfen. Mit tiefen Worten legte<br />

der Redner dar, wie Bruder Klaus es verstand, die Probleme<br />

der Zeit in ihren Tiefen zu erfassen und die Lösung<br />

dort zu suchen, wo sie einzig zu finden ist, in Gott. Es war<br />

dem hochwürdigsten Erzbischof ein direktes Bedürfnis,<br />

diese Gelegenheit zu erfassen, um der Schweiz herzlich<br />

zu danken für alles- was sie je, und besonders in den<br />

letzten Jahren für die schwergeprüften Katholiken Deutschlands<br />

getan hat. Die tiefe Rede machte auf alle einen nachhaltigen<br />

Eindruck.<br />

Der Nachmittag<br />

Zur Nachmittagsfeier hatte sich eine noch größere Menge<br />

als am Morgen eingefunden. Der Dominikanerpater D o -<br />

minikns Planzer hielt die Festpredigt. Als kritischer<br />

Historiker, gewiegter Theologe, gotthardmassiviger Urner und<br />

tiefer Verehrer des heiligen Bruder Klaus sprach er in der<br />

ihm eigenen, wuchtigen Art und zeichnete Bruder Klaus als<br />

Vorbild des praktischen Alltagslebens, wie es vom christlichen<br />

Geiste geformt sein soll als Verwirklichung der Pläne Gottes.<br />

Mit eindrucksvoller Friedensandacht vor dem Allerheiligen<br />

schlössen die offiziellen Feiern -des erhebenden Tages.<br />

Große Beterscharen aber füllten die Kirche bis zum Abend.<br />

In sehr großer Zahl kamen auf 16.00 Uhr die Pilger der<br />

Stadt Luzern, um die Schlußseier ihrer Wallfahrt aufs Flüeli,<br />

in der Kirche von Sächseln zu halten.<br />

rr.<br />

vom 24. September<br />

Der neue britische Generalkonsul in Zürich meldet seinen<br />

Antrittsbesuch an.<br />

Auf Montag, den 17. Oktober <strong>1949</strong> wird Kantonsratssitzung<br />

angesetzt. Als Traktanden sind vorgesehen: 1. Verordnung<br />

über die Fortbildungsschulen; 2. Kantonsbeitrag an<br />

das Stift Muri-Gries; 3. Kredit für eine Viehausmerzaktion<br />

verbunden mit der Tuberkulosebekämpfung; 4. Kantonsbeiträge<br />

an zwei 'Stallsanierungen, eine Alpverbesserung sowie<br />

an die Güterzusammenlegung der Matzgadenrieder in Kägiswil.<br />

Die Schweizerische Hagelversicherungsgesellschaft unterbreitet<br />

die Aufstellung über die im Jahre <strong>1949</strong> abgeschlossenen<br />

Hagelversicherungs-Policen. Es wurden insgesamt 377 Verträge<br />

mit einer Versicherungssumme von Fr. 303 900.— abgeschlossen.<br />

Die Totalprämie beträgt Fr. 11 762.80. Der Kantonsbeitrag<br />

beträgt Fr. 1788.50, woran der Bund Fr. 856.55<br />

zurückvergütet.<br />

Ein Gesuch um Erteilung des Zweiliterhandelspatentes<br />

wird mangels Bedürfnis abgewiesen.<br />

Die vom Verkehrsverein Engelberg eingereichte Abrechnung<br />

über den während des Sommers <strong>1949</strong> durchgeführten<br />

Boulespielbetrieb wird genehmigt.<br />

Oktoberplauderei. Oktober kommt von octo, acht. Da die<br />

Römer das Jahr mit dem 1. März begannen, war der Weinmonat<br />

der achte Monat. Unser Kalender benennt also falsch,<br />

wie auch im September (sieben), November (neun), Dezember<br />

(zehn). Reimmichl hat einst in seinem „Volkskalender" geschrieben:<br />

„Oktober ist der Danksager. Braucht sich nicht mehr<br />

zu überhaspeln und zu strapazieren mit harter Arbeit, noch<br />

weniger zu sorgen vor Wetter- und Feldschaden, denn alles,<br />

was der Frühling verheißen, der Sommer gereift und der<br />

Herbst geschenkt hat, ist sicher und geborgen. Nur ein bißchen<br />

zurichten muß er's noch und fertigmachen. Bei allem, was der<br />

Bauer in diesem Monat, tut und anrichtet, herrscht eine<br />

festliche, muntere Stimmung, und kann man in dieser Freude<br />

wohl seinen Dank an das Fruchtland erblicken. Doch viel<br />

Der Montag führte uns durchs romantische Salzkammergut<br />

über Bad Jfchl in das heute weltbekannte St. Wolfgang<br />

am See. Braucht es noch einer Erwähnung, daß wir das<br />

„Weiße Röffel"ß unter Führung des Zahlkellners Ruedi im<br />

Laufschritt aufsuchten, einige Dutzend Kartengrüße in die<br />

Heimat sandten und uns dem Zauber dieses einzigartigen<br />

Idylls hingaben. Die an Naturschönheiten eindrucksmächtige<br />

Fahrt durchs Salzkammergut — der eigenartige Name dieses<br />

berühmt gewordenen Landstriches kommt von seinem Naturschätz<br />

Salz, den schon die urgeschichtlichen (nit möögli! )<br />

Menschen abgebaut haben — endete in Salzburg, der Geburtsstadt<br />

W. A. Mozart's. Der kurzbemessene Aufenthalt<br />

reichte kaum zur Besichtigung der bekanntesten Sehenswürdialeiten.<br />

Die Geschichte Salzburgs begann in den Frühtaaen<br />

der europäischen Menschheit. Heute ist die von den alljährlichen<br />

internationalen Musik- und Festspielen bekannte<br />

120 000 Einwohner zählende Stadt in der Entfaltung zur<br />

Großstadt begriffen und imponiert den Beschauer mit ihren<br />

30 Kirchen und Kapellen, ihren Palästen aus den Jahrhunderten<br />

der regierenden Erzbischöfe, ihren Kunst- und Kulturdenkmalern,<br />

Museen und Sammlungen.<br />

größeren Dank schuldet er Gott, dem Herrn, dem<br />

alles Guten." , .. ^ ^<br />

Es gibt Menschen, die wie reife Fruchte sind. Man merkt<br />

ihrem Tun und Reden die Edelreife an. „Aber die ganz reisen<br />

Menschenfrüchte sind selten. Es gibt so manchen Guten<br />

und Edlen, den man beinahe eine reife Frucht nennen könnte...<br />

aber leider nur beinahe! Es sitzt irgendwo im Fruchtfleisch<br />

seiner Seele ein fauler Fleck... Nichts mag einem<br />

mehr leid tun als Menschengewächse von solch halb brauchbarer<br />

Frucht", sagt Jgnaz Klug. ^ x<br />

»Kalendermäßig wären wir seit dem 23. September im<br />

Herbst drin.<br />

Im Sarner Seefeld aber sah man letzter Tage munter<br />

blühende Apfelbäume, von Sächseln und Alpnach wurden<br />

uns Zweige von blühenden Birnbäumen zugeschickt und es<br />

konnte einem passieren, daß man abends im Schlafzimmer<br />

etwa einen verirrten Maikäfer antraf. Diese Frühlingsboten<br />

können nun aber einmal den Gang der Jahrzeiten nicht hemmen.<br />

Dem Sommer dürfen wir aber ohne Bedenken wenigstens<br />

noch einen Monat beifügen.<br />

In den letzten Tagen herrschte wieder die angenehme<br />

Nachsommerwärme. Es wurde auch noch viel End eingebracht,<br />

das nun auf die Regengüsse reichlich gewachsen ist. Die Wunden<br />

der Sommertrockenheit sind bei uns glücklicherweise bereits<br />

wieder geheilt.<br />

So dürfen wir denn an der Schwelle des Herbstes aus ein<br />

gutes Bauernjahr zurückblicken und wollen dem Herrn für<br />

die Gaben der Natur dankbar sein.<br />

Hochwildjagd. (Eing.) Der letzte Schuß ist verhallt, die<br />

Hochwildjagd ist Samstag, den 24. September, zu Ende gegangen.<br />

Ein tiefblauer September-Himmel hat die Hochwildjäger<br />

auf ihren Pirschgängen begleitet, und noch selten war<br />

der Hochwildjagd ein so herrliches Herbstwetter beschieden.<br />

„Ihr Alpen lebt wohl, ihr sonnigen Berge, der Jäger<br />

muß scheiden, die Jagd ist hin."<br />

Geschossen wurden 61 Gemsen (letztes Jahr ebenfalls 61).<br />

Daß dabei auch wiederum einige Jungtiere zur Strecke<br />

gebracht wurden, ist, wenn auch gesetzlich erlaubt, doch zu bedauern.<br />

Die Junggemse zu schonen wäre der sicherste Weg,<br />

um in einigen Jahren wieder in vermehrtem Maße stolzen<br />

Böcken zu begegnen.<br />

Wer hilft uns einem heimatvertriebenen Kinde eine<br />

Schlafstätte schaffen. In Flüchtlingslagern in Deutschland<br />

und Oesterreich loben noch taufende von Kindern in Elend und<br />

Not.<br />

Unzählige Kinder schlafen aus engstem Raum mit Erwachsenen<br />

zusammen ohne Decken, ohne Matratzen, in Baraken,<br />

Bunkern, Ruinen. Ueberall lauern Krankheiten auf die Scharen<br />

elender Kinder. Mit Betten und Bettwäsche bewahren<br />

wir diese Kinder vor dem Schlimmsten und auf den kommenden<br />

Winter vor Nässe und Kälte. Helfen Sie uns die<br />

Kinder am Leben erhalten:<br />

Zeichnen Sie noch heute eine Bettenpate<br />

n s ch a s t.<br />

Das von Ihnen beschenkte Kind, dessen Name und Adresse<br />

Sie erhalten, wird es ihnen danken.<br />

Die Patenschaft kann in 6 Raten k Fr. 10.— einbezahlt<br />

werden oder einmalig Fr. 60.—, Herzlichen Dank.<br />

SRK Abteilung Kinderhilfe, Sektion Lnzern/Jnnerschweiz<br />

Luzern, Schloßstr. 9, P o st ch e ck VII 8155<br />

Hoffnungsschimmer bei der Engelberg-Bahn. Su. Endlich<br />

sollen die skandalösen Niveau-Uebergänge bei der Stansstad-<br />

Engelberg-Bahn beseitigt werden! In der letzten Sitzung<br />

des Nidwaldner Landrates wurde von der Regierung erklärt,<br />

als die neue Betonstraße bei Stansstand als Abkürzung der<br />

vielbefahrenen Straße von Luzern nach Stans im Jahre<br />

1941 angelegt wurde, sei die Bahn nur auf Zusehen hin ermächtigt<br />

worden, einfache Warnkreuze vor den Uebergängen<br />

aufzustellen. Acht Jahre sind inzwischen verstrichen! Fünfmal<br />

erinnerte die Nidwaldner Regierung die Bahnbehörde an<br />

ihre elementarste Pflicht. Diese aber antwortete nur zu oft<br />

nicht einmal auf die Vorstellungen des Regierungsrates. Sie<br />

verschanzte sich hinter der Ausrede, wenn der Kanton so schöne<br />

Straßen baue, dann möge er auch für geeignete Signalanlagen<br />

sorgen. Nach dem letzten schweren Unglücksfall auf der<br />

^.odesstrecke,als die Bahn in der Öffentlichkeit und in der<br />

Presse heftig angegriffen wurde, reisten der nidwaldnerische<br />

Bau- und Polizeidirektor nach Bern und erhielten hier die<br />

Weisung bestätigt, daß die Bahn selbst für gute Warnungsanlagen<br />

aufzukommen habe. Man hofft in der Zentralschweiz<br />

dringend, daß die säumige Engelberg-Bahn endlich, aber<br />

rasch dazu gezwungen werde, ihre gefährlichsten Uebergänge<br />

mit Blinklichtern und Glockenzeichen zu versehen.<br />

Sarnen. (Eing.) Abendkurse Winter <strong>1949</strong>/50. In Fortsetzung<br />

der bisher durchgeführten Buchhaltungskurse führt<br />

die Vereinigung ehemaliger Sarner Handelsschüler im kommenden<br />

Winter wiederum zwei Abendkurse mit Korrespondenz<br />

und Stenographie durch.<br />

Um allen Kursteilnehmern möglichst viel bieten zu können,<br />

sind die Kurse wiederum in zwei Teile gegliedert, nämlich<br />

Einführung (bis Weihnachten) und praktische Anwendung<br />

Die Endfahrt in den Cars ließ uns noch ein Zipfel M'<br />

tischen Landes kennen lernen, sie führte nach Berchtesgaden<br />

(dem ehemaligen Hauptquartier des einstigen Anstreicht<br />

und Gründers eines tausendjährigen großdeutschen Reiches<br />

vorbei über den Steinpaß, das Jnntal, Wörgl-Hall nach<br />

Innsbruck, der Landeshauptstadt Tirols. Der Zufall wollte<br />

es, daß uns das majestätische Hotel Kaiserhof zugewiesen<br />

wurde, dessen prunkvolle Fassade nicht im Einklang<br />

M e t m Nachtquartier, das eher einem Hühner- als Kaiserhos<br />

ähnelte. Nach dem vorzüglichen Nachtessen schlenderte man<br />

durch die lichterfüllten heimeligen Straßen und Gassen dieser<br />

an


W WgerKMent Seife Stockn,«. Sotncnf<br />

Schmerz und Trauer erfüllte unsere Seele, als am vergangenen<br />

Freitag die Totenglocke der Dorfkapelle der Be-<br />

Merung von Sarnen kundtat, daß in der nächsten Nachbarschast,<br />

dem stattlichen Haus am Grund .dessen Herr und Weiter<br />

in die Ewigkeit abberufen worden sei. Geboren am 31<br />

Dezember 1864 ist der liebe Verstorbene im Alter von 85<br />

fahren von uns geschieden. An arbeitsreiches Leben bat da-<br />

^seinen Abschluß gefunden.<br />

Der Verstorbene war der sünstälteste Sohn von Dr. Melchior<br />

Stockmann sel. und dessen Ehefrau Theresia geb. Wyrsch<br />

Zn seinem Vaterhause verlebte er, der als Knabe ein frohmutiges,<br />

gewecktes und humorvolles Wesen zeigte, im Kreise<br />

seiner übrigen 10 Geschwister, eine von unschuldigen VergnüM<br />

und fröhlichen Späfsen mannigfacher Art verschönte<br />

Jugendzeit. Es würde allerdings der heutigen Generation<br />

^hr schwer fallen, sich in dem damaligen Leben einfacher<br />

Sitten und dörflicher Stille zurechtzufinden. Sein Vater war<br />

jedoch ein vielbeschäftigter Landarzt, und so kam es denn,<br />

daß der Verstorbene schon frühzeitig mit allen Kreisen unserer<br />

Bevölkerung in Kontakt kam, und seinem regen und<br />

hellen Geist aus diesem Verkehr Anregungen mannigfacher<br />

Art entstanden. Dazu kamen die Einwirkungen des Eltern-<br />

Hauses, die Bildungsmöglichkeiten die sich ihm aus dem Umgang<br />

mit seinen älteren Brüdern, dem für alle Lebensgebiete<br />

sich interessierenden Vater erschlossen, um ihn zu einem<br />

geistig regen, jungen Manne heranzubilden. Sein lebhaftes,<br />

aktives Temperament, sein aus die Bewältigung praktischer<br />

Aufgaben hintendierender Geist konnte jedoch keine Besriedigung<br />

an langen Studien finden. Seine Vorliebe für den<br />

Kaufmannsberuf — er soll im Kopfrechnen schon in seiner<br />

Zugend viel angestaunt und bewundert worden sein<br />

drängte ihn von der Schulbank weg ins Leben hinaus. Seine<br />

Lehr- und Wanderjahre führten ihn in Handelsunternehmngen<br />

im Tessin und Freiburg sowie in die Volksbank Bern.<br />

Er erwarb sich sehr bald das nötige Rüstzeug um bereits<br />

mit 22 Jahren das Kassieramt bei der neugegründeten <strong>Obwaldner</strong><br />

Kantonalbank zu übernehmen. Er erlebte somit von<br />

Anfang an alle Veränderungen des wirtschaftlichen Lebens<br />

wie sie mit dem Aufkommen des Jndustrialismus und dem<br />

modernen Geldwesen auch in unserem Kanton erfolgt sind.<br />

Das Jahr 1899 brachte eine entscheidende Wende in seinem<br />

Leben. In diesem für ihn denkwürdigen Jahre unternahm<br />

er eine Reise nach Jerusalem, und trat damit in die Fußsapfen<br />

eines Urahnen, Landammann Wolfgang Stockmann,<br />

der am 21. April 1606 eine ähnliche Pilgerfahrt unternommm<br />

hatte, um als „Ritter des heiligen Grabes" zurückzukehren.<br />

Mit dieser schönen Würde beehrt hat der Verstorbene<br />

allerdings nicht die heimatlichen Gefilde wiederum betreten,<br />

war hingegen auch von der Verpflichtung enthoben, an einem<br />

etwaigen Kreuzzug gegen die Türken teilzunehmen, >was seimm<br />

gutmütigen Charakter kaum entsprochen hätte. Hingegen<br />

erfüllte ihn diese Reise mit viel Energie und Wagemut, daß<br />

er sich entschließen konnte, im gleichen Jahre ein eigenes<br />

Bankgeschäft, die Spar- und Leihkasse, zu begründen, die<br />

sich sehr bald eines berechtigten Ansehens erfreute, nicht zuletzt<br />

dank seines gewissenhaften Charakters, seinem ausgesprochenen<br />

Sinn für die Realitäten des Lebens und seiner<br />

Abneigung gegen alles, was mit ungesunder Spekulation<br />

im Zusammenhang stand.<br />

Auch die Öffentlichkeit wurde auf seinen zuverlässigen<br />

Charakter und seinen hellen und klaren Kops ansmersam.<br />

Er bekleidete die Aemter eines Bürgerpräsidenten, Kirchendogts<br />

und Schulfondsverwalter. Seine militärische Karriere<br />

beschloß er als Oberleutnant. Gleichzeitig war er noch kantortaler<br />

Kriegskommissär, militärische Chargen, die ihn mit<br />

berechtigtem Stolze erfüllten. Dem Wehrwesen war er sehr<br />

zugetan, er war auch als Meisterschütze bekannt und ist beinahe<br />

nach jedem Kilbischießen mit dem Bratkäs unter dem<br />

Arm nach Hause gekommen.<br />

2tbn bei allem scheinbaren äußeren Wohlergehen, sind<br />

ihm des Lebens Bitterkeiten nicht erspart geblieben. Am<br />

19. Februar verstarb in Paris am Typhus sein ältester, hochtalentierter<br />

Sohn im Alter von erst 23 Jahren, während<br />

ihm ein jüngerer hoffnungsvoller Sprosse schon im kindlichen<br />

Ater von 5 Jahren entrissen worden ist. Ein harter Schlag<br />

für ihn auch das im Jahre 1943 erfolgte Dahinscheiden<br />

seiner intelligenten und energischen Gemahlin Frau Anna<br />

^tockmann-Gut.<br />

^ Und nun hat sich auf den Verstorbenen die Majestät des<br />

^odes hernieder gesenkt. Wie gerne hätte er wohl noch an<br />

diesen schonen Septembertagen, auf einem seiner einsamen<br />

^paziergänge der verglimmenden Abendsonnenglut sein gü-<br />

«ges Antlitz zugekehrt, um in ihr das Symbol seines eigenen<br />

nahen Geschickes zu erblicken. Auch die Glocken, die am Sonnj®9<br />

nach seinem Tode in der nahen Dorskapelle zur Feier<br />

des Kirchweihfestes läuteten und die so lange das Haus am<br />

«rund besteht, für dessen Bewohner immer den Beginn eines<br />

^ligez voll frommen Sinnes und froher Gemütlichkeit vermtdigten,<br />

sollte er nicht mehr hören. Ein grundbraver, gü-<br />

«ger Mensch, dem bis in die letzten Stunden seines Lebens<br />

te Klarheit seines Geistes, die Ungebrochenheit seines Eharakters<br />

und der Starkmut seiner Seele beschieden war, ist<br />

l ei "en Angehörigen und uns aiken, denen er sein Wohlwollen<br />

und seine freundliche Gesinnung in Wort und Tat gezeigt<br />

w, von uns geschieden. Seinen Angehörtgen entbieten wir<br />

""skr herzlichstes Beileid. R JP.<br />

Neujahr bis Ostern). Beide Kurse umfassen 20 Kurs-<br />

°°ende zu 1 % Unterrichtsstunden, jede Woche einmal abends.<br />

e r jeweilige Wochentag wird anläßlich der Einschreibung<br />

J. ersten Unterrichtsstunde nach Rücksprache mit den Kurs-<br />

^nehmern vereinbart. Die Kursleitung besteht wiederum<br />

^ Professoren der Handelsschule am Kollegium und ehea<br />

igett Handelsschülern im praktischen Leben.<br />

w ,~ te Abteilung Korrespondenz umfaßt in der Einführung<br />

a-M^bung, frei vom üblichen „Kanzleistil", um alle<br />

Jtyaftlichen Angelegenheiten klar und deutlich, ohne Schreib-<br />

" er Zu Papier bringen zu können. Im zweiten Teil wird<br />

J<br />

mitenand gaht's besser!<br />

, Heinrich Greller und Emil Hegetschweiler<br />

1 « e « J m neuen Beiprogramm-Film „Mitenand gaht's<br />

besser die tragenden Rollen. Zwei Fischer begegnen sich an<br />

einem schönen ^?onntagmorgen und freuen sich am gemeinsamen<br />

Fischzug. Am grauen Montagmorgen treffen sie sich<br />

unvermutet wieder. Diesmal aber stehen zwischen ihnen die<br />

Schranken eines Schalters — und ein ganzer Berg von Vorurteilen.<br />

So zeigt der Kurzfilm (Produktion: Gloria-Film<br />

AG., Zürich), der im Auftrag der Aktion des guten Willens<br />

geschaffen wurde, in humorvoller Weise eine Reihe von Begegnungen<br />

zwischen Amt und Publikum, zwischen Staat und<br />

Bürger. Und indem er die menschlichen Schwächen auf beiden<br />

Seiten verständnisvoll glossiert, zeigt er auch den Weg zu<br />

einem besseren gegenseitigen Verständnis. „Mitenand gaht's<br />

besser!"<br />

anhand praktischer Beispiele auf die mannigfachen Geschäfts-<br />

Vorfälle eingegangen und damit zusammenhängende Rechtsfragen<br />

erörtert. Das meistverbreitete System „Stolze-Schrey"<br />

bildet die Grundlage zum Stenographie-Kurs, während nach<br />

Neujahr durch praktische SchrÄbübungen die Teilnehmer<br />

jene Sicherheit erlangen, um die Stenographie überall anwenden<br />

zu können.<br />

Die Vereinigung ehemaliger Sarner Handelsschüler beabsichtigt<br />

nun jeden Winter diese bisher gutbesuchten Abendkurse<br />

durchzuführen, wobei abwechslungsweise alle kaufmännischen<br />

Fächer auf das Programm gesetzt werden. Durch den<br />

Umstand, daß sich die Lehrer unentgeltlich zur Verfügung<br />

stellen, kann das Kursgeld äußerst niedrig gehalten werden.<br />

Leider war es diesen Winter noch nicht möglich einen Maschinenschreibkurs<br />

durchzuführen, da die geeigneten Lokalitäten<br />

und Maschinen nicht zur Verfügung stehen.<br />

Der Kursbeginn ist auf Samstag, den 8. Oktober <strong>1949</strong>,<br />

abends 8 Uhr, im Kollegium (Gymnasium) angesetzt.<br />

Sarnen. * Mittwoch, den 28. September feierte Fräulein<br />

Jakobea Jurt, Rathaus, das Fest ihres 70. Geburtstages.<br />

Der immer noch rüstigen und stets hilfsbereiten „Rathaustaute"<br />

auch von uns nachträglich die besten Glückwünsche.<br />

Sarnen. Dorsschaft. (Eing.) Es dürfte die verehrten Dorfschastseinwohner<br />

von Sarnen, aber auch die Bevölkerung von<br />

Obwalden, sicher interessieren, zu hören, daß am kommenden -<br />

Montag die hölzerne Ersatzbrücke über die große<br />

Schlieren in Alpnach, abgebrochen und Per Lastwagen in's<br />

Seefeld in Sarnen transportiert wird. Während der Nacht<br />

auf Dienstag dieselbe wieder zusammengebaut und beim Seeauslauf<br />

über die Aa aufgestellt wird.<br />

Diese Arbeit wird als WK-Aufgabe durch das Sap. Bat. 8<br />

unter dem Kdo. von Herrn Major Suter aus Binningen,<br />

ausgeführt. Es ist dies doppelt erfreulich, weil diese Truppe<br />

während dem Aktivdienst die meisten Dienste in Obwalden<br />

d. h. in Alpnach, Sarnen (Schwendi) und Giswil absolviert<br />

hat und immer als sehr zuvorkommende Truppe bekannt war.<br />

Wir danken daher jetzt schon den Herren Offizieren, Unteroffizieren<br />

und Soldaten für ihre große Arbeit. Möge ihnen<br />

St. Peterus mit schönem Wetter beiseite stehen.<br />

Alpnach. Wechsel im Lehrpersonal. * Ehrw. Sr. Rosalina<br />

Kühne, die über 18 Jahre in Alpnach weilte und hier die<br />

Mädchen-Oberschule betreute, ist ins Mutterhaus zurückgekehrt.<br />

Ehrw. Sr. Rosalina Kühne wirkte während 18 Jähren<br />

an unserer Schule. Während 14 Jahren lehrte sie in der Mädchen-Oberschule.<br />

Die letzten vier Jahre versah sie die Aufgäbe<br />

der Sr. Oberin, ein Gehörleiden gestattete es ihr nicht<br />

mehr, im Lehrfach tätig zu sein. Nun ist sie ins Mutterhaus<br />

zurückgekehrt. Die Gemeinde und alle ehemaligen Schülerinnen<br />

wissen ihr für ihre hingebende Arbeit im Dienste unserer<br />

Schule ausrichtigen Dank. Neu ins Lchr^erfonal eingetreten<br />

ist Sr. Felina.<br />

Radio — Veromiinster<br />

Sonntag, den 2. Oktober<br />

9.30 Kirchliche Musik. 9.45 Katholische Predigt.<br />

10.15 Studioorchester. 11.20 Vom goldenen Uebersluß. 12.15<br />

Aegyptisches Ballett. 12.40 Aus Operetten. 13.00 Cedric<br />

Dumont. 13.40 Volkstümliches Konzert. 14.00 Europäische<br />

Landwirtschaft. 14.40 Volkstümliche Musik. 15.00 Fußballreportage.<br />

16.45 Marschmusik. 17.00 Melodie und Rhythmus.<br />

18.05 Variationen von Beethoven. 18.30 Klaviersonate von<br />

Schumann. 19.00 2. Grand Prix de Suisse für Radfahrer.<br />

19.15 34. Militärrad- und Motorradfahrertage. 20.00 Aerger<br />

als de Tüüfel. Hörspiel. 20.35 Luzerner Stadttheater. 21.15<br />

Konzert Pro Musica Antiqua Brüssel.<br />

Montag, den 3. Oktober<br />

11.00 Moderne Opern. 11.50 Lieder und Chansons. 12.40<br />

Studioorchester. 13.39 Lieder von Richard Mondt. 14.00<br />

Frauenstunde. 16.00 Suite von Grieg. 16.15 Kleine Weisheiten<br />

großer Männer. 16.30 Solisten aus der welschen<br />

Schweiz. 17.30 Die schweizerische Landschaft auf Briefmarken.<br />

18.00 Blumenlieder. 18.30 Jazzsession. 19.00 Einführung in<br />

die Philosophie. 20.00 Cedric Dumont. 20.30 Briefkasten.<br />

21.30 Werke von Mendelssohn-Bartholdy. 22.05 Wochenrückblick.<br />

Dienstag, den 4. Oktober<br />

11.30 Canzoni trobaderiche. 11.45 Landschaften und Leute<br />

der italienischen Schweiz. 12.00 Opernmusik. 12.15 Ein<br />

schwedischer Akkordeonist spielt. 12.40 Studioorchester. 13.15<br />

Solistische halbe Stunde. 13.45 The Harmonie Orchestra spielt.<br />

14.00 Französische Film- und Operettenmusik. 16.00 Deutsche<br />

Dichter. 16.30 Tanzmusik zum Tee. 17.05 Sonaten von Mozart.<br />

17.30 Kinderstunde. 18.05 Kleine Hors d'oeuvre-Platte.<br />

18.30 Unterhaltungsmusik. 19.00 Ensemble Jean Leonardi.<br />

20.00 Die Winterreise, Liederzyklus. 20.15 Abonnements--<br />

konzert. In der Pause, ca. 21.15, Gäste Zürichs. 22.05 Kaffee<br />

vom Kilimandscharo.<br />

Mittwoch, den 5. Oktober<br />

11.55 Schallplatten. 12.15 Neue Schallplatten. 12.40<br />

Bläserchor Zürich. 13.30 Musik zur Unterhaltung. 14.00<br />

Kleines Konzert. 16.05 Novellen der Völker. 16.30 Musikalische<br />

Raritäten. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Orchester Dumont.<br />

18.35 Militärische Tagesfragen. 19.05 Metallharmonie<br />

Bern. 19.55 Der Geiger Ettore Brero spielt. 20.20 Familie<br />

Läderach, die Geschichte einer Schweizerfamilie. 20.50 Der<br />

Postillon von Lonjumeau, komische Oper.<br />

Viehmarkt in Lnzern vom 27. September <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 18 Muni, 34 Kühe, 15 Rinder, 172 Kälber,<br />

875 Schweine, 1 Schaf, total 1115 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine: -<br />

Ausmastschweins<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

2.60—2 80<br />

2.40—2.50<br />

2.15—2.30<br />

2.30—2.40<br />

2.15—3.20<br />

2. 2.10<br />

2.20-2.40<br />

1.90—2 —<br />

1.60—1.70<br />

1.40—1.50<br />

1.20—1.30<br />

4.40—4.50<br />

4.10-4.40<br />

3.60—3.90<br />

3 20—3.50<br />

per Stück Kr.<br />

200—220<br />

30—40<br />

45—65<br />

78-95<br />

105—140<br />

Detailprese vom 27. Sept. 1349<br />

Handel<br />

fest<br />

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(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Birnen<br />

60-90<br />

Orangen, blond 140—160<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

80 ~"»Zitronen<br />

140—150<br />

Mangold<br />

40 Bananen<br />

260—360<br />

70<br />

Weißkabis<br />

40—45 Eier.<br />

Rotkabis<br />

60—65 Trinkeier, inländische 35-36<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 60—75 Frischeier, inländische 35<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

100-150 Butter und Käst<br />

Karotten, rote<br />

25—70 Tafelbutter, geformt<br />

Randen, roh<br />

so klein geformt, 100 gr 102<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 50—70 groß geformt, 200 gr 201<br />

Lauch, gelb und weiß 8o-iooKochbutter<br />

934<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 4v Emmentaler Käse, 1. Qual, 490<br />

Bierrettig<br />

lo—30 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Petersilien, 1 Büschel 10 Sbrinz, 1. Qual. 600<br />

Knoblauch<br />

240—280 Magerkäse<br />

Kiefelerbsen, inländische 240 Tilsiter<br />

490<br />

Auskernerbsen<br />

Feine Bohnen<br />

nn Geflügel, Kleintiere und<br />

Tomaten, inländische 5o1 9 o (Wildbret (tot).<br />

Gurken<br />

K0-lMZuppenhühner 5s0—600<br />

Weißrüben<br />

Tauben, 1 Stück 150—250<br />

Schnittlauch, I Büschel 10 Kaninchen 500—600<br />

Früchte und Beeren.<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Kirschen, inländische<br />

Gartenhimbeeren, inländ.<br />

Heidelbeeren<br />

Brombeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Trauben,<br />

Aepsel<br />

Standardware, inländ.<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel<br />

3<br />

CQ<br />

G<br />

Süßwasserfische<br />

75—ivoRegenbogenforellen<br />

100 Großselchen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

!40-i6oHechte<br />

Barsche (Egli)<br />

Brachsen<br />

240 Hasel<br />

150-200 jnijcfjen<br />

i3o—i5o<br />

Kabeljau, ganz<br />

60—80 Kabeljau, Filets<br />

5n—so Merlans<br />

30—55 Colins<br />

m<br />

m<br />

Meerfische.<br />

900<br />

400<br />

300<br />

520<br />

380—400<br />

200<br />

200<br />

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Inszenierung: O. K. Kintzl; Orchesterltg. Kapellmeister G. Lüthi;<br />

Konzertmeister: Prof. Luigi Valerio. In den Hauptrollen: Nanni<br />

Becker, Anita Mani, Hektar Plüß, Kurt Brunner u. a.<br />

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Sonntag, 2. Oktober, 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Dienstag, 4. Okt., 20.15—23.00 Uhr: 2. Vorstellung im<br />

Dienstagabonnement: Der Zarewitsch.<br />

Mittwoch, 5. Oktober, 20.15—23.15 Uhr: 2. Vorstellung<br />

im Mittwochabonnement: Die Braut von Messina.<br />

Trauerspiel von Friedrich von Schiller.<br />

Donnerstag, 6. Oktober, 20.15—23.00 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Freitag, 7. Oktober, 20.15—23.00 Uhr: 1. Borstellung im<br />

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Sonntag, 9. Oktober, 14.30—17.15 Uhr: Die Braut von<br />

Messina. 20.15—23.00 Uhr: Es wird einmal...<br />

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Zarnen / Samstag, den 1. Oktober <strong>1949</strong><br />

79.<br />

Jahrgang — Nr. 78 — 2. Blatt<br />

o l i i n e i T « l k s s n « n i ><br />

Kirchliche RachrWen l»is aller Telt<br />

spk. In London ist .die Gründung einer C h r i st I i ch e n<br />

Bewegung für ein vereinigtes Europa" beschlössen<br />

worden, und zwar an einer Kundgebung der „Christjjchen<br />

Aktion", welcher unter andere Sir Stafford Cripps<br />

und der ehemalige Außenminister und Botschafter Lord Halifax<br />

angehören. Die neue Bewegung will sich korporativ der<br />

von Churchill geleiteten Europabewegung anschließen. An<br />

der Gründungskundgebung nahmen führende Vertreter der<br />

anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche teil, sowie<br />

der englischen Freikirche.<br />

*<br />

Der neuernannte katholische Bischof von Augsburg, Dr.<br />

Joses Freundorser, hat als erster Geistlicher den Treueid 'eines<br />

Bischofs auf die Bundesrepublik Deutschland abgelegt. Im<br />

Treueid ist die Formel der „Pflichtmäßigen Sorge um das<br />

Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens" enthatten.<br />

Die einzige noch erscheinende katholische Wochenschrift Ungarns,<br />

„Uj Ember", berichtet vom religiösen Leben<br />

in Ungarn, das trotz der Kirchenverfolgung blühe und<br />

gedeihe. Mehr Gläubige denn je füllen die Kirchen und<br />

suchen religiöse Unterweisung. An die Seite der Bauern,<br />

die in ihrer Treue zur Kirche nie irre wurden, treten in<br />

immer stärkerem Grade auch die Arbeiter, Angestellten und<br />

Intellektuellen; die Teilnahme der Laien am Leben der Kirche<br />

ist so rege wie nie zuvor. Die Gläubigen suchen immer neue<br />

Wege, um ihre Verbundenheit mit der Geistlichkeit zu bekunden,<br />

nachdem sämtliche religiösen Vereinigungen aufgelöst<br />

worden sind. Die Zeitschrift „Uj Ember" kann dieser Tage auf<br />

ihr vierjähriges Bestehen zurückblicken. Sie hat allerdings<br />

wegen Papierknappheit, Zensur, sowie polizeilichen und gewerkschaftlichen<br />

Eingriffen mit ungeheuren Schwierigkeiten<br />

zu kämpfen.<br />

*<br />

DieBibel hält im japanischen Kaiserpalast Einzug! Im<br />

japanischen Bibelhaus in Tokio erschien ein Beamter des<br />

kaiserlichen Aushaltes, um im Auftrag des japanischen Krön-<br />

Prinzen eine „besonders gute" Bibel zu kaufen. Der Krön-<br />

J^nz, so erklärte der Beamte, wolle die Bibel während seiner<br />

Sommerferien lesen. Der Generalsekretär der Bibelgesellschast<br />

überreichte daraushin dem Beamten die schönste Bibel,<br />

die er vorrätig hatte.<br />

-i-<br />

Abtwahl. In der Zisterzienser-Abtei Wettinger-Mehrerau<br />

bei Bregenz wurde am 20. September zum neuen Abt<br />

und Coadjutor H. H. Pater Heinrich Groner gewählt.<br />

Der Erwählte ist Nachfolger des Ab-Präfes Cassian Haid, der<br />

sich wegen schwerer Erkrankung von den Regierungsgeschäften<br />

zurückzog.<br />

Wie uns weiter gemeldet wird, ist Abt Cassian im Schote<br />

der Klosterfamilie am 22. September gestorben.<br />

Volkswirtschaft<br />

Raiffeisenkassentagnng des Unterverbandes Luzern, Ob- und<br />

Nidwalden, in Buttisholz<br />

Donnerstag, den 22. September tagten unter dem Vorsitze<br />

von Großrat A. B ü ch I i, Root, 150 Mann stark, in<br />

Buttisholz die Abgeordneten der nahezu vollzählig vertretenen<br />

44 Raiffeisenkassen der Kantone Luzern, Ob- und<br />

Nidwalden.<br />

Dem tiefschürfenden Jahresüberblick von Kassier Jos.<br />

Baumeler, Buttisholz war zu entnehmen, daß sich diese gemeinnützigen<br />

Spar- und Darlehenskassen im verflossenen Iahre<br />

wiederum recht erfreulich entwickelt haben und die Spareinlegerzahl<br />

um 1158 auf rd. 2ÖOOO anstieg. Die anvertrauten<br />

Gelder erhöhten sich um 2,2 aus 42,7 Mill. Franken, die Umsätze<br />

waren mit 117,5 Mill. Franken rund 10 Mill. Franken<br />

höher als im Vorjahr und -es erweiterten die Jahresabschlüsse<br />

von 162 145 Fr. den Reservenbestand auf 1,8 Mill. Franken.<br />

Präsident Büchli ergänzte den Bericht durch eine Orientierung<br />

über die bei der Behandlung der Mündelgelderverordnung<br />

im luzernischen Großen Rat ausgelößte Raiffeisenkassendebatte,<br />

sowie über die von Raiffeisenseite veranlaßte Motion<br />

über gewisse Sachwalterpraktiken.<br />

Im Anschluß an die geschäftlichen Traktanden referierte<br />

Dir. Heuberger vom schweiz. Zentralverband der Raiffeifenkassen<br />

über die gesetzlichen Vorschriften betreff Anlage<br />

der Mündel - und öffentlichen Gelder im Kanton<br />

Luzern und stellte mit Befriedigung fest, daß durch die neue<br />

regierungsrätliche Verordnung die Möglichkeit geschafen werde,<br />

auch die Raifseisenkassen als Anlagestellen für Vormundschaftsgelder<br />

zu benützen. In einem zweiten Vortrag gab der<br />

Verbandsvertreter einen Ueberblick der heutigen Geldmaritlage,<br />

streifte die Abwertungswelle und redete einer<br />

zweckmäßigen, Schuldner- und Gläubigerinteressen berücksichtigenden<br />

Zinssußpolitik das Wort.<br />

Dorfkultur<br />

Gedanken aus einem Vortrag vou Hrn. Prof. Dr. Thürer,<br />

St. Gallen.<br />

Rühmt man die Schweiz als die „Nation der Gemeinden"<br />

und als gelobtes Land des sozialen Ausgleiches, so wird man<br />

vom Zusammenleben und aller Liebhaberkunst der Dorfleute<br />

nicht gering denken. Leider haben die Freizügigkeit der Mensehen<br />

und Gedanken die innere Sicherheit der Dorfkultur erschüttert.<br />

Gewiß war die selbstgefällige, auf Inzucht jeder Art<br />

bedachte Kirchturmspolitik mancher Ortschaft ein ungesund<br />

Ding, denn alles Eingesessene muß, wenn es nicht verhocken<br />

will, durch Zuzüger und Leute, welche die Welt gesehen haben,<br />

gelüftet werden. Aber das eingerissene Minderwertigkeit^<br />

gesühl des Dorfes, das sich in kritikloser Uebernahme städtischer<br />

Maßstäbe nur als „Kaff" vorkommt, ist ebenfalls ein<br />

Unding. Das Schweizerdorf muß einen gesunden Stolz, die<br />

innere Freiheit zurückgewinnen. Da müssen neue Formen des<br />

Gemeindelebens den alten Zusammenhalt kräftigen. Es ist dabei<br />

besser, das Dorf habe sein Lichtspiel, als daß die jungen<br />

Arbeiter dahin abwandern, wo es ein Kino hat, der nun einmal<br />

das Bilderbuch vieler Erwachsener ist, die leinwandselig<br />

geworden sind; seit ihre Arbeit maschinenmäßig wurde, geht<br />

auch ihr Vergnügen über Spule, Rolle und Rad. Auch der<br />

Sport wird mechanisiert und beginnt zu verwirtschaften. Man<br />

starrt auf die Stoppuhr und sieht die Landschaft nicht mehr.<br />

Gesunder Dorfgeist kann aber ohne gesunden Natursinn<br />

nicht gedeihen. Man erkenne die Gefahren und bekämpfe sie im<br />

Blick auf das gesamte Leben der Nation.<br />

—ch.<br />

Donners tag : Krankenkommunion. Abends Beichtgelegenheit.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Singmesse, nachher Aussetzung und Segen.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Samstaa: 15.00 Beichtgelegenheit. Ab 14.30 Aushilfe. 19.30 Oktoberandacht. ^<br />

Sonntag: Rosenkranzfest. Toties-Quoties-Ablatz. 4.30 Beichtgelegenheit Aushilfe.<br />

Generalkommunion des Frauenvereins, der Jungfrauenkongregation und der Erstkommunilauten.<br />

Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Hl. Messen 5.00, 6.30, 7.30, 8.30 und 10.00.<br />

Uüchtlingsopfer. Gedächtnis des Katholischen Volksverems für alt Gememderat ^osef Wafer-<br />

Christen, Grobmatt. 10.45 Christenlehre für die 2. Gruppe 13.00 Christenlehre für die<br />

I.Gruppe, Aussetzung, Prozession im Freien, Gebetswache und Segen. Aufnahme der Erstkommunikanten<br />

in die Rosenkranzbruderschaft.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Frau Mathilde Wyrsch-Langensand und Frau Marie<br />

Wyrfch-Ettlin, Schoried. Mittwoch: 7.00 hl. Messe in Schoned<br />

Donnerstag: 7.15 hl. Messe am Stad. 15.00 Beichtgelegenheit.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 7.10 Kommunionmesse.<br />

Samstag: Priester-Samstag. Kommuniontag der Jungfrauenkongregatron als Sühne<br />

für die verfolgte Kirche. 7.10 Kommunionmesse.<br />

Jungsrauentongrcgation und katholische Turnermnen. S o n n t a g : Nach der Prozession<br />

Versammlung mit Vortrag in der Kirche. 14.15«andidatinnenunterricht im Schloßhof.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag - Rosenkranzfest.5,00 Beichte 6.15 Frühmesse, Kommunion der<br />

Kinder, Opfer. 8.45. Amt, Flüchtlingospfer, Christenlehre für die großen Knaben 13 00^ Prozession<br />

mit dem Allerheiligsten, Rosenkranz und Segen. Aufnahme der Erstkommunikanten m<br />

die Skapulier- und Rosenkranzbruderschaft.<br />

An Werktagen beginnt der Gottesdienst um 6.30 und 8.00 (Rosenkranz).<br />

Montag: Dreißigster für Fritz Steudler-von Ah und Jahrestag für Junglmg ^ofef<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für H. H. Pst. und Kommissar Franz Josef Dillier.<br />

Mittwoch: Jahrestag für Witwer Josef Zumstein-Abacherli (Fchwendeli)<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Weioel Franz Eberl: und ^osepha Berchtold. 16.00<br />

/e H a g ; 6 00 "selchte, 6.30 Kommunionmesse, Weihegebet. 8.00 Sliflmesse für goitmUA<br />

M-chw-ih- ... Pfarrkirche. D-ei««-. snr<br />

alt Bürgerrat Elias Abächerli-Rohrer.<br />

Alte Kirche. Donnerstag: 8.00 hl. Messe. _<br />

Miitterverein. Sonntag: 14.30 Versammlung im Schulhaus. i<br />

Jungsrauenkonareaatioii. Sonntag: 14.15 Kandidatmnenunterricht tm Schulhaus.<br />

Großteil Sonntaq ' 5 00 Beichtgelegenheit. 6.15 Frühmesse. Gemeinschastskommunion<br />

der Jungfrauen, Schulmädchen, Blau Ring. 8.45 Amt und Predigt. 13.00 Christenlehre und<br />

Lktoberandacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Rosenkranzfest. Hl. Messen 6 15 7.00 und ^ Amt^12.30 Aufnähme<br />

der Erstkommunikanten in die Rosenkranzbruderschaft. 13.00 Rosenkranz, Äbbitte,<br />

Än"t a g b ; ^eme'Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Jahrestag für Johann Ming-Vogler,<br />

chihans. ^abrzeit für ^anaz Gasser und Frau Marie Gasser.<br />

D i e n s t a g: Begwn der Winterordnuiig: Frühmesse 6.45, Hauptme^^8 00<br />

,, Donnerstag: Jahrzeit für Josef Gaffer, Frau Karolma Halter und Tochter. 16.30<br />

j S l Ä S Ä I Ä 6.30 mit «em-wIch-Mommnnion d-r 3. u»b<br />

» Ä l Ä S Ä U C S°?n t« „: 6.30 s-m..n,ch.!.s,°«m.n,om<br />

Mädchen, welche in die Kongregation auf 8. Dezember aufglommen zu werden wünschen,<br />

melden sich bis 15. Oktober bei der Präfektin: Rosa Kathrmer Unterdorf.<br />

^Bürglen. Sonntag: Rosenkranzsonntag. Fluchtlmgsopfer. 6.00 £-J^>0 Jpaupt<br />

Msdienst. 13.00 Christenlehre. Aufnahme der Erstkommunikanten in die Rosenkranzbruder-<br />

Wst 1 und Andacht. 18.00 Rosenkranz. - ,<br />

r,cf 1 "^ag: e 11 a g : Herz-Jesu-Freitag.<br />

^'7 30 hl, Messe, Generalkommunion der Schulkinder,<br />

«uhneandacht und i Segen.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lusst' Kerns,<br />

vahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postchea VII 1v8d.<br />

S a r n e n, den 1. Oktober 1S43 Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 40<br />

Oktoberstille d e r S e e l e<br />

Mius der Zwölfte mahnt uns im französischen Teil seiner Botschaft an den Katho-<br />

DM likentag zur Pflege des innerlichen Lebens: „Durch es formt sich der wahre und<br />

vollkommene Katholik, — jener, der seinen Glauben in voller Bewußtheit, Herzhastigkeit<br />

und Freude bekennt, jener, der ihn lebt, jener, der Christus geeint bleibt durch<br />

das persönliche, intime Band der Gnade und der Liebe.. Das innerliche Leben, das<br />

ist für die jetzige Stunde die Parole!"<br />

Wer seine religiösen Kräfte verkümmern läßt, erstarrt wie der Eiszapfen. Das<br />

Beten aber steckt die Seele in Brand, daß jeder, der in die Nähe eines solchen wahrhaft<br />

Gläubigen kommt, die heilige Glut verspürt und die beglückende Wärme, die aus<br />

jedem seiner Worte strahlt. „Die trübseligen, schwermütigen Gedanken, die dich zuvor<br />

bedrängten, weichen wie Nebelschwaden vor der Sonne. Du bist in ein wärmeres,<br />

geistiges Klima entrückt und spürst davon ein wundersames Wohlsein. Sieh, das alles<br />

kommt aus deiner Seele, weil dein Inneres von der heiligen Glut entflammt worden<br />

ist" (Heilmann). St. Thomas von Aquin sagt: „Das Herz des Gerechten ist ein Altar,<br />

auf dem das Feuer der Liebe brennt." Es herbstet — jedermann versieht sich mit<br />

Brennholz für den Winter. Auch die Kirche hält uns an, im Rosenkranzmonat<br />

für die innere Glut besorgt zu sein, die unser Herz und Gemüt erwärmt und beglückt.<br />

Wichtig ist dabei, daß wir ein klares Gebets ziel haben. Dem kommt, wie gewünscht,<br />

der Erzbifchof von Mailand, Kardinal Jldefons Schuster, entgegen. Am Bruderklausenfest<br />

erließ er einen Aufruf: „Der Monat des heiligen Rosenkranzes soll eine<br />

Gabe sein für die Opfer der christenfeindlichen Verfolgungen jenseits des Eisernen<br />

Vorhanges. Der schöne Oktobermonab kommt mit seiner Rosenkranzandacht, mit<br />

seiner Festlichkeit der allerseligsten Jungfrau, mit dem 31. Jahrestag der Erscheinungen<br />

auf den Hügeln von Fatima, mit seinen Ablässen, Gnaden und geistlichen Fruchten.<br />

Leo der Dreizehnte hat als erster diesen allgemeinen Gebetskreuzzug für die ganze<br />

Kirche vorgeschrieben. Nach ihm sind seine Nachfolger dem Beispiel gefolgt, während<br />

der Sturm immer wütender tost. Jeder weiß, wie im ganzen Osten Europas die<br />

grausamste Verfolgung gegen die Kirche Christi und befanders gegen das katholische<br />

Priestertum rast. Die schneewüstlichen Verbannungsorte Sibiriens, die grauenhaften<br />

Kerker die Zwangsarbeiten, die Konzentrationslager sind überfüllt von edlen Glaubensbekennern.<br />

Es ist unsere Pflicht katholischer Zusammengehörigkeit, anhaltend für<br />

die Opfer und ihre Verfolger zu beten."<br />

Inniges Rosenkranzgebet ist begnadete Innerlichkeit und macht reich. +


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Zarnen / Mittwoch, den 5. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 7»<br />

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»bonnementspreis: Durch die Post >.».<br />

Schweiz jährlich Fr 11.— halbjährlich Fr. 1.80 Ausland Wrli»<br />

gr. 15. . Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Emzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten wAdm<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden 9 Rp., Schweiz I I Rp., Reklame 8k>Rp - Für<br />

. ^ , Redaktion: Dr. A,„., B,»,ch„ M. 86813 1 ttaSS. w ' Ä<br />

ruck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Tarnen. Tel. (041) 8 60 33 Obwalden.) — Vorschriften betr Placierung Schristwadl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Am Weltfenster:<br />

Man schreibt uns aus Wien:<br />

O e s t e r r e i c h i s c h e<br />

Nur noch wenige Tage trennen uns von den allgemeinen<br />

Parlamentswahlen Oesterreichs. Kein Wunder also, daß<br />

die Fetzen fliegen. Tatsächlich und im übertragenen Sinn!<br />

Die Plakat wände, von denen es in grellsten Farben<br />

auf den Wähler herniederstrahlt, gleichen teilweise eher<br />

Kriegsruinen. Man -versteht eben auf gewissen Seiten nicht<br />

viel Spaß und noch weniger von demokratischen Spielregeln.<br />

Gegen den vernichtenden Geist hat man höchstens die auch<br />

vernichtende Faust einzusetzen. Die Volkspartei warb um die<br />

Stimmen der -seit 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten<br />

Bürger. Ein von Leid und Not gezeichnetes<br />

Gesicht, mit der alten Soldatenmütze und grauslichen Bartstoppeln<br />

giert von den Wänden mit dem Ruf „Hört auf<br />

uns". Die Linksextremen scheinen den Rnf verstanden zu<br />

haben. Sie scheinen zu fühlen, daß sie nicht auf die Gunst<br />

jener rechnen können, die das Sowjetregime am eigenen<br />

Leibe erfahren haben. Sie antworten mit dem Farbkübel,-<br />

doch zwischen den großen Klecksen giert noch immer des Heimkehrers<br />

Blick. Vor dem Wiener Burgtheater aber „sprang die<br />

Katze", von der tatsächlich ganz Wien sprach. Sie sprang<br />

aus einem Sack, der die Parteiabzeichen der Sozialisten<br />

und Kommunisten trug, und die Katze trug die alles besägende<br />

Aufschrift: „Volksdemokratie". Und mit volksdemokratischen<br />

Methoden versuchte man, gegen sie vorzugehen. Auch<br />

sie vom Schmutz der Gegenparteien gezeichnet, und sie wirkt<br />

mir umso drastischer.<br />

Am verwerflichsten aber war wohl der Angriff auf<br />

Bundeskanzler Figl. Zwar .ging man schon in gegnerischen<br />

Plakaten gegen ihn los; doch hatte man im Grossen<br />

und Ganzen einen gewissen Abstand bewahrt. Einzig die<br />

Sozialisten haben sich diesbezüglich eine Uebermarchung gestattet,<br />

indem sie Bundeskanzler Figl in schmutziger Weise<br />

in Form einer Katze darstellen. Es scheint ihnen eben an<br />

eigenen Ideen zu fehlen, so daß sie „die Katze" der Volks-<br />

Partei prompt übernehmen mußten. Besser gestohlen als gar<br />

nichts, scheint die Devise ihres Wahlkampfes zu sein.<br />

Doch die Kommunisten sind vor kurzem noch einen Schritt<br />

weitergegangen. Als Bundeskanzler Figl, der gleichzeitig<br />

Obmann der Volkspartei ist, in einer Wahlversammlung in<br />

Mödling, 20 Kilometer südlich Wien -(russische Zone) sprach,<br />

wurde er von kommunistischen Rowdies empfangen. Und<br />

als er nach der Versammlung sein Auto besteigen wollte,<br />

gingen die Jungkommunisten mit Steinen und leeren Bierflaschen<br />

gegen ihn vor. Der Bundeskanzler konnte aber noch<br />

rechtzeitig in seinen Wagen steigen. An diesem bis jetzt schwersten<br />

Zwischenfall sind einige Einzelheiten bemerkenswert:<br />

Erstens einmal waren es nicht „irgendwelche" Kommunisten,<br />

die hier „Hand anlegen wollten". Zum größten Teil kamen<br />

sie aus der nahegelegenen Brunner Glasfabrik, einem rnssischen<br />

Unternehmen, woher sie mit russischen Lastautos herbeigeführt<br />

wurden. Zum größten Teil also kann dieser Zwischensall<br />

nicht als spontane Willenskundgebung von Oesterreichern<br />

bezeichnet werden. Es war der auf russischen<br />

Befehl erfolgte Einsatz von Leuten, die arbeitsmäßig<br />

in einer gewissen Abhängigkeit von dieser Besetzungsmacht<br />

stehen. Zweitens muß betont werden, daß weitaus die<br />

Mehrheit der Bevölkerung auf Seiten des Kanzlers stand.<br />

Nicht nur im Saale selber, sondern auch nach Schluß der<br />

Versammlung, als man bereits handgreiflich wurde, schützte<br />

W a h l k a m p f s p l i t t e r<br />

die Bevölkerung ihren Kanzler. Drittens beweist gerade diefer<br />

Zwischenfall wieder einmal die echt demokratische Gesinnung<br />

Dr. Figls, der ohne großen Polizeischutz auch in der<br />

russischen Zone frei feine Meinung zum Ausdruck bringt.<br />

Auch an direkten russischen -Eingriffen<br />

fehlt es nicht. Schon vor einigen Monaten beschlagnahmten<br />

die russischen Organe eine Wahlkarte der Volkspartei, mußten<br />

sie aber unter dem Druck der öffentlichen Meinung wieder<br />

frei geben. Nun haben sie in den letzten Tagen zwei Plakate<br />

der Volkspartei verboten. Von freien Wahlen also wird man<br />

kaum sprechen können. Nachdem sich die Russen die — viel<br />

leicht sogar richtige —. Angewohnheit zugelegt haben, sick<br />

ständig mit den Kommunisten zu identifizieren, müssen sie<br />

eben auch eine entsprechende Wahlkampagne in Kauf nehmen.<br />

Wenn sie auf irgend einem Plakt Sichel und Hammer sehen,<br />

so erblicken sie darin -sofort das -Staatswappen der UdSSR,<br />

währenddem die Volkspartei -darin nur den Kommunismus<br />

andeuten will, nachdem Sichel und Hammer ja Emblem<br />

der kommunistischen Partei sind. Daß aber Parteiabzeichen<br />

und -Staatswappen identisch sind, beweißt an sich schon, daß<br />

diese Parteien nicht landeseigene, sondern russische Organisationen<br />

find. Im Wahlkamps ziehen die Gegener die Konsequenz<br />

daraus. Die Kommunisten und vor allem ihre<br />

Schirmhalter müßten die Größe aufbringen, ebenfalls kon-<br />

-seguent zu sein. Mit einem Verbot zu reagieren, ist ein deutliches<br />

Schwächezeichen. Und wie schwach die Kommunisten in<br />

Oesterreich sind, darüber ist man sich allseits im klaren. Vielleicht<br />

wären die Kommunisten aber selber erstaunt, wenn sie<br />

-wüßten, um wievieles schwächer sie noch werden, wenn der<br />

Beschützer „russische Besetzungsmacht" einmal nicht mehr mitzählt.<br />

Noch aber ist diese Besetzungsmacht im Lande und hat<br />

denn auch bereits die Freiheit der Wahlen angetastet.<br />

So paradox es erscheint, gerade in der Hosfnungslosigkeit<br />

-der Kommunisten liegt für das Heimattreue und demokratisch<br />

gesinnte Oesterreichertum die einzige Gesahr. Die<br />

Situation im Vorfeld der österreichischen Wahlen weist eine<br />

frappante Aehnlichkeit auf mit der Lage, der sich die kommunistische<br />

Partei Italiens vor den italienischen Parlamentswählen<br />

im April 1948 gegenübergestellt sah. Wie in Italien<br />

die Togliatti und Konsorten den Versuch unternahmen, sich<br />

für ihre mangelnde Popularität und für ihre schlechtbesuchten<br />

Wahlversammlungen zu rächen, indem sie die Bevölkerung<br />

durch Terrorakte einschüchtern wollten, so wird auch in Oesterreich<br />

plötzlich mit „spontanen Demonstrationen" gearbeitet.<br />

Hat der kommunistische Anschag auf die D e -<br />

m o k r a t i e in Oesterreich Aussicht auf irgendwelchen Erfolg?<br />

Sowohl in volksparteilichen wie in sozialistischen Kreisen<br />

hat man trotz der schändlichen Sabotage der Kommunisten<br />

volles Vertrauen an das demokratische Denken und die politische<br />

Reife des österreichischen Volkes, obwohl man sich anderseits<br />

nicht verhehlt, daß die Wahlbeteiligung durch organisierte<br />

Terrorakte empfindlich geschwächt werden könnte.<br />

Wie dem auch sei, jedenfalls ist sich jeder unabhängige Beo-<br />

-bachter -schon heute darüber im klaren, daß die überragende<br />

Mehrheit aller Oesterreicher ihr vernichtendes Urteil über<br />

die kommunistischen Staatsfeinde bereits gefällt hat und daß<br />

dieses Urteil am 9. Oktober für alle Welt sichtbar wird, auch<br />

wenn die Saboteure von Demokratie und Freiheit in allerletzter<br />

-Stunde -den Richterspruch des Volkes verhindern<br />

möchten.<br />

Der Rybverschluß<br />

Esones diänigs Dingerli<br />

Gfallt gwiß a jeder Frai.<br />

Kei Ehnopf, keis Häftli, wirklich nyd<br />

Verschließt so schen und gnai.<br />

Zwo Reihe Zändli gryffid da<br />

Prezysi inenand,<br />

Und so vermacht me jede Schlitz<br />

I guet und schlächtem Gwand.<br />

Und wenn me mit däm Wunderding<br />

Nn d'Myli bschliäße chennt?<br />

Im Geist gseh-n-ich, wie d'Männerwält<br />

Nach Ryßverschlisse rennt. —- —<br />

H. Egger-von Moos.<br />

O b w a l d e n<br />

Kantonale Lehranstalt. (*) Unsere Lehranstalt hat Mittwoch,<br />

den 28. September, ihre Tore für das Schuljahr <strong>1949</strong>/50<br />

eröffnet. Nach dem vom H. H. Pater Rektor zelebrierten feierlichen<br />

Hochamt in der Gymnas-ialkirche versammelten sich die<br />

Erziehungsbehörden, Professoren und Schüler im Theatersaale<br />

zur weltlichen Eröffnungsfeier. H. H. Erziehungsrat und<br />

Schulinspektor Britschgi sprach das sympatische Begrüßungswort,<br />

wobei es ihm vergönnt war, den hochwürdigsten<br />

Abtprimas Pater Dr. Bernard Kälin, ehemals Rektor<br />

der Lehranstalt, als Ehrengast ganz besonders herzlich willkommen<br />

zu heißen. Der Abt-Primas war eben von einer<br />

Visitationsreise aus Irland und England zurückgekehrt und<br />

hat vor seiner Abreise nach Rom seinem geliebten Sarnen<br />

einen Besuch abgestattet. Erziehungsrat Dr. Pater B o n a -<br />

Ventura war der Sprecher des Erziehungsrates, und er hat<br />

in feinsinnigen Worten der Schülerschaft klare Wegweisungen<br />

für das Schuljahr auf den Weg gegeben. Der Gnädige Herr<br />

Abt-Primas erhob sich sodann, zu einem herzlichen Worte der<br />

Aufmunterung an die Studentenschaft, wobei er mit vollem<br />

Rechte auf die Wichtigkeit der Erlernung der modernen Sprachen<br />

hinwies, selbstverständlich ohne das für die Bildung<br />

immer wichtigste Latein und Griechisch zu vernachlässigen.<br />

Wir möchten dem hochverdienten Abt-Primas auch an dieser<br />

Stelle herzlich danken für seinen Besuch unserer Lehranstalt,<br />

ein Beweis, wie hoch er deren Wert für das religiöse und<br />

kulturelle Leben überhaupt für unsern Kanton und für die<br />

katholische Schweiz einschätzt.<br />

Die Lehranstalt wird in diesem Schuljahr von 338 Schülern<br />

besucht, 156 die Real- und Handelsschule und 182 das<br />

Gymnasium und das Lyzeum. Die vor wenigen Jahren geschasfene<br />

Handelsschule, die einen sehr guten Ruf genießt, zählt<br />

bereits 62 Schüler. Bei den Gymnasiasten werden immer<br />

mehr die <strong>Obwaldner</strong> vermißt. In der 1. Gymnasialklasse finden<br />

wir einen einzigen <strong>Obwaldner</strong> Bürger. Die Zeitverhältniste<br />

spiegeln sich auch hier ab: möglichst kurze Ausbildung<br />

und rasches Verdienen. Unsere Lehranstalt kommt den Bedürsnissen<br />

der Zeit klug entgegen, indem sie eine vorzügliche<br />

Realschule, eine ebenso tüchtige Handelsschule führt und mit<br />

dem Gymnasium auch -die Gelegenheit gibt zur Vorbereitung<br />

auf das Hochschulstudium.<br />

Wir wünschen Professoren und Studenten Gottes Segen<br />

für das neubegonnene Schuljahr!<br />

^chtuesfei?<br />

ßeafo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

so<br />

Zu den Schwestern gewandt, fuhr -sie fort: „Ich zweifle,<br />

bb es eine zweite Nadel dieser Art in der Kolonie gibt. Es<br />

ist Platin. Das hat den Vorteil, daß sie nicht so leicht abbricht<br />

wie Stahlnadeln. Das ist mir ein kostbares Instrument,<br />

ich sehr in acht nehmen muß. Und nun, Andreas, kannst<br />

ou dich wieder nach Hanse tragen lassen. Ich- denke, heute<br />

abend wirst du- keine Träger mehr brauchen."<br />

„Sie meinen, dann werde ich die Schmerzen los sein?"<br />

"Ich hoffe es bestimmt. Und mehr als das."<br />

Der Schwarze verzog sein Gesicht zu einem schmerzlichen<br />

fächeln. „Schwester, ich weiß, daß Sie viel können. Aber das<br />

sonnen Sie nicht. Das wäre ein Wunder."<br />

Wunder ist es nicht, sondern ärztliche Kunst, Deut-<br />

Iche Kunst."<br />

Es war noch lange nicht Abend, da wußte Bongo, daß<br />

gesund war. Er konnte sich bewegen. Die -Schmerzen waren<br />

ta. Sogleich machte er sich auf den Weg zum Kloster, um<br />

Schwester Beata zu -danken. Aber der Weg dauerte lange,<br />

"cht weil i-hm das -Gehen schwer fiel, fondern weil er wenigstens<br />

ein Dutzendmal bei Bekannten und Freunden stehen<br />

blieb, um ihnen in negerhafter Breite zu erzählen von dem,<br />

was die Schwester mit ihm gemacht und wie sie ihm geholfen<br />

hatte. Wenn die Kunst Beatas bei den Negern einer Empfehlung<br />

bedurft hätte, jetzt wurde sie ihr reichlich zuteil. In<br />

allen Häusern sprach man von der -Kur, denn Bongo war,<br />

ebenso wie seine Erkrankung, in der ganzen Stadt bekannt.<br />

Auch Beata freute sich: Einen Menschen von schweren<br />

Peinen zu befreien, ist immer eine Freude für den Arzt.<br />

Am nächsten Tage schrieb sie einen Brief an den guten Medizinalrat,<br />

dem sie ihre Kenntnisse -verdankte, und berichtete<br />

ihm über den großartigen Erfolg. Daß sie ihr Leben und<br />

zugleich das Leben mehrerer Europäer in Britisch-Honduras<br />

durch diesen Erfolg gleichsam versichert hatte, schrieb sie nicht.<br />

Denn das konnte sie an jenem Tage noch nicht ahnen.<br />

5. Kapitel<br />

Der 10. -September 1931 war ein trüber, unfreundlicher<br />

Tag, der Himmel hing dick voller Wolken. Es sah nach<br />

Regen ans. Dazu pfiff ein Wind von der See her, daß es<br />

einem in der dünnen Tropenkleidung erschauern ließ.<br />

„Ich kann heute gar nicht so recht in Feststimmung kommen,"<br />

-sagte der Gouverneur zu Dr. Fox und dem Adjudanten,<br />

die bereits in voller Gala bei ihm erschienen waren.<br />

„Ich habe schlecht geschlafen und furchtbar geträumt."<br />

„Das macht der Wind," meinte der Arzt, „er geht auf<br />

die Nerven. Aber wenn Sie sich nicht wohlfühlen, Sir, dann<br />

lassen Sie doch die ganze Parade laufen. Man kann sie ja<br />

auch ganz verschieben, bis das Wetter besser wird."<br />

„Zumal es sehr regnerisch aussieht," ergänzte Leutnant<br />

Williams.<br />

„Aber, meine Herren, das geht doch nicht. Der Jahrestag<br />

jener -Schlacht, die der Herrschaft der Spanier hier ein Ende<br />

machte — er erneuert sich heute zum 133. Male — er ist<br />

immer gefeiert worden und muß auch heute gefeiert werden.<br />

Schauen Sie nur hinaus. Die ganze Stadt prangt in Festschmuck.<br />

Die Schulkinder stehen in ihrem Sonntagsstaat zum<br />

Umzug bereit. Sie freuen sich darauf und dürfen nicht enttäuscht<br />

werden.... Was gibt's?" fragt er den eintretenden<br />

schwarzen Soldaten.<br />

„Der Herr Postmeister -wünscht Exzellenz zu sprechen."<br />

„Ich lasse bitten." — Die Ordonnanz verschwand, der<br />

Postmeister trat ein.<br />

„AH, guten Morgen, Mister Slong, was bringen Sie?"<br />

Fortsetzung folgt.


Bevölkerungsbewegung im Mai 194S. Eheschließungen 27,<br />

Geburten 48, Knaben 20, Mädchen 28. Todesfälle 14; Gebnrtenüberschnß<br />

34.<br />

* Die erste WK-Woche über erfreute sich die Division<br />

Nager des schönsten Herbstwetters. Nach einer Mobilmachung,<br />

die guten Eindruck machte, und nach zum Teil über 40 Kilometer<br />

langen Dislokationsmärschen bezog die Divison Unterkunft<br />

im Luzernischen und Aargauischen. Regiment 20 mit<br />

Bataillon 47 in der Gegend von Beromünster bis« Oberund<br />

Unterkulm. Der „Feind" soll im Fricktal gesichtet worden<br />

sein (Leichte Brigade 2). Während diese Woche vor allem<br />

noch „Aufklärungsarbeit" bringt, befürchtet man für die nächste<br />

und letzte WK-Woche „ernste und blutige Zusammenstöße".<br />

Nämids de nid z'ruich, die andern sind auch Eidgenossen!<br />

Höhenweg. Ein ungarischer Flüchtling schreibt uns: „Am<br />

7. Juni dieses Jahres war ich zum erstenmal auf dem Pilatus.<br />

Es war schönes Wetter. Ich habe weithin sehen können,<br />

im Nordosten Zug, im Süden die Berner Alpen, und die<br />

schneebedeckte Jungfrau. Und ringsherum, überall die gewaltige,<br />

endlose Schönheit, mit welcher Gott uns Menschen<br />

beschert hat.<br />

Zu unsern Füßen lag Luzern. Winzig klein war diese<br />

große Stadt. Winzig klein die großen Paläste. Winzig klein,<br />

was der Mensch schuf und auf was er so stolz ist.<br />

Wenn dort eine politische Massenversammlung gewesen<br />

wäre, wäre sie mir auch winzig klein vorgekommen.<br />

Und wenn dort ein großer Redner, ein großer Politiker,<br />

ein großer Demagoge... ja ein großes Genie gesprochen<br />

hätte, wäre er vom Pilatus überhaupt nicht zu sehen gewesen.<br />

Es ist gut, manchmal die Welt von der Höhe zu betrachten.<br />

Es ist gut manchmal auch seelisch in die Höhe zu klettern.<br />

Denn von oben, vom effektiven, oder vom seelischen Pilatus<br />

sehen wir, wie klein, wie winzig klein alles auf dieser<br />

Welt ist.<br />

Nur etwas ist und bleibt groß, und wie höher wir klettern<br />

desto größer wird es sein.<br />

Der Himmel.<br />

Mensch, ich rate Dir, fahre oft auf den Pilatus! T. v. AD.<br />

Soldatenbrief. Im Feld, 4. Oktober <strong>1949</strong>. Lieber Chasp!<br />

Daß wir am 26. Herbstmonat eingerückt sind zum WK., hast<br />

Du ja gemerkt. Es hat Dir ja niemand mehr zugejauchzt. Dafür<br />

jauchzen wir im Dienst und jödelen, daß selbst der Oberst,<br />

nicht nur der Lüfzger oder Häuptlig Freude daran hat. Er<br />

hat sich ämel gwundert, als wir nach bald 40 Kilometern noch<br />

so lustig und fidel waren wie beim Abschied von Luzern. Aber<br />

wir haben ja schon auch müde Knochen gespürt, doch dachten<br />

wir, die ch .... Rüebliländer sollen nichts merken und wenn<br />

wir noch um eins in der Nacht nicht schlafen, sollen sie es auch<br />

nicht besser haben. Der Major, unser lieber Thsdöri, hat es<br />

uns gesagt: Zeigid dene, daß z'Underwalde nu rächti Soldate<br />

und Manna gid. Das Hemmer so mengisch bewiese. Nun,<br />

weißt Du eigentlich, wo wir stecken? Und wenn der „Lungerer<br />

Bote" von Schöstland geschrieben hat, so hat er daneben geschössen,<br />

zwar nid so viel, aber daneben hat er. Grad so wie<br />

mein Zimmerkamerad — will sagen Strohkamerad —, der<br />

hat beim Schießen auf die „Manoggle" auch haarscharf daneben<br />

gepfeffert. Als ihn der Zugführer anrempelt, sagte er:<br />

„Ich wollte ihn nur afig verchlüpfen!" — Also, im Rüebliland<br />

sind wir. Doch es gibt nicht alle Tage Rüebli. Ueber-<br />

Haupt, zu essen haben wir gut und genug. Da sind wir immer<br />

dabei. Aber jetzt hab ich immer noch nicht gesagt, wo wir<br />

eigentlich Hausen. Der Bataillonsstab und die Stabskompagnie<br />

sind in Gontenschwil. Weisch, wo das isch? Ich hab es auch<br />

nicht gewußt. Suchs auch, wir fanden es sogar bei Nacht.<br />

Grad daneben sind die Mitrailleure von der 4. Kompagnie.<br />

Die jagen mit ihren M. G. den Herren die Reh und Hasen aus<br />

den Wäldern. Da drunten ist drum Revierjagd, weil die<br />

Herren fast so viel Geld haben wie unsere, doch haben unsere<br />

Herren kein Gewehr. Wir bleiben beim Patent oder noch lieber<br />

beim w Im Ruedertal (gottvergessen kleine Nestchen)<br />

hocken die 1., 2. und 3. Kompagnie. Bei dem herrlichen<br />

Wetter wars schön, wenn wir auch nur eine Wirtschaft haben<br />

in den drei Dörfchen: Schildwald, Schmiedrued und Schloßrued.<br />

Da machen wir Chriegerlis wie die Buben daheim, doch<br />

chlepfts eben mehr. Das Bataillonsspiel durfte eine Woche<br />

lang in Beromünster blasen, bis der Landessender gnappte.<br />

Aber natürlich, zu einem Konzert im Radio brauchts eben<br />

mehr Bügelfalten, als unsere schäbigen Ex-Hosen haben. Dafür<br />

haben wir einen schönen Wachtmeister, der was kann.<br />

Das Schönste war bis jetzt der Urlaub von Samstagabend<br />

bis Sonntagabend. Den nächsten Sonntag werden wir aber<br />

bleiben müssen. Es churzet emel de scho wieder. Diese Woche<br />

gibts Manöverli und die nächste dann Manöver ganz groß.<br />

Das gefällt mir immer am besten, wenn man so etwas überlegen<br />

und wirklich kämpfen muß. Hauptsächlich auch in der<br />

Nacht. Denn im Ernstfall käme dank der Ruß auch nicht nur<br />

bei Tag und ging wieder heim schlafen. Und wir müssen ja<br />

parat sein, denn dann haben auch andere Respekt vor uns.<br />

Und so drei Wochen ist dann unser Vaterland doch noch wert,<br />

Wienerschnitzel<br />

Binggelis Tagebuchnotizen von der Wiener Reise des<br />

Männerchor Sarnen.<br />

wenigstens für mich. Und die Höcheren müssen za a ch g -<br />

horchen einem noch Höhern und wir alle zusammen, So<br />

und Offiziere, vom Tambour bis zum Divifionär, wir dien<br />

doch nur einem: dem lieben Vaterland. Wir können noch lang<br />

Dienst tun, wenn wir soviel für unsere Heimat tun wollen,<br />

wie unsere Vorfahren, die sie gegründet haben<br />

Nun leb wohl, Chasp! Grüß mir auch die Kathr:! Sie soll<br />

sich bereit machen. Wenn wir heimkommen, -tft \a bald -He -<br />

plerchilbi! De tiemmer de nu einisch bedelä! Juhm.<br />

Es grüßt Dich Dein alter Dienstkamerad<br />

Sepp vom Heitistutz.<br />

Der Schweiz. Alpwirtschaftliche Verein hielt in Brunnen<br />

seine ordentliche Hauptversammlung ab, die von offiziellen<br />

Vertretern von Bund und Kanton, von Sektionen und fern»<br />

zelmitgliedern sehr stark besucht war, galt es doch, das Andenken<br />

an den vor 100 Jahren in Jngenbohl geborenen Alpvater,<br />

Professor Anton Strüby zu ehren, dessen ^ubitaum<br />

tragischerweise mit dem Todesjahr seines Sohnes Alfred, dev<br />

verdienstvollen Präsidenten des SAV, zusammenfällt. Vizepräsident<br />

Michelet, Sion, der die Versammlung mag,-<br />

stral zu leiten verstand, gedachte des verstorbenen Präsidenten<br />

in ehrenden Worten und hob hervor, daß es in Zukunft gelte,<br />

den sozialen Verhältnissen der Bergbevölkerung mehr Beachtung<br />

zu schenken, als dies nach reinen Rentabilitätsberechnungen<br />

etwa zu geschehen pflege. Die Versammlung wählte<br />

nach Erledigung der üblichen Vereinsgeschäste mit Akklamation<br />

als neuen Präsidenten Regierungsrat Dr. Margad<br />

a n t, der zur Zusammenarbeit aller gutwilligen Kräfte<br />

zum Wohle der Gebirgsbevölkerung aufrief.<br />

Nach einem instruktiven Lichtbildervortrag von Prof.<br />

R a m s e r ETH-Zürich über die Notwendigkeit der Ausnahme<br />

eines Alpkatasters freuten sich die Teilnehmer am Abend<br />

an der Festausführung von Paul S cho ecks markigen Dialekt-Drama<br />

„Tell", sowie an den heimelig-srohen Darbietungen<br />

der Trachten und Sennengesellschaften von Schwyz.<br />

Am Sonntagnachmittag fand auf dem Rütli nach einer<br />

kraftvollen Bergpredigt von Prof. Dr. K a m e r aus Schwyz,<br />

eingerahmt von Gesangs- und Musikvorträgen die offizielle<br />

Gedenkrede in allen vier Landessprachen zu Ehren Alpvater<br />

Strübys, gehalten von a. Nationalrat Vonmoos statt.<br />

Die prächtig verlaufene Tagung fand ihren würdigen Abschluß<br />

aus der Sonnenterrasse des Axenstein, wo noch manches<br />

träfes Wort über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit<br />

aller Gutwilligen zum Wohle der Gebirgsbevölkerung und<br />

damit des ganzen Landes gesprochen wurde.<br />

Sarnen. Operette „Dreimäderlhaus" (Voranzeige<br />

der Orga.) Am Sonntag, den 9. Oktober, wird in der<br />

Turnhalle diese beliebte Operette aus dem guten Alt-Wien,<br />

die an Zugkraft nichts eingebüßt hat, von der Operettenbühne<br />

Winterthur aufgeführt. Durch Zusammenschluß mit dem<br />

Operettenensemble vom Stadttheater Luzern (Leitung O. K.<br />

Kintzl) hat sich das ehemalige Künstlerensemble wesentlich verstärkt.<br />

Es präsentiert sich nun mit folgenden bekannten Künstlern:<br />

Künstlerische Leitung: Wilh. v. Hohe'nesche und Gottlieb<br />

Lüthi; Inszenierung und Spielleitung: O. K. Kintzl; musikalische<br />

Leitung: Kapellmeister' Gottl. Lüthi; Konzertmeister:<br />

Prof. Lnigi Valerio. In den Hauptrollen begegnet man:<br />

Nanni Becker, Anita Mani, E. Fehrmann, Hektor Plüß, Kurt<br />

Brunner, Wilh. von Hohenesche, O. K. Kintzl, Johannes<br />

Keller, E. Salghini und andere. Dekorationen: A. Jsler,<br />

Zürich. Alle diese Namen bürgen dem Operettenfreund dafür,<br />

daß diese humorvolle Operette, mit den so gern gehörten<br />

Liedern: „Unter einem Fliederbaum", „Wasch schöneres<br />

könnt sein, als ein Wienerlied", „Liebes Schicksalsblümchen"<br />

die Konzertsaison mit Erfolg eröffnet. Das Ensemble<br />

bringt eigene, schöne Dekorationen und reizende Kostüme mit.<br />

Die Ausführung wird sich darum kaum von einer solchen in<br />

einem großen Theater unterscheiden. Nach dem Zusammenschluß<br />

der zwei Bühnen wird es in Zukunft nicht mehr möglich<br />

sein, pro Jahr an jedem Ort mehr als zwei bis drei Gastspiele<br />

zu geben. Jede Vorstellung sollte darum zum Besuch<br />

benützt werden. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Billette bei<br />

der Vorverkaufsstelle: Herrn I. Kastlunger, Tel. 8 64 62.<br />

Kägiswil. Franz von Wyl-von Moos f. Mit<br />

einem klagenden Unterton verkündete das Totenglöcklein unserer<br />

Filialkapelle Samstag, den 24. September, das Ableben<br />

des langjährigen, pflichtgetreuen Verwalters von Glocken und<br />

Kapelle unserer Filiale, Herrn Forstverwalter und alt Kapellvogt<br />

Franz von Wyl-von Moos. Schnitter Tod hat<br />

hier eine Menscheneiche gefällt, der man noch vor einigen<br />

Jahren 80 oder gar 90 Lebensjahre prophezeit hätte. Aber<br />

eine schwere und heimtückische Krankheit hat in Verhältnismäßig<br />

kurzer Zeit an diesem Menschenleben ihr Zerstörungswerk<br />

vollendet.<br />

Im Frühlicht (1. Januar) des Jahres 1881 erblickte<br />

Franz von Wyl — im Volke stets der „Kläbsranz" genannt —<br />

das Licht der Welt, als jüngster Sohn des bekannten Zimmermeisters<br />

Peter von Wyl (Kläbpeter) in Kägiswil. Nach Absolvierung<br />

der damals nach außen noch primitiven Primärschule<br />

in Kägiswil wandte sich der junge, lebens- und tatenfrohe<br />

Franz dem Zimmerhandwerk zu, damit den Fußstapfen<br />

seines Vaters und seiner ältern Bruder folgend.<br />

Kläber", das waren noch Zimmermannen" von Format h<br />

schaffen unermüdlich 12 bis 14 Stunden oder noch mehr<br />

Tag Durch ihre soliden und massiven Bauwerke machten fi!<br />

sich bald als Zimmerleute einen Namen, und ihr Ruf J r<br />

breitete sich weit über die Kantonsgrenzen hinaus. - g t '<br />

als jüngswr war seinen Brüdern im Zimmerhandwerk J r<br />

bald ebenbürtig, und es war erstaunlich, in welch kurzer lu<br />

unter den wuchtigen Hieben seiner „Breitaxt" das sauber und<br />

korrekt gearbeitete Kantholz hervorging. Aber nicht nur aus<br />

dem „Zimmerplatz", auch bei den Holzarbeiten im Bälde<br />

überhaupt auf jedwelchem Arbeitsplatz waren seine Leistung^<br />

hervorragend. „Da, wo der Franz drblä isch, da rickts halt ej.<br />

fach!" Das war ein geflügeltes Wort seiner Mitbürger.<br />

' Wer nicht nur zu körperlicher, auch zu geistiger Arbeit wa"<br />

der Kläbsranz fähig. In zahlreichen Beamtungen und<br />

waltungen hat er dem Gemeinwesen von Kägiswil seine Talente<br />

und Kräfte zur Verfügung gestellt. So finden wir ihn<br />

unter anderem als mehrjähriges Mitglied des Korporationsrates,<br />

der Bezirkseinwohnerkommission, der Forstkommission<br />

und während langen Jahren als umsichtigen Forstverwalter<br />

Bei Diskussionen, sei es im Plenum des Rates oder in der<br />

Korporations- oder Gemeindeversammlung hat er nicht selten<br />

sehr temperamentvoll seine Meinung vertreten und war dann<br />

in solcher Gemütsstimmung nicht für jedermann zugänglich<br />

So schnell wie er kommen konnte, ebenso schnell jedoch legte<br />

sich der „Sturm" wieder, und Franz wäre dann für seine<br />

Mitbürger durchs Feuer gegangen; er war aus innerstem<br />

Herzen ein guter Mensch.<br />

Die Martinigemeindeversammlnng Sarnen wählte ihn<br />

im November 1919 zum Kapellvogt für die Kägiswiler Filialkapelle,<br />

als Nachfolger des im Frühjahr 1919 verstorbenen<br />

Kapellvogtes Louis von Wyl, Adlerwirt. Bolle 29 Jahre<br />

lang betreute er dieses Ehrenamt mit Sachkenntnis, Umsicht<br />

und Gewissenhaftigkeit. Die „Honorierung" bestand (neben<br />

g_3 Fünflibern) in der Teilnahme am traditionellen Martiniessen,<br />

dem dann gewöhnlich die sich anschließende Jaßpartie<br />

mit lieben Kollegen eine besondere Note verlieh.<br />

Wir hoffen, daß der Vergelter alles Guten die geleisteten<br />

Dienste des Verewigten noch 'in der Ewigkeit vollwertig<br />

„honorieren" werde! Er schenke ihm den ewigen Frieden. Den<br />

Angehörigen aber entbieten wir unsere innige Teilnahme!<br />

l-l<br />

Kägiswil. * Verkehrsunfall. In angetrunkenem<br />

Zustande kehrte der Führer eines auswärtigen Autocars am<br />

Sonntagabend vom Brünig her mit seinem leeren Wagen von<br />

einer Fnrka—Grimsel-Tour zurück. Offenbar der Meinung,<br />

er habe sich von Sarnen her in der Route geirrt, leitete er in<br />

Kägiswil unterhalb des Tellibaches ein Kehrmanöver ein, um<br />

wieder nach Sarnen zu fahren. Damit blockierte er einem von<br />

Alpnach herkommenden <strong>Obwaldner</strong>-PW die Fahrbahn. Dem<br />

Topolino, das auch nicht so schnell stoppen wie fahren konnte,<br />

blieb nur noch eine Schwenkung nach rechts übrig, wo ein<br />

Baum das „Mäuschen" vor dem Sturz in den Tellibach<br />

rettete. Es entstand Sachschaden.<br />

Kägiswil. * Dem vom ev.-ref. Frauenverein Obwalden<br />

durchgeführten Basar beim Restaurant Kreuzstraße war am<br />

Sonntag in allen Teilen ein voller Erfolg beschieden. Eine<br />

Gratisfahrt mit dem Auto von Sarnen, Kerns und Alpnach<br />

bei schönstem Herbstwetter ließ sich jedermann gerne gefallen<br />

und entschädigte dann ebenso gerne die Veranstalter für den<br />

„Dienst am Kunden" mit hohen Einsätze bei den verschiedenen<br />

Glücksspielen auf dem Basarplatz.<br />

Zum Unterhaltungsabend im Krenzstraße-Saal fand sich<br />

nochmals ein zahlreiches Publikum ein, das von Pfarrer<br />

Bürgt herzlich begrüßt wurde. Den einzelnen Programmnnmmern<br />

und Glücksspielen, Liedervorträgen des gemischten<br />

Chors und dem komischen Märchenspiel der Jugendgruppe<br />

war er ein sympathischer Conferencier. Alle Darbietungen<br />

wurden mit dem verdienten Beifall aufgenommen.<br />

Der Wunsch der ev.-ref. Kirchgemeinde, mit der Zeit auch<br />

einmal in Sarnen eine eigene kleine Kirche zu besitzen, möge<br />

Ihre Wäsche nach Jahren noch wie neu<br />

C f<br />

dank der<br />

Seife<br />

(Schluß.)<br />

Das Mittagessen überraschte diesmal insofern, daß es erstmals<br />

keine Wienerschnitzel gab, denn diese zierten jedes Essen<br />

unserer ütägigen Reise und so trefflich und schmackhaft sie<br />

auch zubereitet waren, eine Bratwurst als Abwechslung wäre<br />

auch akzeptiert worden. Jetzt aber war auch der Dank an den<br />

überaus tüchtigen und unermüdlichen Reiseches Seppi Wildisen<br />

fällig, dem I. Diethelm in warmempfundenen Worten<br />

beredten Ausdruck gab und in den auch die verantwortungsvolle<br />

Arbeit des Kassiers und Geldwechslers Koni Tschuppert<br />

eingeschlossen war.<br />

Hr. Dr. Betchar vom Reisebureau Transaustria Wien,<br />

der während der ganzen Reise uns ein liebenswürdiger erzählender<br />

und erklärender Begleiter war, benützte den Anlaß,<br />

um auf die immer noch bestehenden großen Schwierigkeiten<br />

hinzuweisen, die den Reiseverkehr erschweren und beeinträchtigen,<br />

vor allem die Rationierung der Lebensmittel, Paßformalitäten,<br />

Valuta usf. und bittet um gütige Nachsicht und<br />

Verständnis für die unerträgliche Lage, in der sich Oesterreich<br />

zufolge der Besetzung immer noch befindet. Der wohlverdiente<br />

Dank an den trefflichen Reiseleiter Dr. Betschar nnd die beiden<br />

Autoführer wurde durch lebhaften Beifall der ganzen<br />

Reisegesellschaft bekräftigt.<br />

Die Cars standen zur Abfahrt an den Bahnhof bereit,<br />

auch ein Fiaker hatte sein Chaisli, das einst bessere Tage gesehen,<br />

mit seinem ausgemergelten Gaul vor dem Kaiserhos<br />

postiert und ein raschentschlosfenes Quartett ließ sich den<br />

Zauber einer Trabfahrt zum Bahnhof nicht nehmen und der<br />

gutmütige Tirolerfiaker zog noch einigemal sein verwettertes<br />

Huterl, begleitet mit „die Herren soans gut, wünsch gute<br />

Reis".<br />

Um halb drei Uhr nachmittags entführte der Arlbergexpreß<br />

die Sänger aus dem gastlichen und heimeligen Oesterreich<br />

und bis zur Schweizergrenze besprach man teils vorsichtig,<br />

teils übermütig die eventuelle Situation bei der Zol^<br />

Visite, die diesmal nicht so schonungsvoll abgehen sollte. Rasch<br />

wurde da und dort noch ein Chrämli unter die schmutzige<br />

Wäsche verstaut in der Annahme, daß darin oder darunter<br />

nichts zu finden fei. Und ehe die Vorsichtsmaßnahmen getroffen<br />

waren, erschienen mit schelmischem Lächeln die gefürchteten<br />

Herren, deren Röntgenaugen auch nichts entging,<br />

denn ihre Stichproben erwiesen sich alle als erfolgreich un<br />

eine komische Prozession wanderte zum Zollposten, um auch<br />

dem Bundessäckel den Tribut zu zollen. Doch durch die Schadenfreude<br />

der Unbetroffenen wurde die von Anfang bis ä um<br />

Schluß der Reise glänzend bewahrte Stimmung nicht M<br />

mindesten beeinträchtigt und als das Brünigzügli uns wieoe<br />

wohlbehalten in die Arme unserer am Bahnhof sich zahlreich<br />

eingefundenen Frauen gleiten ließ, war eine Sängerfayu<br />

voll reicher, schöner und unvergeßlicher Erlebnisse beende,<br />

die noch lange, lange in der Erinnerung weiterleben<br />

mit den unsterblichen Melodien aus dem Prater: „Das 9 tö<br />

nur einmal, das kommt nicht wieder..."<br />

A-<br />

CD<br />

05<br />

ÖO"<br />

CD


mit diesem Basar einen erheblichen Schritt näher der Erfüllung<br />

gekommen sein.<br />

Sächseln. (Eing) Anläßlich der diesjährigen Kilbi wird<br />

die Muslkgesellschaft Eintracht Sächseln eine große<br />

Md vielfältige Kllb,Veranstaltung durchführen. Wie gewohnt<br />

werden auch diesmal keine Muhen gescheut, dieses Kilbileben<br />

.u einem frohen und unterhaltungsreichen Genuß für iuna<br />

und alt zu stempeln. ^ y<br />

Das Wo und Was will der Schreiber hier noch nicht<br />

näher schildern, doch soviel sei jetzt schon verraten, daß ein<br />

Dialektlustspiel bte notige Stimmung auch dem gemütsärmsten<br />

Besucher zu entlocken weiß. Darum am Sonntag, den 9 Okt<br />

aus nach Sächseln. (Inserat folgt.)<br />

Alpnach. (*) In Huttwil (Bern) starb 72 Jahre alt Herr<br />

Dr. med. Leopold Jmfeld. Gebürtig von Sarnen ist<br />

der Verstorbene im Alpnach im Hause des der ältern Generation<br />

noch wohlbekannten Arztes Dr. L. Jmfeld aufgewachsen.<br />

Seine Gymnasialstudien machte er an der kantonalen<br />

Lehranstalt in Sarnen, um sich nachher an verschiedenen Uni-<br />

»ersitäten das Rüstzeug eines vorzüglichen Arztes zu holen<br />

Seine Lebensarbeit widmete er dem Amtsspital in Huttwil'<br />

dem er als tüchtiger und allgemein anerkannter und beliebter<br />

Chefarzt jahrzehntelang vorstand. Seine Frau ging ihm im<br />

Tode voraus, und seither fühlte er sich vereinsamt, weil sein<br />

einziger Sohn ebenfalls aus dem Vaterhause wegzog, uni<br />

eine Arztpraxis in Biel zu übernehmen. Nachdem er als<br />

Spitalarzt zurückgetreten war, versuchte er in seiner engern<br />

Heimat Alpnach dauernd zu verbleiben, es zog ihn aber nach<br />

kurzen Monaten wieder nach Huttwil, das er nicht vergessen<br />

konnte und wo er nach kurzer Krankheit als gläubiger Katholik<br />

seine Seele dem Schöpfer zurückgab. Mit Dr. Jmfeld ist<br />

ein hochgebildeter, kultvierter Mensch von uns gegangen, der<br />

seinem Heimatkanton Obwalden stets ergeben war und ihm<br />

stets zur Ehre gereichte. Sein Beruf uud seine Familie<br />

waren ihm alles. Daneben zeigte er ein feines Verständnis<br />

für Kunst und Literatur, die ihm Stunden der Erholung ausfüllten.<br />

Roch erinnern wir uns seines Baters Dr. Jmfeld sel.<br />

in Alpnach, des stets menschenfreundlichen Landarztes, der damals<br />

zu Fuß und um bescheidenen Lohn Reich und Arm mit<br />

gleicher Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit betreute. Die Jmfeld<br />

stammen aus der Hostatt und dem Grundacher in Sarnen,<br />

und ihr Geschlecht kann auf eine lange Reihe hervorragender<br />

Ahnen zurückblicken. Wir wollen das Andenken dieses verdienten<br />

<strong>Obwaldner</strong>s in hohen Ehren halten, entbieten den<br />

Hinterlassenen unsere herzliche Teilnahme und wünschen dem<br />

Verstorbenen reichen Gotteslohn für seine im Dienste der leidenden<br />

Menschheit erfüllte Lebensarbeit!<br />

Giswil. Großteil. (Korr.) Zu Beginn letzter Woche ereignete<br />

sich auf der Bergstraße ein schwerer Unfall. Der junge<br />

Fabrikarbeiter Walter Enz, Rufi, begab sich in der<br />

Morgenfrühe des Montag wie gewohnt zur Arbeit und wurde<br />

wenig später bewußtlos aufgefunden. Ein Gabelbruch am<br />

Vorderrad seines Velos hatte ihn derart auf die Straße geworfen,<br />

daß er unverzüglich ins Krankenhaus überführt werden<br />

mußte. Eine starke Hirnerschütterung wird ihn längere<br />

Zeit ins Bett verbannen. Möge ihm Gott Gesundheit und<br />

Kraft wieder geben und den Eltern die Last der Sorgen erleichtern!<br />

Giswil. (Eing.) Verschiedentlich sind in der letzten Zeit<br />

Geschehnisse passiert, «die nicht gar erfreulich sind. Fast allgemein<br />

ist die Klage über die Ungezogenheit der Kinder geworden.<br />

Da und dort wird festgestellt, daß etwas entwendet wurde<br />

oder zum mindesten etwas beschädigt liegen gelassen; Obstdiebe<br />

gibt es die Menge, und von der vielgerühmten Freundlichkeit<br />

und Höflichkeit der Schulpflichtigen wollen wir gar nicht<br />

reden.<br />

Haben die Eltern solcher Kinder eigentlich weniger Ehrgefühl<br />

als früher, daß sie zu wenig Wert auf die Erziehung<br />

ihrer Kinder legen, oder wo fehlt es da?<br />

Die Schulbehörden tun gut daran, oftmals nicht nur die<br />

strafwürdigen Kinder zu büßen und zur Rechenschaft zu ziehen,<br />

sondern auch den Eltern derselben ein Verslein ins Stammbuch<br />

zu schreiben. Gute Besserung!<br />

Giswil.. G r o ß t e i I. Wer es sich an einem schönen<br />

Sonntag einmal angelegen sein läßt, einen Spaziergang in<br />

den Großteil zu machen und dabei die schmucke Filialkirche mit<br />

einem Besuche beehrt, wird überrascht vor einem neuen,<br />

kunstvoll geschaffenen Gemälde stehen bleiben. Es war in den<br />

heißen Sommertagen dieses Jahres, als der bestbekannte<br />

Kunstmaler Hans Zürcher von Luzeru das Bildnis der<br />

Sängerpatronin Eäcilia in das noch leere Feld auf der Orgelempöre<br />

brachte. Die Reihe der Gemälde ist nun vollständig,<br />

das Gotteshaus um ein schönes Schmuckstück reicher. Es ist<br />

aber auch lobend anzuerkennen, wie freudig und gerne das<br />

gläubige Volk vom Großteil immer sein Gotteshaus begabt,<br />

wenn es darum geht, dem Herrn seine Wohnung noch um<br />

etwas schöner und würdiger zu gestalten. Nicht menschliche<br />

Ehrung ist es ja, es ist wahrhaft Gottesdienst.<br />

, Das Gemälde ist aber auch eine Anerkennung für die<br />

Kirchensänger vom Großteil, die unter den gegebenen Umständen<br />

das Beste hergeben zur Feiergestaltung der Kirche und<br />

jahraus und jahrein ungezählte Opfer freiwillig auf sich<br />

Nehmen. Denn nicht nur die hl. Eäcilia ist auf dem Bilde<br />

Dargestellt, auch die Sängerinnen und Sänger, jung und alt<br />

Icharen sich um die kleine, altertümliche Orgel und stimmen<br />

ein in den Lobpreis dessen, dem alle Ehre gebührt. Und<br />

alles paßt so recht auf die Orgelempore. Das Bild ist auch<br />

durch die Kirchensänger zustande gekommen, die in einer Ver-<br />

^mmlung sich entschlossen, unter den Ihren, Freunden und<br />

Xr<br />

große Werk zu werben. Eine stattliche<br />

1<br />

'<br />

u " n r er un d Freunde sind Mitstifter geworden und ihnen<br />

allen gebührt ein herzliches Dankeswort.<br />

(Unseres Wissens soll das Gemälde von der hl. Eäcilia auch<br />

im neuen Schülerkalender zu sehen sein.)<br />

—d.<br />

. hungern. Bei den Auswechslungsarbeiten der Leitungsorahte<br />

für die Hochspannungsleitung der Bernischen Kraftf<br />

e der Grimfel her gegen den Dundel führt, verungluckte<br />

der 19jährige Hans Jmfeld. Er ließ auf das ge-<br />

® ßinmon do das Seil nicht los und wurde ungefähr<br />

: V 1 .5 ^gezogen. Er vermochte sich nicht zu halten, bis<br />

oas (seit wieder heruntergelassen wurde und fiel aus dieser<br />

^°T c! er . u " ter - Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus<br />

nach Meiringen überführt. Wir wünschen ihm gute Besterun<br />

9 !<br />

„L. B."<br />

Forelleneinsatz. Samstag, den<br />

. Oktober, wurden durch den Sportfischerverein Obwalden<br />

unter Kontrolle von Fischereiaufseher Amstutz im Auftrage der<br />

Polizeidirektion Obwalden und des Elektrizitätswerkes Luzern<br />

Engelberg 3000 Stück Bachforellenfömerlinge in den<br />

Erlenbach und die Engelbergeraa eingesetzt, deren Ankaufskosten<br />

mehr als 1000 Franken betragen. Die Iunaforellen<br />

waren sehr schön.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eine ehrenvolle und verdiente Wahl. Der Bundesrat hat<br />

Dr. Cottier, den Chef des eidg. Amtes für Verkehr, zum Direktor<br />

des Internationalen Eisenbahnamtes gewählt. Eine<br />

vorzügliche Wahl, die einem Fachmann verdiente Anerkennnng<br />

bringt.<br />

Wer kennt die Namen?<br />

Der Generalftabschef von Thailand (Siam), Generalmajar<br />

D. Dejpradiyudh, der diese Woche Schulen und Kurse<br />

verschiedenen Truppengattungen besucht, ist begleitet von Generalmajor<br />

Vichien Sutan, Chef des technischen Dienstes,<br />

Oberst K. Ehamnong Bhumivet, Chef der Sozialwerke der<br />

Armee, und Oberst T. Upathambhananda, Adjunkt des Gesundheitsdienstes.<br />

Schweizerischer Biegleitosfizier ist Oberst<br />

Schafroth von der Generalstabsabteilung. .<br />

Schon besser, daß wenigstens die militärischen Grade auf<br />

der ganzen Welt ungefähr die gleichen sind und deren Träger<br />

nicht mit dem Namen angesprochen werden müssen. Ein siamesischer<br />

Feldweibel muß doch schon allerhand im Kopf haben,<br />

wenn er seine Leute mit dem Namen aufzurufen hat<br />

Neues vom Ausland<br />

Attentate und gekündete Freundschaften:<br />

Im Osten zunehmende Spannung.<br />

spk. Nach der Sowjetunion, Ungarn und Polen haben nun<br />

auch Rumänien und Bulgarien den seinerzeit aus Weisung<br />

des Kremls abgeschlossenen Freundschastsvertrag mit Jugoslawien<br />

gekündigt. Tito, auf den, wie eine Triestiner Zeitung<br />

behauptet, auf seiner Privatjacht ein mißglückte? Attentatsversuch<br />

unternommen worden sein soll, bezeichnete die Vertragskündigung<br />

in einer Note an Moskau als „Erpressung".<br />

Gleichzeitig warf er Rußland vor, innerhalb der jugoslawischen<br />

Regierung und Armee ein Agentennetz zu organisieren.<br />

Die Aktivität des Kreml gegen Jugoslawien nimmt nachgerade<br />

Formen und Ausmaße an, die den Verdacht nicht<br />

mehr ganz abwegig erscheinen lassen, es könnte sich dabei um<br />

die systematische Provokation eines ernsthaften Zwischenfalls,<br />

als Rechtfertigung für den Beginn einer bewaffneten Auseinandersetzung<br />

handeln. Wie weit ein solcher Konflikt später<br />

um sich greifen würde, und ob das Titoregime dabei wirklich<br />

als Opfer oder nur als raffiniert eingesetztes Werkzeug zu<br />

betrachten wäre, ist heute noch kaum abzuschätzen.<br />

Rätsel China.<br />

Die Witwe Sun Ja-tsens, des Begründers der chinesischen<br />

Republik, soll Vizepräsidentin der „Zentralen Volksregierung"<br />

der neu ausgerufenen „Volksrepublik" China in Peking<br />

geworden sein. Mit welchen Mitteln es den Kommunisten<br />

gelungen ist, diese einst für National-China repräsentative<br />

Frau als Aushängeschild in ihre Dienste zu zwingen, oder<br />

aus welchen Gründen sie sich allenfalls sonst dafür gewinnen<br />

ließ, ist eines jener vielen einstweilen unlösbaren Rätsel, die<br />

das Vordringen der roten Flut überall mit sich bringt. China<br />

und Jugoslawien dürften die „Uno" demnächst vor schwierige<br />

und gefährliche Probleme stellen.<br />

Der neue Markkurs — von den Alliierten festgesetzt!<br />

Als letzte europäische Regierung, die sich infolge der Ab-<br />

Wertung des Pfund Sterling zu einer Währungsreduktion<br />

entschlossen hat, gibt jetzt die Regierung der Deutschen Bundesrepublik<br />

die Abwertung der Deutschmark bekannt, und<br />

zwar im Verhältnis von 23,8 amerikanischen Cents pro Mark.<br />

Dieser Kurs entspricht dem gemeinsamen Vorschlag der drei<br />

alliierten Hochkommissäre,dem sich Bundeskanzler Adenauer<br />

anfänglich ziemlich demostrativ widersetzt hatte, weil er im<br />

Interesse des deutschen Exportes eine tiefere Parität wünschte.<br />

Widerstrebend hat sich jetzt der Bundeskanzler gefügt und zur<br />

Kenntnis genommen, daß eine einseitige Bevorzugung<br />

Deutschlands nicht in Frage kommt. Es wurde außerdem<br />

formell festgelegt, daß in allen derartigen Fällen der Schlußentscheid<br />

bei der deutschen Hochkommission liegt. Fügen wir<br />

für den schweizerischen Leser bei, daß der neue Kurs der deutschen<br />

Währung einer Relation von 0,96 Mark pro Schweizerfranken<br />

entspricht.<br />

Churchill spürt Aufwind<br />

In der britischen Abwertungsdebatte hat die Rede des<br />

Oppositionsführers Churchill wegen ihrer Schärfe großes<br />

Aufsehen erregt. Churchill warf der Regierung vor, während<br />

der letzten vier Jahre durch eine falsche und kostspielige<br />

Wirtschaftspolitik 16 Milliarden Pfund Sterling verfchleudert<br />

zu haben, sodaß zuletzt nur die Sackgasse der Abwertung<br />

offen stand. Der Oppositionsführer ging sogar zu einer persönlichen<br />

Kritik am Schatzkanzler über, von dem er sagte,<br />

er habe gegen die eigene Ueberzeugung gehandelt und im<br />

übrigen neunmal die Abwertung geleugnet, um sie im zehnten<br />

Mal zu verwirklichen. „Niemand wird in Zukunft in die<br />

Erklärung Sir Stafford Eripps in seiner Eigenschaft als<br />

Schatzkanzler Vertrauen setzen können." Außer Dalton hat<br />

wohl kein einziger Vorgänger des jetzigen Schatzkanzlers eine<br />

derart harte Kritik über sich ergehen lassen müssen. Diese moralische<br />

Niederlage wird noch unterstrichen durch die Ablehnung<br />

des Vertrauensvotums für die Regierung Attlee im<br />

Oberhaus, was allerdings Praktisch bedeutungslos bleibt, da<br />

die Lords in Finanzfragen keine Kompetenz besitzen. Im<br />

Unterhaus wurde ihnen das Vertrauen ausgesprochen.<br />

Ae M o »<br />

des katholischen Meizerdolkes<br />

für seine ilnibnW<br />

Die Schweizerische Bischofskonferenz hat mit dem Staatsrat<br />

von Freibung ein Abkommen getroffen, wonach die<br />

Schweizerkatholiken für den Ausbau der katholischen Hochschule<br />

Freiburg jährlich eine Summe von Fr. 4—500 000.—<br />

aufbringen soll. Um dieses große Ziel zu erreichen, muß eine<br />

auf breiter Basis durchgeführte Aufklärung des Volkes die<br />

Bedeutung unserer katholischen Hochschule ins rechte Licht<br />

setzen. Das Aktionskomitee des Freiburger Hochschulvereins<br />

hat diese Aufgabe in Verbindung mit andern Zentralstellen<br />

des katholischen Lebens übernommen. Diese Aktion kann sich<br />

stützen auf die Hinweise des Heiligen Vaters, mit denen er<br />

in seiner Botschaft an den 9. Schweizerischen Katholikentag<br />

die Bedeutung der Universität Freibung unterstrich und zu<br />

ihrer Unterstützung ausforderte. Beim gleichen Anlaß hat<br />

auch Bundesrat Dr. Philipp Etter eindringlich das katholische<br />

Volk zur vermehrten Beitragsleistung an den Ausbau<br />

der -katholischen Hochschule aufgerufen. Es ist Ehrenpflicht<br />

aller katholischen Organisationen und Kreise, dieses Anliegen<br />

der schweizerischen Bischöfe zu unterstützen und der diesjährigen<br />

Sammlung für die Universität Freiburg den erwarteten<br />

größern Erfolg zu sichern. r<br />

Neue Iahrpläne<br />

Das amtliche Kursbuch. Am 2. Oktober <strong>1949</strong> tritt bei den<br />

schweizerischen Transportanstalten der Winterabschnitt des<br />

Jahresfahrplanes <strong>1949</strong>/50 in Kraft. — Die amtlichen<br />

Kursbücher und der allgemeine Plakatfahrplan werden<br />

auf diesen Zeitpunkt neu herausgegeben. Wesentliche Aenderungen<br />

treten auf dem Netz der S.B.B, sonst nicht ein.<br />

Immerhin ist festzuhalten, daß die Saisonverbindungen<br />

England—Berner Oberland und Graubünden verbessert und<br />

verschiedene Lokalzüge beibehalten werden, die vorerst nur<br />

versuchsweise für den Sommerabschnitt vorgesehen waren.<br />

Bei den eigentlichen Saisonunternehmungen bringt der<br />

Winterfahrplan gegenüber dem Sommer im allgemeinen wesentliche<br />

Aenderungen. In Deutschland wird ab 2. Oktober<br />

<strong>1949</strong> wieder Zeitgleichheit mit unserem Lande bestehen.<br />

Guide Gaßmauu. Der altbewährte und bestbekannte „Guide<br />

Gaßmann" ruft sich anläßlich des Fahrplanwechsels bei seinen<br />

vielen Benützern wieder in Erinnerung. Wer ihn noch nicht<br />

kennt, der mache unbesonnen einen Versuch mit ihm, und er<br />

wird in ihm jenen zuverlässigen, vollständigen Reiseführer und<br />

Berater finden, den er in Zukunft nicht mehr missen will.<br />

Bürkli. Das schwierige Problem: große Reichhaltigkeit bei<br />

größtmöglicher Handlichkeit hat das gelbe „Bürkli"-Kursbuch<br />

in geradezu idealer Weife gelöst und damit seine große Beliebtheit<br />

begründet. 222 Ausgaben sind schon erschienen und<br />

haben jederzeit seine vielen Vorzüge bestätigt. Wir nennen<br />

zum Beispiel: bewährte Zuverlässigkeit, praktische Einteilung,<br />

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Orientierung in den längsten Zahlenreihen ermöglichen.<br />

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Jean-Louis. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Unterhaltungskonzert.<br />

18.35 Die Saar heute. Hörbericht. 20.00 Studioorchester.<br />

20.40 Du selber bist das Rad, Hörspiel.<br />

Freitag, den 7. Oktober<br />

11.45 Eigenaufnahmen. 12.40 Studioorchester. 13.25 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 Die halbe Stunde der Frau.<br />

16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30 Russische Musik.<br />

17.30 Kinderstunde. 18.00 Cedric Dumont. 18.20 Aus betn-<br />

Notizbuch des Reporters. 18.35 Orchester Dumont. 19.10<br />

Weltchronik. 20.10 Polizist Wäckerli. 21.00 Sendung für die<br />

Rätoromanen.<br />

Samstag, den 8. Oktober<br />

11.45 Studioorchester. 12.45 Unterhaltungskonzert. 13.15<br />

Woche im Bundeshaus. 13.45 Schelmenlieder. 14.00 Rund<br />

um den Witz, Plauderei. 14.30 Die neuesten Unterhaltungsplatten.<br />

15.00 Wer war wann, wo? 15.30 Volkstümliche<br />

Stunde. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30 Radioorchester Lugano.<br />

17.30 Wilhelm Conrad Röntgen, Hörfolge. 18.00<br />

Männerchor Arlesheim. 18.40 Schweiz und Europa. 19.10<br />

Bläsermusik. 20.00 Wunschkonzert. 21.00 Cabaret Sammet-<br />

Händsche. 21.30 Zwanzig Fragen, zwanzig Antworten.<br />

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«arnen / Samstag, den 8. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 80<br />

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jederzeit gerne angenommen. "croen Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., ©anten. Tel. (041) 86038 VKiy Obwalden.) — Vorschriften betr Placierung, Schriftwahl<br />

/ und Arrangement werden abgelehnt.<br />

„ E i n T a g . w i c h t i g toi<br />

Viehschau<br />

b. Der kantonalen Viehschau in Sarnen hat unser Blättli<br />

kaum je die erste Seite gewidmet. Es darf dies aber füglich<br />

einmal tun, wenn schon kein geringerer als der verdiente<br />

und früh verstorbene Landschreiber Anton von Ah von der<br />

Viehschau jeweils sagte, sie sei wichtig wie die Landsgemeinde.<br />

Cum -grano salis mag das sicher stimmen. So wichtig<br />

dem Bauer im politischen Jahr die Landsgemeinde, so bebeutend<br />

ist für ihn im wirtschaftlichen Jahr die Viehschau.<br />

Bei der heutigen unsichern wirtschaftlichen Lage nach einer<br />

folgenschweren Abwertung zahlreicher europäischer und überseeischer<br />

Währungen erlangt die Schau und Prämierung<br />

hochwertiger Produkte einheimischen Züchterfleißes ganz besondere<br />

Bedeutung. Bei einem verbilligten Import landwirtschaftlicher<br />

Erzeugnisse werden nun die entsprechenden schweizerischen<br />

Produkte einem starken Preisdruck ausgesetzt sein.<br />

Der Viehabfatz wird auf größere Schwierigkeiten stoßen. Im<br />

Jahre 1948 sind noch total 6754 Stück Vieh im Werte von<br />

14,6 Millionen Franken ins Ausland exportiert worden. Davon<br />

gehört der größte Prozentsatz, nämlich 4636 Stück der<br />

Braunviehrasse an. Soll die Exportzahl nicht rapid sinken,<br />

so wird es jedem Einsichtigen klar sein, daß der erhöhte<br />

Preis unseres Braunviehs aus dem europäischen Markt der<br />

Abwertungsländer durch erhöhte Qualität wettgemacht werden<br />

muß. Das bedingt: Bessere Milchleistung, Erhöhung des<br />

Fettgehaltes der Milch, intensiveren Kampf gegen die Rindertuberkulöse,<br />

gänzlich tbc-sreie Tierbestände. Im verschärften<br />

Existenzkampf kann nur die beste Ware Aussicht aus lohnenden<br />

Absatz im Ausland haben.<br />

Noch in einer andern Hinsicht ist die Viehschau bedeutend.<br />

Die Bauern sollen das liebe lange Jähr über nicht nur werchen<br />

und schinden müssen, sie sollen sich -auch freuen können.<br />

Zu den ins Bauernjahr eingestreuten Freuden, einer frisch<br />

aufgegangenen Saat, einem wogenden Aehrenfeld, einem mit<br />

rotbackigen Aepfeln schwer beladenen Baume, gehört auch die<br />

Freude an einem besonders gut gezeichneten Kälblein und<br />

dem „Erstmelch", der dazu noch über Erwarten den Milcheimer<br />

füllt. So muß dann auch die Viehschau dem Bauern<br />

zu einem Festtag werden, beim Anblick der schönsten Rassentiere,<br />

gar wenn sein „Erstmelch" noch zuvorderst am Hag<br />

steht. Schade, daß die neueingeführte landwirtschaftliche Fortbildungsschule<br />

zu dieser Zeit ihre Kurse noch nicht begonnen<br />

hat. Ein gemeinsamer Besuch der Viehschauen in Sarnen<br />

wäre für diese Jungbauern der schönste Anschauungsunterricht<br />

und wie nichts sonst dazu angetan, die Freude an der<br />

schweren Bauernarbeit immer neu zu wecken.<br />

Die diesjährige Viehschau verzeichnete eine außerordentlich<br />

h o h e Ausfuhr, totäl 790 Stück, gegenüber 651 im<br />

letzten Jahre. Davon konnten prämiert werden 22 alte Stiere,<br />

16 ältere Meisstiere, 15 jüngere Meisstiere, 40 ältere Kalbstiere,<br />

75 jüngere Kalbstiere, 128 melke Kühe, 80 gälte Kühe,<br />

150 ältere Rinder, 137 jüngere Rinder. Somit wurden 663<br />

Stück Prämiert gegenüber 570 im Vorjahre.<br />

In der anschließenden Zusammenkunft der Experten ausfette<br />

sich Herr Direktor Marti Schwizer, Präsident<br />

des schweizerischen Braunviehzuchtverbandes, sehr lobend über<br />

die schöne Schau in Sarnen, an der besonders die gute<br />

Qualität der aufgeführten melken Kühe bemerkenswert gewchn<br />

sei. Seine Ausführungen dürften unsere Züchter besonders<br />

interessieren:<br />

i d i e L a n d s g e m e i n d e "<br />

n Sarnen<br />

Bei den Rindern und Jungrindern mußte man fast durch-<br />

Wegs den einen Fehler bemerken: die feinen Glieder, die feinen<br />

Schienbeine. Bei den Stieren könnte man dies nicht sagen,<br />

dort findet man Glieder genug. Auffallend gut ist der Typ<br />

bei den alten Stieren. Das Exterieur war aber nicht alles,<br />

was der Experte zu beurteilen hatte, er mutzte die Leistung<br />

der Vorfahren und die Gesundheit des Tieres miteinbeziehen.<br />

Diese beiden Faktoren nehmen einen immer größern Raum<br />

ein an einer Viehzeichnung. Mit Genugtuung darf festgestellt<br />

werden, daß auch in Obwalden die Tbc-Bekämpfung große<br />

Fortschritte gemacht hat und es ist zu erwarten, daß es hier<br />

in kurzer Zeit nur noch tbc-freie Tiere geben wird. Die Leistungszucht<br />

muß noch stärker betont werden. Der Züchterschaft<br />

ist zu empfehlen, nur noch Kälber mit Leiswng und<br />

vor allem weniger Stiere auszuziehen. Ausfallend war an dieser<br />

Schau auch die gute Ernährung der Tiere, besonders auffallend<br />

für einen Gebirgskanton, in dem sich das Vieh ausschließlich<br />

von der Bodenfrucht ernähren muß. Abschließend<br />

nannte Direktor Schwizer die Schau in Sarnen eine sehr<br />

stolze Schau in einem kleinen Halbkanton, in dem das Interesse<br />

der Züchterschaft ein sehr großes und die Arbeit der<br />

Behörden eine sehr gute sei.<br />

Prämienliste (ohne Engelberg)<br />

Jüngere Rinder<br />

1. Boni, Vogler-Ming, Molkerei, Lungern<br />

2. Heidi, Arnold Waser, Liebetschwand, Kerns<br />

3. Aelpli, Alois Rohrer, Kreuzmatt, Sächseln<br />

4. Mairisli, Schälin Theodor, Sieinen, Sächseln<br />

5. Katzli, Albert Zumstein, Mühlebach, Lungern<br />

6. Distel, Rohrer Fridolin, Unterhag, Flüeli<br />

Aeltere Rinder<br />

1. Morschachli, Schälin Theodor, Steinen, Sächseln<br />

2. Adria, Furrer-Gasser Joh., Dorf, Lungern<br />

3. Jodlerin, Windlin Arnold, Großhaus, St. Niklausen<br />

4. Flora, Halter Jos., Kirchweg, Großteil, Giswil<br />

5. Nägeli, Schälin Theodor, Steinen, Sächseln<br />

6. Rösli, Spichtig Hermann, Kellersmatt, Sächseln<br />

Melke Kühe<br />

1. Erika, Leo Küchler, Kernserstraße, Sarnen<br />

2. Elsa, Franz Burch, Brand, Oberwil<br />

3. Aare, Leo Küchler, Kernserstraße, Sarnen<br />

4. Regula, Schälin Theodor, Steinen, Sächseln<br />

5. Loni, Albert Küchler, Schür, Kägiswil<br />

6. Floretta, Flück Leo, Brunnmatt, Alpnach<br />

GalteKühe<br />

1. Golda, Schälin Th., Steinen, Sächseln<br />

2. Gräfin, A. Ettlin-Blättler, Ried, Kerns<br />

3. Ringli, Gebr. Reinhard, Feldli, Kerns<br />

4. Astrid, Josef Burch, Balgen, Wilen, Sarnen<br />

5. Freidi, Jos. Kathriner, Balgen, Wilen<br />

6. Germana, Franz Burch, Brand, Oberwil<br />

Alte Stiere<br />

1. VZG Lungern-Dorf, Jubel, 93 Ptke.<br />

2. Jodelkonsortium Dors-Lungern, Jodel, 92 P.<br />

3. Anderhalden Franz, Metzgerei, Sarnen, Luz, 90 P.<br />

4. Braunviehzuchtgenossenschaft Stalden, Rolf, 90 P.<br />

5. Alfred Kiser, Kreuzästi, Alpnach, Speer, 89 P.<br />

6. Omlin Jos., z'Moos, Flüeli, Göring, 88 P.<br />

Aeltere Meisstiere<br />

1. VZG Sarnen, Zeppelin, 92 P.<br />

2. VZG Lungern-Dorf, Kassan, 92 P.<br />

3. Frauenkloster Melchtal, Gras, 88 P.<br />

4. VZG Obsee-Lungern, Oberst, 86 P.<br />

5. Rohrer Gottsr., Bahnhof, Sächseln, Herold, 88 P.<br />

Jüngere Meisstiere<br />

1. VZG Sarnen, Nobel, 89 P.<br />

2. Gebr. Kathriner, Badmatt, Wilen, 87 P.<br />

3. Siegfried Jmfeld, Lungern, Elch, 86 P.<br />

4. Abächerli Emil, Diechtersmatt, Giswil, Taler, 86 P.<br />

5. Alois Schälin, Feld, Sächseln, Taler, 84 P.<br />

Aeltere Kalb stiere<br />

1. VZG Obsee-Lungern, Edel, 87 P.<br />

2. Kathriner Jos., ob. Huob, Schwendi, Held, 86 P.<br />

3. VZG Sächseln, Prisko, 86 P.<br />

4. VZG Alpnach, Pesch, 86 P.<br />

5. Schälin Th., Steinen, Sächseln, Hutstock, 86 P.<br />

6. Alois Enz-Jost, Untergaß, Giswil, Lux, 84 P.<br />

JüngereKalbstiere. A. Geb. Dezember 1948<br />

1. von Moos Gebr., Oberhaus, Sächseln, Sämi, 84 P.<br />

2. Amgarten Gebr., Allweg, Lungern, Alex, 83 P.<br />

3. Spichtig Johann, Bitzi, Flüeli-Sachseln, Jodel, 83 P.<br />

4. VZG Sächseln, Romeo, 83 P.<br />

5. Franz Müller, Gummi, Sarnen, Garo, 83 P.<br />

6. Albert Küchler, Schür, Kägiswil, Tell, 83 P.<br />

B. Geb. Januar <strong>1949</strong><br />

1. Hans Rohrer, Brüggi, Sächseln, Hecht, 85 P.<br />

2. Gasser Gebr., Zänzis, Lungern, Jubel, 85 P.<br />

3. Franz Ming, Hostatt, Lungern, Fritz, 84 P.<br />

4. Ettlin Anton, Bord, Kerns, Migi, 84 P.<br />

5. Burch Paul, Bächli, Schwendi, Urstin, 84 P.<br />

6. Albert Anton, Sattel, Alpnach-Dors, 84 P.<br />

Obwalden<br />

Kirchliches. (Korr.) Letzten Sonntag haben in Ehur drei<br />

<strong>Obwaldner</strong> die hl. Subdiokonatsweihe erhalten: die H. H.<br />

Josef Pf-ammatter, Sarnen, Josef Amgarten und Alfons Vogler,<br />

Lungern. Wir gratulieren. Das Heilige Jahr wird also<br />

dem Bruderklausenlande wieder drei Primizen schenken. Mögen<br />

die Eltern die Bedeutung und den Segen der Priesterberufe<br />

immer mehr erkennen und darnach die Knaben erziehen!<br />

Aber auch mehr Arbeiterinnen in den Weinberg des<br />

Herrn, das heißt Ordensberufe bei den Mädchen wecken, wie<br />

Bundesrat Etter am Katholikentag sehr ernst und eindringlich<br />

gesagt hat: „Wir haben auch soziale Pflichten zu erfüllen ge-<br />

-genüber den Armen, den Waisen, den Greisen und Kranken.<br />

Ihr sollt mein Wort heimtragen in eure Familien und es<br />

weitergeben an Töchtern und Schwestern. Wenn irgendwo<br />

im Schoß einer katholischen Familie eine Berufung auskeimt,<br />

dann sollt ihr sie nicht hintanhalten und euch ihr nicht widersetzen,<br />

vielmehr sie fördern!"<br />

Humor geht nicht flöten. Da und dort in unserem Lande<br />

hat die Blockflöte als willkommenes Dessertfach in der Schule<br />

Einzug gehalten. Hausmusik verschönt die Winterabende. In<br />

§>chwesfe>t? ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Nichts Gutes, Exzellenz. Die Wetterstation meldet einen<br />

orkanartigen Sturm, der von den Antillen her in südwestlicher<br />

Richtung vorstößt."<br />

„Hm, das ändert allerdings die Sachlage bedeutend. Der<br />

ttnizug muß da wohl wegbleiben. Eine Massenansammlung<br />

aus der Straße währe unverantwortlich. Der Festakt in der<br />

Aula?" ... Er überlegte. ... „Am besten, wir verschieben<br />

den auch. Williams, senden Sie einen Boten zum Gymnaswm<br />

und einen nach St. Catherine. Die Feftfeier wird verschoben,<br />

es droht ein heftiger Sturm. Man möge die Schüler<br />

sofort nach Hause schicken. Lassen Sie dabei sagen: so schnell<br />

als möglich."<br />

^ Der Leutnant ging, um den Befehl auszuführen. Dr.<br />

war über diese Anordnung sehr -befriedigt. Er sprach das<br />

auch aus. Der Postmeister wartet auf seine Verabschiedung.<br />

kam nicht. Der Gouverneur war nervös. War froh, daß<br />

er Menschen um sich hatte. Er trat ans Fenster. „Sehen Sie'<br />

meine Herren, der Sturm rückt schon an. Man sieht es<br />

stn den geschüttelten Palmkronen."<br />

3i<br />

„Wenn nur die Kinder schleunigst nach Hause gehen,"<br />

wünschte Dr. Fox. „Ich fürchte, es -geht heute ohne fliegende<br />

Dächer nicht ab."<br />

„Lieber Doktor, wir wollen den Teufel nicht an die Wand<br />

malen," sagte der Gouverneur. „Aber ich fürchte etwas Aenliches.<br />

Da draußen sieht es Gespensterhast aus."<br />

Ueber dem Meer brütete undurchdringliche Finsternis.<br />

Aber aus dem schwarzen Hexenkessel zischte ein Pfeifen und<br />

Johlen hervor und kam, unheilverkündend durch die Lüste<br />

herangebraust. Die schwarzen Diener eilten durchs Haus<br />

und schlössen die Türen und Fenster, soweit sie noch offen<br />

waren. Mit unheimlicher Schnelligkeit fuhr der Orkan daher,<br />

stürzte sich über die Stadt. Das Meer brüllte und tobte mit<br />

dem Sturm um die Wette.<br />

„Gnade Gott jedem, der noch ans der Straße sein muß,"<br />

sagte der Gouverneur. „Williams, find die Soldaten zurück?"<br />

„Ich denke schon, Sir. Oder sie müssen im Augenblick<br />

kommen. Sie liefen, wie aus der Pistole geschossen. Meine<br />

Aufforderung zur Eile war gar nicht nötig. Mir scheint,<br />

die Naturkinder kennen sich in der Himmelskunde besser aus<br />

als wir."<br />

„Da. da," der Postmeister deutet hinaus. „Wie Streich-<br />

Hölzer knicken die Palmen ab. Ein furchtbares Schauspiel."<br />

Der Sturm rüttelte an den Fenstern, ließ das Haus<br />

erbeben. Ein Heulen und Brausen, immer lauter und heftiger,<br />

in den Lüften; ein Donnern und Dröhnen, markerschütternd<br />

in den Straßen. Wellblechdächer wurden emporgeschleudert<br />

und stürtzten mit entsetzlichem Gepolter aus das Straßen-<br />

Pflaster herab. Türen und Fenster wurden ausgehoben und<br />

wirbelten durch die Luft. Bretter, Balken, Betten, Möbelstücke<br />

folgten nach. Häuser stürzten. Die Turnhalle des Gymnasiums<br />

hatte kein Dach mehr. Der nächste Stoß riß sie nieder.<br />

Die Kapelle folgte. Mit dem Gymnasium hatte der Orkan ein<br />

leichtes Spiel. In seinen Veranden konnte er sich einstemmen,<br />

konnte sie heben und schieben, wie es ihm gefiel. Das Haus<br />

wankte, schwankte, stürzte. *<br />

Stundenlang währte das Wüten und Toben. Kaum ein<br />

Haus, das noch unversehrt war. In den zusammengestürzten<br />

Häusern lagen Tote, Verwundete, manche zwischen Balken<br />

und Dachsparren eingeklemmt. Sie konnten sich nicht befreien.<br />

Und niemand konnte Hilfe bringen. Leute, die aus<br />

Furcht, von den Trümmern begraben zu werden, sich auf<br />

die Straße hinauswagten, wurden vom Sturm weggefegt und<br />

landeten irgendwo mit gebrochenen Gliedern.<br />

Ein Unglück korkimt selten allein Zum Sturm kam die<br />

Wassernot. Es war gegen drei Uhr nachmittags als sich das<br />

Meer unter Donnern und Brausen in die Stadt ergoß. Die


Zürich ist die Blockflöte Unterrichtsfach. Böse Zungen fragen,<br />

ob der Zürcher Kantonsrat deswegen kürzlich bei Beratung<br />

des neuen Schulgesetzes das 9. Schuljahr eingeführt habe.<br />

Item, der „Nebelspalter hat einen Bubenspruch aufgefangen.<br />

Knabe zum Kameraden: „Jetzt mueß i i d'Schpöitzschtund."<br />

Auf die Frage eines Erwachsenen, was das sei, kam der Be:<br />

scheid: das sei der Blockflötenunterricht!<br />

Tagung der Grenzbesetzungs Komp. 1/47 1914—1918.<br />

(Mitg.)Einem vielseitigen und stets wiederkehrenden Wunsche<br />

Angehöriger der Grenzbesetzungs Komp. l/47 folgend,<br />

ist auf den 2 3. Oktober eine IV. Tagung festgesetzt<br />

worden. An alle Angehörigen dieser Einheit ergeht der Appell,<br />

zu dieser letzten Tagung vollzählig zu erscheinen<br />

und ihre Kameraden, deren Adresse den Organisatoren nicht<br />

bekannt ist, darauf aufmerksam zu machen.<br />

Tuberkulosefreier Viehmarkt in Giswil. (Mitg.) Der Regierungsrat<br />

hat mit Beschluß vom 3. September <strong>1949</strong> den<br />

Mittwoch, den 12. Oktober <strong>1949</strong>, in Giswil stattfindenden<br />

Viehmarkt als tuberkulosefreien Markt erklärt.<br />

An diesem Markt dürfen daher nur Tiere der Rindviehgattung<br />

mit Zeugnissen über Tuberkulosefreiheit aufgeführt<br />

werden. Die gewöhnlichen Tuberkulosezeugnisse ans Beständen,<br />

in denen an den letzten zwei Bestandesimpfungen noch<br />

Reagenten festgestellt wurden, haben eine Gültigkeit von<br />

sechs Wochen. Die Zeugnisse aus anerkannt tuberkulosefreien<br />

Beständen haben nach durchgeführter Impfung sechs Monate<br />

Gültigkeit. Bei der Auffuhr der Tiere find nebst den Gesundheitsscheinen<br />

die Tb-Zeugnisse vorzuweisen und abstempeln<br />

zu lassen.<br />

Unglücksfälle im Militärdienst. Anläßlich eines kombinierten<br />

Jnsanterie/Artillerieschießens der Jnsanterie-Rekrutenschule<br />

15 ereignete sich ein schwerer Unfall, indem Füf. Kistler<br />

Johann, geb. 1929, Füf. KP. 1/68, Bäcker, wohnhaft gewesen<br />

in Zürich, durch eine zu kurz geschossene Wurfmine tödlich<br />

verletzt wurde. Der Unfall ereignete sich aus der Alp Trogen<br />

im Glaubenberg gebiet (Qbw.)<br />

Am Montagvormittag ereignete sich anläßlich eines Handgranatenschießens<br />

der Jnfanterie-Rekrutenfchule 18 auf der<br />

F r u t t ein Unfall. Dabei wurde Oberleutnant Viktor<br />

Schmid, geb. 1920, Assistent an der Forstwirtschaftlichen Abteilung<br />

der ETH, schwer verletzt, indem durch Splitter beide<br />

Augen und der linke Arm in Mitleidenschaft gezogen wurden.<br />

Rekrut Ruef Oskar, geb. 1929, wurde leicht verletzt.<br />

Die Fischerei geschlossen. Seit dem 1. Oktober ist das Fischen<br />

in allen fließenden Gewässern von Obwalden verboten.<br />

Der Sportfischer muß seinem gesunden und beliebten Sport<br />

bis zum nächsten Frühjahr entsagen.<br />

Gelöst wurden im Jahre <strong>1949</strong> ganze 518 Fischerpatente,<br />

eine sehr hohe Zahl für unsern kleinen Kanton. Mitgerechnet<br />

sind die Kurgäste-Fischerpatente, die einen großen Prozentsatz<br />

ausmachen, besonders im Fischerei-Kreis Engelberg: Ein<br />

Beweis, daß viele Gäste für ihre Ferien einen Kurort bevorzugen,<br />

an dem sie ihrem geliebten Angelsport obliegen können.<br />

Der Aeschenbestand in der Aa ist sehr zurückgegangen,<br />

weil es Sportfischer gibt, die den Sport zum Beruf machen.<br />

Die ältern Aeschenfifcher aus Erholung sieht man nicht mehr<br />

an der Aa.<br />

Unsern Forellenbächen hat leider die Trockenheit sehr geschadet.<br />

In 11 Bächen ist das Wasser ganz oder teilweise<br />

abgegangen. Es wird Jahre dauern, bis dieser Schaden wieder<br />

gutgemacht ist.<br />

l-i<br />

Wilderer am Werk. (Eing.) Im vergangenen Sommer<br />

wurde im Gebiet des Großen Schlierentales ein angeschossenes<br />

totes Reh gefunden. Die sofortige Nachforschung konnte leider<br />

den oder die Wildfrevler nicht ausfindig machen.<br />

Auch im eidg. Banngebiet Melchtal konnte ein Aelpler<br />

in der Nähe der Betenalp einen Wilderer beobachten, der<br />

das Gesicht geschwärzt hatte und eine Gemse davontrug. Ein<br />

Verdächtiger wurde in Untersuchung gezogen, gab jedoch nicht<br />

zu, im <strong>Obwaldner</strong> Bannberg gewildert zu haben.<br />

Ein bereits früher einmal überführter Wilderer mußte<br />

neulich wieder zur Anzeige gebracht werden, weil er im<br />

Melchtaler Bannberggebiet eine Gemsgeiß erlegt hatte. Die<br />

ihm vor 2 Jahren auferlegte Buße, die unter obwaltenden<br />

Umständen sehr milde ausgefallen ist, hat ihn nicht davon<br />

abgeschreckt, den verwerflichen Wildfrevel aufzugeben.<br />

Man erwartet gegenüber den Wilderern im Interesse unferes<br />

schützenswerten Wildbestandes von den Anffichts- und<br />

Polizeiorganen ein wachsames Auge und ein strenges Vorgehen.<br />

Tarnen. Eine fragliche Liquidation. (Eing.) Laut „Unterwaldner"<br />

und „Luzerner Tagblatt" ist der Verkehrsv<br />

e r e i n O b w a l de n in Liquidation getreten und zwar im<br />

Hotel Schlüssel, den 24. September <strong>1949</strong>.<br />

In die Liquidationskommission wurde I. Seiler und Konkurspräsident<br />

Th. Jmseld gewählt. Es soll jedoch ein neuer<br />

Verein in Form einer „Dachorganisation" geschaffen werden.<br />

Die lokalen Verkehrsvereine sollen veranlaßt werden, ihr beizutreten.<br />

Wer auf dem Dache dieses neuen Kartenhauses stehen<br />

soll, kann man sich vorstellen. Die darunter befindlichen<br />

Stallungen sollen jedoch, wie erwähnt, den Delegierten der<br />

lokalen Verkehrsvereine reserviert bleiben, sofern die letzteren<br />

die nötigen Sömmerungs- und Winterungsgelder bezahlen.<br />

Für den Heuzukaus in Form von Subventionen sollen der<br />

Kanton und die Gemeinden besorgt sein.<br />

Im Hinblick auf die bisherigen Leistungen des Vereins<br />

besteht keine Trauer ob seinem Verschwinden. Es sei uns<br />

aber als Mitglied die bescheidene Frage gestattet, wieso man<br />

sich das Recht herausnimmt, den Verein ohne vorherige und<br />

rechtzeitige Bekanntgabe auf der Traktandenliste in dieser<br />

Weise den Hals umzudrehen. Was soll übrigens noch mit den<br />

vorhandenen Aktiven geschehen, nachdem kein Verein mehr<br />

existiert?<br />

Sarnen. (Korr.) H.H. Psarresignat Albert Schönenbergerhat<br />

während 4 Jahren die Seelsorge in der Pension<br />

Vonderflüh mit großem Seeleneifer ausgeübt. Seine vieljährige<br />

Erfahrung in der Betreuung der Alkohokranken hat<br />

ihm schöne Erfolge eingebracht. Das zunehmende Alter heißt<br />

ihn nun von der liebgewordenen Arbeit Abschied nehmen.<br />

Gott möge ihm reicher Lohn sein!<br />

Als neuer Hausgeistlicher tritt am heutigen Samstag<br />

H. H. Johann Welschen den Posten an, ein gebürtiger<br />

Walliser, in Zürich aufgewachsen. Gottes Segen begleite seine<br />

Tätigkeit!<br />

Sarnen. (Korr.) „Sag's mit Blumen!" heißt ein Werbeschlagwort<br />

(in modernen Deutsch Slogan). „Fahr in Blumen!"<br />

möchte man sagen, wenn man diesen Sommer den<br />

hübschen Perronschmuck der Sarner Station bewundern konnte.<br />

Zwar stürmen manche Passagiere im letzten Moment an<br />

den Schalter, Hauen's durch den Wartsaal hinaus, im Schuß<br />

in den Wagen und haben die Blumenseite von Sarnen nicht<br />

gesehen. „Fahr in Blumen!" ein schönes Abschiedswinken für<br />

solche, die lange nicht mehr zurückkehren. „Komm in Blumen!"<br />

— ein prächtiger Willkommgruß für die Ankommenden!<br />

Wenn Sarnen schon auf dem Perron so schön, wie muß es<br />

erst drinnen sein! Dem Bahnvorstand,'der noch Sinn für<br />

Farben und Formen hat, sei hiermit ein Sträußchen der<br />

Dankbarkeit aus die rote Mütze gesteckt! Er hat manchem<br />

melancholischen Passagier das Leben von der froheren Seite<br />

gezeigt.<br />

Sarnen. (Eing.) Gratulation. Gestern Freitag feierte<br />

Frau Dillier-Vonarburg, Hafnerei, in voller geistiger Frische<br />

ihren 8». Geburtstag. Sie hatte das Glück, als Urgroßmutter<br />

diesen Festtag begehen zu dürfen. Wir entbieten ihr auch von<br />

dieser Stelle aus unsere herzlichen Glückwünsche zu einem noch<br />

recht angenehmen und frohen Lebensabend.<br />

Sarnen. (Eing.) F. E. Sarnen. Am nächsten Sonntag<br />

nachmittags 2.30 Uhr, wird der F. E. Meiringen in einem<br />

Freundschaftsspiel gegen unsere Mannschaft antreten. Dem<br />

eingesetzten Nachwuchs wird bei diesem Spiel Gelegenheit<br />

geboten, die Zuschauer durch ein schönes und lebhaftes Spiel<br />

zu begeistern. Dem Sturm wünschen wir Glück zu guten Torschüssen.<br />

—er<br />

Kerns. (Korr.) Unser Dorf liegt nach einem Ausspruch von<br />

Linus Birchler, Professor von der ETH., Zürich, wie eine<br />

goldene Krone auf samtenem Kissen. Kronen werden wohl-<br />

'behütet, man darf sich ihnen nicht ohne weiteres nahen. Drum<br />

hat man vor 60 Jahren die Brünigbahn nur am Rand des<br />

samtenen Kissens vorbei gefädelt. Als einzige Gemeinde von<br />

Obwalden wird unser ehrliche Dorfname von den Kondukteuren<br />

nie allein ausgerufen, sondern immer in Verbindung<br />

mit Kägiswil. Dazu steht die Station noch auf Sarner Boden.<br />

Es ist doch wahr was ein Studentlein gedichtet:<br />

Kägiswil ist Bahnstation,<br />

Reife Kirschen gibt es schon,<br />

Auch die Züge halten an.<br />

Schau nur den Fahrtenplan!<br />

Eben der Fahrtenplan! Erstens halten die 95 km schnaubenden<br />

Schnellzüge nicht einmal in Kägiswil. Zweitens ist<br />

der Schnellzug Jnterlaken-Luzern für uns — Märchenland —<br />

unerreichbar. Abfahrt in Sarnen: 8.58. Der blauweiße Stanser<br />

Pfeil jagt erst um 10.27, der rotgelbe Melchtaler Schnellläuser<br />

gar erst um 10.35 um den Wolkenkratzer herum aus den<br />

Bahnhofplatz Sarnen heran — also zu einer Zeit, da der<br />

Lokomotivführer des Schnellzugs im Bahnhof Luzern die<br />

Hörner seiner treuen Brünigschnecke schon eingezogen hat<br />

IM Sommer war's nicht so. Nun, so singen wir halt dem<br />

Schnellzüglein das Rütlilied nach und bleiben daheim hinterm<br />

Ofen.<br />

Kerns. (Korr.) Gelehrte wollen herausgefunden haben<br />

daß die verschiedenen Explosionen von Atombomben in Hiroschima,<br />

Bikini und nun in Rußland imserem Globus grössere<br />

Püsfe versetzt haben als etwa die Schulbuben, wenn sie<br />

mit der blaugrünen Weltkugel des Herrn Lehrers FußbM<br />

spielen Die Südachse, der Südpol, scheine einwenig vom bisherigen<br />

„Standpunkt" abgewichen zu sein. Daher das kuriose<br />

Wetter in einigen Ländern, wozu auch der Staat zwischen<br />

Brünig und Rengg gehört. Also wir freuen uns des nachgeholten<br />

Frühlings. Zwar hat so ein gewöhnlicher Hausmannsverstand<br />

gemeint, wir hätten ein Stuck Frühling noch<br />

zugut, weil die Lungerer Brattig heuer erst gegen den „Uistagen"<br />

erschienen sei, und wir haben doch für 12 Monate bezahlt.<br />

Eineweg gehen wir jetzt auf die sonnige Halten in<br />

die Erdbeeren, wo auf dem gleichen Stock blühende und<br />

reife Dinge zu haben find — auf die Kilbi.<br />

Sächseln. (Eing.) WoundWas?So hieß es in einer'<br />

Einsendung in der letzten Nummer dieses Blattes. Vielzählig<br />

sind die „G'wundrigen" deren Fragen in und außer dem<br />

Dorfe immer wieder auftauchen. So muß sich der Einsender<br />

doch entschließen das Geheimnis über die Veranstaltung der<br />

Musikgesellschaft Eintracht Sächseln zu lüften. Doch wegen<br />

Platzmangel kann auch diesmal nicht näher aus das<br />

Programm eingegangen werden (es sei aus das Inserat verwiesen),<br />

Darum nehme das verehrte Publikum folgende Notiz<br />

zur Kenntnis:<br />

„D'Sachslerblächmuisig will am Chilwisunntig allnä ä<br />

Schick zio ha. D'r Eint cha giod schiässä — d'r ander giod<br />

bällälä — d'r dritt isch ä prima Chegler nnd da und dert<br />

isch einä wo st uss Naglä verstaht, all dänä isch Glägäheit<br />

botst, ö schenä G'winn z'holä. Endlich (eigetlich gherti<br />

diä a erschte Stell) gits nn Miäter, wo äs schens<br />

G'schirr weti ha, am Glücksrad findits sicher eppis wo<br />

ihrä Wunsch ersild. Jäso! d'Jafser hät i bald vergässe,<br />

für diä sind ganz gioti Wirscht barad.<br />

Und wär nu einä wo nid uf d'Rächnig chund — är chund<br />

glych — är chund!<br />

Darum am Kilbifonntag nachmittags auf nach Sächseln an<br />

die große Kilbiveranstaltung im Saal zum Rößli.<br />

Sächseln. (Korr.) Am vergangenen St. Michaelstag hat<br />

ein guter Familienvater und schaffiger Handwerksmann von<br />

den Seinen Abschied genommen: Dachdeckermeister Franz<br />

von Ah-Bnrch, Wissibach. Am 24. Februar 1884 als<br />

ältester von zehn Kindern des Dachdeckers Franz von Ah-<br />

Vogler in Wissibach geboren, ist auch der Verstorbene der<br />

-Vater einer zahlreichen Familie geworden. Mit der Mutter<br />

trauern neun Kinder am Grabe ihres Vaters, an dem sie gehangen<br />

haben und der ihnen zeitlebens seine Liebe und Sorge<br />

zugewendet hat. Als Dachdecker und Kaminfeger ist Franz<br />

von Ah viel in der Gemeinde herumgekommen, er hat auch<br />

manchmal einen Einblick bekommen in Leid und Freuden,<br />

wie sie überall unter jedem Hausdach daheim sind, und sich<br />

seinen Vers daraus gemacht. Im Militärdienst und während<br />

des zweiten Weltkrieges im Luftschutz war er ein guter und<br />

wohlgelittener Kamerad; wenn alle seiner Wesensart gewesen<br />

wären, hätte es überhaupt keinen Krieg gegeben. In schwerem<br />

Leiden, dem auch die ärztliche Kunst nicht mehr Linderung<br />

bringen konnte, hat ihn der Herrgott geläutert und<br />

ihn nun in seinen ewigen Frieden heimgeholt. R. I. P.<br />

Alpnach. * Examenerfolg. An der Universität Zürich<br />

hat cand. med. vet. Werner Küng das 2. tierärztliche<br />

Propädeutikum mit bestem Erfolg bestanden. Unsere herzlichsten<br />

Glückwünsche!<br />

Alpnach. Verkehrsunfall. * In der Nacht vom<br />

Montag auf den Dienstag ereignete sich in Alpnach-Stad<br />

ein Verkehrsunfall. Während eine in Sarnen im WK weilende<br />

Artillerie-Truppe nach Glaubenberg in die Manöver<br />

gezogen war, „entlehnte" ein Fourier-Gehilfe einem Wachtmeister<br />

fein Privat-Motorrad zu einer beabsichtigten Spritzfahrt.<br />

Mit einem Kameraden aus dem Sozius fuhr man nachtitti<br />

Segelboote, Fischkutter, Dampfbarkassen, die im Fluß verankert<br />

lagen, wurden emporgeschleudert und in die Straßen gemorsen.<br />

In den riedrig gelegenen Stadtvierteln stieg das<br />

Wasser fast vier Meter hoch. Was dort an Verwundeten lag,<br />

mußte ertrinken. Erschüttert standen vier Männer im Regierungsgkbäude<br />

nnd starrten hinaus. Auf den bleichen Gesichtern<br />

lag die Frage: Was kommt noch ... ?<br />

Sir Bulwer riß sich zusammen. „Williams, suchen Sie<br />

un 8 Eorozal. Strathsord soll Lebensmittel berettstellen.<br />

Und, sobald die See ruhiger wird, herschaffen<br />

lassen. -Wenn möglich auch Schlafdecken. Was morgen noch<br />

lebt wird ohne Obdach sein. Rufen Sie auch Stann Ereek<br />

an. -Dort gibt es zwei Lastautomobile. Langwood soll sie requirieren.<br />

Vielleicht kommen ein paar Schwestern mit. Wir<br />

werden sie brauchen." -<br />

„Das Wasser steigt nicht mehr," sagte Dr ftor Kalt<br />

möchte ich glauben, daß es schon Vin 'wZnig zurüBgangen<br />

„Den Ertrunkenen nützt es nichts mehr," erwiderte der<br />

Gouverneur in verzweifeltem Ton. „Wenn nur der Sturm<br />

erst nachließe, damit man Hinalis kann."<br />

r ® i ". 1 ? eiti 9 klärte sich das Wetter aus. Man konnte hinaus-<br />

Stadi Anblick war furchtbar. Ein Chaos die ganze<br />

„Himmel! rief der Postmeister, „da sind ja noch lebende<br />

Menschen. Vom Gymnasium her schwimmen sie durch den<br />

Kanal." .<br />

„Und wieviele mögen zugrunde gegangen sein?!" seufzte<br />

der Gouverneur.<br />

Leutnant Williams kam zurück. „Mit Eorozal war gute<br />

Verständigung," sagte er. „Strathsord erzählte, das Meer sei<br />

um Mittag so weit zurückgegangen, daß man vom Strande<br />

aus kein Wasser sehen kann. Die Boote liegen auf dem Schilck.<br />

Vorerst ist ans Ausfahren nicht zu denken. Longwood wird<br />

kommen. Er war schlecht zu verstehen, doch glaube ich, daß<br />

er die Lage erfaßt hat. Wenigstens antwortete er mehrmals<br />

mit Ja. Er fragte dann noch etwas, was ich nicht verstand<br />

und dann wurde die Verbindung unterbrochen. Der Drabt<br />

wird gerissen sein.<br />

Leutnant Longwood hatte verstanden. Er instruierte seine<br />

drei Polizeisoldaten und sandte sie in die Stadt Wie ein<br />

Lauffeuer ging die Kunde vom Schicksal Belizes'durch die<br />

muricn<br />

Hilfsaktion ausgeformt-<br />

Keiner schloß sich aus. Aus jedem Hause wurden Decken<br />

und Lebensmittel zum Posten getragen. Jeder gab, was er<br />

l£l s o m 5 Unterdessen eilte Longwood selber zum Kloster<br />

Schwester Beata war soeben nach längerem Ritt heimgekehrt'<br />

^jn kurzen Worten erklärte er ihr, was er gehört, was er<br />

zu tun vorhabe und fragte, ob sie sich der Rettunqskolonne<br />

anschließen wolle.<br />

„Gewiß, gewiß," rief sie, „ich fahre mit! Und ein paar<br />

von den Schwestern auch. In einer halben Stunde sind wir<br />

[ e r w i l l nur für die nötigen Medikamente und Verbandstoffe<br />

sorgen."<br />

r,*. ^1? bamt ^ e^n' auch noch zwei von ihren Mitschwestern<br />

in Belize waren. Vor zwei Tagen hatte sie einen<br />

Brief von Schwester Jstdora erhalten, die nach Punta Gorda<br />

fuhr. Zu dritt waren sie von Huntington in Nordamerika<br />

gekommen. Schwester Mercedes und Theresita blieben acht<br />

^age in Belize, weil die Eltern der letzteren dort wohnten,<br />

f" 1 ^te i te ba§ Unglück überrascht. Waren sie noch am Leben.<br />

Mit Gewalt mußte sie die bange Frage von sich weisen.<br />

Der Augenblick verlangte ganze Aufmerksamkeit. Sie durste<br />

nichts vergessen, was zur ersten Hilfeleistung notwendig war.<br />

waren die Lastautos beladen und zur<br />

Abfahrt fertig. Longwood bot Schwester Beata den Sitz neben<br />

w ,x ^1°"; @ie b""kte. „Nein, Herr Leutnant, ich bleibe<br />

i ^ m Schwestern. Sorgen Sie nur, daß der Wagen heil<br />

J2? , Damit kletterte sie auf den Lastwagen<br />

UNO setzte sich zu den drei schwarzen Schwestern, die eng ineinander<br />

gekauert auf den Decken faßen.


lief) Richtung Luzern. Offenbar noch etwas in angeheiterter<br />

Zuli-öh-Stimmung, wurde .den beiden der Bahnübergang<br />

nach Alpnach-Stad zum Verhängnis. Beide kamen schwer<br />

zu Fall — der eine in den Kantonsspital, der andere in<br />

Untersuchungshaft! Am Motorrad entstand Sachschaden.<br />

Giswil. (Eing.) Am vergangenen Sonntag führte die hiesige<br />

Feuerwehr ein sehr lehrreiche Uebung durch<br />

Unter Einsatz eines Löschzuges, verstärkt durch zugeteilte<br />

Spezialmannschaft und Geräte, galt es einen fingierten<br />

Brandfall in Emmetti zu bekämpfen.<br />

Nebst unserer Motorspritze hatte die Eidg. Zeughausver-<br />

Waltung in zuvorkommender Weise noch zwei Motorspritzen<br />

zur Verfügung gestellt, die vom „Altibach" aus stufenweise<br />

eingesetzt wurden. Was früher Menschenhände durch Zureicheu<br />

von gefüllten Wassereimern bewältigen mußten, das erledigten<br />

die Spritzen in verblüffender Art.<br />

Vom Wasserbezugsort bis zum Brandobjekt war eine<br />

Höhendifferenz von über 100 Metern, bei 850 Meter Schlauchleitung,<br />

zu überwinden.<br />

Die Uebung gewann an Wert, als ein nußgroßer Stein,<br />

der versehentlich sich in einen Schlauch eingenistet hatte, die<br />

mittlere Motorspritze außer Betrieb setzte. Durch Heranschaffung<br />

einer weiteren Motorspritze konnte die Uebung reibungslos<br />

fortgesetzt werden. Im Ernstfalle hätte der kleine „Störefried"<br />

folgenschwer aus die Feuerbekämpfung sich ausgewirkt.<br />

Die Uebung erbrachte den vollen Beweis, daß unter Berücksichtigung<br />

der besonderen Verhältnisse, eine wirksame<br />

Feuerbekämpfung auf Emmetti möglich fein wird.<br />

Die anwesenden Gäste aus Luzern und den Nachbargemeinden<br />

und Herr Major von Ah als Feuerwehrinspektor<br />

zollten der umsichtigen Uebnngsleitung und der Mannschaft<br />

hohe Anerkennung. Herr Major Küchler überbrachte die<br />

Grüße des kant. Fenerwehrverbandes. Dank gebührt auch<br />

der Eidg. Zeughausverwaltung, Herrn Major Heuberger, für<br />

die Ueberlaffung der Motorspritzen, so wie auch den wackeren<br />

Mannen der Zeughausverwaltung, die selbstlos den schönen<br />

Sonntagnachmittag für unsere Uebung opferten.<br />

Ein Zabig im Alpenrösli, von der hiesigen Gemeindebehörde<br />

gespendet, ließ die Mühen der Einsatzübung vergessen.<br />

St. Florian, bewache uns Feuer und Licht!<br />

Giswil. (Korr.) Alpfommer 194 9. Bleierne Stille<br />

umfriedet den Giswilerstock, wo in den letzten Septembertagen<br />

das Leben der Aelpler und Sennen seinen Abschluß<br />

fand. Fast will es mir scheinen als wäre der Sommer ausgeblieben,<br />

Alpfahrt und Heimfahrt ein Traum von gestern.<br />

Doch war diese Zeit eine lange, mit Arbeit und Sorgen von<br />

von früh bis spät reicherfüllt, aber auch füglich gepaart mit<br />

Freud und Leid. Was uns freundschaftlich einander nähergebracht,<br />

bleibt liebevolle Erinnerung, was trennen konnte,<br />

liegt begraben im Schweigen der Berge. Wir danken Gott<br />

für Glück und Wohlergehen auf der Alp, Wetter, Wachstum<br />

und Gesundheit des Viehstandes und für seine Fügungen,<br />

wie er sie dem Menschen geordnet hat. Freunde und Berg-<br />

Wanderer haben uns ofmals mit ihren Besuchen hocherfreut.<br />

Sie konnten es selbst erfahren, daß das Aelplerleben viel<br />

Schönes, aber auch viel Schweres in sich birgt. Schön ist der<br />

Friede in Bergen, für den, der ihn zu schätzen weiß und Gott<br />

die Treue hält in Sturm und Sonnenschein des Lebenskampfes.<br />

So walten wir denn weiter im herbstlichen Tale, bis uns<br />

nach dem Winter der Frühling wieder lockt mit neuer Pracht.<br />

Ihr Berge auf Wiedersehen 1950!<br />

Giswil. (Korr.) H. H. Johann Brügger, Neupriester,<br />

ist vom hochwst. Bischof als Sekretär der „Caritas Zürich"<br />

bestimmt worden. Hänschen ist in einfachen Verhältnissen<br />

groß geworden, drum wird Hans der rechte Mann am rechten<br />

Orte sein. Wir wünschen ihm frohen Mut und Gottes Segen.<br />

Und wenn wir Giswiler ledige Fünfliber haben, weiß Seiretär<br />

Johannes am besten, in was für Armensenster sie werfen.<br />

Biirglen. (Korr.) Unser ehemalige Kaplan, H. H. Dr. Emil<br />

Spieß, auf der Insel Werd (TH.), wird im kommenden<br />

Wintersemester an der Handels-Hochschule St. Gallen in der<br />

Abteilung „Phllosophie, Psychologie und Pädagogik" ösfentliche<br />

Vorlesungen halten über „Religion und Religionen, ihre<br />

Formen und Entwicklung". Die Neuerung wird sehr begrüßt.<br />

Vom Kaiferstuhl zum Katheder des Hochschullehrers ist's ein<br />

ordentlicher Sprung. Wir -gratulieren.<br />

K a n t o n e<br />

Uri. Die Boa im Gotthardzug. Einen ungewöhnlichen<br />

„Passagier" beförderten die Bundesbahnen letzter Tage aus<br />

der Gotthardstrecke. Auf dem Zug, der Luzern kurz vor 11<br />

Uhr verläßt, bemerkte in Flüelen ein Postangestellter plötzlich<br />

eine junge Riesenschlange (Boa) von annähernd 2 Meter<br />

Länge, die sich unter dem Boden des Postwagens im<br />

Traggestell häuslich niedergelassen hatte. Voll Schrecken schlug<br />

der Postler Alarm. Man überlegte, was zu tun sei und entschloß<br />

sich, den Zug abzufertigen und weiterfahren zu lassen.<br />

Meldungen erfolgten an die nächsten Stationen, wobei die<br />

Boa, bis die Meldungen im Tessin angelangt waren, beträchtlich<br />

an Länge zugenommen hatte. Der Zug fuhr also<br />

weiter samt der Schlange im Postwagen; aber in Faido fand<br />

man keine Spur mehr von ihr. Wo steckte sie? Das Rätsel<br />

löste sich, als man auf dem Bahnkörper von Gurtnellen das<br />

Reptil fand, mausetot, zwar ohne äußerliche Schäden, jedoch<br />

mit gebrochenem Genick. Offenbar mußte es auf seiner weitern<br />

Fahrt von seinem sicher nicht gewohnten Aufenthalts-<br />

°rt herabgefallen fein.<br />

Man zerbricht sich den Kopf, wieso diese exotische Schlange<br />

den schweizerischen Postwagen gelangt ist. Niemand weiß<br />

etwas davon, daß sie als Transportgut irgendwo aufgegeben<br />

Worden wäre. Möglich ist, daß sie aus einem ausländischen<br />

sich in einen schweizerischen Wagen begeben hat, ungeachtet<br />

des schweizerischen Transportreglementes, das solchen Biestern<br />

die unbeaufsichtigte Fahrt verbietet! Bahnamtlich ist<br />

"w feltenen Fahrgast nunmehr das Naturhistorische Museum<br />

w Schwyz als letzte Ruhestätte zugewiesen worden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die nächste eidgenössische Volksabstimmung.<br />

spk. Wie man nach der Sitzung vom Freitag erfuhr, hat<br />

der Bundesrat den 11. Dezember als Abstimmungstag<br />

für den Entscheid über das neue Beamtengesetz in<br />

Aussicht genommen. Die Vorlage, gegen die mit Erfolg die<br />

Sammlung von Referendumsunterschriften soeben abgeschlossen<br />

worden ist, soll vor Jahresende noch unter Dach gebracht<br />

werden, damit die neuen Besoldungsverhältnisse ab 1. Januar<br />

eingeführt werden können.<br />

Günstige Auswirkungen einer bundesrätlichen Rede.<br />

spk. In seiner letzten Sitzung hat sich der Bundesrat erneut<br />

mit der Abwertungsfrage befaßt. Bundespräsident<br />

Nobs orientierte seine Kollegen über den neuesten Stand<br />

der Dinge. Der Bundesfinanzminister konnte feststellen, daß<br />

seine Rede vor dem Parlament überall günstig aufgenommen<br />

wurde. Während bis Dienstag, dem Zeitpunkt der Erklärung<br />

vor dem Nationalrat, die Notierungen des Dollars gegenüber<br />

dem Franken eine leichte steigende Tendenz aufwiesen,<br />

ist nachher sofort wieder eine Rückkehr zur. normalen Relation<br />

eingetreten.<br />

Der Bundesrat hat bei gleicher Gelegenheit auch die Begehren<br />

der Hotellerie um Hilfeleistung gegenüber der vertenernden<br />

Wirkung der Pfundabwertung für diesen Erwerbszweig<br />

diskutiert. Die Begehren werden gegenwärtig genauer<br />

überprüft. Doch ist man der Ansicht, daß es verfrüht wäre,<br />

schon im jetzigen Zeitpunkt Maßnahmen auf lange Sicht in<br />

die Wege zu leiten. Es muß vorerst die nächste Entwicklung<br />

der Dinge abgewartet werden, ehe man Entschlüsse faßt, die<br />

allzu leicht ähnlichen Wünschen aus andern Kreisen rufen<br />

könnten.<br />

Neuer Generaldirektor der S. B. B.<br />

t Zum neuen Generaldirektor der Schweizerischen Bundesbahnen<br />

hat der Bundesrat am 4. Oktober den basellandschastlichen<br />

Regierungspräsidenten Dr. rer. pol. Hugo<br />

Gschwind gewählt. Damit hat die Frage der Nachfolge<br />

des ausscheidenden Generaldirektionspräsidenten Dr. W. Meile<br />

eine äußerst glückliche Lösung gefunden. Regierungsrat Dr.<br />

Hugo Gschwind bringt in sein hohes und wichtiges Amt ein<br />

reiches Wissen mit, das er sich in seinen Studien und langjährigen<br />

Auslandaufenthalten angeeignet und das er bisher<br />

als Mitglied der basellandschaftlichen Regierung seit 1936,<br />

bei der Rheinschisfahrt, bei der Schweizerischen Gesellschaft l<br />

für Statistik und Volkswirtschaft und in anderen Funktionen<br />

verwertet hat. Am 10. September 1900 in seinem Heimatort<br />

Therwil geboren, bringt Generaldirektor Gschwind ein erfreulich<br />

jugendliches Gehaben nach Bern. Er wird gerade in<br />

den kommenden Jahren, wenn die Probleme unseres staatlichen<br />

Bahnbetriebes je länger je dorniger werden, mit seinen<br />

Kenntnissen, seiner Erfahrung und seinem Geschick dem<br />

Lande ausgezeichnete Dienste leisten können. Wir entbieten<br />

ihm dazu die besten -Wünsche.<br />

Neues vom<br />

Ausland<br />

Rußland kündigt eine nicht bestehende Freundschaft<br />

London hat den britischen Botschafter in China abberufen.<br />

Offensichtlich steht dieser Rückruf im Zusammenhang<br />

mit der bevorstehenden de jure-Anerkennung des kommuni-<br />

'stischen Regimes, nachdem die de facto-Anerkennnng schon vor<br />

mehreren Wochen erfolgt ist. — Wie Radio Moskau bekannt<br />

.gibt, hat der Kreml den russischen Freundschaftsvertrag mit<br />

Jugoslawien gekündigt. Diese Meldung beruht auf einer von<br />

dem stellvertretenden Außenminister Gromyko gezeichneten<br />

Erklärung der Sowjetregierung.<br />

Schweizerische Mitaltar<br />

ans Internationalem Podium<br />

Am internationalen Festival für Volkstanz<br />

und Volksmusik in Venedig beteiligte sich<br />

vom 7. bis 11. September auch eine schweizerische Delegation,<br />

die sich aus 13 Mann vom Jodler-Doppelquartett des Turn-<br />

Vereins Herisan-Säge, der Urnäscher Streichmusik in Originalbesetznng,<br />

einem Tanzpaar aus Jnnerrhoden, drei Alp-<br />

Hornbläsern aus Unterwalden und einem Urner Fahnenschwinger<br />

zusammensetzte. Neben der Schweiz waren am<br />

Festival folgende Nationen mit 25köpfigen Delegationen vertreten:<br />

Italien (13 verschiedene Gruppen), Oesterreich, Frankreich,<br />

Deutschland, Belgien, Holland, Spanien, Dänemark,<br />

Schweden, Norwegen, Großbritannien, Irland, Türkei, Israel,<br />

Indonesien, USA und Kanada.<br />

Im großen Revne-Programm, das je zweimal im Theater<br />

S. Marco und auf dem Markusplatz zur Aufführung gelangte,<br />

wirkte die schweizerische Gruppe mit einer viertelstündigen<br />

Darbietung mit. Das Geläute dreier Sennen-Schellen, untermalt<br />

durch einen Naturjodel, bildete den Klangvollen Auftakt.<br />

Dann führte das Tanzpaar den „Hierig" vor, einen köstlichen<br />

Necktanz zweier Liebesleute, wozu die Streichmusik mit einschmeichelnder<br />

Melodie den lebhaften Rhythmus angab. Als.<br />

Gruppen-Darbietung folgte hierauf das Mühlrad, das von<br />

den Mitgliedern des Doppelquartetts gedreht wurde, wobei die<br />

mit der roten Sennenweste bzw. mit der gelben „Fueterschlotte"<br />

bekleideten Mitwirkenden im Wechsel die Speichen<br />

des Rades markierten. Die Vorführung klang aus mit einer<br />

dreistimmigen Weise der Alphörner, zu welcher der Teilensöhn<br />

das eidgenössische Bannertuch in abwechslungsreichen<br />

Figuren kreisen und mit sicherem Schwung in die Höhe flattern<br />

ließ.<br />

Bei der ersten Aufführung auf dem Markusplatz verhalfen<br />

die über 400 Mitglieder der schweizerischen Trachtenvereinigung,<br />

die als Festbesucher nach der Lagunenstadt gekommen<br />

waren, der schweizerischen Delegation zu einem imponierenden<br />

Aufmarsch beim Desilee aller Nationen über die große<br />

Bühne. Für den Besucher aus der Schweiz war es vor allem<br />

interessant zu verfolgen, wie die schweizerischen Produktionen<br />

vom internationalen Publikum aufgenommen wurden und<br />

wie dieselben im Rahmen der übrigen Darbietungen zu wirken<br />

vermochten. Dabei war im allgemeinen festzustellen, daß die<br />

Vertreter der Schweiz sich einer geradezu überwältigenden<br />

Sympathie erfreuen durften, und daß im besonderen<br />

die Originalität der gezeigten Volksbräuche und die<br />

Mannigfaltigkeit der Trachten aus den verschiedenen Kantonen<br />

eine außerordentlich starke Beachtung fanden. Das starke<br />

Mitgehen des Publikums bei allen Vorführungen war zweifel-<br />

Viehmarkt vom 4. Oktober <strong>1949</strong>, in Luzern<br />

Auffuhr 12 Muni, 41 Kühe, 14 Rinder, 174 Kälber, 939<br />

Schweine, 1 Schaf, Total 1181 Stück<br />

Preis pcr Äg.<br />

Lebendgewicht<br />

Handel<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität 2.60—280 fest<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität 2.40—2.50 flau<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder) 2.15—2.30<br />

Muni, 1. Qualität 2.30—2.40<br />

Muni, 2. Qualität 2.15—2.20<br />

Wurstmuni, 3. Qualität 2. 2.10<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen 2.20—2.30 flau<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt \ 1.90—2.—<br />

C. halbfette, leicht gedeckt 1.60—1.70<br />

D. Konserven-Kühe 1.40—1.50 "<br />

E. Wurstkühe 1.20—1.30<br />

a<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 1 kg und mehr 4.40—4.50 fest<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m. 4.10—4.40<br />

2. Qualität 3.60—3.90<br />

3. Qualität 3 20—3.50<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

per Stück Fr.<br />

Ausmastschweine « 200—210 flau<br />

Ferkel, 7—9 Wochen 28—35 m<br />

Ferkel, 10—13 Wochen 42-60 H<br />

Springer, kleinere 75-90 m<br />

Springer, größere 102—135<br />

'<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 4. Oktober <strong>1949</strong><br />

lWo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Birnen<br />

60-90<br />

Orangen, blond<br />

Spinat, inländischer<br />

150<br />

7°-ioogitronen<br />

Rhabarber<br />

140<br />

Mangold<br />

40 Bananen<br />

60-70<br />

230—280<br />

Weißkabis<br />

45<br />

Eier.<br />

Rotkabis<br />

60—65 Trinkeier, inländische 35<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70- 80 Frischeier, inländische 35<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

80 -^5<br />

Butter und «äs»,<br />

Karotten, rote<br />

55—70 Tafelbutter, geformt<br />

Randen, roh<br />

40 klein geformt, 100 gr 102<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 50-70 groß geformt, 200 gr 201<br />

Lauch, gelb und weiß 80—woKochbutter<br />

934<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 40 Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

Bierrettig<br />

20—30 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Petersilien, 1 Büschel 10 Sbrinz, 1. Qual. 600<br />

Knoblauch<br />

300 Magerkäse<br />

Kiefelerbsen, inländische 250 Tilsiter 490<br />

Auskernerbsen<br />

Feine Bohnen<br />

lnn_ 12n Geflügel, Kleintiere und<br />

Tomaten, inländische 50-70 (Wildbret (tot).<br />

Gurken<br />

80— iMIuppenhühner 500—550<br />

Weißrüben<br />

Tauben, 1 Stück 150—200<br />

Schnittlauch, 1 Büschel 10 Kaninchen 500—550<br />

Früchte und Beeren.<br />

Süßwassersische<br />

Zwetschgen, gewöhnliche 80—noRegenbogenforellen 900<br />

Pflaumen<br />

90—lOoGroßfelchen, tot<br />

Aprikosen, inländische Kleinfelchen, tot<br />

Mo<br />

Pfirsiche<br />

>35 Hechte 520<br />

Kirschen, inländische<br />

Barsche (Egli) 360—400<br />

Gartenhimbeeren, inländ. Brachsen 200—300<br />

Heidelbeeren<br />

Hasel 200<br />

Brombeeren<br />

i6o-i9oTrüschen<br />

Johannisbeeren<br />

Trauben, 115-120 Meerstsche.<br />

Aepsel<br />

Kabeljau, ganz<br />

380<br />

Standardware, inländ. Kabeljau. Filets<br />

Kontrollware, inländ. so—so Merlans<br />

440<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel zo—50 Colins<br />

560—580<br />

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los der Tatsache zu verdanken, daß die Echtheit der aus alter<br />

Tradition herausgewachsenen Darbietungen die durch keine<br />

effekthaschenden Mätzchen „verbessert" worden sind, deutlich<br />

empfunden wuvde. Dieser eigengeprägten, bodenständigen<br />

Haltung ist es denn auch zuzuschreiben, daß die an sich schlichten<br />

Produktionen neben blendenden Aufführungen anderer<br />

Nationen mit mehr theatralischem oder kabarettistischem Einschlag<br />

(und wahrscheinlicher Mitwirkung von Profefsionisten)<br />

ehrenvoll bestehen konnte. Bezeichnend war in diesem Zusammenhang<br />

die kühle Aufnahme amerikanischer Darbietungen,<br />

bei denen das Fehlen jeglicher Tradition drastisch in Erscheinung<br />

trat.<br />

Packend wirkte das feinsinnige Empfinden des Publikums<br />

für den Uebergang vom volkstümlichen Spiel zum feierlichen<br />

Moment des Präfentierens der Schweizerfahne. Kirchenstille<br />

herrschte auf dem weiten Markusplatz, als der wundersame<br />

Orgelakkord der drei Alphörner über die 2V köpfige Menge<br />

hinschwebte und die Schweizerfahne im Fluchtlicht aufleutete<br />

— eine ergreifende Haltung der Besuchermassen, die nur als<br />

Ausdruck ehrerbietiger Achtung vor dem Symbol der schweizerifchen<br />

Eidgenossenschaft empfunden werden konnte. Neben<br />

diesem erhebenden Erlebnis hat die Beschickung des Festivals<br />

das Ergebnis gezeitigt, daß die schweizerische Volkskultur dank<br />

ihrer gesunden Eigenart auf internationalem Boden viel ehrliche<br />

Anerkennung und begeisterte Würdigung gesunden hat,<br />

was sich als kräftigen Ansporn zur weitern Pflege dieses wertvollen<br />

Erbgutes auswirken möge.<br />

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Radio — Beromünster<br />

Jnnerschweizerisches im Radio. fr.Montag, den 17. Oktober<br />

erklingen um 13.39 Uhr Melodien aus Ob walt» en, gespielt<br />

von Musikern von Radio Bern. Um 20.00 Uhr ertönt<br />

gleichentags in der Sendung „Glocken der Heimat" das Geläute<br />

von Dallenwil (Nidwalden). Agnes von Segesser vermittelt<br />

Donnerstag, den 20. Oktober, um 18.40 Uhr, eine<br />

Reiseplauderei „Eine Kathedrale, ein Bischof und ein<br />

Tyrann".<br />

Sonntag, den 9. Oktober<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Sonntagskonzert des Studioorchesters.<br />

11.15 Musikalische Hörfolge. 12.40 Volkstümliche<br />

Klänge. 13.30 Usem bluemete Trögli. 14.20 Landwirtschaftlicher<br />

Ratgeber. 14.45 Handharmonikaklub. 15.05 Wie fremde<br />

Völker ihre Feste feiern. 16.05 Teekonzert. 17.00 Der Musikfeind,<br />

Singspiel. 17.30 Mozart im Spiegel der Familienibriese.<br />

18.00 Erste Sportresultate. 20.00 Zum 100. Todestag<br />

von Chopin. 21.15 Stadtorchester. 21.35 Reden, die Geschichte<br />

machen. 22.05 Fröhlicher Tanzabend.<br />

Montag, 10. Oktober<br />

11.45 Ländliches Konzert von Vivaldi. 12.15 Zither-Duette.<br />

12.40 Studioorchester. 14.00 Frauenstunde. 16.00 Ouverture<br />

von Eduard Lalo. 16.15 kleine Weisheiten großer<br />

Männer 16.30 Brillante Musik und Opernfragmente. 17.3g<br />

Die schweizerische Landschaft auf Briefmarken. 18.00 Klavier-<br />

Variationen. 18.30 Jazz-Session. 19.00 Einführung in die<br />

Philosophie. 20.00 Montagskonzert. 20.30 Ein römischer Festtag,<br />

Hörfolge. 21.15 Römische Feste, symphonische Dichtung.<br />

Dienstag, 11. Oktober<br />

12 00 Opernmusik. 12.15 Unterhaltende Lieder. 12.40 Studioorchester.<br />

13.15 Solistische halbe Stunde. 13.45 Schallplatten<br />

14 00 Leichte Unterhaltung. 16.00 Aus Opern. 16.30<br />

Tanzmusik zum Tee. 17.05 Sonaten von Mozart. 17.30 Volkstümliche<br />

halbe Stunde. 18.00 Der Guckkasten. 18.30 Schlager-<br />

Album. 19.00 Gesellschaftsspiel. 19.55 Musik-Nachrichten. 20.15<br />

Uebertragung des 1. Abonnemetskonzertes. 22.05 Wie fremde<br />

Völker ihre Feste feiern.<br />

Mittwoch, 12. Oktober<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Rendez-vous im Studio.<br />

13.25 Ant. Dvorak: Klavier-Trio. 14.00 Vo Blueme im Garte<br />

und im Hus. 14.20 Was Blumen träumen. 16.05 Novellen der<br />

Völker. 16.30 Regen und Sonnenschein in der Musik. 17.8g<br />

Kinderstunde. 18.00 Unterhaltungskonzert. 18.40 Ein großes<br />

Bauwerk in den Bergen. 19.10 Handwerks-Lieder. 19.55 Lieder<br />

aus der „Schweizer Liederspende". 20.20 Vom guten und<br />

schlechten Bücherlesen. 20.40 Programm nach Ansage.<br />

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Künstlerische Leitung: Wilh. v. Hohenesche, G. Lüthi.<br />

Inszenierung: O. K. Kintzl; Orchesterltg. Kapellmeister G. Lüthi;<br />

Konzertmeister: Pros. Luigi Valerio. In den Hauptrollen: Nanni<br />

Becker, Anita Mani, Hektor Plüß, Kurt Brunner u. a.<br />

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Sonntag, 9. Okt., 14.30—17.15 Uhr: Die Braut von Messtna.<br />

Trauerspiel von Friedrich von Schiller.<br />

20.15—22.45 Uhr: Es wird einmal... Lustspiel in<br />

3 Akten von Hans Holt.<br />

Dienstag, 11. Okt., 20.15—23 Uhr: Unter dem Patronat<br />

des Theatervereins: Die wundersame Schusterssrau.<br />

Eine tolle Posse in 2 Akten von Federico Garcia Lorca.<br />

Uebersetzung: Enrigue Beck. (Deutschsprachige Erstauffuhrung.)<br />

Don Quichote. Ballett in 8 Bildern von<br />

Bne Scheitlin. Musik von Mario Salerno. (Urauffuhrung.)<br />

Mittwoch, 12. Okt., 20.15—23 Uhr: Die wundersame Schustersfran.<br />

Don Quichote.<br />

Donnerstag, 13. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Es wird einmal...<br />

Freitag, 14 Oft 20.15-23 Uhr: Die Braut von Messina.<br />

Samstag, 15. Okt., 20.15—23.15: Der Zarewitsch.<br />

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So lautet .der Titel von Vorträgen, die kürzlich anläßlich<br />

der Ausstellung im Pestalozzianum Zürich „Gesundes Volk"<br />

gehalten wurden. Ohne gehört zu haben, was dabei gesprochen<br />

wurde, erschließt sich der ganze Inhalt in den kurzen<br />

Titelworten. Sie deuten auf den Zusammenhang eines ersten<br />

Gliedes einer Kette mit allen hinzutretenden an. Sie weisen<br />

in diesem Falle aus eine Glückskette hin. Wo tüchtige Mütter<br />

wirken, da sind die Familien glücklich und zufrieden, ja mehr<br />

noch, da ist das ganze Volk gesund und stark.<br />

Klarer, eindeutiger könnte nicht zum Ausdruck gebracht<br />

werden, daß somit die Tüchtigkeit der Mutter die Wohlfahrt<br />

eines ganzen Volkes begründet! Welche Tragweite erhält dadurch<br />

das Wirken einer Mutter. Welch ungeheure Verant-<br />

Wartung liegt auf ihr! Dies erkennen heißt sie auf sich nehmen.<br />

Denn wer könnte es verantworten und ertragen, durch eigenes<br />

Versagen oder Verschulden das ganze Volk zu schädigen?<br />

Wer die Verantwortung nicht erkennt, ist irgenwie<br />

blind für das, was das Wesen eines Menschen schlechthin<br />

und den Wert einer Mutter im besondern ausmacht. Solche<br />

Frauen gibt es noch viele, aber auch die Zahl der andern<br />

ist groß. Und damit ist die Hoffnung auf ein gesundes Volk<br />

begründet. Das tüchtige und segensvolle Wirken vieler Frauen<br />

und Mütter bedeutet eine Kraft, die andere ergreifen und<br />

ein Licht, das andere erleuten kann.<br />

Oft genügen wenige Eindrücke, um zu erkennen, ob in<br />

einer Familie Glück und Zufriedenheit herrschen oder nicht.<br />

So hörte ich im Treppenhaus eines Hauses aus dem Badezimmer<br />

einer Wohnung, dessen Fenster offen stand, die anklagende<br />

Stimme eines Knaben: „Du bist keine rechte Mutter,<br />

du bist keine rechte Mutter!" Welch frecher Knabe, möchten<br />

wir entrüstet ausrufen. Wie darf ein Kind so zu seiner Mutter<br />

sprechen! So ehrfurchtlos! Aber wir tun gut, unsere entrüsteten<br />

Gefühle zurüzuhalten und erst die Hintergründe<br />

kennen zu lernen. Was steckt dahinter, daß der Knabe diese<br />

furchtbaren Worte gebraucht hat?<br />

Wir konnten erfahren, daß die Mutter sehr oft, wenn<br />

der Knabe, er besucht die fünfte Klasse, aus der Schule heimkommt,<br />

nicht Zu Hause ist. Selbst am Mittag nicht. Sie ist<br />

dann in die Stadt .gegangen, hält sich in einem- Cafv auf<br />

und besucht am Nachmittag ein Kino. Sie ist nicht gern zu<br />

Hause. Und da der Mann erst am Abend von der Arbeit<br />

heimkommt, findet sie es nicht nötig, „nur" für sich und den<br />

Jungen zu kochen und für ihn da zu sein. Sie glaubt, daß<br />

es genüge, wenn er etwas Eßbares im Küchenkasten finde<br />

und sich in der Wohnung aufhalten könne.<br />

Wenn der Mensch vom Brot allein leben würde, dann<br />

allerdings könnten nicht nur alle Kirchen niedergerissen, so-<br />

O b w a l d e n<br />

Die gute Schweizerware im schönen Schaufenster. Schweizerware<br />

und Schweizerarbeit bedürfen erhöhter Beachtung.<br />

Die Industrie, die Landwirtschaft und die Arbeitnehmer werden<br />

mit vermehrten Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Helfett<br />

wir ihnen im Sinne der Schweizerwoche, indem wir das<br />

Jnlandprodukt bewußt bevorzugen.<br />

Alle Detaillisten und Handwerker die guten Willens sind,<br />

werden in der Zeit vom 15. bis 29. Oktober <strong>1949</strong> in den mit<br />

dem Schweizerwocheplakat geschmückten Auslagen unter dem<br />

Motto „Die gute Schweizerware im schönen Schaufenster"<br />

nur Schweizerprodukte zeigen. Es ist dies ein Appell an die<br />

Konsumenten wie an die Detaillisten und Gewerbetreibenden,<br />

dem Schweizerprodukt gerade in der heutigen Zeit wieder<br />

vermehrte Beachtung zu schenken. Damit stärken wir unsere<br />

wirtschaft und helfen unserem Land.<br />

Schweiz. Gewerbeverband: Dr. P. Gysler, Nationalrat<br />

Schweiz. Detailliften verband: Dr. A. Jten, Ständerat<br />

ideim auch alle Küchentüren geschlossen werden. Doch dienen<br />

ja unsere Küchen nicht nur der nackten Lebenserhaltung, sondern<br />

sind zugleich Stätten, in welchen die tüchtigen Frauen<br />

unt Mütter am Glück und der Wohlfahrt ihrer Familien<br />

bauen. Hier bereiten sie fürsorgend die Speisen her, die nicht<br />

nur den Magen füllen, sondern durch die Art und Weise, wie<br />

dies geschieht und wie sie dargeboten werden, auch die Seele<br />

erfreuen, beitragen zur Wohligkeit und Wärme des häuslichen<br />

Herdes und allen Gliedern das Gefühl der Geborgenheit ver-<br />

Mitteln. Durch die Beseelung der Mutter erhalten die Speifen<br />

über das Materielle hinausgehenden Wert und die Küche<br />

ist gar kein banaler Ort mehr. Die Mahlzeiten werden zu<br />

Gelegenheiten schönen Gemeinschafts- uud Familienlebens,<br />

die keine Frau, der an einer glücklichen Familie gelegen ist,<br />

sich entgehen lassen sollte.<br />

Daran dachte die Frau unseres Beispiels nicht. Sie ließ<br />

zwar nicht den Körper, aber die S e e l e ihres Kindes hungern.<br />

Und das machte den Knaben unzufrieden. Seine Worte sind<br />

das beste Zeichen dafür, daß er litt und sich nach Art der<br />

Kinder und aller primitiven Menschen nicht besser als mit<br />

einem Gegenschlag zu helfen wußte. Wir können ihm nicht<br />

böse sein, sondern werden von Mitleid ergriffen und der Gedanke,<br />

daß die seelische Vernachläßigung durch seine Mutter<br />

die Gefahr der Verwahrlosung heraufbeschwört, erfüllt<br />

uns mit ernstlicher Sorge.<br />

Wie anders konnte im Gegensatz zu diesem Knaben der<br />

kleine Kurtli im gleichen Hause seine Mittagszeit erleben!<br />

Vor dem Hause erwartete ihn seine Mutter. Und als er sie<br />

mit dem vollen Marktnetz und einem Sträußchen in der Hand<br />

kommen sah, eilte er ihr entgegen. Sie stellte die Tasche ab,<br />

umfing ihr Büblein und drückte ihm einen Kuß auf die Stirne,<br />

der allein genügt hätte, das Leben zur Seligkeit zu machen.<br />

Sogleich aber ging die Mutter ins Haus, indem sie sagte:<br />

„Nun will ich aber machen, daß etwas auf den Tisch kommt,<br />

daß Vati nicht warten muß und zufrieden ist. Kannst dann<br />

noch die Blümlein auf den Tisch stellen, Kurtli!" Und verschwunden<br />

war sie. Kurtli eilte ihr nach, rief das Haus hinauf:<br />

„Mutti, ich komme jetzt schon zu dir!" Der Knabe spürte, daß<br />

es ihm nigends wohler als bei seiner Mutter ^ein konnte.<br />

Und wie ihm, so ging es auch dem Vater. Es war eine glückliche,<br />

zufriedene Familie, weil die Mutter nicht nur tüchtig<br />

und geschickt, fleißig und treu das Hauswesen besorgte, sondern<br />

zugleich in alles was sie tat, die WärmedesHerz<br />

e n s hineinlegte.<br />

Glied um Glied fügte sie damit der anfangs erwähnten<br />

Glückskette bei, deren Endring „Gesundes Volk" heißt! Möchte<br />

von uns selbst Gleiches gesagt werden können! Dr. E. Brn.<br />

Die Fortbildungsschule ist eine der vorteilhaftesten Neuerungen<br />

des Schulgesetzes vom 4. Mai 1947. Sie ist nichts an-<br />

, reS als die Erfüllung einer gerechten Forderung, die heißt:<br />

nicht bloß die Gewerbeschüler sollen die Borteile der berufn<br />

che n Weiterbildung genießen, sondern alle Jüng-<br />

>uge, mögen sie nun in der Landwirtschaft oder in der Favrik^oder<br />

in einem äderen Betrieb tätig sein.<br />

, 3 n fast allen Kantonen der Schweiz bestehen die Fort-<br />

Wungsschulen schon seit vielen Jahren. Es war ein Bedürfnis<br />

und eine dringliche Notwendigkeit, sie auch für Obwalden<br />

M neuen Schulgesetz zu verankern. Es ist daher zu hoffen,<br />

aß die Eltern und ihre Söhne das nötige Verständnis<br />

sur die neue Schule aufbringen und die Anmeldepflicht bald<br />

"lullen.<br />

, Das letzte Amtsblatt hat verraten, was alles den Wissens-<br />

Ästigen jungen Männern in der Fortbildungsschule geboten<br />

^»en soll. Der Lehrplan ist für die Bedürfnisse der bäuerlichen<br />

wie der nichtbäuerlichen Jugend zugeschnitten und will<br />

dem praktischen Leben aller dienen. Es soll nicht trockene<br />

Schultheorie, sondern wirkliches Leben geboten werden. Es<br />

braucht etwas guten Willen und aufgeschlossenen Sinn —<br />

aber keinen Schultornister!<br />

(Eing.)<br />

Marktbericht vom 5. Okt. <strong>1949</strong>, in Sarnen. Auffuhr:<br />

28 Stiere, 39 Kühe, 13 Rinder, 6 Ziegen. Total Auffuhr<br />

86 Stück. Per Bahn wurden am Marktag 66 Stück Großvieh<br />

und 4 Stück Kleinvieh spediert.<br />

Handel mässig belebt; Preise unverändert; zahlreiche Vertretung<br />

der Händlerschaft.<br />

Polizeidirektion Obwalden.<br />

Tod in den Bergen. (Amtliche Mitteilung.) Ein 18jähriger<br />

deutscher Bursche, namens Kreiner Walter, der sich bei seinem<br />

Paten in Kerns, in den Ferien befand, machte am 30.<br />

September <strong>1949</strong>, ohne Erlaubnis seines Paten, vom Melchtal<br />

aus einen Aufstieg Richtung Widderfeld. Am Abend kehrte<br />

der Jüngling nicht zurück. Am folgenden Tage wurde nach<br />

dem Vermißten erfolglos gesucht und dann schließlich die<br />

Polizei benachrichtigt, die, unterstützt durch Zivilpersonen,<br />

am 2. Oktober neuerdings eine Suchaktion unternahm und<br />

den Vermißten in der Gemeinde Wolfenschießen gelegenen<br />

Alp „Oberlutersee" am Fuße eines ca. 30 m hohen Felsen<br />

fand. Kreiner war tot. Aus den ärztlich festgestellten Verletzungen<br />

ist mit Sicherheit zu schließen, daß der Tod sofort<br />

eingetreten sein mußte. Die Leiche wurde nach Kerns verbracht<br />

und dort bestattet.<br />

Zur kommenden Theatersaison. Eine Zuwendung der<br />

Schweizerischen Vereinigung für Heimatschutz ermöglichte es<br />

der Jury der Gesellschaft für das schweizerische Volkstheater<br />

(Hans Bänninger, Oskar Eberle, Fritz Gribli, Rudolf Joho,<br />

August Schmid), die in den Jahren 1946—48 erschienenen<br />

nichtabendfüllenden Stücke zu beurteilen und die besten durch<br />

Preise auszuzeichnen. Heitere Spiele: Erster Preis:<br />

Jakob Stebler, Muratori; zweite Preise: Albert I. Welti:<br />

Pf raitoe<br />

Hibschi Fraiwe,<br />

Schert zum Gschaiwe,<br />

Aber flichtig, wie der Wind.<br />

Rychi Dame<br />

Wend ä Name,<br />

Wil sie gärä epper sind.<br />

Uberglehrti<br />

Sind verchehrti,<br />

Hand da nume d'Finger druis!<br />

Tifig, frohi,<br />

Frommi Fraiwe<br />

Sind derbest fir Härz und Huis.<br />

H. Egger-Von Moos.<br />

niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />

Es Defizit und Inserat 82793. Ernste Spiele: Erster<br />

Preis Paul Kamer, Gevatter Tod; zweite Preise: Kurt Guggenheim:<br />

Das Friedensfest; Jso Keller: Tanz um Seelen;<br />

Arthur Müller: Frieden ist allerwegen in Gott; Erwin Sutter;<br />

Erdgeist. Zur Aufführung werden außerdem empfohlen<br />

die Originalstücke: Hans Rudolf Balmer-Aeschi: Die rächti<br />

Frau i de Chrone; Jakob Bührer: De Füfer und s Weggli;<br />

Kurt Früh: Drei Wünsche; Paul Kamer: Wie auch wir vergeben;<br />

Heinz Künzi; D Hütte uf der Wasserscheid; außerdem<br />

die Uebersetzungen: Hans Sachs-Toni Husistein: Es geischtet<br />

um d Madlee; Wilhelm Wiesebach-Toni Husistein: Aerger<br />

als de Tüsel. Durch die Sichtung und Auszeichnung der besten<br />

Werke hofft die Gesellschaft für das schweizerische Volkstheater<br />

unseren Laienbühnen einen wichtigen Dienst zu leisten,<br />

hängen doch von der Spielwahl in erster Linie Niveau<br />

und Erfolg einer Volksbühne ab. O. E.<br />

Mädchenschutzverein Sektion Obwalden. Unsere Jahres-<br />

Versammlung findet statt am Sonntag, den 16. Oktober, nachmittags<br />

2 Uhr, in Kerns.<br />

Neben den gewohnten Traktanden wird ein größerer Film<br />

abgerollt: „Die Hauptmannstochter". Er erzählt von einer<br />

Tochter aus besseren Verhältnissen, die für den Hausdienst<br />

keine Freude zeigt, deshalb den Beruf wechselt als Fabrikarbeiterin,<br />

durch Verführung ins Elend gerät, und dann<br />

wieder im Hausdienst nach vielen Entäuschungen viele wahren<br />

Lebensfreuden genießt.<br />

Anschließend spricht Fräulein Lindenmayer, Bahnhosmissionärin,<br />

in Buchs, St. Gallen, über Erfahrungen in ihrem<br />

Beruf.<br />

Vor einiger Zeit hat sogar der Bundesanwalt warnen<br />

müssen vor dem modernen Mädchenhandel, und letztes Jahr<br />

hat der Heilige Vater Papst Pius XII. mit überraschend eindringlichen<br />

Worten die Vertreterinnen des internationalen<br />

Mädchenschutzes aufgemuntert zur vermehrten Betreuung der<br />

gefährdeten weiblichen Jngend. Zum Besuche der Tagung<br />

sind auch NichtMitglieder freundlichst eingeladen. Eintritt ist<br />

frei. -<br />

Mitr. Vereinigung Ob- und Nidwalden. (Eing.) Nun da<br />

unsere Aelpler wieder ins Tal zurückgekehrt sind, rüstet sich<br />

die Mitr. Vereinigung von Ob- und Nidwalden zu ihrem<br />

alljährlichen Treffen.<br />

Dieses Jahr erwarten uns die Kameraden von Lungern,<br />

Sonntag, den 16. Oktober am schönen Lungerer See.<br />

Wir werden uns nicht täuschen, wenn wir annehmen, daß<br />

die diesjährige Tagung wieder um ein Tag schönster Kämeradschaft<br />

wird.<br />

Die Mitr. Vereinigung erstrebt ja in erster Linie gute<br />

Kameradschaft, fördert aber auch das außerdienstliche Schießen.<br />

So werden wir auch in Lungern auf dem Schießstand<br />

unser Können zeigen und es wird hart gehen um den Wanderbecher<br />

und um einige sehr schöne Preise. Schon am Morgen<br />

um 7.00 Uhr wird mit dem Schießen begonnen. Es wäre<br />

ehr zu begrüßen, wenn die <strong>Obwaldner</strong> Schützen sofort am<br />

Morgen antreten würden, damit auch die Kameraden von<br />

Nidwalden noch Gelegenheit haben, ihr Pensum zu erledigen,<br />

denen es leider nicht möglich ist, schon um 7.00 Uhr in Lungern<br />

zu sein. Punkt 12.00 Uhr ist Ende Feuer. Dazwischen<br />

werden wir auch Gott eine Stunde schenken, in einem erhadenen<br />

Feldgottesdienst mit Predigt, gehalten von unserem<br />

Feldprediger H. H. Pfarrer Käslin.<br />

Der Nachmittag ist nebst der Generalversammlung, ganz<br />

der gemütlichen Kameradschaft reserviert.<br />

Zu unserem Treffen in Lungern erwarten wir den letzten<br />

Mann.<br />

^<br />

Die Mitr. Vereinigung Ob- und Nidwalden.


Disziplinfahren der Militär-Motorfahrer von Unterwalden.<br />

Bei strahlend schönem Herbstwetter wickelte sich am 3.<br />

Oktober <strong>1949</strong>, das Disziplinfahren, veranstaltet durch die<br />

Gesellschaft der Militär-Motorsahrer von Unterwalden, dank<br />

sorgfältiger Organisation, sozusagen wie am Schnürchen ab.<br />

Von 31 gemeldeten Fahrern haben 27 ihre Aufgabe gemeistert<br />

und dieses schöne Resultat zeigt, daß der Militär-Motorsahrer<br />

sein Fahrzeug unter heiklen Bedingungen ganz in<br />

seiner Gewalt hat. Es war für den Zuschauer in manchen<br />

Situationen fast atemstockend, wenn der Fahrer im Jeep<br />

mit Anhänger, rückwärtsfahrend in die enge Sackkurve einbog.<br />

Wirklich hier galt es mit Zentimetern zu rechnen, der<br />

Motor brummte, Vor- und Rückwärtskuppelung in Wechseltätigkeit,<br />

das Steuerrad flog nach links und nach rechts, genau<br />

abgemessen auf die Möglichkeit, der Kurve Herr zu werden.<br />

Daß diese Aufgabe auch von einem 12jährigen Knirps,<br />

Sohn von Herrn Sieber, Garage in Hergiswil, gelöst wurde,<br />

ist schon fast bewundernswert. Als Preis durfte er ein prächtiges<br />

Pfadimefser mit heim nehmen.<br />

Rangliste: 1. mit Wanderpreis und gestanztem Zinnteller<br />

mit Unterwaldnerwappen, Bilang Gottfried, Hergisteil,<br />

2. Stutz Fritz, Engelberg, 3. Sieber Carl, Hergiswil,<br />

4. Zimmermann Ernst, Wil, 5. Trachsel Hans, Hergiswil.<br />

Alle diese fünf gelangen mit ihren Leistungen in den Besitz<br />

des Zinntellers.<br />

Präsident Willy Jmfeld, Sarnen, benutzte die wohlgelungene<br />

Veranstaltung zu einer kameradschaftlichen Ansprache<br />

an alle Mitglieder des Vereins und würdigte im besondern<br />

den eigentlichen Gründer des Vereins, Herrn Curt von Deschwanden,<br />

zur Tiefe, Stans. Unserem ersten Präsidenten und<br />

initiativen Förderer der Gesellschaft, unserem Kameraden<br />

Curt, so führte er aus, danken wir heute mit seiner Ernennung<br />

zu unserem Ehrenmitglied. Daß die Militär-Motorsahrer<br />

seine große Arbeit für die Gesellschaft und seinen kameradschaftlichen<br />

Geist zu schätzen wissen, möge ihm auch das von<br />

Kunstmaler Haas-Triverio in Sachsein gemalte Familien-<br />

Wappen beweisen, das wir ihm heute bei diesem Anlasse mit<br />

Freuden überreichen. Und wie es sich gehört, nahm nun die<br />

Gemütlichkeit das Szepter in die Hand, Rinoldi, unser einheimische<br />

Suggestor und Zauberkünstler waltete seines, weit<br />

über unsere Grenzen bekannten Rufes, bannte alles mit seiner<br />

Kunst um sich herum, sogar die Motoren. C.<br />

Sarnen. (Korr.) Die Aelplergesellschaft hielt letzten Sonntag<br />

nach dem Pfarrgottesdienst, ihre ordentliche Herbstversammlung<br />

im Hotel Mühle ab. Es wurde beschlossen auch<br />

dieses Jahr wieder die traditionelle Aelplerkilbi abzuhalten<br />

und zwar am Montag, den 7. November. Als Festwirtschaft<br />

wurde das Hotel Metzgern bestimmt. Zu Beamten wurden<br />

ehrenvoll die folgenden Herren erkoren: Als Bergammen<br />

G. Fanger und M. Burch, Giglen; als Aelplersenior Meinrad<br />

Burch, Oberteilen; als Ehrensenior I. Müller, Kernmatt<br />

und als Ehrenprediger H. H. Kaplan H. Röthlin. Viel<br />

Freund zum Fest!<br />

Schwendi. (Eing.) An einem schönen Septembermorgen<br />

wurde eine liebe, sorgende Mutter zu Grabe getragen. Es war<br />

Witwe Marie Burch-Abächerli, Hintermatt. Die Verstorbene<br />

verdient es mit Recht, wenn wir ihr hier gedenken. Wie das<br />

Grab voll Blumen, so war sie in ihrem Leben stets wie eine<br />

Blume: voll Liebe und Güte. Der erste Gang am Morgen<br />

führte sie zur Kapelle, sonst war sie immer daheim am häuslichen<br />

Herd. Die größte Freude hatte sie an einer schönen<br />

Handarbeit. Auch für die Kapelle hat sie viel gehäkelt und gestickt.<br />

Der liebe Gott wird es ihr lohnen. Selbst bis ins hohe<br />

Alter 'von 75 Jahren nützte sie ihr Talent, bis der Herrgott<br />

sie zu sich rief. Er schenke ihr den ewigen Frieden. Den Angehörigen<br />

aufrichtiges Beileid! M. B.<br />

Sächseln. (Eing.) Ein Sprichwort lautet: „Wer nicht vorwärts<br />

kommt, geht zurück". Das gilt für jeden Beruf und<br />

jedes Unternehmen, auch für die Führung eines Haushaltes.<br />

In den letzten Jahren besuchten viele Töchter die Hauswirtschaftlichen<br />

Fortbildungskurse in Luzern und scheuten dafür<br />

weder Zeit noch Bahngeld. Nachdem die 'gleichen Kurse nun<br />

in der Gemeinde selbst abgehalten werden, dürfen sie sich<br />

hoffentlich auch eines schönen Zuspruches von Seiten der<br />

Frauen und Töchter erfreuen.<br />

Sächseln. (Eing.) An den ersten beiden Oktobersonntagen<br />

besuchten insgesamt 1600 Pilger aus Bayern die Stätten<br />

unseres hl. Landesvaters Bruder Klaus. Diese ersten ausländischen<br />

Pilgerzüge nach Sächseln standen unter der Führung<br />

Sr. Exz. Dr. Neuhäusler, Weihbischof von München,<br />

der sich in väterlich besorgter Weise seiner Leute annahm.<br />

H. H. Domherr und Kaplan W. Durrer fand in seinen Ansprachen<br />

das richtige Wort der Aufmunterung für diese leidgeprüften<br />

Menschen, in deren Antlitz die Spuren des Krieges<br />

und der letzten schweren fünfzehn Jahre deutlich geschrieben<br />

stehen. Bon den schönen Feiern bei Bruder Klaus und<br />

vom Besuch feiner Heiligtümer wie von unserem friedliche ^<br />

Ländchen tief beeindruckt, meinte mehr als ein Wallfahrer.<br />

„Wenn ihr Schweizer nur wüßtet, was ihr an eurer Heima<br />

besitzet". Wir wollen es glauben nnd Gott danken.<br />

Sächseln. Negerbesuch. War das eine Ueberraschung für<br />

die Kinder, als da plötzlich gegen Schluß der Schulmesse vier<br />

große, prächtige Neger als Ministranten an den Altar sehnt*<br />

ten. Sie kamen von Südwest-Afrika, fprachen ausgezeichnet<br />

französisch und sogar etwas deutsch. Sie besuchten die Stätten<br />

von Sächseln und Flüeli und wünschten, auch den Schulkindern<br />

einen Besuch zu machen. In den Schulen sangen sie in<br />

ihrer Negersprache religiöse und heimatliche Lieder und einer<br />

der Neger ermunterte in seinem gebrochenen Deutsch die Kin-<br />

! der: „Seid immer recht brav und fleißig! Lernet gut! Bei<br />

tet viel für die Heiden. Wenn ihr 'groß seid, kommt zu uns!"<br />

I Die Schulkinder antworteten mit starkem Klatschen und dem<br />

j <strong>Obwaldner</strong>lied. Von Sächseln reisten die Neger ins Elsaß.<br />

Alpnach-Stad. (Eing.) Die „Städer" begehen am nächsten<br />

Sonntag als letzte im Kanton ihr Kirchweihfest, das auch wieder<br />

mit bescheidenen weltlichen Freuden verbunden ist. Nachdem<br />

die Dörfer-Kilwi leider so bös verregnet war, wird man,<br />

diesmal sicher unter der strahlenden Spätherbstsonne,^ gerne<br />

einen Spaziergang in den Stad machen und sich dort während<br />

einigen Stunden am bekannt gemütlichen Kilwileben freuen.<br />

(Vgl Inserat in dieser Nummer.)<br />

Giswil. (Korr.) Aus der „Grünen" Nr. 39 entnehmen wir<br />

folgende, beachtenswerte Notiz über Alpderbefferungen<br />

der Teilsame Großteil:<br />

In Obwalden hat die Teilsame Großteil-Giswil größere<br />

Alpverbesserungen durchgeführt. Sie erstellte im Hohgehren<br />

eine 700 m lange Wasserleitung für 17 000 Franken und<br />

führte auch Hüttenreparaturen und eine Waldrohdung durch.<br />

Aus der Loh-Alp wurden aufgewendet 1200 Franken für<br />

eine Wasserleitung und 12 500 Franken für Wasserverbesserungen<br />

und 8000 Franken für Hüttenreparaturen. Der jährliche<br />

Alpzins von beiden Alpen zusammen beträgt 2650 Franken.<br />

Mancher Familienvater hat bei diesen Arbeiten vorübergehende<br />

Beschäftigung gefunden, die oft mit Strapazen verbunden<br />

war."<br />

In dieser Hinsicht gebührt den Teilenräten für ihre Bemühungen<br />

der aufrichtige Dank. Man ist doch gewillt, auch<br />

aus den Riedalpen das Beste zu holen. Hohgehren und Loh,<br />

zusammengehörend, darf nun nicht mehr so sehr bemängelt<br />

werden, würden mehr Aelpler sich entschließen, dort sich der<br />

Aufgabe zu widmen. Für ein oder zwei Aelpler ist sicher zu<br />

viel zugemutet, eine große Alp mit viel Vieh zu bewirtschaften.<br />

Auch im Rüeben dürsten mehr Aelpler sich zur Verfügung<br />

stellen. Und die Hütten dort bedürfen dringender Verbesserungen,<br />

ebenso die Wasserleitung in ihrer Nähe. Wir<br />

überlassen es dem Teilenrat, den Notwendigkeiten sich zu widmen,<br />

soweit die Finanzen erlauben, solche Mängel zu beheben.<br />

Wir hoffen das Beste.<br />

Kantone<br />

Bern. Theaterkurs und Uraufführung in Konolfingen. fpk.<br />

30 Interessenten hatten sich zur diesjährigen bernischen Arbeitswoche<br />

für das Volkstheater — es war bie siebente —<br />

eingefunden. Die vom Berner Heimatschutz und der bernischen<br />

Vereinigung für Tracht und Heimat mit der immer tatkräftigen<br />

Unterstützung der bernischen Erziehungsdirektion unternommene<br />

Arbeitswoche bezweckt die Förderung der Laien-<br />

Spieler und -Regisseure zu Stadt und Land. Die Volksbühne<br />

besitzt nun seit Jahren eine Reihe hervorragender Stücke, die<br />

sich vorteilhaft von den Schauerdramen früherer Zeiten unterscheiden.<br />

Man muß sie aber auch spielen können.<br />

Als Kursleiter amteten wiederum Dr. W. Staender, Großhöchsteten,<br />

und Fritz Gribi, Konolfingen, assistiert von Rudolf<br />

Joho, Bern. Das Bühnenbild, die Bühnenbeleuchtung,<br />

das Schultheater, Regieübungen, Kostüme und Maske waren<br />

zu bearbeiten. Pros Hugo Sander, Ascona, und Max Reinbold,<br />

Basel, waren beigezogen.<br />

Alle die behandelten Fragen ließen sich praktisch erproben<br />

an der Vorbereitung zur Uraufführung des Kursspieles von<br />

Rudolf Joho: „Die schwarzi Spinnele", nach der bekannten<br />

Erzählung von Jeremias Gotthelf. Elf Bilder, die wie farbige<br />

Holzschnitte wirken, berichten vom erschütternden Kampf<br />

zwischen Gut und Böse. Die ausgezeichneten Laienspieler<br />

wurden ihrer schwierigen Rollen gerecht. Der Autor selber<br />

spielte eindrücklich den Teufel in fünffacher Verwandlung.<br />

Eine vollständig neue Bühne mit Rundhorizont, erstellt von<br />

der Zürcher Firma Jsler & Co., trug wesentlich zum guten<br />

Gelingen bei. Friedrich Niggli hatte einige Lieder komponiert.<br />

Eine ergriffene, zahlreiche Zuschauerschar, darunter Erziehungsdirektor<br />

Dr. Feldmann und alt Regierungsrat Rudolf,<br />

folgte dem eigenartigen Spiel. Nur Vereine mit überdurchschnittlich<br />

begabten Spielern dürfen sich an dieses Spiel<br />

wagen.<br />

Das Lächeln der Mutter ist ein Segen fürs ganze Hauz.<br />

^akob Lorenz<br />

Freiburg. Chanoine Jo s e pH Bovet 70jähria<br />

Am 7. Oktober konnte Domherr Joseph Bovet, der bekannte<br />

Musikdirektor und Komponist Freiburgs, seinen 70. Geburtstag<br />

feiern. Der unermüdliche Arbeiter im Dienste der Kunst<br />

kann bei diesem Anlaß auf eine außerordentlich erfolgreiche<br />

Tätigkeit als Musiklehrer, Gesangsdirektor und als Komponist<br />

zurückblicken. Sein künstlerisches und patriotisches Schassen hat<br />

ihm in der ganzen Schweiz zur verdienten Wertschätzung verholfen,<br />

und seine Schöpfungen an echten Volksliedern werden<br />

Joseph Bovet unvergeßlich machen. Nicht weniger erfolgreich<br />

war seine Schulung der Chorknaben und die Ausbildung seiner<br />

Schüler der höheren Stufen, des Lehrer- und Priesterseminars<br />

und seine Tätigkeit als Domkapellmeister von St. Nicolas<br />

Möge dem frohmütigen und fleißigen Schaffer auf dem Gebiete<br />

der Musik, dem aufrichtigen Patrioten und frommen Priester<br />

noch viele Jahre seines verdienten otiums beschieden werden.<br />

Neues vom Ausland<br />

Eine Regierung geht...<br />

In Paris hat die Regierung Oueuille demissioniert.<br />

Staatspräsident Auriol ist jetzt aus der Suche nach -einem<br />

neuen französischen Regierungschef, jedoch kann die Wahl nicht<br />

vor dem Zusammentritt der Nationalversammlung getroffen<br />

werden. Vincent Auriol hat bereits seine Konsultationen mit<br />

den Parteivorständen aufgenommen, ebenso mit Edouard<br />

Herriot, dem Präsidenten der Nationalversammlung.<br />

... die andere kommt ungeheißen!<br />

In B e r l i n ist auf russischen Befehl der „Deutsche Volksrat"<br />

zusammengetreten, um sich als „Volkskammer", d. h. als<br />

Parlament zu konstituieren und eine o st d e u t s ch e R e g i e -<br />

rung zu wählen. Dieses seltsame Verfahren hat natürlich<br />

mit demokratischen Methoden nicht das geringste zu tun. Bereits<br />

ist auch erklärt worden, daß die schon längst fällig gewesenen<br />

ostdeutschen Landtagswahlen „auf unbestimmte Zeit<br />

verschoben" seien. Die Behördespitzen der ostdeutschen „Volksdemokratie"<br />

sind am Freitag bekanntgegeben worden: an der<br />

Spitze der Regierung steht der S.E.D.-Mann Grotewohl und<br />

als „Staatspräsident" amtet der S.E.D.-Präsident und bekannte<br />

Sowjetknecht Wilhelm Pieck.<br />

Wahlsieg der Volkspartei in Oesterreich.<br />

spk. Die österreichischen Nationalratswahlen vom Sonntag<br />

sind im großen und ganzen eine Bestätigung dessen, was<br />

aufmerksame Beobachter der Lage schon längere Zeit voraussagten:<br />

die Volkspartei behält die Führung, aber sie verfügt<br />

nicht mehr über das absolute Mehr. Trotzdem ist es richtig,<br />

wenn man mit Bundeskanzler Figl von einem volksparteilichen<br />

Sieg spricht und die Wichtigkeit einer Fortsetzung der<br />

Koalition mit den Sozialisten unterstreicht. Das endgültige<br />

Ergebnis der Wahlen lautet: Oesterreichische Volkspartei 77<br />

(bisher 85) Sitze, Sozialisten 67 (76), Unabhängige 16 (0) und<br />

Linksblock, das heißt Kommunisten und Linkssozialisten 5 (4).<br />

Im ganzen ergeben sich wesentliche, aber noch nicht entscheidende<br />

Verluste der Regierungskoalition, wobei das sozialistische<br />

Verlustkonto höher ist als das der Volkspartei. Die<br />

Oesterreichische Volkspartei bleibt die stärkste Partei im Lande,<br />

ist indessen ebensosehr wie die Sozialisten auf den Koalitionspartner<br />

angewiesen.<br />

Ein interessanter Gesichtspunkt der österreichischen Wahlen<br />

ist ferner die Tatsache, daß das Wahlvolk der Regierungskoalition<br />

konstant geblieben ist, während der Stimmenzuwachs<br />

seit 1945 den Splitterparteien zugute kam, insbesondere der<br />

neuen Partei der Unabhängigen, welche einen großen<br />

Teil der 430 000 amnestierten Ex-Nazis eingeheimst haben<br />

dürfte. Alles in allem kann man die Wahlen vom Sonntag<br />

als einen Faktor der Stabilisierung und Konsolidierung der<br />

parteipolitischen Verhältnisse Oesterreichs bezeichnen.<br />

^eicht mit<br />

Ist halb 9®<br />

Schvoesfei? ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Gegen Abend setzte ein feiner Regen ein. Die Fahrt ging<br />

langsam durch den Sand. Als sie nach Mullins Town kamen,<br />

wurde es Nacht. Der Posten wußte aber zu berichten, daß<br />

der Strand frei sei. Nur eine Stunde etwa fei die See bis<br />

zu den Lagunen hinübergegangen, dann sei das Wasser wieder<br />

abgefallen. So habe ihm der Posten von Manatee gemeldet<br />

Das war wenigstens ein kleiner Trost. Die Fahrt am<br />

Strande war kürzer und sicherer als der Umwea jenseits der<br />

Lagunen.<br />

Die Schwestern beteten den Rosenkranz. Einen nach dem<br />

andern Für die am Unwetter Verunglückten, für die Obdachlofen,<br />

für die barmherzigen Schwestern. Hie und da übermannte<br />

sie der Schlaf, sie nickten ein, schreckten wieder auf<br />

beteten wieder. So ging es Stunde um Stunde Erst im<br />

Morgengrauen tauchte Belize vor ihnen auf. War das Belize?<br />

Außer dem massivgebauten Gouvernement und der Kathödrale<br />

standen noch einige zwanzig Häuser, aber alle ohne<br />

Dacher. Die Straßen waren mit Balken, Brettern und Dacklatten<br />

verbarrikadiert.<br />

^<br />

32<br />

Die Wagen hielten. Man konnte nicht weiter. Die Schwestern<br />

stiegen ab, nahmen ihren Medizinkasten und gingen an<br />

die Arbeit. Sie brauchten nicht lange zu suchen. Ueberall<br />

unter den Trümmern lagen Verwundete. Ein Wimmern und<br />

Stöhnen aus allen Ecken und Winkeln. Beata eilte von Haus<br />

zu Haus, von Ruine zu Ruine. Bei vielen kam die Hilfe zu<br />

spät. Herabstürzende Balken hatten sie erschlagen. Die Ueberlebenden<br />

saßen bei ihren Toten, weinend und jammernd<br />

Beata tröstete, half, verband die Wunden. Bald hatte sie<br />

einige Männer zur Hand. Ließ von denselben eine Tragbare<br />

zimmern und die Toten bergen. Es waren ihrer viele.<br />

Es war gegen Mittag, als sich zwei Schwestern näherten<br />

in denen sie Mercedes und Theresita erkannte. Mühsam arbeiteten<br />

sie sich durch den Schlamm, der die Straßen bedeckte.<br />

„Gott sei ^cmk, Sie leben ja noch!" rief sie ihnen entgegen.<br />

„Ach, und unser rettender Engel ist auch schon da " wunderten<br />

sich die andern.<br />

'<br />

„Und nun werden Sie uns helfen, nicht wahr? Fangen<br />

Sie nur gleich an Dieser Junge hat einen Nagel in den<br />

Rucken bekommen Die Wunde muß gut ausgewaschen werden.<br />

•vSch will unterdessen dieser alten Dame den Arm schienener<br />

ist gebrochen. Wenn ich nur wüßte, wo sich Dr. Fox herumtreibt.<br />

Hier gibt es doch so viel für ihn zu tun."<br />

„Wir trafen ihn am andern Ende der Stadt. Auch der<br />

Gouverneur war da. Wir waren eben bei Theresitas Eltern,<br />

»te leben noch. Auch das Haus ist eines der wenigen, das<br />

nicht zusammengestürzt ist. Aber das Dach fehlt. Und drinnen<br />

Uegt ein fußhoher Schlamm. Die beiden Alten haben auf der<br />

to0nn<br />

kommen^laseN' 3°' ^ denn Sie eigentlich herge-<br />

„Heute früh. Wir sind die Nacht durchgefahren. Wie sieht<br />

es bei den Barmherzigen Schwestern ans?"<br />

„Gott sei Dank, Menschenleben sind nicht zu beklagen,"<br />

en Segnete Schwester Mercedes. „Wir wurden alle wie durch<br />

? e L 9e I ett8t " ® ir beide waren in einem Nebenhaus<br />

untergebracht. Gegen Mittag kam plötzlich eine Schwester gelaufen<br />

und rief uns. Wir hatten das Haus kaum verlassen,<br />

Ä v öusammen.Wir eilten in die Kapelle, die im<br />

r 9 ®° rt toaren fast alle Schwestern mit den<br />

Beten<br />

versammelt. Da gab es ein heftiges<br />

mir<br />

vorstellen", meinte Beata, während<br />

sie den Verband um den Arm der verletzten Frau wickelte.<br />

frifw"<br />

Erzählerin fort, „sprang die Saq-.<br />

I<br />

tn ' unter plötzlicher Eingebung aus, stürzte zum<br />

» ^ a s Alterheiligste heraus und verließ die<br />

Kapelle Natürlich folgten wir ihr." Sie unterbrach sich. „Und<br />

was soll ich jetzt tun?"


Der loyale Gottwald<br />

W-e umfassend die allgemeine Vertrauenskrise in der bolschewistischen<br />

Tschechoslowakei ist, kann man einem neuesten<br />

Prager Gerücht entnehmen, wonach sogar Präsident Gottwald<br />

„des Titoismus verdächtig" sei. Gottwald selber hat es<br />

bar für notwendig erachtet, solchen ärgerlichen Meldungen<br />

entgegenzutreten, einer „Kriegerdenkmalrede" in Prag<br />

erklärte der Präsident, d-e tschechisch-russische Freundschaft<br />

0e0en et r " neues München. Wirklich? Vielleicht<br />

heißt eo nur zu bald: Gottwald denkt und der Kreml<br />

lenkt. Es wäre nicht das erstemal. '<br />

der Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30 Kammermusik.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Musik zur Unterhaltung.<br />

18.30 Kostproben unterhaltender Musik. 18.50 Piste und Stadion.<br />

19.10 Weltchronik. 20.15 Am runden Tisch. 21.00 Freitags-Orgelkonzert.<br />

21.40 Aus dem Notizbuch des Reporters.<br />

Samstag, 15. Oktober<br />

11.30 Militärkonzert. 12.05 Berühmte Stimmen. 12.40<br />

Beliebte Melodien. 13.30 Die Woche im Bundeshaus. 14.00<br />

4.oni Bell. 14.25 Unbekannte Schweizer Schulen. 14.45 Lustige<br />

Musik aus zwei Klavieren. 15.00 Heilige Wasser. 15.20<br />

Kammermnsikgruppe von Sftabio Turin. 16.00 Wir kommen<br />

zu dir. 16.30 Radioorchester. 17.30 Naturkundliche Plauderei.<br />

18.00 Berner Kammerorchester. 18.35 Das soziale Weltgesicht.<br />

19.10 Röseligarten-Lieder. 19.40 Westschweizer-Chronik. 20.00<br />

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79. Jahrgang — Nr. 82<br />

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$1/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

„ B e i X ist d e r Zucker S R p . billiger!"<br />

Die Kriegszeit mit ihrem Preiskontrollsystem ist heute so<br />

gut wie verschwunden. Dafür beginnt wieder ein Konturrenzkampf<br />

auf 1 den verschiedensten Gebieten und mit den<br />

mannigfaltigsten Waffen. Im allgemeinen werden Händler<br />

und Konsumenten es begrüßen, wenn die überhöhten Kriegspreise<br />

sich allmählich auf ein normales Niveau zurückbilden.<br />

Im Folgenden sei nur auf einige unliebsame Begleiterscheirangen<br />

und Hintergründe der Preisdrückerei im Detailhandel<br />

und Kleingewerbe hingewiesen.<br />

Wenn die bescheidene Arbeiterfrau, Bäuerin oder Familienmutter<br />

den niederen Preisen nachgeht, weil sie in<br />

ihren Verhältnissen wirklich sparen will und sparen mutz, so<br />

ist das sicher begreiflich. Aber es berührt einem eigenartig,<br />

wenn sogenannte bessere Kreise, die noch Qualität kaufen und<br />

gute Preise zahlen könnten, ständig die Warenhäuser oder<br />

die Verkaufsfilialen von Großbetrieben bevorzugen und bei<br />

denen einkaufen, deren Preisabschläge mit den größten Lettern<br />

in den Zeitungen prangen. Bei näherem Zusehen handelt<br />

es sich hier gar nicht um ein wirkliches Sparen. Diese<br />

billigen Quellen für die Deckung des täglichen Bedarfes und<br />

die aus gutmütiger Unbeholfenheit oder unter einem gewissen<br />

Druck stehenden, billig arbeitenden Handwerker, werden nur<br />

deshalb aufgesucht, damit umso mehr Geld in Luxusgüter<br />

hineingesteckt werden kann. Ja, sogar in weiten Kreisen der<br />

Arbeiterschaft, wenigstens in größeren Jndustrieorten, ist<br />

man beim Einkauf der täglichen Bedarfsartikel wie Teigwaren,<br />

Zucker, Waschmittel usw. knauserig darauf bedacht,<br />

der billigsten Bezugsquelle nachzujagen In jedem Tram kann<br />

man solche Gespräche hören. Wenn aber auch Arbeiterfrauen<br />

viel teures Geld für eine Behandlung ihrer Haare auslegen<br />

und die feinsten Cremen und Parfums auswählen, da spürt<br />

man vom Sparen nicht mehr viel.<br />

Die gleichen Kreise, die vom Arbeitgeber ein Maximum<br />

an Lohn für sich beanspruchen wollen, gönnen dem Dorfkrämer<br />

kaum das Minimum des Preises. Man hat unausgesprachen<br />

die unrichtige Idee, jeder Krämer und Händler sei<br />

ein Schmarotzer an der menschlichen Gesellschaft, er lebe nur<br />

auf Kosten der Mitmenschen und habe überall IMprozentige<br />

Gewinne. Daher erachtet man den Preisdruck als selbstverständlich,<br />

wehrt sich aber energisch gegen einen Lohndruck.<br />

Nun weiß jeder Vernünftige, und der Detailhändler am<br />

allerbesten, daß gerade bei ben Waren des täglichen Bedarfes<br />

(Lebensmittel, Waschmittel usw.) die Handelsspanne am geringsten<br />

und bei Markenartikeln der Verkaufspreis ohnehin<br />

dem Händler vorgeschrieben ist, während bei kosmetischen<br />

Artikeln und Luxusgegenständen, bei alkoholischen Getränken<br />

und anderen Genußmitteln lOOprozentige Zuschläge nicht<br />

selten sind. Da zahlt man weit überhöhte Preise für Dinge,<br />

die durchaus nicht zu den lebensnotwendigen Dingen zählen,<br />

und richtet den Preiskampf gerade auf jene Waren, an denen<br />

der Krämer am wenigsten verdient.<br />

Es ist für den Außenstehenden nicht leicht, all die Hintergründe<br />

aufzudecken, wieso Großunternehmungen im Klein-<br />

Handel (Warenhäuser, Verkaufsgenossenschaften) ihre Ware<br />

zu billigeren Preisen absetzen können. Sicher ist, daß bei<br />

Großbetrieben des Detailhandels infolge des größeren Umsatzes<br />

>die Einkaufspreise und die fixen Kosten verhältnismäfeig<br />

geringer sind. Wesentlich aber ist, daß diese Verkaufsgeschäfte<br />

von ihren Kunden ohne Pardon sofortige Barzahlung<br />

verlangen. Man muß selber einen Laden oder ein Kleingewerbe<br />

auf dem Lande betrieben haben, um zu wissen, wie<br />

es oft Monate dauert, bis Geld kommt. Und wehe, wenn<br />

man reklamiert! Daß diese langen Zahlungsfristen für den<br />

Kleinhändler einen Zinsverlust bedeuten, daß es ihm hierdurch<br />

verunmöglicht wird, auch seinerseits rechtzeitig und mit<br />

Ausnützung seines Skontoabzuges dem Lieferanten zu zahlen,<br />

-daß seine Ware also teurer wird, daran denken die<br />

Kunden zu wenig.<br />

Leider ist oft der Dorfkrämer für viele Leute gerade gut<br />

genug, das zu liefern, was sie in der Stadt oder beim fahrenden<br />

Wagen vergessen haben. Fünf Minuten vor 12 Uhr<br />

muß dann das Kind noch schnell zum Dorfkrämer laufen,<br />

um eine Suppenrolle zu holen.<br />

Das schöne, heimelige Dorflädeli, wo es zu einem gemütlichen<br />

Schwatz noch Zeit gibt, kennt man leider da und dort<br />

nur, wenn ein Verein.Fahnenweihe feiert, eine Tombola<br />

veranstaltet oder eine neue Uniform anschaffen muß. Diese<br />

sonst unbekannten — weil sie 5 Rappen teurer sind —• Geschäftsleute<br />

müssen selbstverständlich etwas beisteuern, denn<br />

die „leben" ja auch vom Dorf.<br />

Der Konsument sollte bedenken: Wenn er auch beim Dorfkrämer<br />

für einige Artikel aus begreiflichen Gründen ein paar<br />

Rappen mehr zahlen muß, so leistet er seinem Mitmenschen<br />

und der Allgemeinheit einen besseren Dienst, als wenn er<br />

einem Großunternehmen zu noch größerer Ausdehnung verhilft.<br />

Er unterstützt eine freie, selbständige Existenz des eigenen<br />

Dorfes, einen Mitmenschen, der Freud und Leid und<br />

auch die Steuern des Dorfes mittragen muß.<br />

Damit dient er weiter der Erhaltung eines gesuuden<br />

Mittelstandes, der das unbedingt notwendige<br />

Rückgrat einer freien, selbständigen Schweiz bildet.<br />

Der Staat hat kein Interesse an der immer weiter um<br />

sich greifenden Zusammenballung des Detailhandels, am<br />

Wachsen der unselbständigen Existenzen. Es mag betriebswirtschaftlich<br />

reizvoll sein, als großer, machtvoller Hecht andere<br />

wehrlose Wesen aufzufressen, aber volkswirtschaftlich ist<br />

es ein Krebsübel. Wenn so ein Kleinhändler an die Wand<br />

gedrückt wird, kommt es nicht darauf an,.ob von einer mehr<br />

kapitalistisch gerichteten Filiale einer Aktiengesellschaft oder<br />

von einer sozial aussehenden Genossenschaft. Das allmähliche<br />

Verschwinden des verantwortungstragenden, selbständigen<br />

Kleinhändlers aber ist zu bedauern und macht einen nicht<br />

unwichtigen Teil der Sozialisierung der schweizerischen Wirtschaft<br />

aus. Eine Erscheinung, an der wir selber, ohne es zu<br />

merken, schuld sind, und die wir freie Schweizer im Tiefsten<br />

doch ganz und gar nicht herberwünschen.<br />

Für die selbständigen Detailhändler und Gewerbetreibenden<br />

ergeht eine ernste Mahnung, nicht stehen zu bleiben und<br />

nicht mit veralteten Methoden weiterzuwursteln. Mehr denn<br />

je ist eine gediegene kaufmännische Ausbildung notwendig:<br />

Kenntnisse der Lagerhaltung, der Warenbehandlung, der<br />

Buchhaltung und Kalkulation. Freundliche Behandlung der<br />

Kunden, Ordnung, Reinlichkeit, Qualität, zuerst Dienen und<br />

dann verdienen, eine wahrhaft christliche Berufsauffassung:<br />

das alles sind wesentliche Werbefaktoren eines jeden Betriebes.<br />

Man sollte nicht die staatliche Gewalt zu Hilfe rufen<br />

müssen, um unliebsame Ableger der Großunternehmungen<br />

des Kleinhandels fernzuhalten. Gründliche Berufsbildung<br />

und rationelle Betriebsgestaltung würden da und dort im<br />

selbständigen Kleinhandel eine Preissenkung erlauben, um<br />

so die Kunden an sich zu ziehen. Aber auch die Konsumenten<br />

des gleichen Ortes oder Dorfes müssen manchmal zu einem<br />

S c h w e i z e r - W o c h e<br />

15.-29. Okt. <strong>1949</strong><br />

kleinen Opfer bereit sein, wenn es gilt, den freien, selbständigen<br />

Kleinhandel und damit eine bedeutende Gruppe<br />

des schweizerischen Mittelstandes lebenskräftig zu erhalten.<br />

-t-r<br />

Nachschrift der Redaktion:<br />

Unter den angeführten Werbefaktoren für den Gewerbetreibenden<br />

und Detailhändler hat unser Mitarbeiter den<br />

einen vergessen: die Kundenwerbung durch die Reklame.<br />

Und da erlauben wir uns bescheiden, unsere Dienste anzubieten.<br />

Unsere Zeitung wird sich noch in vermehrtem Matze<br />

für Gewerbetreibende und Detailhandel und damit für die<br />

Erhaltung eines gesunden Mittelstandes einsetzen können,<br />

wenn sie -— und nicht nur das Amtsblatt, das uns keine<br />

Einnahmen bringt — vermehrt nicht nur von den luzernischen,<br />

sondern auch von den einheimischen Geschäften<br />

als Jnsertionsorgan benutzt wird. Auch hier: "... mitenand<br />

gahts besser!"<br />

b<br />

O b w a l d e n<br />

„Ehret einheimisches Schassen!"<br />

Schweizer-Woche 15. bis 29. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

(Eing.) Einmal im Jahre wollen wir, Handwerker und<br />

Detaillisten, uns auf unsere eigene Arbeit besinnen und der<br />

Leistung des schweizerischen Mitmenschen unsere Achtung bezeugen.<br />

Einmal im Jahre wollen wir zu Stadt und Land an<br />

einer festlichen Schau einheimischer Erzeugnisse unser Selbstvertrauen<br />

stärken, und der Verbundenheit mit denjenigen<br />

Ausdruck geben, die das Schweizer Qualitätsprodukt zu einem<br />

Begriff gemacht halben, der Weltgeltung besitzt. Zwei Wochen<br />

im Jahre sind nicht zu viel, um zu bekunden, daß wir zu den<br />

schöpferischen, produktiven Kräften Unseres Landes stehen<br />

wollen. Zwei Wochen im Jahre sind nicht zuviel, um gegen<br />

die Methoden rücksichtsloser Markteroberung mit ruhiger,<br />

schweizerischer Besonnenheit zu demonstrieren<br />

Aber nicht nur während den zwei festlichen Wochen, nein,<br />

das ganze Jahr hindurch halten wir uns nachdrücklicher denn<br />

je an den alten Hausspruch:<br />

„Ehret einheimisches Schaffen"<br />

Anfangs Oktober suchten zu Stadt und Land treue<br />

Mitarbeiter der Schweizerwoche alle Detaillisten und Ladenbesitzer<br />

auf, um ihnen das schmucke Schaufensterplakat zu<br />

überbringen.<br />

Dieses will an die solidarische Gesinnung des Käufers und<br />

Mitbürgers appellieren, zur Bevorzugung alles dessen, was<br />

an den Arbeitsplätzen unserer schweizerischer Betriebe geschasfen<br />

wird.<br />


Aus Obwaldens Gewerbe:<br />

E i n e F a m<br />

Vor genau 102 Jahren, anno 1847, zog der junge Robert<br />

Haas von Kriens, seines Zeichens Steinmetz, nach Sächseln,<br />

um dort sein Handwerk auszuüben. Zwei Jahre später, 1849,<br />

erstand der unternehmungslustige junge Mann das Haus unter<br />

der Straße, das jetzt, schön renoviert, der Familie Metzger<br />

Ringeisen gehört. Dort fing er die erste Eisenhandlung im<br />

Kanton Obwalden an, verheiratete sich mit der Tochter des<br />

damaligen Gemeindeschreibers Bürgi von Sächseln und brachte<br />

es in rastloser Arbeit, bei Einfachheit und Sparsamkeit, tatkräftig<br />

unterstützt von seinen Söhnen und Töchtern, zu ansehnlichem<br />

Wohlstand. Ganz anfangs der 70er Jahre verkaufte er<br />

das Haus (die ältern unter uns werden sich der markanten<br />

Figur des Dorfpolizisten Kamill Rohrer, der hier lebte und<br />

starb, noch gut erinnern) und kaufte das von Architekt Röthlin<br />

erbaute sogenannte „Schmidtenhaus" mit den hohen Fenstern<br />

und dem schönen Umschwung, in dem jetzt die Urenkel<br />

des einstigen Besitzers wohnen. In den Jahren 1870/73 war<br />

hier die Schnitzlerschule der bekannten Brienzer Schnitzlermeister.<br />

Robert Haas jun. zählte als 13jähriger Knabe zu<br />

ihren ersten Schülern. — Paul Federer, der Vater unseres<br />

Heimatdichters Heinrich Federer, übte an dieser Schnitzlerschule<br />

das Amt eines Zeichnungslehrers und Modelleurs aus.<br />

Diese Berufung war einer der Gründe zur Umsiedlung der<br />

Familie Federer von Brienz nach Sächseln. — In der<br />

Remise hinter dem Haus war lange ein umfangreiches Lager<br />

von Geigenholz untergebracht.<br />

Die Eisenhandlung in Sächseln erwies sich als zu klein<br />

für Vater Haas' Wagemut. So gründete er ein neues Geschüft<br />

in Sarnen, richtete in Lungern und Engelberg Filialen<br />

ein, besuchte regelmäßig die Märkte in Meiringen. Die Ware<br />

wurde jahrzehntelang mit Roß und Wagen an der Sust in<br />

Alpnachstad oder in Luzern geholt, bis in den 80er Jahren<br />

der Bau der Brüniglinie hier gründlich Wandel schuf. Wie<br />

manche Postkutschenidylle, wieviel Landstraßenpoesie wurde<br />

damit zerstört — welch ganz andere Entwicklung nahm aber<br />

von da an der Handel und Verkehr, die Fremdenindustrie! —<br />

Wir laden alle Detaillisten ein, jedes Schaufenster mit<br />

den Plakaten auszuschmücken, und während der diesjährigen<br />

Schweizerwoche eine wirksame Schaufensterwerbung durchzuführen.<br />

Die Schweizerwoche ist wegen ihrer zeitlichen Festlegung<br />

zum Teil auch als Ueberleitung zum Wintergeschäft,<br />

zum Teil als Vorschau auf Weihnachten zu betrachten.<br />

Die ganze Demonstration wird daher um so eindrücklicher<br />

ausfallen, wenn ab 15. Oktober wirklich aus allen Schanfenstern<br />

die S'chweizerwoche-Plakate den Konsumenten entgegenstrahlen.<br />

—.—<br />

* Von Kriegstaten und schweren Kämpfen werden unsere<br />

Soldaten bei ihrer Heimkehr wohl manches zu erzählen wissen.<br />

Auf die angelegentliche Mahnung in unserer Zeitung:<br />

„Nämids de nid z'ruich — die andern sind auch Eidgenossen!"<br />

hörte offenbar niemand. In den Manövern, die vom<br />

Montagabend bis Donnerstag dauerten, sahen sie nun einmal<br />

in den Roten den in die Schweiz eingebrochenen Feind und<br />

wollten es ihm daher auch richtig heimzahlen. Zuerst hörte<br />

man von einem heißen Kampf der 47er um Suhr, den die<br />

Schiedsrichter, um Gewehrkolben zu fchonen, vorzeitig abbrechen<br />

ließen. Den zweiten Großkampf gabs für das Bat.<br />

47 am Mittwoch, beim wichtigen Straßenknotenpunkt Leurwil.<br />

Hier Maxen unsere Mannen ganz dabei und erwarteten<br />

den „Feind" ä la Morgarten mit Steinen und Trämeln. Wenig<br />

erfreut zeigten sich natürlich die Berner, die mit einer<br />

parfümierten Douche aus dem „Gülle-Kaste" empfanKn wurden.<br />

Für die Wendrohrführer -hatten die Schiedsrichter natürlich<br />

kein Lob übrig, im Geheimen aber haben sie sich sicher<br />

auch am totalen Einsatz und dem Kampfwillen unserer Truppen<br />

gefreut.<br />

Oberstkorpskommandant Gübeli kam gerade zu einem<br />

Handgemenge, bei dem es hart auf hart ging und keine Partei<br />

die andere besonders schonte. Schmunzelnd meinte er, er<br />

habe ja immer gewußt, warum er für den Ernstfall das Bat.<br />

47 am Haupteinfalltor zum Reduit, am Lopper, vorgesehen<br />

habe -— und zwar nicht in Bunkern, sondern hinter den<br />

Steinen! Die draufgängerischen Mannen mit ihrem Jägerblut<br />

in den Adern hätten mit wohlgezielten Schüssen und<br />

Kolbenhieben jedem Angreifer das Leben sauer gemacht!<br />

Die ersten großen Manöver nach dem Krieg galten in<br />

erster Linie der Führerschulung. Sie machten aber die Truppe<br />

auch mit den neuen Kampfmethoden im Ernstfall vertraut.<br />

So wurden beispielsweise am Donnerstag hinter den eigenen<br />

Linien völlig unerwartet Luftlandedivisionen abgesetzt, durch<br />

die sich die Soldaten den Rückzug ins Reduit zu erkämpfen<br />

hatten.<br />

Die heutige Generation kann sich die damalige patriarchalische<br />

Einfachheit nur schwer mehr vorstellen. Man vergleiche, irrn<br />

nur ein Beispiel anzuführen, die offene finstere und rußige<br />

Küche von anno dazumal mit der hellen und sauberen, modernen<br />

Wohnküche von heute. —• Hier die weißen Kacheln,<br />

der elektrische Herd, heißes und kaltes Wasser mit einem Griff,<br />

der Kühlschrank, die raffinierten Apparate und Maschinen als<br />

Helfer der Hausfrau! — Dort die dunkle, nur von einem<br />

rußenden Oellicht sparsam erhellte Küche, offen bis zum Dach<br />

(im schwelenden Rauchfang hingen als etwelche Kompensation<br />

Würste und Schinken zum Räuchern). Bei jedem Wetter<br />

mußte das Wasser im Freien geholt werden, im Winter gefror<br />

alles Stein und Bein, die Hausmutter, wie eine Eskimofrau<br />

von oben bis unten in wärmende Kleidungsstücke eingemummt,<br />

stand dennoch frierend am Herd. Man stelle sich eine Frau<br />

mit kleinen Kindern vor, die nachts aus der warmen Kammer<br />

in die eiskalte Küche hinaus mußte, um dem schreienden Kleinen<br />

die Milch zu wärmen. — Und doch lebten die Leute auch,<br />

sie waren nur abgehärteter und widerstandsfähiger gegen allerlei<br />

Krankheiten als die heutige, vielfach verzärtelte Generation.<br />

Vater Haas, gestorben 1839, erlebte selbst noch manche<br />

Neuerung und paßte sich als kluger Geschäftsmann den geänderten<br />

Verhältnissen sofort an. Eine Umwälzung im wahren<br />

Sinne des Wortes gab es unter ihm auf dem Gebiete der<br />

Beleuchtungstechnik. Unsere Altvorderen hatten Rüb- oder<br />

Nußöllichter. Das Petroleum räumte mit dem qualmenden<br />

Oellämpchen auf. Schon längst ist auch die heimelige Petrollampe<br />

in die Gerümpelkammer gewandert, seit die Elektrizität<br />

die entlegensten Heimetli mit Strom versorgt. —• Ja, vieles<br />

hat sich geändert in diesen hundert Jahren, aber eines ist<br />

geblieben — die sprichwörtliche Rechtlichkeit und grnndanständige,<br />

Gesinnung des Begründers der Eisenhandlung Haas, die<br />

heute noch in zwei blühenden Geschäften in Sächseln und Sarnen<br />

fortlebt und fortleben wird, solange das alte Wort noch<br />

Geltung hat: ehrlich währt am längsten!<br />

Die Manöver konnten bei schönstem Herbstwetter durchgesürht<br />

werden. Gebe Gott, daß das, was hier nur Uebung<br />

war, nie zu blutigem Ernst werde!<br />

Sarnen. * Das Dreimüdelhaus, eine überflüssige Operette,<br />

die aber von allen Operettenbühnen von Zeit zu Zeit auf<br />

den Spielplan gesetzt wird, als sogenanntes „Kassastück"!<br />

Daß nun offenbar auch dieser einzige Charakter der Operette<br />

durch die zum Teil vernichtende Kritik, die sie von Musiksachverständigen<br />

über sich ergehen lassen mußte, bedenklich<br />

ramponiert ist, hat die eine Aufführung in Sarnen gezeigt.<br />

Das durch die frühere Operettenbühne des Herrn Kintzl<br />

verstärkte Ensemble der Operettenbühne Winterthur versuchte<br />

alles, um dem Stück die „triefende Sentimentalität" zu nehmen<br />

und verHals ihm zu einer anerkennenswert durchschnittlich<br />

guten Wiedergabe. Bei all den äußerlich guten Leistungen<br />

konnte man doch nicht so recht froh werden, weil diese Operette<br />

„das Schicksal des weltfremden Romantikers Schubert<br />

ebenso verkitscht, wie es seine unsterblichen Melodien in einer<br />

Zwangsverbindung mit minderwertigen Texten vergewaltigt"<br />

(Atlantisbuch der Musik). E. Salghini gab den Schubert<br />

für den ihm zur Verfügung stehenden Part so treu wie möglich<br />

und mit einem tragenden Bariton wieder. Nanni Becker<br />

schuf ein sympathisches Hanners, Anita Mani hätte als Hoftheatersängerin<br />

Grisi noch gewonnen, wenn sie ihre Jtalianita,<br />

nicht so sehr übertrieben hätte. O. Kintzl's komisches Talent<br />

als Hofglasermeister Tschöll, mit seiner polizistischen<br />

Spürnase, war bedeutend bemerkenswerter als sein gesangliches.<br />

Eine kabarettistische Glanzleistung bot Kurt Brunner<br />

als Sittenspitzel. Auch das weitere Ensemble fügte sich gut<br />

in den Rahmen und wurde reichlich applaudiert. Der Leiter<br />

des Unternehmens sprach am Schluß der Aufführung dem<br />

Publikum und den Gemeindeinstanzen den Dank aus und<br />

gab bekannt, daß während der eigentlichen Theatersaison<br />

hier in Sarnen die hiesige Bühnenvereinigung die Operette<br />

„Schwarzwaldmädel" inszenieren werde, während dann die<br />

Operettenbühne Winterthur nach Ostern nochmals mit „Päganini"<br />

oder -dem „Weißen Rössel" aufwarte.<br />

Sarnen. * Die Snbsilvania, Studentenverbindung<br />

am Kollegium in Sarnen, hat sich für das Wintersemester<br />

<strong>1949</strong>/50' rekonstruiert. Es wurden gewählt als Senior:<br />

Röthlin Edi, von Sarnen; Consenior: Zemp Joses, Wolhusen;<br />

Aktuar: Schneeberger Rene, von Oberdorf; Fuchs-<br />

Major: Dubach Walter, Luzern. Den Chargierten unsere<br />

Glückwünsche, der ganzen Verbindung ein gedeihliches Semester!<br />

Kägiswil. (Eing.) Wir haben in der letzten Nummer des<br />

Blattes mit Interesse die Notiz von den Wildfrevlern<br />

gelesen, denen hoffentlich bald das Handwerk gelegt wird.<br />

Unsere Landleute im Schwarzenberg wüßten dazn auch eine<br />

wenig erfreuliche Geschichte. Lange Zeit sahen sie ob Schwctrzenberg-Ribeli<br />

fast täglich ein Prachtstier von einem Rehbock.<br />

Vor zirka drei Wochen hörte man von dort einen Schuß fallen,<br />

und seitdem ist das Tier verschwunden. Zu begrüßen wäre da<br />

eine noch vermehrtere Aufmerksamkeit von seiten der freiwilligen<br />

Jagdaufsicht des Patentjägervereins und des Forst-<br />

Personals, das dazu ja laut Art. 35 der kantonalen Jagd-<br />

Verordnung verpflichtet ist.<br />

Sächseln. (Eing.) Vergangene Woche hat an der Fach-<br />

Prüfung des Schweiz. Schuhmacherverbandes in Bern, Walter<br />

Omlin jun., die Meisterprüfung mit bestem Erfolg<br />

bestanden.<br />

Wir gratulieren dem strebsamen Schuhmachermeister zu<br />

seinem Erfolg.<br />

Alpnach. Aus der Arbeit der „Pro Pilatus". * Die „Pro<br />

Pilatus", die inzwischen auf eine nie erwartete Zahl von<br />

Kollektiv- und Einzelmitgliedern gekommen ist, hielt kürzlich<br />

in Luzern ihre Generalversammlung, um über das bisher<br />

Geleistete Rechenschaft zu geben und neue Aufgaben in Ausficht<br />

zu nehmen.<br />

Die tatkräftige Mitarbeit aller Kreise bei der ersten Aktion<br />

der Verbesserung der Pilatuswege war sehr erfreulich. Der<br />

„Stein des Anstoßes" im alten Tommliweg liegt freilich<br />

immer noch dort. Eine neue Begehung hat gezeigt, daß eine<br />

Sprengung nicht ungefährlich ist; denn es könnten weitere Gesteinsmassen<br />

nachstürzen. So wurde denn vorderhand der gefährliche<br />

Durchgang mit Warnungstafeln kenntlich gemacht.<br />

Einen sehr schönen und sicher wertvollen Erfolg hat die<br />

„Pro Pilatus" in den Verhandlungen mit dem EMD errungen.<br />

Gemäß einer Verfügung vom 8. 7. <strong>1949</strong> ist die Pilatuskette<br />

zum größten Teil für Schießübungen mit allen Waffen<br />

gesperrt. Mehrere Schießpublikationen, die vor dieser Verfügung<br />

erschienen sind, wurden sämtliche zurückgezogen.<br />

Für das Jahr 1950 hat sich die „Pro Pilatus" in erster<br />

Linie die Wegmarkierung durch Tafeln als Aufgabe<br />

gestellt. Das einheitliche Schema sieht folgende Angaben vor:<br />

Standort des Wegweisers, Höhe über Meer, Angabe der Richtungen.<br />

Diese sind dann weiter durch rhombische Tafeln und<br />

Nummern bezeichnet.<br />

Die Arbeiten zur Jnstandstellung der Pilatuswege werden<br />

weitergeführt. Der Uebergang über das Widderfeld bedarf<br />

einer Verbesserung. Auch die Markierung der S k i a b s a h r t<br />

von Pilatuskulm bis Alpnach soll unbedingt in diesem Winter<br />

durch die Zusammenarbeit des SCL mit den Bergfreunden<br />

von Alpnach zustandegekommen.<br />

Herr Bürgerrat Wallimann schilderte anschaulich, welch<br />

große Aufgaben der „Pro Pilatus" im Natur- und Pflanzenschütz<br />

des Pilatusgebietes noch harren, zeigte aber gleichzeitig<br />

auch die großen Schwierigkeiten, die diesen Vorhaben im Wege<br />

stehen. Die Bergfreunde Alpnach bemühen sich seit Jahren<br />

vergeblich, auf unserem schönen Berg wieder EdelweißanzuPflanzen.<br />

Unverständige Touristen machen die Anstrengimgen<br />

zunichte. Einstimmig erklärte sich die Versammlung damit<br />

einverstanden, daß sür dieses, sehr wichtige Gebiet eine<br />

Spezialkommission einzusetzen sei.<br />

Im Anschluß an die Versammlung, die vom verdienten<br />

Präsident E. Blättler geleitet wurde, erklärte, Herr Dr.<br />

I. Kopp in einem lehrreichen Vortrage die geologische Struktur<br />

des Pilatus und gab damit einen Blick in die Jahrtausende<br />

währenden Vorgänge, die unsere Gebirge geformt<br />

haben.<br />

Alpnach. Pilatussahrt der Pilatusveteranen. Längst entschwunden<br />

ist die Zeit, da gemächliche Pilatnsbesucher per<br />

Tragstuhl, oder hoch zu Roß, Maultier oder Esel Hinauftransportiert<br />

wurden. Die wenigen noch lebenden Zeugen jener<br />

Epoche, die selbst bei Transporten mithalfen und mit dem<br />

Pilatnsberg in besonderer Beziehung standen, sind nun von<br />

der „Pro Pilatus" zu einer Pilatussahrt eingeladen worden.<br />

Diese Veranstaltung findet nächsten Sonntag statt. (Bei ungünstiger<br />

Witterung 8 Tage später.) Auch der ehemalige<br />

Tragstuhl, der im Kurhaus Brunni von vergangener Romantik<br />

träumt, macht die Bahnfahrt mit. „Einst und Jetzt" begegnen<br />

sich also bei diesem Anlaß. Als Abschluß wird auf<br />

Pilatus-Kulm der feierliche Betruf erklingen, gerufen vom<br />

ältesten aktiven Aelpler der Pilatnsalpen. Ein interessantes<br />

Kapitel der Vergangenheit und der Erschließung des Pilatusberges<br />

wird mit dieser einmaligen Veranstaltung nochmals<br />

lebendig. Die Kunde von dieser einzigartigen Piltussahrt<br />

dürfte deshalb weithernm mit Freude und Interesse aufgenommen<br />

werden. (Mitg.)<br />

Alpnach. * Bergangene Woche hat an der Fachprüfimg<br />

des Verbandes Kaminfeger Christen Robert die eidg.<br />

„Oh, doch, Exzellenz," sagte Beata, „es könnte noch<br />

Schlimmeres kommen."<br />

„Wollen Sie mich damit trösten, oder ... ?" suchte Sir<br />

Bulwer zu scherzen.<br />

„Ein schlechter Trost wäre das. Ich halte einen Aufstand<br />

sür möglich. Die vielen Arbeitslosen sind leicht aufzuhetzen.<br />

Und an Hetzern fehlt es nicht. Wie es in Belize aussieht,<br />

entzieht sich freilich meiner Kenntnis. Aber in Stann Creek<br />

weiß ich es bestimmt."<br />

„Ja, davon schrieben Sie mir schon. Dieser... wie heißt<br />

er doch?"<br />

„Exzellenz meinen wohl den Kaufmann Goldfield," antwortete<br />

Leutnant Longwood.<br />

„Ja. Aber dem Mann ist nichts nachzuweisen. Wenigstens<br />

bis jetzt nicht. Und er ist englischer Staatsbürger. Aus Glasgow.<br />

Sein Paß beweißt es."<br />

„Papier ist geduldig," sagte Beata. „Der Mann stammt<br />

aus Rußland. Vielleicht hat er sich in England naturalisieren<br />

lassen. Seine bolschewistischen Ideen hat er damit nicht abgelegt.<br />

Er hat mehrmals in letzter Zeit Besuch aus Honduras<br />

behabt. Ebenfalls ein Russe. Was sie verhandeln konnte ich<br />

nicht herausbringen, denn sie reden russisch miteinander. Es<br />

sollen auch Waffen von Guatemala her geschmuggelt werden.<br />

Eine Bestätigung konnte ich jedoch bis jetzt nicht erhalten."<br />

„Aber Schwester, woher wissen Sie das alles?" fragte<br />

der Gouverneur ganz erstaunt.<br />

„Das darf ich nicht verraten, Exzellenz. Damit wäre<br />

meine Quelle verstopft. Aber die Auskünfte, die ich erhalte,<br />

sind zuverlässig. Das Ziel, nach dem man strebt, ist eine<br />

freie Repubik nach dem Muster des Sowjet-Paradiefes."<br />

„Nun, Longwood, halten Sie die Augen offen," sagte Sir<br />

Bulwer. „Und wenn dieser Goldfield öffentlich Hetzen sollte,<br />

nehmen sie ihn fest. Dem Bezirkschef in Cajo werde ich<br />

ebenfalls Anweisung geben. Und so hoffe ich, daß wir nie in<br />

die Lage kommen, uns mit den Waffen in der Hand verteidigen<br />

zu müssen."<br />

„Gott möge es geben," wünschte Beata. Zum Optimismus<br />

des Gouverneurs konnte sie sich nicht aufschwingen. Sie wußte<br />

ja, daß seine Polizeitruppe nur 153 Mann zählte. Und die<br />

waren über die ganze Kolonie verteilt. Auch wenn nur die<br />

im Süden wohnenden Neger geschlossen aufstanden, war das<br />

Ende nicht abzusehen.<br />

6. Kapitel<br />

Die Monate kamen und gingen. Belize war wieder aufgebaut.<br />

Die sechzig Zimmerleute, die man aus den Vereinigten<br />

Staaten -kommen ließ, hatten wacker gearbeitet. Und an<br />

Handlangern fehlte es nicht. So erhob sich bald ein Haus nach<br />

dem andern, eine Straße, ein Stadtvietel nach dem andern.<br />

Nur die Mesopotamia Area wurde nchit wieder aufgebaut.<br />

Für die Eingeborenen war der Platz eine Stätte des Grauens.<br />

Kein Neger hätte sich an dem Ort niedergelassen, wo die<br />

Leichen seiner Stammesgenossen mit den zerstörten Häusern<br />

zusammen verbrannt wurden.<br />

Das Kloster der Barmherzigen Schwestern stand am alten<br />

Platz. Auch das Gymnasium der Jesuiten hatte seine Pforten<br />

den lehrbegierigen Söhnen des Landes wieder geöffnet. Aber<br />

es war viel kleiner als das alte. Und genügte doch. Die Schüler<br />

aus den umliegenden Freistaaten: Honduras, Guatemala,<br />

Mexiko, die vor der Katastrophe recht zahlreich nach Belize<br />

kamen, blieben fast völlständig aus. Der alte Glanz war dahin,<br />

und niemand konnte sagen, ob er je wiederkehren würde.<br />

Im übrigen aber ging das Leben in der Stadt weiter wie<br />

früher. Und doch war es nicht ganz so wie ehedem. Die bolschewistischen<br />

Ideen gewannen mehr und mehr an Boden-<br />

Ungesehen wanderten sie von einem Haus zum andern. Wie<br />

das Unkraut sich im Acker breit macht, wenn man es nicht<br />

ausreißt. In Belize ging es noch. Die Jndvs, Nachkommen<br />

der Spanier, hielten es lieber mit den Weißen als mit den<br />

Negern. Und wenn sie auch kaum ein Viertel der Bevölkerung<br />

ausmachten, so bildeten sie immerhin doch ein gutes Gegengewicht<br />

gegen offenen Aufruhr. In den fast ganz von Negern<br />

bewohnten südlichen Distrikten dagegen sah es brenzlig aus.


Meisterprüfung mit bestem Erfolg bestanden. Er bat damit<br />

bewiesen daß er nicht nur ein guter Musiker ist, sondern auch<br />

sein Handwerk vorzüglich auszuüben versteht, wozu wir ihn<br />

3<br />

bestens gratulieren!<br />

Giswil. (Eing.) Frau Madeleine Zumstein-Flurv «w<br />

Sahnhos ist fgrfien So lautete am letzten Sonntag die wie<br />

em Lauffeuer sich verbreitende kaum faßbare und leider doch<br />

wahre Nachricht über den ^od unserer jungen „Bahnhof"-<br />

wirkn. Frau Zumstein die voll freudiger Hoffnung ein Kindlein<br />

erwartete und nichts zu dessen gutem Gedeihen unterlasstn<br />

wollte, hatte sich vor Wochen in ihre ehemalige Heimat<br />

nach Saanen begeben, um dort unter der Kontrolle° ihres<br />

Vaters, eines bekannten Spezialisten für Geburtshilfe hre<br />

Stunde zu erwarten Doch was nützen alle Spezialisten was<br />

vermag d^e ärztliche Kunst, wenn Gottes unerforfchlicher Ratschluß<br />

anderes bestimmt hat. Das mußte man am Sonntagabend<br />

so hair »kennen, als Madeleine von ihrem Vater und<br />

einem andern Spezialisten aus.Bern umsorgt im Spiral in<br />

Saanen einem gesunden, kräftigen Mädchen das Leben schenk-<br />

!^r l r f r^le ^n9 eßen mußte. Ein wirklich harter<br />

schlag für den bestimmt alle ärztliche Kunst anwendenden<br />

Bater; ebenio hart oder noch härter für den ans Sterbebett<br />

geeilten Gatten, macht und hilflos zusehen zu müssen, wie ihm<br />

die über alles geliebte Lebensgefährtin langsam vom Tode<br />

entrissen wird. — Da können wir dem so schwer geprüften<br />

nun Vater, aber leider auch Witwer gewordenen Heini nur<br />

wünschen, Gott möge ihm die Kraft geben, diese für ihn so<br />

schwere Prüfung stark zu tragen. Er möge sich damit trösten,<br />

daß jenes alteu Pfarrers jeweils vertretene Ansicht bestimmt<br />

viel Wahres enthält, wonach junge Mütter, die das Leben<br />

ihres Kindes mit dem eigenen bezahlen, auf schnellen Wegen<br />

an Ehrenplätze im Himmel geführt werden.<br />

Frau Madeleine Zumstein, die nun drei Jahre hier in<br />

Giswil war, hat sich bei allen, die mit ihr in Berührung<br />

kamen, bestimmt nur beliebt gemacht. Mit ihrem so stillbescheidenen,<br />

friedfertigen Wesen konnte man doch nicht anders<br />

als sie liebgewinnen. Darum fiel auch allen, die diese nette<br />

junge Frau gekannt und ihr das letzte Geleit gegeben an der<br />

feierlichen Beerdigung in Saanen, der Abschied so schwer.<br />

Doch fügen wir uns in Gottes Willen und wünschen der lieben<br />

verstorbenen die ewige Ruhe.- ihr Gatte und die übrigen<br />

Hinterlassenen aber seien unserer herzlichen Teilnahme versichert.<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Reduzierte Bachverbauungskredite<br />

spk. Entsprechend -einem letzter Tage formulierten Kreditantrag<br />

soll dem KantonNidwalden sür die Ergänzung<br />

der Verbauungen des Steinibaches und des Kohlerbaches in<br />

der Gemeinde Hergiswil ein Bundesbeitrag von 28 °/°<br />

der wirklichen Kosten zugesichert weredn. Der Kredit ist jedoch<br />

auf Fr. 541 000 — maximal beschränkt, welcher Betrag 28 %<br />

des eingereichten Kostenvoranschlages von Fr. 1 935 000 —<br />

entspricht.<br />

*<br />

Der Steinibach liegt mit seinem Zufluß, dem Kohlerback,<br />

in einem Pilatus-Bergkessel und mündet nach 5 Kilometer<br />

Laufstrecke nördlich des Dorfkerns von Hergiswil in den Vierwaldstätter<br />

See. Es handelt sich beim Einzugsgebiet dieser<br />

Bäche um einen gewaltigen, mit Schutt- und Geschiebeanhäufung<br />

aufgefüllten Trichter, der seit dem Jahre 1884 immer<br />

wieder zu kostspieligen Verbauungen Anlaß geboten hat. Der<br />

Bund hat in diesem Gebiet bereits für rund eine halbe Million<br />

Franken Subventionen „verlocht". Das neue PÄ»jekt, das<br />

aus dem Jahre 1947 stammt, soll nun dem Uebel gründlich,<br />

insbesondere auch mit Berghang Entwässerung e n,<br />

zu Leibe rücken. — Art der bundesrätlichen Botschaft ist der<br />

Passus besonders aufschlußreich, der sich mit der Begründung<br />

des Subventionssatzes befaßt. Die kantonalen Gesuchsteller<br />

hatten nämlich mit der ordentlichen eine außerordentliche<br />

Subvention von zusammen 50% der Kosten gefordert. Die außerordentliche<br />

Subvention, die für schwer finanzierbare Gewäfferverbauung<br />

gewährt werden kann, wurde aber vom<br />

Bundesrat nicht als begründet angesehen, weil die Vermögenslage<br />

der Gemeinde Hergiswil, wie sich bei der Wehropser-<br />

und Wehrsteuererhebung überraschend ergab, alles<br />

andere als schlecht ist; Hergiswil stellte sich, entgegen der<br />

kantonalen Darstellung der Finanzlage, als eine der<br />

steuerkräftigst>en Gemeinden der Schweiz<br />

heraus!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Unfall im Militärdienst.<br />

Bei einer Schießübung der Artillerierekrutenschule 8 in<br />

Matten, Obersimmental, ist am Dienstagmorgen 10 Uhr durch<br />

einen Bedienungsfehler an einem Geschütz eine Uebungsgranate<br />

zirka 3 Kilometer zu kurz in ein altes Chalet in Obersteig<br />

gefallen. Zum Glück sprach nur der Zünder an, welcher einen<br />

momentanen Brand verursachte, der sofort durch herbeigeeilte<br />

Rekruten gelöscht werden konnte. Die Bewohnerin des Chalets<br />

war zu dieser Zeit auf dem Felde beschäftigt. Ein Zugführer,<br />

CO<br />

iO.<br />

§<br />

der die Löscharbeiten leitete, zog sich eine Rauchvergiftung zu<br />

und wurde sofort ins Spital Zweisimmen evakuiert. Er befindet<br />

sich außer Lebensgefahr.<br />

Abstimmung über das Beamtengesetz.<br />

spk. Nachdem das Referendum gegen das eidgenössische Beamtengesetz<br />

(Abänderung des Bundesgesetzes über das Dienst-<br />

Verhältnis der Bundesbeamten) gültig zustandegekommen ist,<br />

hat der Bundesrat die Volksabstimmung darüber auf den<br />

11. Dezember festgesetzt.<br />

Hagelschäden in der Schweiz.<br />

_ ^ Im Jahre <strong>1949</strong> wurden der Schweizerischen Hagel-Bersicherungs-Gesellschaft<br />

11 597 Schadenanzeigen eingereicht. An<br />

die geschädigten Mitglieder sind anfangs Oktober Entschädigungen<br />

im Gesamtbetrag von rund 4,1 Millionen Franken<br />

ausbezahlt worden.<br />

Nemes vsm<br />

Ausland<br />

Wilhelm III. — von Rußlands Gnaden!<br />

Der unter sowjetischer Regie in Szene gegangene Gründungsakt<br />

des ostdeutschen Marionettenstaates "ist mit der —<br />

selbstverständlich einstimmigen — Wahl des Kommunisten<br />

Wilhelm Pieck zum „Staatspräsidenten" und der Ernennung<br />

des Kommunisten Otto Grotewohl zum Minister-<br />

Präsidenten beschlossen worden. Grotewohls Ministerliste zierett<br />

auch die Namen einiger bürgerlicher Politiker. Jedoch<br />

wird ihnen allen ein kommunistischer Staatssekretär als Kontrolleur<br />

und Regisseur auf den Hals gesetzt.<br />

Terror in Prag<br />

Ueber die Tschechoslowakei geht eine neue Terrorwelle<br />

hinweg, welche die Vernichtung des Mittelstandes und der unbotmäßigen<br />

Priester zum Ziele hat. Trotz des Polizeiregimes<br />

ist es dem streng überwachten Prager Erzbischos erneut gelungen,<br />

eine Botschaft an seine Priester zu richten, in der er<br />

sie zum Widerstand gegen das neue Kirchengesetz auffordert<br />

und sie beschwört, die Rechte der Kirche nicht gegen den im<br />

neuen Gesetz versprochenen Judaslohn zu verkaufen.<br />

Moch designierter Ministerpräsident<br />

Präsident Auriol hat den bisherigen Innenminister Jules<br />

Moch beauftragt, eine Regierung auf breiter Basis zu bilden.<br />

Bekanntlich muß aber der von ihm in Aussicht genommene<br />

Ministerpräsident nach der Verfassung der 4. Republik auch<br />

noch von der Nationalversammlung den formellen Auftrag<br />

zur Regierungsbildung erhalten. Moch wird es sich daher vor<br />

der auf den 13. Oktober einberufenen Volkskammer um die<br />

Investitur als Ministerpräsident bewerben.<br />

Schon wieder ein Veto<br />

Der Vertreter Rußlands im Sicherheitsrat, Malik, legte<br />

das 38. russische Veto ein — diesmal gegen einen amerikanischen<br />

Antrag, die Atombombe von der Rüstungskontrolle auszunehmen.<br />

Auch in der Generalversammlung holte die Sowjetdelegation<br />

zu einem neuen Gegenstoß aus. Außenminister<br />

Wyschinski drehte nach altgewohnter Methode den Spieß um,<br />

als die Verletzung der Menschenrechte durch die<br />

Balkansatelliten zur Sprache kam: er klagte den Westen dessen<br />

an, wofür er sich hätte rechtfertigen sollen. Den Gipfel der<br />

Unverfrorenheit erklomm Wyschinski mit der Behauptung, die<br />

Balkansatelliten beobachteten die Menfchenrechte peinlich genau.<br />

Die Sowjets brechen Kirchen und Pfarrhäuser ab<br />

Die Evangelische Kirchenleitung in Berlin-Brandenbnrg<br />

hat der Landesregierung in Potsdam eine Liste überreicht,<br />

aus welcher der Abbruch von nicht weniger als 14 Kirchen<br />

und Pfarrhäusern in der Ostzone eindeutig hervorgeht. In<br />

keinem Falle, so heißt es in dem Begleitschreiben, sei der bisher<br />

entstandene Schaden wieder gutgemacht worden. Der Liste,<br />

die auch völlig unbeschädigte Kirchen und Pfarrhäuser aufführt,<br />

ist eine weitere Aufstellung von sieben Fällen beigefügt,<br />

worin der Abbruch von kirchlichen Gebäuden geplant oder teilweise<br />

schon begonnen hat. Also auch gegen die christliche Kirche<br />

hat ein „kalter Krieg" begonnen. Man kann sich denken, was<br />

der Schweiz bei einbrechendem Kommunismus bevorstehen<br />

würde. Die Gefahr von Osten kann nicht ernst genug genommen<br />

werden.<br />

Die Kommunisten auch in Norwegen Verlierer<br />

Bei den Storting-Wahlen in Norwegen konnten die Sozialisten<br />

ihre Stellung leicht verbessern, während die Kommunisten<br />

einen schweren Rückschlag erlitten. Sämtliche bürgerlichen<br />

Parteien behaupteten sich oder erzielten Fortschritte.<br />

Luzerner Messe<br />

10. bis 22. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

Die Luzerner Messe ist wiederum ausgebaut worden, aber<br />

die Messestraßen sind neu angelegt und die Verkaufsstände<br />

anders plaziert. Ein jeder Besucher wird durch einen riefigen<br />

Flaggenwall begrüßt, der daraus hinweißt, daß im lebendigen<br />

Luzern wieder etwas los ist!<br />

Als die jedem echten Zentralschweizer ans Herz gewachsene<br />

Määß im Jahre 1942 vom alten Gasareal aus den<br />

Bahnhofplatz verlegt wurde, war der Automobilverkehr beinahe<br />

stillgelegt. Inzwischen änderten sich die Verhältnisse.<br />

Parkierungsmöglichkeiten sind rar geworden. Wenn daher<br />

die zuständigen Behörden in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Luzerner Messe-Komitee beschlossen haben, die Luzerner Messe<br />

nunmehr auf der Höhe des Kunsthauses aufzubauen, dann ist<br />

der Situation im Sektor Verkehr wie sie sich in den letzten<br />

Jahren so erfreulicherweise entwickelt Hat, Rechnung getragen<br />

worden. Die Verkaufsstände sind so wie ihr Warenangebot<br />

zahlreicher und schöner als bisher und darum gehe jeder<br />

.selber hin und sehe, staune, krame und kaufe und schon sind<br />

wir gewiß, daß alle, die das Herz auf dem rechten Fleck<br />

habeu, uns in Freude melden: „Das habt ihr gut gemacht!"<br />

JBit lind frei - feit dürfe» W M » ! "<br />

Wie manchmal habe ich diesen Satz gehört! Und er hat<br />

schon etwas sür sich. Mir tut es ja auch gut, wenn ich ab<br />

und zu einmal den Krops richtig leeren kann...<br />

Aber ich bin nicht einverstanden, wenn man das Schimpfen<br />

zur höchsten eidgenössischen Tugend erhöbt. Jedenfalls<br />

; steht davon uichts im Bundesbrief von 1291. Sehr viel aber<br />

j steht darin von Einigkeit und gegenseitiger Hilfe. Stimmt's?<br />

! Wenn unsere Heimat heil durch so manchen Krieg gekommen<br />

i ist — dann sicher nicht, weil wir im Schimpfen die Tüchi<br />

tigsten waren. Sondern einfach darum, weil wir zusammenj<br />

standen, wenn es darauf ankam. Miteinander! Darauf kommt<br />

- es heute erst recht an! K. Pf.<br />

Mitenand gahts besser!<br />

Kalender und Zeitschriften<br />

Benzigers Einsiedler-Kalender<br />

Das große Manko der Zeit: ein Manko an Liebe! Der<br />

Kalender aus der Domnähe Unserer Lieben Frau will Bote<br />

der Liebe sein. Er berichtet vom „Heiligen Jahr 1950", dem<br />

Jahr erbarmender Liebe, von Liebes- und Weihegaben an die<br />

Einsiedlerfrau, von Liebesglück und Liebesleid auf der Wanderstraße<br />

der Menschheit. Daneben stehen viele kurzweilige,<br />

interessante, praktische Dinge: Bauernregel, Weltrundschau,<br />

Bücherstube, Winkel des Humors, Märkteverzeichnis, Totenehrung,<br />

Preisrätsel. Und trotz dieser Buntheit ist alles mit<br />

Liebe, Herzenswärme, Volkstümlichkeit und künstlerischem<br />

Ange zusammengefügt.<br />

Rotkreuz-Kalender<br />

Zu den schönern Gepflogenheiten des heutigen Geschlechtes<br />

gehört es, sich an den geistigen und finanziellen Unterstützungen<br />

gemeinnütziger Werke der Menschlichkeit zu beteiligen. Daß<br />

hierbei des Roten Kreuzes in erster Linie gedacht wird, gereicht<br />

ihm und den Gebern zur Ehre. So zweifeln wir nicht, daß sich<br />

unsere Leser auch dies Jahr wieder zur Anschaffung des Rotkreuz-Kalenders<br />

entschließen werden. Unter Beibehaltung der<br />

traditionellen Kalenderangaben enthält dieses die Fahne mit<br />

dem Sinnbild der Hilfeleistung in die Häuser tragende Volksbuch<br />

aber auch eine Reihe von Erzählungen und Schilderungen<br />

in einer der Grundidee des Roten Kreuzes entsprechenden<br />

Tendenz. Bilder aus Natur und Landesgeschichte machen den<br />

neuen Jahrgang den bisherigen Freunden besonders empsehlenswert.<br />

«<br />

i Schweizerischer Vlindenfreund-Kalender 1950<br />

Der soeben erschienene 25. Jahrgang dieses Kalenders ist<br />

wiederum gediegen ausgestattet und bietet eine reiche Fülle<br />

von belehrenden und unterhaltendem Stoff. Er will vorab<br />

über das Blindenwesen und über die Verhütung der Blindheit<br />

(Pflege des gefunden und kranken Auges) aufklären. Sehr abwechslungsreich<br />

und wertvoll ist aber auch der übrige Inhalt;<br />

Erzählungen und kurze populär-wissenschaftliche Arbeiten<br />

wechseln in bunter Folge. Sein Reinertrag fällt ungekürzt den<br />

Wohlfahrtseinrichtungen des Schweiz. Blindenverbandes zu.<br />

«-<br />

Mutter und Kind.<br />

Jahrbuch für Kinderpflege und Familienglück.<br />

(Verlag Loepthien, Meiringen.)<br />

Mit diesem Jahrbuch für 1950 wird uns der zwanzigste<br />

Jahrgang auf den Tisch gelegt. Frau Helene Wyß, die in tresslicher<br />

Weise das Erbe ihres Mannes betreut, zeigt auch diesmal<br />

ihr vorzügliches Können als Redaktorin. Man braucht nur<br />

ganz beliebig einige der vielen Ueberschriften aus der Fülle von<br />

guten Aufsätzen herauszugreifen, um von der Vielseitigkeit<br />

dieser Veröffentlichung überzeugt zu sein: „Warum hatte<br />

Goethe Zeit?" — „Deutsche Kinderschicksale" -— „Die Wirkung<br />

des Lichtes aus Gesunde und Kranke" — „Aus dem Rezeptbüchlein<br />

„Geduld" — „Was eine Mutter sich selbst sagen muß"<br />

— „Buben und Hausarbeit". Die Monatsaufsätze zum Kalendarium<br />

von Frau M. Steiger-Lenggenhager beleuchten das<br />

immer brennende Problem: Schule, Elternhaus und Kind".<br />

*<br />

„Frauen-Fleiß" (Oktober-Heft.<br />

In schöner Aufmachung präsentiert sich die neueste Rummer.<br />

Sie ist unter Mitarbeit der Firma Wollen-Keller Zürich<br />

zusammengestellt. Blättern wir darin und was finden wir?<br />

H ä m o r r h o i d e n<br />

Krampfadern, offene Beine, Hautausschläge, schlecht heilende Wunden,<br />

Abszesse, Rufen, Furunkel und andere Hautübel, Verletzungen,<br />

Brandwunden, wunde und schmerzende Füße, Hautjucken,<br />

Wundsein der Säuglinge, Sonnenbrand pflegen Sie rasch und gut<br />

mit der erprobten Zellerbalsam-Salbe, der vielseitigen<br />

Wundsalbe mit der balsamischen Heilkraft. Tube Fr. 1.75. In<br />

Apotheken und Drogerien. Gratismuster gegen diese Anzeige durch<br />

Max Zeller Söhne, Romanshorn. Hersteller der wohlbekannten<br />

Zeller-Heilmittel, seit 1864. SA271St 313 181


Eine kleine Orientierung über die kommende Mode im Herbst<br />

und Winter. Praktische Pullover und Westen für die Schulkinder,<br />

sowie auch für die Erwachsenen. Eine originelle Kopfbedeckung<br />

und dazu schön gemusterte Handschuhe. Mollig und<br />

warm sind auch die Baby-Modelle. Häubchen und Schuhe<br />

lassen sich aus Stoffresten anfertigen, dazu finden Sie die<br />

Schnittübersicht.<br />

*<br />

Luzerner Hauskalender 1950 (Meyer-Brattig)<br />

Der Luzerner Hauskalender, die weitherum geschätzte<br />

„Meyer-Brattig", hat das ehrwürdige Alter von bereits 149<br />

Jahren erreicht. Aber sein innerer Gehalt ist der eines hochbetagten,<br />

geistig anregend gebliebenen Menschen, dem man<br />

immer gerne begegnet. — Zu dem Nützlichen der „eisernen<br />

Ratio", d. h. Kalendarium, Astronomie, Markt- und Festverzeichmsse<br />

sowie das ausführliche Botenverzeichnis, bietet der<br />

Kalender reichliche Unterhaltung: von Seppi Amrein gezeichnete<br />

Luzerner Mundartausdrücke (Fortsetzung, Anekdoten,<br />

Kurzgeschichten, dann auch Besinnliches und Belehrendes: Th.<br />

von Sprechers Lebensskizze, die vielbeachteten Knrzbiographien<br />

über namhafte Ausland-Luzerner (Fortsetzung), die Geschichte<br />

des innerschweizerischen PostVerkehrs und so weiter.<br />

Nadw — Beromiinster<br />

Sonntag, den 16. Oktober.<br />

9.3V Geistliche Musik. 10.15 Studioorchester. 11.20 Briefe<br />

an Eltern. 12.00 Lieder nordischer Komponisten. 12.40 Komponisten-Portraits.<br />

13.25 Volkstümlicher Sonntagnachmittag<br />

13.45 Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Fortsetzung der<br />

volkstümlichen Musik. 15.00 Sonntagsgeschichte. 15.30 Unterhaltungsmusik.<br />

15.50 Fußball-Reportage. 16.40 ca. Musik<br />

zum Tee. 17.00 Serenade aus Schloß Berg. 18.30 Arthur<br />

Honegger dirigiert eigene Werke. 20.00 I. Haydn: Der Herbst<br />

20.40 Dichtung und Wahrheit vom Leben in der Mehrestiefe.<br />

21.30 Lieder von Franz Schubert und Othmar Schoeck.<br />

Montag, den 17. Oktober.<br />

11.00 Opernfragmente. 12.15 Jodellieder. 12.40 Studioorchester.<br />

14.00 Die Frauenstunde. 17.30 Die schweigerische<br />

Landschaft in Briefmarken. 18.30 Jazz-Session. 19.00 Einsührung<br />

in die Philosophie. 20.00 Glocken der Heimat. —<br />

Anschließend Unterhaltungsorchester C. Dumont. 20.30 Biographie<br />

einer Zündholzschachtel, Hörspiel. 21.30 Emmanuel<br />

List singt. 22.05 Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, den 18. Oktober.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 La Fanfare „Perce oreille".<br />

12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische halbe Stunde. 14.00<br />

Star-Parade. 16.00 Pavane für Orchester von Gabriel<br />

Faurs. 16.30 Tanzmusik. 16.50 Leichte Musik. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Unterhaltungskonzert. 18.35 Jugend an der<br />

Arbeit. 19.00 Ein Frauenchor singt. 20.00 Die Winterreise,<br />

Liederzyklus. 20.15 Abonnementskonzert der Tonhallegesellschaft<br />

Zürich. 22.05 Literatur der Gegenwart. 22.30 Tönende<br />

Revue für Liebhaber der Musik.<br />

Mittwochs den 19. Oktober.<br />

11.55 Aus Eigenaufnahmen. 12.15 Neue Schallplatte».<br />

12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 13.00 Mitenand gahts<br />

besser, kleine Gespräche. 13.10 Unterhaltungsmusik. 13.30 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 C. Dumont. 16.00 Platten.<br />

16.30 Elfen und Gnomen. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Unter-<br />

Haltung mit den Continentals. 18.30 Rund um den Witz,<br />

Plauderei. 20.02 Ettore Prero und das kleine Spezialorchester.<br />

20.30 Familie Läderach, Hörspiel. 21.00 Quintett<br />

von Louis Spohr. 21.20 Die Glocke des Bischofs Theodul,<br />

musikalische Legende. 22.05 Mozarts Leben im Spiegel der<br />

Familienbriefe, Sendereihe mit Musik.<br />

V o r t e i l h a f t ®<br />

H e r b s t - A n g e b o t e<br />

159 50 134<br />

1


gatnctt / Mittwoch, den 19. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 83<br />

M M e r M M )<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post aunefteHt ffl*- hte<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz jährlich Fr II.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland iäbrlick Erkckeint Mittwock ffinmat«« Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 36 Rp — Für<br />

Fr. 15.-. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. - Sves-nfrÄ v-r,cyemt Mittwoch und Samstag Jnseraten-Annahme: Schweizer - Annoncen AG., LuzerB,<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werdi-n Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 0313 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme de» KantonZ<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie Tarnen Tel (041) 8 60 35 V$V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Sitzung vom 17. Oktober.<br />

Vorsitz: Leo von Wyl, Präsident.<br />

A u s d e r kantoi<br />

b. Nach längerm Unterbruch kam der Rat zur Beratung<br />

und Bereinigung der neuen Verordnung für die Fortbildungsschulen<br />

und zur Erledigung einiger Subventionsgeschäfte zusammen.<br />

Eingangs ehrt der Präsident in einem längern Nachruf<br />

das Andenken des unerwartet rasch von seiner großen Arbeit<br />

abberufenen Polizeichefs Oblt. Elias Großholz. Nach der verdienten<br />

Würdigung seiner Verdienste als Polizeichef und<br />

Strafhausdirektor erhebt sich der Rat zu Ehren des Verstorbenen.<br />

Ueber die<br />

Kreditbegehren<br />

referiert Regierungsrat Anton E t t l i n.<br />

Auf Gesuch des Arnold Heß, Spitalmatte, Sarnen, wird<br />

an die Kosten der Sanierung des baufälligen Stalles auf dem<br />

Heimwesen Spitalmatte ein Kantonsbeitrag von 15«/«, im<br />

Maximum Fr. 2850.—, bewilligt, und ebenso auf Gesuch des<br />

Alois Sigrist-von Rotz an die Sanierung -des Stalles auf<br />

Mühleberg, ein gleichprozentiger Beitrag im Maximum<br />

von Fr. 3750.—.<br />

Die weitere Entwässerung der Alp Horweli, der Bürgergemeinde<br />

Alpnach gehörend, ist auf Fr. 45 000.— veranschlagt.<br />

Hieran wird ein Kantonsbeitrag von 15 # /o, im Maximum<br />

Fr. 6900.—, gesprochen. Das Matzgadenried in Kägiswil<br />

wurde im Rahmen des Anbauplanes entwässert und angepflanzt.<br />

Es heute parzellenweise wieder den ehemaligen<br />

Riedbesitzern zurückzugeben, findet der Referent als wirtschaftlich<br />

nicht zu verantworten. An die daher notwendige Güter-<br />

Zusammenlegung und den Bau der erforderlichen Güterstraßen<br />

beschließt der Kantonsrat ebenfalls den üblichen Bodenverbesserungsbeitrag<br />

von 15«/o, im Maximum 6750 Fr.<br />

Heute entscheidet die Tüchtigkeit<br />

im Existenzkampf. Darum muß der Schuljugend eine gute<br />

Ausbildung gegeben werden. Die Verordnung über<br />

die Fortbildungsschulen, wie sie das neue Schulgefetz<br />

vorsieht, passiert ohne große Abänderungen. Als Referent<br />

gibt Erziehungsdirektor Dr. Heß den einzelnen Artikeln<br />

die sinngemäße Interpretation bei Unklarheiten/Zu Art. 15<br />

beantragt Kantonsrat Walter W i r z, Sarnen, es sei auch<br />

Forstwirtschaft in den Lehrplan auszunehmen, in der Meinung,<br />

daß unser Oberförster in allen Gemeinden die jungen<br />

Bauern auf die große Bedeutung einer sorgfältigen Forstwirtschaft<br />

in unserer Gegend und besonders des Schutzes des Jungwaldes<br />

unterrichte. Der Referent kann darauf hinweisen, daß<br />

gerade dieser Anregung im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftskunde<br />

Folge gegeben werde.<br />

Einzig in der Frage der Versicherungspflicht der Schüler<br />

durch die Gemeinden muß die Vorlage eine Abänderung über<br />

sich ergehen lassen. Justizdirektor Ludwig von Moos weist<br />

darauf hin, daß nach Art. 10 der Kantonsverfassung ein Versicherungsobligatorium<br />

nur auf dem Gesetzeswege eingeführt<br />

werden könne. Auch er würde ein solches Obligatorinm sehr<br />

begrüßen, im Rahmen der vorliegenden Verordnung könne<br />

man aber den Gemeinden nur empfehlen, die Schüler zu<br />

versichern. Art. 18 über die Versicherungspflicht der Schüler<br />

Passiert in der abgeänderten Form nach Antrag Justizdirektor<br />

von Moos mit 18 : 1 Stimme. In der Schlußabstimmung<br />

wird die Verordnung einstimmig genehmigt.<br />

ßeafa 34<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Keiner wußte das besser als Schwester Beata, die ständig<br />

mit dem Volke in Berührung kam. Sie hörte in den Dörfern<br />

oft genug das Loblied der Freiheit singen, hörte die Reden<br />

von der Schönheit kommender Zeiten, wenn das Volk, frei<br />

von Steuerlast und Fremdherrschaft, sich selbst regieren würde.<br />

Sie sah auch das hämische Lächeln von Mister Goldfield,<br />

wenn sie ihm einmal begegnete. Auch der Wassenschmuggel<br />

von auswärts wurde bis zur Gewißheit erhärtet.<br />

Natürlich schrieb sie das dem Gouverneur und teilte ihm<br />

ihre Besorgnis mit. Sir Bulwer dankte ihr dafür, sah aber<br />

die ganze'Sache mit optimistischen Augen an. Der Waffenfchmuggel,<br />

so schrieb er, sei so gut wie ganz unterbunden.<br />

Könne überhaupt nur in bescheidenem Maße durchgeführt<br />

worden sein. Der Distriktchef von Cajo habe eine Bande erwischt<br />

und ihr ein Dutzend Gewehre abgenommen. Die Strafen,<br />

die er über die Schmuggler verhängt habe, dürfen wohl<br />

abschreckend wirken. Außerdem habe die Nachbarregierung<br />

ihm eine bessere Grenzkontrolle zugesichert. Er hoffe also,<br />

daß die Sache damit erledigt sei. Trotzdem bitte er sie, ihm<br />

afett<br />

R a t s s t u b e<br />

Nach der neuen Verordnung zerfallen die Fortbildungsschulen<br />

in zwei Gruppen: Die allgemeine Fortbildungsschule<br />

für Jünglinge ohne Berufslehre und die landwirtschaftliche<br />

Fortbildungsschule für Jünglinge, die in einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb tätig sind oder tätig werden wollen. Beide<br />

Abteilungen umfassen drei Winterkurse von wenigstens 86<br />

Stunden. Zum Besuch sind alle im Kanton wohnhaften Jünglinge<br />

verpflichtet, die bis zum nächsten 1. Januar das 16. Altersjahr<br />

erfüllen.<br />

Der verdiente Dank an das Stift Muri-Gries<br />

Zum nächsten Traktandum, der Festsetzung des Kantonsbeitrages<br />

an das Stift Muri-Gries, 'würdigt eingangs Justizdirektor<br />

Ludwig von Moos eingehend die Verdienste der<br />

Benediktinerpatres um die Entwicklung unserer kantonalen<br />

Lehranstalt. Am 27. Januar 1841 wurden die Konvenwalen<br />

aus ihrem Kloster Muri vertrieben. Am 16. Oktober 1841<br />

verpflichteten sich die Patres in einem ersten Vertrag zur<br />

Uebernahme der Kantonsschule. Am 12. November kam dann<br />

der damalige Abt mit 5 Patres nach Sarnen, und übernahm<br />

die Schule, wie der Vertrag von 1856 bestimmte, für 326 alte<br />

Schweizer Franken. Entsprechend der stets größeren Frequenz<br />

der Lehranstalt wurde die Entschädigung zu verschiedenen<br />

Malen heraufgesetzt, letztmals vertraglich anno 1933 auf 7666<br />

Franken und dann, als Teuerungsausgleich, in den Jahren<br />

1943 und 1948 auf 16060 Franken. In Betracht zu ziehen sei<br />

aber nicht nur die Teuerung, sondern auch die Weiterentwickhing<br />

der Kantonsschule. Die Patres haben heute neben dem<br />

Gymnasium auch eine Realschule mit 2 Klassen und eine<br />

Handelsschule zu betreuen. Gegenüber 20 Lehrkräften im<br />

Jahre 1933 stellt heute das Stift 36 Lehrkräfte, die in sehr<br />

tüchtiger Art und Weife für die Erziehung unserer Jugend<br />

sorgen. Der Antrag des Referenten auf eine vertragliche Erhöhung<br />

des Kantonsbeitrages auf 16 066 Franken ist darum<br />

auch allgemein genehm. Justizdirektor von Moos benützt die<br />

Gelegenheit, um allen katholischen Orden im Kanton, auch<br />

den weiblichen, besonders aber dem Stifte Muri-Gries, ihr<br />

segensreiches Wirken in der Erziehung unserer Jugend, die zudem<br />

dem Kanton eine wesentliche finanzielle Entlastung bedeutet,<br />

öffentlich zu verdanken.<br />

Winterprobleme im Altweibersommer.<br />

Humorvoll stellt sich Justizdirektor von Moos als Referent<br />

zum nächsten Geschäft, der Vorlage einer Verordnung betressend<br />

Skilehrer, Skischulen, das Bergführer- und -trägerwesen,<br />

für sich und die Ratsmitglieder die rhetorische Frage, ob eigentlich<br />

die Regierung im gegenwärtigen Altweibersommer nichts<br />

anderes zu tun habe, als dem Rate solch winterliche Entwürfe<br />

zu unterbreiten. Die Anregung hierzu sei von den interessierten<br />

Kreisen Engelbergs gekommen. Während es sich bei der<br />

Verordnung über die Skilehrer und Skischulen um eine erstmalige<br />

Legiserierung handle, werde mit der vorliegenden Verordnnng<br />

über das Bergführer- und -trägerwesen nur eine notwendige<br />

Abänderung des geltenden regiernngsrätlichen Reglementes<br />

vom 6. Februar 1914 vorgenommen. Nach Antrag<br />

des Referenten wird aber vorerst eine Kommission bestimmt,<br />

die die interessierten Kreise aus Engelberg, Kerns-Frntt und<br />

Lungern noch anhören wird. Der Kommission gehören an<br />

Kantonsrat Alexander Höchli von Engelberg als Präsident,<br />

die Kantonsräte Aerny Durrer, Frutt, und Dr, Heß, Engelberg.<br />

zu berichten, falls sie weiteres in Erfahrung bringe. Sie<br />

möge sich aber nicht selber in Gefahr begeben.<br />

Der Gouverneur erhielt weitere Nachricht. Aber schneller<br />

und anders als er erwartet hatte.<br />

Einige Tage später — Beata war mit den letzten Patienten<br />

beschäftigt — kam Andreas Bongo ins Kloster. Gemächlich,<br />

wie einer der spazieren geht und nur einen Gelegenheitsbesuch<br />

macht. Das tat er öfters, es fiel nicht auf.<br />

Als aber der letzte Kranke verschwunden war, legte er das<br />

gleichgültige Wesen plötzlich ab. „Schwester, ich muß ihnen<br />

etwas sagen. Aber sie dürfen mich nicht verraten."<br />

„Was ist denn? Du bist ja ganz verstört."<br />

„Der Aufstand bricht los. Mein Schwager, der Alkalde,<br />

hat sich von Goldsield überreden lassen. Sie haben an fünfzig<br />

Gewehre. Manche unserer Leute sind alte Soldaten. Ich<br />

mache nicht mit. Ich möchte auch nicht, daß der Alkalde ins<br />

Unglück rennt. Aber ich kann's nicht verhindern. In dieser<br />

Nacht soll der Leutnant und seine Polizisten ermordet werden.<br />

Das sollen Sie verhüten, Schwester. Ihnen selbst droht wohl<br />

keine Gefahr. Wenigstens wollen unsere Leute, daß den Schwestern<br />

kein Leid geschieht. Aber Mister Goldsield ist anderer<br />

Meinung. Man kann nicht wissen was geschieht, wenn die<br />

Massen in Gärung kommen. Sie haben mich dem Leben wiedergegeben,<br />

retten Sie nun das Ihrige. Und wenn Sie kön-<br />

Ein tbc-freier Viehbestand<br />

ist das erste Anliegen aller um Absatz- und Zuchtförderung<br />

und vor allem um die Volksgesundheit besorgten Kreise. Die<br />

Viehausmerzaktion soll daher weitergeführt werden. Landstatthalter<br />

Dr. O d e r m a t t begründet den Antrag des Regieruugsrates,<br />

lautend auf die Gewährung eines Kredites von<br />

Fr. 16 666.— für die Ausrichtung von Ausmerzzuschlägen<br />

neben der ordentlichen 86prozentigen Entschädigung. Mit<br />

diesem Kredit hofft man auszukommen.<br />

Kantonsrat Hermann A b ä ch e r l i opponiert dem Kredite<br />

nicht, rügt aber, daß es der Kanton noch nicht fertig bringe,<br />

tbc-freie Viehschauen durchzuführen. Er stellt den Antrag,<br />

den Kredit nur zu bewilligen unter der Bedingung, daß die<br />

Viehausstellung im Jahre 1956 tuberkulosefrei sei. Die Schau<br />

würde dadurch sicher nur gewinnen. Dr. Odermatt stellt fest,<br />

daß die geltende kantonale Schauverordnung eine solche Bedingung<br />

nicht gestatten würde. Auch habe es bisher jeder <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauer als sein gutes altes Recht angesehen, mit<br />

seinem Muneli eben auf die Schau zu fahren, wenn er gedacht<br />

habe, daß es nicht nur ihm, sondern auch den andern gefallen<br />

werde. ... Dem Antrag stellten sich auch praktische Schwierigkeiten<br />

entgegen, da die Durchführung der Tuberkulinprobe so<br />

kurze Zeit nach der Alpabfahrt nicht möglich sei. Das Kreditbegehren<br />

wurde schlußendlich genehmigt, ohne daß man über<br />

den Bedingungsantrag Abächerli abstimmte.<br />

Gerechte Löhne — auch für Staatsangestellte<br />

Abschließend gab Präsident von Wyl den Eingang einer<br />

Motion und eines Postulates bekannt.<br />

Das P o st u l a t Siegfried Berchtold, Giswil, verlangt<br />

vom Regierungsrat Auskunft über die hängige Frage der<br />

Entrichtung von Schulgeldern an die kaufmännische Berufsbildung.<br />

Die M o t i o n, die verlangt, es solle das Besoldung s-<br />

g e s e tz vom Jahre 1926 einer zeitgemäßen Revision unterzogen<br />

werden, ist unterzeichnet von den Kantonsräten Alb.<br />

Windlin, Kerns; Joe Jmfeld, Sarnen; Walter Wirz, Sarnen;<br />

Siegfried Berchtold, Giswil; Vital Anderhalden, Sachsein;<br />

Oskar Heß, Alpnach; Balz von Atzigen, Alpnach; Niklaus<br />

Jmfeld, Lungern, und Dr. Heß, Engelberg.<br />

O b w a l d e n<br />

Zum Weltmissionssonntag.<br />

Auf Anordnung von Rom wird am Weltmissionssonntag<br />

das Kirchenopfer für das päpstliche Werk der Glaubensverbreitung<br />

aufgenommen. Kennst Du dieses Werk? Es wurde<br />

von Papst Piüs XI. durch Motu propria vom 3. Mai 1922<br />

errichtet. Es ist eine Vereinigung für alle katholischen Gläubigen<br />

mit dem Zweck, durch vereinte Gebete von Gott die<br />

Ausbreitung des Reiches Christi bei den Heidenvölkern zu<br />

erflehen und der kirchlichen Missionstätigkeit Beiträge und<br />

Gaben zuzuführen.<br />

Die kirchenrechtliche Aufsicht des Werkes der Glaubens-<br />

Verbreitung wird vom Generalrat in Rom geführt. Unter<br />

allen Einrichtungen zugunsten der Missionen nimmt das<br />

Werk der Glaubensverbreitung wegen seines universalen<br />

Charakters den ersten Rang ein und ist dem apostolischen<br />

Stuhle engstens verbunden.<br />

Die Mitgliedschaft können alle katholischen Christen vom<br />

14. Lebensjahre an erwerben. Die Pflichten der Mitglieder<br />

bestehen in der täglichen Verrichtung des Vereinsgebetes<br />

neu, das der andern auch."<br />

„Ich danke dir, Andreas. Gott lohne es dir. Hoffentlich<br />

geht doch noch alles gut."<br />

Nachdem der Schwarze sich entfernt, ging Beata in die<br />

Kapelle, um vor dem Allerheiligsten sich zu sammeln und zu<br />

überlegen. Nach einer Viertelstunde des Gebetes war ihr<br />

Plan gefaßt. Sie ging zur Oberin. „Schwester Edmundis,<br />

ich muß fortreiten. Wunders Sie sich nicht und fürchten Sie<br />

nicht, wenn ich einige Zeit nicht zurückkomme. Es wird mir<br />

gar nichts geschehen."<br />

„Um Gottes Willen, was ist denn?" sragte'die Oberin.<br />

„Es wird schon nichts sein," gab Beata znrück und versuchte<br />

zu lächeln.„Gut ist es aber, wenn Sie niemand sagen,<br />

was Sie eben gehört haben."<br />

„Ich werde schweigen wie ein Grab," beteuerte Edmundis.<br />

Beata sattelte ihr Pserd und ritt zum Postamt. Ihre<br />

Waffe trug sie schon seit Wochen immer in der Brusttasche,<br />

wenn sie ausritt. Ob sie dem schwarzen Postbeamten trauen<br />

durfte, wußte sie nicht. Er durfte also nicht hören, was sie<br />

mit dem Gouverneur zu reden hatte. Sie rief ihm von draußen<br />

durchs Fenster zu: „Ruf das Gouvernement an. Der<br />

Herr Gouverneur möge selber ans Telephon kommen. Ich<br />

habe ihm Wichtiges über eine ansteckende Krankheit zu erzählen,<br />

die hier ansgebrochen ist."


flelpep-ßhiltoi<br />

Gherst dui die Trätzletä, gherst dui das Gschrei?<br />

D'Aelper hend Chilwi Hit, alls ist uf d'Bei.<br />

Zerst gahd's der Chile zue, lueg weli Schaar!<br />

Manne mit Bärte und jungsrischi Paar!<br />

Meitschi und Buebe, wie hibsch i der Tracht,<br />

Muisig und Fahne, potz tuisig die Pracht!<br />

Gschnigleti Ehre-Gäst — voll ist der Saal,<br />

Nobel der Herrä-Tisch, fästlich das Mahl.<br />

Los ai die Wildma-Sprich, saftig und rääß,<br />

Hätt ich am Pfarrer si glattfeiße Chäs!<br />

„Hud-Hudee, Läsi-Ma, Putzfäge-Grind",<br />

Spätzlid und gyßid und lärmid die Chind.<br />

Singe und jedelä, o das ist gsund,<br />

Tanze und bedelä, vierezwenzg Stund!<br />

Hudhudee, hudhudee, uis ist die Freid.<br />

Währli hend s' ai scho e Ploder hei treid.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

(Vater unser, Gegrüßt seist du, Maria und die Anrufung<br />

„heiliger Franziskus Taverius, bitte für uns") und in der<br />

Zahlung eines Beitrages von 5 Rappen pro Woche. Den<br />

Mitgliedern sind zahlreiche Ablässe und Privilegien verliehen.<br />

Nähere Auskunft erteilt das Sekretariat der päpstlichen<br />

Werke in Einsiedeln.<br />

Doppeljubliäum in der Diözese Chur. Die alte Bischofsstadt<br />

in Rhätien begeht im kommenden Jahre die Feier des<br />

1500jährigen Bestandes der Diözese Chur. Diese Diözese umsaßt<br />

die Kantone Graubünden, Glarus, Uri, Schwyz, Unter-<br />

Waiden und Zürich sowie das Fürstentum Liechtenstein. Zugleich<br />

begeht die Diözese das Fest des 50jährigen Priesterjubiläums<br />

ihres Oberhirten Msgr. Dr. Christianus Caminaida.<br />

Die vorgesehenen Feiern spielen sich ausschließlich in<br />

religiösem Rahmen ab. Am 18. und 19. April werden Diözefanpriestertage<br />

in Chur abgehalten. Die offizielle Jubilänmsfeier,<br />

die mit Pontifikalamt in der Churer Kathedrale<br />

abgehalten wird, ist auf den 14. Mai 1950 angesetzt. Kirchliche<br />

Feiern finden sodann in allen Pfarreien der Diözese<br />

am 18. Mai, Christi Himmelfahrt, statt. Die Diözesan-<br />

Jugendtag vom 21. Mai in Chur wird den Zyklus der<br />

Jubelanlässe beschließen.<br />

Mädchenschutz Sektion Obwalden.<br />

Die Jahresversammlung am St. Gallustag in der Sonne,<br />

in Kerns, war recht gut besucht. Hochw. Herr Pfarrhelfer<br />

Jhle entbot freundlichen! Gruß mit interessanten Erinnerungen<br />

an die Entwicklung der Kirchgemeinde Kerns seit acht<br />

Jahrhunderten, über die vier verschiedenen Kirchenbauten<br />

und die Turmglocken. Der Film „Hauptmannstochter" rollte<br />

innert fünf Viertelstunden eine Mädchengeschichte ab, die<br />

ganz aus dem modernen Leben gegriffen ist und allerlei<br />

Gefahrenmomente sür das Dienst- und Fabrikmädchen und<br />

das Bürofräulein ausdeckte, die Töchter und Mütter zur<br />

Einsicht und Vorsicht mahnen.<br />

Frl. Lindenmeier, Bahnhofmiffionürin in Buchs (St.<br />

Gallen), schilderte in schlichter, aber ergreifender Weise die<br />

großen und schweren Aufgaben an -der Schweizergrenze bei<br />

der Einreise von monatlich 700 bis 1000 Kindern, bei der<br />

Uebernahme von Töchtern und Müttern mit ihren Kindern<br />

aus Oesterreich, die das Schweizerparadies verkosten wollen,<br />

bei der Betreuung von Flüchtlingen in tiefster Not aus den<br />

Oststaaten; dann wieder die vielgestaltige Betreuung von<br />

Mädchen, die allein ins Ausland reisen und Opfer von<br />

schwierigsten Zufällen werden. Schon diese eine Aufgabe<br />

des Mädchenschutzes: Bahnhofmission, rechtfertigt die Existenz<br />

des Mädchenschutzes, der international organisiert ist<br />

und auf die finanzielle Unterstützung durch viele Mitglieder<br />

angewiesen ist,zumal in neuester Zeit der Mädchenhandel<br />

floriert und sogar in der Schweiz seine Opfer sucht, leider<br />

mit Erfolg.<br />

Die Tagung in Kerns war ein voller Erfolg.<br />

25 Jahre Schweizer Radio! (Eing.) Der Zufall will es,<br />

daß in diesem Jubiläumsjahr auch die Millionste Radiohörerkonzession<br />

vom Telephonamt ausgestellt wird. Wer wird<br />

„Radio-Millionär"? 992 515 Radiokonzessionen wurden Ende<br />

August in der Schweiz registriert. Bald wird die Hörermillion<br />

erreicht sein. Ueber 100 Patengeschenke für neue Radiokonzefsionäre<br />

warten auf ihren glücklichen Gewinner, so unter<br />

anderem:<br />

1. Für den „Radio-Millionär": eine Neuenburger<br />

Pendule Louis XVI. (Marke Türler, schwarz mit<br />

Goldblumen) oder eine goldene Uhr, im Werte von 500 Fr.;<br />

ferner eine Gratis-Radiohörer-Konzeffion für die Dauer von<br />

5 Jahren. Dazu noch eine Fahrt ins Blaue... Wer wird<br />

wohl diese schönen Preise als Radio-Millionär einkassieren?<br />

7. Für über 100 weitere N e u - K o n zes s i o n ä r e, die<br />

dem Millionsten Hörer am nächsten kommen: 2 goldene Uhren<br />

im Werte von je 350 Fr., 1 „Cuisto-Küchenapparat" im Werte<br />

von 280 Fr.; 10 massive Zinnkannen, teilweise mit Plateau<br />

Ol<br />

gleicht mit<br />

Ö3<br />

und Gobelets, im Werte von je 80—150 Fr.; 10 Fahrten ins<br />

Blaue (Bahn und Postautos); diverse Reise- und Ferien-Gutscheine,<br />

wie Jungfraujoch, Rhätifche Bahnen, Niesen, Pilatus<br />

und andere; 7 Tage Ferien in Arosa; 7 Tage Ferien in<br />

Mengen; 2 Ferien-Generalabonnemente 2. Kl. für 15 Tage;<br />

2 „Alpar"-Alpenrundflüge; 1 Titlis-Flug mit der Swiffair;<br />

1 goldene und 2 silberne Jubiläumsmedaillen oder Broschen<br />

„100 Jahre Bundesstaat"; 5 Rasierapparate; einige Schall-<br />

Plattenkollektionen; 15 Gratis-Radio-Konzessionen; 25 Gratis-Jahresabonnemente<br />

für Radiozeitungen und so weiter.<br />

Es würde zu weit führen, alle eingegangenen Patengeschenke<br />

hier aufzuführen. Es sind jetzt schon über 100 und weitere<br />

Spenden stehen in Aussicht. Es haben nur solche Chancen,<br />

die sich demnächst um eine Radihörerkonzession bewerben.<br />

Aelplerkilwenen nach altem Brauch!<br />

(Eing.) In unserem Ländchen rücken da und dort die<br />

Aelplerkilwenen an. Mag man an andern Orten unter diesem<br />

Namen die Dorfgrößen und die dicksten Beutel beämten,<br />

auch wenn sie Tags des Lebens keine Mistgabel oder keine<br />

Sense in den Händen hielten, so ist das ihre Sache. In Obwalden<br />

aber ist man bis jetzt gewohnt, daß die Vertreter<br />

der Aelpler oder Bauern irfefe Aemter inne hatten; sie, die<br />

die Last und Hitzte des Sommers am meisten zu spüren<br />

hatten, sollen das erste Anrecht auf einen ländlich frohen<br />

Festtag haben. Es scheint aber, daß sich da und dort störende<br />

Mißbräuche einzuschleichen beginnen. Schämen sich unsere<br />

Bauerntöchter ihres Standes, daß statt der Tracht oft kunstseidene<br />

Ballfähnchen gesehen werden? Daß die Rockmode<br />

länger geworden ist, dürften sogar Trachtentöchter gemerkt<br />

haben, und Bubikopf-Frisuren zur Tracht passen ungefähr<br />

so, wie das Edelweiß zum Lippenstift! Es soll auch schon vorgekommen<br />

sein, daß das „Tanz-Patent" dem „Christenlehräxame"<br />

vorverlegt wurde, obwohl die Aelplergesellschaften<br />

ihrem christlichen Sinn nach sich „Bruderschaften" nennen.<br />

Halten wir weingstens von diesem schönen und verdienten<br />

ländlichen Fest den modernen Zeitungeist fern und bleiben<br />

wir bei den alten, guten Sitten und Gebräuchen.<br />

Den schweren Veletzungen erlegen. Oberleutnant Viktor<br />

S ch m i d, dipl. mg. forest, Assistent an der ETH., der am<br />

3. Oktober bei einer Handgranatenübung auf der Frutt<br />

schwer verletzt wurde, ist am Freitag seinen Verletzungen<br />

erlegen. Die militärische Beisetzung fand am Dienstag in<br />

Meggen statt.<br />

Sarnen. Die Volkshochschule wird demnächst ihre<br />

Bildungskurse wieder aufnehmen. Aehnlich wie im Sommer<br />

über Rußland, China und Indien, soll nun zunächst in einer<br />

Vortragsreihe eine „Europäische Orientierung" geboten werden.<br />

Später wird man sich wieder mehr lokalen Themen<br />

zuwenden.<br />

Sarnen. (Korr.) Schwerer Velo-Unfall mit tötlichem<br />

Ausgang. Am letzten Donnerstag Nachmittag, den 13. Oktober,<br />

verunfallte mit dem Velo von Lungern herkommend,<br />

oberhalb Giswil, Erwin Fiez, Bäcker, von Sarnen^ einziger<br />

Sohn von Bäckermeister Gustav Fiez-Blättler, Sarnen. Der<br />

Verunfallte mußte mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus<br />

Sarnen überführt werden. Ohne das Bewußtsein<br />

wieder erlangt zu haben, starb er am letzten Sonntag, den<br />

16. Oktober, an seinem 25. Geburtstag. — Den schwergeprüften<br />

Familienangehörigen unser tiefes Beileid.<br />

Sarnen. Filmvorführung über das belgische Kinderlager<br />

im Melchtal. Montag, den 10. Oktober, wurde im<br />

Kino Seefeld ein Film über das Ferienlager der Belgierkinder<br />

*.n Durrenbach-Stöckalp gezeigt.<br />

Zuerst begrüßte Herr Major Heuberger die Anwesenden,<br />

unter den belgischen Gästen besonders Herrn de Prins den<br />

Leiter des Ferienlagers. Er dankte den verantwortlichen<br />

Stellen auch sür das gute Gelingen des Lagers und versicherte,<br />

daß Buben und Mädchen die Schweiz mit einem sehr guten<br />

Eindruck verlassen hätten.<br />

Der Film, der zum Teil von Amateuren, zum Teil von<br />

Herrn Carl Abächerli stammte, zeigte kurz die Vorbereitungen<br />

m Mecheln (östlich Brüssel) und Turnhout, Abschiedsfeier und<br />

Abfahrt aus der Heimat, Ankunft in Sarnen und Beförderung<br />

ns Melchtal (es mußten dazu alle verfügbaren Cars aufgetrieben<br />

werden), Leben und Treiben im Lager. Besonders ein<br />

Tag war hervorgehoben, der 21. Juli, das belgische Nationalfest,<br />

das auch in den Schweizerserien festlich begangen wurde.<br />

Es folgten Ausschnitte aus einer Reise der Leiter über die<br />

drei Pässe. Wieder einmal mehr sah man, wie schön unsere<br />

Heimat ist, und das Lachen und die strahlenden Gesichter bewiesen,<br />

daß die Belgier ganz begeistert von der Schweiz<br />

waren.<br />

Der letzte Teil, ein wundervoller Farbenfilm, ließ, uns<br />

einiges der schönsten Ferientage miterleben, die unmittelbare<br />

Begegnung mit der Alpenwelt (die Kinder hatten eine Tour<br />

aus die Frutt gemacht), die Erstaugustseier und eine Fahrt aus<br />

dem Vierwaldstättersee nach Küßnacht.<br />

_ Der Film wird nun in Belgien gezeigt, er wird bestimmt<br />

viel dazu beitragen, daß die Belgier unser Land kennen und<br />

lieben lernen, so daß auch die Eltern die Schweiz besuchen<br />

wollen, wo ihre Kinder so glückliche Ferientage erleben durften.<br />

_ t J_<br />

.. (Eing.) Gemäß Inserat im Amtsblatt kamen<br />

Jte Viehbesltzer unseres Bezirkes auf letzten Sonntag zu einer<br />

Versammlung zusammen, mit Referat von Herrn Nationalrat<br />

Dr Odermatt Sarnen über das Thema: „Bekämpfung der<br />

Rindertuberkulose". Die Teilnahme war denn auch wirklick<br />

groß, ein Zeichen, daß Interesse bestand sür das Thema, das<br />

gegenwärtig aktuellste Problem der schweizerischen Viehxuckt<br />

und Milchwirtschaft. Nachdem der Referent die gegenwärtige<br />

Lage auf dem Gebiet des Viehabsatzes und des Exportes beleuchtet<br />

und die Forderungen unserer Nutzviehaufkäufer dargelegt<br />

hatte, ging er objektiv und allgemein sachverständlich<br />

auf die Bekämpfung der Rindertuberkulose über. In der nun<br />

folgenden Aussprache wurden mehrere pessimistische Einwände<br />

erhoben, die der Referent aus seiner reichen persönlichen Erfahrung<br />

und mit großem Zahlenmaterial widerlegte wenn<br />

er auch unumwunden etwelche Lücken und Unzulänglichkeiten<br />

zugab^ Herr Dr. Odermatt wünschte, daß sich die Schwander<br />

mit Wilen zu einem Beitritt zum Obligatorium entschließen<br />

mochten; aus folgenden Gründen: Einmal sei der Prozentsatz<br />

der Reagenten in der Schwendi laut den bereits geimpften<br />

und angeschlossenen Beständen günstig. Sodann würde der<br />

qualitativ hochstehende Viehbestand der Schwendi, bei nicht<br />

baldigem Anschluß, je länger je mehr ans Absatzschwierigkeiten<br />

stoßen und alles vereinzelte Impfen nützte nichts. Die Abstimmung<br />

ergab ca. 50 Stimmen für und 18 Stimmen gegen<br />

den Beitritt zur obligatorischen Bekämpfung. Mit dem Dank<br />

an den Referenten, aber auch für das rede Interesse von seiten<br />

der Viehbesitzer schloß Teilenvogt Britschgi die Versammlung.<br />

Wir wünschen abschließend den Befürwortern, daß sich die<br />

gehegten Erwartungen erfüllen werden, den Opponenten aber<br />

daß das gute Gelingen der Sache ihre Meinung zu ändern<br />

vermag.<br />

Am Montag, den 24. Oktober, ist hier Aelplerchilbi. Mögen<br />

sich zu ihr alle wieder geeint zusammenfinden.<br />

Humor aus der Schwendi. (Eing.) „Dui, Sepp, was sind<br />

das sir Mannä gsi, wo i dim Land umägspaziärd sind?"<br />

„Jä, wäischt, Heiri, das ist ä so: Diä Herrä hend /s Heimet<br />

agliogt, daß ich de d'rna Gäld uberchumä uf dr Bank, daß ich<br />

de cha d'Styrä zahlä!"<br />

Melchtal. * Gegenwärtig wird das PTT-Netz von Melchtal<br />

bis Tannalp in Kabel verlegt. Die Arbeit wurde den drei<br />

einheimischen Baumeistern Bürgi Hermann und Jmseld Franz<br />

von Alpnach und Gasser Karl von Lungern übertragen und<br />

konnte bisher bei schönstem Herbstwetter ausgeführt werden.<br />

Sie geht bald ihrem Ende zu. Später soll auch das Teilstück<br />

Kerns-Melchtal verlegt werden.<br />

Die Arbeit hat verschiedene erfreuliche Afpekte. Sie bildete<br />

einmal eine wertvolle Arbeitsbeschaffung in einer Zeit, da<br />

der Hochbau im ganzen Kanton fast ganz zum Stillstand<br />

kommt. Und anderseits baut man mit dem Stangengewirr auf<br />

der Frutt endlich ab, wodurch das Landschaftsbild an Naturlichkeit<br />

wieder stark gewinnt.<br />

Melchtal. (Korr.) Letzten Freitag waren es 50 Jahre verflössen,<br />

seit die Wildhüter Werner und Josef Durrer auf<br />

Grubialp von Wilderern meuchlings erschossen worden. Zu<br />

ihrer Erinnerung wurde am Freitag in der Wallfahrtskirche<br />

Melchtal ein Gedächtnisgottesdienst abgehalten.<br />

Alpnach. (Eing.) Der erste Erfolg des neugegründeten<br />

F C Alpnach hat sich prompt eingestellt und mag in Fußballkreisen<br />

vielleicht als eine Ueberraschung erscheinen, weniger<br />

jedoch in den Reihen der Aktiven. Im Kamps um den Waldstättercoup<br />

fiel das Los auf Aesch und somit war das Seetal<br />

am vergangenen Sonntag das Reiseziel unserer Fußballer.<br />

In einem forschen Spiel, das vom Gegner bisweilen etwas<br />

Hart geführt wurde, führte Alpnach in der Halbzeit mit 4:1<br />

und konnte den Sieg bis zum Spielende bis aus 7:2 ausbauen.<br />

Wir gratulieren dem Neuling zu diesem Sieg und<br />

wünschen weiterhin guten Erfolg im Punktekampf der IV.<br />

Liga.<br />

—Jo.—<br />

Giswil. Marktbericht vom 12. Oktober <strong>1949</strong>. Es<br />

wurden aufgeführt: 31 Kühe, 32 Rinder, 10 Stiere, 1 Pferd,<br />

9 Ziegen und 4 Schafe. — Der Markt war von viel Volk und<br />

vielen Händlern, hiesigen wie auch fremden, besucht. Der<br />

Handel war rege, und es wurden schöne Preise bezahlt. _j<br />

Polizeidirektion Obwalden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eröffnung der Olma in St. Gallen.<br />

- r. Unter reichhaltigem Flaggen- und Fahnenschmuck der<br />

st. gallischen Hauptstadt wurde am Donnerstagvormittag die<br />

Olma eröffnet. Dieser offizielle Tag war besonders der Begrüßung<br />

von Bundesrat Dr. von Steiger gewidmet, aber auch<br />

den Vertretern der Bundesversammlung und der benachbarten<br />

Kantone, sowie der süddeutschen und österreichischen Nachbarschast<br />

und des Fürstentums Liechtenstein. Dazu kamen die<br />

Delegierten verschiedener Verbände und Organisationen. —<br />

Der Besuch der Veranstaltung hat schon am ersten Tage ein<br />

bedeutendes Ausmaß erreicht.<br />

„Freiheit und Sicherheit".<br />

Aus der Rede Bundesrat von Steigers an der Olma.<br />

spk. An der offiziellen Olma-Eröffnung hielt Bundesrat<br />

Dr. von Steiger eine Ansprache, aus der wir besonders zwei<br />

Stellen herausgreifen möchten:<br />

„Nichts ist in unserer Demokratie unangebrachter, als das<br />

Aufbauschen eines Gegensatzes zwischen Volk und Staat. Weder<br />

M ^3^ossischen Räte noch der Bundesrat haben den<br />

Wunsch, die Verwaltung auszudehnen. Ganz im Gegenteil.<br />

Äber wenn dauernd dem Staate neue Aufgaben aufgetragen<br />

und dringend empfohlen werden, wenn man ungestüm immer<br />

wieder neue Maßnahmen verlangt, verwunde man sich nicht,<br />

wenn der Staat in Erscheinung tritt." An einem andern Orte<br />

rv*, Ü l r "Möglichst viel Freiheit nnd doch wirksamen<br />

Schutz, das ist, was der Bauer möchte. Heute wie einst möge<br />

es den eidgenössischen Räten gelingen, ein Werk zu schaffen,<br />

das dem Lande nützt, und die richtige Mitte zwischen Ein-<br />

Kränkungen und Freiheit zu finden weiß." In der Tat hat<br />

-öundesrat v. Steiger damit ein Problem aufgerollt, das heute<br />

zeder liberalen Demokratie zum Prüfstein wird. Freiheit vor<br />

dem Staate, Sicherheit vor wirtschaftlichen Unbillen durch<br />

Schutzmaßnahmen des Staates, wie soll diese Autonomie befriedigend<br />

gelöst werden? Es scheint oft, daß viele Stützmaßnahmen<br />

einer furcht vor der Freiheit, die so Iräftiq gefördert<br />

wird, entsprangen, anderseits aber ist nicht zu verkennen, daß<br />

. j c^lD . ercn Krisen- und Kriegszeiten hinweg staatliche<br />

Schutzmaßnahmen nötig waren. Den einzig gangbaren Weg<br />

u "' er Sand ist, wie dies eben Bundesrat von Steiger erklart<br />

hat, doch der „Weg der Mitte".<br />

Um den Milchpreis.<br />

Der Bundesrat hat sich, am Freitag mit dem Begehren des<br />

Zentralverbandes Schweizerischer Milchproduzenten befaßt,<br />

oas oahm lautete, es möge der gegenwärtige Produzentenmilchpreis<br />

von 38 Rappen für ein weiteres Jahr, d. h. bis<br />

Ende Oktober 1950, gelten. Der Bundesrat hat nun beschlössen,<br />

diese Garantie vorderhand bis zum Frühjahr 1950<br />

auszusprechen in der Meinung, daß dannzumal die Lage neu<br />

überprüft werden soll.


K a n t o n e<br />

VerhaftungzurSee. In der vergangenen<br />

Woche erhielt die gegenwärtig unbewohnte Villa eines Bankdirektors<br />

am Zürichberg den Besuch eines Einschleichediebes'<br />

woselbst er sich zunächst einige Tage der Erholung gönnte. Bei<br />

der Durchswberung des Hauses fielen ihm der Garage chlüssel,<br />

sowie der Schlüssel für das Wochenendhaus in Meilen in der<br />

Hände. Mit dem aus der Garage gestohlenen Auto machte der<br />

Bursche Touren über öand nnd schließlich bezog er Quartier<br />

in der schöneu Behausung am Gestade des Zürichsees. Als er<br />

in seiner Ruhe vom Sohne des Eigentümers gestört wurde<br />

ergriff er mit einem in der Nähe befindlichen Ruderboot die<br />

Flucht. Bevor er jedoch bei Horgen das rettende Ufer erreichte,<br />

gelang seine Festnahme durch die ihn zusammen mit Privatpersonen<br />

auf einem Motorboot verfolgende Polizei. Beim Verhafteten<br />

handelt es sich um einen mehrfach vorbestraften und<br />

mit den örtlichen Verhältnissen vertrauten Mechaniker aus<br />

dem Bezirk Horgen.<br />

Bern. Eine diebische Braut. —nz. Eine unangenehme<br />

Entdeckung machte der Portier eines Jnterlakner<br />

Hotels. Er hatte seinen gesamten Sommererlös der im gleichen<br />

Hotel arbeitenden Braut anvertraut. Als die beiden<br />

dieser Tage gemeinsam nach Hause reisen wollten, stellte der<br />

Portier am Morgen des Reisetages fest, daß seine Geliebte<br />

bereits unter Mitnahme des Geldschatzes das Weite gesucht<br />

hatte, ohne ihr Reiseziel anzugeben. Dem Geprellten, einem<br />

ausländischen Saisonangestellten, blieb nichts anderes übrig,<br />

als allein und ohne die sauer verdienten Batzen den Heimweg<br />

anzutreten.<br />

Glarus. Ein Verbot der Jagd auf Rehböcke<br />

hat die Glarner Regierung mit sofortiger Wirkung verfügt,<br />

weil auch dieses Jahr von den Jägern zu große Beute eingeheimst<br />

wurde, so daß der Bestand des Rehwildes bei weitem<br />

Andauern der Jagd gefährdet worden wäre. —b—<br />

Neues vom Ausland<br />

Der neue Satellit<br />

Jakob Kaiser, der von den Russen seinerzeit.abgesetzte<br />

Vorsitzende der Christl.-demokratischen Union der Ostzone und<br />

nunmehrige Minister für die deutsche Einheit der Bonner<br />

Regierung, erklärte in Berlin, die westdeutsche Regierung<br />

werde die Marionettenregierung Grotewohl niemals anerkennen<br />

und auch nicht mit ihr verhandeln, da sie nicht aus<br />

Wahlen hervorgegangen sei. Dafür ist der ostdeutschen Gegenregierung<br />

eine andere Anerkennung zuteil geworden, die allerdings<br />

einmal mehr zeigt, wes Meisters Diener sie ist: Stalin<br />

hat Pieck ein Glückwunschtelegramm geschickt, in welchem er das<br />

ostdeutsche Sowjetprotektorat als europäische Friedeusgarautie<br />

preist.<br />

Ob Stalins Botschaft bei der ostdeutschen Bevölkerung nicht<br />

gerade das Gegenteil von dem erzielen wird, was sie bezweckt<br />

— Haß statt Sympathie?<br />

Der Kreml gibt sodann die Aufnahme diplomatischer Be-<br />

Ziehungen zwischen Sowjetrußland und Ostdeutschland bekannt.<br />

Als erster Befehlsübermittler Moskaus bei der Schattenregierung<br />

Grotewohl wurde der ehemalige Sowjetbotschafter<br />

P u s chk i u in Budapest ernannt, jener Puschkin also, der<br />

einen ungarischen Minister, welcher gegen seine Befehle Einwände<br />

zu machen hatte, kurzerhand niederknallte. Grotewohl<br />

und seine Mitspieler wissen also Bescheid darüber, mit wem sie<br />

es zu tun haben.<br />

Die Uno in Moskau?<br />

In Lake Succeß macht man viel Aufhebens von einer<br />

Einladung, die der sowjetrussische Außenminister Wyschinski<br />

an die Generalversammlung der Vereinten Nationen gerichtet<br />

hat, wonach die Uno in einem der kommenden Jahre,<br />

„frühestens 1953", einmal in Moskau tagen solle. Daß diese<br />

Einladung Aufsehen erregt hat, ist verzeihlich, gab es doch<br />

Zeiten, da man eher an einen brüsken Austritt der Sowjetunion<br />

aus dem Völkerparlament glaubte. Anderseits darf<br />

man die Sache auch nicht überschätzen, denn wenn sich die<br />

Uno nach Moskau begibt, so ist das für den Kreml ein<br />

Prestigeerfolg, der im übrigen politisch zu nichts verpflichtet/<br />

Die belgische Königsfrage<br />

Die belgische Königsfrage ist noch immer aktuell. Ueber<br />

das Wochenende begab sich Premierminister Eyskens zu<br />

Leopold III. nach Genf, um die Einzelheiten einer Volksbefragnng<br />

abzuklären. Der Premier behauptete nach seiner<br />

Rückkehr, man habe sich jetzt über das Plebiszit verständigen<br />

können.<br />

Erhängt!<br />

Aus Budapest kommt die Meldung, daß die zum Tode<br />

verurteilten Justizopfer des Prozesses Rajk, nämlich Lasziv<br />

Rajk, Tibor Szonyi und Andreas Scalai nach Ablehnung<br />

ihrer Begnadigungsgesuche am Samstag erhängt worden<br />

sind.<br />

Churchill ist gewappnet<br />

Zum Abschluß des Konservativen Parteitages hielt Churchill<br />

eine Rede, in der er mit Labour einmal mehr scharf abrechnete.<br />

Die Konservativen seien für die Wahlen gewappnet,<br />

wann immer sie kommen mögen. Alles, was versprochen werden<br />

könne, falls sie wieder zur Macht kommen, sei, daß sie für<br />

alle ohne Unterschied ihr Bestes leisten werden. Hauptbedingung<br />

für die Gesundung sei die Wiederherstellung des Vertrauens<br />

zwischen Volk und Regierung, die Dezentralisation<br />

und der Abbau der Verwaltungskosten. — Zum Schluß hieß<br />

der Parteitag mit überwältigender Mehrheit das Parteiprogramm<br />

„Der rechte Weg für England" gut.<br />

Radw — Beromünster<br />

Donnerstag, den 20. Oktober.<br />

11.00 Musik von Othmar Schoeck. 12.40 Volkstümliches<br />

Mittagskonzert. 13.15 Aus italienischen Opern. 14.00 Notiers<br />

und probiers. 14.15 Die tönende Leinwand. 16.30 Musik<br />

zum Tanztee. 17.30 Kind und Tier. 17.50 Zurück zur Natur,<br />

Hörfolge. 18.00 Kapelle Tfchannen. 18.30 Reiseplauderei<br />

20.15 Der Unbekannte von Colleguo, Hörspiel. 22.05 Studioorchester.<br />

Freitag, den 21. Oktober.<br />

11.00 Partien aus der Oper „Tannhäuser" von Richard<br />

Wagner. 11.45 Studioorchester. 13.25 E. Dumont. 14.00 Die<br />

halbe Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Musik von G. B. Mantegazzi.<br />

18.30 Aus dem Notizbuch des Reporters. 18.40 Gute<br />

Laune mit Peter Jgelhoss, 18.50 Piste und Stadion. 20.00<br />

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Samstag, den 22. Oktober. Das Senslerjahr, Hörfolge. 14.30 Wunschkonzert snr oen ©e|j>ruu>.<br />

11.00 Das Orchester der B. O. G. spielt. 11.30 Leichte, I Opernfreund. 15.35 Huggenberger-Lieder. 16.00 Hörspiel von ! aus Romenshorn. a 3<br />

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Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer machen wir allen Berwandten<br />

und Bekannten die schmerzliche Mittetlung,<br />

daß es Gott, dem Allmächtigen, gefallen<br />

hat, unsere innigstgeliebte, treubesorgte,<br />

gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,<br />

Schwester, Schwägerin und Tante 531<br />

Witwe<br />

Theresia M e r - M s c h g i<br />

Neuhaus, Oberwilen<br />

heute morgen 8 Uhr, unerwartet rasch, versehen<br />

mit der hl. Oelung, im 69. Altersjahr,<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Wir empfehlen die liebe verstorbene dem<br />

Gebete und bitten, ihr ein frommes Andenken<br />

zu bewahren.<br />

Oberwilen bei Sarnen, den 17. Oktober<br />

<strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Ottilia und Walter von Wyl-Fanger<br />

und Kinder<br />

Witwe Marie Koller-Fanger und Kinder<br />

Mathilda Fanger<br />

Rosa Fanger<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 2l). Oktober,<br />

7.30 Uhr, in Sarnen.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 27. Oktober,<br />

7.45 Uhr, in Sarnen.<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefer Traver teilen wir allen Verwandten,<br />

Freunden und Bekannten mit, daß es<br />

Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, unsern<br />

lieben, unvergeßlichen Sohn, Bruder, Schwager,<br />

Cousin und Neffen 526<br />

E r w i n R e z<br />

Bäckerei<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Er starb infolge Unglücksfall, versehen mit<br />

der hl. Oelung, heute morgen 3.15 Uhr, uuerwartet<br />

rasch, an seinem 25. Geburtstag.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen dem<br />

frommen Gebet und bitten, ihm ein liebevolles<br />

Andenken zu bewahren.<br />

Sarnen, den lö. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Gustav und Anna Fiez-Blättler<br />

Edith und Georg Grendelmeier-Fiez<br />

und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Mittwoch, den 19. Oktober,<br />

7.30 Uhr. Weggang vom Trauerhaus 7.10.<br />

Siebenter: Mittwoch, den 26. Oktober,<br />

7.45 Uhr.<br />

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Der Jahrestag für meinen lieben Gatten,<br />

unsern treubesorgten Vater<br />

Alfred Mger-Zumslein<br />

Bankdirektor<br />

wird Donnerstag, den 20. Oktober, in der<br />

Pfarrkirche in Sarnen gehalten, wozu Verwandte<br />

und Bekannte freundlich eingeladen<br />

find. 511<br />

Gottesdienstanfang 7.45 Uhr.<br />

h a u p t a m t l i c h e<br />

V e r t r e t u n g<br />

für die Branchen Leben, Unfall, Haftpflicht und Kranken-<br />

Versicherung zu vergeben.<br />

Initiativer Bewerber mit gutem Leumund, Energie und<br />

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das uns ecfceut...<br />

... lm trauten Heime und zu<br />

zweit: das ist die schönste Einsamkeit!<br />

Mit verliebter, froher<br />

Miene holt SIE die Kaffeemaschine...<br />

der Gemahl mahlt<br />

unverdrossen... so wird das<br />

junge Glück genossen!


lattteit / Samstag, den 22. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 84 — 1. Blatt<br />

O b f o a t ö t i e r B M f r M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Schwch"jährlich Fr!' 11.— ' h a l b j ä h r l i c h d i e<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

F? IS—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrbl^t K» ^ ^ Erscheint Mittwoch und Samstag Obwalden 9Rp-. Schweiz II Rp ReklameSdRv - Für<br />

VI1 1 0 8 8<br />

* r U ( f b ^°M°n- Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13 M K S l Ä f t & S a<br />

ptxrjeit gerne angenommen. Druck und Verlag- Louis Ehrli 6- Cie., Garnen. Tel. (041) 8S0 33 Obwalden.) - Vorschriften betr Placierung Echrifwatl<br />

— und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u f d e m M a n ö v e r<br />

§ Die Kominform hat alle Maßnahmen getroffen um<br />

die großen Herbstmanöver zu beginnen. Die durch die Ab-<br />

Wertung zu noch größerer Wichtigkeit gelangte und uuverweidlich<br />

in Bewegung geratene Frage von Lohn und Preis<br />

wird es ihr erleichtern, die Arbeiterschaft Italiens und Frankwichs<br />

in Bewegung zu setzen. Es geht ihr dabei nicht im geringsten<br />

um die materielle Stellung der arbeitenden Massen,<br />

sondern um den Mißbrauch derselben zu revolutionären Zwekkm,<br />

also um den inneren Krieg. Das ist aber nur die eine<br />

Seite der kommunistischen Taktik.<br />

Die Kommunisten pachten den Frieden...<br />

Nachdem der Kommunismus die Demokratie in seinen<br />

Monopolbesitz genommen hat (Volksdemokratie!), hat er nun<br />

auch den Frieden gepachtet und mit der Friedensliebe der<br />

Völker in seine gerissene Propaganda eingestellt. Der einzige<br />

Vorkämpfer und Garant des Friedens ist die Sowjetunion;<br />

bedroht wird der Friede von den „imperialistischen Kriegs-<br />

Hetzern", worunter alles und alle zu verstehen sind, die sich<br />

dem im Dienste des Sowjetimperialismus stehenden Kommunismns<br />

widersetzen. Wer nicht auf den kommunistischen „Friedensseldzug"<br />

einsteigt, ist eben ein Kriegshetzer!<br />

Das ist furchtbar einfach und unglaublich dumm zugleich.<br />

Es wäre nicht der Mühe wert, davon zu sprechen, wenn nicht<br />

auch bei uns richtige und verkappte Kommunisten an die<br />

Harmlosen herantreten würden mit der Aufforderung: „Wenn<br />

ihr den Frieden wollt, unterzeichnet dieses Blatt", und schon<br />

hat der Harmlose eine Zustimmung zum kommunistischen<br />

Manöver unterschrieben! Und das Dekret d/s Hl. Offiziums<br />

scheint den sattsam bekannten französischen Abbo Boulier gar<br />

nicht daran zu hindern, dieser Propaganda weiterhin seine<br />

Unterstützung zu leihen!<br />

Die kommunistischen Mitläufer aus den Kreisen, die vermöge<br />

ihrer Herkunft und ihrer Bildung die Elite der Völker<br />

sein sollten, paradieren weiterhin auf den Kongressen, die der<br />

ins Friedensgewändchen gehüllte Kriegsplan des Weltkommuuismus<br />

am laufenden Bande veranstaltet. Dem Jntellektuellenkongreß<br />

in Breslan, dem „Kulturkongreß" in Nenyork<br />

und dem Kongreß der „Friedenspartisanen" in Paris folgte<br />

vom 25. bis 27. August in Moskau der „Panslawische Kongreß<br />

für den Weltfrieden". Es ist immerhin festzustellen, daß<br />

der Kreis der Jntelligentia, der sich zu diesen Kongressen herbeiläßt,<br />

immer kleiner wird. Die Forderung des russischen<br />

Politbnreaus, daß sich Kunst und Wissenschaft bedingungslos<br />

dem Diktat des Kreml zu unterwerfen hätten, dann aber<br />

auch der Widerstand Titos und die Liquidierung der nationalkommunistischen<br />

Führergarde in den Oststaaten haben NM<br />

doch zu einer gewissen Ernüchterung in diesen Kreisen der<br />

kommunistischen „Mitreisenden" geführt.<br />

Der Versuch des Weltkommunismus, mit Hilfe internationaler<br />

Organisationen die Welt friedlich erobern zu könneu,<br />

ist gründlich gescheitert. Alle demokratischen Landesorganisationen<br />

sind aus dem Weltgewerkschaftsbund ausgetreten,<br />

und auch die übrigen internationalen Organisationen<br />

— Weltfrauen-, Weltjuristenbund und so weiter — sind heute<br />

zu eindeutigen kommunistischen Restgebilden zusammengeschrumpft.<br />

Darum war auch der vor wenigen Tagen in Bnda-<br />

Pest abgeschlossene „2. Weltjugendkongreß" nur noch eine<br />

kommunistische Veranstaltung. Mit diesem Rummel sollte<br />

der ungarische Nationalfeiertag des hl. Stephan in den Hintergrund<br />

gedrängt und das ungarische Volk von seiner Ver-<br />

Schliesset? ßeafa Zs<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Der Herr Gouverneur ist da," meldete der Bursche nach<br />

einigen Minuten.<br />

Sag ihm, er möge ein wenig warten, lind dann komm<br />

und halte mein Pferd, sonst läuft es mir davon. .<br />

Die List gelang. Während der Schwarze das Pferd hielt,<br />

redete sie mit Sir Bulwer. Kurz und knapp. Er verstand.<br />

Gab Weisung cm Longwood. „Er soll ein Auto nehmen. Wenn<br />

nötig mit Gewalt. Und sofort herkommen. Wir rüsten uns.<br />

Sie kommen auch?"<br />

„Jawohl, Exzellenz. Auf Wiedersehen morgen."<br />

Vom Postamt ritt sie zum Leutnant. Sagte ihm alles.<br />

„Machen Sie, daß Sie fortkommen. Ich reite voraus. Dann<br />

fällt es nicht auf. Der Sergeant in Millins River wird zur<br />

Abreise fertig sein, wenn Sie kommen. Ich werde heute noch<br />

'bis zum Manatee reiten."<br />

Schon war sie fort. Eine Halb Stunde später ratterte der<br />

schwere Motorwagen, aus dem der Leutnant mit seinen Polizisten<br />

saß, zur Stadt hinaus. — •—<<br />

Mister Goldfield war wütend, daß sein erster Streich mißlungen<br />

war. Der Alkalde geriet ins Wanken. Noch war es<br />

eld d e r 8. K o l o n n e<br />

sklavung abgelenkt werden, wie sie mit der neuen Sowjet-<br />

Verfassung vollendete Tatsache geworden ist.<br />

Hinter allem steht das Moskauer Zentrum der „Weltfriedensbewegnng<br />

r das mit reichen Mitteln die Tätigkeit dieser<br />

5. Kolonne nicht nur koordiniert, sondern auch finanziert.<br />

Dies gilt auch vom Kongreß der (kommunistische) „Friedens-<br />

Partisanen", der vor wenigen Tagen in der Hauptstadt Merikos<br />

stattgefunden hat.<br />

... ein Frieden, von dem die Schweizer nichts<br />

wissen wollen!<br />

Umsonst versuchten die Schweizer Kommunisten, es dem<br />

Beispiel anderer Länder gleichzutun und der Friedenskampagne<br />

ein umfassendes Echo zu sichern. Jean Vincent mußte<br />

kürzlich in der „Voix Ouvriöre" zugeben, daß das Schweizer-<br />

Volk für die Kominformflogans taube Ohren hatte, und in<br />

der Nummer vom 5. Oktober dieses Jahres ist unter dem<br />

Titel „Unentschuldbare Gleichgültigkeit" folgende Philippika<br />

zu leseu:<br />

„Oft verwundern sich ausländische Freunde oder gewisse<br />

militante Kämpfer für die Friedensbewegung<br />

über das schwache Echo, das das Losungswort:<br />

„Kampf für den Frieden" in der Schweiz findet.<br />

Sie wundern sich nicht, sie empören sich darüber.<br />

Sie fragen sich, wie es möglich sei, daß ein Volk,<br />

das seit urdenklichgn Zeiten die Wohltaten des<br />

Friedens genießt, sich so wenig für die Erhaltung<br />

des Friedens interessiere?"<br />

Wir können Vincent und seine Freunde, die sich scheinbar<br />

so häufig zu Besuch einstsllen> S-'ruhigen. Die Erhaltung des<br />

Friedens ist dem Schweizervolk nicht gleichgültig. Wir gehen<br />

allerdings noch weiter als die „Voix Ouvriöre", die Schweizer<br />

zeigen sogar eine deutliche Ablehnung, aber nicht gegen ihre<br />

Mitbürger, die im Frieden leben wollen, sondern diese Ablehnung<br />

gilt den Leuten, die den Pazifismus für sich allein<br />

pachten wollen, jedoch nur zum Schein, um die Aufmerksamkeit<br />

der Massen von den kommunistischen Umtrieben und dem<br />

wachsenden sowjetischen Imperialismus abzulenken. Vincent<br />

ist ja Jurist und muß deshalb wissen, was man unter einem<br />

Losungswort zu verstehen hat. Das Schweizervolk will nun<br />

in Gottes Namen nichts davon wissen, namentlich wenn es<br />

vom Auslande kommt.<br />

Woher diesmal das Losungswort stammt, ist zur Genüge<br />

bekannt. Man vergißt indessen bisweilen, daß die Kommunisten<br />

nicht etwa schon seit 1945, sondern erst seit 1948 für<br />

den Frieden eintreten, das heißt seit dem von der Kominform<br />

organisierten und von der UdSSR beschatteten Kongreß in<br />

Wroclaw, wo die „Weltfriedensbewegung" gegründet wurde,<br />

während die bürgerlichen Friedensorganisationen gleich nach<br />

der Einstellung der Feindseligkeiten geschaffen wurden. Im<br />

übrigen muß man wissen, wie es an diesem Kongreß von<br />

Wroclaw zu- und hergegangen ist. Die Teilnehmer wurden<br />

meist nicht nach demokratischen Regeln delegiert, sondern zitiert,<br />

und sie hatten gar keine Gelegenheit, die Probleme zu<br />

studieren und die verschiedenen Gesichtspunkte miteinander zu<br />

vergleichen, sondern mußten zuerst die wilden Anklagereden<br />

gegen den Westen über sich ergehen lassen, um alsdann einfach'<br />

die sowjetischen Thesen zu übernehmen und dann! die Austeiluug<br />

der Welt iu friedliche und imperialistische, kriegerische<br />

Nationen vorzunehmen. Zufälligerweife erhielten die von den<br />

Zeit zur Umkehr. Aber der Russe schürte, und die halb angetrunkenen<br />

Männer drängten ihn vorwärts. Zwei Tage<br />

später standen sie vor Belize, wo sich ihnen noch manches<br />

Gesinde! anschloß.<br />

Wer die Europäer waren bereit. Männer und Frauen<br />

hatten sich ins Gouvernement geflüchtet. Waffen hatten sie<br />

genug. In den Fenstern lagen Sand sacke zum Schutz gegen<br />

die Geschosse. Leutnant Longwood hatte das Kommando. Der<br />

Der Gouverneur hatte mit Sergeant Fligh und fünfzehn Polizisten<br />

das Kloster bezogen, das ganz in der Nähe lag. So<br />

konnte man die Empörer von zwei Seiten unter Feuer nehmen.<br />

Die heldische Begeisterung, mit der die Neger anrückten,<br />

war nicht von Bestand. Schon nach den ersten Verwundungen<br />

hielt es mancher Tapfere für geraten, sich ein wenig vorsichtiger<br />

zu bewegen. Bald gab es auch Tote. Die Verteidiger<br />

hatten keine Verluste. Aber der Russe war überall und trieb<br />

mit der Versicherung eines baldigen Sieges die Leute vorwärts.<br />

Dann schössen sie wieder wie wild, trafen aber nichts,<br />

da sie nicht zielten.<br />

Der Gouverneur stand am ersten Stock mit Beata an<br />

einem Fenster und beobachtete den Gang des Gefechts. Die<br />

Schwestern knieten mit ihren Zöglingen betend in der Kapelle.<br />

Im Erdgeschoß kommandierte der Sergeant. An jedem<br />

Fenster kauerte ein Soldat. Beim Gouverneur war außer<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

Kommunisten regierten Länder das Friedensabzeichen zuerkannt.<br />

Das ist die Ausgangsbasis für die Friedensbewegung, die<br />

im Pariser Kongreß ihre Krönung gefunden hat, obwohl gerade<br />

dort die Fortsetzung der Feindseligkeiten in China mit<br />

Applaus und Begeisterung gefeiert wurde, was weiter nicht<br />

verwunderlich ist, da nur ausgesprochen sowjetfreundliche<br />

Delegierte zugelassen waren. Und an diese gleiche Friedenswegung<br />

ist das von Professor Andre Bonnard zusammengetrommelte<br />

Trüppcheu angeschlossen, das nun unter dem<br />

gleichen Banner marschiert. Daß das Schweizervolk von<br />

diesem „Frieden" nichts wissen will, verwundert uns nicht.<br />

Dafür sind die Jnformationsmöglichkeiten bei uns zu groß,<br />

die Schulbildung ist zu gut, die politische Erziehung und der<br />

gesunde Menschenverstand der Bürger zu entwickelt; anderseits<br />

aber sind die Schlingen des Sowjetfriedens zu grob.<br />

Damit ist die ganze Interesselosigkeit des Schweizer-<br />

Volkes gegenüber diesen linksgerichteten Friedensorganisationen<br />

und gleichzeitig auch deren offensichtlicher<br />

Mißerfolg erklärt. Die Kommunistische Presse, Vincent und<br />

seine ausländischen Freunde brauchen sich gar nicht weiter<br />

den Kopf zu zerbrechen, sondern täten gut, die entsprechenden<br />

Lehren zu ziehen.<br />

Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 20. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

Vom Kreisschreiben des Bundesrates betreffend die Volksabstimmuug<br />

vom 11. Dezember <strong>1949</strong> über das Bundesgesetz<br />

vom 24. Juni <strong>1949</strong> betreffend Abänderungen des Bundesgefetzes<br />

über das Dienstverhältnis der Bundesbeamten wird<br />

Kenntnis genommen. Die Kanzlei wird beauftragt, die erforderlichen<br />

Anordnungen zu treffen.<br />

Für die Beförderung zum kantonalen Polizeichef wird<br />

Kantonspolizist Hans Bürgi von Lungern in Aussicht genommen.<br />

Der Vorgeschlagene hat sich einer besonderen Ausbildung<br />

zu unterziehen. Die definitive Wahl des Polizeichefs<br />

wird nach Absolvierung dieser Ausbildung vorgenommen<br />

werden. Polizeikorporal Otto Durrer, Sarnen, wird als<br />

Stellvertreter des Polizeichefs bezeichnet.<br />

Das kantonale Fürsorgeamt unterbreitet Bericht und Abrechnung<br />

über das Jahr 1948/49. Die Aufgaben des Fürsorgeamtes<br />

sind Mütterberatung, Familienfürsorge, Betreuung<br />

der Gebrechlichen, Prüfung der Pflegekinderverhältnisse,<br />

Durchführung von Fachkursen zur Förderung der Hauswirtschaftlichen<br />

Fortbildung, Organisation der Winterhilfe,<br />

Glückskette-, Obst- und Kartoffelaktionen^ Verteilung der<br />

Bundeshilfe, aus den Ueberschüssen der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

an Greise und Hinterlassene. Dem Chef des<br />

kantonalen Fürsorgeamtes, Herrn Landammann A. Ming,<br />

der kantonalen Fürsorgerin, Frl. Edith Stockmann, sowie der<br />

Rechnungsführerin, Frl. Marie-Therese Wirz, wird für ihre<br />

große Arbeit im Dienste der Allgemeinheit der Dank ausgesprochen.<br />

Die Durchführung von Sammlungen wird bewilligt der<br />

„Pro Juveutute", Zürich, dem Selbsthilfewerk der Kranken<br />

und Genesenen „Das Band", Bern, der Militärkommission<br />

der Christlichen Vereine junger Männer, Bern, und dem<br />

Beata niemand als seine schwarze Ordonnanz. Plötzlich drehte<br />

sich Beata vom Fenster weg, hob den Arm, ein Schuß<br />

peitschte durchs Zimmer. Sir Bulwer wandte sich um. „Was<br />

ist?" Der Schwarze stand da, Blut strömte aus seiner Hand,<br />

fein Revolver lag am Boden. „Was ist, Schwester?" fragte<br />

der Gouverneur wieder.<br />

„Er wollte Sie niederschießen. Ich kam ihm zuvor. Nicht<br />

wahr, Bursche, die nächste Kugel war mir gedacht. Und welche<br />

Belohnung hattest du zu erwarten?"<br />

„Tausend Pfund für jeden," gestand der Bursche kleinlaut,<br />

da er nun doch alles verloren gab.<br />

„Wer hat dir das zugesichert?" fragte der Gouverneur.<br />

„Mister Goldfield."<br />

Der Sergeant hatte den Schuß gehört und kam herauf.<br />

„Nehmen Sie den Burschen in Gewahrsam. Morgen redet<br />

das Kriegsgericht."<br />

Als der Frevler abgeführt war, wandte sich Sir Bulwer<br />

an Beata. „Wie soll ich Ihnen danken? Das war ein glücklicher<br />

Schuß."<br />

„Kein Dank nötig, Exzellenz. Ich treffe immer, wo ich<br />

treffen will. Aber ich denke, es ist Blut genug geflossen.<br />

Machen wir dem grausamen Spiel ein Ende."<br />

„Noch scheinen die Burschen nicht zu Verstand zu kommen.<br />

Hören Sie nur."


D i e N e u o r g a n i s a t i o n d e r A r m e e<br />

(M) Am 1. April <strong>1949</strong> hat die Bundesversammlung das<br />

Bundesgesetz über die Abänderung der Militärorganisation<br />

beschlossen. Wie man eigentlich schon zum voraus erwarten<br />

durfte, wurde gegen dieses Bundesgesetz das Referendum nicht<br />

ergriffen, so daß es nun in Kraft gesetzt werden kann. Voraussichtlich<br />

wird das auf den 1. Januar 1950 erfolgen. Diese,<br />

sozusagen oppositionslose Billigung dieses Bundesgesetzes,<br />

das in unser Militärwesen tiefgreifende Aenderungen bringt,<br />

zeigt, wie tief das Verständnis für die Landesverteidigung im<br />

Schweizervolke verankert ist. Die Erkenntnis, daß es bei der<br />

Landesverteidigung nicht um uns fremde Interessen, sondern<br />

um die Existenz unseres Landes und jedes<br />

Einzelnen geht, ist^heute bis zum letzten Bürger durchgedrungen.<br />

Wenn uns die Armee scheinbar alljährlich auch<br />

viel Geld kostet, so müssen wir uns bewußt sein, daß sich<br />

diese Opfer lohnen, wenn es uns gelingt, den Krieg vom<br />

Lande fernzuhalten, wie das 1914—1918 und 1939—1945<br />

der Fall war, oder letzten Endes die Freiheit und Unabhängigkeit<br />

für die Zukunft zu erkämpfen. Das sind wir<br />

unseren Vorfahren und unseren Nachkommen schuldig. Eine<br />

gut gerüstete Armee, wie sie die Schweiz heute besitzt, bildet<br />

immer noch die beste Garantie, den Krieg vom Lande fernzuhalten.<br />

Das für die Armee verausgabte Geld ist ja nicht<br />

weggeworfen. Weitaus der größte Teil davon wird wieder<br />

in unserem Lande als Arbeitslohn ausbezahlt und dient so<br />

indirekt der Arbeitsbeschaffung.<br />

Die wichtigste Neuerung des Bundesgesetzes vom 1. April<br />

<strong>1949</strong> besteht in der Ausdehnung der Heeresklassen. Diese<br />

basiert auf dem bereits am 22. Dezember 1938 erlassenen<br />

Bundesgesetz betreffend die Ausdehnung der Wehrpflicht bis<br />

zum 60. Altersjahr. Entgegen einer heute noch vielfach vertretenen<br />

Auffassung handelt es sich dabei nicht um einen Vollmachtenbeschluß.<br />

Der Unterschied der bisherigen und der<br />

neuen Ordnung der Heeresklassen ergibt sich in der folgenden<br />

Gegenüberstellung:<br />

Heeresklasse:<br />

Auszug<br />

Landwehr<br />

Landsturm<br />

Hilfsdienst (altershalb)<br />

MO 1907/38<br />

20.-32.<br />

33.-40.<br />

41.—48.<br />

49.-60.<br />

MO <strong>1949</strong><br />

20.-36. Altersj-ahr<br />

37.—48. Altersjahr<br />

49.—60. Altersjahr<br />

— Altersjahr<br />

Aktionskomitee für den Wiederaufbau des Frauenbrunnens<br />

in Einsiedeln.<br />

Für die Bezirke Schwendi, Wilen und Oberwilen, in><br />

Sarnen, sowie für die Gemeinde Kerns wird in Anwendung<br />

von Art. 2 der kantonalen Vollziehungsverordnung vom<br />

24. März 1942 zum Bundesratsbeschluß über die Bekämpsung<br />

der Rindertuberkulose vom 27. Januar 1942 die Durchsührung<br />

des Tuberkulose-Bekämpfungsverfahrens obligatorisch<br />

erklärt.<br />

Zu einer Motion.<br />

(Eing.) Es zeugt von einer erfreulichen sozialen Ausgeschlossenheit<br />

verschiedener Kantonsräte, daß eine Motion<br />

für die Neuregelung der Besoldungsverhältnisse der Behörden,<br />

Beamten und Angestellten zustandegekommen ist. Die<br />

Motion Windlin, welche des weitern die Kantonsräte Joe<br />

Jmseld, Sarnen, Walter Wirz, Sarnen, Siegfried Berchtold,<br />

Giswil, Vital Anderhalden, Sächseln, Niklaus Jmfeld, Lungern,<br />

Dr. I. H. Heß, Engelberg, Oskar Heß, Alpnach, und<br />

Balz von Atzigen, Alpnach, mitunterzeichnet haben, bezweckt<br />

nichts anderes als eine gerechte Entlöhnung des Staatspersonals<br />

und dient dazu, daß eine einheitliche Regelung in<br />

den Besoldungsverhältnissen erreicht wird. Denn die Heutigen<br />

Zustände sind unhaltbar geworden. Ein neues Besoldungsgesetz<br />

schafft endlich Klarheit im Volk. Es ist nur zu<br />

hoffen, daß man mit der nötigen Objektivität und Unparteilichkeit<br />

an dieses Problem herantritt. Denn auch da „gahts<br />

mitenand besser"!<br />

„Schweizerwoche — auch im kulturellen Leben.<br />

(Korr.) Die „Schweizerwoche" ist eine überaus glückliche<br />

Idee und fördert die geistige Landesverteidigung, die heute<br />

immer noch aktuell ist. Doch darf sie nicht nur im Kommerzielleu<br />

haften bleiben, sondern sie muß auch ihre geistige<br />

Spannweite haben. Hier hinein fällt auch die Propagierung<br />

echt schweizerischer Kultur. Der schweizerische Kulturgedanke<br />

in seiner Gesamtheit, aber auch in seiner Vielfält<br />

der Gemeinden muß das große Anliegen aller jener<br />

Kreise sein, die sich in den Dienst der Volkskultur gestellt<br />

haben. Hierzu gehören vor allem die musikalischen und theaterspielenden<br />

Vereine unserer Gemeinden. An sie geht der<br />

warme Appell, ihrer Sendung bewußt zu werden. Singt und<br />

spielt Echtes! Nichts Unschweizerisches oder bloß verbrämt<br />

Tatsächlich schien das Brüllen in den Straßen noch! lauter<br />

p werden. Goldsield kannte seine Leute. Je mehr geschrien<br />

wurde, desto weniger hatten sie Furcht.<br />

„Ich habe den Alkanden van Stann Creek vorhin gesehen.<br />

Er steht da in der Seitenstraße. Ich will hinausgehen<br />

und ihn auffordern, daß er den aussichtslosen Kamps aufgibt.<br />

Darf ich?"<br />

„Schwester, mein Leben haben Sie gerettet. Ich darf<br />

nicht zugeben, daß Sie nun das Ihrige aufs Spiel setzen."<br />

t „Ueber mein Leben wacht Gott und sein heiliger Engel.<br />

Sind Sie zu Unterhandlungen bereit?"<br />

„Gewiß. Wenn die Leute die Waffen abgeben."<br />

Beata lief öie Treppe hinab, ging zum Haufe hinaus.<br />

Die Waffen der Schwarzen senkten sich, als sie sahen, daß<br />

sie ihnen winkte. Doch da kam Goldfield dazwischen. „Schießt,<br />

Jungen, schießt! Das ist die Hexe, die uns verraten hat!"<br />

Aber niemand gehorchte ihm. Nein, auf die frommen Schwestern<br />

schießt man nicht. Das war von Anfang an ausgemacht.<br />

Die Engländer wollen sie vertreiben, sonst nichts.<br />

Der Russe ist wütend. Gut, wenn diese Feiglinge nicht<br />

wollen, er ist auch noch da. Er schätzt die Entfernung. Noch<br />

Die 1938 eingeführte und damals schon von vielen militärischen<br />

Fachleuten verurteilte Einteilung ausgedienter Solbaten<br />

im Hilfsdienst, nach Vollendung des 48. Altersjahres,<br />

erwies sich als ein großer Fehler. Es widerspricht dem soldatischen<br />

Empfinden, nach Erfüllung der Soldatenpflicht<br />

während 28 Jahren, zum Hilfsdienst degradiert zu werden<br />

und so der gleichen Formation anzugehören wie Leute, die<br />

aus sanitarischen Gründen überhaupt keine militärische Ausbildung<br />

und Erziehung genossen haben. Die neue Ordnung<br />

der Heeresklassen trägt diesem Umstände Rechnung und bringt<br />

eine saubere Trennung zwischen Militärdienstpflichtigen und<br />

Hilfsdienstpflichtigen.<br />

Am eindrücklichsten kommt die Neuordnung beim periodischen<br />

Uebertritt in andere Heeresklassen in Erscheinung. So<br />

wird nach neuer Ordnung auf Ende <strong>1949</strong> der Jahrgang 1913<br />

in die Landwehr übertreten, der nach bisheriger Ordnung<br />

derselben schon 4 Jahre angehört hat. Bei anderen Jahrgängen<br />

wird eine ganz erhebliche „Verjüngung" erfolgen.<br />

So werden die notwendigen Landwehrjahrgänge 1914—1916<br />

ab Neujahr wieder zum Auszug, die Landsturmjahrgänge<br />

1902—1908 zur Landwehr und die dem Hilfsdienst zugeteilten<br />

Jahrgänge 1891—1901 zum Landsturm versetzt.<br />

Damit werden nun die bisherigen aus 4 Jahrgängen bestehenden<br />

Landwehr-Bataillone mit dem Auszug verschmelzt,<br />

und die heutigen Territorial-Bataillone bilden die künsige<br />

Landwehr. Bei der neuen Landsturminfanterie ist die Neuorganisation<br />

bereits dieses Jahr, aus Grund eines Bundesratsbeschlusses,<br />

im Zuge der Neuordnung des Territorialdienstes<br />

durchgeführt werden. Die bisherigen HD-Bewachungskompagnien,<br />

welche aus altershalber zum Hilfsdienst übergetretenen<br />

Wehrmännern (49.—60. Altersjahr) und aus sanitarischen<br />

Hilfsdienstpflichtigen bestanden, wurden aufgelöst. Die<br />

Diensttauglichen wurden in die neu geschaffenen Territo -<br />

rialkompagnien (neue Landsturminfanterie) eingeteilt<br />

und die sanitarischen.Hilfsdienstpflichtigen aus den aufgelösten<br />

HD-Bewachungskompagnien kommen in die Ortswehren. Für<br />

die Einteilung in diese Territorialkompagnien kommen, wie<br />

im Auszug und der Landwehr, nur diensttaugliche Wehrmänner<br />

in Frage. Hilfsdienstpflichtige dürfen derselben nicht<br />

zugeteilt werden, ausgenommen für Hilfsfunktionen wie Küchengehilfen<br />

und Sanitätspersonal. Diesen Territorialkompagnien,<br />

die sich nach der Bewaffnung in zwei Typen unterscheiden,<br />

kommen, wie früher der Landsturminfanterie, Hauptsächlich<br />

Bewachungsaufgaben zu. Sie unterstehen dem Territorialdienst<br />

und werden nicht in Bataillone eingeteilt.<br />

Eine vollständige und umfangreiche Neuorganisation erfahren<br />

die Ortswehren. Diese bestehen künftig nicht<br />

mehr, wie bisher, nur aus Freiwilligen. In erster Linie<br />

werden ihnen die bewaffneten Hilfsdienstpflichtigen aus den<br />

Schweizerisches gehört aus unsere Bühnen. Denn, wie viel<br />

ist bloße verlogene Scheinkultur, denken wir nur an die oft<br />

geist- und inhaltsleeren Operetten, deren Inszenierung viel<br />

Geld und Mühen kostet, deren Wert aber gering, wenn oft<br />

nicht einmal vorhanden ist. Unsere kultursörderiiden Vereine<br />

haben wahrhast größere Aufgaben im Dienste des Volkes zu<br />

erfüllen. Dies möge bei ihrer Wahl wögleitend sein und bleiben.<br />

Und die „Schweizerwoche" hat auch darin ihren schönen<br />

und -wertvollen Sinn.<br />

Vom Mond am Himmel und auf Erden.<br />

In Schillers Teil sagt Geßler:<br />

„Will ick) dich führen lassen und verwahren, wo weder<br />

Mond noch Sonne dich bescheinen." Freitag, den 7. Oktober,<br />

wurde des Vogtes Drohung wieder einmal wahr: es gab<br />

eine totale Mondfinsternis. Wenige haben sie beachtet, selbst<br />

die Verehrer und Verehrerinnen der Nachtbubensonne waren<br />

dort, „wo weder Mond noch Sonne sie bescheint", das heißt<br />

im Bett. Also um 2.04 trat der Mond in den Erdschatten,<br />

um 3.19 begann die totale Verfinsterung und dauerte bis<br />

4.33. Die totale Verdunkelung dauerte also 73 Minuten. Der<br />

Himmel war sehr klar, die Hügel, Täler und Krater des<br />

Mondes bei der Berührung des Erdschattens sehr sichtbar.<br />

Die nächste totale Mondfinsternis wird am 2. April 1950<br />

(Palmsonntag) sein.<br />

Der Mond auf Erden ist ein beliebter Name für Wirts-<br />

Häuser. Wir sehen den Mond am Himmel immer von der<br />

gleichen Seite. Die „Mond"kranken sehen ihren „Mond"<br />

auch von der andern Seite, von innen, und nach einer<br />

„Mondfinsternis", wenn das Elektrische oder der Hirnkasten<br />

streikt, sehen sie den „Mond" sogar „zunderobsi". Mit Heine<br />

können sie dann singen: „Mond meiner Tage! Sonne meiner<br />

Nächte!" Oder: „Guter Mond, du gehst so stille in den Aben-<br />

Wolken hin." Oder mit Goethes Faust: „O sähst du, voller<br />

Mondenschein, zum letztenmal auf meine Pein!" X<br />

» Eine Mutter, die keine Sorgen hat.<br />

Das gibt es wohl gar nicht. Mütter haben immer Sorgen,<br />

große und kleine. Diese möchte der B ildungs- und<br />

Werkkurs, der am 3. und 4. November im Josefshaus<br />

in Wolhusen abgehalten wird, den Müttern erleichtern heifen.<br />

Der Kurs richtet sich in erster Linie an Mütter kleiner<br />

und vorschulpflichtiger Kinder und steht unter der Leitung<br />

steht er zu weit ab, um einen sicheren Schuß zu tun. Er<br />

springt ein paar Schritte vorwärts und... da liegt sein<br />

Browning an der Erde. Ein stechender Schmerz an der<br />

Hand beweist ihm, daß er getroffen ist. Da packt ihn die<br />

Wut. Mit der Linken zieht er fein Dolchmesser aus dem<br />

Gürtel und stürzt auf Beata los. Die steht einen Augenblick<br />

wie erstarrt. Sie kann es nicht fassen, daß so viel Haß in<br />

einem Menschenherzen Platz findet. Schon ist der Angreifer<br />

auf zwei Schritte heran und hebt den Dolch. Da kracht ein<br />

Schuß von der Seitenstraße her. Mitten durch- den Kops<br />

getroffen schlägt der Russe zur Seite.<br />

Der Alkalde von Staun Creek war der Schütze. Nun<br />

stellte er das 'Gewehr an die Wand und kam auf Schwester<br />

Beata zu. „Für mich ist der Krieg zu Ende," rief er aus.<br />

„Bitten Sie den Gouverneur für uns, daß er uns gnädig<br />

sei."<br />

„Komm hinauf."<br />

Sir Bulwer war gnädig. „Waffen abgeben und nach<br />

Haufe gehen! Ihr werdet ein Vierteljahr Wegarbeiten machen.<br />

Die Hetzer und Anstifter aber werden vqm Gericht<br />

verurteilt werden."<br />

aufgelösten HD-Bewachungskompagnien zugeteilt. Ferner<br />

kommen zu den Ortswehren Hilfsdienstpflichtige, die nicht in<br />

Formationen des Hilfsdienstes (Baudetachemente, Trägerkolonnen<br />

und so weiter) eingeteilt sind, sowie auch solche der<br />

Ausgebotstruppen C und D. Die Angehörigen der<br />

bisherigen Ortswehren werden in die neuen Ortswehren eingegliedert.<br />

Ferner können weiterhin Freiwillige dort eingeteilt<br />

werden. In den neuen Landsturm übertretende Wehrmänner,<br />

die aus wirtschaftlichen Gründen nicht oder nur zeitweilig<br />

abkömmlich sind, werden in Zukunft nicht mehr den<br />

Aufgebotsgruppen C und D des Hilfsdienstes, sondern in die<br />

Ortswehren eingeteilt. Da es sich bei den Ortswehren um<br />

ortsgebundene Aufgaben handelt, haben in Zukunft auch solche<br />

Hilfsdienstpflichtige Gelegenheit, der Landesverteidigung zu<br />

dienen, denen bisher aus irgendeinem Grunde persönliche<br />

Dienstleistungen vorenthalten geblieben sind.<br />

Für die Angehörigen der neuen Territorialkompagnien<br />

und der Ortswehren sind im Jahre 1950 Organisationsmusterungen<br />

vorgesehen. Die bereits ernannten O r t s w e h r -<br />

kommandanten bestehen noch diesen Herbst einen Einführungskurs.<br />

Die Dienstleistungen im Auszug und in der Landwehr erfahren<br />

nach dem neuen Bundesgesetz vom 1. April <strong>1949</strong> keine<br />

wesentlichen Aenderungen. Als wichtigste Aenderung ist die<br />

Verlängerung der Unteroffiziersschulen von 3 auf 4 Wochen<br />

und die Verlängerung der Kaderkurse vor dem WK um je<br />

einen Tag zu erwähnen. Wie die vom Wehrmann im Auszug<br />

zu leistenden 8 WK (bisher 7 im Auszug und 1 im Landwehr<br />

I) auf die verschiedenen Jahre verteilt werden, wird<br />

der Bundesrat zu bestimmen haben.<br />

Die neue Heeresorganisation kann aber nicht schon auf den<br />

1. Januar 1950 in vollem Umfange wirksam werden. Eine so<br />

umfangreiche Aenderung in der Heeresorganisation bringt eine<br />

Unmenge organisatorische Arbeiten für die Militärbehörden<br />

des Bundes und der Kantone und wird voraussichtlich zirka<br />

zwei Jahre in Anspruch nehmen. Dann ist zu berücksichtigen,<br />

daß, im Hinblick auf die unsichere Weltlage, die Marschbereitschast<br />

der Armee nicht in Mitleidenschaft gezogen werden darf<br />

und diese zu jeder Zeit einsatzfähig fein muß. Im Ganzen gesehen,<br />

wird die neue Heeresorganisation für den Wehrmann<br />

wie für die Militärverwaltung erhebliche Vorteile bringen,<br />

gegenüber dem jetzigen Zustande, und die Schlagkraft der<br />

Armee wird dadurch ganz wesentlich erhöht. So dürfen wir<br />

hoffen, daß die Schweizer Armee auch in Zukunft in der Lage<br />

sein wird, ihre Aufgabe zu erfüllen und, mit der Hilfe des<br />

Allerhöchsten, den Krieg von unserem Lande fernzuhalten.<br />

! Seiner Gnaden des hochwürdigsten Bischofs Dr. F. von<br />

Streng. Die Veranstaltung bietet nicht nur theoretische und<br />

praktische Anleitung, sondern schafft auch reichlich Gelegenheit<br />

zu offener und privater Aussprache aller Beteiligten.<br />

Mütterbildungskurse bedeuten nicht nur Gewinn sür die<br />

Mutter, sondern, vor allem auch für die Kinder und die<br />

ganze Familie und das Opfer an Geld und Zeit lohnt sich<br />

hundertfach.<br />

' '<<br />

Ein vornehmes Anliegen des Heimatschutzes. Wie man<br />

vor kurzem aus den Verhandlungen des innerschweizerischen<br />

Jahresbott der Vereinigung für Heimat- und Naturschutz<br />

entnehmen konnte, wwurde unter anderem der Schwybbogen<br />

in Sarnen als eines der großen Anliegen der Vereinigung<br />

bezeichnet, dessen Erhalt man damit nachdrücklich betonte.<br />

Diese Meldung ist sehr erfreulich, steht man dabei doch, daß<br />

sich auch Kreise außerhalb unseres Kantons für dieses Kulturdenkmal<br />

einsetzen.<br />

Tagung des Urschweizerischen Conditormeifterverbandes.<br />

Am letzten Dienstag trafen sich die Conditormeister der<br />

Urschweiz zu ihrer zweiten Jahresversammlung unter dem<br />

Präsidium von O. Liönd, Zug, im gediegenen Tea-Room<br />

des Verbandskollegen Eugen Rey-Halter, in der Residenz zu<br />

Sarnen. Nebst beruflichen Fragen wurde auch das Problem<br />

der AHV eifrig diskutiert und diesbezügliche Richtlinien erörtert.<br />

Die Versammlung ergab eine rege Aussprache und<br />

legte Zeugnis ab von schöner und wertvoller Zusammenarbeit<br />

unter den Conditormeistern der Urschweiz. Für den<br />

gemütlichen Teil hatte Eugen Rey im „<strong>Obwaldner</strong>hos" vorgesorgt,<br />

wo ein sehr gut mundendes Mittagessen serviert<br />

wurde. Am Nachmittag fuhr die ganze Gesellschaft um den<br />

malerischen und landschaftlich überaus reizvollen Sarnersee.<br />

Die kameradschaftliche Tagung in Sarnen wird in aller Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Aelplerkilwi. Mit einer gewissen Berechtigung hat im<br />

letzten „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" ein Einsender einige uugesunde<br />

Erscheinungen bei der Aelplerkilwi berührt. Gerade<br />

dieses urwüchsige Volksfest muß unserer Zeit unberührt von<br />

fremden Modeeinflüssen bewahrt bleiben. Es handelt sich<br />

um einen alten, schönen Brauch, nach getaner Arbeit, nach<br />

einem guten Sommer und fruchtbaren Herbst dem H er r-<br />

„Es war nur ein Hetzer da, Sir, und den habe ich erschössen."<br />

So brach der Aufstand der Neger schon am ersten Tage<br />

zusammen. Kleine Nachspiele gab es noch. Der Mob von<br />

Bditze hatte die Zeit ausgenutzt und einige Geschäfte der<br />

Europäer gestürmt. Das Meiste konnte wieder eingebracht<br />

werden. Die Täter erhielten kürzere oder längere Freiheitsstrafen.<br />

Der Soldat, der den Gouverneur meuchlings ermorden<br />

wollte, wurde erschossen. Beata hatte für ihn beim<br />

Gouverneur Fürsprache eingelegt. Er versprach, ihn zu begnadigen,<br />

wenn er darum bitte. Das Kriegsrecht verurteilte<br />

ihn zum Tode durch den Strang. Als der Richter ihm ein<br />

Gnadengesuch empfahl, sagte er: „Nein, ich habe Strafe verdient,<br />

ich will sie tragen." Auf dieses Wort hin hielt ihn Sir<br />

Bulver des Soldätentodes für wert.<br />

Als Schwester Beata einige Tage später nach Stann<br />

Creek zurückkehrte, fand sie einen Brief, der ihre Versetzung<br />

nach> Punta Gorda verfügte. Das Poftboot der nächsten Woche<br />

brachte sie nach Süden.<br />

Fortsetzung folgt.


gott zu danken Das ist und soll der erste und tiefste<br />

Zinn der Aelplerkilwi bleiben. Dabei gilt es aber auch die<br />

Fröhlichkeit in zener Form zu feiern, die nichts Angekränfestes<br />

an sich hat. Hier hinein gehören vor allem die „Sprü-<br />

^e«. Sie sollen Nicht zu einer Platten „Schnitzelbank" herabgewürdigt<br />

werden, sondern sie sind in ihrer Urform als<br />

eine urwüchsige Sittenpredigt in fröhlicher Form gedacht Es<br />

wird auch der Wunsch ausgesprochen, daß man in den Ge-<br />

Minden wieder mchr Gewicht aus eine urchige, Bekleidung<br />

von Wildwyb und Wildmann legt. Es ist schade, daß man<br />

aU§ Bequemlichkeitsgründen die alten, schönen Holzmasken<br />

verschwinden läßt, und an ihrer Stelle ausdruckslose Gittermasken<br />

nimmt. Es gibt nichts Schöneres, als wenn echte<br />

Lebensfreude auch^in echter und unverfälschter Form zum<br />

Ausdruck kommt. In diesem Sinne wünscht man den Aelplerkilweneu<br />

im Kanton alles Gute!<br />

Sarnen. IV. Tagung der Grenzbesetzungs - Kompagnie<br />

1/47, 1914—1918. Sonntag, den 23. Oktober <strong>1949</strong>, im Hotel<br />

Krone, Sarnen.<br />

Wenn das Organisationskomitee der bisherigen drei Tagungen<br />

heute wiederum mit einem Aufgebot an die Waffenkameraden<br />

gelangt, fo erfüllt es einzig nur den schon wiederholt<br />

und vielseitig geäußerten Wunsch zur Einberufung einer<br />

IV. Kompagnie-Tagung.<br />

Das Verlangen vieler Kameraden, nach 10 Jahren wiederum<br />

zusammenzukommen und gegenseitige Erinnerungen<br />

auszutauschen, ist erfreulich und vorab dem vorbildlichen<br />

Korps- und Kameradschaftsgeist zu verdanken, der je und je<br />

die stolze 1/47 erfüllte und beseelte. Daiin wollen wir auch<br />

nebst den toten Kameraden 1914—1918 jener Kameraden<br />

ehrend gedenken, die seit der letzten Tagung im März 1939<br />

zur großen Armee abberufen wurden.<br />

Folgt recht zahlreich unserm Ruf zur letzten Tagung, die<br />

unter dem Ehrenvorsitz von Herrn Oberst Hans Farner<br />

steht und die wiederum mit der Teilnahme ehemaliger Zugsund<br />

Kompagnie-Führer beehrt wird. Macht Eure Kameraden,<br />

deren Adresse den Organisatoren unbekannt ist, darauf<br />

aufmerksam und reserviert den 23. Oktober der vielversprechenden<br />

Kompagnietagung. Die Einladung ergeht an samtliche<br />

Angehörigen der GrenAbesetzungskompagnie 1/47, als<br />

auch der aufgeteilten 111/47, einschließlich der berühmten<br />

„Fremden-Legion".<br />

Mit kameradschaftlichem Willkommgruß!<br />

Das Organisations-Komitee.<br />

Programm: Sonntag, den 23. Oktober.<br />

10.00 Uhr: Besammlung der Teilnehmer im Hotel Krone.<br />

10.15 Uhr: Abmarsch zum Gedächtnisgottesdienst in der<br />

Dorfkapelle.<br />

10.30 Uhr: HI. Messe für die verstorbenen Angehörigen<br />

der 1/47.<br />

11.30 Uhr: Mittagessen im Hotel Krone. Auffrischung der<br />

Grenzbesetzu-ngs-Erinnerungen durch Offiz. Ordonnanz und<br />

Komp. Schaber, Ratsherr Otti Widmer.<br />

Sarnen. (Eing.) Das prächtige Herbstwetter lockt uns<br />

immer wieder Hinaus ins Freie. Oft aber wissen wir nicht<br />

recht, wohin wir uns wenden sollen und welch schönes Plätzchen<br />

unser Ziel sein soll.<br />

Besonders herrlich ist es im herbstlichen Walde. Wenn<br />

wir unsern Sonntagsspaziergang mit der ganzen Familie<br />

gar noch mit einer kleinen Wallfahrt verbinden können, ist<br />

es wohl doppelt schön.<br />

Darum sei wieder einmal auf die Lourdes-Grotte im<br />

Riedli, in Sarnen, aufmerksam gemacht, wo so viele schon<br />

Trost und Kraft geholt haben.<br />

Die Mutter Gottes möge allen Pilgern von diesem Orte<br />

aus reichen Segen spenden!<br />

Sarnen. Gratulation zu einer Wahl. * Wie<br />

den heutigen Regierungsratsverhandlungen zu entnehmen ist,<br />

ist als Nachfolger des verstorbenen Oberleutnant Elias Großholz<br />

für die Beförderung zum kantonalen Polizeichef Kantons-<br />

Polizist Hans Bürgi von Lungern in Aussicht Dnommen.<br />

Mit Polizist Bürgi wird der so früh verstorbene Polizeichef<br />

Großholz einen würdigen Nachfolger erhalten. Geboren als<br />

drittältestes von den sieben Kindern des Försters Ferdinand<br />

Bürgi am 29. März 1925 in Lungern, besuchte Herr Bürgi<br />

dort die Primär- und Sekundärschule und galt bei Lehrerschaft<br />

und Behörden als besonders geweckter, strebsamer und<br />

entschlossener Jungmann. Nach einem Welschland- und Tessinerausenthalt<br />

trat er im Jahre 1945 in den provisorischen<br />

Polizeidienst ein. Nach Absolvierung ber Militär- und Poli-<br />

Uirekrutenschule erfolgte auf den 1. Januar 1946 die definitive<br />

Wahl.<br />

Herzliche Gratulation zu der in Aussicht genommenen Beförderung<br />

und die besten Wünsche zum neuen verantwortungsvollen<br />

Amte!<br />

Kerns. (Korr.) Die „Chronik von Kerns", von Psarrhelfer<br />

Anton Küchler, verzeigt Heuer interessante Jahrhundert-<br />

«inneruugen. Am 5. Juni 1399 stiftete Jost von Grund die<br />

Helfereipfründe. Er behält sich und seinen Verwandten das<br />

Präsentationsrecht vor, nachher soll es auf die Gemeinde<br />

übergehen. Die Stiftung machte er zum Heile seines verstorbenen<br />

Sohnes Heini und „für jene, denen er, ohne es zu<br />

wissen, Unrecht getan". Ein Beispiel edler, männlicher Süh-<br />

»e! An die Pfründe wurden 17 Aecker, mehrere Hofstätten,<br />

Mattplätze und ähnliches vergabt. — Am 27. Oktober 1399<br />

CO<br />

tagte ein Gericht ans 2150 Meter Höhe, in der Alp Baumgarten,<br />

jenseits der Erzegg, auf der Grenze von Bern. Die<br />

Eglof ob dem Brunnen beklagen sich, daß die Kilcher von<br />

Kerns mehr Vieh nach dem Baumgarten treiben als recht,<br />

ste verlangen Beseitigung des Hages zwischen Tannen und<br />

Baumgarten.<br />

Das Gericht erkennt: die Kilcher dürfen nicht in Baumgarten<br />

ätzen, Eglos und Gefährten dürfen mit denen von<br />

Tannen und nur soviel Vich in die Zuflucht und auf Tanmen<br />

treiben, als sie in Kerns gewintert. Schmalvieh ist von<br />

Tannen ausgeschlossen.<br />

^ Sächseln. (Eing.) Examenerfolg. Nachdem Herr Otto<br />

Omlin, Sohn des Grundbuchgemeter Otto Omlin, Sachseln,<br />

sich im Jahre 1947 an der E. T. H. in Zürich, das<br />

Diplom als Kulturingenieur erworben hatte, hat er nach<br />

weiteren Studienjahren und Absolvierung der vorgeschriebeneu<br />

Examen nun in Bern auch das Eidg. Patent, respektive<br />

Diplom als Grundbuchgeometer geholt.<br />

Mit diesem Eidg. Patent hat sich Herr Omlin das Recht<br />

erworben, im ganzen Gebiet der Eidgenossenschaft Grundbuchvermessungen<br />

auszuführen. Herzliche Gratulation!<br />

Alpnach. * Ein Berg und seine Veteranen.<br />

Von der „Pro Pilatus" durften wir dieses Jahr in unserer<br />

Zeitung schon viel Rühmliches berichten. Das schönste Ruhmesblatt<br />

aber fügte die Vereinigung ihrem diesjährigen Schaffen<br />

am letzten Sonntag bei, indem sie die Veteranen zu einer<br />

Fahrt aus den spätherbstklaren Pilatus einlud. Den 18 greisen<br />

Mannen im Alter von 73 bis 85 Jahren, die der Einladung<br />

Folge leisteten, alles Pioniere in der Erschließung des sagenhaften<br />

Berges, entweder Säumer und Träger hoher Fürstlichleiten<br />

oder Bedienstete am Bau und Betrieb der Pilatusbahn<br />

oder als Aelpler in den Pilatusalpen, war Präsident Clemens<br />

Blättler der umsichtige und zuvorkommende Begleiter und<br />

Führer. Wen immer die alten Beine noch trugen, der folgte<br />

dem Präsidenten zunächst auf den Esel, um die herrliche Rundficht<br />

zu schauen, die in den späten Herbsttagen dort zu einem<br />

besondern Erlebnis wird. Im schönsten der neurenovierten<br />

Säle des gastlichen Hotels richtete Präsident Clemens Blättler<br />

bei einem währschaften Zabig Worte aufrichtiger Begrüßung<br />

und herzlichen Dankes an die Veteranen, die er dann einzeln<br />

der Festgemeinde mit vielen interessanten Reminiszenzen vorstellte.<br />

Von Alpnach nannte erPiusKüchler, mit seinen<br />

85 Jahren einer der ältesten Alpnacher, Arnold Zumbuhl,<br />

der beim Bau der Pilatusbahn noch Pflasterbub war,<br />

Joses Scheuber, der zuerst noch Baster war und dann<br />

während vollen 50 Jahren mit der Bahn fuhr, und A u g u st<br />

G a s s e r, den ältesten aktiven Aelpler im Pilatnsgebiet.<br />

Lange saß man noch im heimeligen Berghotel, stimmte mit ein<br />

in den Gläserklang, unter dem verschiedene weitere Gratulauten<br />

die Veteranen hochleben ließen, und durfte sich selbst<br />

wieder an der Begeisterung der Alten für ihren Berg neu begeistern<br />

lassen. — Möge der Segen des Allerhöchsten weiterhin<br />

über dem Berge, seinen Besuchern, den Aelplern und dem Vieh<br />

walten: Dieser Wunsch beseelte wohl die ganze Festgemeinde,<br />

als sie andächtig den Weisen des Betrufes folgte, den August<br />

Gasser mit sonorer Stimme über den mählich eindunkelnden<br />

Pilatus sang. Das walte Gott!<br />

Alpnach. Aktivdienstkameraden Geb. Füs. Kp. 1/47. Jahrgänge<br />

1907—1921. Sonntag, den 6. November <strong>1949</strong>, treffen<br />

sich in Alpnach die Aktivdienstkameraden 1/47 der Jahrgänge<br />

1907—1921. Um 09.30 wird ein besonderer Gedächtnisgottesdienst<br />

gehalten und um 12.00 ist Mittagessen im „Schlüssei".<br />

Das vorgelegte Programm verspricht gute Pflege kameradschaftlichen<br />

Geistes und recht gemütliche Stunden. Für<br />

all die betreffenden Kameraden, welche kein Zirkular erhielten,<br />

gilt diese Anzeige als herzliche Einladung.<br />

Voranmeldung für das Mittagessen beim Fourier E.<br />

Lüthold, Alpnach.<br />

Alpnach. (Eing.). Der FC. Alpnach möchte dem Publikum<br />

von Alpnach und Umgebung bekannt machen, daß am nächsten<br />

Sonntag ein Meisterschaftsspiel auf dem Sportplatz<br />

Kilcherli ausgetragen wird. Diesmal stoßen wir auf die bekannte<br />

Mannschaft Obergeißenstein, welche eine harte Nuß<br />

sein wird für den Neuling Alpnach. Hoffen wir, daß sich<br />

unsere Mannschast^ach dem hohen Sieg in Aesch, dem FC.<br />

Obergeißenstein auch so kampflustig gegenüberstellen wird.<br />

Da ein interessantes Spiel erwartet wird, laden wir alle<br />

recht freundlich ein. Zum voraus möchten wir das Publikum<br />

jetzt schon darauf aufmerksam machen, daß am 13. Nov.<br />

das Waldstättercoupfpiel gegen Kickers 1 stattfinden wird.<br />

Giswil. (Eing.) Am nächsten Dienstag, den 25. Oktober,<br />

kann unser Gemeinde- und Kantonssenior Josef A m b i e l,<br />

alt Fuhrmann, seinen 96. Geburtstag feiern. Herzliche Gratulation.<br />

Wir wünschen dem Jubilaren noch alles Gute bis<br />

zum 100. Geburtstag.<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Herbstkonzert des Hindermann-Chores in Stans<br />

Am Christkönigsfest, Sonntag, den 30. Oktober, nachmittags<br />

4 Uhr, wird der Hindermann-Chor (Leitung: Heinz<br />

Hindermann) ein Herbstkonzert durchführen im Theatersaal<br />

des Instituts St. Klara.<br />

Wenn es sich diesmal auch nicht um ein großes Gesamtwerk<br />

handelt wie im vergangenen Frühjahr, so bietet das bevorstehende<br />

Konzert ein so reichhaltiges Programm, daß es<br />

an Abwechslung nicht fehlt. Aus der Zeit des 16. bis 18. Jahr-<br />

Hunderts werden im ersten Teil geistliche und im zweiten Teil<br />

weltliche Chorgesänge zu hören sein. Es handelt sich größtenteils<br />

um chorische Kostbarkeiten, welche wohl in der Innerschweiz<br />

erstmals erklingen. Dennoch werden diese nicht nur<br />

den besondern Freund und Kenner der alten Musik iuteressieren,<br />

sondern jeden Menschen, der über ein gutes Gemüt<br />

verfügt. So erklingt zu Beginn der 116. Psalm von Heinrich<br />

Schütz Es ist dies ein Werk für fünfstimmigen a-capella-<br />

Chor° welches der Meister im Alter von 31 Jahren schuf. Sodann<br />

erklingt die doppelchörige Motette: „Ich lasse dich nicht<br />

von Johann Christoph Bach, des ältesten Bruder von Johann<br />

Sebastian Bach. Ein frisch und froh klingendes Loblied: „Du<br />

bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret" von Joseph Haydn, beschließt<br />

den geistlichen Teil.<br />

Steht hinter dem<br />

Schalter<br />

denn immer St. Bürokratius, bereit, den Bürger abzustempeln?<br />

Ist der Beamte nicht vielmehr auch ein Mensch, der<br />

seiner Pflicht nachzugehen hat? Die menschlichen Fehler und<br />

Schwächen diesseits und jenseits der Schalterschranken im<br />

Verkehr zwischen Bürger und Staat glossiert der neue Beiprogramm-Film:<br />

„Mitenaud gaht's besser" mit<br />

dem gleichen verständnisvollen Lächeln. Und er tut überzeugend<br />

dar, wieviel angenehmer und schöner das Leben<br />

wäre, wenn wir uns gegenseitig besser verstünden und freundlich<br />

zueinander wären.<br />

Der zweite, weltliche Teil ist alten Madrigalen, sowie einfächeren<br />

Chorliedern gewidmet, welche von des Tages Lauf,<br />

der Natur, der Minne und der Geselligkeit berichten. Es sind<br />

dies meist ganz kurze Chorsätze, so der deutschen Meister<br />

Melchior Franck, Hans Leo Haßler, Johann Herm. Schein,<br />

Georg Forster, Heinrich Schütz und Johann Staden, des<br />

Schweizers Ludwig Senfl, des Italieners Luca Merenzio und<br />

des Engländers Thomas Morley.<br />

Besonders erwähnt sei noch die Mitwirkung des Streich-<br />

Quartetts der Luzerner Musikfreunde.<br />

Die verehrten Musikfreunde, welche sich rechtzeitig einen<br />

guten Platz sichern wollen, mögen den Vorverkauf benützen:<br />

Papeterie Franz von Matt, Tel. 6 71 79.<br />

Am<br />

Wettfenster<br />

Volksabstimmung über die belgische Königsfrage<br />

In der belgischen Königsfrage scheint man einen tüchtigen<br />

Schritt vorwärts zu kommen, jedenfalls dann, wenn die Kammer<br />

sich den von König, Regierung und Senat unternommenen<br />

Anstrengungen anschließt. Die Ministerpräsidentschast hat<br />

am Dienstag gleichzeitig mit dem königlichen Haushalt eine<br />

Pressemitteilung herausgegeben, die sich mit den jüngsten Besprechungen<br />

zwischen Eyskens nnd König Leopold in Genf<br />

befaßt. Man erfährt, daß Eyskens dem König die prinzipielle<br />

Zustimmung der Regierung über die Durchführung einer konfultativen<br />

Volksbefragung mitteilen konnte und daß der König<br />

seinerseits ein Stimmenmehr von 55«/« zugunsten seiner Rückkehr<br />

als genügend erachtet. Alles wird jetzt darauf ankommen,<br />

ob das Parlament sich diesem Standpunkt anschließt.<br />

Von Moch zu Mayer<br />

Das Rätselraten um eine neue französische Regierung ist<br />

wieder in schönster Blüte. Nach dem Scheitern von Jules<br />

Moch hat Rens Mayer vorerst den Versuch unternommen,<br />

nochmals bei Henry Q u e u i l l e anzuklopfen, jedoch wird<br />

auch in Frankreich von den gebrannten Kindern das Feuer gescheut.<br />

Queuille hat dankend abgelehnt, so daß die Würde und<br />

Bürde der Regierungsbildung aus den heute 54jährigen Reu6<br />

Mayer fallen wird, der sich schon mehrmals als Minister<br />

bewährt hat, so als Finanzminister im Kabinett Schumann.<br />

Pieckestanien geht wallfahren!<br />

Der Kreml trägt stch anscheinend mit der Absicht, nach erfolgter<br />

Gründung des ostdeutschen Satellitenstaates seine<br />

Deutschlandpolitik zu reaktivieren und Ostdeutschland in Rekordzeit<br />

vollkommen zu bolschewisieren. Moskau scheut stch<br />

Nicht, zu diesem Zwecke den zum Botschafter bei der Schattenregierung<br />

Grotewohl ernannten Semjonow mit der Oberausficht<br />

über die ostdeutsche Politik zu betreuen, indem sie ihn zum<br />

Chef der sowjetischen Kontrollkommission ernennt. Damit<br />

wird mit zynischer Offenheit kundgetan, was Moskau unter<br />

der Übertragung von Kompetenzen an Grotewohl versteht;<br />

ist es doch einzigartig, daß ein Staat seinen diplomatischen<br />

Vertreter öffentlich als Kontrolleur einer andern Regierung<br />

einsetzt! Um über ihre Absichten ja keinen Zweifel offen zu<br />

lassen, kündigen die Sowjets überdies die Einladung der Berliner<br />

Marionetten-Minister noch Moskau an. Man braucht<br />

über den Sinn und Zweck solcher „Einladungen" zur Entgegennahme<br />

von Befehlen und Richtlinien keine weitern Worte<br />

zu verlieren.<br />

Mc Cloy: „Wir bleiben!"<br />

Die Antwort Amerikas auf die provokatorische russische<br />

Gründung eines ostdeutschen Staates ist am Montag von<br />

Hochkommissär Mc Cloy an einer Pressekonferenz in<br />

Frankfurt erteilt worden. Darüber befragt, was Amerika<br />

im Falle eines einseitigen russischen Friedensvertrages tun<br />

würde, erklärte Mc Eloy kaltblütig, daß die amerikanischen<br />

Besetzungstruppen so lange in Deutschland bleiben, bis der<br />

europäische Friede gesichert sei.<br />

Der Anwalt von Erzbischof Stepinac<br />

Wie das amerikanische Staatsdepartement bekannt gibt,<br />

hatte der amerikanische Botschafter in Belgrad eine Befprechung<br />

mit Marscholl Tito über die Freilassung von Erzbifchof<br />

Stepinac. Das heißt wohl praktisch nichts<br />

anderes, als daß Washington auf die Freilassung des widerrechtlich<br />

verurteilten Kirchenfürsten pocht.


Eidgenossenschaft<br />

UM- Ausweisung holländischer Steuerbeamter<br />

spk. Der Bundesrat hat am 18. Oktober den Beschluß<br />

gefaßt, drei holländische Fiskalbeamte, die in der Schweiz<br />

verbotene Amtshandlungen vorgenommen hatten, aus dem<br />

Gebiet der Eidgenossenschaft auszuweisen.<br />

Dagegen hat der Bundesrat von einer Strafverfolgung<br />

im Sinne von Art. 105 der Bundesstrafprozeßordnung abgesehen.<br />

Anderseits hat er die holländische Regierung ersucht,<br />

vom Ergebnis einer Untersuchung über die Umstände<br />

der Entsendung dreier Steuerbeamter des holländischen Finanzministerinms<br />

nach der Schweiz den eidgenössischen Behörden<br />

Kenntnis zu geben.<br />

Wie die holländische Presse weiter bekanntgegeben hat<br />

und das Bundeshaus in einer Presseorientierung vom<br />

Dienstag die Vertreter des Eidgenössischen Politischen Departements<br />

und der Bundesanwaltschast bestätigen ließ, ist der<br />

T a t b e st a n d der folgende:<br />

Die drei holländischen Beamten, Steuerchefinspektor van<br />

der Poel aus Zeist; Zollsahndungsinspektor Vogel aus Amsterdam<br />

und Steuerrevisor van Eck aus Utrecht, schritten am<br />

6. und 7. Oktober in Emmen (Kt. Luzern) zur verbotenen<br />

Einvernahme des holländischen Staatsangehörigen Franz<br />

Iahn Gerritsen, Direktor eins industriellen Unternehmens<br />

in Luzern. Bevor diese Amtshandlung am 10. Oktober<br />

ergänzt werden konnte, reichte der Anwalt des Gerritsen beim<br />

Statthalteramt Hochdorf Klage ein, was am gleichen Tage<br />

zur Verhaftung der holländischen Beamten führte und zwar<br />

auf Grund von Art. 271 und 273 (verbotener wirtschaftlicher<br />

Nachrichtendienst) des Schweizerischen Strafgesetzbuches. Fügen<br />

wir bei, daß sich die holländischen Einvernahmen auf<br />

fiskalstrafrechtliche Tatbestände bezogen und daß die betreffenden<br />

Beamten sich gegenüber den schweizerischen Behörden auf<br />

ihre Gutgläubigkeit beriefen.<br />

Der Bundesrat ist nach reiflicher Ueberlegung zu der<br />

Ueberzeugung gelangt, daß trotz der relativen Schwere der<br />

Angelegenheit von einer Strafverfolgung abgesehen<br />

werden könne. Schweizerifcherseits stützt man sich dabei vor<br />

allem auf die holländische Erklärung, wonach die fehlbaren<br />

Beamten im direkten Auftrage ihrer unmittelbaren Vorgesetzten,<br />

wenn auch ohne Wissen der holländischen Regierung<br />

handelten.<br />

Vom Standpuntk der schweizerischen Oeffentlichekit aus<br />

kann damit die Angelegenheit vorläufig als erledigt betrachtet<br />

werden, vorausgesetzt, daß die holländische Untersuchung<br />

die Gutgläubigkeit der drei ausgewiesenen Beamten bestätigt.<br />

Für den schweizerischen „Hausgebrauch" sei lediglich beigefügt,<br />

daß man nicht recht versteht, weshalb unsere<br />

Bevölkerung er st heute aufgeklärt worden ist,<br />

das heißt, nachdem die holländische Presse schon am 14. Oktober<br />

ihren Lesern von den am 10. Otkober erfolgten Verhaftungen<br />

Kenntnis geben konnte, wogegen die schweizerische<br />

Öffentlichkeit völlig im Dunkeln tappte. Es gehört dies trotz<br />

aller nachträglichen amtlichen Beschwichtigungsversuche ins<br />

gleiche Kapitel wie die jüngste französische Pressemitteilung<br />

aus Paris betreffend ein schweizerisches Memorandum an die<br />

Organisation für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Auch damals mußte das Schweizervolk seine Jnsormationen<br />

aus dem Ausland beziehen.<br />

General Guisan 75jährig<br />

Gestern Freitag war unser General Henri Guisan, 10 Jah^<br />

nach seiner Wahl zum Oberbefehlshaber, 75jährig. Körperlich<br />

und geistig frisch, temperamentvoll und aufgeschlossen, hat der<br />

populäre General 56 Jahre als Offizier der schweizerischen<br />

Armee hinter sich, die ihn, zuerst als Milizoffizier, mit zahlreichen<br />

Einheiten, Truppenkörpern und Stäben in persönliche<br />

Berührung brachten, bis er mit 52 Jahren als Heereseinheitskommandant<br />

Berufsoffizier wurde, um in den schicksalsschweren<br />

Jahren befeuernd und aufrecht — wir erinnern besonders<br />

an den berühmten Rütlirapport im gespannten Sommer 1940<br />

— bei Truppe und Volk einzuwirken. Erst die Nachkriegszeit<br />

hat uns so recht erkennen lassen, was viele zu rasch vergessen<br />

wollen, welche Kraft und Zuversicht von der Armee auf Land<br />

und Volk ausströmte, wie ihr guter Geist und ihre ständige Bereitschast<br />

uns vor dem Schlimmsten bewahrten. Darum gedenkt<br />

das Schweizervolk heute in Dankbarkeit der großen Verdienste<br />

von General Guisan.<br />

Kantone<br />

Zürich. Den Kopf verloren. Dieser Tage fuhr ein<br />

57jähriger Personenautolenker in Zürich durch das Bahnhofquai<br />

Richtung Walchebrücke. Als er sich der Walchebrücke<br />

näherte, kam ihm ein Tramzug der Linie 14 entgegen und<br />

machte die Linksschleife gegen den Bahnhofquai zu. Darob<br />

wurde der stadtunkundige Autofahrer so verwirrt, daß er den<br />

„Kopf verlor", das Steuer anfänglich nach rechts herumriß,<br />

dann wieder nach links lenkte und dann nochmals rechts abdrehte.<br />

Bei diesen Manipulationen gab er noch Gas und fuhr<br />

auf das ostseitige Trottoir der Walchebrücke hinauf. Dort<br />

wurde ein 58jähriger Fußgänger, sowie eine 23jährige Frau<br />

mit einem anderthalbjährigen Knäblein im Kinderwagen angefahren<br />

und auf die Seite geschleudert. Der Fußgänger erlitt<br />

eine schwere Hirnerschütterung, eine Rißwunde an der Schädeldecke<br />

und Schürfwunden. Die Frau erlitt eine Rißwunde<br />

am Unterschenkel, das Knäblein drei kleinere Schnittwunden<br />

an der Stirne.<br />

Glarus. Ein krasser Fall. Am Dienstag wurde in<br />

einem Gasthaus in Mollis von einem eingekehrten Pärchen —<br />

der Bursche wurde auf 20 Jahre geschätzt! — ein Stundenzimmer<br />

verlangt, auf welches Begehren die Wirtin korrekterweise<br />

nicht eintrat. Darüber erbost, wurde der freche Bursche<br />

an der Gasthausbesitzerin tätlich und machte sich hieraus mit<br />

seinem Gespons aus die Socken. Leider gelang es der avisierten<br />

Polizei nicht, des Pärchens habhaft zu werden.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, 23. Oktober.<br />

8.30 Orgelmusik. 9.45 Katholische Predigt. 10.15<br />

Studioorchester. 11.20 „Starkes, wunderliches Leben". Dichtung<br />

und Musik. 12.15 Musik von Eric Coates. 12.40 Operettenaufnahmen.<br />

13.00 Orchester Dumont. 13.30 Die Glückskette.<br />

14.00 Platten. 14.15 D'r Fetthafe im Burehuus. 14.30<br />

Volkstümliche Stunde aus dem Jura. 15.30 Buntes Allerlei.<br />

15.55 Fußballreportage. 16.45 Musik zu Tee und Tanz.<br />

17.50 Bücherbesprechung. 18.00 Sportresultate. 18.05 Das<br />

Will-Smit-Trio spielt. 18.35 La Boutigue Fautasque. 18.45<br />

Geräuschvolle Rätselsendung. 20.00 Missa solemnis von Lud.<br />

van Beethoven.<br />

Montag, 24. Oktober<br />

10.20 Schulfunksendung. 12.15 „Ländler vom Luzerner<br />

See". 12.40 Studioorchester. 13.25 Unvorhergesehenes 13.45<br />

Schnmann-Lieder. 14.00 Aus den Briefen einer Diplomatenfrau.<br />

16.00 Tänze aus der Oper „Fürst Igor". 16.15 Kleine<br />

Weisheiten großer Männer: IV. Horror« de Balzac. 16.30<br />

Schweizer Interpreten. 17.30 Vom Firn zum Meer! Hörfolge.<br />

18.30 Jazz-Seffion. 19.00 Einführung in die Philosophie.<br />

20.00 Glocken der Heimat. Orchester Dumont. 20.25<br />

Zuviel des Guten. Lustspiel. 21.30 Sonaten. 22.05 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, 25. Oktober<br />

11.00 Italienische Musik. 12.00 Opernmusik. 12.15<br />

Platten. 12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische halbe Stunden.<br />

14.00 Schlager-Revue. 16.00 Neue italienische Bücher.<br />

16.30 Tanzmusik. 16.30 Leichte Musik. 17.00 Zwei Violinsonaten<br />

von Mozart. 17.30 Jugendstunde. 18.05 Brunnenhofsextett.<br />

18.50 Alltagsberichte. 19.00 Orchester Dumont. 19.55<br />

Musik auf zwei Klavieren. 20.15 Sinfoniekonzert der Berner<br />

Musikgesellschaft. 22.05 Appius Claudius Caecus spricht zum<br />

römischen Senat. Hörbild.<br />

Mittwoch, 26. Oktober<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 12.15 Platten. 12.40 Unter-<br />

Haltungsmusik. 13.15 Das kleine Solostück. 13.30 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 Bo Blueme im Garte und im Hus.<br />

14.20 Lieder von E. I. Dalcroze. 16.05 Novellen der Völker.<br />

16.30 Musik von Clsrambanlt. 17.30 Kinderstunde. 18.00<br />

Unterhaltungskonzert. 18.45 Ein Blick in Zeitschriften. 19.15<br />

Ukrainische Liebeslieder. 20.00 Glocken der Heimat. 20.02<br />

Musikalischer Scherz. 20.20 Zyklus für die Hörergemeinfchaften<br />

über das Buch. 20.40 Das Programm nach Ansage.<br />

Todes-Anzeige<br />

Tief erschüttert, von Schmerz und Trauer erfüllt,<br />

machen wir allen die schmerzliche Mitteilung,<br />

das; Gott, der Allmächtige, unsern lieben Sohn, Bruder,<br />

Schwager, Neffen und Cousin 537<br />

G i l b e r t A n g e r e r<br />

Milchmann, Kehr<br />

zu sich in die ewige Heimat abberufen hat. Er starb<br />

unerwartet rasch an den Folgen eines kleinen Unfalls,<br />

versehen mit den Tröstungen unserer heiligen<br />

Religion, im blühenden Alter von 22 Jahren.<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen einem<br />

frommen Gebet und liebevollen Andenken.<br />

S a r n e n und Stilfs, den 20. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

Die tieftrauernden Eltern und Geschwister,<br />

und Familie von Rotz-Beck, Kehr, Sarnen.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 23. Oktober,<br />

8.45 Uhr, bei der Pfarrkirche in Sarnen.<br />

Psaltergebet im Frauenkloster: Samstag, den.<br />

22. Oktober, abends 5 Uhr.<br />

ARM<br />

l ü l<br />

Die Grosspackung ist da!<br />

« w<br />

MAWWW<br />

Wmm<br />

AAR — das Wasch wunder, kommt jetzt als reinweißes,<br />

sein gesprühtes, leichtes Pulver mit angenehmer<br />

Parfümierung in den Verkauf.<br />

AAR besitzt eine ganz vorzügliche Wasch- und<br />

Schaumkraft, ist alkalifrei, leicht löslich, kalk<br />

beständig und verhindert die Bildung der sog.<br />

Seifenläuse. SA9078A 534<br />

AAR ist das Waschmittel für Wolle und Feinwäsche,<br />

denn es entfettet nicht zu stark und<br />

macht die Textilfasern nicht strohig. Im Gegenteil,<br />

AAR konserviert die natürliche Geschmeidigkeit<br />

der Fasern, macht das Waschgut luftig<br />

und die Farben leuchtender.<br />

AAR in der Waschmaschine erleichtert die Arbeit<br />

und wäscht schonender.<br />

AAR ist ebensogut als allgemeines Reinigungs<br />

mittel zu verwenden, sei es zum Abwäschen,<br />

sei es für die Reinigung von Plättliwänden,<br />

böden, gemalten Türen-, Kastenfronten usw<br />

AAR im Bad erzeugt herrlichen Schaum und verhindert<br />

das Ansetzen von Schmutzrändern in der<br />

Badewanne.<br />

AAR ist mild, denn es ist auf Pflanzenfetten<br />

aufgebaut und verhindert Hautreizungen.<br />

AAR ist ein Schweizerprodukt im reinsten<br />

Sinne des Wortes und wird hergestellt von<br />

der<br />

Chemischen Fabrik G. Zimmerli AG., Aarburg<br />

"i 1<br />

Verlangen Sie AAR,<br />

denn AAR ist besser<br />

mm<br />

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p^.V^Cjc.v^<br />

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Sarnen / Samstag, den 22. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 84 — 2. Blatt<br />

M M l l B M s r e M<br />

Richtig und<br />

falsch verstandene<br />

Frauenrechte<br />

Am häuslichen Herd!<br />

Politik ist ein Fremdwort und bedeutet: Lehre vom Staat,<br />

genauer: gemeinschaftliches Denken, denken für die Gemeinschaft.<br />

Zu solcher Gemeinschaft gehören auch wir Hausfrauen,<br />

zu der kleinen unserer Familie und der großen<br />

der Gemeinde und des Staates. Warum sollten wir, die wir<br />

für unsere kleine Gemeinschaft sorgen, uns nicht kümmern um<br />

die Vorgänge in der größern? Ja, es sollte uns sogar eine<br />

Gewissens- und Herzenssache sein, auch Anteil zu nehmen am<br />

Wohl und Wehe unserer Mitmenschen außerhalb unserer<br />

Familie. Meine vielen Pflichten als Hausfrau habe ich dabei<br />

noch nie zu versäumen brauchen.<br />

Und benötigt es viel Zeit, um Augen und Ohren offen zu<br />

halten, vielleicht etwas mehr die politische Seite der Zeitung<br />

zu lesen als anderes, am Familientisch das Gespräch auf<br />

öffentliche Tagesfragen zu lenken, statt in den Hausfrauennöten<br />

und -klagen stecken zu bleiben? Hat man politisches<br />

Interesse, so findet man auch immer ein wenig Zeit, um an<br />

einem Abend einen Vortrag oder einen Kurs zu besuchen.<br />

Eine Frau sagte mir einmal, sie habe keine Zeit für Politik.<br />

Im gleichen Atemzuge sprach sie ihr großes Bedauern und<br />

ihre Empörung aus über ein Gerichtsurteil, idas einen Mann,<br />

der sein Kind fast zu Tode geprügelt hatte, freisprach. Die<br />

Frau wollte einen Protest an das betreffende Gericht senden.<br />

War das nicht Politik treiben? Dürfen, sollen wir Verantwortung<br />

empfinden, Stellung nehmen zu dem, was geschieht<br />

in der menschlichen Gesellschaft? Dazu hat auch die<br />

Hausmutter Zeit.<br />

Ag.<br />

Frauenstimmrecht?<br />

Es gibt nicht mehr viel Höflichkeit in der Welt; die Bewegung<br />

für das Frauenstimmrecht wird es fertig bringen,<br />

auch noch diesen kleinen Rest auszulöschen.<br />

*<br />

Ich, sagt der Mann, werde 4>ie rote Liste einlegen. Ich,<br />

sagt ibie Frau, werde die weiße Liste einlegen. Bleiben wir<br />

also zu Hause, folgert der Mann, denn unsere Stimmen<br />

heben sich auf.<br />

-I-<br />

Die Macht der Frau mird immer größer sein als die<br />

Macht der Frauenrechtlerin. *<br />

Großherzige Frauen streben nicht nach den Taten der<br />

Männer. Sie «begnügen sich damit, sie zu unterstützen.<br />

*<br />

In politischen Dingen beachtet die Frau den Mann, nicht<br />

seine Worte. Wenn der Mann sie mitreißt, wird sie ihm seine<br />

übelsten Irrtümer glauben. Wenn der Mann ihr mißfällt,<br />

wird sie für seine überzeugendsten Wahrheiten taub bleiben.<br />

-t-<br />

Wenn man der Frau zuruft, sei dem Manne gleich, ist<br />

es, als ob man ihr riete: Sei weniger als du bist!<br />

*<br />

Nun, meine Damen, habe ich eine ganze Stunde lang vom<br />

Frauenstimmrecht gesprochen, schloß die Vortragende, und<br />

nun stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Fragen<br />

zu beantworten.<br />

Nun, nun, meine Damen, es gibt sicherlich mancherlei<br />

Dinge, die Sie interessieren dürften. Seien Sie ganz ohne<br />

Scheu. Wem darf ich die Stimme geben?<br />

Nach einigen ziemlich peinlichen Augenblicken des Schweigeus<br />

hebt sich eine schüchterne Hand: „Ich bitte sehr, Fräulein,<br />

da Sie so freundlich sind, sagen Sie uns bitte, wo sie<br />

Ihren entzückenden kleinen Hut gekauft haben."<br />

Gustav Neuhaus.<br />

Von<br />

einer schwachen fraulichen Seite<br />

Habent sua sata libelli!<br />

Bücher haben ihre eigenen Schicksale.<br />

(Terentianus Maurus.)<br />

b. Nein, Entschuldigung! So ungalant wollen wir natürlich<br />

nicht sein. „Eine schwache Seite...", als ob es deren<br />

mehrere gäbe! Es handelt sich bei unserm Traktat natürlich<br />

um d i e — die einzige — schwache Seite der Frau. Da diese<br />

schwache Seite aber ihre schwerwiegenden Folgen hat — auch<br />

für den Geldsack des Mannes — muß einmal darüber geschrieben<br />

werden. Wir meinen hier nämlich die schwache Seite der<br />

Frau für eine gewisse Art von Büchern.<br />

Ein gutes Buch, ein guter Freund! Wer aber hat heute<br />

noch Zeit zu einem guten Buche? Auf der Bahnfahrt von Sarneu<br />

nach Luzern reicht's gerade zum Durchblättern eines illustrierten<br />

Wochenblättlis mit den bevorzugten Horoskopangaben<br />

über die Konstellationen der nächsten Woche. Und zu Hause<br />

ersetzt das Allerweltsprogramm am Radio alle frühern beschaulichen<br />

Lesestunden. Schade!<br />

Um so mehr ist man daher erstaunt, wenn man irgendwo<br />

im Besitztum einer einfachen Magd oder in einem Haushalt,<br />

den man sonst nicht gerade luxuriös nennen darf, unerwartet<br />

auf ein dickes Buch stößt. Meist sind es dickleibige Prachtswerke,<br />

Standardwerke auf Kunstdruckpapier mit vielen Bildern<br />

versehen, die auf den Namen „Doktorbücher", Familienbibeln,<br />

Nachschlagwerke für gesunde und kranke Tage, „Ratgeber<br />

der Frau in allen Lebenslagen" hören und über alles<br />

Wissenswerte „erschöpfend" berichten, vom Unkraut im Garten<br />

bis zum Wickeln des Kindes. Die Frage, wie man denn in<br />

den Besitz eines so teuren Werkes gekommen sei, muß man sich<br />

von einer „glücklichen" Besitzerin nur einmal beantworten<br />

lassen. Alle andern würden verärgert ungefähr die gleiche Geschichte<br />

erzählen.<br />

Sprach da eines schönen Tages im Namen eines großen<br />

auswärtigen Verlages ein Bücherreisender vor und verstand<br />

es, dem jungen Mädchen oder der Hausfrau „ein wirklich einzig<br />

schönes Buch, an dem man fürs Leben etwas hat", aufzuschwatzen.<br />

Und der Preis schien deshalb gar nicht teuer, weil<br />

er sich in bequemen Ratenzahlungen begleichen läßt — die<br />

dann zusammen mit den andern Abzahlungsgeschäften, dem<br />

Radio und Staubsauger, zu monatlich wiederkehrenden<br />

Schmerzen wurden. Seitdem liegt nun das Buch auf irgendeinem<br />

Gestell, die Bilder kennt man bereits, den Text besieht<br />

man sich dann vielleicht in den nächsten kalten Wintermonaten<br />

und vielleicht auch noch nicht.<br />

^<br />

Samstag: Dreißigster für Dachdeckermeister Frz. von Ah-Burch, Wisibach. Jahrestag<br />

für Frau Wwe. Louise Rohrer-Zimmermann, alt Hebamme.<br />

Edisried. Mittwoch: 7.00 hl. Messe.<br />

Jungmannschast. Am Christkönigssonntag Generalkommunion. — Jünglinge, die am<br />

Christkönigsfest in die Jungmannschaft eintreten wollen, mögen sich bis Sonntag, 23. Okt.,<br />

abends, beim H. H. Frühmesser, oder bei einem Vorstandsmitglied anmelden.<br />

Fllleli. Sonntag: Hl. Messen 6.00 und 7.00. 8.4b Hochamt und Predigt. Opfer für die<br />

Weltmission. 13.00 Christenlehre, Oktoberandacht und Segen. Opfergang der Kinder für den<br />

Kindheit-Jesu-Verein.<br />

_<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit (Requiem) für Schwestern I. und K. Anderhalden.<br />

Donnerstag: 18.30 Hl.Stunde.<br />

Samstag: 7.30 im Ranft Stiftjahrzeit (Lobamt) für H. H. Kpl. M. Anderhalden.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Samstag: 15.00 Beichtgelegenheit. Aushilfe.<br />

• Sonntag: Weltmissionssonntag. Seelensonntag. 4.15 Beichtgelegenheit. Monatskommunion<br />

für Männerapostolat, für 7. Klasse, Sekundärschule, 4. und 5. Kurs Christenlehre.<br />

Hl. Messen 5.00, 6.30, 7.30, 8.30 und 10.00. Gedächtnis des Wohltatigkeitsverems für Friedr.<br />

Durrer-Britschgi, Schreinermeister. Opfer für die päpstlichen Werke der Glaubensverbreitung.<br />

10.45 Christenlehre für die 2. Gruppe. 13.00 Christenlehre für die 1. Gruppe. 19.30 Oktoberandacht,<br />

Gebetswache mit Predigt. , .<br />

Montag: Stiftjahrzeit des Bürgerpräftdenten Gerold Wallunann-Staldr, Zuhn, und<br />

^"f r e itag: Stiftjahrzeit des Organisten und Lehrers Josef Lüthold und Frau Anna<br />

Maria geb. Gander. Samstag: Jahrestag für Wwe. Adelma Fanger-tzofstetter, Stad.<br />

Kath. Arbeiterverein. Sonntag: 10.45 Monatsversammlung nn Schloßhof.<br />

Kath. Frauenverein. Sonntag: 14.00 Versammlung m der Kirche mit Vortrag.<br />

^or^biwungs?chMe.^ Veginn:* Für ^e^wndwktsch'aftliche Abteilung Dienstag, 13.00; für<br />

die allgemeine Abteilung: Mittwoch, 15.30.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 5.00 Beichte (Aushilfe da aber keine Messe um 5.00!), 6 30<br />

Frühmesse 9 00 Amt, Gedächtnis der kleinen Schützen, Opfer, nach dem Amt Christenlehre für<br />

die großen Mädchen. 17.00 Oktoberandacht mit Segen.<br />

Montag: Stiftjahrzeit _ für Albm von Ah und Emma Stgnst.<br />

MU ttt> Vdr Mistjahrzeit^ für alt Kirchenvogt Johann Zumstein und Jofepha Blattler.<br />

und Opfer. 13.30 hl. Vesper mit Oktoberandacht<br />

Donnerstag. 7.30 Kapellzahrzeit.<br />

19.30 Gebetswache. Dienstag: Stiftmesse für von Ah-Cnz, Schreiner.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Josef Burch, Kälenboden.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Oberlichter und Werte! Frz. Everli.<br />

Pfarrei Lungern ^ or r r<br />

Dorfkapclle. Mittwoch: 6.45 hl. Messe.<br />

s-w ifc'L<br />

Sommer und Herbst. Gott vergelte allen Spendern reichlich! « ntt( ,8btenft Opfer für<br />

, Bürgten. Sonntag: Missionsonntag. Keine Fruhmesie. 9 . 0 0 ^ ^<br />

die Heidenmission. 13.00 Christenlehre und Andacht für die Mienen. 17.30 Oktoberanöaeyl.<br />

. Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Red^ktwn: Albert Kerns<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Chrli 6- Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 66. Po,tcyea<br />

-n.<br />

y k f a r r b l a t F<br />

Sarnen, den 22. Oktober <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 43<br />

G l o c k e n l ä u t e n n a h u n d f e r n<br />

sorgen ist der Sonntag der Weltmission. Wir haben das Glück, unter der Sonne<br />

j> der katholischen Liturgie zu leben. „Wir lieben unsere Kirchen, sind fast eifer-<br />

'süchtig auf sie, wir streicheln, liebkosen sie mit unseren Blicken. Nichts, aber auch gar<br />

nichts ist daran und darin, was unsern Blicken entgeht. Wir haben ja alles angeschafft<br />

mit unserem eigenen Geld. Wir alle — nicht bloß so ein Onkel oder eine Tante, die<br />

keine Kinder, aber mächtig Geld und ein gutes Herz haben" (Pfleger). Die drängende<br />

Sorge um alle unsterblichen Seelen ruft uns für die Weltmission auf den Plan. Unsere<br />

Presse erzählt uns vom Reiche Christi ohne Grenzen; die neutrale, liberale und rote<br />

Zeitung schweigt darüber.<br />

Weißt du, was es heute um die katholischen Missionen ist? Die Kommunisten<br />

wissen es und laufen sich die Füße wund, um den Missionären das Leben schwer zu<br />

machen. So fließt auch Blut von Schweizer Glaubensboten in China. Vor kurzem<br />

kam die Kunde von der Ermordung des 39jährigen Wallisers, P. Maurice Tornay,<br />

vom Großen St. Bernhard, der in Tibet, an der Grenze Chinas, in mutiger Hingabe<br />

wirkte. Dafür zeigt sich in Japan eine Massenbewegung hin zum Christentum.<br />

Bereits wirken dort auch schon Bethlehem-Missionäre. In Hindustan erfreuen sich<br />

die St Anna-Schwestern von Luzern eines ungeahnten Ansehens, vor allem in<br />

Vizigapatam und Bezwada. Jndochina (Hinterindien) ist heute Volksdemokratie, wo<br />

die 2 Millionen Katholiken unter 20 Millionen ihre Treue bewähren. Afrika hält die<br />

Spitze der Missionserfolge: 1 Million Neugetaufte in einem Jahre! Die Patres und<br />

Brüder von Engelberg nnd die Schwestern von Sarnen leisten dazu ihren Anteil<br />

in Kamerun, die Schweizer Kapuziner, die St. Ottilier Benediktiner und Baldegger<br />

Schwestern in Tanganyika, die Bethlehem Missionäre in Rhodesia, die Mariannhiller<br />

in Südafrika, die Weißen Väter in Kongo. Sie alle freuen sich, daß morgen unsere<br />

Gedanken bei ihnen weilen, unsere Gebete und Almosen ihnen gelten und daß unsere<br />

Herzen und Hände ihnen immer freudiger offen sind. Nur der innerliche Christ kennt<br />

die Interessen der Missionäre und macht sie zu seinen eigenen. Wenn ein <strong>Obwaldner</strong><br />

Herz kalt bliebe beim Lesen der Missionsblätter, dem müßte der Vorwurf Jesu gelten:<br />

„Am Abend sagt ihr: es gibt schönes Wetter, denn der Himmel ist hellrot. Am<br />

Morgen: heute gibt es Regenwetter, denn der Himmel ist dunkelrot. Das Aussehen<br />

des Himmels wißt ihr zu deuten, aber die Zeichen der Zeit versteht ihr nicht" (Mt.<br />

16, 2—4).<br />

Gebet nnd Spende für die Missionen sind die beste AHV für die Seele.


Ueber das Vorgehen gewisser Großbücherverlage kann man<br />

geteilter Meinung fein. Das Recht dazu kann ihnen bei unserer<br />

in der Bundesverfassung garantierten Handels- und Ge-<br />

Werbefreiheit jedenfalls nicht streitig gemacht werden, und jede<br />

Unterschrift auf einem Bestellzettel gilt als rechtskräftig getätigter<br />

Kaufvertrag. Anders liegen die Dinge freilich, wenn<br />

die Unterschriften auf betrügerische Weise erlangt werden, wie<br />

dies im Falle der Bestellungsaufnahme für eine Familienbibel<br />

im letzten Jahre in verschiedenen Gemeinden unseres<br />

Kantons praktiziert wurde. Wenn der geschäftstüchtige Reisende<br />

mit seinen Anpreisungen schließlich nicht zum Ziele kam,<br />

gab er vor, er müsse dem Auftraggeber zeigen können, daß er<br />

den Kunden besucht habe, was man ihm gefälligst mit der<br />

Unterschrist beglaubigen wolle. Und schon hatte die nichtsahnende<br />

Hausfrau ihren Namen im Durchschriftverfahren auf<br />

einen Bestellzettel gesetzt. Dieser Vertreter freilich setzte mindestens<br />

zu leichtgläubig auf Goethes „Faust": „Was ich schwarz<br />

auf weiß besitz, kann ich getrost nach Hause tragen". Ihn ereilte<br />

die gerechte Strafe. Der Fall aber möge allgemein unfern<br />

Frauen, nicht nur den Geschädigten, zur Lehre dienen.<br />

Besser als sich mit irgendeinem Bücherreisenden über den Kauf<br />

eines dickleibigen Wälzers einzulassen, wäre es, sich vom einheimischen<br />

Buchhändler über die preiswerten Neuerscheinungen<br />

unserer katholischen Verlage beraten zu lassen. Viel Aerger<br />

und Verdruß über die teuren „Bücher für Leben" blieben<br />

ihnen dabei erspart. Dafür würde das kleine Buch vom Buch-<br />

Händler, der gute Volksroman und die beliebten Kalendergeschichten<br />

aus den verschiedenen „Brattigen", die nun alle<br />

wieder für das Jahr 1950 erschienen sind, auch noch dem Aetti<br />

auf der Ofenbank an den langen Winterabenden Freude<br />

bereiten.<br />

Nachschrift der Redaktion.<br />

Wir geben unsern Lesern im Zusammenhang mit dem vorstehenden<br />

Text gerne die nachfolgende Erklärung zur<br />

Kenntnis:<br />

„Bruno Portmann, Rechtsanwalt in Zürich, Sohn von<br />

Dr. med. Fridolin Portmann in Sarnen, der von gewissen<br />

Verwechslungen in Kenntnis gesetzt wurde, erklärt, daß er<br />

nicht identisch ist mit einem gewissen Portmann, der vor zirka<br />

einem Jahre als Vertreter eines Zürcher Verlages auf betrügerifche<br />

Art und Weise die katholische Familienbibel in Obwalden<br />

zu vertreiben suchte."<br />

Kalender und Zeitschristen<br />

Eulenspiegel-Kalender<br />

Wenn der Herbst ins Land zieht, erscheinen mit den ersten<br />

Laubblättern wieder die vielen Kalender, die wie verfrühte<br />

Vorboten das nahe Jahresende zaghaft ankünden. Unter allen<br />

greift man gar zu gerne zuerst nach dem altbekannten „Eulenfpiegel".<br />

Sind es die vielen farbigen Seiten mit den lustigen<br />

Zeichnungen, seine träfen Witze, die ihm jedes Jahr eine Unzahl<br />

von treuen Freunden sichern, oder ist es der mit zwei<br />

schönen Heimatbildern geschmückte Wandkalender, der ihm den<br />

Vorzug läßt? Man darf sich aus ganzem Herzen darüber<br />

freuen, daß der Humor doch noch nicht am Aussterben ist.<br />

Bade mecum<br />

Taschenkalender für die werktätige Frau.<br />

Hübsch gebunden, bietet das Kalenderchen diesmal besonders<br />

Wertvolles für das kommende Heilige Jahr. In seinen<br />

kurzen Monatstexten zu den prächtigen Monatsbildern enthält<br />

es die harptsächlichsten Gedanken aus der Ansprache des Heiligen<br />

Vaters an die katholische Arbeiterschaft der Schweiz anläßlich<br />

der Jubiläumswallfahrt vom Mai <strong>1949</strong>. Die Adressen<br />

der H. H, Arbeiterseelsorger in allen Kantonen, der christlichen<br />

Arbeitersekretariate, der christlichen Berufsverbände und<br />

Institutionen der ganzen christlich-sozialen Bewegung der<br />

Schweiz machen es zu einem unentbehrlichen kleinen Nachschlagewerk<br />

für die berufstätige Frauenwelt, nicht zuletzt auch<br />

für alle Sozialarbeiterinnen.<br />

Das Taschenkalenderli enthält bereits die wichtigsten Veranstaltungen,<br />

Exerzitien, Schulungskurse, Ferienkurse für<br />

1950. Das Kalenderchen hilft durch seinen bescheidenen Reingewinn<br />

die Weihnachtsaktion für alleinstehende Arbeiterinnen<br />

finanzieren.<br />

Herbst-Modespiegel<br />

Der Herbst-Modespiegel ist erschienen. Allem, was die neue<br />

Mode fordert, wird der Herbst-Modespiegel aus diskrete Weise<br />

gerecht. Als Schnittmusterheft hat er seine Modelle, die in<br />

einem erstklassigen Couture-Atelier angefertigt werden, sorgfältig<br />

ausgesucht und besonderen Wert darauf gelegt, die Leserinnen<br />

elegant zu kleiden, ohne die Uebertreibungen der Mode<br />

mitzumachen. Und doch ist er so reichhaltig und voller Abwechslung,<br />

daß jede Dame darin die passenden Kleider findet, zu<br />

denen Schnittmuster in verschiedenen Größen oder Maßschnitte<br />

geliefert werden können.<br />

Schon das farbige Titelbild des Herbst-Modespiegels wirkt<br />

vielversprechend und läßt darauf schließen, daß mit viel Geschick<br />

und Geschmack das Heft zusammengestellt worden ist. Die<br />

herbstliche Jacke mit dem ganz modernen schalartigen Verschluß<br />

eröffnet die abwechslungsreiche Schau der hübschen und<br />

sehr tragbaren Mäntel, Tailleurs, Deuxpiöces, Jacken und<br />

Kleider, für alle Zwecke, aM Figuren, für jung und alt.<br />

Schweizerischer Taschenkalender 1950.<br />

Druck und Verlag von Büchler 6- Cie, Bern. Durch jede<br />

Buchhandlung und Papeterie zu beziehen.<br />

Pünktlich und" genau arbeiten ist die grundlage jedes<br />

Geschäftes. Als treffliches Hilfsmittel dazu hat sich der<br />

Schweiz. Taschenkalender bestens bewährt. Das gediegen ausgestattete<br />

Notizbuch, deutsch und französisch in einer ^ Ausgabe<br />

vereinigt, mit seinem schwarzen Kunstledereinband, der<br />

zugleich als Brieftasche dient, hat mit seiner praktischen Einteilung<br />

immer und überall gute Aufnahme gefunden.<br />

28 Seiten Kassabuchblätter und 32 Seiten unbedrucktes, kariertes<br />

Papier, in gedrängter Form Post-, Telephon- und<br />

Telegraphentarife, die Telephongruppierung der Schweiz,<br />

Maße und Gewichte, Seiten für Adressen und Telephonnummern,<br />

Kalendarium für 1950 und erstes Halbjahr 1951.<br />

Der beste Beweis für seine Beliebtheit ist wohl die Tatsache,<br />

daß dieser Kalender nun schon im 63. Jahrgang erscheint und<br />

die Käuferzahl von Jahr zu Jahr zunimmt. Wir empfehlen<br />

auch den neuen Jahrgang aufs beste!<br />

Der Ruf nach Familien-Ausgleichskassen<br />

Christlicher Holz- und Bauarbeiterverband der Schweiz<br />

Der 8. Kongreß des Christlichen Holz- und Bauarbeiter-<br />

Verbandes der Schweiz stellt mit Genugtuung fest, daß die allgemeine<br />

Lage unserer Wirtschaft, nach Jahren der inslatorischen<br />

Entwicklung, eine gewisse Stabilität erreicht hat.<br />

Der Kongreß ist der Auffassung, daß alle Faktoren, welche<br />

die Vollbeschäftigung sichern und somit die gesamte Wirtschaft<br />

auf gesunden Boden stellen, tatkräftig gefördert werden müsfen.<br />

Die Erhaltung u. Vermehrung der Kaufkraft des Volkes<br />

ist eine fundamentale Forderung in diesem Zusammenhange.<br />

Jeder Versuch eines offenen oder versteckten Lohnabbaues ist<br />

eine Schädigung des Arbeitenden wie der Wirtschaft und wird<br />

auf den entschlossenen Widerstand der Gewerkschaften stoßen.<br />

Die befruchtende Wirkung der erhöhten Kaufkraft ist insofern<br />

zu steigern, als auch weiterhin die Erhöhung von Löhnen und<br />

Zulagen möglich gemacht werden, insbesondere dort, wo die<br />

entsprechenden Ansätze immer noch als ungenügend bezeichnet<br />

werden müssen. Der Christliche Holz- und Bauarbeitverband<br />

der Schweiz wird deshalb auch in Zukunft den Kampf führen<br />

für die weitere materielle und geistige Besserstellung der Holzund<br />

Bauarbeiter. Er tut dies in der Ueberzeugung, neben der<br />

Besserstellung der Arbeiterschaft auch der Wirtschaft zu dienen,<br />

welche darauf angewiesen ist, daß der Konsument die Möglichkeit<br />

hat, die Produktion in vollem Umfange zu konsumieren.<br />

In sozialpolitischer Hinsicht verlangt der Kongreß,<br />

daß die Bestrebungen zum Ausbau wichtiger sozialer<br />

Postulate weiter tatkräftig gefördert weredn. Die soziale Unsicherheit,<br />

welche wie ein Alpdruck auf so vielen Bauarbeitersamilien<br />

lastet, muß verschwinden.<br />

Die Familienausgleichskassen müssen sowohl<br />

unter den Berufsverbänden und, wo es tunlich ist, auch von<br />

Staates wegen geschaffen werden. Die Entschädigungen für<br />

den Lohnhausfall zufolge schlechter Witterung, sowie bei Versetzung<br />

an weitabliegende Arbeitsplätze und so weiter, ist eine<br />

geradezu selbstverständlich Pflicht. Es kann dem Arbeiter bei<br />

seinem ohnehin sehr bescheidenen Einkommen einfach nicht zugemutet<br />

werden, solche Ausfälle auf sich zu nehmen.<br />

Bei der Unfall- und Arbeislofenversicher<br />

n n g sind die Leistungen weiter auszubauen, vorab im Sinne<br />

der Erhöhung des Taggeldes und der Renten. Die Karenztage<br />

sind abzuschaffen. Ganz besonders aber sind bei der Arbeitslosenversicherung<br />

die Familienlasten bedeutend mehr zu berücksichtigen<br />

im Sinne eines praktischen Familienschutzes. Die<br />

im Entwurf zu einem neuen Bundesgesetz vorgesehene Verschlechterung<br />

der Taggeldansätze für die Arbeitslosenkasse lehnt<br />

der Kongreß mit aller Entschiedenheit ab.<br />

Apostolischer Eifer in der Urschweiz<br />

Am Weltmissionssonntag wird das Opfer für das Päpstliche Werk der Glaubens-<br />

Verbreitung eingesammelt. Dieses ist von Pius XI. 1922 errichtet worden und hat<br />

zur Aufgabe, alle Katholiken durch vereintes Gebet und Almosen für die Missionen<br />

zur Ausbreitung des Reiches Christi heranzuziehen. Als Gesinnte sind wir Soldaten<br />

Christi M Aktivdienst lebenslang. Darum morgen etwas tiefer als sonst in die Tasche<br />

greifen! Auch die Kinder mögen ihre Sparkäßlein öffnen! Dafür öffnet Gott feine<br />

Gnadenhand sehr weit. Was für ein Gottvertranen hatte jener Amerikaner, der<br />

nach einer Missionspredigt ein großes Misstonsopfer überbrachte mit der Bitte:<br />

„Beten Sie, daß mein Kind nie eine Todsünde begeht!" Also bitte, morgen ganz<br />

freigebig sein!<br />

In unsere Familien gehören die Missionszeitschriften: Kamerunerbote, das obwaldnerrsche<br />

Missionsblatt (zu bestellen im Kloster Engelberg oder im Frauenkloster<br />

Sarnen), Bethlehem (Jmmensee), Echo aus Afrika und Das Negerkind (Zug), Stadt<br />

Gottes (Steinhaufen, Zug), Annalen der Glaubensverbreitung und Jahrbücher des<br />

Kindheit-Jefu-Vereins (Einsiedeln), Missionsbote der Schweizer Kapuziner in Afrika<br />

(Ölten), Vergißmeinnicht (Altdorf), Christi Reich (Freiburg), Missionsblätter (Uznach),<br />

Der Apostel (Jlanz), Aus unseren Missionen (Jngenbohl), St. Anna-Grüße<br />

(Luzern), Herz-Jesu-Sendbote (Bern), Sendbote der Heiligen Familie (Werthenstein).<br />

Den Akademikern seien warm empfohlen: Katholisches Missionsjahrbuch der<br />

Schweiz (Freiburg), Neue Zeitschrift für Missionswissenschaft (Schöneck-Beckenrisd)!<br />

Die Jnnerschweiz entfaltet eine herrliche Tätigkeit für die Missionen. Darum<br />

kein katholisches Haus ohne Missionsblatt! +<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

20. Sonntag nach Pfingsten, 2. A cunctis, 3. nach Wahl, 4. Glaubensverbreitung. Oder<br />

Messe von der Glaubensverbreitung (Votivmesse nach der Brautmesse), ohne Gloria, 2. und<br />

Schlußevangelium Sonntag. Montag. Hl. Raphael. Dienstag. Hl. Chrysanthus und Daria,<br />

2. A cunctis, 3. nach Wahl. Mittwoch, Hl. Evarist, Papstmesse, 2. und 3. wie gestern. Donnerstag.<br />

Vigil von Simon und Juda, 2. Concede, 3. für Kirche oder Papst. Freitag. Hl. Simon<br />

und Juda. Samstag. Maria am Samstag, 2. Hl. Geist, 3. für Kirche oder Papst.<br />

Am Weltmissionssonntag Opfer für die Heidenmission! Zeigt euer katholisches Herz<br />

für die Landstriche, wo nur spärliche Sonnenstrahlen des Christentums leuchten!<br />

Exerzitien. Schönbrunn: 2— 5. Nov.: weibl. Hotel- und Restaurantangestellte. 7. bis<br />

12. Nov.: Frauen und Jungfrauen (getrennt).<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Weltmissionssonntag. Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen<br />

5.30, 6.30, 7.45 und g.15. In allen Gottesdiensten Opfer für die ausländischen Missionen.<br />

Im Amt Gedächtnis der löbl. Schützenbruderschaft für alt Bürgerpräsident Felix Stockmann.<br />

17.30 Rosenkranz.<br />

Montag: Dreißigster sür alt Bürgerpräsident Felix Stockmann-Gut, Spar- und Leihlasse,<br />

und Dreißigster für den Schulknaben Hans Britfchgi, Voribach. 10.00 Brautmesse.<br />

Dienstag: Dreißigster für alt Kapellvogt Franz von Wyl-vonMoos, Kägiswil.<br />

„Mitt woch: Siebenter für Jgl Erwin Fiez, Bäckerei, und Stiftjahrzeit der Familie<br />

Melk von Rotz-Stalder, Großvoribach.<br />

Donnerstag: Siebenter für Frau Theresia Fanger-Britschgi, Neuhaus, Oberwilen.<br />

Freitag: Neuere Stiftzahrzelt. 3 ° w * tib ' * nb b " s "" iit<br />

Christenlehre. Sonntag: 20.00 für den letzten Kurs Knaben<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: Kommuniontag. 7.45 (reservierte Bänke!) Gedachtms<br />

und Opfergang für Frau Theresia Fanger-Britschgi, Neuhaus, Oberwilen. 15.30 Versammlung<br />

in der Kapelle Kägiswil.<br />

Jnngfranenkongregation. Montag: 20.15 Spiel- und Singabend der Jungsodalinnen.<br />

Dienstag: 20.15 Diskussionsabend für Gruppe 2 in der Handarbeitsschule. Papier und<br />

Bleistift mitbringen!<br />

Almosensammlung der hochw. Väter Kapuziner. Montag in Ramersberg und Wilen.<br />

Montag bis Samstag in Sarnen-Dorf und Umgebung. Eine reichliche Gabe ist unser verdienter<br />

Dank.<br />

Kollekte für die Heimatvertriebenen. Sonntag, den 13. November, wird ein Kirchenopfer<br />

für die Heimatvertriebenen aufgenommen und in der Woche darauf eine freiwillige<br />

Sammlung für Naturalgaben durchgeführt. Wer an Kleidern, Wäsche usw. für die große Not<br />

der Heimatvertriebenen etwas geben kann, möge es gütigst für die Sammlung reservieren.<br />

Kapuzinerkloster. Sonntag: Opfer für die ausländischen Missionen. 15.30 Drittordensversammlung,<br />

Opfer für den Tertiarenpfennig.<br />

Frauenkloster. Sonntag: Opfer für die ausländischen Missionen.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 18.00 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Sonntag: Kapellweihfest. Hl. Messen 6.00, 9.00 Amt und Predigt. 14.45<br />

Rosenkranz. Montag: 7.00 hl. Messe, 8.00 Kapelljahrzeit.<br />

Donnerstag (B): 7.00 hl. Messe. Freitag (S): 7.00 hl. Messe.<br />

Gesellenverein. Montag: 20.15 Religionsvortrag.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15. Weltmissionssonntag. Gedächtnis der<br />

Schützengesellschaft mit Opferaufnahme zu Ehren des hl. Sebastian, Patrons der Schützen.<br />

Nach dem Amt Versammlung der Jungmannschaft im Bereinslokal. 13.30 Christenlehre und<br />

Missionsandacht (Kantate S. 526). Montag: Aelplerfest, Amt mit Ehrenpredigt um S.W.<br />

D o nnerstag: Feierl. Stiftjahrzeit für H. H. Prof. I. Schaft, gest. in Menzingen.<br />

Kägiswil. Sonntag: Weltmissionssonntag. 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse.<br />

9.00 Hauptgottesdienst. Opfer für die tzeidenmifsion. Allen sehr empfohlen! 13.00 Missionsandacht<br />

und Segen. 15.30 Versammlung der Frauen und Mütter in der Kapelle. 19.30 Gebetswache,<br />

feierlicher Segen.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: Nach dem Nachmittagsgottesdienst Kandidatinnenunterricht.<br />

Katholische Jungmannschaft. 20.00 Versammlung der jüngern Gruppe.<br />

Pfarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Ernte-Dankfest. Bitte in der Tracht zu erscheinen! Hl. Messen<br />

6.15, 7.30, 8.15, 10.00. 12.30 Christenlehre und Rosenkranzandacht. «•<br />

Montag: Jahrzeit und Gedächtnis der löbl. Aelplerbruderschaft. Gottesdienstanfang<br />

6.15 und 7.45. Opferaufnahme sür den Neubau der Kapelle auf Tannalp.<br />

Dienstag: Hausjahrzeit der Familie Michel. Gedächtnis des Müttervereins für Louise<br />

von Deschwanden-Reinhard, Haldireih.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit der Familien v. Deschwanden, Küchler und Halter. — Gedächtnis<br />

der Römer- und Magnusbruderschaft für Wwe. Louise von Deschwanden-Reinhard,<br />

Haldireih. — Stiftmesse für Geschwister Bürgi.<br />

Donnerstag: tzausjahrzeit der Fam. von Rotz. Stiftmefse für Sebastian Siarist.<br />

Freitag: Gest. Amt für Jgfr. Agnes Michel, Reinweidli.<br />

Samstag: Dreißigster für Wwe. Helen Blättler-Küchler, Bollhöhe.<br />

Wcherlen. Freitag: 7.15 hl. Messe.<br />

Melchtal. Sonntag: 6.00 Kommunionausteilung, dann jede halbe Stunde bis und mit<br />

Gottesdienst. 6.30 und 7.30 hl. Messen. 9.00 Gottesdienst. Christenlehre. 13.00 Wallfahrts- und<br />

Segensandacht. 17.30 Rosenkranz nnd Segensandacht.<br />

Montag: Brautmessen, ebenso Donnerstag.<br />

Mittwoch: Gest. Lobamt von Ungenannt, Kerns.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Gottesdienst<br />

St. Riklausen. Samstag: 16.30 Aushilfe.<br />

® ° nntag : Missionssonntag und Seelensonntag. 4.0V Beichtgelegenheit. 6.00 Frühgottesdienst<br />

Kommumon der Manner- und Jungmännerkongregation und der Christenlehre.<br />

nn Ä 9 ' e i b t e n h W/esopfer für die ausländische Mission in beiden Gottesdiensten.<br />

13.00 Christenlehre und Oktoberandacht, feierlicher Segen<br />

w<br />

Beginn der Winterordnung. Am Sonntag ist der Gottesdienst wie bisher.<br />

An Wochentagen 7.00 Kommumongelegenheit, 8.00 hl. Messe.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

a il ^W®?. 6 ' 00 '<br />

7 " 30 9 m<br />

' Titularjahrzeit der Aelplerbruderschaft<br />

mit Ehrenpredigt. 13.00 Christenlehre. 19.30 Oktoberandackt<br />

Montag: 7.30 hl. ^ Messe für die Aelpler. r°veranoacyl.<br />

Donnerstag. Stiftjahrzeitamt sür Landammann Hermann und Frau.


Die<br />

Bachprozessionen<br />

im alten Engelberg<br />

Von Dr. P. Jgnaz Heß, OSB.<br />

Naturegwalten sind in Gottes Hand, in der Hand dessen,<br />

der sie geschaffen hat, der dem Meere und den Winden den,<br />

Wasser und dem Sturme gebietet. Darum wenden wir uns<br />

mit Hilferufen an den allmächtigen Gott, wenn uns die entfesselte<br />

Wut der Naturkräfte mit Schaden und Verderben<br />

bedroht. Das heißt nun nicht, daß wir der Gefahr untätia<br />

zusehen und unsererseits nichts tun, um sie abzuwenden. Gottes<br />

Hilfe und unsere Mitarbeit sollen sich zu unserem Wohle<br />

und Schutze vereinigen. Diesem Gedanken entsprechen die seit<br />

alter Zeit in Engelberg zu den! Wilddächen üblichen Bach-<br />

Prozessionen, bei denen durch das Gebet zu Gott und die<br />

Arbeit der Menschen das drohende Unheil abgewendet werden<br />

soll.<br />

2®, gefährliche Wildbäche gelten in Engelberg das<br />

Rübigräbli, das vom nördlichen Bergabhang geradewegs in<br />

das Dorf hinabführt, dann der Dürvbach im Osten- des Klosters,<br />

der im Seitental des Horbis die sieben Quellen, den<br />

Melchbach und den Horbisbach in sich vereinigt. Schließlich<br />

hie Aaa, die bei Hochwasser ebenfalls zu Gefahr für die anstoßenden<br />

Liegenschaften wird.<br />

Zu diesen Wildbächen wurden seit ältesten Zeiten in Engelberg<br />

Prozessionen aib-gehalten und damit eine Säuberung<br />

der Bachbette von den hergeschwemmten Steinen verbunden;<br />

sie vertiefte das Bachbett und erleichterte den Abfluß des<br />

Wassers. Die Pflicht zu vier solchen Prozessionen oder Kreuzgangen<br />

war von einem eidgenössischen Schiedsgericht am 27.<br />

Februar 1413 idei Talleuten „zum Nutzen des Gotteshauses"<br />

auferlegt.<br />

Bon den vier vorgeschriebenen Bachprozessionen finden<br />

wir in der Folge nur zwei in Uebung: diejenige in das Rübigräbli<br />

am St. Georgentag (23. April) und die andere in den<br />

Dürrbach mit einem angrenzenden Teil des Aawassers am<br />

Mittwoch in der Osterwoche oder im Herbst am Feste der<br />

Apostel Simon und Judas (28. Oktober). Diese Prozessionen<br />

wurden am Sonntag beim Gottesdienst in der Kirche verkündet,<br />

und da wir in Engelberg die Verkündbücher der Pfarrei<br />

seit dem Jahr 1605 besitzen, erhalten wir darin, wie über<br />

diese Prozessionen, so auch über andere kirchliche Gebräuche<br />

früherer Zeit Nachrichten, die wir an vielen andern Orten<br />

nicht mehr vorfinden.<br />

Die Bachprozessionen gingen von der Klosterkirche am.<br />

Der Konvent begleitete in malerischen, faltenreichen Chorkleidern<br />

(Kulullen) die Leute unter kirchlichen Gesängen bis<br />

in den Vorhof und holte sie bei deren Rückkehr dort wieder<br />

ab. Aus jeder Haushaltung mußte je ein Erwachsener<br />

oder wenigstens ein Vierzehnjähriger daran teilnehmen.<br />

*<br />

Bei den Prozessen in das Rübigräbli umschritten die Männer<br />

das Bachbett bis Hinauf zum Gut Buochi, die Frauen<br />

aber reinigten unterdessen den Friedhof. Die Männerarbeit<br />

das Herausziehen der Steine aus dem Bachbett, wurde mit<br />

der Zeit auf den Notfall beschränkt. Die Prozession findet noch<br />

heute am Sonntag nach- St. Georg statt, während die Friedhofarbeit<br />

im Jahre 1793 den Angehörigen der Verstorbenen<br />

überbunden wurden, heute aber von der Gemeinde besorgt<br />

wird.<br />

Die Prozession an den Dürbach und das Aawasser findet<br />

sich seit 1612 häufig in den Sonntagsverkündigungen. Bald<br />

gesellen sich dazu auch ernste Mahnungen an die Männerwelt,<br />

eifrig daran teilzunehmen. So am 22. April 1663 mit solgenden<br />

Worten:<br />

„Am Montag ist Prozession um das Kloster und zugleich<br />

in das Aawasser. Auf ersten Befehl des Gnädigen Herrn<br />

(Abtes) sollen alle fleißig dabei erscheinen." Den Fehlenden<br />

wurde auch Strafe angedroht.<br />

Die Beteiligung wurde unter den Aöbten Joachim Albini<br />

(1694—1724) und Maurus Rinderli (1724—1730) immer<br />

flauer, bis der neugewählte Abt Emanuel Crivelli (1731—<br />

1749) den energischen P. Jldephons Straumeyer (unseren<br />

Klosterchronisten) an die Spitze der Pfarrei stellte. Wir<br />

Haben von ihm eine anschauliche Beschreibung und wirksame<br />

Organisation dieser Prozession. Er schreibt im Verkündbuch:<br />

„Morgen 7 Uhr wurde mit der großen Glocke das Zeichen<br />

gegeben und um 9 Uhr zogen die Männer mit Kreuz<br />

und Fahne aus der Kirche und begaben sich unter dem Ab-<br />

'beten des Rosenkranzes, mit Pickeln und Haken bewaffnet,<br />

zur Arbeit an den Dürrbach. Dieser war seit urdenklichen<br />

Zeiten in vier Teile abgeteilt und den vier Uerten (Gemeindebezirken)<br />

zur Arbeit zugewiesen. War diese vollendet, so rückte<br />

man zum Aawasser vor bis zur St. Ulrichs- oder Ziegelbrücke.<br />

Das Kloster war dabei durch vier unverheiratete Knechte vertreten,<br />

während die verheirateten für ihre eigene Haushaltung<br />

mitmachen mußten. Die Pfarrherren besorgten die Leitung<br />

und die Aufsicht bei der ganzen Arbeit. Um 1 Uhr kehrte man<br />

unter dem Gesänge der Muttergotteslitanei in die Kirche zurück,<br />

wo der Herr Pfarer allen dankte und das Weihwasser<br />

gab."<br />

Die Vierteilung des Dürrbäches wurde für den anschließenden<br />

Teil des Aawassers verbindlich. Im Jahre 1732<br />

wünschten die Talleute, daß auch das Aawasser in vier Teile<br />

abgeteilt und den vier Ureten zur Arbeit zugewiesen würde.<br />

Der Herr Pfarrer besorgte die Vermessung unter dem Zuzug<br />

von vier Vertrauensmännern der Talschaft.<br />

Trotz dieses Friedenswerkes lief nicht alles g-latt ab. Die<br />

Verkündung der Prozessionen in der Kirche hatte die Redeweise<br />

der Urkunde von 1413 mit der Begründung der Arbeit<br />

„zum Nutzen des Gotteshauses" beibehalten und damit einen<br />

Keim des Widerspruches gelegt. P. Jldephons Straumeyer<br />

hatte zwar im Jahre 1731 mit gutem Grund erklärt, daß<br />

diese Prozession in gleicher Weife dem Nutzen und dem Interesse<br />

der Gemeinde diene, weshalb sich ihr niemand entziehen<br />

solle; wer sich weigere verfalle in die Strafe eines Pfundes<br />

Wachs und riskiere den Entzug des Gemeindenutzens in<br />

Holz. Allein man gab vor, die Prozessionen in die beiden<br />

Bäche „zum Nutzen des Klosters" seien keine Pflicht, sondern<br />

nur die Folge eines privaten Gelöbnisses und eine Sache der<br />

Freiwilligkeit. Das Kloster war aber in den alten Schriften<br />

besser daheim, als die Unzufriedenen, und in der ersten Talgemeinde,<br />

die der neue Abt 1731 abhielt, wurde die alte<br />

Pflicht erhärtet und neuerdings eingeschärft. Eine Unzufriedenheit<br />

der Männer aus der Schwand über eine zu große<br />

Arbeitszuteilung wurde beschwichtigt.<br />

Mit Feuereifer setzte sich Psarrer Straumeyer dafür ein,<br />

daß die Männer selbst zur Prozession kamen und die Teilnähme<br />

daran und die beschwerliche Arbeit nicht den schwachen<br />

Frauen überließen. Diese könnten allenfalls betend dabei sein,<br />

meinte er, oder zu Hause den Rosenkranz verrichten. Er hatte<br />

den Erfolg, daß sich bei der Prozession im Frühjahr 1734<br />

keine Frauensperson auch nur von Ferne blicken ließ. Auch<br />

die Knaben unter 14 Jahren sollten dabei nicht die Stelle von<br />

Männern einnehmen dürfen. Straumeyer übte bei der Arbeit<br />

stramme Kontrolle. Er hielt an Ort und Stelle Appell und<br />

notierte die Fehlenden, um sie dem Abt.zur Ahndung einzugeben.<br />

Das Jahr 1762 brachte die Hochwasserkatastrophe vom 8.<br />

und 9. Juli. Frühmorgens um 3 Uhr ertönten die Sturmglocken<br />

vom Klosterturme und weckten die Talleute. In gewaltiger<br />

Menge strömte das Wasser des- Dürrbaches vom Hörbis<br />

her, 'so daß die Bäche und die Aaa über ihre Ufer traten<br />

und den Talboden überschwemmten. Die Männer, wohl an<br />

zweihundert, mühten sich, die Wehren zu schützen und die<br />

Frauen trugen unausgesetzt Reisigbündel zu ihrer Verstärkung<br />

-herbei. Der Abt ließ in der Kirche auf dem Altar des hochverehrten<br />

Talpatrons, des hl. -Eugenius, das Allerheiligste aussetzen<br />

und Gebete verrichten. Am dritten Tag trug man das<br />

große heilige Kreuz in feierlicher Prozession zur Dürr und<br />

begann den Wildbach zu beschwören. „Unsere Hoffnung",<br />

schreibt der Chronist, „wurde nicht zuschanden. Alsbald nahm<br />

das Wasser ab, die Wut der Bäche legte sich- und der Himmel<br />

hellte sich auf."<br />

Am 30. Juni 1769 brachte der Abt durch das Gericht<br />

(Gemeinderat) den Antrag an die Gemeinde, ob man nicht<br />

unter der Beibehaltung der Prozession, die man auf eine gelegene<br />

Zeit ansetzen könnte, die Arbeit in den Bächen gegen<br />

Lohn verdingen könnte. Allein der Vorschlag fand keinen Anklang.<br />

Es wurde beschlossen, es solle „bei der alten, hochloblichen<br />

Gewohnheit sein gänzliches Verbleiben haben". Das<br />

war freilich das Billigere, aber nicht das Bessre.<br />

Die Prozession wurde also beibehalten. Als dann im November<br />

1779 und im Juni 1781 wieder Hochwasser eintrat<br />

und infolgedessen in den Bachbetten „besonders jetzt viel Arbeit<br />

bevorstand", mußte der Herr Pfarrer gleichwohl die frühere<br />

Mahnung, „daß jede Haushaltung auch starke Männer<br />

und nicht nur schlechte (untaugliche) und kleine Buben dahin<br />

abschicke", eindringlich wiederholen.<br />

Am 23. Oktober 1803 verkündete Pfarrer P. Floridas<br />

Suppiger in der Kirche zum letzten Mal die Prozession in<br />

die Dürr und das Aawasser. Von seinem Amtsnachfolger P.<br />

Berchtold Billiger wurde sie nicht mehr verkündet, nicht mehr<br />

gehalten und dann vergessen. Nur der Konvent begeht heute<br />

noch am Mittwoch in der Osterwoche mit der Osterkerze und<br />

unter den alten kirchlichen Gesängen die Prozession in den-<br />

Vorhof der Kirche, von wo er wie -ehemals durch das linke<br />

Seitenschiff in den Chor zurückkehrt.<br />

Die Hochwasser wiederholten sich mehrfach, auch am<br />

15. Juni 1910. Alle verfügbare Mannschaft, selbst die Konventualen<br />

und Studenten, wurden zur Hilfe aufgeboten. —<br />

Auch heute noch sind wir weitgehend auf höhere Hilfe angewiesen.<br />

Diese bei eigener Mitarbeit von Oben zu erbitten,<br />

war einst der Zweck unserer Bachprozessionen in Engelberg.<br />

Sie vertieften das religiöse Leben und schufen zugleich ein gemeinnÄtziges<br />

Werk.<br />

(NZN.)<br />

Die Schweizerische Konservatwe Bolkspartei<br />

zur Landwirtschaftsgesetzgebung<br />

Eines der dringendsten und wichtigsten Probleme, das<br />

in den nächsten Jahren zu lösen ist, betrifft die Sicherung der<br />

Landwirtschaft. Anläßlich der Zentralkomitee-Sitzung der<br />

Schweizerischen Konservativen Volkspartei hat Nationalrat<br />

Viehmarkt in Luzern, vom 18. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 2 Ochsen, 14 Muni, 37 Kühe, 8 Rinder, 156<br />

Kälber, 638 Schweine, 1 Ziege, 8 Schafe. Total 864 Stück.<br />

Prei» per Kg.<br />

Lebrndqewicht<br />

Handel<br />

Grotzvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität 2.60—280 flau<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität 2.40—2.50 flau<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder) 2 20—2.30<br />

Muni, 1. Qualität 2.30—2.40<br />

Muni, 2. Qualität 2.15—2.20<br />

Wurstmuni, 3. Qualität 2. 2.10<br />

Kühe:<br />

21. fette, mit jungen Zähnen 2.20—2.30 flau<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt 1.90—2.—<br />

C. halbfette, leicht gedeckt 1.60—1.70<br />

D. Konferven-Kühe 1.40—1.50<br />

E. Wurstkühe 1.20—1.30<br />

u<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr 4.40 flau<br />

1. Qualität. Gewicht 100 kg u. m. 4.10-4.30<br />

2. Qualität 3.40—3.70<br />

3. Qualität 3.10—3.30<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

per Stück Fr.<br />

Ausmastschweine 195—210 flau<br />

Ferkel, 7—9 Wochen 28—35<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

42—60<br />

Springer, kleinere 75—90<br />

Springer, größere 102—135<br />

*<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 18. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

lWo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Svinat,. inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten, inländische<br />

Gurken<br />

Knollenfenchel<br />

Bierrettig<br />

Knoblauch<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Schnittlauch. 1 Büsche?<br />

Kresse, 100 gr<br />

Früchte und Beeren.<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Kirschen, inländische<br />

Gartenhimbeeren, inländ.<br />

Heidelbeeren<br />

Baumnüsse, groß?<br />

Quitten 30-40<br />

Birnen<br />

W-ioc-Mnien. Marroni<br />

35—40<br />

180 Bananen<br />

55—60 Eier.<br />

70—75 Trinkeier, inländische<br />

ivo-lMFrischeier, inländische<br />

30~50 Butter und Käse,<br />

M—70 Tafelbutter, geformt<br />

40—50 klein geformt, 100 gr<br />

loo—uo groß geformt, 200 gr<br />

60—70 Kochbutter<br />

so-iioEmmentaler Käse, 1. Qual.<br />

35—40 Greyerzer, 1. Qual,<br />

so—iWZbrinz, 1. Qual,<br />

so—ivoMagerkäfe<br />

40—60 Tilsiter<br />

490<br />

2o_3o° Geflügel, Kleintiere und<br />

" 300 (Wildbret (tot).<br />

10 Suppenhühner 500—550<br />

w Tauben. 1 Stück 150—180<br />

35 Kaninchen 550-600<br />

Trauben, 115—120 Meerslsche.<br />

Aepsel<br />

Kabeljau, ganz<br />

Standardware, inländ. Kabeljau, Filets<br />

Kontrollware, inländ. so—85 Merlans<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 40—50 Colins<br />

60-90<br />

120—130<br />

140<br />

280-330<br />

35<br />

35<br />

102<br />

201<br />

934<br />

490<br />

490<br />

600<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen 900—110<br />

Großfelchen, tot 440<br />

Kleinfelchen, tot 300<br />

Hechte 520<br />

Barsche (Egli) 360—400<br />

Brachsen 200—300<br />

Hasel 200 -220<br />

2ZoTrüschen<br />

380<br />

440<br />

440<br />

550<br />

Stadttheater Luzern m<br />

Dienstag, 25. Okt., 20.15—23 Uhr: Die Geschichte vom<br />

General Joh. Aug. Suter. Schauspiel in 2 Teilen<br />

(12 Bilder) von Cäsar von Arx.<br />

Mittwoch, 26. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Rudolf<br />

Forster, Maria Fein, Lepopold Biberti zur Feier<br />

des 100. Geburtstages von A. Striudberg: Totentanz.<br />

Gastspielpreise: Fr. 2.— bis Fr. 7.50. Alle Vergünstigungen<br />

aufgehoben.<br />

Donnerstag, 27. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Die Braut<br />

von Messina.<br />

Freitag. 28. Okt., 20.15—23.15 Uhr: Die wundersame<br />

Schusterssrau. Eine tolle Posse in 2 Akten. — Don<br />

Quijote. Ballett in 8 Bildern von Bice Scheitlin.<br />

Musik von Mario Salerno.<br />

Samstag, 29. Oktober, 20.15—23.15 Uhr: Der Zarewitsch.<br />

Operette in 3 Akten v. Jenbach und Reichert.<br />

Sonntag, 30. Okt., 14.30—17 Uhr: Rigoletto. Oper in<br />

4 Bildern von Giuseppe Verdi.<br />

20.15—23.15 Uhr: Zum letztenmal: Die wundersame<br />

Schustersfrau. — Don Quijote.<br />

Montag, 31. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Sucre<br />

Englisch mit dem Ensemble des Bernhard-Theaters<br />

§ ärich: Mädchen für alles. Lustspiel in 4 Bildern von<br />

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I. Escher die Haltung der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei zur Bauernsame im allgemeinen und zur kommenden<br />

Landwirtschaftsgesetzgebung im besondern wie folgt<br />

festgehalten:<br />

Unsere Partei ist sich der großen Bedeutung der Landwirtschaft<br />

für unser Land stets bewußt gewesen und ist daher<br />

immer und vorbehaltlos für eine leistungsfähige Landwirtschuft<br />

und für einen gesunden Bauernstand eingetreten. Dies<br />

erhellt nicht nur aus unserem Programm und den Richtlinien,<br />

die wir jeweilen aufgestellt, wir haben anläßlich der<br />

Abstimmung über die Revision der Wirtschaftsartikel den<br />

Beweis erbracht.<br />

Schon vor Jahren hat der hochverdiente Bwuernsekretär<br />

Dr. Laur uns das Zeugnis ausgestellt, daß keine Partei so<br />

konsequent und auch so erfolgreich die Interessen der Bauern<br />

vertrete, wie die unsere. Darum sei die Gründung von Bauernparteien<br />

in den konservativen Kantonen überflüssig.<br />

Es gilt nun auf der verfassungsmäßigen Grundlage der<br />

neuen Wirtschwstsartikel die Gesetzgebung aufzubauen. Von<br />

allem Anfang an war es klar, daß dies keine leichte Ausgabe<br />

ist, weil ein Ausgleich der Interessen zwischen Konsumenten<br />

und Produzenten, zwischen Handel und Industrie einerseits<br />

und Landwirtschaft anderseits, gesucht werden muß.<br />

Wir haben uns mit der Mitarbeit in den verschiedenen<br />

Expertenkommissionen nicht begnügt, sondern, sobald ein diskussionssähiger<br />

Entwurf vorlag, versuchten wir .eine Fühlungnahme<br />

der Wirtschaftsverbände und der großen bürgerlichen<br />

Parteien herbeizuführen. Auf unsere Einladung hin<br />

trafen sich diese Kreise zweimal in Bern und unterzogen die<br />

Vorschläge des Departements einer eingehenden Prüfung.<br />

Die von uns angeregte Aussprache wurde allgemein begrüßt<br />

und soll, sobald die in letzter Zeit eingesetzte Expertenkom-<br />

Mission ihre Arbeiten beendet haben wird, fortgesetzt werden.<br />

Es kann aber heute schon gesagt werden, daß in vielen<br />

Punkten eine Abklärung erfolgt ist und daß eine merkliche<br />

Annäherung der verschiedenen Interessengruppen zn verzeichnen<br />

ist.<br />

So war es möglich, daß der Schweizerische Bauernverband,<br />

der Schweizerische Gewerbeverband, der Zentralvorstand<br />

Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen und des<br />

Schweizerischen Handels- und Jndustrievereins eine gemeinsame<br />

Eingabe machen konnten, in der zu einer Reihe von<br />

Artikeln konkret formulierte übereinstimmende Vorschläge gemacht<br />

wurden. Es sind aber noch lange nicht alle Schwierigkeiten<br />

überwunden.<br />

Unsere Partei wird daher weiterhin der landwirtschaftlichen<br />

Gesetzgebung alle Aufmerksamkeit schenken. Das Hauptziel<br />

unserer Bestrebungen wird sein und bleiben: Die Wahrung<br />

eines gesunden Bauernstandes und die Erhaltung einer<br />

möglichst großen Zahl von selbständigen Baern. Dies wird<br />

aber nur möglich sein, wenn der Landwirtschaft Preise zugebilligt<br />

werden, welche die Bauernarbeit lohnend gestalten.<br />

Wissend aber, daß bei unseren kleinbäuerlichen Verhältnissen<br />

und den kinderreichen Familien und in Rücksicht auf<br />

die anderen Volkskreise auf dem Wege der Preise nicht alles<br />

getan werden kann, wird der bäuerlichen Sozialpolitik für<br />

Bauern und Dienstboten auch weiterhin unsere besondere<br />

Sorgfalt gewidmet sein.<br />

Die bäuerliche Gruppe unserer Fraktion in der Bundes-<br />

Versammlung bürgt uns durch ihre Tätigkeit in der Vergangenheit<br />

für eine zielbewußte Arbeit auch in der Zukunft.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Neue Heereseinheitskommandanten.<br />

spk. Wie im diplomatischen Korps, so steht auch im höheren<br />

Offizierskorps, mit dem üblichen Brevetdatum des 31.<br />

Dezembers, ein gröserer „Schub" bevor. Den Ausgang<br />

nimmt er beim Rücktritt der Beiden Qberstkorpskommandanten<br />

Borel (1. A.K.) und Gübeli (2. A. K.), deren De-<br />

Mission, in militärischen Kreisen seit längerer Zeit bekannt,<br />

nun von einer Bildagentur vor der formellen Entlassung<br />

vom Kommando (sie werden nach Art. 51 der Militärorganisation<br />

unter die zur Verfügung des Bundesrates stehenden<br />

Heereseinheitskommandanten versetzt) publik gemacht wurde.<br />

Der Bundesrat hat noch' keine Entlassungsgesuche ent-<br />

.gegengenommen. Eine vorgeschriebene Altersgrenze besteht<br />

übrigens für Heereseinheitskommandanten nicht, die bevorstehenden<br />

Rücktritte decken sich aber mit der Tendenz, jüngeren<br />

geeigneten Anwärtern Gelegenheit zur Führung eines<br />

Armeekorps zu geben, nachdem die beiden bisherigen Kom-<br />

Mandanten 9, resp. 6 Jahre die höchsten Chargen bekleidet<br />

haben.<br />

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Sonntag, den 23. Oktober <strong>1949</strong><br />

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Wir heißen jedermann freundlich willkommen, und erwarten recht<br />

zahlreichen Besuch. 532<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 26. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 85<br />

O M d n e r M W M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz zahrttch Fr 11.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich Erscheint Mittwoch und Samstaa Obwalden 9 dtp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. - Spesenfreie « . ^ ^ U" 0 toamötng Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden ^ Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 63 13 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 VyV Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D a s S p i e l i<br />

wi. Das Schauspiel, welches die französischen Regierungs-<br />

Parteien zur Zeit der Welt darbieten, wirkt nicht einmal<br />

mehr attraktiv, sondern eher -abstoßend. Das Endresultat<br />

dieses Spiels mit der Krise wird, wenn nicht in einen Zerfall<br />

der Vierten Republik, so doch in einem völligen Vertrauensschwund<br />

der bisherigen Regierungskoalition alias<br />

Dritte Kraft bestehen. Diese „Dritte Kraft" trägt ohnehin<br />

einen irreführenden Namen, und die Partner, die sich in dieser<br />

politischen Vernunftehe unter freundlicher Assistenz der<br />

Boltsrepubikaner zusammengefunden hatten, nämlich Radikale<br />

und Sozialiften, fänden unschwer Scheidungsgründe, die<br />

eindrücklich dafür sprechen, daß ihnen das weitere Zusammenleben<br />

nicht mehr zugemutet werden kann. Insbesondere die<br />

Sozialisten tragen eifrig solche Scheidungsgründe, zusammen.<br />

Vor der Oeffentlichkeit allerdings tun sie „als ob" ...<br />

Diese „Als ob"-Politik hat die Regierungskoalition innerlich<br />

ausgehöhlt. Die Sozialisten unternehmen seit Jahr und<br />

Tag alles, um das Funktionieren der Koalition zu erschweren.<br />

In parteiamtlichen Communiques aber geben sie ihrem „Willen"<br />

Ausdruck, an der Koalition festzuhalten. Dieses Doppelspiel,<br />

das beim Sturze Ren« Mayers entlarvt worden ist,<br />

mutet nachgerade als politische Narrenposse an. Liegt es doch<br />

auf der Hand, daß sich die sozialistischen Partner mit der bewußt<br />

provozierten Kapitulation Mayers für den Mißerfolg<br />

seines Vorgängers Jules Moch rächen wollten. Eine Politik<br />

aber, die auf diesen niederen Stand der Instinkte und Affeste<br />

abrutscht, steht mit der Vernunft- und verstandesmäßigen<br />

Allianzpolitik, wie sie die „Dritte Kraft" verkörpert, in<br />

groteskem Gegensatz.<br />

Es ist an der Zeit, die Gründe und Hintergründe der<br />

Krise, in welche die „Trorsieme Force" hineingeraten ist,<br />

festzuhalten. Sie sind zweifacher Natur. Zum ersten ist auf<br />

jenen innern Widerspruch zwischen grundsätzlich sozialistischer<br />

und radikaler Wirtschaft- und Staatsauffassung hinzuweisen,<br />

der allen bisherigen Koalitionsregierungen wie Bleigewicht<br />

an den Füßen hing. Diese tieferen Gründe der Regimekrise<br />

waren indes immer wieder durch Kompromisse<br />

überdeckt worden, was ein halbwegs erträgliches Zusammenleben<br />

und Zusammenregieren ermöglichte. Je länger und je<br />

krasser indes die andern, nämlich parteitaktifchen Hintergründe<br />

der Krise in Erscheinung traten, desto schwieriger wurde<br />

es, diese Politik der Kompromisse im Grundsätzlichen durchzuführen.<br />

Die Lage wurde kritisch, als sich der sozialistische<br />

Arbeitsminister Daniel Mayer zum ausschließlichen Jnterpreten<br />

der Gewerkschaftsinteressen machte, die er allen andern<br />

Neberlegungen, ja selbst dem wirtschaftlichen Gesamtwohl und<br />

dem Gleichgewicht der Staatsfinanzen vorangestellt sehen<br />

wollte, und als seine Kollegen im Ministerium Oueuille auf<br />

diese intransigente Haltung einschwenkten. Seither drehte sich<br />

das Spiel mit der Krise ohne Unterlaß im Kreise herum, in<br />

dessen Mittelpunkt Daniel Mayer steht, die Verkörperung<br />

eines Parteistrategen, dem die Popularität bei den eigenen<br />

Wählern politische Richtschnur ist. Dieser Daniel Mayer wurde<br />

von den Sozialisten gleichsam zur Piece de rösistance<br />

ihrer Regierungsbeteiligung erhoben. An dieser Herausforderung<br />

ging denn auch das Kabinett Jules Moch zugrunde,<br />

wch ehe es das Licht der Vierten Republik erblickt hatte; an<br />

ihr ließen die Sozialisten eine Woche später den Radikalen<br />

Rens Mayer scheitern.<br />

Schwestzv<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

III. Teil: Die Heimreise.<br />

1. Kapitel.<br />

„Gestatten Sie, meine Herren", platzte Dr. Fox mitten in<br />

die Unterhaltung der Offiziere hinein, „daß ich nnch ^hnen<br />

als Gedankenleser vorstelle?" - c r<br />

Ein großes Hallo und Gelächter der fröhltchen ^afelrunde<br />

war die Antwort.<br />

Die Herren saßen auf der breiten Veranda an der Jstfeite<br />

des Gouvernementsgebäudes. Von der See her brachte<br />

«n leiser Wind angenehme Kühlung, und die Sonne stand<br />

bereits so hoch, daß die Veranda unter dem weit überhan-<br />

«enden Dach ganz im Schatten lag. Am Kopfende des langen<br />

Tisches hatte Sir Bulwer den Ehrenplatz. Zu seiner Rechten<br />

saß der Arzt, zur Linken Oberleutnant Longwood. Rechts<br />

von Dr. Fox hatte Leutnant Strahtford, ihm gegenüber der<br />

Adjutant des Gouverneurs, Leutnant Williams, feinen Platz.<br />

Jeder hatte seinen gefüllten Römer vor sich stehen. Leere<br />

Naschen waren zwar nicht sichtbar. Die schwarze Ordonnanz<br />

tru 9t sie stets sofort hinaus. Aber die fröhlichen Gesichter der<br />

Corona ließen darauf schließen, daß man nicht mehr beim<br />

^sten und zweiten Glase saß.<br />

lit d e r K r i s e<br />

Die Hauptverantwortung am Zerfall der „Dritten Kraft"<br />

und' einem allfälligen Zusammenbruch der Vierten Republik<br />

liegt somit bei den Sozialiften. Die Vermutung liegt nahe,<br />

es ^ sei ihnen am weitern Funktionieren der Regierungskoalition<br />

gar nicht mehr gelegen. In dieser allgemeinen Formulierung!<br />

mag das unzutreffend sein; sicher aber ist soviel, daß<br />

ein starker gewerkschaftlich' orientierter Flügel unter D. Mayer<br />

und G. Wollet systematisch, daraufhin arbeitet, die Sozialisten<br />

aus der Regierungskoalition heraus und in die Opposition hinein<br />

zu manöverieren. Dieser Einfluß, der in der Parteileitung<br />

zusehends an Boden gewinnt, hat seit dem Sturze Queuilles<br />

anscheinend Oberwasser erhalten. Die Richtung Mayer-<br />

Mollet wittert Morgenluft. Sie hofft auf kräftigen Zuzug<br />

aus Kreisen, die bisher den Kommunisten nachgelaufen sind,<br />

von ihrer verräterischen Politik aber abgestoßen werden. Will<br />

die sozialistische Partei diese Massen für sich gewinnen, dann<br />

muß sie Saiten aufziehen und Töne anschlagen, die sie sich<br />

als Regierungspartei versagen mußte. Der verlockende Zuzug<br />

von Links aber ist den Taktikern Moch' und Mayer wohl<br />

eine „Dritte Kraft" wert.<br />

Diese Tendenz, welche die Parteiführung beherrscht, stößt<br />

anderseits in


ße Zahl von Teilnehmern anzuziehen. Das Organisationskomitee<br />

in den Händen der Kameraden Gasser Walter, Imselb<br />

Alois, Vogler Walter >nnd Halter Otto, hatte alle Vor-<br />

Bereitungen: getroffen, um die diesjährige Tagung reibungslos<br />

abwickeln zu können. Schon am frühen Morgen nahm das<br />

traditionelle Karabinerschießen seinen Anfang. Anläßlich des<br />

Feldgottesdienstes unter freiem Himmel wußte in markanten<br />

Worten die ebenso markante Gestalt des Feldpredigers Hptm.<br />

;l. Käslin in seiner Predigt den Karabiner mit dem Leben<br />

in Vergleich zu ziehen. Schaft, Laus und Verschluß bilden die<br />

wesentlichen Hauptteile beim Gewehr. Leib, Seele und die<br />

feste -Entschlußkraft zum Handeln sind beim Menschen wesentlich.<br />

Sauberkeit beim Karabiner, Sauberkeit im Leben<br />

sind besondere Notwendigkeiten. Leib und Seele müssen geadelt<br />

sein durch diechristliche Tat.<br />

Im Schützenstand herrschte nun bis Mittag großer Betrieb,<br />

hatten sich doch ca. 90 Schützen gemeldet, den Wanderbecher<br />

zu ergattern oder im Glückftich eine schöne Gabe einzuheimsen.<br />

Heißumstritten war der Kampf und groß nun der<br />

Appetit anschließend im Hotel Löwen beim Mittagessen. Präsident<br />

Hans Meister begrüßte unter den Ehrengästen Landammann<br />

Ming von Lungern, Kreiskommandant Major von<br />

Ah, Gemeindepräsident Hans Gasser -und die Truppenkom-<br />

Mandanten Hptm. Prasse, Hptm. Ritter und Hptm. Marugg.<br />

Gemeindepräsident Hans Gasser überbrachte die Grüße des<br />

Gemeinderates von Lungern und hieß speziell auch, die Kameraden<br />

von Nidwalden hier in Obwalden recht willkommen.<br />

Landammann Ming freute sich über das gute Einvernehmen<br />

unter den Mitr. Kameraden des untern und obern Landesteiles,<br />

die in so großer Zahl sich zu einer gemeinsamen Tagung<br />

eingefunden haben. Gerade unsere beiden Ländchen<br />

haben so viele gemeinsame Interessen zu verfolgen, daß auch<br />

die beiden Landesregierungen eine bessere gegenseitige Fühlungnahme<br />

herzustellen versuchen. Der Redner schloß seine<br />

Ausführungen mit den Worten: zämä ha, zämä stah, nid<br />

von änand lah. Die Grüße der Obwaldncr Militärdirektion<br />

überbrachte Kreiskommandant Major von Ah, der in kurzen<br />

Zügen auch einige aufschlußreiche Worte über die kommende<br />

Heeresreform an uns richtete. An der Generalversammlung<br />

am Nachmittag wurden die statutarischen Vereinsgeschäfte<br />

erledigt und unter der Leitung des seit der Gründung amtierenden<br />

Präsidenten Hans Meister von Stans. Die Mitr.<br />

Vereinigung ist stetig im Wachsen- begriffen. Sie weist heute<br />

einen Bestand von 340 Mitgliedern auf. Ihr Hauptzweck<br />

besteht darin, die ausserdienstliche Kameradschaft zu pflegen.<br />

Den Abschluß der offiziellen Tagung bildete die Rangverkündigung<br />

des Schießens. Den Wanderbecher nahm dieses Jahr<br />

der junge Mitr. Hurschler Alois mit nach Altzellen. Dem erfolgreichen<br />

Schützen unsere besten Glückwünsche. Die Liste der<br />

übrigen Kranzgewinner lautet: Kpl. Barmettler Adolf, Ennetbürgen,<br />

Kpl. Niederber-ger Ernst, Wolfenschießen, Mitr.<br />

Waser Josef, Oberdorf, Mitr. Roßacher Josef, Kerns, Hptm.<br />

Marugg, Hergiswil, Mitr. Schilter Josef, Schwendi, Sarnen,<br />

Mitr. Durrer Pius, Kerns, Fhr. Mathis Walter, Greppen,<br />

Fhr. Amstutz Paul, Stans, Mitr. Flury Arnold, Ennetmoos,<br />

Fhr. Niederberger Walter, Wolfenschießen, Fhr. Ma-<br />

His Joses, Stans, Mitr. Qdermatt Arnold, Dallenwil, Mitr.<br />

Achermann Edy, Stans. Des Glückes Schmied im Glückstich<br />

wurde ein <strong>Obwaldner</strong> nämlich Mitr. Roßacher Josef von<br />

Kerns. Die übrigen Gewinner sind: Enz Josef, Giswil, Ehrtsten<br />

Martin, Wolfenschießen, Wyrsch Oskar, Stans, Odermatt<br />

'Arnold, Dallenwil, Mathis Alois Ennetbürgen, Nationali'rat<br />

Dr. G. Qdermatt, Garnen.<br />

Diese Rangverkündigung gab den Auftakt zur anschließenden<br />

gemütlichen Unterhaltung. Den nötigen Rythmns und<br />

Schwung ins -gesellige Beisammensein gab eine Gruppe des<br />

Damenturnvereins Lungern mit einem schneidigen Reigen.<br />

Eine eifrige Ländlerkapelle sorgte für beschwingte Tanzmusik<br />

und in aller Fröhlichkeit ging diese neunte Tagung ihrem<br />

Ende entgegen. Dank allen, die zum guten -Gelingen beigetragen<br />

haben und ein frohes Wiedersehen nächstes Jahr drunten<br />

im unteren Landesteile nämlich- in Hergiswil.<br />

Volkstheaterkurs in Luzern. Sonntag, den 30. Oktober<br />

a. c. findet im Hotel Rütli, Rütligafse 4, in Luzern, unter der<br />

Leitung von Rudolf Joho, Regisseur, Bern, ein eintägiger<br />

Kurs über die neusten Stücke des schweizerischen Volkstheater<br />

statt. Theatervereine, die -sich von einem Fachmann orientieren<br />

lassen möchten, 'sollten sich diesen Kurs nicht entgehen<br />

lassen.<br />

Programme versendet die Abteilung Volkstheater der<br />

Schweizerischen Theaterschule Thalwil, alte Landstraße 57.<br />

Radiobesitzer! Achtung vor Schwindlern! Ab 15. März<br />

1950 wird der Landessender Beromünster auf Grund einer<br />

internationalen Neueinstellung der Wellenlängen nicht mehr<br />

auf der bisherigen Wellenlänge zu hören -sein. Ein gewinn-<br />

.süchtiger Reisevertreter treibt sich zur Zeit im Kanton herum<br />

und versucht den Leuten aufzuschwatzen, die neue Wellen-<br />

-länge könne auf den alten Apparaten nicht eingestellt wer-<br />

-den, man solle einen neuen- Apparat kaufen. In Wirklichkeit<br />

"kann Beromünster auch nach dem 15. März auf den meisten<br />

Apparaten -eingestellt werden: bei einzelnen, vorwiegend amerikanifchen<br />

Modellen ist eine kleine technische Abänderung<br />

.notwendig. Auf keinen Fall erheischt die Neueinteilung der<br />

Wellenlängen den Kauf eines neuen Radios. Also Vorsicht<br />

vor solchen Bauernfängereien!<br />

Akademisches. An der Universität Basel hat Herrn Karl<br />

Gisler, Sohn des Herrn Lehrer Gisler, Sarnen, mit<br />

Erfolg und minimaler Semesterzahl das Staatsexamen als<br />

med. d-ent bestanden. Dem jungen Zahnarzt herzliche Gratnlation<br />

und ein Glückauf für das baldige Doktorexamen unv<br />

den Start zur Berufstätigkeit.<br />

An der Universität Freiburg hat Herr Anton Bu-<br />

Her, Sohn des Karl Bucher, Sachsein, mit Glanz das<br />

zweite Propädeutikum in der Zahnheilkunde absolviert. Gratnlamur!<br />

Sarnen. Großer Bunter Wiener Abend. (Eing.)<br />

Es freut uns, -daß es gelungen ist, wiederum ein renommiertes<br />

Ensemble mit Mitgliedern vom Sender Vorarlberg,<br />

wie Ernst Roland und Karl L a ck n e r, bestens bekannt<br />

durch ihre humoristischen Publikumserfolge, wie auch die bekannte<br />

Wiener Soubrette, Hedy Rapp, für einen großen<br />

Bunten Abend am Donnerstag, den 27. Oktober, im Hotel<br />

„Metzgern" zu gewinnen. Wir dürfen erwarten, daß das<br />

neue Programm gegenüber dem „Weißen Rößl" noch eine<br />

Steigerung bringen wird. — Eine erhebliche Bereicherung des<br />

Programms bildet das Auftreten des in Budapest bekannten<br />

Kammersängers Michael F a l w a Y , Tenor, ehemaliges Mitglied<br />

des königl. ungar. Opernhauses. Die brillanten stimmlichen<br />

Mittel, gepaart mit einer statiösen Bühnenerscheinung,<br />

welche unwillkürlich an den jugendlichen Slezak erinnert,<br />

lassen einen künstlerischen Erfolg von hohem Niveau erwarten.<br />

Gilt doch der Künstler nicht.nur in seiner Wiedergabe<br />

klassischer Werke als vorbildlich, vielmehr ist gerade auch der<br />

Tenor Michael Falways als Interpret der leichten Muse, besonders<br />

in den letzten Jahren auf Tournees für die amerikanische<br />

und englische Besatzungsmacht in Oesterreich, rühmlichst<br />

hervorgetreten.<br />

Musikalische Umrahmung dieses Abends wie auch die anschließende<br />

Unterhaltung obliegen wiederum dem beliebten<br />

Wiener Orchester „Brigantia" mit Charly Roncat.<br />

Sarnen. Am Sonntag fand in Sarnen die 4. Tagung der<br />

Grenzbesetzungskompagnie 1/47 statt. Die Veteranen, die während<br />

des Weltkrieges 1914—1918 an der Grenze gestanden<br />

waren, fanden sich zahlreich ein. Auch der toten Kameraden<br />

wurde ehrend gedacht und vor den Gedenktafeln im Borzeichen<br />

der Dorfkapelle ein Kranz niedergelegt.<br />

Ein ausführlicher Bericht ist uns in Aussicht gestellt.<br />

Sarnen. „Waldbrand" inderSchwendi. Am<br />

Montag sah man das Feuerwehrpikett von Sarnen ausrücken,<br />

von der Schwendi wurde ein „Waldbrand" gemeldet. Auf dem<br />

Brandplak traf man eine brennende Bufchelbeige, die offenbar<br />

einem „neidischen Besitzlosen" ein Dorn im Auge gewesen<br />

waren. Der Brand konnte sofort durch Aufwerfen von Graben<br />

lokalisiert werden. Bei starkem Wind hätte großer Schaden<br />

entstehen können.<br />

Sarnen. Wenn der Bauer seine Ernte einbringt, dann<br />

liebt es der Schnitter Tod ein Gleiches zu tun, er zieht Fürchen<br />

auf dem Friedhof, die -Ernte holt er ans den besten<br />

Tiefe Trauer legte sich auf die Gemeinde, als uns die<br />

Botschaft erreichte, -daß Erwin Fiez, Bäcker, an seinem 25.<br />

Geburtstag gestorben sei.<br />

Gott hat uns an das Grab eines jungen fünfundzwanzigjährigen<br />

Menschen gerufen. Groß und tief ist der Schmerz<br />

aller. Und er muß um so tiefer -greifen, je lieber uns der<br />

Heimgegangene war.<br />

Unsäglicher Schmerz muß das Herz der lieben Eltern und<br />

seiner Schwester erfüllt haben. Denn ein überaus lieber<br />

Sohn und Bruder war der Heimgegangene Erwin. Es lag<br />

in seinem Charakter etwas Freude- und Friedebringendes.<br />

Mit innerer Liebe und Entgegenkommen wußte er immer<br />

wieder in der Familie den -Seinen zu -begegnen. Und dazu<br />

war er auch die hoffnungsvolle Stütze des Geschäftes. Er<br />

hat keine Mühe gescheut, in seinem Berufe Ganzes zu leisten.<br />

Immer hat er wieder gelernt und unentwegt gearbeitet, um<br />

voranzukommen und mit seiner Arbei den Menschen dienen<br />

zu können. Wir begreifen darum den Schmerz der Angchörigen.<br />

Es muß ihnen aber ein großer Trost sein, einen solch<br />

guten Sohn und- Bruder Gott zurückgeben zu dürfen. Er<br />

steht auch -heute den Seinen nicht fern. Er ist, wenn auch nicht<br />

sichtbar, doch- mitten unter ihnen und steht ihnen bei.<br />

Unter großer Beteiligung hat man diesen lieben und<br />

guten Menschen zur letzten Ruhestätte begleitet, diese Liebe<br />

und Anhänglichkeit möge die schwergeprüften Angehörigen<br />

in ihrem Leide trösten.<br />

Und Du Erwin mögest ruhen im Frieden- Deines göttlichen<br />

Meisters, der Dich- aus seinem nnersorschlichen Rat-<br />

-schlusse von Deiner Arbeit so früh abberufen hat.<br />

Unsere schönste Erinnerung an Dich- wird unser ehrendes<br />

Gedenken bleiben. W. R.<br />

Sarnen. * Ein Fremdarbeiter am Starrkrampf gestorbett.<br />

Vor acht Tagen erlitt der seit einem Jahre in der Molkerei<br />

von Rotz tätig gewesene Fremdarbeiter Gilbert Angerer<br />

einen leichten Unglücksfall, an dessen Folgen er im Kantonsspital<br />

am Donnerstag- verschieden ist. Beim Eintreiben<br />

des Viehes übersprang er einen Lattenhag, fiel dabei auf die<br />

Straße und zog sich einige kleine Schürfwunden am Gesicht<br />

und eine Rißwunde am Daumen zu. Nach der ersten desinfizi-erenden<br />

Wundbehandlung durch den Arbeitgeber ging<br />

Angerer wieder feiner -gewohnten Arbeit nach, bis den Verunfallten<br />

plötzlich am Dienstagabend heftige -Schmerzen und<br />

Starrkrampf befielen. Fern seiner Heimat Stilfs in Bozen<br />

mußte der sympathische junge Tiroler im Alter von erst 22<br />

Jahren fein Leben in die Hände des Schöpfers zurückgeben.<br />

Die Kundschaft, die er jeden Tag als Milchman besuchte und<br />

zuvorkommend bediente, wird ihm ein gutes Andenken bewahren.<br />

Seine Seele ruhe im Frieden des Herrn.<br />

Marktbericht vom 18. und 19. Oktober <strong>1949</strong>, in Sarnen.<br />

Auffuhr am Vermarkt: Fohlen 1, Stiere 27, Kühe 86, Rinder<br />

64, Ziegen 8. Auffuhr am Markt: Stiere 1, Kühe 5,<br />

Rinder 1, Schafe 9, Ziegen 14. Auffuhr an beiden Tagen<br />

Total 215 Stück. (Großvieh 184, Kleinvieh 31 -Stück.) Per<br />

Bahn wurden an beiden Tagen 164 -Stück Großvieh und 19<br />

Stück Kleinvieh spediert. Handel mäßig belebt, Preise unverändert,<br />

mittelstarke Vertretung der Händlerschaft.<br />

Giswil. (Eilig.) Die Offiziersgesellschaft Obwalden hat<br />

-hier am letzten Sonntag ihre diesjährige Generalversammlung,<br />

verbunden mit einem Pistolenschießen, durchgeführt.<br />

Der Präsident, Hptm. Businger, referierte über die Tätigkeit<br />

im abgelaufenen Vereinsjahr und legte auch' für das kommende<br />

Jahr ein Programm reger Vereinstäti-gkeit vor. Diefes<br />

wurde noch- durch- Vorschläge und Anregungen aus dem<br />

Mitgliederkreise bereichert, ein Zeichen dafür, daß unsere Osfiziersgesellschast<br />

wieder blüht und -gedeiht.<br />

Das Pistolenschießen- verzeichnete eine ansehnliche Teilnehmerzahl<br />

und gute Schießresultate. Als absoluter Tagessieger<br />

konnte Herr Major von Ah, Kreiskommandant, den<br />

Wanderbecher zu treuen Handen- 'ent-ggenenehmen.<br />

Engelberg. Das Tagenstalwerk. Ueber das Tagenstalwerk<br />

des Klosters Engelberg lesen wir im Boten der Urschweiz:<br />

Der Auftrag zum Projektieren auf Hagenstal — einer<br />

südlich von -Engelberg liegenden Alp des Klosters—. wurde<br />

im Sommer 1939 erteilt, im Herbst 1941 konnte die Werk-<br />

J anlage den Betrieb- übernehmen. Die Raschheit der »iussührung<br />

verwundert um so mehr, -als eine Generalmobilmachung<br />

dazwischen fiel. Wer denkt da nicht an die langen Etappen,<br />

die für Projektierungen der -großen Werke benötigt werden.<br />

Freilich mußten Projektierung und Baubeginn in diesem<br />

Falle -— wegen des Kriegsausbruchs — Hand in Hand gehen.<br />

War zuerst bloß an eine Anlage von 1,2 Millionen<br />

Kilowatt Jahresproduktion gedacht worden, so riet gerade<br />

die Zeitla-ge zum möglichst vollständigen Ausbau, d. h. einer<br />

mittleren Jahresleistung von 4,3 Millionen Kilowatt. Das<br />

Kloster zählt während der Dauer des Schuljahres gegen 350<br />

Bewohner. Es wird vollständig beleuchtet, betreibt die ganze<br />

Küche elektrisch und ergänzt sehr wesentlich die Kohlenheizung<br />

mit dem elektrischen Boiler.<br />

Sehr -schwierig war die Wasserfassung, weil direkt in einem<br />

Lawinenzug gelegen. Die Druckleitung ist vollständig einbetoniert.<br />

Die Zentrale braucht keine ständige Bedienung. Alles<br />

in allem eine leistungsfähige, sichere und wirtschaftliche An-<br />

-läge.<br />

Allein an Heizkosten erspart sie dem Eigentümer jährlich<br />

130 Tonnen Kohle (heutiger Preis Fr. 170.— pro Tonne).<br />

Küchenbetrieb und Licht -haben wir schon genannt. Darüber<br />

Hinaus kann das- Kloster der Stadt Luzern Ueberschußstrom<br />

'verkaufen. Im erster Betriebsjahr 1942 verkaufte es im Winter<br />

507 000 Kilowatt, im Sommerhalbjahr 2 055 00 Kilowatt.<br />

Im Jahre 194S verkaufte es Sommer und Winter zu-<br />

-sam-men 3,9 Millionen Kilowatt zu einem Preise von rund<br />

36 000 Fr. Zeitweilig wird der -ganze Fremdenkurort Engölberg<br />

vollständig -aus Tagenstalstrom bedient.<br />

Es ist dem Kloster zu -gratulieren, daß es in schwieriger<br />

Zeit den Mut fand, den Bau zu wagen. Nun sieht es sich belohnt.<br />

Und überdies ist damit ein Beitrag zur schweizerischen<br />

Elektrizitätsversorgung geleistet, der da und dort Nachah-<br />

.mung verdient.<br />

Aus der Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Kirchliches<br />

(Mit-g.) In der Pfarrkirche Beckenried wird Donnerstag,<br />

den 3. November, das erste Jahresgedächtnis für Hochw.<br />

Herrn Kaplan und Sekundarlehrer Dr. Heinrich Furrer gehalten.<br />

8 Uhr Offizium, 8.30 Uhr feierliches Requiem.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Im „Bündner Tagblatt" lesen wir: „Nach mancherlei<br />

Schwierigkeiten und nach langwierigen Verhandlungen<br />

haben die Zürcher Katholiken die Erlaubnis erhalten, im<br />

Quartier Zürich-Enge eine Kirche zu bauen. An die Erlaubnis<br />

wurde aber die Bedingung geknüpft, daß die neue katholische<br />

Kirche keinen Turm, kein Geläute und keine stundenschlagende<br />

Uhr haben dürfe. — Dürfen wir fragen, ob vielleicht<br />

in mehrheitlich katholischen Gegenden jemals bei einem<br />

protestantischen Kirchenbau ähnliche einschränkende Bedingungen<br />

gemacht wurden?"<br />

Bern. Die jurassische Fahne an der Olma.<br />

spk. Die Genfer Zeitung „La Suisse" meldete am 18. Oktober,<br />

daß an der „Olma" in St. Gallen in der Reihe der Kantonssahnen<br />

auch das Symbol der jurassischen Separatisten slatterte,<br />

eine Nachricht, die wohl geeignet sein könnte, im Kanton<br />

Bern erneut hohe Wellen zu werfen. Wie unsere Erkundigungen<br />

in St. Gallen ergeben, war die jurassische Fahne tatsächlich<br />

am ersten Tag der Ausstellung gehißt, doch ist sie inzwischen<br />

wieder entfernt worden. Es soll sich um ein Versehen<br />

gehandelt haben.<br />

Bern. Ein ungewöhnlicher Unfall, spk. Am Mittwoch<br />

brannte beim Schönausteg in Bern ein von einem Wärter des<br />

Tierparks Dählhölzli geführter Ponyhengst, der wegen in der<br />

Nähe im Gang befindlichen Bauarbeiten scheu wurde, mit<br />

feinem Gefährt plötzlich durch. Dabei wurden vier auf dem<br />

Tottoir befindliche Personen verletzt. Ein älterer Mann, der<br />

-deswegen in das Spital verbracht werden mußte, verschied<br />

dort nach kurzer Zeit an einem Schlaganfall.<br />

Uri. Diphtherie-Gefahr im Urnerland.<br />

Su. Der Kindergarten und die Gemeindeschule in Altdorf<br />

müssen diese Woche wegen Diphtheriegefahr geschlossen bleiben.<br />

In mehreren Gemeinden wurden Erkrankungen festgestellt,<br />

und unter den in Altdorf befallenen Kindern ist leider<br />

schon ein achtjähriges Töchterchen als Todesopfer zu beklagen.<br />

Der Bevölkerung wird vom Kantonsrat die freiwillige<br />

Schutzimpfung dringend empfohlen.<br />

Luzern. Zwei Mörder entwichen. Su. Aus<br />

der Strafanstalt Sedel bei Luzern sind in der Nacht auf den<br />

Montag zwei zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Mörder<br />

entwichen. Es handelt sich um den 1920 geborenen Franz<br />

Schmidiger (160 Zentimeter groß) und um den 1916 geborenen<br />

Bernhard Keller (175 Zentimeter). Die Polizei nimmt<br />

an, daß die beiden entwichenen schweren Jungen in Anstaltskieidern<br />

geflüchtet sind und hofft, daß sie möglichst bald wieder<br />

in Sicherheit gebracht werden können. — Nach neuester<br />

Radiomeldung konnten die zwei Ausbrecher wieder ein-gebracht<br />

werden.<br />

Luzern. Eine W i ld s ch w ei n r o t te bei Luzern.<br />

Su. Dieser Tage wurde in allernächster Nähe der Stadt<br />

Luzern ein Wildschweinrud-el gesichtet. Auf diese Kunde hin<br />

zogen eine Anzahl Jäger auf die Pirsch, kehrten jedoch — bis<br />

reicht mit<br />

ist halb g<br />

so<br />

%<br />

I<br />

O


Konzert des Studioorchesters. 20.30 Löhre-Hannes, Hörspiel.<br />

22.30 Musik von Richard Strauß.<br />

Freitag, 28. Oktober<br />

11.00 Der junge Geiger Heiner Reitz spielt. 11.45 Eigenaufnahmen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Aus Operetten. 14.00<br />

Die halbe Stunde für die Frau. 16.00 Wunschkonzert für die<br />

Kranken. 16.30 Ungarische Musik. 17.30 Jugendstunde: De<br />

Zirkus Toni. 18.00 Das fröhliche Klavierduo. 18.30 Aus<br />

dem Notizbuch des Reporters. 19.00 Schallplatteneinlage.<br />

20.00 Glocken der Heimat. Landerinnerungen. 21.00 Michael<br />

Schwalbe spielt Geige. 21.30 Das literarische Bulletin. 22.05<br />

Orgelkonzert.<br />

Samstag, 29. Oktober<br />

11.00 Unterhaltungskonzert. 11.30 Toskanische Liebeslieder.<br />

Konzert des Studioorchesters. 12.40 Partien aus „Wil-<br />

Helm Tel!" von Rossini. 13.40 Liederkonzert. 14.00 Schlaglichter<br />

— Schlagzeilen. 14.30 Tanz- und Unterhaltungsplatten.<br />

15.10 Brasilien, wie ich es sehe. 15.30 Mundharmonika-<br />

Orchester. 15.45 Die Luzerner Singbuben singen. 16.15<br />

Tessiner Kalender. 16.30 Werke von Bach, Scarlatti, Meld,<br />

Rossini. 17.30 Jagd-Zoologie — auch für Nichtjäger. 18.30<br />

Von Schiffen und wie sie gebaut werden. 20.00 I. Basler<br />

Wunschkonzert. II. Cabaret-Gastspiel. III. I waiß ebbis:<br />

20 Fragen — 20 Antworten. 22.05 Rhapsodie von Johannes<br />

Brahms. 2. Sinfonie von Robert Schumann.<br />

Ein Wesensmerkmal unserer spannungsgeladenen Zeit ist<br />

die nervöse Ueberreiznng zahlreicher Menschen. Erregbarkeit<br />

und Erschöpfungszustände mindern ihre Leistungskraft. Das<br />

Gemeinschaftsleben ist dabei oft starken Belastungen ausgesetzt.<br />

Vielfach werden Menschen als „hysterisch" bezeichnet, einmal<br />

in entschuldigender Absicht, zum anderen aber auch in beleidigender<br />

Form, herausgefordert durch ihr unbeherrschtes Auftreten.<br />

In der Tat muß diese Bezeichnung als ein Werturteil aufgefaßt<br />

werden. Denn Hysterie ist „ein Charakterdefekt" und<br />

keine Krankheit, wie der bekannte Arzt und Philosoph Dr.<br />

med. et phil. Bernhard D e t m a r in seinem vielbeachteten<br />

Buch über „Nervenschwäche und Hysterie" (Verlag Albert<br />

Müller, Rüschlikon-Zürich) auf Grund nervenärztlicher Er-<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 27. Oktober.<br />

10.15 Schulfunksendung. 12.15 Orchestermusik. 12.40 Unterhaltungsorchester<br />

Dumont. 13.15 Neue Schallplatten. 14.00<br />

14.00 Notiers und Probiers. 14.15 Platten. 16.00 Wir kommen<br />

zu dir. 17.00 Zithertrio Basel. 17.30 Der Freundschaftsbund.<br />

18.00 Orchester Dumont. 18.20 Die Ausbildung unserer<br />

Sanitätsoffiziere. 19.10 Das Kälin-Ouartett singt. 20.00<br />

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fuhr, war sie schon eine erfahrene Hausfrau, die ihren Haushalt<br />

nach allen Regeln der Kunst führte. Streng achtete sie<br />

darauf, dass ihr kostbares Leinenzeug stets mit der milden<br />

WALZ Seife gewaschen werde. Und die Waschfrau hatte<br />

nichts dagegen, denn das WA LZ-Seife-Stück ist so handlich<br />

und es wäscht sich angenehm damit. Ohne dass man hart<br />

reiben muss gibt die WALZ Seife sofort jenen richtigen<br />

Schaum, der das Gewebe vollkommen durchdringt. Ja, die<br />

WALZ Seife reinigt gründlich, aber sie schont die Wäsche.<br />

Kein Wunder daher, dass manches Stück von Grossmutters<br />

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Donnerstag,<br />

27.<br />

Oktober<br />

HOTEL METZGERN S A K N E K Beginn 20.30 Uhr<br />

Großer bunter Wiener Abend<br />

mit den beiden Spaßvögeln vom Sender Vorarlberg: Ernst Roland / Karl Lackner<br />

mit Hedy Rapp, Soubrette, Wien, und Michael Falway, ehemaliges Mitglied<br />

des königl. ungar. Opernhauses (Tenor)<br />

53g<br />

Eintritt: Fr. 2.— (referü. 3.—). — Nach dem Programm gemütliche Unter-<br />

Haltung. Verlängerung. Es spielt das Wiener Orchester „Brigantja". Ab 24 Uhr<br />

Saalabzeichen obligatorisch.<br />

Ueberall volle Häuser<br />

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Session in Bern..<br />

G r o ß e u n d k l e i n<br />

| Die Notwendigkeit, für die Neuordnung der Bundesfittanzen<br />

eine Uebergangslösung zu finden — da das gegen»<br />

mrtig geltende Finanznotrecht am Silvesterabend <strong>1949</strong> ausgeläutet<br />

wird — hat zu einer Zweiteilung der Herbftsession geführt.<br />

Diesmal ist der Nationalrat am Zuge, der schon am<br />

ersten Sessionstage, am 24. Oktober, die Beratung der Kommissionsvorschlüge<br />

für eine<br />

Uebergangsordnung des Finanzhaushaltes<br />

aufnimmt und den Großteil seiner Sitzungen diesem Geschäfte<br />

widmet. Der Ständerat stimmt am Donnerstag den Beschlüsfett<br />

des Nationalrates auf der ganzen Linie zu. Die Uebergangsordnung<br />

bringt nun aus zwei Jahre eine Verlängerung<br />

der heutigen vollmachtenrechtlichen Finanzordnung mit Wehrftetter,<br />

Warenumsatzstener, Luxussteuer und Verrechnungsfteuer.<br />

Dagegen wird bei der Wehrsteuer der steuerfreie Einkommensbetrag<br />

auf Fr. 4000.— für Ledige und Fr. 5000.—<br />

für Verheiratete erhöht und frei der Umsatzsteuer die Befreiung<br />

für die notwendigen Lebensmittel beschlossen. Der Benzinzoll<br />

wird zur Hälfte den Kantonen zugewiesen. Bei größeren<br />

Ausgaben- über die eine Volksabstimmung nicht verlangt<br />

werden kann, wird mit dem Erfordernis der Zustimmung<br />

der absoluten Mehrheit aller Mitglieder in beiden Räten<br />

eine „Ausgabenbremse" eingebaut. Heftig auseinander<br />

gehen die Auffassungen über die Rechtsform der Uebergangslösung.<br />

Sozialisten und Unabhängige verlangen eine Verfassungsvorlage<br />

mit sofortiger Volksabstimmung. Die freir:<br />

nnige und die katholisch-konservative Fraktion befürworten,<br />

entsprechend dem vom Ständerat in der Septembersession<br />

gefaßten Beschluß, einen dringlichen Bundesbeschluß, der jei)od)<br />

gemäß dem in der Abstimmung vom 11. September<br />

angenommenen neuen Artikel Mbis Absatz 3 der Bundesverfaffung<br />

innerhalb eines Jahres der Abstimmung des Volkes<br />

und der Stände unterbreitet werden muß. Nehmen Volk<br />

und Stände die Lösung an, so gilt sie bis Ende 1951. Lehnen<br />

sie ab, so bleibt sie nur ein Jahr in Kraft. Von wann bis<br />

wann dauert dieses Jahr? Das ist die kniffige Frage, über<br />

die sich die Gelehrten mit Einschluß des eidgenössischen Instiz-<br />

und Polizeidepartementes streiten. Der Nationalrat<br />

stimmt mit 101 gegen 55 Stimmen der ständerätlichen Löfung<br />

zu. Die ständerätliche Kommission ihrerseits will die<br />

Formfrage und die Frage der Dringlichkeit nochmals einläßlich<br />

prüfen. Das Geschäft wird daher im Ständerat, entgegen<br />

den Anträgen Klöti und Duttweiler, die Arm in Arm<br />

für einen sofortigen Entscheid eintreten, in der Dezember-<br />

Won nochmals auftauchen und erst dann die Schlußabstimmung<br />

passieren.<br />

Im Reigen der Interpellationen und Motionen, die am<br />

Donnerstag die Geschäftsliste des 'Nationalrates garnieren,<br />

finden sich zwei Interpellationen über die D ü r r e s ch ä d e n,<br />

die von Bundesrat Rubattel beantwortet werden. Er lehnt<br />

eine Hilfsaktion alb. Wesentliche für die Landwirtschaft ist<br />

iie Preispolitik. Im Milchpreis tritt gegenwärtig keine Aenderung<br />

ein. Die Produktionskosten der Landwirtschaft schei-<br />

Mn den Höhepunkt nun überschritten zu haben. Der Gewer-<br />

^Vertreter Gysler (Zürich) interpelliert den Bundesrat<br />

wegen der Backlohn frage. Der vom Bundesrat am vergangenen<br />

7. Oktober gefaßte Beschluß über die Backlohnerhöhung<br />

(um 2 Rappen statt wie gefordert um 5 Rappen)<br />

• S o r g e n i n B e r n<br />

wird von Bäckerseite stark kritisiert. Auch hier hat Bundesrat<br />

Rubattel Red' und Antwort zu stehen. Die Verhandlungen<br />

mit der Bäckerschaft sollen weitergeführt werden. Inder Disknssion<br />

wird mehrfach auf die mißbräuchliche Verfütterung<br />

von Ruchmehl hingewiesen. Der betriebsame vasellandschäftliche<br />

Demokrat Leupin begründet eine 1947 eingereichte<br />

inzwischen zurückgelegte Motion über die Wiedervereinigung<br />

beider Basel: der Bundesrat solle die erforderlichen<br />

Schritte, eventuell zur Revision der Bundesverfassung,<br />

einleiten. Bundesrat von Steiger lehnt dieses Ansinnen ab,<br />

und der Rat stimmt ihm zu und verwirft die in ein Postulat<br />

umgewandelte Motion.<br />

Am Freitagmorgen genehmigt der Nationalrat den Bundesbeitrag<br />

an die Verbauung des Steiui- und des Kohlerbaches<br />

in Hergiswil. Hierüber hat der Ständerat bereits vorher<br />

Beschluß gefaßt; es wird in unserem Bericht hierauf zurückzukommen<br />

sein.<br />

Eine neue Autotransportordnung<br />

bildete das dornenreiche Hauptgeschäft im Ständerat. Mit<br />

Datum vom 30. September 1938 hatte ein „Bundesbeschluß<br />

über den Transport von Personen und Sachen mit Motorfahrzeugen<br />

aus öffentlichen Straßen" das Licht der Welt erblickt:<br />

die Autotransportordnung war geboren. Sie versuchte<br />

in den Wirrwar der motorisierten Beförderungsmöglichkeiten<br />

auf der Straße dadurch Ordnung zu bringen, daß sie verschieden?<br />

Transporttypen aufstellte. Werkverkehr betreibt<br />

ein Autoeigentümer mit dem eigenen Fahrzeug für die<br />

Bedürfnisse seines eigenen, nicht dem Transportgewerbe dienenden<br />

Geschäftes, zum Beispiel ein Obst- und Gemüsehändler,<br />

der mit seiner Ware aus Kundschaft fährt. Wer gewerbsmäßig<br />

für andere Transporte ausführt, also ein Autotransportgeschüft<br />

betreibt, übt gewerbsmäßigen Transport<br />

aus und bedarf einer Bewilligung (Konzession). Endlich gibt<br />

es noch den gemischten Verkehr, der ausgeführt wird<br />

von einem Autobesitzer mit Werkverkehr, der daneben auch<br />

noch Transporte für Dritte gegen Entgelt ausführt. Anläßlich<br />

der Beratungen im Ständerat im Jahre 1938 hatte Ständerat<br />

Dr. Am stalten als kundiger Kommissionspräsident<br />

geamtet. Diese erste Autotransportordnung wurde vom Bundesrat<br />

aus den 15. August 1940, die Bestimmungen über den<br />

gemischten Verkehr aus den 15. Februar 1943 in Kraft gesetzt.<br />

Im Jahre 1945 verlängerte die Bundesversammlung<br />

die geltende Ordnung fast stillschweigend mit Wirkung bis<br />

Ende 1950. Soll überhaupt eine Regelung nach dem 1. Januar<br />

1951 beibehalten werden, so bedarf es heute einer<br />

gründlichen Durchsicht der Bestimmungen. Denn tiefsitzend<br />

und weitverbreitet ist die Abneigung gegen diese unbestreitbare<br />

Reglementiererei. Offenbar hatte auch der Bundesrat<br />

davon gehört. Deshalb schlug schon er in seiner neuen Botschaft<br />

und Vorlage einige Verbesserungen vor: Erlaß eines<br />

Bundesbeschlusses mit Referendum statt des bisherigen<br />

dringlichen Bundesbeschlusses; Übertragung der Strafbefugnisse<br />

an die Kantone statt wie bisher ans eidgenössische<br />

Amt für Verkehr; Einführung eines mündlichen Verfahrens<br />

bei Konzessionsgesuchen statt des bisherigen bloßen Akten-<br />

Wechsels. Die ständerätliche Kommission, die ausgerechnet am<br />

Montag nach der eidgenössischen Abstimmung vom 11. September<br />

<strong>1949</strong> unter dem Vorsitz des tüchtigen Walliser In-<br />

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten.<br />

risten E l a u s e n zusammentrat, ging noch einen wesentlichen<br />

Schritt weiter: sie wandelte das bisherige grundsätzliche Verbot<br />

des gemischten Verkehrs in eine Ermächtigungspflicht um<br />

und wollte die Befugnisse, solche Ermächtigungen im Einzelfall<br />

auszustellen, den Kantonen übertragen. Im Rate selber<br />

zeigte sich, was für Probleme und sich widerstreitende Auffassungen<br />

mit dieser Gesetzgebung verknüpft sind. Hier stieß<br />

zuerst der am Montag vereidigte Duttweiler in seiner Jungfernrede<br />

ins Horn: er will mehr Freiheit, deshalb Rückweisung<br />

der ganzen Vorlage. Der Glarner Stüssi stellt Antrag<br />

auf Nichteintreten. Beide Anträge werden abgelehnt.<br />

Denn fast jedermann muß zugeben: ohne eine gewisse Regelung<br />

geht es nun einmal nicht. Ist die Verfassungsgrundlage<br />

für diese Regelung vorhanden? Während man 1938 und 1945<br />

diese Frage bejahte und zur Begründung insbesondere den<br />

Postregalartikel (Art. 36) der Bundesverfassung heranzog,<br />

werden hingegen heute die schwersten Bedenken erhoben. Diese<br />

Bedenken werden — ohne es freilich zuzugeben — offenkundig<br />

auch vom Amt für Verkehr geteilt. Er hat nämlich bereits<br />

einen künftigen neuen Verkehrsartikel für die Bundes-<br />

Verfassung in der Arbeit. Drei Jahre, so schlägt es vor, soll<br />

man es noch bei der bisherigen Ordnung bewenden lassen,<br />

um Erfahrungen zu sammeln. Nachher läßt sich ein solid<br />

fundamentiertes neues Gesetz bauen. Bei den Beratungen ergibt<br />

sich, wie die Meinungen auseinanderklaffen. Eine Reihe<br />

von Abänderungsanträgen legt davon Zeugnis ab. So<br />

werden der Reihe nach nur die ungefährlichen Artikel gutgeheißen<br />

und die wirtschaftlichen Artikel nochmals an die<br />

Kommission zurückgewiesen, die damit das ganze Problem<br />

neu zu prüfen genötigt sein wird.<br />

Eisenbahnsorgen<br />

bedeuten für die Eidgenossenschaft nichts Neues. Am 6. April<br />

1939 wurden mit dem Bundesgesetz über die Hilfeleistung<br />

an private Eisenbahn^- und Schiffahrtsunternehmungen<br />

140 Millionen Franken bereitgestellt, die heute zum größten<br />

Teil aufgebraucht sind. Der Bundesrat schlägt für die Privatbahnhilfe<br />

die Bewilligung eines zusätzlichen Kredites von<br />

15 Millionen Franken vor. Die Kommission ist damit einverstanden,<br />

und der Ständerat stimmt am Dienstag ebenfalls<br />

zu, nachdem der Nationalrat bereits in der Junisession<br />

dasselbe getan hat. Mehrmals kommt dabei die S t a n s -<br />

sta d - En g e Ib e r g - B a h n zur Sprache. Auf ihr Schwierigkeiten<br />

weist nachdrücklich Ständerat W. E h r i st e n in<br />

seinem und im Namen des <strong>Obwaldner</strong> Vertreters hin. Bundesrat<br />

C e l i o gibt bekannt, daß für die Sanierung der Engelbergbahn<br />

von dem 15 Millionen-Kredit 5,5 Millionen Verwendung<br />

finden sollen. Wir sollen aber die beteiligten Kantone<br />

und Gemeinden, wie das Gesetz von 1939 es vorschreibt,<br />

ihrerseits einen gleichhohen Beitrag aufbringen können? Ein<br />

Antrag, daß von dieser Beitragsverpflichtung in besonderen<br />

Fällen solle ein Abstrich gemacht werden können, war<br />

in der Kommission mit allen gegen eine Stimme unterlegen<br />

und wurde als aussichtslos im Rate nicht mehr aufgenommen.<br />

Auch diese Knacknuß wird also noch zu beissen geben.<br />

Elektro-Osmose in Hergiswil<br />

Und noch ein Geschäft, das unsere Nidwaldner Nachbaren<br />

betrifft. Es kam im Ständerat in der ersten Sitzung am Mon»<br />

tagabend, im Nationalrat am Freitagmorgen zur Behandlung<br />

für die Ergänzung der Verdauungen des Steini -<br />

6 et ch e § und des Kohlerbaches in Hergiswil<br />

Schliesset? ßeafa z?<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Mein lieber junger Mann", entgegnete der Arzt, „Sie<br />

wissen, daß ich Sie immer als netten und bescheidenen Men-<br />

Ichen angesehen habe."<br />

„Davon habe ich aber nie etwas gemerkt", sagte der Angeredete.<br />

„Es ist aber doch so. Nur sorgen Sie dafür, daß ich meine<br />

gute Meinung nicht ändere. Aber wenn es sich hier um den<br />

lechzigsten Geburtstag handelt, so erscheint mir das doch nicht<br />

genügender Grund, Ihre Jugendlichkeit dazu einzuladen."<br />

Strathsord war ein wenig verlegen.<br />

„Ach...!", stotterte er, „oh, Exzellenz war immer ... so<br />

liebeswürdig gegen mich."<br />

»Für dieses Wort sei Ihnen viel verziehen", sagte Fox<br />

nit huldvoller Verneigung. „Und nun stelle ich in meiner<br />

Eigenschaft als Gedankenleser fest: Im Herzen Sr. Exzellenz<br />

Wummert ein Gedanke, der uns bisher als Geheimnis vorschalten<br />

wurde."<br />

„Was sollte das wohl sein?", fragte Williams erstaunt.<br />

„Ah, Williams, melden Sie sich auch zum Wort? Schön,<br />

dann stelle ich weiter fest: Williams ist der größte Heimtücker,<br />

den die Stadt Belize augenblicklich aufzuweisen hat.<br />

Ihm ist das Geheimnis längst bekannt, und doch stellt er sich<br />

als ob er nichts wisse."<br />

„Oh, oh! Williams, ist das wahr? Ist das möglich?",<br />

fragten die andern.<br />

Der Adjutant wollte sich verteidigen. Dr. Fox winkte ab.<br />

„Lassen Sie nur! Sie wollen sich hinter Ihrem Amtsgeheimnis<br />

verstecken. Gut, gut! Aber ich habe Ihnen nun doch wohl<br />

bewiesen, daß ich wirklich Gedanken lesen kann."<br />

Der Gouverneur hatte der munteren Hinundherrede als<br />

stiller Zuhörer beigewohnt und nur durch eigentliches Nicken<br />

feines Hauptes seine Teilnahme bekundet.<br />

Nun aber wandte er sich an den Arzt und sagte: „Sie<br />

haben recht, mein lieber Doktor, ich habe Ihnen etwas verheimlicht.<br />

Da Sie unn doch dahinter gekommen zu sein scheinen,<br />

so teilen Sie es, bitte, auch den anderen Herren mit!"<br />

Dr. Fox erhob sich.<br />

„Meine Herren! Im Auftrage Seiner Exzellenz habe ich<br />

die Ehre, Ihnen folgende traurige Mitteilung zu machen:<br />

Seine Exzellenz rüstet zur Reise in die Heimat."<br />

„Oh! Ist es das? ... Unerfreuliche Kunde!", schwirrte es<br />

durch den Raum. „Wie wird es dann uns armen Waisen-<br />

kindern ergehen?", klagte Longwood. „Nun ist mir die ganze<br />

Freude an dem schönen Geburtstag verdorben", jammerte<br />

Strathford.<br />

„Aehnliches hatte ich von Ihnen erwartet, meine Herren",<br />

sagte der Gouverneur befriedigt. „Darum hielt ich mit der<br />

Angelegenheit hinterm Berge, um die gute Stimmung nicht<br />

zu verderben. Ich kenne ja ihre Gesinnung und Anhänglichkeit<br />

an meine Person zur Genüge. Aber wir wollen versuchen,<br />

den Abschiedsschmerz noch ein wenig einzudämmen." Er<br />

wandte sich an den Arzt. „Sagen Sie einmal, Sie Gedankenleser,<br />

kennen Sie vielleicht noch mehr Geheimnisse? Daß<br />

ich in die Heimat reise, war nicht schwer zu errechnen, denn<br />

meine anderthalb Jahre sind um. Als richtiger Gedankenleser<br />

müßten Sie aber noch viel mehr wissen."<br />

„Ich weiß nur, daß Sie noch weitere Geheimnisse im<br />

Herzen tragen. Welcher Art sie sind, entzieht sich leider<br />

meiner Kenntnis."<br />

Ihr Geständnis ehrt Sie", fuhr der Gouverneur fort. „Da<br />

muß ich nun wohl selber auspacken. Es scheint mir auch das<br />

beste Mittel, den Trübsinn aus unserem Kreise zu verbannen.<br />

Also hören Sie, meine Herren! Solange Sie in der Kolonie<br />

weilen, haben Sie stets in meinem Sinne und. zu meiner<br />

vollsten Zufriedenheit gearbeitet. Jeder von Ihnen stand<br />

ganz auf seinem Posten. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.


schlagt der Bundesrat einen Beitrag von 28 Prrozent des<br />

Kostenvoranschlages von Fr. 1 935


sicher nicht gefördert. 70 Rappen dem Weinbauer 4- Fr<br />

5.80 dem Zwischenhandel, macht Fr. 6.50. Stimmt' Wer<br />

sollte nicht stimmen!!<br />

K a n t o n e<br />

illiger Bach. spk. Wie das<br />

„Oberlandische Volksblatt" ln Jnterlaken berichtet, hat der<br />

Schmadr:bach, der seine Wasser zuhinterst im Lauterbrunnental<br />

in einem prächtigen Fall über die Felswand<br />

stürzt, anfangs September im Gefolge eines heftigen Gewitters<br />

seinen Lauf verlegt. Der alte Wasserfall, der einen<br />

prachtvollen Abschluß des Tales bildete, ist versiegt; dafür<br />

schäumt nun der Bach ein Stück weiter auf der rechten Talseite<br />

in mehreren Stufen über die Fluh. Von dort umfließt<br />

er aber auch die Hodrifälle in der Talsohle, so daß die Landschaft<br />

noch um ein zweites Naturwunder ärmer geworden ist.<br />

Die Ursache liegt in einem Fels- und Geröllsturz, der im Gefolge<br />

des erwähnten Unwetters das bisherige Bachbett verstopfte.<br />

Der Bach ist dadurch in ein Bett zurückgedrängt worden,<br />

durch das er vor mehr als 150 Jahren floß. Der Schweizerische<br />

Naturschutzbund beabsichtigt, ihn durch Sprengungen<br />

in den bisherigen Lauf zurückzuführen, um das in aller Welt<br />

bekannte und bewunderte Gesich des Tales zu retten.<br />

Bern. Skischule auf Teppichen, spk. In der Bundesstadt<br />

hat für Herren der Skipiste und solche, die es werden wollen,<br />

bereits der praktische Trainings- und Unterrichtsbetrieb begönnen.<br />

Er wickelt sich ab auf der Skigleitbahn des Berner<br />

Sportinstituts, die, in Ermangelung des Schnees, mit Kokosteppichen<br />

belegt ist nnd sogar die Ausführung richtiger<br />

Schwünge gestatten soll. Diese Anlage steht in der Schweiz<br />

bis jetzt einzig da, sodaß in diesem Punkte die Berner anderen<br />

Leuten einmal voraus sind — vielleicht, weil sie ihre Gelenke<br />

sonst nicht weich bekommen würden, bevor die Skisaison vorüber<br />

ist.. ?<br />

Luzern. :w-i Die beiden ausgebrochenen Mörder wieder<br />

eingesangen. Su. Am Dienstagmorgen 8 Uhr gelanges einem<br />

Polizisten mit Hilfe der Bevölkerung, die beiden in der Nacht<br />

auf den Montag aus dem Luzerner Korrektionshaus Sedel<br />

ausgebrochenen Mörder Keller und Schmidiger zu verhaften.<br />

Die zwei waren ausgehungert nnd müde, setzten ihrer Festnähme<br />

keinen Widerstand entgegen und begehrten vor allem<br />

ein Znüni.<br />

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Sportsleute, Bergsteiger, Sänger,<br />

Redner, Raucher, sie alle nehmen<br />

Fabrikant: Merz & Cle. AG., Aarau<br />

gegen Husten, Heiserkeit u. Rachenkatarrh<br />

" Brautleute<br />

Es ist sehr wichtig für die Anschaffung von Vorhängen,<br />

eine oute Bezugsquelle zu wissen, wo C<br />

fachgemäß beraten und gewissenhaft bedient werden.<br />

E. Loser Nachf. von M. Hodel<br />

Spezialgeschäft für<br />

Winkelriedstraße I. Luzern, gegenüber Stadthaus<br />

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Die oft zitierte Ironie des Schicksals wollte es, daß am<br />

Tage, an dem die Flucht der beiden „Lebenslänglichen" aus<br />

der luzernischen Korrektionsanstalt Sedel entdeckt wurde, das<br />

Obergericht zur Behandlung des Falles Franz Schmidiger,<br />

des einen der beiden Geflüchteten, zusammentrat. Schmidiger<br />

ist ein gefährlicher Kassenschrankknacker. Sein letztes, schwerstes<br />

Verbrechen war die Ermordung seines Schwagers Zimmermann,<br />

dem er im Juni 1948 nachts auflauerte, ihn mit<br />

einer Schaufel umbrachte und dann die Leiche, nachdem er<br />

das Zahltagstäschlein geraubt hatte, in einem Kartoffelacker<br />

verscharrte. Selibstverständlich kam nach dem Ausbruch die<br />

Appellation des Mörders nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Sein Kumpan und Zellennachbar Bernhard Keller wurde<br />

zu lebenslänglicher Haft verurteilt, weil er vor sechs Jahren<br />

seine Schwiegermutter, nachdem ein Vergiftungsversuch nichts<br />

gefruchtet hatte, in den Vierwaldstättersee stieß und sie so<br />

lange unter Wasser drückte, bis sie tot war. Er hatte es auf<br />

die Lebensversicherungssumme der Frau abgesehen.<br />

Nach den Aussagen der Bchörden haben die beiden Flüchtlinge<br />

ihren Ausbruch sorgfältig vorbereitet. Znsammen in<br />

Kontakt waren sie während ihrer Tagesarbeit in der Weberei.<br />

Es muß ihnen gelungen sein, Schnüre und Werkzeuge in die<br />

Zelle einzuschmuggeln. Auch ein zehn Meter langes Seil<br />

wurde in der Zelle Kellers gefunden. Das Fenstergitter war<br />

durchsägt; die beiden hatten sich aus dem zweiten Stockwerk<br />

hinunter gelassen. Zivilkleider hatten sie sich schon vorher<br />

beschafft, und unten muß Hilfe gewartet haben.<br />

Die beiden hatten sich am letzten Sonntag vom Gottesdienst<br />

— den zu besuchen niemand gezwungen wird — dispensiert<br />

und die stille Stunde dazu benützt, zwischen den<br />

beiden Zellen ein Loch zu brechen; durch dieses war Schmidiger<br />

zu Keller hinüber gekrochen.<br />

Glarus. Gesalzene Bußen wegen Verletzung der Alpsahrtsbestimmungen.<br />

Amtlicher Bekanntmachung der. Alpsahrtsbestimmungen<br />

znm Trotz wurden im Sernftal von drei<br />

Landwirten Tiere auf die Alp getrieben, welche als sog. Reagenten<br />

auf Rindviehtuberkulofe erkannt und deshalb von<br />

den Alpen gewiesen worden waren, weil diese nur mit tuberkulosefreiem<br />

Vieh bestoßen werden durften, ^>ie Biehbefitzer<br />

weigerten sich jedoch die Tiere heimzuholen, sodaß dies<br />

polizeiliche besorgt werden mußte. Dnrch diese Renitenz wurden<br />

die betr. Bauern straffällig und durch das Polizeigericht<br />

dieser Tage mit 500 Fr., 200 Fr. resp. 100 Fr. gebüßt. Was<br />

nützte die ganze Tuberkulosebekämpfungsaktion ,wenn die aufgestellten<br />

und für notwendig befundenen Schutzmaßnahmen<br />

nicht beachtet werden? Scharfe Ahndung der Fehlbaren ist<br />

daher am Platze.<br />

—b—<br />

Graubünden. Ein Pferd und sein angeheiterter<br />

Herr. Eines Churer Pferdebesitzers zwei wertvolle<br />

Tiere waren vergangenen Sommer über in Davos und wurden<br />

dieser Tage verabredungsgemäß nach Schiers hinuntergebracht,<br />

wo ihr Herr sie selber in Empfang nahm. Es war<br />

abends reichlich spät, indes doch noch früh genug, daß bei der<br />

weiteren Talfahrt in Grüsch ein erster und in Schmitten bei<br />

Seewies ein zweiter Wirtshaushalt eingeschaltet werden konnte.<br />

Lustige Schmittener Nachtbuben haben nun den Wagen<br />

mit den geduldig wartenden Rößchen davor talaufwärts gekehrt,<br />

und das bald darauf ertönende „Hü!" des Herrn ertönte<br />

unbeschwert um die einzuschlagende Himmelsrichtung. Die<br />

kühle Nachtluft mag dazu beigetragen haben, daß der Irrtum<br />

immerhin „schon" wieder in Schiers entdeckt wurde.<br />

B m K O M M » Heiligen Zahr<br />

Zum Christkönigsfest.<br />

Die Sonderausgabe der „Jungmannschaft" zum diesjährigen<br />

C h ri st k ö n>i g sf e st ist der heiligen Kirche gewidmet.<br />

In Wort und Bild wird die große Linie vom Schweizerischen<br />

Katholikentag (<strong>1949</strong>) zum Heiligen Jahr (1950)<br />

gezogen. Die entscheidungsvollen Zeiten, die wir Schweizer<br />

Katholiken durchleben, die unvergeßliche Feier der Hunderttausend,<br />

die in Luzern dabei waren, die Vorahnung auf das<br />

säkulare Ereignis des Heiligen Jahres 1950 werden in eindrücklicher<br />

Weise dargelegt. Und alle diese Erlebnisse der jungsten"<br />

Vergangenheit und der nahen Zukunft werden hineingestellt<br />

in das gewaltige Ringen der heiligen Kirche mit der<br />

Welt des Bösen, wie sie in den kommunistischen Ländern in<br />

geradezu apokalyptischer Weise sich zeigt.<br />

Prachtvolle Bilder im Mehrfarbendruck, darunter auch<br />

ein Plan der ewigen Stadt, geben der Christkönigs-Nummer<br />

der „Jungmannschast" ein plastisches Gesicht.<br />

Möge diese Sondernummer in zchntausenden Familien<br />

einen mächtigen Widerhall finden und beitragen zum Leben<br />

und Fühlen mit unserer heiligen katholischen Kirche! Hg.<br />

Radio<br />

Der neue Wellenplan.<br />

Am 15. März 1950 tritt der neue Wellenplan, auf Grund<br />

der Konferenzen von Kopenhagen und Atlantic City, in Kraft,<br />

der für unsere drei Landessender folgende Wellenlängen<br />

bringt:<br />

Beromünster 567,1 Meter (jetzt 539,6 Meter)<br />

Sottens<br />

392,6 Meter (jetzt 443,1 Meter)<br />

Monte Eeneri 538,6 Meter (jetzt 257,1 Meter<br />

Selbstverständlich kommt der neuen Wellenlänge von Beromünster<br />

(567,1 m) größte Bedeutung zu, da alle Hörer in<br />

der Schweiz unseren wichtigsten Landessender sollten empsangen<br />

können.<br />

Nun gibt es eine kleine Zahl Radioapparate, vorwiegend<br />

amerikanischer Herkunft, deren Bereich ungenügend ist, um<br />

dann Beromünster (567,1 m) noch zu umfassen, sowohl ältere<br />

als auch gegenwärtig offerierten Geräte. Es liegt auf<br />

der Hand, daß keinenfalls weiterhin derartige Radios hergestellt<br />

oder importiert werden.<br />

Dnrch folgende Angaben kann jeder Radiobesitzer sich selbst<br />

überzeugen, ob er mit seinem Radio nach der Aenderung der<br />

Wellenlängen, Beromünster noch empfangen kann.<br />

Beromünster kommt dann ungefähr auf der Zeigerstellung<br />

am Radio, wo jetzt Laibach (Lyubliana) angeschrieben ist,<br />

oder zwischen Bozen (Bolzano) und Voralberg (Innsbruck.<br />

Sottens wo jetzt Sofia oder Kattwitz angeschrieben ist,<br />

oder zwischen Scott. Reg. (England und, Marseille.<br />

Monte Ceneri wird fast aus der gleichen Stelle zu hören<br />

sein, wo jetzt Beromünster angeschrieben ist. Wer nun feststellt,<br />

daß er dann Beromünster nicht mehr hören wird,<br />

braucht keine Angst zu haben. In den meisten Fällen kann<br />

eine kleine Abänderung durch einen Radiofachmann Abhilfe<br />

schaffen. Wenige Ausnahmen, bei einzelnen ganz alten Radios<br />

bei welchen- es sich nicht mehr lohnt, weil sich die Abänderung<br />

schwieriger gestaltet. Prinzipiell ist es aber bei<br />

jedem Radio möglich'.<br />

Achtung! Hotelier und Restaurateure!<br />

Ein Posten Spielautomaten aller Art, z. T. eidg. konzessioniert,<br />

wird günstig liquidiert. Prima Einnahmequelle. Anfragen unter<br />

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Nrettaa 4. November, 20.15-23.15 Uhr Der Zarewltsch.<br />

Samsta'q 5 November, 20.15—22.45 Uhr, Rigoletto.<br />

Sonnta?' 6. November, 14.30-17.15 Uhr, D.e Geschichte<br />

vom General Johann August<br />

Bildern von Casar von Arx. 20.15—23.15 Uhr, .sei<br />

Zarewitsch.<br />

Inserieren bringt Erfolg!<br />

Es wird empfohlen bei einer eventuellen Reparatur, Jhren<br />

Radio jetzt schon auf die neue Wellenlänge von Bero-<br />

Münster erweitern zu lassen, falls das Bereich ungenügend<br />

fein sollte.<br />

Diese Tatsache der Wellenänderung wird in letzter Zeit<br />

von redegewandten Geschästlimachern verdreht und in irreführender<br />

Weise zu Geschäftszwecken mißbraucht. Sie verschweigen<br />

absichtlich, daß oft durch eine geringfügige Aenderung<br />

das Wellenbereich erweitert werden kann. Dies ist<br />

Betrug und unlauterer Wettbewerb. (Eine diesbezügliche Klage<br />

ist bereits eingereicht.)<br />

R.W.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 30. Oktober.<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Sonntagskonzert. 12.10 Musikalische<br />

Nachrichten aus aller Welt 12.40 Für jedermann<br />

etwas. 13.30 Usem bluemete Trögli. 14.20 Der landwirtschaftliche<br />

Ratgeber. 14.45 Wie fremde Völker ihre Feste<br />

feiern: Chile 15.30 Walzerklänge. 15.50 Fußballreportage.<br />

16.40 Fröhliche Jnstrumenten-Parade. 17.00 C. Dumont.<br />

18.00 Erste Sportresultate und Schallplatten. 18.10 Lieder<br />

nach' Gedichten von Heine. 18.20 Sendung für Nachdenkende.<br />

19.05 Kammermusik. 20.15 „Kleiner Walzer" in at-moll.<br />

21.50 Rondo von Chopin.<br />

Montag, 31. Oktober.<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Werke von Rich Strauß. 11.45<br />

Neue Lieder und Chansons. 12.15 Violinsoli aus Opern.<br />

12.40 Studioorchester. 14.00 Für die Frauen. 16.00 Franz<br />

Schubert: Sonatine. 16.10 Kleine Weisheiten. 16.30 Mozart-<br />

Konzert. 18.00 Lieder im Volkston. 18.30 Jazz-Session. 19.00<br />

Einführung in die Philosophie. 20.00 Glocken der Heimat —-<br />

C Dumont. 20.40 Dialektdichtung und Musik. 21.30 Sonaten<br />

von Max Reger.<br />

Dienstag, 1. November.<br />

11.00 Italienische Musik. 11.30 Lieder von Mario Facchinetti.<br />

12.00 Opernmusik. 12.40 Studio-Orchester. 13.15 Solistische<br />

halbe Stunde. 14.00 Leichte Musik. 16.00 Zur guten<br />

Unterhaltung. 16.30 Concerto in g-moll. 17.10 Vokal-Musik.<br />

17.10 Lieder gesungen und gespielt von Josef Cron, Tenor.<br />

18.00 Bunte Lieder für die Jugend. 18.30 Jazz-Sinfonie-<br />

Orchester Studio Genf. 19.00 Allerheiligen — Allerseelen.<br />

20.00 Abonnementskonzert des Musikkollegiums Winterthur.<br />

21.30 Meersburger Elegie.<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 25. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Birnen<br />

50—70<br />

~ ,,,, Kastanien, Marroni<br />

Svinat, inlandischer<br />

80—l00 100-120<br />

on onnV<br />

RUi:onen<br />

100-120<br />

Rosenkohl<br />

180—200jg Qttanen<br />

300<br />

Weibkabis<br />

35-40<br />

Rotkabis<br />

60—65 Eier.<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70—75 Trinkeier, inländische 37<br />

Blumenkohl<br />

>20-1-lOFrischeier, inländische 37<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Endiviensalal<br />

Butter und Käst<br />

Karotten, rote<br />

55-70 Tafelbutter, geformt<br />

Randen, roh<br />

so klein geformt, 100 gr 102<br />

Sellerieknollen<br />

ioo groß geformt, 200 gr 201<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 65—70 Kochbutter<br />

934<br />

Lauch, gelb und weiß ioo Emmentaler Käse, 1. Qual. 490<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 38-40 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Feine Bohnen<br />

80-i20Sbrinz, 1. Qual.<br />

600<br />

Tomaten, inländische 35-100 Magerkäse<br />

Gurken<br />

40—60 Tilsiter<br />

490<br />

Knollenfenchel<br />

Bierrettig<br />

oo_3o° Geflügel, Kleintiere und<br />

Knoblauch<br />

' 3oo (Wildbret (tot).<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

10 Suppenhühner 500—550<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

10 Tauben. 1 Stück 150—180<br />

Kresse, 100 gr<br />

35-40 Kaninchen 550-600<br />

Früchte und Beeren.<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Kirschen, inländische<br />

Gartenhimbeeren, inländ.<br />

Heidelbeeren<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Großfelchen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

Hechte<br />

Barsche (Egli)<br />

Brachsen<br />

Hasel<br />

200 Trüschen<br />

30—40<br />

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Kabeljau, ganz<br />

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Die Lösung' ist ganz einfach. Die sechs auf dieser Seite abgebildeten Verkäuferinnen<br />

arbeiten in den ebenfalls auf dieser Seite inserierenden Spezialgeschäften. Die Aufgabe<br />

liegt nun darin, den Standort jeder einzelnen Verkäuferin festzustellen, was Sie<br />

leicht mit Ihren Einkäufen in der Stadt verbinden können. Mit der Lösung, Angabe<br />

von Name der Verkäuferinnen, Firmabezeichnung nebst Branche ist ferner das<br />

Gesamtalter aller sechs Verkäuferinnen (also total Jahre) zu schätzen. — Wer den<br />

Arbeitsplatz aller sechs Verkäuferinnen ausfindig macht und mit der Jahreszahl der<br />

tatsächlichen am nächsten liegt, erhält den 1. Preis, die zweitnächste den 2. Preis,<br />

usw. Bei gleicher Jahreszahl entscheidet das Los. Die ermittelten Preise sind unanfechtbar.<br />

Die richtige Lösung wird am 10. Dezember an dieser Stelle publiziert, worauf<br />

die Preiszustellungen erfolgen.<br />

Die Lösungen (möglichst auf Postkarte) sind bis Ende November <strong>1949</strong> unter dem<br />

Kennwort »Wettbewerb« an Schweizer-Annoncen AG., Luzern, zu senden.<br />

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Tarnen / Samstag, den 29. Oktober <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 86 — 2. Blatt<br />

O b d a l d i n M k s s r e m d<br />

Eidgenoffenschaft<br />

Die Enttäuschung der Milchproduzenten<br />

Wie im offiziellen Organ des Zentralverbandes schweif<br />

Milchproduzenten ausgeführt wird, ist der Resolutionsent-<br />

Vurf des -Lorstandes zur Bcilchpreisfrage durch Anträge aus<br />

dei Mitte der Delegiertenverfammlung noch verschärft worden.<br />

In der Delegiertenversammlung sei eine große Entäuschung<br />

und ein allgemeines Mißbehagen zum Ausdruck gekomtuen.<br />

Tanz deutlich wurde unterstrichen, daß ein Abbau des<br />

Mrlchpreises zu Lasten der Produzenten solange nicht in Erwägung<br />

gezogen werden können, als keine entsprechende Reduktion<br />

der landwirtschaftlichen Produktionskosten vorausgegangen<br />

sei. Der Entscheid des Bundesrates trage der Situation,<br />

wie sie für die Landwirtschaft nach dem bisherigen<br />

Dürresommer bestehen, -ungenügend Rechnung. Der Bundesrat<br />

habe in seiner Beschlußfassung nicht die gleichen Konsequenzen<br />

gezogen wie letztes Jahr, als er die eingetretene<br />

Prodnktionskostenerhöhnng ausdrücklich anerkannte. Eine an<br />

-die Grenze des Möglichen gehende Beruhigung wäre nach der<br />

erneut schweren Heimsuchung der Landwirtschaft am Platze<br />

gewesen.<br />

Die Frage der Steuerabkommen<br />

—p— Vor kurzem wurde ein interkantonales Konkordat<br />

über den Ausschluß von Steuerabkommen abgeschlossen<br />

und einstweilen von 9 ganzen und 3 5ialbkantonen<br />

unterzeichnet. Dieses Konkordat soll verhindern^ daß sich die<br />

Kantone durch Begünstigungen gegenseitig die steuerkräftigen<br />

Einwohner abjagen, und kommt somit einem praktischen, aber<br />

auch einem Erfordernis der in der Bundesverfassung verankerten<br />

Gleichheit vor dem Gesetze nach. Nicht beteiligt daran sind<br />

bis jetzt die welschen — mit Ausnahme von Freiburg und<br />

Neuenburg — und die meisten Berg kantone. Für unsere<br />

welschen Miteidgenossen mag das Beiseitestehen vor allem begründet<br />

sein in ihrer immer wieder betonten Abwehr gegen<br />

alles, was auch nur den Anschein einer Zentralisierung und<br />

der Gleichmacherei trägt. Mindestens für die Bergkantone dagegen<br />

stellt sich das Problem auf andere und vielleicht unmittelbar<br />

gefährlichere Weise. Sie sind in jeder Beziehung die<br />

wirtschaftlich Benachteiligten. Sie verfügen<br />

> über die ertragsärmste Landwirtschaft und wären daher vor<br />

| allem auf die Ergänzung ihres Wirtschaftswesens durch Jndustriebetriebe<br />

angewiesen, aber ihre Anziehungskraft in dieser<br />

Juchtung ist meist gering, sei es, weil sie zu abgelegen sind<br />

und über keine günstigen Verkehrsbedingungen verfügen, oder<br />

sei e§, toeil sie nicht in der Lage sind, einen ausreichenden<br />

„Stock ^ einer erprobten Jndustriearbeiterschaft anzubieten.<br />

Beides sind Nachteile, die sich für ein Unternehmen direkt produktionsvertenernd<br />

auswirken können, und beiden versuchen<br />

sie daher entgegenzuwirken durch die Gewährung von Erleichterungen<br />

aus dem Gebiete der — bei ihnen meist recht hohen •—<br />

Steuern, also durch Steuerabkommen. Die Nichtbeteiligung<br />

dieser Kantone am Konkordat wurde da und dort abschätzig beurteilt<br />

und kritisiert, aber bei Kenntnis ihrer Beweggründe<br />

wird man ihre Haltung doch wohl verstehen müssen. Nützlicher<br />

als eine Deklassierung der Außenstehenden wäre wohl auch in<br />

diesem Falle eine weitere unvorei »genommene Prüfung der<br />

Wege, die allenfalls auch diesen schwer kämpfenden Teilen<br />

unseres Landes ein Zusammengehen mit den übrigen ermöglichen<br />

könnten.<br />

Rechtsfragen des Alltags<br />

Wie mache ich ein Testament?<br />

Ich nehme ein Blatt Papier und schreibe nieder, was mein<br />

letzter Wille ist. Dabei darf ich nicht vergessen, Ort, Jahr,<br />

Monat und Tag hinzusetzen und zu unterschreiben. Dieses<br />

Schriftstück muß von Ansang bis Schluß eigenhändig geschrieben<br />

sein; Stellvertreter oder Schreibmaschine sind also nicht<br />

zulässig.<br />

Das Gesetz sieht noch andere Testamentsformen vor: Man<br />

beauftragt einen öffentlichen Schreiber (Gemeindeschreiber,<br />

Landschreiber und so weiter) mit der Niederschrift. Nun bestehen<br />

zwei Möglichkeiten: entweder liest der Erblasser die Urkünde<br />

selbst und unterschreibt sie, oder der öffentliche Schreiber<br />

liest sie vor und schteibt dazu, daß er sie vorgelesen habe und<br />

daß der Erblasser erklärt habe, sie enthalte seinen letzten<br />

Willen. In beiden Fällen haben zwei Zeugen anwesend zu<br />

sein, die schriftlich bezeugen müsfen, daß der Erblasser die Urkünde<br />

als seinen letzten Willen anerkenne und dabei nach ihrer<br />

Wahrnehmung im Zustande der Verfügungsfähigkeit gewesen<br />

sei. Die Einzelheiten werden durch Art. 498—516 des Zivilgesetzbuches<br />

geregelt.<br />

Testamente können der Gemeindekanzlei zur Aufbewahrung<br />

übergeben werden. Die Angehörigen haben ein Testament,<br />

das sie bei einem Todesfall vorfinden, „unverweilt dem<br />

Einwohnergemeindepräsidenten zuhanden des Gemeinderates<br />

einzuhändigen" (Art. 85 des Einführungsgesetzes zum Zivilgefetzbuch).<br />

Dies auch im Falle, wenn sie das Testament für<br />

ungültig oder anfechtbar halten, ja selbst, wenn es ihnen nur<br />

ein unfertiger Entwurf scheint.<br />

Zeitspiege!<br />

Höfliche Polizei.<br />

Die Polizeidirektion von Würzburg läßt ortsfremden Perfönen,<br />

die in der Stadt gegen die Verkehrsbestimmungen verstoßen,<br />

ein höflich gehaltenes Schreiben überreichen, in dem<br />

es heißt: „Wir freuen uns sehr, daß Sie unsere Stadt mit<br />

Ihrem Besuch ehren, aber leider hatten Sie Pech, mit den<br />

Verkehrsbestimmungen nicht ganz vertraut zu sein, weshalb<br />

wir gezwungen sind, Ihnen eine kleine Verwarnung zu erteilen.<br />

Lassen Sie sich aber dadurch nicht verdrießen und<br />

denken Sie bei Ihrem nächsten Besuch, durch den Sie uns<br />

recht bald wieder erfreuen mögen, an die Verkehrsbestimmungen<br />

auch in unserer Stadt." („Tiroler Nachrichten".)<br />

Frauenvereins. Hl. Messen 5.00, 6.30, 8.30 und 10.00. 13.30 Aussetzung, Oktoberandacht,<br />

Predigt und Prozession über den Friedhof. 20.00 Predigt.<br />

Mittwoch: Allerseelen. Ab 5.00 hl. Messen. 6.10 Predigt. 8.00 Requiem. 20.00 Standespredigt<br />

für die Männer.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Bürgerpräsidenten Frz. Jfanger und Frau Karolina<br />

geb. Wallimann. 15.00 Beichtgelegenheit. 20.00 Standespredigt für die Jungmänner.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 7.10 Kommunionmesse. Hausjahrzeit der Geschlechter<br />

Rufer, Heß, Gander, Blättler, Krummenacher, Fischer, Scheuber, Jmfeld, Hug, Waser, Muff,<br />

Haslach, von Wyl und Lieb.<br />

Samstag: Priestersamstag. 7.10 Kommunionmesse. 15.00 und 19.00 Beichtgelegenheit.<br />

Abends keine Predigt.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Christkönigsfest. 5.00 Beichte, 6.30 Frühmesse, Opfer, 9.00 Amt,<br />

Gedächtnis der 33 Brüder für alt Bürgerrat Elias Abächerli-Rohrer, Opfer für die Bestuhlung<br />

der Pfarrkirche. Aussetzung des Allerheiligsten, Weihegebet an Christus-König und Segen.<br />

13.00 Christenlehre und Oktoberandacht, auch im Kleinteil.<br />

Montag: Vigil von Allerheiligen, Fasttag. 14.00 Beichte der Schulkinder. 16.00 Aus-<br />

Hilfe (hochw. Pater Kapuziner). Beichte 16.00—18.00 und 19.00—20.00. 19.30 Rosenkranz.<br />

Dienstag: Allerheiligen. 4.30 Beichte, 5.00 hl. Messe, 6.30 Frühmesse, 9.00 Prozession,<br />

Amt, Gedächtnis der Schützen für alt Bürgerrat Elias Abächerli-Rohrer, Opfer für die Allerseelen-Gedächtniffe.<br />

13.00 hl. Vesper, Totenvesper, Libera und Gräberbesuch, Beichtgelegenheit,<br />

ebenso von 17.00—18.00. Von Mittag an Toties-quoties-Ablaß.<br />

Mittwoch: Allerseelen. Von 5.30 an hl. Messen, Beichte und Kommunion. 8.00<br />

Requiem, Libera und Gräberbesuch.<br />

Donnerstag: Jahrestag für Jgl. Siegfried von Ah, Altibach. 16.00 Beichte. 19.30<br />

Hl. Stunde.<br />

Freitag: 6.00 Beichte, 6.30 Kommunionmesse, Weihegebet, 8.00 hl. Messe mit Herz-<br />

Jesu-Andacht und Segen.<br />

Samstag: Kommunion zu Ehren des Unbefleckten Herzens Maria, Stiftjahrzeit für<br />

Dr. Alois Enz und Frau Marie Blättler.<br />

Kath. Jungmännerbund. Christkönigsfest: Kommunion. 9.00 Festfeier mit Amt, Predigt,<br />

Neuaufnahme, Weihe und Segen im Großteil. Haushaltungsschule: Beginn an Allerseelen.<br />

Großteil. Sonntag: 5.00 Beichtgelegenheit (Aushilfe). 6.30 Frühmesse. Opfer. Generalkommunion<br />

der Jungmänner. 9.00 Festgottesdienst und Ehrenpredigt. Opfer. 13.00<br />

Oktoberandacht und Segen. 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: 16.00—18.00 Beichtgelegenheit. Aushilfe.<br />

Dienstag: Allerheiligen. Von 4.00 an Beichtgelegenheit. Gottesdienst wie an Sonntagen.<br />

Allerseelenopfer. Dienstag: Stiftmesse für Regierungsrat Dr. Enz-Blättler.<br />

Mittwoch: 6.00 Allerseelengedächtnis. Hl. Messen 6.30 und 8.00 .<br />

Freitag: Stiftmesse für Josef Wolf und Marie Sigrist, Ried.<br />

Jungmännerbund. Sonntag: 8.45 Sammlung und Einzug im Großteil. 9.00 Festgottesdienst<br />

mit Jugendweihe und Aufnahme, Segen.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Christkönigsfest. Opfer für die Kirchendiener. Hl. Messen 6.15,<br />

£.00 und 8.45. 13.00 Christenlehre. 19.30 Christkönigsfeier, Predigt, Aufnahme in die<br />

Jünglingskongregation und Segen.<br />

m„ Montag: Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Dreißigster für Jgl. Rob. Zumstein,<br />

Bürgten. 16.30 Beichtgelegenheit, Aushilfe.<br />

Dienstag: Allerheiligen. Hl. Messen 6.15, 7.00 und 8.45 Hochamt. 13.00 Predigt,<br />

Seelvesper und Gräberbesuch.<br />

Mittwoch: Allerseelen. Ab 5.00 hl. Messen, 8.00 Requiem, Opfergang, Gräberbesuch.<br />

, Donnerstag: 6.45 in Obsee Stiftmesse des Josef Vogler und Frau Rosa Halter.<br />

19.30 Hl. Sühnestunde.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Frühmesse 6.30 mit Gemeinschaftskommunion der 3. und<br />

m «lasse. 8.00 Hausjahrzeit des Nikolaus Ming und Frau Marie Amgarten. Jahrzeit für<br />

-°eat Jgn. Schallberger. Aussetzung und Segen.<br />

Samstag: Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Jahrestag für Josef Jmfeld-Burch,<br />

ehemals Bürglen. Jahrzeit für Josef Maria Britschgi und Frau Melanie Zeiter.<br />

rx Viirglen. Sonntag: Christkönigsfest. 6.00 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00<br />

Christenlehre, Weihe an Christkönig und Segen. 17.30 Oktoberandacht.<br />

Mo n t a g: Vigil von Allerheiligen. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

Dienstag: Allerheiligen. Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. Nachmittagsgoiiesdienst<br />

und Gräberbesuch in Lungern.<br />

Mittwoch: Allerseelen. 6.00 und 6.30 stille hl. Messen. 8.00 Requiem.<br />

b t o a l ö n e r<br />

0 £ f a r r b l a t C<br />

Sarnen, den 29. Oktober <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 44<br />

B i s t d u k ö n i g s t r e u ?<br />

^Mäglich bilden Messe und Brevier die feierliche Ehrengabe an Christus, den Hok^Whenpriester<br />

und König der Könige. Epiphanie, Ostern und Himmelfahrt verehren<br />

das Geheimnis des Königtums Christi. Das Christkönigsfest ist der feierliche<br />

Schlußpunkt am Ende des Kirchenjahres, wo der Herr, wie einst zu Pilatus, spricht:<br />

„Ich bin ein König! Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um der<br />

Wahrheit Zeugnis zu geben." Das messianische Reiche umfaßt alles und alle.<br />

Pius XI. hat im Rundschreiben zur Einführung des Festes vom 11. Dezember 1925<br />

diese Wahrheit scharf gezeichnet: „Christus muß herrschen im Verstände des<br />

Menschen, der die heilige Pflicht hat, in völliger Unterwerfung seiner selbst den Lehren<br />

Christi fest und unentwegt zuzustimmen. Christus muß herrschen im Willen<br />

des Menschen, der gehalten ist, Gottes Geboten und Gesetzen zu gehorchen. Christus<br />

muß herrschen im Herzen des Menschen, das alle irdischen Begierden zurücksetzen<br />

muß, um Gott über alles zu lieben' und ihm allein anzuhangen. Christus muß Herr--<br />

schen im Körper des Menschen und dessen Gliedern, die als Werkzeuge oder, wie<br />

der hl. Paulus sagt, als Waffen der Gerechtigkeit Gottes (Röm 6,13) der inneren<br />

Heiligkeit des Herzens dienen müsfen."<br />

Es war ein welthistorischer Augenblick, als Jesus sein Königtum bekannte. Pilatus<br />

übersah dessen Tragweite und stürzte ins Unglück. Weltgeschichtlich sind auch<br />

unsere Tage, wo jeder Ehrist sich als königstreu zu erweisen hat. Weihen wir<br />

morgen dem Christkönig aufs neue Verstand, Willen, Herz und Körper! -f<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

21. Sonntag nach Pfingsten. Christkönigsfest, 2. und Schlußevangelium Sonntag. Weihe<br />

ans Herz Jesu. Montag. Vigil, gebotener Abstinenz- und Abbruchstag, 2. Hl. Geist, 3. für<br />

Kirche oder Papst. Dienstag. Allerheiligen, gebotener Feiertag. Mittwoch. Allerseelen. Donnerstag.<br />

Von der Allerheiligenoktav, 2. Sonntag, 3. hl. Pirmin. Freitag. Monatsfreitag. Hl.<br />

Karl Borromeo, 2. (in Stillmessen) hl. Vital und Agrikola. Samstag. Priestersamstaq. Von<br />

der Oktav, 2. Hl. Geist, 3. Kirche oder Papst.<br />

Der Toties-quoties-Ablaß (nur für Verstorbene!) kann gewonnen werden von Allerheiligen<br />

12.00 bis Allerseelen 24.00, in allen Kirchen und öffentlichen und halböffentlichen Kapellen<br />

wo Messe gelesen wird. Bedingungen: Sakramentenempfang, Kirchenbesuch, 6 Vaterunser, Ave<br />

und Ehre sei nach der Meinung des Hl. Vaters.<br />

Monatsmeinung des Gebetsapostolates: bessere Kenntnis der Religion bei den Katholiken.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Christkönigsfest. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. ^n allen<br />

Gottesdiensten Renovationsopfer für die Pfarrkirche. 13.00 Kinder- und Christenlehre 19 30<br />

Christkönigsfeier der Pfarrei, Predigt und Segen. Aufnahme in die Jungmannschaft


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Dienstag: Allerheiligen. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. 13.30 Vesper, Totenvesper,<br />

Predigt, Friedhofbesuch. Opfer für die Friedhofbesorgung. 17.30 Andacht zu allen<br />

Heiligen. Beichtgelegenheit von 17.00—18.00. Armenseelenablaß.<br />

Mittwoch: Allerseelen. Ab 5.15 hl. Messen. Stiftjahrzeit des Regierungsrat Dr. med.<br />

Ed. Etlin. Gräberbesuch.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit der Jgfr. Marie Humbel-Müller. Beichtgelegenheit von<br />

15.30—17.00 und von 19.30—21.00. 20.00 Hl. Sühnestunde.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag, Stiftjahrzeit der Karoline Kiser, Dumli.<br />

S a m s t a g : Hausjahrzeit Burch auf Rüti.<br />

Christenlehre. Sonntag: 16.30 für den letzten Kurs Mädchen.<br />

Jungmannschaft. Sonntag: Nach der Christönigsseier Versammlung der älteren Abteilnng<br />

im „Peterhof".<br />

Jungsrauenkongregation. Freitag: 6.00 Gemeinschaftsopfer. Voranzeige: Die Generalversammlung<br />

findet Sonntag, den 13. November, 15.00, im Hotel „Mühle" statt.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30 Rosenkranz.<br />

Donnerstag und Samstag: Stiftmesse des Anton Müller,.Weid.<br />

Ramersberg. Samstag: 7.00 hl. Messe, nachher Krankenkommunion.<br />

Stalden. Sonntag: Christkönigsfest. Kommuniontag der Frauen. Opferaufnahme für<br />

die Heidenmissionen. Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15. 13.30 Christenlehre, Christkönigsandacht und<br />

feierlicher Segen (Cantate S. 484). Versammlung der Frauen und Mütter im Vereinslokal.<br />

Montag: Vigil von Allerheiligen, Fast- und Abstinenztag, Beichtgelegenheit morgens<br />

von 6 Uhr an. 17.00—19.00 Aushilfe da!<br />

Dienstag: Allerheiligen, gebotener Feiertag. Gottesdienst wie an Sonntagen. Opfer<br />

für unser bedürftiges Gotteshaus, herzlich empfohlen! 14.00 Allerheiligenlitanei, Gebete für<br />

die Kirche, feierlicher Segen, Totenvesper, Libera und Friedhofprozession.<br />

Mittwoch: Allerseelen. Hl. Messen von 5.30 Uhr an. 8 Uhr Seelamt für alle Verstorbenen<br />

der Teilsame Schwendi. Friedhofprozession.<br />

Donnerstag: Feiert. Stiftjahrzeit für Jgfr. Anna M. Verwert, Freudenbera,<br />

Hl. Stunde 17.00. Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Beichtgelegenheit.<br />

Kägiswil. Samstag: 16.30 Beichtgelegenheit (Aushilfe).<br />

Sonntag: Seelensonntag. Christkönigsfest. 4.30 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse.<br />

9.00 Hauptgottesdienst. In beiden Gottesdiensten Opfer für die Aushilfe. 13.00 Christkönigsandacht,<br />

feierlicher Segen. 19.30 Gebetswache, Segen.<br />

Montag: Vigil v. Allerheiligen. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

D i e il s t a g : Allerheiligen. Gottesdienst wie am Sonntag.<br />

Mittwoch: Allerseelen. 6.00 und 6.30 Frühmessen. 8.00 Schulmesse. — Von nun<br />

an beginnt die Schulmesse 8.00. Kommuniongelegenheit 6.30 und bei der Schulmesse.<br />

Katholische Jungmannschaft, Männerapostolat und schulentlassene Christenlehrpflichtige,<br />

«sonntag: Kommuniontag. Niemand fehle!<br />

Pfarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Christkönigsfest. Hl. Messen 6.15, 7.30, 8.15, 10.00. Opfer für<br />

die auslandische Mission. 8.15 Hochamt und Predigt. 12.30 Christenlehre, Oktoberandacht.<br />

Nachher Versammlung des Müttervereins im Schulhaus (Lichtbildervortrag). 19.30 Christkonigsfei^ft^alle,<br />

Ehrenpredigt, Aufnahme in die Jungmannschaft, feierlicher Segen. Opfer<br />

3,?" ^6: FZt- und Abstinenztag. 6.45 hl. Messe in Siebeneich. Beichtaushilfe<br />

ab 15.30 (ein hochw. Pater).<br />

c :<br />

a. P ' r Allerheiligen. Hl. Messen 5.00, 6.30, 7.45, 8.30, 10.00. Opfer für unsere<br />

K'rche, 13-00 Rosenkranz Predigt, Seelenvesper, Seelenrosenkranz, Libera, Gräbe^befuch,<br />

R ctr 30 -^' Allerseelen. 6.30, 7.45, 8.30. Jahrestag für Jgfr. Karolina<br />

Zucher Florida Der T°t.es-quot,es-Ablaß kann auch gewonnen werden in den Kapellen<br />

St. Anton, Wißerlen, Siebeneich, Schild und Mösli. Gang über die Gräber. 19.30 Rosenkranz.<br />

normal" "iKKff n® '•<br />

Lacher, ^lbegg und Jmseld. Stiftjahrzeit für Ungenannt.»<br />

Stiftmesse im Beinhaus für Oberrichter Fritz Ettlin-Spichtig. 19.30 Sühneandacht.<br />

«oJLlt lt eA : H/^I^u-Frettag Stlftiahrzeit für Geschwister Galler, Crevatin und Ansü?<br />

Jgfr Karolina Bucher<br />

Röthlin und Familie, Oberendi. Stiftmesse<br />

S a m s t a g : Stiftmesse im Beinhaus für Wwe. Kath. Roos-Bucher. Stiftmesse für Wwe<br />

Helena Neefer-Suter Melchtal. Hauszahrzeit der 2. Bucher, Fries und Casutt<br />

^ungmanner- und Mannerkongregation. Christkömgsfest: Sakramentenempfang und Teilnähme<br />

am Festgottesdienst und an der Abendfeier Ehrensache. Allerseelen: >.ib Gedächtnis<br />

für die verstorbenen Mitglieder der Kongregation mit Opfergang.<br />

Jungmannschajt. Christkönigstag: 7.00 gemeinsame Kommunion. Teilnahme an den<br />

kirchlichen Feiern am Morgen und Abend.<br />

Wigerlen. Sonntag: Kapellweihe. 8.15 Gottesdienst. Montag: 7.00 Stifterjahrzeit,<br />

Metchtal. Sonntag: Christkönigsfest. 6.30, 7.30 hl. Messen. 9.00 feierlicher Gottesdienst<br />

vor ausgesetztem Allerheiligsten, Weihe an Christus, den König. 13.00 Wallfahrts- und<br />

Segensandacht. 17.30 Rosenkranz, Segensandacht.<br />

M o n t a g : Fast- und Abstinenzrag. 10.00 Brautmesse.<br />

Dienstag: Allerheiligen. Hl. Messen 6.30, 7.30, S.OO. 13.00 Segensandacht, Prozession<br />

auf den Friedhof. Toties-quoties-Ablaß.<br />

Mittwoch: Allerseelentag. Ab 6.00 hl. Messen, Sakramentenempfang. 8.30 Seelengottesdienst,<br />

Prozession auf den Friedhof. Samstag: 8.30 Jahrestag für Jgl. K. von Rotz.<br />

St. NWausen. Sonntag: Christkönigsfest. 5.30 Beichtgelegenheit. Kommunion der<br />

Manner- und Jnngmännerkongregation Ehrensache! 8.30 feierlicher Gottesdienst. 13.00 Christenlehre,<br />

Oktoberandacht. 19.30 Jahresversammlung der Männer- und Jungmännerkongregation<br />

im Schulhaus. Montag: Fast- und Abstinenztag. 16.30 Beichtgelegenheit.<br />

D i e n s t a g : Allerheiligen. Gottesdienst wie an Sonntagen. Toties-auoties-Ablaß, auch<br />

in der Kapelle im Schild.<br />

ur ltvoch: Allerseelen. 5.30 Beicht- und Kommuniongelegenheit. 7.00 und 7>R<br />

hl. Messen. 8.00 Requiem und Libera am Grabe von tz. H. Kaplan Bissia<br />

Donnerstag: Gestiftetes Jahrzeit für Melk Röthlin und seine Ehefrau Marie<br />

Rohryr und Kinder, Untermoos. Freitag: Herz-Jesu-Freitag.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6, 7.30, 9.00. Gemeinschastskommumon und Tituarjahrzeit<br />

der Jnngmannschast. 13.00 Christenlehre. 13.45 Versammlung der Kandidatinnen,<br />

14.15 Versammlung der Jungsrauenkongregation, ältere Abteilung, im Schulhaus. 19.15<br />

fpvacSl Tnb Segm Falles Vokk°^ Kirchenplatz, Einzug und 19.30 Ausnahmefeier, An-<br />

:<br />

9 u u d Abstinenztag. 8.30 Brautmesse. Bon 14.00 bis 15.00<br />

^ ^ m> »'W/legenheit m,t Aushilfe. Keine Oktoberandacht.<br />

Hl. Messen 4, k>,7 30, 9. Männerapostolatskommunion. 13.00 Armen-<br />

£n«P«nunth-<br />

Friedhofopfer. 19.30 Rosenkranzandacht, Segen.<br />

p r<br />

3 ; m Messen. 7.30 Requiem, Gräberbes. 17.30 Rosenr,<br />

ipi fnn 94"^ Von 14.00-15.00 und 16.00-18.00 Äeichtgelegenheit<br />

m'a?2; 1?tzerz-^esu-Amt, Segen. Auf dem Flüeli Patrozinium.<br />

> Armenseelenjahrzeitamt. 9.00 Brautmesse.<br />

«(»ntaiasmb A*. £2."'<br />

9 " Dich,--, mdtet -»ch «<br />

t S f i * »»'"d'lch- m m<br />

isnn'Christkönigsfest. 6.00 und 7.00 hl. Messe. 8 45 Sockamt und Predigt<br />

% Oktoberandacht, Weihe an Christus, den König Segen<br />

9<br />

M°ntag: Gebotener Fast- und Abstinenztag. Aushilfe.<br />

4 s y "i; ! e ft P" Messen 4.00, 6.00 und 7.00 8 45 5dockamt und Predigt,<br />

str ^e Armen^See^len Toties-quoties-Ablaß für die Armen Seelen ^?Z0 Roftnkmnz<br />

nirerf*t^^^SicfnIetSorrtmunioii^^Jif©tunb'e "^uiem. 17.00 Rosenkr,<br />

Sollten a 4reÄfgt U^retta9 '<br />

DrtgfeiKta 3 » u Ehren des hl. Karl. Gottesdienst wie °n<br />

Mit heute beginnt die Winterordnung: Betläuten 5.30, Frühmesse 6.15, Schulmesse 8.00.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

« 2 ? Inl Sunjmtaf """ D "° teo " b


Tarnen / Mittwoch, den 2. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 87<br />

O b A l ö l i e r H W M<br />

Abonnementspreis: Durch die Post angestellt für di?<br />

Schweiz jährlich Fr 11.- halbjährlich Fr^ö'.80.^ Sand jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: vr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6813<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 860 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp, Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A r b e i t e r f r a g e n<br />

$stt der „Landesverband freier Schweizer Arbeiter" seine Farbe gewechselt?<br />

Der Landesverband freier Schweizer Arbeiter klopft in<br />

letzter Zeit brieflich mit einem Flugblatt, einem Einzahlungsschein<br />

und einem beigelegten „Aufruf an unsere geschätzten<br />

Verbandsfreunde" bei konservativen Parteifreunden<br />

um Almosen an. Das Flugblatt nennt als Richtlinien des<br />

Verbandes:<br />

„Die Freiheit geht über alles. Wir werden nie unsern<br />

Nacken unter das kommunistische Joch beugen. Ein Leben<br />

ohne Freiheit ist für uns kein Leben.<br />

Nichts ist einfältiger als der Glaube, icie wirtschaftlichen<br />

Probleme können durch die Verstaatlichung gelöst werden.<br />

Die Geschichte der letzten Jahre hat das Gegenteil bewiesen...<br />

Wo die Gewalt sät, kann nur die Reue keimen, und<br />

die Ernte wird eine Welt von Tränen sein. Das haben<br />

Wir alle nun genügsam erlebt. An Stelle der Faust soll<br />

uns der gute Geist der Zusammenarbeit in die Zukunft<br />

führen.<br />

Das Unglück schreitet schnell und oft ist es dem Arbeiter<br />

nicht möglich, aus eigener Kraft seine Existenz zu sichern.<br />

Dann hilft der Landesverband freier Schweizer<br />

Arbeiter dem Mitglied, seiner Frau und seinen Kindern<br />

mit seiner Arbeitslosen-Kranken- Unfallzufatz-Alters- und<br />

Hinterbliebenenversicherung und Notlage- und Ferien-<br />

Unterstützung."<br />

Wir wollen dem Landesverband unsere Anerkennung für seinen<br />

Kampf gegen Kommunismus und Marxismus in jeder<br />

goxm, für seinen Willen zur Zusammenarbeit mit den bürgerlichen<br />

Gewerkschaften, seine Sozialleistungen und den Wirtschaftlichen<br />

Schutz seiner Mitglieder in keiner Weise vorenthalten.<br />

Auch mit den im Flugblatt publizierten<br />

Grundsätzen dürfen wir weitgehend einig gehen. Wenn trotzdem<br />

der Landesverband aus konservativen Kreisen keine außerovdentlichen<br />

Beiträge erwarten darf, so deswegen, weil<br />

sich diese erst daran gewöhnen müssen, als „Verbandsfreunde"<br />

angesprochen zu werden. Wir kennen uns nahestehende christlich-soziale<br />

Arbeiterhilfswerke und Arbeiterverbände. Ueber<br />

die weltanschauliche und parteipolitische Orientierung des<br />

Landesverbandes freier Schweizer Arbeiter aber waren wir<br />

bisher anders orientiert. So schrieb der Verband am 12.<br />

Februar 1948 an die Mittelpresse:<br />

„Unter dem Eindruck des Generalstreiks hatten sich im<br />

Jahre 1919 die demokratisch und vaterländisch gesinnten<br />

Arbeiter im Landesverband freier Schweizer Arbeiter<br />

zusammengeschlossen, um einen Damm gegen den Marxismus<br />

zu errichten. Inzwischen ist die damalige Gründung<br />

auf 250 Sektionen mit 16 000 Mitgliedern angewachsen.<br />

Aber immer noch hält der Verband an den<br />

Grundsätzen fest, die für seine Gründung wegleitend ge-<br />

Wesen sind und die mit dem Gedankengut der Freisinnigdemokratischen<br />

Partei der Schweiz weitgehend übereinstimmen."<br />

Wie gesagt, wir lassen uns gerne anders orientieren. Vorläufig<br />

aber müssen wir uns an die letzte offizielle Verlautiarung<br />

halten und müssen sich dementsprechend unsere Arbeiter<br />

entscheiden, ob sie einem Verband des christlich-nationalen<br />

Gewerkschaftsbundes beitreten wollen oder' jenem<br />

Verband, der „mit dem Gedankengut der Freisinnig-demokratischen<br />

Partei weitgehend übereinstimmt." Candidus<br />

Das neue Beamtengesetz für das Bundespersonal<br />

Das gegenwärtig gültige Beamtengesetz stammt aus dem<br />

Jahre 1927. Bei der Behandlung der Vorlage über die Ge-<br />

Währung von Teuerungszulagen an das Bundespersonal für<br />

das Jahr <strong>1949</strong> wurde den eidg. Räten mitgeteilt, daß auf<br />

den 1. Januar 1950 der besoldungsrechtliche Teil des vorgenannten<br />

Gesetzes den neuen Verhältnissen angepaßt werden<br />

müsse. Dies um so mehr, da die durch dringliche Bundesbeschlüsfe<br />

vollzogenen Aenderungen des Gesetzes auf Ende<br />

<strong>1949</strong> befristet sind.<br />

In der Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung<br />

wird gesagt, daß extreme Kreise des Personals den Anlaß<br />

dazu benutzen wollten, um gesetzliche Schranken des Bereinsrechtes<br />

und des Streikverbotes abzuschaffen. Dagegen<br />

haben sich die Personalverbände auf den Standpunkt gestellt,<br />

daß nur der befoldungsrechtliche Teil des Beamtengesetzes<br />

zeitgemäß revidiert werden solle.<br />

Es kann heute bei der bestehenden Teuerung nicht daran<br />

gedacht werden, zu den Ansätzen des Gesetzes von 1927 zurückzukehren,<br />

da der Lebenskostenindex gegenüber dem Stand<br />

vom Jahre 1927 um 4V Prozent höher steht. Zudem wurden<br />

die Ansätze des Gesetzes vom Jahre 1927 im Jahre 1939<br />

durch ein dringlichen Bundesbeschluß bedeutend herabgesetzt.<br />

Im Jahre 1941 wurde durch Vollmachtenbeschluß der 13-<br />

prozentige Lohnabbau bei einem abbaufreien Betrag von<br />

Fr. 1809.— auf 8 Prozent herabgesetzt. Diese Milderung des<br />

Lohnabbaues war durch den Anstieg der Teuerung notwendig.<br />

Die stetig steigende Teuerung machte es aber notwendig, zu<br />

den vorerwähnten Aenderungen noch Teuerungszulagen auszurichten.<br />

Bis zum Jahre 1946 wurden diese Teuerungszulagen durch<br />

Vollmachtenbeschlüsse durch den Bundesrat festgesetzt und im<br />

Jahre 1947 und 1948 durch dringliche Beschlüsse der eidgenössischen<br />

Räte. Es war daher eine zwingende Notwendigkeit, die<br />

Vollmachten- und dringlichen Bundesbeschlüsse auf den ordentlichen<br />

gesetzlichen Standpunkt zu bringen.<br />

Was bringt nun das neue Beamtengesetz? In erster Linie<br />

eine Stabilisierung der heutigen Bezüge des Personals. Dem<br />

größten Teil des Personals bringt es erst den Ausgleich der<br />

schon längst bestehenden Teuerung! Einem kleineren Teil wird<br />

sogar die Teuerung noch nicht voll ausgeglichen. Dem Personal<br />

bringt es auch eine gewisse Sicherheit über seine künstigen<br />

Bezüge. Es ist sicher für das Personal sehr schwer, die große<br />

Unsicherheit über feine Lohnbezüge auf die Dauer zu ertragen.<br />

Es bringt auch eine bescheidene Verbesserung der<br />

unter st en Angestellten, indem die 26. Lohnklasse, die mit<br />

ihren Ansätzen sich mit den Löhnen keines andern Berufes vergleichen<br />

läßt, aufgehoben wird.<br />

Das neue Gesetz ist aber auch ein Werk der Verständigung<br />

zwischen dem Arbeitgeber Bund und feinem<br />

Personal.<br />

Lob der Toten<br />

Es geht so rasch im Menschenreigen<br />

verloren deiner Schritte Spur;<br />

du nennst Hienieden nichts dein eigen<br />

als deine Toten nur!<br />

Es welkt der Stranß in deinen Händen,<br />

das Gold zerstiebt wie eitel Spreu;<br />

der Liebste kann sich von dir wenden,<br />

die Toten nur sind treu!<br />

Die Opferschale bricht in Scherben,<br />

der Sturm löscht deiner Fakel Licht,<br />

der Quell versiegt — die Sterne sterben —<br />

die Toten sterben nicht!<br />

Jfabella Kaiser.<br />

Rückschlag beim Schweiz. Gewerkschaftsbund.<br />

Auf Ende 1948 hoffte der Schweizerische Gewerkschaftsbund<br />

feinen Mitgliederbestand auf 400 000 zu bringen. Die abschließende<br />

Mitgliederstatistik über das vergangene Jahr zeigt hingegen<br />

einen Rückschlag von 5125 auf 375 436 Mitglieder,<br />

trotzdem eine günstige Wirtschaftslage und eine Vermehrung<br />

der Fabrikarbeiterzahl zu konstatieren war. Bei den Frauen<br />

beträgt der Rückschlag fast 2000, so daß der Anteil der Männer<br />

am Gesamtbestand auf 87 %> gestiegen ist. Die einzelnen Verbände<br />

haben an diesem Ergebnis folgenden Anteil:<br />

Schweizerischer Metall- und Uhrenarbeiterverband<br />

103 610 Mitglieder (— 1813)<br />

Schweizerischer Bau- und Holzarbeiterverband<br />

71 978 Mitglieder (—36 79)<br />

Schweizerischer Eisenbahnerverband<br />

42 785 Mitglieder (+ 1847)<br />

Schweizerischer VHTL 40 977 Mitglieder (— 270)<br />

Schweizerischer Textil- und Fabrikarbeiterverband<br />

35 673 Mitglieder (—2855)<br />

Schweizerischer Verband öffentlicher Dienste<br />

30 756 Mitglieder (4-1141)<br />

Man kann feststellen, daß die Verbände des öffentlichen<br />

Personals im allgemeinen zugenommen haben, bei den eigentlichen<br />

Arbeiterverbänden, die sich aus Industrie und Gewerbe<br />

rekrutieren, abgesehen von den Arbeitern des Buchdruckergewerbes,<br />

ein Rückschlag von 10 000 Mitgliedern zu verzeichnen<br />

ist.<br />

Die rückläufige Bewegung ist am stärksten inZürich und<br />

Genf. Zunahmen werden aus Bern, Neuenburg, Wallis,<br />

Graubünden und Baselland vermerkt. Laut„Gewerkfchaftliche<br />

Rundschau" wird dieser Rückgang der Tätigkeit sogenannter<br />

reaktionärer Kreise zugeschrieben. Auch im Kanton Uri hat<br />

besonders die starke Sektion Altdorf des SMUV einen merklichen<br />

Mitgliederschwund hinnehmen müssen. Dem<br />

gegenüber darf erfreulicherweise das stete Wachsen der<br />

ch r i st lichen Gewerkschaftsbewegung festgehalten<br />

werden. m.<br />

W<br />

Säft<br />

^chtüßsfei? ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessm.<br />

„Kein anderer", bestätigte der Gouverneur.<br />

„Aber, Exzellenz", fuhr Longwood fort, „Sie überschütten<br />

uns ja mit ganzen Kübeln voll Ueberraschungen."<br />

„Das ist mein Dank an Sie, meine Herren!"<br />

Weiß Fligh von seiner Beförderung?"<br />

„Noch nicht!"<br />

„Dann habe ich eine Bitte, Exzellenz."<br />

»Ist gewährt."<br />

„Darf ich Fligh diese Kunde überbringen?" ^<br />

„Gewiß, und bringen Sie ihn gleich mit hierher.'<br />

Longwood stürmte, immer eine Stufe überspringend die<br />

Treppe hinab.<br />

»Fligh!" rief er, „Fligh! Wo steckst du, alter Junge.<br />

»Hier, Herr Oberleutnant!" tönte es ans der Schmb-<br />

»e heraus. Gleich darauf trat der Gerufene selber in Erscheinung.<br />

Longwood eilte auf ihn zu, umarmte ihn stürmisch. „Meine<br />

herzlichste Gratulation, lieber, alter Kamerad, ich freue<br />

^ich, dir zu melden: Du bist zum Leutnant befördert worden."<br />

FKcff) schüttelt ungläubig den Kopf.<br />

»Solchen Spaß sollten Sie nicht mit mir treiben."<br />

»Aber es ist Ernst, mein Junge. Du sollst sofort zum<br />

Gouverneur kommen. Ja, ja, es geschehen Zeichen und Wun-<br />

38<br />

der. Exzellenz hat mich z. B. zu seinem Stellvertreter ernennen<br />

lassen."<br />

„Nun ja, das ist auch etwas >ganz anderes," meinte Fligh.<br />

„Gar nicht. Komm nur fix, fönst werden die Herren ungeduldig."<br />

Damit lief er wieder treppauf. Fligh folgte zögernd. Und<br />

als er oben stand und von allen mit lautem Hallo begrüßt<br />

wurde, kam er ganz außer Fassung. Es dauerte eine ganze<br />

Weile, bis er seine vorschriftsmäßige Meldung begann. Exzellenz<br />

gestatten, Herr Oberleutnant Longwood hat mich hierher..<br />

„Schon >gut, Herr Leutnant." Er streckte ihm die Hand<br />

entgegen. „Treten Sie näher, damit ich Ihnen gratulieren<br />

kann."<br />

„Ich schließe mich an," sagte Dr. Fox, indem er sich erhob.<br />

„Danke, Herr Doktor." — „Oberarzt, Oberarzt!" riefen<br />

die andern.<br />

„Oh, Herr Oberarzt, Sie sind auch befördert? Das freut<br />

mich. Ich gratuliere."<br />

Williams drängte sich heran. „Hier meine Tatze, alter<br />

Freund."<br />

„Danke vielmals, Herr Leutnant."<br />

„Oberleutnant, Oberleutnant!" schrien die andern jetzt.<br />

Der arme Fligh wußte nicht mehr, wo er war. „Ja, ist<br />

denn das möglich? Soviele Beförderungen auf einmal?"<br />

„Stimmt schon," sagte Strathford. „Nur ich bin nicht befördert."<br />

„Exzellenz verzeihen, ein Irrtum."<br />

„Das kommt auch noch," tröstete der 'glückliche Fligh.<br />

„Nun, mein lieber Leutnant Fligh," rief Exzellenz „nehmen<br />

Sie an unserm Tische Platz, damit ich noch eine Kanone<br />

abschießen kann. Für heute soll es die letzte fein. Ordonnanz,<br />

Gläser füllen!"<br />

Während der schwarze Soldat dem Befehle nachkam, ging<br />

die Unterhaltung lustig weiter. Es war etwas viel, was man<br />

da in wenigen Minuten erlebt hatte. Die Stimmung war<br />

um etliche Grade gestiegen. Die Freude mußte sich Luft machen.<br />

„Ist das ein Tag heute!" „So etwas habe ich noch nicht<br />

erlebt." „Ich auch nicht." „Mir brummt der Kopf vor lauter<br />

Vergnügen." „Quatsch, das ist der Wein." „Nein, die Welt<br />

steht heute auf dem Kopf." „Und Exzellenz hat noch etwas<br />

auf Lager." „Paßt auf, das wird alles Bisherige übertreffen."<br />

Der Gouverneur saß in seinen Stuhl zurückgelehnt und<br />

sah sinnend vor sich hin. Die Finger seiner Rechten spielten<br />

auf der Tischplatte. Erst als die Ordonnanz vom Tisch zurücktrat,<br />

nachdem die Herren bedient waren, erhob er sich,<br />

ergriff fein Glas und sprach: „Meine Herren! Dieses Glas<br />

leexei wir aus das Wohl meines Nachfolgers, des Herrn<br />

Majo Longwood."<br />

Das Getöse, das auf diese Mitteilung folgte, ist unbeschreiblich.<br />

Es wurde geklatscht, mit den Füßen getrampelt,<br />

Hurra und Hoch gerufen, alles war außer Rand und Band.<br />

Nur Longwood saß da wie vor den Kopf geschlagen. Er war<br />

blaß, zitterte vor Aufregung. Hastig wandte er sich an feinen<br />

Vorgesetzten:


Obwalden<br />

Allerheiligen — Allerseelen<br />

In Prozessionen oder in kleinen Trüpplein ziehen ernsten<br />

Blickes fromme Frauen und ergriffene Männer über die<br />

Friedhofswege. Sie halten eine Ruhepause und -besinnliche<br />

Einkehr in der Hast des Lebens. Schritt um Schritt wandein<br />

sie den Weg zurück in die Vergangenheit, im ernsten<br />

Gedenken jener, die ihnen vorausgegangen und ins Reich i)es<br />

Lichtes eingegangen sind.<br />

Allerheiligen — Allerseelen bringt die Stunde des Jahres,<br />

in der wir uns selbst vergessen, auf die Lehren lauschen, die<br />

dieser Tag uns in die Seelen hineinflüstert. Eine Ruhepause<br />

in deiner Geschäftigkeit, ein paar Minuten frommen Gedenkens,<br />

das bist du den Toten schuldig. In deinem von Sorgen,<br />

Psagen und Geschäften und nicht selten von Nichtigkeiten<br />

übervollen Leben nimmt die Zeit, an sie zu denken, ohne dich<br />

von dieser innerlichen Schau ablenken zu lassen.<br />

Allerheiligen — Allerseelen, Gedenktag der Verstorbenen,<br />

stellt uns vor die schwerwiegende Frage: Ist der Tod ein<br />

endgültiger Bruch? Gibt es eine jenseitige Welt als letzter<br />

Ausgangspunkt und Erklärungspunkt der diesseitigen Welt?<br />

Hier vor den Gräbern zu deinen Füßen hole die Antwort.<br />

Der Tod wird nur dann einen Sinn haben, wenn er ein<br />

Uebergang, eine Brücke ist von der Vergänglichkeit zu ewiger<br />

Fortdauer, von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit, Anders<br />

wäre er ein Ende, ein ausgangsloser Weg.<br />

Vollständig durch die gebieterischen Lebensbedürfnisse in<br />

Anspruch genommen und durch das rastlose Getriebe des modernen<br />

Eerwerbslebens aller Besinnlichkeit unfähig — denn<br />

man muß leben — weift der Mensch diese Frage mit einer<br />

lässigen Handumdrehung von sich, denn sie ist ihm unbequem.<br />

Weil du aber deinen Toten ein ehrendes Andenken erwiesen<br />

hast, weil du an diesem ersten Novembertag dich in<br />

Gemeinschaft mit ihnen verbunden fühltest, kommst du nicht<br />

um eine Antwort herum.<br />

Hier, auf dieser Stätte des Friedens, erinnert dich alles<br />

an herzzerreißende Trennungen, an gebrochene Hoffnungen,<br />

an schmerzvolle Stunden von Leid und Weh. Tritt hin an die<br />

Gräber, sie haben dir manches zu sagen. Eine Hand hat Worte<br />

in den Stein gemeißelt, die von Leben und Auferstehung<br />

sprechen. Herrliches Zeugnis christlicher Hoffnung gegenüber<br />

allem Zweifel, gegen jedes Vielleicht, Wenn und Aber; die<br />

Versicherung, daß es jenseits des diesseitigen Lebens ein anderes<br />

Leben gibt, das in einem höhern und schönern Weiterleben<br />

aufblüht und sich entfaltet.<br />

Glaube an das Leben, an ein Leben über das Grab hinaus.<br />

Glaube an dieses jenseitige Leben, damit du dein diesseitiges<br />

Leben recht zu leben vermagst.Glaube an das andere<br />

Leben, um es zu erlangen und zu verdienen.<br />

Das soll ihre Botschaft an dich sein, die Botschaft von<br />

Allerheiligen und Allerseelen.<br />

Obwalden am Radio. * Während früher Obwalden zum<br />

Studio Basel gehörte, untersteht es nun seit einigen Jahren<br />

dem Radio Studio Bern. Das Urteil darüber, ob es hier von<br />

der Programmleitung besser berücksichtigt wird als dort,<br />

möchten wir den Höhrern überlassen. Zugegeben, die immer<br />

wieder und immer gern gehörten Schauspieler des Berner<br />

Heimatschutztheaters verfügen über anerkannte Qualitäten,<br />

und die Jodelklübs und Ländlerkapellen rings um Bern<br />

jodeln und spielen gut und sind mit ihren kleinern Reisespesen<br />

fürs Studio vor allem billiger. Wenn aber nach der<br />

Aufführung des Cäcilienvereins Alpnach, die beste Presse hatte,<br />

oder nach einer vortrefflichen volkstümlichen Plauderei<br />

von Niklaus Britfchgi Wer die <strong>Obwaldner</strong> Jahreszeiten wieder<br />

beinahe ein Vierteljahr ohne „Obwalden am Radio" verstreicht,<br />

so muß man sich doch irgendwie unter die Minderheiten<br />

versetzt suhlen. Eine <strong>Obwaldner</strong> Radio-Jnteressen-Gemeinschaft,<br />

gleich wie sie auch andere Kantone schon kennen, könnte<br />

das Studio Bern aus das geeignete „Holz" im Land von<br />

Zeit zu Zeit aufmerksam machen.<br />

Dieser Diskussionsbeitrag als Vorwort zur freudigen<br />

Nachricht, daß in nächster Zeit ein junger <strong>Obwaldner</strong> Schriftsteller<br />

mit einem Spiel in <strong>Obwaldner</strong> Mundart zu hören sein<br />

wird. Wie hier bereits gemeldet, beteiligte sich seinerzeit Julian<br />

Dillier von Sarnen-Kerns mit seinem Spiel „Die<br />

alt Brygg " am Wettbewerb für neue Hörspiele. Das<br />

Spiel, ein Vierakter, wurde von der Jury mit einem der ersten<br />

Preise bedacht. Es geht dabei um die Erhaltung einer<br />

alten Brücke, — der Schwybbogen von Sarnen gab dem<br />

Autor dazu nur den äußern Anlaß. Der Kampf weitet sich<br />

zum Generationenproblem aus, schließlich geht es um die<br />

eigentliche Brücke von Meinung zu Meinung, von Mensch zu<br />

Mensch.<br />

„Nein, Herr Major, es ist kein Irrtum. Ihr Hauptmannspatent<br />

wurde schon vor fünf Monaten ausgestellt. Aber es<br />

waren da bereits Dinge im Gange, die mich zu einer Rückfrage<br />

nach London veranlaßten. Die Antwort darauf ist nun<br />

der Major." Er wandte sich den andern zu. „Meine Herren,<br />

Herr Major Longwood wird uns heute Abend die Freude<br />

machen, ein kleines Kriegserlebnis zu erzählen, das auf feine<br />

schnelle und außergewöhnliche Beförderung zurückzuführen<br />

ist. Man hat die alten Berichte im Kriegsministerium nachgeprüft<br />

und dabei entdeckt, daß ein junger Kadett, der erst in<br />

den letzten Kriegsmonaten als Freiwilliger an die Front<br />

kam, zusammen mit einem gewissen Fligh ein Ding drehte,<br />

? größten Taten des Weltkrieges gleichzusetzen ist.<br />

Aber ich will nicht vorgreisen. Gedulden Sie sich bis heute<br />

Abend."<br />

Die Aufnahmen auf Tonband wurden letzte Woche in<br />

Sächseln gemacht. Unter der Regie von Paul Schenk, Bern,<br />

spielten bei der Aufführung mit: Aus Sarnen Clara Saladin,<br />

Viktor Saladin, Theres Dillier und Hanscaspar Diet-<br />

Helm; aus Kerns Elisabeth Durrer, August Heß und Josef<br />

Dürrer; aus Sächseln Nikiaus Britschgi, Albert von Ah,<br />

Otto von Ah und Rober Garovi und aus Lungern Franz<br />

Gasser, Lehn.<br />

Der Ausstrahlung, deren Datum noch nicht bekannt ist,<br />

sehen wir mit allem Interesse entgegen.<br />

Vermessungsdirektor Dr. Baltensberger. In Bern starb im<br />

66. Altersjahre der gewesene eidg. Bermessungsdirektor Dr.<br />

Baltensberger. Während des Krieges war er Geniechef des<br />

2. Armeekorps und kam an dieser Stelle in öftern Verkehr<br />

mit Behörden und Volk der Jnnerfchweiz. In Obwalden f)a<br />

ben wir dem Verstorbenen in Dankbarkeit zu gedenken, war<br />

er doch der Jnitiant und Förderer einer Reihe von militärischen<br />

Straßenbauten, die heute volkswirtschaftlich von<br />

großem Nutzen sind. Er verstand es, die Internierten in den<br />

Dienst nützlicher Arbeit zu stellen. Uns <strong>Obwaldner</strong> war er<br />

ganz besonder zugetan und es konnten mit dem erfahrenen<br />

Manne wertvolle persönliche Beziehungen angeknüpft werden.<br />

Auch als Vermessungsdirektor hat er dem Lande die besten<br />

Dienster erwiesen. Organisation und Durchführung des Vermessungswesens<br />

nach dem neuen Zivilgesetzbuch waren in<br />

der Hauptsache sein Werk. Mit Oberst Baltensberger ist ein<br />

treuer Diener des Schweizervolkes, ein «feuriger Patriot und<br />

ein vornehmer Mensch von uns geschieden. Sein Andenken<br />

wird in Obwalden dauernd erhalten bleiben. Dr. W. A.<br />

Vom Opfergang. In der letzten Nummer des „Entlebucher<br />

Anzeiger" lasen wir eine hübsche Moritat, die auch<br />

hierzulande auf einiges Interesse stoßen dürste:<br />

Weil das Gehorchen eine Pflicht<br />

nicht nur für unsere Jugend ist,<br />

möchte ich, mit Bescheidenheit,<br />

zu unsern Frauen sprechen heut'.<br />

Es wurde uns vor kurzer Zeit<br />

in der Kirche mitgeteilt:<br />

daß man bei unserem Opfergang<br />

auf Ordnung halte, Frau und Mann.<br />

Drum geht nun alles, wie verlangt,<br />

von Stuhl zu Stuhl, von Bank zu Bank,<br />

denn es gehorchen flott die Leute<br />

auf der ganzen Männer feite.<br />

Wie's aber bei den Frauen steht,<br />

ist sicher nicht ersreuenswert.<br />

Kaum wie's im ersten Stuhle gnappt,<br />

bis z'hinterst schon gar manche trappt.<br />

Gewöhnlich wird's noch zum Gedränge<br />

in den Stühlen, durch die Gänge,<br />

und keine denkt, was d'Obrigkeit<br />

so oft schon uns hat mitgeteilt.<br />

Weil das Gehorchen eine Pflicht<br />

doch sicher auch für Frauen ist,<br />

wünsch drum ich mit Entschiedenheit<br />

von ihnen auch Gehorsamkeit.<br />

Eine Frau.<br />

Volkshochschule Sarnen. Der gediegene Vortrag von<br />

H. H. Dr. Otmar Baumann, O. Cist. über die Grundlage<br />

der abendländischen Kultur war gestern Sonntag abend leider<br />

schwach besucht, so daß man sich ernstlich fragt, ob es<br />

einen Wert hat, die Volkshochschule weiterzuführen. Der näch-.<br />

ste Vortrag der europäischen Orientierung wird uns die Vielgestaltigkeit<br />

des Panslavismus zeigen und uns einen Blick<br />

hinter den eisernen Vorhang erlauben. Als Referent konnte<br />

der Heftausgewiesene Prof. Dr. Ehret von Basel gewonnen<br />

werden. Möge ihm eine zahlreiche Zuhörerschaft beschieden<br />

sein.<br />

Die vierte Tagung der Grenzbesetzungskompagnie 1/47,<br />

1914—1918, in Sarnen, gestaltete sich am vorletzten Sonntag<br />

zu einer würdigen Feier kameradschaftlicher Verbundenheit<br />

und vaterländischer Gesinnung. Die über 140 Veteranen<br />

ließen sich schmunzelnd noch einmal in Reih und Glied kommandieren<br />

und marschierten, von Tambouren angeführt,<br />

strammen Schrittes zur Dorfkapelle, wo ein Gedächtnisgottesdienst<br />

gehalten wurde für die verstorbenen Wehrmänner<br />

des Aktivdienstes und alle Angehörigen der Kompagnie, die<br />

seit der letzten Tagung zum ewigen Leben abberufen wurden.<br />

„Oha! Was für Neuigkeiten!" „Und davon haben die beiden<br />

nie erzählt." „Prosit, Leutnant Longwood! Prosit Leutnant<br />

Fligh!"<br />

'<br />

Die schwarze Ordonnanz trat an den Gouverneur heran<br />

und sprach einige leise Worte. Sir Bulwer schaute zum Hos<br />

hinab. Ein Schein der Freude zog über sein Gesicht Meine<br />

Herren," rief er, „wir erhalten Damenbesuch. Verraten Sie<br />

nichts von meiner Abreise."<br />

Fligh rannte diensteifrig wie imm-r die Treppe hinab.<br />

Er hatte Schwester Beata erkannt. Sie war bereits abgesprungen<br />

und tätschelte ihrem Pferde den Hals. „Guten Morgen,<br />

Herr Sergeant."<br />

-„Morgen, Schwester." Unwillkürlich schlug er die Hacken<br />

zusammen. „Eben habe ich eine große Freude erlebt.. Ich<br />

bin zum Leutnant befördert worden." Die Freude strahlte<br />

ihm aus den Augen.<br />

„Ich gratuliere Ihnen von Herzen." Sie drückte ihm die<br />

Hand.<br />

Ein Soldat der Stallwache war herbeigeeilt und nahm ihr<br />

die Zügel ab.<br />

„Es hat heut viel Überraschungen gegeben," fuhr Fligh<br />

fort. „Sie werden gewiß staunen."<br />

Sir Bulwer kam dem Gast bis an die Treppe entgegen.<br />

Die anderen Herren standen im Halbkreis um ihn herum.<br />

„Willkommen, Schwester Beata. Zur rechten Stunde kehren<br />

Sie ein. Wir feiern große Feste."<br />

„Das sehe ich, Exzellenz," entgegnete sie, einen Blick über<br />

den Tisch werfend, auf dem die Gläser standen. „Darf ich<br />

fragen...?"<br />

„Gewiß," unterbrach der Gouverneur. Kommen Sie bitte<br />

nehmen Sie Platz."<br />

Die Ordonnanz setzte den Stuhl zur Rechten des Gouvernenrs.<br />

Und dann gab es ein frohes Berichten. Sir Bulwer<br />

sprach kurz und sachlich. Von seinem Geburtstag, von den<br />

einzelnen Beförderungen. Aber nach jedem Satz' gab es eine<br />

Feldprediger Hptm. Lüthold, Pfarrhelfer in Sarnen, gedachte<br />

in ehrenden Worten der verstorbenen Waffenkameraden<br />

und mahnte die Anwesenden eindringlich zur geistigen<br />

Dienstpflicht für Gott und die christliche Heimat. Nach dem<br />

Gottesdienst erfolgte unter Trommelwirbel die Kranzniederlegung<br />

bei den Gedenktafeln der toten Kameraden.<br />

Beim Mittagessen, das im Hotel „Krone" ausgezeichnet<br />

bereitet und serviert wurde, begrüßte Oberrichter I. Amstalden<br />

begeistert die fast lückenlos erschienenen ehemaligen<br />

Offiziere, die Ehrengäste und alle Kameraden aus nah und<br />

fern. Der Ehrenpräsident der Tagung, Oberst Hs. Farner,<br />

verband in einer packenden Ansprache die Erinnerungen des<br />

Grenzdienstes mit dem Ernst der heutigen Lage. Namens<br />

der h. Regierung, die zum Anlaß des Tages einen Ehrenwein<br />

spendierte, sprach Militärdirektor Landammann Dr.<br />

G. Odermatt und wies überzeugt hin aus die Bedeutung<br />

militärischer Kameradschaftstagungen für die Pflege vaterländlichen<br />

Geistes. Für die Nidwaldner, die damals der<br />

Kp. 1/47 zugeteilt waren, machte sich Regierungsrat Flühler,<br />

Oberdorf, zum beredten Sprecher. Der anwesende damalige<br />

Kommandant dieser sogenannten „Fremdenlegion", Oblt.<br />

Hans Fretz, hat mit einer köstlich illustrierten Menükarte aus<br />

seiner lithographischen Offizin seinen guten Teil zur Verschönernng<br />

des Anlasses beigetragen. Von den übrigen Reden<br />

sei nur noch das aufrüttelnde Wort von Platzkommandant<br />

Oberleutnant Paul von Moos danken erwähnt. Zwischen<br />

Rede und Service kramte Off. Ord. Otto Widmer auf seine<br />

bekannt urgelungene Art aus dem reichen Schatze unvergeßlicher<br />

Erlebnisse, sang witzige Knittelverse, bis ihm der<br />

Schweiß von der Stirne rann und die dankbaren Zuhörer<br />

ob all der lachenden Bosheiten sich kaum der Tränen erwehren<br />

konnten. Aus den aufgefrischten Erinnerungen spürte<br />

man, daß alles Schwere und Harte, das der Aktivdienst auch<br />

damals forderte, vergessen war und nur das Schöne und<br />

Heitere, vor allem das Bewußtsein getaner Pflicht und die<br />

erprobte Kameradschaft geblieben war.<br />

Nach dem offiziellen Schluß der Tagung rückten die<br />

Kameraden noch enger zusammen in einer herzlichen Verbundenheit,<br />

die nicht denkbar wäre, hätte sie nicht immer bestanden.<br />

Professor Dr. Tank, alt Rektor der E.T.H., ehemals<br />

Leutnant l/47, und andere heute hochgestellte Persönlichleiten,<br />

hielten noch gerne ein vertrautes Plauderstündchen<br />

mit den einfachen <strong>Obwaldner</strong> Mannen. Und wer es nicht<br />

gar eilig hatte, der fand sich zu guter Letzt noch im Hotel<br />

„Schlüssel" bei Kamerad Wm. Karl Rohrer ein, der mit viel<br />

Liebe und Geschick, zusammen mit Wm. Jos. Amstalden und<br />

Of. Ord. Otto Widmer die Tagung vorbereitet und organisiert<br />

hatte. Mit dem Dank an die Organisatoren verbinden<br />

wir den allseits geäußerten Wunsch: in 5 Jahren ruft uns<br />

wieder, wir sind bereit!<br />

(Eing.)<br />

Sarnen. Schlachtviehannahme am 7. November <strong>1949</strong>, morgens<br />

9 Uhr auf dem Lindenplatz in Sarnen. Anmeldungen<br />

sind zu richten an Herrn Paul Küchler, Voribach, Sarnen.<br />

Sarnen. (Eing.) Trotz der verschiedenen Kilbenen und des<br />

strahlenden Herbstwetters, das viel Volk in die festfreudigen<br />

Dörfer lockte, wohnte doch eine schöne Anzahl Getreuer dem<br />

in Sarnen zur Tradition gewordenen Examen des P f l e g e -<br />

rinnenkurfes bei.<br />

Herr Dr. Edwin Stockmann begrüßte im geräumigen<br />

„Mühle"-Saal die Anwesenden, vor allem den Nidwaldner<br />

Sanitätsdirektor Wyrsch aus Buochs und die Präsidentin des<br />

Vereins, Frau Kathriner-Egger.<br />

Während fünf Wochen emsigen Schaffens hatten sich 30<br />

Töchter die Grundbegriffe der häuslichen Krankenpflege angeeignet.<br />

Nun waren sie bereit, Rechenschaft von dem Gelernten<br />

zu geben, und wir Zuhörer waren erstaunt, wie gut sie<br />

die zum Teil schwierige Materie erfaßt hatten. Sei es, daß sie<br />

von Herrn Dr. Huser in der Anatomie nicht nur symbolisch,<br />

sondern in Wirklichkeit auf Herz und Nieren geprüft wurden<br />

oder den Herren Dr. Stockmann und Dr. Durrer über die<br />

ersten Anzeichen der Krankheit, speziell auch im Wochenbett,<br />

Antwort gaben. Wir hörten auch von der Diätküche und der<br />

neuzeitlichen Pflege des Säuglings, zwei Gebiete, in denen<br />

Frl. Edith und Dom Stockmann vorzüglich unterrichteten. —<br />

Kurzweilig sind immer die praktischen Uebungen. Zwar zittert<br />

gewöhnlich die Hand, wenn sie vor Kursleitung und Zuhörerschaft<br />

die Rekordspritze führen muß. Doch Uebung wird auch<br />

hier den Meister machen. Das Turnen zur Verhütung der<br />

Venenentzündung wurde von einer Schülerin nicht nur korrekt<br />

ondern rhythmisch geradezu elegant ausgeführt.<br />

In einer Ecke waren Verseh- und Tauftisch, sowie ein<br />

Haus-Maialtar aufgerichtet, die zeigten, daß die Töchter auch<br />

in die Heimgestaltung eingeführt werden.<br />

H. H. Frühmesser Wyrsch, Stans, der in prächtigen Vorträgen<br />

den religiösen Teil des Kurses geleitet hatte, beschloß<br />

längere Unterbrechung. Die Beförderten wollten alle gratuliert<br />

sein. Und das geschah nicht ohne Geräusch und ebenso<br />

wenig ohne Wein und fröhliche Reden.<br />

„Und Sie kommen von Punta Gorda? Aber.. der Küstendampser<br />

ist doch erst in zwei Tagen fällig. Also kamen<br />

Sie zu Pferde?"<br />

„Natürlich, Exzellenz. Warum nicht? Mit diesem Fuchs<br />

ist das eine Kleinigkeit. Außerdem haben wir in Stann Creek<br />

Rast gemacht. Einen Tag und zwei Nächte. Ich konnte doch<br />

nicht vorbeireiten, ohne den schwarzen Schwestern Lebewohl<br />

zu sagen. Freilich, beim Abschied gab es wieder Tränen."<br />

„Eine kavalleristische Leistung bleibt das immerhin," meinte<br />

Sir Bulwer.<br />

„Hatten Sie denn von Ihrem erster Ritt nach Stann<br />

Creek noch nicht genug?" fragte Dr. Fox. „Konnte nicht wieder<br />

ein Jaguar auf ihrem Weg lauern?"<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Unser Feuilleton: „Schwester Beata", das von unsern Lesern mit<br />

Spannung verfolgt wird, ist nun auch in Heftform erschienen und<br />

kann von jeder Buchhandlung bezogen werden, oder direkt vom<br />

Paliotinerverlag, Goßau (St. Gallen).


M i x e<br />

Angestellte» swd nicht diel foett..."<br />

Wenn ein Chef so von seinem Personal spricht, dann denke ich<br />

mir: Eine feine Firma! Da wird wohl mit der Leitung auch<br />

nicht viel los sein.<br />

Das gleiche denke ich wenn einer meiner Kollegen hässig<br />

über die „Beamten" herfällt. Das hat doch keinen Sinn.<br />

Der Arbeiter und Angestellte der öffentlichen Dienste haben<br />

nur einen Arbeitgeber: und das sind wir, du und ich und<br />

das ganze Schweizervolk. Ein feiner Arbeitgeber wäre das<br />

— wenn er nichts Gescheiteres zu tun wüßte, als sein eigenes<br />

Personal schlechtzumachen.<br />

Ich mache da nicht mit! Ich bin froh, wenn meine Arbeit<br />

anerkannt wird, und ich mag das auch dem Bähnler und Postler<br />

gönnen. Machen sie denn ihre Sache nicht recht? Gibt es<br />

irgendwo auf der Welt pünktlichere Bahnen, eine zuverlässigere<br />

Post, eine sauberere Verwaltung?<br />

K. Pf.<br />

Mitenand gahts besser!<br />

mit einem warmen Wort des Dankes und der Aufmunterung<br />

das interessante Examen.<br />

Wir wünschen dem nächsten Kurs, der bereits am Mittwoch,<br />

den 2. November, beginnt, ebenfalls wieder recht viel<br />

Erfolg!<br />

Sarnen. Obw a l d n e r Künstler auswärts.* An<br />

der vor kurzem veranstalteten Ausstellung „Junge Zürcher<br />

Künstler" im Kunsthaus in Zürich war auch der Bildhauer<br />

Hugo Jmfeld von Sarnen mit 8 kleinern und größern<br />

Plastiken vertreten. Die Jury, die über die eingelieferten<br />

Werke zu entscheiden hatte, hat nicht nur alle seine Arbeiten<br />

angenommen, sondern auch durch die ehrenvolle Placierung<br />

derselben dem jungen Künstler ihre Anerkennung für sein<br />

Kunstschaffen bekundet. — Die Pressekritik schreibt darüber:<br />

„Von den insgesamt sieben Plastikern sei vor allem Hugo<br />

Jmfeld genannt, der mutig genug ist, sich von Marino<br />

Marini, der kriegsüber in der Schweiz wirkte, und neuestens<br />

auch von Germaine Richier, die wohl in, jedoch nicht mit<br />

Zürich verheiratet ist, inspirieren zu lassen; Leonh. O e st e r -<br />

le, der aus jedem Bollenstein einen schönen Kopf und nicht<br />

aus jedem Kopf einen schönen Bollenstein macht." („Die<br />

Tat".)<br />

Die „Weltwoche" würdigt zunächst das Werk von Leonhard<br />

Oesterle, der gewissermaßen in der Naturform die Menschenform,<br />

ein in einem Stück Geröll ein Menschenantlitz verborgen<br />

sehe, und sein Material nur so lange und so leicht bearbeite,<br />

bis diese Menschenform heraustrete. Sie fährt dann fort:<br />

„Das Gegenbild zu Oesterle stellt in dieser Ausstellung der<br />

Schüler Germaine Richiers, Hugo Jmfeld, dar. Sein Material<br />

ist nicht der Stein, der widerstrebt, sondern der Gips, der<br />

nachgibt. Er formt keine Köpfe, sondern ganze Körper, und<br />

zwar expressive Körper. ... Es wäre müßig, die 392 Werke<br />

von 67 Ausstellern einzeln beim Namen zu nennen, lassen sich<br />

doch viele von ihnen um diese Achse gruppieren. Was sich in<br />

der Mitte bewegt und dreht, die kleinen Talente, welche den<br />

artigen Ausgleich suchen, bildet die Großzahl der Ausstellenden.<br />

Sie interessiert weniger."<br />

Kerns. Regierungsrat Anton Ettlin 60-<br />

jährig. (Korr.) In Kerns feierte am Freitag, den 28. Okt.,<br />

Herr Regierungsrat Anton Ettlin, Vorsteher des Staatswirtschaftsdepartementes,<br />

seinen 60. Geburtstag. Die Kernsergemeinde<br />

zuerst, dann aber auch der Kanton Obwalden, wünscht<br />

dem rüstigen und geistig immer frischen Jubilaren alles Gute.<br />

Seit Jahren hat Regierungsrat Ettlin seine besten Kräfte in<br />

den Dienst des Volkes gestellt. Wo immer er mit einer Aufgäbe<br />

betraut worden ist, sei es im Gemeinderat, in der kantonalen<br />

Schatzungskommission, im Kantonsrat oder im Regierungsrat,<br />

hat er seine ganze Persönlichkeit eingesetzt, um in<br />

treuer Pflichterfüllung dem Staate und dem Volke zu dienen.<br />

Der Jubilar darf daher mit Genugtuung und Freude in einer<br />

kleinen Gipfelrast auf ein arbeitsreiches Leben zurückschauen.<br />

Wir wünschen ihm weitere Gesundheit und noch viele Jahre.<br />

Kerns. Kirchliches. (Korr.) Wer am vorletzten Sonntag<br />

die Pfarrkirche von Kerns besuchte, wurde überrascht über<br />

die liebevolle Ausschmückung des Gotteshauses. Mit herbstlichen<br />

Früchten, Korngaben, den reichen Gaben der Natur<br />

haben fleißige Hände eine feststliche Weihe in die Kirche gebracht.<br />

Dadurch wurde der tiefe Sinn des E r n t e f o n n -<br />

t a g e s im Volk vertieft und auf eine schöne Weise gedeutet.<br />

Den fleißigen Menschen, welche die Pfarrkirche derart wunderschön<br />

geziert haben, gebührt Dank.<br />

Giswil. (Korr.) In den Morgenstunden des letzten Montag<br />

sang das Glöcklein der Polenkapelle so eigen wehmütig<br />

sein Ave-Lied. Nicht das Glöcklein ging fort, sondern der am<br />

Strange zog so oft um Gotteslohn, wurde nach langer,<br />

schmerzlicher Leidenszeit zu den Toten gerufen. Es war das<br />

Josef A b ä ch e r l i - S t ä l d i, im nahegelegenen, schönen<br />

Waldheim. Mit 70 Jahren fand sein Leben den würdigen<br />

Abschluß. Mehr Sturm und Leid mußte er mit seiner Familie<br />

erfahren, als daß ihm reichlich Sonnenschein und Freuden mit<br />

zeitlichen Glücksgütern segneten. Und wenn Vater Wächerli<br />

den Kindern keine materiellen Schätze mit ins Leben geben<br />

konnte, so war ihnen Reichtum genug, mit gesunden Gliedern,<br />

einem klaren Verstand und dem guten Willen sich redlich<br />

durchs Leben zu bringen. Treu hat seine Gattin an seiner<br />

Seite gewirkt, ihn mütterlich umsorgt von früh bis spät. Und<br />

als das kleine Marienheiligtum bei seinem Heim erstellt<br />

wurde, versah er gerne den Sigristendienst. Damit hat ihm<br />

sicher der Schöpfer im Wenigen für treu befunden und wird<br />

ihn über vieles setzen, gab ihm reichlichen Lohn, den er hienieden<br />

so oft entbehren mußte. Der Gattin und den Kindern<br />

entbieten wir unsere aufrichtige Teilnahme!<br />

Lungern. Hochw. Herr Neupriester Johann Gasser, Unterweibels,<br />

ist vom hochwüvdigsten Bischof zum Kaplan in Wollerau<br />

ernannt worden. Beste Wünsche und viel Erfolg im<br />

Weinberg des Herrn!<br />

Engelberg. Alt-Regiernngsrat Eduard Cattani 75 Jahre<br />

alt. ag. Hotelier ^und Alt- Regierungsrat Eduard Cattani<br />

kann den 75 Geburtstag feiern. Er war früher Talammann<br />

von Engelberg und während mehreren Amtsperioden Finanzdirektor<br />

des Kantons Obwalden. Seit 40 Jahren ist er<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Stansstad-Engelberg-<br />

Bahn. Beste Gratulationswünsche!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eidgenössische Abstimmung.<br />

spk. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom Freitag<br />

die Volksabstimmung über den Bundesbeschluß lbetr. die<br />

Wetterführung der Wohnbauförderung,<br />

gegen den das Referendum zustande gekommen war, auf den<br />

29. Januar 1 950 festgesetzt.<br />

Kantone<br />

Luzern. Die Bäcker der Zentralschweiz protistieren einmütig<br />

gegen „Monsieur le Bureau". Su. Fast vollzählig erschienen<br />

am Mittwoch die Bäckermeister Luzerns und der übrichen<br />

Zentralschweiz, um zur Brotfrage Stellung zu nehmen.<br />

Sie verlangen, daß sie nicht mehr länger gezwungen werden,<br />

verschiedene Brotsorten herzustellen; für die Herstellung der<br />

Hauptbrotsorte schlagen sie eine Ausmahlung von 80 Prozent<br />

vor. Außerdem sordren sie, daß der Preis des Halbweißmehles<br />

von 64 auf 60 Fr. pro Zentner herabgesetzt wird.<br />

In den verschiedenen Voten wurde betont, daß die Bäcker<br />

nur ungern zum letzten Mittel des „Streiks" greifen würden,<br />

und daß sie zur Verständigung bereit seien; doch böten sie<br />

nicht Hand dazu, die Fehler des sturen „Monsieur de Bureau"<br />

aus die Konsumenten abzuwälzen. Sollten die Verhandlungen<br />

in Bern scheitern, dann würde am 1. November die Herstellung<br />

des Halbweißbrotes — da es sich um eine unrentable<br />

Arbeit handle — eingestellt. 68 000 Flugblätter zur Aufklärung<br />

des Publikums wurden bereits gedruckt und liegen<br />

zur Verteilung in den Bäckerläden bereit.<br />

Luzern. Eine hundertjährige Stadtbürgerin. Su. Am<br />

Samstag, den 29. Oktober, vollendete Frau Adelheid von<br />

Segesser-Peyer in Luzern, in einer für ihr hohes Alter ungewöhnlichen<br />

Rüstigkeit ihr 100. Lebensjahr. Mit dem Namen<br />

ihres Gatten Paul von Segesser sind die bauliche Umgestaltung<br />

der Fremdenstadt am See und einige der repräsentativen<br />

Hotelbauten in und um Luzern eng verbunden. Die<br />

alte Dame mag sich an Zeiten zu erinnern, deren Zustände<br />

uns längst entschwunden sind: an die Jnternierung der Fran-'<br />

zosen im Siebzigerkrieg, an die primitive Kanalisation in<br />

ihrer Vaterstadt, die zur Zeit ihrer Geburt nur etwa einen<br />

Sechstel der heutigen Einwohnerschaft zählte und an die Ein-<br />

' richtung des elekrischen Lichtes, mit dem ihr Haus als erste<br />

Privatwohnung der Stadt zur Bewunderung des Mitbürgers<br />

' ausstaffiert wurde. Die alte Dame freut sich darüber, daß<br />

ihr das Leben so lange erhalten blieb und empfindet dieses<br />

durchaus nicht als Last.<br />

als Finanzminister bleiben auf ihren bisherigen Posten<br />

Im Verteidigungsministerium löst der Widerstandsdemokrat<br />

Plsven den Sozialisten Ramadier ab, und als neuer Arbeitsminister<br />

folgt Segelle seinem Fraktionskollegen Daniel<br />

Mayer. Dessen Namensvertreter Ren6 Mayer übernimmt das<br />

Justizministerium. Das Jnformationsministerium schließlich,<br />

ein bei den Parteien besonders begehrter Posten, geht an den<br />

Volksrepublikaner Teitgen.<br />

Iran wird wieder Persien.<br />

Nach einer Radiomeldung aus Teheran soll die kaiserliche<br />

Regierung Irans beschlossen haben, den Namen des Landes<br />

wiederum in „Persien" abzuändern, um Verwechslungen mit<br />

dem Nachbarstaat Irak vorzubeugen.<br />

Der Funken am Pulversatz.<br />

Belgrad meldet einen ungarisch-jugoslawischen Grenzzwischenfall.<br />

Nach! jugoslawischer Darstellung eröffneten un-<br />

Viehmarkt in Luzern, vom 25. Oktober <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 12 Muni, 37 Kühe, 16 Rinder, 174 Kälber, 740<br />

Schweine, Total 979 Stück.<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 10V kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel, 7—9 Wochen<br />

Ferkel. 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Gaumen<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

2.60—280<br />

2.40—2.50<br />

2 20—2.30<br />

2.30—2.40<br />

2.15—2.20<br />

2. 2.10<br />

2.20-2.30<br />

1.90—2 —<br />

1.60—1.70<br />

1.40—1.50<br />

1.20-1.30<br />

4.20<br />

3.90-4 10<br />

3.20—3.50<br />

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Weltfenster<br />

Frankreich hat wieder eine Regierung»<br />

Die französische Nationalversammlung hat Georges Bidault<br />

mit 367 gegen 183 Stimmen die Investitur erteilt.<br />

Der neue Premier hat hierauf die Zusammensetzung der neuen<br />

Regierung bekanntgegeben. Dem Kabinett Bidault gehören<br />

wiederum Vertreten der Volksrepublikaner, der Soziäliften,<br />

iber Radikalen, ider Widerstandsdemokraten und der Unab-<br />

Hängigen an. Bidault's Vorgänger Queuille und Moch amten<br />

cls Vizemmisterpräsideuten, Moch behält außerdeiu das Innenministcrium.<br />

Schumamr als Außenminister und Petsche<br />

SA777Lz 530


garische Truppen das Feuer auf jugoslawische Grenzwächter.<br />

Belgrad hat gegen diese Provokation Protest eingelegt. Budapest<br />

hüllt sich in Schweigen; man sei, so wird dort erklärt,<br />

vorläufig noch nicht In der Lage, zum Vorfall Stellung<br />

zu nehmen. Es müssen offenbar zuerst Weisungen eingeholt<br />

werden. Ob es sich um einen einmaligen Zwischenfall handelt,<br />

-der die Nerven der jugoslawischen Machthaber prüfen soll,<br />

oder ob diese -Provokation als Auftakt zu einer Reihe von<br />

Zwischenfällen gedacht ist, aus denen sich dann der Kriegszustand<br />

fast als wie von selber ergäbe, kann heute noch nicht<br />

beurteilt werden.<br />

Ohne Kommentar!<br />

Präsident Truman hat das höchste Militärbudg<br />

e t der USA unterzeichnet, das je einem amerikanischen<br />

Präsidenten vorgelegt worden ist. Es beläust sich auf 15,5<br />

Milliarden Dollars.<br />

Khn fyefae und<br />

tutdgemksamec Hast.,.<br />

Radio — Beromiinfter<br />

Mittwoch, 2. November.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.55 Aus Eigenausnahmen. 12.15<br />

Neue Schallplatten. 12.40 Marsch-Mnsik 13.00 Mitenand<br />

gat's besser! 13.10 Forts, des Marschmusik-Konzertes. 13.25<br />

Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Allerlei von zwei bis halbdrei.<br />

15.25 Schulfunk: Dornach 1499. 16.30 Unterhaltungskonzert.<br />

17.30 Kinderstunde. 18.30 Sendung zum Allerseelentag.<br />

19.05 Volkslwderquartet von Radio Bern. 20.02 Ettore<br />

Brero und das kleine Spezialorchester. 20.30 Familie Läderach.<br />

21.25 Mozarts Leben im Spiegel der Familienbriefe.<br />

Donnerstag, 3. November<br />

11.45 Studioorchester. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert.<br />

13.15 Neue Schallplatten für den Opernfreund. 14.00<br />

Notiers und Probiers. 14.15 Die tönende Leinwand. 17.10 Der<br />

Luzerner Walter Ducloux dirigiert. 17.30 Jugendstunde. 18.00<br />

Unterhaltungskonzert. 18.30 Das Sextett Svend Asmussen<br />

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unterhält sie. 19.00 Orchester Dumont. 20.00 Die tragische<br />

Geschichte vom Leben und Sterben des Doktor Johannes Faustus.<br />

21.30 Herbst- und' Jagdlieder.<br />

Freitag, 4. November<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Sinfonie—Oper-Oratorium. 11.45<br />

Brunnenhofsextett. 12.40 Studioorchester. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 15.20 Wiederholung der Schulfunksenduno:<br />

„Bunt sind schon die Wälder..." 16.00 Wunschkonzert für die<br />

Kranken. 16.30 Kammermusich. 18.30 Aus dem Notizbuch des<br />

Reporters. 19.10 Weltchronik. 20.00 Glocken der Heimat —<br />

Musik für d'Allewiler. 20.15 „Polizischt Wäckerli". 22.05 Das<br />

Filmpanorama.<br />

Samstag, 5. November.<br />

11.30 Offenbach-Operettenkonzert. 12.00 Kunst und Künstler.<br />

12.05 Berühmte Stimmen. 12.40 Volkstümliche Klänge.<br />

13.15 Die Woche im Bundeshaus. 14.05 Rund um den Witz.<br />

14.25 Fantasie von Joachim Raff. 16.05 Das Opus Zwei des<br />

jungen Mendelssohn. 16.30 Konzert des Radioorchesters 17.3»<br />

Reiterliches Intermezzo. 18.00 Amerikanische Violinmusik.<br />

18.30 Die Welt der Utopie, Betrachtungen. 19.40 Westschweizer<br />

Chronik. 20.00 Unterhaltungsabend aus Friburg. 22.05<br />

Tagesbericht von den Schützenweltmeisterschaften in Buenos-<br />

Aires.<br />

«Tempo, nichts wie Tempos»...<br />

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Tarnen / Samstag, den 5. NovemM<strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 88 — 1. Blatt<br />

O b A l d n e r H W e l i n ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt für die<br />

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|r. 15. . Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung aus Postscheckkonto VII 1085. - NeuabonnenNn Wen<br />

jederzeit gerne angenommen. "<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli &, Sie., Sarnen. Tel. (041) 860 33<br />

^nsertwnsprcise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

5 i i r f o r g e - e i n A n l i e g e n u n s e r e r Z e i t<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

Aus der Tätigkeit des kantonalen Fürforgeamtes<br />

pro 1948/49.<br />

Dem kantonalen Fürsorgeamt obliegt die Erfüllung der<br />

Fürsorgeaufgaben, die durch eidgenössisches oder kantonales<br />

Recht dem Kanton übertragen sind, unter grundsätzlicher Trennung<br />

vom Armenwesen. Es handelt sich dabei besonders um<br />

die Fürsorge für Greise, Witwen und Waisen, die Winterhilfe<br />

Notstandsaktionen, Mütterberatung, Jugendschutz und speziell<br />

auch die Förderung der Selbsthilfebestrebungen. Die folgende<br />

kurze Aufstellung zeigt, was das kantonale Fürsorgeamt im<br />

vergangenen Jahr unternommen hat, um diesen Aufgaben<br />

gerecht zu werden.<br />

Fürsorge für Greife, Witwen und Waisen<br />

Aus den Ueberschüssen der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

wurden uns vom Bund Fr. 24 869.— überwiesen, zugunsten<br />

von bedürftigen Greisen und Hinterlassenen. Der<br />

Beitrag wurde von den Gemeindefürsorgekommissionen in<br />

engste« Zusammenarbeit mit der Stiftung „Für das Alter"<br />

und der „Pro Juventute" verteilt. Es konnte damit an 217<br />

Greise und Greisinnen, 37 Witwen un>d 35 Waisen eine willkommene<br />

Ergänzung zur AHB-Rente geleistet werden.<br />

Winterhilfe<br />

Die Winterhilfe bietet uns die finanzielle Grundlage ganz<br />

besonders für unsere Fürsorgetätigkeit im Dienste der linderreichen<br />

Familien. Die gute Zusammenarbeit mit dem Zentralsekretariat<br />

in Zürich brachte uns auch im Berichtsjahr<br />

wieder zahlreichen Vorteile. Die Abzeichen konnten ausverkauft<br />

und zugunsten unserer Gemeinde-Fürsorgen ein Reingewinn<br />

von Fr. 2344.— gebucht werden. Das Zentralfekretariat<br />

überwies uns ferner Fr. 6500.— aus seinem Ausgleichsfonds.<br />

Verschiedene Sammlungen in den Gemeinden ergaben<br />

weitere Fr. 6400.—•. Diese Zuwendungen ermöglichten es den<br />

Gemeindefürsorgestellen, Fr. 11800.—- für Unterstützung an<br />

bedürftige Familien auszugeben.<br />

Durch die Winterhilfe kamen wir auch in den Genuß des<br />

reichen Gabensegens, der auf den Aufruf der Glückskette von<br />

Radio Bafel hin zusammengeflossen war. Der Winterhilfe<br />

Obwalden wurden 240 Kilogramm Wolle und 528 Paar<br />

Schuhe zugeteilt. Es befanden sich darunter Waren von ausgezeichneter<br />

Qualität, aber auch weniger wertvolle Gaben<br />

fanden dankbare Abnehmer.<br />

Notstandsaktionen<br />

Die von Bund und Kanton subventionierten Notstandsaktionen<br />

sind zwar mit dem Beginn der Nachkriegskonjunktur<br />

aufgehoben worden. Beibehalten haben wir die populären<br />

Obst- und Kartoffelverbilligungsaktionen. So konnten in Zusammenarbeit<br />

mit der Eidgenössischen Alkoholverwaltung im<br />

Herbst 1948 75 000 kg Aepfel und im Frühjahr <strong>1949</strong> 38 500 kg<br />

Kartoffeln an Minderbemittelte verbilligt abgegeben werden.<br />

Die Preisreduktion, welche ganz zu Lasten der Alkoholverwaltung<br />

ging, betrug ca. Fr. 5.— je 100 kg.<br />

Mütterberatung<br />

Bei der Gründung der Mütterberatungsstelle 1944 wurde<br />

je 1 Nachmittag pro Woche für Sprechftungen vorgesehen.<br />

Wie groß das Bedürfnis nach einer solchen Beratungsstelle<br />

bei den jungen Müttern ist, beweist die Entwicklung, welche<br />

diese Institution seither genommen hat. Zur Zeit gibt die<br />

Fürsorgerin, Fräulein Dom Stockmann, in den Gemeinden<br />

Sarnen, Kerns, Lungern und Engelberg regelmäßig Sprechstunden.<br />

Für das Berichtsjahr registrierte die Mütterberatung<br />

788 Konsultationen und Hausbesuche. —• Die Fürsorgerin<br />

erteilt den Müttern Anleitung zur richtigen Pflege und<br />

Ernährung der Kleinkinder,- durch regelmäßige Kontrolle<br />

wird die Rachitis systematisch bekämpft und Krankheiten und<br />

Anomalien frühzeitig dem Hausarzt überwiesen. Die Mütter<br />

werden angehalten, die teuren Präparate durch gute, einfache,<br />

aber auch viel billigere Rezepte zu ersetzen. Damit kann man<br />

indirekt auch der finanziellen Entlastung der Familien dienen.<br />

Anläßlich der Mütterberatung und den Hausbesuchen trifft<br />

die Fürsorgerin häufig Gebrechliche, denen bei rechtzeitiger,<br />

fachgemäßer ärztlicher Behandlung noch geholfen werden kann.<br />

In Zusammenarbeit mit der „Pro Jnfirmis" wurden letztes<br />

Jahr 56 Fürsorgefälle betreut wie Invalide, Augenkranke,<br />

Taubstumme, Sprachgebrechliche, Schwachbegabte. Das wohltätige<br />

Wirken der „Pro Jnfirmis" sei an dieser Stelle bestens<br />

verdankt.<br />

Jugendschutz<br />

Angeregt durch die Verdingkinder-Aktion der Glückskette beaustragte<br />

der Regierungsrat die Kantonalfürsorgerin und die<br />

Gemeindefürsorgerinnen, alle Pflegekinder im Kanton aufzusuchen<br />

und nachzuprüfen, ob sie recht gehalten und gut erzogen<br />

würden. Das durchschnittliche Resultat der Besuche war'<br />

sehr erfreulich. Es durfte auch konstatiert werden, daß die<br />

Pflegeeltern die Nachfrage nicht scheuten, sondern vielmehr<br />

schätzten. Nur erzieherischen Schwierigkeiten begegnet man<br />

häufig, deren Ursache die ungünstige erbliche Belastung der oft<br />

aus unglücklichen Verhältnissen stammenden Pflegekinder ist.<br />

Förderung der Selbsthilfe<br />

Das kantonale Fürsorgeamt ergriff die Initiative zur<br />

Organisation von hauswirtschaftlichen Fortbildungskursen. Es<br />

bestand im Kanton in dieser Beziehung noch eine Lücke. Bildungsbeflissene<br />

Frauen und Töchter, die ihre Hauswirtschaftlichen<br />

Kenntnisse zu erweitern wünschten, waren auf den Besuch<br />

der Frauenarbeitsschule in Luzern angewiesen, was immer<br />

mit erheblichen Kosten und Zeitverlust verbunden und folglich<br />

nur einem kleinen Kreise möglich war. Der Kanton bewilligte<br />

uns nun einen Beitrag zur Finanzierung von Hauswirtschaftlichen<br />

Kursen. Diese sollen genau nach den Vorschriften der<br />

schweizerischen Fachschulen durchgeführt werden und jedermann<br />

zugänglich sein. Die Organisation erfolgt in engster<br />

Zusammenarbeit mit den örtlichen Müttervereinen und Kongregationen.<br />

Die neuen Kursgelegenheiten fanden freudigen Anklang und<br />

wurden von mehreren Vereinen sofort rege benützt. In Sarnen<br />

veranstaltete die Hausdienstkommission bis Ende Juni 2 Damenfchneiderinnen-,<br />

1 Weißnäh- und 2 Kochkurse. Der Mütterverein<br />

Lungern führte 1 Knabenhosen- und 1 Bügelkurs<br />

durch. In Sächseln organisierte der Mütterverein 2 Bügelund<br />

1 Kochkurs. — Für den Winter <strong>1949</strong>/50 haben zahlreiche<br />

Vereine in erfreulicher Weise ihre Mitarbeit zugesichert und<br />

es konnte ein reichhaltiges Knrsprogramm zusammengestellt<br />

werden.<br />

*<br />

Das Kantonale Fürsorgeamt dankt allen, die es im vergangenen<br />

Jahr durch Verständnis und Mitarbeit unterstützt<br />

haben. Wir werden uns bemühen, unsern Aufgaben auch in<br />

Zukunft möglichst gerecht zu werden und rechnen dabei auf die<br />

Unterstützung der Behörden und der hochwürdigen Geistlichkeit<br />

und auf das Wohlwollen der ganzen Bevölkerung.<br />

O b w a l d e n<br />

Von Poststempeln. Bis ins Spätmittelalter besorgten Klosterboten,<br />

Pilger und reisende Kaufleute das Nachrichtenwefen.<br />

In der Helvetik erklärte man das Postwefen zum<br />

Staatsregal (nutzbares Hoheitsrecht) der Republik. Das Gesetz<br />

vom 15. November 1798 bestimmte, die Post in eigener Regie<br />

zu betreiben und einheitliche Taxen einzuführen. Das Post-<br />

Wesen ging durch die Bundesverfassung von 1848 endgültig an<br />

den Bund über. Seit 1849 betreibt der Bund die eidgenöfsi-<br />

-sche PostVerwaltung gegen Entschädigung an die Kantone.<br />

Die Postmarke diente als amtliches Zahlungsmittel für<br />

Postgebühren ursprünglich nur für die Frankierung der Postfendungen.<br />

Heute wirbt sie auch für Kultur, Verkehr und<br />

Volkswohlfahrt (Juventute-Marken). Die Eidgenossenschaft<br />

gab 1850 die ersten Postmarken heraus, nachdem vorher Zürich<br />

(1843) und Basel (Taube 1845) eigene Marken herausgegeben<br />

hatten.<br />

Die Poststempel dienen seit Jahren der Verkehrswerbung<br />

und der kulturellen Propaganda. St. Moritz hat die Stempel<br />

seit Jahren gewechselt und wirksame Verkehrspropaganda verstanden.<br />

Zum Beispiel zeigt der Stempel heute den schiefen<br />

Turm, das Wahrzeichen von St. Moritz, mit der Beschriftung:<br />

„St. Moritz, Heilbad im Höhenklima 1756 m." Ihm scheint's<br />

der neue schöne Stempel von Lungern nachzutun: Lungerersee-<br />

Partie, Stock, Rucksack und Fisch, Umschrift: „Lungern, See, Erholung,<br />

Berge". Sächseln, mit etwas verzeichnetem Turm,<br />

wirbt für den „Kurort am Sarnersee". Sarnen mit Landenberg<br />

(mit phantastischer Freitreppe) laust ihm den Rang ab<br />

mit der Empfehlung für „Ferien am Sarnersee". Kulturell erinnert<br />

der Poststempel vom Flüeli mit dem Bruderklausenkopf<br />

an die „Bruder Klausen-Heimat", Einsiedeln mit der Klosterfront<br />

an die „1000 Jahre Kulturstätte". Letztere zwei Stempel<br />

gehören wohl zu den sinnigsten.<br />

X<br />

Die katholische Elternzeitschrift „Die Familie" hat mit<br />

dem Oktober den 17. Jahrgang begonnen. Eine begrüßenswerte<br />

Neuerung soll dabei erwähnt sein. Bisher war für die<br />

Bäuerinnen eine eigene Beilage beziehbar, die aber auch extra<br />

bezahlt werden mußte. Nun sind die Beiträge für die Landfrauen<br />

in das Hauptblatt hereingenommen, wodurch der Bezug<br />

des Blattes verbilligt wird. Die grundsätzlich katholischen<br />

Erziehungsgedanken verdienen in unseren Familien beachtet<br />

zu werden, wenn wir unserer Erzieherpflicht vor Gott genügen<br />

wollen. Kein katholisches Haus hat es nötig, seine Erziehungsberatung<br />

aus einer neutralen Gulaschküche zu beziehen. ::<br />

Vom Straßenlärm. vz. „Jetzt wemmer eis jodele"! Es<br />

sind meistens nicht die besten Jodler, die es in weinseliger<br />

Hochstimmung nach der Polizeistunde und vor der Wirtshaustüre<br />

noch übernimmt, eins zu jödelen. Wenn im Umkreis von<br />

500 Meter kein Haus steht, dann kann man gegen den unbändigen<br />

Ausbruch menschlicher Daseinsfreude nichts einwenden.<br />

Wenn aber das Gluggsi in Fortissimo mitten auf<br />

dem stillen Dorfplatz oder in Kurorten losgelassen wird, daß<br />

alle Schläfer wie bei Feueralarm aus den Betten geweckt<br />

werden, dann ist dieser eidgenössische Lieblingssong, gelinde<br />

gesagt, eine Takt- und Rücksichtslosigkeit.<br />

Aber es ist dies bei weitem noch nicht der schlimmste Straßenlärm.<br />

Abgesehen von den Autos mit Kompressoren, die<br />

gelegentlich ihre Auspufffalven in die nächtliche Ruhe stieben,<br />

sind es vor allem die Motorradfahrer, die nachgerade<br />

zu einer unerträglichen Belästigung des Publikums geworden<br />

sind. An großen Dnrchgangsstraßen, wie am Gotthard,<br />

Schwester<br />

ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Ach, Herr Oberarzt, deren gibt es hier nicht mehr so<br />

viele, daß man jedesmal einem begegnen müßte."<br />

„Und dann ohne jede Begleitung," warf der Major kopsschüttelnd<br />

ein. Beata lachte laut auf.<br />

^<br />

„Ja, ja," sagte der Gouverneur. „Ihre damaligen Begleitet<br />

haben sich abscheulich benommen. Ich schäme mich,<br />

wenn ich daran denke."<br />

u<br />

„Aber, Exzellenz, das dürfen Sie nicht so tragisch nehmen<br />

meinte Beata. „Die Leute taten damals das klügste, was ste<br />

tun konnten. Und es ging ja gut."<br />

„Schwester, kann ich nicht bei ihnen Schießunterricht nehwen?"<br />

fragte Williams. „Ich zahle Ihnen für jede Stunde<br />

ein Pfund."<br />

„Das ist ein Wort, Herr Oberleutnant. Aber nur bis zur<br />

Änkunft meines Dampfers.<br />

39<br />

„Kommen Sie denn nicht nach Corozal zurück?" Leutnant<br />

Strathford sprach die Frage aus. „Die Schwestern warten<br />

schon lange auf Sie."<br />

„Nein, Herr Leutnant. Ich fahre heim."<br />

„Wie? Auf Urlaub?" fragte der Gouverneur.<br />

„Es sieht nicht danach aus. Wahrscheinlich kehre ich nie<br />

mehr zurück."<br />

„Was?" „Unmöglich!" „Warum denn?" „Sie werden hier<br />

gebraucht." „Eine tolle Geschichte das." Alle riefen durcheinander.<br />

„Ihr Fortgang bedeutet für die Kolonie einen großen<br />

Verlust," sagte der Gouverneur mit ernster Betonung.<br />

„Nicht doch, Exzellenz," wehrte Beata ab. „Kein Mensch<br />

ist unersetzlich."<br />

„Sie scheinen nicht eimal zu wissen, was Sie hier geleistet<br />

haben," böharrte Sir Bulwer.<br />

„Nicht mehr als ich konnte und darum auch verpflichtet<br />

war.<br />

Die Ordonnanz meldete: „Essen ist aufgetragen."<br />

„Ich darf Sie wohl nicht einladen, Schwester?" fragte der<br />

Gouverneur.<br />

„Nein, danke sehr, Exzellenz." Sie erhob sich.<br />

„Ich kenne Ihre klösterlichen Gewohnheiten und achte<br />

sie. Ich darf Sie aber bitten, nochmals bei mir vorzusprechen.<br />

Womöglich heute noch. Ich habe Ihnen Wichtiges mitzuteilen.<br />

Was Ihre Reise betrifft."<br />

„Schön. Paßt es Euer Exzellenz um fünf Uhr? Gnt ich<br />

werde kommen."<br />

2. Kapitel<br />

Pünktlich um fünf Uhr betrat Schwester Beata die Treppe<br />

des Gouvernements. Oberleutnant Williams erwartete sie<br />

und führte sie in das Arbeitszimmer des Gouverneurs.<br />

„Und nun, mein lieber Williams," sagte Sir Bulwer, nachdem<br />

er Beata kurz begrüßt hatte, „möchte ich wenigstens eine<br />

Viertelstunde ungestört sein. Was ich der Schwester zu sagen<br />

habe ist nichts für Ihre Ohren. Jetzt noch nicht."<br />

Williams ging nach einem militärifchen„Sehr wohl, Exzellenz"<br />

hinaus. Aber das Verhalten seines Vorgesetzten war


Axenstraße, Brünig und andere, an Fest- und Feiertagen,<br />

wenn es nächtens heimzu geht und man noch einige Kilo-<br />

Meter ouf der wenig begangenen Landstraße einbringen möchte,<br />

dann geht zuweilen in des Wortes richtigen Bedeutung<br />

— der Teufel los.<br />

Während die großen autotouristischen Verbände, der<br />

A. C. S. und T. C. S., in ihren Vereinsblättern immer wieder,<br />

und mit gutem Erfolg, auf anständiges Fahren und<br />

möglichster Lärmverhütung drängen, scheint den Motorradfahrern<br />

kein Mensch beizukommen. Wer ein Krachvehikel hat,<br />

darf es schießen und knattern lassen, das gehört scheinbar<br />

zum motorradsportlichen Hochgefühl. Wir haben schon in<br />

einem frühern Artikenl, „Groß im Lärm und klein im Geiste",<br />

auf diesen üblen Zustand hingewiesen. Inzwischen haben<br />

sich die Klagen und Beschwerden erheblich vermehrt.<br />

Wenn diese ledergepanzerten Marsbewohner, mit Sturzhslmen<br />

bewehrt und den Beobachter aus dem Soziussitz durch<br />

die engen und stillen Gassen eines Dorfes stieben, dann —<br />

Bahn frei, oder Kranz bestellen.<br />

Wir wären die letzten, die nicht den Motor-Tourismus<br />

oder Motor-Sport als zeitgemäße Freizeitbeschäftigung anerkennen<br />

würden, die Rennen sind ja im Grunde genommen<br />

nur die extremste Form des modernen Fortschritts, aber<br />

die Auswüchse! Hier muß eingeschritten werden! Es ist eindemokratisches<br />

Recht, daß sich nicht eine erdrückend überwiegende<br />

Bürgermehrheit einen dauernden nächtlichen Krachterror<br />

gefallen lassen mutz. Wer anständig 'fährt und besonders<br />

in späten Nacht- oder frühen Morgenstunden mit- gedrosselten<br />

Motor durch Ortschaften zieht, braucht sich durch<br />

unsern Protest nicht betroffen zu fühlen. Für die andern<br />

aber gib es keine andere Möglichkeit mehr, als Kontrolle,<br />

straff durchgeführte Verkehrsordnung und -Strafe, die bis<br />

zum Entzug der Führerbewilligung zu gehen hat.<br />

Der Fremdenverkehr in der ZentralschWeiz im Monat<br />

August <strong>1949</strong>. Erfreulicherweise konnten die Hotels und Fremdenpenfionen<br />

in unserem innerschweizerischen Verkehrsgebiet •<br />

gegenüber 1948 einen um 11 400 U Übernachtungen bessern<br />

Besuch aus dem Ausland registrieren. Leider stand dieser<br />

Zunahme ein Ausfall von 13 000 Logiernächten von Schweizergästen<br />

gegenüber, so daß das Gesamtergebnis nicht so gut<br />

aussiel wie im August des Vorjahres. Den größten Beitrag<br />

an dem etwas umfangreichern Auslandverkehr leisteten mit<br />

21 000 Logiernächten, was einer Zunahme von 50 Prozent<br />

entspricht, die Nordamerikaner. Der Zustrom aus England<br />

war nur ganz unbedeutend stärker als im August 1948. Seitener<br />

als im Vorjahre trafen Gäste aus den übrigen wichtigen<br />

Herkunftsländern ein.<br />

Den größten Zuwachs an Uebernachtungen verzeichneten<br />

Kerns (+ 36 %), Seelisberg (+12und Rigi (+ 11»/«),<br />

während Einsiedeln und Schwyz gegenüber dem Vorjahre<br />

etwelche Einbußen auf die Logiernächteziffern erlitten. Wie<br />

in den Fremdenzentren Luzern, Vitznau, und Weggis waren<br />

im Berichtsmonat auch die Hotels und Pensionen von Lungern<br />

voll besetzt. Sehr gut ausgenützt wurde serner die Be-<br />

Herbergungskapazität von Stansstad-Fürigen (93 °/c), Gersau<br />

(89 o/o), Seelisberg und Hergiswil (88 %), sowie von Bekkenried<br />

(86%). Die Gaststätten von Andermatt, Brunnen und<br />

auf dem Bürgenstock waren zu drei Viertel, diejenigen der<br />

andern Ferienorte der ZentralschWeiz dagegen etwas schwächer<br />

besetzt.<br />

Kreisturnverband IV Luzern Ob- und Nidwalben, Am<br />

23. Oktober versammelten sich die Delegierten der verschiedenen<br />

Ob- und Nidwaldner Turnvereine sowie der Turnvereine<br />

Horw, Kriens und Vitznau zur alljährlichen Delegiertenversammlung<br />

im Hotel Winkelried in glatts.<br />

Der Vorsitzende, Herr Louis Wobmann, konnte nebst 25<br />

Delegierten auch den Kantonalpräsidenten, Herr Alex Gilli<br />

sowie ein Vertreter des Gemeinderates Stans, Herr Gemeinderat<br />

Businger begrüßen. Er rügte die schwache Beteiligung,<br />

was in erster Linie auf den Oberturnevkurs in Luzern<br />

zurückzuführen war. Aber auch manchen verlockte das<br />

schöne Herbstwetter zu einem Spaziergang. Vom Bericht<br />

über das Kreisturnfest in Sarnen sowie vom Ergebnis<br />

der Festrechnung mit einem Reingewinn von Fr. 258.38<br />

wurde befriedigend Kenntnis genommen. Der statutengemäße<br />

Beitrag von 20 %> wurde der Kreiskasse abgeliefert.<br />

Kreispräsident Wobmann verdankte nochmals dem Turnverein<br />

Sarnen sowie dem Organisationskomitee mit Herrn<br />

Josef Businger an der Spitze und seinem Mitarbeiterstab die<br />

flotte Durchführung des von vollem Erfolg gekrönten VII.<br />

Kreisturnfestes.<br />

Die Kreiskasse schließt mit einer Vermögensvermehrung<br />

von Fr. 128.91 gut ab.<br />

Das Arbeitsprogramm 1950 sieht das Kantonalturnfest<br />

im Mittelpunkt, das vom. Turnverein Kaufleute in Luzern<br />

ihm neu und ungewohnt. Sonst hatte der Gouverneur nie<br />

ein Geheimnis vor ihm. Er wußte ja, daß er sich auf seine<br />

Verschwiegenheit verlassen konnte. Und nun? Eine Vermutung<br />

stieg in ihm auf. Sollte der Chef vielleicht im Sinne<br />

haben, seine Gezelte in Honduras für immer abzubrechen?<br />

Der Gedanke war schmerzlich, quälte ihn. Sir Bulwer war<br />

ihm immer wie ein Vater gewesen. Und nun stand er da und<br />

sollte warten. Eine Viertelstunde wenigstens. Nein, das hielt<br />

er nicht aus. Er brauchte jemand, mit dem er sich aussprechen<br />

konnte. Er lief zu Dr. Fox.<br />

Der war gerade von einer langen Siesta aufgestanden<br />

und rieb sich den Kopf.<br />

„Der Wein, der verflixte Wein!", rief er den Ankommen,den<br />

ent 9 e 9 en - »Bor Tisch vertrag ich einfach nichts.<br />

Allem, was soll man tun, wenn solche Gründe nötigen!"<br />

„Sunt quinque causae bibendi!", rezitierte Williams.<br />

„Himmel, jetzt fängt der Mensch noch lateinisch an! Aber<br />

mir brummt der Schädel. Schon habe ich zwei Tabletten<br />

geschluckt, um abends einigermaßen auf der Höhe zu sein<br />

Aber", unterbrach er sich, „warum eigentlich kommen Sie zu<br />

dieser ungewohnten Zeit hierher gesaust? Sie haben wohl<br />

mal wieder nichts zu tun, was?"<br />

„Der Alte hat mich herausgeworfen. Höflich natürlich,<br />

aber immerhin ...!" "<br />

„Warum denn?"<br />

„Weiß ich das? Die Schwester ist bei ihm. Sie besprechen<br />

Geheimnisse."<br />

durchgeführt wird. Die Versammlung bestimmte Sarnen als<br />

nächsten Tagungsort, und nahm von den Orientierungen des<br />

Eidg. Delegierten, Herr Otto Vlach, Kenntnis.<br />

Um 17.15 Uhr konnte der Präsident die gut verlaufene<br />

Versammlung schließen.<br />

tr.<br />

Interkantonale Landes-Lotterie. Der Haupttreffer von<br />

Fr. 50 000.— der Oktober-Tranche wurde von einem Hilfsarbeiter<br />

aus der Jnnerschweiz eingelöst, während der Treffer<br />

von Fr. 5 0(X).— einem Fabrikarbeiter aus dem Kanton<br />

St. Gallen zufiel.<br />

Die nächste Ziehung findet am 10. November in Zürich<br />

statt.<br />

Akademisches. An der Handelshochschule St. Gallen haben<br />

die Herren Hans Leucht mann von Sarnen, Sohn von<br />

Zeichnungslehrer Karl Leuchtmann, und Hans Niederberger,<br />

Alpnach, Sohn des Josef Niederberger-Rengger,<br />

Schoried, ihr Abschlußexamen der Staatswissenschaften mit<br />

bestem Erfolg bestanden. Den beiden Staatswissenschaftlern<br />

herzliche Gratulation zu ihrem Lic. rer. publ. und die besten<br />

Wünsche auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn!<br />

Unteroffiziersverein Obwalden. Beim diesjährigen Wettkämpf<br />

im Gewehrschießen des Schweizerischen UOB, der in<br />

den einzelnen Sektionen durchgeführt wurde, beteiligten sich<br />

in unserer Sektion 27 Mitglieder.<br />

Bei einem Sektions-Durchschnitt von 72,12 Punkten erzielten<br />

die besten Resultate: Major Durrer Franz, Alpnach,<br />

91 P., Gefr. Jmfeld Walter, Sarnen, 85 P., Fw. Wolfisberg<br />

Josef, Sarnen, 82 P., Kpl. von Wyl Hans, Sarnen, 78 P.,<br />

Kpl. Müller Julian, Sarnen, 77 P., Kpl. Ettlin Alois,<br />

Schwendi, 77 P., Wm. Keifet Arnold, Kerns, 74 P., Kpl.<br />

Bucher Albert, Sachsein, 73 P.<br />

Kartenspende „Das Band" 1343. In diesen Tagen versenbet<br />

die Vereinigung „Das Band" in alle Haushaltungen der<br />

deutschen Schweiz 6 reizende Glückwunschkärtchen. Viele wird<br />

es freuen, daß sie wieder von der feinsinnigen Schaffhaufer<br />

Künstlerin Annelies Bollinger entworfen sind. In ihrer<br />

schlichten, sinnigen Art werden sie gefallen und für das Selbsthilfewerk<br />

der Kranken und Genesenden werben, welchen die<br />

Aktion wieder die nötigen Mittel zur Durchführung ihrer sozialen<br />

Nachfürsorge an Tuberkulosekranken verschaffen<br />

soll.<br />

ZUM Tode von alt Vermesslmgsdirektor Oberst Baltensperger,<br />

Dr. h. c., Bern, wird uns noch geschrieben:<br />

Am vergangenen Samstag fand in Bern die Trauerfeier<br />

für Oberst Baltensperger statt, der im Alter von 67 Jahren<br />

nach langer Krankheit, kurze Zeit nach seinem Rücktritt als eidgenössischer<br />

Vermessungsdirektor, verstorben ist. Herr Oberst<br />

Baltensperger wurde im Kanton Obwalden in den Aktivdienstjähren<br />

1942—1945 eine bekannte Persönlichkeit. Als Genieches<br />

des zweiten Armeekorps führte er in unserem Kanton eine<br />

Reihen von Stratzenanlagen durch. Es waren vor allem die<br />

Behörden der Gemeinden Alpnach, Sarnen, Sächseln und<br />

Kerns, mit denen er in Verbindung treten mußte wegen der<br />

zur Ausführung geplanten Projekte. Sein Verkehr mit den<br />

kantonalen und Gemeindebehörden war immer sehr konziliant<br />

und äußerst verständnisvoll. Er trat mit klaren Dispositionen<br />

vor die Behörden. Von den ausgeführten Projekten seien erwähnt:<br />

Die Straßen Alpnach-Ennetmooserberg, Alpnach-<br />

Siebeneich-Kerns, Sarnen-Flüeli-Sachseln, die linksseitige<br />

Melchtalerstraße, Grnnderberg-Lütholdsmatt in Alpnach und<br />

die hohe Brücke über die Melchaa im Flüeli.<br />

Alle diese Anlagen, die mit wenig Mitteln ab fetten des<br />

Kantons und der betreffenden Gemeinden großenteils durch<br />

die Internierten ausgeführt werden konnten, sind ein bleibendes<br />

Denkmal für Herrn Oberst Baltensperger. Wenn ihm der<br />

Regierungsrat vor anderthalb Jahren an seinem Krankenlager<br />

eine Wappenscheibe (Bruder Klaus als Rottmeister) überreichen<br />

ließ, so hat sie damit nur ein kleines Zeichen der Dankbarkeit<br />

u. Anerkennung dargeboten. Als die zwei Delegierten<br />

des Regierungsrates ihm das Geschenk überreichten, war er<br />

tief ergriffen, und die Tränen waren ein Zeichen der innern<br />

Rührung. Mit Freude sprach er vom liebgewordenen <strong>Obwaldner</strong>ländchen.<br />

Schon todkrank, interessierte er sich sehr für<br />

die weitere Förderung der Arbeiten an der Kleinteilerbergstraße.<br />

Am meisten war er stolz, und dies mit Recht, auf die<br />

schöne Melchaabrücke.<br />

Es seien aber auch die Arbeiten des sehr pflichtgetreuen<br />

eidgenössischen Beamten als Vermessungsdirektor nicht vergessen.<br />

Er führte in den meisten Kantonen nach neuesten wissenschaftlichen<br />

Richtlinien die Landesvermessung durch.<br />

Herr Oberst Baltensperger hat eine gewaltige Arbeit geleistet.<br />

Der Kanton Obwalden ist ihm zu ganz besonderem<br />

Dank verpflichtet. Wir werden ihm ein dankbares und ehrendes<br />

Andenken bewahren. G. O. -<br />

„Hm, hm! So, so!", machte Dr. Fox. „Vielleicht ist<br />

meine Vermutung dann wieder mal ganz richtig. Wissen<br />

Sie? Als ich mich nach Tisch in sanften Kurven heimwärts<br />

schlängelte, flog'mir die Frage durch den Kopf, ob die heutige<br />

Parade nicht noch etwas anderes zu bedeuten hätte. Und da<br />

kam mir der Gedanke, der Alte könnte wohl beabsichtigen,<br />

uns für immer zu verlassen."<br />

„Merkwürdig! Ich dachte vorhin dasselbe. Darum kam<br />

ich her. Aber einen Grund für diese Vermutung kann ich nicht<br />

entdecken."<br />

„Gründe gibt es massenhaft. Erstens hat er hier lange<br />

genug Dienst getan. Zweitens ist er alt genug, um sich pensionieren<br />

zu lassen. Drittens hat er es nicht nötig, sich noch<br />

länger mit uns herumzuärgern."<br />

„Stopp, Doktor, stopp! Von Aerger kann keine Rede fein.<br />

Ich wünschte mir nie einen besseren Chef!"<br />

„Ich auch nicht, doch hoffe ich, mit Longwood auch ganz<br />

gut auszukommen. Ein Menschenfresser ist er wirklich nicht.<br />

Und Sie als Distriktschef von Stann Creek haben erst recht<br />

keinen Grund, die Zukunft durch eine schwarze Brille anzusehen."<br />

„Tja, das sagen Sie so leichthin. Aber wenn ein neuer<br />

Herr kommt?"<br />

„Wozu sich Sorgen machen über das, was kommen kann<br />

oder könnte? Zum Aergern ist später noch Zeit."<br />

Sarnen. Volkshochschule. Der nächste Vortrag im<br />

Rahmen der Vortragsreihe „Europäische Orientierung" findet<br />

wegen anderweitiger Besetzung des Metzgernsaales und verschiedener<br />

auf die vorgesehene Zeit angesagten Versammlungen<br />

nicht am nächsten Sonntagabend, sondern erst Sonntag,<br />

den 13. November, statt.<br />

Sarnen. Nach Ableben des bisherigen verdienten Gemeindeweibels<br />

Josef Dillier ist die Stelle im letzten Amtsblatt zur<br />

Neubesetzung ausgeschrieben. — Anmeldungen sind bis zum<br />

10. November dem Gemeindepräsidenten einzureichen.<br />

Vibelkurs in Sarnen. (Eing.) Die obwaldnerische Lehrerschaft<br />

wurde aus Montag, den 21. Okt., zu einem Bibelkurs<br />

im Schulhaus Sarnen zusammenberufen. Herr Dr. Jof. Hetz<br />

eröffnete als Erziehungsdirektor den Kurs und vermochte mit<br />

seinen Worten die ehrfürchtige Einstimmung zu erwecken. H.H.<br />

Dr. Gutzwiller - Zürich gab in seinem zweiteiligen Reserat<br />

wertvolle geschichtliche, landschaftliche, gesellschaftliche und<br />

politische Hintergründe des Lebens Jesu. Manches dunkle<br />

Bibelwort, die Taten Christi selbst leuchteten plötzlich dem<br />

Verständnis aus. Dabei erlaubte die kurze Zeit eigentlich nur<br />

einige ganz auserlesene Proben aus dem tiefen Wissen des<br />

hochw. Redners.<br />

Im Hotel Metzgern fand man sich zum tadellos zubereiteten<br />

und gewandt servierten Mittagessen. Das ermöglichte, die<br />

Tagesarbeit zur festgesetzten Zeit fortzusetzen.<br />

H. H. Pfr. B ö f ch - Langnau zeigte an zwei frisch gestalteten<br />

Lehrübungen mit Knaben der 2. Klasse und Schülerinnen<br />

der 6. Klasse, wie die Bibel mit dem Kinde erarbeitet<br />

wird. Sie standen unter dem Gedanken, aus jeder Bibelstunde<br />

fürs tägliche Leben die praktische Anwendung zu finden und<br />

dadurch stets etwas besser zu werden.<br />

Dem h. Erziehungsrate, besonders H. H. Inspektor<br />

Britschgi, dem das große Verdienst der vortrefflichen Referentenwahl<br />

und die Programmgestaltung zukommt, aber auch<br />

den HH. Referenten sei diese wertvolle Bildungsgelegenheit<br />

bestens verdankt.<br />

Sarnen. (Korr.) Letzten Samstag, den 29. Oktober, wurde<br />

auf dem Sonnenplateau von Montana im Wallis unter Beteiligung<br />

der Berner und Walliser Regierung eine neue alpine<br />

Heilstätte des Kantons Bern eingeweiht, für die ein<br />

Kostenbetrag von 10,8 Millionen Franken aufgewendet werden<br />

mußte. Dies ergibt bei 290 Patientenbetten einen Aufwand<br />

von etwas über Fr. 36 000.— pro Bett. Chefarzt der<br />

neuen bernischen Heilstätte ist Dr. med. Willi K ü ch l e r, von<br />

Sarnen. Möge ihm die schöne Aufgabe, die ihm hier gestellt<br />

ist, reiche Befriedigung bringen!<br />

Sarnen-Oberwilen. (Eing. aus Giswil.) Wieder sah Mutter<br />

Theresia F a n g e r - B r i t s ch g i den Herbst ins<br />

Land ziehen, der Schweiß und Mühen treuer Bauernarbeit<br />

reichlich lohnte. Ihr selber war er deshalb ein willkommener<br />

Gast, daß sie, von langer, schwerer Krankheit genesend, von<br />

der Wärme der sonnigen Tage neue Hoffnung und Zuversicht<br />

schöpfen durfte, der Familie noch lange als liebende Mutter<br />

erhalten zu bleiben. Im unerforfchlichen Plan eines Höheren<br />

war es aber anders bestimmt. Als am 17. Oktober die Morgensonne<br />

in ihrem heimeligen Neuhaus sich widerspiegelte, zog<br />

Mutter Fanger fröhlich aus. Wer ahnte wohl, daß ihr Weg<br />

zur Kirche das Ziel der Ewigkeit inne gehabt? Von Unwohlsein<br />

und Herzbeschwerden ergriffen, führte man sie wohlwollend<br />

in die Psarrstube, wo ihr aber bald der Todesengel befahl,<br />

dem Rufe des Allmächtigen zu folgen.<br />

Mutter Theresia Fanger stand im 69. Lebensjahr. In ihr<br />

neigte sich ein Leben, das nur Mutterliebe und Muttertreue<br />

kannte, Arbeit von früh bis spät, Opfer und Hingabe für die<br />

Familie. Als gute Christin lehrte sie die Kinder Gott suchen<br />

im Gebet wie auch in bittern Prüfungsstunden, so in Freud<br />

und Glück. Sie beugte sich dem Willen Gottes, als ihr der<br />

liebe Gatte vor bald 20 Jahren im Tode voranging, wie auch<br />

vor wenigen Jahren einer der Schwiegersöhne durch tragischen<br />

Unglücksfall. Wissend, daß Gott jene prüft, die er liebt,<br />

hat sie alles Gottgefügte in ihren Lebensplan geordnet. Wenn<br />

auch der Mutter Herz im guten Tode stillestand, stirbt ja die<br />

Liebe nicht. Denn wahre Herzenstugend in die Familie gepflanzt,<br />

ist wie ein Stern in dunkler Nacht, der in ewiger<br />

Klarheit einst zusammenführt, was hienieden bitter getrennt<br />

wurde. Den Trauerfamilien unsere herzliche Teilnahme!<br />

Kerns. * Die Harmonie-Musik Kerns unter der bestausgewiesenen<br />

Direktion von Jos. Garovi lädt zu einem<br />

Herbstkonzert mit ausgewählten Märschen und Konzertstücken<br />

ein. Dazu hat eine Theatergruppe unter der rührigen<br />

Regie von Julian Dillier das bekannte Lustspiel von<br />

Maliers „Der eingebildete Kranke" in der Dialektverfassung<br />

unter dem Titel „D' rGruchsi" eingeübt. An heiterm Vttgnügen<br />

wird's da den Zuhörern und Zuschauern nicht fehlen.<br />

„Sie haben recht! Jedenfalls wird es gut sein, wenn wir<br />

unsere Vermutung für uns behalten. Wir würden sonst den<br />

andern und dem Alten selber auch die Laune verderben."<br />

„Wenn Ihre Berufung in die Heimat auch wirklich eine<br />

Beförderung darstellt", sagte der Gouverneur, „so scheint sie<br />

mir doch nicht sehr begehrenswert. Sie werden in der Heimat<br />

wohl kaum jemals die Freude haben, ein Pferd besteigen<br />

zu dürfen."<br />

„Das hat allerdings für immer ein Ende", entgegnete<br />

Beata mit einem wehmütigen Unterton.<br />

„Damit verzichten Sie auf die einzige Freude die Sie<br />

vom Leben haben."<br />

„Ach nein, Exzellenz." Nun konnte sie wieder lachen. „Es<br />

gibt noch höhere Freuden. Auf alles andere hatte ich ja schon<br />

beim Eintritt ins Kloster verzichtet. Daß ich den Verzicht<br />

nochmals erneuern muß, was liegt daran? Befehl ist Befehl.<br />

In der Erfüllung des göttlichen Willens liegt für den Menschen<br />

das größte Glück."<br />

Sir Bulwer blieb einige Augenblicke still und nachdenklich.<br />

Dann sagte er: „Glücklich der Mensch, der so denken<br />

kann wie Sie." Und dann nach einer weiteren Pause: „Hat<br />

man Ihnen den Weg für die Heimreise vorgeschrieben?"<br />

„Nein, man setzt voraus, daß ich mich nach den gegebenen<br />

Verhältnissen und Umständen richte."<br />

*


Das Verkehrsnetz des Geistes<br />

Wer auf einer Landkarte ein Verkehrszentrum ins Auae<br />

faßt? gewahrt sternfornig ausstrahlende Verkehrslinien die<br />

teils zu andern Zentren laufen, teils sich mannigfaltig'verzweigen,<br />

um wie das Astwerk eines Baumes ins ganze Land<br />

herauszugreifen. Dem Verkehrsnetz vergleichbar ist die Aus-<br />

5reitungsweije geistiger Haltungen und Strömungen % den<br />

wichtigsten Zentren im geistigen Leben eines Volkes zählen<br />

seit jeher die U n t ö e r f i t ä t e n. Sie bauen jedes Jahr wieher<br />

neue unsichtbare Verkehrswege in alle Windrichtungen<br />

hinaus, indem sie die von ihnen geformten und ausgebildeten<br />

Licnjctjen tu bte ©täibtc und ms fetne Dorf entsenden<br />

Aus ihren Schülern werden Priester und Erzieher Lehrer<br />

und Forscher, Schriftsteller und Redaktoren, Aerzte und Richter,<br />

Politiker, Verwaltungsleute und Berufsoffiziere, Manner<br />

der Wirtschaft und Träger von vielen andern Berufen,<br />

mit denen ein Einfluß auf einen großen Kreis von Mitmenschen<br />

verbunden ist.<br />

Aus diesem Vrekehrsnetz eilt der auf den Universitäten<br />

herrschende Geist, der während der Studienjahre die Weltund<br />

Lebensanschauung jener Berufsträger formt, durch das<br />

Land und wirkt sich im ganzen Volke aus. Einer Universität,<br />

die mit anerkannter wissenschaftlicher Tüchtigkeit einen kerngesunden<br />

katholischen Glauben verbindet, kommt deshalb für<br />

das christliche Antlitz des Schweizervolkes entscheidende Bebeutung<br />

zu. Wir besitzen eine solche Hochschule in der katholischen<br />

'Universität zu Freiburg. Keine<br />

Mühe darf gescheut werden, sie zu einem geistigen Verkehrszentrum<br />

auszubauen, das immer kraftvoller ins private und<br />

öffentliche Leben der Schweiz hinauswirkt. I. S.<br />

Alpnach. (Eing.) Glückswunsch zur goldenen Hochzeit! Am<br />

13. November feiert in Alpnach, Alois und Theresia Britschgi-<br />

Frunz, das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar steht im<br />

8»., seine Lebensgefährtin im 78. Lebensjahr. Beide erfreuen<br />

sich noch körperlicher und geistiger Gesundheit. Wir entbieten<br />

ihnen unsere herzlichsten Glückswünsche und hoffen, daß ihnen<br />

weiterhin Glück und Gottessegen beschieden sei.<br />

Alpnach. Niederjagd — auf Wildgänse? * Die Jagd auf<br />

Rchböcke ist mit dem 17. Oktober zu Ende gegangen, die Jagd<br />

aus die Hasen am 30. November, die Jagd auf die übrigen<br />

jagdbaren Tiere bleibt bis Mittwoch, den 14. Dezember offen.<br />

Zu ihnen wären wohl auch die W i l d g ä n f e zu zählen, die<br />

ein Leser unseres Blattes am Donnerstagmorgen über Alpnach<br />

gesichtet haben will. Diese ornithologische oder jadgzoologische<br />

Seltenheit konnte man dem Berichterstatter freilich<br />

nicht gleich glauben. Man mußte eher an Bismark denken:<br />

„Jäger ist er nicht, aber der Hang zur Uebertreibung ist da".<br />

Nachforschungen ergaben, daß wir uns mit Bismark doppelt<br />

getäuscht haben. Die 9 Wildgänse wurden auch anderweitig<br />

gesichtet, wie sie in wunderschöner Keilstasselung nur etwa<br />

50 m über dem Boden über Alpnach flogen. Und unser Re-<br />

Porter ist ein begeisterter Jünger Dianas. Warum er nicht<br />

schoß? — Der Donnerstag ist in Obwalden Schontag für<br />

die Niederjagd!<br />

Aus der Nidwaldnee Nachbarschaft<br />

Ein Belosahrer wird von einem ObAialdner Auto übersahren.<br />

ag. Der 60jährige Bauarbeiter Eduard Kaiser aus<br />

Stans, wurde am Freitagabend auf der Straße Stans-Allweg-Ennetmoos,<br />

von einem Richtung Obwalden fahrenden<br />

Auto überfahren. Eduard Kaiser fuhr mit seinem Fahrrad<br />

vom Arbeitsplatz nach Hause. Er erlitt bei dem Unfall schwere<br />

innere Verletzungen, denen er in der Nacht zum Samstag<br />

im Kantonsspital von Stans erlag.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Der Kanton Zürich — ein Kleinbauernkanton.<br />

„Wir lesen in der „Ostschweiz": „Ueber die Struktur der<br />

zürcherischen Landwirtschaft bestehen in weiten Kreisen ganz<br />

falsche Vorstellungen. Mon spricht sehr gerne von den zürcherischen<br />

Großbauern und hat gar keine Ahnung davon, wie<br />

dünn in Tat und Wahrheit diese Großbauern im Kanton Zürich<br />

gesät sind. Einen interessanten Einblick in den Aufbau<br />

der zürcherischen Landwirtschaft vermittelt uns die Aufteilung<br />

des Kuhbestandes vom vergangenen April anläßlich der<br />

„Das ist gut", meinte der Gouverneur mit sichtlicher<br />

Freude. „Augenblicklich bestehen für Sie zwei Möglichkeiten.<br />

Die „Jndiana" ist von Neu-Orleans hierher unterwegs und<br />

dürste übermorgen schon eintreffen. Bis dahin wird auch unser<br />

Küstenboot vom Süden da sein, das Ihr Gepäck bringt. Wahrscheinlich<br />

geht die „Jndiana" schon am gleichen Abend wieder<br />

in See. Zunächst nach Neu-Orleans. Sie können da bis Neu-<br />

York mitfahren, wenn Sie wollen. Aber von Neu-Orleans bis<br />

Neuyork braucht die „Jndiana" wenigstens zehn Tage, da sie<br />

wiederholt an den Inseln anhält. Dagegen trifft sie vor<br />

Neu-Orleans, an der Mississippimündung mit dem Dampfer<br />

„Savannah" zusammen, der dort auf sie wartet, um dann sofort<br />

wieder abzufahren. Allerdings nicht nach Hamburg oder<br />

Bremen, sondern nach Neapel und Genua."<br />

„Aber, ist das denn nicht ein kostspieliger Umweg? , fragte<br />

besorgt die Schwester. .<br />

„Ich glaube nicht. Die italienische Bahn ist billig. Uno<br />

von Neael nach Rom fahren Sie umsonst."<br />

Fragend schaute Beata auf.<br />

„Ja", fuhr er fort, mein Sohn erwartet mich m Neapel. (<br />

Ich habe diesen Weg gewählt."<br />

„Aha, aha ... daher die genaue Kenntnis der Dampfer-<br />

Verbindungen!" . . ^<br />

„Ja, ich will meinen Sohn besuchen, den einzigen, den<br />

nur der Himmel noch gelassen hat. lind ich. will auch Jtoirt<br />

sehen. Ich habe viel gesehen im Leben. Auch hier in der<br />

Kolonie. Ich habe Vergleiche angestellt zwischen Ihnen und<br />

letzten Viehzählung auf die verschiedenen Größenklassen, wie<br />

sie in anerkennenswerter Weise vom kantonalen statistischen<br />

Büro vorgenommen worden ist. Damals zählte man im Kanton<br />

Zürich insgesamt 13 010 Viehbestände. Sage und schreibe<br />

bloß 60 dieser Viehbestände besaßen mehr als 20 Kühe, und<br />

dabei fiel noch eine schöne Zahl auf die im Kanton vorhandenen<br />

staatlichen Gutsbetriebe und Erwirtschaften industrieller<br />

Unternehmungen. Wer hätte dies geglaubt! Etwa<br />

20 Prozent der Viehbesitzer weisen einen Kuhbestand zwischen<br />

10 und 20 Stück auf und rund 80 Prozent aller zürcherischen<br />

Viehbesitzer halten weniger als 10 Kühe. Damit wird<br />

der kleinbäuerliche Charakter der zürcherischen Landwirtschaft<br />

sehr deutlich dokumentiert. Er kommt auch noch weiter sinnfällig<br />

zum Ausdruck, wenn festgestellt wird, daß gegen 40<br />

Prozent der zürcherischen Bauern sogar bloß eine bis drei<br />

Kühe im Stalle haben. Hier von einem Großbauerntum zu<br />

sprechen, wäre nun wirklich ein Unsinn."<br />

Der Jndustriemoloch setzt seine Plattfüße von den Städten<br />

immer mehr aufs Land hinaus und frißt den Bauern den<br />

Boden weg. Die größenwahnigen Flugplätze und die menschenmordenden<br />

Autostraßen beanspruchen von Jahr zu Jahr<br />

breiteren Raum. Im Kriegsfall wird man auf den Flugpisten<br />

und zementierten Straßen Herdäpfel pflanzen, ganz nach<br />

dem „Nebelspalter":<br />

Man muß sich fragen, wessetwegen<br />

Der Mensch den Ast, auf dem er sitzt,<br />

Nicht selten selbst pflegt abzusägen,<br />

Worauf es ihn natürlich litzt.<br />

A m<br />

Weltfenster<br />

Märchen um einen Zeitungskönig.<br />

Nachdem der Moskauer Rundfunk die von ihm erfundene<br />

Nachricht über eine päpstliche Auszeichnung für den amerikanischen<br />

Zeitungsverleger Hearst trotz des Dementis von<br />

Radio Vatikan weiterhin zu Anschuldigungen gegen Papst<br />

Pius XII. benutzt, stellt der Vatikansender erneut fest, daß<br />

Hearst niemals eine päpstliche Auszeichnung erhalten hat.<br />

Am Freitagabend behauptete Radio Moskau zur Abwechslung,<br />

Hearst sei vom Papst in Audienz empfangen worden. Der<br />

Vatikanfender dementiert auch diese Nachricht kategorisch und<br />

stelle die Gegenfrage, was Radio Moskau von dem Interview<br />

halte, das Stalin der Agentur International News Service<br />

(INS) gewährt habe, deren Besitzer der gleiche Mr. Hearst<br />

sei.<br />

Saragat trctt aus der Regierung.<br />

Die Parteileitung der rechtssozialistischen Partei Italiens<br />

hat ihre Vertreter im Kabinett De Gasperi, Vizeministerpräsident<br />

Saragat, MarshallplaNminister Tremelloni und Handelsminister<br />

Lombard! angewiesen, aus der Regierung auszutreten.<br />

Der Grund für diese schon im Frühjahr beschlossene,<br />

dann aber wieder verschobene Maßnahme ist in den Besprechungen<br />

der Rechtssozialisten mit den übrigen nicht kommunistenhörigen<br />

Sozialistengruppen zu suchen; diese VerHandhingen<br />

bezwecken den Zusammenschluß aller Richtungen außer<br />

jener Pietro Nennis. Um dem linken Flügel unter Romita<br />

das Mitmachen zu erleichtern, wurde nun beschlossen, den<br />

Schulterschluß mit De Gasperi zu lockern. Der Austritt aus<br />

der Regierung bedeutet indes, wie Saragat betont, nicht etwa,<br />

daß seine Partei die Regierungskoalition nicht mehr unterstützen<br />

würde.<br />

Prellbock Jugoslawien.<br />

Im Londoner Foreign Office wird bestätigt, daß sich der<br />

britische Botschafter in Belgrad, Sir Charles Peake zur<br />

Orientierung seiner Regierung nach London begiebt. Offiziell<br />

soll über den beabsichtigten britisch-jugoslawischen Handelsvertrag<br />

konferiert werden. Gute Kenner der Balkanpolitik<br />

sind jedoch der Meinung, daß es sich um eine diplomatische<br />

„Standortbestimmung" gegenüber Titojugoslawien handelt.<br />

Allgemein herrscht die Ansicht vor, daß man sowohl auf anglo-amerikanischer<br />

wie auf jugoslawischer Seite eine rasche Annäherung<br />

Jugoslawiens an den Westen erstrebt.<br />

Heuß besucht Westberlin.<br />

Der Besuch des deutschen Bundespräsidenten Heuß in Berlin<br />

ist zu einem großen persönlichen Erfolg des neuen Staatsoberhauptes<br />

geworden. Zehntausende von Bürgern fanden sich<br />

zu einer vom Magistraten vor dem Schöneberger Rathaus organisierten<br />

Kundgebung ein. Der Besuch von Heuß ist eine<br />

bewußte Demonstration für die Zugehörigkeit Berlins zu<br />

Westdeutschland.<br />

Ihren Missionären und den andern. Es hat mir viel zu<br />

denken gegeben. Wenn man älter wird, hat man mehr Zeit<br />

zum Nachdenken. Vielleicht wird Rom ... Kennen Sie die<br />

Schriften von Hugh Benson?"<br />

„Nur seine Trilogie..."<br />

„Die habe ich gerade im Auge. Uns Engländern gibt sie<br />

viel Grund zum Nachdenken. Nun, wir hätten ja noch Zeit<br />

genug, weiter darüber zu reden, wenn Sie mit mir fahren<br />

wollten."<br />

Beata glaubte, den wahren Sinn zu verstehen, der hinter<br />

diesen Worten stand.<br />

„Unter diesen Umständen fahre ich sehr gerne mit Ihnen,<br />

Exzellenz!"<br />

„Dann will ich Ihnen", fuhr Sir Bulwer fort, „noch<br />

etwas verraten, was meine Herren erst beim Abschied erfahren<br />

sollen: Ich gedenke, nicht mehr hierher zurückzukehren."<br />

Als die Schwester gegangen war, setzte sich der Gouverneur<br />

an die Schreibmaschine. Eine ungewohnte Arbeit. Sonst<br />

pflegte er seinem Adjutanten zu diktieren. Diesmal mußte er<br />

selber schreiben. Es ging langsam genug. Und Williams<br />

wunderte sich, als er bei seiner Rückkehr die Maschine ticken<br />

hörte. Seine Vermutung erhielt neue Nahrung. Hie und da<br />

aab es längere Pausen. Mehrmals stand er im Begriff, sich<br />

zu melden. Doch dann tickte die Maschine wieder und hielt<br />

ihn zurück.<br />

Kurz vor dem Diner war Sir Bulwer fertig. Er rief<br />

nach Williams und übergab ihm den Brief.<br />

Rechtsfragen des Alltags<br />

Kann ein Vertrag auch durch das Telephon<br />

abgeschlossen werden?<br />

Es ist eine weitverbreitete Meinung, daß eine vertragliche<br />

Verpflichtung nur durch schriftliche Vereinbarung zustandekomme.<br />

Sie ist aber falsch. Denn nach Obligationenrecht<br />

können Verträge durch jede beliebige Form abgeschlossen werden,<br />

ausgenommen solche, für die das Gesetz ausdrücklich eine<br />

bestimmte Form vorschreibt. So sind zum Beispiel Förderungsabtretungen,<br />

Schenkungsversprechen, Garantieerklärungen<br />

für Trächtigkeit oder Gesundheit von Vieh nur gültig,<br />

wenn sie schriftlich abgemacht sind, während für die Errichtung<br />

von Stiftungen, für letztwillige Verfügungen, Liegenschafts-<br />

Verkäufe, Bürgschaften, Gesellschaftsgrundlagen und so weiter<br />

noch strengere Formvorschriften bestehen (öffentliche Benrkundung,<br />

Registereintrag, Zeugen). Für die gewöhnlichen,<br />

alltäglichen Verträge über Kauf und Tausch, über Arbeitsleistung<br />

oder Miete und so weiter braucht es deswegen nichts,<br />

als die übereinstimmende gegenseitige Willensäußerung der<br />

Vertragsparteien. Wenn beispielsweise die neue Dienstmagd<br />

auf die Frage: „Wollen Sie also auf den 1. Januar bei uns<br />

eintreten?", nur schüchtern mit dem Kopfe nickt und sich entsernt,<br />

so ist dadurch ein Dienstvertrag zustandegekommen.<br />

Alle Verträge, für die das Gesetz nicht ausdrücklich Schriftlichkeit<br />

vorschreibt, können auch am Telephon abgeschlossen<br />

werden. Selbstverständlich wäre hier ein Kopfnicken oder<br />

Achselzucken ohne Wirkung, aber was durch das Telephon<br />

wahrgenommen werden kann, hat verbindliche Wirkung, wie<br />

wenn es unter unmittelbar Anwesenden geschehen wäre. Will<br />

jemand am Telephon keine solche Verpflichtung eingehen, so<br />

hat er dies zu sagen, indem er zum Beispiel erklärt: „Wir<br />

werden noch definitiv darüber reden" oder „Ich werde noch<br />

schriftlich Bescheid geben."<br />

—H—<br />

Kirchliches<br />

Brautleutstag.<br />

Sonntag, den 27. November <strong>1949</strong>, findet in Luzern<br />

(St. Karl) wiederum ein B r a u t l e u t e t a g statt unter<br />

Mitwirkung des hochwürdigsten Bischofs Msgr. Dr. Franziskus<br />

von Streng. Es referieren ferner der Arzt, die Mutter<br />

und der Heimgestalter. Die Tagung beginnt morgens 8.20<br />

Uhr mit einer Gemeinschaftsmesse in der Unterkirche zu St.<br />

Karl und schließt ca. 17.00 Uhr.<br />

Anmeldungen sind bis spätestens 24. November <strong>1949</strong> zu<br />

richten an Generalsekretariat SKJV, St. Karliquai, Luzern,<br />

Tel. (041) 2 69 12, wo auch Programme erhältlich sind.<br />

Generalsekretariat SKJV.<br />

Der erste Selige des Heiligen Jahres.<br />

Radio Vatikan meldet die erste Seligsprechung des Heiligen<br />

Jahres. Sie findet schon am 22. Januar statt, genau am 100.<br />

Todestag des Seligen. Der neue Selige heißt Vinzenz Pallotti.<br />

Er war Römer und einer der größten Seelsorger und<br />

Mystiker der Heiligen Stadt. Der Heilige Vater setzte diese<br />

Seligsprechung an den Anfang der Reihe ähnlicher Feiern,<br />

um den Römern zu Beginn des Heiligen Jahres eine Aufmerksamkeit<br />

und dem neuen Seligen seine Verehrung zu erweisen.<br />

Die Freude der Stadt Rom auf dieses Fest hin ist groß,<br />

und nicht minder groß ist sie in der Gesellschaft vom Katholischen<br />

Apostolate (Pallotiner), weil sie die Gründung des<br />

Seligen ist. So pilgern die Pallotiner und ihre Freunde schon<br />

im Januar in die Heilige Stadt zur Seligsprechung und<br />

Papstaudienz.<br />

„Geht mit dem Flugzeug, das hoffentlich morgen ankommt,<br />

über Lakehurst."<br />

Der Brief war ans Auswärtige Amt gerichtet.<br />

Williams wunderte sich. Und hätte sich noch mehr gewundert,<br />

wenn er gewußt hätte, daß das Schreiben nur von<br />

Schwester Beata handelte.<br />

Die „Savannah" lag in Port Eads an der Mündung des<br />

Mississippi vor Anker. Als Sir Bulwer das Fallreep emporstieg,<br />

krachte ein Salutschuß. Kapitän Kennedy, ein Mann<br />

von vierzig und einigen Jahren, begrüßte ihn auf dem<br />

Promenadendeck. Die Schwester erschien dem Kapitän weniger<br />

angenehm. Wohl entbot er als Mann von Welt auch ihr sein<br />

Willkommen, aber man sah ihm an, daß er damit auch nur<br />

der Pflicht der Höflichkeit genügte. Was er von Klöstern<br />

wußte, reichte gerade hin, um Beata als unliebsamen Gast<br />

zu empfinden. Nur der Umstand, daß sie in Gesellschaft des<br />

Gouverneurs reiste, ließ ihn den inneren Widerstand überwinden.<br />

Sir Bulwer sah das wohl.<br />

Der Erste Offizier kam eilig daher und meldete: „Fertig,<br />

Herr Kapitän!"<br />

„Danke, Thompson. Zeigen Sie den Herrschaften Ihre<br />

Kabinen." Und zum Gouverneur gewandt: „Mich entschuldigen<br />

Sie, bitte. Die Pflicht ruft. Bis heute abend."<br />

M<br />

Fortsetzung folgt.<br />

I<br />

6)<br />

£3<br />

CD<br />

Oi<br />

-o<br />

o<br />


Für den Bauernstand<br />

Der Arbeitsverdienst des Bauern.<br />

—er. Der jüngst erschienene erste Teil des Rentabilitätsberichtes<br />

des Schweizerischen Bauernsekretariates über das<br />

Erntejahr 1947/48 vermittelt einen lehrreichen Einblick in<br />

die Verdien st Verhältnisse der schweizerischen<br />

Bauernschaft, dem im Hinblick auf die bevorstehenden<br />

Auseinandersetzungen über das eidgenössische Besoldungsgesetz,<br />

das am 11. Dezember der Volksabstimmung<br />

untersteht, eine besondere Aktualität zukommt.<br />

Nach der erwähnten Statistik betrug das landwirtschaftliche<br />

Einkommen im Mittel von 5(30 Betrieben, deren Buchhaltungen<br />

verarbeitet wurden, 9278 Franken. Dieses Durchschnittseinkommen<br />

stellt den Verdienst von 1,7 familieneigenen, während<br />

des ganzen Jahres beschäftigten Männereinheiten und<br />

den Zinsertrag eines im Betriebe angelegten Eigenvermögens<br />

von rund 65 090 Franken dar. In den Kleinbauernbetrieben<br />

von 3—5 Hektaren Größe belief sich das landwirtschaftliche<br />

Familieneinkommen auf nur 5345 Fr. und in den kleinen<br />

Mittelbauernbetrieben von 5—10 Hektaren Größe, die zusammen<br />

mit den Kleinbauernbetrieben in der Schweiz die<br />

Mehrheit der Betriebe umfassen, nur 7413 Fr.<br />

Wenn vom landwirtschaftlichen Einkommen der Zinsanspruch<br />

von 4°/° des investierten Reinvermögens -abgezogen<br />

wird, so bleibt der Arbeitsverdienst. Die Durchführung<br />

dieser einfachen Rechnung ergibt im Mittel aller Betriebe<br />

für das Erntejahr 1947/48 einen Arbeitsverdienst von<br />

Fr. 11.86, also nicht ganz 12 Franken für den Mannerarbeitstag<br />

oder, bei Einsetzung des in der Landwirtschaft<br />

allgemein üblichen Arbeitstages von zwölf Stunden,<br />

nicht ganz einen Franken für die Arbeitsstunde.<br />

Wer unsere Landwirtschast kennt, weiß, daß diese Zahlen<br />

die tatsächlich bestehenden Verhältnisse ungefähr zum Ausdruck<br />

bringen. In ihnen ist «die andauernde Landflucht und der<br />

Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande begründet. Sie<br />

dokumentieren auch das Mißverhältnis, welches heute zwischen<br />

den Arbeitsverhältnissen in Industrie und Beamtung einerseits<br />

und dem Verdienst des Bauern anderseits besteht. Die<br />

Zahlen dürften geeignet sein, Uebertreibungen allerorts vorzubeugen.<br />

Mm Landmaschinenhandel.<br />

Es ist leider eine bekannte Tatsache, daß sich immer noch<br />

eine ganze Anzahl sogenannter Vertreter und Wiederverkäufer<br />

mit dem Handel landwirtschaftlicher Maschinen<br />

und Geräte befassen kann, die diesen Namen nicht<br />

verdienen.<br />

Wenn Unbekannte auftauchen und sich einen schönen Firmanamen<br />

mit Landmaschinen oder landwirtschaftlichen Maschinen<br />

geben, so sollten solche vom Landwirt schon etwas kritischer<br />

unter die Lupe genommen werden. Vielfach kommt es<br />

vor, daß solchen Neulingen von Landmaschinen-Händlern jede<br />

Berufs- und Fachkenntnis abgeht. An einer fachmännischen<br />

Beratung durch solche Leute an die Abnehmerkreise fehlt es<br />

zumeist ebenfalls. Die Hauptsache ist ihnen natürlich, daß verkauft<br />

werden kann, ohne Rücksicht darauf, ob der Besteller<br />

richtig beraten wurde oder nicht. Es ist solchen Leuten meistens<br />

gleichgültig, ob der Bauer wirklich diejenige Maschine<br />

erhält, die für das Ausmaß des Betriebes und die Land- und<br />

Bodenverhältnisse paßt und nötig ist. Wie mancher seriöse<br />

und verantwortungsbewußte Händler könnte da ein Liedlein<br />

singen, welch grobe und unverzeihliche Fehler gemacht werden,<br />

die Unzufriedenheit und Mißtrauen gegen das Fabrikat beim<br />

Käufer wecken. Wie schwer ist es dann für den Berufsmann,<br />

der bestrebt ist, den Bauern richtig zu beraten und zu beliefern,<br />

solches Mißtrauen gegenüber dem Handel aus dem Wege zu<br />

räumen. Da haben wir zum Beispiel genügend einheimische<br />

und bewährte Motormäher für alle Verhältnisse, sowie die<br />

neuesten einheimischen Traktoren, mit den unsern Verhältnissen<br />

angepaßten Gängen, mit Motor-Egge, Mähbalken, der nicht<br />

weggenommen werden muß, neuer Transportbrücke, Seilwinde,<br />

Baumspritze und Puole.<br />

In der jüngsten Nachkriegszeit werden immer mehr und<br />

mehr ausländische Landmaschinen jeglicher Art und Herkunft<br />

in unser Land eingeführt. Wenn sich auch speziell in frühern<br />

Zeiten gerade namhafte und führende Firmen landwirtschastlicher<br />

Maschinen das Handelsgeschäft ausländischer Maschinen<br />

und Geräte angliederten, so ist doch anerkennenswert, daß die<br />

gleichen Firmen sich mehr und mehr der Eigenfabrikation zuwandten<br />

und so dem Schweizerfabrikat seinen guten Namen<br />

und Ruf gaben. Abgesehen davon, daß durch die Fabrikation<br />

landwirtschaftlicher Maschinen im eigenen Lande Arbeit und<br />

Brot geschaffen wurde, konnte auch im Exportgeschäft in vielen<br />

Ländern wertvolle Beziehungen aufgenommen und für andere<br />

schweizerische Qualitätsprodukte geworben werden. Es ist daher<br />

nicht ungesund, wenn ein vernünftiger Wettstreit zwischen inund<br />

ausländischen Landmaschinen besteht. Sicher ist aber auch<br />

hier ein sorgfältiges Studium nötig, um abzuwägen, welche<br />

Maschinen für unsere schweizerischen Verhältnisse passen und<br />

damit unserer Landwirtschaft dienen. Es scheint mindestens<br />

merkwürdig, wenn es vorkommt, daß neue Firmen auftauchen<br />

können, die sich bisher mit dem Handel landwirtschaftlicher<br />

Maschinen überhaupt nicht befaßt haben, plötzlich aber austaiMsche<br />

Maschinen importieren können und sogar die<br />

Generalvertretung für den Verkauf erhalten. Es sind hier<br />

nicht schon längst bestehende und bekannte Firmen gemeint,<br />

sondern eben Neulinge, die sich bisher überhaupt noch nie im<br />

Landmaschlnenhandel betätigt haben. Der Zwischenhandel<br />

ollte vorerst ausgeschaltet werden, während man sich nachtraglich<br />

doch dazu entschloß, sogenannte Kantonsvertretunaen<br />

einzurichten auch wenn dies nicht glückte. Möchte man doch<br />

den Schmied, Schlosser oder Mechaniker als Propagandist bei<br />

seinen Kunden gewinnen! Man darf und wird nie verlangen<br />

können, daß unsere Landmaschinenhändler nicht auch auslandische<br />

Fabrikate verkaufen. Es bleibt aber immer oberster<br />

Grundsatz, das gute und vollwertige Schweizer Fabrikat ausländischen<br />

Maschinen und Geräten vorzuziehen. Es ist unsere<br />

schönste Pflicht, Arbeit und Brot im eigenen Lande zu schaffen,<br />

wenn wir auch für das Austauschgeschäft großes Verständnis<br />

haben. Arbeitsbeschaffung für unsere Arbeiter und<br />

Angestellten muß erster Grundsatz bleiben, um so mehr, als<br />

wir wissen, daß unsere Schweizer Fabrikanten sich alle Mühe<br />

geben, Maschinen zu bauen, die für unsere Verhältnisse passend<br />

sind und die auch im Ausland einen sehr guten Namen<br />

haben. Während und auch nach dem Kriege, wo keine oder<br />

nur in beschränktem Rahmen landwirtschaftliche Maschinen<br />

und Geräte importiert werden konnten, hat die schweizerische<br />

Landmaschinenindustrie ihr Bestes zur Anbauschlacht<br />

beigetragen, indem sie genügend leistungsfähige Maschinen<br />

zur Verfügung stellte, um das gewaltige Anbauprogramm<br />

zu gewährleisten. Das muß hier einmal anerkennend erwähnt<br />

werden. Daß bei unsern gesunden, verhältnismäßig hohen<br />

Löhnen und erhöhten Materialkosten die qualitativ auch<br />

bessere Schweizer Maschine etwas teurer ist als die ausländische<br />

Maschine, dürfte nicht nur dem Händler, sondern auch<br />

dem Bauer klar sein. Es ist daher nicht richtig, daß von<br />

gewissen Kreisen immer wieder gesagt wird, die schweizerischen<br />

Maschinen seien zu teuer, und es ist nicht am Platze, daß die<br />

etwas billigeren, ausländischen Maschinen aus diesen Gründen<br />

in Reklame und Propaganda gegenüber der guten Schweizer<br />

Maschine ausgespielt wird.<br />

Niedere Löhne drücken ganz klarerweise auf die Produktenpreise<br />

des Bauern, dem wir sicher seine auskömmliche Verdienstmöglichkeit<br />

gönnen wollen. Sehr wichtig ist es daher,<br />

daß sich der tüchtige, seriöse und verantwortungsbewußte<br />

Landmaschinenhändler bewußt ist> was seinen Kunden frommt<br />

und welche Maschine er mit gutem Gewissen anraten und<br />

empfehlen darf. Anderseits sollte sich der Landwirt bewußt<br />

werden: jeder Franken, der ins Ausland geht, drückt je<br />

länger desto niehr auf seine Produkte, und so muß die Katastrophe<br />

der Dreißigerjahre wieder beginnen, jedoch in verstärktem<br />

Maße.<br />

F. Ruckstuhl.<br />

Marktbericht von Lnzern<br />

Detailpreise vom 2. November <strong>1949</strong>.<br />

0 Suppenhühner 500—550<br />

10 Tauben, 1 Stück 150—iso<br />

Kaninchen 500—600<br />

Früchte und Beere«.<br />

Süßwasserfische<br />

Zwetschgen, gewöhnliche Regenbogenforellen<br />

Pflaumen<br />

Großfelchen, tot<br />

Aprikosen, inländische Kleinfelchen, tot<br />

Pfirsiche<br />

Hechte<br />

Kirschen, inländische<br />

Barsche (Egli)<br />

Gartenhimbeeren, inländ. Brachsen<br />

Heidelbeeren<br />

Hasel<br />

Baumnüsse, große 220 Trüschen<br />

Quitten 30—40<br />

Trauben,<br />

iso Meerfische.<br />

Aepfel<br />

Kabeljau, ganz<br />

Standardware, inländ. Kabeljau. Filets<br />

Kontrollware, inländ. 60—85 Merlans<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 30—55 Colins<br />

900—110<br />

400<br />

400—520<br />

320—360<br />

200 -300<br />

200—220<br />

400<br />

380—420<br />

400<br />

400—440<br />

550-560<br />

Viehmarkt in Luzern, vom 2. November <strong>1949</strong>.<br />

Auffuhr: 9 Muni, 26 Kühe, 6 Rinder, 94 Kälber, 796<br />

Schweine, Total 931 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

Handel<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität 2.60—2 80 flau<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität 2.40—2.50 flau<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder) 2 20—2.30<br />

Muni, 1. Qualität 2.30—2.40<br />

Muni, 2. Qualität 2.15—2.20<br />

Wurstmuni, 3. Qualität 2. 2.10<br />

Kühe:<br />

B. A. fette, fette, bis mit 8 jungen Jahre Zähnen alt 1.90—2.—<br />

2.20-2.30 flau<br />

C. halbfette, leicht gedeckt 1.60—1.70 "<br />

D. Konserven-Kühe 1.40—1.50 *<br />

E. Wurstkühe 1.20—1.30<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

1. Ausstich, Qualität, Gewicht Gewicht 100 100 kg und kg mehr u. m. 8.90-4 4.20 10<br />

fest<br />

2. Qualität 3.20—3.50<br />

3. Qualität 2.90—3.30<br />

Die Preise verstehen sich bei "<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

per StücT ffr.<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel. 7—9 Wochen 195-215 30—37<br />

flau<br />

0<br />

Ferkel, 10—13 Wochen 44—62<br />

Springer, kleinere 77—92<br />

Springer, größere 104—137<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 6. November.<br />

9.30 Geistliche Musik. 9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Briefe beim Tode eines geliebten Menschen.<br />

12.00 Musik von Joh. Brahms. 12.40 Meisterwerke. 13.25<br />

Volkstümliche Musik. 13.45 Landwirtschaftlicher Vortrag.<br />

14.05 Nachklänge zum Eidg. Schützenfest in Ehur. 15 00<br />

Sonntagsgefchichte. 15.30 Unterhaltungsmusik. 15 50 ca<br />

Fußballreportage. 17.00 Der blaue Acker, Dichtung und Wirklichkeit.<br />

19.40 Sportbericht und Echo der Zeit. 20.00 Musik<br />

-<br />

von Joh. Brahms. 20.15 Brüder in Christo, Schauspiel. 21.40<br />

Sonate für Cello und Klavier. 22.10 Eine Legende von Siegfried<br />

Einstein.<br />

Montag, 7. November.<br />

11.00 Aus Werken von Richard Strauß. 12.00 Neue Lieder<br />

und Chansons. 12.15 Platten. 12.40 Studioorchester.<br />

14.00 Für die Töchter Evas. 16.00 Ouverture von Berlioz.<br />

16.10 Kleine Weisheiten großer Männer. 16.30 Künstler unseres<br />

Landes. 17.30 Die schweizerische Landschaft auf Briefmarken,<br />

Hörfolge. 18.00 Brasilianische Klaviermusik. 18.30<br />

Jazz-Session. 19.00 Einführung in die Philosophie. 20.00<br />

Glocken der Heimat — anschließend Montagskonzert. 20.30<br />

Briefkasten. 21.25 Vokalmusik.<br />

Dienstag, 8. November<br />

11.00 Moderne italienische Komponisten. 11.30 Harfensoli.<br />

12.00 Opernmusik. 12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische<br />

halbe Stunde. 14.00 Unterhaltungssänger und Jazzpianisten.<br />

16.05 Novellen der Völker. 16.30 Tanzmusik. 17.30 Kinderstunde.<br />

18.00 Klarinettenguartett. 18.15 Die Sekundärschule<br />

Uettligen singt Lieder. 19.00 Platten. 20.00 Sinfoniekonzert.<br />

20.25 ca. Sinfonie „Mathis der Maler". 22.05 Ein Menschenalter<br />

Pariser Musikleben.<br />

Mittwoch, 9. November.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.45 Gestalten der Vergangenheit.<br />

11.55 Eigenaufnahmen. 12.15 Schallplatten. 12.40 C.<br />

Dumont. 13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Blueme im<br />

Garte und im Hus. 14.20 Lieder für Frauenchor. 16.00 Wir<br />

kommen zu Dir. 17.30 Kinderstunde. 18.00 C. Dumont. 18.40<br />

Junge Menschen erzählen von ihrem Beruf. 20.00 Glocken<br />

der Heimat. 20.02 Mozart Klaviertrio. 20.20 Zyklus für die<br />

Hörergemeinschaften: Das Buch — Luxus oder täglich Brot.<br />

20.40 Das Programm nach Ansage. 22.10 Orgelmusik 22.50<br />

Arien aus Opern.<br />

Donnerstag, 10 November.<br />

11.00 Konzert an einem Fürstenhof in der Rokokozeit.<br />

12.15 Chansons. 12.40 Unterhaltungsmusik. 13.15 Werke von<br />

Nikolaus Medtner. 14.00 Notiers und probiers. 14.15 Die<br />

tönende Leinwand. 16.00 Orchester-Konzert. 16.30 Romanzen<br />

von Tschaikowsky. 17.00 Tanzmusik. 17.30 Kind und Tier.<br />

17.50 Zurück zur Natur, Hörfolge. 18.00 Die Sing-Schwhzerli<br />

und Fredy. 18.30 Schulfunksenbung für Fortbildungsschulen.<br />

20.00 Konzertübertragung aus Belfast. 20.30 Begegnung,<br />

Hörspiel. 20.55 Markheim, Hörspiel. 22.05 Studioorchester.<br />

Gasthaus Wlijsel. Woach Iors<br />

An der AchlerlM<br />

Montag, den 7. November, von 3 Uhr an<br />

Ganz<br />

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Ruckstuhl<br />

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Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"


®„„,„ / d-n 5. <strong>1949</strong> ^ »r. 88 - 2. Bl».,<br />

S b w a l d n e r B » l k s s r e W h<br />

P n g g e<br />

Was suscht die verflixte Vycher<br />

Mich da Summer taib gmacht hend!<br />

Jedi Nacht das Umefehndlä,<br />

Mugge-Tätsch a allne Wend.<br />

Gsicht und Arm voll Stich und Schwille,<br />

Und derzue das chäppers Kratz.<br />

Spritze chamme, Pulver ftreiä,<br />

Aber alls ist nur fir d'Chatz.<br />

Schluß ist's endlich mit de Mngge,<br />

D'Kälti wird mit ihne grischt,<br />

Nid zum Teedä isch die Sorte,<br />

Wo im Köpsli innä ist.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Sonnenschein im Schweizerwein? — Der Weißwein-Skandal.<br />

Sp. In heller Empörung -hat die Oesfentlichkeit vom Weißwein-Skandal<br />

mit Subventionsgeldern Kenntnis genommen.<br />

Da setzte der Bund zugunsten der bedrängten Weinbauern<br />

Millionen ein, verbilligte Wein von zwei Jahrgängen, sanktionierte<br />

die Weinpanscherei und nun — der Fluch der bösen<br />

Tat, die als Wohltat etikettiert wurde — muß man vernehmen,<br />

daß die Uebernahmeaktion von 17 Firmen zur Erschleichung<br />

von öffentlichen Geldern mißbraucht wurde. Eine<br />

tolle Geschichte: Wir haben zuviel Weißwein, und bei der<br />

Uebernahme fließt, wie es heißt bis 90 Prozent, billiger<br />

Fremdwein -dazu, den die spekulativen Firmen los sein wollen<br />

— auf Bundeskosten. Es dürfte sich um eine ganze Million<br />

guter Franken handeln, wobei eine große welsche Firma<br />

Hauptbeteiligte fein soll. In das Untersuchungsversahren mußte<br />

selbst die Einkaufsgenossenschaft für einheimische Weine in<br />

Lausanne (Cavi), die mit der Durchführung der Uebernahmeaktion<br />

betraut war, einbezogen werden.<br />

Einmal mehr muß die Erfahrung gemacht werden, wie<br />

das Subventionswesen die Moral verdirbt, zu geschäftlicher<br />

Korruption Gelegenheit bietet und die Möglichkeit schafft,<br />

daß eine Wohltat zur Plage wird. Gewiß, man soll sich vor<br />

Verallgemeinerungen hüten, und die Großzahl der 263 Firmen,<br />

die an der Weißweinaktion beteiligt waren, haben das<br />

Recht, vor Verdächtigungen geschützt zu sein. Darum soll<br />

das Verfahren, gegenüber dem sich einzelne Firmen auf angebliche<br />

Unklarheiten in den Vorschriften oder eine Duldung<br />

der Machenschaften durch die Einkaufsgenossenschaft zu berufen<br />

scheinen, seinen rücksichtslosen Verkauf nehmen. Die<br />

amtliche Mitteilung spricht von einem polizeilichen Versahren,<br />

worauf der Bundesrat „gegebenenfalls" entscheiden werde,<br />

ob die Untersuchung und Beurteilung den Kantonen überlassen<br />

oder aber gesamthaft dem Bundesstrafgericht. übertragen<br />

werden soll. Kantonale Maßstäbe könnten „gegebenenfalls"<br />

ganz verschieden sein!<br />

Grundsätzlich erhellt aus der neuesten der Weinhandelsafsären,<br />

die dem seriösen Weingeschäft schaden und die Oefsentlichkeit<br />

mit Mißtrauen erfüllen, wohin staatliche Stützungsaktionen<br />

führen können, wie Rechtlichkeit und Redlichj<br />

seid schwinden, wenn die geduldige Bundeskuh gemolken wer-<br />

! den» kann. Subventionen! zu ergattern, mit Durchstechereien<br />

! aus Kosten der Bedachten die allzumenschliche Profitiersucht<br />

, zu befriedigen, ist geeignet, allgemeines Mißtrauen zu säen,<br />

j das Verhältnis zwischen Staat und Bürger zu vergiften.<br />

! Der Vertrauensmißbrauch im vorliegenden Falle ist unent-<br />

! schuldbar nach Anlage und Zweck der ganzen, ohnehin nur<br />

! aus einem ausgesprochenen Notstand erklärlichen Bundesj<br />

aktion. Daß die Affäre überhaupt ausgedeckt wurde, ist an<br />

> sich erfreulich, erfreulich auch, daß die Oesfentlichkeit mehr<br />

< und mehr die Gefahren des Subventionswesens oder -unwesens<br />

erkennt. Möchten auch die Behörden und Parlament<br />

die Konsequenzen ziehen!<br />

Kantone<br />

Bern. Handarbeitskurs der Trachtenleute in Lützelflüh.<br />

Unter der Leitung von Christian Rubi und Rudolf Tschannen<br />

arbeiteten vergangene Woche am Handarbeitskurs der Vereinigung<br />

für Tracht und Heimat und des Berner Heimatschutzes<br />

in Lützelflüh 49 Trachtenleute und Zugewandte mit<br />

größter Begeisterung an Untersätzen, Tellern, Dosen und<br />

Truhen unter Verwendung von Pinsel, Stift oder Schnitzmesser.<br />

Vor allem aber arbeiteten sie an sich selber, beseelt<br />

vom Willen, das Gute und Wahre der Volkskunst zu erkennen,<br />

sich die Technik des Malens und Schnitzens anzueignen und<br />

die Grundlagen zum Weiterarbeiten nach dem Kurs zu erfassen.<br />

Wenn man Samstagabend und Sonntag die Ausstellung<br />

der Kursarbeiten in den prächtigen Räumlichkeiten des Gemeindehauses<br />

besuchte, war man tief beeindruckt von der<br />

Vielheit an Kunstgegenständen, die in dieser Woche entstanden<br />

waren. Ganz besonders erfreuten die von den Kursteilnehmern<br />

selbstgerahmten Bilder.<br />

Die 49 Teilnehmer rekrutierten sich aus allen Gegenden<br />

des Kantons und der übrigen Schweiz. Auch einfache Hausfrauen<br />

wirkten mit. Der Organisator und administrative Leiter<br />

des Kurses, Fritz Wanzenried, Lützelflüh, und die beiden<br />

A b s z e s s e , F u r u n k e l<br />

Rufen und andere Hautübel, offene Beine, Hautausschläge, Krampfädern,<br />

Hämorrhoiden, schlecht heilende Wunden, Verletzungen,<br />

Brandwunden, wunde und schmerzende Füße, Hautjucken, Wundsein<br />

der Säuglinge, Sonnenbrand pflegen Sie rasch und gut mit<br />

der erprobten Zellerbalfam-Salbe, der vielseitigen<br />

Wundsalbe mit der balsamischen Heilkraft. Tube Fr. 1.75. In Apotheken<br />

und Drogerien. Gratismuster gegen diese Anzeige durch:<br />

Max Zeller Söhne, Romanshorn. Hersteller der wohlbekannten<br />

Zeller-Heilmittel, seit 1864. Sa271St 313 181<br />

Montag: Stiftjahrzeitamt für Kirchenvogt Gottfried Omlin-Blättler und Frau.<br />

Mittwoch: 7.00 hl. Messe in Edisried.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeitamt für Jgfr. Margeritha Hengartner.<br />

Samstag: Hausjahrzeit für das ehrende Geschlecht Rohrer 1.<br />

Jnngfranentongregation. Sonntag: 14.00 für die jüngere Abteilung Lichtbildervortrag<br />

im Schulhaus von Frl. Josy Brunner, Luzern.<br />

Jnngfrauenkommunion mit Gemeinschaftsmesse Sonntag, 13. November. Bitte, haltet die<br />

Gaben für die Inländische Mission bereit. ^ t ,<br />

Fliieli. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.40. 13.00 Christenlehre. Andacht.<br />

Montag: Stiftmesse für Josef von Flüe-Rohrer, Sattel, und Frau.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Kaspar Spichtig.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Ungenannt.<br />

NB. Diese Woche ist die Sammlung für die Inländische Mission. Herzlich empfohlen!<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Samstag: 15.00 Beichtgelegenheit. Ab 16.00 Aushilfe.' 17.30 Rosenkranz und Segen.<br />

19.30—20.30 Beichtgelegenheit für Männer und Jungmänner.<br />

Sonntag: 4.30 Beichtgelegenheit. Aushilfe. Monatskommumon der 3. und 4. Klasse.<br />

Hl Messen 5.00, 6.30 mit Gemeinschaftskommunion der Männer und Jungmänner, Kommunionansprache:<br />

7.30, 8.00 Kindergottesdienst mit Predigt; 9.30 Hauptgottesdienst mit Ehrenprediat<br />

Gedächtnis der Aktivdienstkameraden der Kompagnie 1/47 für die verstorbenen Kämeraden<br />

' 20.00 Schlußfeier der religiösen Männer- und Jungmännerwoche mit Predigt und<br />

W ltf'on?a^Festfeto der Herren Aelpler. 8.30 feierliches Titularfest der Aelplerbruderschast<br />

mit Ehrenpredigt. Dienstag: Stiftjahrzeit des Franz Ettlin von Kerns<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Kaspar Spiller und Frau Josepha geb. Remhart, Sohn<br />

Liberat Spiller und Tochter Marie Müller-Spiller. Jahresgedächtms für Ehefrau Prwka<br />

Spiller-Wetter, Niederstad. „<br />

Freitag: Hausjahrzeit der Geschlechter Luthold, Kuchler und Risi.<br />

Samstag: Jahrestag für Ehemann Alois Br,t>chgi-Omlin, Feld.<br />

Katholischer Gesellenverein. Montag: Monatsversammlung.<br />

Pfarrei Giswil .<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 6.30 Frühmesse, 9.00 Amt, Christenlehre für die großen Knaben.<br />

13.00 Christenlehre, auch im Kleinteil. Montag: Jahrestag für Melchior Amgarten-Burch.<br />

MH?w Vch :* Sttft^cchrzeit für alt Kantonsrat Josef Enz und Karolina Bnrch.<br />

. rA16 s<br />

^unairauenkonareaation. Sonntag: Kommnmon und 14.15 Versamml. im Schulhaus.<br />

Groktei^ S o nntaa lö 5 05 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse mit Gemeinschaft^<br />

kommunion' des Männerapostolates, Jungmännerbundes und aller Schulknaben -Oper 9M<br />

Amt und Predigt. Opfer. 13.00 Christenlehre, Andacht und Segen. 19.30 Gebetswache. Hausjahrzeit<br />

Halter-Burch.<br />

. _<br />

Pfarrei Lungern<br />

Marrkirckie Sonntag: Caritassonntag Aushilfe im Beichtstuhl Opfer für die schweizer.-<br />

sche Carkas L>l Mes?en 6 15 7 15 und 8.45. 13.00 Rosenkranz, Abbitte, Prozession Segen.<br />

Montag: 7.30 Schulmesse. 8.15 Jahrestag für Alois Halter-Enz, Spenders, und ^ahr-<br />

Theodor Ims-Id<br />

Sat !°teH a a 9 - k Lilia6rsett des Johann Gasser und Frau Martina Ming. ,<br />

Sonn?ag: Gemeinschaftskommunion. D.e<br />

Vorträge der Caritas gelten als Monatsversammlung. t«a*mtr n rp Pmertt bält in<br />

Bemerkungen: 1. Ein Priester der Schweizerischen Clnitaszentrale li^rn hall m<br />

unserer Pfarrei einen Caritas-Sonntag. Beachtet die verteilten<br />

sehen wir in Lichtbildern die Tätigkeit des Caritaswerkes in den Kriegslandern. Eintritt frei.<br />

Keine weitere Sammlung. Es wird nur das Kirchenopfer ausgenommen. .<br />

2. Sprechstunden des Katholischen Jugendamtes. Dienstag, 16.1o 17.30,<br />

9.00 »-«wott-M.»», 1100 Ch„p.„lq.. mt,<br />

Andacht für die Armen Seelen. 17.00 Rosenkranz.<br />

I Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi,Kerns<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. t-ostcheck Vll 10«..<br />

Fm.<br />

€ ) b i o a l ö n e r<br />

y ^ f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 5. November <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 45<br />

S e l i g<br />

l e b e n - s e l i g sterben<br />

Allerheiligen — ein einzigartiger Tag! Am Vormittag läuten die Glocken zu<br />

/ Ehren der Heiligen, nachmittags im Namen der Toten. Zwei verschiedene Herzensklänge!<br />

Und doch ist's im Grunde dieselbe tröstliche Wahrheit: „Selig die Toten,<br />

die im Herrn sterben" (Ossb. 14, 13) — die Heiligen am Himmelszelt und die Büßer<br />

im Fegfeuer wissen es ... Selig bedeutet mehr als glücklich.<br />

Dem seligen Sterben muß ein seliges Leben „im Herrn", im Dienste des Christkönigs,<br />

vorausgehen. Hand aufs Herz! Hast du das letzte Psarrblatt zu Ende gelesen<br />

und vor deinem Gewissen auf die Frage „Bist du königstreu?" Antwort gegeben?<br />

Christus ist dein König, weil in ihm die ganze Fülle der Gottheit wohnt.<br />

Christus König unseres Verstandes! Sobald das Kind denkt, fragt es nach dem<br />

Warum und forscht bei allem, was es bestaunt, nach dem Urheber. Christus gibt<br />

Red und Antwort auf unsere Fragen, die ins Jenseits hinübergreifen. Wer die<br />

Predigt schätzt und sich täglich zehn Minuten stille Zeit für Gottesgedanken gönnt,<br />

ist ruhig und froh auch im Leid. Christus König unseres Willens! Wir haben uns<br />

nichts zu meinen mit unserem schwachen Willen zum Guten. Uebernatürlich Gutes<br />

zu vollbringen, liegt sogar jenseits unserer Kraft. Unser Wille braucht da die Zündungskraft<br />

der helfenden Gnade und die Leuchtkraft der heiligmachenden Gnade.<br />

Christus König unseres Herzens! Christi Leiden ist die Quelle für unsere tiefsten<br />

Freuden, vor allem für die Freude an -Gott. Christus König unseres Leibes! Wie<br />

fühlt sich der Körper wohl, wenn die Seele ehrfürchtig, keusch, demütig und geduldig<br />

ist! Der Körper ist das gottgewollte Fundament der Ehe und Jungfräulichkeit.<br />

Darum verdienen Seele und Leib das Allerheiligenglück.<br />

In der Gnade selig leben und sterben — das ist alles! Dann steht der Tod gar<br />

nie als Drohung vor dir, ja er hat sogar den Strafcharakter verloren. Wer in<br />

Christus lebt, hat nichts Verdammungswürdiges mehr in sich. „Denn das Gesetz des<br />

Geistes, der das Leben gibt in Christus Jesus, hat dich befreit vom Gesetz der Sünde<br />

und des Todes" (Röm. 8, 1). Warum sterben die Menschen trotzdem nach dem Tode<br />

Christi noch immer? In der Taufe stirbt die Seele der Sünde ab und steht zum<br />

Gnadenleben aus. Damit auch der Leib auferstehen kann, müssen wir seine leiblichen<br />

Gelüste ständig kreuzigen, so das Sterben üben und im Tode volle Christusähnlichkeit<br />

erlangen. Wir haben kein Verfügungsrecht über unser Leben. Darum gibt Gott uns<br />

die Gelegenheit zum Sterben, wann, wo und wie e r will. Den Tod aus Gottes Hand<br />

ohne Dreinreden hinnehmen, ist unsere größte Tat.<br />

_j-


erwähnten Kursleiter ergänzten die Knrsarbeit durch Kurzvorträge<br />

an den Abenden, und gegenseitige Aussprache dertieften<br />

das Verstehen von Mensch zu Mensch.<br />

Bern. Mitztäne um den jurassischen Separatismus. Die<br />

„Evangelische Volkszeitung" glossiert den jurassischen Se-<br />

Paratismus mit folgenden Worten:<br />

„Da man in .den Reden der Trennungsfreunde immer<br />

wieder das etwas verdächtige Lob der Verhältnisse des ehemaligen<br />

Fürstbistums ertönen hört, interessiert man sich in<br />

protestantischen Kreisen auch dafür, ob hinter der Bewegung<br />

nicht auch der Klerus und die katholische Aktion stehen, denen<br />

ein neuer Schweizer Kanton natürlich ein willkommenes Huldigungsgeschenk<br />

der katholischen Schweiz an den Papst anlässlich<br />

des sogenannten Heiligen Jahres bedeuten würde."<br />

Eine solche Glosse bedarf keines Kommentars, denn sie<br />

kennt weder die politische noch die konfessionelle Zusammensetzungi<br />

des Jura. Dafür verrät sie selber eine Gesinnung,<br />

dies als ungünstiger erscheint, als die heute tolerante Haltung<br />

des Kantons Bern.Diese zu zerstören haben wohl andere Kreise<br />

ein Interesse als die Katholiken.<br />

Bern. Ein verblaßter politischer Stern, sp. Der Ober-<br />

'sauberer Paul Fell, ehemals scharfkantiger Redaktor der<br />

„Seeländer Volksstimme", der unsere Armeeuniform als<br />

„Schandlumpen" titulieren durfte, der auf das Vieler Stadt-<br />

Präsidium aspirierte, der — am 3. September 1944 aus der<br />

Sozialdemokratie ausgeschlossen — im Mai 1945 als PdAler<br />

gegen Dr. Feldmann für den bernischen Regierungsrat kandidierte<br />

und haushoch fallierte, im August darauf wegen Störung<br />

der öffentlichen Ordnung in polizeilichen Gewahrsam<br />

genommen werden mußte —• der ehemalige bernische PdA-<br />

Führer Fell hat nach dem Großratsmandat nun auch sein<br />

letztes Mandat im Vieler Stadtrat quittiert.<br />

Damit ist der wie ein Meteor am östlichen Himmel aufgestiegene<br />

Stern verblaßt, die Sozialdemokraten, denen er ein<br />

wilder Kritiker war, können aufatmen. Vom „Vorwärts" weg<br />

ging es rückwärts, in bernischen Landen hat die PdA ausgespielt.<br />

Basel. Signale des politischen Sonntags. Der letzte Oktobersonntag<br />

brachte einige beachtenswerte Volksentscheide<br />

lokaler Art. Bafelstadt hatte seine Bürgerratswahlen, des<br />

einzigen Gemeindeorgans vorzunehmen. Das Resultat bedeutet<br />

eine wesentliche Ernüchterung gegenüber der kommunistischen<br />

Infektion im letzten Kriegsjahr 1945. Damals erzielte<br />

die Partei der Arbeit die höchste Stimmenzahl mit<br />

3672 Stimmen und 10 Mandaten. Am vergangenen Sonntag<br />

fiel die kommunistische Vertretung auf die Hälfte ihrer Vertretung<br />

zurück (5 Mandate Hei 2077 Stimmen). Von den übrigen<br />

Parteien erhielten die Liberale Partei 7 Mandate (1945<br />

deren 6), Die Radikale Partei 7, Evangelische Volkspartei 1,<br />

Sozialdemokratische Partei 8, Landesring 4 (1), Katholische<br />

Volkspartei 6, Bürger- und Gewerbepartei 2 Mandate (bisher<br />

3). Es gehört zur Besonderheit des Resultates, daß die<br />

I Verluste der Partei der Arbeit nicht der sozialistischen Partei<br />

I zufielen, fondern den bürgerlichen Parteien. Auch die Sozialisten<br />

verzeichnen einen Stimmenrückgang ^ort rund 200.<br />

Freiburg. Sensation um eine Brieftaube, spk. AmFenster<br />

einer freiburgischen Landschllle klopfte dieser Tage eine Brieftaube<br />

in ziemlich erschöpftem Zustand an, die eine Botschaft<br />

mit 4 Tage zurückliegendem Datum nnd Ausgangspunkt<br />

„Mexico" trug. Die Taube wurde der Vogelwarte Sempach<br />

übergeben, damit dort festgestellt werde, woher sie gekommen<br />

und ob es möglich sei, daß in so kurzer Zeit der gewaltige<br />

Weg von jenseits des großen Wassers — dazu notgedrungen<br />

wohl ohne Zwischenlandung —. zurückgelegt werden konnte.<br />

In Sempach hat nun das Rätsel, das alle Beteiligten lebhaft<br />

beschäftigte, seine Auflösung gefunden. Es handelte sich<br />

um eine Meldetaube der schweizerischen Armee, die 'sich verirrt<br />

hatte, und' „Mexico" war nichts anderes als das Kennwort<br />

eines militärischen Postens. Es handelt sich, also nicht<br />

um eine rekordsüchtige Exotin, aber die liebevolle Pflege,<br />

die ihr sogleich zuteil wurde, hat sie deshalb um nichts weniger<br />

verdient.<br />

Graubünden. Tragischer Abschluß einer dreifachen Hochzeitsseier.<br />

Das Ehepaar Gruber-Laim in Schmitten feierte<br />

am Sonntag das Fest der goldenen Hochzeit. Ihre Tochter,<br />

verheiratet in Snrava, konnte am gleichen Tag das Fest der<br />

silbernen Hochzeit begehen und die Enkelin ihre Hochzeit<br />

feiern. Die Gesellschaft befand' sich am Sonntagabend mit<br />

zwei Autos auf der Heimfahrt von einem Ausflug nach der<br />

Lenzerheide. Auf der geraden Strecke unterhalb Lenz geriet<br />

der des Weges unkundige Chauffeur des ersten Wagens infolge<br />

Nebels aus der Fahrbahn. Das Auto stürzte eine Böschung<br />

hinunter, überschlug sich mehrmals und blieb etwa<br />

309 Meter unterhalb' der Straße liegen. Der 77jährige Josef<br />

Gruber-Laim aus Schmitten war auf der Stelle tot. Das<br />

Brautpaar, die Mutter der Braut und der Chauffeur wurden<br />

mehr oder weniger schwer verletzt und mußten ins Spital<br />

nach Savognin verbracht werden.<br />

Schweizerische Winterhilfe<br />

Aufruf<br />

Wir haben es uns angewöhnt, die Schweiz als eine soziale<br />

Einheit anzusehen und rühmen uns gerne der sich stets<br />

mehrenden sozialen Vorsorge und des Fortschrittes in der<br />

sozialen Gesetzgebung. Weite Kreise werden dadurch leicht verleitet,<br />

unser Land als ein Muster sozialer Organisation zu<br />

betrachten. Leider aber entspricht dieses ideale Bild der<br />

Wirklichkeit nicht.Die vielseitige Schweiz ist auch vielfältig<br />

> und unterschiedlich' in der Art, wie sie ihren Bewohnern das<br />

I Dasein gestaltet. Mag auch weitherum der Segen der Vollbeschäftigung<br />

fühlbar fein, so gibt es doch' immer wieder Mitbürger,<br />

die aus verschiedenen Gründen am Segen dieser Wohlfahrt<br />

keinen Anteil haben.<br />

Während die einen in einem Gebiet der Fruchtbarkeit<br />

und der blühenden Industrie zu Hause sind und dort ihr<br />

Auskommen finden, müssen andere schattenhalb und abseits<br />

der Prosperität mühsam und in harter Arbeit, ja, sehr oft<br />

in Kummer und Not eine große Kinderschar aufziehen<br />

Das darf aber in unserm Lande nicht Schicksal sein! Aus<br />

dieser ungleichen Verteilung der Verdienstmöglichkeiten erwächst<br />

gewiß für alle, die auf der Sonnenseite des Lebens<br />

stehen, die Pflicht, der andern, der Minderbegünstigten zu<br />

gedenken. Nun ist es gerade die Schweizerische Winterhilfe,<br />

eine vom Volke geschaffene nnd getragene Institution, die<br />

sich diesen Ausgleich zur Ausgabe -gemacht hat. Sie hat aber<br />

keine Mittel als die, welche ihr durch die jährliche Sammlung<br />

zufließen, ist also ganz auf das' Wohlwollen des Schweizervolles<br />

angewiesen. Wir möchten deshalb alle eindringlich<br />

bitten, nach Kräften an der diesjährigen Sammlung sich zu<br />

beteiligen, damit wir der Ausgabe gerecht werden und auch<br />

den Willen des Volkes, das gewiß nicht dulden möchte, daß<br />

einer der Mit-Eidgenossen darbe, erfüllen können.<br />

Helft nns helfen!<br />

I. E f che r, Nationalratspräsident.<br />

• SPEISEFETT SPEISFOEL<br />

/<br />

W<br />

CD<br />

Der Tod—das größte Erleben<br />

Der Christ betrachtet den Tod übernatürlich. Wohl gehen die Körperkräfte einer<br />

natürlichen Erschöpfung entgegen, wodurch der „natürliche oder physiologische Tod",<br />

wie die Wissenschaft sagt, eintreten muß. Aber die Bibel belehrt uns, daß Gott<br />

diese Erschöpfung verhindert hätte, wenn der Mensch gehorsam gewesen wäre. Der<br />

Lebensbaum im Paradiese hatte die Aufgabe, leibliche Unsterblichkeit zu verleihen.<br />

Darum sprach der Herr bei der Vertreibung aus 'dem Paradiese: „Daß er nicht etwa<br />

seine Hand ausstreckt und auch von dem Baum des Lebens nimmt und ißt und ewig<br />

lebt" (Gen. 3, 22). Die Frucht des Lebensbaumes „war somit eine Art Sakrament,<br />

dessen Genuß leibliche Unsterblichkeit verlieh, ein Vorbild des Allerheiligsten Altarssakramentes<br />

und des Lebensbaumes im himmlischen Paradies" (Kalt).<br />

Kürzlich feierte die musikalische Welt den 100. Todestag (17. Oktober 1849) des<br />

großen Komponisten und Pianisten Frvdvric Chopin. Dieser hatte den Glauben seiner<br />

Jugend verloren. Einem priesterlichen Freunde gelang es, den erst 39jährigen, schwer<br />

lungenleidenden Künstler vier Tage vor seinem Tode zum Empfang der hl. Sterbesakramente<br />

zu bewegen. Allen, die zu ihm kamen, um Abschied zu nehmen, erzählte<br />

Chopin von seinem Herzensglück und verschied mit den Worten: „Jetzt bin ich an der<br />

Quelle des Glücks."<br />

„Großen Seelen ist der Tod das größte Erleben. Wenn der Erntetag zur Rüste<br />

geht und sich die Fenster der Seele, die farbenfrohen Menfchenaugen, verdunkeln wie<br />

Kirchenfenster am Abend, blüht in dem verdämmernden Gottestempel des sterbenden<br />

Leibes die Seele wie das Allerheiligste am Altar unter der ewigen Lampe in dunkler<br />

Glut auf und süllt sich mit dem tiefen Glänze der Ewigkeit" (Flex). • +<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

22. Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Leonhard, 3. Oktav. Montag. Von der Oktav, 2. Hl.<br />

Geist, 3. für Kirche oder Papst. Dienstag. Oktavtag von Allerheiligen, 2. Vier gekrönte Märchrer.<br />

Mittwoch. Kirchweihe der Lateranbasilika in Rom, 2. (in Stillmessen) hl. Theodor<br />

« S ^reas Avellini, 2. hl. Tryphon und Gefährten. Freitag. Hl. Martin,<br />

W J s J S 0 1 P a p s t , Papstmesse, 2. A cunctis, 3. nach Wahl.<br />

Besondere Ablasse für die Verstorbenen. Im November: bei beliebigen Gebeten oder Anä<br />

"A iv £ er Seelen: einmal täglich 3 Jahre Ablaß; bei einer Armenseelen-<br />

Slfä i? F'-ch/' täglich 7 Jahre. An den 8 Tagen nach Allerseelen bei Besuch des<br />

Tilgungen ^bet: täglich einmal ein Vollkommener Ablaß unter den gewohnten Bemorgen<br />

beginnen, sollen den Eltern helfen, die heranwachsen-<br />

S dfö n b'fu ii « Äu»/<br />

und mit 19 Jahren) vom 7.—11. November.<br />

h„2 tfi RV om £fi ' ^" 0 f rauen (getrennt): vom 7. bis 12. November. Sakristanevom<br />

15. bis 19. November. Männer: vom 15. bis 20. November abends.<br />

'<br />

Pfarrei Sarueu<br />

S S 1 ; > kch^rzeit der Jgfr. Marie Frunz, ehemals Gehren.<br />

rfti für Srau<br />

Herren Aelpler. ® °^eit<br />

Wilhelmine Waller-Habermacher. 8.30 hl. Messe der<br />

Dienstag: Dreißigster für Jgl. Erwin Fiez, Bäckerei.<br />

® * ^w° ch : Gedächtnis der ehemaligen Meistersleute für Iql Anaerer Milchmann<br />

Kehr. Stiftiahrzeit der Karoline von Flüe-Kathriner<br />

engerer, ^ciicymann,<br />

f r »"l 1 L 9 . •, Erstjahrzeit für Frau Regina Reinmann-Britschqi. Schlökli<br />

Freitag: St,ft,ahrzelt der Frau Karolme Müller-Wirz ^ "<br />

Samstag: Stiftjahrzeit der löbl. Korporation Freiteil.'<br />

Christenlehre. Sonntag: 20.00 für den letzten Kurs Knaben.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: 15.30 Versammlung im Ramersberg.<br />

> Dienstag, den 8. November, beginnt der Herrenkleider-Flickkurs. Anmeldungen an<br />

die Vorstandsmitglieder.<br />

Jungfrauenkongregation. Dienstag: 20.15 Jungsodalinnen im Schulhaus. Temperamente!<br />

(Fortsetzung.)<br />

St.Anton. D o nnerstag: 7.00 hl.Messe des <strong>Obwaldner</strong> Sakristanenverbandes für Frau<br />

alt Bürgerrat Berta Müller-Barmettler, Kernserstraße.<br />

Elisabethenalmosen. Anmeldung bis 19. November an das Pfarramt.<br />

Winterhilfe. Der Abzeichenverkauf wird allen Gläubigen sehr warm empfohlen!<br />

~ Sonntag: 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz. Dienstag : Stiftmesse der<br />

Zamilie Bnrch-Amstalden, Burchen. Samstag: Stiftmesse des alt Kantonsrat Franz<br />

Burch, Langruti, Oberwilen.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7.00 Stiftmesse für Jgfr. Christina Kifer, ehemals Feld.<br />

Stalden. S o n n t a g : Seelensonntag. Kapuzineraushilfe. Kommuniontag der Männer,<br />

Jungmanner und Oberschulknaben. Beim Hauptgottesdienst Festfeier zu Ehren des hl. Deodat,<br />

Märtyrer Opferaufnahme. Nach dem Amt Versammlung der Jungmannschaft. 13.30<br />

Christenlehre, Armenseelen-Andacht.<br />

: 5,30 Frühmesse. Siebenter für Jgfr. Emma Amstalden, Girhalten.<br />

a°g'sw.I. Sonntag: 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse Mit Ansprache. 9.00<br />

tzauptgottesdienst Opfer für die Kapelle. 13.00 Christenlehre, Andacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: Stiftmesse für Josef Zurmühle-Neidhard.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Constantin von Wyl-Siarist.<br />

Samstag: Stiftmesse für Alois Schallberger-Amgarten.<br />

^ungfranenkongregation. Sonntag: Kandidatinnenunterricht (Kaplanei).<br />

^ungmannschast. Sonntag: 20.00 Versammlung der ältern Gruppe.<br />

Pfarrei Kerns<br />

S n S j f S *'• °' 30 '<br />

?A5 '<br />

a30 '<br />

10 1 2 S 0<br />

'<br />

» " ><br />

M ont a g: Hl. Messen 6.30, 8.00 Stiftmesse im Beinhaus für °sof. Bucker-Durrer Käli.<br />

Jahrestag für Jug. Ettlin-Amrhein, Guferweid. Wochengedächtnis.<br />

'<br />

^Stiftniefse im Beinhaus für Frau Karolina Röthlin-Durrer, Sigrists.<br />

^ahresgedachtnis für Wwe Lomse von Deschwanden-Anderhalden, Großhostatt.<br />

jJl 11 tto o cf) i ©tiftmeffe tut 33ctttljctii§ für ffactu Svofctoßct 33ucf)ct föofut (ihvzv.it<br />

wrfr V Swtz. Stistjahrzeit für Franz Durrer-Egger, Weid. Beginn der Voltsmission,<br />

zuerst für die Kinder, nach speziellem Programm. " '<br />

@tiftmeffe auf<br />

Watte? Mwg,Ried^ '<br />

£ 0< $ aItt " f üt Ungenannt. Stiftjahrzeit für Jüngling<br />

o n i^ * * n? : $ au fi a 5^eit der Familien Reinhard und Supersaro. Stiftmessen für Fam.<br />

Dumr,°Bmgh?lz' ra^ Müi F bermau «> Voribach. Stistmesse für Frau Jofepha Röthlin-<br />

S ta 0 s. : Ungenannt. Stisterjahrzeit St. Anton 7.15.<br />

von F EttsabeZ'^""^ ^ = 13 " 1 i Versammlung im Schulhaus. Vortrag<br />

0^n<br />

1 3 2 0 b n<br />

o<br />

' ^eichttag für die Christenlehrpflichtiaen 6 30 und 7 30 kl Messen<br />

B?elchtals Christenlehre. 13.00 Segensandacht. %$$$& für Sie<br />

Montag: Gest Seelamt der Familie Michel, Steinweidli 930 Brautmesse<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Familie Röthlin-Ettlin.<br />

-orammeM.<br />

Freitag: Gest. Lobamt für Herrn und Frau Nikodem Bercktnld-l?Min<br />

Samstag: Gest. Lobamt der Familie Häcki-Durrer ^erchtold.Ettlm.<br />

&<br />

felö2, D @/fai : ® efÜftete S^r3eit fÜT S ° M 3 ° st U " b fei " e<br />

u 8 nf «<br />

^eftau Marie Reinhard, Burg-<br />

Unverwandt/ und VuS'SSS ^<br />

39 " aä gtÜd Unb feine Ehefrau Josefina Rohrer,<br />

^ ^ Pfarrei Sächseln.<br />

6;<br />

19 30 Armense'elenandackt^ ^ 6 J'm'r.®' ® e ' ne Aushilfe da. 13 Christenlehre,<br />

"rmenseelenandacht. - 16.30 Pfarreiwallfahrt Horw mit Predigt und Segensandacht.


Herbstliches<br />

Hinter dem Wieleschi steigt die Sonne empor. Vor ihrem<br />

Glänze muß der Mond erbleichen. Ms ein flaumiges Wölkchen<br />

schwimmt er im westlichen Himmel. Die Weide ist weiß gefroren<br />

— es war eine kalte Nacht. Trotzdem singt ein H a u s -<br />

rotsch w a nz auf dem Kapellendach. Darüber hin fliegt mit<br />

adlerartig gefächerten Schwingen ein stolzes Kolkrabenpaar.<br />

Die überaus nützlichen Vögel schillern blau-grün in der<br />

Sonne. — Wir gehen hinter dem Hotel dem Schlierengrat zu,<br />

der sich als mätzig hoher, dicht bewaldeter Bergrücken parallel<br />

zur Großen Schliere hinzieht. Ein Vergnügen ist das Laufen<br />

auf dem nachgiebigen Moosboden. Die Sonne verwandelt die<br />

Myriaden Tautropfen an Gras und Gesträuch in ebenso viele<br />

funkelnde Edelsteine. Es ist ein reizvolles Spiel, mit einer<br />

leichten Kopfbewegung dem Brechen der Sonnenstrahlen<br />

Spielraum zu geben und an einem glasklaren Wassertropfen<br />

alle Farben des Regenbogens erfchimmern zu sehen. Der<br />

Geizhals, der mit gierigen Fingern in seinen Schätzen wühlt,<br />

empfindet bestimmt nicht unsere reine Freude; denn er lebt ja<br />

in beständiger Furcht, die ihm den Besitz vergällt. — Mein<br />

Begleiter, der Präsident des „Parus" (Schweizerischer Verband<br />

für Vogelkunde und Vogelschutz), der heute die Ornis<br />

des Schlierentales etwas erforschen will, macht mich auf die<br />

Zugvögel aufmerksam, die in größeren und kleineren Flügen<br />

über unseren Köpfen oder dicht an der Bergflanke dahinziehen.<br />

Alle fliegen von Norden nach Süden. Ein Ornithologe in<br />

Reiringen hat schon seit Jahren große Vogelzüge notiert, die<br />

Schlierental<br />

alle über den Brünig kommen. Unsere heutigen Beobachtungen<br />

geben ihm recht. Es sind größtenteils Distel- und<br />

Buchfinken, die mit zwischernden Rufen dem Süden zustreben.<br />

Auf jeden Fall haben sie sich einen prächtigen Reisetag<br />

ausgewählt. Die sommerliche Wärme würde dem August<br />

wohl anstehen, und doch zählen wir den 11. Oktober!<br />

Mit leisem „tfi — tfi" meldet sich die T a n n e n m e i s e,<br />

die Haubenmeise fügt dem Ruf ein zärtliches „gurr"<br />

hinzu, während weit weg die R a b e n krächzen. Melancholisch<br />

flötet der Gimpel. Der Grünspecht ruft! Aber es ist<br />

nicht das jauchzende Lachen, mit dem er im Lenz sein Weibchen<br />

jagt, — es klingt unbeholfen, zaghaft, fast als schämte er sich,<br />

die Stille des Herbstes zu unterbrechen. — Unter dem Grat<br />

scheuchen wir ein Birkhuhn auf. Polternd verläßt es<br />

seinen Standort und ist auch schon verschwunden. Es ist erstaunlich,<br />

wie schnell und gewandt dieser scheinbar plumpe<br />

Vogel fliegen kann. Des Gelände ist ideal für die Einsamkeit<br />

und Abgeschiedenheit liebenden Wildhühner. Zudem sind die<br />

Stauden noch dicht behängen mit Fuchs- oder Preißelbeeren.<br />

Das Heidel- und Moorbeerenkraut prunkt in den sattesten<br />

Herbstfarben. Während die Blaubeere tief purpurrot gefärbt<br />

ist, bescheidet sich die Rauschbeere mit einem seltsamen Violettlila<br />

in allen Abstufungen. Da wo beide Gesträuche mit- und<br />

nebeneinander in einer gewissen Ausdehnung den feuchten<br />

Moosteppich überziehen, ergibt sich vor der Kulisse des immergrünen<br />

Waldes ein Bild, wie es farbenprächtiger der phantasievollste<br />

Maler nicht wünschen könnte.<br />

Auf dem Grat lädt ein schmaler Pfad uns ein, ihm nordwärts<br />

zu folgen. Daß er nicht immer begangen wird, beweisen<br />

die zahlreichen Steinpilze, die überall ungenützt vermodern.<br />

Interessant ist die Windfahnengestalt aller Nadelgewächse<br />

hier oben. Alle sind einseitig gewachsen, das heißt die dem<br />

Wetterwind zugewandte Seite ist vollständig kahl, astlos. Wie<br />

müssen im Winter hier die Winde brausen! Von der Rauheit<br />

des Klimas kündet so mancher vom Sturm gefällte Baum,<br />

der als bleichendes Gerippe, von Moos und Flechten überwuchert,<br />

über den Weg liegt. — Blumen finden wir keine<br />

mehr. Dafür schenken wir unsere Aufmerksamkeit anspruchsloseren,<br />

aber nicht weniger interessanten Pflanzen. Neben dem<br />

bekannten Isländisch Moos und der weißen Renntierflechte<br />

fällt das zierliche Gebilde der Becherflechte ins Auge. Die<br />

Familie der Gräser ist mit dem Windhalm und der graziösen<br />

Drahtschmiele vertreten. Ins Geschlecht der Moose gehört das<br />

goldene Frauenhaar mit den winzigen Fruchtzäpfchen. Sehr<br />

zahlreich ist die Knotenbinse, ein Gewächs saurer Böden, an<br />

deren Früchtchen massenhaft ameisenpuppengroße, weiße Gebilde<br />

kleben, jedenfalls die Puppe irgendeines kleinen Insektes.<br />

Die Riesenfamilie der Farne präsentiert den tiefgrünen<br />

Rippen- und den zierlich verästelten Buchenfarn. Sehr verschieden<br />

von seinem gröberen Vetter, dem Ackerschachtelhalm,<br />

ist der hübsche, filigranzarte Waldschachtelhalm. Bedenkt man,<br />

daß so gebrechliche Gewächse wie die feinen Farne, die<br />

Schachtelhalme und die Bärlapparten in vorweltlichen Zeiten<br />

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waldbildende Bäume waren vom Ausmaß unserer größten<br />

Tannen, so bekommt man Respekt vor dem Alter unseres Planeten!<br />

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Jetzt aber wäre wieder etwas Ornithologisches fällig! Und<br />

wie gewünscht, fitzt auf einer verkrüppelten Föhre ein prächtig<br />

gefärbter Z i t r o n e n z e i s i g. Ein Tannenhäher läßt<br />

feinen eigenartigen, so gut in diese Einöde passenden Ruf ertönen.<br />

Wir haben nun den höchsten Punkt des Schlierengrates erreicht<br />

(1751 Meter) und genießen eine prächtige Aussicht. Im<br />

Mittelland ist Nebel, der Vierwaldstätter See ist unsichtbar,<br />

dafür genießen wir über den Schimberg hinweg den Napf und<br />

jurawärts den Chasseral; im Osten das Alpsteingebiet mit dem<br />

Säntis, im Süden die Pracht der Berner Alpen. Die Sicht<br />

ist von einer Klarheit, wie sie nur den sonnigen Tagen des<br />

Herbstes eignet. —- Langsam geht der Weg nun talwärts. Halt,<br />

— was ist das? — große Vögel stiegen erschreckt «davon — wir<br />

haben eine ganze M i st e l d r o s s e l gesellschast aufgescheucht.<br />

Ein Eichelhäher kreischt gellend auf, wie ein großer,<br />

bunter Schmetterling gaukelt er über >der Tiefe. Die Alpenmeise<br />

meldet sich, derBuntfpecht tiggt. Nachdem es auf<br />

dem Grat recht öde gewesen war, scheinen wir jetzt ein wahres<br />

Vogelparadies betreten zu haben. Teckend flüchten ein Paar<br />

R i n g a m -s e l n, sie sind also noch nicht verreist. Aus einer<br />

Fichte entdecken wir ein Kreuzschnabel Männchen im<br />

Hochzeitskleid, herrlich zinnoberrot, das Weibchen in Grün,<br />

und einen noch nicht ausgefärbten Jungvogel. Wie Papageien<br />

turnen sie im Geäst herum und bearbeiten mit >den Schnäbeln<br />

die Tannzapfen, daß die Schuppen fliegen. Wir sind indessen<br />

zwischen Loch und Roßboden wieder an der Schliere gelandet.<br />

Munter schießen die Forellen hin und her, auch sie freuen sich<br />

der Sonne. Da taucht eine B a ch a m s e l aus dem Fluß, ihr<br />

weißer Brustlatz ist gut sichtbar. Schwirrend fliegt sie dicht<br />

über dem Wasser davon. Aus einer hohen Tanne sitzt ein Vogel<br />

mit auffallend dickem Kopf und noch dickerem Schnabel. Das<br />

hätte ich nicht gedacht, daß ich im Tal der Schliere zum erstenmal<br />

in meinem Leben einen Kirschkernbeiß er sehen<br />

würde! — Ein anderes reizvolles Bild! — Zwei Goldhähnchen<br />

baden im Schlierenwasser. Immer wieder tauchen<br />

sie in die Gumpe, fliegen aufs Ufergebüsch und schütteln<br />

die Tropfen von den Flügelchen, daß es sprüht. Aber der<br />

Überraschungen sind noch mehr, — wir notieren eine A l -<br />

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Holzfäller Baumstämme aufeinander geschichtet, — ein<br />

Zaunkönig schlüpft hinein und am andern Ende wieder<br />

heraus. Ein anderes, ebenso nützliches und fast ebenso kleines<br />

Vögelchen, der W a l d b a u m l ä u f e r, klettert behende den<br />

Stamm empor, jede Ritze nach Schädlingen absuchend. Eine<br />

Schwarzdrossel und eine weiße Bachstelze vervollständigen<br />

die Liste. Nahe bei der Holzhütte trippeln mitten<br />

im Bach zwei gelbe G e b i r g s b a ch st e l z e n von eurem<br />

Stein auf den andern. Schon vor fünfzig Jahren erfreuten<br />

zwei wunderschöne Vögel derselben Art meine damals ebenfalls<br />

im Kaltbad weilende liebe Mutter. Wie oft hat sie uns<br />

Kindern davon gesprochen und uns die Liebe zu den Jatgeschöpfen<br />

ins Herz gepflanzt! - Damit die Raubvogel nicht<br />

gan zu kurz kommen, fliegt hoch oben ein Habicht mit<br />

seinem langen, schmalen Stoß reißenden Fluges dahin und<br />

ein Mäusebussard, den spielerisch zwei Rauchschwalben<br />

umschweben, kreist wenig später über unsern<br />

Sl ° DtSmit ist unsere Exkursion beendigt, und trefflich schmeckt<br />

uns das wenn auch verspätete Mittagessen und der Burgunder.<br />

Nie' hätte ich geglaubt, im „toten Herbst" noch so viele<br />

Vöael worunter ausgesprochene Zugvögel, mi Kaltbadgebiet<br />

anzutreffen. Ein Beweis, daß das anhaltend schone Wetter sie<br />

dazu verlockte, länger in der Heimat zu bleiben.<br />

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W e W e i l W m d m d d e r M e x l s c h e M l i f t n M<br />

Von besonderer Seite wird uns geschrieben:<br />

Der Standpunk der westdeutschen Bundesrepublik gegenüber<br />

die Ostzonottregierung ist in bestimmten Zügen durch die<br />

Regierungserklärung des Bundeskanzler Adenauer<br />

klar Zum Ausdruck gekommen. Das neue Gebilde in der Ostzone<br />

beruht im Gegensatz zur westdeutschen Bundesrepublik<br />

nicht auf einer freien Wahl. Auch der sogenannte Volksrat<br />

ist kein gewähltes Parlament. Die Ostzonenregierung kann<br />

deshalb keinen Anspruch erheben, für die Deutschen in der<br />

Ostzone zu sprechen, geschweige denn für Gesamtdeutschland.<br />

So hat das Bekenntnis der Oder-Neiße-Grenze keine rechtliche<br />

Wirkung. Die westdeutsche Bundesregierung fühlt sich<br />

auf Grund ihres demokratischen Auftrages auch! für die Bevölkerung<br />

der Ostzone verantwortlich. Westberlin soll Wirtschaftlich<br />

unterstützt werden. Es wird als zwölftes Land in die<br />

westdeutsche Bundesrepublik eingegliedert, sobald die zur Zeit<br />

entgegenstehenden internationalen Schwierigkeiten beseitigt<br />

sind.<br />

Das ist die offizielle Version, und der Bundesregierung<br />

ist es Wort für Wort ernst mit dieser Erklärung. Das Problem<br />

in seiner ganzen Breite erschöpft sich aber keineswegs<br />

in dieser amtlichen Formulierung. Die Ostzonenregierung ist<br />

eine Tatsache, die in Bonne mißbilligend zur Kenntnis genommen,<br />

jedoch damit nicht beseitigt wird.<br />

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ost- und<br />

Westdeutschland<br />

sönnen nicht unterbrochen werden. Hier erweist sich die Zonen-<br />

und Währungsgrenze immer wieder als irreal gegenüber<br />

einem strukturellen und einheitlichen Wirtschaftsraum.<br />

In einer Pressekonferenz gab Bundeskanzler Dr. Adenauer<br />

zu, daß be facto Beziehungen bestehen. Aus zwangsläufigen<br />

-wirtschaftlichen Beziehungen erwachsen Rechtsbeziehungen.<br />

Man wird sich also gegenseitig nicht anerkennen, aber man<br />

wird wirtschaftliche Abkommen treffen und sich daran halten<br />

müssen. Ein solches Jnterzonenabkommen besteht bereits.<br />

Ueber die Zwangsläufigkeit dieses Geschehens hinaus wird die<br />

westdeutsche Bundesrepublik mit dem Blick auf die Zukunft<br />

darauf zu achten Haben, daß der wirtschaftliche Verödungs-<br />

Prozeß in der Ostzone nicht unnötig vom Westen her beschleunigt<br />

wird. In der Politischen und ideologischen Auseinandersetzung<br />

mit der Ostregierung ist Bonn durch mannigfaltige<br />

menschliche und moralische Gesichtspunkte einer höheren nationalen<br />

und europäischen Verantwortung sozusagen benachteiligt<br />

gegenüber einem System, zu dessen Kampfesmittel die<br />

bewußte Förderung sozialer und wirtschaftlicher Zerüttung<br />

in andern Ländern gehört.<br />

Ein internationales Problem.<br />

Gerade dieser Zwang, Rücksicht nach den verschiedenen<br />

Seiten nehmen zu müssen, erschwert die Position des Westdeutschen<br />

Bundes gegenüber der Ostzonenregierung in erschreckendem<br />

Maße. Hier wird das Problem zu einem internationalen.<br />

Moskau hat die Ostzone mit einigen Attributen<br />

staatlicher Souveränität ausgestattet. Auf dem Papier hat<br />

die Ostregierung Freiheit und Selbständigkeit erlangt, die<br />

Bonn noch versagt wird. In der Presse der Westallierten<br />

wurde die Besorgnis geäußert, daß die westdeutsche Regierung<br />

den Versuch unternehmen werde, diese Umstände gegenüber<br />

Eine europäische Frage.<br />

den Westalliierten auszuspielen. Bundeskanzler Adenauer hat<br />

es bisher peinlichst vermieden, diesen Befürchtungen Grund<br />

zu geben. Die westdeutsche Bevölkerung ist im großen und<br />

ganzen immun gegen den Kommunismus, und zwar aus<br />

Grund der Nachkriegserlebnisse, möge er auch mit noch so<br />

großen Verlockungen auftreten. Das weiß nicht nur Adenauer,<br />

das weiß sogar die Times, welche dieses Thema behandelt hat.<br />

Um so törichter wäre es, von deutscher Seite den Alliierten<br />

gegenüber mit dem Kommunistenschreck zu operieren. Die souveränen<br />

Freiheiten des ostdeutschen Staatsgebildes stehen<br />

zudem vorläufig noch auf dem Papier und werden zur Zeit<br />

im Westen noch als rein formelle Eigenschaften des Satellitenstaates<br />

betrachtet. Dennoch herrscht darüber großes Unbehagen.<br />

Wer weiß, wie weit Moskau damit ernst machen<br />

wird? Und wie steht es um die Bevölkerung der Ostzone<br />

auf die Dauer? Man weiß leider in den demokratischen Ländern<br />

des Westens viel zu wenig über die unheimliche Wirkung<br />

totalitärer Propaganda. Wenn jahraus, jahrein Rundfunk,<br />

Presse, Theater, Kino geschlossen in bestimmter Richtung ar-<br />

Seiten und für den einzelnen ohne Gefahr nur wenig Möglichkeit<br />

besteht, andere Nachrichten und Meinungen zu vernehmen,<br />

so wird unmerklich, aber sicher die Anschauung beeinflußt.<br />

Denken die Völker des Westens schon einmal darüber<br />

nach, daß in der Ostzone nicht urteilsfähige Kinder vom<br />

ersten Schultage an in der neuen „Weltanschauung" erzogen<br />

werden und was daraus werden mag? Um so größer sind die<br />

Sorgen der Verantwortlichen in Westdeutschland angesichts<br />

ihrer Unfreiheit und außenpolitischen Handlungsunfähigkeit,<br />

die der östlichen Propaganda immer wieder Wirkuugsmöglichkeit<br />

in der Ostzone bietet. Das Besatzungsstatut, um das<br />

lange gerungen wurde, ist in diesem Augenblick schon geistig<br />

überholt.<br />

Unterströmungen<br />

So alber werden zu dieser Zeit noch wesentliche Teile der<br />

Staatssouveränität durch die Hohe Kommission ausgeübt, und<br />

die Bonner Regierung sieht sich einem schwerfälligen und umstündlichen<br />

Verstandignngsverfahren ausgesetzt. Die Bonner<br />

Regierung hat es gleich mit dreien zu tun.°So ist es nicht<br />

verwunderlich, daß im Godesberger Nadolny-Kreis die Möglichkeiten<br />

einer dem Westen gegenüber selbständigen deutschen<br />

Ostpolitik erwogen werden. Neuerdings vertreten auch der<br />

Nauheimer Kreis von Pros Noack sowie Justizminister Dr.<br />

Josef Müller, München, ähnliche Meinungen.. Adenauer hat<br />

sich aber deutlich von diesen Dingen distanziert. Es darf aber<br />

nicht übersehen werden, daß der frühere Reichsminister Dr.<br />

Hermes, der Staatsrechtler Prof. Peters ü. a. m. Personen<br />

sind, denen man nicht die geringste Neigung zum Kommunismus<br />

nachsagen kann. Aber in diesen Kreisen erinnert man sich<br />

daran, daß nach 1930 die Weimarer Republik normale Be-<br />

Ziehungen zu Sowjetrußland unterhalten konnte ohne jegliche<br />

ideellen Konzessionen. Man ist offenbar der Auffassung, daß<br />

die Deutschen aus Nachbarschaft und Erfahrung mehr Gefühl<br />

und Verständnis für die spezifisch russische Psyche besitzen<br />

als die Nordamerikaner. Wenn auch das offizielle Westdeutschland<br />

von derartigen Gedankengängen nichts wissen will,<br />

so tut man in Westen doch gut daran, diese Vorgänge im<br />

Auge zu behalten. Sie haben zweifellos eine gewisse Eut-<br />

Wicklungsmöglichkeit, wenn bestimmte Voraussetzungen der<br />

Großzügigkeit und des Vertrauens seitens des Westens nicht<br />

geschaffen werden. Der Osten und der Balkan waren immer<br />

das wichtigste Betätigungsfeld der deutschen Wirtschaft. Wo<br />

ist Ersatz?<br />

.... und Unbehagen<br />

Dazu kommt, daß in süddeutschen und rheinischen Kreisen<br />

das starke Bekenntnis zu Berlin als zukünftige Hauptstaidt<br />

durch den Bundestag unverkennbares Unbehagen ausübt.<br />

Man sieht sich in einer Zwangslage befangen. Einerseits<br />

muß man aus nationalen und europäischen wie auch<br />

menschlichen Gründen Westberlin stützen. Anderseits wird in<br />

Berlin in diesen Dingen oft ein anspruchsvolles Geräusch<br />

produziert, was in westlichen Ohren nicht gut klingt und<br />

über das Notwendige hinausgeht. Die bewußt westlich orientierten<br />

Kreise sehen die Aussicht schwinden, daß das politische<br />

Schwergewicht Deutschlands vom Osten zum Westen endgültig<br />

verlegt wird. Adenauer selbst, der vor einigen Jahren noch<br />

offen den Anspruch Berlins auf den Rang der Hauptstadt<br />

für ibie Zukunft bestritt, wagt dies heute nicht mehr und bekennt<br />

sich zu Berlin. So kommt es zu seltsamen Zwitteruwgen,<br />

die nicht im europäischen Interesse liegen. Aber diese<br />

Frage ist zur Zeit Tabu in Deutschland. Dies ist sehr bedauerlich.<br />

Die europäische Geschichte hätte anders ausgesehen mit<br />

einer deutschen Hauptstadt Köln oder Frankfurt oder Stuttgart<br />

in der Vergangenheit.<br />

. So zeigt sich das Problem Westdeutschland — Ostdeutschland<br />

als ein wahrhaft vielschichtiges, voller schwer zu überdrückender<br />

Gegensätzlichkeiten. Oft scheint das eine das andere<br />

auszuschließen und wäre doch beides nötig. Das steht nicht irr<br />

der Regierungserklärung, ist aber latent vorhanden.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 3. November<br />

<strong>1949</strong>. Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement<br />

übermittelt den Entwurf zu einem landwirtschaftlichen<br />

Produktionskataster im Kanton Obwalden, der eine Ausscheidung<br />

zwischen Berg- und Talgebieten bezweckt. Die Gemeinden<br />

Lungern und Engelberg werden ganz, die übrigen Gemeinden<br />

teilweise als Berggebiete bezeichnet. Die Aufstellung<br />

wird den Einwohnergemeinderäten zur Stellungnahme überwiesen.<br />

Der Aneil des Kantons Obwalden am Reingewinn der<br />

Sport-Toto-Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr beträgt<br />

Fr. 8224.60. Der Betrag wird nach Einlage von 20%<br />

in einen Reservefonds für turnerische und sportliche Zwecke<br />

verwendet. Die Verteilung erfolgt aus Ausschreibung hin im<br />

Monat März 1950.<br />

Oblt. Theodor Jmfeld, Lungern,wird das Kommando der<br />

Ter. KP. 550 und Oblt. Adalbert Mathis, Sarnen, das Kommando<br />

des Lst. Tr.-Det 68 übertragen.<br />

Der erste Schnee. * Nach einem wenn auch kühlen so doch<br />

sonnigen Spätherbstsonntag, hat am Montag, den 7. November,<br />

in den Morgenstunden ein nasses Schneetreiben eingesetzt<br />

und vorübergehend die Dächer und Matten weiß überzogen.<br />

Dabei wären beim anhaltenden Wachstum im Herbst<br />

auf den Wiesen noch viel Gras zu nutzen und da und dort noch<br />

dringende Herbstarbeiten zu verrichten. Hoffentlich bedeutet<br />

das nicht schon des gestrengen Herr Winters Einzug. Ein<br />

Martinisömmerli nähme man noch gerne.<br />

Schwester<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

40<br />

Die „Savannah" war ein Frachtdampfer von 5200 Tonnen.<br />

Aber es war außer den Mannschaftsräumen- noch Platz<br />

genug, um einige vierzig Passagiere mitzunehmen. Die Kabinen<br />

der 2. Kasse lagen am Heck, rings um einen geräumigen<br />

Eßraum, der sein Licht durch zwei Deckfenster erhielt. Daran<br />

schlössen sich ,weiter mittschiffs, auf Backbord und Steuerbord<br />

je 4 Kabinen der 1. Klasse. Beata und Sir Bulwer erhielten<br />

die beiden Außenkabinen auf Backbord. Sie waren die einsigen<br />

Reisenden dieser Klasse. Der 12jährige Harry Kennedy,<br />

der Sohn des Kapitäns, dem von der Reederei eine Reise<br />

umsonst gewährt war, hatte eine Außenkabine an Steuerbord<br />

wne. In der 2. Klasse befanden sich, außer einer Familie mit<br />

4 Kindern, noch drei Italiener, die in die Heimat reisten.<br />

Der Speisesaal der 1. Klasse befand sich eine Treppe höher,<br />

don der Küche durch einen Rauchsalon getrennt. Um diesen<br />

Aufbau, der mit der Kabine des Kapitäns auf gleicher Höhe<br />

lag, lief das Promenadendeck.<br />

Sir Bulwer brauchte nicht lange, um sich in seinen Ge-<br />

Mschaftsanzug zu werfen. Die Unterbringung seiner Effekten<br />

überließ er dem Steward' und ging an Deck. Auf der<br />

Treppe begegnete ihm Harry, der sich in echt amerikanischer<br />

Ungezwungenheit sofort als Sohn des Kapitäns vorstellte.<br />

Der Gouverneur machte einige Runden bis er sah, daß der<br />

Kapitän die Kommandobrücke verließ. Da ging er ihm in<br />

seine Kabine nach.<br />

Was die beiden Männer verhandelten, ist keinem Dritten<br />

bekannt geworden. Aber das eine kann gesagt werden, daß<br />

Sir Bulwer so ziemlich allein redete, während der Kapitän<br />

nur mit einem Oh, oder Des, oder Well, well, die einzelnen<br />

Sätze unterstrich.<br />

Schwester Beate blieb in der Kabine und betete ihre Tagzeiten<br />

fertig, bis das Gongzeichen zu Tisch rief. Am Eingang<br />

zum Speisesaal traf sie mit dem Schiffsarzt zusammen, der<br />

sich mit der Steward leise unterhielt. Dr. Buckley stellte sich<br />

mit einer Artigkeit vor, die zum Benehmen des Kapitäns<br />

in großem Gegensatz stand. Sir Bulwer, der auf Deck geblieben<br />

war, trat herzu, und der Steward bat, den Herrschaften<br />

ihre Plätze anweisen zu dürfen. Beata war erstaunt,<br />

als er sie an den Tisch des Kapitäns führte. Der Alte fehlte<br />

noch, aber sein Sohn war schon da. Er erhob sich und grüßte<br />

mit tiefer Vernetzung. Beata erhielt den Platz zu seiner Rechten,auf<br />

der Ecke, der Gouverneur zur Rechten des Kapitäns,<br />

Harry gegenüber. Am zweiten Tisch faßen der Arzt, der erste<br />

Offizier und der Obermaschinist, der sich später als Mister<br />

Ryan vorstellte. Alle andern Tische waren leer.<br />

Eine Minute späer kam der Kapitän. „Guten Abend, meine<br />

Herrschaften. Nun wollte ich wenigstens am ersten Tage<br />

pünktlich sein, und es ist mir doch nicht ganz gelungen. Im<br />

übrigen aber möchte ich Sie bitten, daß Sie sich durch meine<br />

Abwesenheit niemals stören lassen. Der Dienst geht vor.<br />

Aber," fügte er hinzu, während er sich setzte, „wie gefällt<br />

Ihnen mein Schiff?"<br />

„Bis jetzt ganz gut," sagte der Gouverneur.<br />

„Was mir auf den Ozeandampfern immer am ersten auffallt,"meinte<br />

Beata, „ist die entzückende Sauberkeit, in der<br />

alles gehalten ist."<br />

„Das muß so sein," entgegnete der Kapitän, und die<br />

Befriedigung leuchtete auf seinem Gesicht. „Eins nur bedauere<br />

ich sehr, meine verehrte Schwester, daß wir keine Stewardeß<br />

an Bord haben. Sie werden sich nun zum größten Teil selber<br />

bedienen müssen."<br />

„Ach, das bin ich gewohnt. Ich werde auch allein fertig<br />

werden," sagte Beata und wunderte sich über die Freundlichkeit,<br />

mit der ihr der Alte jetzt entgegenkam. Man sieht wieder<br />

dachte sie, daß der erste Eindruck auch einmal täuschen<br />

kann. Kennedy glaubte sich sogar entschuldigen zu müssen<br />

daß sein Sohn mit ihm am Tisch faß. - '


Eidg. Feldschießen: die Nidwaldner die eifrigsten, die<br />

<strong>Obwaldner</strong> unter den drittbesten Schützen.<br />

Am Feldschießen 1943 nahmen 175 189 Schützen teil, nahezu<br />

7000 Mann mehr als im Vorjahre, womit freilich die Re<br />

kordbeteiligung von 1947 noch nicht erreicht wurde. Von den<br />

3441 teilnehmenden Verbandssektionen haben 97,85 %> das<br />

Kranzresultat erreicht, wobei 1476 Sektionen das hohe Resultat<br />

von 72 und mehr Punkten erzielten. Der Durchschnitt eines<br />

Pflichtresultates beträgt 70,753 Punkte gegenüber 69,36 im<br />

Vorjahre. Einzelkranzabzeichen wurden 27 740 (fast 16 %><br />

gegenüber 13,4 % im Vorjahre) und Ehrenmeldungen 53 464<br />

(30,8 resp. 27,6«/«) abgegeben. Die Leistungssteigerung ist also<br />

eine beträchtliche. Dem Bericht von Notar O. Blaser (Nidau)<br />

in der „Schweizerischen Schützenzeitung" folgt eine Zusammenstellung<br />

der Resultate nach Kantonen. Bezüglich Zahl der<br />

Teilnehmer an diesem größten Schützentreffen der Welt,<br />

wie das Feldschießen mit Fug und Recht bezeichnet werden<br />

kann, im Verhältnis zum Mitgliederbestand resp, zu den<br />

Teilnehmern an den Bundesübungen stehen an der Spitze:<br />

Nidwalden, Solothurn, Glarus, Appenzell JRH., Bern<br />

und Thurgau, Schaffhausen, Luzern. Die besten Sektionsresultate<br />

(mit 72 und mehr Punkten), allen voran die Feldschützen<br />

Matten bei Jnterlaken mit 80,811 Punkten, sind in<br />

der „Schützenzeitung" publiziert, ebenso die besten Einzelresultäte<br />

mit 84 und mehr Punkten von 283 namentlich ansgeführten<br />

Schützen.<br />

Auf Grund des Durchschnitts der Pflichtresultate ergibt sich<br />

folgende Rang stellung der besten Kantone: Solothurn<br />

72,4, Bern 71,932, O b w a l d e n , Baselstadt, Uri, Aargau,<br />

Appenzell ANH., Nidwalden, Zug, Baselland, Schaffhausen,<br />

Glarus, Luzern, Zürich, Schwyz, Appenzell JRH., St. Gallen,<br />

Genf, Graubünden, je 70,065, die andern Kantone kamen nicht<br />

auf einen Durchschnitt von 70 Punkten. Mit 20,95"/» Kranzresultateu<br />

hält Bern die Spitze, am Schluß stehen punkto<br />

Leistungsdurchschnitt und Kranzresultaten die Tessiner.<br />

Kantonalturnoerband Luzern, Ob- und Nidwalden. Nach<br />

dem etwas schwach besuchten Kurse am letzten Sonntagvormittag<br />

in der Dulaturnhalle in Luzern, trafen sich die Nationalturner<br />

am Nachmittag zur ordentlichen Generalverfammlung<br />

im Hotel Continental.<br />

Der Verbanbspräsibent Josef Bossert konnte Delegationen<br />

des Kantonalturnverbandes, des kantonalen Kunstturner- und<br />

des kantonalen Leichtathletenverbandes sowie des kantonalen<br />

Schwingerverbandes begrüßen.<br />

Der Jahresbericht, sowie der Bericht des technischen Leiters<br />

Anton Blum gab .den Nationalturnern manche wertvolle<br />

Anregung. In einer Ersatzwahl beliebte Josef Stadelmann,<br />

Luzern, als neuer Kassier.<br />

Das Arbeitsprogramm sieht folgende Wettkämpse vor:<br />

Am 4. März einen Ringerkampf gegen St. Gallen, in Emmenbrücke,<br />

im August den kantonalen Ringertag, ferner die<br />

üblichen Kurse. Da nächstes Jahr das Kantonalturnfest stattfindet,<br />

fällt der Nationalturntag aus.<br />

Rege Diskussion brachte


Regierungsrat Heimann, wurde überbunden, bis dahin das<br />

Engelberger Verkehrsproblem zu lösen!<br />

Der Hauptdank für diese schöne Tagung gebührt den Alpttachern;<br />

ein Redner meinte, das Organisationskomitee nnter<br />

Kourier E. Lüthold habe ja die ganze Gemeinde auf die<br />

Beine gestellt, und er hatte vollkommen recht. Einmal waren<br />

der Zelebrant, Herr föaplan Ä'cntHis, und der Feldprediaer<br />

Herr Pfarrhelfer Lüthold, der übrigens die schönsten und<br />

tiefsten Gedanken des Tages aussprach, Alpnacher. Dann ist<br />

als besonderes Ereignis zu erwähnen, daß zu Ehren einer<br />

Kompanie Soldaten eine Orchestermesse, und, man höre und<br />

staune, die _ Krönungsmesse von Mozart aufgeführt wurde.<br />

Im gemütlichen Teil leisteten die Alpnacher ebenfalls Großes:<br />

die Musikgesellschaft konzertierte, der Jodelklub und zwei<br />

muntere Trachtenmeitfchi sangen und jodelten, ja es wurde<br />

sogar ein Singspiel zum besten gegeben. Dieser freudige Einsatz<br />

der ganzen Gemeinde verdient den Dank eines ieden<br />

1/47. Auf Wiedersehn in Engelberg. "<br />

Alpnach^ An der religiösen Woche für die Männer und<br />

^ungmänner der Parrei, die am Sonntagabend zu Ende gegangen<br />

ist, hat die Männerwelt in erfreulich großer Zahl<br />

teilgenommen. Man hat hier die Zeichen der Zeit . moderner<br />

Zeitgeist von innen in die drohenden Gesahren von<br />

außen — verstanden und scheute kein Opfer, die Vorträge in<br />

der Kirche während der ganzen Woche lückenlos zu besuchen.<br />

Am Abend war oft die ganze Mannenseite und die halbe<br />

Frauenseite der Kirche angefüllt. H. H P. Sigisbert Oberholzer,<br />

Dominikaner, verstand es in seinen temperamentvollen<br />

und eindruckstiefen Predigten ausgezeichnet, den Zu-<br />

Hörern die Verantwortung des Christenmenschen vor Gott<br />

darzulegen, die Verantwortung sich selbst gegenüber und die<br />

Verantwortung gegenüber dem Nächsten, der Familie der<br />

Gemeinde, dem Staat.<br />

Dem hochwürdigen Prediger für seine zeitgemäßen Kanzelworte<br />

und unsern Seelsorger für die Veranstaltung dieser<br />

religiösen Woche, die sicher der ganzen Gemeinde reiche Gnaden<br />

vermittelte, aufrichtigen Dank. *<br />

Lungern. Ein Lungerer tritt in die Schweizergarde. Am<br />

27. Oktober hat Rudolf Gaffer, Mathifen, seine Heimat verlassen,<br />

um in die päpstliche Schweizergarde in Rom einzutreten.<br />

Möge ihm der Dienst beim Heiligen Vater viel Befriedigung<br />

bringen und reiche Eindrücke vermittln. Die besten<br />

Wünsche hierzu in die ewige Stadt. *<br />

A u s der Partei<br />

Der Parteitag der Schweiz. Konservativen Volkspartei.<br />

Ueber das nächste Wochenende, den 12. und 13. November<br />

<strong>1949</strong> — finden in Ölten wichtige Tagungen der<br />

Schweizerischen Konservativen Volkspartei statt.<br />

Am Samstag nachmittag gelangt zunächst eine Pressek<br />

o n s e r e n z zur Durchführung, die sich vor allem mit der<br />

neuen Besoldungsordnung des eidgenössischen Personals befassen<br />

wird, über die das Schweizervolk am 11. Dezember zu<br />

entscheiden hat.<br />

Am Samstag abend tritt der leitende Ausschuß<br />

der Partei zusammen. Er hat sich vor allem mit Parteiinternen<br />

Fragen zu besassen.<br />

Am Sonntag, den 13. November, vormittags 10.45 Uhr,<br />

wird Parteipräsident I. E s ch e r sodann den Parteitag<br />

mit einem Bericht zur politischen Lage eröffnen. Der Parteitag<br />

hat zu wichtigen Abststimmungsfragen Stellung zu beziehen<br />

und die Parole auszugeben:<br />

Zunächst steht die Revision des eidgnösfischen<br />

Beamtengesetzes in Diskussion. Dazu haben die Nationalräte<br />

Seiler (Zürich) und Cottier (Gens) die Einführungsreferate<br />

übernommen.<br />

Sodann hat der Parteitag die Parole auszugeben zur<br />

Volksabstimmung über die W o h n b a u f ö r d e r u n g, die<br />

vom Bundesrat nunmehr auf den 29. Januar 1959 angesetzt<br />

worden ist. Ueber den Bundesbeschluß betreffend Maßnahmen<br />

zur Förderung der Wohnbauttäigkeik werden die Rationalräte<br />

Winiker (Luzern) und de Eourten (Wallis) orientieren.<br />

Die allgemeine Aussprache zur politischen Lage wird<br />

eingeleitet mit einer Orientierung von Fraktionspräsident<br />

Nationalrat Dr. Holenstein über die Uebergangsordnung zur<br />

Bundessinanzreform.<br />

Der Parteitag von Ölten hat so nicht nur große politische<br />

Bedeutung — die Traktandenlist verbürgt auch einen interessanten<br />

Verlauf. Möge er dementsprechend aus allen Landesgegenden<br />

recht stark beschickt werden.<br />

Korb. Früher hieß dieser Mann Stanow. Seitdem dieser<br />

das Zeitliche gesegnet hat, ist Malenkow zum Kronprinzen aufgestiegen.<br />

Seine Ausführungen zur Revolutionsfeier hielten<br />

sich im altgewohnten Rahmen bolschewistischer Propaganda<br />

und gipfelten in der kühnen Behauptung, die Völker Rußlands<br />

genießen die volle Freiheit, während die Amerikaner<br />

in Sklavenketten schmachten. Interessant an seiner Rede war<br />

einzig die Offerte eines Fünfmächtepaktes an die Westmächte.<br />

Aber auch dieses Angebot gehört ins Kapitel der Propaganda<br />

und ist als Waffe für die Vortrupps der sowjetischen „Friedensoffensive"<br />

zu werten.<br />

Satelliten unter der Knute.<br />

Was es mit dieser Friedensoffensive in Wirklichkeit auf<br />

sich hat,^ kann man am Beschluß des Kremls ablesen, die<br />

polnische Armee sowjetrussischer Führung<br />

zu u n t e r st e l l e n. Stalin hat Polen — natürlich aus<br />

formellen Wunsch seiner kommunistischen Statthalter in Warschau<br />

— der Sowjetmarschall Roko ssowski als Oberbefehlshaber<br />

„zur Verfügung gestellt". (Lies: aufgezwungen!)<br />

Daß den roten Herren Polens der Wunsch um Ueberlassung<br />

Rokossowskys vom Kreml suggeriert worden ist, wird kaum<br />

jemand bezweifeln. Auffallend am ganzen ist nur, daß die<br />

Sowjetpropaganda diese Ernennung so laut in alle Welt posannt.<br />

Moskau will offenbar den national gesinnten Armeekreisen<br />

in Polen den Meister zeigen und den Westeuropäern<br />

die vermeintliche oder wirkliche Angriffsbereitschaft der säbelrasselnden<br />

Sowjets glaubhaft machen.<br />

A m<br />

Weltfenster<br />

Tito erhält Hilfe.<br />

Das Staatsdepartement in Washington gibt einen wichtigen<br />

Entscheid der amerikanischen Regierung bekannt. Künftig<br />

darf amerikanisches Kriegsmaterial nach Jugoslawien exportiert<br />

werden, d. h. es wird das bisherige Verbot des<br />

kriegswichtigen Exportes nach den Ländern Osteuropas nicht<br />

mehr auf Jugoslawien angewendet. Vorgesehen ist u. a. die<br />

„probeweise" Ausfuhr von Flugzeugen, Benzin und Schmieröl.<br />

Das Staatsdepartement betont ausdrücklich, daß man die<br />

Regierung Titos in die Lage versetzen wolle, dem verstärkten<br />

russischen Druck zu widerstehen.<br />

Bidault genehm.<br />

In Frankreich hat die Nationalversammlung der neuen<br />

Regierung Bidault mit Handmehr das Vertrauen ausgesprachen<br />

und ihre Zusammensetzung gutgeheißen. In der gleichen<br />

Sitzung hob die Nationalversammlung die Parlament«-<br />

Tische Immunität des Abgeordneten de Rscy auf, da dieser<br />

saubere Vogel des Betruges und der Unterschlagung von<br />

über 199 Millionen Francs beschuldigt wird.<br />

Adenauer setzt sich durch.<br />

Das Westdeutsche Parlament hat der Wahl der Stadt<br />

Bonn als Hauptstadt zugestimmt. Ein kommunistischer Antrag,<br />

Berlin den Vorzug zu geben, wurde abgelehnt. Man<br />

betrachtet die Wahl Bonns als einen persönlichen Erfolg<br />

Bundeskanzler Adenauers, der sich mit großem Nachdruck<br />

für Bonn eingesetzt hatte.<br />

Die Kommunisten in Amerika.<br />

Präsident Truman entwickelte in einer Rede in Minnesato<br />

ein innenpolitisches Programm, das zehn Punke umfaßt<br />

und das Land vor dem Eindringen des Kommunismus<br />

schützen will. Der Präsident hob hervor, es sei die Pflicht der<br />

Regierung, nicht nur für das Wohl der Privilegierten zu<br />

sorgen, sondern für das Wohl des ganzen Volles.<br />

Verstaatlichte Kirche in der Tscheche!.<br />

Die neuesten „Errungenschaften" der tschechischen Kirchen-<br />

Verfolgungspolitik bestehen darin, daß in Zukunft die hohe<br />

Geistlichkeit in Gegenwart des Ministerpräsidenten einen<br />

staatlichen Treueid leisten mutz; auch für sämtliche übrigen ist<br />

ein Amtseid vor dem Justizminister vorgesehen.<br />

Eine Petition des tschechischen Episkopates an die kommunistische<br />

Prager Regierung verlangt die Wiedererwägung<br />

der sogenannten beiden „Kirchengesetze", da diese gegen die<br />

verfassungsrechtlich garantierte Glaubens- und Gewissensfreiheit<br />

verstoßen und die Kirche außerhalb des Gesetzes stellen.<br />

Daß die Zapotocky und Konsorten die Petition hohnlächelnd<br />

ablehnen, steht natürlich außer Zweifel.<br />

Säbelgerassel.<br />

Der amerikanische Generalstabschef Lawton Eollins erklärte<br />

in einer vielbeachteten Ansprache vor dem nationalen<br />

Presseclub, daß die amerikanische Armee in vier bis fünf Mo-<br />

Ernten bereit sein werde, „jedermann zu jeder Zeit zu schla-<br />

.gen."<br />

Radio — Beromünster<br />

Freitag, 11. November.<br />

19.15 Schulfunk. 11.45 Solisten der Unterhaltungsmusik.<br />

12.49 Studioorchester. 14.90 Die halbe Stunde der Frau.<br />

16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30 Musik von Bach<br />

und Vivaldi. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Volkstümliches Konzert.<br />

18.30 Aus dem Notizbuch des Reporters. 19.10 Weltchronik.<br />

20.00« Glocken der Heimat — Musikalischer Auftakt.<br />

Hinter dem<br />

eisernen Borhang<br />

Vertauschte Rollen an der Revolutionsfeier.<br />

spk. An der alljährlich am 7. November in Moskau stattfindenden<br />

Revolutionsfeier hielt Georgij Malenkow die Festrede.<br />

Vom Mann, dem jeweils diese Ehre zuteil wird, darf<br />

man annehmen, er sei bei Stalin im Augenblick Hahn im<br />

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20.15 Die Sihlpost. 21.25 Dheatersendung. 22.10 Orgelkonzert.<br />

Samstag, 12. November.<br />

11.30 Unterhaltungskonzert. 12.00 Kunst und Künstler.<br />

12.05 Benjamin« Gigli singt. 12.40 Opernpartien. 13.15<br />

Die Woche im Bundeshaus. 13.45 Ein Ehörli aus dem Sensetal.<br />

14.00 Das Sensler-Jahr, Äeutsch-freiburgische Hörbilder.<br />

14.3V Wunschkonzert. 15.15 Flug nach Hawaii, Plauderei.<br />

15.35 Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 16.30 Radioorchester.<br />

17.30 D'Fröilain Sophii, Plauderei. 17.50 Musik zur<br />

guten Unterhaltung. 18.15 Vo Richter und Anklagte. Zur an<br />

ten Unterhaltung, Fortsetzung. 18.40 Was sind Dienstverträge?<br />

Zwischengespräch. 19.10 Schweizerland-Potpourri<br />

20.00 Sole und Absätz, Lustspiel. 21.00 Musikalische Schnappschüsse.<br />

22.10 Samstagabend-Magazin.<br />

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R ü t l i s c h i e ß e n 1 9 4 S<br />

Ein Kernser Meisterschütze — Ernste Worte von Bundesrat Kobelt und Polizeidirektor Paul Kopp, Luzern.<br />

* Nach den rauhen Vorwintertagen ließ am vergangenen<br />

Mittwoch der älteste Urner zur freudigen Überraschung- der<br />

Schützen gar einige letzte Sonnenstrahlen auf die Rütliwiese<br />

zünden, auf der sich zum diesjährigen 87. historischen Rütlischießen<br />

die Rekordzahl -von 727 Schützen einfanden. Das<br />

Hauptkontingent stellten neben den eingeladenen Gastsektionen<br />

die eigentlichen Rütlisektionen: Die Schwyzer 148<br />

Mann, die Nidwaldner 142, die Urner 126 und die <strong>Obwaldner</strong><br />

79 Schützen. Unter den vielen prominenten Ehrengästen<br />

wurden besonders freudig Bundesrat Dr. Kobelt, Chef des<br />

eidg. Militärdepartementes und Oberstkorpskommandant A.<br />

Gübeli, Kdt. des 2. Armeekorps begrüßt.<br />

Bald nach Tagesanbruch um 7.30 Uhr krachten die ersten<br />

Schüsse und bis zur zweiten Mittagsstunde stieg unaufhörlich<br />

der feine Pulverdampf in die reine Luft über der Wiege der<br />

Freiheit. Den <strong>Obwaldner</strong>n wollten die Mouchen diesmal<br />

nicht so recht gelingen. Unter den Rütlisektionen mußten sie<br />

sich mit dem 5. Rang begnügen. Dafür erlebten sie die FreudeinMelkvonRotz,<br />

Kerns, mit seinen 83 Punkten den<br />

Meisterschützen unter den Rütlisektionen zu stellen.<br />

Bundesrat Kobelt sprach während der Mittagspause<br />

im Kreise der Ehrengäste ernste Worte zur politischen<br />

und militärischen Lage der Eidgenossenschaft. Große Entäuschung<br />

brachte ihm der leichtfertige Beschluß des Parteitages<br />

der Spzialisten vom letzten Sonntag in Luzern, den<br />

Wehrkrediten nur unter der Bedingung zuzustimmen, daß auf<br />

der ganzen Linie eine fünfprozentige Ausgabenverminderung<br />

erfolge. Ein solcher Beschluß komme einer vollkommenen<br />

Berkennung der heute nach wie vor äußerst gespannten<br />

internationalen Lage gleich .Seine Ansprache schloß mit einem<br />

eindringlichen Appell an alle Schützen, ihn im Kampf um die<br />

für unsere Landesverteidigung unbedingt benötigten Kredite<br />

tatkräftig zu unterstützen.<br />

Am Nachniittag folgte die traditionelle Rütli-Schützengemeinde<br />

mit einer vaterländischen Ansprache, in der StadtratPaulKopp<br />

von Luzern, den alten Rütligeist wachrief.<br />

Es sei Zeit, den geistigen Grenzschutz und die Selbstwehr<br />

in jedem Schweizer auszubieten, damit das rutzlandhörige,<br />

landesverräterische Gift kommunistischen<br />

Gedankengutes von unsern Grenzen ferngehalten werde.<br />

Für seine recht deutlichen Worte, die nachhaltigen Eindruck<br />

hinterließen, erntete der Redner^starken Beifall. Nach<br />

dieser besinnlichen Stunde nahm das würdig verlaufene und<br />

von allen Schützen mit Disziplin bestrittene Schießen seinen<br />

frohen Abschluß in der mit Spannung erwarteten Rang-<br />

Verkündigung.<br />

Rangliste.<br />

Rütli-Sektionen.<br />

1. Schwyz mit 148 Mann 68,808 P.; 2. Uri mit 126 Mann<br />

68,567 P.; 3. Stadtschützen Luzern mit 62 Mann 68,209 P.;<br />

4. Nidwalden mit 142 Mann 68,056 P.; 5. Obwalden<br />

mit 79 Mann 80,014 P.<br />

Meisterschützen: 1. vonRotz Melk (Kerns) 83 P.;<br />

2. Willauer Alfons (Schwyz) 83 P.; 3. Walker Joses (Altdorf)<br />

82 P.<br />

Becher gewinner: Uri: Arnold Hans (Seedorf)<br />

82 P.; Baumann Josef (Schattdorf) 81 P.; Aschwanden<br />

Schtoesfei? ßeafa ->><br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Es war ein wunderschöner Morgen als sich das Schiff<br />

Habana näherte um Post abzugeben und anzunehmen, ^a<br />

gab es viel zu sehen. Eine Abwechslung, nachdem man mehrere<br />

Tage nur Wasser um sich- gehabt hatte. Und als der<br />

Dampfer nach wenigen Stunden den Hafen verließ, bueb die<br />

Insel doch den ganzen Nachmittag im Blickfelde der Reisenden.<br />

Sie saßen auf Liegestühlen unter dem Sonnensegel und<br />

ließen das Panorama an sich vorüberziehen.<br />

„Ist das nicht ein paradiesisches Stückchen Land, fragte<br />

Sir Bulwer.<br />

„Wie schön mag da der Himmel sein," gab Beata zurück.<br />

Auch Harry suchte gern die Nähe der Schwester aus. Wenn<br />

sie in Begleitung des Gouverneurs war, traute er sich mcyr<br />

dazu. Aber zu den Italienern begleitete er sie gern. Eines<br />

Tages fragte er in kindlicher Neugier: _ g,<br />

„Schwester, Sie sind oft sehr lange in ^zhrer K ><br />

tun Sie da immer?"<br />

„Da verrichte ich meine Gebete."<br />

„So! Ist das interessant?"<br />

Andr. (Seelisbevg) 78 P.; Gasser Michael (Altdors) 78 P. —<br />

Schwyz Hackl Josef (Brunnen) 81 P.; Kälin Werner (Einsiedeln)<br />

81 P.; Deuber Edwin (Schwyz) 80 P.; Keßler Josef<br />

(Galgenen) 78 P. — Obwalden: Zumbühl Josef<br />

(Alpnach) 78 P.; Rohrer Ludwig (Sächseln) 77 P.;<br />

Bachmann Walter (Engelberg) 72 P. — Nidwalden:<br />

Odermatt Anton (Dallenwil) 77 P.; Maurer Hans (Beckenried)<br />

77 P.; Christen Alois (Stans) 76 P.; Odermatt Anton<br />

(Stans) 76 P. — Luzern: Zerkiebel Ernst (Emmen) 78<br />

P.; Brunner Fritz (Luzern) 78 P.; Wälti Hans (Luzern)<br />

77 P.<br />

Gastsektionen (alle 10 Mann stark)<br />

1. Basel, Feuerschützen-Gesellschaft, 75,2 P.; 2. Bern,<br />

Stadtschützen, 75,2 P.; 3. Bellinzona, Soc. Carabinieri della<br />

Cittä, 74,0 P.; 4. La Chax-de-Fonds, Soc. de tir „Les Vengeurs",<br />

73,3 P.; 5. Zürich, Schützengesellschast der Stadt,<br />

71,9 P.; 6. Hasleberg, Schützengesellschaft, 71,0 P.<br />

Meisterschütze: Hänni Rudolf, Bern (Stadtschützen)<br />

84 P.<br />

Winterschietzen <strong>1949</strong> in Giswil. (Eing.) Am letzten Sonntag,<br />

den 6. November wurde von der Schützengesellschaft 'Giswil<br />

das Winterschießen durchgeführt. Die Beteiligung (263<br />

Schützen) war mittel, aber es wurde ein guter Durchschnitt<br />

geschossen. In jede Gesellschaft konnten 1—3 Kränze abgegeben<br />

werden, je nach Beteiligung. — Auf nachfolgender<br />

Rangliste sind die Gesellschaften dem Range nach aufgeführt,<br />

sowie alle Kranzgewinner.<br />

1. Sarnen, 83.09 P. Durchschitt, Dillier Karl 91 P., (Meisterschütze),<br />

Sidler Clemens 91 P. 2. Alpnach 83.07 P. Durchschnitt,<br />

Zumbühl Josef 87 P., Flüeler Josef 87 P. 3. Lungern<br />

81 P. Durchschnitt, Gasser Josef 87 P., von Ah Edi 85 P.<br />

4. Kerns 80.06 P. Durchschnitt, Flück Hans 85 P., von Rotz<br />

Otto 85 P. 5. Giswil 79.38 P. Durchschnitt, Abächerli Otto<br />

86 P., von Ah Hermann 85 P., Ming Fritz 84 P. 6. Schwendi<br />

79.12 P. Durchschnitt, Britschgi Josef 86 P., Burch Jos. 29<br />

84 P., Burch Jos. 18 81 P. 7. Sächseln 77.71 P. Durchschnitt,<br />

Spichtig Oskar 81 P., Garovi Louis 81 P. 8. Melchtal 75.22<br />

P. Durchschnitt, Michel Josef 84 P. 9. Kägiswil 73.33 P.<br />

Durchschnitt, von Wyl Alois 85 P. 10. Ramersberg 68.45<br />

P. Durchschnitt, Durrer Josef 79 P.<br />

Meisterschütze und Bechergewinner: Dillier Karl, Sarnen.<br />

O b w a l d e n<br />

<strong>Obwaldner</strong> Heimatwerk. An Allerseelen hat der Webkurs<br />

in der Schwendi begonnen. Sonntag, den 2 0. November,<br />

wird dort im Gemeindesaal (Tanzsaal) eine sehr reichhaltige<br />

Ausstellung der <strong>Obwaldner</strong> Handweberinnen zu sehen<br />

sein, während im Vereinslokal (gegenüber dem Kurhaus Stalden,<br />

unterhalb des Gemeindesaales) noch die fünf Webstühle<br />

mit je einem neuen „Wub" besichtigt werden können. Um<br />

halb 3 Uhr ist eine öffentliche Versammlung geplant, zu der<br />

jetzt schon alle Mitglieder und Freunde des Heimatwerkes Obwalden,<br />

des <strong>Obwaldner</strong> Bauernvereins und der <strong>Obwaldner</strong><br />

Trachtengruppen eingeladen sind. Das Programm wird in der<br />

nächsten Samstagnummer veröffentlicht.<br />

Ds<br />

eigen Huis<br />

Stärnewält, es eiges Huisli,<br />

Drinne Herr und Meister sy,<br />

Sich vertuä i sine Wände,<br />

O, wie ist me da so fry!<br />

Singe, lärme, geinä, pfyffe,<br />

Riemer wird da meh konfuis<br />

Stampfe, rumple, Radio lose,<br />

Nyd gahd ubers eigen Huis.<br />

Gsellschast ha, soviel eim passed.<br />

Turnverein und Chilechor,<br />

Jasse bis der d'Nacht am Zwelsi,<br />

O das' chund eim herrlich vor!<br />

Einzig wenn Martini nooched,<br />

Gahd eim schier de Aatä uis,<br />

Da heißts virä mitem Pulver,<br />

Z y s e fir sis eigen Huis.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Für das neue Beamtengesetz. (Mitg.) Am Samstag, den<br />

29. Oktober behandelte der Verband katholischer<br />

Angestelter und Beamter in Zürich, unter dem<br />

Vorsitz des Verbandspräsidenten Jos. Rohner (St. Gallen),<br />

organisatorische und sozialpolitische Fragen. Einhellig wurde<br />

der Beschluß gefaßt, die Vorlage des neuen Eidgenössischen<br />

Beamtengesetzes zu befürworten. Das neue Beamtengesetz<br />

vedient nicht nur die tatkräftige Unterstützung seitens der<br />

Angestellten und Beamten, sondern diese neue Regelung darf<br />

von den Angehörigen aller Volksschichten begrüßt werden,<br />

weil sie eine gerechte Anpassung an die Lebenskosten bringt.<br />

Besonders die untern Besoldungsklassen erfahren in der<br />

neuen Vorlage die so notwendige Besserstellung. Zudem findet<br />

im neuen Beamtengesetz der Gedanke des Familinschutzes<br />

eine beachtenswerte Ausprägung. Der VKAB empfiehlt daher<br />

seinen Mitgliedern und allen Mitbürgern die Annahme<br />

des neuen Beamtengesetzes. ***<br />

Aus der Arbeiterbewegung. Am letzten Sonntag fand in<br />

Buochs die Herbsttagung des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

der Schweiz, Kreis Unterwalden, statt. Bis<br />

auf den letzten Platz war der Saal im Gasthaus Hirschen besetzt,<br />

als Kreispräsident Müller, Sarnen, die Tagung eröfsnete.<br />

Als Gäste konnten begrüßt werden die Herren: H. H.<br />

Psarresignat Schönenberger, Sarnen, H. H. Parrhelser Christen,<br />

Buochs, Regierungsrat Wyrsch, Buochs, und Herr Gemeindepräsident<br />

Achermann, Buochs.<br />

Nebst der Erledigung interner Geschäfte nahm die Tagung<br />

Stellung zu aktuellen Wirtschafts- und Sozialfragen. Einleitend<br />

referierte Zentralsekretär I Baltisberger, Zürich, über<br />

das Thema: „Ist eine neue Wirtschaftskrise unvermeidbar?"<br />

Mit Recht wies der Referent eingangs daraus hin, daß wir<br />

durch die Behandlung dieser Frage nicht etwa das Gespenst<br />

einer neuen Krise und Massenarbeitslosigkeit heraufbeschwören<br />

wollen. Er skizzierte dann die durch die Abwertung im<br />

Ausland für uns entstandene Lage und machte darauf ausmerksam,<br />

daß auch diese Tatsache nicht zu neuen Wirtschaftskrisen<br />

führen dürfe! Borausgesetzt sei allerdings, daß zu einer<br />

weitern Senkung des Preisstandes nicht Hand geboten werde,<br />

Gewiß. Und vor allem ist es Pflicht."<br />

i sichtig nach allen Seiten um und, nachdem er sicher war, daß<br />

„Aber was nützt das Beten? Mein Papa sagt, man wird ! sonst niemand ihn höre, flüsterte er ihr zu:<br />

nicht satt davon. Und oft nützt die Faust mehr als das Gebet.<br />

Ja, wissen Sie, Schwester, mein Papa hat da große Er-<br />

„Schwester, ich bitte Sie in Ihrem eigenen Interesse, gej<br />

hen Sie nie abends allein auf Deck. Wir haben Burschen an<br />

sahrung gemacht. Mit seinen Leuten, meine ich. Die meisten<br />

j Bord, die zu allem fähig sind. Vor allem ein paar Spanier,<br />

sind zwar kreuzbare Burschen. Aber es gibt auch immer solche,<br />

i Marino und Martorelli sind die Schlimmsten. Ich hörte, wie<br />

denen man nur mit der Faust und der Kette imponieren ! sie von Ihnen sprachen."<br />

kann. Wir haben auch jetzt wieder solche an Bord. Einige<br />

Beata versuchte zu scherzen. „Man kann doch auch von<br />

schauen mich immer an, als wollten sie mich fressen. Na, über-<br />

! jemand sprechen, ohne schlimme Absichten gegen ihn zu hej<br />

gen. Nicht wahr?"<br />

Haupt die Spanier sind ganz anders als wir Amerikaner.<br />

Ich mag keinem trauen."<br />

„Oh, Schwester!" sagte der Koch und ließ seine Augen<br />

„So darfst du nicht reden, Harry," verwies ihn die Schwester."<br />

„Es gibt überall gute und böse Menschen, Sünder und<br />

! schreckhaft rollen, „die Ausdrücke, die die Kerle dabei brauchten!<br />

Ich bin ein alter Seebär, man wird rauh im Seemannsleben.<br />

Aber solche Worte werde ich nie in den Mund nehmen.<br />

Heilige, in Amerika wie in Spanien. Und iwenn du mit bösen<br />

Spaniern zusammenkommst, dann vergiß nicht, daß es<br />

Ich warne Sie, Schwester. Südländer sind hitzig und-,was noch<br />

schlimmer ist, oft genug hinterlistig."<br />

noch viel mehr gute gibt."<br />

Bald darauf, man näherte sich den Bahama-Jnseln hatte „Ich danke Ihnen, Herr Küchenchef. Aber glauben sie,<br />

Beata Gelegenheit, der Küche einen Besuch zu machen. Sie es ist nicht gut mit mir Kirschen essen. Da könnte sich einer<br />

sagte dem Oberkoch ein paar anerkennende Worte. Ueber die leicht die Zähne ausbeißen."<br />

Sauberkeit, die auch in der Kambüse herrschte, und über seine „Daß Sie keine Angst haben sieht man Ihnen an. Doch die<br />

Kochkunst. Der Wann verging vor Freude. Das Lob aus dem Luft die durchs Schiff weht riecht brandig. Ich will froh sein,<br />

Munde der deutschen Lady tat ihm unsagbar wohl. Cm Koch wenn die Fahrt gut vorüber ist."<br />

hört meist nur Kritik, selten ein Lob. Als Beata die Küche „Wir wollen das Beste hoffen," meinte Beata.<br />

verließ, begleitete er sie bis anfs Deck. Dort schaute er sich vor- „Aber auf das Schlimmste gefaßt sein," ergänzte der Koch.


da die automatische Folge -davon Massenarbeitslosigkeit sein<br />

müßte.<br />

Eindringlich warnte der Referent davor, die gleichen Fehler<br />

zu begehen, wie in den Krisenjahren 1930—1986, welche<br />

über unser Land -und Volk großes Elend und Leid gebracht<br />

haben. Er fordert daher eine Umgestaltung der Wirtschaft im<br />

Sinne der Vollbeschäftigung. Voraussetzung derselben ist allerdings<br />

die Absatzmöglichkeit der Produktionsgüter. Dies kann<br />

durch den Export einerseits und die Erhöhung des Inlandkonsums<br />

anderseits geschehen.<br />

Der Erhaltung und Vermehrung der Kaufkraft des Volkes<br />

muß die allergrößte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es<br />

muß festgestellt werden, daß die heutigen Einkommen in feitteirt<br />

reellen Verhältnis zum täglichen Bedarf an Lebensgütern<br />

aller Art stehen. So ist es dem Einzelnen unmöglich,<br />

den großen Nachholbedarf zu decken, der pro Familie in die<br />

Taufende von Franken geht. Wir haben somit heute aus der<br />

einen Seite eine scheinbare Ueberproduktion, auf der andern<br />

ein warenhungriges Volk, das nicht in der Lage ist, die nötigsten<br />

Anschaffungen vorzunehmen. Die Folge davon sind<br />

Preisstürze und Betriebseinschränkungen, was anderseits Arbeitslosigkeit<br />

nach sich zieht.<br />

So wurde mit Recht die Forderung auf Schaffung von<br />

Familienausgleichskassen für alle Berufe gestellt. Durch die<br />

Ausrichtung von Kinder-, Haushaltungs- und Mietzinszulagen<br />

kann den Familien eine familienhafte Existenz gesichert<br />

werden. Um deren Ausgaben zu vermindern, wird die Beseitigung<br />

der hohen Steuerbelastungen gefordert, sei es der<br />

direkten wie auch der indirekten Steuern. Der praktische Familienschutz<br />

muß endlich kommen, koste es, was es wolle, denn<br />

die Familie ist die Zelle des Staates.<br />

Dem Referat folgte eine sehr ausgiebige Diskussion, an<br />

welcher sich u. a. auch Herr Regierungsrat Wyrsch und Gemeindepräsident<br />

Achermann beteiligten. Daß das Fremdarbeiterproblem<br />

im Vordergrund stand, ist begreiflich, und es<br />

wurden vermehrte Maßnahmen zum Schutze dese inheimischen<br />

Arbeiters verlangt. Was an der Tagung ansfiel, war, mit<br />

welch großer Sachlichkeit und Weitsichtigkeit sämtliche Wirtschaftliche<br />

und sozialpolitische Probleme behandelt wurden.<br />

Bei allen Tagungsteilnehmern konnte die Erkenntnis wahrgenommen<br />

werden, daß sämtliche Volksschichten zum Neuaufibau<br />

einer gesunden Wirtschafts- und Sozialgesetzgebung<br />

aus christlicher Grundlage mithelfen müssen. Es bleibt nur<br />

zu hoffen, daß vorab die Behörden und Arbeitgeber Hand<br />

bieten zu einer weitgehenden Zusammenarbeit.<br />

Bäuerinnenkurs in Wolhusen. Vom 22.—24. November<br />

findet im St. Josefshaus in Wolhusen der traditionelle Bauerinnenkurs<br />

statt. Das Programm wurde zusammengestellt<br />

auf Grund der Erfahrungen, die an den diesjährigen Berufs-<br />

Prüfungen gemacht wurden. Jede Prüfung ist eine Freude,<br />

wenn man feststellen kann, wieviel die Prüflinge können und<br />

verstehen. Aber an jeder Prüfung muß festgestellt werden,<br />

daß Lücken vorhanden sind, und daß die Bäuerinnen und<br />

Bauerntöchter, die sich, für die Prüfung melden möchten, sich<br />

entsprechend vorbereiten müssen. Dazu will der Bäuerinnenkurs<br />

Gelegenheit geben. Doch werden im Kurs Fragen behandelt,<br />

die wiederum jede Bäuerin interessieren und ihr Gelegenheit<br />

zur Weiterbildung geben.<br />

Alle Bäuerinnen und Bauerntöchter sind eingeladen, recht<br />

zahlreich den beliebten Bäuerinnenkurs in Wolhusen zu besuchen.<br />

Programme und Anmeldungen bei der Geschäftsstelle der<br />

Gruppe Landfrau, Mariahilfgasse, Tel. (041) 2» 23 36.<br />

Obwalden am Radio. Zu diesem Artikel, der letzte Woche<br />

in unserm Blatt erschienen ist, bittet uns die Direktion von<br />

Radio Bern, folgendes mitzuteilen:<br />

Dem Einsender ist insofern eine Unrichtigkeit unterlaufen,<br />

als er annimmt, daß Obwalden früher zum Einzugsgebiet<br />

von Studio Basel gehört haben. Tatsächlich wird das Gebiet<br />

von Obwalden seit je vom Studio Bern betreut, das bereits<br />

im Jahre 1930 eine erste Uebertragung von der <strong>Obwaldner</strong><br />

Landsgemeinde durchführte. In den seither vergangenen<br />

zwanzig Jahren war Studio Bern immer wieder bemüht,<br />

in seinen musikalischen und gesprochenen Programmen durch<br />

gute und typische Beiträge das <strong>Obwaldner</strong> Brauch-- und<br />

Volkstum zu berücksichtigen; im Verlaufe der letzten fünfzehn<br />

Monate wurden mindestens acht Sendungen aus und über<br />

Obwalden ausgestrahlt; wir erinnern nur an die lebendigen<br />

„Gespräche mit Engelberger Bergführern", die Reportage<br />

zum Jubiläum der Stansstad-Engelberg-Bahn, die Aufnahme<br />

einer Brucknermesse mit dem Kirchenchor Alpnach, die erst<br />

vor drei Wochen eigens für Radio Bern arrangierten „Melodien<br />

ans Obwalden" u. a. mehr. Für ein Radiostudio gibt<br />

es keine Minderheiten; wo wertvolle Quellen für ein gediegenes<br />

Radioprogramm vorhanden sind, werden sie gerne ausgeschöpft.<br />

Aber — und daran scheitern etliche Sendeprojekte<br />

— die „Quellenbesitzer" müssen mit einer Radiosendung,<br />

bezw. Uebertragung auch 'einverstanden sein und dem Studio<br />

dazu ihre Mitarbeit leihen. Das Studio Bern wird sich<br />

Beata nahm die Warnung ernst. Sie ging in ihre Kabine<br />

und suchte die Maschinenpistole aus ihrer Koffer, die<br />

sie fortan in der Tasche unter dem Skapulier bei sich trug.<br />

3. Kapitel.<br />

Auch' Sir Bulwer hatte längst bemerkt, daß unter der<br />

Mannschaft nicht alles so war, wie es sein sollte. Viele Leute<br />

sahe recht mürrisch drein und verrichteten ihre Arbeit nur<br />

unter dem Druck des Kommandos. Ihr unterdrücktes' Knurren<br />

kam ihm vor wie das verhaltene -Gebrüll der hinter Eisengittern<br />

des Zoo zur Schau gestellten Bestien. Gewiß waren<br />

nicht alle so. Aber ein wenig Sauerteig- kann in Kürze eine<br />

ganze Masse in Gärung bringen. Er fühlte Gewitterschwüle,<br />

obgleich er ihre Ursache nicht kannte. Und er wußte auch, daß<br />

es dem Kapitän und seinen Offizieren ähnlich ging wie ihm<br />

selber. Der gespannte Zug in ihren ernsten Gesichtern gab<br />

deutlich davon Kunde. Wenn Kennedy sich auch' Mühe gab,<br />

bei Tisch so heiter wie gewöhnlich zu erscheinen und seine<br />

Gäste mit alten und neuen Seemannsschnurren zu unterhalten,<br />

so spürte man doch, daß das alles nur geschah, um ihnen<br />

die innere Unruhe und Sorge zu verbergen.<br />

Beata erzählte dem Gouverneur schon am nächsten Morgen<br />

von der Warnung des Kochs und von ihrer Vorsichts-<br />

Maßregel.<br />

freuen, den Hörern von Beromünster in absehbarer Zeit<br />

wieder mit einem guten <strong>Obwaldner</strong> Beitrag auswarten zu<br />

können: dem im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" bereits angekündigten,<br />

im Berner Hörspiel-Wettbewerb ausgezeichneten<br />

Dreiakter von Julian Dillier, „Die alt Brygg".<br />

Studio Radio Bern.<br />

Neues Schrifttum aus der Urschweiz. Franz Odermatt,<br />

Stans ,veröffentlicht in der neuesten Nummer der politischen<br />

Rundschau eine interessante historisch volkswirtschaftliche Ab-<br />

Handlung über „Die Korporationen der Urkantone.<br />

Hans Leuchtmann von Sarnen, der kürzlich, wie wir<br />

in unserm Blatte bereits meldeten, an der Handelshochschule<br />

das verwaltungswissenschaftliche Diplom erworben hat, hat<br />

seine Diplomarbeit geschrieben über das Thema: Die Verfassung<br />

der beiden Unterwalden". Die Arbeit wurde mit der<br />

Note „Sehr gut" bedacht. *<br />

Importierte Speisekartofseln sind keine Saatkartoffeln!<br />

(Mitteilung der Eidg. landw. Versuchsanstalten.) Zur Dekkung<br />

der 'großen Ertragsausfälle bei den inländischen Kartoffeln<br />

werden gegenwärtig bedeutende Mengen Speisekartoffeln<br />

importiert. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin,<br />

daß diese Ware nicht ausschließlich ihrer Zweckbestimmung<br />

zugeführt wird. Einige geschäftstüchtige Vermittler können<br />

der Verlockung nicht widerstehen, daraus Knollen in Saatsortierung<br />

auszulösen und sie zu entsprechend höhern Preisen<br />

als „Saatgut" abzusetzen. Die Verwendung solcher Ware zu<br />

Pflanzzwecken kann aber zu ausgesprochenen Fchlernten sühren,<br />

weshalb vor einem Zulauf gewarnt werden muß.<br />

Es gilt sich immer zu vergegenwärtigen, daß das Aeußere<br />

einer Kartoffel, wie die Schalenbeschaffenheit, die Form,<br />

die Sortierung usw., praktisch über ihren Pflanzwert nichts<br />

aussagt. Ausschlaggebend hiefür ist ihr „innerer Wert", d. h.<br />

ob sie frei von Viruskrankheiten und triebkräftig ist. Da man<br />

die Saatknollen selbst daraufhin nicht untersuchen kann, beurteilt<br />

man sie nach dem Zustand der Kartoffelfelder im<br />

Sommer von denen sie stammen. Die Ernte von Kulturen,<br />

die den strengen Anforderungen an die Feldbefichtigung entsprechen,<br />

erhält die Bezeichnung „feldbesichtigt anerkanntes<br />

Saatgut".Diese bietet dafür Gewähr, daß auch der „innere<br />

Wert" der Pflanzenknollen in Ordnung ist und damit eine<br />

befriedigende Ernte erzielt werden 'kann. In seinem eigenen<br />

Interesse wird daher der Käufer nnr feldbesichtigt.anerkannte<br />

Saatkartoffeln 'verlangen und Ware, die nicht in plombierten<br />

und mit einem Ausweis versehenen Säcken geliefert wird, zurückweisen.<br />

Sarnen. Totentafel. * Am Donnerstagnachmittag verstarb<br />

hier im hohen Alter von 80 Jahren Frau Alt-Landammann<br />

Agnes S t o ck ma n n-D u rr e r, Löwenapotheke. Ihr langes,<br />

arbeitsreiches Leben hatte sie ganz in den Dienst ihrer<br />

großen Familie gestellt. Ihrem Gatten, der ihr vor drei Iahren<br />

im Tode vorausgegangen ist, war sie die verständige Lebensgesährtin<br />

und Mitarbeiterin in seinen verantwortungsvollen<br />

Aufgaben, ihren Kindern die allzeit sorgende und liebende<br />

Mutter. Der Herr wird ihr alles reichlich vergelten.<br />

Ihrer Seele den ewigen Frieden, den Angehörigen unsere<br />

aufrichtige Teilnahme!<br />

(Nachruf folgt)<br />

Sarnen. Die Volkshochschulen. In über 70 Städten, Industrie-<br />

und Bauerndörfern der Schweiz haben wieder die<br />

'Einschreibungen stattgefunden für das Wintersemester der<br />

Volkshochschulen. Rund 30000 wissensdurstige Hörer aus allen<br />

Volks-kreisen haben in den letzten Jahren von dieser Weiterbildungsgelegenheit<br />

Gebrauch gemacht. Also zweifelsohne eine<br />

Institution, die Beachtung verdient.<br />

Die Volkshochschul-Bewegung ist bei uns mach dem ersten<br />

Weltkrieg ins Leben gerufen worden. Ausgangspunkt der<br />

Idee war die Erkenntnis, daß auch der Erwachsene dazu angeleitet<br />

werden muß, seine Freiheit richtig anzuwenden. Wohl<br />

stehen ihm eine Unzahl von Bildungsinstrumenten — Vorträge,<br />

Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Film, Theater, Bücher<br />

aller Art, Kunstausstellungen, Konzerte — zur Verfügung,<br />

doch die Volkshochschule unterscheidet sich von all diesen<br />

Wegen zur tiefern Ausbildung dadurch, daß sie systematisch<br />

dazu anleitet.<br />

Eine weitere Besonderheit liegt darin, daß die Volkshochschulkurse<br />

j e d e r m a n n z u g ä n g l i ch find. Nicht nur Auserwählte<br />

(wie an der Hochschule gemeinhin) haben Zutritt.<br />

Ihr Besuch ist für Gebildete und Ungebildete offen; sie setzen<br />

kein Examen voraus. Sie wenden sich an alle und können auch<br />

von allen verfolgt werden, denn tnit Absicht sind sie ausnahmslos<br />

auf den Feierabend verlegt, und es wird nur ein<br />

geringes Kursgeld erhoben.<br />

An der Volkshochschule Sarnen wird am Sonntagabend<br />

im Rahmen des ersten Vortragskurses „Europäische<br />

Orientierung" wiederum der bekannte Prof. D r. Joses<br />

Ehret aus Basel sprechen. Das aktuelle Thema:<br />

„Rußland auf dem Marsch nach Westen. Ein Blick hinter<br />

den eisernen Vorhang"<br />

„Hm, hm!" machte Sir Bulwer und legte die Hand aus<br />

seine rechte Hüfte. „Ich hielt es schon gestern für gut, meinen<br />

Browning einzustecken. Hoffentlich kommen wir nicht in die<br />

Lage davon Gebrauch zu machen."<br />

„Wenn ich den Martyrertod wegen meines Glaubens erleiden<br />

sollte," meinte die Schwester, „ich glaube dazu wäre ich<br />

bereit. Aber ich bin ebenso bereit, mein Leben gegen Banditen<br />

zu verteidigen. Zumal wenn es geschehen kann, ohne sie gleich<br />

umzubringen."<br />

„Dazu gehört aber eine Vertrautheit mit der Waffe, wie<br />

Sie sie besitzen." Er hielt inne, überlegte. Und dann stellte<br />

er die Frage: „Wo haben Sie eigentlich das Schießen gelernt,<br />

Schwester?"<br />

„Im Zikrus, Exzellenz," gab sie zur Antwort.<br />

Da lachte der Gouverneur laut auf und lief kopfschüttelnd<br />

davon. Daß Beata schlagfertig war und Mutterwitz befaß,<br />

hatte er oft genug erfahren, daß ein solcher Spaßvogel in<br />

ihr steckte, war ihm neu. Da bin ich gehörig abgeblitzt, dachte<br />

er. Aber es geschieht mir recht, warum mußte ich auch so<br />

dumm -fragen.<br />

„Er glaubt es nicht," murmelt Beata, während sie langsam<br />

das Deck entlang schritt. Aber es war vielleicht auch<br />

dürfte -eine große Zuhörerschaft interessieren. Beginn abends<br />

8 Uhr, im Metzgernsaal. *<br />

Sarnen. Zum Trachten-Singtrefsen am Sonntag, b. In<br />

Obwalden ist es glücklicherweise nicht so, daß man besondere<br />

Bestrebungen in die Wege leiten müßte, um den Mitlandleuten<br />

mit Kursen für den Volksgesang die Schönheit und<br />

Gefühlstiefe der alten Volkslieder gegenüber den leichten<br />

Gassenhauern und schmachtenden Schlagermelodien auszuzeigen.<br />

Die Liebe für den Volksgesang ist hier wachgeblieben,<br />

wenn man auch heute allgemein zum volkstümlichen Gesang<br />

fast nur noch die Jodel und Jodellieder zählt. Dem eigentliehen<br />

Volkslied aber, das ehemals in der dörflichen Gemeinschäft<br />

eine große Rolle spielte, und das leider etwas dergessen<br />

ging, soll der morgige S i n g s o n n t a g des <strong>Obwaldner</strong><br />

Trachtenvereins gewidmet sein. Früher sang man vom<br />

Herzog ännet dem Rhiin, vom „Jegerli", das „drii Stindeli<br />

vor dem Tage" jagen wollte, den drei Burschen, die über den<br />

Rhein zogen, der Jüdin und dem Schreiber, der Nonne und<br />

dem Grafen, den Weckruf an „Katherlin": Es taget vor dem<br />

Walde usf.<br />

Es waren zumeist Lieder, die seltsam Mundart und Schriftdeutsch<br />

vermischten und wohl von fahrenden Spielleuten,<br />

Sängern und Söldnern in die Dörfer am Brünig gebracht<br />

worden sind. Sie lagen -eingebettet im Fühlen und Denken<br />

vergangener Geschlechter; es lag in ihnen, was die Herzen<br />

bewegte, Liebe und Leid, Werden und Vergehen, Abschiednehmen<br />

und Wiederfinden. Die Art der Lieder entsprach den<br />

schlichten Menschen früherer Zeit, die kein Verlangen trugen<br />

nach Dingen, die unerreichbar waren. Ihr eigentliches Merkmal<br />

war ein stilles Genügen, zu dem wir so schwer den Weg<br />

zurückzufinden vermögen.<br />

Alfred Stern, der schweizerische Trachtensingleiter<br />

aus Zürich, hat sich bereit erklärt, den <strong>Obwaldner</strong> Trachten<br />

einmal die Seele des alten Volksliedgutes aufzuzeigen und mit<br />

ihnen einige alte Weisen neu einzuüben. Das vielversprechende<br />

Treffen im Metzgernsaal morgen Sonntag, den 13. Nov.,<br />

beginnt um 10 Uhr und wird um halb 2 Uhr fortgesetzt. Alle<br />

Trachten und Trachtenfreunde sind dazu herzlich eingeladen!<br />

Sarusn. Die Aelplerchilwi vom Montag, das verdiente<br />

Fest unserer Bauernschaft, nahm einen guten Verlauf. Die<br />

diesjährige Aelplerchilwi war vom doppelten Gesichtspunkt<br />

aus bemerkenswert: Fiel sie sonst etwa in einen Martinisommer,<br />

so herrschte dieses Jahr vom frühen Morgen an<br />

ein unfreundliches Schneetreiben, das allmählich in leichten<br />

Regen überging. Die hübschen Aelplerjungfern sahen sich daher<br />

gezwungen, ihre schönen Trachten unter modischen Manteln<br />

zu verbergen. Ein Tschüpplein sah man auch im Jeep zum<br />

Feste der Altvordern fahren. Alte und neue Zeit begegnen<br />

sich! Die Kinder ließen es sich- freilich ob der Unbill der Mitterung<br />

nicht nehmen, dem Läsima nachzuspringen, der mit<br />

ihnen bis spät am Abend allerlei Spässe trieb.<br />

Nach den träfen und gelungenen Sprüchen der Wilden<br />

nahm das Fest in der Metzgern bis zum Morgengrauen seinen<br />

frohen Ausklang. *<br />

Kägiswil. Glück im Unglück. (Korr.) Am letzten Mittwoch<br />

begaben sich drei Fischereiaufseher nach Kägiswil um in der<br />

Sarneraa Fischbrut auszusetzen. Die kostbare Ladung führten<br />

sie auf einem Handwagen mit sich. Unterhalb der Station<br />

Kerns-Kägiswil wollten die drei Jünger „Petri-Heil" die<br />

Eisenbahnbrücke passieren, ohne zn beachten, daß ihnen im<br />

von Sarnen her rasenden Brünigschnellzug das Unheil nahte.<br />

Auf der Brücke wurde der Wagen vom Schnellzug erfaßt und<br />

gänzlich zusammengedrückt. Die drei, Leo Im Hof, Obmann<br />

der Bewirtschaftungskommission des Sportfischervereins,<br />

Hans Burch und H. Grisiger erlitten außer einigen Rippenbrüchen<br />

und Quetschungen keine erheblichen Verletzungen.<br />

Leo Jmhof mußte sich immerhin in Spitalpflege begeben. Wir<br />

wünschen ihm baldige Genesung und hoffen, daß man sich<br />

die Lehre daraus zieht, daß Eisenbahnbrücken doch keine Wasserstege<br />

für Handwägelchen sind!<br />

Kerns. Aus Freiburg, Schweiz, kommt die Nachricht, daß<br />

im dortigen Kloster der Visitation die ehrwürdige S ch w e -<br />

st er Marie Durrer aus Kerns, am 4. November, gestarben<br />

sei. Sie stand im 87. Altersjahr und im 62. ihrer<br />

Ordensprofeß. Sie hatte ihr Vaterhaus im Voribach („Stolfiwolfis").<br />

Sie diente dem Kloster als Pförtnerin und sögenannte<br />

Ausgehschwester und begleitete jeweilen die Institutstöchter<br />

des Klosters auf ihren Spaziergängen und hielt stramme<br />

Ordnung mit ihnen. Sie war bei allen, die sie kannten,<br />

sehr geschätzt. Der liebe Gott belohne sie nun für ihr frommes<br />

und treues Ordensleben von beinahe 62 Jahren! -ß-<br />

Kerns. (Eing.) Der letzte Sonntag gestaltete sich für die<br />

Familie Josef Püntener-Ettlin zu einem besondern<br />

Feiertag. In geistigex und körperlicher Frische feierte das<br />

Elternpaar im Kreise seiner lieben Familienangehörigen und<br />

Verwandten das goldene Hochzeitsjubiläum. Vater Püntener<br />

steht im 78igsten, Mutter Püntener im 75igsten Lebensjahr.<br />

besser so. Mußte die Wahrheit nicht eine große Entäuschung<br />

für ihn sein? Und doch, und doch! Er hatte ihr, gerade in<br />

den letzten Tagen, so viel von seinem Suchen und Ringen<br />

-um die Wahrheit und den Frieden gesprochen. Mit einer<br />

Offenheit, wie sie einem Beichtvater gegenüber nicht größer<br />

fein konnte. Er hatte Lebenserfahrung genug, um auch ihr<br />

Schicksal zu begreifen. Vertrauen gegen Vertrauen. Sie nahm<br />

sich vor, ihm bei nächster Gelegenheit alles zu offenbaren.<br />

Daß der Gang der kommenden- Ereignisse diese Aussprache bis<br />

ans Ende verschob, konnte sie nicht ahnen.<br />

Harry kam ihr entgegen und störte sie in ihrem Sinnen.<br />

Er war blaß und abgespannt.<br />

„Junge, was fehlt dir?" fragte sie. „Bist du krank?"<br />

Er ergriff mit beiden Händen ihre Rechte. Sei fühlte, daß<br />

er zitterte.<br />

„Schwester, Schwester," stöhnte er, „ich habe solche Angst."<br />

"Ein junger Bursche wie du wird doch nicht Angst haben!<br />

Warum denn?"<br />

„Wegen Papa."<br />

„Ist etwas geschehen, was dich so beunruhigt?"<br />

Fortsetzung folgt.


In jungen Jahren erlernte Josef Püntener das Schreiner-<br />

Handwerk. Als urchiger Sohn der Urnerberge duldete es ihn<br />

in den Sommermonaten nicht in der Werkstatt Er nahm<br />

Pickel, Sack nnd Seil und stationierte sich als patentierter<br />

Bergführer im Grimsel- und Furkagebiet. Von dort führte<br />

er Touristen aus allen Gauen des Schweizerlandes, lanagewachiene<br />

Englander nnd dünnbeinige Berliner auf die<br />

höchsten Zinnen der umliegenden Hochgebirgsmelt<br />

Jahre18W lernte der junge Bergführer im Furkahotel<br />

ein fröhliches Charnsermeitschi kennen, eine Seraphine<br />

Ettlin, welcher er nach Saisonschluß nach Kerns folgte allwo<br />

hie beiden den Bund fürs Leben schloffen. Also geschehen vor<br />

50 Jahren.<br />

Als Alphornbläser wußte er seinem selbstfabrizierten Instrument<br />

melodische j£öne zu entlocken nnd wir lasen seinen<br />

Namen öfters in Sänger- und Jodlerfestberichten.<br />

Möge es dem Jubelpaare vergönnt sein, noch eine schöne<br />

Anzahl sonniger Jahre miteinander verleben zu dürfen.<br />

Alpuach. Die Aelplerliltm vom Montag brachte viel urwüchsiges<br />

Leben in die Gemeinde. Petrus hatte zwar schlechte<br />

Laune und das Wetterregiment allzufrüh Frau Holle übergeben.<br />

Vom frühen Morgen bis nach dem Festgottesdienst<br />

fielen die Schneeflocken. Die Aelpler und Aelplerjungfern<br />

ließen sich darob aber die Freude an ihrem verdienten Festtag<br />

nicht vergällen, selbst nicht, als dem „Läsima" beim ersten<br />

Trunk, den er ihnen anbot, die Rosoolislasche aus den kalten<br />

Händen glitt und in Scherben ging. Mit den „Sprüchen" am<br />

Nachmittag machte man des naßkalten Wetters wegen kurz.<br />

Dem drolligen Treiben der beiden Wilden hätte man noch<br />

gerne länger zugeschaut. Sie verdienen dieses Jahr ob ihrer<br />

Witzigkeit und den ständigen neuen Einfällen zur Belustigung<br />

von jung und alt ein besonderes Kränzchen.<br />

Besseres Festwetter stellte sich dann in den Wirtschaften<br />

des Dorfes ein, wo bis zum Morgengrauen bei frugalen<br />

Mahlzeiten, urchiger Ländlermusik und lüpfigen Tänzen der<br />

„Sonnenschein aus dem Schweizer Wein" lachte!<br />

Giswil. (Korr.) In Verbindung mit der traditionellen<br />

Aelplerkilbi steht dieses Jahr das 40jährige Jubiläum der<br />

Aelplerbruderfchaft Giswil. Dieser Anlaß gedenkt die Aelplergesellschast<br />

bescheiden zu feiern. Sie verzichtet diesmal auf<br />

eine Gabentombola und vertröstet sich mit dem Wendelinsopser<br />

auf das wärmste Wohlwollen der verehrten Freunde<br />

und Gönner. An der Aelplerkilbi teilzunehmen ist dieses Jahr<br />

auch den ehemaligen Aelplervätern vergönnt. Sie haben es<br />

redlich verdient, mit dem, was sie der Aelplergesellschaft jeweils<br />

in uneigennütziger Treue geleistet haben. Ferner sind<br />

alle Bruderschaftsmitglieder zu Teilnahme und Opfergang<br />

an der Aelplerjahrzeit freundlich eingeladen. In die Opfergemeinschaft<br />

des Priesters sind ja alle eingeschlossen. Darum<br />

gehören wir zusammen, hier wie dort, und so auch im Alltag,<br />

weil wir auch hier wissen: „Mitenand gahts besser."<br />

Mit der Gründung der Aelplerbruderfchaft anno 19V9<br />

erhielt die Aelplergesellschaft ein neues Kleid. Vereint mit der<br />

Bruderschaft wurde sie statutarisch verankert und erhielt als<br />

rechtsmäßigen Vorsteher einen Aelplervater. Das Bestehen<br />

der Aelplergesellschaft weift laut ältestem Rechnungsbuch auf<br />

das Jahr 1877 zurück. Die Aelplerkilbi wurde von da an<br />

von der Gesellschaft finanziert. Aus den Beiträgen wurde damals<br />

die bestehende Aelplerjahrzeit mit Brot für die Armen,<br />

den Käs an die hochw. Geistlichkeit und' das sehr bescheidene<br />

Honorar des Verwalters beglichen. Eine Chronik über das<br />

Geschehen seit Bestehen der Gesellschaft konnte der Schreibende<br />

sich nicht ermitteln. Vielleicht ist keine vorhanden. Wir<br />

wünschen der Aelplergesellschaft ein freudiges Glückauf zum<br />

goldenen Jubiläum und am nächsten Montag recht viel Vergnügen.<br />

Lungern. Goldene Hochzeit. Dies seltene Fest feiert<br />

das Ehepaar Wilhelm Zumstein und Berta geb Michel, am<br />

19. November <strong>1949</strong>. Die beiden stillen Leutchen leben draußen<br />

im Schatten des alten Kirchturm, ja sogar im ehemaligen<br />

Psarrhos. Der echt christliche Geist dieser Bauten scheint sich<br />

auch auf die Jubilaren abzufärben und wir freuen uns dessen.<br />

Wilhelm Zumstein, ein echter Lungerer, voll Witz und Humor<br />

steht im 77 Altersjahr und seine Gattin, eine währschafte<br />

Melchtalerin erfüllte am 21. Horner dieses Jahres das 70.<br />

Jahr. Beide sind geistig und körperlich frisch und munter. Wir<br />

wünschen ihnen zu diesem Ehrentag recht viel Glück und<br />

Gottes Segen und hoffen, daß sie noch recht viele glückliche<br />

Jahre in ihrem schönen Heim verleben dürfen. Ihre althergebrachte<br />

christliche Lebensauffassung möge wachsam am<br />

Dorfeingang stehen^ wie der Turm über den Gräbern der<br />

alten Lungerer. Gott schenk Euch einen guten Tag!<br />

Lungern. (Korr.) Die Allerseelenzeit brachte über unser<br />

Dorf wieder Trauer in drei Familienstuben. Am 3. November<br />

geleiteten wir Walter Denzler-Fuster zur letzten<br />

Ruhestätte. Vater Denzler war vor einigen Jahren mit<br />

seiner Gattin und seiner verheirateten Tochter nach Lungern<br />

gezogen um seinen Lebensabend als Pensionierter inmitten<br />

der schönen Bergwelt zu verbringen. Er war ein Freund der<br />

Natur. Liebte auch Musik und Gesang und wirkte darum im<br />

Männerchor und Kirchenchor tapfer mit. Nun ruht er auf unserm<br />

Friedhof inmitten der Lungerer, die er lieb gewonnen.<br />

Ruhe im Frieden!<br />

Am Allerheiligenmorgen rief Gott der Herr, Ehemann<br />

Johann I m f e l d - G a s s e r, Psedler, heim zur ewigen Belohnung.<br />

Leiden und Entbehrung war das Los dieses stillen<br />

Mannes, der sich immer wieder aufgerafft und unermüdlich<br />

gearbeitet hat für die Seinen. Er war in den ersten Mannesjähren<br />

auch mal nach Amerika gefahren, hat dort wacker<br />

verdient, hat sich ein eigen Heim geschaffen und wurde noch<br />

Briefträger. Still und bescheiden ging er seinen Weg der<br />

Pflicht. Nun ruht er aus im ewigen Leben.<br />

Der 7. November brachte die Kunde vom Ableben des<br />

Ehemann Johann M i n g - M i n g, Schloßtoni. Als währ-<br />

Laster Bauernsohn betrieb er stets die Landwirtschaft. Wie<br />

bei uns Häng und gäbe, ist dieser Beruf streitbar. Nicht<br />

ebene Heimen, nein stotzige Berggüter sind der Besitz. So hat<br />

ei<br />

gewerkt und gesorgt und sich selber nicht geachtet. Nur an<br />

Seinen gedacht. Schon längere Zeit kränkelte er. Ein<br />

letztes Leiden fällte ihn. Er ruhe im Frieden!<br />

Allen den Hinterlassenen gilt unser ausrichtiges Beileid.<br />

Engelberg. Nochmals das Tagenstalwert. (Eing.) Unter<br />

diesem Titel ging in den letzten Wochen ein Artikel über das<br />

Uektrizitätswerk des Klosters Engelberg durch einen Teil<br />

^er ^chweizerpresse. Es handelt sich um eine tendenziöse Einsendung<br />

über ein Privatwerk von nicht autorisierter Seite<br />

mit irrigen und irreführenden Behauptungen, die einer Richtigstellung<br />

rufen. — Den aus jenen Ausführungen sich aufdrängenden<br />

wirtschaftlichen Vorteilen der Anlage gegenüber<br />

sei festzuhalten, daß das Werk, bei tarifmäßiger Berechnung<br />

der in den eigenen Betrieben verbrauchten Energie und nach<br />

den gemäß allgemein gültigen Ansätzen vorgenommenen Ab-<br />

Ichreibungen, in all -den Betriebsjahren noch nie einen Reingewinn<br />

abgeworfen hat. Der geradezu grotesken Behauptung<br />

gegenüber, das Werk erspare dem Kloster jährlich 130 Tonnen<br />

Heizkohle, die Tonne zu Fr. 170.— sei weiter festgestellt, daß<br />

in den letzten drei Wintern in den Monaten November, Dezember,<br />

Januar und Februar überhaupt kein Strom in den<br />

Heizkessel abgeführt werden konnte. Die Beschickung des Elektrokessels<br />

im März hängt jeweilen von der Wasserführung ab.<br />

und ist im allgemeinen so minim, daß von einer Kohlenersparnis<br />

wirklich nicht die Rede sein kann. — Und das alles,<br />

weil das Werk nicht gehalten, was die Projektierung versprochen<br />

und bei der Ausführung des Baues enorme Ueberschreituiigen<br />

des Kosteuvoranschlages gebucht werden mußten.<br />

Die Klosterverwaltung.<br />

Kantone<br />

Bern. Berichtigung. Unter „Mißtöne um den jurassischen<br />

Separatismus" im vorletzten „<strong>Volksfreund</strong>" ist im Zitat der<br />

„Evangelischen Volkszeitung" das entscheidende Wort „katholisch"<br />

ausgefallen. Das Zitat heißt richtig: „Da man in den<br />

Reden der Trennungsfreunde immer wieder das etwas verdächtige<br />

Lob der Verhältnisse des ehemaligen Fürstbistums<br />

ertönen hört, Interessiert man sich in protestantischen Kreisen<br />

auch dafür, ob hinter der Bewegung nicht auch der Klerus<br />

und die Katholische Aktion stehen, denen ein neuer katholischer<br />

Schweizer Kanton natürlich ein willkommenes<br />

Huldigungsgeschenk der katholischen Schweiz an den Papst<br />

anläßlich des sogenannten Heiligen Jahres bedeuten würde."<br />

Zürich. Ein verändertes Bild. (Korr.) Unser Kanton scheint<br />

den Skorpion im Wappen zu führen. Kaum sind die Feuer-<br />

Hörner gewisser Zeitungen um den Bundesgerichtsentscheid<br />

zugunsten Obwaldens in Sachen Versorgung des vierjährigen<br />

Kernser Knaben wie nach einem Hornberger Schießen verstummt,<br />

haben die Herren Kantonsräte bei der Behandlung<br />

des neuen Schulgesetzes die berechtigten Wünsche der Katholiken<br />

unter den Tisch gewischt. Der tapfere Vertreter der<br />

Katholiken, Dr. I. Kaufmann, hat den Herrschaften ungeschminkt<br />

die Wahrheit gesagt: „Zürich ist kein erdrückend<br />

mehrheitlich protestantischer Kanton mehr. Machten die Katholiken<br />

im Kanton anno 1850 nur 2,7 °/o der Bevölkerung<br />

aus, so sind es 1941 schon 22,3°/» (in der Hauptstadt 1948<br />

gar 29,1 P/o). Jeder sieht, daß der Kanton Zürich ein paritätischer<br />

Kanton geworden ist wie Glarns und Thurgau." Also<br />

Rücksichtnahme auf die Katholiken! Kürzlich mußte die katholische<br />

Presse melden, wie im Quartier Zürich-Enge der<br />

Bau der katholischen Dreikönigskirche erschwert wurde. Sie<br />

soll keinen Turm, keine Glocken, keine stundenschlagende Uhr<br />

haben dürfen. Eine katholische Kirche darf also nicht das Bild<br />

einer Stadt oder Landschaft verschönern, das dürfen nur die<br />

Hotels, Warenhäuser, Villen, Fabriken, Kinos, Bars und<br />

Dancings. Als die Proteste der katholischen Presse den Zürchern<br />

etwas grell in die feinnervigen Ohren tönten, hat man<br />

mit beiden Händen den Hosenboden gerieben und die Schuld<br />

an der Schikane auf „nachbarliche und Baupolizeiliche Gründe"<br />

abzuschieben gesucht. Ein weiteres Seldwyla-Stücklein<br />

folgt in Dübendorf. Die 1500 dortigen Katholiken haben einen<br />

Plan für den Kirchenbau eingereicht. 250 Reformierte legten<br />

durch Unterschriften beim Gemeinderat gegen „den großen<br />

Kirchenbau" Verwahrung ein. Dieser hat das Begehren an<br />

den Heimatschutz weitergeleitet.<br />

Wir verstehen es, daß die „Ostschweiz" dazu schreibt:<br />

„Wenn die Katholiken in der Diaspora weiterhin so behandelt<br />

werden, wie in Zürich-Enge und jetzt in Dübendorf, darf<br />

man sich dann nicht wundern und noch weniger beklagen,<br />

wenn bei resormirten Kirchenbauten in der Jnnerschweiz das<br />

bisherige „wohlwollende und hilfsbereite Verständnis und<br />

Entgegenkommen" um einige Grade sinkt, die billigen oder<br />

kostenlosen Baupläne langsam der Geschichte angehören und<br />

ein etwas kühlerer Wind zu wehen beginnt. Vielleicht ist<br />

doch auch die Geduld der gutmütigen Katholiken in der Innerschweiz<br />

nicht unerschöpflich."<br />

Lnzern. Wieder ein Raubversuch im Eutlebuch. Su. Nachdem<br />

kürzlich ein Landstreicher, der den Stationsvorstand in<br />

Schachen bei Malters mit der Pistole bedroht und die Stationskasse<br />

ausgeraubt hatte, in Basel dingfest gemacht werden<br />

konnte, ist die Bevölkerung des Entlebuchs von neuem durch<br />

einen frechen Raubversuch beunruhigt: In der Nacht auf den<br />

Samstag drangen zwei etwa 20jährige Gesellen, nach Wildwestmuster<br />

maskiert und mit Revolvern in den Fäusten, durch<br />

ein eingeschlagenes Fenster in ein Einfamilienhaus bei<br />

Schüpfheim. Als ihnen der Hausbesitzer den Weg versperrte,<br />

verlangten sie mit vorgehaltenen Waffen: „Geld oder Blut".<br />

Doch flohen sie plötzlich, als der Hausbesitzer sich nicht einschüchtern<br />

ließ und seine Frau zum Fenster hinaus um Hilfe<br />

rief. Leider konnten die Burschen entwischen.<br />

Basel. Rücktritt von Nationalrat Oeri. spk. Wie man erfährt,<br />

hat Nationalrat Dr. Oeri, nachdem er dieses Frühjahr<br />

von der Chefredaktion der „Basler Nachrichten" znrückgetreten<br />

ist, soeben auch sein Mandat als Nationalrat niedergelegt.<br />

Dr. Oeri gehörte als Mitglied der liberal-demokratischen<br />

Fraktion dem Nationalrat seit dem Sommer 1931 an. Ein<br />

von allen Parteien hochgeachteter Ratskollege, war er keiner<br />

von denen, die zu oft das Wort ergreifen. Aber wenn Dr.<br />

Oeri die Rednertribüne betrat, dann erzwäng er sich jedesmal<br />

die volle Aufmerksamkeit des Saales. Vor allem lagen dem<br />

noch immer tätigen langjährigen außenpolitischen Leiter und<br />

Chefredaktor der „Basler Nachrichten" Fragen der Außen-<br />

Politik unseres Landes nahe. Ferner setzte er sich mit Nachdruck<br />

und Erfolg für die Jnnehaltung der caritativen Ver-<br />

Pflichtungen der kriegsverschonten Schweiz ein. Es bleibt<br />

dem Besucher der Parlamentsverhandlungen unvergessen,<br />

>vie der in den letzten Jahren stark gealterte Senior des Rates<br />

Nationalrat Oeri hat bekanntlich die laufende Legislatur-<br />

Periode als Alterspräsident eröffnet — bei den Beratungen<br />

über die Weiterführung der Schweizerspende-Arbeit mit bewegter<br />

Stimme auf die tiefe Not hinwies, die in den Ländern<br />

um uns herrscht. Dr. Oeri hinterläßt im Nationalrat<br />

ein bleibendes Andenken.<br />

Freiburg. Ausbau des Vormundschaftswesens, spk. Der<br />

Freiburger Staatsrat unterbreitet dem Großen Rat, der am<br />

8. November zusammentreten wird, einen Gesetzesentwurf<br />

für den Ausbau des Vormundschastswesens. Die Vorlage<br />

sieht die Schaffung einer Vormundschaftskammer innerhalb<br />

des Kantonsgerichtes vor, die aus drei Mitgliedern und zwei<br />

Suppleanten gebildet würde. Ferner soll ein k a n t o n a -<br />

les Jugendamt eingeführt werden, dem die Aufgabe<br />

zukäme, die Zusammenarbeit zwischen Vormundschafts-, Justiz-<br />

und Verwaltungsbehörden einerseits und den sich mit<br />

der Betreuung der Jugendlichen befassenden privaten oder<br />

öffentlichen Institutionen anderseits zu fördern.<br />

Kirchliches<br />

Seligsprechungsprozeß für Ehrw. Mutter Maria Theresia<br />

Schern. Die Schweiz. Depeschenagentur meldet aus der Vatikanstadt:<br />

Die Ritenkongregation behandelte am Dienstagmorgen<br />

die Frage der Eröffnung des Seligsprechungsprozesses<br />

für Schwester Marie-Tharesia Scherrer, die Mitbegründerin<br />

der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz<br />

des Drittordens, die 1825 in Meggen geboren wurde und<br />

1888 in Schwyz gestorben war.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Großteil: Sonntag ab 4 Uhr Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr:<br />

Frühmesse mit Gemeinschaftskommunion des Männerapostolat,<br />

Jungmännerbundes und aller Schulknaben. Opfer.<br />

9 Uhr: Amt und Predigt. Opfer. 13 Uhr: Christenlehre, Andacht.<br />

19.30 Uhr: 'Gebetswache.<br />

Sonntag Aelplerjahrzeit.<br />

Montag Stiftjahrzeit für Burch Felix und Maria Halter,<br />

Unterni.<br />

Radio — Beromünster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr. „Der Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi"<br />

für Soli, Frauenchor und Orchester von Paul Müller kommt<br />

Sonntag, den 20. November, um 9.30 Uhr, zur Ausführung<br />

und leitet über zu der um 9.45 Uhr beginnenden Radiopredigt,<br />

die von Pfarrer Siegfried Wicki aus Schönenwerd •<br />

gehalten wird. In der Sendung „Für Kenner und Liebhaber"<br />

gelangt Montag, den 21. November, um 22.15 Uhr,das Requiem<br />

für Sopran, Tenor, gemischter Chor und Kammerorchester<br />

von Gabriel Faure zur Wiedergabe. Es handelt sich<br />

um Aufnahmen, die anläßlich der Aufführung in der Kathedrale<br />

St. Jean in Lyon verwirklicht wurden. Mittwoch,<br />

den 23. November, erklingen um 20.30 Uhr die Glocken der<br />

katholischen Kirche von Zeneggen ob Visp.<br />

Sonntag, 13. November.<br />

9.30 Orgelmustk. 9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Vom goldenen Uebersluß. 12.40 Operettenmusik.<br />

13.00 Unterhaltungsmusik. 13.30 Glückskette. 14.00 Arbeiter-<br />

Sängerbund. 14.30 Rationelle Schweinefütterung, Dialekt-<br />

Plauderei. 14.45 Die Musikgesellschaft Teufenthal. 15.15 Lieverspiel.<br />

15.55 Fußballreportage. 16.45 Melodie und Rhytmus.<br />

18.05 Aus Mozarts Opern. 18.45 neue Bücher. 20.00<br />

Der Kirschblütenzweig, dramatische Legende. 20.45 Orchester-<br />

Konzert. 22.10 C. Dumont.<br />

Stadttheater Auzern 4?g<br />

Samstag, den 12. November, 20.15—23 Uhr, Der fidele<br />

Bauer.<br />

Sonntag, den 13. November, 11—12 Uhr, Matinee, veranstaltet<br />

von Theaterverein und Jugeudtheatergemeinde,<br />

Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Stamm (Universität<br />

Basel). Die Klassiker im modernen Theater. Eintritt:<br />

Fr. 1-—! für Mitglieder der veranstaltenden- Vereine<br />

bei Vorweisung der Mitgliedkarte frei.<br />

14.30—17.15 Uhr, Der sidele Bauer.<br />

20.15—22.45 Uhr, Einmalige Wiederholung des Gastspiels<br />

Rudolf Forster, Maria Fein, Leopold Biberti,<br />

Totentanz, von August Strindberg, Gastspielpreise Fr.<br />

2.— bis 7.50. Alle Vergünstigungen aufgehoben.<br />

Dienstag, den 15. November, 20.15—22.45 Uhr, Rigoletto.<br />

Mittwoch, den 16. November, 20.15—23 Uhr, Die Geschichte<br />

vom General Joh. Aug. Suter.<br />

Donnerstag, den 17. November, 20.15—23 Uhr, Vorstellung<br />

für die Mitglieder des Allgemeinen Konsum-<br />

Vereins Luzern. Die Geschichte vom General Joh. Aug.<br />

Suter. 476<br />

Freitag, den 18. November, 20.15—22.45 Uhr, Komödie<br />

der Irrungen, von William Shakespeare, in neuer Fassung<br />

von Hans Rothe.<br />

Samstag, den 19. November, 20.15—23 Uhr, Der sidele<br />

Bauer.<br />

Sonntag, den 20. November, 14.30—17.15, Der sidele<br />

Bauer. 20.15—22.45 Uhr, Rigoletto.


Montag, 14. November.<br />

11.00 Werke von Richard Strauß. 11.35 Malipiero: Ricercari.<br />

11.50 Neue Lieder und Chansons. 12.40 StuÄioorchester.<br />

13.35 Die Schallplattennovität. 14.0V Diskussionsstunde<br />

der Frauen. 18.00 Volkstümliche Musik. 18.30 Jazz-Session.<br />

18.50 Ballettmusik. 20.00 Glocken der Heimat — anschließend<br />

Montagskonzert. 20.20 Krupp, Anstieg und Untergang eines<br />

Konzerns.<br />

Dienstag, 15. November.<br />

11.00 Radioorchester. 11.30 Italienische Lieder. 12.00<br />

Opernmusik. 12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische halbe<br />

Stunde. 13.45 Platten. 16.30 Tanzmusik. 16.50 Leichte Mustf.<br />

17.00 Sonaten von Mozart. 17.30 Kinderstunde. 19.00<br />

Eugene Tiel und sein Orchester tsigane Jenö spielen. 20.15<br />

IV. Abonnementskonzert.<br />

Mittwoch, 16. November.<br />

10.15 Schulfunk. 10.50 Ballettmusik. 11.00 Musik zur Arbeit.<br />

11.45 Alexander Dumas. 12.15 Platten. 12.40 Mittagskonzert.<br />

13.10 Leichte Musik. 14.00 Allerlei von zwei bis halbdrei.<br />

16.30 Aus Operetten. 17.30 Kinderstunde. 18.00 C. Dumont.<br />

20.00 Glocken der Heimat 20.30 Familie Läderach.<br />

21.05 Röseligartenlwder. 21.25 Die Tribüne der öffentlichen<br />

Meinung.<br />

Donnerstag, 17. November.<br />

11.00 Altenglische Musik. 12.00 Violinsonate. 12.15 Platten.<br />

12.40 Mittagskonzert. 13.1,5 Aus Opern. 14.00 Notiers<br />

und probiers. 16.05 E Ehuehandel, Erzählung. 16.30 Kapelle<br />

Jean Louis. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Das Sechs-Uhr-Orchester.<br />

18.35 Utopien der Menschheit. 19.05 Ein Trachtenchor<br />

singt Volksweisen. 20.00 Studioorchester. 20.40 Schiff ohne<br />

Steuer.<br />

P e l z m ä n t e l<br />

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Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer teilen wir allen Verwandten und Bekannten mit,<br />

daß es Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, unsere treubesorgte,<br />

liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin<br />

Tante und Großtante 563<br />

Frau Alt-Landammann<br />

A g n e s<br />

Löwenapotheke<br />

S t o c k m m m - D u r r e r<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Sie starb wohlversehen mit den heiligen Sterbesakramenten, nach<br />

kurzer Krankheit und einem arbeitsreichen Leben im Dienste der<br />

Familie, im 80. Altersjahre.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene Ihrem frommen Gebete und<br />

bitten Sie, ihr ein treues Andenken zu bewahren.<br />

S a r n e n, den 10. November 134g.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Carlo und Tildy Stockmann-Wirz, Sarnen,<br />

Kinder Beatrix, Hans-Melk, Emmanuel<br />

Hans Stockmann, Sarnen<br />

Edwin und Vsrene Stockmann-Musy, Sächseln<br />

Felix Stockmann, Sarnen<br />

Marie-Lonise und Walter Maurer-Stockmann, Luzern<br />

Kinder Felix, Marie-Therese, Charlotte, Franz<br />

Max und Rosmarie Stockmann-Platten, Dübendorf,<br />

Kind Franziska<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 13. November, morgens 8.45 Uhr.<br />

Weggang vom Trauerhaus 8.30 Uhr.<br />

Siebenter: Montag, den 21. November, Trauergottesdienst<br />

7.45 Uhr.<br />

P s a l t e r g e b e t: im Frauenkloster St. Andreas,<br />

Samstag, den 12. November, abends 5 Uhr.<br />

Zahnärztliche<br />

med. dent. J» W E L I E eidg. dipl-<br />

Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, dass ich am 15. November<br />

<strong>1949</strong> eine modernst eingerichtete zahnärztliche<br />

Klinik eröffne!<br />

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Hergiswil a. S.<br />

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Todes-~|<br />

Anzeige<br />

Tiefbetrübt machen wir allen Verwandten, Nachbarn und Bekannten,<br />

die -schmerzliche Mitteilung, daß es Gott, dem Herrn über Leben<br />

und Tod, gefallen hat, meinen innigstgeliebten Gatten, unsern<br />

treubesorgten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwäger<br />

und Onkel 566<br />

H e r r n Josef F u r r e r - S c h m i t t e r<br />

Kirchmatt / Bitzighofen<br />

heute morgen 3 Uhr, nach langem, mit größter Geduld ertragenem<br />

Leiden, versehen und mehrmals gestärkt mit allen Tröstungen unserer<br />

hl. Religion, im 72. Altersjahre, zu sich in die ewige Heimat<br />

abzuberufen.<br />

Sein Leben war Arbeit, Liebe und treue Pflichterfüllung.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen Gebete und<br />

liebevollen Andenken.<br />

Sarnen, den 11. November <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Frau Brigitte Furrer-Schmitter, Gattin<br />

Marie Furrer, Sarnen<br />

Ehrw. Sr. Maria Franziska Furrer, Kloster Visitation, Solothurn<br />

Josef und Agnes Furrer-Flüeler und Kinder, Sarnen<br />

Brigitte und Josef Krummenacher-Furrer und Kinder, Sarnm<br />

Johann und Anna Furrer-Kühnes und Kinder, Brugg<br />

Frieda und Alois Schallberger-Furrer und Kinder, Kägiswil<br />

Theres und Johann Durrer-Furrer und Kinder, Kerns<br />

Hedy und Franz Schmid-Furrer und Kind, Malters<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Montag, den 14. November, 7.30 Uhr, in Sarnen<br />

Weggang vom Trauerhaus 7 Uhr<br />

Siebenter: Dienstag, den 22. November, 7.45 Uhr, in Sarnen.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 16. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 91<br />

Abonnementsprcls: Durch die Post zugestellt für die<br />

Schweiz iahrllchFr.11.— halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich<br />

Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto "VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Kouservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: Dr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 68 13<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Tarnen. Tel. (041)<br />

Jnsertionspreisc: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

(^r) ^ 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

8 60 33 y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e Q u a l d e s G e l d v e r t e i l e n s<br />

Zum konservativen Parteitag in Ölten.<br />

(Korr.) Rationalratspräsident Dr. Escher, Wallis, konnte<br />

am Sonntagvormittag in Ölten 156 Delegierte der Schweiz.<br />

Konservativen Volkspartei als Präsident begrüßen. Sein erster<br />

Willkomm galt den beiden konservativen Bundesräten<br />

Etter und Celio. In Erinnerung an den Ausgang der eidg.<br />

Volksabstimmungen seit dem letzten Parteitag vom 28. Febwar<br />

1948 in Luzern über das Tuberkulosegesetz, die Zuckerordnung,<br />

den Banknotenartikel und die Initiative über Rückkehr<br />

zur direkten Demokratie verwies er auf das Desaveux<br />

der Behörden, Parlamentarier und Parteien durch das Volk.<br />

Verschiedene kantonale Wahlen hätten einen Rückgang der<br />

Wählerschaft der Linken, insbesondere der P. d. A. ausgewiesen,<br />

während unsere Partei die Positionen zu halten vermochte.<br />

Auch ine letzten ausländischen Wahlen in Belgien,<br />

Westdeutschland und Oesterreich haben einen imposanten Aufmarsch<br />

der auf christlichem Boden stehenden Parteien dargetan.<br />

Unsere Parteitätigkeit richtet sich nicht in erster Linie<br />

nach materiellen Gesichtspunkten, sondern hat das allgemeine<br />

Volkswohl im Auge. Der Schweizerische Katholikentag<br />

vom 4. September in Luzern war keine parteipolitische<br />

Manifestation, aber eine gewaltige Kundgebung des schweizerischen<br />

Katholizismus. Auf sozialem Gebiet müsse erinnert<br />

werden an den Ausbau der A H. V., an die aktivere Förderung<br />

des Familienschutzes und an eine soziale Abänderung<br />

der Warenumsatzsteuer. Im wirtschaftlichen Sektor steht das<br />

Stabilisierungsabkommen im Schatten der Abwertung im<br />

Bordergrund. Für die Außenpolitik wurde eine eigene Arbeitsgruppe<br />

ins Leben gerufen. Die Einstellung des sozialistischen<br />

Parteitages brachte für uns keine Entäuschung, svndem<br />

eine Abklärung, da nun klar zutage getreten ist, daß<br />

bie Extremisten über die Realpolitiker gesiegt und den sozialistischen<br />

Bundesrat «desavouiert haben. Die Scharfmacher<br />

haben eine schwere Verantwortung auf sich geladen und der<br />

sozialen Entwicklung, nicht zuletzt dem eidg. Beamtengesetz,<br />

einen schlechten Dienst erwiesen. Die übrigen Parteien werden<br />

sich den Uebergang der Sozialdemokratie in die erklärte<br />

Opposition merken und daraus die nötigen Folgerungen zie-<br />

Heu müssen.<br />

*<br />

-ll- Wer am 6. Dezember als Samichlaus Geschenke auszuteilen<br />

hat, wird dabei sicher Freude empfinden. Wer aber<br />

zur Abstimmung vom 11. Dezember über das Beamtengesetz<br />

und zur Abstimmung vom kommenden Januar über die Fortsetzung<br />

der Wohnbausubventionierung — mit diesen beiden<br />

Fragen hat sich der Parteitag der konservativen Volkspartei<br />

am letzten Sonntag befaßt —- Stellung zu beziehen hat,<br />

kommt sich nicht als Geschenke spendender St. Nikolaus vor,<br />

sondern als geplagter Familienvater, der seine beschränkten<br />

Geldmittel auf >die 'verschiedenen notwendigen Bedürfnisse<br />

seiner Familie aufzuteilen hat.<br />

Bei der Gesetzesvorlage über die Revision des eidgenössischen<br />

Beamtengesetzes ist die grundsätzliche Frage sehr einfach:<br />

Der Bundesbeamte, sei er Briefträger oder Bundesrichter,<br />

ist wie jeder Arbeiter seines Lohnes wert; dieser Lohn muß<br />

serner in einem Gesetze festgelegt sein, es sei denn, man wollte<br />

dem siöbenköpfigen Bundesrat die Pflicht und die Macht<br />

übergeben, die Gehälter von Fall zu Fall und von Zeit zu Zeit<br />

diktieren. Es braucht also ein Beamtengesetz. Nachdem nun<br />

die verschiedenen während des Krieges durch dringliche Bun-<br />

-desbeschlüsse und durch Bollmachtenrecht eingeführten Teuerungszulagen<br />

auf Ende <strong>1949</strong> wegsallen, müssen die Lohn-<br />

Verhältnisse durch ein Gesetz neu 'geregelt werden. Ohne eine<br />

solche Neuregelung würden die organisatorischen Bestimmungen<br />

und Ansätze von 1927 wieder gelten; eine vollkommen unmögliche<br />

Situation! Aber wie soll diese Neuregelung ausßeafa<br />

42<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessm.<br />

„Noch nicht. Aber es wird. Ich habe es gestern gehört.<br />

Die Spanier. Sie wußten nicht, daß ich sie belauschte, foie<br />

standen zusammen im Laderaum. Was sie sprachen verstand<br />

ich nicht. Aber daß sie von Papa redeten, weiß ich. Das Wort<br />

^apitano kam öfters vor. Und dabei ballten sie die Fauste.<br />

„Hast du deinem Papa etwas davon erzählt?<br />

»Nein, ich wollte ihn nicht beunruhigen."<br />

»Das war recht von dir."<br />

»Du bist müde zum Umfallen," unterbrach sie ihn. „Hast<br />

du nicht gut geschlafen?"<br />

»Gar nicht," gestand er. „Ich konnte nicht vor lauter<br />

Angst. Aber sie dürfen es Papa nicht verraten. Er wird sonst<br />

sehen? Hier sind wir schon von der grundsätzlichen Frage weg<br />

zu den praktischen Detailsragen gekommen, über die mau<br />

sich ewig streiten könnte. Wieviele Lohnklassen, welche Abstufungen<br />

zwischen den einzelnen Klassen- wieviel als fester<br />

Lohn und welcher Prozentsatz als bewegliche (Teuerungs-)<br />

Zulage usw. usw. Alle diese Fragen wurden durch Kommiffionen<br />

und durch die Räte nach allen Kanten untersucht und<br />

besprochen, und die Gesetzesvorlage enthält nun das, worauf<br />

man sich nach Herabsetzung der allzuhohen Ansprüche der<br />

Linken und unter Mißachtung der allzugeringen Zugestandnisse<br />

der Knauserigen geeinigt hat. Sie ist also eine Verständigungslösuug.<br />

Nachdem unsere eigenen Parlamentarier am<br />

Entstehen dieses Gesetzes tatkräftig mitgewirkt und erfreuliche<br />

Erfolge erziehlt hatten, stand es außer Frage, daß der<br />

Parteitag der Konservativen und Christlichsozialen der<br />

Schweiz mit nahezu Einstimmigkeit die Ja-Parole auszugeben<br />

beschloß. Bei diesem Beschluß fiel besonders ins Gewicht,<br />

daß in diesem Gesetz gerade der Gedanke des Familienschutzes,<br />

das besondere Anliegen der christlichen Gewerkschaften,<br />

durch die Kinder- und Heiratszulagen usw. eine erste<br />

praktische Verwirklichung erfahren hat und daß ferner das<br />

neue Gesetz eine Verbesserung der ländlichen gegenüben den<br />

städtischen Verhältnissen bringen wird. Dem Bedenken, es sei<br />

gefährlich in einer Zeit von hohen Löhnen eine gesetzliche Stabilisierung<br />

zu beschließen, muß entgegengehalten werden, daß<br />

10 % des Lohnes als bewegliche Marge angesetzt sind, um<br />

beim Sinken der Lebenshaltung Reduktionen vornehmen zu<br />

können. Einig war man sich aber bei der ganzen Diskussion<br />

darüber, daß neben dem neuen Beamtengesetz die Vestrebungen<br />

aus Verminderung des Staatsapparates weitergehen müffen.<br />

Der einzelne Beamte hat Anspruch aus einen rechten<br />

Lohn, der einzelne Bürger aber hat Anspruch darauf, daß<br />

der Staat nur das durch einen eigenen Apparat verwalte,<br />

was unbedingt notwendig ist. Unsere Partei wird diesen<br />

Grundsatz weiterhin versechten.<br />

Die Diskussion über die Fortsetzung der Wohnbausubveutionieruug<br />

(in reduzierter Form) bis Ende 135V war weniger<br />

einhellig. Bekanntlich richten einige Kantone, darunter auch<br />

Obwalden, bereits keine Bausubventionen mehr aus, so daß<br />

hier auch die Bundessubventionen nicht mehr erhältlich sind.<br />

In den Städten herrscht aber immer noch Wohnungsnot,<br />

und ein jähes Abbrechen der Beiträge an den Wohnungsbau<br />

könnte dort gerade für große Familien schlimme Folgen haben.<br />

Der Antrag auf Stimmfreigabe unterlag deshalb gegenüber<br />

der Mehrheit, die auch in dieser Abstimmungsfrage dem<br />

Volke das Ja an das Herz legen wollte. Dabei war der Gedanke<br />

von Herrn Nationalrat Favre mitbestimmend, daß es<br />

hier nur noch um verhältnismäßig kleine Geldbeträge gehe,<br />

daß jedoch nachher noch eine zielbewußte Wohnpolitik für die<br />

Gebirgsgegenden kommen müsse — ein Postulat Favre ist<br />

bereits hängig — bei welcher Frage man dann auch auf die<br />

Zustimmung der städtischen Organisationen und Stimmbürger<br />

angewiesen sei.<br />

Der dritte Verhandlungsgegenstand war die Uebergangsordnung<br />

der Bundesfinauzresorm. Herr Nationalrat Holenstein,<br />

Präsident unserer Parteifraktion, orientierte darüber<br />

klar und überzeugend. Unsere Partei ist auf dem rechten Weg;<br />

die Dezembersession der Bundesversammlung wird den Entscheid<br />

bringen.<br />

Nach einem Magistralen und doch herzlichen Schlußwort<br />

von Herrn Bundesrat Etter konnte der Parteitag, dem die<br />

aus allen Gauen der Schweiz zahlreich erschienenen Gesinnungsfreunde<br />

mit regem Interesse beigewohnt hatten, durch<br />

den Präsidenten, Herrn Nationalrat Escher, geschlossen werden.<br />

Nun gilt es, die demokratisch gefaßten Beschlüsse dieses<br />

Tages zu beherzigen!<br />

böse. Thomson hat mich gesehen. Und der Steuermann Gaynor<br />

auch. Die verraten mich nicht. Ich blieb die ganze Nacht<br />

vor der Tür vor Papas Kabine."<br />

„Um ihn zu beschützen. Du bist ein guter Junge. Nun siehst<br />

du aber doch, daß deine Wachsamkeit nicht nötig war. Weißt<br />

du, was jetzt für dich das Beste ist? Geh und leg dich schlafen."<br />

„Aber, ich kann ja nicht. Ich versuchte es schon. Wenn<br />

ich die Augen schließe, sehe ich die Spanier mit geballten Fäusten<br />

vor mir."<br />

„Komm zur Apotheke. Dr. Buckley gibt dir ein Schlaf-<br />

Mittel, und dann holst du nach, , was du versäumt hast. Und<br />

heute abend bist du wieder frisch und munter. Und wenn der<br />

Vater nach dir fragt, werde ich dich bei ihm entschuldigen.<br />

Brauchst keiue Angst zu haben; dein Geheimnis verrate ich<br />

nicht."<br />

Beim Lunch war die erste Frage des Kapitäns: „Haben<br />

Sie vielleicht meinen Jungen irgendwo gesehen, Schwester?<br />

Mir ist er den ganzen Vormittag noch nicht unter die Augen<br />

O b w a l d e n<br />

Nochmals Obwalden am Radio. (Eing.) In der letzten<br />

Nummer beantwortete das Radio Bern die Einwendung im<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", unser Kanton werde vom Radio<br />

zu wenig berücksichtigt, so daß man sich irgendwie zurückversetzt<br />

fühlen könnte. Die Antwort von Radio Bern ist zum<br />

großen Teil richtig, wenn auch mit einigem guten Willen<br />

in volkstümlichen Sendungen aus Obwalden (Ländlermusik,<br />

Jodelvorträge etc.) noch etwas mehr getan werden könnte.<br />

Wenn hier aber eine kritische Bemerkung am Platze ist, so<br />

trifft diese in allererster Linie die innerschweizerische Rundspruchgesellschaft,<br />

eine halbamtliche Institution, die leider die<br />

aus sie gesetzte Hofsnungen zum großen Teil nicht erfüllte. Gewisse<br />

Postulate dieser Institution sind geradezu unverständlich.<br />

(Zum Beispiel Unterstellung aller angeschlossenen Kantone<br />

unter das Radio Basel, was gerade unserm obwaldnerischen<br />

Kulturbewußtsein zuwiderläuft, stehen wir doch wesensgemäß<br />

dem Kanton Bern viel näher. (Bergl. Nadler, Schweiz. Literaturgeschichte).<br />

Ebenso unverständlich ist es, daß in Obwalden<br />

— im Gegensatz zu den übrigen angeschlossenen Kantonen<br />

der Jnnerschweiz — immer noch keine kantonale Sektiou<br />

ins Leben gerufen worden ist. Auch durfte dieses Kulturanliegen<br />

nicht allein und in erster Linie durch Politiker bewältigt<br />

-werden.<br />

Ein zweites „mea culpa" dürfen sich auch' jene Kreise an<br />

die Brust schlagen, die obwaldnerische Sendungen buchstäblich<br />

verscherzen, indem sie die notwendige Initiative dazu<br />

nicht aufbringen.<br />

Es ist für das Radio Bern mit Anerkennung festzuhalten,<br />

daß es mit feinem Takt und großem Einfühlungsvermögen<br />

immer versucht hat, obwaldnerisches Kulturgut zu vermitteln.<br />

Daß es in den letzten Jahren durch angebliche <strong>Obwaldner</strong>-<br />

Lieder eher hie und da etwas verzeichnet worden ist, das ist<br />

die Schuld jener Kreise, die glauben, mit einem „ad hoc-Chörli"<br />

allein <strong>Obwaldner</strong> KultuÄ>eist vermitteln zu können.<br />

Die Anregung zur Bildung einer obwaldnerischen Radiogemeinschast<br />

ist nur zu begrüßen. Darin müßten alle Gemeinden<br />

vertreten fein, vor allem müßte aber eine echte obwaldnerische<br />

Kulturhaltung vorhanden sein.<br />

Tag der Universität, spk. Für die schweizerischen Katholiken<br />

ist der 27. November traditionsgemäß der „Tag der Universität",von<br />

dem Bedeutendes zugunsten des relativ bescheidenen<br />

Budgets der Universität Freiburg erwartet wird. Die<br />

sieben schweizerischen Universitätskantone haben im Mittel<br />

der drei letzten Jahre für ihre Hochschulen aufgewendet: Zürich<br />

4,2 Millionen Franken., Basel und Bern je 4 Millionen<br />

Franken, Waadt 2,5 Millionen Franken, Genf 1,7 Millionen<br />

Franken, Freiburg 1,5 Millionen Franken und Neuenburg<br />

500 000 Franken. Diese Beträge betreffen allerdings nur die<br />

in den Rechnungen der betr. Erziehungsdepartemente figurierenden<br />

Aufwendungen, nicht aber andere, z. T. bedeutende<br />

Quellen. Die Universität Freiburg nimmt insofern eine Sonderftellung<br />

ein, als sie die einzige katholische Universität unseres<br />

Landes ist, somit das Institut für alle die 1,8 Millionen<br />

Katholiken der Schweiz darstellt und deshalb wohl auch auf<br />

deren ganz besonderes und konzentriertes Interesse zählen<br />

darf.<br />

Flüchtlingskinder zur Schweizer Weihnacht. Das SRK.<br />

Abtl. Kinderhilfe glaubte im Frühjahr seine Kindertrans-<br />

Porte einstellen zu können. Nun sehen wir uns aber vor die<br />

Tatsache gestellt, den<br />

4 Millionen heimatvertriebenen Kindern, die in Deutschland<br />

und Oesterreich in den traurigsten Verhältnissen in<br />

Lagern leben, auf den Winter hin helfen zu müssen.<br />

Die beste Hilfe, die wir den Aermsten aus dieser Kinderschar<br />

bieten können, ist ein dreimonatiger Aufenthalt in der<br />

Schweiz.<br />

Diese Kinder, die kein Familienleben kennen, sollen Weihgekommen.<br />

Weiß der Kuckuck, was der Beugel wieder angestellt<br />

hat."<br />

„Gar nichts, Kapitän," entgegenete Beata. „Sie haben<br />

einen braven Sohn. Ist habe ihn zu Bett geschickt. Er hatte<br />

nachts nicht schlafen können, weil er sich Sorgen machte um<br />

seinen Papa."<br />

„Er machte sich meinetwegen Sorge?" knurrte der Alte.<br />

„Das ist mir neu." Aber man hörte doch, daß die Nachricht<br />

seinem väterlichen Herzen wohltat. „Bis jetzt habe immer nur<br />

ich mich um ihn gesorgt."<br />

„Ihr Harry wird einmal ein ganzer Mann, denke ich,"<br />

sagte Sir Bulwer.<br />

„Wir wollen es hoffen," entgegnete Kennedy geschmeichelt.<br />

„Er hat gute Anlagen. Wenn er sich so weiter entwickelt..."<br />

Er konnte den Satz nicht vollenden, denn eben kam Tompson<br />

mit langen Schritten durch den Saal. — „Kapitän!" —•<br />

Er war in einiger Entfernung vom Tisch stehen geblieben,<br />

woraus man schließen konnte, daß seine Mitteilung nicht für


S c h w e r e r Z u g s z u s a m m e n s t o ß v o r Sächseln<br />

Ein Maschinensührer schwer, der andere leicht verletzt. —<br />

Die vielen Paffagiere sozusagen heil davongekommen. — Großer<br />

Materialschaden.<br />

b. Mit Bewunderung hat man hierzulande immer wieder<br />

die reibungslose Abfertigung des enormen Verkehrs auf unserer<br />

Brüniglinie durch unser Bahnpersonal feststellen können.<br />

Wer im Heiligsprechungsjahr die vielen Extrazüge nach Sachseln<br />

rollen sah, wer den Sommer über in den überfüllten<br />

Fremdenzügen ein Stück mitfuhr, der mußte sich seine Gedanken<br />

machen über das Zusammenspiel der Verbindungen,<br />

die Verantwortlichkeit der Leute an den Weichen und Führerständen<br />

auf einer von den eingleisigen wohl am dichtesten<br />

befahrenen Linien der Schweiz. Den Gedanken an die Folgen<br />

eines Unglücks auf dieser Linie wies man bei der heutigen<br />

Organisation und Technik als überhaupt unmöglich gerne<br />

von sich. Und nun ist es doch zur Tatsache geworden. Einer<br />

gütigen Vorsehung ist es zu verdanken, daß beim Zugszusammenstoß<br />

vom frühen Sonntagmorgen unterhalb Sächseln<br />

keine Tote zu beklagen sind und daß es mit einigen Verletzten<br />

und einem großen Materialschaden, den man auf rund<br />

100 000 Franken schätzt, noch glimpfig ablief.<br />

Die Schreckensbotschaft<br />

verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Kanton. Aus<br />

allen Gemeinden eilte viel Volk an? die Unglücksstätte, wo bereits<br />

ärztliche Hilfe zur Stelle war und die Verwundeten geborgen<br />

wurden. Das Bild, das sich dem Beschauer bot, war<br />

furchtbar. Zwei Lokomotiven hatten sich mit ihren Führerständen<br />

ineinander geschachtelt, von der von Sarnen herfahrenden<br />

Zugskomposition war der erste Personenwagen mit<br />

seinem hintern Ende vom zweiten in die Luft gehoben und<br />

hatte Front, Seitenwände und die vordern Sitzbänke des<br />

.zweiten Wagens eingebrückt und zertrümmert. Glück im Unglück<br />

bedeutete es, daß biese beiden Wagen vom Kondukteur<br />

abgeschlossen worden waren, nachdem in Sarnen alle Reisenden<br />

diese beiden Wagen verlassen hatten. Ueber den Hergang<br />

des Unglücks schildert<br />

nachten in unseren Schweizer-Familien erleben dürfen, sollen<br />

erleben, daß es doch Menschen gibt die in ihrer Not ihrer<br />

gedenken.<br />

Die Kinder die zu uns kommen möchten, sind im Alter von<br />

5—11 Jahren. Sie werden von der schweiz. Vertrauensärztin<br />

untersucht und für die Tronsporte ausgelesen. Kranke und<br />

asoziale Kinder werden zu den Transporten nicht zugelassen.<br />

Mit Kleibern, Wäsche, Schuhen hilft die Kinderhilfe für das<br />

Nötigste gerne nach.<br />

Wer einem dieser Kinder aus hinein bayrischen Lager über<br />

Weihnachten oder im Januar sein Haus gastlich öffnen kann<br />

melde sich bitte umgehend an unterzeichneter Stelle.<br />

Für Knabenplätze sind wir vor allem dankbar.<br />

Herzlichen Dank zum voraus!<br />

Kinderhilfe des SRK. Sektion Luzern/Jnnerschweiz<br />

Luzern, Schloßstr. 9, Telephon 2 65 86<br />

ein Augenzeuge:<br />

„Ich spazierte auf dem Bahnhofareal in Sächseln und wartete<br />

auf den Zug aus Sarnen. Zu meiner Ueberraschung sah ich<br />

von Giswil herkommend eine Lokomotive die Station Sachseln<br />

durchfahren und der Gebanke wurde mir zur Gewißheit:<br />

Jetzt muß ein Unglück geschehen! Bereits hörte ich auch den<br />

Zug aus Sarnen, doch die beiden konnten sich auf der kurvenreichen<br />

Strecke um den Seehos kaum auf 100 Meter gewahren.<br />

Deutlich bemerkte man noch, wie der Führer der<br />

Maschine aus Giswil seine Fahrt verlangsamte, und die<br />

die Pfeifen schrill ertönen ließ, im nächsten Augenblick aber<br />

schon erdröhnte ein furchtbarar Knall wie vom Einschlag<br />

einer Bombe, der weit herum bis ins Dorf und nach Wilen<br />

gehört wurde. Was die Füße hergaben lief ich zur Unglücksstätte<br />

in der bangen Erwartung, es gelte bort Tote zu bergen<br />

und Schwerverletzten die erste Hilfe zu bringen. Doch nichts<br />

von all dem. Aus ,dem Platze herrschte unheimliche Stille,<br />

einzig bas Plätschern des aus den Transformern der Triebwagen<br />

auslaufenden Oeles war zu vernehmen. Zusammen<br />

mit bem Zugführer und Kondukteur schaute ich nach den Vermundeten<br />

Reifenden und konnte erleichtert aufarmen, bei<br />

der Feststellung, daß bie ersten sehr schwer beschädigten Wagen<br />

offenbar von Reisenden ganz frei gewesen sein mußten.<br />

Die Reisenden der hintern Wagen waren ausser mit einigen<br />

Quetsch-, Schürf und Schnittwunden, für die bald ärztliche<br />

Hilfe zur Stelle war, zumeist mit dem Schrecken davongekommen.<br />

Der Lokomotivführer des Unglückszuges aus Sarnen<br />

mutzte mit einem Arm- und Beinbruch und blutenden<br />

Wunden am Kopf, per Auto ins Spital nach Luzern transportiert<br />

werben, während sich der Führer des Triebwagens<br />

aus Giswil bald wieder erholte und uns seine Rettung schildern-<br />

konnte.<br />

Wie es zum Unglück kam.<br />

Zug 3465, bestehend aus der Lokomotive und 6 Wagen<br />

fuhr 8.45 in Luzern ab. Vor Kerns-Kägiswil traten bei der<br />

Lokomotive Betriebsstörungen ein, worauf Kägiswil in Giswil<br />

Ersatz anforderte. Während die Ersatzmaschine Richtung<br />

Sarnen fuhr, konnte Zug 3465 aber weiterfahren. Sarnen<br />

soll — nach vorläufig unbestätigter Information — in Sachsein<br />

die Weisung /gegeben haben, den Triebwagen aus Giswil<br />

anzuhalten, was offenbar zu spät war oder sonst aus einem<br />

Grunde nicht geschah. Damit war das Unglück geschehen.<br />

Eine bahnamtliche Untersuchung über die genauen Ursachen<br />

des Unglücks ist im Gange.<br />

Zwischen Sarnen und Sächseln mußte die Betriebsinspektion<br />

einen Pendelverkehr per Autocar einsetzen. Die Aufräumungsarbeiten<br />

dauerten den ganzen Tag. Die Fahrleitung<br />

und bie Schienen blieben sozusagen unbeschädigt. Damit kann<br />

abschließend noch gesagt werben, baß der Zusammenstoß noch<br />

mehr als gnädig abgelaufen ist. Das Befinben des schwerverletzten<br />

Lokomotivführers Alois Truttmann aus Luzern, ist<br />

befriedigend. Wir wünschen baldige Genesung.<br />

wohlfundierter Art über das rasche Anwachsen dieser von<br />

den Grossisten der Kolonialwarenbranche vor einigen Jahren<br />

ins Leben gerufenen Organisation, die zum Zwecke hat, die<br />

selbständigen Lebensmitteldetaillisten im Existenzkampf zu<br />

unterstützen und ihnen durch finanzielle Vorteile sowie anderweitige<br />

wirtschaftliche und professionelle Hilfe die Grundlagen<br />

zum wirksamen Wettbewerb mit den Großunternehmen zu<br />

schaffen. Von den 19 Millionen Franken im Jahr 1944, ist<br />

der Umsatz auf 113 Millionen Franken im letzten Jahre gestiegen.<br />

Anschließend machte Herr Künzler, Vertreter der<br />

ARLO, interessante ergänzende Ausführungen über Praktische<br />

Berufsfragen und Erfordernisse der Stunde. Die beiden aufschlußreichen<br />

Referate fander ihren Niederschlag in der darauffolgenden<br />

Diskussion, die rege benützt wurde und einen<br />

schönen Abschluß der sehr harmonisch verlaufenen Taqunq<br />

bildete. (Eing.)<br />

Die Würden und Aemter ihres Mannes hat sie mit groß-<br />

Schlichtheit mitgetragen, hat Freude und Leid mit ihm<br />

-ilt bis sein Tod ihr die große Wunde schlug, von der sie<br />

M'rtie mehr recht erholte. Zum Glück hat ihr eine tiefe Reliaiösität<br />

über alle Klippen des Lebens hinweggeholfen. Tag-<br />

lich in der gleichen nachmurag^un^<br />

Nachmittagsstunde konnte mim man me die itebe. liebe.<br />

freundliche r Qivmt Frau Landammann ^rmhammantt an rhrem Platzchen im Frauenkloster-Kirchlein<br />

sehen. Diese frommen „Bsuechll waren ihr<br />

ftrm,<br />

Bedürfnis und reisten reiften pe sie immei immer mehr mcy». für den Himmel. .yuumta.<br />

So vrvrtr war ir denn hpnrr ifir ihr Sterben ein herrliches, Maeki abgeklärtes<br />

Heimgehen. i. So schmerzlich scymerzncy auu; auch die u lc Lücke ist, die sie hinter- grate<br />

läßt so wohl _t.i" tut „tt.hprspif« anderseits deses harmonische barmoniscke 9su»fr;^en Auskling.<br />

einer tieffrommen, edlen Menschenseele. Möge sie ruhend<br />

Sarnen. Herbstversammlung der <strong>Obwaldner</strong> Sakristane.<br />

(Eing) Am 10. November versammelten sich die <strong>Obwaldner</strong><br />

Sakristane und ihre Angehörigen zu ihrer Herbstwallfahrt m<br />

der Kapelle Schwendi mit anschießender Versammlung im<br />

Kurhaus. Nach einem Kurzvortrag des geistlichen Präses<br />

über die „Stellung des Sakristans im kirchlichen Rechtsbuch"<br />

und einem Lichtbildervortrag über den Advent (Liturgie und<br />

Brauchtum) konnte die Ehrung eines Jubilars vorgenommen<br />

werden. Für 25jährige, gewissenhafte Amtsführung wurde<br />

der Giswiler Kirchersigrist, Herr Oskar Gasser, mit dem silber-vergoldeten<br />

Abzeichen ausgezeichnet. Gesellige Kameradschaft<br />

hielt die Berufskollegen noch einige Zeit beieinander<br />

und zeigte wieder einmal mehr, daß dieser vor zwei Jahren<br />

erfolgte Zusammenschluß der <strong>Obwaldner</strong> Sakristane eine zeitbedingte<br />

Notwendigkeit war.<br />

Sarnen. (Eing.) An der letztsonntäglichen Monatsversammlung<br />

des kath. Arbeitervereins sprach Kantonsrat Joe<br />

I m f e l d über das Thema: „Die Nutzhölzer und ihre Schadlinge<br />

anhand von Holzmustern." Die praktischen und instruktiven<br />

Ausführungen wurden mit größtem Interesse angehört<br />

und verdienten es, einem weiterem Kreise zugänglich gemacht<br />

zu werden.<br />

Sarnen. Buchausstellung im Peterhof. * „Der Buchstabe<br />

tötet, der Geist aber macht lebendig". An dieses Pauluswort<br />

sollten sowohl Buchverleger, Buchhändler, wie Buchleser allzeit<br />

denken. Es kommt nun wieder die Zeit winterlich-beschaulicher<br />

Lesestunden, wo jedermann gerne zu einem schönen Buch<br />

greift. Es darf aber nicht irgendein Buch sein. Literatur ist<br />

ihrem Wesen nach bereits Weltanschauung und Weltanschauung<br />

verpflichtet.<br />

Die Schweizerische Bolksbuchgemeinde, die ihren Sitz in<br />

Luzern hat, bringt seit Jahren eine ganze Reihe grundsätzlich<br />

auf unserer Weltanschauung stehenden Bücher heraus, heitere<br />

und besinnliche Literatur, Bolksromane sowohl wie bildend<br />

Werke.<br />

Die Vertrauensleute der Buchgemeinde bringen diese M-<br />

cher am kommenden Sonntag zusammen mit der Buchhandlung<br />

Psammatter, im Peterhof zur Ausstellung. Der Eintritt<br />

ist frei. Wir verweisen aus das Inserat in der Nummer vom<br />

nächsten Samstag.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Den Vortrag vom letzten Sonntag<br />

über den Panslavismus oder Rußlands Marsch nach<br />

dem Westen war ein wahrer Volltreffer und gewährte wirklich<br />

einen Blick hinter den eisernen Vorhang. Der Referent,<br />

Herr Professor Dr. Joses Ehret von Basel, verstand a,<br />

bie zahlreich erschienenen Zuhörer zwei volle Stunden zu<br />

fesseln. Für sein vorzügliches Referat sei ihm auch an dieser<br />

Wie geholfen werden kann.<br />

Vater M. ist vom Kirschbaum abgestürzt. Er ist für längere<br />

Zeit arbeitsunfähig. Die Mutter versucht als Taglöhnerin etwas<br />

zu verdienen. Das älteste Kind besorgt neben der Schule<br />

notdürftig den Haushalt. Es reicht knapp zum Nötigsten, aber<br />

zum Sohlen der Schule für die wilde Bubenschar reicht es beim<br />

besten Willen nicht. Die W i n t e r h i l f e gebt eine Gutschrift<br />

für den Schuhmacher, der Lehrer überwacht die Angelegenheit<br />

und schickt Rechnung und Bericht an die Winterhilfe.<br />

Lebensmittel-Detailhandel in der Jnnerschweiz. Im Hotel<br />

Gotthard in Lnzern versammelten sich am 9. November <strong>1949</strong><br />

rund 250 ALRO-Detaillisten aus den Kantonen Luzern, Zug,<br />

Uri, Schwyz und Unterwalden. Nach der Uraufführung eines<br />

gediegenen Filmes der Firma Thomi und Frank AG., in<br />

Basel, über die Herstellung von Kasse Aroma und Senf folgte<br />

ein Kurzfilm von -der Konservenfabrik Stalden in Konolfingen.<br />

Gino Hübner, Direktor der ARLO, orientierte in<br />

£>ie Gäste war. Der Kapitän erhob sich mit einem „Entschnldigcn<br />

Sie!" und trat zu ihm heran. Der Offizier sprach im<br />

Flüsterton, aber seine Handbewegung verriet, daß er erregt<br />

war.<br />

^ „Schön, ich komme mit," sagte der Kapitän, trat an den<br />

^isch zurück und legte die zusammengeballte Serviette darauf.<br />

„Verzeihen Sie, ich muß mal selber nachschauen Hoffe, daß<br />

ich bald wieder da bin" Eiliger, als es sonst seine Art war,<br />

folgte er dem voranschreitenden Thomson nach.<br />

„Schwester," flüsterte der Gouverneur, „Sie haben es<br />

wohl nicht bemerkt, wie bleich der erste Offizier war. Ich sah<br />

ihm gerade ms Gesicht, Ein Mann wie Tompson erbleicht<br />

nicht wegen einer Kleinigkeit."<br />

^ „Ich denke an ein Pulverfaß," entgegenete Beata. „Ein<br />

Funke genügt um eine Explosion hervorzurufen."<br />

^ „Ich fürchte, wir erleben noch aufregende Dinae. Schon<br />

gestern legte ich mir die Frage vor, ob wir nicht besser qetan<br />

hatten, die Nordroute in die Heimat zu wählen."<br />

„Aber dann wären Sie nicht nach Rom gekommen " sagte<br />

Beata eifrig. „Haben Sie es noch nicht erfahren Exzellenz?<br />

Immer, wenn wir etwas Gutes vorhaben, stellen sich uns<br />

die größten Hinternisse entgegen. Das ist der schlagende Beweis<br />

dafür, daß wir auf dem rechten Wege sind."<br />

. Sarnen. (Korr. aus Kerns.) Wie Ein Blitz aus heiterem<br />

Himmel traf uns die Kunde, daß Frau alt Landammann<br />

Agnes S t o ck m a n n - D u r r e r gestorben sei. Somit hat<br />

eine edle Frau und Mutter und zugleich eine stille Wohltäterin<br />

ihre Augen für immer geschlossen.<br />

Wer diese seine, gütige Frau mit den lebhaften Augen<br />

gekannt hat, mußtö sie bewundern und lieb gewinnen, denn<br />

sie zeigte bis ins hohe Alter eine gewisse Vornehmheit und<br />

Würde, — als deutlichen Ausdruck ihrer edlen Seele.<br />

Die junge Agnes war seinerzeit eine gefeierte Tochter<br />

im Kernser-Landammann-Durrer-Haus, und nur mit Wehmut<br />

ließ man sie aus der Gemeinde scheiden. Aber der junge,<br />

flotte Apotheker Carl Stockmann, der eben im hübschen Salz-<br />

Haus Sarnen seine Löwenapotheke eröffnete, holte sich die<br />

hübsche Blume aus Kerns und hegte und pflegte sie als seine<br />

Gattin zeitlebens mit großer Liebe und Treue. Diese Ehe war<br />

eine Gemeinschaft gleichgestimmter Seelen, eine Musterehe<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Fünf Söhne und eine Tochter<br />

Hot Agnes ihrem Gatten geschenkt, hat sie zu wertvollen<br />

Menschen erzogen und ihnen ein liebes Heim geboten, zu<br />

dem auch die erwachsenen Kinder immer wieder gern zurückgekommen<br />

sind.<br />

„Sie fassen immer alles von, wie soll ich sagen, von einer<br />

höheren...<br />

„Bon der übernatürlichen Seite auf," ergänzte die Schwestet.<br />

„Ja, aber wir Weltmenschen verstehen es gar nicht, daran<br />

zu denken."<br />

„Das Verstehen kommt, sobald der Glaube an die Vorsehung<br />

nicht bloße Theorie bleibt, sondern zum inneren Erleben<br />

wird. Gottes Vorsehung ist mehr um unser Wohl bedacht,,<br />

als wir selber mit all unserem Bemühen für uns sorgen<br />

können. Aus diesem Gedanken schöpft der wahrhaft gläubige<br />

Christ eine unerschütterliche Gemütsruhe und einen tiefen<br />

Seelenfrieden in allen Lebenslagen, ach wenn sie noch so<br />

verworren sind."<br />

_ Nach zehn Minuten kam der Kapitän wieder. Fauchend<br />

wie eine Dampfmaschine. „Diese Halunken!" wetterte er<br />

während er seine Serviette entfaltete.<br />

„Es ist doch hoffentlich nichts Schlimmes geschehen?" erkündigte<br />

sich der Gouverneur teilnehmend.<br />

„Es ist schlimm genug. Die Bande erlaubt sich, Forderungen<br />

M stellen. Forderungen, die ich als Kapitän niemals erfüllen<br />

werde, so wahr ich Kennedy heiße."<br />

^ „Aber, Herr Kapitän," meinte Beata bescheiden, „könnte<br />

nicht ein gütiges Eingehen auf diese Forderungen besser wirken<br />

als ein schroffes Nein?" •<br />

, verstehen Sie nicht, Schwester. Verzeihen Sie, daß<br />

Irr, '°^U ^" en tebe Das macht die Wut, die in mir locht.<br />

Met Sie können es auch nicht verstehen. Wenn ich der Bande<br />

heute den kleinen Finger reiche, verlangt sie morgen die<br />

ganze Hand. Wenn ich heute einen Strich von meinem Recht<br />

abweiche, habe ich morgen die schönste Meuterei. Denken Sie<br />

stch nur: Das Kommunistenpack, die Ladung zu durchsuchen.<br />

cm 1 « U^' tI>er<br />

^nen die Idee beigebracht hat, ich<br />

e<br />

Waffen und Munition für General Franco an Bord.<br />

«:e behaupten es einfach."<br />

„Nehmen Sie's nicht Übel, Kapitän," bemerkte Sir Bulwer,<br />

„ich meine es wäre doch einfach, die Leute durch Augenschein<br />

vom Gegenteil zu überzeugen."<br />

einfach, Herr Gouverneur. Ich habe<br />

als Kapitan die Pflicht, die mir anvertrauten Güter an ihrem<br />

ÄhTT?Tl ^"tiefern. Die Hafenpolizei und die Zoll-<br />

Wir iyiTi f<br />

eci^' sie zu untersuchen, wo ich sie lösche,<br />

nie<br />

nossemente "<br />

eingefallen. Mir genügen die Kon-<br />

Fortsetzung solgt.<br />

K<br />

5<br />

6<br />

-O<br />

O<br />

c<br />

Z 00


Stelle der beste Dank abgestattet, Jeder Teilnehmer wird ,hip<br />

mmngert aus Osteuropa künftig mit ganz anderem Ver<br />

ständnis hören oder lesen, nachdem er weiß, wie v elaeftal ia<br />

dieser Osten ist und w,e verschiedenartig die dortiaen Vö ?<br />

„oh lhrer geme-nsamen slavischen Abstammung sind Möaen<br />

^im nächsten Volkshochichnlvortrag, der über Spanien aM<br />

und wiederum von einem kompetenten Redner gehalt n w rd<br />

eamat. MOTiertonsm im SloBejium. Ewm seltenen muf<br />

Ä £7LTl M i t'- " m S°nn.°zn.chm>»ä„<br />

S rnU , Theodora Kircher-Urspruch mit ihrem<br />

vielseitigen Programm aus der Musikliteratur der großen<br />

Musiker, welche die Romantik hervorgebracht hat Sinn- und<br />

bedeutungsvoll Mnd das K°nzer, im Zell^, d-7<br />

rLM Todestages eines der größten Romantikers in der<br />

Musik, Frederic Chopin.<br />

In einer liebenswürdigen und feingeistigen Einführung<br />

sprach sie »ber das Wesen der Romantik und legte ein schönes<br />

— und ein wenig romantisches — Bekenntnis für die<br />

Romantik ab.<br />

'<br />

In der darauffolgenden Wiedergabe einiger besonders<br />

ansprechenden Werken von Schumann, Brahms und Chopin<br />

bewies ste^ eine sehr starke Einfühlungsgabe in das Wesen<br />

vL'cnjtf. £>te spielte ansprechend itnib mit einet erstaunliehen<br />

Technik und mit einer gerade zerbrechlichen Senfibilität<br />

des Ausdrucks, dem die Größe des Saales keineswegs zuträglich<br />

war.<br />

Sie verstand es sehr gut, durch Herausstellen von Gegendenken<br />

... wir .... an . die beiden romantischen Extreme<br />

sätzen<br />

Eusebius und Florestan das Dynamische dieser Musik zu<br />

betonen.<br />

Die liebenswürdige Persönlichkeit mit ihrer geradezu romaritischen<br />

Feingeistigkeit riß ihre Zuhörer zu herzlichem<br />

Applaus hin.<br />

Dem Rektorat der kantonalen Lehranstalt gebührt ein<br />

Dankeswort, daß es dieses so reizvolle Konzert vermittelt hat.<br />

id.<br />

Schwendi. (Eing.) Am letzten Sonntag, den 6. November<br />

verließ uns ein allseits beliebter und fröhlicher junger Bursche,<br />

nämlich Hr. Adolf Burch, „Baschi-Döls" genannt, der<br />

ins serene Kalifornien auswanderte. Wir wünschen ihm recht<br />

viel Erfolg und gesundheitliches Wohlergehen. Mit ihm verließ<br />

der beste Jodler die Schwendi.<br />

Alpnach. Die Turner hielten am Sonntag eine kirchliche<br />

Gedächtnis für ihre verstorbenen Ehren-, Aktiv- und<br />

Passivmitglieder.<br />

Auf den Abend wurden alle Freunde und Gönner zu<br />

einem gemütlichen Familienabend in geschlossenem Kreise in<br />

der Krone eingeladen. Nach einigen Proben turnerischer Uebung<br />

und Fertigkeit trugen humoristische Einlagen und ein<br />

zügiger und treffend gespielter Zweiakter zur heitern Stimmung<br />

und Pflege der Kameradschaft unter den Turnern und<br />

Turnerfreunden bei.<br />

Alpnach. Die Theatergruppe aus dem Trachtenverein,<br />

von der wir schon manch schönes Heimatstück zu sehen<br />

bekamen, zieht am nächsten Sonntagnachmittag im Kronensaal<br />

nach längerer Pause wieder einmal den Vorhang<br />

hoch. Das Vieraktige Heimatstück: „Heimetärde" von<br />

Karl Spring verspricht wiederum ein schönes Erlebnis für<br />

alle Freunde des wahren nnd lebendigen Volkstheaters zu<br />

werden. (Vgl. Inserat in der heutigen Nummer).<br />

Alpnach. Die Fußballer traten am Sonntag aus<br />

dem Sportplatz Kirchehrli gegen die starken Kickers (Luzern)<br />

um den Waldstättecup an. Siegeshoffnungen hatten sie zum<br />

vornherein zu Haufe gelassen. Mit ihren 2 Toren haben sie<br />

im verlierenden Resultat 2:9 immerhin einen Achtungserfolg<br />

im Kamps gegen die Uebermacht errungen.<br />

Giswil. (Eing.) Sonntag, den 13. November wurde in<br />

Giswil das -traditionelle Knabenschießen durchgeführt, bei<br />

guter Beteiligung.<br />

Als Meisterschütze ging Otto Wolf, des Alois, mit 32<br />

Punkten hervor und konnte somit wie schon letztes Jahr<br />

den Wanderbecher in Empfang nehmen. Als zweiter folgte,<br />

wie auch schon letztes Jahr, wiederum Walter Eberli, Förstern,<br />

mit 31 Punkten.<br />

Den beiden hoffnungsvollen Jungschützen gratulieren wir<br />

herzlich. z.<br />

Lungern. (Mitg.) Die Carnegie-Stiftung für Lebensretter<br />

hat dem Alois Gasser, Schreiner, der am 4. Juli ein Fräu<br />

lein der reißenden Flut der Reuß entriß, in Anerkennung<br />

seiner heldenmütigen Tat, bei der er sein junges Leben einbüßte,<br />

das Ehrendiplom mit Medaille zuerkannt. Wir freuen<br />

uns über diese große Ehrung unseres lieben, Heimgegangenen<br />

Freundes und Mitbürgers.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Der neue Münstergeift in Bern. Im altehrwürdigen<br />

Münster in Bern scheint ein neuer Geist eingezogen zu sein.<br />

hat schon einiges Aufsehen erregt, als vor etwa Jahresfrist<br />

die Feier für die jungbrevetierten Offiziere nicht mehr im<br />

Münster zugelassen wurde. Waffen hätten nichts im Gottes-<br />

Haus zu suchen, so ungefähr hieß es. Die evangelische Kirche,<br />

die so gut wie die katholische und wir alle, Geschäftsleute und<br />

Industrielle, den Schutz unserer Armee genießt, erweist sich<br />

wenig dankbar. Die Feier wurde dann nach Freiburg und<br />

Solothurn in die dortigen katholischen Kathedralen verlegt!<br />

Man hat sie gerne aufgenommen. Nun macht sich zum<br />

Zweitenmal der neue Münstergeist seltsam bemerkbar. Bei<br />

großen Begräbnissen, so hat der Kirchgemeinderat entschieden,<br />

dürfe der Sarg nicht mehr im Münster aufgestellt werden. Eine<br />

solche Schaustellung vertrage sich nicht mit dem Wesen der<br />

^eligion. Entweder muß der Tote vor der Kirche warten, bis<br />

Feier vorüber ist, oder dann soll die Trauergemeinde sich<br />

M der Beerdigung oder Kremation wieder zusammenfinden.<br />

^>r glauben nicht, daß der neue Münstergeist sich auf solche<br />

^rt Sympathien erwirbt.<br />

spk.<br />

Genf. Ein „Heimliseißer". — Eine nicht geringe Ueberra,chung<br />

hat die Genfer Polizei bei der Durchsuchung der<br />

eme§<br />

p^tzlich verstorbenen, allgemein bekannten<br />

yatbbllnden Straßenmusikanten dieser Stadt erlebt. Sie fand<br />

dort eine in verschiedenen Möbeln versteckte Summe von<br />

oO 000 Franken in Schweizer Banknoten vor, ferner über eine<br />

Million Lire, sowie Juwelen und Schmuckstücke, deren Wert<br />

nach einer ersten Schätzung ungefähr 100 000 Franken beträgt.<br />

Äazu erfährt man, daß der Verstorbene, der während langer<br />

^ahre an die Mildtätigkeit der Bevölkerung appellierte, indem<br />

er bei jedem Wetter im Freien Geige spielte, gleichzeitig auch<br />

ute Auktionen der Genfer Pfandleihkasse besuchte und dort<br />

durch eine ihn begleitende Person namentlich Juwelen und<br />

Schmucksachen für sich ersteigern ließ. Für den kantonalen<br />

Fiskus bedeutet der Fund einen unerwarteten Glücksfall. Denn<br />

da der arme Musikant seinen Reichtum nie deklariert hat, werden<br />

Nachsteuern und Steuerhinterziehung einen schönen Teil<br />

des Geldes beanspruchen. Vorläufig ist die gesamte Hinterlassenschaft<br />

amtlich beschlagnahmt worden.<br />

Genf. Zu viele Jäger und zu wenig gute Schützen! — :—<br />

„Viele Jäger find des Hasen Tod!", sagt ein altes Sprichwort.<br />

Daß aber allzu viele Jäger auch sich selbst gegenseitig gesährlich<br />

werden können, haben soeben einige tragikomische Vorfälle<br />

in den Jagdgebieten von Genf bewiesen. Wenn man bedenkt,<br />

daß in diesem kleinen Kanton nicht weniger als 1007<br />

männliche und 12 weibliche Nimrode im Besitze des Jagdpatentes<br />

sind, läßt sich leicht verstehen, daß diese einander<br />

förmlich auf die Zehen treten müssen. Es ist vorgekommen,<br />

daß mehrere Jäger gleichzeitig dasselbe Wild aufs Korn nahmen<br />

und daß dann Streitigkeiten darüber entstanden, wem<br />

nun eigentlich die Beute zufallen solle. Bei einer dieser Auseinandersetzungen<br />

kam es zu derartigen Tätlichkeiten, daß einer<br />

der Beteiligten schwer verletzt ins Spital gebracht werden<br />

mußte. Daß im übrigen sich unter den allzu vielen Jägern<br />

nicht nur Meisterschützen befinden, davon wissen ein harmloser<br />

Velofahrer und ein auf dem Felde arbeitender Bauer ein<br />

Lied zu singen, die beide eine Ladung Schrot erhielten. Besonderes<br />

Pech aber hatte der Weidmann, der statt des von<br />

ihm verfolgten Hasen seinen eigenen, prachtvollen Jagdhund<br />

erschoß!<br />

W a s den Schweizer freut<br />

Im Laufe des Winters wird von Dr. Georg Soloveytschik,<br />

einem in England lebenden Publizisten russischer Abstammung,<br />

ein Buch über die Schweiz erscheinen. Es handelt sich<br />

um einen wissenschaftlich durchdachten Querschnitt durch die<br />

Geschichte, Politik und Wirtschaft unseres Landes. Der Versasser<br />

ist ein großer Freund der Schweiz und Gegner jeder<br />

„Großraumpolitik". In USA erregte er Aufsehen mit Artikeln<br />

gegen die amerikanische Wirtschaftspolitik, welche Europa<br />

mit Dollars mäste und ihm die Grundsätze freien Handels<br />

Predige, während der amerikanische Absatzmarkt durch<br />

hohe Schutzzölle praktisch unzugänglich gemacht werde. Er<br />

wies auf den Widersinn hin, die Schweiz in den Kreis der<br />

von Amerika wirtschaftlich abhängigen Nationen einbeziehen<br />

zu wollen und erklärte, es gebe im Herzen Europas ein kleines<br />

Land, das auf weite Sicht auf eigenen Füßen zu stehen<br />

vermöge.<br />

Gegenüber 1938 ist das schweizerische Volkseinkommen<br />

von 9 Milliarden Franken auf 17,4 Milliarden Franken angestiegen;<br />

es hat sich also in 10 Jahren beinahe verdoppelt.<br />

Eine neue Schweizer Erfindung ist der „Duomotor", der<br />

die Vorzüge des Zentrifugalanlaßmotors und diejenigen des<br />

Kurzschlußankermotors miteinander verbindet.<br />

Pros. O. Howald wurde zum Vizepräsidenten des Europäischen<br />

landwirtschaftlichen Verbandes gewählt. Als Präsident<br />

wirkt weiterhin Prof. E. Laur. Dr. A. Borel wurde<br />

zum Generalsekretär und Leiter des ständigen Sekretariates<br />

ernannt.<br />

Der Schweizer Pianist Paul Banmgartner, der gegenwärtig<br />

in Den Haag (Niederlande) eine Reihe von Konzerten<br />

gibt — mit sämtlichen Sonaten von Beethoven — hat durch<br />

seine hervorragende Wiedergabe Beethoven'scher Klaviermusik<br />

einen außerordentlichen Ersolg zu verzeichnen.<br />

Ein schweizerisches Schauspiel-Ensemble unter der Leitung<br />

von Leopold Biberti absolvierte in Holland eine erfolgreiche<br />

Gastspielreise mit Goethes „Faust".<br />

Annemarie Düringer aus Bern, früher Schülerin des<br />

Wiener Reinhardt-Seminars und der Schauspielschule von<br />

Rens Simon (Paris) war die große Ueberraschung der Burgtheater-Premisre<br />

„Jegor Bulytschow und die andern" von<br />

Maxim Gorki. Wie die Presse schreibt, eroberte die junge<br />

Debütantin ganz Wien im Sturm.<br />

A m<br />

Weltfenster<br />

Westmächte-Konferenz zum Dentschlandproblem.<br />

Die Westmächtekonferenz der Außenminister Acheson, Bevin<br />

und Schuman fand vergangenen Mittwoch und Donnerstag<br />

am Quai d'Orfay statt! Im Bordergrund stand die<br />

Abklärung der alliierten Deutschlandpolitik, so hinsichtlich der<br />

„beiden Deutschland", des deutschen Exportes, der Zulassung<br />

der Bonner Regierung zu verschiedenen internationalen Institutionen<br />

wie Weltbank, Währungsfonds, Arbeitsorganisation,<br />

ferner hinsichtlich des Berliner Problems und des<br />

Verhältnisses der westdeutschen Behörden zu den internationalen<br />

Behörden des Ruhrgebietes. Sowohl zu der letzteren<br />

Frage wie auch über die Zulassung des Saargebietes — neben<br />

der Bonner Regierung — in den Europarat ist eine Erklärung<br />

von Bundeskanzler Adenauer ergangen, die als äußerst<br />

glücklich bezeichnet werden darf, und geeignet erscheint,<br />

entscheidend zur Entspannung des traditionellen deutsch-französischen<br />

Gegensatzes beizutragen. Adenauer erklärt sich bereit,<br />

sowohl das Kontrollstatut der Ruhr zu unterzeichnen,<br />

als auch der Mitgliedschaft der Saar zum Europarat zuzustimmen.<br />

Unter diesen Umständen steht auch der Aufnahme<br />

Westdeutschlands in diese Körperschaft nichts mehr im Wege.<br />

> Köpfe rollen.<br />

Das Gespenst des Titoismus läßt sich selbst im moskauhörigen<br />

Polen nicht wegdisputieren. Aus Warschau hört man,<br />

daß der ehemalige Vizeministerpräsident Gomulka jetzt<br />

aus der kommunistischen Partei Polens ausgestoßen worden<br />

ist. Genosse Gomuka soll so bald wie möglich wegen „Titoismus"<br />

abgeurteilt werden. Wenn der rebellische Marschall von<br />

Jugoslawien der ruhmreichen Sache des Weltkommunismus<br />

untreu geworden ist, so hat er immerhin die Genugtuung,<br />

daß sein Name dereinst in die Geschichte eingeht — als<br />

Straftatbestand!<br />

Aus tschechischen Emigrantenkreisen verlautet, daß der<br />

frühere Gesandte der Tschechoslowakei in Bern, Minister Jaromir<br />

Kopecky, der jüngsten politischen Säuberungswelle zum<br />

Opfer gefallen fei. Die Verhaftung K o p e ck y s ist insofern<br />

nicht überraschend, als schon im Rajk-Prozeß Beschuldigungen<br />

gegen ihn erhoben worden waren.<br />

Dentsch-französische Verständigung.<br />

Der französische Hochkommissär im Saargebiet gab bekannt,<br />

daß die französische Regierung aus die Eigentumsrechte<br />

an den Gruben des Saargebietes verzichte, gleichzeitig<br />

aber ihre Ausbeutung fortsetzen wolle. Frankreich<br />

wünscht die Schaffung eines sranzösisch-saarländischen Koordinationskomitees.<br />

„Die dümmste Partei" nach Nehrn<br />

Vor dem Verlassen Londons sprach sich der indische Premier<br />

für eine Vermittlungsaktion der Uno im Kaschmirkonflikt<br />

zwischen Indien und Pakistan aus. Scharfe Worte fand<br />

Pandit Nehru gegen die kommunistische Partei Indiens, „die<br />

dümmste, die es je irgendwo gegeben hat". Der Premier<br />

glaubt, daß die Kommunisten sich selber am meisten Schaden<br />

zufügen, weil sie die nationalen Interessen des eigenen Volkes<br />

mißachten. In der Frage der diplomatischen Anerkennung<br />

des kommunistischen Chinas rät Nehru zu vorsichtigem Abwarten,<br />

bis sich „das chinesische Volk selber" entschieden habe.<br />

Fraglich bleibt lediglich, wie sich die indische Regierung<br />

das Funktionieren des chinesischen Selbstbestimmungsrechtes<br />

Hinnen nützlicher Frist vorstellt.<br />

Theaterzeit<br />

Theaterzeit. Spiele zur Abventszeit. Der rasche Einbruch<br />

des Winters mahnt zur Verinnerlichung. Ein Krippen- oder<br />

ein Legendenspiel, aufgeführt von jungen Leuten, kann zu<br />

einem schönen Gemeinschaftserlebnis werden. „Dabei kommt<br />

es, so lesen wir in der „Schweizerischen Theaterzeitung", „nicht<br />

so sehr darauf an, ob ein Krippen- und ein Legendenspiel aufgeführt<br />

wird. Unsere Gegenwart kargt nicht mit Möglichkeiten<br />

eigener Ausdrucksmittel für das, was Advent und Weihnachten<br />

dem Christen bedeuten, ihm an Zuversicht zu schenken und an<br />

Forderungen zu stellen haben. Da3 Motiv „Lasset uns Christen<br />

sein", läßt uns bei Tolstoi wie bei Mells „Apostelspiel"<br />

erglühen. Man muß nur den Mut und den guten Willen<br />

i haben, ihre Beziehungstiefe zum Weihnachtsgedanken zu unfei<br />

rer Gegenwart zu erfassen und unverkünftelt zu ermitteln".<br />

j ^ Kurs über Weihnachtsspiele und Weihnachtsbräuche in Zug.<br />

; In Zug findet im Hotel „Hirschen" am Wochenende des 26<br />

und 27. November ein Volkstheaterkurs über Weihnachtsbränche<br />

und Weinachtsspiele statt, der von der Gesellschaft für das<br />

schweizerische Volkstheater in Verbindung mit der Abteilung<br />

Volkstheater der Schweizerischen Theaterschule veranstaltet<br />

wird. Kursleiter ist Dr. Oskar Eberle. Orientiert wird über<br />

die Erneuerung alter Volksbräuche (Samichlaus- und Sternstngen),<br />

über die reiche Literatur von schweizerischen Weihnachtsspielen<br />

und die szenische Gestaltung der Aufführungen.<br />

^aud praktischer Übungen wird gezeigt, wie man ein<br />

-tLeihnachtsspiel inszeniert. Zuger Spieler führen am Samstagabend<br />

in einer öffentlichen Aufführung des Zuger Wiehnachtsspyli"<br />

von Fridol. Stocker auf.<br />

Radio — Beromünster<br />

Freitag, 18. November.<br />

11.00 Sinfonie — Oper — Oratorium. 12.00 Aus Eigenaufnahmen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Scherz und Laune<br />

14.00 Die halbe Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für<br />

die Kranken. 17.30 Jugendstunde. 18.00 Engiadina, Orchesterfutte.<br />

18.40 Das Wiener Funkorchester spielt. 19.10 Weltchronik.<br />

20.00 Glocken der Heimat — anschließend Lieder von<br />

Schoeck. 20.15 Konzert des Collegium Musicum Zürich. 21.00<br />

Gerichte der Schatten, Rasputin.<br />

Samstag, 19. November.<br />

11.00 Zur Unterhaltung. 11.45 Sinfonie von Franz Schubert.<br />

12.40 Aus Operetten. 14.00 Psychologie des Witzes<br />

14.30 Neueste Unterhaltungsplatten. 15.00 Brasilien wie ich<br />

es sehe. 15.20 Volkstümliche Stunde. 16.15 Tessiner Kalender.<br />

16.30 Radioorchester. 17.30 Streiter wider den Tod. 18.00<br />

Konzert eines Lchrergesangvereins. 18.40 Gemeindefreiheit<br />

als Rettung Europas. 20.00 1. das Basler Wunschkonzert<br />

II. Cabaret Sammethäntsche, III. I waiß ebbis.<br />

WM


Todes-~f" Anzeige<br />

Ergeben in Gottes heiligen Willen, nach einem Leben voll Arbeit<br />

und Sorge für die Familie, gab heute nachmittag 3 Uhr, mein lieber<br />

Gatte, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,<br />

Schwager und Onkel 574<br />

A l o i s A l a t h i s - B a v e r a<br />

Matte<br />

seine Seele dem ewigen Schöpfer zurück. Er starb, versehen mit den<br />

Tröstungen unserer heiligen Religion, im Alter von 73 Jahren.,<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen einem frommen Gebete<br />

und liebevollen Andenken.<br />

Sarnen, den 14. November <strong>1949</strong>.<br />

Die tieftrauernden Hinterlassenen.<br />

B eerdigung : Donnerstag, den 17. November, 7.30 Uhr. —<br />

Weggang vom Trauerhaus 7.10 Uhr.<br />

Psaltergebet: Mittwoch, den 16. November, 17.00 Uhr, in<br />

der Dorfkapelle.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 24. November, 7.45 Uhr.<br />

Don PiauäeestutiAen ttttd<br />

Dingest, die munden ...<br />

... Ein Plauderstündlein und<br />

liebe Gäste machen den Alltag<br />

der Hausfrau zum Feste... und<br />

spendet man < ihrem > Kaffee<br />

Lob, dann ist sie beglückt und<br />

stolz darob! Spezieil bei solchen<br />

Gelegenheiten muss man<br />

den Kaffee selbst bereiten..<br />

die Mischung muss stets röstfrisch<br />

sein und-FRANCK-<br />

AROMA<br />

muss hinein!<br />

Todes-Anzeige<br />

Der Herr über Leben und Tod hat heute abend 6 Uhr unsere liebe,<br />

unvergeßliche Mutter, Pflegemutter, Schwiegermutter, Großmutter,<br />

Urgroßmutter, Schwägerin und Tante<br />

Frau Witwe<br />

M a r i e v o n Atzigen-Miiller<br />

Grund / Mitglied des Frauenvereins und des III. Ordens<br />

zu sich gerufen. Sie starb nach geduldig ertragenem Leiden, wohlversehen<br />

mit den hl. Sterbesakramenten, im öl. Altersjahr. »<br />

Wir bitten, der lieben Verstorbenen ein gutes Andenken zu bewahren<br />

und ihrer int Gebete zu gedenken.<br />

Alpnach - Dorf,' den 14. November <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Wilh. und Marie von Atzigen-Gabriel und Kinder, Alpnach<br />

jjim und Ios. von Wyl-von Atzigen und Kinder, Kägiswil<br />

Marie und Ios. Müller-von Atzigen und Tochter, Boswil<br />

Christma und Ios. Lüthold-von Atzigen, Alpnach<br />

Adelheid und Gottl. Rupp-von Atzigen und Kinder, Mtznan<br />

^ofy und Ios. Jneichen-von Atzigen, Aunwil<br />

^os. und Karolina von Atzigen-Kiser und Kinder, Alpnach<br />

^oh. und Marie von Atzigen-Fliihler und Kinder, Alpnach<br />

Pflegetochter Martha Rufer, Sarnen<br />

Pflegesohn Josef Anderhalden, Luzern<br />

und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 17. Nov., 7.45 Uhr, in Alpnach.<br />

Siebenter: Samstag, den 19. November, 8 Uhr. 573<br />

Dreißigster: Samstag, den 10. Dezember, 8 Uhr<br />

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Garnen / Samstag, den 19. November <strong>1949</strong><br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e p o l i t i s c h e L a g e i n k o n s e r v a t i v e r S c h a u<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Erklärungen von Parteipräsident Nationalrat I. Escher vor<br />

dem schweizerischen Konservativen Parteitag.<br />

Im stark beachteten und mit kräftigem Beifall mehrmals<br />

unterbrochenen Eröffnungswort am Parteitag der Schweizerischen<br />

Konservativen Partei vom 13. November <strong>1949</strong><br />

in Ölten, gab Parteipräsident Nationalrat I. Escher zunächst<br />

einen Rückblick über die Ereignisse seit dem letzten Parteitag,<br />

der als Kundgebung zur Zentenarfeier des Bundesstaates am<br />

29. Februar 1948 durchgeführt wurde, und die parteiinterne<br />

Arbeit, die dem Sekretariat, dem leitenden Ausschuß, dem<br />

Zentralkomitee, den Arbeitsausschüssen und nicht zuletzt der<br />

Fraktion starke Belastung brachte und schwerwiegende Probleme<br />

zum Studium und zum Entscheih stellte. Die inzwischen<br />

stattgefundenen Kantonalen Wahlen zeigten auf der ganzen<br />

Linie einen verstärkten Widerstand des Volkes gegen die kommunistischen<br />

Jnfiltrationsversuche und die bewährte Standfestigkeit<br />

unserer Partei. Die jüngsten Wahlen im Ausland<br />

zeigten das<br />

„Erwachen des christlichen Gewissens"<br />

angesichts der kommunistisch-bolschewistischen Bedrohung und<br />

der Tatsache, daß einzig eine auf christlicher Grundlage fundierte<br />

Partei wirklicher Damm sein kann. Die Wahlen in<br />

Belgien im Juni, diejenigen Westdeutschlands im August,<br />

wie die Wahlen Oesterreichs im Oktober dieses Jahres dokumentierten<br />

alle den Vormarsch der christlichen Parteien.<br />

Heute können wir die noch nie erlebte Tatsache feststellen,<br />

daß an der Spitze fast aller westeuropäischen Staaten christliche<br />

Staatsmänner stehen. Die Schweizerische Konservative<br />

Bolkspartei steht mit all diesen christlichen Parteien in engen<br />

Beziehungen und arbeitet auch in der Bereinigung der christlich-demokratischen<br />

Parteien tatkräftig mit. Seit dem Convenium<br />

von Luzern im Frühjahr 1947, wo es auf Jnitiative<br />

der Schweizerischen Konservativen Volkspartei zur ersten<br />

Kontaktnahme kam, sind in der internationalen Zusammenarbeit<br />

der christlichen Parteien schöne Fortschritte erziehlt<br />

worden — aber vieles bleibt noch zu tun in unabläßiger<br />

Arbeit und im Zeichen der Verteidigung der christlichen<br />

Grundsubstanz Europas und der Durchdringung des öffentlichen<br />

Lebens mit dem christlichen Gedankengut.<br />

Unsere Ausgabe<br />

ist durch das gigantische weltanschauliche Ringen, das der<br />

Gegenwart den Stempel aufdrückt, nur noch klarer geworden.<br />

Treu unserem Parteistatut und unserem Programm ist<br />

die Schweizerische Konservative Volkspartei keine Interessen-<br />

Partei. Nur Konsumentenpolitik liegt ihr ebenso fern, wie<br />

die einseitige Ausrichtung nur auf genügende Produktenpreise<br />

oder auf nur genügenden Arbeitslohn. Ihr Ziel ist<br />

die a l l g e m e i n e Volkswohlfahrt, und dieses Ziel<br />

ist nur zu erreichen, wenn die christlichen Grundsätze<br />

im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft wieder<br />

Geltung bekommen. Dieses Ziel zu erreichen und zu erkämpf<br />

.feit, darin liegt die große Mission und die schöne Verpflichtung<br />

der Schweizerischen Konservativen Volkspartei — der<br />

einzigen großen Landespartei, die programmatisch die christliche<br />

Weltanschauung als Grundlage der Eidgenossenschaft<br />

bezeichnet und aus dieser Grundhaltung in der Praxis auch<br />

die Konsequenzen zieht. Deshalb gehören alle Katholiken politisch<br />

in die Schweizerische Konservative Volkspartei — nicht<br />

nur alle Katholiken, sondern auch alle Bürger, die die christliche<br />

Kultur, das christliche Abendland retten wollen.<br />

Unter Hinweis auf neueste Bestrebungen, der Schweizerrscheu<br />

Konservativen Volkspartei das Recht, als Exponent dev<br />

Sekrvestet?<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Würden die Leute nicht zufrieden sein," fragte Beata,<br />

„wenn Sie ihnen Einblick in dieselben gestatteten?<br />

„Schwester, das habe ich ihnen angeboten, da lachten ste<br />

mich aus. Papier ist geduldig, sagten sie. Aber ich habe ihnen<br />

darauf die rechte Antwort gegeben.<br />

„Nun?" fragte Sir Bulwer.<br />

„Den frechen Redelsführer, Martorelli heißt der Kerl,<br />

halbe ich in Eisen legen und einsperren lassen. Und den andern<br />

habe ich gedroht, daß ich jeden an den Mast hängen lasse,<br />

wenn er es wagt, die« entehrende Forderung an mich zu wiederholen.<br />

Als Kapitän bin ich hier die höchste Gerichtsbarkeit.^<br />

„Ich muß Ihnen gestehen, mein lieber Herr Kapltan<br />

sagte der Gouverneur, für Gewaltmaßnahmen habe ich noch<br />

nie geschwärmt. Sie haben auch nur solange Erfolg, als nur<br />

wenige sich renitent zeigen."<br />

„Nun," meinte Kennedy ruhig, die meisten Leute^der<br />

Mannschaft besitzen Rechtsgefühl genug, sich auf meine seite<br />

43<br />

schweizerischen Katholizismus aufzutreten, streitig zu machen,<br />

erinnert Parteipräsident Escher an die Erklärungen, die an<br />

der Zentenariumsfeier am 29. Februar 1948 in Luzern abgegeben<br />

worden sind: Wir stellen uns aus den Boden der<br />

Bundesverfassung, machten berechtigte Reserven wegen den<br />

Ausnahmeartikeln und erließen die Einladung, trt loyaler<br />

Zusammenarbeit^ diese Residuen des Kulturkampfes nun endlich<br />

zu beseitigen. Auf diesen unseren Appell antwortete man<br />

mit einer Pressepolemik,die die Freiburger-Rede des damaligen<br />

Bundespräsidenten Dr. Celio zum Vorwand nahm und<br />

die Jesuiten-Debatte im Nationalrat als Nachspiel hatte.<br />

Man erlebte das Schauspiel, daß sich sogenannte „liberale<br />

Katholiken" als legitimierte Sprecher des schweizerischen Katholizismus<br />

ausspielten •. Nach ihnen suchte man dann<br />

vergebens, als am 4. September <strong>1949</strong> die 100 000 Männer<br />

der katholischen Schweiz in einer Kundgebung von überwältigendem<br />

Eindruck! sich zu ihrer Glaubensüberzeugung<br />

bekannten und vor aller Welt dafür Zeugnis ablegten...<br />

Und wenn sich die sogenannten freien Gewerkschaften und die<br />

ebenso „neutralen" Konsumvereine immer wieder werbend<br />

an die Katholiken wenden, so darf immerhin die Tatsache<br />

nicht unerwähnt bleiben, daß noch am jüngsten sozialistischen<br />

Parteitag diese Gewerkschaften und der VSK ihre offizielle<br />

Vertretung in die Politische Kommission der sozialdemokratischen<br />

Partei der Schweiz abordneten — womit die Frage<br />

ihrer „politischen Neutralität" wohl genügend geklärt ist. •—-<br />

Nachdem Parteipräsident Escher noch auf die eminente<br />

Bedeutung der Katholischen Schweizeruniversität in Freibürg<br />

für den schweizerischen und den abendländischen Katholizismus<br />

verwiesen und an den Opfersinn der katholischen<br />

Schweiz am 1. Adventsonntag appelliert hatte, skizzierte er<br />

die<br />

Probleme, die einer Lösung rufen.<br />

Auf sozialpolitischem Gebiet wird die Partei ihre Anstrengungen<br />

zur Lösung des Familienproblems verdoppeln,<br />

wenn das Uebergewicht der AHV. auch erschwerend wirkt.<br />

Die Beseitigung der Härtefälle in der AHV wurde durch die<br />

konservative Motion Odermatt erfolgreich in Diskussion gestellt.<br />

Die Erweiterung der Freiliste bei der Warenumsatzsteuer<br />

wurde aus unserer Partei angeregt. Die sich aufdrängende<br />

Liquidierung der Verbilligungsaktionen seitens des<br />

Bundes, sollte für die Familien tragbarer gemacht werden<br />

durch die Verallgemeinerung der Kinderzulagen, ein Postulat,<br />

das die Partei nach wie vor in den Vordergrund stellt.<br />

Auf wirtschaftlichem Gebiet verdient die Frage die Fortsührung<br />

des Stabilisierungsabkommens lieben der Landwirtschaftsgesetzgebung<br />

unsere besondere Aufmerksamkeit. Wenn<br />

wir uns zum Genossenschaftswesen positiv einstellen, so wenden<br />

wir uns um so entschiedener gegen die Verfälschung der<br />

Genossenschastsidee, wie sie nun seitens der Linken betrieben<br />

wird. Für die Sozialdemokraten ist heute die Genossenschaft<br />

einfach ein Mittel der Sozialisierung, das Ersatz bilden soll<br />

für die in der Schweiz nicht durchführbare Verstaatlichung.<br />

Sie bieten die genossenschaftliche Idee als Religionsersatz und<br />

züchten einen Neu-Kapitalismus, der schlimmer ist, als der<br />

alte und eine reelle Gefahr für den Mittelstand darstellt.<br />

Die Frage der Zolltarif-Revifion wird die Partei aufmerksam<br />

und positiv verfolgen. — Parteipräsident Escher erteilte sodann<br />

eine klare Antwort an die Sozialdemokraten<br />

Wenn die sozialistische Presse behauptet, die Beschlüsse<br />

des sozialistischen Parteitages vom 6. November <strong>1949</strong> hatzu<br />

stellen. Und meine Offiziere gehen für mich durchs Feuer.<br />

Das weiß ich."<br />

A<br />

„Gebe Gott, daß Sie recht behalten, Herr Kapitän," sagte<br />

Beata.<br />

Mit gemischten Gefühlen ging man nach Tisch auseinander.<br />

Auch der Arzt und der Obermaschinist, die das Gesprach<br />

mit angehört hatten, waren betreten.<br />

„Allzu scharf macht schartig," raunte Dr. Buckley seinem<br />

Gegenüber zu, als er den Speisesaal verließ.<br />

Aehnliches sprach auch der Gouverneur aus, während sie<br />

die Treppe hinabstiegen, um die Kabinen aufzusuchen.<br />

„Und welche Rolle wird uns dabei zufallen?" fragte Be-<br />

^"„Hoffentlich können wir Satellisten bleiben," meinte Sir<br />

Bulwer.<br />

„Es fragt sich nur, wie lange das möglich ist, entgegnete<br />

sie. Am Nachmittag riß das Sonnensegel entzwei und schlug<br />

herab. Thompson, der auf Wache war, rief einen Matrosen<br />

herbei und ließ es entfernen. Im übrigen verging der Tag,<br />

ohne daß Bemerkenswertes geschah. Aber die Stimmung<br />

blieb gedrückt. Wie eine Wetterwolke lagerte es auf dem<br />

ten im bürgerlichen Lager Enttäuschung gelöst, so trifft das<br />

zum mindesten für die Schweizerische Konservative Volks-<br />

Partei nicht zu. Die Meinungsverschiedenheiten im sozialistischen<br />

Lager wären längst bekannt. Mit dem sozialistischen<br />

Parteitag von Luzern wissen wir nun, daß die doktrinären<br />

Extremisten über die gemäßigten Realpolitiker! innerhalb<br />

der Sozialdemokratie den Sieg davongetragen haben. Diese<br />

Klärung ist zu begrüßen, weil man nun weiß, woran man ist.<br />

Aber die Verantwortung, die die sozialistische Partei mit<br />

ihren Beschlüssen auf sich geladen hat, muß eindeutig festgestellt<br />

werden. Diese Verantwortung besteht hinsichtlich der<br />

Bundessinanzreform selbst; sie beschlägt zudem die Sozialpolitik<br />

des Bundes, dem die Mittel zu ihrer Weiterführung abgesprochen<br />

werden; und sie besteht vor allem auch hinsichtlich<br />

der Abstimmung vom 11. Dezember, indem die Sozialdemokraten<br />

durch ihre Ablehnung der Uebergangsordnung den<br />

Gegnern des neuen Beamtenstatuts Argumente in die Hände<br />

spielen.<br />

Noch interessanter und bedeutungsvoller ist der sozialistische<br />

Entscheid hinsichtlich der Allgemeinpolitik. Nationalrat<br />

Meierhans schreibt im „Volksrecht" vom 12. November vom<br />

„Nein von Luzern, das nach Auffassung vieler eine Wende<br />

in der bisherigen Innenpolitik im Sinne des Uebergangs<br />

des Sozialdemokratie in die entschiedene Opposition<br />

bedeutet."<br />

Eine Partei also, die im Bundesrat vertreten ist und<br />

die Verantwortung mittragen sollte und müßte, geht in die<br />

reine und entschiedene Opposition! Diese Tatsache haben sich<br />

Leute in andern Parteien zu überlegen. Werden die andern<br />

bürgerlichen Parteien — vor ab der Freisinn und die Bauernpartei,<br />

denen bisher ein gewisser Hang nach links eigen<br />

war — daraus die Konsequenzen ziehen?<br />

Die Schweizerische Konservative Volkspartei erklärt<br />

angesichts dieser sozialistischen Kampfansage neuerdings, daß<br />

sie bereit ist, mit allen bürgerlichen Parteien für die heute<br />

so dringlichen und brennenden Probleme eine Lösung zu finden,<br />

die wirtschaftlich und finanziell tragbar ist und die wir<br />

vor dem Volke mit gutem Gewissen verantworten können.<br />

Wir haben aus keinem dieser Probleme je eine Prestigefrage<br />

gemacht und für keines eine Führer-Rolle beansprucht und<br />

werden das auch in Zukunft nicht tun. Nur wenn es um<br />

Grundsätze geht, um Lösungen, die die Struktur unseres<br />

Staatswesens berühren und tangieren, sind wir unerbittlich.<br />

Die Schweizerische Konservative Volkspartei appelliert so<br />

an den Willen zur bürgerlichen Zusammenarbeit.<br />

Sollte dieses Angebot nicht angenommen werden, dann<br />

gibt es für unsere Partei nur eines: Den Kampf allein zu<br />

führen und in Ruhe das Urteil des Volkes abzuwarten.<br />

Parteipräsident Escher schloß mit einem<br />

Appell zur Geschlossenheit<br />

Wir haben keinen Anlaß zur Mutlosigkeit und Desaitismus<br />

darf in unsern Reihen nicht aufkommen. Wir kämpfen<br />

einen guten Kampf und auch für uns auf dem politischen<br />

Felde gilt es das Wort zu beherzigen, das unser Heilige<br />

Vater, Pius XII. den Hunderttausend von Luzern am 4.<br />

September <strong>1949</strong> mahnend zugerufen hat:<br />

„Ihr seid nicht schwach. Bleibt Euch Eurer Stärke bewußt.<br />

Damit aber auch Eurer heiligen Verantwortung,<br />

Eure christliche" — und ich möchte beifügen, Eure föderalistische<br />

— „Ueberzeugung im öffentlichen Leben zur<br />

Geltung zu bringen."<br />

Schiff. Irgendwo hörte man ein lautes Wort. Selbst die stets<br />

munteren Kinder der italienischen Familie hatten das Lachen<br />

eingestellt. Verschüchtert saßen sie auf dem Hinterdeck und<br />

spähten mit ängstlichen Augen nach vorn. Der Vorgang um<br />

die Mittagszeit war also auch dort schon bekannt. Beata zog<br />

sich nach einem kurzen Spaziergang wieder in die Kabine<br />

zurück. Auch nach dem Diner — der Kapitän war nicht erschienen<br />

— sagte sie dem Gouverneur sofort „Gute Nacht".<br />

„Was wollen Sie den langen Abend in der Kabine anfangen?"<br />

fragte Sir Bulwer.<br />

„Beten, Exzellenz. In dieser ungewissen Lage ist es das<br />

Beste, was man tun kann."<br />

„Sie haben recht, Schwester. Nun wohl, dann will ich's<br />

auch versuchen. Ich habe es wohl nötiger als Sie."<br />

Es war schon spät in der. Nacht, als das Licht in Beatas<br />

Kabine erlosch. Sie erwachte.am Morgen erst aus ein lautes<br />

Rufen. „Hallo!" scholl es durch den Gang. Und nochmals:<br />

„Hallo! Die Passagiere haben sich innerhalb einer Stunde<br />

im Eßraum der II. Klasse zu versammeln."<br />

Als die Schwester zwanzig Minuten später die Kabine<br />

verließ, stand Sir Bulwer bereits wartend im Gange.<br />

Fortsetzung folgt.


O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 11. November<br />

<strong>1949</strong>. Dem Bundesrat wird erneut das Gesuch unterbreitet,<br />

es sei die EngeWergerstraße als Alpenstraße zu bezeichnen<br />

und in das Alpenstraßenprogramm aufzunehmen.<br />

Dem Regierungsrat St. Gallen wird zum Hinscheid seines<br />

Ratsmitgliedes Dr. Ernst Graf, Vorsteher des Baudepartementes,<br />

kondoliert.<br />

Dem Kanton Zürich wird zur Durchführung der 11. Emis-<br />

,sion der interkantonalen Landeslotterie im Kanton Obwalden<br />

die Bewilligung erteilt.<br />

Vom Reinerlös der 117. Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

hat der Kanton Obwalden Fr. 2 237.40 erhalten.<br />

Das Kantonsingenieurbureau unterbreitet die Abrechnung<br />

über die Stromversorgung Leh-Ehurigen-Endi, Sächseln. Der<br />

Kostenvoranschlag lautete auf Fr. 34 525.—; die effektiven<br />

Kosten betragen Fr. 30610.90. Die Abrechnung wird nach<br />

Bern weitergeleitet.<br />

Von den Erträgnissen des kantonalen Jrrenfonds werden<br />

auf Antrag des Vorstehers des Vormundschafts und Armen-<br />

Wesens an die Versorgungskosten von 57 in Anstalten versorgten<br />

Irren total Fr. 7390.— verteilt.<br />

Die Schulzahnärzte erstatten Bericht über die Schulzahn-<br />

Pflege während des Schuljahres 1948/49. Es wurden insgesamt<br />

2429 Schüler untersucht, wovon 1749 Kinder schadhafte<br />

und 680 Kinder cariesfreie Zähne auswiesen. Die Untersuchungskosten<br />

betragen Fr. 3139.—.<br />

Erloschen<br />

Es ist wieder naß und kühl geworden. Der Winter glotzt<br />

mit wallendem Bart von den Höhen, derweil sich der Herbst<br />

im Tal noch gütlich tut. Allerheiligen, Allerseelen sind ernst<br />

und feierlich an unserem Herzen vorüber gegangen. Wir<br />

haben stille ihren unaussprechlichen Worten gelauscht und ihre<br />

Botschaft verstanden — und sind an den Gräbern derer<br />

gestanden,die vorübergingen. Alles fließt. Auch die Zeit. Regengeriesel<br />

und der kalte Hauch des baldigen Schneefalls<br />

haben angefangen, die lohende Feuerfarbe des Herbstes in<br />

unsern Wäldern zu löschen, denn auch die Zeit der Blätter<br />

ist vorbei. Der Jäger streift durch den Forst, und sein Hündchen<br />

schnuppert die Fährte eines flüchtenden Hasen oder<br />

eines äsenden Rehs. Piff, paff — die Augen des Rehbocks,<br />

die uns an manchem frühen Sommermorgen groß und klar<br />

und fragend aus einer Lichtung des Waldes entgegenschauten,<br />

sind gebrochen, gläsern, tot. Ein später Wandervogel singt<br />

ihm das Klage- und Totenlied. Erloschen! Erloschen sind auch<br />

bald die Feuerfarben des Herbstes. Und wir wenden uns dem<br />

Herde zu. Wir öffnen das Ofentürchen und legen noch ein<br />

Scheitlein nach und noch eines quer oben auf. Es knistert<br />

und knattert lustig. Gierig zehren die Flammen an dürren<br />

Gehölz und werfen bewegende Schatten an die dunkle Wand.<br />

Wir schauen lange ins wechselvolle, rote, gelbe, grünliche,<br />

bläuliche Flammenspiel und erinnern uns dabei an die Farbenpracht<br />

unserer herbstlichen Wälder. Allmählich erlischt<br />

auch dieses Feuer. Die letzten Reste der Gluten sinken in<br />

sich zusammen. Auch seine Zeit ist vorüber... Und unsere<br />

Zeit?<br />

-o-<br />

„Obnmldner Heimatwerk und <strong>Obwaldner</strong> Volistum."<br />

Sonntag, den 20. November, Ausstellung in der Schwendi,<br />

im Gemeindesaal gegenüber dem Kurhaus Stalden, sowie<br />

im dortigen Vereinslokal (Wsbstube), vom Schluß des Kindergottesdienstes<br />

ununterbrochen bis 4.30 Uhr. Um 2.30 Uhr<br />

ist im Gemeindesaal eine öffentliche Versammlung mit einem<br />

Vortrag von P. Hugo Müller über „<strong>Obwaldner</strong><br />

Heimatwerk und <strong>Obwaldner</strong> Volkstum".<br />

Die Schwander Sänger werden einige schöne Jodellieder<br />

vortragen. Sie haben gar keinen „Verbuist", wenn auch andere<br />

Sänger und Jodler auftreten. Die ganze Veranstaltung<br />

soll das Gepräge des Bodenständigen tragen. Fahrgelegenheit:<br />

13.55 (nach Ankunft des Zuges aus dem<br />

Oberland). Extra-Postauto vom Sarner Bahnhof in die<br />

Schwendi. Rückfahrt: Stalden ab 17.00. Eingeladen sind<br />

alle Mitglieder und Freunde des Heimatwerkes, des <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauernvereins und der Landfrauen und der <strong>Obwaldner</strong><br />

Trachtengruppen.<br />

Berichtigung. Die Ausstellung findet infolge äußeren Umstände<br />

nicht wie vorstehend gemeldet im Gemeindesaal, sondern<br />

im Hotel Rößli statt.<br />

Aktion für die Universität Freiburg. Hochschulkoll<br />

e k t e 27. November <strong>1949</strong>. Mit Recht nennen wir Katholiken<br />

der Schweiz die katholische Hochschule von Freiburg<br />

unsere Universität. Hier erhalten viele unserer Priester<br />

ihre wissenschaftliche Ausbildung. Die katholischen Aerzte,<br />

Juristen Politiker und Redaktoren holen sich in Freiburg das<br />

Rüstzeug für ihre wichtigen Dienstleistungen am ganzen<br />

Volk.<br />

Daher wäre es ungerecht, wenn wir dem Freiburger<br />

Volk allein die Sorge um den Weiterbestand und den modernen<br />

Ausbau der Universität überlassen würden. Alle katholischen<br />

Kreise der Schweiz sind verpflichtet, dieses große<br />

Gemeinschaftswerk der Schweizerkatholiken geistig und materiell<br />

zu unterstützen. Die Sammlung am 1. Adventsonntag<br />

gibt jedem die Möglichkeit, je nach seinen Kräften eine größere<br />

oder kleinere Gabe zum Ausbau unserer Universität zu<br />

spenden. Es geht um ein großes und bedeutsames Werk. Daher<br />

soll auch unsere Opfergabe großherzig sein.<br />

Mgr. Dr. Josef Meier, Generalsekretär SKVV.<br />

Für Flüchtlingskinder aus Deutschland (Knaben und<br />

Mädchen bis ca. 15 Jahre) werden dringend eine Anzahl<br />

Freiplätze in katholischen Familien gesucht, für die Dauer<br />

von ca. 2 Monaten. „Wer eines dieser Kleinen in meinem<br />

Namen aufnimmt, der nimmt.mich auf." Anmeldungen find<br />

bis spätestens Dienstag, den 22. November an das Bezirkssekretariat<br />

Pro Juventute (Jugendamt) Tel. 8 63 80, Sarnen,<br />

erbeten.<br />

Zur <strong>Obwaldner</strong> Aadiodiskussion. (Eing.) Die Anseinandersetzung<br />

über die abgehaltenen und die noch abzuhaltenden<br />

Radiosendungen aus Obwalden ist in vollem Gange, und das<br />

ist gut so. Denn Kultur ist, wie es einmal ein bekannter Gerichtsgelehrter<br />

bündig ausgesprochen hat, „Reichtum an Problemen",<br />

und zur Besprechung von Problemen ist die Zeitung<br />

der rechte Ort.<br />

Die Diskussion ist aber in Gefahr, auf falsche Bahn zu geraten,<br />

wenn sie unüberlegte Angriffe auf solche Leute zeitigt,<br />

die nur der Sache zu dienen glauben. Eine solche Spitze liegt<br />

in der letzten Einsendung: „Daß es (das obw. Kulturgut) in<br />

den letzten Jahren durch angebliche <strong>Obwaldner</strong>-Lieder eher<br />

hie und da etwas verzeichnet worden ist, das ist die Schuld<br />

jener Kreise, die glauben, mit einem ,ad hoc-Chörli' allein <strong>Obwaldner</strong><br />

Kulturgeist vermitteln zu können".<br />

Darüber, ob ein Lied ein angebliches oder ein richtiges<br />

<strong>Obwaldner</strong> Lied ist, möchte ich nicht streiten. Seitdem ich<br />

trotz aufmerksamen Suchens noch kein Lied gefunden habe, das<br />

sowohl aus Obwalden stammt und zugleich vom Volke unwillkürlich<br />

als Volkslied betrachtet und tatsächlich gesungen<br />

wird, bin ich jenen Leuten gegenüber sehr nachsichtig geworden,<br />

die wenigstens etwas in dieser Richtung zu leisten versuchen.<br />

Ein gewisser Erfolg ist ihnen sicher auch zuzusprechen.<br />

Aber, wie gesagt, ich möchte darüber nicht streiten. Dagegen<br />

möchte ich die Behauptung anfechten, es gebe „Kreise,<br />

die glauben, mit einem ,ad hoc-Chörli' allein <strong>Obwaldner</strong><br />

Kulturgeist vermitteln zu können". Als ob diese Kreise andern<br />

Kreisen vor der Sonne, bezw. vor dem Mikrophon stünden!<br />

Ein Monopolanspruch ist von einem „ad hoc-Chörli" noch<br />

nie beansprucht worden, und um dessen Willen ist noch kein<br />

anderer <strong>Obwaldner</strong> Sänger oder -Verein am Radio zu kurz<br />

gekommen. Es wäre schade, wenn nun die Diskussion darauf<br />

hinauslaufen würde, einander vorzuhalten, man habe zu viel<br />

Gelegenheit gehabt, am Radio zu glänzen!<br />

Nachschrift der Redaktion. Mit dieser letzten Einsendung<br />

schließen wir für dermalen die <strong>Obwaldner</strong> Radiodiskussion.<br />

Es wäre schade, wenn nach den guten Anregungen, die bisher<br />

gefallen sind, die Diskussion über grundsätzliche Fragen<br />

in einen residentiellen Streit um ein „„ad hoc-Chörli" ausarten<br />

sollte. Wichtig ist für uns die Feststellung, daß unsere<br />

erste redaktionelle Einsendung unter den Lesern lebhaftes<br />

Echo fand urtd daß der Wunsch allgemein ist, es möchte endlich<br />

eine lokale Interessengemeinschaft zur vermehrten Vertretung<br />

der kulturellen und volkstüml. Eigenart Obwaldensbeim Radio<br />

gebildet werden. Nachdem wir im Kanton über kein eigenes<br />

innenpolitisches Departement verfügen, wird der Anstoß zur<br />

Bildung einer solchen Interessengemeinschaft oder eines Verbandes<br />

vom E r z i e h u n g s r a t auszugehen haben, der<br />

beispielsweise mit Beizug von je zwei Vertretern aus allen<br />

Gemeinden eine solche Organisation zur Freude aller Radio-<br />

Hörer in Obwalden und sicher auch im Einverständnis von<br />

Radio Bern schaffen könnte.<br />

Unsern besten Dank allen Einsendern für Ihr Interesse! j<br />

Und auf gut Gehör — beim Erziehungsrat und bei Radio !<br />

Bern!<br />

Für sechs Kinder nur ein Bett!<br />

Gibt es das noch in der Schweiz? So wurde gefragt, als<br />

ein Gemeindeglied eines abgelegenen Dörfchens die Winter-<br />

Hilfe ersuchte, beim Kauf eines Bettes mitzuwirken. „Sechs<br />

Kinder schlafen in dieser Familie in einem Bett, da muß geholfen<br />

werden", hieß es im Bittgesuch. „Gibt es das noch?",<br />

meinte der Händler, bei dem das Bett erstanden wurde. Das<br />

Bett auf einem kleinen Auto selbst bringen, um sich zu überzeugen,<br />

wollte der Mann. Gesagt — getan, und als er zurückkam,<br />

meldete er bei der W i n t e r h i l f e: „Ja, das gibt es,<br />

und das geschenkte Bett ist ein Segen für die Familie!"<br />

Sarnen. Volkshochschule. Nach dem aufschlußreichen Reserat<br />

von Prof. Dr. Ehret über Rußlands Vormarsch nach<br />

Osten wird der nächste Vortrag über das kommende Land<br />

Spanien nicht minder große Aufmerksamkeit finden. Spanien<br />

liegt heute im Brennpunkt der Interessen. Kürzlich ging<br />

die Meldung durch die Zeitungen, daß dem Staatschef Franco<br />

als „ersten Bekämpser des Kommunismus" der Ehrendoktor<br />

verliehen worden sei.<br />

Als Referent konnte der gewiegte Spanienkenner Dr.<br />

James Schwarzenbach, Zürich, gewonnen werden.<br />

Da der Referent sonst nicht abkömmlich ist, mußte der<br />

Vortrag wiederum auf Sonntagabend festgesetzt werden (20.00<br />

Uhr, Hotel „Metzgern"). Hörer, die sich an diesem Tage auch<br />

die öffentliche Filmvorführung über den Katholkkentag<br />

in Luzern und die Heiligsprechnngsfeierlichkmten von<br />

Bruder Klaus in Rom und Sächseln ansehen wollen, mögen<br />

die Nachmittagsvorstellung besuchen (14.00 Uhr in der Turnhalle).<br />

.<br />

Sarnen. (Mitg.) Anläßlich des 9. Schweizer. Katholikentages<br />

in Luzern hat Herr Max Frey, Optiker in Luzern, einen<br />

Farbfilm gedreht. Dieser Film in seiner wundervollen Farbenpracht<br />

vermittelt uns die eindrucksvolle Feier, an welcher<br />

100 000 katholische Männer und Jungmänner aus der ganzen<br />

Schweiz auf der Luzerner Allmend versammelt waren. Neben<br />

der musikalischen Untermalung vernehmen wir auch die Botschaft<br />

des Heiligen Vaters an das katholische Schweizervolk,<br />

Ausschnitte aus der Festpredigt von S. E. Bischof Franziskus<br />

von Streng sowie einen Teil der Festrede von Bundesrat<br />

Dr. Philipp Etter. Alles in allem ist der Film eine wirklich<br />

wohlgelungene Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag.<br />

Ebenfalls von Herrn Max Frey stammt der einzige Dokumentarfilm<br />

über die Heiligsprechungsfeierlichkeiten von Bruder<br />

Klaus in Rom sowie von den Feierlichkeiten in seiner Heimat<br />

Sachsein. — Dieser Film wurde schon in der ganzen<br />

Schweiz mit außergewöhnlichem Erfolg vorgeführt. Er wird<br />

für alle Besucher, speziell jedoch sür diejenigen, die nicht das<br />

Glück hatten, persönlich nach Rom zu gehen, zu einem großen<br />

Erlebnis.<br />

Nicht nur die markante Erscheinung des Heiligen Vaters<br />

während der Feierlichkeiten, sondern auch der gewaltige Aufmarsch<br />

der kirchlichen Würdenträger aus aller Welt, die wohlgelungenen<br />

Aufnahmen von Monsignore Perosi, dem weltberühmten<br />

Dirigenten der Sixtinischen Kapelle, und nicht zuletzt<br />

die eindrucksvolle Feier in Sächseln, verbinden die Sze-<br />

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PRO JUVENWTE <strong>1949</strong><br />

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Pro Juventute-Marken und -Karten<br />

vermitteln dreifache Freude. Beim Käufer, beim Empfänger<br />

und ganz besonders bei jenen Kindern, denen dank des Wohlfahrtszuschlages<br />

geholfen werden kann.<br />

nenfolge zu -einem geschichtlichen Dokument. (Wir verweisen<br />

auf das Inserat in heutiger Nummer.)<br />

Sarnen. (Eing.) Kaum sind die letzten Aelplerkilwenen im<br />

<strong>Obwaldner</strong> Ländchen vorbei, beginnen sich die Buben zu<br />

rüsten aus das zur Tradition gewordene Samichlaustrinkeln.<br />

So werden die Trinklerbuben von Sarnen nächste Woche mit<br />

ihren Schellen wieder herumziehen, während der Samichlaus<br />

mit seinen Leviten von Hans zu Haus wandert, um<br />

für die Rütli-Reisekasse der Schuljugend etwas einzuheimsen.<br />

Aus dieser Kasse werden den Kindern von Sarnen, speziell<br />

auch Kindern aus großen und ärmeren Familien, bei der<br />

Rütlireise namhafte Beiträge entrichtet, so daß es jedem möglich<br />

ist, einmal während der Schulzeit die historische Stätte<br />

des Rütli zu besuchen und dabei auch die unvergeßliche Schifffahrt<br />

auf dem Vierwaldstätter See zu erleben. Trotzdem wir<br />

mit den Gaben etwas bescheiden sein müssen, hoffen wir doch<br />

auf eine liebevolle Ausnahme und danken für jeden Batzen,<br />

der in unser Käßlein fließt. Leider können wir nicht alle<br />

Familien besuchen, namentlich in der Umgebung des Dorfes,<br />

da die Zeit an den zwei Nachmittagen zu knapp ist. So hoffen<br />

wir nächste Woche auf schönes Wetter und gutes Gelingen.<br />

Die Sarner Trinklerbuben.<br />

Sarnen. Die Feld musik lädt auf Samstagabend zu<br />

einem Konzert in der Turnhalle ein. Das ausgewählte Programm<br />

mit Märschen uüd Konzertstücken von Friedemann,<br />

j Joses Strauß und Robert Barmettler verspricht einen genußi<br />

reichen musikalischen Abend.<br />

Sarnen. Subsilvania. Die an die A. H. A. H. an-<br />

! gezeigte wissenschaftliche Sitzung findet nicht Sonntag, sonj<br />

dern Samstagabend um 19.45 Uhr, im Kollegium, Zimmer<br />

i Nr. 45, statt. Direktor de Gonmoens von der Viscosesabrik<br />

! in Emmenbrücke wird über den industriellen Großbetrieb<br />

und seine soziale Problematik sprechen.<br />

Sarnen. Mit dem ersten S i n g s o n n t a g in Sarnen<br />

hat der <strong>Obwaldner</strong> Trachtenverein einen ersten Versuch unternommen,<br />

bei seinen Mitgliedern die Freude an alten<br />

Volksliedern wieder zu wecken. Bereits am Vormittag stellte<br />

sich ein ansehnliches Trüpplein Trachten ein, am Nachmittag<br />

waren es rund 50 Personen, die sich als gelehrige Schüler<br />

des Singleiters und Förderer des Volksliedes, Alfred Stern<br />

von der Schweizerischen Trachtenvereinigung, erwiesen, ein<br />

schöner Erfolg, der den Verein zur Weiterarbeit in seinen<br />

Bestrebungen ermuntert. *<br />

Sächseln. Zum Eisenbahnunglück vor «Sächseln lesen wir<br />

noch in der LNN: k. Der durchgehende Betrieb auf der Brüniglinie<br />

konnte noch am späten Sonntagabend wieder aufgenommen<br />

werden. Der erste Zug, der die Unglücksstätte Passierte,<br />

ging in Sächseln fahrplanmäßig um 22.46 Uhr ab.<br />

Die Fahrgäste der beiden letzten Züge von Luzern (Luzern<br />

ab 22.23 und 23.26) mußten in Sarnen ebenfalls nicht mehr<br />

umsteigen.<br />

Die Schuldfrage ist jetzt abgeklärt. Es zeigt sich bei dieser<br />

Gelegenheit wieder einmal mehr, wie im Bahndienst die<br />

geringste Unaufmerksamkeit ein schweres<br />

Unglück herbeiführen kann. Der Fehler geschah einzig auf der<br />

Station Sächseln. Der dortige Beamte hatte rechtzeitig<br />

den Auftrag bekommen, die von Giswil abgefahrene Lokomotive<br />

mit der Signalflagge aufzuhalten. Er wurde dann aber<br />

in der kritischen Minute durch das Läuten des Diensttele-<br />

Phons abgelenkt. Statt auf dem Geleise die Lokomotive abzuwarten,<br />

begab er sich ins Stationsbureau, um rasch am<br />

Telephon Bescheid zu geben. Er sprang Hinaus, als er die<br />

Maschine anfahren hörte, und mußte dann zu seinem Entsetzen<br />

feststellen, daß er den Augenblick zum Anhalten bereits<br />

verpaßt hatte. Er war jedoch geistesgegenwärtig genug, sofort<br />

die Stromzufuhr abzustellen und den Beamten im Bahn-<br />

Hof Sarnen zu veranlassen, dasselbe zu tun. Doch ließ sich<br />

dadurch das Unglück nicht mehr abwenden.<br />

Wie uns auf der Kreisdirektion II erklärt wird, ist der<br />

schuldige Beamte von Sächseln ein 20jähriger Bahnaspirant,<br />

der sich bisher ausgezeichnet bewährt hatte und dem man<br />

nicht die geringste Nachläßigkeit hätte ankreiden können. Es<br />

überwiegt denn auch ein tiefes menschliches Bedauern, daß<br />

dem sympathischen jungen Mann dieses folgenschwere Mißgeschick<br />

widerfahren mußte. Aufgabe des Gerichtes wird es<br />

sein, die Schwere des Verschuldens zu beurteilen.<br />

Der Zusammenstoß erfolgte beim km 22,800, also genau<br />

1,8 km oberhalb des Bahnhofes Sarnen, und zwar 100<br />

Meter nach dem Vorsignal zu dem Einfahrtssignal von Sächseln,<br />

das übrigens auf „geschlossen" stand. Der Personenzug<br />

hätte also gleich anhalten müssen, wenn nicht der Zusammenprall<br />

vorher erfolgt wäre. Beide Zugführer halben im<br />

Angesicht der Gefahr geistesgegenwärtig und zweckmäßig gehandelt<br />

nnd' ihre Pflicht getan. Das Befinden des im Luzerner<br />

Kantonsspital darniederliegenden Lokomotivführers<br />

Trutmann ist nach wie vor befriedigend.


„Appe mit dem Staat!"<br />

Mir ist nie recht toohl, wettn ich die Leute so reden höre<br />

Was wollen sie denn damit? Glaubt irgendein vernünftiger<br />

Mensch, mit Schlechtmachen und Herunterreißen kämen wir<br />

jemals auf einen grünen Zweig?<br />

Ich mache diese leide Schimpferei auf den „Staat" und<br />

die „Beamten" nicht mit. Unsere Altvordern haben lang genug<br />

am Schweizerhaus gebaut. Es hat gezeigt, wie wetterfest<br />

es ist. Wenn etwas morsch daran ist, dann will ich gerne<br />

helfen, es zu erneuern. Aber einfach stumpfsinnig gegen den<br />

Staat schimpfen — das heiße ich: das eigene Nest verdrecken.<br />

Haben wir das heutzutage nötig?<br />

K. Pf.<br />

Mitenand gaht's besser!<br />

Zum 11. Dezember: Giftpfeile aus dem Hinterhalt!<br />

Bis vor kurzem war es in unserer Demokratie üblich, daß<br />

die politischen Auseinandersetzungen im Textteil der Zeitungen<br />

ausgetragen wurden. Heute aber ist es bei gewissen politischen<br />

Propagandisten Mode geworden, ihren Kampfplatz vom<br />

offenen Podium des Textteils in den Hinterhalt unter die<br />

Geschäftsreklamen und Inserate zu verlegen. Pionier dieser<br />

Heckenschützen ist der berüchtigte Trumpf-Buur. Auch die<br />

Gegner der eidgenössischen Besoldnngsrevision haben, als gelehrige<br />

Schüler ihres Spielleiters, den Inseratenteil der Zeitung<br />

zu ihrem Kampfplatz gewählt. Schon ihr erstes Inserat<br />

zeigt deutlich, daß die Revisionsgegner nicht gewillt sind,<br />

ihren Kampf sachlich und offen auszutragen. In einigen<br />

Schlagzeilen wird versucht, den Steuerzahler kopfscheu zu<br />

machen, indem die Mehrkosten der notwendigen Besoldungsrevision<br />

auf demagogische Art hervorgehoben werden. Daß<br />

die Mehrausgaben, welche das Bundesbudget direkt belasten,<br />

maximal 0,6"/« der Totalaufwendungen des Bundes ausmachen,<br />

wird geflissentlich verschwiegen. Mit dieser Festste!-<br />

lungn wird aber die Behauptung, daß die Mehrausgaben des<br />

Gesetzes eine Steuer- und Tariferhöhung zur Folge habe,<br />

nachdrücklich widerlegt. Die Gegner der Revision greifen zum<br />

Mittel des Schlagwortinserates. — Wohin wird es führen,<br />

wenn Methoden einreihen, welche den Stimmbürger nicht<br />

mehr überzeugen, sondern nur noch blenden und täuschen<br />

wollen?<br />

(Eing.)<br />

*<br />

Anmerkung der Redaktion: In der Propaganda<br />

zur Abstimmung über das eidgenössische Beamtengesetz<br />

werden wir sowohl im Textteil wie im Inseratenteil<br />

in demokratischer Weise Pro und Contra zu Worte kommen<br />

lassen, soweit beide Teile sachlich bleiben und nicht in demagogischer<br />

Weise mit ihren Argumenten fechten.<br />

Cäcilienfeier in Alpnach.


konferenz habe beschlossen, Westdeutschland sei in den Kreis<br />

der westeuropäischen Mächte aufzunehmen; die Hochkommissäre<br />

sollen gemeinsam mit Bonn die Demontagepolitik<br />

überprüfen und die Zahl der noch auf der Demontiernngsliste<br />

stehenden Fabriken reduzieren. Sie werden auch<br />

ermächtigt, sich mit Adenauer über die Errichtung deutscher<br />

Konsulate und Handelsvertretungen im Ausland zu besprechen.<br />

Verschwörung gegen Jnonü<br />

In Ankara wird die Aufdeckung einer Verschwörung<br />

gegen Staatspräsident Jnonü gemeldet. In einer Mitteilung<br />

der Ministerpräsidentschaft heißt es, die Regierung sei von<br />

einem Abgeordneten über einen bevorstehenden Anschlag von<br />

Mitgliedern der Nationalpartei auf Jsmet Jnonü orientiert<br />

worden. Zwei der mutmaßlichen Attentäter wurden verhaftet,<br />

während ein dritter vorläufig noch den Schutz der<br />

parlamentarischen Immunität genießt. Die ganze Angelegenheit<br />

klingt ziemlich mysteriös, und man wird gut daran tun,<br />

vor einer endgültigen Beurteilung die weitere Entwicklung<br />

abzuwarten.<br />

Kirchliches<br />

Stalden.<br />

Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15, Kommuniontag der<br />

Kinder der Mittelschule. Jahrzeit der Aelplerbruderschaft.<br />

Opfer für den Seelensonntagfonds. 12.45 Kandidatinnen-Unterricht<br />

der Jungfrauenkongregation. 13.30 Christenlehre,<br />

Rosenkranzandacht. 14.30 Vortrag von H. H. P. Hugo Müller<br />

über: „<strong>Obwaldner</strong> Heimatwerk und <strong>Obwaldner</strong> Brauchtum".<br />

(Hotel Rößli).<br />

Montag: Stiftjahrzeit für Fam. Josef Sigrift-Jakober,<br />

Buchholz.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Blasius Britschgi, Egg.<br />

Donnerstag: Gedächtnis der JungfraueMongr>egation<br />

für Emma Amstalden, Girhalten.<br />

Radio — Beromünster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr.Jn dem um 7.05 Uhr beginnenden „Sonntäglichen Morgenkonzert"<br />

singt u. n. Elisabeth Schwarzkopf am 27. November<br />

das „Exultate jubilate" aus Mozarts gleichnamiger<br />

Motette. Um 9.45 Uhr vermittelt der Landessender Beromünster<br />

die katholische Radiopredigt, die von Dr. Eduard Holdener,<br />

Institut Maria Krönung, Baden, gehalten wird- "Unter<br />

dem Titel „De Profundis" bringen der Rheintalische Kammerchor,<br />

Ruth Wiesner, Violine und Andreas Juon, Orgel, gleichentags<br />

um 18. 35 Uhr Kompositionen von Jsaac, Mnffat,<br />

Senfl, Corelli und Monteverdi zu Gehör.<br />

Sonntag, 20. November<br />

9.30 Der Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi.<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.30 Die Berner<br />

Kunstausstellung aus Münchner Museen, Gespräch. 12.05 Musik-Nachrichten.<br />

12.40 Volkstümliche Klänge. 13-30 Us ein<br />

bluemete Trögli. 14.20 Landwirtschaftlicher Ratgeber. 14,45<br />

Ein Schwyzerörgeli-Quartett. 15.05 Neue Schallplatten. 15.20<br />

Fußballreportage. 16.10 Fortsetzung neue Schallplatten. 16.25<br />

Wie fremde Völker ihre Feste feiern: Bulgarien. 16.45 Musik<br />

zum Tee. 17.15 Gitarren-Musik. 17.20 Mozarts Leben im<br />

Spiegel der Familienbriefe. 18.00 Erste Sportresultate. 18.10<br />

Die Waage. 18.55 Opus Drei des jungen Mendessohn. 19.40<br />

Sportbericht, Echo der Zeit. 20.00 Berner Stadtmusik. 20.25<br />

Schweizer schreiben an Schweizer. 20.30 Libnssa, Oper von<br />

Smetana. 22.05 Tänze.<br />

Montag, 21. November<br />

11.00 Werke von Richard Strauß. 12.15 Saxophon-Soli.<br />

12.40 Studioorchester. 13.39 Wiener Operetten. 14.00 Für<br />

die Frauen. 16.00 Ouverture zu Wilhelm Tell. 16.15 Gute<br />

Schriften. 16.30 Kammermusik-Emsemble. 17.30 Tiere und<br />

Pflanzen unserer Heimat. 18.00 Kinder-Onverture. 18.30<br />

Jazz-Session. 18.50 Rhapsodia sinfonica. 19.00 Einführung in<br />

die Philosophie. 20.00 Glocken der Heimat, Montagskonzert.<br />

20.15 s' Silberkännli, Dialektspiel. 21.30 Zeitgenössische Kammermusik.<br />

Dienstag, 22. November<br />

10.15 Jodellieder. 11.00 Radioorchester. 11.30 Moderne<br />

Komponisten. 12.15 Platten. 12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische<br />

halbe Stunde. 14.00 Leichte Melodien. 16.00 Richard<br />

Wagner Konzert. 16.30 Tanzmusik zum Tee. 16.50 Leichte<br />

Musik. 17.00 Sonaten für Violine und Klavier. 17.30 Ein<br />

Jodelklub singt. 18.00 Der Guckkasten. 18.30 Schlager Album.<br />

19.00 Eine halbe Stunde mit Fridolin. 20.00 Sinfoniekonzert.<br />

21.00 Dreifaches Gespräch über Hans Brunner. 21.15<br />

Fortsetzung des Sinfoniekonzertes.<br />

Mittwoch, 23. November<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 12.15 Schallplatten. 12.40 Brunnenhofsextett.<br />

13.25 Besinnliche halbe Stunde. 14.00 Blueme<br />

im Garte und im Hns. 15.15 Platten. 15.25 Schulfunksendung.<br />

16.00 Krankenstunde. 16.30 Musikalische Raritäten.<br />

17.30 Kinderstunde. >18.00 C. Dumont. 18.35 Aus Trümmern<br />

entstehen neue Städte. 20.00 Glocken der Heimat. 20.02 Klaviertrio.<br />

20.20 Zyklus für die Hörergemeinschaften über „Das<br />

Buch". 20.40 Das Programm nach Ansage. 22.05 Drei Testamente.<br />

Oeffentliche Vorführung<br />

des Farbenfilms vom<br />

S. Schwell M o l i M o o in Liizem<br />

sowie des einzigen Dokumentarfilms über 581<br />

Sie Ke»!gihrtch»ngssl!el»lhMa<br />

&0B Stttöet filüUS in Rom und Sächseln.<br />

Vorführungen in<br />

Sarnen: Turnhalle, Sonntag, den 20. November,<br />

14.00 und 20.00 Uhr.<br />

Engelberg: im Hotel Engelberg, Dienstag, den 22. Nov.<br />

14.00 und 20.15 Uhr.<br />

Schwendn Hotel Rößli, Montag, den 28. November,<br />

15.00 und 20.00 Uhr.<br />

Kerns: Hotel Sonne, Sonntag, den 11. Dezember,<br />

13.30 und'20.15 Uhr.<br />

Besucht die<br />

B m h M s f t e l l W<br />

im Peterhof, Sarnen, am Sonntag, den 20. November<br />

Öffnungszeiten: 10—12 und l—7 Uhr. 583<br />

Zum Besuche laden ein:<br />

Schweiz. Volksbuchgemeinde, Bedienungsstelle Sarnen<br />

Buchhandlung Pfammatter<br />

Kath. Abstinentenliga Obwalden.<br />

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In tiefer Trauer machen wir Ihnen die schmerzliche Mitteilung,<br />

daß es Gott, dem Herrn über Leben und Tod, gefallen hat, unsere<br />

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Frau Witwe<br />

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heute morgen 5 Uhr, unerwartet rasch, gestärkt mit der hl. Oelung,<br />

in ihrem 64. Altersjahre, zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Wir empfehlen die liebe Heimgegangene Ihrem frommen Gebete<br />

und liebevollen Andenken. 582<br />

Garnen, den 17. November <strong>1949</strong>.<br />

I n tiefer Trauer:<br />

Leonard Dillier, Pslegesohn<br />

und übrige Anverwandte<br />

Beerdigung: Samstag, den 19. November, morgens 7.30 Uhr.<br />

Weggang vom Trauerhaus 7.15 Uhr.<br />

Psaltergebet in der Dorfkapelle: Freitag, den 18. November,<br />

abends 5 Uhr.<br />

Siebenter: Freitag, den 25. November, morgens 7.45 Uhr.<br />

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Tarnen / Samstag, den 19. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 92 — 2. Blatt<br />

M a l d n e r B « l k s s r e « n d<br />

— — — I B — — ^<br />

Eidgenofienfchaft<br />

Ausschluß von Steuerabkommen.<br />

spk. Dem Konkordat vom 10. Dezember 1948 über den<br />

Ausschluß von Steuerabkommen ist, mit Wirkung ab 3. November,<br />

neuestens auch der Kanton So lothurn beigetreten.<br />

Es gehören dem Konkordat somit heute 13 Kantone<br />

an, nämlich Zürich, Bern, Glarus, Freiburg, Solothu'-n<br />

Baselstadt, Baselland, Schaffhausen, Appenzell JRH. Aargau,<br />

St. Gallen, Thurgau und Neuenburg.<br />

Militärische Neueinteilungen und Austritte<br />

aus der Wehrpflicht.<br />

spk. Mit Verfügung des Eidgen. Militärdepartements<br />

werden auf den 31. Dezember <strong>1949</strong> die im Jahre 1911 geborenen<br />

Hauptleute sowie die im Jahre 1917 geborenen Subalternoffiziere,<br />

Unteroffiziere, Gefreiten und Soldaten bei den<br />

Formationen, die sich aus Dienstpflichtigen vom 20. bis<br />

32. Altersjahr zusammensetzen, in Abgang gebracht und auf<br />

den 1. Januar 1950 neu eingeteilt.<br />

Auf den gleichen Zeitpunkt treten die in den Jahren 1911,<br />

1912 und 1913 geborenen Hauptleute, sowie die im Jahre<br />

1913 geborenen Subalternoffiziere, Unteroffiziere, Gefreiten<br />

und Soldaten in die Landwehr (37. bis 48. Altersjahr)<br />

über, wobei ebenfalls zum Teil Neueinteilungen erfolgen.<br />

In Formationen, die sich aus Dienstpflichtigen vom 20.<br />

bis 40., bzw. 33. bis 40. Altersjahr zusammensetzen, werden<br />

auf den angegebenen Zeitpunkt die im Jahre 1905 geborenen<br />

Hauptleute sowie die im Jahre 1999 geborenen Subalternofsiziere,<br />

Unteroffiziere, Gefreiten und Soldaten in Abgang<br />

gebracht und neu eingeteilt.<br />

Die im Jahre 1901 geborenen Hauptleute, Subalternoffiziere,<br />

Gefreiten, Unteroffiziere und Soldaten treten.auf<br />

den 1. Januar 1950 in den L a n d st u r m (49. bis 60. Altersjähr)<br />

über. Sie verbleiben in der Regel in der Formation, in<br />

welcher sie bisher eingeteilt waren. Es dürfen vom 1. Januar<br />

1950 an keine ausexerzierten diensttauglichen Wehrmänner in<br />

Hilfsdienstformationen oder in die Personalreserve des Hilfsdienstes<br />

eingeteilt werden.<br />

Schließlich erfolgt auf den 31. Dezember <strong>1949</strong> für die im<br />

Jahr^ 1889 geborenen Offiziere, Unteroffiziere, Gefreiten und<br />

Soldaten und Hilfsdienstpflichtigen der Austritt aus der<br />

Wehrpflicht. Ausnahmen bestehen nur für Stabsoffiziere<br />

und einige weitere Sonderfälle (militärisches Bedürfnis), in<br />

denen jedoch die Zustimmung der betreffenden Wehrmänner<br />

erforderlich ist. Von den am 31. Dezember aus der Wehr-<br />

Pflicht austretenden Wehrmännern aller Grade werden der<br />

Stahlhelm, die Gasmaske, das Verbandspäckchen sowie die<br />

Taschenmunition zurückgezogen, sofern dies nicht schon früher<br />

geschehen ist. Soweit sie mit dem Karabiner ausgerüstet sind,<br />

wird auch dieser abgenommen, sofern die Waffe in das<br />

Eigentum des Mannes übergeht, durch das Gewehr 11 oder<br />

96/11 ersetzt. Für das weitere Tragen militärischer Kleidungsstücke,<br />

welche in das Eigentum des Wehrmannes übergehen,<br />

gelten die einschlägigen Vorschriften über die außerdienstliche<br />

Benützung der persönlichen Ausrüstung.<br />

„Fräulein, in solchen Fällen hilft<br />

nur der gute Uhrmacher I"<br />

„Glas und Zeiger gebrochen,<br />

dem kann abgeholfen werden !"<br />

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52<br />

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s<br />

Flüeli. Sonntag: Seelensonntag. Kommunion der Standesvereine und Christenlehr-<br />

Pflichtigen. Hl. Messen 4.00, 6.00, 7.00, 8.45. Amt und Opfer in dankbarer Anerkennung für<br />

unsern Kirchenchor. 13.00 Christenlehre. Andacht. 14.00 Erziehungsvortrag im Schulhaus von<br />

Frl. Josy Brunner, Kriens: „So verstehe ich meine heranwachsenden Kinder". Kommet, liebe<br />

Eltern, euch und euren Kindern zum Segen!<br />

Montag: Pfarreiseiertag. Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.45 (Singmesse ohne Predigt). 15.30<br />

in der Lourdeskapelle Rosenkranz und Predigt.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Samstag: Siebenter für Wwe. M. von Atzigen-Müller, Grund.<br />

Sonntag: Monatskommunion für 6. Klasse. 6.30 Frühmesse. 8.00 Kindergottesdienst.<br />

9.30 Hauptgottesdienst: Kirchliche Cäcilienfeier, Ehrenpredigt. Feierliche Titularjahrzeit des<br />

Cäcilienvereins. Opfer in allen Gottesdiensten zugunsten des löblichen Kirchenchores. Zeiget<br />

euch dankbar! Bormittags keine Christenlehre! 13.00 Christenlehre für die 1. Gruppe und Andacht.<br />

19.30 Gebetswache.<br />

Dienstag: Orgeljahrzeit.<br />

Mittwoch: Gedächtnis des Frauenvereins für Wwe. Marie von Atzigen-Müller, Grund.<br />

Freitag: Stistjahrzeit des Bürgerpräsident Sigmund Lüthold und Frau Josefine geb.<br />

Denner; nach dem Gottesdienst Austeilung des Lüthold-Denner-Almosens und des Stolzen-<br />

Almosens. Anmeldungen schriftlich bis Mittwoch abends!<br />

Samstag: Jahrestag für Ehefrau Berta Frey-Vogel und Tochter Christina, Seeblick.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 14.00 Kandidatinnenunterricht im Schloßhof.<br />

Dritter Orden. Sonntag: 13.45 Versammlung in der Kirche.<br />

Katholische Jungmannschast. Jüngere Abteilung: Sonntag: 20.00 Versammlung im<br />

Katholischer Gesellenverein. Montag: Bildungsabend.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 6.30 Frühmesse. Opser. 9.00 Amt. Hausjahrzeit der Familieu<br />

Berchtold. Sammelpredigt von H. H. Pfarrvikar des Waldenburger Tales für die Bruder-<br />

Klausenkirche. Opfer. Christenlehre für die großen Knaben im Bemhaus. 13.00 Christenlehre<br />

und Guttod-Ändacht.<br />

Montag: Stiftjahrzeit für Franz Etlin-Huber.<br />

Dienstag und Mittwoch: Alte Stifhahrzeiten.<br />

S ams t ag?SttMhrzeiNü?Hermann"Ebertt und Josepha Berchtold. 19.00 Rosenkranz.<br />

Mütterverein. Sonntag: 14.15 Versammlung im Schulhaus, Orientierung über die<br />

Flickkurse.<br />

Jungfrauen. Sonntag: 14.15 Versammlung für Kandidatinnen im Schulhaus.<br />

Großteil Sonntag: Ab 5.00 Beichtgelegenhett. 6.30 Frühmesse. Opfer für Bruder-<br />

Klausenkirche. 9.00 Amt und Predigt. Opfer für Bruderklausenkirche. 13.00 Christenlehre, Andacht<br />

und Segen. 19.30 Gebetswache. Hausjahrzeit Berchtold.<br />

hpT1<br />

Mittwoch: Stistjahrzeit Alfred Abächerli und Sophie Halter, Unterlinden,<br />

Freitag: Stiftmesse für Franz Ettlin-Huber. ,<br />

Samstag: Stiftmesse für Jgfr. Katharina Zumstein.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Gemeinschaftskommunion der Sekundär- und der Oberschule.<br />

Hl. Messen 6.15, 7.15 und 8.45. Gedächtnis des löbl. Männerchmrs für die lebenden und verstorbenen<br />

Mitglieder. Opfergang. 13.00 Christenlehre und Andacht für die ganze Pfarrei.<br />

Montag: Gedächtnis der Jahrgänger 1884/85/86 für ihre verstorbenen ^ahrganger.<br />

Jahrzeit für Jgnaz Gasser und Frau Josesa Abächerli. Amt.<br />

„ mül'o'l: ...9*~MW-.«.»-,<br />

» z°, N F Ä c h r M » n d s-»» I» m°,s<br />

ffer. Frau Josesa Ming und Kinder Amt.<br />

NB. Dienstag bis Samstag keine Frühmesse.<br />

Frauenverein Sonntag: 20.00 Vortrag in der Kirche. ^ ^<br />

Bürgten. Sonntag: Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre<br />

und Andacht.<br />

I Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi Kerns<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

b i o a l ö n e r<br />

e f t f a t r b l a t F<br />

Sarnen, den 19. November <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 47<br />

D e r g r o ß e A u g e n b l i c k<br />

^ as Kirchenjahr beginnt und schließt mit der ernsten Wahrheit vom Jüngsten<br />

Gericht. Wir sollen klein und fromm werden. Im vergangenen Jahre Haben<br />

wir gar viele Spinngewebe von Wichtigkeiten und Nichtigkeiten, von Sorgen und<br />

Geschäften in die Luft gehängt — der Wind der Ewigkeit muß sie brutal ins Uferlose<br />

fortblasen. Im Tode fallen die Würfel für die ganze Ewigkeit — das gibt dem Sterben<br />

die ernste Note. Dem Jüngsten Gericht geht das Besondere Gericht voran.<br />

Wir denken zuwenig, daß am Sterbeort, im Sterbezimmer das Schuld- und Guthabenbuch<br />

unserer Seele aufgeschlagen wird. St. Augustin erklärt das schön: „Eine<br />

göttliche Kraft wird bewirken, daß jedem seine Werke, gute und böse, alle zusammen<br />

vor das Gedächtnis treten und in wunderbarer Schnelligkeit mit einem Geistesblick<br />

überschaut werden." „O dieser Augenblick des Gerichtes, in dem die Seele ihr ganzes<br />

Leben schaut wie in einem Riesengemälde, alles auf einmal! Alles schaut sie, die Tage<br />

und Nächte und Jahre und Augenblicke des Lebens — alles! Und dazu nicht nur das<br />

eigene vergangene Leben, nein, in noch weitere Fernen sieht sie hinaus: sie sieht das<br />

Leben von Hunderten und Tausenden, denen sie Gutes oder Böses getan in ihrem<br />

Leben. Und all das miteinander, diese Orte, Zeiten, Tage, Nächte, diese Wirkungen in<br />

fremdes Leben hinein! Ein schrecklich getroffenes Bild! Wir m ü s s e n es kennen, und<br />

wir kennen es kaum. Wir sind es. Nur so sind wir, wie wir uns im Gerichte Gottes<br />

schauen müssen — alles andere ist vorbei!" (Hittmair.) Warum wird's plötzlich so<br />

still im Sterbezimmer? Wir wissen es: die Minute des Todes ist auch die Minute des<br />

Gerichtes. Der Mensch mißt sich nicht mehr mit dem falschen Maßstab der Eitelkeit,<br />

sondern mit dem Maß der Gottesliebe — in allem, auch in dem, worin er Gott widersprachen<br />

hat. „Er vollzieht Gottes Gericht mit, gegen sich selbst, mit inbrünstiger Leidenschaft"<br />

(Guardini).<br />

Das Besondere Gericht liegt in deiner Hand und wickelt sich das ganze Leben hindurch<br />

ab in deinem Glauben oder Unglauben. „I e tz t ergeht das Gericht über diese<br />

Welt", sagt Jesus selbst (Joh. 12, 31). Bei Volksmissionen läutet die Bußglocke<br />

dumpf und schwer in die Nacht hinaus, macht die Herzen großzügig, gibt ihnen Weisheit<br />

und vielleicht etwas Heiligkeit. Du erkennst, was gut und bös, was wahr und<br />

falsch für dich ist. Laß doch jeden Abend, vor deinem Kreuz oder Bette kniend, das<br />

Bußglöcklein wieder klingen: halte „besonderes" Gericht über dich in der Gewissenserforfchung!<br />

Dann machst du dir das Besondere Gericht im Sterbezimmer leicht und<br />

das Jüngste Gericht zu deiner Seligpreisung. +


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Samstag, 19. November, 20.15—23 Uhr, Der sidele Bauer<br />

Sonntag, 20. November, 14.30—17.15 Uhr, Der sidele<br />

Bauer. 29.15—22.45 Uhr, Rigoletto.<br />

Dienstag, 22. November, 20.15—22.45 Uhr, Komödie der<br />

Irrungen von William Shakespeare.<br />

Mittwoch, 23. November, 20.15—23 Uhr, Der sidele<br />

Bauer.<br />

Donnerstag, 24. November, 20.15—23.15 Uhr, Vorstellung-<br />

für die Mitglieder des Allgemeinen Konsumvereins<br />

Luzern, Der Zarewitsch.<br />

Freitag, 25. November, 20.15—22.45 Uhr. Zum letzten<br />

Mal, Die Braut von Messma. '<br />

Samstag, 26. November, 20.15—23.15 Uhr, 4. Vorstellung<br />

im Ä-Freitagsabonneinent, Don Juan. Koniische Oper<br />

in 2 Akten (neun Bildern) von Lorenzo da Ponte,<br />

Musik von W. A. Mozart. Musikalische Leitung: Max<br />

Sturzenegger. Inszenierung: Fritz Ollendorff a. G.<br />

Bühnenbilder: Josef Rottensteiner. Mitwirkende: Mühl,<br />

Petri, Ulrich, Gschwend a. G., Manazza, Ollendorss,<br />

Tappolet, Troller.<br />

Sonntag, 27. November, 11—12 Uhr, Matinee, veranstaltet<br />

von Theaterverein und Jugendtheatergemeinde.<br />

„Wie entsteht eine Inszenierung". Einführung von<br />

Direktor Dr. Albert Wiesner, mit technischen Demonstrationen.<br />

14.30—17.30 Uhr, Der Zarewitsch.<br />

20.15—23 Uhr, Der fidele Bauer.<br />

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Pius XII. hat zum Schweizerischen Katholikentag in Luzern gesprochen: „Um<br />

alles, was ihr siegreich behauptet, auferbaut und gewonnen habt — für Gott, für<br />

Christus und seine Kirche, für die ewigen Werte und das ewige Leben, sagen Wir mit<br />

euch dem allmächtigen Geber aller Güter demütigen und innigen Dank — nicht zuletzt<br />

auch der katholischen Universität in F r e i b u r g gedenkend, für deren Ausbau und<br />

Vervollkommnung ihr mit der wirtschaftlichen und geistigen Hilfe nicht<br />

kargen möget!" Am 1. Adventssonntag haben wir Gelegenheit, die Worte des Heiligen<br />

Vaters in die Tat umzusetzen durch eine reichliche Gabe.<br />

Der Bauerukantoi/Freiburg kann auf die Dauer die Summe von 1,6 Millionen<br />

Franken jährlich nicht aufbringen. Das bisherige Kirchenopfer der Schweiz ergab<br />

140 000 Franken. Die Bischöfe wollen der Regierung von Freiburg 400—500 000<br />

Franken beisteuern. Waren es bisher.nur 10 Rp. Pro Schweizerkatholik, sollten es in<br />

Zukunft 30—40 Rp. sein. Der Schweizer — Kinder und Frauen eingerechnet — verraucht<br />

jährlich 60—70 Fr. und verbraucht an Alkohol 155—180 Fr. Da uns die<br />

Zahlen des Universitätsopsers 1948 noch nicht zur Verfügung stehen, nehmen wir<br />

das Vorjahr als Beispiel.<br />

Obwalden spendete 1947 Fr. 2790.— an die Universität und steht damit an der<br />

Spitze aller Schweizer Kantone. Pro Katholik trifft es kantonal 14,3 Rp., pro Katholik<br />

in den Pfarreien: Lungern 14,9 Rp., Sächseln 13,1, Engelberg 12, Sarnen 11,9,<br />

Kerns 9,4, Giswil 7,2, Alpnach 5,8. Verdreifacht, ja vervierfacht euren guten Willen<br />

und verbündet das Brnderklausenland noch enger mit der Stadt des hl. Petrus<br />

Canisins! +<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

24. und letzter Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Felix. Montag. Maria Opferung. Dienstag.<br />

Hl. Cäcilia. Mittwoch. Hl. Klemens, Papstmesse, 2. hl. Felizitas, 3. für Bischof (Konsekrationstag).<br />

Donnerstag. Hl. Johannes vom Kreuz, 2. hl. Chrysogonus. Freitag. Hl. Katharina.<br />

Samstag. Hl. Silvester, 2. hl. Konrad, 3. hl. Petrus von Alexandrien.<br />

Exerzitien. Wolhusen: 22. morgens bis 24. abends religiös-praktischer Bäuerinnenkurs.<br />

26.—29. abends Exerzitien für Kandidatinnen der Jungfrauenkongregation. Schön--<br />

b r u n n : 39. November bis 4. Dezember Frauen und Mütter.<br />

Redaktionelles. In Nr. 1 und 15, <strong>1949</strong>, wurde das richtige Lesen des Pfarrblattes erklärt.<br />

^Las verständlich sein soll, muß System haben. Das gilt für die Pfarrblattanzeigen so gut<br />

wie für den Fahrplan. Also sei wiederholt: 1. Diechristliche Woche beginnt mit dem Sonntag,<br />

also dem Tag, der zunächst auf die Pfarrblattausgabe folgt. Nur ausnahmsweise wird für<br />

• j 5 eine Notiz gebracht, die für den Tag der Pfarrblattausgabe gilt. 2. Zuerst<br />

die Pfarre,Nachrichten für alle, dann erst die Vereinsnachrichten für einen Teil der Pfarrkinder<br />

beide mit dem Sonntag nach Regel 1 beginnend! Bitte dreimal lesen und behalten!<br />

Pfarrei Sarnen<br />

cm<br />

S° nii t a g : Kommuniontag der Jungfrauen und Christenlehr-Mädchen. Hl.<br />

Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. ^n allen Gottesdiensten Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Im Amt Gedächtnis der lobl. Harmonie. 17.30 Armen-Seelen-Andacht<br />

Montag: Siebenter für Frau alt Landammann Agnes Stockmann-Durrer, Löwenapotheke.<br />

Stiftjahrzeit der Christina Berwert-Vogel.<br />

D i e n-s t a g : Siebenter für Joses Furrer-Schmitter, Kirchmatt, Bitzighofen. Stiftsahrzeit<br />

der Familien Schindler, Textor und Ottern. 19.99 Brautmesse.<br />

Mittwoch: Siebenter für Jgfr. Franziska Sigrist, Jfang, Oberwilen.<br />

Donnerstag: Siebenter für Alois Mathis-Bavera, Matte, Bitzighofen. Hausiahrzeit<br />

Wirz von Rudenz und Jmhof. Freitag: Stiftjahrzeit der Jgfr. Katharina Müller.<br />

Samstag: Hausjahrzeit Burch am See.<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: 6.20 Prim und HL Gemeinschaftsopfer. Der Besuch<br />

des Bruder-Klausen-Films wird sehr empfohlen.<br />

Montag: 20.15 Spiel- und Singabend für die Jungsodalinnen im Schulhaus.<br />

Donnerstag: 29.09 Ausstellung der Caritasarbeiten und Gemeinschaftsabend im<br />

Ramersberg. — NB. Die Caritasarbeiten möge man bitte abgeben bis zum 21. November.<br />

Die Anmeldung für die Exerzitien möge man bitte bis zum 28. November an den<br />

Präses oder an den Vorstand abgeben. Bitte, recht zahlreich!<br />

Kongregationsabzeichen können bei der Kassierin bezogen werden.<br />

Bruder-Klausen-Film. Sonntag: 14.00 und 20.00 großer Dokumentarfilm in der Turnhalle<br />

über die Heiligsprechungsfeierlichkeiten von Bruder Klaus in Rom und Sächseln, vorgeführt<br />

von Herrn Max Frei, diplomierter Optiker in Luzern, veranstaltet vom Psarrei-Volksverein.<br />

Alle Pfarreiangehörigen sind freundlich dazu eingeladen. Eintritt Fr. 1.50 für Erwachsene,<br />

59 Rp. für die Kinder. Reinerlös für die Pfarreicaritas.<br />

Der „Katholische Schweizerbauer" bringt gute Saat ins Bauernhaus. Wo diese Monatszeitung<br />

offene Türen findet, ist für gesunde und währschafte geistige Kost gesorgt.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7.00 hl. Messe, vorher Krankenkommunion.<br />

Kägiswil. Sonntag: 5.99 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse mit Ansprache. 9.99<br />

Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre, Andacht. 19.39 Gebetswache, Segen.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Johann Frnnz-vonWyl.<br />

Opfer für die katholische Laudesumversität: Sonntag, den 20. November. Allen sehr<br />

empfohlen!<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: Kandidatinnenunterricht.<br />

Pfarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.15, 7.30, 8.30, 10.00. 2. Woche der hl. Mission, -<br />

nach speziellem Programm. 13.00 Kinderfeier und Kindersegnung.<br />

Montag: Stiftmesse für Ungenannt. Wochengedächtnis.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Schulherrn Hans Franz Huber.<br />

Mittwoch: Alte Stiftjahrzeit. Stiftmesse für Ungenannt.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Ungenannt. Alte Stiftjahrzeit.<br />

Freitag: Patrozinium in Witzerlen. Beichtgelegenheit ab 5.30. 6.30 Frühmesse, Kommnniongelegenheit.<br />

8.30 Amt und Missionspredigt.<br />

Samstag: Hausjahrzeit der Familien Roßacher und Amrhein. Jahrestag für Robert<br />

von Rotz-Röthlin, Käli.<br />

Jungsrauenkongregation. Heute Sonntag Versammlung der Kandidatinnen im vordern<br />

Schulhaus nach der Kinderfeier. Töchter, meldet euch recht zahlreich für den Krippenbaukurs!<br />

Anmeldungen müssen bis Mittwoch, den 23. November, erfolgen. Auf den Zetteln angeben, ob<br />

nachmittags oder abends der Kurs besucht wird!<br />

Melchtal. Sonntag: Seelensonntag. 5.30, 6.30 hl. Messen. 9.00 Gottesdienst. Gedachtnis<br />

der Schützenbruderschast für Mitglied Arnold Reinhart. Christenlehre. 14.00 Müttervereinsversammlung,<br />

Vortrag und Segen. 17.30 Kreuzweg- und Segensandacht.<br />

Montag: Fest Mr. Opferung. Gest. Lobamt für Herrn und Frau Jmfeld-Schallberger,<br />

Lungern Dienstag : Fest der hl. Cäcilia. Sängerjahrzeit, gest. Lobamt.<br />

Freitag: 9.30 Dreißigster für Vater Arnold Reinhard, Unterkennel.<br />

Samstag: Brautmesse.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Gottesdienst.<br />

St. Riklauseu. Sonntag: 5.30—6.39 Beicht- und Kommuniongelegenheit. 8.30 Gottesdienst.<br />

Bischöfliches Hirtenschreiben. 13.00 Christenlehre und Armenseelenandacht.<br />

Montag: Gestiftete Jahrzeit für Frau Marie Fanger-Michel.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Frieda Fanger.<br />

Donnerstag: „Samichlans-Trinklä" der Schulkinder. Den Erlös wird unsere Orgel<br />

erhalten. Sonntag: Seelensonntag. Opfer für die Universität Freiburg.<br />

' Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.30, 9.00 Titularjahrzeit des löbl. Kircheninusikvereines<br />

mit Opferaufnahme für unseren Kirchenchor. Müttervereinskommunion. 8.99<br />

Ewilerkapellweihmesse. 6.45 keine hl. Messe in der Pfarrkirche. 13.00 Christenlehre und Andacht.<br />

19.30 Gebetswache mit Segen.<br />

Montag: Astatrozinium. Lokalfeiertag (haltet ihn und heiligt ihn!). Hl. Messen 6.90,<br />

7.30, 9.00. 15.30 in der Lourdeskapelle Rosenkranz und Predigt 19 30 Pfarreiandacht.<br />

Dienstag: 9.30 und 19.30 Brautmessen. Mittwoch: 7.30 Edisriederkapellmesse.<br />

Donnerstag: Armenseelenbruderschastsamt.<br />

Freitag: 7.00 hl. Messe in der St. Katharina-Kapelle.<br />

Samstag: Jahrestag für Wwe. Christina Rohrer-Von Moos, Schweidmatt,


Tarnen / Mittwoch, den 23. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 93<br />

O b A l d l i e r V o l W u n ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post ^uaeitellt fii^ di-><br />

Schweiz lährlich Fr. II.-halbjährlich Fr. öW Ausland Mrlich<br />

gr. 15. . Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> PsarrblaLt ©toefenfrptp<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1V8S. - Neuabonnenten werden<br />

,ederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Ovwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: vr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6813<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

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2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

H i r t e n b r i e f d e r S c h w e i z e r i s c h e n B i s c h ö f e<br />

Geliebte Diözefanen!<br />

zum Kirchenopfer des ersten Adventsonntages zugunsten der Universität Freiburg<br />

Jedes Jahr am ersten Adventsonntag lassen -die schweizerischen<br />

Bischöfe ein Kirchenopfer zugunsten unserer katholischeu<br />

Universität in Freiburg aufnehmen. Die Dringlichkeit<br />

dieses Opfers haben sie euch jeweilen irr ihren Bettagshirten-<br />

-briesen ans Herz gelegt. Dieses Jähr aber geben sie sich damit<br />

nicht zufrieden. Sie erachten es als Notwendigkeit und Pflicht,<br />

ihre Empfehlung in einem eigenen Hirtenschreiben zu wiederholen<br />

und zu begründen. Sie gehorchen damit auch den Wersungen<br />

des Heiligen Baters, der in seiner Rundfunkansprache<br />

am Luzerner Katholikentag mit ernsten Worten auf die Bedeutung<br />

der Universität Freiburg hingewiesen hat und an<br />

die Gewissenspflicht aller Schweizer Katholiken, diese Universität<br />

zu unterstützen und zu fördern.<br />

Wir schreiben euch, geliebte Diözefanen, in voller Anerkeunung<br />

für das, was ihr bereits zum Gedeihen der Universität<br />

Freiburg bisher getan habt. Viele unter euch haben<br />

mit ihren Gaben an das jährliche Kirchenopfer bereitwillig<br />

beigesteuert. Leider abxr reichen die bisherigen Ertränisse<br />

nicht mehr aus. Die Gebefreudigkeit sowohl wie die Zahl der<br />

Geber und Geberinnen muß erheblich gesteigert werden. Jeder<br />

Schweizer Katholik muß es sich zur Gewissenspflicht machen,<br />

nach Kräften mitzuhelfen. Ein Stück Verantwortung für unsere<br />

schweizerische katholische Hochschule fällt auf jeden katholischen<br />

Schweizer und jede katholische Schweizerin.<br />

Sechzig Jahre sind es her seit der Gründung der Universität<br />

Freiburg. Sechzig Jahre lang hat das Freiburger<br />

Volk auf dem Steuerwege den Hauptanteil an ihrem Unterhalte<br />

in vorbildlicher Weise getragen, zehn Franken aus den<br />

Kopf der Einwohnerzahl. Ein Mehr können wir vom Freiburger<br />

Volk auf dem Steuerwege nicht erwarten. Und doch<br />

sind die finanziellen Erfordernisse auf Grund der Teuerung,<br />

die wir alle kennen, erheblich gestiegen. Die Hochschule muß<br />

ihren Professoren und Angestellten gegenüber soziale Pflichten<br />

erfüllen und bedarf, um wissenschaftlich auf der Höhe zu<br />

bleiben, in allen Gebieten vermehrter finanzieller Mittel.<br />

Die bisherigen Adventopfer ergaben, auf alle Schweizer Katholiken<br />

rechnerisch verteilt, eine Gabe von 10 Rappen pro<br />

Kopf. Diese Leistung ist allzu bescheiden und steht in keinem<br />

Vergleich zu derjenigen des Freiburger Volkes. Und doch ist<br />

die Freiburger Universität nicht nur die Universität des<br />

Standes Freiburg, sondern des gesamten katholischen Schweizer<br />

Volkes, mit zweisprachiger (z. T. dreisprachiger), nationaler<br />

und internationaler Bedeutung.<br />

Wir dürfen nicht Gefahr lausen, geliebte Diözefanen, daß<br />

eine spätere Generation uns den Vorwurf mache, unsere katholische<br />

Schweizer Universität hätte durch Mangel an Verständnis<br />

und Opfergeist der Katholiken selbst Schaden gelitten<br />

und Hütte deshalb vor andern Hochschulen zurückstehen<br />

müssen. Wir achten und anerkennen die Leistungen der anderen<br />

schweizerischen Hochschulen. Wir erfreuen uns auch guter<br />

Beziehungen mit diesen. Aber wir sind es unserem Lande, t<br />

der katholischen Sache und uns selbst schuldig, dafür zu<br />

sorgen, daß unsere katholische Universität heute und in aller<br />

Zukunft über die notwendigen Mittel zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgabe verfügt.<br />

§>chwesizv<br />

ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Haben Sie diese Nacht das Schießen gehört?" srgte er.<br />

„Nein, ich habe gut geschlafen."<br />

„Der Hexensabbat hat begonnen. Kommen Sie, wir müssen<br />

uns fügen. Haben Sie Mut?"<br />

„Für zehn, Exzellenz, wenn es sein muß."<br />

Vor der Türe «des Eßraumes stand ein Matrose. als<br />

Wache.<br />

„Haben Sie Waffen bei sich?" fragte er."<br />

„Ich wüßte nicht, was Sie das angeht," gab Beata zurück.<br />

Da erhob er die Faust.<br />

Der Gouverneur trat einen raschen Schritt aus rhn zu.<br />

Da sank die Faust herab. So traten sie ohne weitere Bein<br />

den Raum ein.<br />

4. Kapitel<br />

Die Italiener hatten sich um den langen Tisch gehockt und<br />

warteten der Dinge, die da kommen sollten. Der Befehl, das<br />

Deck nicht zu betreten, hatte ihnen deutlich gezeigt, daß etwas<br />

Wichtiges im Gange war. Zumal nicht ein Offizier, sondern<br />

ein gewöhnlicher Matrose ihn gegeben hatte. Beim Eintritt<br />

der neuen Gäste atmeten sie sichtlich auf. Hofften sie doch,<br />

irgenwie Aufschluß über die augenblickliche Lage zu erhalten.<br />

44<br />

Warum die Erhaltung und Förderung einer katholischen<br />

Universität in der Schweiz unser aller Pflicht<br />

ist, leuchtet jedem überzeugten Katholiken ein. Es erübrigt<br />

sich deshalb, lange und viele Worte zu machen. Alle Wissenschuft<br />

und aller Unterricht, gleichgültig auf welcher Schulstufe,<br />

ruht irgendwie auf weltanschaulichen, philosophischen<br />

Grundlagen, aus grundlegenden Auffassungen, die sich in den<br />

einzelnen Lehrfächern richtunggebend auswirken. Dies ist eine<br />

Tatsache, die wir nicht nur als Katholiken feststellen müssen,<br />

sondern die auch von objektiv denkenden Vertretern der Wissenschaft<br />

aus den Reihen anderer Konfessionen und Nichtgläubiger<br />

zugegeben wird. Unterricht und Bildung in Volksschulen,<br />

Mittelschulen wie in Hochschulen müssen daher nach<br />

unserer Ueberzeugung auf weltanschaulich-christlichen Boden<br />

gestellt werden. Gesagtes gilt nicht nur von der grundfätzliehen<br />

Bildung der Theologen für den Priesterstand, sondern<br />

der Studenten aller andern Fakultäten. Es darf niemandem<br />

gleichgültig sein, mit welchen weltanschaulichen Grundsätzen<br />

unsere Juristen, Aerzte, Lehrer und führenden Persönlichkeiten<br />

in jeglichen Gebieten des wirtschaftlichen und sozialen Lebeus<br />

ihres Amtes walten. Auch hat die Kirche das geschichtlich<br />

erworbene wie das natürliche Recht auf katholische Schulen<br />

sämtlicher Bildungsstufen,-ein Recht, das ihr von Jesus<br />

Christus verbürgt ist. Und wenn der religiöse Einschlag auf<br />

der Hochschule weniger in Erscheinung tritt, so ist er da doch<br />

nicht weniger grundlegend. Was auf den Lehrstühlen der<br />

Universitäten gelehrt wird, dringt früher oder später bis in<br />

die letzten Schichten des Volkes hinein. Die Universitäten<br />

werden von einem Großteil des Volkes oft so wenig beachtet,<br />

wie die Stau- und Elektrizitätswerke in den Tälern der<br />

Berge. Und doch nimmt ein jeder Anteil an den Kraft- und<br />

Lichtströmen, die von ihm ausgehen.<br />

Die schweizerischen Bischöfe haben auf der Konferenz dieses<br />

Jahres in einem Abkommen mit dem Staatsrate des<br />

Kantons Freiburg es sich zur Pflicht gemacht, ihre Gläubigen<br />

zu bitten und auszurufen, die jährliche Summe von 400 000<br />

bis 500000 Franken durch das Adventopfer aufzubringen.<br />

Das trifft aus die meisten Pfarreien ein Drei- und Vierfaches<br />

des bisherigen Erträgnisses. Wir halten es für möglich,<br />

solche beträchtliche Summen für das große Werk aufzudringen,<br />

wenn jede Pfarrei und jeder treue Katholik mittut<br />

und wenn unser Appell zu aller Ohren gebracht wird. Letzteres<br />

ist Ausgabe der Pfarrgeistlichkeit, die vom zuständigen<br />

Oberhirten ihre Weisungen erhalten hat, sowie der Psarrvereine,<br />

deren Spitzenverbände ihnen zu Diensten sind. Wir<br />

hegen auch die feste Zuversicht, daß unsere Jugendorganisationen<br />

ihre Beihilfe nicht versagen. Denken wir alle an die<br />

bewunderungswerte Opferwilligkeit, mit der die Katholiken<br />

anderer Länder ihre Schulen und Universitäten auf der<br />

Höhe halten, so die Katholiken Italiens, die ärmer sind als<br />

wir, ihre katholische Hochschule in Mailand. Wir hoffen also,<br />

daß ihr, geliebte Diözefanen, uns in diesem wichtigen Anliegen<br />

nicht im Stiche lasset. Wir erwarten von euch allen,<br />

daß ihr neuerdings die Sache der Universität Freiburg mit<br />

ganzem Einsätze zu der eurigen machet. Mit dem Einsatz des<br />

Gebetes sowohl wie des Opfers. Gebete und Opfer sind zu-<br />

Die Kinder liefen sofort zu Beata hin. Die Schwester erriet<br />

ihren Wunsch und zeigte ihnen ihre leeren Hände. „Leider<br />

habe ich nichts sür euch." Der Familienvaters der am besten<br />

von allen Englisch .verstand, wandte sich an den Gouverneur:<br />

„Wissen Sie vielleicht, Herr, was los ist?"<br />

„Ich weiß nicht viel," entgegenete Sir Bulwer, aber ich<br />

vermute, daß die Mannschaft gemeutert hat. Anders könnte<br />

ich mir die Schüsse nicht erklären, die nachts gefallen sind."<br />

Der Mann nickte. „Das Schießen haben wir auch gehört,"<br />

sagte er. Und dann wandte er sich an die andern, um ihnen<br />

die Worte des Gouverneur zu übersetzen.<br />

Seine Frau begann laut zu jammern. Er redete auf sie<br />

ein, versuchte offenbar, sie zu trösten, schien aber wenig Erfolg<br />

damit zu haben. Sir Bulwer kam ihm zu Hilfe. Der<br />

Streit, sagte er, bestehe nur zwischen dem Kapitän und einem<br />

Teil der Mannschaft. Die Sache möge nun ausgehen, wie<br />

sie wolle, sür sie als Passagiere bestehe keine Gefahr. Schon<br />

deshalb nicht, weil sie lauter Nicht-Spanier seien.<br />

„Eines verstehe ich immer noch nicht, Exzellenz," sagte<br />

Schwester Beata. „Was geht es die Matrosen an, wenn der<br />

Kapitän Waffen nach Spanien bringt?"<br />

„Ah! Sie wissen noch nicht, daß in Spanien der Bürgerkrieg<br />

ausgebrochen ist."<br />

„Wie!" Ist das möglich? Ich dachte, der Teufel hätte in<br />

Rußlang und Mexiko genug zu tun. Und nun hetzt er auch<br />

die Spanier noch gegeneinander?"<br />

D' Mission<br />

Me merkt das gly,<br />

Sie stupst echly<br />

Eim fort vom alte Lottergleis<br />

Und weibled sir die ewig Reis.<br />

Bevor dui's weischt,<br />

Packt sie di Geist<br />

Ewäg us däre Sindewält<br />

Und schwingt ihn uis zum Stärnezält.<br />

Da gits keis Leid,<br />

Nur Glick und Freid,<br />

Und ist Seel, schneetuibewiß,<br />

Mecht blybe i däm Paradys.<br />

Jer guete Lyt,<br />

's ist nu nid Zyt! —-<br />

D'Mission zeigt nur die richtig Bahn<br />

Und macht derzue der Fahrteplan.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

gleich die besten Gnadengeschenke zum Segen eines jeden<br />

großen Werkes. Wir rechnen auch auf die Mithilfe unserer<br />

Klöster und Institute wie auf das Gebet der Kranken und<br />

Unbemittelten. Wir wagen den Aufruf zur finanziellen Hilfe<br />

und Gebetsreudigkeit am ersten Adventsonntage (diesmal den<br />

27. November) trotz der vielen anderen allgemeinen und örtlichen<br />

Werke, die ihr unterstützt, trotz der zahlreichen Nöten,<br />

denen ihr stetsfort Linderung verschaffen sollt. Eure Gabe<br />

an die Universität Freiburg wird nicht nutzlos sein. Die Universität<br />

wird sich, je bereitwilliger eure Hilfe sein wird, voll<br />

und ganz in euren Dienst stellen können, zum Segen eurer<br />

Pfarreien und Gemeinden, zum Nutzen und Frommen von<br />

Kirche und Heimat.<br />

Eure Bischöfe, geliebte Diözesanen, vertrauen aus euch<br />

und empfehlen euch, eure Familien und Werke dem Machtschütze<br />

des dreieinigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />

und des Heiligen Geistes.<br />

Die schweizerischen Bischöfe.<br />

O b w a l d e n<br />

Finanzreform und Besoldungsgesetz. (Eing.)Die Sozialistische<br />

Partei der Schweiz, die roten Gewerkschaften eingeschlossen,<br />

haben am Parteitag in Luzern entgegen dem Rate<br />

der ältern Führer säst einstimmig beschlossen, die Uebergangsordnung<br />

für die Ordnung der Finanzen im Bunde zuver -<br />

werfen. Damit würden dem Bunde die nötigen Mittel<br />

zur Ausrechterhaltung der Verwaltung und besonders für<br />

seine gewaltigen sozialen Leistungen entzogen! Aus der andern<br />

Seite aber verlangen die gleichen Sozialisten und Gewerkschaster<br />

die Annahme des eidg. Besoldungsgesetzes, das<br />

dem Bunde im Beharrungszustand mehr als 40 Millionen<br />

mehr Ausgaben aufladen will. Bezahlen muß diese Ausgaben<br />

das Volk, sei es durch Steuern oder durch erhöhte Abgaben<br />

„Leider wahr. Schon seit Wochen. Die rote Regierung hat<br />

sich mehr und mehr vom Kommunismus ins Schlepptau nehmen<br />

lassen. Ich weiß schon lange davon. Seit wir den Fernfunk<br />

haben, ist man ja über das, was in der Welt vorgeht,<br />

gleich unterrichtet. Es ist vorgekommen, daß verhetzte Arbeiter<br />

Ossiziere ossen beleidigt und beschimpften. Das läßt<br />

sich kein Offizier gefallen. Und er darf es sich nicht gefallen<br />

lassen, wenn er noch einen Funken von Ehre im Leibe hat.<br />

Die Regierung hat aber auf die Beschwerden nicht nur nichts<br />

getan, sondern sie hat den Mob offen in Schutz genommen.<br />

Da hat sich denn ein großer Teil der Armee gegen die Regierung<br />

empört. General Franco hat die in Marokko statiomerten<br />

Soldaten nach Spanien gebracht, um die Kommunistenherrschast<br />

zu stürzen."<br />

„Und wird ihm das gelingen?" fragte Beata gespannt.<br />

„Das ist schwer -vorauszusagen. Die rechtlich denkenden<br />

Spanier stehen wohl auf Francos Seite. Aber der größte<br />

Teil der Seemacht ist gegen ihn. Die Matrosen sind mehr<br />

oder weniger rot angehaucht. Soviel ich die Sache übersehen<br />

kann, ist Rußland auch hier die treibende Kra^t. Seine Emissäre<br />

arbeiten überall für die Weltrevolution. Dafür hat „Väterchen<br />

Stalin" immer noch Geld, auch wenn das ganze russische<br />

Volk verhungert. Er wird, was er hier begonnen, nicht<br />

leichten Kaufes hergeben. Und so kann es sein, daß Franco<br />

einen schweren Stand haben wird."<br />

Fortsetzung folgt.


für die Bahn oder Post. Die Sozialisten haben mit ihrer<br />

Klassenkampfmet-Hode dem Besoldungsgesetz einen Bärendienst<br />

erwiesen.<br />

Zum eidg. Beamtengesetz. Der Jnnerschweizer Bauernbund<br />

nahm Stellung zum eidgenössischen Beamtenges<br />

e tz. Nach reicher Diskussion, wobei die Meinungen stark<br />

auseinandergingen, beschloß der beinahe vollzählig versammelte<br />

Vorstand Simmfreigabe. Anfänglich war die Stimmung<br />

für das neue Gesetz bei den Bauern eher günstig. Entscheidend<br />

für die endgültige Stellungnahme war die Ueberlegung, den<br />

Beamten wolle man die Besoldungen für mindestens drei<br />

Jahre garantieren, während der Bundesrat der Lohn der<br />

Bauern, der im Milchpreis liege, nicht einmal für ein Jahr<br />

sichergestellt habe. — Der Jnnerschweizer Bauernbund nahm<br />

auch Stellung zur Revision des eidgenössischen Alkoholgesetzes<br />

und kam zum einmütigen Beschluß, das Referendum gegen<br />

die Vorlage nicht zu ergreifen.<br />

Die Freiburger ehren unseren heiligen Landesvater auss<br />

neue. Am 12. Mai 1940 hat H. H. Kanonikus Fridolin Schönenberger,<br />

ehemals Zentralpräses der schweizerischen Gesellenvereine,<br />

im Namen seiner Pfarrei St. Moritz, Au, Unterstadt<br />

von Freiburg, das Gelübde gemacht, dem Einsiedler vom<br />

Ranft eine Statue zu errichten, wenn das Auquartier vor<br />

den drohenden Kriegsgefahren verschont bleibe. Das Auquartier<br />

gehört mit seinen kunstvollen Brunnen und Brücken,<br />

Sträßchen und Gäßchen zu den schönsten mittelalterlichen Teilen<br />

Freiburgs. Nun ist das Gelübde erfüllt worden. Bild-<br />

Hauer Albert Wider, der Schöpfer des Standbildes auf dem<br />

Feierplatz im Flüeli, hat die neue Statue geschaffen, die ihren<br />

Platz auf der Stirnseite des Archivgebäudes erhalten hat. Am<br />

letzten Oktobersonntag fand die feierliche Einweihung statt, die<br />

zu einem wahren Familienfest der Pfarrei wurde, da H. H><br />

Pfarrer Schönenberger den 70. Geburtstag mitfeiern konnte.<br />

Die Freiburger Regierung war offiziell durch Erziehungsdirektor<br />

Bovet vertreten. Das neue Werk von Wider findet<br />

in Kunstkreisen volle Anerkennung.<br />

Marktbericht von Tarnen, vom 16. und 17. November.<br />

Ausfuhr am Vormarkt: 1 Ochse, 29 Stiere, 79 Kühe, 77<br />

Rinder, 9 Schafe.<br />

Auffuhr am Markt: 1 Kuh, 3 Schafe, 7 Ziegen. Auffuhr<br />

an beiden Tagen total 206 Stück. (Großvieh 187 und Kleinvieh<br />

19 Stück.) Per Bahn wurden an beiden Tagen 162 Stück<br />

Großvieh und 8 Stück Kleinvieh spediert. Handel lebhaft;<br />

Preise für tbc-freie Tiere etwas steigend; zahlreiche Vertretung<br />

der Händlerschaft.<br />

Konzert der Feldmusik Tarnen. (Korr.) Die Feldmusik<br />

Sarnen gab am letzten Samstagabend in einer respektablen<br />

stattlichen Besetzung vor einem kleinen Konzertpublikum ihr<br />

Herbstkonzert zum Besten. Immer und immer wieder empsindet<br />

man es als eine betrübliche Erscheinung im musikalischen<br />

Leben der Gemeinde Sarnen, daß für Konzerte ein sehr kleines<br />

Interesse vorhanden ist. Woher das kommt, steht hier<br />

nicht zur Diskussion; es darf aber bei der Gelegenheit so nebenbei<br />

bemerkt werden, daß offenbar das musikalische Jnteresse<br />

zu wenig geweckt wird. Die musikalische Tätigkeit in Sarnen<br />

hat sich viel zu sehr in ein Reduit reiner Vereins-Betriebsamkeit<br />

zurückgezogen.<br />

Mit dem Konzert der Feldmusik aber wurde wieder einmal<br />

der rühmliche Versuch gemacht, n n r zu konzertieren, trotz<br />

der Gewißheit des Desintressement des großen Sarner Publikums,<br />

ja selbst jener Kreise, die angeblich musikalisch bemüht<br />

sind.<br />

Die Wiedergabe verschiedener Kompositionen — dies gilt<br />

vor allem für den ersten Teil des Programms — war sehr<br />

gut. Eine besondere Anerkennung gilt dem in bester Form<br />

sich produzierenden Soloklarinettisten Josef Omlin. Im zweiten<br />

Teil brach eine ungestüme Kraft zu Tage, die Fortissimos<br />

herausschmetterte, als müßten damit die Mauern von Jericho<br />

zum Einsturz gebracht werden. Dieser musikalische Enthusiasmus<br />

herrschte vor allem bei den Posaunen vor, sodaß die<br />

feinen Orchesterinstrumente buchstäblich ins Leere geblasen<br />

wurden. Das war des Guten zu viel!<br />

Immerhin ist zu betonen, daß das Spiel technisch durchwegs<br />

gewandt und sicher war, eben hie und da etwas zu sicher,<br />

was während langen Jahren nicht der Fall war. Was man<br />

noch wünschen dürfte, ist einzig eine etwas vornehmere Ausschasfung<br />

und Herausarbeitung feinerer Details.<br />

Die Feldmufi Sarnen mit ihrem sehr versierten Dirigenten<br />

Rob.Barmettler ist bei unbedingt straffer Disziplin<br />

eines jeden Bläsers sähig, sich zu einem besten Musikkorps<br />

heraufzuarbeiten, denn seit dem letzten Jahreskonzert<br />

ist eine sprungkaste Entwicklung nach oben zu verzeichnen.<br />

Der lang anhaltende Applaus, die liebenswürdigen Ovationen,<br />

die nicht zuletzt dem Dirigenten und Komponisten der<br />

schicksalsschwangeren Rhapsodie galten, bewies, daß das anwesende<br />

Konzertpublikum die Darbietung sehr zu schätzen<br />

wußte. Und dies war eine sehr verdiente Anerkennung.<br />

Tarnen. Volkshochschule. Auch der Vortrag über das vielverleumdete<br />

Spanien, von Dr. James Schwarzenb<br />

a ch von Zürich, mit großer Sachkenntnis und Liebe gehalten,<br />

war ein voller Erfolg. Trotz maximaler Verlockung<br />

durch Veranstaltungen aller Art ließen sich die Bildungsbeflissenen<br />

und die Wissensdurstigen nicht abhalten, diese einzigartige<br />

Gelegenheit zur Orientierung über Fragen, die uns<br />

alle angehen, zunutze zu machen. Und alle kamen ans die Rechnung.<br />

Wurde uns im Vortrag über den Panslavismus ein<br />

Blick hinter den eisernen Vorhang gewährt, so konnten wir<br />

diesmal einen Blick hinter die Kulissen europäischer Kabinette<br />

und ihrer unfairen Machenschaften einem ausgesprochenen<br />

katholischen Land gegenüber tun und viele Dinge, die aus<br />

Zeitungsnachrichten neutral und harmlos scheinen, im richtigen<br />

Lichte sehen. Dem vorzüglichen Redner Dank! — Der<br />

nächste Vortrag behandelt (mit Lichtbildern!) unsern südlichen<br />

Nachbarn I t a l i e n, und* bildet einen schönen Auftakt fürs<br />

Heilige Jahr, das gewiß nicht wenige der Zuhörer und Zu-<br />

Hörerinnen über die Alpen ins Land der Sehnsucht führen<br />

wird.<br />

Kerns. Die Theatergesellschaft Kerns Hat beschlossen in<br />

der kommenden Theatersaison das Tellenspiel von Andreas<br />

Zimmermann: „Der Adlerjäger von Uri" aus die Bühne zu<br />

bringen.<br />

Kerns. * Unsere Gemeinde hält 14tägige Mission. Die<br />

Vorträge, die von den hochwürdigen Patres Helmle, Knecht<br />

und Vogt, Redemptoristen aus Baden, gegeben werden, sind<br />

erfreulich gut besucht. Zwischen den eindruckstiesen Predigten<br />

der hochwürdigen Patres werden spezielle Andachten gehalten,<br />

Muttergottesandachten und Sühneandachten und letzte Woche<br />

eine erhebende Feier für die Toten der Gemeinde.<br />

Möge die Mission noch recht viele bleibende Gnaden in<br />

die Gemeinde vermitteln.<br />

Sächseln. Zur Abklärung. (Korr.) Die gerichtliche Beurteilung<br />

der Schuldfrage beim Bahnunglück von Sächseln<br />

beschäftigt den Gerechtigkeitssinn des Volkes in hohem Maße.<br />

Gerade weil bisher die Brüniglinie vor schweren Unsäflen<br />

bewahrt geblieben ist, ist das Mitleid mit dem betroffenen<br />

Stationsbeamten groß, der im dienstlichen Gehorsamseifer<br />

glaubte, das Telephon abhören zu müssen. In der bisherigen<br />

Diskussion ist aber ein Punkt ungeachtet geblieben. Am 8. November<br />

machte eine Agenturmeldung die Runde vom Bauvorhaben<br />

der SBB im'Jahre 1950. Der Voranschlag der<br />

Baurechnung von 136,8 Millionen Franken verzeichnet auch<br />

Kredite für den Ausban von Linien und Streckenanlagen, so<br />

u. a. für Streckenblocks auf der Linie Alpnach-Stad-Lungern<br />

im Betrage von Fr. 253000.—<br />

Die Streckenblocks sind Apparate, die die Zugsfahrten auf<br />

der Strecke gegen die Gefahr nachfolgender oder gegeneinan-<br />

Herfahrender Züge sichern. Der Streckenblock legt die räumliche<br />

Zugsfolge fest. Die Länge der Blockabschnitte bestimmt<br />

die Leistungsfähigkeit der ganzen Strecke. Beim automatischen<br />

Block ändern die Signale ihre Stellung automatisch. Der Beamte<br />

ist hier der Verantwortung enthoben.<br />

Das Fehlen der automatischen Streckenblocks läßt also das<br />

Mißgeschick des jungen Stationsbeamten in Sächseln in einem<br />

milderen Lichte erscheinen.<br />

Alpnach. Am letzten Mittwochabend versammelten sich die<br />

Mitglieder der B e r g s r e u n d e Alpnach, die seit der Grünidung<br />

zu einer ansehnlichen Bergfamilie angewachsen sind,<br />

im schönen Schlüsselsaal zur diesjährigen Generalversammlung.<br />

Unter den üblichen Traktanden gab Präsident Walter<br />

Steiner den Tätigkeitsbericht ab. Im Sommer und Wjnter<br />

wurden wieder eine große Anzahl von gemeinsamen kameradschaftspflegenden<br />

Touren auf die Maienalp, den Pilatus, nach<br />

Wiesenberg-Gummen, Frutt-Tannalp, ins Bannalpgebiet und<br />

Urirotstock und schließlich mit 45 Teilnehmern der unvergeßliche<br />

Klub-Ausslug nach Schwägalp-Säntis durchgeführt. Von<br />

seiner großen Arbeit wünschte nun Präsident Steiner<br />

Walter nach fünfjähriger Tätigkeit entlastet zu werden. An<br />

seine Stelle wurde einhellig Freund Wallimann Niklaus,<br />

Elektriker, gewählt. Zwei neue tüchtige Hüttenwarte fand<br />

man in den Freunden Niederberger Paul und Häcki Norbert.<br />

• Die beliebten Schülerskirennen sollen auch dieses Jahr wieder<br />

zur Austragung kommen. Zum Präsidenten des Komitees<br />

wurde H. H. Kapan Frei, selbst ein eifriger Skifahrer und<br />

Bergfreund, bestellt. Der sehnliche Wunsch aller Bergfreunde<br />

ist seit langem die neue, eigene Klubhütte. Alle Pendenten<br />

Fragen der Finanzierung, des Erstellungsortes usw. soll die<br />

Hüttenbaukommission noch dieses Vereinsjahr abklären. Mit<br />

einigen gemütlichen Stunden rutschte man ins neue Vereinsjähr<br />

über, das den 70 Mitgliedern wiederum zahlreiche Stunden<br />

wohltuendster Entspannung und Erholung von der taglichen<br />

Arbeit in Gottes freier Alpennatur bringen möge. *<br />

Alpnach. Totentafel. Einer alten Mutter stilles Flehen,<br />

wartend auf den guten Tod, fand Evhörung beim lieben Gott.<br />

So durfte am 14. November nach geduldig ertragenem Leiden<br />

Frau Witwe Marie von Atzigen-Müller, Grund,<br />

ehemals Mettlachen, den eigenen Willen mit dem Willen des<br />

Vaters, dem sie immer treu gedient hat, vereinen. Gottverbundenheit<br />

und Vertrauen waren der guten Mutter Stütze<br />

in allen Lebenslagen. Ein langes Leben war ihr befchieden<br />

mit ihren 91 Jahren. Arbeit, Mühen und Sorgen trug sie<br />

in selbstloser Hingabe und Opferbereitschaft für die Familie.<br />

Zehn Kindern schenkte sie das Leben, wovon zwei ihr im<br />

Tode voraus gingen, wie auch ihr Gatte, im Jahre 1928.<br />

Trotz der großen Familie scheute die Dahingeschiedene die<br />

Opfer nicht, noch vom Schicksal getroffene Pflegekinder aufzuziehen.<br />

Die einsamer und mühseliger werdenden Tage der<br />

alternden Mutter waren ausgefüllt mit Beten und deshalb<br />

war ihr Sterben so verklärt. Der Herr gebe ihr den verdienten<br />

Lohn, den ewigen Frieden.<br />

Alpnach. •{• Frau Marie Winkler-Leu. b. Unsere Gemeinde<br />

ist um eine markante Persönlichkeit ärmer geworden: Frau<br />

M a r i e W i n k l e r - L e u ist von uns gegangen. Vor Wochen<br />

hörte man mit Bangen, daß man sie von einem Schlag<br />

getroffen in ihrem „Heimgärtli" angetroffen habe, was damals<br />

ihre Ueberführung ins Kantonsspital nach Luzern nötig<br />

machte. Mit der Kunde, daß sie, die ganz mit uns Alpnachern<br />

lebte und wirkte, nicht wenigstens im Tode zu uns zurückkehrte,<br />

gesellte sich zum Bangen und die leise Wehmut aller, die ihr<br />

gerne das letzte Geleite gegeben hätten. Die christkatholische<br />

Gemeinde von Luzern, der die Verstorbene sich von Jugend<br />

auf verbunden fühlte, bereitete ihr am vergangenen düstern<br />

Spätherbstsamstag in der Christuskirche und der Abdankungshalle<br />

eine erhebende Abschiedsfeier.<br />

Frau Marie Winker-Leu war geboren am 10. Januar<br />

1875 als einzige Tochter des Ingenieurs Burkart Leu-Göldlin.<br />

Ihre sonnigen 'Jugendtage verlebte sie in Luzern. Im<br />

Jahre 1903 mit Ingenieur Walter Winkler verehelicht, solgte<br />

sie ihrem Gatten nach Alpnach-Stad, der dort die Nochfolge<br />

seines Bruders als Direktor der Pilatusbahn antrat.<br />

Frau Dir. Winkler war eine interessante Persönlichkeit,<br />

alles an ihr schien bis ins hohe Alter ererbtes, übersprudelndes<br />

Temperament zu sein. Diese lebendige, geistreiche Frau<br />

hatte eine seelische Kraft, die ihre ganze Umgebung beeinflußte.<br />

Ihr Wort und ihr frisches Lachen packten derart, daß man<br />

unwillkürlich in den Bann ihres Gedankenkreises hineinkam.<br />

Dann aber staunte man über ihre Weitsicht und Großzügigfeit,<br />

über ihr treffendes Urteil und hauptsächlich über ihre<br />

Liebe zu Land und Leuten.<br />

Nicht umsonst wählte das ehemalige Stadtkind unser<br />

schlichtes <strong>Obwaldner</strong>land zur Heimat. Sie selber hatte etwas<br />

ländlich-markiges in ihrer ganzen Art. Sie liebte besonders<br />

Alpnach, wo sie sich nach dem Hinschied von Direktor Walter<br />

Winkler auch das schmucke, kleine Haus bauen ließ, das<br />

so gut zu ihr paßte, und das nun leider verwaist da steht.<br />

Dort lebte sie mit ihren 4 Kindern, dort ,chaffte sie ihre Dramen<br />

und dort pulsierte das theatralische, literarische und gesellschastliche<br />

Leben von Alpnach. Die kleine aber allseits beliebte<br />

Frau Direktor war eine Größe in der Gemeinde und<br />

tat ungemein viel zu ihrem Wohl.<br />

Dann kameü die alten Tage, wo die Kmder ausflogen und<br />

sie allein in ihrem Häuschen blieb. Aber einsam war diese<br />

Frau nie. Sie hatte die Verbindung mit ihren Kindern und<br />

Großkindern, sie hatte auch ihre Freunde und ihre Bücher.<br />

Ihr Geist blieb frisch, nnd ebenso ihre Hilfsbereitschaft.<br />

Und als das letzte Leiden kam, zeigte Frau Winkler wiederum<br />

ihre seeliche Kraft, und so schaute sie furchtlos dem<br />

Tod entgegen, der sie erntete als eine reife, wertvolle Frucht.<br />

Das literarische Erbe, das uns Frau Winkler hinterläßt,<br />

ist bedeutend. Die erste Beachtung in der Gemeinde fand sie<br />

mit ihren Fest spie len, an den zwei ersten kantonalen<br />

Musiktagen in Alpnach im Jahre 1922 und 1936 und an den<br />

zwei innerschweizerischen Schwing- und Aelplersesten in Alpnach<br />

im Jahre 1934 und 1941. Man hat es der Heimgegangenen<br />

nicht vergessen, mit welcher Geschicklichkeit sie jeweils<br />

die Festspiele inszenierte, wie sie keine Mühe scheute und bis<br />

ins letzte Heimet der Gemeinde lief, um den passenden bärtigen<br />

Mann für diese oder jene Figur im Festzug sich auszusuchen.<br />

Auf ihr dramatisches Talent wurden die Alpnacher<br />

ebenfalls früh aufmerksam. Im Schweizerischen Dramatischen<br />

Wegweiser sind von ihr das sünsaktige Schauspiel „1874",<br />

ein Stück aus den Tagen vor Ausbruch des Sonderbundskrieges,<br />

und das Dialektstück „Hei gfunde" aufgenommen. Letzteres<br />

wie auch die Dialektkomödie „Dr Schuemacher" brachte<br />

sie im Musiktheater in Alpnach verschiedentlich aus die Bühne,<br />

wobei sie selbst auch eine minuziöse Regie führte. Zu erwähnen<br />

sind ferner ihre Bühnenspiele „De Brütigam" und<br />

„Die von Heidegg". Mit Begeisterung sprach sie zum Schrei-<br />

Senden von ihrem Tellenspiel „Dr Eidgenoß", in dem sie Teils<br />

Befreiungstat anders als Schiller deutet, besprach auch zur<br />

Zeit der Entstehung die bisher nnveröffentliche» Manuskripte<br />

„Gritli im Landdienst", ein Trachtenstück, nnd „Die Landstreicher",<br />

eine witzige Komödie in Versen. Ihr letztes Werk,<br />

das Zeugnis ihrer tiefen Frömmigkeit, ihr Bruderklausenspiel<br />

„Der Richter", hätte sie gerne durch die Heimatschutzbühne<br />

Alpnach vor die Öffentlichkeit bringen lassen. Die<br />

Divergenz einzelner religiöser Anschauungen ihres Glaubens<br />

mit dem unsern, wie z. B. ihre Deutung des Wunderfastens,<br />

gestatteten die Erfüllung ihres Wunsches nicht. Wenn man<br />

andere theologische Weisheiten dieses Werkes liest, wie „.. Begriffner<br />

Gott könnt üs nit Herrgott sin," so möchte man dem<br />

Schauspiel in purgierter Form eine baldige Uraufführung<br />

im Bruderklausenland aufrichtig gönnen.<br />

Die mit reichen Talenten begabte Frau Winkler ist mit<br />

doppelten dazuerworbenen heimgegangen. Der Herr wird sie<br />

dafür belohnen. Das Andenken an diese gute Frau aber müßte<br />

und würde in Alpnach über die Gruft in Luzern weiterleben,<br />

auch wenn sie nichts Gedrucktes hinterlassen hätte!<br />

Giswil. (Korr.) Wie ein letztes Freudenecho aus Bergeshöhen<br />

verklang in unserem heimatlichen Tale die A elplerk<br />

i l b i. Was diese schöne Tradition in gediegener Art kränzte,<br />

war wohl das bescheidene Bruderschaftsjubiläum<br />

der Aelplergesellschaft. Der hochfeierliche Festgottesdienst schuf<br />

dem Aelplerfonntag den weihevollen Rahmen. „Aelplerfreud<br />

und Aelplerglück", war die lebendige Sprache, die der hochwürdige<br />

Ehrenprediger Pfarrhelfer I. Wallimann in die<br />

Aelplerherzen reden lies.<br />

Die weltlichen Freuden des Montags lies die Alpler im<br />

Hotel Bahnhof hochleben. War es nicht ein beschauliches Familienfest,<br />

die Aelpler mit ihrem treubesorgtem Vater, seinen<br />

Vorgängern und noch gar dem ehemaligen Arner, den<br />

es beruflich auf andere Gebiete lenkte, nun aber redlich den<br />

Grad eines Majors bekleidet, beisammen zu sehen? Geistlichkeit<br />

und Gemeinderäte, ja alles, was die Aelplerkilbi ihnen<br />

Freude bereitete war dabei. Und was „Hudee und Läsima"<br />

einander für Bosheiten angedichtet, ging doch alles übers<br />

Bohnenlied. Sie verdienten reichen Beifall für die ulkigen<br />

Kässprüche. Und die beliebte Ländlerkapelle „Alpeglöggli"<br />

hat die Aelpler nicht enttäuscht. Sogar die brävsten zwei<br />

Meitschi haben den einfachen Damian wohl mögen. Es waren<br />

Freuden in Ehren. Nur zu rasch rückten die Urzeiger dem<br />

Morgen zu, wo die Aelpler zufrieden über ein schönes Familienfest<br />

sich wieder in den pflichtenreichen Alltag gelenkt<br />

haben. Einmal im Jahr Aelplerkilbi, dann zufrieden sein,<br />

ist des Aelplers schönste Genügsamkeit und liebevolle Erinnerung.<br />

Lungern. Am frühen Dienstagmorgen verschied hier unerwartet<br />

rasch Gemeindeweibel Johann F n r r e r in seinem<br />

66. Altersjahre. Im Jahre 1941 wurde er in den Einwohnergemeinderat<br />

und Bürgergemeinderat gewählt und bekleidete<br />

.zuletzt mit Umsicht das Amt des Gemeindevizepräsidenten.<br />

Seiner Seele den Frieden des Herrn, den trauernden Angehörigen<br />

unsere aufrichtige Anteilnahme.<br />

S T R Ü M P F E<br />

aus Seide und Kunstseide<br />

sollten jeden Tag gewaschen<br />

werden, denn Schweiss und<br />

Staub schaden den Geweben.<br />

Langsam trocknen lassen,<br />

nicht an der Sonne und<br />

nicht über dem Heizkörper.<br />

m<br />

Ein Sunlight Produkt<br />

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i f ür alle feine Wäsche<br />


Lungern. (M.tg.) Der Mannerchor Lungern beschloß in<br />

in der kommenden Theatersaison das Bolksstück Der SckmK<br />

^ Moor", von „Brühwiler", aufzuführen.<br />

^ ^<br />

K a n t o n e<br />

Schwyz. Freundliche Nachbarschaft. Wir lesen in den<br />

„Schwyzer Nachrichten":<br />

„Der evangelische Äirchenchor Brunnen führte am Tonntag<br />

einen netten Äbend durch mit dem Amecke, die finanziellen<br />

Mittel zu beschaffen für Erweiterung des Kirchengeläutes<br />

Herr Pfarrer Leutwyler gab der Freude über das fchöne Verhältnis<br />

der beiden Konfessionen in der Gemeinde Jngenbohl<br />

Ausdruck und betonte, daß man inskünftig gedenke, ähnlich<br />

wie in Brunnen die Glocken läuten zu lassen, wenn ein katholischer<br />

Mitbürger zum Friedhof geleitet wird."<br />

So ist es gut. So müssen wir das Verbindende suchen nnd<br />

versuchen, zusammen im Frieden gemeinsame Aufgaben zu<br />

lösen. Dies wird viel eher zum Wohle unserer Heimat sein<br />

und der Kamps der Christen untereinander, gerade heute in<br />

einer Zeit, die gebieterisch verlangt, daß wir zusammenstehen,<br />

um das Christentum, um die christliche Kultur zu<br />

verteidigen.<br />

- Luzern. Keine Steuerreduktion in Luzern. Su. Nachdem<br />

seit 17 Jahren zum ersten Mal die letztjährige Rechnung der<br />

Stadt befriedigend und auch das Budget für 1950 ausgeglichen<br />

ist, beantragte die freisinnige Fraktion im Großen Stadt,<br />

rat eine Steuerreduktion um ein Zwanzigstel. Konservative,<br />

Sozialisten, Ehristlichsoziale und Unabhängige pflichteten jeöoch<br />

dem Finanzdirektor bei; dieser verglich die städtischen<br />

Finanzen mit einem Ertrinkenden, dem es endlich gelungen<br />

sei, den Kopf über Wasser zu halten. Nun gönne man diesem<br />

Geplagten aber die Lust nicht und wolle ihn wieder unter<br />

Wasser drücken. Mit ganz knapper Mehrheit, mit 18 gegen 16<br />

Stimmen, wurde also das Budget angenommen und der von<br />

den Freisinnigen unterstützte jungliberale Antrag auf Herab-<br />

-setzung des Steuerfußes verworfen.<br />

St. Gallen. Für den wirtschaftlichen Familienschutz, n.<br />

In einer sehr gut besuchten, von den Christlichsozialen einberufenen<br />

Volksversammlung in St. Gallen beantwortete Dr.<br />

E. Mugglin, Luzern, am Mittwochabend die Frage: „Wie<br />

sorgen wir für den wirtschaftlichen Schutz der Familie?" Er<br />

äußerte sich zuerst über die Notwendigkeit eines aktiven Familienschutzes<br />

und erwähnte die bereits erreichten Resultate<br />

im Wohnungsbau, in der Steuerpolitik, in der Sozialversicherung<br />

und vor allem in der Errichtung von Familien-<br />

Ausgleichskassen. Dr. Mugglin vertrat dabei die Ansicht, daß<br />

die Kantone die Initiative ergreisen sollten, da der Bund<br />

'sich passiv verhalte. In der regen Diskussion skizzierte u. a.<br />

Landammann P. Müller die Situation und die Postulate des<br />

Familienschutzes im Kanton St. Gallen.<br />

Mit überwiegendem Mehr stimmte die Versammlung einer<br />

Entschließung zu, in der der Meinung Ausdruck gegeben wird,<br />

öaß auch im Kanton St. Gallen der Familienschutz wirksamer<br />

gestaltet werden müsse. Sie verweißt dabei auf die Motion<br />

für die Schaffung von Familienausgleichskassen, die im Großen<br />

Rat eingereicht worden ist und erwartet eine rasche Verwirklichung.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Ueberkleider sind zum Brauchen da. spk. In einer<br />

Kleinen Anfrage Schaller ist kürzlich darauf hingewiesen<br />

worden, daß die Militärüberkleider meist zu spät gefaßt und<br />

zu früh schon wieder abgegeben werden, weshalb angeregt<br />

wurde, die Ueberkleider inskünftig zur persönlichen Ausrüstung<br />

der Unteroffiziere und Soldaten zu erklären. — Das<br />

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würde zu viel kosten, erklärte der Bundesrat in seiner am<br />

Freitag erteilten Antwort. Aber er erinnert gleichzeitig daran,<br />

daß die Zeughäuser die bestimmte Weisung haben, die<br />

Exerzierkleider so frühzeitig abzugeben, daß die Materialfassungsdetachemente<br />

schon die Mobilmachungsarbeiten in diesen<br />

Kleidern durchführen können; auch bei der Demobilmachung<br />

sind die Exerzier- oder Arbeitskleider erst nach der<br />

Beendigung sämtlicher Demobilmachungsarbeiten an das<br />

Korpssammelplatzzeughaus Abzugeben. Wenn dieser Weisung<br />

seitens der Zeughäuser nicht überall nachgelebt wird, will<br />

das' Militärdepartement für die Respektierung dieser Matznähme<br />

sorgen.<br />

Bravo Militärdepartement! Es schadet nichts, wenn Du<br />

,den Feldweibeln und Material-Uof., samt den selbstherrlichen<br />

Zeughausgewaltigen, die wie die Hühner auf ihrer Ware<br />

.hocken, einmal etwas, den Marsch blasen willst. Viele dieser<br />

Leute haben nämlich ganz vergessen, daß das teure Material<br />

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Durch Gottes unerforfchlichen Ratschluß wurde mein lieber Gatte,<br />

unser treubesorgter Vater, Schwiegersohn, Schwiegervater, Großvater,<br />

Bruder, Schwager und Onkel 593<br />

J o h a n n F v r r e r - G a f s e r<br />

Vizepräsident und Gemeindcweibel<br />

nach kurzer, schwerer Krankheit, in die Ewigkeit heimberufen. Er<br />

starb heute morgen früh, versehen mit den hl. Sterbesakramenten,<br />

im 66. Altersjahr.<br />

Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken und ihm<br />

ein treues'Andenken zu bewahren.<br />

Lungern, den 22. November <strong>1949</strong>.<br />

In tiefer Trauer: ,<br />

Marie Fnrrer-Gafser, Gattin<br />

Marie und Meinrad Burch-Furrer und Kinder, Wileu, Sarnen<br />

Hans Furrer<br />

Josef und Anny Furrer-Küchler und Kind<br />

Alois Furrer und Braut<br />

Anna Furrer, Margrith Furrer<br />

Emma Furrer, Franz Furrer<br />

und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Freitag, den 25 November 8,30 Uhr<br />

Siebenter: Montag, den 28. November, 8.15 Uhr.<br />

50 cm breit<br />

22 cm hoch<br />

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tiefster Trauer machen wir allen Verwandten und Bekannten<br />

ger, Onkel und Großonkel<br />

J ü n g l i n g Josef V e r w e r t<br />

Obstalden<br />

ihm ein treues Andenken zu bewahren.<br />

S ch w e n d i, den 21. November <strong>1949</strong>,<br />

^ n tiefer Trauer:<br />

Christina und Franz Burch-Berwert und Familie<br />

Hermina Verwert<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 24. November, 7.45 Uhr,<br />

S i e"b e?t?7: Dienstag, den 29. November, morgens 8 Uhr,<br />

Post^utkverbindung ab Station Sarnen 6.55 Uhr.<br />

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zum Brauchen da ist. Wenn es nach ihnen ginge, würde über<br />

Haupt nichts herausgegeben, denn dann erst sind sie ganz<br />

sicher, daß auch die Kontrollen stimmen.<br />

Bundesrat Kobelt zur Munitionsverschwendung.<br />

spk. Die sozialdemokratische „Freie Jnnerschweiz" hatte<br />

am 5. November kritisiert, daß auf Veranlassung von Bundesrat<br />

Kobelt bei einem Manöverbesuch „Soldaten wegen<br />

Lappalien in die Kiste flogen". In der Ausgabe vom 12.<br />

November erfährt man nun, worum es sich handelte: um<br />

das sinnlose Abfeuern der noch übriggebliebenen Patronen<br />

nach Uebungsabbruch. Bundesrat Kobelt, der zufällig Zeuge<br />

dieser sinnlosen Munitionsverschleuderung war, ließ dies dem<br />

Kommandanten der 8. Division zur Kenntnis bringen zu<br />

gutscheinender Erledigung.<br />

Nun weiß man, wie sehr die Sozialdemokratie auf Sparsamkeit<br />

bei den Militärausgaben drängt und wie ihr Parteitag<br />

beschlossen -hat, nur einem Budget von 400 Millionen<br />

Militärausgaben zuzustimmen. Wer aber glaubt Bundesrat<br />

Kobelt werde dafür gelobt, daß er jeder Verschwendung, auch<br />

in kleinstem Maße, steuern will, der sieht sich bitter getäuscht.<br />

Die „Freie Jnnerschweiz" hat viel mehr volles Verständnis<br />

dafür, „daß auch die Soldaten gerne Manöveriis' treiben"<br />

und daß sie „bei Manöverabschluß noch einige Käpseli aus<br />

der Flinte jagen". Wenn unsoldatisches Verhalten und ausgesprochene<br />

Disziplinlosigkeiten in der Presse derart viel Verständnis<br />

finden, dann muß man sich nicht wundern, daß solche<br />

Fälle nicht auszurotten sind und daß es so schwer hält,<br />

die Soldaten zu größerer Sorgfalt gegenüber dem anvertrauten<br />

Material zu erziehen.<br />

Schweizer Militärmission nach Indien.<br />

Das Eidg. Militärdepartement teilt mit:<br />

Auf Einladung der indischen Regierung werden sich demnächst<br />

drei Offiziere unserer Armee nach Indien begeben.<br />

Oberstdivisionär B r n n n e r, Unterstabschef Front, wird<br />

anläßlich eines kurzen Aufenthaltes in verschiedenen Städten<br />

Indiens mehrere militärische Vorträge halten. Major i. G.<br />

G a l l u s e r, Jnstruktionsoffizier der Infanterie, und Oblt.<br />

Zurbriggen, Bergführer und Skilehrer aus Saas-Fee,<br />

werden in einer neu zu errichtenden Gebirgsausbildungsschule<br />

im Kaschmirgebiet Unterricht in der Gebirgsausbildnng<br />

erteilen. Der Aufenthalt für diese beiden Offiziere ist<br />

auf drei Monate vorgesehen. Die Reise-- und Unterhaltskosten<br />

der drei Offiziere werden von der indischen Regierung<br />

übernommen.<br />

A m<br />

Banernftübli<br />

Bauernwallsahrt nach Rom im Heiligen Jahr.<br />

In Verbindung mit dem Schweizerischen Katholischen<br />

Volksverein wird der Schweizerische Katholische Bauernverein<br />

1950 — im Heiligen Jahr — eine Bauernwallfahrt nach<br />

Rom durchführen. Um möglichst weiten bäuerlichen Kreisen<br />

—' Männern und Frauen — die Teilnahme zu ermöglichen<br />

findet diese in der Zeit zwischen dem 26. Februar und 7.<br />

März statt —• bevor die Frühlingsarbeiten einsetzen, aber in<br />

der Zeit des herrlichen Vorfrühlings Roms.<br />

Die nähern Angaben über die Organisation der Wallfahrt<br />

werden nächstens bekannt gegeben. Schon heute werden<br />

Interessenten^ ,an- dieser Rom-Mallfahrt aiber ersucht, sich<br />

der Bauernwallfahrt anzuschließen. Interessenten mögen sich<br />

schon jetzt melden an die Präsidenten der kantonalen Bauernbünde<br />

oder an folgende Adresse: Sekretariat der Schweizerischen<br />

Katholischen Bauernvereinigung, Postfach Transit 1210,<br />

Bern.<br />

A u s der Partei<br />

Schweizerische Juugkonseroative und Jungchristlichsoziale.<br />

Unter dem Vorsitz von Bundesobmann Dr. Leo Schür-<br />

Mann, Solothurn, trat die Bundesleitung der Schweizer<br />

Jungkonservativen und Jungchristlichsozialen in Luzern zur<br />

Besprechung der Wintertätigkeit und Vorbereitung des Iahreskongresses<br />

zusammen. Die Hauptversammlung des Winters<br />

ist der Jahreskongreß, der am 26. und 27. November <strong>1949</strong><br />

.in Einsiedeln stattfindet. Neben den statutarischen Geschäften<br />

averden in zwei Themata „Staat und Kirche im heutigen<br />

Europa" (Referent: Prof. Dr. Ludwig Räber, Einsiedeln)<br />

und „Die Schweiz und die internationalen politischen Organisationen"<br />

(Referent: Dr. Carl Doka, Redaktor, Zürich)<br />

behandelt. In der Aussprache wird die innenpolitische Lage<br />

der Schweiz besprochen. Dazu sind alle Jungkonservativen und<br />

Jungchristlichsozialen eingeladen!<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 24. November<br />

11.45 Ein argentinisches Orchesterwerk. 12.40 Unterhaltungs-<br />

-konzert C. Dumont. 13.15 Neuaufnahmen. 14.00 Notiers und<br />

probiers. 14.15 Die tönende Leinwand. 16.00 Das kulturelle<br />

Italien von heute. 16.30 Radio-Kammermusik-Vereinigung.<br />

17.05 Tanzmusik. 17.30 Jugendstunde. 18.10 Die Eisblume,<br />

,18.20 C. Dumont. 18.40 Sendung für die Radiokameraden.<br />

19.15 Alltagsberichte. 20.00 Schuß im Nebel, Hörspiel. 21.05<br />

Studioorchester. 22.05 Schweizer Lyrik.<br />

Freitag, 25. November<br />

11.45 Leichte Schweizer Musik. 12.40 Studioorchester.<br />

1^.25 Orchestrina Radiosa. 14.00 Die halbe Stunde der Frau.<br />

15.20 Schulfunk. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 17.30<br />

Bastelstunde für die Größeren. 18.00 Volkstümliches Konzert.<br />

18.30 Aus dem Notizbuch des Reporters. 18.50 Piste<br />

und Stadion. 19.00 Schallplatten. 19.10 Weltchronik. 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 Glocken der Heimat, anschließend Platten.<br />

20.15 Am runden Tisch, Diskussion. 21.00 Stadtmusik<br />

Winterthur. 21.35 Das literarische Bulletin. 22.95 Orgelkonzert.<br />

Samstag, 25. November<br />

11.30 Sinfonische Unterhaltungsmusik. 12.40 Schallplatten-Revue.<br />

13.15 Die Woche im Bundeshaus. 13.45 Ländlerweisen.<br />

14.00 -Schlagzeilen — Schlaglichter. 14.15 Jodeldnette.<br />

14.45 Mit dem Lebensmittelinspektor über Land, Re-<br />

Portage. 15.15 Violin-Rezital. 15.30 Lieder von Richard<br />

Trunk. 15.45 Rheumatismus — eine Volkskrankheit. 16.00<br />

Unterhaltung auf zwei Klavieren. 16.30 Aus Monteverdis<br />

Meisterwerken. 17.30 Gespräch mit einem Brasilienschweizer.<br />

18.00 Kammerorchester. 18.45 Das soziale Weltgesicht, Rundschau.<br />

20.20 Chansons und Schlager. 21.00 Der Wettbewerb<br />

des Monats. 21.30 Olga Fröhlich — ahoi.<br />

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Sarnen / Samstag, den 26. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 94 — 1. Blatt<br />

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„Schön, Herr, ich will sehen, was ich tun kann." Dainit<br />

ging er fort.<br />

Der Gouverneur hatte die Tür kaum geschlossen, als sie<br />

von außen leise wieder geöffnet wurde. Harry kam, bleich,<br />

aufgeregt, verstört. „Exzellenz, ... Schwester!" rief er mit<br />

erdrücktem Schluchzen. „Sie haben den Vater in Ketten gelegt.<br />

Und die Offiziere. Den Doktor haben sie in der Apotheke<br />

eingesperrt. Und nun sind sie beim Funker und wollen<br />

ein Kriegsschiff herbeirufen. Ist das nicht furchtbar?"<br />

„Wie kommt es, daß du frei herumlaufen kannst?" fragte<br />

der Gouverneur.<br />

„Es scheint, sie haben mich vergessen. Ich habe lange geschlafen<br />

nach der Medizin, die mir der Doktor gestern gab.<br />

Nachher habe ich sie belauscht. Mein Fenster steht offen. Sie<br />

waren auf Deck. Ich weiß schon lange, daß Sie hier sind,<br />

aber ich konnte nicht kommen. Erst als Sie die Wache fortschickten...<br />

ich wartete schon eine ganze Weile auf diese günstige<br />

Gelegenheit."<br />

„Und nun bleibst Du bei uns, nicht wahr?" sagte Beata.


O b w a l d e n<br />

Zum eidgenössischen Beamtengesetz! (Eing.) Der Propagandatanz<br />

für und gegen das neue Beamtengesetz ist losgegangen.<br />

Hüben und. drüben wird nebst sachlichen Argumenten<br />

auch in Schwarzmalerei gemacht. Wie schon bei mancher<br />

Erdgenössischen Abstimmung versucht man dem Bürger weiszumachen,<br />

daß wenn ein Gesetz, je nachdem von welcher Seite<br />

es befürwortet ober abgelehnt wird, nicht angenommen oder<br />

angenommen wird, unsere 'sechshundertjährige Eidgenossenschast<br />

unterzugehen drohe. Und siehe, die Schweiz besteht bis<br />

heute immer noch! Dies wird auch der Fall sein beim Eidgenössischen<br />

Beamtengesetz, ob es nun verworfen oder angenommen<br />

wird.<br />

Bisher habe ich noch in keiner Für- oder Gegenpropaganda<br />

die einzig richtige Empfehlung gehört welche darin besteht,<br />

daß man dem Stimmbürger empfiehlt das Gesetz selber<br />

zu studieren. Der Gesetzesentwurf wurde jedem stimmfähigen<br />

Bürger in den letzten Tagen zugestellt und ist er<br />

somit in der Lage, ihn selbst im Wortlaut zu lesen und zu<br />

studieren. Wir muten auch unsern oft als rückständig bezeichneten<br />

<strong>Obwaldner</strong> Stimmbürgern die Urteilskraft zu, sich<br />

selbst ein Urteil über das neue Beamtengesetz machen zu<br />

können, eben unter der Voraussetzung daß er das Gesetz studiert.<br />

Ich stelle keinen Antrag sondern bin überzeugt, daß,<br />

wenn das neue Beamtengesetz vom Stimmbürger wirklich<br />

studiert wird, auch ein folgerichtiges Abstimmungsresultat<br />

herauskommt.<br />

Etwas von der Abstimmung. (Eing.) Seit 1939 (Kriegsbeginn)<br />

sind die Lebenshaltungskosten immer gestiegen, zum<br />

Teil sprunghaft in die Höhe gegangen. Das Bundespersonal<br />

kann nicht wie andere Arbeiter sagen: „Ich muß mehr Lohn<br />

haben, davon kann ich nicht mehr leben."<br />

Das jetzt gültige Besoldungsgesetz stammt aus dem Jahre<br />

1927 und da man ein Gesetz mit allem Drum und Dran nicht<br />

von heute auf morgen ändern kann, wurden je nach der<br />

Entwicklung, dem Personal vom Parlament Teuerungszulagen<br />

gewährt. Um diesem gesetzlosen Zustand ein Ende zu<br />

bereiten, wurde diese dauernde Ordnung, das Beamtengesetz<br />

geschaffen. Die jetzigen Löhne, samt Teuerungszulagen, wurden<br />

nun zu 90% im neuen Gesetz verankert, 10% werden<br />

noch als Teuerungszulagen belassen, .da man nicht weiß,<br />

ob die Lebenskosten sinken oder stabil bleiben.<br />

Wenn man die Vorlage studiert, werden einzelne hohe<br />

Ansätze auffallen, solche gibt es aber ganz wenige und denen<br />

solche Saläre bezahlt werden müssen, von denen wird<br />

etwas verlangt, solche Ausgelesenen müssen vielleicht eine<br />

noch einträglichere Existenz aufgeben.<br />

Aber auch vom mittleren und unteren Personal wird<br />

etwas verlangt. Seinen es Post- oder Eisenbahn-Beamte,<br />

Briefträger, Weichenwärter, sie alle besorgen gewissenhaft und<br />

treu ihre Obliegenheiten,da gibt es keine Schlamperei. Das<br />

Personal in den Städten wohnt heute in teuren Mietwohnungen,<br />

aber auch auf dem Lande sind die Mieten gestiegen. Beim<br />

Steuern kann man ihnen jeden Rappen ausrechnen.<br />

Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gönnen wir dem<br />

eidg. Personal eine einigermassen sorgenfreie Existenz, nach<br />

dem Grundsatz: „Leben und leben lassen." Und stimmen Ja!<br />

Die Schulzahnpflege im Kanton Obwalden. (Korr.) Am<br />

14. März 1946 hat der Kantonsrat eine Verordnung über die<br />

Schulzahnpflege erlassen, wonach alle Primarschüler und<br />

-Schülerinnen verpflichtet werden, sich einer periodischen Unterfuchung<br />

ihrer Zähne zu unterziehen.<br />

Die in diesem Zusammenhang alljährlich erscheinende Statistik<br />

ergibt ein interessantes Bild über den Stand der Schul-<br />

Zahnpflege, vor allem über ihren Erfolg. Aus der Statistik<br />

geht hervor, daß insgesamt 2429 Kinder mit Befund, das<br />

heißt ihre Zähne wiesen Defekte auf. So ergibt sich das Bild<br />

in den Gemeinden wie folgt:<br />

Sarnen 645 Untersuchungen; 453 mit Befund<br />

Kerns 430 Untersuchungen; 333 mit Befund<br />

Sächseln 252 Untersuchungen; 154 mit Befund<br />

Giswil 326 Untersuchungen; . 256 mit Befund<br />

Lungern 218 Untersuchungen; 153 mit Befund<br />

Alpnach 368 Untersuchungen; 232 mit Befund<br />

Engelberg 199 Untersuchungen; 168 mit Befund<br />

Somit konnten insgesamt nur 680 Kinder ohne Befund<br />

festgestellt werden, unter denen aber auch jene Kinder eingerechnet<br />

werden, die bereits in Zahnbehandlung waren, aber<br />

keine defekten Zähne mehr auswiesen.<br />

Diese Feststellungen sind irgendwie beachtenswert, denn<br />

sie zeigen, daß es um den Gesundheitszustand der Zähne bei<br />

unsern Kindern nicht besonders gut gestellt ist, womit aber<br />

auch die übrige Gesundheit eines Kindes in Mitleidenschaft<br />

gezogen wird.<br />

Unverständlich in irgend welcher Beziehung ist die Tatfache,<br />

daß die Eltern von insgesamt 811 Kindern eine Be-<br />

Handlung abgelehnt haben. Diese Ablehnung mag auch anf<br />

finanzielle Gründe zurückzuführen sein. Immerhin hat die<br />

ganze Schulzahnpflege einen großen Teil ihres Zweckes verfehlt,<br />

wenn es bloß bei der Untersuchung bleibt. Es wird<br />

.daher wohl in irgend einer Form zu prüfen sein, ob von Seiten<br />

des Kantons und der Gemeinde etwas unternommen<br />

werden soll um die Schulzahnpflege auch praktisch auszuwerten.<br />

Dies noch um so mehr, nachdem die Kosten für den Kanton<br />

erheblich sind, beträgt doch der Kantonsbeitrag an die<br />

Gemeinden für das abgelaufene Jähr Fr. 1564.50, das heißt<br />

die Hälfte aller Ausgaben, die er gemäß der Verordnung<br />

übernimmt.<br />

Die Schulzahnärzte des Kantons Obwalden tun ihr Bestes<br />

um unsere Jugend vor lästigen Zahnkrankheiten, die oft<br />

der Anfang anderer Uebel sind, zu bewahren. Was noch mangelt<br />

ist die eindringliche Aufklärung bei den Eltern, die gerade<br />

defekten Zähnen keine Beachtung schenken.<br />

Sarnen. Konzert der Feldmusik. In Nr. 93 des „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" beklagt der Einsender den schlechten Besuch<br />

des Konzertes der Feldmusik Sarnen „am letzten Samstagabend".<br />

Wenn hochwertige Darbietungen von Seiten des<br />

Publikums nicht die gebührende Beachtung finden, ist dies<br />

sehr zu bedauern. Anderseits stellt sich die Frage, ob denn<br />

der Samstagabend für die Darbietung eines solchen Konzertes<br />

günstig gewählt sei. Vielleicht ist das Besuchmanko eher<br />

darin begründet, daß eben der Samstagabend kein günstiger<br />

Termin für solche Konzerte ist. Wenn das <strong>Obwaldner</strong> Volk<br />

noch einen gesunden christlichen Sinn aufbringt, daß es den<br />

Samstag Abend als Vorbereitung für den Sonntag nicht zum<br />

Konzertabend werden läßt, ist ihm nur zu gratulieren. Damit<br />

wird die Qualität der Darbietungen der Feldmusik keineswegs<br />

berührt.<br />

Es berührt den Katholiken in der Diaspora eigenartig,<br />

wenn in den Stammlanden sich solche Samstagabend-Anlässe<br />

mehren, während die Glaubensbrüder in der Zerstreuung,<br />

mitten unter Andersgläubigen, denen der Sonntag nicht<br />

die Rolle spielt, wie den Katholiken (leider!),sich mit Treue<br />

zur Kirche an die bischöflichen Weisungen halten und Samstagabend-Beranstaltungen<br />

weder abhalten noch besuchen.<br />

Ein <strong>Obwaldner</strong> in der Diaspora.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Der nächste Vortrag über „Jtalien,<br />

die jüngste Republik im Süden unseres Vaterlandes"<br />

vom kommenden Sonntagabeird im Hotel Metzgern beginnt<br />

ausnahmsweise bereits um 19.45 Uhr. (Mit Lichtbildern). Referent<br />

Dr. L. Krattinger, Zürich.<br />

Sarnen. Prüfungsersolg. Fräulein Ruth Wirz, von<br />

Sarnen, Tochter des Herrn Zahnarzt Hans Wirz, hat an der<br />

Masterman-Smith's School in London das Diplom für englische<br />

Sprache, sowie das Dolmetscherdiplom in Englisch und<br />

Französisch mit Erfolg bestanden. Wir gratulieren der jungen,<br />

strebsamen Tochter.<br />

Schwendi. Samstag, den 19. November fand im Kurhaus<br />

Stalden der letzte Klubhock des Motorfahrerklub Obwalden<br />

statt. Für dieses Jahr wollen wir nun die Tore schließen,<br />

denn dieser gemütliche Abend bleibt uns sicher noch lange in<br />

guter Erinnerung. Unser Präsident Herrn Otto Leibundgut<br />

unterhielt uns ein paar Stunden indem er schöne Farbenlichtbilder<br />

zeigte von seiner Afrikareise. Auch was das ganze Jahr<br />

bei den Ausfahrten geleistet wurde, kam zum Vorschein. Oh,<br />

wie manche süße und liebe Erinnerung erwachte in uns da.<br />

Leider nur allzu schnell verflog die Zeit trotz der Verlängerung.<br />

Der dünngesähte Aufmarsch verstand es gleichwohl den<br />

Abend humorvoll zu gestalten. Wenn auch viele Mitglieder<br />

dem Klube angehören, so ist es zu bedauern, daß immer nur<br />

gewisse Gesichter bei einer Versammlung oder Ausfahrt zu<br />

sehen sind. Der Zusammenhang dürfte besser sein, doch hoffen<br />

wir gerne, daß im kommenden Jahr jeder Klubhock vollzählig<br />

sei. v.<br />

tierte die Musik als erhabene Dienerin des Allmächtigen. So<br />

war die ganze Feier wie aus einem Guß.<br />

Die vielen mühsamen Proben werden durch die schönen<br />

Erfolge bei den Aufführungen wett gemacht. Der Cäcilinverein<br />

Alpnach schreitet denn auch von Erfolg zu Erfolg.<br />

Denken wir nur an die Aufführungen am Radio und an der<br />

Volkshochschule Sarnen. Kirchenwerke von den größten Meistern<br />

der Musikliteratur (wie Mozart, Schubert, Bruckner)<br />

gehören zum ständigen Repertoir dieses Chores. Dem Nachwuchs<br />

wird die nötige Aufmerksamkeit geschenkt und die Sänger<br />

in gemeinsamem Schaffen weitergebildet, so daß es nicht<br />

notwendig ist, zu den Aufführungen allerlei Hilfskräfte herbeizuholen.<br />

Gegen ein verschwindend kleines materielles Entgelt<br />

wird hier erfreulich Positives und Segensreiches geschasfen.<br />

Daher verdient der Alpnacher Kirchenchor alle Anerkennung<br />

und die Unterstützung der ganzen Pfarrei.<br />

Ein Besucher von auswärts.<br />

Alpnach. Akademisches. Herrn cand. med. vet. Werner<br />

K ü n g ist in Zürich für das Wintersemester zum Senior der<br />

akademischen Verbindung Turicia gewählt worden. Gratulamur.<br />

Alpnach. „Heimetärde", dieses besinnliche und doch kreuzfidele<br />

Heimatstück, das die Alpnacher Spieler am vergangenen<br />

Sonntag und Dienstag mit mit noch nie gesehener Lebendigkeit<br />

vor einem dreimal gefüllten Theatersaal uns erleben ließen,<br />

war einer der schönsten bisherigen Erfolge für die Spieler und<br />

den veranstaltenden Verein. Bereits ist an dieser Stelle das<br />

thematische Geschehen der Verweisung des eigenen Buben<br />

durch seinen jähzornigen, geld- und ruhmsüchtigen Vater,<br />

dessen heimwehgeplagten Dienens in der Fremde und der<br />

freudigen Rückkehr nach erfolgtem Gesinnungswandel des Baters<br />

auf dem Krankenlager kurz angedeutet worden. Mathis<br />

Seppi gab die Rolle des reichen und später durch einen Unfall<br />

in seinen Anschauungen geläuterten Waldrütibaucru in<br />

jeder Situation überzeugend, Frau Marie Zumbühl blieb<br />

auch im größten Leid die starke Frau und Mutter. Das vom<br />

reichen Waldrütibauern verachtete, arme Rosli (Küng Anny)<br />

entzückte durch seine Natürlichkeit, Fritz, ihr Schützer und Geliebter<br />

(Wisy Langensand) durch das entschiedene und beHerzte<br />

Auftreten, beide durch ihre guten Stimmen. Der stotternde<br />

Knecht (Kari von Rotz), der Spässemacher mit seiner urgelungenen<br />

Komik, ist äußerlich die köstlichste Figur des Stückes<br />

und allein 2 Franken wert. Ihm hilft zur Steigerung der Siuationskomik<br />

noch Stüdi, die Magd (Frau Marie Jakobcr-<br />

Mathis), derb realistisch, wie sie vom Autor gezeichnet, oft<br />

nicht ohne allzubewußte Karikierung im Ausdruck und Gebahren.<br />

Außer den Nebenrollen, die charakterlich ebenso vorzüglich<br />

gemeißelt sind, gab es da vor allem ein munteres<br />

Trachtenvolk, gab es Volkstänze, Naturjodel und Jodellieder,<br />

von Edwin Durrer treffliche einstudiert.<br />

Eines nur ist schade, daß mit diesen drei Aufführungen die<br />

Spielzeit schon zu Ende sein soll. Jeder Zuschauer würde für<br />

die nächsten Aufführungen zwei weitere hinschicken. Das Lob<br />

für die „Heimetärde" ist allgemein, wie denn auch die Leistuugen<br />

der Rollenträger reichlich mit Beifall und Blumen geehrt<br />

wurden.<br />

(Eing.)<br />

Alpnach. (Mitg.) Da für die Dienstagaufführung des<br />

Theaterstückes „Heimatärde" von Karl Spring viele telephonifche<br />

Vorbestellungen abgewiesen werden mußten, werden<br />

nach Möglichkeit an einem der freien Sonntage im Februar<br />

noch Extra-Aufführungen angesetzt.<br />

Giswil. Christ!. Holz- und Bauarbeiter-Gewerkschaft. Bei<br />

ziemlich gut besetzter Versammlung vom 13. November in der<br />

Krone referierte der Zenralfekretär Karl Schönender ger<br />

von Zürich über das Thema: „Die gegenwärtige Sozial- und<br />

Wirtschaftslage und ihre Auswirkung auf die Arbeiterschaft."<br />

Rückblickend auf die letzten 50 Jahre bestätigt er, daß<br />

heute die Krone der Schöpfung, eben der<br />

Mensch noch nicht alles hat, was ihm auf Grund des Naturrechtes<br />

und des Willens Gottes von Rechts wegen gehört.<br />

Infolge der Industrie ist der Mensch seinem Werk entfremdet<br />

worden. Heute gilt nur Mechanisierung und Nummerierung<br />

im Arbeitsprozeß: das ist der Mensch und sein Wert, und das<br />

ist der Grund der modernen Arbeiterfrage. Durch die päpstlichen<br />

Rundschreiben und die christlichen Gewerkschaften sind<br />

die Wohltaten der neuesten Gesamtarbeitsverträge und die<br />

Familienschutz-Bewegung entstanden. Ob sie im Abflauen der<br />

Hochkonjunktur bestehen bleiben?<br />

Es^ muß alles darangesetzt werden, daß nicht wie anno<br />

1936 die Arbeitslosigkeit mit damals 93 000 Arbeitslosen<br />

auftritt. Heute zählen wir vorläufig nnr 5000. Können die<br />

Schreckgespenster von Inflation und Deflation von unsern<br />

Grenzen ferngehalten werden, dann muß uns nicht bangen.<br />

Wir verlangen, und wollen alles daransetzen, daß die Vollbeschästigung<br />

erhalten bleibe zum Schutze der Familie, der<br />

gesunden Zelle des Staates. Die Preissenkungspolitik, wie<br />

sie von gewissen Quertreibern hergezaubert werden möchte,<br />

„Nein, Schwester, ich gehe gleich. Ich muß sehen, was<br />

die Banditen unternehmen wollen."<br />

„Sie werden dich erwischen und verprügeln," meinte Sir<br />

Bulwer.<br />

„Mich erwischen sie so leicht nicht. Ich kenne das Schiff<br />

besser als sie... Wenn Sie etwas zu essen erhalten, heben Sie<br />

mir, bitte, auch ein wenig aus. Ich habe ja gestern kein Abendbrot<br />

gehabt. Und nun muß ich laufen. Sobald ich Neues weiß,<br />

komme ich wieder."<br />

Noch ehe man ihm etwas erwidern konnte, war er verschwunden.<br />

„Der wird einmal ein tüchtiger Mann," sagte der<br />

Gouverneur bewundernd.<br />

„Die Nachricht ist aber sehr böse," meinte Beata. „Wenn<br />

wir nun von einem Kriegsschiff gepackt werden, was dann?"<br />

„Nicht schlimm, Schwester. Ich denke mir, das wäre sogar<br />

die beste Lösung. Man würde das Schiff durchsuchen, und<br />

wenn man Waffen fände, diese beschlagnahmen. Das wäre<br />

wohl alles. Man muß auch sagen, das wäre kein Unrecht.<br />

Wer im Krieg steht, hat das Recht, sich zu wehren. Aber es<br />

wird-keiner der kriegssührenden Mächte einsallen, dem Personal<br />

oder uns zu nahe zu treten. Das gäbe diplomatische<br />

Verwicklungen. Und die scheut man doch. Viel schlimmer wenn<br />

Alpnach. Kirchliche Cäcilienfeier. (Korr.) Der Cäcilienverein<br />

Alpnach hielt auch dieses Jahr die lobenswerte Tradition<br />

bei, das Cäcilienfest in einer besonderen kirchlichen Feier zu<br />

begehen. Vorwegnehmend darf gesagt werden, daß sich diese<br />

Feier unauffällig in die liturgische Handlung einwob, und<br />

daß die Wiedergabe der Schubertmesse in G sowie des Rheinberger<br />

-Ossertoriums „Salve Regina" und des Vor- und<br />

Schlußspiels der Orgel in keiner Weise den Eindruck eines<br />

pompösen Konzertes aufkommen ließ. Es ist sonst nicht Brauch,<br />

kirchenmusikalische Feiern nachträglich in der Zeitung zu besprechen.<br />

Gleichwohl möchten wir es nicht unterlassen, dem<br />

Cäcilienverein mit ihrem feinfühligen Dirigenten Jost Mäder<br />

und gewandten Organisten Ernst Lüthold den öffentlichen<br />

Dank abzustatten. Was der andächtig Lauschende vernahm —<br />

die Kirche war bis zum letzten Platz besetzt — war kein oberflächliches<br />

routiniertes Gelärm, sondern tief empfundene, auf<br />

Gott gerichtete Musik. Ein Kanzelwort, wie wir es mit dem<br />

vorgebrachten Thema und in solch feiner und allgemein verständlicher<br />

Art noch nie gehört haben, feierte und interpredas<br />

Schiff in den Händen der Meuterer bleibt. Wenn diese<br />

Horde wild wird, ist sie zu allen? fähig." Es schwieg und<br />

überdachte noch einmal die ganze Lage. „Wenn wirklich ein<br />

Kriegsschiff in der Nähe ist," fuhr er dann fort, „nnd die<br />

„Savannah" kapert, bedeutet das für uns nur eine Verzögerung<br />

der Reise um einige Tage. Das hat nichts zu bedeuten.<br />

Wir hätten dann ein kleines Abenteuer, von dem wir noch<br />

lange erzählen können. Aber es kommt alles auf den Funker<br />

an. Wenn der Mann treu zum Kapitän hält, wird er sich<br />

hüten, einen roten Kreuzer anzurufen. Er wird glauben,<br />

damit dem Kapitän einen Gefallen zu tun, und doch tut er<br />

gerade das Gegenteil."<br />

„Die Meuterer werden ihn wohl dazu zwingen," sagte<br />

Beata.<br />

,>Wenn sie es können. Aber ich zweifle daran. Diese Leute<br />

verstehen von der Telegraphie ungefähr soviel wie der Esel<br />

vom Abc. Einen Laien kann man leicht hinters Licht führen."<br />

Der Wachmann kam. Beladen mit allerlei Eßwaren. Die<br />

Kinder liefen ihm lachend entgegen, obgleich ihre letzten Tränen<br />

noch an den Wangen hingen. „Nun, seid ihr mit mir znfrieden,<br />

ihr hungrigen Mäuler, was?" Er lachte dazu. „Wir<br />

sind wirklich keine Barbaren. Doch es ist besser für Sie, wenn<br />

Sie hier bleiben."<br />

„Ich danke Ihnen für Ihre Bemühung," sagte Beata.<br />

„Oh, nichts zu danken. Ich tat es gern. Weiß ja, daß<br />

Hunger weh tut."<br />

„Was hat denn' der Kapitän verbrochen, daß ihm die<br />

Mannschaft so aufsässig ist?" fragte Sir Bulwer.<br />

„Ein Verbrechen hat er eigentlich nicht begangen. Aber<br />

er hat Waffen und Munition an Bord, die für Forrel bestimmt<br />

sind."<br />

„Uns gegenüber behauptet er, das fei nicht der Fall,"<br />

meinte der Gouverneur.<br />

„Stimmt nicht. Herr. Er beruft sich anf die Konoffemente.<br />

Die sind gefälscht. Unsere Leute in der Wgsfenfabrik haben uns<br />

genau Bescheid gegeben."<br />

„Und was wird man jetzt tun?"forschte Sir Bulwer weiter.<br />

„Man wird ihn zwingen, nach Bilbao zu fahren und die<br />

Waffen dort abzuliefern."<br />

„Und wenn er das nicht tut?"<br />

„Er muß einfach. Ich vermute, daß bereits ein Kriegsschiff<br />

unterwegs ist, um die ,Savannah' nnter seinen Schutz<br />

zu nehmen. Und der Kapitän kann Gott danken, wenn das<br />

geschieht.<br />

Fortsetzung folgt.


ist m ihren Folgen ein immenser Schaden für den Arbpit->v<br />

Das Wor e.nes Milchwirtschafters: Znr wenn wir Wa^ i<br />

schaffen, haben wir denPreis in der Hand'" ist ffi<br />

Wort, aber leider das Programm vieler Wirtschafter<br />

Geist und Arbeit schaffen die moderne Technik also muß<br />

dw Hand geehrt werden, die Hand des Arbeiters Me<br />

Sozialpolitik steht und fällt mit der Wirtsckaft^nMi? g«ia<br />

nützen alle Gesetze für den «x6eito,1£SÄ?a2S<br />

hat? Das christliche Gebot der Nächstenliebe muh beute mebr<br />

ie Arbeitgeber und Arbeitnehmer beseelen, solls gut<br />

werden, diesem Smne wirken die christlichen Gewerkschaften,<br />

die nicht den Klasse,ikanipf, sondern Klassenversöhnung<br />

,m Auge yaben. „Mitenand gaht's besser!" Sagen auch wir.<br />

Mer mueß nur Mitenand rede!"<br />

EiergSld<br />

Jsi Wybli hend e Qualle,<br />

Wo'ne chly der Rigge deckt.<br />

Ds Eiergäld, die liebe Fränkli,<br />

Hends im Gänterli versteckt.<br />

Ihres herrlich Fraiwegiätli<br />

Hilft ne mengist us der Chrott.<br />

Wenn halt d'Manne schlächt wend gheere,<br />

Rnpfids d'Kasse allipott.<br />

C1PI0<br />

6RATV GRBVM<br />

» m - J°hann Albert, Winterthur,<br />

„t zum Kaplan m Balzers (Liechtenstein) ernannt worden,<br />

m a l nS rl - T,cuc " Pfarrers Arnold Waser, ebenfalls<br />

?©" er ?'^" ® tn ' t5 aufgewachsen. Gratulamur!<br />

' ^Korr) Die hl. V o l k s m i s s i o n vom 13. bis<br />

27. November erfreut steh der tiefinnerlichen Teilnahme aller<br />

Kre-se. D.e Missionare opfern sich beispielhaft allen und jedem.<br />

>chr Entgegenkommen auch in den Kapellen der Bezirke<br />

zu predigen, wird hoch eingeschätzt. Unvergeßlich werden<br />

die Feiern der vergangenen Woche bleiben: der Schluß der<br />

Klndermlssion, die Totenfeier, die eucharistische Sühnefeier<br />

und die Kindersegnung. Letztere war in ihrer Art für die<br />

meisten etwas Neues. Selbst die Väter haben mit Stolz und<br />

^reude ihr Kleines auf dem Arm zur Kirche getragen um es<br />

von den Missionären segnen zu lassen. Die biblische Szene<br />

„Lasset die Kleinen zu mir kommen!" hat sich vor unseren<br />

Augen und Ohren ergreifend abgespielt. Die Kindermission<br />

die derjenigen der Erwachsenen vorging, hat eine herrliche<br />

Frucht gezeitigt: der Großteil der Kinder geht allmorgendlich<br />

um 7 Uhr zur hl. Messe und Kommunion für die Erwachsenett,<br />

um diesen, vor allem für Vater und Mutter, Bruder<br />

Schwester, viel Gnaden zu erflehen, aber auch um dem letzten<br />

Säumigen die „letzte Chance" zu erleichtern. Gottes Valersegen<br />

begleite weiterhin die Arbeit der kleinen Missionäre<br />

als Wegbereiter der drei großen Missionsprediger.<br />

Lungern. (Korr.) Unser Neupriester, H. H. Johann Gasser,<br />

ist zum Kaplan in Wollerau berufen worden. Herzliche Glückwünsche!<br />

K a n t o n e<br />

Schwyz. Prächtige Tagung der Schwyzer Jungkonservativen<br />

in Wollerau, am 13. November <strong>1949</strong>. Golden schien<br />

die Sonne über's schmückt Höfner Ländchen, die herbstliche<br />

natur präsentierte sich in festlichem Kleide, in schönstem Farbenglanze<br />

und erinnerte an den ewigen Wechsel im Wandel<br />

der Zeiten. Mit einem Worte: Der diesjährigen Zusammenkunft<br />

der Schwyzer Jungkonservativen war in jeder Beziehung<br />

ein Sonntag und Erfolg beschieden, wie er nicht herrlicher<br />

sein könnte! —<br />

Der große Saal im Hotel „Neuhaus" war bis auf den<br />

letzten Platz besetzt, als unser initiative Kantonalpräsident,<br />

Herr Landschreiber Josef Ulrich (Küßnacht) in Anwesenheit<br />

verschiedener prominenter Behördevertreter des Standes<br />

Schwyz den denkwürdigen Tag eröffnete.<br />

In einem flott gehaltenen Jahresbericht erwähnte Präfident<br />

Landschreiber Ulrich die rege Tätigkeit des Vorstandes,<br />

der sich aus Delegierten aller Gemeinden unseres Kantons<br />

zusammensetzt. Von besonderer Bedeutung ist die Studientagung<br />

in Küßnacht a. R. am 6. März abhin gewesen, an welcher<br />

Probleme, wie Familienschutz, Wohnbau- und Mittelstandsfragen,<br />

sowie landwirtschaftliche Entschuldung behandelt<br />

wurden.<br />

In nrchigem Heimatdialekt sprach sodann Herr S t ä n -<br />

berat Ludwig von Moos (Sachsein), über Tagessragen,<br />

Zeitfragen im Blickfeld der Jungen zu uns. Es war eine<br />

Freude, diesen träfen und vorzüglichen Ausführungen des<br />

jungen Parlamentariers aus dem Lande Bruder Klausens<br />

zuzuhören. Angefangen vom geschichtlichen Aufbau der Eidgenofsenschaft<br />

führte er uns durch.all die Wirrnisse und Widerwärtigkeiten<br />

vergangener Tage bis in die heutige Zeit<br />

hinein und skizzierte dabei in treffenden Worten den bisweilen<br />

harten Kampf unserer Vorfahren, den längst dahingegangenen<br />

Verfechtern katholischen Glaubensgutes und konseroativer<br />

Gesinnung.<br />

Unsere Partei zählt heute 44 National -und 18 Ständerate.<br />

Es sind dies Erfolge und Positionen, die man sehen<br />

und mit denen gerechnet werden muß. Danken wir jenen, die<br />

vor uns waren und stets an der christlichen Ueberzeugung festgehalten<br />

haben. Eine der wesentlichsten Aufgaben der Jungen<br />

besteht drain, mit allen Kräften und Mitteln dafür zu<br />

sorgen, daß uns die katholischen Stammlande erhalten bleiben!<br />

—><br />

Meisterhaft orientierte uns dann der Referent über Probleme<br />

der Gegenwart, die im Brennpunkt des Geschehens<br />

stehen. Es seien da erwähnt: Rückkehr zur direkten Demokratie,<br />

Neuordnung der Bundesfinanzen, Uebergangslösung,<br />

Revision des eidg. Beamtengesetzes, sowie bäuerliches Boden-<br />

CD<br />

O<br />

O<br />

00<br />

ZJ1<br />

os<br />

co<br />

Gschänkli, Mäßgäld, Lismerwulle,<br />

Byträg, wo me leiste soll,<br />

Huestemittel und Kaländer,<br />

Ja, das Gäldli chnnd 'ne wohl.<br />

Jede Abschlag, nur e Rappe,<br />

Gspirid sie zur glyche Stund. — —<br />

Druum wend mier doch gäre zahle,<br />

Was is Fraiwegiätli chnnd!<br />

H. Egger-von Moos.<br />

jrecht. Es stehen also Fragen von eminenter Bedeutung zur<br />

Diskussion. Betätigen wir uns daher im öffentlichen Leben<br />

und seien wir uns dessen bewußt, daß auch wir für die Zukunft<br />

des Vaterlandes die Verantwortung zu tragen haben!<br />

Wir möchten nicht unterlassen, unserem geschätzten Gesinnungsfreunde<br />

aus dem <strong>Obwaldner</strong>ländchen den herzlichsten<br />

Dank für seine von Geist und Humor getragenen Ausführungen<br />

auszusprechen.<br />

In seinem Schlußworte erwähnte der Kantonalpräsident<br />

nochmals das tadellose einvernehmen zwischen der jungen und<br />

ältern Generation innerhalb der Gesamtpartei, sowie die<br />

gute Zusammenarbeit mit den Christlichsozialen.<br />

Eine in steter Erinnerung bleibende Zusammenkunft von<br />

über 300 konservativen Jungmännern gehört nun der Vergangenheit<br />

an. Profitieren wir vom wertvollen Gehalte der<br />

Aeußerungen prominenter erfahrener Männer unserer Geistesrichtung<br />

und unseres- Vertrauens! Tragen wir unser Gedankengut<br />

tagtäglich von Neuem in alle Schichten des Volkes<br />

hinaus. Rasten heißt rosten. Es muß daher weiter, vor-<br />

'wärts und aufwärts gehen mit unserer junakonservativen<br />

Bewegung!<br />

I m Bauernstübli<br />

„Wsrkmappe für den Bauern".<br />

Die drohende Krise in der Landwirtschaft, die erschreckende<br />

Landflucht und die Verstädterung des Dorfes rufen nach vermehrter<br />

Pflege der christlichen Bauernsame. In der Schweiz<br />

machen die Bauern nur noch einen Fünftel der Gesamtbevölkerung<br />

aus. Trotzdem ist ein lebenskräftiger Bauernstand<br />

die sicherste Grundlage für Volkswirtschaft, Handel, Gewerbe<br />

und Industrie und sogar für Glaube und Sitte. Darum geben<br />

die Bauernseelsorger der Schweiz in Zusammenarbeit mit<br />

den H. H. Patres Benediktiners und mit Landwirtschaftslehrern<br />

erstmals eine reichhaltige, vielseitige, überaus praktische<br />

Arbeitsmappe für grundsätzliche bäuerliche Bildungsarbeit<br />

heraus. Sie ist ganz aus der Praxis gewachsen und will ganz<br />

der Praxis dienen. Das zeigt ein kurzer Einblick in den Inhalt:<br />

Ist grundsätzliche Schulung des Bauern notwendig?<br />

— Stoffquellen für Bauernvorträge — Akuelle Papstworte<br />

— Vortrags- und Referentenliste — Themata-Vorschläge für<br />

ländliche Bildungsabende -— Verzeichnis der besten Bauernbücher<br />

— Bauerntheater — Lichtbilder aus dem Bauernleben<br />

— Sinnvolle Gestaltung bäuerlicher Feste und Feiern —<br />

Statistisches über die schweiz. Landwirtschaft und noch viele<br />

weitere Beilagen.<br />

Wer immer sich mit bäuerlichen Fragen beschäftigt: Bau-,<br />

ernführer, Seelsorgen, Landwirtschaftliche Schulen und Organifationen,<br />

zeitaugeschlofsene Bauern.., der findet hier<br />

überaus viele, gediegene und- wertvolle Anregungen. Diese<br />

Werkmappe ist zum bescheidenen Preise von Fr. 3.80 erhältlich<br />

beim St. Wendelinswerk in Einsiedeln.<br />

Durch Verbreitung dieser bäuerlichen Bildungsmappe<br />

hilft jeder mit, zur Verwirklichung eines eindringlichen Papst-<br />

'Wortes Pius XII.:<br />

„Die sittliche Gesundung des ganzen Volkes steht und fällt<br />

mit einem lebenskräftigen, religiös gefestigten Bauernstand.<br />

Die Nichtbeachtung des Bauernlebens ist immer ein Vorbote<br />

des Niederganges der Kultur. Schafft daher ein gesundes,<br />

starkes, tief christliches Bauernvolk, das wie eine Staumauer<br />

Widerstand leistet gegen die drohenden und wachsenden Wellen<br />

physischer und seelischer Zerrüttung!" Gerade diesem Ziel<br />

dient diese Werkmappe. W. E.<br />

Aus der Schweizerischen Katholischen Vaueruvereinigung.<br />

Ueber das Wochenende tagte in Einsiedeln der Vorstand<br />

der Schweizerischen Katholischen Bauernvereinigung unter<br />

denm Vorsitz von Nationalrat Alban Müller (Ölten). Die<br />

Sitzung war sehr stark besucht und nahm einen interessanten<br />

und für die Bauernsame fruchtbaren Verlauf. Sie ergab<br />

einmal mehr die Tatsache, daß die Vereinigung aus der katholischen<br />

Bauernsame nicht mehr wegzudenken ist und tiefe<br />

Wurzeln geschlagen hat.<br />

Die Nationalrate Alban Müller und Otto Studer gaben<br />

zunächst einen interessanten Ueberblick über die seit der letzten<br />

Tagung geleistete Arbeit, die im stillen durchgeführt wurde,<br />

um so weniger in ihrer Wirksamkeit übersehen werden darf.<br />

Die bäuerliche Gruppe der Katholilch-konservativen Fraktion<br />

hat die landwirtschaftlichen Probleme laufend und gründlich<br />

verfolgt. Ihre Arbeit konzentrierte sich im besondern auf die<br />

R O dem Well - nun die Tat<br />

Viele von uns stehen gewiß noch unter dem gewaltigen<br />

Eindrucks des 4. September aus der Luzerner Allmend.<br />

100000 Eidgenossen, freie Männer a!er Stände, hören in<br />

tiefer Ergriffenheit die Worte des Hl. Vaters, der in ergreifender<br />

Weise der Katholischen Universität Freiburg gedachte<br />

und die Schweizer Katholiken bat, für deren Ausbau und Vervollkommnung<br />

mit der wirtschaftlichen und geistigen ,?>ilfe<br />

nicht zu kargen.<br />

Sie hörten die Worte von Herrn Bundesrat Philipp E t -<br />

t e r, der von der Universität Freiburg sagte, daß sie gleichwohl<br />

wertvoll und unerläßlich für die Katholische Schweiz,<br />

wie für die übernationale Gemeinschaft katholischen und christlichen<br />

Denkens sei und mit den Worten schloß:<br />

„Die Universität muß Stolz, Sorge und Anliegen aller<br />

Schweizerkatholiken sein und wenn unsere Bischöfe Euch<br />

aufrufen werden zur frohen, opferbereiten Tat, dann erwärmt<br />

Euer Herz und öffnet Eure Hände!"<br />

Ich möchte, nun von dieser Stelle aus mich heute an diese<br />

100 000 katholischen Männer, ja an alle Katholiken der<br />

Schweiz wenden und ihnen sagen: Der Appell der Bischöfe<br />

ist nun da!<br />

„Die Schweizerischen Bischöfe, getreu ihrer kirchlichen<br />

Mission und in Bestätigung früherer Kundgebungen, erklären<br />

deshalb die Erhaltung, die moralische Unterstützung<br />

und die finanzielle Sicherstellung der Universität<br />

Freiburg als gemeinsames alle Schweizerkatholiken verpslichtendes<br />

Anliegen."<br />

Ja sie werden noch deutlicher, indem sie der Universität<br />

Erhaltung als „Gewissenspflicht aller Schweizer Katholiken"<br />

bezeichnen. Es geht jetzt um die Verwirklichung des Gelobnisses,<br />

das gewiß jeder Katholik damals am 4. September,<br />

nach Anhören dieser Mahnungen gemacht hat, es gilt nun<br />

dieses Versprechen in Einklang zu bringen mit dem Opfer,<br />

das wir am nächsten 27. November und in Zukunft an jedem<br />

1. Adventfonntag bringen werden. Die Sammlung wird<br />

ein Prüfstein werden für die Einsicht, das Pflichtgefühl, die<br />

Treue und den Opfersinn des Katholischen Schweizervolkes.<br />

Darf es geschehen, daß der Hl. Vater und unsere Hochwürdigsten<br />

Bischöfe enttäuscht und ihre Rufe wirkungslos verhallen<br />

würden?<br />

Damit würde das Katholische Schweizervolk sich selbst untreu<br />

werden!<br />

Nationalratspräsident Dr. h. c. I. Escher.<br />

im Wurfe liegende Agrargesetzgebung, deren erster<br />

Teil — das Bodenrecht -— bereits vor den Räten liegt. Besondere<br />

Aufmerksamkeit verdienen die Bemühungen für eine<br />

Einigung der bürgerlichen Parteien und der wirtschaftechen<br />

Spitzenverbände. Am 7. Juni 1948 und am 7. Februar<br />

<strong>1949</strong> kam es auf Initiative der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei zu Aussprachen, deren Ziel es war, die Möglichleiten<br />

eines geschlossenen Vorgehens in der Frage der Agrar-<br />

Gesetzgebung abzuklären. Diese Bemühungen haben beim Boderrecht<br />

bereits ihre Früchte gezeitigt und sollten weitergeführt<br />

werden.<br />

Der Vorstand nahm sodann ein Referat von Nytionalrat<br />

Dr. Duft (Zürich) — eines Fachmannes — über die Rückwirkungen<br />

der W ä h r u n g s a b w e r t n n g e n auf die<br />

schweizerische Landwirtschaft entgegen, das zu einer regen<br />

.Aussprache Anlaß gab. Die Katholische Bauernvereinigung<br />

wird die sich aus den Abwertungen für die Landwirtschaft<br />

ergebenden Probleme genau verfolgen mit dem Ziel, der<br />

Landwirtschaft auch unter den neuen Verhältnissen ein genügendes<br />

Auskommen zu erhalten. Als erste Maßnahme wird<br />

sich die E r h ö h u n g des Zolltarifs aufdrängen.<br />

Nach dem Referat des Vorsitzenden über „Entscheidende<br />

Fragen der Agrargesetzgebung" konzentrierte sich die Ausspräche<br />

vor allem um das aktuellste Problem: den Schutz des<br />

landwirtschaftlichen Bodens. Es wurde beschlossen, am eidgenössischen<br />

Obligatorium des Einspracheverfahrens unter<br />

allen Umständen festzuhalten; ebenso erweisen sich Maßnahmen<br />

gegen unwirtschaftliche Zwangsverwertungen als notwendig.<br />

In diesem Sinne sollten die Beschlüsse des Ständerates<br />

wieder korrigiert werden.<br />

Msgr. Dr. Meier orientierte über „Der Schweizer Bauer<br />

und das Heilige Jahr". Es wurde beschlossen im Einvernehmen<br />

mit dem Bolksverein im Frühjahr 1950 ein Romwallfahrt<br />

der Schweizerischen Katholischen Bauernvereinigung<br />

durchzuführen. Die katholische Bauernbevölkerung wird aufgerufen<br />

sich daran recht zahlreich zu beteiligen. — 1950 soll<br />

des weitern ein Schulungskurs über ein aktuelles bäuerliches<br />

Problem durchgeführt werden.


Arbeitslosigkeit?<br />

Im ganzen Lande erhebt sich der im letzten Jahrzehnt<br />

fast in Vergessenheit geratene Begriff „Arbeitslosigkeit" wieder<br />

als Äunkle Drohung. Man darf es jedoch glauben, daß<br />

dieses Mal einer Entwicklung zur Krise, die heute noch keines-<br />

>wegs als gegeben angenommen werden muß, mit besseren und<br />

wohldurchdachteren Mitteln als früher, und vor allem nicht<br />

einfach mit bloßen Unterstützungsbeiträgen ohne Gegenleistung<br />

begegnet wird. Was not tut, das ist die Förderung der<br />

Produktion, der wiederum ein vermehrter Anreiz zum Konsum<br />

vorausgehen muß. Dem Konsumenten müssen die Mittel<br />

zum Kauf belassen werden (Steuerpolitik!), die Preise müssen<br />

erschwinglich sein (Rationalisierung in Produktion und Verkauf)<br />

und Neuheiten und Verbesserungen müssen zu Neuanschaffungen<br />

usw. animieren (Förderung der industriellen und<br />

der Grundlagenforschung als Voraussetzung des technischen<br />

Fortschrittes). Als grundfalsch ist es dagegen glücklicherweise<br />

erkannt worden, die Produktion durch Verzicht auf technische<br />

Hilfsmittel zu verlangsamen, in der Meinung, damit einer<br />

größern Zahl von Händen Arbeit verschaffen zu können. Und<br />

doch ertönt schon jetzt wieder der Ruf gerade nach diesem<br />

Mittel. Linkskreise in Viel fordern, wie man vernimmt, daß<br />

bei Bauarbeiten keine Bagger und überhaupt möglichst keine<br />

mechanischen Hilfsmittel mehr verwendet werden. Daß diese<br />

Forderung gerade von jenen Leuten erhoben wird, die sich<br />

als berufene Wahrer der Interessen des „werktätigen Volkes"<br />

ausgeben, und daß sie gerade im Zusammenhang mit dem<br />

Baugewerbe zuerst erfolgt, ist mehr als verwunderlich, denn<br />

in aller erster Linie das Baugewerbe, dessen Preise weit über<br />

den Durchschnitt gestiegen sind, ist es doch, das eine Produktionsverteuerung,<br />

wie sie solche Maßnahmen unweigerlich im<br />

Gefolge hätten, am wenigsten ertragen kann. Nicht bei gleichbleibenden<br />

oder steigenden Preisen mit primitiveren Mitteln<br />

und daher langsamer produzieren, ist das Gebot der Stunde,<br />

sondern die Rationalisierung und damit Verbilligung der<br />

Produktion. Wir leben nicht mehr in jenen Zeiten, da man<br />

Fabriken stürmte, um die Maschinen zu zerstören, das sollte<br />

man auch „zur Linken" schon gemerkt haben. Hüten wir uns<br />

jetzt vor falschen Schlüssen, denn nichts wäre Verhängnisvoller,<br />

nichts könnte wirklich schwere wirtschaftliche Rückschläge<br />

sicherer heraufbeschwören als ein kopfloses Handeln gegen<br />

unaufhaltbare Entwicklungen. Wir bedürfen heute wieder<br />

mehr denn je der Solidarität, der Energie und auch der<br />

Opferbereitschaft, aber wir müssen sie wohlüberlegt und am<br />

rechten Ort einsetzen.<br />

Rechtsfragen des Alltags<br />

Wieviel erbt der Witwer oder die Witwe vom Ehegatten?<br />

Dies hängt davon ab, ob noch Verwandte des Verstorbenen<br />

am Leben sind. Wenn die Kinder des Verstorbenen noch<br />

leben, — gleichgültig ob aus dieser oder aus einer frühern<br />

Ehe, oder ob es aussereheliche seien, — so hat der überlebende<br />

Ehegatte zu wählen, ob er die Hälfte der Erbschaft zu Nutznießung<br />

oder einen Viertel zu Eigentum will. Wählt er die<br />

Nutznießung, so erhalten die Kinder die eine Hälfte sofort,<br />

die andere Hälfte erst, wenn der zweite Ehegatte auch gestorben<br />

ist. Wählt er das Eigentum, so erhalten die Kinder drei<br />

Viertel der gesamten Hinterlassenschaft. Beim Tod des zweiten<br />

Ehegatten erhalten sie dann auch den letzten Viertel,<br />

wenn er noch vorhanden ist und sie diesem Ehegatten gegenüber<br />

(als dessen Kinder) ebenfalls erbberechtigt sind. Ein junger<br />

Witwer oder eine junge Witwe wird besser tun, wenn<br />

sie die Nutznießung wählt, während ältere Personen oft mit<br />

Vorteil den Eigentumsviertel wählen.<br />

Hinterläßt der verstorbene Ehegatte keine Kinder, dagegen<br />

Vater oder Mutter, Geschwister oder deren Kinder, so erhält<br />

der überlebende Teil ein Viertel der Hinterlassenschaft zu<br />

Eigentum und drei Viertel zu lebenslänglicher Nutznießung.<br />

Sind beim Tode eines Ehegatten keine der bisher genannten<br />

Personen am Leben, dagegen Großvater oder Großmutter,<br />

Onkel oder Tante oder deren Nachkommen, so erhält der<br />

überlebende Ehegatte die eine Hälfte der Erbschaft zu Eigentum,<br />

die andere zu Nutznießung.<br />

Die Urgroßeltern, Großonkel und Großtante sowie deren<br />

Nachkommen haben gar kein Erbrecht, wenn beim Tode eines<br />

Ehegatten der andere Ehegatte noch lebt. Dieser erhält also<br />

die ganze Erbschaft.<br />

In diesem letztgenannten Fall kann dem überlebenden<br />

Ehegatten durch ein Testament die Hälfte der Erbschaft entzogen<br />

werden in den andern Fällen aber kann ihm auch durch<br />

Testament von dem nichts entzogen werden, was ihm neben<br />

den Verwandten des Erblassers von Gesetzes wegen zukommt.<br />

(Plichtteil).<br />

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Radw — Veromünster<br />

Sonntag, 27. November<br />

9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.20 Gratulationsbriefe.<br />

12.00 Trio in C-dur von Mozart. 12.40 Werke<br />

europäischer Meister. 13.25 Volkstümlicher Sonntagnachmittag<br />

13 45 Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Fortsetzung der<br />

volkstümlichen Musik. 15.00 Sonntagsgeschichte. 15.30 Musik<br />

zur Unterhaltung. 15.50 ca. Fußballreportage. 16.45 ca. Tanzmusik.<br />

17.00 Dreifragen-Spiel, Hörspiel. 17.45 Schallplatten.<br />

18 00 Sportresultate. 18.35 Werke alter Meister. 20.00 Der<br />

Thur entlang, Hörfolge. 20.45 Lieder von Hugo Wolf. 21.00<br />

Uf de Märlifuechi i Romanisch-Bünde.<br />

Montag, 28. November<br />

11.00 Werke von Richard Strauß. 12.15 Kleine Cellostücke.<br />

12.40 Studioorchester. 13.35 Die Schallplatten-Novität. 13.39<br />

Advent-Kantaten. 14.00 Für die Frauen. 16.00 Sinfonische<br />

Dichtung. 16.15 Wer möchte Röntgenassistentin werden? 16.30<br />

Schweizerkünstler spielen. 17.30 Die Werkstatt des Musikers<br />

öffnet sich dem Jugendlichen. 18.00 Volkstümliches Konzert.<br />

18.30 Jazz-Session. 19.00 Einführung in die Philosophie.<br />

20.00 Glocken der Heimat. — Montagskonzert. 2040 Staat<br />

und Gesundheit. 21.30 Zeitgenössische Musik. 22.05 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, 29. November<br />

11.00 Radioorchester. 11.30 Lider von Franz Schubert<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Schallplatten. 12.40 Studioorchester.<br />

13.15 Solistische halbe Stunde. 14.00 Leichte Melodien. 16.1g<br />

Proben, neuer Schweizer Lyrik, Gedichte. 16.30 Tanzmusik.<br />

17.00 Sonaten für Violine und Klavier. 17.30 Der Freundschaftsbund.<br />

18.00 Sechs-Uhr-Orchester. 18.35 Im Kleinstadt-<br />

Parlament, Hörbilder. 19.05 Ein Männerchor singt. 20.00<br />

Sinfonie-Konzert. 20.50 Interview mit Andre Cluytens.<br />

21.35 Reden, die Geschichte machten. 22.05 Besinliche Sendung<br />

für Musikfreunde.<br />

Mittwoch, 30. November<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.45 Gestalten der Vergangenheil.<br />

11.55 Eigenaufnahmen. 12.15 Neue Schallplatten. 12.40<br />

Volkstümliches Mittagskonzert. 13.00 Die Viertelstunde des<br />

Saxophonisten. 13.15 Marguerite de Reding singt. 13.25 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 Allerlei von zwei bis Halbdrei.<br />

15.25 Schulfunk, 16.30 Böhmiche Musikanten aus alte Zeit<br />

17.30 Kinderstunde. 18.00 C. Dumont. 18.40 Troupiers am<br />

Stammtisch. 19.05 Eine Musikgesellschaft spielt. 20.00 Melodien...<br />

mit Ettore Brero. 20.25 Familie Läderach, V. 21.10<br />

Wir suchen Männerstimmen: Die 5 Preisträger. 22.05 Der<br />

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Mittwoch, 30. November, 16 Uhr, I. Jugendkonzert. Leitung:<br />

Kapellmeister Ernst Hans Beer, Solist: Otto Seeger,<br />

Klavier. 20.15—22.20 Uhr, Komödie der Irrungen<br />

von William Shakespeare, in neuer Fassung von Hans<br />

Rothe.<br />

Donnerstag, 1. Dezember, 15—17 Uhr, Hansel und Gretel.<br />

Märchen in 5 Akten von Sophie Hennig. Mnsi-<br />

Mische Leitung: Anton Knüsel. Inszenierung: Emil<br />

Mamelok. Ballettleitung: Bice Schertlin. Bühnenbilder:<br />

Josef Elias a. G. Mitwirkende: an der Heiden,<br />

Furrer, Heuß, Pastorini, Ruppmcmn, Wener, Weimann,<br />

Campiche, Ernst, Friese, Loosli, Schmidt.<br />

20.15—23.15 Uhr, Don Juan, Komische Oper in 2 Akten<br />

(9 Bilder) von Lorenzo da Ponte, Musik von W. A.<br />

Mozart.<br />

Freitag, 2. Dezember, 20.15—22.20 Uhr. Komödie der<br />

Irrungen.<br />

Samstag, 3. Dezember, 20.15—23.15 Uhr. Der Zarewitsch.<br />

Sonntag, 4. Dezember, 14.30—17 Uhr. Rigoletto.<br />

20.15—23 Uhr. Der sidele Bauer.<br />

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Tarnen / Samstag, den 26. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Rr. 94 — 2. Blatt<br />

M a l d v e r V o l k s f r e m i »<br />

D i e erzieherische B e d e u t u n g d e r Z u g e u d l t t e r a t u r<br />

Dr. E. Brauchlin<br />

Die erzieherische Bedeutung der Jugendliteratur steht ausser<br />

Frage.Es ist nicht gleichgültig, was das Kind liest; denn<br />

von dem geschriebenen Wort geht ebenso sehr eine lebendige,<br />

das Kind in irgend einer Richtung bewegende Wirkung aus<br />

wie vom gesprochenen.<br />

Die Jugendliteratur hat der seelischen Lebens- und Gesunderhaltung<br />

und, was vom prophylaktischen Gesichtspunkt<br />

aus ausserordentlich wichtig ist, der Mehrung der positiven<br />

seelischen Kräfte zu dienen.<br />

Als Merkmale der Jugendliteratur, die dem erstgenannten<br />

Zwecke gerecht wird möchten wir nennen: Einfachheit,<br />

'Echtheit, Wahrheit, Schlichtheit in Stoff und Form und Natürlichkeit.<br />

— Jede Unechtheit verleitet zu Scheinleben; Aufgeblasenheit<br />

im Lesestoff bläst auch das Kind auf und verleitet<br />

es, sich wichtiger zu nehmen, als es im Grunde ist. Verlogene<br />

Darstellungen stumpfen den Sinn für das sittlich Gute ab<br />

und gefährden das Ernstnehmen der absolut verpflichtenden<br />

Gültigkeit ethischer Normen und Grundsätze. Die gesunde<br />

Lektüre stört das seelische Gleichgewicht des Kindes nicht,<br />

läßt dessen heitere Frohgestimmtheit bestehen und greift nicht<br />

hemmend in das unbewußt-reibungslos dahinfließende Auseinanderfetzungsgeschehen<br />

mit der Umwelt ein.<br />

Als ungesund betrachten wir beispielsweise eine Lektüre,<br />

die in dem Kinde eine so große Angst hervorruft, daß es sich<br />

nicht mehr aus dem Hause wagt. Uebt der Mann, der dem<br />

Struwelpeter die Daumen abgeschnitten hat, diese Wirkung<br />

aus (was vorkommen kann), so wirkt in diesem Falle das Buch<br />

schlecht und ist abzulehnen. Ist in einem Märchen das Berhältnis<br />

zwischen Kind und Stiefmutter so darstellt, daß das<br />

Kind sein bisher positives Verhältnis zu seiner Stiefmutter<br />

verliert, so kann durch die Lektüre ein nie mehr gutzumachenber<br />

Schaden angerichtet worden sein. Daß es auch eine verantwortungslose<br />

„Jugendliteratur" gibt, die das sittliche Sein<br />

gefährdet, das Schöne, Gute, Wahre in den menschlichen Be-<br />

Ziehungen, im menschlichen Denken und Handeln entwertet,<br />

sei nur kurz erwähnt.<br />

Bei ber kraftvermehrenden, schabenabwehrenden Bedeutung<br />

einer guten Jugendliteratur ist besonders das vorbeugende<br />

Moment hervorzuheben. Fortgesetzte positive Einwirkungen<br />

mehren die Kraft. In diesem positiven Erlebnis liegt<br />

der positive Keim für das nächste, und diese Verdichtung erzeugt<br />

eine sich stets vergrößernde Bereitschaft für das Gute.<br />

Damit ist eine kräftige Abwehr gegen das Ungute im Sinne<br />

des Unsittlichen gwonnen: die einmal und immer wieder<br />

eintretende Ergriffenheit für die wahren, hohen menschlichen<br />

Werte wirkt als angesammeltes Erlebnis- und Erinnerungsgut<br />

bei jedem neuen Erlebnis mit. Sie ist ein zuverlässiger<br />

Wall gegen das Schlechte. In der fortzeugenden Wirkung des<br />

Positiven Einflusses liegt die Möglichkeit, für die allernächste<br />

Zeit, des weitern aber auch für das spätere Leben gegen<br />

schlechte Einwirkungen vorbeugend zu wirken-. Je früher die<br />

Seele eines Menschen mit positiven Bildern erfüllt wirb, desto<br />

besser, und deshalb ist es ein erzieherisches Gebot ersten<br />

Ranges, unsere Jugend mit gutem, gesundem Lesestoff zu oersehen.<br />

Das schweizerische Jugendschriftenwerk, das seit seiner<br />

Gründung zielsicher in diesem Sinne wirkt, dient in Vorbildlicher<br />

Weise der Gesunderhaltung und der Mehrung der sittlichen<br />

Kraft und erhöht damit vorbeugend die Widerstandskraft<br />

gegen sittliche Schädigungen, was nicht allein für das<br />

einzelne Kind, sondern für das gesamte Volk von hoher Bedeutung<br />

ist.<br />

Schmutzdruckereien in der Schweiz.<br />

Viele biedere Leute sind des guten Glaubens, daß Schundliteratur,<br />

wenn sie auch in der Schweiz leider Abnehmer<br />

findet, zum mindesten nicht in der Schweiz hergestellt werde.<br />

Wir können uns leider dieses moralischen Aushängeschildchens<br />

nicht freuen. Eben ist bekannt geworden im Zusammenhang<br />

mit einem Schundliteraturhandel vor dem Solothurnischen<br />

Obergericht, daß ein Verleger solche schmutzige Ware in der<br />

Schweiz drucken ließ. Das Manuskript will er aus dem Ausland<br />

haben. Was sollen wir aber dazu sagen, wenn in derselben<br />

Druckerei, wo eine unserer angesehensten westschweizerischen<br />

Zeitung herauskommt, auch eines der übelsten fran-<br />

Lösischen Schmutzblätter gedruckt wird von der Sorte, wie<br />

sie die Bundesanwaltschaft in der letzten Zeit öfters zum Einschreiten<br />

veranlaßt hat? Man sollte es nicht für möglich halten.<br />

Wir haben wahrlich keinen Grund, uns zu brüsten, bevor<br />

wir nicht solche Mistlöcher verstopft haben.<br />

Belletristisches<br />

Drama um Direktor Bramberger<br />

Roman einer Berufung. Von Maxence van der Meersch.<br />

248 Seiten. Schw. Volksbuchgemeinde, Luzern.<br />

Der Autor hat uns schon einmal beschenkt mit seinem bekannten<br />

und vielgelesenen Buch: „Der Menschenfischer". Er<br />

gehört heute zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftstellern<br />

des heutigen Frankreichs. Die Kunst des Schriftstellers<br />

liegt hier darin, die Geschichte einer Konversion, das Leben<br />

eines Gottlosen, die harten Prüfungen des Verlustes des einzigen<br />

Sohnes und der Gemahlin bis zum Augenblick, da der feelisch<br />

Gereifte sein erstes Kreuzzeichen aus bie Stirne zeichnet,<br />

auch äußerlich ein spannendes Drama zu fassen.<br />

Einer der höchststehenden Romane unserer Zeit, ein vernichtendes<br />

Urteil auf den gelebten Nihilismus, eine praktische<br />

Verteidigung von Gottes Dasein. Gehört in jedes katholische<br />

Haus! b.<br />

Ehen / Licht- und Schattenbilder<br />

Erzählungen von Frieda Schmid-Marti<br />

Verlag: „Emmenthaler-Blatt" AG., Langnau<br />

Was dieses Buch als Ganzes mit Hellem dichterischem<br />

Glanz übersonnt, das ist das Hohelied der Liebe, wie sie von<br />

ernsten Frauen verstanden wird, jener Liebe und Treue, die<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Samstag: 15.00 Beichtgelegenheit. 16.00 Kapuzineraushilfe. 17.30 Rosenkranz, Segen.<br />

Sonntag: Seelensonntag. 4.15 Beichtgelegenheit. Aushilfe. Monatskommunion für<br />

7. Klasse, 4. und 5. Kurs Christenlehre, Sekundärschule und Männerapostolat. tzl. Messen 5.00,<br />

6.30, 7.30, 8.30 und 10.00. Gedächtnis der Schützenbruderschaft für alt Gemeinderat Josef<br />

Waser-Christen. 10.45 Christenlehre für die 2. Gruppe. Das Universitätsopfer wird erst Sonntag,<br />

den 4. Dezember, aufgenommen. 13.00 Christenlehre für die 1. Gruppe, Gebetswache und<br />

Segen. Montag: Jahresgedächtnis für Ehemann Franz Risi-Egloff, Stammheim.<br />

Dienstag: Jahrestag für Wwe. Rosa Fanger-Enz, Stad.<br />

Mittwoch: Drittordensmesse für Wwe. M. von Atzigen-Müller, Grund.<br />

Freitag: Herz-Jefu-Freitag. 7.10 Kommunionmesse.<br />

Samstag: Priester-Samstag. Kommuniontag der Jungsrauenkongregation als Sühne<br />

für die Kirchenverfolger. 7.10 Kommunionmesse.<br />

Psarreibtbliothek. Sonntag geöffnet bis 10.45.<br />

Jungsrauenkongregation und katholische Turnerinnen. Sonntag: 14.00 Versammlung<br />

im Schulhaus, Zimmer Nr. 2.<br />

Volksverein und Arbeiterverein. Sonntag: 14.10 im Schlüsselsaal Vortrag von H. H.<br />

Prof. Dr. Zürcher über „Vererbung und Familie". Im 2. Teil Bilder vom schweizerischen<br />

Katholikentag. Jedermann ist eingeladen!<br />

Katholische Jungmannschaft. Sonntag: 20.00 Versammlung der älteren Abteilung im<br />

Gesellen-Nikolaus. Wer seinen Besuch am 4. und 5. Dezember wünscht, meldesichbis Mittwoch,<br />

den 30. November, in der Kaplanei! Telephon 7 1136.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 4.45 Beichte. Aushilfe. Hl. Messen: 5.00, 6.30. Kommunion der<br />

Männer Jungmänner, Frauen und Mütter, Opfer. 9.00 Amt. Hausjahrzeit der Familien<br />

Wolf und Ming. Opfer für die Bestuhlung der Pfarrkirche. Christenlehre für die großen Mädchen.<br />

13.00 Christenlehre, Adventsandacht, auch im Kleinteil.<br />

Montag: Siebenter für Frau Marie Wolf-Sigrist, Ried..<br />

Mittwoch: Gedächtnis des Müttervereins für Frau Marie Wolf-Sigrist.<br />

Donnerstaa: 16.00 Beichte, 19.00 Hl.Stunde.<br />

Freitag: 6.00 Beichte. 6.30 Kommunionmesse. Weihegebet. 8.00 hl. Messe, Herz-^esu-<br />

"'"sfrnTta^:^Priestersamstag, Kommunion zu Ehren des Unbefleckten Herzens Mariä,<br />

Stiftjahrzeit für Jgfr. Kath. Znmstein.<br />

Dritter Orden. Sonntag: 13.30 Versammlung im Großteil.<br />

Jungfrauen. Sonntag: 14.15 Kandidatinnenunterricht ,m Schulhaus.<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse. Universitätsopfer.<br />

9.00 Amt und Predigt. Opfer für die Universität Freiburg. Hausiahrzelt Wolf und Ming.<br />

13.00 Christenlehre, Andacht. 13.30 Drittordensverfammlung. 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: Stiftmesse für Jgfr. Katharina Enz, Giglen.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Opfer für die Universität Freiburg Hl Messen 6 15, 7 15, 8.45.<br />

19,30 Adventsandacht. 20.00 in der Turnhalle Pfarreiabend mit Lichtbildervortrag von Hrn.<br />

M. Burch-Korrodi, Zürich, über: „Land und Leute von Obwalden, besonders von Lungern .<br />

Eintritt frei! Wir erwarten zahlreiche Beteiligung!<br />

Montag: Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 815 Siebenker fur Vizeprastdent und Gemeindeweibel<br />

Johann Fnrrer-Gasser. Dreißigster für Hans ,mfeld-Gasser Pfedlers<br />

Dienstag: Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Jahrestag für Jgfr. Marie Vogler,<br />

Weibelhansen. . ,, m,<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Marie Ming und Jgnatia Mmg.<br />

Donnerstaq: 19.30 Hl. Sühnestunde. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 6.30 hl. Messe mit Kommunion der 3 und 4. Klasse. 8.00<br />

Aussetzung, Amt und Segen. Jahrzeit der Bruderschaft des hl. Franz Xaver.<br />

Büralen. Sonntag: 6.00 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst Bei Frühmesse und<br />

Hauptgottesdienst Opfer für die Hochschule in Freiburg. 13.00 Christenlehre, Adventsandacht.<br />

17.00 SRofetlftCtTIÄ ~<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 8.00 hl. Messe, Sühneandacht und Segen.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60 Druck: L, Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

b i o a l ö i i e r<br />

c f t f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 26. November <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 48<br />

Eröenjahr — Kirchenjahr — Beiliges J a h r<br />

glückseliges neues Kirchenjahr den Lesern und Leserinnen des Pfarrblattes! Das<br />

natürliche Erdenjahr ist ein Wunder der Weisheit Gottes — ein noch größeres<br />

ist das Kirchenjahr. Dieses ist nicht nur die Gedenkfeier der vergangenen Lebensgeheimnisse<br />

Jesu, sondern geheimnisvolle Wiederholung. Wer richtig Weihnachten,<br />

Ostern, Pfingsten feiert, erhält die gleiche Gnade, wie wenn er damals persönlich<br />

alles miterlebt hätte. Mystisches Hiersein Jesu!<br />

Die Gestirne beeinflussen den Lauf des Erdenjahres. Auch das Kirchenjahr<br />

hat seine Sonne: Christus, darum die vielen Christusfeste oder Herrenfeste; einen<br />

Mond: Maria, die Marienfeste in Verbindung mit den Herrenfesten; einen Sternenkränz:<br />

die Heiligen mit ihren zahlreichen Festen. Wie wir im Erdenjahr Sonne, Mond<br />

und Sterne nicht missen können, so noch viel weniger die Gestirne des Kirchenjahres.<br />

Das Kirchenjahr gibt dem Erdenjahr Glanz und Weihe, ja Ewigkeitswert. „Die Kirche,<br />

der fortlebende Christus, lebt alle Jahre, in einem wunderbaren Gleichgang mit dem<br />

natürlichen Jahr, noch einmal das Leben Jesu durch und sie verlangt von ihren<br />

Gläubigen ein M i t l e b e n mit dem Kirchenjahr. Sie gebietet in den beiden Büßzeiten<br />

(Advent und Fasten) Stille und Sammlung und will zu Ostern, daß auch in<br />

uns der alte Mensch der Sünde in Buße sterbe und der neue Mensch der Gnade erstehe<br />

zu neuem Leben und teilhabe an der Herrlichkeit des Auferstandenen" (Pfliegler).<br />

Erdenjahr und Kirchenjahr haben ihre eigenen Zeiten, die nach Gottes weisem<br />

Plan einander folgen, wie die Gezeiten, das heißt die regelmäßigen Schwankungen des<br />

Meeresspiegels in Ebbe und Flut. Im Erdenjahr sind es die B e w e g u n g (Wachsen,<br />

Blühen, Reifen) und die Ruhe (Winter), im Kirchenjahr die Erwartung (Advent<br />

und Fasten) und bie Erfüllung (Weihnacht, Ostern, Pfingsten) — ein wohltuender<br />

Wechsel für uns unbeständige Menschen! So werden wir weder des Erdenjahres noch<br />

des Kirchenjahres überdrüssig. Bei beiden ist der Endzweck des Jahresablaufes die<br />

Frucht, die das Leben weitertragen muß in das neu anhebende Jahr. Zugleich soll es<br />

ein Wachsen und Entfalten im Na türlichen sein — die Kinderschuhe ausziehen! —<br />

und im Uebernatürlichen nicht minder — die Seele in der Gnade emporspiralen<br />

zur Vollendung, dem ewigen Leben zu!<br />

Das neue Kirchenjahr ist ein Heiliges Jahr, das Große Jubiläum, „daß alle<br />

Christen nicht nur zur Buße für ihre Sünden und zur Besserung ihres Lebens aufgerufen<br />

werden, sondern auch zum Streben nach Tugend und Heiligkeit" (Pius XII.).<br />

Freu dich! +


alles trägt, alles duldet und alles verzeiht, und die damit den<br />

Gatten hinaufzieht zum wahren Menschentum und der Ehe<br />

ihre heilige Verpflichtung wiedergibt. In dieser sieghaften<br />

Weise gepriesen, erkennt man wieder die heute leider vielfach<br />

verschüttete wahre Bedeutung der Ehe, deren Flamme zu<br />

hüten den Frauen von Gott bestimmt ist. Und durch dieses<br />

Bekenntnis zu einer alles überdauernden Liebe wird das neue<br />

Buch der beliebten Verfasserin zur sittlichen Tat und verdient<br />

eine große Verbreitung.<br />

Landvolk in Ausruhr.<br />

Heimaterzählungen von Marianne Jmhof-Zumbühl<br />

Dieses Buch kann nicht warm genug, besonders für die<br />

Jugend und öffentliche Bibliotheken, empfohlen werden. Der<br />

9. September letzten Jahres war der 150. Erinnerungstag<br />

jener glorreichen Verteidigung der Heimaterde gegen fremde<br />

Invasion durch den kleinen Kanton Nidwalden mit seinen<br />

274,8 Quadratkilometer Landes. Ohne eigentliche militärische<br />

Ausbildung und von Obwalden militärisch losgelöst, stellte<br />

dieses Ländchen seine ganze Kraft einem übermächtigen Feinde<br />

entgegen. Nicht nur die sogenannte wehrhaste Mannschaft,<br />

sondern auch Greise und Kinder, Frauen, Knaben und Mädchen<br />

lieferten den Franzosen damals eine Verteidigung^<br />

Ichlacht, die auf ewige Zeiten in der Schweizergeschichte fortleben<br />

wird. Der Franzosengeneral Schauenburg soll bei<br />

Sonnenuntergang an jenem Tage gesagt haben, dieses wäre<br />

der heißeste Tag seines Soldatenlebens gewesen.<br />

Eine Urschweizerin, eine Nidwaldnerin selbst, erzählt diese<br />

Dinge in einer Weise, die jedem jugendlichen Getiüit sich unverwischbar<br />

ins Gedächtnis eingraben wird. Dr. G. I. L.<br />

Vom Morgen zum Mittag<br />

Sieben neue Märchen von Gustav Hans Graber<br />

Aehren Verlag, Assoltern a. A.<br />

Ueber der schlichten Führung dieser neuen Märchen, in<br />

denen die Schönheit der Natur und des Lebens immer wieder<br />

neuen sinnbildlichen Ausdruck finden, liegt der Goldglanz alter<br />

Meister. Wie im Volkslied klingt in jeder der anmutigen Geschichten<br />

ein süßer Ton von Liebessehnsucht und Seligkeit<br />

der Erfüllung.<br />

Die Frauen vom Moorhof<br />

Roman von Ernst Nägeli. 326 S. Loepthien, Meiringen.<br />

Das Schicksal eines Bauernhofes! Im Mittelpunkt stehen<br />

die lebenswahr gezeichneten Figuren dreier Frauen: Frau<br />

Lena Halter, eine fromme, sanftmütige Natur, ihre tatkräftige<br />

und energische Schwiegertochter Christine, deren Tochter Lena,<br />

die von den Naturen von Großmutter und Mutter Sanftmut<br />

und Energie in sich vereinigt. Durch jahrelanges Unglück im<br />

Stall kommt der Moorhof so zurück, daß er zuletzt vergantet<br />

werden muß. Der junge Halter ersteigert das väterliche Anwesen.<br />

Durch die Rachsucht eines Nachbarn allerdings so<br />

teuer, daß er und seine tatkräftige Frau Christine mit einem<br />

lebenslangen harten Arbeitslos rechnen müssen. Beide nehmen<br />

dies Los auf sich, wenn nur der Name Halter mit dem<br />

Moorhof verbunden bleiben kann. Das Unglück im Stall wird,<br />

nachdem die Ursache festgestellt werden konnte, gebannt. Das<br />

Hochkommen des Moorhofes wird von der Rachsucht des Hubbauers<br />

und dem dadurch gerufenen Haß der jungen Moorleute<br />

überschattet. Wie aber zuletzt durch verschiedene Umstände<br />

der Haß in Liebe verwandelt wird, das schildert der<br />

Verfasser in fast dramatischer Weise.<br />

Für die Frau<br />

Die Masche.<br />

November-Nebel und Regen sind seine Begleiter, und wir<br />

lieben ihn eigentlich nicht besonders. Damit ist's gar nicht<br />

so schwer, feinen scharfen Winden, seiner feuchten Lust ein<br />

Schnippchen zu schlagen. Ein mollig-warmer Pullover tut's<br />

der prachtvoll wärmend schützt, und durch seine leuchtende<br />

Farbigkeit über den grauen Nebeltag triumphiert, und fast<br />

möchten wir sagen, uns durch seine Heiterkeit ansteckt. Natürlich<br />

stricken wir ihn selbst, im November- Heft der „Masehe",<br />

Stauffacherquai 36, Zürich, haben wir einen besonders<br />

rassigen gesehen, auch das gestrickte Damenkleid mit seiner<br />

bunter Stickerei hat es uns angetan. Warm ist überhaupt<br />

Trumpf: Der schöne Morgenrock, die praktischen Pyjamas,<br />

Unterwäsche und Kinderkleidchen.<br />

Sicher wird manche Anregung für den Weihnachtstisch<br />

aus der „Masche" entnommen werden, und ihre bewährten<br />

Anleitungen den Kreis der Anhängerinnen vermehren.<br />

Die „Masche" kann in den Kiosken, oder direkt beim Verlag<br />

„Masche" im Abonnement bezogen werden.<br />

Nadel, Faden, Fingerhut, ist das beste Frauengut.<br />

Die beiden unter obigem Titel erschienenen Leitfaden für<br />

das Flicken im Haushalt haben eine so gute Aufnahme gefunden,<br />

daß es der Verlag wagen durfte, ein drittes Heft herauszugeben.<br />

Es ist sozusagen als Fortsetzung der beiden ersten<br />

gedacht, befaßt sich aber nicht mit Flicken, und Umändern,<br />

sondern mit der praktischen und erprobten Ausstattung unserer<br />

Kinder bis etwa zum vierten Lebensjahr. Auch hier sind<br />

die Betreuerinnen des Heftes dem eingeschlagenen Weg treu<br />

geblieben: Wir sparen, verwenden Vorhandenes und schassen<br />

Neues uud Schönes daraus. Das ist das Prinzip der Broschüre:<br />

Nichts zuschanden werden lassen, die Intelligenz und<br />

den Schönheitssinn anzustreben, um so etwas Vollkommenes<br />

und brauchbares Neues zu schassen.<br />

So hoffen wir denn, unserer lieben Frauenwelt auch mit<br />

diesem neuen Heft etwas Gefreutes und Brauchbares in die<br />

Hände zu geben und senden es hinaus mit der herzlichen<br />

Bitte: Schaut es an! Zu beziehen beim Verlag Emmenthaler-<br />

Blatt AG., Langnau i. E.<br />

Allerlei Gestricktes.<br />

Eleonore Hüni. Mit vielen Abbildungen. Verlag Friedrich<br />

Reinhardt AG. in Basel. Preis Fr. 4.50. ^<br />

Eleonore Hüni, die Radio-Tante des Studio Basel, ist<br />

unerschöpflich in ihren Ideen! Aus ihrem Reichtum schenkt<br />

sie uns wiederum ein Stickereiheft mit einer Sammlung von<br />

allerlei Gesticktem, das jedes Frauenherz erfreuen wird. Wir<br />

finden da zwei schöne, originelle Märchenteppiche vom Aschenbrödel<br />

und der Frau Holle und große und kleine Wandbehänglein,<br />

so daß man sich am liebsten hinsetzen möchte, um<br />

mit Nadel und Garn eine kleine Welt auf den Stoff zu zaubern,<br />

wie Eleonore Hüni es tut. Es gibt Kissen, Bodenteppiche,<br />

Decken, Serviettentaschen, Läuferchen und Tascheutüchlein,<br />

daß einem die Wahl schwer wird und man sich plötzlich<br />

der Sorge enthoben fühlt, was sich auf Weihnachten sticken<br />

und schenken läßt.<br />

Für Zugendliche und Kinder<br />

Mein Freund <strong>1949</strong>.<br />

Spätherbst! Während die Natur sich anschickt, vom Blühen<br />

des Frühlings, vom Reifen des Sommers,' vom Ernten<br />

des Herbstes auszuruhen, beginnt die hohe Zeit des Familienlebens.<br />

An langen Abenden findet sich groß und klein in der<br />

heimelig warmen Stube. Du magst durch hell erleuchtete Fenster<br />

dieses oder jenes Hauses schauen, Langeweile findest du<br />

nirgends, denn er ist ja da! Ja, er ist da, der Schülerkalender<br />

des Katholischen Lehrervereins der Schweiz, der ideal^ Führer<br />

durch die Freizeit, der gute Ratgeber in der Berufswahl,<br />

das Schatzkästlein, das nicht nur Buben uud Mädchen, sondern<br />

auch Erwachsenen bereitwilligst Auskunft über so manches<br />

Wissenswerte gibt.<br />

Redaktor Hans Brunner, Lehrer in Luzern, bietet in abwechslungsreicher<br />

Folge Interessantes über Leben und Schaffen<br />

großer Miteidgeuosseu, aus Heimatkunde und Geographie,<br />

über Erziehung und geeignete Berufswahl, lehrreiche Freizeitbefchäftigung<br />

und Unterhaltung. Vergessen wir die Wettbewerbe<br />

nicht! Welcher Junge, welches Mädchen möchte nicht<br />

W u n d s e i n d e r S ä u g l i n g e<br />

und bei Erwachseneu: Krampfadern, offene Beine, Hautausschläge,<br />

Hämorrhoiden, schlecht heilende Wunden, Abszesse, Rufen, Furunkel<br />

und andere Hautübel, Verletzungen, Brandwunden, wunde und<br />

schmerzende Füße, Hautjucken, Sonnenbrand Pflegen Sie rasch und'<br />

gut mit der erprobten Zellerbalfam-Salbe, der vielseitigen<br />

Wundsalbe mit der balsamischen Heilkraft. Tube Fr. 1.75.<br />

In Apotheken und Drogerien. Gratismuster gegen diese Anzeige<br />

durch:<br />

Max Zeller Söhne, Romanshorn. Hersteller der wohlbekannten<br />

Zeller-Heilmittel, seit 1864. SA271St 313 181<br />

Die katholische Licht- und-Stromrechnung<br />

Im Hirtenschreiben der Bischöfe zum Universitätssonntag heißt es: „Die Umversitäten<br />

werden von einem Großteil des Volkes oft so wenig beachtet, wie die Stauund<br />

Elektrizitätswerke in den Tälern der Berge. Und doch nimmt ein jeder Anteil an<br />

den Kraft- und Lichtströmen, die von ihnen ausgehen." Welch ungeheuren Aufwand<br />

an Geld und Arbeit braucht es, bis ein solches Werk betriebsbereit ist! Und dann der<br />

Betrieb selbst! Der Kanton Freiburg hat 60 Jahre lang unmeßbare Opfer für feine<br />

Hochschule gebracht. Heute leistet jeder Freiburger auf dem Steuerweg 10 Fr. jährlich<br />

an die Universität. In Obwalden traf es 1947 pro Katholik 10,6 Rp. bei den Kirchensammlnngen.<br />

Rechnen wir noch die privaten Gaben ein, so waren es 14,3 Rappen.<br />

Ueberlegen wir uns, daß in der Schweiz jährlich 270 Millionen Franken in Rauch<br />

und 820 Millionen Franken im Alkohol aufgehen — insgesamt pro Kopf 244 Fr.<br />

jährlich —, so ist der Betrag von 30 Rp. Pro Kopf für die Universität keine Ueberforderuug.<br />

<strong>Obwaldner</strong>volk, zeige dich verständig und großherzig am<br />

1. Adventssonntag! +<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

1. Adventssonntag, 2. hl. Kolumban, 3. Maria. Montag. Ferie, Messe von gestern, 2. Maria,<br />

3. Verstorbene, 4. für Kirche oder Papst. Dienstag. Bigil von St. Andreas, 2. Ferie, 3. hl.<br />

Saturnin. Mittwoch. Hl. Andreas, 2. Ferie. Donnerstag. Ferie, Messe vom Sonntag,<br />

2. Maria, 3. für Kirche oder Papst. Freitag. Monatsfreitag. Hl. Bibiana, 2. Ferie, 3. Maria.<br />

Samstag. Priestersamstag. Hl. Luzius, Bistumspatron, 2. (in Stillmessen) hl. Franz Xaver,<br />

3. Ferie.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45, 9.15.<br />

In allen Gottesdiensten Opfer für die Universität Freiburg. Im Amt Gedächtnis der löbl.<br />

Aelplerbruderschaft Sarnen für Josef Furrer-Schmitter, Bitzighofen. 13.00 Kinder- und<br />

Christenlehre. 17.30 Adventandacht.<br />

Montag: Erstjahrzeit für Josef Sigrist-Sigrist, Handlung, Kirchhöfen.<br />

Dienstag und Mittwoch: Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Donnerstag: Alte Stiftjahrzeit. Beichtgelegenheit von 15.30—17.00 und von 19.30<br />

bis 21.00. 20.00 hl. Sühnestunde. Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Alte Stiftjahrzeit.<br />

Christenlehre. Sonntag: 16.30 für den letzten Kurs Mädchen. 20.00 für den letzten<br />

Kurs Knaben.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: 7.45 Gedächtnis und Opfergang für Frau alt<br />

Landammann Agnes Stockmann-Durrer, Löwenapotheke. 15.30 Versammlung im Schulhaus<br />

Wilen.<br />

Gesellenverein. Mittwoch: 20.15 Religionsvortrag.<br />

Jungmannschaft. Sonntag: 20.00 Versammlung der jüngeren Abteilung.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 14.00 Kandidatinnenunterricht für die jüngere<br />

Gruppe in der Kaplanei. Montag: 20.00 Caritasabend im Dorfschulhaus. Dienstag:<br />

Caritasabend im Schulhaus Wilen. Letzter Meldetermin für die Exerzitien: 2. Dezember.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Opfer für die Universität Freiburg.<br />

Kapuzinerkloster. Sonntag: 15.30 Drittordensverfammlnng. Opfer für die Weihnachtsaktion.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7.00 hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15. Kommuniontag der Frauen. Opfer<br />

für die katholische Universität Freiburg. Jahrzeit der Schützenbruderschaft. 13.30 Christenlehre,<br />

Adventsandacht (Cantate Seite 390), Versammlung der Frauen und Mütter.<br />

Montag: Keine Frühmesse. — Abends Vorführung des Filmes über die Heiligfprechungsfeierlichkeiten<br />

Bruder Klausens („Rößli").<br />

Dienstag: Siebenter für Jgl. Josef Verwert, Mätteli.<br />

Donnerstag: 17.00 Hl.Stunde. Beichtgelegenheit.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Beichtgelegenheit, nach der Frühmesse Litanei und Segen.<br />

Samstag: Dreißigster für Jgfr. Emma Amstalden, Girhalten.<br />

Kägiswil. Samstag: 16.30 Beichtgelegenheit (Aushilfe).<br />

Sonntag: Seelensonntag. 4.30 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst.<br />

Opfer für die Seelforgsaushilfe. 13.00 Christenlehre, Andacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Donnerstag: Beichttaa der Schulkinder.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 5.00 Beichtgelegenheit. 8.00 Kommunionmesse der Schulkinder.<br />

Samstag: Priestersamstag. Gebet für die Priester.<br />

Männerapoftolat, Katholische Jungmannschaft, schulentlassene Christenlehrpflichtige. Sonntag:<br />

Kommuniontag.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: Kandidatinnenunterricht.<br />

Pfarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.15, 7.30, 8.30, 10.00. Festgottesdienst für die Aktivund<br />

Ehrenmitglieder des Cäcilienvereins. Ehrenpredigt. (Die laut Statuten auf heute fallende<br />

Generalversammlung wird eine Woche verschoben.) 13.30 feierliche Missionskreuzweihe mit<br />

Predigt. In allen Gottesdiensten wird das Opfer für die Universität Freiburg aufgenommen.<br />

Montag: Stiftjahrzeit für Gebrüder Franz Josef und Niklaus Egger. Stiftjahrzeit für<br />

Oberst Dr. Gallus von Deschwanden-Meier. Stiftmesse für Ungenannt. Gottesdienstanfang<br />

6.30 und 8.00.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Jgfr. Emma Blättler und Angehörige, Huwel. Sammlung<br />

der H. H. Patres Kapuziner in Dorf und Flecken. Herzlich empfohlen!<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Jof. Ettlin und seine Ehefrau Albertina Bucher und Angehörige,<br />

Reih. Stiftmessen für Fam. Durrer-Lisibach.<br />

Donnerstag: Siebenter für Wwe. Josefine Flück-Rohrer, Bäribiel, St.Niklaufen.<br />

Stiftmesse für Säckelmeister Nikl. Durrer, Acher. Stiftmesse für Jgfr. Josefina Amfchwand und<br />

Schwester M. Leonarda. Stiftmesse für Joh. Ettlin und Ehefrau Marie Jmfeld. 19.30<br />

Sühne-Andacht. Freitag: Herz-Jesu-Freitag.<br />

Samstag: Stiftjahrzeit für Albert Reinhard,Durrer, Feldli. Stiftmesse für Franz<br />

Egger-Röthlin, Oberdorf. Gedächtnis der Römer- und Magnusbruderfchaft für Witwe Josefine<br />

Flück-Rohrer, Bäribiel, St. Niklausen.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: Nach der Missionskreuzweihe Versammlung der<br />

Kandidatinnen im vorderen Schulhaus. Montag: Beginn des Krippenbaukurses. Die Teilnehmerinnen<br />

werden persönlich benachrichtigt.<br />

Melchtal. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 9.00 hl. Amt. Jahrzeit für den Kurverein Melchtal.<br />

Opfergang. Anschließend ist Christenlehre. Opfer für die Universität Freiburg. Sehr<br />

empfohlen! 17.30 Advent- und Segensandacht.<br />

Donnerstag: Gestift. Amt für Frl. Sabine Eberli, Giswil.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Aussetzung, Weihe ans hlste. Herz Jesu, Segen.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Gottesdienst.<br />

St. Niklausen. Samstag: 15.00 Kinderbeicht. 16.30 Aushilfe.<br />

Sonntag: Seelensonntag. 4.00 Beichtgelegenheit. 6.00 Frühgottesdienst. Kommunion<br />

der Männer- und Jungmännerkongregation und der Christenlehre. 8.30 Hauptgottesdienst.<br />

In beiden Opfer für die Universität Freiburg. 13.00 Christenlehre, Armenseelenandacht. 19.30<br />

Generalversammlung des Kirchenchores im Schulhaus.<br />

Montag: Gestiftetes Requiem für H. H. Josef Bucher, Kaplan (gestorben 1921).<br />

Dienstag: Gest. Jahrzeit für Paul Fanger-von Moos, Sächseln. Herbstsammlung der<br />

Väter Kapuziner. Sehr empfohlen!<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 5.30 Beicht- und Kommuniongelegenheit. 8.00 Sühnegottesdienst.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Universitätsopfer — 30 Rp. auf den Kopf! — bitte, helft! —<br />

Hl. Messen 6, 7.30, 9.00. 13.00 Christenlehre. 14.00 jüngere und 20.15 ältere Abteilung Jungmannschaft,<br />

Versammlungen. 19.30 Gebetswache, Segen.<br />

Montag: Jahrestag für Frau Marie Hinter-Bieri, Bahnhofstraße.<br />

Dienstag: Stiftmessen für Familie Rohrer-Ettlin und Angehörige, Türli.<br />

Mittwoch: 7.30 hl. Messe in Edisried.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeitmefle für H. H. Pfr. Beat von Ah mit Almosenverteilung.<br />

Bon 14.00—15.00 und 16.00—18.00 Beichtgelegenheit. 20.00 Hl. Stunde.<br />

Freitag: 8.00 Herz-Jesu-Amt mit Segen.<br />

Männerapostolatskommnnion: Sonntag, den 4. Dezember.<br />

F l ü e l i. S o n n t a g : Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.45. Alle Opfer für die Universität Freibürg.<br />

13.00 Christenlehre. Andacht.<br />

Donnerstag: Krankenkommunion. 19.30 Hl. Stunde.<br />

Freitag: Singmesse. Segen.


3 « r A b m s t i m u n g<br />

Der Kampf um die nächste eidgenössische Abstimmungsvorläge<br />

(Beamtengesetz) wird zweifelsohne groß werden. Es wäre<br />

irrig anzunehmen, daß dabei durchwegs mit blanken Waffen<br />

und sauberen Mitteln gefochten würde. Schlngworte und<br />

Helgen werden manchen in Verwirrung bringen. Vor allem<br />

wird der Ruf nach Abbau in der Bnndesverwaltnng groß<br />

und laut sein. Ein großer Teil der Bauern wird ihr mehr<br />

oder weniger zutreffendes Einkommen als Maßstab gegenüber<br />

den Löhnen der Bundesbeamten in Vergleich ziehen. Wir<br />

wollen mit unserem Urteil nicht vorgreifen, sondern unserm<br />

Berufsstand die Meinung des Schweizerischen Bauernverbandes<br />

zur Kenntnis bringen.<br />

Beamtengesetz und Landwirtschaft<br />

In der Volksabstimmung vom 11. Dezember <strong>1949</strong> hat der<br />

Stimmbürger zu entscheiden, ob der besoldungsrechtliche Teil<br />

des Bundesgesetzes vom 30. Juni 1927 über das Dienstverhältnis<br />

der Bundesbeamten, entsprechend den Vorschlägen von<br />

Bundesrat und Parlament, revidiert werden soll oder nicht.<br />

Es wird kein neues eidgenössisches Beamtengesetz geschaffen,<br />

einen der ersten Preise in Geographie-, Zeichnnngs-, Handarbeits-<br />

oder in einem andern Wettbewerb gewinnen?<br />

Ein origineller Adventkalender.<br />

Bilder und Verse von I. Bohatta.<br />

Auf der Rückwand des Abreißkalenders ist in zarten Umrissen<br />

das ganze Weihnachtsgeschehen gezeichnet. Der Kalenderblock<br />

besteht aus einem Textblatt und einem gummierten<br />

Blatt mit einem farbigen Bildchen für jeden Tag der Adventzeit.<br />

Welche Freude für jedes Kind, das Bildchen sorgfältig<br />

auszuschneiden und aus dem großen Bild auf die entsprechende<br />

Zeichnung zu kleben! Kommt das letzte Bild an die<br />

Reihe, ist der Heilige Abend da, und das große, jetzt färbenschöne<br />

Bild können die Kinder als Weihnachtsgabe und zugleich<br />

Weihnachtsarbeit weiterschenken oder in ihrem Zimmer<br />

aufhängen und sich das ganze Jahr daran freuen.<br />

Verlag M. Dubler, Lngano-Massagno.<br />

Heimwehkinder.<br />

Ernst Nägeli. Sechs Novellen. 172 Seiten. Loepthien, Verlag,<br />

Meiringen.<br />

^<br />

Der Hasliberger Bauern-Poet Ernst Nageli holt sich mit<br />

Vorliebe seine Stoffe aus dem Bergbauernleben. Nicht immer<br />

ist es sein Heimatdorf, das ihm die Vorlagen für sem<br />

dichterisches Schaffen bietet, es ist das Bergbauerndorf irgendwo.<br />

Jedes neue Buch, das Ernst Nägeli semer ^.esergemeinde<br />

schenkt, zeigt die starke Verbundenheit mit dem bergbäuerlichen<br />

Boden und seinen Bewohnern. Deren schicksals-<br />

Haftes Leben, die Natur der Berge, der Wechsel der Wahreszeiten<br />

haben in Ernst Nägeli den kräftigsten und emdruckvollsten<br />

Schilderer gefunden.<br />

Der vorliegende Band von Novellen, der den Titel „Heimwehkinder"<br />

trägt, ist ein erfreulicher Beweis der fortschreitenden<br />

Entwicklung der Kunst Ernst Nägelis. So verschiedenartig<br />

auch die sechs Novellen unter sich sem mögen, mit<br />

Genugtuung -darf festgestellt werden, daß der Dichter sehr f<br />

beobachtet hat und dieses in einer sauberen spräche zum<br />

Ausdruck bringt.<br />

Kinderland-Bilderbuch: Von den Zwergen im Haslital.<br />

Eine Geschichte für Kinder. Mit Bildern von W. Theiß.<br />

Vierfarbiger Offsetdruck. Loepthien Verlag Mettingen.<br />

Wenn heute ein Vater ein Bilderbuch für sein Kind kaufen<br />

will, wird es ihm kaum so ergehen, wie weiland dem<br />

Verfasser des „Struwwelpeter", Dr. H. Hoffmann, der m<br />

keinem Buchladen in Frankfurt kein kindlich gestaltetes Bilderbuch<br />

fand 5,eute dagegen werden Bilderbücher geschaffen,<br />

die in Wort'und Bild dem kindlichen Verständnis angepaßt<br />

v o m<br />

11. D e z e m b e r<br />

sondern die Revision will die aus dem Jahre 1927 stammenden<br />

Besoldungsnormen den veränderten Verhältnissen anpassen.<br />

Der feste Ttzil der Besoldungen, Gehälter und Löhne<br />

der Beamten, Angestellten und Arbeiter des Bundes beruht<br />

zur Zeit auf Volmachtenrecht. Die Teuerungszulagen zu<br />

diesen Bezügen stützen sich seit 1. Januar 1947 auf dringliche<br />

Bundesbeschlüsse. Die geltenden Regelungen sind bis Ende<br />

<strong>1949</strong> befristet. Aus diesen Gründen ist eine Revision des<br />

besoldungsrechtlichen Teiles des 22 Jahre alten Bundesgesetzes<br />

unaufschiebbar geworden. An Stelle des Dringlichkeits- und<br />

Vollmachtenrechtes soll wieder die ordentliche Gesetzgebung<br />

treten.<br />

Durch das Beamtengesetz werden die Anstellnngsbedingungen<br />

für rund 92 WO Arbeitskräfte festgelegt. Dabei ist es wichtig<br />

zu wissen, daß rund 90 Prozent des gesamten Bnndespersonals<br />

bei den SBB., PTT-, Zoll- und Militärbetrieben beschästigt<br />

ist. Die Zahl der Beamten, Angestellten und Arbeiter der<br />

Bnndeszentralverwaltung im engeren Sinne beträgt weniger<br />

als 19 099. In erster Linie geht es also um die Anstellungsbedingungen<br />

unserer Mitbürger bei den Bundesbahnen, im<br />

Post-, Telephon- und Zolldienst, beim Grenzwachtkorps, in den<br />

Festungen, Zeughäusern, Militärwerkstätten und anderer eidgenössischer<br />

Betriebe.<br />

Für alle in der Landwirtschaft Tätigen gilt es besonders<br />

zu erkennen, daß der Volksentscheid vom 11. Dezember von<br />

überragender grundsätzlicher Bedeutung für die zukünftige<br />

Preis- und Lohnpolitik in unserem Lande ist. Die Gefahr, ein<br />

verwerfender Volksentscheid werde das Signal für einen allgemeinen<br />

Lohn- und Preisabbau bedeuten, ist nach der in<br />

27 Ländern eingetretenen Abwertung besonders groß. Die<br />

Landwirtschaft weiß aber aus den traurigen Krifenjahren<br />

noch zu gut, daß genereller Lohnabbau und Arbeitslosigkeit<br />

nichts anderes heißen als allgemeine Kraftsenkung des<br />

Schweizervolkes und dann auch Preisabbau bei den landwirtschaftlichen<br />

Produkten und Einkommenssenkung der bäuerlichen<br />

Familien und ihrer Mitarbeiter.<br />

Der Schweizerische Bauernverband hat sich mit andern<br />

Wirtschaftsverbänden dafür eingesetzt, daß die gegenwärtigen<br />

Teuerungszulagen nicht voll in die im Gesetz verankerte Besoldung<br />

einbezogen werden. In der parlamentarischen Beratung<br />

ist diesem Begehren entsprochen worden, indem in Art.<br />

69, Abs. 1, der Gesetzesvorlage ausdrücklich gesagt wird, drtß<br />

die Mindest- und Höchstbeträge der 25 Besoldungsklassen um<br />

ein Elstel zu kürzen sind. Als feste Besoldung bleiben also<br />

nur zehn Elftel. Für die Jahre 1950 bis 1952 sollen zu den<br />

so festgesetzten Grundbesoldungen 10 Prozent Teuerungszulagen<br />

kommen. Durch das Abzweigen eines beweglichen Teiles<br />

in Form von Teuerungszulagen können die Besoldungen der<br />

Veränderungen bei den Lebenshaltungskosten rascher angepaßt<br />

werden.<br />

Die neue Besoldungsskala bringt sodann die Gleichstellung<br />

in der Besoldung des Personals der Landorte mit demjenigen<br />

in größeren Ortschaften, was aus Gründen der Rechtsgleichheit<br />

nur begrüßt werden kann. Den Unterschieden in den<br />

Lebenskosten, wobei in erster Linie die Wohnkosten (Miete)<br />

ausschlaggebend sind, soll durch ein verfeinertes Ortszulagensystem<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Die Revision bringt den Arbeitskräften des Bundes auch<br />

den vollen Ausgleich der Teuerung; ein Postulat, das die<br />

sind und die auch von den Kindern immer gerne beschaut<br />

werden. Zu diesen erfreulichen Erscheinungen auf dem Gebiet<br />

des Bilderbuches gehört das soeben erschienene Kinderland-Bilderbuch:<br />

„Von den Zwergen im Haslital"<br />

An diesem Bilderbuch, das etwas einzigartiges darstellt,<br />

werden die Kinder ihre Freude haben, und täuschen wir uns<br />

nicht, auch die Erwachsenen werden die Freude mit den Kindern<br />

teilen.<br />

Kindergebete.<br />

Kinderland-Bilderbuch. 16 Seiten. Gedruckt im sechsseitigen<br />

Ofssetverfahren. Die Bilder zeichnete Werner Theiß.<br />

Walter Loepthien Verlag, Meiringen.<br />

Der gleiche Künstler, der die beiden vorhin erwähnten<br />

illustrierte, hat auch im vorliegenden Büchlein die Bilder<br />

geschaffen. Wir treffen altbekannte Kindergebete, deren Sinn<br />

und Inhalt vom Künstler durch ansprechende Zeichnungen sozusagen<br />

unterstrichen werden.<br />

TeddyS Reise in die Welt.<br />

Kinderland-Bilderbuch. Im vielfarbigen Offsetdruck hergestellt.<br />

Halbleinen gebunden Fr. 4.50. Loepthien Verlag,<br />

Meiringen.<br />

Mit diesem dritten Band der Sammlung: Kinderland-<br />

Bilderbücher bietet der Verlag eine weitere gut gelungene<br />

Gabe für die Kinderwelt dar, die das Entzücken der Kinderrufen<br />

wird. Was da für Kinderaugen zu sehen ist, ist so manigsaltig,<br />

daß das Fragen kein Ende nehmen wird. Solche<br />

Bilderbücher, die restlos auf die Phantasie der Kinder eingestellt<br />

sind, können nur Erwachsene schassen, deren Seelen<br />

nicht zu vornehm geworden sind, Kind unter Kindern zu sem.<br />

Die erzieherische Mahnung am Schluße wird ihre Wirkung<br />

auf das Kindergemüt kaum verfehlen:<br />

Drum nach dem Spielen ungesäumt<br />

Dein Spielzeug wieder aufgeräumt,<br />

Und mache dir früh in der Jugend<br />

Das Ordnunghalten schon zur Tugend.<br />

„Mitenand<br />

gahts besser"!<br />

Spruch und Widerspruch.<br />

Also „Mitenand gehts besser!" Besser als...? Natürlich:<br />

besser als gegeneinander oder als aneinander vorbei. Wer<br />

möchte das bezweifeln? ,<br />

Die Personalverbände haben diese uralte Weisheit zum<br />

Gegenstand einer „Aktion des guten Willens" gemacht. War-<br />

Privatarbeiterschaft allgemein schon lange realisiert hat.<br />

Durch eine leichte Erhöhung der Kinderzulage und Konsolidierung<br />

der auf Vollmachtenrecht beruhenden Heiratszulage sollen<br />

die Bedürfnisse der Familie, in Nachachtung des Familienschutzartikels<br />

unserer Bundesverfassung, etwas besser berücksichtigt<br />

werden. Wer einzusehen vermag, wie wichtig es ist,<br />

daß in der Bundesverwaltung und in den bundeseigenen Betrieben<br />

tüchtige Kräfte erhalten bleiben, der wird auch den<br />

vorgesehenen bescheidenen Verbesserungen bezüglich der Beförderung<br />

seine Zustimmung nicht versagen können. Auch in<br />

der Verwaltung müssen Leistung und Tüchtigkeit für die Beförderung<br />

ausschlaggebend sein und nicht nur die Jahrringe<br />

an einem amtsmüden Haupt.<br />

Das Schlagwort: „Zuerst Personalabbau, dann Festsetzung<br />

der Besoldungen" — ist nicht nur ungerecht, sondern auch<br />

unhaltbar. Wenn man zum Beispiel berücksichtigt, daß die<br />

Bundesbahnen heute 1750 Arbeitskräfte weniger beschäftigen<br />

als vor 29 Jahren, wobei seither die Zugsleistungen und<br />

Transportmengen gewaltig zugenommen haben, so wird man<br />

kaum sagen können, daß für die Erfüllung der gestellten Aufgaben<br />

zuviel Leute beschäftigt werden. Zudem ist gerade bei<br />

den Bundesbahnen bereits für das Jahr 1959 ein erheblicher<br />

Personalabbau in Aussicht genommen. Am Abbau der Beamten<br />

und Angestellten der Bundeszentralverwaltung wird<br />

intensiv gearbeitet. Da sich schließlich die Höhe des Personalbestandes<br />

nach den übertragenen Aufgaben zu richten hat, ist<br />

es unsinnig, die Frage des Personalabbaues gegen die Revi-<br />

' sionsvorlage des Beamtengesetzes auszuspielen. Uebrigens<br />

haben noch im letzten Jahre 348 Mann den Bundesbahn-, 338<br />

Mann den PTT-Dienst und 77 Mann die Zollverwaltung<br />

aus freiem Willen verlassen.<br />

Bei der Beurteilung der Abstimmungsvorlage wollen wir<br />

uns auch, daran erinern, daß das Personal des Bundes mit<br />

den Eisenbahnern, Pöstlern, Grenzwächtern und Zöllnern an<br />

der Spitze in den schweren Tagen des Aktivdienstes durch unermüdliche<br />

und treue Arbeit, genau so wie die Bauern und<br />

Bäuerinnen, eine harte Bewährungsprobe mit Erfolg bestanden<br />

hat. Auch unsere Verkehrs- und Postsoldaten mußten in<br />

diesen Jahren vielfach auf gesetzliche Ruhetage und Ferien<br />

verzichten und eine Ausdehnung der Arbeitszeiten in Kauf<br />

nehmen.<br />

Die Verwaltung in unseren Gemeinden, in den Kantonen<br />

und im Bund zeichnet sich allgemein durch eine innere Sauberkeit<br />

aus. Die Schweiz hatte das Glück, das Wesen und die<br />

verheerenden Auswirkungen des „schwarzen Marktes" nicht<br />

kennenlernen zu müssen. Sie hatte aber auch das Glück, stets<br />

eine saubere und korrnptionsfreie Verwaltung zu besitzen.<br />

Wir wollen dafür keinen Dank aussprechen, denn es ist nicht<br />

ein Verdienst, kein Schieber oder Schmiergeldempfänger zu<br />

sein. Wer die Verhältnisse in andern Ländern aber etwas<br />

kennt, wird sich gerne daran erinnern und die Tatsache einer<br />

innerlich gesunden Verwaltung würdigen.<br />

Möge jeder Stimmbürger erkennen, daß es am 11. Dezember<br />

um mehr als nur um die Revision der veralteten Besoldnngsnormen<br />

unseres Bundespersonals geht. Es geht um die<br />

Frage: Stabilisierung oder Abbau. — Die Bauern haben bei<br />

der Einleitung einer neuen Deflations- und Abbaupolitik nur<br />

zu verlieren. Durch Annahme der vorgeschlagenen Revision<br />

des Beamtengesetzes helfen wir mit, einen ersten Versuch der<br />

Heraufbeschwörung einer allgemeinen Kris<br />

e n st i m m n n g zu überwinden.<br />

E. Ja.<br />

um? Weil es gerade zwischen dem Staatspersonal und dem<br />

Publikum manchmal zu Reibungen kommt, die ausgeschlossen<br />

wären, wenn man auf beiden Seiten mehr bedenken würde:<br />

Mitenand gahts besser. Der Spruch richtet sich an den Automobilisten,<br />

den Polizisten, an den Fahrgast und den Eisenbahner,<br />

an den Postler und den Postkunden. Auf beiden Seiten<br />

ist die Mahnung nötig.<br />

Aber nicht alle haben Freude, wenn es zwischen Personal<br />

und Publikum besser klappt. Diejenigen nämlich nicht, die<br />

das „Beamtengesetz" bodigen möchten. Darum suchen sie schon<br />

den Spruch in Verruf zu bringen. Empört rufen sie: „Gerade<br />

die Mitenand-Lente haben Terrormethoden angewendet gegen<br />

die Unterzeichner des Referendums, um fie zum Rückzug der<br />

Unterschriften zu zwingen!"<br />

Zugegeben: es hat ganz vereinzelte (sozialistische) Fnnktionäre<br />

gegeben, die im Uebereifer zu weit gingen und meinten,<br />

sie müßten mit des Teufels Gewalt das Zustandekommen des<br />

Referendums verhindern. Was können aber die 93 000 Bnndesangestellten<br />

dafür, daß ein halbes Dutzend Heißsporne über<br />

die Schnur gehauen haben? —• Es hat aus der Seite der<br />

Unterschriftensammlers des Aktionskomitees gegen das Gesetz<br />

mindestens so viele gehabt, die ebenfalls mit verwerflichen<br />

Mitteln Unterschriften kaperten. So wurden zum Beispiel in<br />

einem Städtchen viele Dutzend Unterschriften mit dem fchwindelhaften<br />

Spruch erschlichen: „Wenn ihr nicht unterschreibt,<br />

erhalten die ohnehin schon zu hoch bezahlten Bundesräte nochmals<br />

einen dickeren Lohn!" Es sind hüben und drüben von<br />

Eiferern Fehler gemacht worden. Man darf aber aus keiner<br />

Seite verallgemeinern.<br />

Unser Standpunkt: Das Referendum ist ein demokratisches<br />

Recht und sein Zustandekommen ist nicht zu bedauern.<br />

Es wurde dadurch Gelegenheit geboten, das Gesetz nach Strich<br />

und Faden zu prüfen. Das ist recht, denn das Gesetz hält jeder<br />

objektiven Prüfung stand. Je genauer es einer studiert, desto<br />

sicherer wird er zustimmen.<br />

Aber wir meinen, die beginnende öffentliche Auseinandersetzung<br />

sollte nicht zum voraus vergiftet werden durch Aufbauschungen<br />

und Verallgemeinerungen. — Wir wollen uns<br />

gegenseitig den guten Glauben nicht zum voraus absprechen.<br />

Wir wollen auch vom Gegner annehmen, daß er es recht<br />

meint. Wir wollen seine Argumente ernsthaft würdigen. Er<br />

möge ein Gleiches tun, damit der Bürger ohne Leidenschaft<br />

abwägen kann.<br />

Dem christlichen Verkehrspersonal, das heißt den christlich<br />

organisierten Pöstlern, Eisenbahnern und dem christlichen<br />

Bnndespersonal wird jedenfalls niemand nachsagen können,<br />

daß sie je den Rahmen einer sachlichen Auseinandersetzung gesprengt<br />

hätten.<br />

Ein Gewerkschafter des christl. Verkehrspersonals.


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Tarnen / Mittwoch, den 30. November <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 95<br />

O b i v O i i e r H W e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalde«<br />

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Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. - Spesenfrei " ^ Samstag Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

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jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie,, Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 V y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

11. Dezember:<br />

Warum stimmen w!r Rein?<br />

P r o u n d C o n t r a ,<br />

Die Befürworter des Gesetzes nehmen als feststehend an,<br />

es handle sich „mit Ausnahme von 10 Prozent um den Einbau<br />

von Teuerungszulagen in die Grundbesoldungen" und<br />

darüber hinaus noch „um bessere Sozialzulagen, die dem<br />

Familienschntzartikel der Bundesverfassung gerecht werden".<br />

Aber die Tatsache, daß die vorgesehene Neueregelung dem<br />

Bund nach Erreichung des „Beharrungszustandes"<br />

rund 44 Millionen jährliche Mehrkosten<br />

verursachen wird, beweist allein schon, daß es um bedeutend<br />

mehr geht als nur um eine sicher notwendige Konsolidieruug<br />

und Vereinfachung des gegenwärtigen Besol>dungssystems,<br />

nämlich um eine durchgehende Erhöhung der<br />

ge samten Besoldungen, —- auf dem Höhepunkt der<br />

Teuerung und bei sinkenden Jndextendenzen notabene. Und<br />

der vorgesehene Ausbau der Familienzulagen — der durchaus<br />

in der Linie einer konservativen Sozialreform liegt und<br />

an sich warm zu begrüßen ist — führt innerhalb dieser Neuregelung<br />

ein bescheidenes Mauerblümchendasein: ganze 3,9<br />

Millionen Franken sollen für diesen Zweck ausgegeben werden;<br />

und im gleichen Moment wird dem Familienschutzgedanken<br />

durch die Einführung der Einheitsbesoldung für<br />

Ledige und Verheiratete ins Gesicht geschlagen. Im übrigen<br />

weiß heute noch niemand, wie der Bund die besagten vierundvierzig<br />

Millionen Franken (am Ende werden es wohlbedeutend<br />

mehr sein) aufbringen soll. Alles im Zeichen der<br />

Bundesfinanzreform, deren Uebergangslösung von den Sozi<br />

verworfen wird. Austeilen — aber nichts geben!<br />

Den Gegnern der Vorlage ist es um den „sozial fortschrittlichen<br />

Volksstaat und seine Einrichtungen" mindestens<br />

so ehrlich, zu tun wie gewissen Befürworterkreisen, die sich<br />

schon in der Referendumskampagne nicht an die demokratischen<br />

Regeln des Volksstaates gehalten haben. Niemand<br />

denkt daran, den Lebensstandard unseres Volkes zu senken,<br />

aber jeder sollte sich bewußt sein, daß er unter Umständen<br />

durch die wirtschaftlichen Verhältnisse gesenkt werden kann.<br />

Niemand verlangt einen Lohnabbau, auch nicht für das<br />

Bundespersonal. Im Gegenteil: dort, wo der volle Teueruugsausgleich<br />

noch nicht erreicht ist (was allerdings nur<br />

für die oberen Gehaltskategorien zutrifft, während die<br />

untern beträchtliche Reallohngewinne verzeichnen können),<br />

sollte das Versäumte unbedingt und rasch nachgeholt werden;<br />

und zwar nicht erst im Jahre 1953, wie das neue Bundesgesetz<br />

es vorsieht. Niemand beabsichtigt eine „Deflations-<br />

Politik" (die übrigens auch in den Dreißiger Jahren mehr<br />

mit Worten, Beschlüssen und Artikeln als in Tat und Wahrheit<br />

betrieben wurde), aber vernünftige Leute finden, daß<br />

man in der Wirtschaftspolitik nicht ungestraft veränderte<br />

Verhältnisse einfach ignoriert. Und wenn schon die Abwertungsgefahr<br />

an die Wand gemalt wird, dann wäre doch<br />

zu betonen, daß das Schicksal des Schweizer Frankens nicht<br />

durch noch höhere Löhne und eine noch höhere Lebens-<br />

Haltung gesichert wird, sondern daß in erster Linie ein gesunder<br />

Finanzhaushalt die "Festigkeit unserer Währung bestimmt.<br />

n -<br />

Schtoesfei? ßeofo 46<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Andernfalls... er ist ein zäher Kunde, ich kenne ihn... und<br />

wenn er nicht nachgibt,kann die Sache für ihn sehr brenzlig<br />

werden... Aber", unterbrach er sich, „ich stehe da und schwatze<br />

und habe doch anderes zu tun. Nicht wahr, Sie bleiben<br />

hier, auch wenn keine Wache da ist. Sie sind ja lauter vernünftige<br />

Leute." , . ,<br />

„Solauge keine Notwendigkeit vorliegt, laufen wir schon<br />

nicht davon," entgegnete Beata. „<br />

„Schön. Zum Lunch werde ich das Nötigste besorgen<br />

„Und nachher dürfen wir wohl unsere Kabinen aufsuchen,<br />

um Siesta zu halten," sagte der. Gouverneur. „Wir sind das<br />

so gewohnt."<br />

„Dagegen wird gewiß niemand etwas einzuwenden haben.<br />

Ich sage Ihnen noch Bescheid."<br />

„Wie ist es möglich," fragte Beata, als der Mann gegangen<br />

war, „daß der Kapitän, dieser Mann der Faust, stcy<br />

so kampflos ergeben hat?"<br />

„Ob es kampflos geschah, wissen wir ja nicht. Möglich ist<br />

es schon Ein Revolver in der Faust kann den stärksten Mann<br />

u m B e a m t e n g e s e t z<br />

Warum stimmen wir Ja?<br />

Wieder einmal ist ein Abstimmungskampf entbrannt im<br />

lieben Schweizerland. Das ist an und für sich nichts anderes.<br />

Auffallend ist nur, daß sich das Aktionskomitee gegen<br />

das Beamtengesetz (der richtige Name wäre eigentlich Besoldungsordnuug)<br />

so furchtbar aufregend benimmt. Mit bisweilen<br />

doppelter Uebertreibung werden da Zahlen ins Volk<br />

hinausgeschleudert, die jedem Schweizerbürger einen kalten<br />

Schauer über den Rücken jagen wollen. Was ist wahr an<br />

dieser Flugblatthetze?<br />

^ Wahr ist, daß dieses Beamtenheer nicht 225 000 Mann<br />

' umfaßt, sondern genau 92 422 Mann zählt, über deren Lohngestaltung<br />

in der Vorlage vom 11. Dezember abgestimmt<br />

wird. Nicht wahr ist, daß die Mehrausgabe von 44 Millionen<br />

Franken schon nach der Abstimmung erforderlich ist, sondern<br />

erst vom Beharrungszustand weg, also frühestens im Jahre<br />

1962. Dabei ist zu sagen, daß der Personalabbau allein bei<br />

der SBB. pro 1950 zufolge Verkehrsrückgang auf zirka 1200<br />

Wann angesetzt ist, was an Lohneinsparung die schöne Snmme<br />

von 10,5 bis 11 Millionen Franken ausmacht. Nicht<br />

wahr ist ebenfalls, daß die Mehrausgaben für die Besoldüngen<br />

auf Konto Steuern und Tariferhöhung abgewälzt<br />

wird, sondern wahr ist, daß von den 877 Millionen<br />

Gesamtausgaben pro 1948 volle 641,6 Millionen zu Lasten<br />

der Regiebetriebe mit eigener Rechnungsführung, wie: SBB,<br />

PTT, Zoll und so weiter, verbucht werden und auch aus<br />

diesen Unternehmungen herausgewirtschastet worden sind.<br />

Kein Industrieunternehmen kann bekanntlich ohne Lohnausgaben<br />

auskommen! Denken jen? Kreise, die das Referendum<br />

lanciert haben, auch daran, daß sie in den kritischen Tagen<br />

von 1941 und 1943 massenhaft per Auto zu uns in die<br />

Jnnerschweiz geflüchtet sind und ihre Miteidgenossen in der<br />

Stadt schmählich im Stich gelassen haben? Das eidgenössische<br />

Personal aber tat ruhig und ohne Panikstimmung seine<br />

Pflicht auch in ernstester Stunde. Haben die Jnitianten,<br />

dieses „kleine Häufchen" Bürger, wie sie sich nennen und<br />

denen wir das Referendum zu verdanken haben, das alles<br />

schon vergessen? —- Wir jedoch noch nicht so schnell, und<br />

wollen vorläufig von weitern Beispielen absehen. 'Jeder<br />

verantwortungsbewußte Bürger wird sich das merken und<br />

am 11. Dezember ein überzeugtes „Ja!"<br />

legen. (Eing.)<br />

*<br />

in die Urne<br />

Herunter mit dem Gehler!?<br />

In diesen Tagen gelangt in die <strong>Obwaldner</strong> Stuben ein<br />

Schreiben von übelster Hetze und demagogischer Art gegen<br />

das Beamtengesetz.<br />

Die Art und Weise, wie hier die Beamten gegen das<br />

Volk ausgespielt werden, mahnt eigentlich zum Aussehen.<br />

Ist denn ein Beamter kein Schweizer mehr, denn bekanntlich<br />

war Geßler kein Schweizer!<br />

Wenn einer eine ehrliche und gute Sache zu vertreten<br />

hat, dann muß er dies nicht auf diese destruktive Art tun, wie<br />

dies ein Reserendums-Aktionskomitee gegen das neue Beamtengesetz<br />

tut. Von sachlichen Ueberlegungen fehlt jede<br />

Spur, sie malen dem Bürger Millioneu-Ausgaben an die<br />

zum Nachgeben bringen. Besonders wenn man ihn im Schlaf<br />

überraschen kann."<br />

Daß Sir Bulwer in allem richtig vermutete, erfuhren sie<br />

erst später.<br />

Es war entschieden eine Unklugheit, daß der Kapitän den<br />

Spanier Martorelli hatte in Ketten legen lassen. Sein Genosse<br />

Marino, ebenfalls Kommunist sprang sofort in die Bresche<br />

und übernahm die Führung der asozialen Elemente. Im<br />

Laufe des Nachmittags gelang es ihm, ein halbes Dutzend für<br />

seine Pläne zu gewinnen. Martorelli mußte befreit, der Kapitäu<br />

aber in Gewahrsam genommen werden, da man auf<br />

Nachgiebigkeit seinerseits nicht rechnen konnte. Mit den Osfizieren<br />

mußte das Gleiche geschehen, da sie sonst dem Kapitän<br />

beigesprungen wären. Marino hatte alles bis ins Kleinste<br />

durchdacht.<br />

Es war gegen zwei Uhr morgens, als jemand an die Tur<br />

von Thompsons Kabine klopfte. „Was gibt es?" fragte der ...<br />

Sie sollen zum Kapitän auf die Kommandobrücke kommen.<br />

Wir stecken im Nebel." Als er die Türe öffnete starrten ihm<br />

zwei Revolver entgegen. „Hände her! Und keinen Laut,<br />

sonst.. !" Ein dritter Mann stand mit Handschellen bereit.<br />

Man führte ihn ab. Im Gange trafen sie mit den andern<br />

Verschwörern zusammen. „Es ist gelungen," raunten diese.<br />

Sie führten den dritten Offizier gefesselt mit sich.<br />

Wand, wohl wissend, daß es eine Lüge ist — aber auch<br />

wissend, daß der einfache Bürger dies nicht nachprüfen<br />

kann.<br />

Ein Beamter ist bei uns immer ein Schweizer! Wenn<br />

auch ein Mensch. Aber er hat eine Familie, auch er ist einer<br />

aus dem Volke, der Pösteler, der Bähnler und der Büroangestellte.<br />

Das bedenken diese Herrn nicht, denen es nur<br />

darum zu tun ist, einen Lohnabbau auf der ganzen Linie<br />

durchzuführen, nicht nur bei den Beamten, sondern auch<br />

beim gewöhnlichen Arbeiter. Und davon müßte auch der<br />

Bauer „profitieren". Es sind nicht jene, die es so Herzensgut<br />

meinen mit der Bauersame, die Herren aus der Großstadt,<br />

denen geht eszuletztum Volksinteressen, denen geht<br />

es um hohe Dividenden. Man bedenke nur, die Beamten<br />

stellen ein großes Kontingent für die Erhaltung eiues gesunden<br />

Mittelstandes, eine Schweiz aber ohne einen stabilen und<br />

gesunden Mittelstand wird über kurz oder lang wirtschaftlich<br />

ruiniert. Darum am 11. Dezember ein überzeugtes I a!<br />

Einer aus dem Volke.<br />

*<br />

Eine bäuerliche Stimme zum Beamtengesetz.<br />

Im Zusammenhang mit der Volksabstimmung vom 11.<br />

Dezember <strong>1949</strong> schreibt Nationalrat Alsons Schwizer, Henau,<br />

im „Katholischer Schweizerbauer":<br />

„Es ist vielleicht schwer, unsere Bauernschaft zur Annähme<br />

des Gesetzes aufzurufen und wird von vielen nicht<br />

verstanden werden. Es muß aber im Zusammenhange mit<br />

obigen Fragen (Preisbildung der landwirtschaftlichen Prodnkte.<br />

D. R.) doch jedem einsichtigen Bauern einleuchten,<br />

daß wir nicht Schutz unserer Produkte und unserer Preise<br />

verlangen und die Begehren anderer Volkskreise, die uns bei<br />

der Sicherung unserer Existenz helfen sollen, einfach ignorieren<br />

oder bekämpfen können.<br />

Wenn wir diesen Schutz verlangen, dann verdienen ihn<br />

auch die anderen, und im Bestreben unserer Bauern muß es<br />

liegen, nicht nur die eigenen Interessen in den Vordergrund<br />

zu stellen, sondern auch dort Verständnis an den Tag zu<br />

legen, wo wir nicht selber interessiert sind. Der Bauernstand<br />

umfaßt nur noch 20 Prozent der Gesamtbevölkerung<br />

und ist allein nicht imstande, seine Begehren durchzubringen.<br />

Wenn wir nicht anderen Verständnis entgegenbringen und<br />

ihre Begehren unterstützen, so wird man von jener Seite auch<br />

für uns kein Verständnis aufbringen, wenn unserePostulate<br />

zur Entscheidung kommen. Lohnabbau bedeutet nie gute<br />

Zeiten für die Landwirtschaft, und jene Kreise, welche gegen<br />

das Beamtengesetz das Referendum ergriffen haben, werden<br />

dasselbe auch gegen bäuerliche Vorlagen lancieren. Gerade<br />

auf die Gegensätzlichkeit zwischen Preis und Lohn wird ja<br />

spekuliert, und diese Gegensätzlichkeit wird ausgenützt, um<br />

beides zu senken. Etwelche Sicherung für uns Bauern, daß<br />

die Beamtenschaft uns in Zukunft nicht im Stiche lassen<br />

wird, liegt im Einbau' von 10 Prozent der Teuerungszulagen<br />

-ins Gesetz. Es liegt deshalb nicht im Interesse der<br />

Beamten, unsere Preise zu drücken, da sonst diese Zulagen<br />

abgebaut und die Beamten sich selber schaden würden. —<br />

Wir möchten daher unsere Bauern ersuchen, aus dieser Perspektive<br />

heraus am 11. Dezember die Parole des Schweizerischeu<br />

Bauernverbandes zu würdigen und nicht der Mentalität<br />

jener Kreise zu verfallen, die durch Lohn- und Preisabbau<br />

einzig sich selber helfen wollen."<br />

Nachdem die beiden Offiziere in Gewahrsam gebracht<br />

waren, schlichen die sechs Meuterer an die Kabinen der I.<br />

Klasse vorbei zum Hinterdeck, stiegen hinter die Kabine des<br />

des Kapitäns auf die Brücke, wo der 2. und 4. Offizier die<br />

Wache hatten. „Hände hoch!" Der 2. Offizier riß seine Waffe<br />

heraus und feuerte. Aber gleich sprangen sie ihn an. Zu einem<br />

zweiten Schuß kam er nicht mehr. Die Handschellen klirrten.<br />

„Herunter!" kommandierte Marino seine Leute.<br />

Der Kapitän war von dem Krawall wach geworden. Als<br />

er den Schuß hörte, sprang er vom Lager, ergrif seinen Browning<br />

und kam heraus. Ein Schuß krachte dicht an seinem Geficht<br />

vorbei. Er griff nach seinen Augen. Die kleine Bewegnng<br />

genügte um ihn zu entwaffnen. Es ging alles, wie Marino<br />

es sich gedacht hatte. Der Kapitän schimpfte und wetterte.<br />

Niemand achtete darauf. Die Meuterer hatten die Gewalt,<br />

um alles andere störten sie sich nicht.<br />

Noch in der Nacht gab der aus der Haft befreite Martorelli<br />

seine Befehle für den kommenden Tag. Er nannte die<br />

Leute, die für ihn zuverlässig waren. Alle andern sollen in<br />

die Mannschaftszelle gebracht und dort in Gewahrsam gehalten<br />

werden. „Waffen haben sie nicht," sagte er, „und wenn<br />

sie auch welche hatten, werden sie sich hüten, davon Gebrauch<br />

zu machen, nachdem der Kapitän und die Offiziere in unserer<br />

Hand sind." Und er behielt recht.


O b w a l d e n<br />

DSF- Die konservative Partei zur eidg. Mstimmung.<br />

(Mitg.) Der Vorstand der Konservativen Volkspartei Obwalden<br />

nahm in einläßlicher Aussprache zur Abstimmung<br />

vom 11. Dezember <strong>1949</strong> über die Revision des eidgenössischen<br />

Beamtengesetzes Stellung. Er beschloß mit Mehrheit, den<br />

Stimmberechtigten die Annahme dieser Gesetzesvorlage zu<br />

empfehlen. Die Minderheit votierte für Stimmfreigabe. Der<br />

Parteivorstand hält mit Entschiedenheit dafür, daß der Verwaltungsapparat<br />

des Bundes stärker und in beschleunigterem<br />

Tempo abgebaut werden sollte, als dies bisher geschehen<br />

ist. Die Abstimmung vom 11. Dezember über das<br />

Dienstverhältnis des Bundesbeamtet, betrifft jedoch nicht die<br />

Zahl der Beamten und den Beamtenapparat als solchen,<br />

sondern das Besoldungsverhältnis. Die Vorlage berücksichtigt<br />

wesentliche Postulate des Familienschutzes. Die Partei glaubt<br />

jedoch, daß mit der Zustimmung der Vorlage der Ruf nach<br />

weiterem Abbau der Bundeszentralverwaltung verbunden<br />

werden müsse.<br />

Pro Juventute in Obwalden. Von mancher Plakatsäule<br />

und manchem Schaufenster grüßt uns das Bild einer feiuziselierten<br />

Prachtsnelke und wirbt in freundlicher Weife für den<br />

Pro Juventute-Marken und -Kartenverkauf. Ja — schon<br />

wieder eine Aktion — aber eine, die bei unserem Volke längst<br />

bekannt ist. Wer ist denn hilfloser und einer Gabe mehr wert<br />

als ein Kind? Tatsächlich bleibt der ganze Reinerlös dieses<br />

Verkaufes „Für die Jugend" im eigenen Bezirk und kommt<br />

somit unsern Jugendlichen zugute. Ein Blick in die letztjährige<br />

Bezirksabrechnung beweist, daß aus dem Reinerlös<br />

des Pro Juventute-Dezemberverkaufes wieder 'recht vielfettig<br />

geholfen werden konnte. So wurden beispielsweise über<br />

Fr. 1500.— als Beiträge an Kuren von minderbemittelten<br />

tuberkulosekranken oder -gefährdeten, oder anormalen Kindern<br />

verausgabt. Beiträge von über Fr. 300.— flössen für<br />

dringende Kleideranschaffungen und ebensoviel für Arztund<br />

Arzneikosten Unbemittelter. Zahlreich sind die Gesuche,<br />

die von Pro Jnsirmis an uns gerichtet werden, um den geplagten<br />

Eltern die finanziellen Sorgen für die Behandlung<br />

infirmer Kinder zu erleichtern. Ein großer Teil des Verkausserlöses<br />

bleibt direkt in den Gemeinden, um dadurch<br />

möglichst persönliche und individuelle Hilfeleistungen zu ermöglichen.<br />

Alle jene, die selbst heranwachsende Söhne und<br />

Töchter haben, kennen die vielseitigen Bedürfnisse und Auslagen,<br />

die durch eine berufliche Ausbildung der Jugendlichen<br />

entstehen. Hier übernimmt Pro Juventute ebenfalls die<br />

große und schöne Aufgabe, den Geplagten ihren persönlichen<br />

Verhältnissen entsprechend zu helfen. Tausende von Franken<br />

fließen so nicht alein aus den Mitteln unseres kleinen Bezirkes,<br />

sondern vor allem durch die Vermittlung der Pro<br />

Juventute-Mitarbeiter in unsern Kanton.<br />

Pro Juventute ist aus unserem Volke nicht mehr wegzudenken,<br />

da ihre freiwilligen, ehrenamtlichen Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen in allen Gemeinden bemüht sind, unsern<br />

notleidenden Kindern und Jugendlichen in zweckentsprechender<br />

Weise zu helfen. Die Mittel dazu liefert einzig der<br />

Dezembermarken- und -Kartenverkauf. Denken Sie daran,<br />

wenn man in den nächsten Tagen auch an Ihre Türe klopft<br />

und Ihnen die schönen Marken und Karten anbietet. Helfen<br />

Sie durch Ihre Gabe mit, daß auch weiter geholfen werden<br />

kaun.<br />

Ein Heinrich Federer-Buch. Der neu gegründete „Heinrich-Federer-Bund"<br />

(Geschäftsstelle Engelberg Obw.) kündet<br />

die erste Jahresgabe <strong>1949</strong> an: Dr. P. Sigisbert Frick:<br />

Heinrich Federer und Italien. Ein prachtvoller<br />

Band mit Holzschnitten von G. Haas-Triverio. Erstmals<br />

wird hier das Italien-Erlebnis des Dichters grundlegend behandelt<br />

und aus vielen neuen und teilweise bisher unbekannten<br />

Nachlaß-Schriften ein schöner Beitrag zum Leben und<br />

Schaffen des Dichters geleistet. Das überaus lebendig geschriedene<br />

Buch zeigt, daß Federer, wie wenige Jtalienfahrer, dieses<br />

Land und Volk und seine Kunst zutiefst erfaßt hat. Der<br />

Dichter hat sich förmlich der italienischen Erde ans Herz gewarfen<br />

mit derselben Inbrunst wie seinem alten Heimatboden<br />

und daraus entstanden all die herrlichen Erzählungen,<br />

die zum Schönsten gehören, was Federer' geschrieben. — Es<br />

ist dies ein ganz ausgezeichnetes Federer-Buch, das jeden<br />

Freund des Dichters beglücken wird und das einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Leben des großen schweizerischen Erzählers<br />

bringt. — Das Buch ist auch im Buchhandel überall erhältlich.<br />

-s<br />

Weihnacht. Die ülichen Vorbereitungen für dieses schöne<br />

Fest werden getroffen. Wir wissen bereits, wie und wen wir<br />

zu Weihnachten überraschen wollen. Haben wir niemand vergessen?<br />

— Denken wir auch an jene im In- und Ausland, die<br />

als Vertriebene, Heimatlose, Fremde, Flüchtlinge, traurige<br />

Weihnachten feiern?<br />

Durch eine Gabe von 5 oder 10 Fr. wird es möglich,<br />

einem Flüchtling eine schöne Weihnachtsfreude zu bereiten.<br />

Auch Materialgaben jeglicher Art sind herzlich willkommen.<br />

Wer persönlich Kontakt sucht mti dem Beschenkten, möge<br />

Als der Funker, der den Tagdienst hatte am Morgen seine<br />

Kabine verließ, um sich auf seinen Posten zu begeben, war<br />

er sehr überrascht, als ihn zwei Leute mit dem Revolver in<br />

der Hand erwarteten. „Fürchten Sie nichts," sagte Martorelli<br />

„wir wollen nur zu Ihrem Schutze mit Ihnen gehen."<br />

„Nichts Neues, meldete die Nachtwache, als die Ablösung<br />

kam. „Aber was ist denn das?" fragte er und tat sehr erstaunt,<br />

als er die Bewaffneten sah.<br />

„Nichts von Belang," entgegnete Martorelli. „Wir wollen<br />

nur einige Funksprüche aufgeben. Gehen Sie ruhia zu Bett.<br />

Sie haben es verdient."<br />

„Das will ich meinen; die Nacht ist lang."<br />

Hätte der Bandit die Miene des abgehenden Funkers beachtet,<br />

dann wäre ihm wohl ein Zweifel gekommen, ob alles<br />

in Ordnung fei. Aber er war viel zu sehr mit seinen Gedanken<br />

beschäftigt.<br />

„Nun an die Arbeit, Herr Funker," sagte er. „Suchen Sie<br />

Verbindung mit Bilbao."<br />

dies mit einem Brief oder auf dem Postcheckabschnitt vermerken.<br />

Materialsendungen sind erbeten an: Flüchtlingsweihnacht,<br />

alte Kaserne, Luzern, Einzahlungen auf Postcheckkonto:<br />

Schweiz. Caritaszentrale Luzern, Flüchtlingsweihnacht,<br />

VII 1577.<br />

Liebesgaben an Flüchtlinge laut Prospekt vermittelt die<br />

Schweizerische Caritaszentrale Luzern, Löwenstraße 3, Tel.<br />

3 1144.<br />

Radiogenossenschaft Jnnerschweiz. (Eing.) Diese Genossenschast<br />

steht unter dem Präsidium des Herrn Regierungsrat<br />

und Erziehungsdirektor Dr. Egli in Luzern. Die Genossenschast<br />

erstrebt schon seit Jahren die Anerkennung durch die<br />

Schweiz. Radiogenossenschaft, die bisher verweigert wurde.<br />

Ihre Tätigkeit ist daher gehemmt. Mitglied des Genossenschastsrates<br />

von Obwalden ist Herr Erziehungsdirektor Dr.<br />

Jos. Heß in Engelberg. Das zur Aufklärung in der Diskussion<br />

im „<strong>Volksfreund</strong>" und „Unterwaldner" über diese<br />

Angelegenheit.<br />

Historisch-Antiquarischer Verein Obwalden. Auf Einladung<br />

des historifch-antiguarischen Vereins wird Sonntag,<br />

den 4. Dezember Herr Prof. Dr. Vasella, Rektor der<br />

Universität Freiburg im Kollegium Sctrnen über: „Oesterreich<br />

und die Religionspolitik der innerschweizerischen Orte<br />

(1528—1529)" einen Vortrag halten, in Verbindung mit der<br />

Generalversammlung unseres Vereins und einer<br />

Ausstellung der umfangreichen Exlibris-Sammlung des leider<br />

allzufrüh verstorbenen Historikers und Kollegiprofessors Dr.<br />

P. Bruno Wilhelm.<br />

Tarnen. Heimatmuseum. Am 24. September <strong>1949</strong> starb<br />

in Bern unser Mitbürger Herr Dr. med. Leopold Imfeld,<br />

ehemals Chefarzt im Amtsspital in Huttwil. In seiner<br />

letztwilligen Verfügung hatte der Verstorbene das Heimatmuseum<br />

mit einer reichhaltig, wertvollen Schenkung<br />

bedacht. Als Nachkomme einer Familie, die einstens durch<br />

ihre regsame Bautätigkeit das Dorfbild von Sarnen weitgehend<br />

bestimmte und unserem Lande zahlreiche und verdienstvolle<br />

geistliche und weltliche Würdenträger stellte, hatte der<br />

Verstorbene Sinn für Tradition und eine pietätvolle Verehrung<br />

zu seinen Vorfahren. Die Schenkung umfaßt verfchiedene<br />

Portraits, Briefe und Urkunden, sowie ein <strong>Obwaldner</strong>-<br />

Büffet, Tisch und Kredenz. Unser Heimatmuseum wird diese<br />

„Dr. Leopold Jinfeld-Sammlung" in Ehren halten und im<br />

Sinn und Geist des Verstorbenen betreuen. Zur Ergänzung<br />

dieser Sammlung Hat uns Herr Dr. I. Jmfeld, prakt. Arzt<br />

in Viel zwei weitere Portraits geschenkt. Einen äußerst wertvollen<br />

und lokalgeschichtlich interessanten Zuwachs erhält damit<br />

unser Heimatmuseum, das im Verlaufe dieses Jahres von<br />

über 400 Personen besucht wurde. Oeffentlichen<br />

Dank gebührt hier Frau Marie Christen, die seit 20 Iahren<br />

das Museum und seine Gegenstände liebevoll betreut,<br />

scharfäugig behütet und darin eine peinliche Sauberkeit Walten<br />

läßt. In verdankenswerter Weife stellten sich jeweils auch<br />

unser Konservator H. H. P. Lukas Fuchs und Kantonsbibliothekar<br />

Otto Emmenegger bereitwillig und unentgeltlich<br />

für die Führungen durchs Museum zur Verfügung,<br />

was geziemend vermerkt werden darf.<br />

Sarnen. Volkshochschule. Der Lichtbildervortrag über Jtalien<br />

von Dr. L. Krattinger aus Zürich vermochte letzten<br />

Sonntag abend wieder eine erfreulich große Zahl Wißbegieriger<br />

in den großen Metzgernsaal zu locken. Ueber die<br />

Schönheit und Trefflichkeit der gezeigten, zum Teil farbigen<br />

Lichtbilder ist man einer Meinung. In manchem Herz wurde<br />

die Sehnsucht nach den Herrlichkeiten Italiens wach und<br />

wohl mancher Wunsch galt einer künftigen Reise oder Wallfahrt<br />

in den sonnigen Süden. Aber man wäre froh gewesen,<br />

wenn der Herr RefeÄnt eine bessere Gesamtschau von Land<br />

und Leuten und der Kultur unseres südlichen Nachbarn geboten<br />

und auch gesagt hätte, wo Italien heute steht im Kreise<br />

der Völker. In dieser Beziehung kam man zu wenig auf die<br />

Rechnung. Um so aufschlußreicher verspricht der nächste Vortrag<br />

von Dr. Louis B e t f ch a r d aus Zürich über<br />

Frankreich zu werden, da der Redner als Elfässer französisches<br />

und deutsches Wesen in sich verkörpert und durch<br />

sein langjähriges Wirken in der Schweiz den unvoreingenommenen<br />

Blick und die nötige Distanz gewonnen hat, um<br />

über die Dinge und Geschehnisse seines Vaterlandes objektiv<br />

zu sprechen. Wir freuen uns aus diesen letzten Vortrag im<br />

diesjährigen Zyklus der europäischen Orientierung.<br />

Sarnen. Gemeindeversammlung. Freitag, den 2. Dezbr.,<br />

20.00 Uhr, findet in der „Krone" eine orientierende Vor-<br />

Versammlung zwecks Aufklärung über die umfangreichen<br />

und wichtigen Sachgeschäfte der Gemeindeversammlung<br />

voni 4. Dezember nächsthin statt. Es wird auf die Einladung<br />

im nächsten Amtsblatt aufmerksam gemacht.<br />

Der Einwohnergemeinderat.<br />

Sarnen. (*) An Martini starb in Bitzighofen nach langer,<br />

schwerer Krankheit Herr Jos. Furrer-Schmitter im<br />

72. Altersjahre. Der Verstorene stammte aus Lungern und<br />

kam mit seiner Mutter in jungen Jahren nach Kägiswil,<br />

wo die Familie die Kapellmatte käuflich erworben hatte.<br />

Im Militär diente er als strammer Wachtmeister im Bat. 47.<br />

Der Funker tat, wie ihm geheißen. Er klopfte den Taster.<br />

Fort und fort. Und wunderte sich, daß er keine Antwort erhielt.<br />

Zuletzt schüttelte er den Kopf. „Es ist nichts zu machen.<br />

Bilbao meldet sich nicht. Entweder schlafen sie noch oder es<br />

ist eine Störung dort. Die Welle ist richtig."<br />

„Nehmen Sie eine andere Welle. Probieren Sie. Irgendwo<br />

werden Sie doch eine Antwort erhalten. Vielleicht ist ein<br />

Schiff in der Nähe."<br />

Der Funker schien sich redlich Mühe zu geben. Es war alles<br />

umsonst. Zuletzt ging Martorelle die Geduld aus. Er mochte<br />

nicht den ganzen Vormittag da bleiben. Er hatte noch anderes<br />

zu tun. „Suchen Sie weiter," sagte er. „Und wenn Sie ein<br />

Schiff der spanischen Marine erreichen, geben Sie ihm unfern<br />

Standort an und sagen Sie, es möchte herkommen. Aber<br />

machen Sie nur keine Dummheiten. Das Schiff ist in meiner<br />

Gewalt. Sie unterstehen meinem Kommando. Du bleibst<br />

hier," wandte er sich an seinen Genossen. Dann verließ er die<br />

Funkstation. Und der arme Funker quälte sich weiter ab. Immer<br />

vergeblich.<br />

Später kaufte er die prächtige Liegenschaft in Bitzighofen,<br />

die er mit seiner arbeitsfreudigen Gattin und den ihm treu<br />

ergebenen Kindern vorbildlich bewirtschaftete. Durch Arbeitsamkeit<br />

und Solidität hat sich die Familie'emporgewirtschaftet<br />

und ein idealer Familiensinn hielt alle Glieder stets treu<br />

zusammen. Es wäre dem Verstorbenen ein längerer schöner<br />

Lebensabend ohne materielle Sorgen zu gönnen gewesen,<br />

er hätte ihn verdient. Der Allmächtige fügte es anders. Einige<br />

Monate schwerer Krankheit und der Tod trat schließlich als<br />

Erlöser an das Krankenbett. Mit Jos. Furrer ist ein Mann<br />

von Charakter, ein beispielhafter Familienvater, ein teurer<br />

Arbeiter, ein treuer Sohn der Kirche, allzufrüh dahingeschieden.<br />

Der verehrten Trauerfamilie entbieten wir unser herzliches<br />

Beileid und der Verstorbene ruhe in Gottes Frieden!<br />

Kägiswil. Der Bazar der evangelische Pfarrei von Obwalden,<br />

der vor einiger Zeit im und rings um das Gasthaus<br />

„Kreuzstraße" durchgeführt wurde, ergab einen unerwartet<br />

hohen Reinerlös von Fr. 5300.—. Das Geld wurde dem<br />

Kirchenbaufonds Sarnen überwiesen.<br />

Kerns. Hier feierte in aller Stille das Ehepaar Balz und<br />

Marie von Rotz-Durrer, Kübligen, das Fest der goldenen<br />

Hochzeit. Dem Jubelpaar nachträglich noch die besten Gratulationswünsche<br />

für einen sonnigen Lebensabend.<br />

Kerns. (Eing.) Nach längerer Unterbrechung scheint in<br />

Kerns das Jnterssse für einen aktiven Verkehrsverein wieder<br />

wachgeworden zu sein. Seit dem Kriege steigerte sich die<br />

Fremdenfreguenz in den Sommermonaten von Jahr zu Jahr.<br />

Das zeigte sich besonders an den 1. Augustfeiern. Immer<br />

wieder erfreuten sich die Gäste an den einzig schönen Spazierwegen<br />

rings um Kerns, wo sie leider Ruhebänklein vermißten.<br />

Auch fehlt es an Hinweisen und Orientierungstafeln,<br />

um den Fremden die Schönheiten unserer Gemeinde zu erschließen.<br />

Wie schwer wird es z. B. einem Feriengast, den<br />

Gerzersee, dieses unberührte Kleinod/ aufzufinden. Es<br />

ist deshalb sehr zu begrüßen, daß hiezu die Initiative ergriffen<br />

wurde. Bestimmt wird sie sich zum Vorteil aller auswirken.<br />

Kerns. (Korr.) Seit 1617 sind die Volksmissionen, durch<br />

den hl. Vinzenz von Paul systematisch ausgebaut, in Uebung.<br />

Die Lazaristen (Vinzentiner), Jesuiten, Kapuziner, Franziskaner,<br />

Redemptoristeu und Oblaten widmen sich ihnen hervorragend.<br />

Hach dem Revolutionsjahre 1848 und dem Kulturkamps<br />

und besonders seit dem ersten Weltkrieg entwickeln<br />

sich die Volksmissionen als außerordentliches Mittel der<br />

Seelsorge zu neuer Blüte. Durch das neue Kirchliche Gesetzbuch<br />

von 1918 ist die Volksmission alle 10 Jähre in jeder<br />

Pfarrei zu halten.<br />

Unsere heilige Volksmission ist zu Ende. Der letzte Mittwoch<br />

brachte eine bis ins kleinste vorbereitete Marienfeier<br />

von solcher Eindringlichkeit, wie es unsere Kirche noch nie<br />

gesehen hat. Der Sonntagabend versammelte die Pfarrei in<br />

zwei Schlußfeiern, die durch die feine Mitwirkung der Kinder<br />

tief zu Herzen gingen und den Abschied von den drei Missionären<br />

wehmütig stimmten. Vierzehn Tage lang — ihnen<br />

voraus ging die viertägige Kindermission — kamen die Erwachsenen<br />

und Jugendlichen in Scharen zu den Parallelpredigten<br />

(drei am Morgen, zwei am Abend), wobei sich die<br />

Weitentfernten besonders auszeichneten. Die neue Methode<br />

der Gemeinschafts- oder durchgehendem Mission — sie ist seit<br />

zwei Jahrzehnten in Uebung — ohne Trennung nach Geschlechtem,<br />

aber mit eigenen Standespredigten (für Männer,<br />

Jungmänner, Jungfrauen, Frauen), hat sich auch für unsere<br />

Verhältnisse bewährt. So war das Gesprächsthema am<br />

Familientisch ein einheitliches und ergänzendes. Die Parallelpredigten<br />

über denselben Gegenstand zu verschiedenen<br />

Stunden ermöglichten jedem, auch dem Schichtarbeiter, die<br />

Wahl der ihm zusagenden Predigtstunde.<br />

G<br />

CD<br />

&<br />

03<br />

O<br />

Ctf<br />

CP<br />

00<br />

C3<br />

Der Funker, der die Nachtwache hatte, war durch die<br />

Schüsse und den Rumor zur Erkenntnis gekommen, daß eine<br />

Meuterei im Gange sei. Den Grund dafür konnte er sich denken.<br />

Seit Tagen wurde die Waffenfrage bei den Mannschaften<br />

erörtert. Die Inhaftierung Martorellis mußte ebenfalls<br />

wirken wie ein Funken im trockenen Stroh. Kurz entschlossen<br />

Nahm er die Kontakte im Tastergehäuse heraus. Nun konnte<br />

man klappern nach Herzenslust, ohne daß ein Funke in die<br />

Welt flog. Sein Kollege merkte natürlich bald, wo der Hase<br />

im Pfeffer lag, verriet es .aber nicht. Martorelli hatte ihn<br />

oft genug geärgert mit seiner Arroganz. Jetzt hatte er Gelegenheit,<br />

es ihm heimzuzahlen.<br />

Und so lief das Schicksal seinen Weg, wie Sir Bulwer es<br />

befürchtete. Kein Kriegsschiff ließ sich sehen. Gegen Mittag<br />

traten die Meuterer zur Beratung zusammen. Martorelli<br />

hatte seine Pläne fertig. Sie gipfelten in dem Satz: „Wenn<br />

der Kapitän nicht gutwillig nach Bilbao fährt, wird er erschössen<br />

und seine Offiziere auch."<br />

Fortsetzung folgt.


Llcht und Klarheit, Kraft und Mut, Friede und Freude<br />

Segen für Zeit und Ewigkeit sind eingekehrt, die Seelenuhren<br />

neu gerichtet. Dank sei Gott, Maria und Bruder<br />

Klaus, den lieben Missionären und unseren Seelsorgern'<br />

Anerkennung den treuen Kirchenbediensteten und dem wackeren<br />

Kirchenchor!<br />

Alpnach. Zur Abstimmung vom 11.Dezember über das<br />

eidg. Beamtengesetz. (Eing.) Während früher Abstimmungskarten<br />

und Text der jeweiligen Abstimmungen weibelamtlich<br />

zugestellt wurden,sind am Montag die 14 Textseiten des Bun-<br />

Äesgesetzes mit den erhöhten Besoldungen mit der Abstimmungskarte<br />

„verheftet" den Stimmbürgern durch die Post zugeschickt<br />

worden. (Dienst am Kunden?) Schade, denn mit dieser<br />

Verheftung sind für uns Stimmbürger nur noch die Ansähe<br />

für die ersten 5 Besoldungsklassen mit einem ?>öchstbetrag<br />

von Fr. 16 900.—, Fr. 24 500— lesbar.<br />

P- S- Die vorstehende Neinpropaganda scheint uns etwas<br />

weit hergeholt zu sein. Wir stellen dem Einsender gerne<br />

unser Sackmesser zur Verfügung, damit er die Heftklammern<br />

entfernen kann. Man darf füglich das ganze Gesetz und auch<br />

die Ansätze für die untersten Klassen lesen. Der Red.<br />

Giswil. (Korr.) Mit stiller, freudiger Erwartung sahen die<br />

lieben Eltern vom Ried, Josef und Marie Wolf-Sigrist der<br />

goldenen Hochzeit entgegen. In weiten Freundeskreisen schon<br />

zur Kenntnis gelangt, zählte man darauf, den 24. November<br />

für sie zu einm Tag des Segens und schönster Familientradition<br />

zu gestalten. Indes aber fand der Himmelsvater<br />

im Buch des Lebens für die trenbesorgte Bauernmuter M a -<br />

r i e W o l f - S i g r i st, das leider unabänderliche Datum,<br />

vorzeitig die irdische Laufbahn zu schließen. Ein heimtückisches<br />

Leiden brachte die überraschende Wendung in die Familie.<br />

Wenn auch die geliebte Mutter damit die trostvolle Gelegenheit<br />

fand, sich mit den Gnadenmitteln der hl. Kirche für die<br />

Ewigkeit zu stärken, fiel dennoch allen die Abschiedsstunde<br />

der guten Mutter schwer.<br />

Marie Wolf-Sigrist erfüllte am vergangenen 19. Septemer<br />

das 77. Lebensjahr. Ihre Lebensspanne umschließt ein<br />

Meer von Arbeit, Mühen und Sorgen, getragen von edler<br />

Muttertreue und liebevoller Aufopferung für die Familie.<br />

Für sie war es vyrhevbcstirimt, eine vorbildliche, strenge<br />

Bauernmutter zu sein, um der Vielfalt der Mutterpflichten<br />

gerecht zu werden. Drei Buben und drei Mädchen hat sie<br />

ihr liebreiches Ja gegeben, sie zu schaffigen Menschen erzogen,<br />

)ie aber auch gelehrt, Gebet und Arbeit zu verbinden. Sie<br />

liebte ihren Gatten, stand treu ihm zur Seite und war selber<br />

eine rastlos Tätige. Mutter Wolf freute sich der Buben, die<br />

Aelpler und Sennen wurden. Sie freute sich am großen Heimen,<br />

an langen Aeckern, an der Arbeit von früh bis spät,<br />

helfend und ratend. Sonne des Alters wurden die 31 Großkinder.<br />

Leider ist die Stunde gekommen, wo die Mutter Abschied<br />

genommen, nun aber ewig im Angesicht Gottes ruhen<br />

darf. Der Friede sei mit ihr. Den Angehörigen unsere ausrichtige<br />

Teilnahme.<br />

Lungern, f Vizepräsident JohannFurrer. Nach kurzer<br />

Krankheit ist Herr Johann Furrer-Gasser, Vizepräsident<br />

und Weibel, bescheiden wie er gelebt, von uns gegangen. Bei<br />

überaus großer Teilnahme von nah und fern, Verwandten<br />

und Mitgliedern der Gemeinde- und Kantonsbehörden, wurde<br />

er am Freitag der geweihten Erde »ergeben. Mit ihm ist<br />

ein allseits beliebter und geachteter Mann von uns geschieden,<br />

dem keine Mühe zu groß war, wenn er einem andern einen<br />

Dienst erweisen konnte.<br />

Er war ein überaus loyaler, Pflichtbewußter und liebenswürdiger<br />

Mann und diente jahrelang selbstlos seiner<br />

Gemeinde. Neben dem Amt des Vizepräsidenten bekleidete er<br />

das des Armenverwalters, des Gemeindeweibels und des<br />

Versteigerungsbeamten. Ueberall schätzte man seine freundliche<br />

Gelassenheit, sein träfes und sicheres Urteil und seine<br />

Unparteilichkeit. Lungern verliert in ihm einen versierten<br />

Beamten. Er ruhe im Frieden des Herrn!<br />

Engelberg. Brandfall. Am vordern Samstag brannte aus<br />

Furgialp die Alphütte mit angebautem Holzschopf bis auf die<br />

Mauern nieder. Das Objekt gehörte Herrn Alois Jnfanger-<br />

Peter in Rüti. Vor Eintreffen der Feuerwehr war es den<br />

beiden Söhnen des Eigentümers unter außerordentlichen Anstrengungen<br />

gelungen, den bereits .auch brennenden Stall<br />

zu retten. Die abgebrannte Hütte war mit Fr 6 000. versichert,<br />

für die heutigen Wiedererstellungskosten uuterversichert.<br />

Verursacht wurde der Brand durch den um diese Zeit<br />

heftig wehende Föhn, der die nicht völlig ausgelöschten Glnten<br />

am offenen Herd der Hütte wieder zur Entzündung<br />

brachte.<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Oesterreichisches Währungsexperiment<br />

In Wien hat der Finanzminister die Abwertung des<br />

oesterreichischen Schillings bestätigt und drei verschiedene Kurse<br />

festgesetzt Der alte Kurs von 10 Schilling pro Dollar wird<br />

durch einen „Grundkurs" von 14,40 Schilling ersetzt; daneben<br />

T o d e s - ^<br />

Anzeige<br />

In tiefer Trauer teilen wir allen Verwandten<br />

und Bekannten mit, daß es Gott, dem Allmächtigen,<br />

gefallen hat, unsere treubesorgte, liebe<br />

Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester,<br />

Schwägerin, Tante und Großtante<br />

Frau Witwe<br />

Elisabch Inner Mmettler<br />

Grundbode»<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Der Siebente für unsere<br />

liebe Mutter 599<br />

Frau Witwe<br />

Zosefina Zliick-Mrer<br />

Bärenbiel, St.Niklausen<br />

wird Donnerstag, den 1.<br />

Dezember, in der Pfarrkirche<br />

in Kerns gehalten, wozu<br />

Verwandte und Bekannte<br />

freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

Zu jedem I<br />

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zu sich in die ewige Heimat abzuberufen. Sie<br />

starb heute morgen 9.45 Uhr, wohlversehen mit<br />

aen hl. Sterbsakramenten, infolge eines Herzschlages,<br />

im 76. Altersjahr.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene einem<br />

frommen Gebet und bitten, ihr ein gutes Andenken<br />

zu bewahren.<br />

Kerns, den 28. November <strong>1949</strong>.<br />

Die Trauerfamilien.<br />

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Beerdigung: Donnerstag, den 1. Dez.,<br />

7.30 Uhr, in Kerns.<br />

Siebenter: Montag, den 5. Dez., 8 Uhr.<br />

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„Vorkurs" von 26 Schilling.Wie sich dieses Experiment in der<br />

Praxis bewähren wird, bleibt abzuwarten.<br />

Zwei neue Staaten.<br />

In Flushing Mea-dows ist das Schicksal Libyens und Somalilands<br />

entschieden worden. Libyen soll 1952 und Somaliland<br />

1953 unabhängig werden; diese Beschlüsse haben Gesetzeskraft,<br />

da sie schon am italienischen Friedensvertrag vorgesehen<br />

waren. Der Entscheid über Erythrea steht dagegen zur<br />

Zeit noch aus.<br />

Revolte in Panama<br />

In Panama mußte sich der Staatspräsident unter dem<br />

Druck der Polizei zum Rücktritt bequemen. Der ausgebootete<br />

Staatsmann hat nun an -das Volk appelliert und seine Rücktrittsbeschluß<br />

widerrufen. Es ist zu blutigen Zusammenstößen<br />

zwischen dem neuen Polizeiregime und den aufgebrachten<br />

Anhängern des Präsidenten gekommen; in der Hauptstadt<br />

herrschen chaotische Zustände.<br />

Bruderstreit um König Leopold<br />

Die belgischen Kommuni st en verlangen nicht nur die<br />

Demission König Leopolds, sondern überdies die Abschaffung<br />

der belgischen Monarchie. Es ist für die Klärung der Situation<br />

nicht unbedingt von Nachteil, wenn die Fünfte Kolonne<br />

so eindeutig Farbe bekennt. Bekanntlich war der Kampfruf<br />

gegen König Leopold im ^ahre 1945 von der kommnnistischen<br />

Presse ausgegangen und man sieht im Zusammenhang<br />

mit der neuen Stellungnahme der Kommunisten die Hintergründe<br />

der Kampagne gegen König Leopold in -bürgerlichen<br />

Brüsselerkreisen in einem etwas anderen Licht. Der Zweck der<br />

kommunistischen Kampfansage ist durchsichtig genug: sie beabsichtigt,<br />

das einigende Band, das Belgien zusammenhält zu !<br />

, kandidaten Dr. F. Lotz fielen, gewählt. Dr. Lotz war vom<br />

zerschneiden. Es ist zu hoffen, daß die kommunistischen Ma- ! j Wiedervereinigungsverband, den Sozialisten und der P. d. A.<br />

chenschaften das Gegenteil von dem erreichen, was sie bezwek- I ' unterstützt worden. Das absolute Mehr betrug 7561 Stimmen;<br />

fett. ! | die Stimmbeteiligung 50,9 %. Max Kaufmann erhielt in<br />

Die 5. Kolonne in England.<br />

! drei von vier basellandschaftlichen Bezirken eine starke Mehrj<br />

heit, während im Bezirk Arlesheim, wo der Gegenkandidat<br />

Im britischen Oberhaus unternahm Lord Bansittard einen<br />

| wohnt, dieser 3632 Stimmen gegen 2652 für Kaufmann er-<br />

Vorstoß gegen die russische Spionage in England. Er erklärte, <<br />

daß die verschiedenen Sowjet-Missionen auf englischem Bo- !<br />

den sich in wachsendem Maße aus umstürzlerischen Elementen,<br />

Saboteuren und Spionen zusammensetzen. Vanstttard wehrte<br />

,stch gegen die russische Zumutung, den Journalisten der Agentnr<br />

Taß diplomatische Privilegien zu gewähren. Außerdem<br />

verlangte er das Verbot der englischen Kommunistenzeitung<br />

„Daily Worker".<br />

Kantone<br />

Luzern. Die Misere mit den Vrünigbahn-Barrieren. Su.<br />

Im Laufe dieses Sommers war man einige Male ungehalten<br />

und besorgt in Luzern, weil die Barrieren der Brünig-Bahn-<br />

Uebergänge nicht geschlossen waren. Das hat sich nun gebessert,<br />

und sehr bald wird sogar noch eine automatische Sicherung<br />

dem Betrieb übergeben. Nun hat aber vor zwei Wochen ein<br />

Auto die geschlossene Schranke an der Horwerstraße eingerannt,<br />

so daß nachher ein Wärter mit seinem roten Fähnchen auf<br />

die belebte Straße stehen mußte, wenn ein Zug gemeldet war.<br />

Sozusagen als Einweihungsfeier der reparierten Barriere<br />

spielte sich ein Orfeigenduell zwischen einem ungeduldig<br />

Wartenden und dem Barrierenwärter ab, das wohl noch sein<br />

Nachspiel hat; denn der Mann, der die Schranke hochriß<br />

und nur im letzten Moment vom Wärter vor dem Zug zurückgehalten<br />

werden konnte, hat sich gegen den Paragraphen<br />

der Eisenbahngefährdung vergangen, gegenwärtig steht aber<br />

wieder der Mann mit dem Fähnchen da; die Barriere wurde<br />

nämlich wieder zertrümmert — diesmal von scheuenden Pferden.<br />

Weiteres Unglück gab es dabei nicht; doch zeigt sich je<br />

länger desto deutlicher, daß dermaßen ibelebte Uebergänge<br />

mitten in der Stadt auf die Dauer unhaltbar sind. Man wird<br />

früher oder später um eine Trasseverlegung der Brünigbahn<br />

nicht Herunikommen.<br />

Baselland. Die basellandschaftliche Regierungsratswahl.<br />

Als neues Mitglied des basellandschaftlichen Regierungsrate<br />

wurde der von allen bürgerlichen Parteien empfohlene<br />

Oberrichter Max Kaufmann, Landwirt in Hemmiken, mit<br />

8797 Stimmen gegen 6013 Stimmen, die auf seinen Gegen-<br />

, hielt.<br />

Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, den 1. Dezember<br />

11.00 Winterliche Musik. 12.00 Die Berner Maisänger.<br />

12.15 Schallplatten. 12.40 Volkstümliches Konzert. 13.15 Für<br />

den Opernfreund. 13.45 Klavieraufnahmen. 14.00 Notiers und<br />

probiers. 14.15 Schallplatten. 16.30 Tanzmusik. 17.05 Unterhaltende<br />

Musik. 17.30 Kind und Tier. 17.50 Zurück zur Natur.<br />

18.00 Musikalisches Nonstop-Programm. 18.45 Ein Büschel<br />

Verse. 19.00 Standandwerke der Violinliteratur. 20.15<br />

Verwehte Spuren, Hörspiel. 21.30 Musik. 22.05 Neuere<br />

Schweizer Sinfonik.<br />

Freitag, 2. Dezember<br />

11.00 Sinfonie-Oper-Oratorium. 11.45 Konzert des Studioorchesters.<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Schallplatten. 14.00<br />

Die halbe Stunde der Frau. 15.20 Schulfunk. 16.00 Wunschkonzert<br />

für die Kranken. 16.30 Musik für Bratsche und Klavier<br />

17.30 Roman. Jugendstunde. 18.00 Unterhaltung aus<br />

aller Welt. 18.30 Aus dem Notizbuch des Reporters. 18.40<br />

Zehn fröhliche Minuten. 18.50 Piste und Stadion. 19.10<br />

Weltchronik. 20.00 Glocken der Heimat — alte venezianische<br />

Musik. 20.50 Sendung für die Rätoromanen. 22.05 Film-<br />

Panorama.<br />

Samstag, 3. Dezember<br />

11.30 Zur Unterhaltung. 12.05 Berühmte Stimmen. 12.40<br />

Aus Verdi-Opern. 13.10 Die Woche im Bundeshaus. 13.40<br />

'Zum „Tag der Briefmarke". 13.45 Jodelvorträge. 14.00 Das<br />

Sensler Jahr. 14.30 Für den Opernfreund. 15.15 Erlebnisse<br />

im Balkan. 15.35 Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 16.10<br />

Egon Caesar Eonte Corti spricht. 16.30 Radioorchester. 17.30<br />

Plauderei in Appenzeller Dialekt. 17.50 Deutsche Schlagermelodien.<br />

18.40 Volkswirtschaftliche Fragen. 20.00 Rudolf-Bernhard-Theater.<br />

22.05 Galerie berühmter Frauen „Eva".<br />

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Tarnen / Samstag, den 3. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 96<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: vr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 6813<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l t f e n s t e r !<br />

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten.<br />

Zwischen den drei westlichen Hochkommissären in Deutschland<br />

und dem Kanzler der deutschen Bundesrepublik ist am<br />

24. November ein Bertrag unterzeichnet worden, der als Petersberger<br />

Abkommen in die Geschichte eingehen wird, so benannt<br />

nach einem Vorort der westdeutschen Hauptstadt Bonn.<br />

Es geziemt sich, einen Augenblick bei diesem Abkommen zu<br />

verweilen, nicht nur wegen der darin enthaltenen materiellen<br />

Zugeständnisse an das neue deutsche Staatsgebilde, sondern<br />

auch deshalb, weil es seit dem deutschen Zusammenbruch von<br />

1945 das erste Mal ist, daß Deutschland von den Siegermächten<br />

als gleichberechtigter Partner an den Verhandlungstisch<br />

geladen wurde und eine rechtsverbindliche Unterschrift unter<br />

ein zwischenstaatliches Vertragsinstrument setzen durfte. Aber<br />

auch in materieller Hinsicht hat Bundeskanzler Adenauer<br />

für Deutschland einen gewaltigen Erfolg davongetragen, und<br />

es mutete beinahe allzu bescheiden an, als sich der Kanzler<br />

nach Abschluß der Verhandlungen als „zu neunzig Prozent<br />

befriedigt" erklärte. Die Zugeständnisse an Deutschland sind<br />

in der Tat hervorragend. Die Demontage von zwanzig Betrieben<br />

der deutschen Schwerindustrie wird eingestellt, die<br />

jährliche deutsche Stahlproduktion um eine Million Tonnen<br />

erhöht, Deutschland erhält wiederum eine eigene Handelsslotte,<br />

und es wird seine Zulassung in die internationale Ruhr-<br />

Verwaltung vorgesehen. Ebenso faßt man den Beitritt der<br />

Bonner Regierung zur Organisation der europäischen Marshallplanstaaten<br />

und zum Europarat ins Auge. Wie man sieht,<br />

Deutschland hat in wenigen Jahren mächtig aufgeholt, und<br />

es ist mehr als eine bloße Aeußerlichkeit, wenn das Petersberger<br />

Abkommen nicht nur in englischer und französischer, fondern<br />

auch noch in deutscher Sprache ausgefertigt wurden.<br />

Um so grotesker mutet es an, daß Adenauer im Bonner<br />

Bundestag von dem Sozialistenführer Schumacher der „Erfüllungspolitik"<br />

bezichtigt und als „Kanzler der Alliierten"<br />

denunziert wurde. Man kennt diese Töne aus den Jahren von<br />

1918 her. Damals stammten sie von deutschnationaler, heute<br />

von sozialistischer Seite. Unter diesen Umständen begreift man<br />

nur zu gut, daß die französischen Unterhändler besonderen<br />

Wert darauf legten, daß Deutschland im Petersberger Abkommen<br />

zur dauernden Entwaffnung verpflichtet wurde. Ohne<br />

diese Klausel hätte die Regierung Georges Bidault bei der<br />

Abstimmung über den Vertrag mit Deutschland kaum einen<br />

so eindrucksvollen Sieg davongetragen, wie sie ihn tatsächlich<br />

erlangte; die Nationalversammlung sprach ihr nämlich mit<br />

327 gegen 249 Stimmen das Vertrauen aus.<br />

Im übrigen ist allerdings aus der französischen Hauptstadt<br />

nicht viel erfreuliches zu melden. Am 25. November versuchten<br />

die sozialistischen Führer der „Force ouvriöre" einen<br />

französischen Generalstreik anzuzetteln, der zwar kläglich fcheiterte,<br />

weil die sozialistische Parole bei der übrigen Arbeiterschaft<br />

nicht durchdrang, der aber anderseits wieder einmal<br />

brutal zum Bewußtsein brachte, auf wie schwachen Füßen die<br />

französische Regierungskoalition ruht. Während Ministerpräsident<br />

Bidault am Radio die Arbeiter beschwor, die Arbeit<br />

nicht niederzulegen, während er außerdem die Beamten und<br />

die Belegschaften der nationalisierten Betriebe aufforderte,<br />

„nicht sich selber zu bestreiken", beschloß die Leitung der sozialistischen<br />

Partei die Unterstützung der Streikparole und<br />

O b w a l d e n<br />

Die SAB (Schweizer. Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern)<br />

zum Beamtengesetz und aktuellen Tagesfragen.<br />

Unter dem Vorsitze seines Vizepräsidenten, Herrn alt<br />

Nationalrat Werner Hadorn von Oey-Diemtigen, hielt der<br />

leitende Ausschuß der SAB eine ordentliche Sitzung ab.<br />

Zum B o d e n r e ch t wurde festgestellt, daß der Entwurf<br />

des Ständerates vollkommen unzulänglich sei. Mit der Wiederaufnahme<br />

der Kapitel über das Zwangsverwertungsverfahren<br />

und das obligatorische kantonale Einspracheverfahren<br />

hat die nationalrätliche Kommission wertvolle Arbeit geleistet.<br />

Möge es den Kammern gelingen, eine Lösung auf dieser<br />

Grundlage zu finden.<br />

Ziemlich viel zu reden gab die Stellungnahme zum B e -<br />

amtenge setz, das am 11. Dezember zur Abstimmung<br />

gelangt Dieser Volksabstimmung kommt große staatspomische<br />

Bedeutung zu. Das Gesetz wird die Besoldungen auf<br />

90°/° des heutigen Standes stabilisieren. 10°/o als Teuerungszulaqe<br />

bleiben noch als veränderliche Größe bestehen.<br />

Damit wird die Besoldungsbasis aus die heutigen Bedursnisse<br />

eingestellt, das heißt, es entsteht hierdurch aus diesem<br />

zentralen Gebiet eine beruhigende und wohltuende Sicherheit,<br />

die sich aus die ganze Wirtschaft abfärben wird Die Ablehnung<br />

des Gesetzes würde das Signalzum Lohnabbau und<br />

versetzte damit die sozialistischen Kabinettsmitglieder in eine<br />

geradezu unmögliche Situation. Wenn der Generalstreik trotzdem<br />

ein Mißerfolg war, so liegt das Verdienst dafür gewiß<br />

nicht in der Autorität der jetzigen Regierung.<br />

In dieser Atmosphäre des ewigen Provisoriums ist man<br />

nicht erstaunt, daß auch der Quai d'Orsai, also der Sitz des<br />

französischen Außenamtes, nicht immer jene Festigkeit und<br />

Energie an den Tag legt, wie man sie von Robert Schuman<br />

eigentlich erwarten dürfte. Die französisch-poluische Spanrnmg,<br />

die ihren Ursprung in der völkerrechtswidrigen Ver-<br />

Haftung des französischen Konsularbeamten Robiueau in Warschau<br />

hatte, hat sich im Laufe einer Woche bedeutend verschärst.<br />

Französischerseits schritt man zu Repressalien, d. h.<br />

zur Verhaftung von Polen in Frankreich, ohne damit irgend<br />

ein praktisches Resultat zu erzielen. Die Noten des polnischen<br />

Botschafters in Paris —- man kennt hier den energischen<br />

Herrn Putrament von seiner Berner Zeit her!' — werden immer<br />

unverschämter wogegen Außenminister Schuman in<br />

einer offiziösen Erklärung seinem Vertrauen in die „etappenweise<br />

Beilegung" des Konfliktes Ausdruck gibt. Man darf bezweifeln,<br />

daß man mit solchen Sentenzen den Kommunisten<br />

Respekt abzwingt.<br />

Daß die kommunistische Welt unter sich die Gefühle ihrer<br />

Gegner schone, kann wohl niemand behaupten. In Ungarn<br />

ist eine Tagung der Kominform zu Ende gegangen, die alles<br />

andere als friedliche Töne' anschlug. Gewiß, die eine der drei<br />

angenommenen Resolutionen verlangte — wie einst die braunen<br />

Parteitage in Deutschland -— die „Erhaltung und Verteidigung<br />

des Weltfriedens". Wichtiger und konkreter waren<br />

indessen die beiden andern Beschlüsse; der zweite verlangt<br />

drohend den Zusammenschluß der Arbeiterklasse (was nichts<br />

anderes bedeutet als die Absorbierung des Sozialismus durch<br />

den Kommunismus), während der dritte den Kampf aller<br />

komunistischen Parteien gegen die „Mörder" und „Spione"<br />

des Titoregimes zur gebieterischen Pflicht erhebt. Eines kann<br />

man von den Kommunisten lernen: sie begnügen sich nie mit<br />

Halbheiten!<br />

Glücklicherweise wird im Westen von den militärischen<br />

Fachleuten das Problem der kollektiven Verteidigung in immer<br />

korrekterer Weise vorbereitet. In Paris trat am 29. November<br />

die Militärkonferenz der Atlautitmächte zusammen.<br />

Sie umfaßt die zwölf Stabschefs der Signatarstaaten des Atlantikpaktes<br />

und will einen allgemeinen westlichen Defensivplan<br />

ausarbeiten.<br />

Es ist Zeit, daß sich der Westen organisiert, um so mehr,<br />

als im fernen Osten der Kommunismus immer mächtiger sein<br />

Haupt reckt. Die chinesische Tragödie, also das Ende des nationalen<br />

Schattenregimes Ehiang Kai Check und seine restlose<br />

Verdrängung durch General Mao Tse Tung, ist nahezu vollendet.<br />

Ehiang Kai Checks provisorische Hauptstadt Tschungking<br />

ist in die Hand der Kommunisten gefallen. Immer geringer<br />

werden die Rückzugsmöglichkeiten des flüchtenden Marschalls.<br />

Die nationalen Streitkräfte melden, daß die Stadt<br />

Tschengtu, 260 Kilometer nordwestlich von Tschungking, das<br />

neue Zentrum der Kuomingtangregierung darstelle. Wie lange<br />

noch?<br />

somit zum Preisabbau bedeuten. Im Strafe des<br />

Kampfes gegen die Deflation und schließlich im Vertrauen auf<br />

das Verständnis der Bundesbeamten für die bergbäuerlichen<br />

Interessen, beschloß der leitende Ausschuß, der SAB die A n -<br />

nähme des B e a m t en g es etz e s zu empfehlen.<br />

Er befürwortete ferner die Abhaltung einer Landwirtschaftsausstellung<br />

in Luzern im Jahre 1954, wobei zuhanden<br />

der vorbereitenden Organe gewünscht wurde, daß in thematischer<br />

Hinsicht die Bergbauerufrage und ganz allgemein<br />

den bergbäuerlichen Betriebszweigen besondere Ausmerksamkeit<br />

geschenkt werde. - . . .<br />

Es wurde von den fast unüberwindlichen Schwierigkeiten<br />

im Viehexport Kenntnis genommen. Für die Exportperiode<br />

1950 werden frühzeitige Vorbereitungen notwendig sein.<br />

Das deutsche Radio hat von den Vorträgen berichtet, die<br />

unser Bruderklausenkaplan, H. H. Werner Durrer, in den<br />

Novemberwochen in München über unsern Landesvater<br />

Bruder Klaus gehalten hat. Die Vorträge werden im<br />

Dezember in Oesterreich fortgesetzt. Es ist erfreulich und<br />

trostreich, daß Bruder Klaus im nachbarlichen Ausland wachsende<br />

Verehrung findet. Der Friedensmann vom Ranft möge<br />

beiden Ländern den wahren Frieden erflehen! +<br />

Zum St. Nikiaus-Anzeiger. (Eing.) Der <strong>Obwaldner</strong> Gewerbeverband<br />

hatte dieses Jahr die anerkennenswerte ^dee<br />

einen Weihnachtsanzeiger oder, wie er ihn nennt, einen St.<br />

Niklaus-Anzeiger, herauszugeben.. Obwohl diese Publikation<br />

A n z e i g e<br />

Des hohen Feiertages (Maria Unbefleckte Empfängnis) wegen,<br />

müssen Inserate für die nächste Samstag-Nummer des „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" bis spätestens Mittwoch mittag in unserem Besitze sein.<br />

Der Verlag.<br />

für die St. Niklaus Einkäufe zwar reichlich spät erschienen ist,<br />

hat sich doch die Herstellerfirma, Buchdruckerei Burch & Cie.,<br />

Lungern, für die Ausgestaltung dieses Anzeigers alle Mühe<br />

gegeben. Ob dieser „festliche" St. Niklaus-Anzeiger die Bevölkerung<br />

in vermehrtem Maße zum Kaufe in Obwalden zu<br />

bewegen vermag?<br />

Wir Geschäftsleute von Obwalden sind von den Inseraten<br />

im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt und <strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong> vielleicht<br />

etwas verwöhnt, denn um die Weihnachtszeit schauen<br />

uns diese Anzeigen immer recht freundlich und einladend an.<br />

Die Unübersichtlichkeit im St. Niklaus-Anzeiger fällt uns<br />

daher unangenehm auf. Der Preis, den wir für die Inserate<br />

bezahlen müssen, hätte vielleicht eine noch sorgfältigere Aufmachung<br />

gerechtfertigt.<br />

Wenn der Weihnachtsanzeiger des Gewerbeverbandes<br />

eventuell auch nächstes Jahr wieder erscheinen soll, müßte die<br />

Ausgestaltung noch zweckentsprechender und sorgfältiger sein,<br />

da die Werbswirkung auf diese Art sonst mißlingt.<br />

(Ein Inserent).<br />

Tarnen. Ein vorberatendes Komitee, für das die Herren<br />

Dr. Kathriner und H. Heuberger zeichnen, lädt auf Montagabend<br />

zu einer öffentlichen Orientierungsversammlung über<br />

die Gründung einer Wirtschaftsvereinigung<br />

Sarnen ein. Wie aus dem Einladungsschreiben zu entnehmen<br />

ist, möchte der zu gründende Verein eine Dorfgemeinschaft<br />

anstreben zur Besserung der wirtschaftlichen Situation der<br />

Gemeinde. Der Gedanke berührt immerhin sympathischer als<br />

die von der neugegründeten Nidwaldner Gewerbeschutzvereinigung<br />

erstrebte hermetische Abkapselung Nidwaldens gegenüber<br />

wirtschaftlichen Einflüssen und Beziehungen der Konsumentenschasten<br />

mit außerkantonalen Geschäften.<br />

Sarnen. (Mitg.) <strong>Obwaldner</strong> Katholischer Preffeverein. Am<br />

vergangenen Sonntag kamen im Peterhof aus allen Gebieten<br />

des Kantons 45 Delegierte des Katholischen Pressevereins<br />

Obwalden zur 6. Jahresversammlung zusammen. Für den<br />

demissionierenden Präsidenten Joses Kiser, Kägiswil, dessen<br />

große Arbeit im Dienste der katholischen Presse gebührende<br />

Verdankung fand, wurde neu Dr. Jost Dillier, Sarnen, gewählt.<br />

Nach Anhören eines Kurzreferates beteiligten sich die anwesenden<br />

geistlichen und weltlichen Behörden an einer erfreulich<br />

lebhaften und interessanten Aussprache über die katholische<br />

Presse in Obwalden und die wünschenswerte Weiterverbreitung<br />

des „Katholischen Haussegens", der von den Pfarrämtern<br />

oder direkt vom geistlichen Protektor des Vereins, H. H.<br />

Pfarrer Käslin, Lungern, bezogen werden kann.<br />

Sarnen. Historisch antiquarischer Verein Obwalden. Die<br />

Generalversammlung des Vereins findet nächsten Sonntag,<br />

den 4. Dezember <strong>1949</strong>, um 14.15 Uhr, im Kollegium statt.<br />

Der Vortrag von seiner Magnifizenz Rektor Dr. O. Vasella,<br />

über „Oesterreich und die Religionspolitik der innerschweizerischen<br />

Orte" beginnt um 16.00 Uhr.<br />

Sarnen. St. Niklaus-Befcheruug. Der Turnverein möchte<br />

die Dorfeinwohner auf sein Inserat im <strong>Obwaldner</strong> Amts-<br />

Blatt betr. Samichlaus-Schleiket aufmerksam machen. Um<br />

allen Wünschen entsprechen zu können, werden die Hausbesuche<br />

am Sonntag und Montag dieses Jahr mit „Verstärkung<br />

durchgeführt. Das traditionelle „Trinkeln" mit dem berittenen<br />

Samichlaus findet Montag, den 5. Dezember, abends<br />

8 Uhr statt.<br />

Sarnen. Fußball. Nach etlichen Auswärtssvielen stellt sich<br />

der FC. Sarnen am nächsten Sonntag, den 4. Dezember,<br />

14.30 Uhr, wieder in heimischen Gefilden zum Wettkampf gegen<br />

den Kantousrivalen Buochs. Es ist sicher mit einem spanuenden<br />

Treffen zu rechnen, werden doch beide Clubs versuchen<br />

vor dem Abschluß der ersten Meisterschaftsrunde ein volles<br />

Punktpaar ins Trockene zu bringen.<br />

Wir wünschen der Mannschaft des FC. Sarnen einen ansehnlichen<br />

Aufmarsch seitens des sportfreudigen Publikums<br />

und hoffen, daß die Forwardlinie die Schußstiefel nicht zu<br />

Hause lassen.wird.<br />

Anschließend an den Match ist Versammlung im Hotel<br />

„Hirschen", wozu Aktive und Passive freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Sarnen. Wilen. Glückwunsch. Am 6. Dezember, mit St.<br />

Nikiaus, feiert Frau Cristina Küchler-Burch, Mätteli,


Zum Abonnement<br />

auf den<br />

„<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund"<br />

laden wir hiemit freundlich ein. Neueintretende Abonnnenten für<br />

das erste Halbjahr 1950 erhalten das Blatt bis 1. Januar<br />

g r a t i s<br />

Redaktionelle Notiz. Verschiedene Einsendungen mußten wegen<br />

Raummangel aus die nächste Nummer verschoben werden.<br />

Wilen, den 85. Geurtstag. Wir alle wünschen ihr recht viel<br />

Glück und Gottes Segen zu ihrem schönen Fest.<br />

D'sGroßmietterli! Wenn äs verzeld,<br />

Hend sogar d'Engel Fraid,<br />

Drum sind si ai so frindlich g'si<br />

Und hend em Herrgott g'seid,<br />

Das 's er nid eppä Gschichte mach,<br />

Bis 's jetzt scho z'Himmel flieg,<br />

Er sell z'Großmieterli is la,<br />

Bis 's hundertjährig jtg! G. K.<br />

Kägiswil. (Eing.) Eine seltene Abwechslung in den Alltag<br />

wurde uns beschieden, als am letzten Dienstag der Samichlaus<br />

mit seinem Gefolge, begleitet von einer Schar froher<br />

Trinklerbuben durch unsere Straßen und Gassen zog. Sie<br />

hatten ein großes Pensum abzuwickeln, galt es doch in jedem<br />

Haus, selbst im entlegensten Gütlein mit ihrer Gabe eine<br />

Aeine Freude zu bereiten.<br />

Bei groß und klein, jung und alt verstanden sie verständnisvolle<br />

Aufnahme. Ein besonderes Gefallen fand man dieses<br />

Jahr an ber Trinklerschar in ihrem neuen, bodenständigen<br />

Hirtenkleid. Nicht zu übersehen war auch die stramme Ordnung<br />

und Disziplin die im ganzen Zuge herrschte, vom Samichlaus<br />

angefangen bis zum käshohen Trinklerbub. Aber<br />

wie könnte es anders sein unter' der schneidigen Führung<br />

und Aufsicht ihres Herrn Lehrers. Und nun auf Wiederhören<br />

im nächsten Jahr!<br />

Kerns. (Korr.) Mitten in unsere heilige Mission hinein<br />

kam die Kunde, daß der Tod aus der 10köpfigen Kinderschar<br />

von Kantonsrat Nikolaus von Rotz-Ettlin, Ruswil, sich ein<br />

Opfer geholt habe. Wir lesen im „Anzeiger von Rottal" den<br />

prächtigen Nachruf der Lehrerin:<br />

„Am letzten Sonntag vormittag suchte der Todesengel die<br />

Familie von Rotz heim. Er nahm das 12 Jahre alte Theresli<br />

mit sich in die ewige Heimat. Das liebe Kind mit den großen<br />

braunen Augen und den dunkeln Zöpfen wird den Eltern und<br />

den Geschwistern sehr fehlen, doch bedeutete der Tod die Erlösung<br />

von vielen Schmerzenstagen. — Vor dreieinhalb<br />

Jahren zog die Familie von Rotz von Kerns nach Ruswil.<br />

Theresli trat in die zweite Klasse ein und wurde allen eine<br />

liebe, friedfertige Mitschülerin. Durch seinen andauernden<br />

Fleiß und seine geistige Regsamkeit gesellte es sich bald zu den<br />

Ersten der Klasse. Doch es sollte nicht den unbeschwerten Weg<br />

der andern gehen. Gott hatte mit ihm etwas anderes vor.<br />

Vor dreiviertel Jahren wurde es von einer heimtückischen,<br />

zeitweise schmerzhaften Krankheit befallen, von der es keine<br />

Rettung mehr gab. Das Kind duldete, ohne daß ein Klagewort<br />

über seine Lippen gekommen wäre. An Tagen, die ihm Linderung<br />

brachten, nahm es sich noch der kleinen Geschwister an,<br />

die sich um sein Lager scharten, sang und spielte mit ihnen.<br />

Doch die kleine Lebensflamme wurde immer schwächer und<br />

erlosch schließlich ganz. Noch auf dem Totenbett ging von dem<br />

bleichen Gesichtchen ein überirdischer, reiner Glanz aus. Diese<br />

Kinderseele war reis für ein besseres Leben. Es muß schmerzlich<br />

gewesen sein für die Eltern und Geschwister, Theresli zu<br />

verlieren, aber es liegt viel Trost darin, einen Engel im<br />

Himmel zu haben und zu wissen, daß es ein Wiedersehen in<br />

der ewigen Freude gibt."<br />

Der Familie gilt unser christliches Mitfühlen.<br />

Kerns. (Eing.) Schon lange hört man in den Gassen und<br />

auf den Sraßen die Buben und Mädchen vom St. Nikolaus<br />

sprechen. Manch Kinderherz klopft schon von Tag zu Tag<br />

heftiger, wenn es an die kommenden Tage denkt und es sieht<br />

schon den Schmutzli, der mit seiner Rute alle Untaten, die<br />

das Kind das Jahr hindurch begangen hat, bestraft.<br />

Bei uns ist es schon bald zur Tradition geworden, daß<br />

alljährlich die Jungmannschaft ihren St. Nikolaus zu den Familien<br />

sendet. Wer deshalb noch den Besuch des St. Nikolaus<br />

wünscht, der möge sich noch rechtzeitig beim Präses der Jung-<br />

Mannschaft anmelden. Der Anmeldetermin läuft am 4. Dezember<br />

ab. Mit freundlichen Grüßen<br />

St. Nikolaus der Jungmannschaft Kerns.<br />

Alpnach. In unserer Pfarrei wird das Opfer für die<br />

katholische Universität Freiburg morgen Sottntag ansgenommen,<br />

nachdem die andern Pfarreien des Kantons am letzten<br />

Sonntag ihre Gaben spendeten. Möchten die Gläubigen ihre<br />

Beiträge großzügig fließen lassen, damit das katholische Freiburger<br />

Volk die Schuldenlasten für unsere Universität<br />

nicht allein zu tragen braucht.<br />

Alpnach. Zur wichtigen Abstimmung über das B e -<br />

amtengesetz spricht Morgen Sonntagabend im Kronensaal<br />

an einer großen öffentlichen Versammlung Herr Landammann<br />

und Nationalrat Dr. G. O d e r m a t t.<br />

Alpnach. Katholischer Volksverem. (Eing.) Bei ziemlich<br />

großer Beteiligung führte unser Volksverein einen gediegenen<br />

Familiennachmittag durch. H. H. Prof. Dr.<br />

Zürcher hielt einen sehr schönen vortrag über das hochaktuelle<br />

Thema: Vererbung und Familie". In meisterhaster<br />

Weise bildete er Wesen und Grundlagen der Vererbung<br />

und wies darauf hin, wie notwendig es für jeden einzelnen<br />

Menschen sei, die Gesetze der Vererbung zu kennen.<br />

Die Wissenschaft hat in den letzten fünf Jahrzehnten durch<br />

Forschung auf diesem Gebiete Hervorragendes geleistet, so<br />

daß heute die ganze Entwicklung fast bis auf den Grund<br />

verfolgt werden kann. Anhand von Lichtbildern zeigte er ein<br />

übersichtliches Schema über die Auswirkungen der Vererbung<br />

in guter und in entgegengesetzter Hinsicht, was durch eine<br />

bildliche Statistik anhand von Untersuchungen bei einzelnen<br />

Familien vom hochstehenden Künstler bis zum abnormalen<br />

Individuum ausführlich dargestellt wurde. Zum Schlüsse richtete<br />

der Referent die ernste Mahnung an alle Anwesenden,<br />

sich der großen Verantwortung in dieser Beziehung bewußt<br />

zu sein. Dem verehrten Referenten wurden seine trefflichen<br />

Ausführungen durch hochw. Herrn Pfr. Odermatt verdankt.<br />

Es freut uns diesen vorzüglichen Redner später in einem<br />

zweiten Vortrag noch einmal zu hören.<br />

Anschließend erfreute uns der hochw. Herr Pfarrer noch<br />

mit einer Reihe prächtiger Lichtbilder vom unvergeßlichen<br />

Schweizerischen Katholikentag vom 4. September in Luzern.<br />

Erhebend war der Eindruck, diese großartige Kundgebung<br />

noch einmal im Geiste mitzuerleben. Das Wichtigste aber sei,<br />

so ermähnte er uns, alle die guten Lehren und Entschlüsse in<br />

die Tat umzusetzen. Ein Wort des Dankes, allen denen, die<br />

zum guten Gelingen des schönen Nachmittags beigetragen<br />

haben.<br />

Giswil. (Eing.) Unsere Martinigemeinde vom<br />

20. November war von zirka 150 Einwohnern besucht. Die<br />

Wahlen der Stimmenzähler fielen ohne Widerrede in bestätigendem<br />

Sinne aus. Ebenso wurde unser Kirchensigrist<br />

Oskar Gasser zum 25. Mal neu bestätet. Der Dank für seine<br />

25jährige Amtstätigkeit und unbescholtene Besorgung des<br />

Kirchendienstes wurde ihm vom Einwohnergemeinderat und<br />

Gemeindeversammlung zu Protokoll erklärt. Ein gut gemeinter<br />

Antrag aus dem Volke, um Verabfolgung einer<br />

Gratifikation von 500 Franken, konnte leider, weil nicht auf<br />

der Traktandenliste figurierend, nicht zum Beschluß erhoben<br />

werden.<br />

Die Teuerungszulagen an die hochw. Geistlichkeit und<br />

Schul- und Gemeindepersonal wurden ohne Gegenantrag bewilligt.<br />

Ebenso passierten die Nachsubventionsgesuche von<br />

zwei bergbäuerlichen Stallbauten ohne Widerspruch in zustimmendem<br />

Sinne.<br />

Die erfolgten Käufe für das zu erstellende Trottoir zu<br />

Diechtersmatt wurden genehmigt.<br />

Das Geschenk der Bürgergemeinde, eines Straßenstückes<br />

zu Dichtersmatt, wurde von den Stimmberechtigten schmunzelnd<br />

entgegengenommen.<br />

Um einer kommenden Arbeitslosigkeit vorzubeugen (Giswil<br />

hat gegenwärtig 10 Arbeitslose), wurde einem Projekt<br />

zum Bau einer Verbindungsstraße Großteilerkapelle—Rüti<br />

im Kostenvoranschlag von 35 000 Franken zugestimmt.<br />

Schließlich wurde vom Gemeinderat noch Auskunft erteilt<br />

Viehmartk in Luzern, vom 29. November <strong>1949</strong><br />

Auffuhr: 3 Ochsen, 9 Muni, 25 Kühe, 14 Rinder, 253 Kälber,<br />

683 Schweine, 10 Ziegen, 2 Schafe, Total 999 Stück.<br />

Preis per ftfl.<br />

Lebendqewicht Handel<br />

Großvieh:<br />

Ochsen, Rinder, 1. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 2. Qualität<br />

Ochsen, Rinder, 3. Qualität<br />

(Wurstrinder)<br />

Muni, 1. Qualität<br />

Muni, 2. Qualität<br />

Wurstmuni, 3. Qualität<br />

Kühe:<br />

A. fette, mit jungen Zähnen<br />

B. fette, bis 8 Jahre alt<br />

C. halbfette, leicht gedeckt<br />

D. Konserven-Kühe<br />

E. Wurstkühe<br />

Kleinvieh:<br />

Kälber:<br />

Ausstich, Gewicht 100 kg und mehr<br />

1. Qualität, Gewicht 100 kg u. m.<br />

2. Qualität<br />

3. Qualität<br />

Die Preise verstehen sich bei<br />

Großvieh und Kälbern nüchtern,<br />

sonst bis zu 5 Proz. Eingewicht.<br />

Schweine:<br />

Ausmastschweine<br />

Ferkel. 7—9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

2.70- -2 80<br />

2.40- -2.50<br />

2.20—2.30<br />

2.30—2.40<br />

2.15—2.20<br />

2. 2.10<br />

2.10-2.20<br />

1.80—1.90<br />

1.50—1.60<br />

1.30—1.40<br />

1.20—1.30<br />

3.70-3 90<br />

2.70—3.00<br />

2.20—2.50<br />

per Stück Fr.<br />

195—215<br />

32—40<br />

44—62<br />

77-92<br />

104—137<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 29. November <strong>1949</strong>.<br />

«Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl ,Wirz. Wirsing)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Feine Bohnen<br />

Tomaten, inländische<br />

Gurken<br />

Knollenfenchel<br />

Bierrettig<br />

Knoblauch<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Kresse, 100 gr<br />

Birnen<br />

, 9 „,. Kastanien, Marroni<br />

^Zitronen<br />

no-Bananen<br />

35—45<br />

60—70 Eier.<br />

70-80 Trinkeier, inländische<br />

lzo—isoFrischeier, inländische<br />

Butter und Käs»<br />

5z—70 Tafelbutter, geformt<br />

40 klein geformt, 100 gr<br />

100 groß geformt. 200 gr<br />

60—70 Kochbutter<br />

100 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

35— 40 Greyerzer, 1. Qual.<br />

Sbrinz, 1. Qual.<br />

120 Magerkäse<br />

Tilsiter<br />

20-30 Geflügel, Kleintiere und<br />

250-300 (Wildbret (tot).<br />

Suppenhühner<br />

60—80<br />

KO<br />

120<br />

200—300<br />

37<br />

25-32<br />

102<br />

201<br />

934<br />

491<br />

490<br />

60(<br />

490<br />

55g<br />

w Tauben. 1 Stück 150-180<br />

Kaninchen 550-600<br />

Früchte und Beeren.<br />

Süßwassersische<br />

Zwetschgen, gewöhnliche Regenbogenforellen. 700-110<br />

Pflaumen<br />

Großfelchen, tot 440-450<br />

Aprikosen, inländische Kleinfelchen, tot 280<br />

Pfirsiche<br />

Hechle 400—520<br />

Kirschen, inländische<br />

Barsche (Egli) 300-360<br />

Gartenhimbeeren, inländ. Brachsen 240-3««<br />

Heidelbeeren<br />

Hasel 280<br />

Baumnüsse, große 300 Trüschen 350—400<br />

Quitten<br />

40-50<br />

Trauben,<br />

250 Meersische.<br />

Äep?el<br />

Kabeljau, ganz<br />

zgn<br />

Standardware, inländ. Kabeljau, Filets 400<br />

konlrollware, inländ. 60—«5 Merlans #<br />

Z80-400<br />

Wirtschafts, u. Kochäpfel 40~-I 55 Colins<br />

550-560<br />

über den Stand der Friedhosanlage, welche darin gipfelte,<br />

diese so notwendige Lösung auf die lange Bank zu schieben.<br />

Bei der nachfolgenden Bürgergemeinde wurden<br />

Präsident und Vizepräsident ohne Widerrede bestätigt. In<br />

gleichem Sinne wurden die Kapellsigristen von Groteil und<br />

Kleinteil für ein Jahr bestätet.<br />

Die Teuerungszulagen an das Personal der Bürgergemeinde<br />

wurden ohne Gegenantrag bewilligt.<br />

Es lagen 8 Kaufverträge und 2 Dienstbarkeitsverträge<br />

mit der Bürgersäckelmeisterverwaltung, ferner 10 Kaufverträge<br />

mit der Allmend- und Aariedverwaltung, für militärisehe<br />

Objekte, von der Mobilisation herrührend, zur Genehmigung<br />

vor. Nach gewalteter und viel benutzter Diskussion<br />

wurde solche ohne Gegenantrag genehm gehalten. Daher<br />

rührende Ueberschüsse der bezüglichen Verwaltungen wurden<br />

den Bürgern in Form eines Austeilgeldes zur Verfügung<br />

gehalten.<br />

Einige getätigte Käufe um Allmendland für Trottoir und<br />

Bauplätze wurden genehm gehalten.<br />

Präsident Abächerli orientierte die Bürgerschaft über das<br />

Abkommen der Einwohnergemeinde wegen Uebergabe des<br />

Straßenstückes zu Diechtersmatt.<br />

Dem Kostenvoranschlag für den Bau zweier Weganlagen<br />

im Aecherli und Meisibielwalde im Betrage von 2500 Fr.<br />

wurde zugestimmt.<br />

Engelberg. Sportmeldungen. Mitte Dezember: Beginn der<br />

täglichen „tailing-parties". — 27./28. Dezember: Curling-<br />

Clubspiele.<br />

Voranzeigen: 4. Januar: Sunnyside Race by the<br />

Ski Club of Great Britain. — 5./6. Januar: Engelberger<br />

Curling Cup. — 6. Januar: Große Sprungkonkurrenz auf<br />

der Titlisfchanze. — 7. Januar: Slalom-Jnterklubwettkampf.<br />

8. Januar: Skilanglauf. — 15. Januar: Jochpaß-Skirennen.<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Erfolgreiche Luzerner Weihnachts-Ansstellung.<br />

Vergangenen Samstag wurde die Luzerner Weihnachts-Ausstellung<br />

LUWAL im Kunsthaus beim Bahnhof eröffnet. Seither<br />

haben bereits rund 40000 Besucher diese festliche Schau<br />

durchwandert. Die LUWAL steht im siebten Jahrgang. In<br />

den Augen der Konsumenten von Stadt und Land wurde sie<br />

zur Selbstverständlichkeit, wenngleich sie es nicht ist. Jährlich<br />

bedarf es erneuter Anstrengungen, des Luzerner Detailhandels<br />

und Kleingewerbes, ihr den Glanz und das Ansehen zu<br />

erhalten, dessen sich die LUWAL erfahrungsgemäß bis weit in<br />

die Aemter, die Urschweiz, ja, sogar ins Bernbiet hinein erfreut.<br />

In der LUWAL holt man sich die Ideen für zukünftige<br />

Weihnachtsgeschenke; denn was erste Luzerner Fachgeschäfte<br />

an bewährten Geschenkartikeln und letzten Neuheiten zu bieten<br />

haben, wurde hier zusammengetragen.<br />

Aus jedem Lebens- und Fachbereiche sind Anregungen<br />

sonder Zahl im Luzerner Kunsthaus für uns ausgebreitet.<br />

Noch bis und mit nächsten Sonntagabend ist die LUWAL<br />

täglich von 10—22 Uhr durchgehend geöffnet. Nur an Sonntagen<br />

wird zur Drosselung des Ansturms ein ganz bescheidener<br />

Eintritt erhoben.<br />

Luzern. LUWAL. Im Rahmen dieser vom 26. November<br />

bis 4. Dezember dauernden Ausstellung im Kunsthaus zeigt<br />

speisefett<br />

speise:oel<br />

Q e s c h e n / ^ - C o u p o n<br />

Senden Sie bitte in meinem Auftrag Jahrgang 1950 (ab Dezember<br />

<strong>1949</strong>) den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" an die nachstehende Adresse<br />

ind teilen Sie dem Adressaten mit, daß die Bezahlung des Wonnements<br />

bereits durch mich erfolgte.<br />

Äeschenkadresse:<br />

Herrn, Frau, Familie, Fräulein<br />

in<br />

Straße oder Heimwesen<br />

Name des Bestellers und Bezahlenden:<br />

Herr, Frau, Familie, Fräulein<br />

in<br />

Straße oder Heimwesen<br />

^ Jahresabonnement: im Inland Fr. 11-<br />

im Ausland Fr. 15.-


Samen / Samstag, den 3. Dezember <strong>1949</strong><br />

„<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

79. Jahrgang — Rr. 96<br />

Kleine Weiliiwchtsarbeiten unserer Kinder<br />

Die Weihnachtshandarbeiten unserer Kinder sind für die<br />

Mütter gewöhnlich eine schwere Belastung. In einer Zeit,<br />

in der man ohnehin nicht Hände genug hat, um überall fertig<br />

zu werden, sollte man dort eine Nadel frisch einfädeln,<br />

hier einen heruntergefallenen Lätsch aufnehmen und überall<br />

gleichzeitig den Sachen gewissermaßen den letzten Schliff<br />

geben. Deshalb kann man nicht früh genug mit den Kinderhandarbeiten<br />

anfangen. Sie aber wegen Ueberlastung ganz<br />

fallen zu lassen, wäre ein schwerer Fehler. In diesen kleinen<br />

Arbeiten liegt so viel erzieherisch Wertvolles, haben wir eine<br />

solche Gelegenheit, uns intensiv mit unsern Kindern zu<br />

beschäftigen, daß wir lieber einmal eine andere Arbeit fahren<br />

lassen wollen. Beklagen wir nicht hie und da, die Schule<br />

nehme uns alles weg und wir hätten kaum mehr Einfluß<br />

auf die Kinder und so wenig Gelegenheit, sie etwas zu lernen.<br />

Nun jetzt, da es schon kurz nach vier Uhr wieder dunkel<br />

wird, können wir uns um den Familientisch setzen, und nach<br />

Herzenslust zusammen arbeiten, lehren und lernen.<br />

Aber was in aller Welt soll man machen? Vor allem<br />

sollen Kinderhandarbeiten nicht viel Arbeit geben. Nichts<br />

ist so demoralisierend für das Kind, als wenn es nie mit<br />

seiner Arbeit fertig wird, wenn es wochenlang daran herumgfätterlen<br />

muß, bis ihm jede Freude vergangen ist. Ein einzelnes<br />

Geschenklein sollte in


«Sehen Sie, was ich einmal möchte», schloß die Frau<br />

ihren Stoßseufzer, «das wäre Weihnachten feiern, ganz ohne<br />

alle Geschenke. Auch mir dürfte niemand etwas schenken.<br />

Es ist nicht Egoismus, wenn ich das sage. Ich möchte mich<br />

nur einmal ganz still freuen, möchte einen ganz stillen<br />

Abend bei einigen Kerzen am Baum verbringen, das wäre<br />

mir genug.»<br />

So sprach die Frau unä wir spüren alle, daß an ihren<br />

Gedanken etwas richtig ist, daß in der Art und Weise, wie<br />

wir Weihnachten feiern, etwas mit dem ursprünglichen Sinn<br />

der weihevollen Nacht, da Christus zur Welt kam, nicht<br />

übereinstimmt. Freude bereiten ist vielen zu einer Last geworden,<br />

zu einem Geschäft ohne Freude. Weihnachten ist<br />

der große Markt des Jahres. Das geschäftliche Drum und<br />

Besorgung<br />

aller<br />

Bankgeschäft«<br />

reell<br />

und diskret<br />

zu ganz vorteilhaften Bedingungen, insbesondere<br />

Kauf oder Belehnung<br />

von OBWALDNER GÜLTEN<br />

X>' kuetii<br />

Gsehst sie nimme hindrem Spiegel,<br />

Wie zur guete alte Zyt.<br />

Ai der Samiglais bringt Chräpfli<br />

Fir die junge, schlimme Lyt.<br />

Jedes Roß hed sini Zigel,<br />

Jedes Bäimli bindt me a,<br />

Nur de liebe junge Menschä<br />

Lahnds die wilde Schoß la stah.<br />

Glaibids nur, mit Schoggolade<br />

Bringts e dummi Muetter zwäg,<br />

Sich der eigen Chummer z'pfläge,<br />

Chummer fir die alte lag.<br />

Also firä mit der Ruetä,<br />

Wenn es Goof der Rappel macht,<br />

Folge mueß, suscht gids Spetakel<br />

Und e Jättetä zum Znacht!<br />

H. Egger-von Moos.<br />

Dran überwuchert den ursprünglichen Gedanken wie eine<br />

Schlingpflanze, darunter er ersticken muß. Das Fest wird<br />

gerade von denen am lautesten gefeiert, die religiösem Denken<br />

am fernsten stehen. Das alles ist es, was jene Hausfrau<br />

ganz richtig empfunden hat, und wie wir es auch empfinden.<br />

Wir möchten eine stille, restlose Freude, ein inniges<br />

Gedenken. Von dieser Stille aus könnte die Welt genesen.<br />

Vor allem sollten wir bescheidener sein. So können wir durch<br />

das Gestrüpp langsam zum Kerngedanken des Christfestes<br />

durchdringen, das in der himmlischen Botschaft enthalten<br />

ist: «Euch ist heute der Heiland geboren — Ehre sei Gott<br />

in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein<br />

Wohlgefallen.»<br />

Ein praktisches Geschenk<br />

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Damit sind Sie immer und überall willkommen.<br />

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14.00 Für die Töchter Evas. 15.20 Schulfunk. 15.15 Sinfonien<br />

der Frühklassik. 16.15 Herbstbrief von den Kastanien.<br />

16.30 Kammermusik. 17.30 Reichtum, der auch dir gehört!<br />

18.00 Klänge aus Mähren. 18.30 Jazz-Session. 18.50 Ouverture.<br />

19.00 Einführung in die Philosophie. 20.00 Glocken der<br />

Heimat; anschl. Montagskonzert. 20.30 Briefkasten. 21.25<br />

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11.00 Werke von Boccherini. 11.30 Volkslieder ans Mähren.<br />

12.00 Opernmusik. 12.15 Volkstümliche Unterhaltung.<br />

12.40 Konzert des Studioorchesters. 13.15 Solistische halbe<br />

Stunde. 14.00 Leichte Musik. 16.30 Tanzmusik. 17.07 Sonaten<br />

für Violine und Klavier. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Schlagermelodien<br />

18.20 Erlauschtes und Erlebtes. 18.50 Schweizer<br />

Wirtschaftschronik. 19.00 Operettenmelodien. 20.00 Notturnos<br />

20.15 Sinfoniekonzert. 22.05 Winter-Astern, literarische Sendung.<br />

Mittwoch, 7. Dezember<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 12.15 Schallplatten. 12.40 Rendez-vous<br />

im Studio 2. 13.20 Besinnliche halbe Stunde. 14.00<br />

Bo Blueme im Garte und im Hus. 15.25 Schulfunk. 16 00<br />

Wir kommen zu dir. 16.30 Musik von Brahms. 17.30 Kinderstunde.<br />

18.00 C. Dumont. 18.40 Die deutsche Flüchtlingsnot.<br />

19.10 Kammermusik. 20.20 Geschichte der Zukunft. 20.40 Das<br />

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und Musik. 12.15 Unterhaltungsprogramm. 12.40 Aus Joh.<br />

Strauß Operetten. 13.00 C. Dumont. 13.30 Glückskette.<br />

14.00 Volkstümliche Musik. 14.30 Vo Wäbftiehl und Spinnredli,<br />

Dialektplanderei. 14.45 Fortsetzung der volkstümlichen<br />

Musik. 15.30 Kanadische Eishockey Mannschaft. 16.30 Tanzmusik.<br />

17.00 Notiers und Probiers. 17.20 Das Lied in der<br />

Oper. 18.00 Sportresultate. 18.05 Aus dem Ballett „Horoskop".<br />

18.15 Neue Bücher. 18.25 Konzert für Violine und Orchester.<br />

19.00 Schallplatten. 20.00 Pastoral-Suite. 20.15 Genesius,<br />

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Tarnen / Samstag, den 3. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 96<br />

M O « n V » l k s s r e m i »<br />

R ü c k b l i c k a u f u n s e r e Z u k u n f t<br />

St. Niklausbescherung anno 1 956.<br />

Da sich all die neuen Tage<br />

aus >dem Schutt der alten bauen,<br />

kann ein ungetrübtes Auge<br />

rückwärtsblickend vorwärtsschauen.<br />

F. W. Weber.<br />

b. Nachts an der Schreibmaschine! Und Leitartikel ist<br />

noch keiner geboren! Es hält aber oft auch schwierig, für<br />

unsern viermal in der Woche erscheinenden „<strong>Volksfreund</strong>"<br />

immer ein aktuelles Thema für einen Leitartikel zu finden:<br />

Die S a r n e r Vereinskreise vertragen sich nun weidlich,<br />

die 40 Parkierungsverbotstafeln in (Samen sind entfernt<br />

und durch Verkehrspolizisten ersetzt, wie denn auch die Polizei<br />

auf ein liberales Postulat hin bei Unglücksfällen und Verbrechen<br />

mit Tf. Nr. 17 nach dem Biuster größerer Städte<br />

hierorts erreichbar wurde. Am Radio ist nun seit Jahren<br />

Obwalden mit einer wöchentlichen Sendung vertreten, wozu<br />

die Leute vom Erziehungsdepartement ausgewählt werden<br />

unter Ausschluß von „Ad hoc-Chören". Unsere Heimatschutzorgane<br />

arbeiten vorbildlich: Der Schwibbogen<br />

konnte durch die Erbauung einer Direktstraße Dorf-Kirchhofen<br />

gerettet werden. Allgemein wird im Kanton aus einen<br />

guten, ländlichen Baustil geschaut, der Bau von weitern<br />

Schiffskommandobrücken als Geschäftshäuser im Weichbild<br />

von Sarnen wurde untersagt.<br />

In das Dunkel der Stromkalamität ist nun endlich Licht<br />

geworden. Der von den vielen großen Stauseen im Schweizerland<br />

erzeugte Strom wird nicht mehr in erster Linie für<br />

den Export, sondern für die einheimischen Bedürfnisse reserviert,<br />

wodurch der Bau des Urserenkraftwerkes überflüssig<br />

wurde. Im Kanton trägt das neuerbaute Alpnacher-<br />

Kraftwerk viel zur Milderung der Stromknappheit und<br />

zum wirtschaftlichen Gedeihen der beiden Gemeinden Sarnen<br />

und Alpnach bei. Nachdem die Regierung schon im Frühjahr<br />

<strong>1949</strong> die Konzession hierzu erteilt hatte, konnten auch die<br />

letzten, den Bau verzögernden Schwierigkeiten beseitigt werden,<br />

tndem sich schlußendlich die interessierten Gemeinden<br />

zusammen mit Kerns an den Verhandlungstisch setzten und<br />

erne für beide Teile gangbare Lösung fanden.<br />

Die wirtschaftliche Lage ist, wenn auch normalisiert, so<br />

doch gut. Milch-, bäuerliche Produktenpreise und Löhne der<br />

Arbeiterschaft blieben stabilisiert. Wenn auch in Obwalden<br />

die Abneigung gegen übertriebene Sozialisierung ä la Labout<br />

Party in England seit jeher groß war — wir erinnern<br />

an die Abstimmung über die Altersversicherung — so haben<br />

doch unsere weitsichtigen und sozial denkenden Stimmbürger<br />

der Einführung einer kantonalen Familienausgleichskasse<br />

zum Schutze der wirtschaftlich schwächern<br />

Großfamilien ihr Ja nicht versagt. Zu einer Reihe von<br />

weiteren Vorlagen mußte der Stimmbürger Stellung nehmen.<br />

Mit einer neuen Zivil- und Strafprozeßordnung wurde endlich<br />

für den Kanton ein zeitgemäßes Prozeßrecht geschaffen.<br />

Für das eidgenössische Beamtengesetz brachte man leider<br />

in weiten Kreisen des Kantons nicht die gebührende<br />

Sympathie auf. Diese Abstimmung hatte aber das eine Gute:<br />

Die bei dieser Gelegenheit von einem eidgenössischen Komitee<br />

lancierte Schlagwort- und Bildli-Gegenpropaganda („Abbe<br />

mit em Geßler!", „Der Staat frißt das Volk" und so weiter)<br />

brachte den maßgebenden eidgenössischen Beamten- und Parteikreisen<br />

der kantonalen Minderheit zum Bewußtsein, mit<br />

welch demagogischen Mitteln sie selbst schon oft gegen kantonale<br />

Abstimmungsvorlagen gefochten hatten. Seit dieser Zeit<br />

nun lebten sie ihr „Mitenand gahts besser" auch in der praktischen<br />

Tat. (Vgl. Abstimmung über das kantonale Beamtengesetz<br />

nach der Landsgemeinde 1950!)<br />

Erwägend, was alles zu keinem Leitartikel für unsern viermal<br />

wöchentlich erscheinenden „<strong>Obwaldner</strong>" mehr tauge,<br />

wäre daraus bald unversehens einer geworden. A prvpos<br />

viermaliges Erscheinen. Wie wurde das denn nur möglich?,<br />

werden Sie sich fragen. Aus einem doppelten Grunde: Von<br />

der Text- und von her Inseraten seite her.<br />

Ein wiederholter Aufruf des Redaktors zur Mitarbeit<br />

weitester Kreise beim L o k a l t e i l des Blattes war von Erfolg<br />

begleitet. Las man vorher nur Generalversammlungsund<br />

Theaterberichte, Berichte über Gemeindeversammlungen<br />

Fischereiliches und Autounsälle, so werden nun die Leser seit<br />

einigen Jahren über alles Wissenswerte aus dem Volksleben<br />

der Gemeinden orientiert: über goldene Hochzeiten, Geschäftseröffnungen,<br />

Neubauten, Taufen und Ehen. Auch über die<br />

landwirtschaftlichen Geschehnisse wird kurz und sorgfältig berichtet,<br />

über die gelösten Viehhandelspatente wie die Zeiten<br />

der Alpauf- und -abfahrten und das Leben auf den Alpen.<br />

Und wenn die Gemeinde einen neuen Zuchtstier kaust, so interessiert<br />

es eben viele, wieviel er gekostet hat, wo und von wem<br />

er gekauft wurde und wie weit er vorne am Hag stand. All<br />

den freundlichen Einsendern, die uns hierüber kleine sachliche<br />

Notizen und keine Abhandlungen schreiben, möchten wir dafür<br />

einmal herzlich danken. Sie sorgen dafür, daß unsere Zeitung<br />

mit den kleinen Lokalmeldungen interessant und volksverbnnden<br />

bleibt, eine Art Dorfplatz des Kantons. Und einer interessanten<br />

Lokalzeitung hält man bei Abonnementswechsel gerne<br />

die Treue und schickt die Zeitung gleich auch einem Angehörtgen<br />

in der Fremde und wirbt auch noch das Abonnement<br />

eines Verwandten oder Bekannten dazu. Lokalnachrichten<br />

interessieren schließlich unser Landvolk mehr als die Erfolge<br />

Mao-tse-tungs, die Stalin-Goulaschenkov-Pläne und die Achse<br />

Moskau—Berti.<br />

Daß uns die achtseitigen Ausgaben nun aber auch Meldüngen<br />

aus dem Ausland erlauben, ist darauf zurückzuführen,<br />

daß der Verleger entsprechend der Zunahme der I n s e r a -<br />

t e n seite dem Redaktor auch vermehrten Raum für den Textteil<br />

zur Verfügung stellen kann. Während die Vereine früher<br />

im Amtsblatt inserierten und im „<strong>Volksfreund</strong>" nur ein nnbezahltes<br />

Inserat im Textteil als Voranzeige placierten (vgl.<br />

St. Niklausnummer <strong>1949</strong>: Der Turnverein X möchte die<br />

Dorfeinwohner auf sein Inserat im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt betreffend<br />

Samichlaus-Schleiket aufmerksam machen..."), legen<br />

sie heute in freundlicher und richtiger Weise ihren Einsendungen<br />

auch ein Inserat für Äie Zeitung bei. Und außer den<br />

Luzerner Geschäften inserieren nun bei uns auch die einheimischen<br />

Gewerbekreise. Den S t. Ni k l a u s - und Weihnachtsanzeiger<br />

des kantonalen Gewerbeverbandes hat<br />

man gerne durch eine zentrale, von allen einheimischen Gemesse<br />

mit Kommunionansprache. 3.30 Titularjahrzeit der Jungfrauenkongregation mit Festpredigt.<br />

13.30 Schlußfeier des Triduums mit Ehrenpredigt, Aufnahme und Segen. Die ganze<br />

Pfarrei soll teilnehmen! Opfer für die Kongregation.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 13.45 Kandidatinnenunterricht.<br />

Katholische Jungmannschast. Sonntag: 20.00 Versammlung im Schloßhof (jüngere<br />

Abteilung).<br />

Mar. Triduum für alle Jungfrauen und Jungmüdchen (vom 16. Altersjahre an) vom<br />

5. December abends bis Donnerstag, gehalten von H. H. Pater Ephrem Besmer, Einsiedeln.<br />

Montag: 30.00 Eröffnungspredigt.<br />

Dienstag: und Mittwoch: 6.15, nach dem 8.00-Gottesdienst, und 20.00 Ansprache.<br />

Donnerstag: 6.30 Gemeinschaftskommunion. 8.30 Titularjahrzeit (siehe oben!).<br />

Kapellmessen. Dienstag: 7.00 in Schoried. Freitag: 7.15 am Stad.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 6.30 Frühmesse. Opfer. 9.00 Amt. Hausjahrzeit von Ah. Ehrenpredigt.<br />

Opfer für die katholische Universität Freiburg. Christenlehre für die großen Knaben.<br />

13.00 Christenlehre und Novene, auch im Kleinteil. 14.15 öffentliche Versammlung der Pfarret<br />

mit Vortrag von Dr. Pater Hugo Müller, Sarnen, anschließend Filmbilder. Eintritt frei.<br />

Tischopfer für die katholische Universität. Schulkinder haben keinen Zutritt. Hotel „Krone".<br />

Montag: Jahrestag für Hotelier Franz Heß-Michel.<br />

Dienstag: 5il. Messe für Wohltäter der Schulmilch.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für H. H. Frühmesser Ambros Bumbacher. 16.00 Beichte,<br />

19.00 Rosenkranz. rr<br />

Donnerstag: Mr. Unbefleckte Empfängnis. 5.30 Beichte, 6.30 Frühmesse, Kommunion<br />

der Jungfrauen. 9.00 Amt. 13.30 Marienfeier mit Predigt. Aufnahme in die Jungfrauenkongregation<br />

und Segen. , ^ m r<br />

Freitag: Nachgedächtnis für die in Stans verst. Jgsr. Mathilde Burch.<br />

S a m s t a o : Stiftjahrzeit für Gemeindepräsident Johann Halter und Marie Berchtold.<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichtgelegenheit. 6.30 Frühmesse mit Gemeinschaftskommunion<br />

des Männerapostolates, des Jungmännerbundes und aller Schulknaben.<br />

Opfer. 9.00. Amt und Predigt. Opfer. -Hausjahrzeit von Ah. 13.00 Christenlehre und Andacht.<br />

19.00 Gebetswache.<br />

Montag: Stiftmesse für Geschwister Enz, Halten und ihre Eltern.<br />

Dienstaa : Stiftmesse für Geschwister Alois, Mar,e und Augustm Enz, Halten.<br />

Mittwoch- Stiftmesse für eine unbekannte Wohltäterin der Schulmilch.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für H. H. Frühmesser A.Bumbach<br />

Freitag: Stiftmesse für Fr. Wwe. Marie Abacherli, Kalenboden.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.15, 7.15, 8.45. 13.00 Rosenkranz, Abbitte, Pro-<br />

^Mon?aa?'Keine Frühmesse. 7.30 Schulmesse. 8.15 Gedächtnis der Bruderschaft der<br />

Herren Amtsleute von Obwalden für Vizepräsident und Weibel Johann surrer-Gasser.<br />

«- m?» «...<br />

»in«, Sdilofiioni-l H-»-jchrM lei Soll «taflet•imb S«u »an-<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Fam. Furrer-Gaffer, Weibels.<br />

Donnerstaq: Mr. Unbefleckte Empfängnis. Feiertag. Hl. Messen 6.15, 7.15 und<br />

8.45. 13.00 Feier der Jungfrauenkongregation, mit Ehrenpredigt. Diese Marienfeier gilt<br />

für die ganze Pfarrei! „ . ..<br />

Aufnahmefeier und Weihe an Maria. 15.30 GeueralverfamnMng in der Turnhalle. Kandidatinnen:<br />

Sonntag, den 4. Dez.: 13.45 Unterricht in der Kirche. ...<br />

Bürglen. Sonntag: Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00 Christen-<br />

S ä S f s » « , **«* «. » * * .<br />

9.00 Hauptgottesdienft. 13.00 Festandacht.<br />

Kircklicke Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert ^ssi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postchecf VII 1085.<br />

Sarnen, den 3. Dezember <strong>1949</strong><br />

D a s K i r c h e n j a h r<br />

b i o a l ö n e r<br />

0 £ f a r r b l a t r<br />

Dreiundzwanzigster Jahrgang Rr. 4g<br />

m u t z m e i n J a h r w e r d e n<br />

HjSftis Kirchenjahr ist die verkürzte Darstellung der Hauptereignisse des Erlösungs-<br />

«Um Werkes. „Das Jahr ist Christus", heißt ein alter Satz. Liturgisches Gebet und<br />

Opfer machen das Leben und Wirken Jesu täglich lebendig gegenwärtig, damit es in<br />

uns zur vollen Wirkung gelange. Deshalb gedenken wir in jeder Messe der Menschwerdung,<br />

des Leidens, hex Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.<br />

Kardinal Faulhaber sagt: „Die hl. Messe ist sozusagen das Kirchenjahr im Keim.<br />

Hier ist Bethlehem mit dem Gloria, hier Abendmahl, hier Fronleichnam. Die tiefste<br />

Art, das Kirchenjahr mitzuerleben, ist die tägliche Mitfeier der hl. Messe und der<br />

tägliche Empfang der hl. Kommunion."<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

2. Adventssonntag, 2. hl. Emerita, 3. hl. Petrus Chrysologus, 4. hl. Luzius, 5. hl. Barbara.<br />

Montag. Bon der Oktav des hl. Luzius, 2. Ferie, 3. hl. Sabbas. Dienstag. Hl. Nikolaus,<br />

2. Oktav, 3. Ferie. Mittwoch. Vigil der Unbefleckten Empfängnis Mariä. Hl. Ambrosius,<br />

2. Oktav, 3. Ferie, 4. und Schluß«. Vigil. Donnerstag. Unbefleckte Empsängnis Maria,<br />

gebotener Feiertag, 2. Ferie. Freitag. Von der Marien-Oktav, 2. HI. Luzius, 3. Ferie. Samstag.<br />

Oktavtag des hl. Luzius, 2. Oktav Mariens, 3. Ferie, 4. hl. Melchiades (Papstmesse).<br />

UM- Die Pfarranzeigen der nächsten Woche bis Dienstag 13.00 erbeten!<br />

Exerzitien. Wolhusen. Bauern (Männer) 9.—12. abends. Bauern (Jungmänner)<br />

16—19. abends. Bauerntöchter (besonders Ehevorbereitung) 12—16. Schönbrunn<br />

Männer und Jungmänner (getrennt) 5.—8. abends. Frauen, Mütter und Jungfrauen faetrennt)<br />

9.—13.<br />

Monatsmeinung des Gebetsapostolates: das tägliche Gebet im Schoße der Familien.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Männer und Jungmänner. Hl Messen<br />

5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. In allen Gottesdiensten Opfer für den Orgelbau Schwendi<br />

J<br />

13 00<br />

Kinder- und Christenlehre. 17.30 Adventandacht.<br />

Montag: Dreißigster für Theodor Ettlin-Furrer.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Spitalverwalter Nikolaus Keifer und Stiftmesse<br />

1<br />

für<br />

Peter Gaffer und Angehörige. Ridli.<br />

'<br />

" ' ^>-<br />

Mittwoch: Siebenter für Frau Christine von Wyl-Rohrer, Hostettli, Kägiswil Stiftlahrzeit<br />

der Josesa Bnrch, Furren. Beichtgelegenheit von 17.00—18.00.


schäften beschickte „ S awal " (Sarner Weihnachtsausstellung)<br />

ersetzt.<br />

Und überhaupt, es kam, wie wir es vorausgesehen: Mit<br />

dem St. Niklaus- und Weihnachtsanzeiger, in dem man vorlauter<br />

Bäumen den Wald nicht mehr sah, blieb es beim<br />

einmaligen Versuch. So undankbar konnte der kantonale<br />

Gewerbeverband natürlich nicht sein: Das Jahr über den<br />

Lokalzeitungen des Kantons seine gewerbepolitischen Einsendnngen<br />

zu schicken, die Zeitungen während den Schweizer-<br />

Wochen zu einem tatkräftigen Einstehen für das einheimische<br />

Gewerbe aufzumuntern und dann zur Festzeit die Inserate<br />

der Geschäftswelt in einem eigenen Anzeigenblatt zu sammeln!<br />

Hier also wie überall der schöne Erfolg des gewerkschastlichen<br />

Slogans „Mitenand gahts besser!" Den schönsten Erfolg<br />

konnte dieser in der kantonalen Politik verbuchen:<br />

Wesentlich beigetragen zu einem bessern Einvernehmen unter<br />

den zwei bürgerlichen Parteien hat die Einführung des fakultativen<br />

P r o p o r z e s für die Wahl der Kantonsräte. In der<br />

zahlenmäßigen Zusammensetzung der Parteienvertreter im<br />

Kantonsrat hat sich zwar damit nichts geändert; es wurde<br />

aber endlich ermöglicht, die Wahl von Kantonsrat<br />

ob dem angestrengten Nachdenken über die Person des<br />

neuen Kantonsrates und offenbar dannzumaligen Leaders<br />

der Opposition erwacht der Schreiber aus seinen Wunschträumen!<br />

Schade!<br />

Seite der Frau<br />

Katholische Frau und Oeffentlichkeit<br />

Papst Pius XII. hat in seiner Radiobotschaft zum 9.<br />

Schweizerischen Katholikentag in Luzern Aufgabe und Sendüng<br />

der Frau einbezogen in die Leistungen und Aufgaben<br />

der katholischen Schweiz: „Wo die geistigen Auseinandersetzungen<br />

und die sozialen Umschichtungen zur Tat mahnten,<br />

um das katholische Erbe zu wahren und der Sendung der<br />

Kirche auch in den neuen Verhältnissen den Weg frei und die<br />

Tore offen zu halten, wäret ihr zur Stelle... die Bünde und<br />

Vereine der Frauen, Zeugen der ganz veränderten Stellung<br />

der Frau gegenüber ehemals..."<br />

Diese „veränderte Stellung der Frau gegenüber ehemals"<br />

legt der katholischen Frau neue Verpflichtungen auf, Verpflichtungen<br />

in und an der Oeffentlichkeit, Verpflichtungen<br />

zum allgemeinen Wohl, im Lebendes heutigen Staates, genährt<br />

aus den Krafquellen ihrer katholischen Weltanschauung.<br />

Es ist nicht zu leugnen, daß das Hervortreten in der<br />

Oeffentlichkeit der Mehrzahl der katholischen Frauen nicht<br />

liegt, ihnen sogar unsympatisch ist. Das entbindet aber die<br />

Minderzahl, denen solche Aufgaben klar vor Augen liegen,<br />

nicht von der Verpflichtung, sich ihnen zu widmen. Ohne auf<br />

die alltäglichen, meist törichten Einwände einzugehen, die das<br />

Interesse der Frau an öffentlichen Dingen der Lächerlichkeit<br />

! preisgeben möchten, gibt es natürlich verschiedene, ernsthaf-<br />

> ter Einwände verantwortungsbewußter Frauen, denen zu<br />

begegnen keine leichte Aufgabe ist.<br />

Sich für Dinge des öffentlichen, des staatlichen Lebens<br />

interessieren, heißt für viele Frauen durchaus nicht, von vorneherein<br />

und als Erstes das Stimmrecht anzustreben. Es gibt<br />

auch außerhalb des Stimmrechts (und der Stimmpflicht!) sehr<br />

viele Aufgaben in staatlichen Kommissionen und in der Wohlfahrtspflege,<br />

bei denen die Frau ein gewichtiges Wort mitzureden<br />

hat. Wesentlich ist aber, wie sie dieses Mitspracherecht<br />

ausübt. Eine unentwegte Schulungsarbeit soll sie befähigen,<br />

mit klarem, unbestechlichem Blick das Wesentliche zu<br />

sehen und es knapp und anschaulich auszudrücken.<br />

Eine solche Schulung wird ihr nicht nur die Wichtigkeit<br />

der Auswirkung unserer katholischen Weltanschauung in den<br />

Dingen des öffentlichen Lebens zeigen. Sie wird auch kompliziertere<br />

Zusammenhänge sehen lassen und die Frauen in<br />

die Lage versetzen, Seite an Seite mit den Männern im Sinne<br />

der Radiobotschaft des Heiligen Vaters zu wirken, wobei sie<br />

sich gegenseitig wertvoll ergänzen können. Der Mann bedarf<br />

des klugen Rates der Frau, die Frau der entschlossenen Tatkraft<br />

des Mannes. Wo aber besondere Fähigkeiten vorliegen,<br />

kann eines für das andere in die Bresche springen. Ein Gemeinwesen<br />

sollte nicht außergewöhnliche Begabungen nur deshalb<br />

nicht in seinen Dienst stellen, weil deren Trägerin zufällig<br />

eine Frau ist.<br />

Solche Ueberlegungen führen uns dazu, die katholischen<br />

Frauen zu ermutigen, ihre Talente und Fähigkeiten in vermehrtem<br />

Maße auch in den Dienst der Oeffentlichkeit zu<br />

stellen. Wir wissen, daß es um höchste Güter geht, um eine<br />

christliche Erziehung, um die Bekämpfung des zunehmenden<br />

Materialismus u. a. und daß die Gegenkräfte sehr stark sind-<br />

Lassen wir uns Äurch diese nicht entmutigen. Mütterliches und<br />

weibliches Wesen weiß ja zutiefst, daß alles Lebendige Wachstum<br />

braucht. Wachstum aber braucht Zeit, Liebe und geduldiges<br />

Warten.<br />

-z -tt.<br />

Die Frau im Staat<br />

Aus allen Teilen unseres Landes trafen sich Sonntag, den<br />

20. November an unserem schweizerischen Staatsgeschehen interessante<br />

Frauen in Ölten an der Generalversammlung des<br />

Staatsbürgerlichen Verbandes katholischer Schweizersrauen.<br />

Unter dem Vorsitz von Frl. Marie W. Lehner wurden die statutarischen<br />

Geschäfte rasch erledigt. Statutengemäß wird mit<br />

der Generalversammlung eine Studientagung gehalten. Das<br />

Thema dieses Jahres war: Schweizerische Parteipolitik. Herr<br />

Nationalrat Adolf Boner, Balsthal erläuterte in überlegener<br />

Weise die Begriffe von Staat, Politik und Parteipolitik. Seine<br />

Ausführungen bildeten die Grundlagefür die nachfolgenden<br />

von Frauen gehaltenen Voten über die einzelnen Parteien<br />

der Schweiz. Die anschließende Diskussion über die Stellung<br />

der verschiedenen Parteien zur Mitarbeit der Frau im Staate<br />

zeugten von dem lebendigen politischen Interesse der anwesenden<br />

Schweizerinnen. In der Gruppenarbeit an den verschisdenen<br />

Orten soll in ähnlicher Weise weitergearbeitet werden<br />

-denn die Schweiz braucht katholische Frauen, die politisch<br />

geschult und fähig sind, öffentliche Fragen richtig zu<br />

beurteilen und an ihrer Lösung mitzuarbeiten.<br />

Der Verband kath. Hausangestelltenvereine der Schweiz<br />

hat seit einer Reihe von Jahren immer im Februar seinen<br />

monatlichen Weiterbildungskurs für Hausangestellte in Lungern<br />

(Obwalden) veranstaltet.<br />

Das Programm des nächsten Kurses vom 1. bis 28.Februar<br />

1950 sieht wieder eine vorzügliche Weiterbildung im<br />

Kochen (auch Krankenküche), im Nähen (auch Tricotflicken und<br />

-nähen) vor, ferner Kleinkindpflege, Kinderbeschäftigung, etc.<br />

und richtet sich an Hausangestellte, die das 20. Altersjahr erreicht<br />

und wenigstens zwei Jahre Hausdienst gemacht haben,<br />

ferner sich- für mindestens ein weiteres Hausdienstjahr verpflichten.<br />

Es stehen hauptamtlich zwei tüchtige Kurslehrerinnen<br />

vor, ferner für die Kinderpflege Sr. Stockmann, Leiterin<br />

der Pflegerinnenschule Sarnen.<br />

Die Kosten betragen unter der Voraussetzung der Wiedererhältlichmachnng<br />

der Subventionen ans öffentlichen Mitteln<br />

— Fr. 130.— für Kursgeld, Kost und Logis. — Lungern<br />

ist auch im Winter sehr schön und gesund, und „Haus St.^Josef"<br />

bietet den Teilnehmern ein gepflegtes, frohes und glückliches<br />

Daheim.<br />

Anfragen und möglichst frühzeitige Anmeldungen, spätesteus<br />

bis 15. Dezember <strong>1949</strong>, erbeten an Generalsekretariat<br />

des CAB, Teufenerstr. 25, St. Gallen.<br />

Hausgebäck für St. Niklaus und Weihnachten<br />

Es gibt gewisse Gerichte, die wir nur auf Weihnachten<br />

oder an andern Festtagen auf den Tisch bringen. Dadurch<br />

erhalten sie einen ganz besondern Reiz, und noch nach Jahren<br />

knüpfen sich an diese Dinge die alten, lieben Erinnerungen:<br />

„Das machte doch Mutter immer so gut!" Birnenwecken,<br />

Birnenbrot sind schon von unseren Groß- und Urgroßmüttern<br />

mit Vorliebe im Winter hergestellt worden, ganz besonders<br />

auf St. Niklaus u. Weihnachten. Damals mußten die Schnitztröge,<br />

in denen das Dörrobst aufbewahrt wurde, ihren Borrat<br />

hergeben. Heute wird immer wieder betont, welch gesundheitlicher<br />

Wert dem Dörrobst im Winter als bester Ersatz für<br />

frisches Obst zukommt, und so soll hier ganz besonders auf die<br />

Verwertung von Birnen- nnd Apfelschnitzen hingewiesen<br />

werden.<br />

Fruchtmasse für Birnenwecken.<br />

Zutaten: Anderthalb Kilogramm Dörrbirnen, 500 Gr.<br />

gedörrte Zwetschgen, 250 Gr. Weinbeeren, 150 Gr. Nußkerne,<br />

150 Gr. Feigen, 200 Gr. Zitronat und Orangeat, 40 Gr.<br />

Birnbrotgewürz (Nelkenpulver, Zimt, Ingwer, Aenis), Wasser,<br />

1 Glas Rotwein, nach Belieben 50—100 Gr. Zucker.<br />

Donnerstag: Unbefleckte Empfängnis Maria. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45, 9.15.<br />

Im Amt Gedächtnis der Krankenkasse Konkordia. Kommuniontag der Jungfrauen. 19.30<br />

feierliche _ Marienweihe, Ehrenpredigt und Opferaufnahme.<br />

Freitag: Dreißigster für Frau alt Landammann Agnes Stockmann-Durrer, Löwenapotheke.<br />

Gedächtnis der Jungfrauenkongregation für die ^lebenden und verstorb. Mitglieder.<br />

Samstag: Dreißigster für Josef Furrer-Schmitter, Kirchmatt, Bitzighofen. Stiftjahrzeit<br />

für Kaspar Heimann und Konrad Stolz.<br />

.. Männerapostolat, Jgnatianischer Männerbund, Arbeiterverein, Gesellenverein, Jungmannschaft,<br />

Pfadfinder. _ Sonntag: Kommuniontag.<br />

Inländische Mission. Die Seelsorger werden im Monat Dezember die Hauskollekte für<br />

Inländische Mission durchführen. Sie danken jetzt schon für alles Wohlwollen und Verstauduls<br />

für dieses wichtige Werk der Schweizerkatholiken.<br />

Frauen- und Mütterverein. Voranzeige. Sonntag, den 11. Dezember: 14.00 allgemeine<br />

Versammlung in der Turnhalle. H. H. Pater Emanuel Hofer hält seinen bekannten<br />

Sternenvortrag: „Gott in der Schöpfung" (Lichtbilder). Gaben für die Weihnachtsbescherung<br />

rönnen bis 15. Dezember an die Vorstandsmitglieder abgegeben werden.<br />

, * die Heimatvertriebenen 905 Fr.; für die katholische Universität Freiburg<br />

(ohne Kaplaneien und Kollegium) 1570 Fr. Vergelt's Gott für die großherzige Hilfe!<br />

Kapuzmerkloster und Frauenrloster. Sonntag: Opfer für den Orgelbau Schwendi.<br />

Wileu. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30 Rosenkr.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7.00 hl. Messe (B).<br />

Gesellenverein. Sonntag: 20.00 Kolpingsgedenkseier im Lokal.<br />

^ungfrauenkonaregation. Donnerstag: Titularfest. 6 20 Prim und Gemeinfchaftsopfer<br />

mit Gem. Kommunion (auch für die verheirateten Sodalinnen), Opfer für die Exerznien.<br />

15.00 Blau Rmg und Kandidatinnen kurze Probe in der Kirche. 19.30 feierliche ^ufa®'<br />

Kandidatinnen, Opfer und Ehrenpredigt von H. H. Dr. Theodor Bucher, Schwyz.<br />

'Ju r * Eantate mttnefjmett. Wer (auch von den verheirateten Sodalinnen) an der Auf-<br />

IVp'nefeter nicht teilnehmen kann, möge bitte vorher die Weiheformel einsenden. — Der<br />

Ävend für bte Jungsodalinnen fällt diesmal aus. — Betet für die Sodalinnen in den<br />

Exerzitien!<br />

©talden. Sonntag: Seelensonntag mit Kapuzineraushilfe, Kommuniontag der<br />

f S S l AdSL!7.ch?' *'• °'°°'<br />

M0 915<br />

'<br />

0W " d-° 13..0<br />

^DOrzeit für Anton Fanger-Britfchgi, ehemals Zistlig.<br />

Mittwoch: 17.00—19.00 Beichtgelegenheit. Aushilfe da!<br />

i)pn Jnn^lL<br />

X J ' a 9 > ^st Mr. Empfängnis. Kommuniontag der Sodalen und Sodalinnen.<br />

an<br />

für die religiösen und caritatioen Aufgaben der bei-<br />

°? Einzug der Kongregationen, Ehrenpredigt, Aufnahmefeier.<br />

ßfiriftJuK L 0 V» 6 V Frühmesse, Ansprache. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00<br />

I Q R n r - Versammlung der Frauen und Mütter in der alten Krone.<br />

19.30 Gebetswache, Segen. Mittwoch: 16.30 Beichtaelegenheit<br />

taam°"^ «fr 9 (BnH e l-^r' U £ Be J Ied H Empfängnis. Gottesdienst wie an den Sonnempfohlen"<br />

trpi !, n ?» €r ;«ngsrauenkongrcgation. Sonntag: 13.15 Versammlung der Kandidatinnen im vordern<br />

Schulhaus. Donnerstag: Titularfest der Marian. Jungfrauenkongregation 6.30<br />

Gemeinschaftskommunion mit Singmesse. Medaille tragen! Die vordern Bänke bleiben während<br />

der Frühmesse den Jungfrauen reserviert. Beim Hochamt Gedächtnis der lebenden und<br />

verstorbenen Mitglieder der Kongregation mit Ehrenpredigt. 19.30 feierliche Aufnahme in die<br />

Kongregation mit Ehrenpredigt, wozu die ganze Pfarrei herzlich eingeladen wird. Opfer für<br />

unsere Kongregation, das Eurer Mildtätigkeit warm empfohlen wird!<br />

r« 51t 1 ^ 0 ^ f Beichttag für die Christenlehrpflichtigen. 6.30 hl. Messe. 9.00<br />

undSegensandacht<br />

Skiklub Melchtal. Christenlehre. 17.30 Advents-<br />

Montag: Gest. Jahrzeit der Familie Ratsherr Siegfried Michel-Windlin, Hostettli.<br />

Empfängnis. Gebotener Feiertag. 6.30 hl. Messe. 9.00 Gottes-<br />

Ä . ®egenäanbad)t und Weihe an die Ewigreine, Jungfrau und Mutter Maria.<br />

2, u ^ Fahrzeit der Familie Limacher, Luzern.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Gottesdienst.<br />

r,®s Dn aS ; 530 Beichtgelegenheit. 6.00 Frühgottesdienst. 8.30<br />

Montag: 16.30 Beichtgelegenheit. Aushilfe.<br />

6 00 KrübaottesdiPnss^ Nikolaus von Myra. 4.00 Beichtgelegenheit.<br />

13 00 ^Mutt^eraottesand^/^ Empfängnis. Gottesdienst wie an Sonntagen.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

^ t mit Kommunion des Männerapostolates und der schulentl.<br />

^yrijteulehrknaben. tzl. Messen 4.00, 6.00, 7.30, 9.00. 13.00 Christenlehre und Andockt 13 45<br />

«•» w'-'wm ?-«-<br />

feier der<br />

ABenfafekr mit ©egra<br />

lmt<br />

Abendfilm^RN?ert'di?se Tage! Pk°rr-iabend.<br />

r<br />

Iuuglrauenkougregation). 15.30 3lufnar;me«<br />

Ehrenpredigt, Opfer und Segen. 19.30 Marianische<br />

D r e i k ö n i g e n: Missionssonntag mit<br />

° min Flü^lk^ i foolÄle^ uS Andacht' ^"enden und verstorbennd^Jmigmänner^<br />

^Wech^a^Mcww.^ Kommet^ alle!^ 1^30^Hl^ Stunde. ^<br />

M Manner<br />

Pfarrei Alpnach<br />

in ° - Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Hl. Messen 6 30 7 30 8 30 und<br />

X Ä fc<br />

19.30 Gebetswache<br />

» Ä W<br />

13-30<br />

A » Sarnen.<br />

Christenlehre für die 1. Gruppe und Andacht.<br />

(geb^Hermann). '^^^^^edächtnis für Wwe. Rosa Kiser-Hermann und Frau Weber-Sigrist<br />

» W 5 A . M N Ä S 5 Ä """ - "-»rf*<br />

«-»». 3'Wt und »d-chw« d-,<br />

Familie! Stad^ ^ Stiftjahrzeit des^Swtionenwärt^r?^<br />

und


Zubereitung: Biruen und Zwetschgen werden aewaschen,<br />

über Nacht in kaltes Wasser eingeweicht und mit<br />

einem Glas Rotwein und dem Einweichwasser, welches so hoch<br />

wie die Birnen stehen darf, auf kleinem Feuer zugedeckt knapp<br />

weichgekocht. Etwas erkaltet, entfernt man Fliegen und Stiele<br />

der Birnen, entsteint die Zwetschgen und treibt die ganze<br />

Masse durch die Hackmaschine. Feigen, Nußkerne, Orangeat<br />

und Zitronat werden fein geschnitten, mit der Fruchtmasse<br />

vermischt, ebenso die Weinbeeren und so viel Kochbrühe beigegeben,<br />

daß eine streichfähige, aber nicht zu nasse Masse<br />

entsteht.<br />

Birnenwecken aus Hefeteig.<br />

Teig: 2 Kg. Mehl, 300 Gr. Butter, 4 Eier, 30 Gr<br />

zirka 8 Deziliter Milch, 40 Gr. Hefe.<br />

Zubereitung: Alle Zutaten müssen vor der Verwendung<br />

warm gestellt werden. Man bereitet den Teig am<br />

besten am Abend zu. Die Butter wird flüssig gemacht die<br />

Eier zerquirlt, das Salz in der Milch aufgelöst und die'zerdrückte<br />

Hefe mit lauwarmer Milch angerührt. Das gesiebte<br />

Mehl wird mit allen diesen Zutaten vermischt und daraus<br />

ein glatter, fester Teig geknetet, der sich sauber von der<br />

Schüssel lösen soll. Man läßt den Teig in der Schüssel zugedeckt<br />

in einem warmen Raum über Nacht gehen. Am folgenden<br />

Morgen teilt man den Teig in 8 Teile, wellt diese zu<br />

gleichmäßigen Vierecken aus, knapp einen halben Zentimeter<br />

dick, bestreicht sie gleichmäßig mit der leicht erwärmten Birnenmasse<br />

und rollt sie auf. Das Teigende wird befeuchtet und<br />

leicht angedrückt. Die Wecken werden mit Ei bestrichen, mit<br />

einer Gabel eingestochen und bei Mittelhitze in 50—60 Min.<br />

gebacken.<br />

Birnenwecken aus Halbbutterteig.<br />

Zutaten für den Teig: Anderthalb Kilogramm Mehl, 750<br />

Gr. Butter, 4 Eßlöffel Zitronensaft, zirka 5 Deziliter Wasser,<br />

30 Gr. Salz.<br />

Zubereitung: Mehl und Butter werden zusammen<br />

verrieben und mit Salzwasser und Zitronensaft rasch zu einem<br />

glatten Teig zusammengearbeitet. Der Teig wird zu einem<br />

länglichen Streifen ausgewallt, dreifach zusammengelegt und<br />

15—30 Minuten an die Kühle gestellt. Dann wird der Teig<br />

in entgegengesetzter Richtung ausgerollt, wieder dreifach zusammengesetzt,<br />

nochmals in entgegengesetzter Richtung ausgerollt<br />

und kalt gestellt. Diese Bearbeitung wird so ost wiederholt,<br />

bis der Teig 4 solche Doppeltoureu hat. Der Teig<br />

wird nach dieser Bearbeitung 3 Millimeter dick ausgewallt, in<br />

zirka 22 Zentimeter breite und 25—30 Zentimeter lange Vierecke<br />

ausgeschnitten. Diese werden in der Mitte mit 1 cm hohen<br />

Streifen der kalten Birnenmasse bestrichen, eine Längsseite mit<br />

dem Pinsel befeuchtet, der Teig über der Birnenmasse übereinandergeschlagen,<br />

auf den Schmalseiten ebenfalls befeuchtet<br />

und die Teigränder leicht übereinander gedrückt. Man legt<br />

den Birnenwecken mit der überschlagenen Teigseite nach unten<br />

auf ein eingefettetes Backblech, bringt mit einem Messerrücken<br />

querüber Verzierungen an, bestreicht mit verklopftem Ei und<br />

sticht mit einer Gabel verschiedene Male tief ein, damit der<br />

Dampf während dem Backen entweichen kann. Die Birnenwecken<br />

werden bei ziemlich starker Hitze gebacken.<br />

Birnenbrot.<br />

Zutaten: 1 Kg. gedörrte Birnen, 1 halbes Kg. süße Apfelschnitze,<br />

500 Gr. Zwetschgen, 1 Glas Rotwein, Wasser, 200 Gr.<br />

Orangeat und Zitronat, 200 Gr. Feigen, 200 Gr. Nußkerne,<br />

zirm anderthalb Kg. Mehl, 400 Gr. Hefe, 200 Gr. Butter.<br />

Zubereitung: Birnen, Apfelschnitze und Zwetschgen<br />

werden gewaschen, über Nacht eingeweicht und am folgenden<br />

Tag mit einem Glas Rotwein und dem Einweichwasser auf<br />

schwachem Feuer zugedeckt knapp weichgekocht. Die übrige<br />

Flüssigkeit gießt man ab, entfernt Fliegen und Stiele von den<br />

Birnen, entsteint die Zwetschgen und hackt die ganze Fruchtmasse<br />

mit dem Wiegenmesser ziemlich fein. Orangeat, Zitronat,<br />

Feigen, Nußkerne werden fein geschnitten, mit den WeinbMren<br />

und dem Gewürz zu der Fruchtmasse gegeben und<br />

warm gestellt. Das Mehl gibt man in eine Schüssel, rührt<br />

mit der erwärmten Kochbrühe die Hefe an und macht damit<br />

einen Vorteig, den man gehen läßt. Dann fügt man die<br />

Butter, die erwärmte Fruchtmafse bei und macht daraus einen<br />

ziemlich dicken Teig. Sollte er zu dünn sein, muß noch etwas<br />

Mehl beigefügt werden. Aus dieser Masse formt man Brote,<br />

gibt sie auf eingefettete Backbleche oder in Cakeformen und<br />

läßt sie an der Wärme gehen. Das Birnenbrot wird, nachdem<br />

es genügend gegangen ist, bei Mittelhitze in zirka 1 Stunde<br />

gebacken. Noch heiß, werden die Brote mit etwas Wasser abgebürstet.<br />

Birnenbrot sollte ein paar Tage alt sein, bevor es<br />

aufgeschnitten wird. Dünne Birnbrotscheiben mit etwas<br />

Butter bestrichen, schmecken ausgezeichnet.<br />

Splitter und Nachgedanken<br />

Alle andern Dinge m ü f s e n ; der Mensch ist das Wesen,<br />

welches will (Schiller). — Aber oft will er nur, >veil er<br />

muß.<br />

Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie<br />

an andern erblicken (Goethe). — Und denken: Wenn zwei<br />

dasselbe tun, ist es nicht dasselbe.<br />

Sie und Er<br />

rp.Nicht die schönste Frau hat die meisten Bewunderer,<br />

sondern jene, die es versteht, ein Rätsel zu bleiben.<br />

Viele Frauen heiraten nur, um zu herrschen. Wenn man<br />

sie nach ihrer Ehe fragt, antworten sie seufzend: „Ich lebe<br />

nur für die andern!"<br />

Nicht Körper oder Geisteskraft entscheiden in der Ehe,<br />

sondern die Zähigkeit in allen kleinen Dingen. Das ist der<br />

Grund, daß manche großen Geister daheim demütige Untertanen<br />

sind.<br />

Humor<br />

Der Hut in der Rechnung. Der Gemeindesäckelmeister von<br />

Jggswil hatte in der Gemeinderechnung auch seinen Hut mit<br />

25 Franken eingesetzt, den der Wind ihm anläßlich einer offiziellen<br />

Fahrt auf dem Vierwaldstättersee vom Kopf in den<br />

See fegte. Der Gemeinderat wies den Posten einstimmig mit<br />

dem Bemerken zurück, daß der Herr Säckelmeister selber für<br />

den Hut auskommen müsse. Der Hut wurde vou der Rechnung<br />

gestrichen. Als ein Jahr später wiederum die Gemeinderechnung<br />

vorgelegt wird, frägt einer der Gemeinderäte: „So,<br />

Herr Säckelmeister, hend er öppe au wieder en Huet i de<br />

Gmeindrechnig?" — „Jo de frhli", gesteht der Säckelmeister,<br />

„da isch schv.i de Rechnig, aber es wird en niemerd finde!" N.<br />

Geflügelte Worte. Lehrer: „Als Caesar den Rubikon überschritten,<br />

rief er die geflügelten Worte aus: „Der Würfel ist<br />

gefallen". Wer von euch kann mir noch mehr geflügelte Worte<br />

nennen?"<br />

Peterli: „Ich kam, sah und siegte!"<br />

Lehrer: „Recht so, und wer noch?"<br />

Hansli (ein Wirtssohn): „Stöck, Wis, Stich, Herr Lehrer!"<br />

Wieviel Uhr ist es ?"<br />

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Du hast doch kürzlich eine Uhr ,,direkt ab einer<br />

sogenannten Fabrik" bezogen, ist sie schon kaputt?"<br />

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Donnerstag, 8. Dezember, 15—17 Uhr. Hansel und Gretel.<br />

20.15—23 Uhr. Der sidele Bauer.<br />

Freitag, 9. Dezember, 20.15—22.20 Uhr. Komödie der<br />

Irrungen, von William Shakespeare.<br />

Samstag, 10 Dezember, 1J>—17 Uhr. Hansel und Gretel.<br />

20.15—23 Uhr. Zigeunerliebe.<br />

Sonntag, 11. Dezember, 15—17 Uhr. Hansel und Gretel.<br />

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deversammlung zuständig sei. Mit der getroffenen Wahl bzw.<br />

dem Antrag des Rates auf Herrn Arnold Bäbi, Briefbote,<br />

war auch die Gemeindeversammlung aber gerne einverstanden.<br />

Zum weitern Studium des WasserversorgungsprojektesGrunderberg<br />

ging der Rat die Versammlung<br />

um einen Kredit von Fr. 3000.— an. Gemeindepräsident<br />

Franz Müller gab dazu orientierend bekannt, daß insofern<br />

eine neue Lage eingetreten sei, als das Lebensmittel-<br />

Jnfektorat an der Brauchbarkeit und Unschädlichkeit des Meisibachwassers<br />

nach wie vor zweifle und darum für das Projekt<br />

Meisibachfassung keine Subventionen habhaft gemacht werden<br />

könnten. Die Eawag (Eidg. Anstalt für Wasserversorgung der<br />

ETH in Zürich), stelle sich auf den gleichen Standpunkt und<br />

schlage für den Grunderberg eine Wasserversorgung vermittelst<br />

Anschluß an die Heitileitung und Neufassung verschiedener<br />

kleinerer Quellen im Heitigebiet vor. Der Kredit wurde<br />

bewilligt.<br />

Die Lösung der S ch u l h a u s b a u s r a g e drängt sich<br />

für unsere Gemeinde je länger um so gebieterischer auf. Mit<br />

der jährlichen Requirierung neuer Klassenzimmer für unsere<br />

jedes Jahr größeren Schulklassen ist die Frage nicht gelöst,<br />

ein Neubau muß hier oder dort erstellt werden. Gemeinde-<br />

Präsident Müller wies darauf hin, daß in der Gemeinde Bestrebungen<br />

im Gange seien, den Neubau nach Schoried zu<br />

bringen, während andere wieder einen Bau im Stad als<br />

zweckdienlich erachten. Der PräDent lies durchblicken, daß<br />

sich der Gemeinderat hier nicht gerne die Finger verbrennen<br />

möchte und beantragte daher namens des Rates einen Kredit<br />

für das Studium der Frage durch unabhängige kantonale und<br />

,außerkantonale Experten. Auch ein Weg! Die Diskussion um<br />

die Platzfrage wird aber dennoch eines Tages mit Deutlichkeit<br />

anheben, da sich wohl die Schorieder und Städer um eine<br />

Schulhaus und die Dörfer um i h r Schulhaus wehren wollen.<br />

Der Kredit in unbestimmtem Betrage wurde ohne Wortbegehren<br />

bewilligt.<br />

Giswil. (Korr.) Die Martinigemeinde <strong>1949</strong> stand<br />

im Zeichen schönsten Bürgerfriedens. In Anbetracht der zunehmenden<br />

Winterkühle und der Wichtigkeit der reichhaltigen<br />

Traktanden wurden die Verhandlungen in die Pfarrkirche verlegt,<br />

welche knapp zwei Stunden in Anspruch nahmen. Dank<br />

der organisatorischen Gewandtheit des Gemeindepräsidenten<br />

L. Berchtold fand die Einwohnergemeinde und die Bürgergemeinde<br />

unter H. Abächerli so in kurzer Zeit die rasche Erledigung.<br />

Die üblichen Wahlen wie die Sachgeschäfte wurden<br />

sämtliche stillschweigend genehmigt. Dies alles ist der sicheren<br />

Orientierung des Gemeinderates und der zuständigen Organe<br />

bestens zu verdanken. Bei der Wahl des Kirchensigristen erinnerte<br />

sich Gemeindepräsident Berchtold des silbernen Jubiläums<br />

des Sakristans und zollte dem Amtsinhaber, Oskar<br />

Gasser-Omlin, für seine uneigennützigen, treuen Dienste<br />

den Dank des Gemeinderates und der Gemeinde ab, diesen<br />

zu Protokoll erklärend. Die Bestätigung als Kirchensigrist ist<br />

ihm mit Ehren zuerkannt. Es ist ab und zu interessant, wenn<br />

hie und da auch einfache Bürger ihre Meinung zu den Sachgefchäften<br />

äußern, wenn es sich nicht um die Gewohnheit<br />

handelt, mit ihren öftern Diskussionen zu jedem Antrag zu<br />

bezwecken, die Aufmerksamkeit der Einwohner- und Bürgerschaft<br />

auf sich zu lenekn. An Kandidaten für den Gemeinderatsstuhl<br />

fehlt es noch lange nicht, mehr aber an tüchtigen<br />

und klugen Köpfen, die in idealer Hinsicht bestrebt sind, ihre<br />

Funktionen in gerechter Weise auszuüben. Solche aber müssen<br />

besonders lange warten, bis sie zu Ehren kommen, wenn sie<br />

als Vorsitzende einfacher Kommissionen den Kopf zu hoch<br />

tragen. Ordentlich bremsen tut gut; denn Vorbeugen ist besser<br />

als Heilen. Damit schließen wir das politische Jahr.<br />

O b w a l d e n<br />

Blindenfürsorge. An den Blinderverein Luzern, dem die<br />

Sektion Obwalden angeschlossen ist, sind im Jahre 1948 folgende<br />

Beiträge geflossen: Stirnen Fr. 285.—, Kerns Fr.<br />

127.—, Flüeli Fr. 26.—, Alpnach Fr. 276—, Giswil Fr.<br />

106.—, Engelberg Fr. 110.—, zusammen Fr. 1083. Dank<br />

allen Sammlern und Sammlerinnen. Den <strong>Obwaldner</strong>n steht<br />

das Blindenheim Horw zur Verfügung und ebenfalls gewährt<br />

der Verein Unterstützungen an arme Blinde.<br />

Altersversicherung. (Eing. Es wird viel darüber gefchumpfen,<br />

daß die über 65 Jahre alten Leute keine Rente bekommen.<br />

Das ist falsch. Tatsache ist, daß rund 53 °/o der vor dem<br />

1. Juli 1883 geborenen Personen eine Uebergangsrente beziehen.<br />

Diese macht im Jahre für die ganze Schweiz ca. 120<br />

Millionen aus. Diese Bezüger müssen keine Beiträge<br />

mehr bezahlen. Besonders in den Gebirgskantonen wirkt sich<br />

diese Uebergangsrente für die aelteren Leute sehr vorteilhaft<br />

aus.<br />

Unsere Beamten, die Bähnler und Pöstler, das große<br />

Heer von 93 000, haben immer und im besondern auch<br />

während des Krieges still und treu ihre Pflicht erfüllt.<br />

Sie dürfen erwarten, daß wir an der Urne Gerechtigkeit<br />

üben! « .<br />

Stimmt<br />

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Schützenveteranen. (Korr.) Nach der veröffentlichten Statistik<br />

hat der Veteranenverband Obwalden im Verhältnis<br />

zur Zahl der Schützen im Schweiz. Schützenverein mit 97<br />

die größte Zahl Mitglieder unter allen Kantonen. Leider sind<br />

in diesem Jahre bereits sieben gestorben. Es ist erfreulich,<br />

wie zahlreich die Veteranen jeweilen einen verstorbenen Kameraden<br />

ehren. Im März findet in S a r n e n die Delegiertenversammlung<br />

der Schweizer Schützen-Veteranen statt.<br />

Verkehrsprobleme. Im Luzernischen Großen Rat brachte<br />

dieser Tage ein Interpellant verschiedene Verkehrsprobleme<br />

zur Sprache, die auch auf Obwalden zutreffen. Zunächst forderte<br />

er einmal strengere Strafen gegenüber Verkehrssündern.<br />

Er fragte, ob gegen rücksichtslose, freche oder betrunkene Automobilisten<br />

genügende Sanktionen ergriffen würden? Es wurde<br />

vom „Pranger" gesprochen, der in anderen Kantonen eingeführt<br />

wurde, indem Fehlbare mit Namen und Adresse im<br />

Kantonsblatt preisgegeben würden; auch sollte in besonders<br />

argen Fällen die Fahrbewilligung dauernd entzogen werden.<br />

Der Interpellant kam dann, ohne Namen zu nennen, auf „gewisse<br />

Ausländer" zu sprechen, denen ohne eine Fahrprüfung<br />

das Steuern eintes Motorfahrzeuges gestattet sei. Es^ weiß<br />

jeder, daß damit die Belgier gemeint sind, die in der Innerschweiz<br />

wegen ihrer saloppen Fahrweise als Schrecken der<br />

Landstraße bekannt sind.<br />

In der Diskussion wurden aber auch Stimmen laut, die<br />

vor ungerechtfertigten Härten warnten. So soll endlich die<br />

„Verleiderprämie" an Polizisten wegfallen, die einen ertappten<br />

Sünder anzeigen. Auch wehrte sich ein Großrat gegen<br />

zwangsweise Blutproben durch die Polizei.<br />

Der kantonale Polizeidirektor konnte immerhin feststellen,<br />

daß die Verkehrsdisziplin eher besser geworden sei. An der<br />

Zahl der Fahrzeuge gemessen passieren heute weniger Verkehrsunsälle<br />

als vor dem Kriege. Man berücksichtigt jetzt auch<br />

bei den Fahrprüfungen den Charakter der Fahrschüler stärker;<br />

Leute mit schlechtem Leumund erhalten überhaupt keine<br />

Fahrbewilligung mehr.<br />

Unserer Meinung nach' wäre es aber verfehlt, die Schuld<br />

an den vielen Verkehrsunfällen stets nur bei den Automobilisten<br />

zu suchen. Besonders arg treiben es nämlich gewisse Radfahrer.<br />

Auch müßte nun endlich mit dem Bau von genügend<br />

breiten Radfahrwegen begonnen werden, um die Sicherheit<br />

auf den überlasteten und schmalen Auto-Ueberlandstraßen<br />

zu verbessern.<br />

Nochmals das Thema „Militäriiberkleider". Im Anschluß<br />

an eine parlamentarische Diskussion über die Tatsache, daß<br />

unsere Soldaten die Mobil- und Demobilmachungsarbeiten<br />

vielfach in der Ausgangsuniform besorgen müssen, hatten wir<br />

uns in unserem Blatte unverhohlen auf die Seite derjenigen<br />

gestellt, die den Hauptfehler in der oft knausrigen und bürokratischen<br />

Einstellung der Zeughäuser erblicken. (Vgl. Obw.<br />

Volkssreund Nr 93 vom 23. November <strong>1949</strong>: Die Ueberkleider<br />

sind zum Brauchen da".) Mit ehrlicher Entrüstung wandte<br />

sich dann die Leitung des eidg. Zeughauses ©unten<br />

an uns; wir hätten offene Türen eingerannt, da gerade das<br />

Zeuhaus Sarnen mit allem Nachdruck das Tragen der Ueberkleider<br />

von der ersten bis zur letzten Dienststunde verlangt<br />

habe und überhaupt die Beziehungen zwischen Zeughaus und<br />

Truppe gute und nicht etwa bürokratische seien.<br />

Unsere persönlichen Erinnerungen an Unzulänglichkeiten<br />

beim Fassen und Abgeben von Korpsmaterial sind noch zu<br />

frisch-, als daß wir uns auf eine bloße Erklärung hin zum<br />

Rückzug mit wehenden Fahnen entschließen konnten. Da wir<br />

jedoch nie das Glück hatten, in Sarnen zu „fassen" oder „abzugeben",<br />

erkundigten wir uns bei den 47ern, ob das Zeughaus<br />

Sarnen wirklich eine rühmliche Ausnahme unter den<br />

Städten Judas sei. Und siehe die Antwort war einhellig: sowohl<br />

die Leitung wie auch der ganze Stab unseres Zeug-<br />

Hauses haben Verständnis für die diensttuende Truppe, das<br />

Einvernehmen sei das denkbar beste, und wenn etwa einmal<br />

ein Mat. Fassungsdetachement im Ausgangstenue gearbeitet<br />

habe, so sei sicher der Herr Major vom Zeughaus dazwischengefahren<br />

und habe zum rechten gesehen.<br />

Wenn wir damals schrieben „Bravo Militärdepartement",<br />

so müssen wir nun der Gerechtigkeit zuliebe<br />

schleunigst hinzusetzen: „Bravo Zeughaus Sarnen!" Wir Hoffen,<br />

daß damit der Friede im Lande erhalten bleibe.<br />

Nicht Schlagworte sollen uns führen. Das Befoldungswesen<br />

des Bundes muß auf eine neue gesetzliche Grundläge<br />

gestellt werden. Ordnung im Haus uno gerechte Entlohnung,<br />

das will das revidierte Beamtengesetz. Deshalb<br />

J A<br />

Unterossiziers-Verein Obwalden. Der UOV Obwalden<br />

führt diesen Winter an einigen Abenden einen Bildungskurs<br />

für Unteroffiziere über Kartenlesen, Melden und Krokieren,<br />

Kompaßkunde, Befehlsgebung und taktische Grundsätze im<br />

Bereiche des Uof. durch. Wir möchten schon heute aus diese<br />

Bildungsmöglichkeit hinweisen, die auch NichtMitgliedern des<br />

Vereins offen steht. Kursbeginn: Ende Dezember. Zu gegebener<br />

Zeit werden die diesbezüglichen Daten im <strong>Obwaldner</strong><br />

Amtsblatt bekannt gegeben.<br />

Sarnen. Alt Lehrer Felix Schellenbaum feiert am kommenden<br />

8. Dezember das Fest seines 80. Geburtstages. Dem<br />

immer noch rüstigen Jubilaren herzliche Glückwünsche, gute<br />

Gesundheit und einen sonnigen Lebensabend.<br />

Wirtschaftsvereinigung Sarnen. (Korr.) Durch Inserat<br />

und persönliche Einladungen waren die Interessenten von<br />

Handel und Gewerbe in der Gemeinde Sarnen durch ein<br />

vorbereitendes Komitee auf Montag zu einer Orientierung<br />

und GründungDversammIung zusammeugersen ^worden.<br />

Der große Aufmarsch zeugte vom großen Interesse, das den<br />

Bestrebungen entgegengebracht wird, unsere Wirtschaft wieder<br />

etwas anzukurbeln. Die Jnitianten legten einen Statutenentwurs<br />

vor und die Diskussionsredner betonten die Notwendigkeit,<br />

einig zu sein, zusammenzustehen und etwas zu wagen<br />

Wer jedoch gehofft hatte bereits von konkreten Projekten vernehmen<br />

zu können, kam nicht aus die Rechnung; es zeigte sich,<br />

daß die neue Organisation als großes Sammelbecken gedacht<br />

ist, das jede neue wirtschastsfördernde Idee gerne entgegen<br />

nimmt, prüft und durch Schritte bei den Behörden, bei Industriekreifen<br />

oder beim Publikum zu verwirklichen sucht.<br />

Einen ersten Schritt tat das Neugeborene bereits, indem ein<br />

Antrag von weiblicher Seite (bravo Frauenstimmrecht!) mit<br />

Beifall gutgeheißen wurde, am 26. Dezember (auf freiwilliger<br />

Basis) die Ladengeschäfte geschlossen zu halten.<br />

Damit ist bereits verraten, daß die Gründung der „Wirtfchaftsvereinigung<br />

Sarnen" zustandekam. Der Statutenentwurf<br />

wurde durchberaten und genehmigt. Ferner wurde als<br />

ausführendes Organ ein elfköpfiger Vorstand bestellt und als<br />

Präsident der ganzen Organisation Herr Major Heuberger,<br />

Zeughausverwalter, per acclamationem ernannt. Schließlich<br />

Wehret dem Abbau — Sichert<br />

den Arbeitslohn!<br />

Beamtengesetz: 3a!<br />

wurde beschlossen, der Öffentlichkeit folgende Geburtsanzeige<br />

zur Kenntnis zu bringen:<br />

Die Wirtschaf tsvereinigungSarnen bezweckt<br />

die Wahrung und Förderung der gemeinsamen wirtschaftnchen<br />

Interessen ihrer Mitglieder.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung, deren Gründungsversammlung<br />

von 84 Teilnehmern besucht war und am 5. Dezember<br />

stattfand, appellierte an die Landwirtschaft, an die Arbeiterschaft<br />

und an die Bevölkerung von Sarnen, in gemeinsamer<br />

Anstrengung den gegenwärtigen wirtschaftlichen Stillstand in<br />

der Gemeinde zu überwinden und in Zukunft alles zu unternehmen,<br />

was der allgemeinen Wohlfahrt dienlich sein kann.<br />

An die Behörden richtet die Wirtschaftsvereinigung die<br />

Einladung, ihren Einfluß und ihre Kräfte voll zur Verwirklichung<br />

dieser Bestrebungen einzusetzen<br />

Sarnen. Volkshochschule. Mit dem vorzüglichen Vortrage<br />

von P. Louis Betschart aus Zürich, über Frankreich, schloß<br />

der diesjährige Zyklus über europäische Orientierung glänzend<br />

ab. Der hochwürdige Referent verstand es trefflich, die<br />

vielfältigen Probleme, die sich in unserem westlichen Nachbarland<br />

stellen, ungemein ansprechend und verständlich darzulegen<br />

und die zahlreich erschienene Zuhörerschaft zwei volle<br />

Stunden zu fesseln und mit wesentlichen Erkenntnissen und<br />

neuen Einsichten zu bereichern. Auch in der nachher waltenden<br />

Diskussion erwies sich Pater Betschart als Meister des<br />

Wortes und gewiegter Kenner der einschlägigen Materie. Es<br />

sei ihm nochmals bestens gedankt.<br />

Der nächste Zyklus dieses Winters geht über „Die Welt<br />

der Wirtschaft" und wird Montag, den 12. Dezember, von<br />

Dr. Rene Kaestlin, Direktor der Elektrizitätswirtschaft in<br />

Zürich, im Kino Seefeld mit dem alle interessierenden Thema<br />

„Wasserkraft, ewige Kraft" eröffnet, wobei zwei lehrreiche<br />

Filme gezeigt werden. Wer wollte sich diese Bildungsgelegenheit<br />

entgehen lassen?<br />

Schwendi. Am Morgen des 22. November bewegte sich ein<br />

großer Trauerzug vom Hintergraben gegen den Stalden. Die<br />

sterbliche Hülle von Kapellvogt Anton Kathriner Fang<br />

e r, Rüti, wurde auf dem dortigen Friedhof unter den tröstvollen<br />

Gebeten der Kirche, im Beisein von fünf Priestern, der<br />

geweihten Erde anvertraut. Es war gerade der 40. Jahrestag<br />

der Vermählung des nunmehr Dahingeschiedenen.<br />

Der Verstorbene sah seinen ersten Lebenstag am 4. Oktober<br />

1882 auf jenem sonnigen Flecken Erde, der Rüti, wo<br />

man einen freien offenen Blick gegen Sächseln und Giswil<br />

genießen kann. Die Eltern Nikolaus Kathriner und Franziska<br />

Verwert errreichten ein außerordentlich hohes Alter und<br />

stehen bei den älteren Generationen noch in bestem Andenken.<br />

In der Gemeinschaft eines Bruders und zweier Schwestern<br />

verlebte der nun Heimgegangene eine von tief religiösem Gei-<br />

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laden wir hiemit freundlich ein. Neuemtretende Abonnnmten für<br />

das erste Halbjahr ISA) erhalten das Blatt bis 1. Januar<br />

g r a t i s<br />

fte erfüllte Jugendzeit, früh gewohnt zu Arbeit und Gebet.<br />

Am 22. November 1909 trat er an den Traualtar und erbat<br />

für sich und seine Braut Marie Fanger, vom Troghaus geöiirttg,<br />

den Segen der Kirche. Leider war aber die Freude<br />

und das Eheglück nur von kurzer Dauer. Die Wolken der<br />

Trauer umhüllten am letzten Maiensonntag 1914 das kleine,<br />

wettergebräunte Häuschen, indem der Tod die junge Mutter<br />

samt dem zweiten Kindlein sich als Beute auserwählte. Nun<br />

war es die im Hause lebende Schwester Marie, die als sorgende<br />

und helfende Hausmutter ihres Amtes waltete und in<br />

bestem Einvernehmen mit dem Bruder die Erziehung des<br />

einzigen Kindes an die Hand nahm.<br />

Kapellvogt Anton Kathriner, im Volksmund einfach „d'r<br />

Huser Toni" genannt, da seine Vorfahren einst auf Husen zu<br />

Oierwil heimisch waren, trat zwar in der Öffentlichkeit nicht<br />

stark hervor. Doch erfreute er sich wegen seiner geraden offenen<br />

Art und ob seines klugen Urteils großer Wertschätzung.<br />

Nicht ungern wurde er in Dingen, die zum Sorgenkreis des<br />

<strong>Obwaldner</strong>bauern gehören, um Rat gefragt. Er hatte auch<br />

den Mut, seiner persönlichen Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen,<br />

wenn er wußte, daß man nicht seine Meinung teilte.<br />

Er Pflegte immer so zu reden, wie er dachte. Schankende Di-<br />

Plomatenart, die auf Augenblickserfolge ausgeht, verabscheute<br />

er. Unter den buschigen Augenbrauen leuteteu dem Sprecher<br />

der kluge Blick entgegen und auch der Schalk konnte mitunter<br />

in frohem Gespräch zum Durchbruch kommen. Weil man ihn<br />

ob seiner grundehrlichen Gesinnung kannte, übertrug man<br />

ihm im Verlaufe von 4G Jahren mehrere Vermögensvertvaltungen,<br />

wobei er nicht nur ein guter Hüter des unvertrauten<br />

Geldes war, sondern auch mit Rat und Tat jungen Menschen<br />

zum spätern Lebensglück verhalf. Seinem Neffen Josef Fanger,<br />

Troghaus, früh seiner Eltern durch den Tod beraubt,<br />

vertrat er Vaterstelle und schenkte ihm eine frohe Jugendzeit<br />

daheim auf der „Rüti". Es war auch ein Erfolg des Onkels,<br />

daß nach Jahren dann der Neffe zum Primarlehrer an<br />

die Schwanderschule gewählt wurde.<br />

Im Jahre 1942 starb Kapellvogt Nikolaus Verwert nach<br />

32jähriger treuester Verwaltungsarbeit im Dienste der - Kapelle<br />

im Stalden. Das Gülteutruckli des Schwander-Gottes-<br />

Hauses wanderte nun bergauf in die „Rüti", wo während<br />

sieben Jahren mit wahrem Interesse und innerer Liebe für<br />

die zeitlichen Bedürfnisse der Filialkirche gesorgt wurde. Noch<br />

zu früh für seine Angehörigen und für alle, die ihn schätzten,<br />

sandte der Sensenmann, der Tod, seine Vorboten. Ein Schlaganfall<br />

am Vortag von Weihnachten 1948 brach die Lebenskraft<br />

des noch arbeitswilligen Mannes und ließ dunkle Vorahnungen<br />

zurück. Im November, da die Natur in ihrer herbstlichen<br />

Schönheit zu verblassen beginnt, sollten auch seine Lebenstage<br />

zu Ende gehen. Gott, der Herr, der oberste Rechnungsprüfer<br />

hat ihn zur letzten Rechenschaftsablage berufen.<br />

Wie er in finanziellen Dingen ein guter Rechner gewesen ist,<br />

so hoffen wir, Gott habe ihn zu den guten Verwaltern aller<br />

irdischen Gaben eingereiht und die Worte vernehmen lassen;<br />

Du guter und getreuer Knecht, geh ein in die Freude deines<br />

Herrn. G.<br />

Alpnach. FC. Kriens II — FC. Alpnach l 3:1 (2:0)<br />

Waisenhausmatte. — 100 Zuschauer. Torschützen: für Alpnach<br />

Jos. Stalder. — für Kriens Centreforward 3.<br />

Alpnach trat mit folgender kompletten Mannschaft aus das<br />

etwas unebene und schwere Spielfeld an: Ernst Durrer,<br />

Britfchgi Arthur, Wallimann Gottfr., Huber Pius-, Wallimanu<br />

Emil, Räber Willy, Andreina Bruno, Moll Edy, Calaibrini<br />

Guiseppe, Willimann Jul., Stalder Jos.<br />

Kriens hat den Anstoß und steuert sofort auf das Alpnacher<br />

Tor los. Die ruhige und sichere Hintermannschaft der<br />

Alpnacher wehren sich mit großem Einsatz und stets kann der<br />

storchenbeinige Wallimann Gottfr., der sich als guter Verteidiger<br />

erwiesen hat, in kitzligen Situationen klären. Leider<br />

mußte der beste Mann der Gelbschwarzen in Folge einer Mus-<br />

Der Staat soll den Familienschutz da in die Tat umsetzen,<br />

wo er als Arbeitgeber mit dem Beispiel vorangehen kann.<br />

<strong>Obwaldner</strong> stimmt beim Beamtengesetz<br />

kelzerrung das Spielfeld verlassen. Die Krienser benutzten die<br />

Gelegenheit und konnten in kurzen Abständen drei Tore unter<br />

Dach bringen und somit den Sieg an sich reißen. Die Alpnacher<br />

verloren den Mut nicht. Jetzt hieß es den Rückstand<br />

aufzuholen und wer weiß, ob Alpnach den Krienfern den<br />

Sii g nicht noch hätte streitig machen können, wenn nicht drei<br />

Spieler verletzt gewesen wären. Die Gelbschwarzen drehten<br />

nun auf und bestürmten das Krienser Tor, aber leider waren<br />

die Schüsse zu schwach oder unplaziert geschossen. Hoffen wir,<br />

daß der Alpnacher Sturm mit der Zeit doch noch schlagkräftiger<br />

wird und in der zweiten Halbsaison auch ein Wörtchen<br />

mitreden darf. Wenige Minuten vor Schluß konnte der rechte<br />

Flügel durchbrechen und einen schönen Schuß vor das Gegnertor<br />

flanken, daß der linke Flügel einen Bombeschuß ins<br />

Netz jagen konnte und somit der gute Torhüter von Kriens<br />

sich doch noch geschlagen geben mußte.<br />

Wenn Alpnach nun mit dieser Mannschaft weiterhin antreten<br />

kann, so wird sie doch noch zu Erfolgen kommen können,<br />

obwohl ja die Rangaussichten nicht groß sein werden.<br />

Giswil. Nach langen Krankheitstagen verschied im Spital<br />

Sarnen, in seinem 67. Lebensjahr, Th. Etlin-Furrer, von<br />

Giswil. Seine Wiege stand im „Zopf".Hier erlebte er im<br />

Kreise seiner Eltern und drei Geschwister eine sonnige Jugendzeit.<br />

Ueberall wurde er als guter und stiller Arbeiter<br />

geschätzt, sodaß er es verdient hat, daß man seiner mit wenigen<br />

Zeilen gedenkt-<br />

In Rosmarie Furrer fand er seine Gattin, der Ehe entsprossen<br />

3 Kinder. Schicksalsschläge blieben ihm leider nicht<br />

erspart. Wir hoffen, daß jetzt dem lieben Verstorbenen die<br />

himmlische Sonne in reichem Maße scheinen wird. Auf Wunsch<br />

seiner Familienangehörigen wurde er in Sarnen zur letzten<br />

Ruhe gebettet. Er ruhe in Gottes ewigen Frieden.<br />

Engelberg. „Köbi Amstutz", Roman von Leopold Heß, Zürich/Engelerg.<br />

Dieser Roman, der die Stadt Luzern in der<br />

Zeit des aufblühenden Fremdenverkehrs mit ihrer Gegensätzlichkeit<br />

vom glanzvollen Leben und dem Lebenskampf kleiner<br />

Leute und besonders der harten Jugendjahre unseres, aus<br />

den Ländern in die Stadt umgezogenen Köbis schildert, wird<br />

eine willkommene Bereicherung jeder Hotelbibliothek sein.<br />

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Kantone<br />

Uri. Schweres Bootsunglück auf dem Urnersee. Fünf<br />

Schützen ertrunken. Su. Auf Äem Urnersee ereignete sich am<br />

Sontagabend ein schweres Bootsunglück. Sieben Schützentameraden<br />

aus Jsleten und Jsenthal hatten an einem Dorfschießen<br />

in Attinghausen bei Altdorf teilgenommen. Auf der<br />

Heimfahrt geriet das Boot in einen heftigen Föhnsturm und<br />

kenterte unweit der Schifflände in Jsleten. Wegen der Dunielheit,<br />

(es ging gegen halb sieben Uhr), konnte vom Lande<br />

her der Hergang nicht beobachtet werden. Fest steht nur, daß<br />

fünf der sieben Jnsaßen ertrunken sind. Es handelt sich um<br />

Hans Gasser, Chauffeur, Vater von 5 Kindern; Alois Gasser,<br />

Vater von vier Kindern; Eduard Ziegler; Werner Aschwanden<br />

und Johann Aschwanden. — Peter Aschwanden und Karl<br />

Aschwanden konnten mit knapper Not gerettet werden. Am<br />

Montagvormittag waren drei der fünf Leichen geborgen.<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Der Aetna bricht wieder aus<br />

Vielleicht geschah es, um der Menschheit darzutun, daß<br />

sie ihr eigenes Tun und Lassen oft allzu gewichtig nimmt,<br />

daß das wichtigste Ereignis verwangenen Wochenendes nicht<br />

politischer, sondern -— im wörtlichen Sinne des Wortes —<br />

eruptiver Natur war. In Sizilien verzeichnet man eine stehtdig<br />

stärker werdende Eruption des Aetna und zwar scheint<br />

der Lava- und Aschenregen die in den Jahren 1879 und 1942<br />

erreichten Grenzen bereits überschritten zu haben, jedoch ist<br />

die Stadt Catania am Fuße des Vulkans noch nicht unmittelbar<br />

bedroht.<br />

Fall Pslimlin<br />

In Frankreich gibt man sich in den Kreisen des MRP<br />

davon Rechenschaft, daß der Fall Pflimlin, d. h. der freiwillige<br />

Rücktritt des Landwirtschaftsministers, ein keineswegs<br />

zu unterschätzendes Symptom für die Zerbröckelung der dritden<br />

Kraft darstellt, auch wenn keine unmittelbaren Weiterungen<br />

zu erwarten sind. Ministerpräsident Bidault hat den Demissionär<br />

durch einen andern Landwirtschaftsspezialisten seiner<br />

eigenen Partei ersetzt. Der MRP wird damit vor einer<br />

numerischen Schwächung in der Regierung bewahrt; aber<br />

man kann sich nicht recht vorstellen, wie der neue Landwirtschaftsminister<br />

eine andere Agrarpreispolitik betreiben könnte<br />

als sein Vorgänger.<br />

Chirchill! Ad mnltos annos!<br />

Winston Churchill ist anläßlich seines 75. Geburtstages im<br />

Unterhaus von seinem Widersacher Attlee öffentlich geehrt<br />

worden. Der Premierminister wünschte dem Chef der Opposition<br />

„noch viele weitere Jahre", was Churchill mit einem<br />

Kompliment für die freundschaftlichen Gefühle „alter Kollegen<br />

aus der Kriegszeit" quittierte. Dw politische Ritterlichkeit ist<br />

in England noch nicht ausgestorben.<br />

Hitlers Geist geht um<br />

Die Frankfurter Zeitung „Abendpost" berichtet von einer<br />

großangelegten Propaganda- und Flugschriftenaktion des<br />

Faszistenhäuptlings Mosley — in Süddeutschland. Es scheint,<br />

daß Mesley die deutschen Nazis für eine angeblich „europäische"<br />

Bewegung reaktivieren möchte. Vielleicht bestehen<br />

Hier Zusammenhänge mit der jüngst festgestellten Verstärkung<br />

nazistischer Tätigkeit in Oesterreich. Die Ewiggestigen sterben<br />

nie aus-<br />

Pater Lombardis „Kreuzzug der Güte"<br />

Der während der Wahlschlacht 1948 in Italien und darüber<br />

hinaus bekanntgewordene Pater Lombardi erfreut sich<br />

noch immer eines steigenden Erfolges als Kanzelredner. In<br />

jüngster Zeit hat er in ganz Italien und in Wien einen Predigtkreuzzug<br />

durchgeführt, der die Ueberwindung des Kommunismus<br />

durch die christliche Nächstenliebe zum Ziele hat.<br />

Von Pressevertretern über den Zweck und den Erfolg seiner<br />

Tournee befragt, erklärte er, das Heilige Jahr,das Millionen<br />

katholische Pilger nach Rom führen werde, müsse zum<br />

Ausgangspunkt einer universalen Erneuerung aus dem christliehen<br />

Glauben werden. Die Schlacht gegen den Kommunismus<br />

sei zu einer Weltschlacht geworden. Der Sieg werde dem<br />

Christentum aber nur zufallen, wenn die Katholiken ihrer<br />

Verantwortung vor der Welt voll und ganz genügen.<br />

Erfolgreiche Demonstration gegen den Schundfilm<br />

In Salzburg demonstrierten Angehörige evangelischer und<br />

katholischer Jugendorganisationen und Pfadfinder gegen die<br />

Vorführung des Films „Der Leberfleck". Das Lichtspieltheater,<br />

in dem die 80 Demonstranten durch Sprechchöre ihrem<br />

Protest Ausdruck gaben, mußte schließlich polizeilich geräumt<br />

und der Film vom Programm abgesetzt werden. Nicht besser<br />

war es kurz zuvor einem ähnlichen Schundfilm anläßlich<br />

einer Aufführung in Linz ergangen.<br />

Kriegsgefangener aus dem ersten Weltkrieg kehrt heim<br />

Johann Hertlinger, der im Jahre 1918 als tot gemeldet<br />

worden war, ist dieser Tage nach 35jähriger Abwesenheit<br />

zu seiner Frau und seinem 40jährigen Sohn'zurückgekehrt.<br />

Als er sein Heim Neunkirchen in Niederösterreich betrat, erkannte<br />

seine Frau ihn nicht mehr. Hertlinger wurde 1914<br />

als junger Mann mobilisiert. Er wurde von den Russen gefangen<br />

genommen und in ein Lager in Sibirien geschickt. Alle<br />

seine Versuche während der Russischen Revolution nach Oesterreich<br />

zurückzukehren, schlugen fehl. So ließ er sich denn in<br />

Mukden in der Mandschurei nieder. Dort baute er ein blühendes<br />

Geschäft als Schneider auf, bis er von den chinesischen<br />

Kommunisten vertrieben wurde. Ueber Schanghai kehrte er<br />

als völlig mittelloser Flüchtling nach Oesterreich zurück.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 8. Dezember<br />

10.20 Schulfunk. 12.15 Ballettmusik. 12.40 C. Dumont.<br />

13.15 Orchesterwerke. 14.00 Notiers und probiers. 14.15 Die<br />

tönende Leinwand. 16.00 Sinfonische Dichtung. 16.10 Der<br />

überlistete Jäger, Wallisser Schelmengeschichte. 16.30 Solistenkonzert.<br />

17.00 Akkordeonkonzert. 17.30 Für die Kleinen „D's<br />

Gummirößli". 18.00 Kammermusik. 18.30 Hörbericht von<br />

einer Kircheneinweihung. 18.40 Sendung für Fortbildungsschulen.<br />

19.10 Schweizer Volksweisen. 20.00 Studioorchester.<br />

20.35 Träume, Hörfolge.<br />

Freitag, 9. Dezember<br />

11.45 Eigenaufnahmen. 12.40 Studioorchester. 13.25 Berümte<br />

Frauenstimmen. 14.00 Halbe Stunde der Frau. 15.20<br />

Schulfunk. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30 Kammermusik.<br />

17.30 Bastelstunde sür die Kleinen. 18.00 Willy<br />

Bestgen und seine Kapelle spielen. 18.30 Aus dem Notizbuch<br />

des Reporters. 19.00 Schallplatten. 19.10 Weltchronik. 20.00<br />

Glocken der Heimat — anschließend: Musik für d'Allewyler.<br />

20.15 Polizischt Wäckerli. 21.25 Im Rampenlicht. 22.05 Orgelkonzert.<br />

Samstag, 10. Dezember<br />

11.30 Lothar Löffler spielt. 11.45 Studioorchester. 12.40<br />

Opernmelodien. 13.10 Die Woche im Bundeshaus. 13.40 Konzert<br />

eines gemischten Chors. 14.00 Winter-Einkehr im Jura,<br />

Plauderei. 14.30 Platten. 15.00 Nidwaldner Sagen.<br />

15.20 Konzert einer Musikgesellschaft. 15.50 Ein Handharmonikaklub<br />

spielt. 16.15 Tessiner Kalender. 16.30 Radioorchester.<br />

17.30 Jagdzoologie — auch für Nichtjäger. 19.10 Bläsermusik.<br />

20.00 l. Cabarett Sammethäntsche. II. I waiß eppis.<br />

Zwischenmusik C. Dumont. 21.00 Basler Wunschkonzert.<br />

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Tarnen / Samstag, den 10. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 98<br />

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Fr. 15.—. Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Redaktion: vr. Jgnaz Britschgi. Tel. 8 63 13<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. — Für<br />

Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

3 t t t n e i d g e n ö s s i s c h e n U r n e n g a n g<br />

l.<br />

(vm) Die Stimmberechtigten sind am morgigen Sonntag<br />

zur Mstimmung über eine eidgenössische Gesetzesvorlage aufgerufen,<br />

deren Tragweite zu überblicken für den einzelnen<br />

Bürger vielleicht nicht so einfach ist. Diesem Umstand wird<br />

noch Vorschub geleistet durch eine Propaganda, -die das Für<br />

und Wider — je nach dem Standpunkt — entweder als<br />

schwarze Bosheit oder als schneeweiße Brüderlichkeit erscheinen<br />

läßt, als Sorge für den Staat, der alles an sich zu ziehen<br />

drohe und der als ein nimmersatter Moloch dargestellt<br />

wird, oder als Sorge für das tägliche Brot unserer einfachen<br />

Landbeamten, deren Brotkorb es höher oder tiefer zu hängen<br />

gelte. Sozusagen in letzter Stunde möchte durch diese Zeilen<br />

noch der Versuch unternommen werden, Licht und Schatten<br />

etwas auszuscheiden, um dem Leser das Urteil an der Urne<br />

wenn möglich zu erleichtern.<br />

Was steht auf dem Spiel? In Kraft steht heute noch das<br />

Bundesgesetz vom 3t). Juni 1927 über das Dienstverhältnis<br />

der Bundesbeamten. Die damals festgesetzten Besoldungen<br />

wurden im Laufe der Zeit, entsprechend den sinkenden Lebenshaltungskosten,<br />

herabgesetzt, und zwar am tiefsten um<br />

15 Prozent, zuletzt seit 1938 um 13 Prozent. Den Versuch,<br />

den Abbau auf 10 Prozent zu stabilisieren, ist in der Volksabstimmung<br />

vom 3. Dezember 1939 gescheitert. Inzwischen<br />

war aber der Krieg ausgebrochen. Die sofort wieder anziehenden<br />

Lebenshaltungskosten, die schließlich eine Teuerung<br />

von über 63 Prozent brachten, nötigten zur Ausrichtung von<br />

Teuerungszulagen. Solche wurden während des<br />

Krieges vom Bundesrat auf dem Vollmachtenweg und<br />

seit 1947 von der Bundesversammlung durch dringliche<br />

Bundesbeschlüsse bewilligt. In diesen Erlassen des<br />

außerordentlichen Rechts wurden auch die Sozialzulagen,<br />

(Heiratszulagen, Kinderzulagen) ausgebaut, einigermassen im<br />

Sinne des 1945 in die Bundesverfassung eingefügten Familienfchutzartikels.<br />

Mit dem Vollmachten- und Dringlichkeitsrecht soll und<br />

will man nicht einfach weiterkutschieren. Es soll eine ordentliche<br />

gesetzliche Regelung getroffen werden. Das ist<br />

der erste Zweck der neuen Vorlage. Daß man auf die Befoldüngen<br />

von 1927 zurückkehren solle, verlangt im Ernst kein<br />

Mensch. So stellt die Vorlage eine Besoldungsskala von 25<br />

Klassen nach den heutigen Verhältnissen auf und erklärt in<br />

Art. 69 ausdrücklich, daß ein Elftel davon als Teuerungszulage<br />

zu gelten habe, mit Wirkung für das Jahr 1950 bis<br />

1952. Braucht es auch nach 1952 noch Teuerungszulagen,<br />

so sind diese gemäß Art. 69, Absatz 2 der Vorlage „auf dem<br />

Wege der Gesetzgebung", durch einen referendumspflichtigen<br />

Erlaß, neu festzusetzen. Mit der Vorlage wird also ersterns<br />

einmal das Mitspracherecht des Volkes, des obersten<br />

Dienstherrn aller Beamten, wiederhergestellt<br />

und für die Zukunft gesichert. Es soll nicht mehr mit<br />

Vollmachten- und Dringlichkeitsbeschlüssen operiert werden, i<br />

Dann kommen aber noch einige weitere Abänderungen j<br />

des bisherigen Gesetzes. Statt bisher zwei wird jetzt nur noch<br />

eine Lohnskala aufgestellt, und zwar mit 25 statt bisher 26<br />

Besoldungsklassen. Die unterste Besoldungsklasse kommt in<br />

Wegfall. Den Vorteil davon haben also nicht die höhern Beamten,<br />

die in Bern in den Büros fitzen, sondern gerade die<br />

untersten Lohnbezüger, die meistens auch dem Volke am nächsten<br />

stehen. Dann wird der Aufstieg vom Minimum zum<br />

Schiüestci? ßcafo 48<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

5. Kapitel<br />

Sir Bulwer half Harry von der Erde auf. „Geht's wieder?"<br />

fragte er. „ ...<br />

Der Junge schämte sich seiner Schwäche. „Es ist nur vor<br />

Hunger," sagte er.<br />

„Wo und wann soll die Erschießung stattfinden.<br />

„Auf Deck, vor Papas Kabine. Jetzt gleich; sie holen nur<br />

die Gewehre aus der Waffenkammer." .<br />

„Ist die Kommandobrücke besetzt?" fragte Beata gespannt.<br />

„Ein Roter steht beim Steuermann, und er ist bewaffnet,<br />

sagte Harry.<br />

t<br />

„Mit dem werde ich fertig. Wenn Sie mir den Rucken<br />

decken, Exzellens. Und ihr," rief sie den Italienern zu, „kniet<br />

nieder und betet, damit uns die Rettung gelingt.<br />

Die Leute gehorchten aufs Wort. Auch die jungen Manner.<br />

Beata eilte zur Tür. Harry folgte ihr aus den Fuß.<br />

»Bleib hier, Junge," mahnte Sir Bulwer. Aber Harry horte<br />

nicht darauf.<br />

Mnximum der Besoldung, der bisher 15 Jahre beanspruchte,<br />

auf 12 Jahre verkürzt. Endlich — und das ist ein Erfolg des<br />

Familienschutzgedankens— werden die Familienzulagen<br />

im Gesetz deutlich geregelt. Es gibt eine Heirakszulage,<br />

eine einmalige Zulage bei der Geburt eines ehelichen<br />

Kindes sowie Kinderzulagen für die nicht erwerbenden Kinder<br />

unter 20 Jahren.<br />

Wenn man diese Grundzüge des Gesetzes ruhig durchgeht,<br />

wird man finden, daß ihre Regelung als gerechtfertigt erscheine.<br />

Man möchte nur wünschen, daß sie auf alle Lohnempfänger<br />

angewendet werden könnte, nicht bloß jene des Bundes.<br />

Die Aussprache über die Abstimmungsvorlage ist in der<br />

letzten Zeit verdunkelt worden durch allerlei Vernebelungsversuche.<br />

Statt an die sachliche Ueberlegung wird da und<br />

dort an die Gefühle appelliert, denen der Schweizer insgemein<br />

schr leicht unterliegt: Mißgunst, Neid und Mißtrauen<br />

gegen den Staat. Da heißt es auf einem Flugblatt: „Herunter<br />

mit dem Geßler!" An solche Sprüche sind wir uns in Obwalden<br />

zwar gewöhnt, sie kommen einem noch aus jüngster<br />

Zeit, aus der Abstimmung um die Kantonsverfassung 1948,<br />

recht bekannt vor. Da heißt es weiter, jedermann gönne den<br />

Beamten ihren Lohn; es gehe nicht gegen die Beamten; niemand<br />

denke daran, am heutigen Stand zu rütteln. Und dann<br />

wird besonders kräftig in den Vordergrund geschoben, wie<br />

wir ein Beamtenstaat geworden seien, mit 225 000 Beamten<br />

in der ganzen Schweiz. Man lifcft sogar, es sei jeder zehnte<br />

Schweizer zum Staatsbeamten geworden. Der Verwaltungsapparat<br />

habe sich zu einem Ungetüm entwickelt.<br />

Das sind starke Uebertreibungen, deren Kern zu<br />

untersuchen ist. Richtig ist, daß der Bund (Stand <strong>1949</strong>) insgesamt<br />

93 211 Arbeitskräfte beschäftigt. Wenn von deren<br />

225000 geschrieben wird, dann sind diejenigen der Kantone<br />

und Gemeinden, die Polizisten, die Gemeindeschreiber usw.,<br />

mitgerechnet. Der Beamtenapparat des Bundes ist ganz zweifellos<br />

stark angewachsen, vor allem während des Kriegs und<br />

als Folge der Kriegswirtschaft. Aber man muß auch hier einigermaßen<br />

unterscheiden. Bon den rund 93 000 Bundesbeamten<br />

— es sind nicht alles Beamte im landläufigen Sinne —<br />

stehen 28 000 bei der Post-, Telegraphen und Telephonverwaltung<br />

und 38 000 bei den Bundesbahnen im Dienst. Und<br />

das sind nun, Hand aufs Herz, gewiß keine Volksaussauger<br />

und keine finsteren Schergen hinter drohenden Büroschaltern<br />

der Bundesverwaltung, sondern das sind zum großen Teil<br />

Briefträger, PostHalter, Stationsgehilfen, Kondukteure usw.,<br />

und es muß immer wieder festgestellt werden, daß man weder<br />

bei der Post noch bei der Bahn über zu viele Arbeitskräfte<br />

verfügt. Wenn deshalb von einem übermächtigen Beamtenapparat<br />

des Bundes die Rede geht, so ist nicht anzunehmen,<br />

daß man diese Pöstler und Bähnler meint, sondern viel mehr<br />

die vielen Beamten und Büromannen der Bundes- Z e n -<br />

t r a l v e r w a l t u n g. Diese letzteren machen aber unter den<br />

93 000 Bundesbeamten nur einen Bruchteil aus; der große<br />

Harst findet sich bei Post und Bahn, und diese will man ja<br />

nicht treffen.<br />

Der Personalbestand bei der Bundeszentralverwaltung ist<br />

nun freilich ein Sorgenkind. Die Beamten sind durchwegs<br />

kein? Faulenzer und Bürohocker. Sie erfüllen ihre Pflicht.<br />

Aber der Bund hat in letzter Zeit immer mehr Aufgaben über-<br />

Die heutige Nummsr umsaßt 8 Seiten.<br />

nommen und die Ansprüche an den Staat sind gewachsen.<br />

Unsere Gesandtschaften im Ausland sind vermehrt worden<br />

(deshalb der erhebliche Personalzuwachs im Politischen Departement!),<br />

die staatsgefährlichen Elemente wühlen im Untergrund<br />

(daher mehr Beamte beim eidgenössischen Justizund<br />

Polizeidepartement), die wirtschaftlichen Maßnahmen<br />

müssen bewältigt werden (daher die Vermehrung beim Volks-<br />

Wirtschaftsdepartement) undsosort. Das will nicht heißen, daß<br />

man nicht da und dort noch kräftig abbauen muß. Die<br />

Bundeszentralverwaltung zählt 21921 Köpfe, Zöllner, Weibel,<br />

Bürofräulein mitgerechnet. Der hier erforderliche Abbau<br />

kann nicht von einem Tag auf den andern durchgeführt werden;<br />

er ist zum Teil schon durchgeführt. Im Jahre 1944 gab<br />

es hier nämlich 29 787 Arbeitskräfte. Ein Drittel ist also bereits<br />

seit 1944 abgebaut worden. Daß weiter abgebaut wird,dafür<br />

wird immer wieder auf den Knebel gedrückt.<br />

Das Gruseln aber, das man in einigen Flugblättern und<br />

Plakaten dem Bürger beibringen will, sollte ihn nicht daran<br />

hindern, eine deutliche Unterscheidung zu treffen. Mit der<br />

Revision des Beamtengesetzes wird kein einziges Amt mehr<br />

geschaffen und kein einziger Beamte mehr eingestellt, aber<br />

das Anstellungs- und Besoldungsverhältnis der im Dienste<br />

verbleibenden Beamten auf eine geordnete gesetzliche Grundläge<br />

gebracht.<br />

Die Vorlage wird dem Bund Mehrausgaben bringen,<br />

die für den Beharrungszustand, nach etwa 12 Jahren<br />

auf gut 44 Millionen Franken geschätzt werden. 70 Prozent<br />

davon entfallen auf Post und Bahn. Eine Senkung der erwarteten<br />

Mehrausgaben wird man wohl nur bei der Bundeszentralverwaltung<br />

erreichen, indem man dort eben die Zahl<br />

der beschäftigten Personen vermindert. Im übrigen soll die<br />

dem Bund und seinen Betrieben erwachsende Mehrbelastung<br />

nicht in Abrede gestellt werden. Hier muß sich der Bürger die<br />

Ueberlegung machen, ob er die Mehrbelastung gegen die unbestreitbaren<br />

Borzüge der Vorlage in Kauf nehmen will. Es<br />

ist festzustellen, daß der weitaus überwiegende Teil der Beamten,<br />

insbesondere jene bei der Post und den Bundesbahnen,<br />

in harten Jahren auf ihrem Posten treu und gewissenhaft<br />

ihre Pflicht erfüllt haben. Dafür hat ihnen sogar der General<br />

am Ende des Aktivdienstes seine Anerkennung ausgesprochen.<br />

Die Gerechtigkeit spricht dafür, daß dafür ihr Anstellungs-<br />

Verhältnis nicht mehr alle Jahre von einem Dringlichkeits-<br />

Beschluß der Räte abhängig gemacht wird, durch den ihnen<br />

die Teuerungszulagen bewilligt werden, sondern daß man mit<br />

der vorgesehenen gesetzlichen Regelung eine stabile Ordnung<br />

erreicht.<br />

Genau die gleichen Ueberlegungen wären natürlich auch<br />

inbezug aus das Personal unseres Kantons anzustellen,<br />

und es wird, nicht daran gezweifelt werden dürfen, daß in<br />

unserem Kanton jene Kreise, die sich heute warm für das eidgenössische<br />

Beamtengesetz einsetzen, unter der Fahne des<br />

„ M i t e n a n d g a h t' s b e s s e r " dann auch ebenso warm<br />

für eine tragbare Regelung im Kanton eintreten werden.<br />

Daß dem einen oder andern Bürger die Zustimung zur<br />

Borlage nicht leicht fällt, ist durchaus zu begreifen. Dagegen<br />

sollte es doch der Flugbattpropaganda nicht gelingen, die ruhige<br />

Ueberlegung in eine gefühlsmäßige Abwehrstimmung gegen<br />

den Staat und in eine wenig freundeidgenössische Stimmung<br />

gegen jene unserer Dorf- und Gemeindegenossen abgleiten<br />

zu lassen, die dem Beamtenstatut unterworfen sind. Das<br />

sachliche Urteil sollte sich nicht von Uebertreibungen trüben<br />

lassen. Ein sachliches Urteil wird aber nach dem Gesagten für<br />

die Annahme des revidierten Beamtengesetzes sprechen.<br />

„Es ist mein letztes Angebot, Kapitän!" rief Martorelli,<br />

als Beata das Hinterdeck erstieg.<br />

„Fahr zur Hölle, elender Schuft!" gab der Kapitän zurück.<br />

Beata flog die Treppe zur Kommandobrücke hinauf. Harry<br />

hinter ihr her. Sir Bulwer blieb hinter der Kabine des Kapitäns<br />

an der Treppe stehen. „Hier kommt mir keiner hinauf,"<br />

murmelte er, während er seinen Browning entsicherte.<br />

„Es sei denn über meine Leiche."<br />

Der Wächter, der neben dem Steuermann stand, hörte<br />

Beata kommen, wandte sich, hob'den Revolver. Aber er hatte<br />

ihn noch nicht in halber Höhe, als die Maschinenpistole aufbellte<br />

Mit einem Aufschrei ließ er die Waffe fallen. Beata riß<br />

die Tür zum Kartenhaus auf. „Da hinein," kommandierte sie.<br />

„Und wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, bleiben Sie drinnen!"<br />

Der Mann floh vor ihr wie vor einer überirdischen Erscheinung,<br />

Sie knallte die Tür hinter ihm zu. Im nächsten Augenblick<br />

stand sie am Geländer der Brücke. „Nieder die Wassen!"<br />

rief sie.<br />

Die Meuterer standen wie gebannt und starrten hinauf.<br />

Ihr Genosse war plötzlich verschwunden. Statt seiner stand die<br />

Schwester wie eine Rachegöttin da. Sie sahen den funkelnden<br />

Lauf ihrer Waffe. Es wurde ihnen nicht wohl dabei. Martorelli<br />

faßte sich aber bald. Er stieß seinen Nebenmann an. „Die<br />

Nonne zuerst!" gab er Befehl. Es war sein letztes Wort. Unten<br />

krachte ein Schuß Durch die Stirn getroffen, stürzte er zu<br />

Boden.<br />

Beata glaubte, Sir Bulwer habe geschossen. Das war ein<br />

Irrtum. Harry hatte die Pistole, die der Wächte aus der Brükke<br />

fallen ließ, an sich genommen und stürmte die Treppe hinab,<br />

an Sir Bulwer vorbei. Der wollte ihn zurückhalten. Es<br />

war nicht möglich. Der Junge war wie ein Wiesel. Hinter der<br />

Kabine hervorgesprungen, zielen und schießen, war eins.<br />

„Nieder die Waffen", forderte Beata zum zweitenmal.<br />

Aber die Meuterer machten keine Miene, dem Befehl zu folgen.<br />

Da ließ sie die Maschinenpistole knattern. Fünf Schüsse sielen,<br />

fünf Männer schrien auf, fünf Gewehre lagen am Boden.<br />

Einer bückte sich, um sein Gewehr mit der Linken aufzuheben.<br />

Da war schon Harry hinter ihm und gab ihm einen Fußtritt,<br />

daß er gegen die Reeling taumelte.<br />

„Bravo, mein Junge!" rief der Kapitän. „Das war Hilfe<br />

in letzter Minute."<br />

„Marsch, aufs Vorderdeck!" kommandierte Beata wieder.<br />

Und siehe, die Banditen liefen wie die Hasen. Zwanzig Mann<br />

vor einer Klosterschwester.<br />

Die Offiziere lachten laut. Das Blättchen hatte sich schnell<br />

gewendet. „Hat jemand einen Schlüssel für die Handschellen<br />

bei sich?" fragte der Kapitän.<br />

Fortsetzung folgt.


Mit dem 1. Januar 1950 beginnt wieder ein neues Semester zum<br />

Abonnement auf<br />

den<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

mit wöchentlicher Beilage „<strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt" und wir laden<br />

hiezu sowohl die bisherigen Abonnenten, als auch ein weiteres Pnblikum<br />

höflichst ein. Der Abonnementsbetrag von Fr. 5.80 für das<br />

erste Halbjahr 1950 oder Fr. 11.—- für das ganze Jahr 1950 kann<br />

bis 1. Januar spesenfrei auf unser Postcheck-Konto VII 1085 oder<br />

direkt auf dem Bureau der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund"<br />

Neueintretende Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

von jetzt an bis 1. Januar gratis. — Abonnementsbestellungen werden<br />

jederzeit angenommen.<br />

Obwalden<br />

Einberufung des Kantonsrates. Der Kantonsrat ist auf<br />

Montag, den 19. Dezember, einberufen. AIs Geschäfte stehen<br />

u. a. das Staatsbudget 1950, die Ausrichtung von Teuerungs-<br />

Zulagen an das Staatspersonal, die Motion Windlin betreffend<br />

Revision des kantonalen Besoldungsgesetzes und die Verordnung<br />

betreffend Skilehrer und Skischulen zur Behandlung.<br />

UM- Der <strong>Obwaldner</strong> Voranschlag für das Rechnungsjahr<br />

1959 — Antrag des Regierungsrates an den Kantonsrat —<br />

zeigt nach Mitteilung der Staatskasse folgendes Bild:<br />

Einnahmen Ausgaben<br />

A. Ordentlicher Verkehr Fr. 2 215 679.— 2 358 730.-<br />

B. Außerordentl. Verkehr Fr. 899 799.— 869 500.-<br />

Summa 3106 370.- 3 219 230.—<br />

Im ordentlichen Verkehr überwiegen die Ausgaben die<br />

Einnahmen um Fr. 143 969.—. Der außerordentliche Verkehr<br />

hingegen weist einen Vorschlag von Fr. 39 299.— auf,<br />

so daß sich in der Gesamtrechnung das vorgesehene Defizit<br />

auf Fr. 112 869.— reduziert.<br />

Christkinds Weihnachtsbitte<br />

für die Pfründer im Spital und die Krankenhauspatienten.<br />

Unsere Gönner und Lieferanten wird es nicht überraschen,<br />

wenn wir uns wieder mit der Bitte um Gaben für die Weihnachtsbescherung<br />

an sie wenden. Zur Durchführung derselben<br />

bleibt uns kaum ein anderer Weg offen. Man hat uns seit<br />

Jahren und zumal letztes Jahr reichliche Hilfe zuteil werden<br />

lassen, wofür wir persönlich und im Namen der dankbaren<br />

Beschenkten allen edlen Spendern nochmals herzlich danken.<br />

Bereits haben wir schon Spenden erhalten, u. a. von Ungenannt<br />

Fr. 59.—<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir auch wärmstens<br />

danken für eine Schenkung von Fr. 1909— an den Jrrenfonds,<br />

für Fr. 199.— zu Gunsten bedürftiger Kranker und<br />

für Rückerstattung eines frühern Beitrages von Fr. 41.59<br />

aus dem Bettagopfer. Diese Schenkungen und Gaben beweifen,<br />

daß im <strong>Obwaldner</strong>volk der Sinn für Werke christlicher<br />

Nächstenliebe immer noch ausgeprägt ist, den der Vergelter<br />

alles Guten reichlich lohnen möge.<br />

Gedient wäre uns, wenn die Gaben spätestens eine Woche<br />

vor Weihnachten fließen würden, da es viel Zeit und Mühe<br />

erfordert, die Bescherung für rund 139 Personen vorzubereiten.<br />

Wir wünschen der Bevölkerung jetzt schon recht frohe und<br />

gesegnete Weihnachten und danken zum Voraus herzlich für<br />

jede Gabe. — Postcheck VH/842.<br />

Sarnen, den 7. Dezember <strong>1949</strong><br />

S r. Oberin und Verwalter.<br />

Historisches Maskenspiel. Die Flugblätter der Gegner des<br />

Beamtengesetzes spielen die alte demagogische Platte: dem<br />

Volk soll das Gruseln beigebracht werden vor den angeblichen<br />

„Vögten", die es bedrohen. Mit genau den gleichen Sprüchen<br />

wurde die Altersversicherung bekämpft. Mit genau denselben<br />

Argumenten stellten die Leute um den Trumpf-Buur und<br />

dessen Hintermänner sich jedem sozialen Fortschritt entgegen.<br />

Immerhin bestrichen sie ihren Fliegenfänger mit einem<br />

dicken Leim, kostümierten sich als „Wilhelm Tell", der gegen<br />

einen "Geßler,, loszog.<br />

Zu dieser bedenklicher Maskerade schreibt Redaktor I. B.<br />

Rusch:<br />

„Schad, daß diese Herren uns nicht an die Armbrust forderten,<br />

als die Zweihundert und die Chlotzen von Chlüdern,<br />

wie Kollega Dr. Heberlein einen gewissen Adel be- und kennzeichnete,<br />

uns Redaktoren noch lehren wollten, vor einem<br />

wirklichen Geßlerhut die eigene Schweizerkappe tief zu 'ziehen.<br />

Lassen wir den Tell in Ruhe und sehen wir den Geßler, wo<br />

sie wirklich und wirksam sind! Schweizerische Abstimmungs-<br />

Politik eignet sich nicht zum Armbrustschießen. Tell war ein<br />

Urner, und die Urner sind keine Indianer. Mit politischen<br />

Giftpfeilen haben sie nie geschossen. Es soll auch nicht unsere<br />

Uebung werden! Wir wollen uns die Sache noch diese Tage<br />

ruhig und gesinnungsanständig überlegen!"<br />

Das Ja des Schweizerischen Bauernverbandes. Der<br />

Schweizerische Bauernverband empfiehlt die Annahme der<br />

Revision des eidgenössischen Beamtengesetzes mit folgenden<br />

Worten:<br />

„Am 11. Dezember wollen wir unsern Mitbürgern bei<br />

den Bundesbahnen, im Post-, Telephon- und Zolldienst, beim<br />

Grenzwachtkorps, in den Festungen, Zeughäusern, Militär-<br />

Werkstätten sowie in der allgemeinen Bundesverwaltung unsere<br />

Anerkennung für ihre treue Pflichterfüllung zum Ausdruck<br />

bringen.<br />

Der Entscheid ist für die zukünftige Preis- und Lohnpolitik<br />

von überragender Bedeutung. Die Annahme des Verständigungswerkes<br />

bedeutet die Weiterführung der Politik des<br />

sozialen Friedens in einer außenpolitisch ungewissen Zeit.<br />

Deshalb gilt für den Schweizerbauer am 11. Dezember<br />

die Parole: Ja!"<br />

Die höchsten eidgenössischen Ehren — kantonal gesehen.<br />

* Zu Beginn der laufenden Wintersession der eidgenössischen<br />

Räte kamen mit der Wahl des Ständeratspräsidenten Dr.<br />

Anmer und überall haben wir die Grundsätze des Familienschutzes<br />

verkündet und vertreten, — trotz allem sozialistischen<br />

Widerstand. Jetzt haben wir über ein Bundesgesetz<br />

abzustimmen, das den Familienschutz in Vorbildlicher<br />

Weise verwirklicht. Wie wäre es möglich und zu<br />

verantworten, daß ausgerechnet wir Katholiken versagen?<br />

Beamtengesetz: Ja!<br />

Paul H a e f e l i n (freis.) und des Nationalratspräsidenten<br />

I. S ch m i d (soz.) gleich zwei Solot hurner zu den<br />

höchsten eidgenössischen Ehren. Zum neuen Vizepräsidenten<br />

des Ständerates wurde Dr. Gotthard E g l i von L n z e r n<br />

gewählt. Der neue Vizepräsident ist geboren am 6. Dezember<br />

1884. Seine Rechtsstudien führten ihn seinerzeit nach Bern,<br />

München, Berlin und Wien. Hernach übte er in Luzern den<br />

Beruf eines Rechtsanwaltes aus. 1935 wurde er in den Luzernischen<br />

Regierungsrat gewählt wo er das Erziehungs- und<br />

Kulturdepartement betreute. Ins gleiche Jahr fällt seine<br />

Wahl als Ständerat.<br />

Interessant ist es in diesem Zusammenhang zu wissen,<br />

in welchem Maße den einzelnen Kantonen seit 1844 bis<br />

und mit 1959 eidgenössische parlamentarische Präsidiallehren<br />

zukamen.<br />

Im Nationalrat steht Bern mit 29 Präsidenten an<br />

der Spitze. Ihm folgten Zürich mit 14, Waadt mit 1.2 und<br />

Aargau mit 10 Präsidenten. Je einen Präsidenten stellten<br />

Schwyz, Zug, ^reiburg, Basel-Land und Appenzell A.-R.<br />

Nicht zu Ehren kamen die Kantone Uri. Obwalden,<br />

Nidwalden und Appenzell J.-R.<br />

Im Ständerat steht die Waad mit 13maligem Vorsitz<br />

an der Spitze, gefolgt von Thurgau 19, Zürich, Bern und<br />

Aargau je 9. Eine schöne Ehrung des Kantons Obwalden<br />

bedeutet es, daß es bereits 4 Präsidenten stellen durfte (Hermann<br />

Wirz, Theodor Wirz, Ad. Wirz und Walter Amstalden).<br />

Nidwalden und Appenzell J.-R. waren auch im Ständerats-<br />

Präsidium noch nicht vertreten.<br />

Im Bundesrat waren die Kantone Uri, Schwyz, O b -<br />

walden. Nidwalden und Wallis noch nie vertreten. Nur<br />

deswegen verlangen wir freilich keine Erhöhung des Bundesrates<br />

auf 9 Mitglieder!<br />

59 Pfund für „Monty". vz. Es war eine kurze Pressenotiz,<br />

die dieser Tage meldete, daß „Monty" vom englischen Schatzamt<br />

59 Pfund zugeteilt wurde, damit er seine üblichen Winterferien<br />

in der Schweiz verbringen könne. Diese uuscheinbaren<br />

Zeilen zwingen zum Nachdenken. Auch Marschall Mon'tgomery,<br />

der Sieger von El Alamain, der große Soldat und<br />

Truppenführer, der zwischen zwei Schlachten an Stelle des<br />

kranken oder abwesenden Feldpredigers seinen Leuten das<br />

Evangelium erläuterte und mit seinem Schottenbsret und der<br />

schmucklosen, einfachen Feldblouse von einem einfachen Soldat<br />

fast nicht zu unterscheiden ist, muß sich, wie jeder andere Bürger<br />

in England, um den Ferienkredit bemühen, sich gedulden,<br />

vielleicht sogar schlangestehen. Welch ein großartiges Beispiel<br />

englischer Manneszucht und Disziplin, der Großen und Promiuenten<br />

eines Volkes, einer Nation!<br />

Es unterliegt keinem Zweifel, daß der beliebte, und gerade<br />

seiner notorischen Bescheidenheit wegen hochgeschätzte<br />

Heerführer auch in der Schweiz Kredite fände. Es gäbe hier<br />

bestimmt Kurorte und einzelne Hotelunternehmungen, die diesen<br />

britischen hohen Offizier mit offenen Armen als willkommenen<br />

Gast empfangen würden. Aber gerade das würde dieser<br />

tapfere Mann nicht annehmen, diese Bevorzugung würde er<br />

als Grundsatzlosigkeit empfinden und als Verrat am Eommon<br />

sense. Uebrigens ist trotz allen augenblicklichen Finanzschwierigkeiten<br />

die Lage Englands nicht so, daß es seinen verdienten<br />

Männern nicht etwas Feriengeld zur Verfügung stellen kann,<br />

aber mehr als 59 Pfund gibt es nicht, weder für den Lord<br />

noch für den Docker. Fertig! Das ist Demokratie!<br />

Eine weitere lehrreiche Ueberlegung ist die, daß man also<br />

mit 59 Pfund in der Schweiz sehr wohl Winterserien machen<br />

kann. Wenn ein Generalfeldmarschall damit auskommt, wie<br />

sollte es dann der Miß Smith nicht genügen? Diese kleine<br />

Meldung über General Montgomerys Ferienkredit ist eine<br />

wertvolle Orientierung und Werbung für Wintergäste. Es<br />

wird auch bei diesem bescheidenen Budget noch genügend<br />

„Ham and eggs" geben und Sonne oder sprühender Pulverschnee<br />

lassen sich auch von einer massiven Pundabwertung<br />

nicht im geringsten beeinflussen.<br />

Auch bei uns in der Zentralschweiz wird man sich auf diese<br />

59 Pfund einstellen. Man wird sich an den Winterkurorten<br />

kollegial verständigen und nicht wegen einigen alten lieben<br />

Stammgästen das Haus öffnen, sondern diese vertrauensvoll<br />

dem Nachbar zuweisen. Besser, daß nur ein oder Venige Häuser<br />

besetzt sind, als viele, die zum voraus wissen, daß die Betriebskoften<br />

nicht herausgeschlagen werden. Das Beispiel Englarü>s<br />

in seiner Mäßigung und tapfer durchgestandenen Einschränkung<br />

ist auch für uns höchst lehrreich. Wir sagen es zwar<br />

immer wieder, daß sich die Dinge und Zeiten geändert haben,<br />

daß wir mit ganz andern Maßstäben, Sitten und Gebräuchen<br />

rechnen müssen, — aber im tiefsten Innern glauben wir doch<br />

nicht ganz daran. Wir sind immer noch stark traditionsgebunden<br />

und suchen auch im Zeitgeschehen die vertrauten Anklänge<br />

an einst und früher. Wir haben eben nicht so viel Schutt<br />

wegzuräumen wie andere.<br />

Aber wir werden Schritt halten und unsern Gästen aus<br />

Großbritanien und allen übrigen Ländern der Welt frohe und<br />

glückliche Winterferien bereiten, auch für abgewertete 50 englische<br />

Pfunde. L. H.<br />

Wenn am 11. Dezember<br />

das Beamtengesetz verworfen wird, dann ist man sicher, daß<br />

schon am 12. Dezember an einer neuen Vorlage gearbeitet<br />

wird. Der Beamte und Arbeiter wird dennoch einen gerechten<br />

Lohn erhalten — aber es werden weniger Lohnbezüger sein.<br />

Die Bürovorsteher und Abteilungschef wollen nicht zurück mit<br />

ihren Bezügen an Lohn, sie werden dann ein Interesse haben,<br />

alles nicht unbedingt nötige Personal abzubauen, damit ihre<br />

Position ja erhalten bleibt, das wollen wir ja mit unserem<br />

Nein!<br />

Obwalden am Radio. Am vergangenen Montag weilte<br />

Reporter Paul Schenk mit dem Reporterwagen des Studio<br />

Bern in Sarnen, interviewte den <strong>Obwaldner</strong> Samichlaus<br />

und hielt den Trinklet der Buben auf Tonband fest.<br />

l<br />

-<br />

i<br />

Stimmzettel<br />

Eidgenössische Volksabstimmung<br />

vom ll.Dezember <strong>1949</strong><br />

Wollt Ihr das Bundesgesetz vom<br />

24. Juni <strong>1949</strong> betreffend Abänderungen<br />

des Bundesgesetzes über das<br />

Dienstverhältnis der Bundesbeamten<br />

annehmen?<br />

Antwort:<br />

Um ü. ^UUUUt UHW<br />

vv*,<br />

fahren, wo der seit einigen Jahren in Kerns wieder eingeführte<br />

sinnvolle Brauch des S t e r n s i n g en s aufgenommen<br />

werden soll.<br />

Sarnen. Wirtschaftslagen in der Volkshochschule. Nach<br />

dem unerwartet schönen Erfolg, den die Volkshochschule mit<br />

den Europäischen Orientiernngsvorträgen zeitigte, darf sie<br />

Neues wagen. Ein Blick in die Welt der Wirtschaft<br />

wird sicher die weitesten Kreise interessieren. Für die neue<br />

Vortragsreihe ist es wiederum gelungen, erste Sachverständige<br />

und Referenten zu gewinnen. Der erste Vortrag wird gehalten<br />

von Dr. Rens Kaestlin aus Zürich über Wasserkraft<br />

— EwigeKraft, verbunden mit einem thematifchen<br />

und einem Dokumentarfilm. Montagabend 8 Uhr,<br />

Schulzimmer ist diesmal das K i n o S e e s e l d. Vortrag und<br />

Filmvorführung sind allgemein zugänglich und dürfen mit beginnender<br />

Elektrizitätsknappheit die weitesten Kreise interessieren.<br />

*<br />

Wilen. Gratulation. In Oberwilen begeht am kommenden<br />

Montag, den 11. Dezember Herrn Meinrad Burch, Moos,<br />

das Fest seines 80. Geburtstages. Der Jubilar hat während<br />

langen Jahren sein Können als Kantonsrat, Gemeinderat<br />

und in verschiedenen kantonalen und Gemeindebeamtungen<br />

der Öffentlichkeit uneigennützig zur Verfügung gestellt. Es<br />

freut einen weiten Bekanntenkreis, daß er sich auch heute noch<br />

in bester geistiger und körperlicher Rüstigkeit befindet. Wir<br />

wünschen Glück und einen sonnigen Lebensabend. *<br />

Josef Berwert-Kiser, Chauffeur, Sarnen f. (Korr.) Am<br />

St. Niklans-Abend erging die traurige Kunde vom Hinschied<br />

des beliebten Postchausseurs Josef Berwert-Kiser,<br />

Sarnen. Unerwartet rasch trat der Tod an den erst böjährigen<br />

Mann heran.<br />

Josef Verwert war durch seine liebenswürdige Leutseligkeit,<br />

durch sein geselliges Wesen geradezu eine populäre Persönlichkeit.<br />

Dieser zuverlässige Chauffeur war vom großen<br />

Transportunternehmen der Dillier AG. in Sarnen gar nicht<br />

mehr wegzudenken., diente er doch über 49 Jahre pflichtbewußt<br />

und treu dem Geschäft. Als Fuhrmann hat er dort begönnen,<br />

wurde bei der Einführung des Autotrausportes zum<br />

ersten Chauffeur der Firma Dillier und führte zuletzt sozusagen<br />

bis zu seinem letzten Lebenstage noch die Wiler-Post.<br />

Run hat er als Passagier des „Postillon mit dem Stundenglas"<br />

seine große Reise in die Ewigkeit angetreten, und wir<br />

haben die schöne und tröstliche Gewißheit, daß er diese Reise<br />

sehr gut vorbereitet hat, in seinem Gepäck trug er gewiß seine<br />

treue Pflichterfüllung, sein gutes Menschentum und die Verdienste<br />

eines christlichen Lebens mit.<br />

Die Dillier AG. verliert in Josef Verwert einen treuen<br />

Arbeiter, der ganz in seiner verantwortungsvollen Arbeit<br />

aufgegangen war.<br />

Den Angehörigen, aber auch der Firma entbieten wir<br />

unsere Teilnahme. Wir werden dem liebwerten Chauffeur<br />

Verwert ein christliches Andenken über den Tod hinaus bewahren.<br />

Er ruhe in Gottes Frieden!<br />

Alpnach. Am vergangenen Sonntag hielt unser verdiente<br />

Cäcilienverein im Milchsuppenlokal des Schulhauses in An-<br />

Wesenheit der hochw. Ortsgeistlichkeit seine Generalversammlnng.<br />

Die üblichen Traktanden fanden unter Präsident Alois<br />

Lüthold eine speditive Erledigung. Für den demissionierenden<br />

Franz Fallegger wurde neu in den Vorstand Theo Stich gewählt.<br />

Einhellig wurde beschlossen, in der Fastnachtszeit mit<br />

einem weltlichen Chorkonzert und dem kurzen Singspiel „Lore<br />

am Tore" an die Oeffentlichkeit zu treten.<br />

Nach der Versammlung blieben die Mitglieder noch zu<br />

einem gemütlichen Stündchen zusammen, das sie sich nach so<br />

harten Probenarbeit das lange Jahr hindurch wohl gönnen<br />

durften. Die Gemeinde weiß den Kirchensingern für ihre uneigennützige<br />

Arbeit zur Verschönerung unseres liturgischen<br />

Gottesdienstes, und besonders auch dem Dirigenten Jost Mäder,<br />

wie dem Organisten Ernst Lüthold den gebührenden<br />

Dank! *<br />

Alpnach. (Eing.) Eine vom kantonalen überparteilichen<br />

Komitee für das Beamtengesetz einberufene Versammlung<br />

vom vergangenen Sonntag vereinigte über 299 Mitbürger<br />

im Kronensaal. Der Vorsitzende, Herr PostHalter Schärli be-<br />

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g^ßte vorerst den Referenten Herr Landammann und Rationalrat<br />

-Lr. G. Odermatt von Sarnen, ebenso Herrn Regierungsrat<br />

Heimann, von Alpnach und gab seiner Freude<br />

über die zahlreich erschienene Bürgerschaft Ausdruck.<br />

3* knapp einstündiger, sachlicher und gründlicher Ausfuhrung<br />

schilderte der Redner die Vorgeschichte dieses Beamtengesetzes,<br />

das auf das Jahr 1927 zurückgeht und seither,<br />

was die Belohnung anbetrifft, schon etliche Male geflickt worden<br />

ist. Eine Vereinigung in Sinne des Verständigungswerkes<br />

von Bundesrat und Parlament, wie sie nun zur Abstimmung<br />

vorliege, sei unumgänglich notwendig. Es sei für den<br />

Staat von großem Nutzen, ein Personal am Tagewerk zu<br />

wissen, das m zeder Lage, auch der ernstesten, seine Pflicht<br />

x<br />

U e er eht<br />

£lr r?<br />

Zeugnis ausstellen. Verglichen mit<br />

den Besoldungen der größern Stadtverwaltungen und der<br />

großen Kantone, bewege sich die Besoldungsordnung noch<br />

ITÜtV" 1 untern ^hrnen. Fernab jeder polemischen Fluavlatthetze,<br />

ermähnte er die Stimmbürger, am 11. Dezember<br />

ein überzeugtes I a in die Urne zu legen.<br />

In der nicht sehr rege benützten Diskussion meldeten sich<br />

drei Redner zum Wort und verlangten über dieses und jenes<br />

Auskunft, so auch über das Problem der Milchpreisgestaltuna.<br />

^er Referent verstand es, in allgemein verständlicher Art und<br />

1,0 nu f k' e gestellten Fragen zu antworten und verwies<br />

auf das in Beratung befindliche Agrargesetz, das dem Bauern<br />

in Form von verbindlichen Richtlinien seine Produktenpreise<br />

garantiere. Gegen 22 Uhr konnte der Vorsitzende die<br />

Versammlung schließen und wünschte allen Anwesenden gute<br />

Heimkehr, verbunden mit dem Dank für das gezeigte Interesfe<br />

am politischen Geschehen.<br />

Engelberg. Tödlicher Sturz von der Treppe. Am Mittwoch<br />

hat man hier Herrn Alfred H e ß, zu Grabe getragen. Herr<br />

Heß, der in der ganzen Welt von Europa bis Afrika in den<br />

besten Hotels als Kellner diente, war für die Zwischensaison<br />

nach Engelberg gekommen und wollte am späten Freitagabend<br />

in sein „Bühlhans" zurückkehren. Hierbei muß er zuoberst<br />

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auf der Außentreppe ausgeglitscht sein und blieb dann bis<br />

zum frühen Morgen draußen in einer Kälte von 12 Grad<br />

liegen. Kurz nachdem man den Verunglückten aufgefunden<br />

hatte, verschied er. Er erreichte ein Alter von 59 Jahren.<br />

Friede seiner Seele!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eidg. Schwing- und Aelplersest 1950. F. T. Für das Erdg.<br />

Schwing- und Aelplerfest, das am 22. und 23. Juli 1950 in<br />

G r e n ch e n stattfindet, hat alt Bundesrat Walter Stampfli<br />

das Ehrenpräsidium übernommen. Das lokale Organisationskomitee<br />

wird von Oberst Fritz Grimm, Grenchen, präsidiert.<br />

Familienzulagen an landwirtschaftliche Arbeitnehmern<br />

und Gebirgsbauern. spk. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung<br />

vom Dienstag die Vollzugsverordnung zum Bundesbeschluß<br />

über die Ausrichtung von Familienzulagen an landwirtschastliche<br />

Arbeitnehmer und Gebirgsbauern genehmigt. Die Verordnnng<br />

regelt im einzelnen die Voraussetzungen für die Un-<br />

Herstellung von Betrieben und Personen unter den Bundesbvschluß.<br />

Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer und Bergbauern, die<br />

vorwiegend im landwirtschaftlichen Berufe tätig sind, wenn<br />

sie eine Familie erhalten, desgleichen landwirtschaftliche Arbeitnehmer,<br />

die nur vorübergehend bei einem Arbeitgeber tätig<br />

sind, für jeden derart geleisteten vollen Arbeitstag. Arbeitgeber<br />

haben Anspruch auf die Zulagen, wenn sie ihren Arbeitnehmern<br />

einen den ortsüblichen Lohn entsprechend übersteigenden<br />

Gesamtlohn ausrichten.<br />

Für die Ausrichtung der Zulagen ist bei Arbeitnehmern<br />

die Ausgleichskasse des Arbeitgebers, bei Gebirgsbauern diejenige<br />

ihres Wohnsitzkantons zuständig. Bei den entsprechenden<br />

Kassen ist der Anspruch durch ausgefüllten Meldeschein<br />

anzumelden. Me Bollzugsverordnung tritt am 1. Januar<br />

1950 in Kraft, der Bundesbeschluß findet indessen keine An-<br />

Wendung aus den Kanton Genf, solange dort noch das kantonale<br />

Gesetz über die Ausrichtung von Kinderzulagen an<br />

Arbeitnehmer Gültigkeit hat.<br />

Ist der erhöhte Brotpreis tragbar?<br />

Auf 1. Februar 1950 wird bekanntlich derPreis des Ruchbrotes<br />

um 4 Rappen erhöht. Diese Erhöhung sollte tragbar<br />

sein. Schon heute wird gesamtschweizerisch mehr als 50 % des<br />

Brotes in Form des teureren Halbweißbrotes konsumiert,<br />

wobei dessen Anteil am Brotverbrauch in gewissen Gegenden<br />

80 % übersteigt. Das Ruchbrot ist dabei nicht etwa als das<br />

Brot der Minderbemittelten anzusehen. Stichproben in verschisdenen<br />

Landesgegenden haben ergeben, daß auch in Arbeitervierteln<br />

überwiegend Halbweißbrot gekaust wird. Zur<br />

Beurteilung der materiellen Tragweite der Brotpreiserhöhung<br />

mag darauf hingewiesen werden, daß nach den Haushaltungsrechnungen<br />

für Brot 4,8°/», Gebäck, Patisserie etc. 5%><br />

und Schokolade 2,4 ^/o der Nahrungsmittelausgaben aufgewendet<br />

werden. Es darf auch hervorgehoben werden, daß der<br />

Index der Lebenshaltungskosten, der im Oktober dieses Jahres<br />

auf 161,3 stand, als Folge der Brotpreiserhöhung um 0,3 bis<br />

0,5 Punkte ansteigen wird, also immer noch unter dem Stand<br />

von 163 bleibt. Durch die Befreiung einer Reihe von Waren<br />

von der Warenumsatzsteuer ab Januar 1950 dürfte diese<br />

Erhöhung mehr als wettgemacht werden.<br />

Wieder Sonntagsbillette.<br />

Die Schweizerischen Transportunternehmungen geben vom<br />

17. Dezember <strong>1949</strong> bis 2. April 1950 wieder Sonntagsbillette<br />

aus. Diese Billette berechtigen zur Hinfahrt am Samstag<br />

und Sonntag und zur Rückfahrt am Sonntag und Montag.<br />

Ueber die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sind sie jeweils<br />

zur Hinfahrt vom Samstag bis Montag und zur Rückfahrt<br />

vom Sonntag bis Dienstag gültig.<br />

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v o m n e u e n B e a m t e n g e s e t z ?<br />

Die Beamten bekommen über den vollen Teuerungsausgleich u»id<br />

über die schon jetzt vielfach gewährte Lohnaufbesserung hinaus<br />

schlußendlich mindestens 36 neue Besoldungsmillionen.<br />

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Du,<br />

Volk der Steuerzahler,<br />

Bahn- und<br />

PostbenützerT<br />

Mindestens 45 Millionen an noch höheren Steuern, noch höheren<br />

Bahn- und Posttaxen.<br />

Und besonders Du, Landwirt!<br />

Dir will der Bund den Milchpreis nur für 6 Monate garantieren.<br />

Die Beamten hingegen sollen mit dem neuen Gesetz aus unabsehbare<br />

Zeit noch mehr gesichert, versichert und rückversichert werden!<br />

Nein, sagt da der Bürger . . .<br />

Zuerst Abbau des übersetzten Beamtenapparates im Bundeshaus —<br />

bevor neue Beamtenprivilegien!<br />

Mit Versprechungen auf Beamtenabbau sind wir schon zu oft abgespiesen<br />

worden... ; jetzt wollen wir Taten sehen.<br />

Bis dahin lautet die Parole:<br />

eidgenössisches Beamtengesetz<br />

Aktionskomitee gegen das<br />

Eidg. Beamtengesetz<br />

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Knabenkleider-Kurs: ab 19. Dezember. Leiterin: Frl.<br />

Schnieper, Luzern. Kursgeld Fr. 8.—, Dauer gesamthaft<br />

40 Stunden.<br />

Herrenkleider-Flickkurs: Kursgeld Fr. 5.—. Dauer gesamthaft<br />

16 Stunden. Leiter: D. Keller, Schneidermeister,<br />

Sarnen. Kursbeginn Ende Januar.<br />

Kochkurs: Kursgeld Fr. 30.— bis 40.—, Dauer 12 Nachmittage,<br />

je 4 Stunden. Kursleiterin: Frl. E. Stockmann,<br />

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Montag, 12. Dezember, 20.15—23 Uhr. Der fidele Bauer.<br />

Dienstag, 13. Dezember, 20.15—23 Uhr. Zigeunerliebe.<br />

Romantische Oper in 3 Akten von A. M. Willner und<br />

Robert Bodanzky, Musik von Franz Lehar.<br />

Mittwoch, 14. Dezember, 20.15—23.15 Uhr. Don Juan.<br />

Komische Oper in 2 Akten (9 Bildern) von Lorenzo da<br />

Ponte, Musik von W. A. Morart.<br />

Donnerstag, 15. Dezember, 15—17 Uhr. Hänsel und Gretel.<br />

20.15—23.15 Uhr. Der Zarewitfch.<br />

Freitag, 16. Dezember, 20.15—23.15 Uhr. T«n Juan.<br />

Samstag, 17. Dezember, 20.15—22.45 Uhr. Weh' dem,<br />

der lügt! Lustspiel in 5 Auszügen von Franz Grillparzer.<br />

Inszenierung: Emil Mamelok. Bühnenbilder: Josef<br />

Rotteusteinsr. Mitwirkende: Heuß, Brand, Campiche,<br />

Friese, Loosli, Krott, Mamelok, Matic, Renner,<br />

Schmidt, Troller, Wicky.<br />

Sonntag, 18. Dezember, 15—17 Uhr. Hänsel und Gretel.<br />

20.15—23 Uhr. Zigeunerliebe.<br />

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Tarnen / Samstag, den 10. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Rr.<br />

M M « T M s r e v n d<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Wieder einmal der „Fall Muheim". S-u. Der sozialifttsche<br />

Luzerner Vormundschaftsdirektor Muheim war<br />

Gegenstand einer längeren Debatte im großen Stadtrat.<br />

Von freisinniger Seite wurde — weil die Angelegenheit mit<br />

der unberechtigterweise bezogenen Wohnbausubvention noch<br />

hängig ist — energisch der Rücktritt Muheims gefordert, da<br />

dieser nicht länger für die öffentliche Fürsorge verantwortlich<br />

bleiben dürfe, nachdem ihm selbst eine schwerwiegende<br />

Verletzung von Treu und Glauben zu Last gelegt werden<br />

könne. Stadtpräsident Nationalrat Dr. Wey erklärte aber,<br />

Stadtrat Muheim könne durch keinen Paragraphen zur Niederlegung<br />

seines Amtes gezwungen werden. Persönlich hätte<br />

er es jedoch begrüßt, wenn der angefochtene Kollege im Stadtrat<br />

bis zur gerichtlichen Abklärung der unerquicklichen Angelegenheit<br />

in den Ausstand getreten wäre. Demgegenüber<br />

ließ Muheim — der während den Verhandlungen nicht zugegen<br />

war — seine Meinung verlesen, die dahin lautete, daß<br />

er sich dem Willen seiner Partei füge und diese wünsche ausdrücklich<br />

sein Verbleiben im Stadtrat.<br />

Freiburg. Regierungsrat Corboz beurlaubt, spk. Nachdem<br />

dieser Tage der Freiburger Große Rat zwar die vom Kantonsgericht<br />

geforderte Aufhobung der parlamentarischen Immunität<br />

des kantonalen Militärdirektors, Staatsrat Richard<br />

Corboz, abgelehnt, dagegen eine Administrativuntersuchung<br />

gegen ihn angeordnet hatte, befaßte sich auch der Kantonalvorstand<br />

der radikal-demokratischen Partei mit dieser Angelegenheit.<br />

Er kam zum Entschluß, Staatsrat Corboz einzuladen,bis<br />

zum Abschluß der Untersuchung unter Verzicht auf<br />

fein Gehalt Urlaub zu nehmen. Staatsrat Corboz hat dieser<br />

Einladung seitens feiner Partei sogleich Folge gegeben<br />

und dem Staatsrat am Dienstag sein Urlaubsgesuch unterbreitet.<br />

Der Staatsrat hat diesem Gesuch gleichentags ent-<br />

Iprochen.<br />

Freiburg. Die Zeughausaffäre vor dem Freiburger Grossen<br />

Rat. spk. Der Freiburger Große Rat besaßte sich nacheinander<br />

mit den Asfären Corboz und Gaudard und dem<br />

Verbrechen von Maracon. Die Parlamentarische Kommission,<br />

die beauftragt war, das Ersuchen des Kantonsgerichtes um<br />

die Bewilligung der Einleitung einer Strafuntersuchung gegen<br />

Staatsrat Richard Corboz, kantonaler Militärdirektor,<br />

zu Prüfen, legte ihren Bericht vor. Sie resümiert darin nochwtfls<br />

die ganze Zeughausaffäre mit einer Deliktfumme von<br />

263 654.— Fr., die Gerüchte, die darüber umliefen, die Festnähme<br />

zuerst des Verwalters und hernach des ehemaligen<br />

Kassiers, die Ergebnisse der Untersuchung gegen sie und die<br />

Anschuldigung gegen Staatsrat Corboz. Der Bericht umschreibt<br />

sodann die vorgekommenen und als Amtsmißbrauch<br />

zu qualifizierenden Uebertretungen. Die Kommission kommt<br />

Zum Schluß, daß die Einwilligung zur Strafverfolgung von<br />

Staatsrat Corboz nicht erteilt werden kann. Sie empfiehlt<br />

dagegen die Einleitung einer Administrativuntersuchung über<br />

die Amtsführung des Militärdirektors im Zeughaus Freibürg,<br />

eine Untersuchung, die auch noch auf die kantonale Anstalt<br />

in Marsens ausgedehnt werden soll. Die Kommission<br />

schlägt vor, mit der Durchführung der Untersuchung eine<br />

außerkantonale Persönlichkeit zu betrauen, wobei sie die Wahl<br />

eines Bundesrichters als wünschenswert bezeichnet. Ein weiterer<br />

Bericht soll vorgelegt werden auf Grund der Resultate<br />

dieser Untersuchung. Der Große Rat stimmte diesen Anträgen<br />

sozusagen einstimmig zu.<br />

Waadt. Lausanne nicht mehr rot. spk. Die definitive Auszählung<br />

der für die Gemeindewahlen in Lausanne abgegebenen<br />

Stimmen — für die 100 Sitze waren auf 7 Listen 276<br />

Kandidaten aufgestellt worden — hat ergeben, daß die in<br />

erster Zählung unverteilt gebliebenen Mandate noch den Sozialiften<br />

und Kommunisten zufallen. Die endgültige neue Zusammensetzung<br />

des Gemeinderates ist somit die folgende: Radikale<br />

34 (bisher 23), Liberale 14 (6), C h r i st l i ch s o z i a l e<br />

7 (0), Sozialisten 22 (23), Kommunisten 23 (39). Die Mittelstandspartei,<br />

die 1945 8 Sitze erwarb und zum Linksblock<br />

zählte, hat diesmal nicht mehr kandidiert.<br />

Trotz der leichten Verbesserung für die Linke hat Laufanne<br />

somit aufgehört eine „rote" Stadt zu sein. Die Radikalen<br />

und Liberalen haben nun zusammen 48 Sitze inne,<br />

gegenüber den 45 der Sozialisten und Kommunisten. Ueberdies<br />

ist zu erwarten, daß die neu in den Rat gerückten<br />

Chriftlichfozialen in entscheidenden Fragen die Reihen<br />

der sog. „historischen Parteien" verstärken werden. Der<br />

Erfolg ist um so höher zu werten, als mit der Einführung des<br />

Verhältniswahlsystems (Proporz) eine Aenderung des Kräfte-<br />

Verhältnisses zwischen den Parteien viel schwerer herbeizuführen<br />

war als unter den Voraussetzungen, die die Linke<br />

1945 noch für ihren Sieg vorgefunden hatte.<br />

Q e s c f o e , n / k ~ f j o u p o n<br />

Senden Sie bitte in meinem Auftrag Jahrgang 1950 (ab Dezember<br />

<strong>1949</strong>) den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" an die nachstehende Adresse<br />

und teilen Sie dem Adressaten mit, daß die Bezahlung des Abonnements<br />

bereits durch mich erfolgte.<br />

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Herrn, Frau, Familie, Fräulein<br />

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Name des Bestellers und Bezahlenden:<br />

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^ Jahresabonnement: im Inland Fr. 11-<br />

im Ausland Fr. 15.-<br />

Freitag: Hausjahrzeitamt für das löbl. Geschlecht von Ah. Gräberbesuch.<br />

Samstag: Gräberbesuch.<br />

Sonntag, 18. Dezember: Kommunion des Müttervereins. 14.00 Versammlung des Mutter-<br />

Vereins mit Vortrag von Frl. Josy Brunner.<br />

Flüeli. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.00, 8.45. 13.00 Christenlehre.<br />

Montag: Stiftmesse für Ungenannt.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Sonntag: Kommuniontag für 5. Klasse und 3. Kurs Christenlehre. Hl. Messen 6.30,7 30, 8.30<br />

und 10.00 Christenlehren: 10.45 für 2. Gruppe; 13.00 für 1. Gruppe und Kinderlehre,<br />

nachher Gebetswache und Monatsprozession. '<br />

Pfarreibibliothek. Geöffnet bis 10.45. ,<br />

Katholische Jungmannschaft. 20.00 Versammlung im Schloßhof, altere Abteilung<br />

Montag: Jahresgedächtnis für Ehemann Nikodem Wallimann-Nnfer, Sattel. 20.00 Verfammlung<br />

des Katholischen Gesellenvereins.<br />

Mittwoch: Fronfastenjahrzeit. Prozesston über den Friedhof. c . r—c. „<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Cmil Wallimann und Frau Karolina geb. Vogler und Söhne<br />

Fr^tag^Fas^und^WsUnmzlag. Stiftjahrzeit des Ratsherr Josef Flüeler und Frau Marie<br />

Samstag JahÄdächinis für Wwe. Marie M. Fanger-Bünter, Bergli. 15.00 Beichte, 17.30<br />

Rosenkranz und Segen.<br />

Psarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag: 6.30 Frühmesse. 9.00 Amt Mädchenschutzopfer Christenlehre für die<br />

großen Mädchen. 13.00 Christenlehre und Andacht, auch im Kleinteil.<br />

Montag: Jahresgedächtnis der Jnngfrauenkongregatwn .<br />

Dienstag: Siebenter und Dreißigster für Siegfried Zumstein. rawtfilJr{: p f,. r f;<br />

Mittwoch und Freitag: Gedächtnis für alle Abgestorbenen und Graberbesuch.<br />

Samstaa- Stiftmesse für Frau Berchtold-Anderhalden.<br />

Mütter und Töchter. Sonntag: 14.15 im alten Schulhaus Parterre Vortrag und praktische<br />

Einführum in Gestaltung von Sonn- und Festtag in der Fam.lie durch eine ehrw.<br />

Schwester aus^ z 3 Beichtgelegenheit (Aushilfe). 6.30 Frühmesse 9.00 Amt und<br />

Predigt. 13.M Christenlehre und Andacht 19.30 Gebetswache.<br />

Montag: Stiftmesse für Jof. Durrer, Rütibach.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Gottfried Enz-Sigrist, Unterlinden.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Jgfr. Karolma Burch, Allteli,<br />

Sonntag: Stiftmesse für Fr. Wwe. Karolina Britfchgi, Hirsgartli.<br />

Pfarrei Lungern<br />

sammlung mit Einkleidung in der Kirche. Anschließend ^ l^^ung.<br />

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Rosenkranz. Freitag: Quatembertag. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lusii Kerns<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck- L. Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

b i o a l ö n e r<br />

n ^ f a r r b l a t t<br />

Sarnen, den 10. Dezember <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Nr. 50<br />

D a s K i r c h e n j a h r - m e i n J a h r !<br />

°ut dies zu meinem Andenken!" gibt nicht nur der Messe Inhalt, sondern auch<br />

)dem Kirchenjahr. Dieses soll, in wunderbarem Gleichgang mit dem natürlichen<br />

Jahr, das Gnadenleben in uns erhalten und vermehren. Das Leben aus der Gnade<br />

muß die beständige Begleitung unseres sittlichen Lebens sein.<br />

Sind wir bisher, in all den vielen Kirchenjahren, auf die Absichten Gottes eingegangen?<br />

Wir staunen vor dem Weißtannenfindling vom Drachenried, der auf dem<br />

Allweg zu sehen ist. 449 Jahresringe sind erkennbar, mehrere zehn Ringe sind nicht<br />

festzustellen — Kennzeichen des Wachstums eines Baumes! Die wachsende Zahl der<br />

Kirchenjahre, in der Gnade verlebt, bilden Jahrringe in der Seele —• Merkmale des<br />

übernaMrlichen Wachstums! Gaudete — freuet euch! ruft uns der morgige Sonntag<br />

zu. Die Adventshoffnung der Patriarchen und Propheten will in uns durch die ernste<br />

Sehnsucht nach Jesus aufleben. Sehnsucht, ja. Der Mensch muß alles Heilige zuerst<br />

mit seiner Sehnsucht anfassen. „Wie steht es um deine Sehnsucht nach dem Erlöser<br />

im stillen Advent? Sei ehrlich gegen dich und täusche dir nicht leere Gefühle vor!<br />

Willst du ernstlich, daß der Heiland zu dir komme? Oder soll es bei dir auch in der<br />

Adventszeit so ein gewohnheitsmäßiges Kirchengehen und Liedersingen sein? Willst<br />

du Jesus deshalb nicht begegnen, weil er dir so durchdringend in deine unruhig flakkeruden<br />

Augen schauen und bis auf den Grund deiner Seele sehen und etwas in dir<br />

verurteilen würde? Willst du Ruhe vor ihm haben bis später, im Alter, da man von<br />

selber tugendhafter wird? Wenn es so mit dir stünde, dann bete zu Gott, daß er in<br />

der Adventszeit ein Sternlein für dich aufgehen lasse, das dich zum Heiland führt!"<br />

(Heilmann.)<br />

Aus der Sehnsucht sproßt die Liebe. Diese ist „die Wurzel des Glaubens und der<br />

Hoffnung. Jede rechte Willensregung geht ja aus der rechten Liebe hervor" (Thomas<br />

v. Aquin). Glauben (Vorsilbe ge-, Wurzelwort lub) heißt „sich etwas lieb, vertraut<br />

machen". Richtig sollten wir — wie im Lateinischen, Griechischen, Französischen, Jtalienischen.<br />

Englischen — beten: „Ich glaube i u Gott Vater, i n Jesus Christus, i u<br />

den Heiligen Geist." So war's Brauch in deutschen Katechismen bis Mitte des<br />

18. Jahrhunderts. Sich in Gott hineinlieben, das ist Glaube.<br />

Zwei Heilige drücken dem Adventsleben der Kirche ihr Gepräge auf, Johannes<br />

der Täufer und Märia — Menschen der Sehnsucht nach Erlösung! Sie stellen Gott<br />

nie zur Rede mit Fragen: „Warum, wozu muß ich das durchmachen?" Sie nehmen<br />

alles an, was Gott für sie bestimmt, weil sie liebend glauben nnd glaubend lieben, +


Zum Abonnement<br />

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Wieviel leichter ist doch der Waschtag<br />

<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

laden wir hiemit freundlich ein. Neueintretende Abonnnenten für<br />

das erste Halbjahr 1950 erhalten das Blatt bis 1. Januar<br />

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Schaum- und Waschkraft. Kein Wunder, dass da die weisse<br />

Wäsche weisser, die bunte leuchtender wird. Das neue<br />

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Katholische Stubenlust<br />

Advent ist Sehnsucht nach Christus, aber auch Bekenntnis. Die Familie gibt dem<br />

Gebet einen festen Platz im Familienleben und Familientag: man achtet auf die christliche<br />

Luft. Zugluft tut nie gut. Die gefährlichste Art, die katholische Seele zu erkälten,<br />

ist die neutrale, liberale und rote Zeitung und Zeitschrift. Gegen diese nützt das<br />

gelegentliche Fensterschließen beim Abendrosenkranz nicht. An der Stubentüre wacht<br />

das Weihwasserkesselchen, damit Satan wisse, wer keinen Zutritt zur Stube habe. Von<br />

der Herrgottsecke her schaut das Kruzifix segnend und sorgend in den Raum. Die<br />

Bilder Mariens, der Hl. Familie und Bruder Klausens machen aus der katholischen<br />

Stube einen heimeligen, frohwarmen Raum. Da hinein paßt der Zeitungskorb mit<br />

christuskaltem oder christusfeindlichem Papier gar nicht.<br />

Das katholische Blatt schützt und fördert deine religiösen Kenntnisse, erwärmt dein<br />

christliches Herz und begeistert es für Christi Reich. Nur die katholische Presse erzieht<br />

wahre Apostel für Gott. Darum dulde nur solche Lektüre in deinem Haus, die du auf<br />

dem Totenbett vor allen Weihwasserspendern in den bleichen Händen halten<br />

möchtest!<br />

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Stille Gedanken<br />

Der größte Irrtum der Christen unseres Jahrhunderts war der, daß sie der modernen<br />

Welt erlaubt haben, sich zu entwickeln, ohne selbst teil daran zu haben. In<br />

dieser Zeit muß der Katholik überall dabei sein und handeln, muß die Nöte und Strömungen<br />

unserer Zeit begreifen, aber zugleich muß er auch die zeitlichen Dinge von<br />

den ewigen zu unterscheiden wissen und ebenso das Aeußerliche vom Wesentlichen.<br />

Das ist der Kern einer wirklich wertvollen christlichen Anpassung und zugleich der<br />

Kern des modernen Apostolates.<br />

Kardinal Suhard, Erzbifchof von Paris (f 30. Mai <strong>1949</strong>).<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

3. Adventssonntag, 2. hl. Damasus (aus Papstmesse), 3. Oktav. Montag. Bon der Oktav.<br />

t 9®« - eift o ^!r en m°% Luzia. 2. Oktav, 3. Ferie. Mittwoch. Quatember. Bon<br />

der Oktav, 2. Ferie, 3. Hl. Geist. Donnerstag. Oktavtag von Mariä Empfängnis, 2. Aerie<br />

Freitag. Fronfasten, gebotener F a st- und Abstinenztag. Hl. Eusebius, 2. Ferie, 3.<br />

Maria Schlußevangelium Fer,e. Samstage Quatember. Ferie, 2. Maria, 3. für Kirche J<br />

oder Papst.<br />

'<br />

Das neueste Bischöfliche Amtsblatt schreibt: „Das Verbot der Samstaqabendanläsie<br />

,st me aufgehoben worden und besteht somit weiter in Kraft." Der ernste Katholik<br />

bereitet sich auf den Sonntag vor nicht auf dem Holzboden des Vergnügens, sondern in der<br />

Herzensfreude stiller Sammlung und verantwortungsbewußten Ernstes.<br />

Exerzitien. Schönbrunn. 13.—17. für Männer und Iunqmänner aus Sotel- und<br />

Restaurants-Kreisen. 19.-23. für alleinstehende Frauen und Tochter.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommunion der Christenlehr-Knaben. Prefsesonntaa Öl Messen 5 30<br />

17 M^dvcMsandacht Gottesdiensten Presseopfer. 13.00 Kinder- und' Christenlehre'<br />

Mor.ag: Dreißigster für Alois Mathis-Bavera, Matte, Bitziahofen<br />

Dienstag: Dreißigster für Jgfr. Franziska Sigrist, Jfang, Öberwilen.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit der Familien tzurni und Leuchtmann. Quatember und Gräberbesuch.<br />

Donnerstag: Dreißigster für Witwe Marie Dillier-Krummenacher.<br />

Freitag: Neuere Stiftjahrzeit. Quatember. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Gräberbesuch.<br />

Samstag: Siebenter für Josef Berwert-Kifer, Chauffeur, Unterdorf. Quatember, Gräberbes.<br />

Pfarrei-Volksverein. Sonntag: H. tz. Pater Emanuel Hofer hält einen Lichtbildervortrag<br />

über die Sternenwelt, 14.00 für die Frauen und Töchter, 20.00 für die<br />

Männer und Jungmänner, in der Turnhalle. Türopfer.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: 14.00 Versammlung in der Turnhalle.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 20.00 Versammlung in der-Turnhalle.<br />

G es e l l e n l, e r e i n. Mittwoch: 20.15 Monatsversammlung.<br />

Jnngfrauenkongregation. Sonntag: 14.00 Besuch des Lichtbildervortrages in der<br />

Turnhalle. Voranzeige: Unsere Weihnachtsfeier findet am 1. Januar abends in der<br />

Pfarrkirche statt.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Presseopfer.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Dienstag (B) und Donnerstag (S): 7.00 hl. Messe.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15. Presseopfer. Kommunion der Kinder der<br />

Mittelschule. 13.30 Christenlehre, Gebetswache mit feierlichem Segen (Gebetbuch S. 112).<br />

Mittwoch, Freitag und Samstag: Friedhofprozession.<br />

Kägiswil. Sonntag: 6.30 Frühmesse mit Ansprache. 9.00 Hauptgottesdienst. Jahresgedächtnis<br />

der tit. Schützengesellschaft. 13.00 Christenlehre, Andacht. 19.30 feierliche Muttergottesandacht.<br />

Jungfrauenkongregation: 6.30 Gemeinschaftsmesse mit Kommunionfeier.<br />

Katholische Jungmannschaft: 19.30 Aufnahmefeier.<br />

Psarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.15, 7.30, 8.30, 10.00. Gedächtnis der Zunft und Meisterfchaft<br />

für Wwe. Josefine Flück-Rohrer, Bäribiel, und für Wwe. Elisabeth Durrer-Barmettler,<br />

Grundboden. 12.30 Christenlehre und Andacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Jungmänner- und Männerkongregation. Versammlung aller im Hotel Sonne mit Film über<br />

die Heiligfprechungsfeierlichkeiten Bruder Klausens und über den Katholikentag in Luzern.<br />

Die ganze Pfarrei ist dazu eingeladen.<br />

Jungmannschaft. Nach der Christenlehre Film im Hotel Sonne.<br />

Jungfrauenkongregation. (18. Dezember): Krippenausstellung im „Rößli". Alle Krippen<br />

vom Kurs bereithalten und wenn immer möglich beleuchten und mit Figuren versehen!<br />

Montag: Gottesdienstanfang 6.45 und 8.15. Stiftmesse in Grabkapelle Zai. Wochengedächtnis.<br />

Dienstag: Alte Stiftjahrzeit. Stiftmesse für Jgl. Walter Huber, Hohfluh.<br />

Mittwoch: Alte Stiftjahrzeit. Stiftmesse für Arnold Durrer und seine Ehefrau Franziska<br />

Durrer, Riebeli. Gang über die Gräber.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Wwe. Franziska Anderhalden-von Rotz. Stiftmesse für Jungfrau<br />

Marie Heß, zum Rößli.<br />

Freitag: Gebotener Fast- und Abstinenztag. Stiftmeffe für Christian Durrer, Senn, und<br />

Familie, Hof. Stiftmeffe für Jgfr. Adelheid Bucher, Spielhof. Alte Stiftjahrzeit.<br />

Samstag: Stiftmesse im Beinhaus für Frau- Regierungsrat Marie Ettlin-Durrer.<br />

Sonntag: Titularfest der Guttodbruderschaft. Gedächtnis der Zunft und Meisterschaft für<br />

Hotelier Rudolf Rist und Frau Marie Dillier-Krummenacher, Schuhmachers.<br />

Melchtal. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 9.00 Gottesdienst, anschließend Christenlehre. 17.30 Advent-<br />

und Segensandacht.<br />

Montag: 8.30 Gedächtnis für Frau V. Hotz-Schillig, Zug und Melchtal (Pätzli)<br />

Dienstag: 8.00 Gestift. Lobamt der Familie Oberrichter Reinhard-Bucher Kerns<br />

Mittwoch, Freitag und Samstag sind Fronfastentage. Freitag: Fast- und ÄbftinenMq<br />

S t. N i k l a u s e n. Sonntag: 5.30 Hl. Beichte. 8.30 Gottesdienst. 13.00 Christenlehre Adventsandacht.<br />

Montag: Gestiftete Jahrzeit für Franziska Huber-Michel, Ahfluh<br />

Dienstag: Gest. Jahrzen für Melk Windlin (gest. 1942) und seine Ehefrau Luise Windlin.<br />

Mittwoch: Gest. Jahrzeit für Johann Fanger. — Haltet euch bereit für die<br />

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Redaktion- nr 9wr*„i QRBia " Inseraten - Annahme: Schweizer-Annoncen AG.. Luzern,<br />

^ «TT n '<br />

3 »ritfdjgt. Tel. 8 68 13 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

^ruck und Verlag: Louis Ehrli & Etc., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 \.»y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r D e z e m b e r f e s s i o n i n B e r n<br />

Schwester?<br />

ßeafa<br />

Det' Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„In meiner rechten Tasche muß einer stecken," meinte<br />

Thompson. „Harry, komm her, such."<br />

Der Schlüssel ist da. Die Fesseln sielen. „So sagte der<br />

Kapitän und dehnte die Glieder, „nun werde ich Gericht Haiten<br />

über die Bande."<br />

„Aber nicht härter als nötig ist", verlangte Beata sie<br />

hatte den Mann aus dem Kartenhaus entlassen und schulte<br />

ihn seinen Genossen nach. Der lief, als ob ihm der Teufel<br />

im Nacken säße. „Nicht zu hart," wiederholte die Schwester,<br />

„ich bitte darum."<br />

„Dieser Bitte schließe ich mich an," sagte der Gouverneur.<br />

„Ich werde sie nicht gleich alle hängen lassen," brummte<br />

der Kapitän. „Martorelli ist tot. Aber Marino muß daran<br />

glauben. Der Hund ist eben so schlimm."<br />

„Nein, beharrte Beata, „legen Sie ihn in Eisen. Das genügt.<br />

In Ferrol werfen Sie ihn hinaus. Mag er sich dann<br />

hängen lassen wo er Lust hat."<br />

Darüber mutzten sie alle lachen. „Schwester, Schwester, lch<br />

kann ihnen ja nichts abschlagen, nachdem Sie uns das Leben<br />

gerettet haben. Also sei es!"<br />

43<br />

% Am Vorabend des Sankt Niklaus-Tages hat in Bern<br />

die Dezember-Session der eidgenössischen Räte mit den üblichen<br />

Eröffnungsreden, Wahlen und Blumensträußen auf<br />

den Pulten der Neugewählten, ihren Ansang genommen. Im<br />

Nationalrat kam der bisherige Vizepräsident, der sozialistische<br />

Solothurner Nationalrat und und gewesene Finanzdirektor<br />

Jacques Schmid, zu präsidialen Ehren. Der neue<br />

Präsident steht im 68. Altersjahr. Er kommt aus dem Schriftsetzerberuf<br />

her und weist eine ziemlich bewegte Vergangenheit<br />

auf, die ihn über verschiedene Redaktionen in den solothurnischen<br />

Regierungsrat und jetzt auf den Stuhl des Nationalratspräsidenten<br />

geführt hat; heute, wie andere Sozialisten<br />

älterer Obervanz, keine Kämpfernatur mehr. Zum Bize-<br />

Präsidenten, dessen Wahl im Nationalrat jeweilen erst am<br />

Mittwoch der ersten Sessionswoche vorgenommen wird, wurde<br />

der Tessiner Freisinnige Dr. Aleardo P i n i erkoren, der<br />

derzeitige Präsident der schweizerischen sreisinnigdemokratischen<br />

Partei, geboren 1907, Rechtsanwalt in Biasca und seit<br />

1942 Mitglied des Nationalrates.<br />

Im Ständerat fiel die einstimmige Wahl zum Vorsitzenden<br />

(bei einer leeren Stimme) auf den freisinnigen Solothurner<br />

Stadtammann Dr. Paul Haefelin, der im vergangenen<br />

Mai das 69. Altersjahr erfüllt hat und seit 1939<br />

dem Ständerat angehört. Ständeratspräsident Dr. Haeselin<br />

ist eine sportliche, konziliante Natur, ein guter Kenner vor<br />

allem der kommunalen Sorgen. Als Vizepräsident beliebte<br />

mit der gleichen schönen Einstimmigkeit der Luzerner katholisch-konservative<br />

Erziehungsdirektor Dr. Gotthard E g l i,<br />

geboren 1884, ein alter Sarner Student. Dr. Egli gehört<br />

dem Rate seit 1935 an, ein kluger, besonnener Kopf mit<br />

einem guten Schulsack, einem ruhig abwägenden Urteil und<br />

einer sachlichen Beredtsamkeit.<br />

Von den in der ersten Sessionswoche im Nationalrat behandelten<br />

Geschäfte seien hier nur zwei genannt. Mit<br />

Botschaft vom 26. September <strong>1949</strong> schlägt der Bundesrat den<br />

Erlaß eines Bundesgesetzes über die Bekämpfung der Rindertuberkulose<br />

vor. Das Thema ist im Kanton Obwalden<br />

kein unbekanntes. In der Schweiz wurde im Jahre 1946<br />

bei dem zur Schlachtung gelangenden Großvieh der Höchststand<br />

an tuberkulösen Erscheinungen mit 21.77 Prozent festgestellt.<br />

Die Vereinigten Staaten, Kanada und die nordischen<br />

Staaten sind von Rindertuberkulose frei. In anderen Ländern<br />

werden Bekämpsungsmaßnahmen nachdrücklich gefördert.<br />

In der Schweiz wurde eine bezügliche Bestimmung ins<br />

Tierseuchengesetz vom 13. Juni 1917 aufgenommen. Nun<br />

soll aber die Bekämpfung systematisch gefördert werden,<br />

nachdem bereits ein Bundesratsbeschluß vom 27. Januar<br />

1942 in allen Kantonen zu einer Ausdehnung des Verfahrens<br />

geführt hat. Die vorgesehenen Maßnahmen umfassen namentlich<br />

die Untersuchung der Bestände, die Ausmerzung<br />

oder Absonderung tuberkulöser Tiere und den Schutz und die<br />

Erhaltung tuberkulosefreier Bestände. Nationalrat Z e l l e r<br />

(freisinnig, St. Gallen) hält das deutschsprachige Eintretensreserat.<br />

In der Detailberatung kommt es zu einem Gefecht<br />

bei Art. 3, wo vorgesehen ist, daß unter Umständen der<br />

Bundesrat für bestimmte Gebiete die Durchführung des Verfahrens<br />

„im Einvernehmen mit den Kantonen" verfügen<br />

könne. Eine Minderheit will sagen: „nach Anhörung<br />

der Kantone", um dem Bundesrat mehr Bewegungsfreiheit<br />

zu gebeu. Der Mehrheitsantrag wird aber mit 89<br />

gegen 38 Stimmen gutgeheißen. Artikel 6 wird an die Kom-<br />

Mission zurückgewiesen, nachdem der <strong>Obwaldner</strong> Vertreter Dr.<br />

O d e r m a t t eingegriffen hat. Es ist hier vorgesehen, daß<br />

nach einer vom Bundesrat festzulegenden Uebergangszeit der<br />

Preis der Milch aus tuberkulosefrei erklärten Beständen<br />

gegenüber dem Preis der Milch aus andern Beständen abz<br />

u st u s en sei. Dr. Odermatt beantragt eine andere Fassung,<br />

wonach der Bundesrat abstufen könne (nicht müsse).<br />

Es solle gesagt werden, w e r zu einem Entscheid hierüber<br />

zuständig sei. Ueber diesen Punkt wird also nochmals gesprachen<br />

werden.<br />

Am Mittwoch berät der Nationalrat die Differenzen bei<br />

der Vorlage über die<br />

Erhaltung des bäuerlichen Grundbesitzes (Bodenrecht).<br />

In den meisten von der Stellungnahme des Ständerates<br />

abweichenden Punkten hält der Nationalrat an seiner Fassuug<br />

fest. Das ist im besonderen mit 61 gegen 51 Stimmen<br />

der Fall bei der Frage, ob das Einspruchsverfahren gegen<br />

Liegenschaftskäufe von Bundeswegen obligatorisch zu erklären<br />

sei (Nationalrat) oder ob dessen Einführung den Kantonen<br />

zu überlassen sei (Ständerat). Ebenso wird der Abschnitt<br />

über den Schutz gegen unwirtschaftliche Zwaugsverwertungen,<br />

den der Ständerat streichen wollte, mit 78 gegen 31<br />

Stimmen beibehalten.<br />

Der Ständerat hatte eine recht ausgedehnte Aussprache<br />

über den<br />

Voranschlag des B-mdes für 1959.<br />

Dieser schließt nach den Anträgen des Bundesrates bei 1151<br />

Will. Franken Einnahmen und 1466 Mill. Franken Ausgaben<br />

mit einer Mehrausgabe von 315 Mill. Franken ab.<br />

Dabei ist freilich zu berücksichtigen, daß die außerordentlichen<br />

Steuern, die auf dem Vollmachtenrecht beruhen, nur<br />

mehr mit jenen Beträgen eingesetzt sind, die aus der Zeit<br />

vor 1959 noch nachtröpfeln. Ende <strong>1949</strong> muß das Finanznotrecht<br />

aufhören und etwas Neues an dessen Stelle treten.<br />

Da die „Uebergangsordnung des Finanzhaushaltes" von<br />

den Räten noch nicht beschlossen ist, können auch noch keine<br />

festen Zahlen eingesetzt werden. Die Rechnung dürfte daher<br />

bedeutend besser aussehen als das Budget. Auch die Kommission<br />

hat sich bemüht, zur Verbesserung beizutragen, wobei<br />

ihr nicht iznmer Folge geleistet wurde". So beantragte sie,<br />

der Schweizerischen Zentrale für Verkehrsförderung, die eine<br />

sehr wichtige Aufgabe für unsern Fremdenverkehr erfüllt,<br />

über den Antrag des Bundesrates hinaus einen zusätzlichen<br />

Beitrag von einer Million zu bewilligen. Der Rat stimmte<br />

aber mehrheitlich einem Antrag des Bündner Vertreters Dr.<br />

L a r d e l l i zu, der den zusätzlichen Beitrag auf anderthalb<br />

Millionen festsetzte! Besonders interessant war naturgemäß<br />

die Debatte über die Ausgaben des Militärdepartementes.<br />

Hier gab es vier Hauptanträge. Der Bundesrat, unterstützt<br />

von einigen Mitgliedern des Rates, wollte rund 466 Mill.<br />

Franken festsetzen. Die Kommissionsmehrheit beantragte eine<br />

Streichung von 29 Millionen Franken. Die Kommissions-<br />

Minderheit, repräsentiert durch den Berner Sozialdemokraten<br />

M o e ckl i, wollte 49 Mill. Franken streichen. In die<br />

„Eine fabelhafte Leistung übrigens, die Sie vollbracht haben,"<br />

lobte Thompson. „Das hätte ich Ihnen nie zugetraut."<br />

„Ich auch nicht," bestätigten die andern wie aus einem<br />

Munde.<br />

^<br />

„Kapitän," sagte Beata, „ich gab dem Steuermann Befehl<br />

nach Ferrol zu fahren. Es ist doch so richtig?"<br />

„Sie denken doch an alles," meinte der Kapitän und<br />

schüttelte den Kopf vor Bewunderung. „Thompson, Gough,<br />

übernehmen Sie die Wache."<br />

„Es wird ratsam sein, wenn wir auch Gewehre mitnehmen."<br />

„Gut. Und wir andern — Exzellenz, Sie gehen doch miti<br />

wollen uns nach meinen Getreuen umsehen. Wo mögen sie<br />

stecken?"<br />

„In der Mannschaftsmesse. Marino bewacht sie," antwortete<br />

Harry.<br />

Die Männer gingen nach vorn. Beata lief zu den Italicuern<br />

hinab, um ihnen vom Gelingen ihres Planes zu melden.<br />

„Nun dürft ihr an die frische Lust. Der Kapitän ist wieder<br />

Herr seines Schiffes." Dann suchte sie ihre Kabine auf, um<br />

Gott auf den Knien zu danken für den guten Ausgang der<br />

Sache.<br />

„Alle Mannschaften herauf aus der Messe!" rief der Kapitän<br />

die Treppe hinab. „Waffen unten lassen!" Dann stellte<br />

er sich an die Reeling und wartete. Sein Sohn stand neben<br />

der Treppe, den Revolver wieder in der Hand. Langsam ka-<br />

Aussprache hinein Platzte Duttweiler mit dem Antrag<br />

nicht etwa auf RückWeisung des Militärvoranschlages an den<br />

Bundersat, sondern auf Streichung des ganzen Postens!<br />

Begründung: Man tue zu wenig oder nichts für die Landes<br />

Versorgung, also solle man auch die Ausgaben für<br />

die Landes Verteidigung streichen! Mit dieser mehr als<br />

sonderbaren Auffassung blieb der Mann freilich allein auf<br />

weiter Flur. Der Reihe nach wurden die Anträge des Bundesrates<br />

und der Ratsherren Moeckli und Duttweiler abgelehnt<br />

und damit dem Antrag der Kommissionsmehrheit<br />

(Festsetzung auf 446 Mill. Franken) beigepflichtet. Nun stellt<br />

Duttweiler seine Streichungsanträge einzeln zu elf Abschnitten<br />

des Militärdepartementes, alle mit der gleichen Begründung,<br />

siehe oben! Diese Streichungsanträge werden gesamthaft<br />

abgelehnt. Nach den abschließenden Feststellungen des<br />

Kommissionspräsidenten Dr. S t ä h l i (Schwyz) sind nach<br />

der ständerätlichen Beratung des Voranschlages gegenüber<br />

den bundesrätlichen Anträgen'rund 25 Mill. Franken Mehreinnahmen<br />

und 43 Mill. Franken Minderaüsgaben zu erwarten.<br />

Es wird nun Aufgabe des Nationalrates sein, zum<br />

Voranschlag Stellung zu nehmen.<br />

Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 19. Dezember <strong>1949</strong>.<br />

Der Betriebsinhaber Otto Reinhard-Burri unterbreitet<br />

den Fahrplanentwurf der Luftseilbahn Stöckalp-Melchsee für<br />

den Sommer 1959.<br />

Vom Reinerlös der 118. Tranche der interkantonalen<br />

Landeslotterie hat der Kanton Obwalden Fr. 2 237.40 erhalten.<br />

Das Gesuch des Obwalduer Pateut-Jägervereins, es sei<br />

dieses Jahr eine Winterjagd auf Raub und Federwild zu<br />

bewilligen, wird aus Antrag der kantonalen Jagdkommission<br />

abgewiesen.<br />

Für das Jahr 1959 werden auf Antrag der Fischereiaussichtskommission<br />

die fischereipolizeilichen Forschriften erlassen.<br />

Sie werden im Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Das Staatswirtschaftsdepartement erstattet Bericht über<br />

die Bekämpfung des Kartoffelkäfers und Karoffelkrebses im<br />

Jahre <strong>1949</strong>. Das Auftreten des Kartoffelkäfers war im lausenden<br />

Jahr bedeutend geringer als in den Vorjahren. Der<br />

Kartoffelkrebs war überhaupt nicht vorhanden.<br />

Es liegen die Schlußabrechnungen vor über die Stallsanierungen<br />

Meisibiel, Giswil, und Vogelsang, Kerns, sowie<br />

über die Erstellung der Wasserversorgung Hohgehren,<br />

Giswil. Die Abrechnungen werden genehmigt und nach Bern<br />

weitergeleitet zur Erhältlichmachung der zugesicherten Bundessubventionen.<br />

Es wird davon Kenntnis genommen, daß der kantonale<br />

Wirteverein beabsichtigt, im Kanton Obwalden einen Kurs<br />

zur Erlangung des Fähigkeitsausweises für Wirte durchzuführen.<br />

Damit im Zusammenhang werden an einzelne Patentinhäber<br />

Weisungen bezüglich Erwerbung des Wirtefähigkeitsausweises<br />

erlassen.<br />

Revierjagd? (Korr.) Die Jagdsaison ist vorbei. Es sind<br />

auch dieses Jahr wieder reiche Erfahrungen gemacht worden<br />

über die Jagdverhältnisse in Obwalden. Immer weniger Wild<br />

I men die Leute treppauf. Einige ängstlich, als ob ihr Gewissen<br />

nicht ganz rein sei. „Kommt nur, Jungens, ich weiß ja, daß<br />

man euch vergewaltigt hat." Da atmeten sie auf. Der Oberkoch<br />

kam. Tränen liefen ihm die Wangen herab. Stürmisch<br />

drückte er dem Alten die Hand. „Gott sei Dank!" sagte er.<br />

„Und nun koch, was das Zeug hält. Wir haben alle mörderischen<br />

Hunger."<br />

„Das werde ich tun, Kapitän. Mein Magen brllt auch<br />

schon lange nach Futter." —<br />

Als letzter kam Marino herauf. „Auf dich habe ich schon<br />

mit Sehnsucht gewartet," begrüßte ihn der Kapitän. „Wenn<br />

du nicht gehängt wirst so ... "<br />

Das Wort blieb ihm im Halse stecken. Er sah, daß Marinos<br />

Faust einen Revolver umklammerte. Aber Harry war<br />

schneller als er. Durch den Kopf getroffen stürzte Marino<br />

die Treppe hinab. Harry sprang ihm nach. Triumphierend<br />

brachte er die Waffe Marinos herauf. „Nun habe ich zwei."<br />

... Kennedy umarmte seinen Sohn. „Junge, das vergesse ich<br />

dir nie. Mein Leben hing an einem Faden."<br />

Der Funker vom Nachtdienst machte große Augen, als er<br />

gegen Abend seine Kabine verließ und den Kapitän wieder<br />

im Amte antraf. „Heda!" rief ihm Kennedy zu, „diese Nacht<br />

besteht Ihr Dienstt lediglich im Hören. Kein Funke darf<br />

heraus. Wenn uns die Roten in letzter Stunde noch erwischen,<br />

wird der zweite Teil der Tragödie übler als der erste."


D a s Beamtengesetz a n g e n o m m e n<br />

Erfreuliches Resultat — Weniger erfreuliche Kommentare.<br />

b. Das eidg. Beamtengesetz ist am Sonntag mit 542 345<br />

Ja gegen 439 227 Nein, einen immerhin überraschend hohen<br />

Mehr von 100 000 Stimmen angenommen worden. Zu diesem<br />

Resultat trugen entscheidend die Städtekantone Zürich,<br />

Bern und Basel und die ausgesprochenen Eisenbahnerkantone<br />

wie der Tessin bei. Uri machte aus dem gleichen Grunde<br />

für die zumeist verwerfenden Mehrheiten der Jnnerschweizerkantone<br />

eine Ausnahme. Die Stimmbeteiligung war mit<br />

ca. 70 Prozent erfreulich stark.<br />

In Obwalden haben alle Gemeinden verworfen. Die 1389<br />

Ja und 2846 Nein verteilen sich wie folgt unter die Gemeinden:<br />

Gemeinde<br />

Sarnen<br />

Kerns<br />

Sächseln<br />

Alpnach<br />

Giswil<br />

Lungern<br />

Engelberg<br />

Total<br />

!<br />

©<br />

g<br />

c<br />

£<br />

=3<br />

c<br />

55<br />

«1 •3.5<br />

Ja<br />

Nein<br />

1640 1142 3 2 1137 355 782<br />

967 667 3 — 664 198 466<br />

679 509 3 — 50« 159 347<br />

797 556 4 — 552 200 352<br />

817 515 1 — 514 201 313<br />

606 411 1 1 409 115 294<br />

739 457 3 1 453 161 2^2<br />

6240 4257 18 4 4235 1389 2846<br />

und immer mehr Jäger! Für jeden Naturfreund ist der Zustand<br />

erschreckend.Wie es mit den Murmeltieren steht, ist längst<br />

bekannt. Ganze Gebiete sind ausgestorben. Der Gemsbestand<br />

wäre längst dezimiert, wenn nicht noch eidg. Bannberge für<br />

etwelche Auffrischung sorgen würden. Jungtiere werden erbarmungslos<br />

abgeschossen. Je höher das Patent, desto mehr<br />

das Bestreben des Jägers, wenigstens e i n Stück zu erwischen.<br />

Das Edelwild kann nicht aufkommen. Die Rehjagd sollte<br />

unter allen Umständen mehrere Jahre geschlossen werden.<br />

Mit den Hasen steht es nicht besser. Man höre die Jäger<br />

selbst klagen. Ein schöner Teil der anständigen Jäger wäre<br />

heute schon für die Revierjagd zu haben, bei der auch der<br />

einheimische Jäger mittun könnte. Die Wilderei würde durch<br />

die Revierjagd stark 'behindert! Dem Jägerverein ist es trotz<br />

bestem Willen nicht gelungen, dem einzelnen Jäger Maßhalten<br />

beizubringen. Die Revierjagd könnte durch Kantonsratsbeschluß<br />

eingeführt werden, weil er zuständig ist für<br />

den Vollzug eidgenössischer Gesetze. Behörden und Jäger<br />

sollten über den Winter die Angelegenheit erwägen. Nicht<br />

um Geldwert geht es, sondern um Natur und Heimatschutz,<br />

um das unversehrte Erhalten von Wald und Flur. Wer hat<br />

den Mut zur Initiative?<br />

Das war zu erwarten.<br />

Das eidgenössische Amt für Elektrizitätswirtschaft ist erwartungsgemäß<br />

in den vergangenen Tagen wieder einmal<br />

mit einer Meldung an die Öffentlichkeit getreten. Es berichtet<br />

darin über den schlechten Wasserstand der Stauseen und<br />

der Flüsse. Behördliche Einschränkungen des Elektrizitätsverbrauchs<br />

seien deswegen allerdings noch nicht in Aussicht geuommen,<br />

dafür werde der Bevölkerung nahegelegt, möglichst<br />

sparsam mit der „weißen Kohle" umzugehen.<br />

17. <strong>Obwaldner</strong>ifches Kantonalschützenfest in Alpnach.<br />

Die Schützengesellschaft Alpnach ist mit der Durchsührung<br />

des 17. <strong>Obwaldner</strong>ischen Kantonalschützenfestes für das<br />

Jahr 1950 betraut worden. Als Termin ist Anfang bis Mitte<br />

August in Aussicht genommen.<br />

In Alpnach kamen die Schützen bereits 1904 zu ihrem<br />

Fest zusammen. An drei weitern Kantonalschützenfesten traf<br />

man sich 1925 in Sarnen, 1931 in Kerns und 1938 in Engelberg.<br />

Dem engern Organisationskomitee steht Dr. Franz Durrer,<br />

Gerichtspräsident, und Franz Müller, Gemeindepräsident,<br />

dem engern Schießkomitee Schützenmeister Josef Zumbuhl<br />

vor.<br />

Unter Mitwirkung aller Ortsvereine in einer volksnahen,<br />

gesunden Unterhaltung, wird sich Alpnach den guten Namen,<br />

den es als Festort seit jeher besitzt, auch am 17. <strong>Obwaldner</strong>ischen<br />

Kantonalschützenfest 1950 zu wahren wissen.<br />

Historisch-autiquarischer Verein Obwalden. b. Der gutbesuchten<br />

Generalversammlung des Vereins vom 4. Dezember<br />

Das Resultat in Obwalden kam nicht überraschend. Zwar<br />

hat sich unsere Partei und unsere Zeitung entschieden für<br />

die Vorlage eingesetzt, wenn wir auch in echt demokratischer<br />

Weise dem sachlich erörterten gegnerischen Standpunkt die<br />

Spalten unserer Zeitung auch offen hielten. Wenn sich aber die<br />

Partei auch aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit gegenüber<br />

den Lohnempfängern des Bundes für die Unterstützung<br />

der Vorlage entschloß, so ließ sie doch daneben in der Begründung<br />

der Parteiparole eindeutig durchblicken, daß unsere<br />

Zustimmung ein „Ja mit Auflage" sei, unter der Bedingung<br />

nämlich, daß der Bund energischer an den Abbau<br />

des Beamtenapparates in der Bundeszentralverwaltung gehe.<br />

Unterstützt von der gegnerischen Flugblatt- und Plakat-<br />

Propaganda gegen den heute noch übergroßen Staats- und<br />

Beamtenapparat hat die Mehrheit der <strong>Obwaldner</strong> Stimmbürger<br />

die Bedingung zur Hauptsache erhoben und mit einem<br />

Nein gegen den übertriebenen Staatsapparat und die Uebermarchungen<br />

der Bundesbürokratie remonstriert. Insofern war<br />

in Obwalden der 11. Dezember was der 11. September!<br />

Daß die Neinstimmen hauptsächlich aus bäuerlichen Kreisen<br />

kommen, wie es die Sozialisten nun wahr haben möchten,<br />

ist nicht ernstlich zu behaupten, noch schwieriger zu beweisen.<br />

Auch die Arbeiterschaft der Privatindustrie überlegte sich<br />

das bereits erwähnte Gegenargument und das weitere, daß<br />

der Zeitpunkt der elsprozentigen Stabilisierung der Löhne<br />

der Bundesbeamten angesichts der abklingenden Konjunktur<br />

unglücklich gewählt sei, und daß die zu erwartenden<br />

Mehrkosten die Bundesfinanzreform noch erschweren werde.<br />

Auch wenn nun die Vorlage gesamtschweizerisch gesehen<br />

glücklicherweise doch gutgeheißen wurde und man den einzelnen<br />

Beamten besonders der untern Lohnkategorien, unfern<br />

kleinen Landbriefträgern und Rangierarbeitern die bescheidene<br />

Verbesserung ihres Einkommens herzlich gönnen<br />

mag, so fordern wir doch weiterhin eine wesentliche Rednktion<br />

des Beamtenapparates der Bundeszentralverwaltung.<br />

Im speziellen müssen wir uns auch gegen einzelne höchst unerfreuliche<br />

Erscheinungen im Abstimmungskampf zur Wehr<br />

setzen. Es sind auf beiden Seiten große Fehler gemacht worden.<br />

Den größten Fehler aber machen entschieden die Sozialisten,<br />

wenn sie nun nachträglich in ihren ^engelhaften<br />

Kommentaren die ganze soziale Gerechtigkeit für sich pachten.<br />

Für heute protestieren wir energisch im Namen aller,<br />

die aus guten Gründen Nein einlegten, wenn diese beispielsweise<br />

von der sozialistischen „Freie Jnnerschweiz" in ihrem<br />

Kommentar „Die Lohnräuber abgesägt" allgemein als mit<br />

Bretter vernagelte Konservative und Lohnräuber hingestellt<br />

werden. Der „Wolf" im Schafspelz der den Bauern mit dem<br />

sinkenden Milchpreis das Gruseln lernen wollte, zeigt da<br />

wieder seine wahren Eiterzähne!<br />

gab der derzeitige initiative Präsident Dr. E. Stockmann<br />

einen Rechenschaftsbericht über die verflossenen zwei Jahre.<br />

Aus der Tätigkeit des Vereins tonnte er auf verschiedene<br />

bestgelungene Veranstaltungen hinweisen, so auf die Einladung<br />

der Allgemeinen geschichtsforscheuden Gesellschaft der<br />

Schweiz mit dem vorzüglichen Referat über das Weiße Buch<br />

von Sarnen, die zwei historischen Fahrten nach Ettiswil und<br />

Stein am Rhein, den Vortrag von H. H. P. Konservator<br />

über die Loretto-Madonna in der Dorfkapelle und die Führungen<br />

durch das Heimatmuseum. Ehrende Worte des Gedenkens<br />

fand er für die verstorbenen Mitglieder und Gönner,<br />

unter ihnen Regierungsrat Leo Spichtig, Dr. Leo Egger,<br />

Bankier Felix Stockmann, Weibel Johann Furrer und Ehronist<br />

Schäli. Besonders würdigte er die Verdienste von H. H.<br />

Dr. P. Bruno Wilhelm, als Mitglied des Vereins und Verfasser<br />

vieler historischer Arbeiten über Obwalden.<br />

Neu in den Vereinsvorstand wurde Frl. Zita Wirz, Sarnen,<br />

gewählt.<br />

Im Anschluß an die Versammlung war H. H. P. Lukas<br />

Fuchs, Konservator des Heimatmuseums, den Teilnehmern<br />

kundiger Führer durch die mit großem Fleiß angelegte Prachtvolle<br />

Ex libris Sammlung a^s dem Nachlaß von H.<br />

H. Dr. P. Bruno.<br />

Um die vierte Nachmittagsstunde fanden sich ca. 60 Hörer<br />

im Kollegium ein, zu denen Magnifizenz Dr. Oskar<br />

V a f e l l a, Rektor der Universität Freiburg, aus seinem<br />

profunden Wissen über Oesterreich und die Religionspolitik<br />

der Jnnerschweizer Orte sprach. Der hohe Referent verstand<br />

es vorzüglich, ein lebendiges Bild der gefahrvollen innern<br />

Lage der Jnnerschweiz in den Jahren 1528/29 zu geben. Es<br />

ging ihm dabei besonders um den Beweis, daß der Widerstand<br />

gegen die neue Lehre vom Volksmäßigen her kam und<br />

nicht nur von Regierungen gemacht wurde, wie gewisse protestantische<br />

Geschichtsschreiber dies wahr haben wollten. Seinen<br />

ausgezeichneten Vortrag schloß der Referent mit der beachtenswerten<br />

Feststellung: „Die katholischen Kantone wollten<br />

keinen Krieg, aber ihre Freiheit im Glauben. Ihre Aktion<br />

war nur Reaktion. Insofern sie sich als Minderheit behaupteteu<br />

und noch heute behaupten, konnten und können sie<br />

ihren Beitrag zur Einheit der Schweiz leisten!"<br />

Sarnen. (Korr.) Sehr zu begrüßen ist der Beschluß des<br />

Gemeinderates für die ganze Gemeinde, das heißt für alle<br />

Bezirke mit Ausnahme der Dorfschaft (die bereits Bauvorschriften<br />

besitzt) Vorschriften auf dem Verordnungswege aufzustellen<br />

zum Schutz der Natur und der Landschaft. Die Verordnung<br />

soll nicht Polizeigeist atmen, aber sie soll geeignet<br />

sein, auch in den Bezirken draußen nicht Bauten erstehen zu<br />

lassen, die die Landschaft verschandeln. Solche Vorschriften<br />

'werden sicher bei der Bürgerschaft Verständnis finden.<br />

Sarnen. (Eing.) S chwibbogenund Heimatschutz.<br />

Die Ansichten über den weitern Bestand oder die Entfernung<br />

des obern Schwibbogens klären sich. Sowohl die kantonale<br />

wie auch die Gemeinde-Heimatschutz-Kommission wehren<br />

sich nicht gegen den Abbruch dieses Verkehrshindernisses<br />

unter zwei Voraussetzungen: es ist die neue Brücke der Landschaft<br />

anzupassen, in Naturstein zu verkleiden und die bestehenden<br />

Bäume sind, wenn immer möglich, zu erhalten. Ein<br />

Brückenprojekt, .wie es Hr. Arch. F. Stockmann entworfen<br />

hat, dürfte diese Vorbedingungen erfüllen. Auch der innerschweizerische<br />

Heimatschutz kann sich obigen Ueberlegungen<br />

nicht entziehen. Es soll das Projekt Stockmann noch näher<br />

geprüft werden. Damit wäre endlich der Weg für die Dorfschaftsgemeinde<br />

geebnet, nach Kirchhöfen durch die Korrektion<br />

der Rütistraße bessere Verkehrsverhältnisse zu schaffen.<br />

Wilen. (Eing.) Noch einige Worte des Gedenkens in das<br />

kühle Grab von unserem lieben Josef Verwert, Chauffeur,<br />

Sarnen! Wie ein Blitz verbreitete sich am 6. Dezember die<br />

Kunde vom unerwartet raschen Hinschied dieses einfachen,<br />

aber beliebten Mannes. Er führte noch den letzten Kurswagen<br />

glücklich an sein Ziel, begab sich aus den Heimweg und<br />

kaum betrat er seine häusliche Schwelle, traf ihn der<br />

Ruf unseres ersten Meisters: „Nun ist es genug, lieber Josef,<br />

übergib das Steuerrad einem andern, es ist mein<br />

Wille."<br />

Sein Wille geschehe also ... Lieber Joses Verwert, warst<br />

du so lebensmüde? Waren wir, deine Brüdern und Schwestern,<br />

nicht gütig genug? Hatten wir dich nicht alle gern,<br />

wir Passagiere von Oberwilen bis Sarnen? Doch! Du warst<br />

immer so freundlich, dienstfertig, du warst die Ruhe selbst.<br />

Unzählige hast du in deinen Jahren gefahren, und Unzählige<br />

begleiteten dich auf deiner letzten Fahrt zur ewigen Ruhe,<br />

ein Beweis deiner Loyalität und Beliebtheit. Dies mag ein<br />

Trost sein für die Hinterlassenen, die ganze Schwendi war<br />

eine große Trauergemeinde, und wir alle, arm und reich,<br />

werden dir ein treues Andenken bewahren. Du bist und<br />

bleibst verbunden mit der Geschichte des Postautos Wilen-<br />

Sarnen, du bist jetzt am Ziel und andere folgen! K. L.<br />

Kägiswil. (Eing.) Wir Kägiswiler freuen uns aufrichtig<br />

über den einmütigen Beschluß der 'Gemeindeversammlung in<br />

Sarnen für den Bau eines Friedhofs. Noch erinnern sich die<br />

alten Leute an die Zeit, wo die Kägiswiler in Sarnen<br />

getauft wurden, dort heirateten und beerdigt wurden, als<br />

der Kägiswiler Kaplan an den hohen Feiertagen in Sarnen<br />

leviten mußte und wir nur eine Frühmesse hatten, wo er in<br />

der Pfarrkirche bei keiner Gedächtnis eines Kägiswilers fehlte.<br />

Es war eine Selbstverständlichkeit, daß die Kägiswiler an<br />

hohen Feiertagen dem Hauptgottesdienst in der Pfarrkirche<br />

beiwohnten. Natürlich ohne Auto und Velo. Der christliche<br />

Sinn war tief im Volke verwurzelt und die Pastoration viel<br />

einfacher. Heute ist vieles anders geworden, auch die Arbeit<br />

der Geistlichen hat sich stark vermehrt. Andere Zeiten, auch<br />

andere Methoden in der Betreuung der Gläubigen. Damals<br />

gab es im Dörsli eine bekannte Wirtschaft zur „Krone" mit<br />

Restauration, Sääli und einer Kegelbahn. Hier haben die<br />

Kägiswiler ihre Feste gefeiert. Die „Kronenkarline" (nicht die<br />

heutige!) war die letzte Wirtin. Sie praktizierte nebenbei<br />

als Advokat und wußte sich auf dem Rathaus Gehör zu verschaffen.<br />

Wenn der Friedhof erbaut sein wird, würden die<br />

Kägiswiler sicher gerne wieder in der „Krone" das „Znüni"<br />

einnehmen und wenn es auch nur alkoholfrei wäre! Also, die<br />

Kägiswiler freuen sich und danken!<br />

Kerns. (Eing.) Vqi vier Jahren ist der alte, schöne Brauch<br />

des Herbergsuchens im Advent, in unserer Gemeinde<br />

wieder aufgekommen. Eine Muttergottesstatue wird gegen<br />

Abend ins Haus gebracht. Anderntags gegen Abend wird sie<br />

wieder ins nächstfolgende Haus getragen. Die Herbergmuttergottes<br />

wird auf einen Ehrenplatz in der Stube gestellt,<br />

mit Kerzen und Tannzweigen geschmückt. Der gemeinsame<br />

Abendrosenkranz wird davor verrichtet. Der Herbergtag<br />

ist ein Festtag für die Familie. Im ersten Jahr<br />

waren es nur wenige, die das Glück hatten, Maria zu be-<br />

Herbergen. Dieses Jahr ist die Herberg suchende Mutter<br />

Gottes in 168 Familien aufgenommen worden. Wie viele<br />

Anliegen wird Maria mitnehmen aus den Kernser Stuben<br />

zur Weihnachtskrippe. Der liebe Jesusknabe wird besonders<br />

wohlwollend gestimmt sein für die Familien, die seiner Mutter<br />

im Advent so viel Ehre erwiesen.<br />

Alpnach. Am Sonntagabend trafen sich in der „Sonne"<br />

ein munterer Trupp von Freunden des Kleinkaliberschießens<br />

und gründeten ihren eigenen Schützenverein, wie solche bereits<br />

in andern Gemeinden des Kantons bestehen. Die Statuten<br />

wurden durchberaten und genehmigt. Aus den darauffolgenden<br />

Wahlen ging Konsumberwalter Kühne als Präsident<br />

und Meinrad Halter, Stad, als Schützenmeister hervor.<br />

Möge auch dieser Zweig des Schießwesens, das in Alpnach<br />

erfreulich gepflegt wird, zur Blüte kommen. Uebt Aug<br />

und Hand fürs Vaterland! *<br />

Alpnach. 24. Ortsvereine! Auf die Initiative und Einladung<br />

unseres hochwürdigen Ortspfarrers hin kamen am<br />

Sonntagnachmittag die Vorstände der 23 Ortsvereine zusammen<br />

(am Sonntagabend hat der Kleinkaliberschützenverein<br />

das Vereinsdoppeldutzend vervollständigt, vergl. oben).<br />

„Da ist keine Gefahr," erwiderte der Funker. „Als der<br />

Krawall in der Nacht losging, habe ich den Taster unschädlich<br />

gemacht. Nun kann ich ihn ja, für alle Fälle wieder in Ordnung<br />

bringen."<br />

Der Kapitän fragte nach dem Arzt. „Er ist in der Apotheke<br />

eingesperrt Papa." Sie gingen dorthin. Natürlich war<br />

kein Schlüssel da. „Marino wird ihn eingesteckt haben!" rief<br />

Dr. Bucksley aus seinem Gefängnis.<br />

Der 4. Offizier holte einige Dietriche. Nachdem der Arzt<br />

in Freiheit gesetzt war, begann die Säuberungsaktion, wie<br />

es der Kapitän nannte. Die auf dem Vorderdeck versammelten<br />

Leute wurden einzeln vorgerufen. Manche davon waren<br />

wohl im Herzen sozialistisch gesinnt. Aber das radikale Vorgehen<br />

der Spanier mißbilligten sie trotzdem. Nun waren sie<br />

froh, daß es für sie noch glimpflich abging. Und versprachen<br />

dem Kapitän durch Handschlag hoch und heilig, wieder gute<br />

Untergebene zu sein. Ein Dutzend wurden eingesperrt. Sechs<br />

davon in Ketten. Die sechs Verwundeten waren auch ohne<br />

das ungefährlich. Nachdem der Arzt ihre blutenden Hände<br />

verbunden hatte, ging auf dem Schiff wieder alles seinen gewohnten<br />

Gang.<br />

Die behagliche Ruhe, die man vorher genossen, konnte<br />

freilich mit Gewalt nicht wieder herbeigeschafft werden. Die<br />

Nerven waren aufgepeitscht und zitterten noch lange nach.<br />

Nur langsam glätten sich die Wogen der See nach einem Orkan.<br />

Die Offiziere trugen ihre Brownings griffbereit in der<br />

Tasche. Die Mannschaftsräume wurden nach Waffen durchsucht,<br />

die Nachtwachen verstärkt und nur mit ganz zuverlässigen<br />

Leuten besetzt. Das erhöhte die Sicherheit, aber gemütlich<br />

war es nicht.<br />

Auch Schwester Beata empfand es so. Nur in Begleitung<br />

des Gouverneurs ging sie am nächsten Tage an Deck. Wo sie<br />

sich sehen ließ, hielten die Matrosen mit der Arbeit inne und<br />

starrten sie an. Daß man überall von ihr sprach, ist begreiflich.<br />

Die Furchtlosigkeit, mit der sie den Gewehren entgegentrat,<br />

hatte bewiesen, daß in dieser unscheinbaren Klosterfrau<br />

eine überragende Persönlichkeit steckte. Man bewunderte die<br />

Sicherheit, mit der sie die Waffe zu gebrauchen wußte. Man<br />

bewunderte noch mehr die seltene Energie, die sie in der<br />

Stunde der Gefahr an den Tag gelogt hatte. Was aber wohl<br />

am meisten Eindruck machte, war die stille Bescheidenheit, mit<br />

der sie sich nach wie vor zeigte. Man wußte bereits, daß sie<br />

allen Dank von seiten des Kapitäns und der Offiziere freundlich<br />

aber entschieden abgelehnt hatte. Wie ganz anders hatten<br />

sich Marino und Martorelli tags zuvor benommen! Wie<br />

hatten sie sich gebrüstet, als ihr Handstreich gelungen war.<br />

Und dann hatten sie in verblendetem Stolz alles überspitzt<br />

und sich selbst den Untergang bereitet. Diese Schwester aber.<br />

nein stolz war sie nicht.<br />

Fortsetzung folgt.


t/ln unsere werfen ^Abonnenten /<br />

Me werten Abonnenten des „<strong>Obwaldner</strong> Bolkssreund" werden<br />

hiemit höflichst ersucht, den beigelegten<br />

P o s t c h e c k - S c h e i n<br />

bei Bezahlung des Abonnementsbetrages für 1950 zu benützen.<br />

Der Betrag kann spesenfrei auf unser Postcheck-Konto<br />

bei jeder Poststelle oder auf dem Bureau der Expedition<br />

einbezahlt werden. Um Störungen in der Zustellung des<br />

Blattes zu vermeiden, ersuchen wir Sie, den Abonnementsbetrag<br />

vor dem 1. Januar 1950 einzuzahlen, und bitten zugleich,<br />

auf der Rückseite des Einzahlungsscheines die ganz<br />

genaue Adresse anzugeben. Bei Adreßänderungen ist auch die<br />

vorherige Adresse zu vermerken.<br />

Expedition und Verlag.<br />

Die Einzahlungsscheine wurden aus technischen Gründen<br />

allen Zeitungen beigelegt. Jene Abonnenten, die schon einbezahlt<br />

haben, wollen den Schein beiseite legen.<br />

Zweck der Zusammenkunft war nicht etwa die Gründung<br />

eines Vereinsvereins oder SuperVereins, sondern die Koordinierung<br />

der Bereinsveranstaltungen. Nach eingehender<br />

und reger Aussprache konnte man sich erfreulicherweise dahin<br />

einigen, daß gemeinsam an zwei Terminen des Jahres<br />

die Vereinsvorstände einen „Sommer- und einen Winterfahrplan"<br />

der Vereinsveranstaltungen festlegen werden.<br />

Gemeindepräsident Franz Müller fand bei dieser Gelegenheit<br />

beherzte Worte für etwas mehr Niveau im kleinen<br />

Vereinstheater und wies auch auf die bestehenden Gesetzesbestimmungen<br />

über die Bewilligungspflicht für Tombola,<br />

Lotterien und Vereinsveranstaltungen hin, zu denen im<br />

laufenden Jahre wirklich über das Bedürfnis hinaus eingeladen<br />

worden sei. Weniger wäre mehr! H. H, Ortspfarrer<br />

Odermatt dankte abschließend den Vereinen für ihren bisher<br />

gezeigten guten Willen in der Beobachtung der gefchlofjenen<br />

Zeiten und der Freihaltung des' Samstagabend von<br />

Vereinsveranstaltungen mit Rücksicht auf die Sonntagsheiligung.<br />

Möge es fürderhin in unfern katholischen Gemeinden<br />

so bleiben!<br />

Allerlei Gereimtes und Ungereimtes aus Giswil. (Eing.)<br />

Unter den Verhandlungen der verspäteten Martinigemeinde<br />

in Tarnen lesen wir: „180 OOO Fr. für einen neuen<br />

Friedhof in Terafsenform zwischen Pfarrhaus und bestehendem<br />

Friedhof." Kann man es nicht billiger machen? Da sind<br />

wir Giswiler den Sarnern um eine Nasenlänge voraus. Bald<br />

30 Jahre alt sind unsere Pläne für einen neuen Friedhof.<br />

An geeigneten Plätzen fehlte es uns nicht, aber warum so viel<br />

Geld ausgeben, man macht es einfacher und billiger. Der<br />

1922 erstellte neue Friedhof in Terrassenform hatte Platz<br />

für 5 Jahre, unterdessen fand man den Rank, man führte<br />

frische Erde auf, erhöhte die Umfassungsmauern und damit<br />

den alten Friedhof. Dieses Spiel wird nun und kann unzählige<br />

Male wiederholt werden, denn das Fundament ist solied<br />

und die Aussicht wunderbar. Konnte man dort 300 Jahre<br />

lang beerdigen, warum kann man das nicht noch weitere 500<br />

Jahre tun? Sarnen baut einen Terrassen- und wir einen<br />

Turmfriedhof.<br />

Die Gemeinde Sarnen hat noch 5000 Fr. beschlossen für<br />

Projektierung, Umbau und Vergrößerung des bald zu klein<br />

gewordenen Schulhauses. Sintemal die Klassen überfüllt sind,<br />

wo bis 50 Kinder in einem Schulzimmer unterrichtet werden<br />

müssen. Ach herrje, unsere ehrw. Lehrschwestern haben bessere<br />

Nerven als die in Sarnen, sie plagen sich mit 55 und 60<br />

Kindern herum und niemand spricht vom Bauen. Kann sein,<br />

daß diese Kinder etwas gesitteter sind, denn darunter hat es<br />

viele Bergkinder, man merkt das schon beim Grüßen- Je<br />

näher der Kultur...<br />

Alles dies soll keine Kritik, nur Feststellung sein.<br />

Giswil. (Eing.) Eine Anfrage. Bereits sind in allen Gemeinden<br />

eine ordentliche Zahl Arbeitsloser gemeldet. Der<br />

schöne Herbst und Vorwinter sind punkto Wetter ideal ge-<br />

Wesen für Hoch- und Tiefbauarbeiten. Ich gestatte mir an<br />

die Behörden die höfliche Anfrage, warum mit dem Bau der<br />

KleinteilerBerg-Straße noch nicht begonnen wurde, nachdem<br />

doch die Landsgemeinde eine großzügige Subvention bewilligt,<br />

die Gemeinde beschlossen und erklärt wurde, es sei alles<br />

in Ordnung? Auch Arbeiter in den untern Gemeinden fragen<br />

darnach.<br />

f Johann Furrer, Weibel, Lungern.<br />

Hart und fast unbegreiflich mußte die Bevölkerung von<br />

^.ungern am Tage der hl. Cäcilia die Trauerkunde vernehmen,<br />

daß Herr Weibel und Vizepräsident Johann Fürr<br />

e r den Weg in die Ewigkeit angetreten und das Zeitliche<br />

gesegnet habe. Johann Furrer selig wurde am 12. April 1884<br />

als L-ohn einer bescheidenen Bauernfamilie in sonnigen Mühlebach<br />

geboren. Nach Absolvierung der Volksschule in Lungern<br />

trat er als geweckter Bursche in die Fußstapfen seines<br />

Katers und widmete sich der Landwirtschaft. Hierbei zeigte<br />

er bald großes Interesse nicht nur für die praktische Seite des<br />

Bauernstandes, sondern auch die althergebrachten Verordnungen<br />

in der Teilsame waren es, denen er die nötige Beachtung<br />

schenkte. Ausgewachsen in der Praxis dieser Gesetze,<br />

als Aelpler, war es für ihn ein leichtes, sich auch die<br />

Theorien dieser ehrwürdigen und alten Rechtsgrundsätze zu<br />

eigen zu machen, und Johann Furrer selig tat dies zeitlebens<br />

mit großer Liebe. Es war daher nicht zu verwundern, als<br />

ihn die Einwohnergemeinde vom 6. März 1928 in den Teilenrat<br />

berief. In dieser Eigenschaft hatte er nun reichlich<br />

Gelegenheit, seine Fähigkeiten und Kenntnisse zum Nutzen<br />

^der Öffentlichkeit zur Anwendung zu bringen. Johann<br />

Furrer selig durchlief so ziemlich die meisten Aemter, die in<br />

der Regel viel Arbeit und Verantwortung vom Gewählten<br />

verlangen. Schon vier Jahre später wurde er zum Teilen-<br />

Präsident gewählt. Unter seinem Vorsitz tagte auch während<br />

vielen Jahren das Einigerkollegium, welches sich vor allem<br />

mit den Alpen zu befassen hat. Gerade hier hat sich der Verstorbene<br />

mit anderen Ratskollegen große Verdienste erwor-<br />

Heu. In jener Zeit zog ein frischer Wind durch die Alpen,<br />

wobei zahlreiche Alpverbesserungen entstanden, die sich aus<br />

^ahre zum Segen der Aelpler auswirken können. Die glückliche<br />

Eigenschaft des Verstorbenen, bei stets frohem Gemüt<br />

dem Nächsten zu dienen, wurde aber auch von anderer Seite<br />

erkannt. Die Maigemeinde von 1930 wählte ihn als Weibel<br />

der Einwohner- und Bürgergemeinde, welches Amt er bis<br />

zum Tode innehatte. Die Maigemeinde 1941 berief Johann<br />

Furrer selig in den Einwohner und Bürgergemeinderat, woselbst<br />

er bald zum Vizepräsidenten vorrückte und auch das<br />

arbeitsreiche Amt der Armenverwaltung besorgte. Auch hier<br />

stellte der Gewählte seinen ganzen Mann und wurde mit<br />

seinem besonnenen und ruhigen Urteil geschätzt und geachtet.<br />

Nebst all diesen Aemtern stellte sich Johann Furrer selig<br />

aber noch zahlreichen andern Kommissionen und Verwaltungen,<br />

teils öffentlicher, teils privatwirtschaftlicher Art, zur<br />

Verfügung. Trotz dieser fast erdrückenden Arbeitslast erkannte<br />

man bei Johann Furrer selig ein stets frohes und heiteres<br />

Gemüt, aber auch ein gutes Herz gegen seinen Mitmenschen,<br />

vor allem die armen und bedrängte Leute. Wenn irgendwo<br />

sich Gewitterwolken unangenehm bemerkbar zu machen suchten,<br />

wußte Johann Furrer selig ein träfes, humorvolles<br />

Wort, und es bedeutete ihm stets Freude, entzweite Menschen<br />

wieder zusammenzuführen. Es gab wohl kaum etwas bittreres<br />

für ihn, als einem Menschen wehe zu tun und mußte er<br />

dies einmal tun, dann war es aber sicher verdient. Von<br />

echtem Humor und wahrer Friedfertigkeit gegen alle seine<br />

Mitmenschen beseelt, versah Johann Furrer selig stetssort<br />

in gewissenhafter Pflichterfüllung alle seine Aemter. Die Gemeinde<br />

verliert in ihm einen lieben Menschen und einen väterlichen<br />

Freund, der große Lücken hinterläßt. Nicht weniger<br />

aber trauern seine Angehörigen um einen guten und treubesorgten<br />

Gatten und Vater. Möge ihm nun sein himmlischer<br />

Vater, dem er so oft die Ehre erwies, das arbeitsreiche Leben<br />

reichlich und ewig vergelten. Das Volk seiner Heimatgemeinde<br />

aber wird Johann Furrer selig stetssort in bester Erinnerung<br />

behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Engelberg. vb. Betriebseröffuung der Engelberger Bergbahnen.<br />

Die Bergbahnen Engelberg-Gerschnialp-Trübsee und<br />

der Skilift Trübsee-Jochpaß nahmen am Samstag, den 1V.<br />

Dezember, ihren fahrplanmäßigen Winterverkehr auf.<br />

Engelberg. vb. Straßenhilssdienst auf der Strecke Grafenort-Engelberg.<br />

Vom Touring Club der Schweiz, Sektion<br />

Waldstätte, wird in Zusammenarbeit mit den Fremdenverkehrsorganisationen<br />

von Engelberg während der Wintersaison<br />

<strong>1949</strong>/50 ein Straßenhilfsdienst auf der Strecke Grafenort-<br />

Engelberg duchgeführt. Dieser zirkuliert jeweils an Samstagen<br />

und Sonntagen, sowie an Feiertagen und deren Vortagen.<br />

Ein Schneekettendienst aus derselben Strecke wird vom<br />

TES und AES gemeinsam besorgt. Dienststelle: Hotel Eintracht,<br />

Wolsenschießen. Die Automobilisten werden dringend<br />

ersucht, die blaue, vom TCS dort angebrachte Tafel zu beachten,<br />

welche über die Frage der Notwendigkeit von Schneeketten<br />

Auskunft gibt.<br />

Benötigen Sie 613<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

In Frankreich „kriselts" wieder.<br />

Frankreich, das sich schon immer auf parteipolitische Subtuität<br />

kapriziert hat, offeriert der Welt das Schauspiel einer<br />

neuen Sorte Regierungskrise: die schrittweise Selbstauflöjung.<br />

Nichts genug mit der Demission von Landwirtschaftsminister<br />

Pflimlin und derjenigen von Unterstaatssekretär<br />

»ubeyre geht jetzt das hartnäckige Gerücht um, daß auch der<br />

Minister für die Frontkämpfer, Jacquinot, und sein Kollege<br />

von der Handelsmarine, Chastellain, sich mit Rücktrittsablichten<br />

trügen. Jedensalls hatte Georges Bidault mit beiden<br />

Ministern eine lange Unterredung. Man erhält allmählich<br />

den peinlichen Eindruck, daß sich die französische Regierung<br />

aus lauter „permanenten Demissionären" zusammensetzt.<br />

„Fest der Tanne" statt Weihnachten.<br />

Die ungarische Regierung, die schon vor einiger Zeit<br />

beschlossen hat, das Fest des hl. Stephanus in ein Erntedankfest<br />

umzuwandeln, hat jetzt bestimmt, das das Weihuachtssest<br />

offiziell die Bezeichnung „Fest der Tanne" tragen<br />

soll.<br />

Die tschechischen Bauern an der Reihe.<br />

Das neueste Opfer des Krieges der tschechischen Kommnnisten<br />

gegen das tschechische Volk sind die tschechischen Bauern.<br />

Nach kommunistischen Pressemeldungen sind in Böhmen<br />

und Mähren Massenverhastungen unter sogenannten Kulaken,<br />

das heißt wohlhabenden Bauern, vorgenommen worden.<br />

Vermutlich sind diese Verfolgungen nur der Auftakt<br />

zur Verstaatlichung des bäuerlichen Grundbesitzes.<br />

Radio — Beromünster<br />

Mittwoch, den 14. Dezember.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.55 Eigenausnahmen. 12.15<br />

neue Schallplatten. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert.<br />

14.00 Allerlei von zwei bis Halbdrei. 15.25 Der Erlkönig.<br />

15.55 Militärmärsche. 16.10 Der heilig Obe. 16.30 Musik<br />

aus Balkanländern. 17.30 Kinderstunde: Der Joggeli und sy<br />

«pielklub. 18.00 Eedric Dumont. 18.35 Junge Menschen erzählen<br />

von ihrem Beruf. 19.00 Knabenmusik der Stadt Bern.<br />

20.00 Glocken der Heimat, anschließend Melodien mit Ettore<br />

Brero. 20.25 Familie Läderach, Geschichte einer Schweizerfamilie.<br />

21.05 Röseligartelieder. 21.25 Tribüne der öffentlichen<br />

Meinung. 22.05 Tanz und Unterhaltung.<br />

Donnerstag, den 15. Dezember<br />

11.00 Exotische Musik. 12.15 Platten. 12.40 Volkstümliches<br />

Mittagskonzert. 13.15 Opernmusik. 13.40 Suite von<br />

Elgar. 14.00 Notiers und Probiers. 14.15 Die tönende<br />

Leinwand. 16.00 Blick in die Schweizer Zeitschriften. 16.30<br />

Radiosextett. 17.05 John van Kesteren singt. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Männerchor. 18.35 Beliebte Filmstimmen.<br />

13.00 Eedric Dumont. 20.00 Der häßlichste Mann der Welt,<br />

Hörspiel. 20.50 Studioorchester. 21.35 Wiedersehen mit Claire<br />

und Ivan Goll. 22.05 Kleines Konzert. 22.35 Weisheit des<br />

Fernen Ostens.<br />

Freitag, den 16. Dezember<br />

10.20 Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus. 11.00<br />

Sinfonie-Oper-Oratorium. 11.45 Eigenaufnahmen. 12.15<br />

Berkehrsmitteilungen, Schneebericht. 12.40 Sechsmal Strauß<br />

13.25 Heitere Schallplatten. 14.00 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken. 16.30 Kammermusik.<br />

17.30 Jugendstunde. 18.00 Volkstümliches Unterhaltungskonzert.<br />

18.40 Dreh. Radiosa. 19.10 Weltchronik. 20.00<br />

Glocken der Heimat, anschließend Onverture. 20.15 Am runden<br />

Tisch. 21.00 Gesellige Weisen. 21.35 Plauderei i Freiämter<br />

Mundart. 22.05 Filmpanorama.<br />

Musik.<br />

Samstag, den 17. Dezember<br />

22.25 Moderne<br />

11.00 Kammermusik. 11.30 Unterhaltungsorchester. 12.15<br />

Sportvorschau. 12.40 Musik von Offenbach. 13.10 Die Woche<br />

im Bundeshaus. 13.40 Lieder zur Unterhaltung. 14.00<br />

Schlagzeilen — Schlaglichter. 14.15 Klarinettenquartett.<br />

14.30 Not des Bergwildes, Plauderei. 15.00 Die Opernprobe,<br />

Singspiel. 15.40 Die „ecole des arts et mstiers" in<br />

Vevey. 16.10 Sinfonische Filmmusik. 16.30 Radioorchester<br />

Lugano. 17.30 Einer trage des andern Last, Hörbericht. 18.00<br />

Die Entstehung der Sinfonie. 18.45 Ein Mönch erzählt. 19.05<br />

Oden und Lieder. 19.55 Solothurner Stadtmusik. 20.30 Der<br />

Bumerang, berndeutsches Spiel. 21.30 Tanzabend aus ländliche<br />

Art. 22.05 Tanzabend in städtischer Manier.<br />

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Die heutige Nuuuner umfaßt 12 Seiten.<br />

„Heiliger Vater, mit diesem Dolch wollte ich Sie<br />

ermorden!"<br />

Wie bereits verschiedentlich gemeldet, hat Papst Pius XII.<br />

zum Abschluß des Römer Kreuzzuges der Güte am Radio mit<br />

der Hörergemeinde von Radio Vatikan den Rosenkranz gebetet.<br />

Und wie bekannt, waren am Freitag nebst Arbeitern<br />

aus der Vatikanstadt auch Tramführer und Tramkondukteure<br />

zugegen. Es war etwas vor 22.00 Uhr in einer Privatkapelle<br />

im 2. Stock des apostolischen Palastes. Der Rosenkränz<br />

war zu Ende gebetet. Es mochte etwa 21.50 Uhr<br />

sein. Der Papst unterhielt sich noch mit den Teilnehmern<br />

ani Rosenkranzgebet. Da löstesich eine Gestalt aus der Gruppe.<br />

Ein Mann (mittlere Statur, duneklbloudes, gewelltes Haar,<br />

30- bis 35jährig) geht auf den Hl. Vater zu. Er hat ein Paket<br />

in der Hand, das er dem Hl. Vater überreicht und dazu sagt:<br />

„Heiliger Vater, iu diesem Buche habe ich Irrtümer geschöpft,<br />

und hier der Dolch, mit dem ich Sie ermorden wollte!" Das<br />

Buch ist eine nichtkatholische Bibel. Der Dolch setzt sich aus<br />

einer Toleder Klinge und einem Schaft zusammen, der die<br />

Aufschrift trägt: „Tod dem Papst!" Der Arbeiter hat den<br />

Dolch aus Spanien, wo er gegen Franco gekämpft hatte, mitgebracht.<br />

Die Blicke sind aus den Papst gerichtet. Dieser läßt<br />

nichts von Bewegung sehen. Er hat das Paket angenommen.<br />

Mit einem undurchsichtigen Lächeln beobachtet er den am<br />

Boden auf den Knien liegenden Mann, der mit zitternder<br />

Stimme „Vergebung!" fleht. Da streckt der Papst voll Milde<br />

— ja man kann sagen voll Liebe — die weiße Hand aus, die<br />

langsam das Kreuzzeichen macht, während Pius XII sagt:<br />

„Mein Sohn, Gott segne dich!" Die Anwesenden trauten<br />

ihren Sinnen nicht. Wenige Augenblicke darauf verschwindet<br />

die hagere weiße Gestalt. Der Billettkontrolleur Bruno<br />

Cornacchiola — so hieß der Mann — verläßt ohne Furcht<br />

den apostolischen Palast.<br />

*<br />

Furchtbares Schicksal der griechisch-katholischen<br />

Geistlichkeit.<br />

Die vom Vatikan herausgegebene Zeitschrift „Ecclesia"<br />

gibt ein erschütterndes Bild der Lage der griechisch-katholischen<br />

Kirche im sowjetischen Machtbereich und des Schicksals<br />

ihrer Bischöfe. Alle griechisch-katholischen Bischöfe, die im<br />

Jahre 1945 vor sowjetische Gerichte gestellt wurden, sind tot<br />

oder deportiert. Der Metropolit von Lemberg, der von den<br />

Sowjets zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, lebt jetzt<br />

mit andern führenden Geistlichen seiner Kirche im nördlichen<br />

Rußland. Der zu 10 Jahren Gefängnis verurteilte<br />

Bischof von Stanislawo starb im Jahre 1947 im Alter von<br />

80 Jahren in seinem Gefängnis. Der Apostolische Administrator<br />

von Wolhymen wurde nach Sibirien deportiert, wo<br />

er jetzt als Schmied arbeitet. Der Sufsragan von Stanislawow<br />

arbeitet als Nachtwächter in einer Fabrik in Mittelasien,<br />

während der zu Zwangsarbeit verurteilte Sufsragan<br />

von Lemberg als Kolchosearbeiter beschäftigt wird. In der<br />

Karpatho-Ukraine wurde der Apostolische Administrator von<br />

Muukacs von sowjetischen Soldaten niedergeschlagen. Er<br />

starb unter unabgeklärten Umständen in einem Lazarett, als<br />

er sich auf dem Wege der Besserung befand.<br />

*<br />

Pamphlet gegen Mgr. Beran<br />

Ein staatlicher Verlag in Prag veröffentlicht ein Pamphlet,<br />

in dem Mgr. Beran des Hochverrates beschuldigt<br />

wird. Getreu den Weisungen der Kominform wird darin der<br />

Kirchenfürst jener Vergehen beschuldigt, welche die kommunistischen<br />

Gewalthaber selber begehen. Man muß wohl in<br />

diesem Machwerk den Auftakt zu einer neuen Phase des<br />

Schliesset? ßcofa 50<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

Es war für Beata ein unangenehmes Gefühl, sich im Mittelpunkt<br />

«der Gespräche zu wissen. Der Rundgang an Deck war<br />

ein Spießrutenlaufen. Sir Bulwer bemerkte das. Er dachte<br />

au die erstaunten Augen der Löwen, wenn der Dompteur sich<br />

in ihren Käfig wagt. Darum lud er Beata ein, in den Liegestuhlen<br />

bei der Kabine des Kapitäns Platz zu nehmen. Damit<br />

war sie gern einverstanden.<br />

Als sie beim Lunch saßen, brachte Thompson eine Meldung<br />

des Funkers. „Das fehlte gerade noch," brummte der Kapttan,<br />

als er den Zettel gelesen hatte. Er überlegte eine ganze Weile.<br />

„Ja, so geht's" sagte er dann. „Der Funker soll antworten.<br />

Aber geben Sie unsern Standort dreißig Meilen nördlicher<br />

an. Und wir nehmen Kurs aus Bilbao. So soll er sagen, verstehen<br />

Sie?"<br />

Thompson ging. „Hoffentlich fallen die roten Herrschaften<br />

darauf herein," fuhr der Kapitän zu seinen Gästen gewandt<br />

Kirchenkampfes erblicken und daraus schließen, daß das kommuuistische<br />

Regime in Prag einen ähnlichen Schandprozeß<br />

vorbereitet wie ein Jahr zuvor die Regierung von Budapest<br />

gegen Kardinal Mindszenty.<br />

*<br />

Eröffnung des Hl. Jahres.<br />

Zur Eröffnung des Heiligen Jahres am 24. Dezember erwartet<br />

Rom 11500 auswärtige Pilger. Aus Frankreich allein<br />

sollen 1600 Besucher, an ihrer Spitze als offizieller Vertreter<br />

der Regierung der Vizeministerpräsident Teitgen, eintreffen.<br />

Das Heilige Jahr wird seinen Anfang mit der Oefsnung<br />

der Heiligen Pforte in St. Peter nehmen. Nach der Vesper<br />

wird sich der Papst in feierlicher Prozession vor die Goldene<br />

Pforte begeben und mit einem Hammer gegen die Porta<br />

aurea schlagen. Hierauf wird die in der Zwischenzeit zwischen<br />

zwei Jubeljahren jeweils vermauerte Pforte geöffnet. Genau<br />

ein Jahr später wird das Hl. Jahr mit der Schließung der<br />

Goldenen Pforte zu Ende gehen.<br />

Das Hl. Jahr der katholischen Kirche geht auf die frühmittelalterlichen<br />

Wallfahrten zu den Apostelgräbern zurück.<br />

Es wurde erstmals von Papst Bouifaz dem Achten als alle<br />

hundert Jahre wiederkehrende Zeit der religiösen Erneuerung<br />

und Heiligung angeordnet.<br />

Seit Papst Paul dem Zweiten wird es alle 25 Jahre gefeiert.<br />

Die Zeremonie der Oeffnuug und Schließung der<br />

Hl. Pforte geht bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts zurück.<br />

Wie diese den Weg zur Kirche symbolisiert, so soll das Hl.<br />

Jahr den Gläubigen den Weg zu Gott freimachen. Es ist<br />

deshalb mit besonderen Gnadenmitteln ausgestattet.<br />

Das Jubeljahr 1950 wird durch zahlreiche kirchliche<br />

Feierlichkeiten gekennzeichnet seilt. So erwartet man mehrere<br />

Heiligsprechungen. Höhepunkte werden zweifelsohne das Osterfest,<br />

die Einweihung der Eugeniuskirche, die Fronleichnams-<br />

Prozession und das Jmmaculatafest bringen. Als kirchlicher<br />

Schlußpunkt des Hl. Jahres wird ein Konsistorium im Dezember<br />

1950 erwartet.<br />

Schlußpredigt Pater Lombardis im Petersdom<br />

Vatikanstadt, 13. Dez. (END.) Ueber 30 000 Personen<br />

hatten sich am Samstagabend im Petersdom eingesunden,<br />

um die Schlußpredigt Pater Lombardis im Rahmen des<br />

„Kreuzzuges der Güte" zu hören, die dem Thema „Die Rettuug<br />

der Welt" gewidmet war. In einem großartigen Bild<br />

entwarf der berühmte Kanzelredner die göttlichen Pläne bezüglich<br />

des Menschengeschlechtes und zeichnete als den einzigen<br />

Weg der Rettung für die Menschheit den Weg zu Jesus<br />

Christus. Alle Kräfte der Kirche müßten sich um den Papst<br />

scharen, der die Menschheit auf dem neuen Wege führen<br />

müsse und solle, der von der göttlichen Vorsehung vorgezeichnet<br />

sei.<br />

*<br />

Gegen Schmutz und Schund.<br />

„Schmutz und Schund ist die Prostitution der Bücher- und<br />

Verkaufsstände", heißt es in einem Artikel des „Mannheimer<br />

Morgen". Der Verfasser, Dr. Stürmer, tritt dafür ein, den<br />

Kampf gegen unsittliche Literatur nicht mit bürokratischen<br />

Maßnahmen zu führen, sondern das Schwergewicht aus die<br />

Selbsterziehung des Buch- und Zeitschriftenhandels zu legen.<br />

„Die Berufsverbände der Buch- und Zeitschriftenhändler<br />

sollten ihre Ehre darein setzen, sich zu reinigen von den unsauberen<br />

Elementen, die das Ansehen ihres Standes beschmutzen."<br />

Der Verfasser empfiehlt, die Käufer von Zeitungen<br />

und Zeitschriften sollen grundsätzlich nicht mehr bei solchen<br />

Händlern kaufen, die gegen die Bedingungen des Anstandes<br />

verstoßen.<br />

fort. „Noch werden sie uns nicht gesichtet haben. In einer<br />

Stunde aber wäre es schon möglich. Diese kleinen Kreuzer<br />

aber fcchren verdammt schnell."<br />

„Ist uns einer auf den Fersen?" fragte Sir Bulwer.<br />

„Es scheint so. Offen gestanden, augenblicklich wüßte ich<br />

nichts, was mir unangenehmer wäre als solcher Besuch. Ich<br />

werde erst wieder aufatmen, wenn ich diese elenden Musikinstrumente<br />

los bin."<br />

Nach dem Frühstück stand er ständig aus der Brücke. Die<br />

„Savannah" bog in die Bucht von Ferrol ein. Ein Lotsenboot<br />

kam nicht. Aber es ging auch ohne Lotsen. Der Kapitän kannte<br />

sich hier gut aus. Und er wußte auch, daß sich die Marinewerft<br />

in .der Hand der Roten befand. Darum steuerte er nach der<br />

andern Seite und ließ einige hundert Meter von einem kleinen<br />

Schulschiff, das dort lag, den Anker werfen.<br />

Bon der Werft her schoß ein Motorboot über die Bucht.<br />

Auf die „Savannah" zu. Aber Kennedy machte keine Miene,<br />

das Fallreep herunter zu lassen. Als das Boot längsseits<br />

kam, trat er an die Reeling heran.<br />

,Hallo!" riefen sie ihm zu, „Hallo!"<br />

Obwalden<br />

Kantonale Verkehrs-Organisation. (Mitg.) Auftragsgemäß<br />

hat die am 24. September <strong>1949</strong> bestellte Kommission die<br />

Vertreter der einzelnen Kur- und Verkehrsvereine, sowie<br />

Vertreter aus den Gemeindebehörden der sechs alten Gemeinden,<br />

zu einer Besprechung eingeladen, bezüglich der Frage<br />

der Gründung einer kantonalen Verkehrs-Organisation. Mit<br />

Ausnahme einer Gemeinde waren alle Verkehrsvereine und<br />

Gemeinden durch ihre Delegierten vertreten. Der Vorsitzende<br />

Th. Jmfeld orientierte eingehend über Gründe und Ziele<br />

der heutigen Besprechung. Als Haupttraktandum stand die<br />

Frage zur Diskussion, in welcher Form eine kantonale Verkehrs-Organisation<br />

für Obwalden als zweckmäßig, erstrebenswert<br />

oder notwendig erscheine und welche weitern Anträge<br />

und Vorkehrungen allenfalls getroffen werden sollen.<br />

Nach langer, eingehender, sachlicher Diskussion mußte festgestellt<br />

werden, daß die Notwendigkeit einer kantonalen Organisation<br />

von sämtlichen Vertretern bejaht wurde. Ferner<br />

wurde mit überwiegender Mehrheit beschlossen, ab heute eine<br />

kantonale Verkehrskommission zu bilden, welche zu sämtlichen<br />

wichtigen Verkehrssragen unseres Kantons Stellung<br />

zu beziehen -hat. In dieser Kommission sollen alle Kurgebiete,<br />

die einen eigenen Kur- und Verkehrverein besitzen oder gründen,<br />

mit zwei Delegierten vertreten sein. Sie sollen aber auch<br />

ermächtigt werden, ihre Gemeindebehörde zur Bestimmung<br />

eines Delegierten einzuladen. In jenen Gemeinden, wo kein<br />

Kurverein besteht, soll die Gemeindebehörde zwei Delegierte<br />

abordnen. Die Kommission soll sich selbst konstituieren und<br />

in einer nächsten Sitzung ein Geschäftsreglement entwerfen,<br />

wonach ihre Arbeiten durchzuführen sind. Im übrigen wird<br />

die Kommission eingeladen, die Schaffung eines kantonalen<br />

Prospektes als erste Aufgabe in ihr Arbeitsprogramm aufzunehmen.<br />

Die bisherige Dreierkommission hat sich verpslichtet,<br />

die nächste Sitzung noch vorzubereiten und hiezu die<br />

nötigen Einladungen zu versenden, betrachtet aber nachher<br />

die ihr aufgetragene Aufgabe als erfüllt.<br />

Wir wollen hoffen, daß dieses neue Gebilde einer kantonalen<br />

Verkehrkommission durch recht initiative Vertreter der<br />

einzelnen Kurgebiete beschickt wird und dadurch für unsern<br />

Kanton eine ersprießliche und wertvolle Arbeit zur Förderung<br />

des Fremdenverkehrs geschaffen werden kann. —<br />

Allen jenen, die sich bisher uneigennützig in den Dienst der<br />

Verkehrsförderung gestellt haben, sei an dieser Stelle der<br />

Dank ausgesprochen.<br />

Gewerbeschutz? (Korr.) An Mariä Empfängnis waren in<br />

Stadt Luzern erstmals die Ladengeschäfte geöffnet. Der<br />

Erfolg blieb nicht aus. Eine Luzerner Zeitung meldete, die<br />

Brünigbahu habe 900 Einkäufer aus Obwalden und<br />

Nidwalden in die Stadt gebracht, ebensoviel aus dem Eutlebuch!<br />

Die Geschäftsstraßen füllten sich. Der Appell der<br />

Geschäftsleute in Obwalden, daheim einzukaufen, scheint<br />

nicht viel zu nützen. Wirklich bedauerlich!<br />

Bodenrecht. (Eilig.) Zwei Landwirte im Kanton Aargau<br />

haben einen Liegenschaftshandel abgeschlossen mit 82 000 Fr.<br />

Kaufpreis. Darüber hinaus wurden aber „blind" noch Fr.<br />

13 000— an den Verkäufer bezahlt. Nach Abschluß des Kauf-<br />

Vertrages und nach Eintrag des Handels im Grundbuch verlangte<br />

der Käufer die 13 000 Franken zurück, weil sie ungesetzlich<br />

bezahlt worden seien. Bekanntlich sieht der betreffende<br />

Bundesratsbeschluß vor, daß solche Zahlungen „hinten herum"<br />

innert zehn Jahren zurückverlangt werden können. Das<br />

Bundesgericht hat e i n st i m m i g die Klage gutgeheißen und<br />

die 13 000 Franken müssen dem Käufer zurückbezahlt werden,<br />

„Seid ihr von der Hafenpolizei?" fragte er zurück.<br />

„Die ist abgeschafft. Hier regiert der Matrosenrat."<br />

„So, so! Nun dann regiert nur weiter. Auf meinem Schiff<br />

regiere ich .Und bin mir auch selber der beste Ratgeber." Damit<br />

drehte er sich um und ging fort.<br />

Verblüfft schauten sich die „Ratsherren" an. Dieser Absertigung<br />

gegenüber waren sie ratlos. Sie warteten noch. Doch<br />

niemand kümmerte sich um sie. Das Schiff war wie ausgestarben.<br />

Nur die Backbordwache schlenderte das Deck entlang,<br />

beugte sich über die Reeling und spuckte hinab. Da drehen sie<br />

das Boot ab und fuhren davon, fluchend über den Grobian<br />

von Kapitän.<br />

Thompson ließ an Steuerbord das Fallreep herab, als er<br />

sah, daß beim Schulschiff ein Boot bemannt wurde. Zehn<br />

Minuten später stieg ein blutjunger Leutnant zum Deck der<br />

,,Savannah" hinauf. „Miguel" stellte er sich vor. Herzlich<br />

schüttelte er Thompsons Rechte. „Gott sei dank, daß Sie da<br />

sind. Wir warten schon mit Schmerzen auf Sie. Hatten Sie<br />

gute Fahrt?"


überdies kann er das Heimwesen zum vereinbarten und verurkundeten<br />

Kaufpreis behalten. Das Nachsehen und damit<br />

den Schaden hat nun der Verkäufer!<br />

Kantonalturnverband Luzern, Ob- und Nidwalden. Am<br />

Sonntag, den 4. Dezember versammelten sich in Root die Delegierten<br />

des Kantonalturnverbandes Lezern, Ob- und Nidwalden.<br />

Der Verbandspräsident Alex Gilli konnte' Delegierte<br />

von 50 Sektionen sowie viele Ehrengäste, total 195 Personen<br />

begrüßen<br />

Der einläßliche Jahresbericht des Vorsitzenden gab ein<br />

Rückblick über die vielen Anlässe die im und außerhalb des<br />

Verbandsgebietes durchgeführt wurden.<br />

Kantonaloberturner Ernst Salm rapportierte über die<br />

verschiedenen Kurse, die insgesamt von 351 Teilnehmern besucht<br />

wurden.<br />

Die von Otto Fehr sehr gut geführte Kasse erfuhr durch<br />

den Neudruck der Statuten sowie verschiedener Reglements,<br />

eine empfindliche Schwächung.<br />

Das Budget sieht bei Fr. 14.730 Einnahmen einen ebenso<br />

großen Ausgabenposten vor.<br />

Für Kurse, Wettkämpfe und Versammlungen belegte man<br />

im Etat des neuen Vereinsjahres 40 Daten. Im Mittelpunkt<br />

des großen Tätigkeitsprogrammes steht das Kantonalturnfest,<br />

das am 1./2. Juli in Luzern vom Turnverein Kaufleute durchgeführt<br />

wird. Für das Sektionsturnen anläßlich der Kunstturuerweltmeisterschaft<br />

in Basel Haben sich drei Verbandssektionen<br />

gemeldet, nämlich: Luzern-Bürger, Luzern-Stadt<br />

und Emmenstrand.<br />

Die Grüße der Regierung des Kantons Luzern überbrachte<br />

Großrat Alfred Stalder. Für Volk und Behörde von<br />

Root grüßte Gemeindepräsident Büchli. Mit einem schönen<br />

Unterhaltungsprogramm fand die Versammlung ihren Abschluß.<br />

tr.<br />

Ungereimtheiten im Staatsvoranjchlag 195V. (Eing.) Der<br />

Staatsvoranschlag ist dazu da, die Öffentlichkeit über die<br />

Einnahmen und Ausgaben des Staates und die Verwendung<br />

der Steuergelder detailliert zu informieren. In Sachen<br />

Besoldung kann dies der Voranschlag seit geraumer<br />

Zeit nicht mehr tun.<br />

Einmal sind alle Besoldungskonten namentlich aufgeführt,<br />

es fehlen aber die der kantonalen Steuerverwaltung. Man<br />

darf wohl nicht annehmen, daß die Eidgenossenschaft diese<br />

Stelle allein bezahlt.<br />

Der Uneingeweihte kann sodann nicht verstehen, warum<br />

die Besoldung des Sekretärs auf dem Kreiskommando im<br />

Voranschlag mit Fr. 5 000.— eingesetzt ist, die Besoldung des<br />

Kreiskommandanten selbst aber ebenfalls nur mit 50 Fr.<br />

Oder die weibliche Aushilfangestellte aus dem Verhöramt ist<br />

mit Fr. 4 300.— eingesetzt, der verheiratete Kanzlist auf der<br />

Gerichtskanzlei aber nur mit Fr. 3 500.—. Des Rätsels Lösung<br />

wird offenbar darin liegen, daß der Voranschlag allgemein<br />

einen Posten von Fr. 56 000.— an Teuerungszulagen<br />

für das Staatspersonal enthält. Eines ist aus diesen Ungereimtheiten<br />

zum allermindestens ersichtlich, daß in unserm<br />

Staatsbetrieb in Sachen Besoldungswesen erst Ordnung geschaffen<br />

werden muß. Im heutigen Budget gibt dem Uneingeweihten<br />

kein Besoldungsansatz über den effektiv bezahlten<br />

Lohn Auskunft.<br />

Man ist durchaus der Meinung, daß den kantonalen Beamten<br />

wie den eidg. Beamten ein gerechter und sozial gestufter<br />

Lohn ausbezahlt werden soll. So wie das heutige Besoldungsgesetz<br />

aussieht, sind in diesem nur etwa 4—5 kantonale Beamte<br />

erfaßt, in allen andern Besoldungen, von den benötigten<br />

Sekretären bis hinauf zu den Verwaltungsbeamten können<br />

die Ansätze teils durch den Regierungsrat, teils durch den<br />

Kantonsrat festgelegt werden.<br />

In der Abstimmung über eine neues Beamtengesetz, in<br />

dem alle Angestellten in einzelne Lohnklassen eingeteilt wären<br />

und das auch über den Dienstbetrieb der Staatsbeamten<br />

Bestimmungen enthalten müßte, könnte das Volk mitreden.<br />

Und es würde es sicher gerecht tun.<br />

Filmerfolg eines <strong>Obwaldner</strong>s. (Korr.) Letztes Jahr drehte<br />

Carl Abächerli, Photos, Sarnen in Verbindung mit H. H.<br />

Pater Franz Ferdinand Scheuber einen Film „Peter und<br />

sein Plan", welcher das Thema der Priesterberufung behandelt.<br />

Dieser Streifen wird nun die Reise durch die ganze<br />

Schweiz antreten, nachdem er vor kurzem in Nuolen am Zürichsee,<br />

im dortigen Kollegium zur Uraufführung gebracht<br />

worden war. Der Film hat eine überaus gute Presse. Er ist<br />

thematisch und filmisch als vortrefflich zu bezeichnen. In Obwalden<br />

freut man sich über den Erfolg dieses sehr versierten<br />

und tüchtigen Photofachmannes. Mit Interesse sieht man<br />

einer Aufführung des Filmes in Sarnen entgegen.<br />

Turuerifch-fportl. Vorunterricht. Lieber Toni! Ich kann<br />

Dir eine überaus große Freude mitteilen: Meine Eltern haben<br />

mir erlaubt auch dieses Jahr am kant. Vorunterrichts-<br />

Ski-Kurs auf der Frutt teilzunehmen. Weißt, der letztjährige<br />

Kurs hat mir bäumig imponiert: gute Kost, warme<br />

Unterkunft, herrliche Kameradschaft und vor allem einmal<br />

nach Herzenslust Ski fahren. Ich kann kaum warten bis der<br />

26. Dezember da ist.<br />

Wenn Du dem Christkind einen Wunschzettel schreiben<br />

darfst, dann gibt es nur eins: Ski-Kurs Frutt. — Ich wünfche<br />

Dir frohe Weihnacht und hoffe auf ein Wiedersehen...<br />

auf der Frutt. — Viele Grüße Dein Ruedy.<br />

Die Cherzli-Aktion für den Marienbrunnen zu Einsiedeln<br />

wird auch in unserem Kanton durchgeführt. Während des<br />

Weltkrieges gelobte die Schweizerjugend, den barocken Brnnnen<br />

unserer lieben Landesmutter auf dem schönsten Platz<br />

der Schweiz wieder neu erstehen zu lassen. Die finanziellen<br />

Mittel sollen durch den Verkauf von Weihnachtskerzen beschafft<br />

werden. Auch das Bruderklauseuland möge sich freudig<br />

daran beteiligen, Unserer Lieben Frau von Einsiedeln ein<br />

bleibendes Denkmal der Dankbarkeit zu stiften.<br />

Radiosendungen für die Katholiken, fr. Die katholische<br />

Radiopredigt betreut Sonntag, den 18. Dezember um 9.45<br />

Uhr, der bischöfliche Kommissar, Dekan Pfarrer Johannes<br />

Haag von Frauenfeld. Unter der Leitung von Bernhard<br />

Seidmann bringt der Zürcher Motettenchor gleichentags um<br />

16.45 Uhr Werke alter zeitgenössischer Meister zur Aufführung.<br />

Dienstag, den 2. Dezember, vermittelt Akademiker-Seelsorger<br />

Dr. Emil Meier von Bern um 18.40 Uhr die „Katholische<br />

Rundschau", während Samstag, den 24. Dezember<br />

19.40 Uhr, zur Weihnacht die Urauff. des 4. Streichquartettes<br />

von Fritz Brun vorgesehen ist. Anschließend um 20.00 Uhr,<br />

gelangen aus dem „Messias" von Georg Friedrich Händel<br />

die Weihnachtsgeschichte und das Halleluja zur Wiedergabe.<br />

Um 22.40 Uhr, vor der um 23.00 Uhr aus Einsiedeln zur<br />

Uebertragung gelangenden Mitternachtsmesse, erklingt von<br />

Schallplatten Anton Bruckuers 9. Sinfonie in d-moll.<br />

Bäuerinnenkurse. Großer Erfolg war den beiden Bäuerinnenknrsen<br />

beschieden, die Ende November in Wolhusen und<br />

Schüpsheim nacheinander durchgeführt wurden, veranstaltet<br />

von der Gruppe Landfrau Luzern. Wie immer, haben diese<br />

Kurse zwei Aufgaben zu erfüllen: die religiöse und kulturelle<br />

Vertiefung der Bäuerin und ihre wirtschaftliche Hebung durch<br />

berufliche Schulung und Weiterbildung. Die erste Aufgabe<br />

übernahmen in Wolhusen H. H. Pater Anselm Knüsel, Propst<br />

des Klosters Fahr und Lehrer an der Bäuerinnenschule daselbst,<br />

und in Schüpsheim H. H. Pater Engelbert Ming, Bauernseelsorger.<br />

Für den zweiten Teil konnten Referentinnen<br />

und Referenten gewonnen werden, die aus reichem Erfahrungsgeist<br />

heraus den Teilnehmerinnen praktische Winke und<br />

Anregungen zu bieten vermochten, die ebenso wertvoll für die<br />

tägliche Arbeit iu Haus und Hof, wie als Vorbereitung für die<br />

bäuerlichen Berufsprüfungen.<br />

Auf vielseitigen Wunsch hin kann der Kurs von Wolhusen<br />

daselbst wiederholt werden und zwar am 10., 11. und 12. Januar.<br />

Anmeldungen und Programme durch die Gruppe Landfrau<br />

Luzern, Geschäftsstelle Mariahilfgasse, Luzern.<br />

Markbericht vom Vormarkt und Viehmarkt vom 5. «nd<br />

6. Dezember <strong>1949</strong> in K e r n K. Es wurden an beiden Tagen<br />

zusammen ausgeführt: 59 Kühe, 82 Rinder, 23 Stiere und<br />

2 Ziegen. — Per Bahn wurden an beiden Tagen spediert:<br />

Station Sarnen 6 und Station Kägiswil 1 Stück. — Der<br />

Viehmarkt war ziemlich flau und die Preise sinkend. Ausgeführt<br />

wurde hauptsächlich Ausschußware.<br />

Polizeidirektion Obwalden.<br />

Schultheater in Sarnen! Ein blaubemützter Erstsekundarler<br />

hat es verraten! Am nächsten Donnerstag wird in der<br />

Turnhalle Sarnen durch die Sekundärschule ein Weihnachtsmärchenspiel<br />

aufgeführt. Für die großen Kinder am Abend,<br />

für die Kleinen nachmittags. Der Aufführung wünschen wir<br />

besten Erfolg.<br />

Sarnen. Kulturfilm im Kino Seefeld — Berg- und<br />

Fußballsport. An den Kulturfilmabenden von Montag<br />

und Dienstag, den 19. und 20. Dezember, 20.15 Uhr, zeigt<br />

das Kino Seefeld u. a. Filmstreifen über „Das große Spiel"<br />

vom englischen Fußballsport in Theorie und Praxis, und<br />

über unsere imposanten Berge. Es dürfte für jeden Fußballfreund<br />

lehrreich und interessant sein, englische Klassespieler<br />

am Werk zu sehen. Bergfreunde werden sich die herrlichen<br />

Aufnahmen von unsern Bergen und ihrer Besteigung nicht<br />

entgehen lassen. (Aktivmitglieder des FC. Sarnen erhalten<br />

Ermäßigung.)<br />

Sarnen. Altherren und Freunde der Subsilvania sind<br />

herzlich zum Kumulativkonvent der Alt- und Jungsubsilvania<br />

eingeladen, der Sonntag, den 18. Dezember, nachm. 4 Uhr,<br />

im Metzgernsaal stattfindet. Dr. Franz Karl Z u st, Direktor<br />

am „Vaterland", wird über „Die innenpolitische Lage der<br />

Schweiz" sprechen. *<br />

Sarneu. „Die Welt der Wirtschaft" an der Volkshochschule.<br />

Mit dem Vortrag von Dr. Rens K a est l i n und den<br />

beiden illustrierenden Filmen im Kino Seefeld über den Bau<br />

des Lucendrowerkes und die Entwicklung der Wasserkraftausnützung<br />

machte die neue Vortragsreihe der Volkshochschule<br />

einen guten Start. Den ausnehmend zahlreich erschienenen<br />

Alpnacher Hörern mußte der Referent zwar gleich zu<br />

Beginn seiner ausgezeichneten Ausführungen eröffnen, daß<br />

er sich nicht berufen fühle, hier über die Wirtschaftlichkeit des<br />

Ahmacher Kraftwerkes kostenlose Gutachten abzugeben. In<br />

seinem äußerst interessanten Vortrag setzte sich der Referent<br />

mit aktuellen Fragen unserer Elektrizitätswirtschaft und -politik,<br />

den häufig gehörten Kritiken und den Planwirtschaftlichen<br />

Verstaatlichungstendenzen auseinander und zeigte sich<br />

besonders auch in der rege benutzten Diskussion als souveräner<br />

Beherrscher der Materie. Besonders sympathisch berührte<br />

uns seine Stellungnahme in der heiklen Ursernkrastwerkfrage,<br />

sein Einstehen für das Selbstbestimmungsrecht<br />

einer freien Talschaft und das demokratische Prinzip auch im<br />

Kraftwerkbau. Seine Worte fanden den gebührenden Beifall.<br />

Im nächsten Vortrag am Montagabend im Kollegium<br />

wird P. Robert Müller, Professor an der Handelsschule,<br />

über „Sinn und Bedeutung der Volkswirtschaft" sprechen.<br />

Möge dieser nächste Vortrag eines Kenners der Volkswirtschaftlichen<br />

Grundprobleme das gleich rege Interesse finden. *<br />

Sarnen. Pfarrei-Volksverein. (Eing.) Der Film über die<br />

Heiligsprechungsfeierlichkeiten unseres Landesvaters in Rom<br />

und Sächseln vermochte in zwei Aufführungen über 800 Zuschauer<br />

anzulocken, darunter 300 Kinder. Der Film, wie auch<br />

die humorvolle Zulage „Weihnachtstraum" hat allgemein sehr<br />

gefallen.<br />

Der Lichtbildervortrag von H. H. P. Emanuel Hofer über<br />

die Wunder der Sternenwelt wurde von ca. 180 Frauen und<br />

Töchtern und 120 Männern und Jungmännern besucht. Der<br />

Ruf des Referenten und die interessante Schau in den „Weltendom<br />

und feinen Baumeister" hätten noch mehr Zuhörer<br />

verdient. Die Teilnehmer waren sicher von der verständlichen<br />

und grandiosen Einführung in die Welt der Astronomie, die<br />

wie keine andere Wissenschaft die menschliche Kleinheit offenbart,<br />

hochbefriedigt.<br />

Sarnen. (Eing.) Am Quatemberfamstag, den 17. Dezember,<br />

erhält ich Chur unser Mitbürger H. H. Josef Pfammatter<br />

die höhere Weihe des Diakonates. Herzliche Segenswünsche!<br />

Kerns. (Korr.) Das „Vaterland" brachte am 10. Dezember<br />

einen ansprechenden Bericht „Vom Zuchthaus ins<br />

Kloster" über einen Vortrag in der „Gesellschaft für<br />

christliche Kultur" in der Kantonsschule in Luzern. Nicht ein<br />

Universitätsprofessor stand am Rednerpult, sondckm eine<br />

schlichte Dominikanerin, die P r i o r i n , E>hrw. Sr. Magdalena,<br />

auf B u r g f l u e. Als sie vor vier Jahren als Oberin<br />

hieher kam, sprach sie noch kein Wort Deutsch; ihre Mutterspräche<br />

ist Flämisch. Das „Vaterland" schreibt: „In lautloser<br />

Stille und gespannter Aufmerksamkeit folgte das dichtgefüllte<br />

Auditorium ihren eindrucksmächtigen, mit Erfahrungstatsachen<br />

anschaulich gestalteten Ausführungen." Das edle Ziel<br />

der Bethanienkongregation, gefängnisentlassenen oder sonst<br />

gestrandeten Frauen den Weg zurück zu Gott und guten<br />

Menschen zu zeigen, hat dem Werke in Belgien, Frankreich<br />

und in der Schweiz (Ehables bei Estavayer-le-Lac und Kerns)<br />

wachsende Sympathie gebracht. Die Priorin von Kerns wurde<br />

darum in letzter Zeit in mehrere Stätte zu Vorträgen eingeladen,<br />

so nach Aarau, Zug und Zürich. Möge das segensreiche,<br />

stille Wirken der Bethanienschwestern auch hierzulande<br />

immer mehr geschätzt und anerkannt werden!<br />

Pfarreiweihnacht in Kerns. (Korr.) Sinnvoll wird in<br />

Kerns eine schlichte Pfarreiweihnachtsfeier im Gasthaus zur<br />

„Sonne" durchgeführt werden. Dabei wird unter der Regie<br />

von Julian Dillier das ansprechende Weihnachtsspiel von Jakob<br />

Muff „Das Wunder" durch ein kleines Spielensemble<br />

zur Aufführung gebracht werden. Zudem wirkt ein Streicherensemble<br />

unter der Leitung von Lehrer Jost Marty mit.<br />

Die Feier wird am Sonntag nach Weihnachten, abends 8<br />

Uhr und am Nenjährstag, nachmittags stattfinden. Wir wünschen<br />

guten Erfolg.<br />

Kerns. (Eing.) Laut einer Publikation an der Schwarzen<br />

Tafel wird die interessierte Bevölkerung von Kerns und<br />

Umgebung zu einer Besprechung und evtl. anschließender<br />

Generalversammlung des neu erstehenden Verkehrs-<br />

Vereins aufgerufen. Ein gut durchdachter Statutenentwurf<br />

läßt erkennen, daß hier bereits gründliche Vorarbeit geleistet<br />

wurde.<br />

Für einen Verkehrsverein harren in Kerns eine Fülle<br />

von Aufgaben. Will Kerns die in den Nachkriegsjahren schnell<br />

anwachsende Frequenz im Fremdenbetrieb erhalten, muh<br />

Es war auszuhalten," entgegenete Thompson.<br />

„Wir hofften schon gestern bestimmt auf Ihre Ankunft."<br />

„Wäre auch eingetroffen, hätten wir nicht einen kleinen<br />

Umweg gemacht."<br />

„Da Sie nicht kamen, fürchteten wir, ein Schiff der Regierung<br />

hätte Sie aufgebracht."<br />

„Das wäre beinahe heute noch geschehen. Ein gütiges Geschick<br />

hat uns davor bewahrt. Aber kommen Sie. Der Alte er-<br />

'wartet Sie in seiner Kabine."<br />

„Haben Sie die Maschinengewehre für uns mitgebracht,<br />

Herr Kapitän?" fragte Miguel nach kurzer Begrüßung.<br />

Kennedy machte ein grimmiges Gesicht. „Wie kommen Sie<br />

aus diese Idee, Herr? Wissen Sie, daß ich wegen dieser verrückten<br />

Ladung gestern die schönste Meuterei an Bord hatte?"<br />

„Ist das möglich?"<br />

„Wirklich, Herr, wirklich! Daß wir nicht alle erschossen sind<br />

ist sozusagen ein Wunder. Meinen Leuten hat auch irgendwer<br />

den Floh ins Ohr gesetzt ich hätte Waffen und Munition für<br />

General Franco an Bord. Hab von dem Mann kaum gehört.<br />

Weiß auch nicht wo er steckt. Nur für einen gewissen Don Moreno<br />

in Ferrol sind einige Kisten da."<br />

„Ei, das stimmt ja. Das ist unser Admiral."<br />

„Was? Ich dachte, er sei Klavierhändler." Er schob dem<br />

erstaunten Leutnant die Konossemente zu. „Das ist die Ladung<br />

für Don Moreno."<br />

Der Leutnant traute seinen Augen kaum. „Zwölf Klaviere"<br />

stand auf dem ersten Blatt. Er schaute auf das zweite.<br />

„Zimmerorgeln" las er da... „Himmel!" rief er aus, „das<br />

ist ein schrecklicher Irrtum. Was soll der Admiral mit den<br />

Klavieren anfangen?"<br />

„Weiß ich auch nicht. Vielleicht will er feine Matrosen das<br />

Klimpern lernen. Daß es sich um Anfänger handelt, scheint<br />

schon auH dem Umstand hervorzugehen, daß er gleich 80<br />

Kisten Ersatzteile bestellt Hat."<br />

Dem Offizier kam ein Dämmern. Er sah das dritte Blatt<br />

an. Und dann konnte er lachen. „Kapitän, Sie find der großte<br />

Spaßvogel, der mir je begegnet ist."<br />

„Gar nicht. Für mich sind die Konossemente maßgebend."<br />

„Für diese Klaviere wird Ihnen der Admiral sehr dankbar<br />

sein."<br />

„Schön. Aber zuerst schaffen Sie mir die Meuterer vom<br />

Halse, soweit sie Spanier sind. Dann schicken Sie Leute herüber,<br />

die die Ladung löschen helfen. Haben Sie einen Leichter?"<br />

„Es sind sogar zwei da."<br />

„Sehr gut! Anders wüßte ich nicht, wie ich Ihnen die<br />

beiden Zimmerorgeln aushändigen sollte. Die Biester sind<br />

verflucht schwer."<br />

Bis spät in die Nacht ratterten die Motoren, klirrten die<br />

Ketten, ächzten die Stahltrossen. Es war gegen zwei Uhr,<br />

als sich der Kapitän in seine Kabine zurückzog. Die Ruhe<br />

währte nicht lange. Beim ersten Tagesgrauen brüllten die<br />

Geschütze auf. Alle Boote, über die der Admiral verfügte,<br />

schwammen in die Bucht. Mit Maschinengewehren ausgerüstet.<br />

Die Verteidiger des Arsenals hatten sich am User<br />

verschanzt, um eine Landung zu verhindern. Als die ersten<br />

Granaten in ihre Reihen schlugen, zogen sie sich zurück. Ein<br />

Boot nach dem andern erreichte das Nordufer. Ohne Verlust.<br />

Die Mannschaften sprangen heraus, brachten die Maschinengewehre<br />

in Stellung, rückten langsam vor.<br />

An Bord der „Savannah" war alles auf den Beinen.<br />

Keiner wollte sich die Gelegenheit entgehen lassen, das blutige<br />

Schauspiel eines wirklichen Krieges zu schen. Harry war<br />

bald da bald dort, fand immer noch einen neuen Platz, wo<br />

er besser sehen konnte. Doch da fiel ihm plötzlich ein, daß er<br />

der Schwester noch nicht „Guten Morgen" gesagt hatte. Auch<br />

der Gouverneur war nirgends zu sehen. Nun suchte er sie.<br />

Sie saßen an Steuerbord. Still, mit den eigenen Gedanken<br />

beschäftigt. Beata betete den Rosenkranz.<br />

„Exzellenz, Schwester, Sie sitzen hier? Und Sie beten<br />

gar?"<br />

"3°, Harry, für die Soldaten, die drüben sterben."<br />

„•vjch mag nicht zusehen, wie sich die Leute gegenseitig<br />

umbringen," sagte der Gouverneur ernst.<br />

Fortsetzung folgt.


für die Gäste etwas getan werden, um ihnen den Aufenthalt<br />

in unserem Dorf zu verschönern. Früher besorgte dies der<br />

Kur- und Verkehrsverein Kerns, der aber infolge des Krieges<br />

seine Tätigkeit einstellte. Es freut uns, daß wieder tätige<br />

Kräfte am Werke sind. Wir wünschen allen Verkehrs-<br />

Interessenten am nächsten Montagabend im Kronenstnbli eine<br />

erfolgreiche Versammlung.<br />

Kerns. Krippenausstellung. Wer in der ersten Dezemberwoche<br />

in der Nahe der Werkstatt von Frau Durrer-Kretz gekommen<br />

ist, hat von dort ein ungewohntes, anhaltendes<br />

Klopfen vernommen. Und wer gar noch in die Werkstatt<br />

hinaufstieg, dem mutzte schon auf der Treppe das Säaen<br />

und auch das Poltern aufgefallen sein. Diese vielen Geräusche<br />

mußten auch von vielen Menschen -herkommen Und richtig!<br />

Wer die Türe auftat, dem bot sich ein buntes Durcheinander.<br />

Da machten sich — mittags und abends — mindestens<br />

ein Dutzend Frauen und Töchter an Kisten und Brettern<br />

zu schaffen. Gewiß es hätte keine besonders scharfe Beobachtungsgabe<br />

gebraucht, um festzustellen, daß die meisten<br />

vom Schreinerhandwerk eine recht blasse Vorstellung hatten<br />

Aber, in der Mitte all dieser Beflissenen stand ja wie ein<br />

Zauberkünstler der Krippenkursleiter, Herr Toni Müller.<br />

Zuerst forschte er nach den Wünschen jeder einzelnen, um<br />

nachher mit sicherer Hand und einer unerschöpflichen Phantasie<br />

die praktische Anleitung zu geben. Und so sind in der<br />

ftttjeit 3eit einet Woche ganz erstaunliche 3)m(je entstanden.<br />

Wer sich für die vielfältigen Möglichkeiten der Krippenbaugestaltung<br />

interessiert, der sehe sich am Sonntag, den 18<br />

Dezember, die Ausstellung im großen Rößlisaal an Die<br />

Krippenausstellung ist von morgens 10 Uhr bis abends halb<br />

8 Uhr zur Besichtigung offen.<br />

Sächseln. Eine Winterjagd? (Eing.) Wie den Regierungsratsverhandlungen<br />

vom 1. Dezember zu entnehmen ist, hat<br />

die hohe Regierung dem Ansuchen des <strong>Obwaldner</strong> Patentjägervereins<br />

aus Bewilligung einer Winterjagd nach Antrag<br />

der kantonalen Jagdaufsicht nicht entsprochen. Viele weidgerechte<br />

Jäger freuen sich über diesen Entscheid. Es ist nicht<br />

einzusehen, warum nach so langer Niederjagd vom 15. Oktober<br />

bis 15. Dezember, in der die Witterung bis auf den<br />

letzten Tag gut war, noch eine Winterjagd aus Raubwild bewilligt<br />

werden sollte. Der letzte R e h f r e v e l in der Schwendi<br />

hat wieder gezeigt, zu was diese Jagd wieder .benützt werden<br />

könnte. Es freut uns, daß wir in Obwalden eine kantonale<br />

Jagdaufsichtkommission haben, die sich für die Hebung<br />

des Wildbestandes mehr einsetzt, als gewisse Jägerkreise.<br />

Alpnach. Unverantwortliche Gewässerverunreinigung.. In<br />

der Sarneraa kann man in letzter Zeit wieder an verschiedenen<br />

Orten tote Kälber und sogar Jährlinge sehen, die<br />

nach Verendung einfach ins Wasser geworfen wurden. Ein<br />

verendetes Kalb liegt heute im Wichel, ein anderes unter dem<br />

Rütelisteg. Die Tiere liegen zumeist an seichten Stellen, verpesten<br />

die Luft und das Gewässer. Es ist eine Unverantwortlichkeit<br />

sondergleichen, solche Tiere einfach in die Aa zu werfen<br />

statt zu vergraben, trotz des mit hohen Bußen belegten<br />

Verbotes. *<br />

^ Engelberg. Sportabzeichen-Prüfungen. Auch gesunde<br />

Jünglinge und Männer bedürfen zur Erholung der einseitigen<br />

Berufsarbeit nicht nur der Ruhe, sondern ebensosehr<br />

einer ausgleichenden Betätigung. Wer denkt nicht gerne<br />

an seine Jugendzeit zurück, in welcher er im fröhlichen Spiel<br />

mit seinen Kameraden um die Wette gelaufen und gesprungen<br />

ist, den Stein gestoßen oder, geworfen hat? Hat man<br />

daran nicht Freude gehabt und ist gleichzeitig gesund und<br />

kräftig geworden? Die damals erworbene Leistungsfähigkeit<br />

hat manchem den strengen Militärdienst erleichtert und die<br />

Voraussetzungen geschaffen, um auch den beruflichen Anforderungen<br />

aller Art jederzeit zu genügen.<br />

Wer damals gut war, ist es sicher heute noch und dient<br />

gleichzeitig zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit bis ins Alter.<br />

In dieser Erkenntnis will der Borunterricht kath. Jugendorganisationen<br />

vom Kollegium Engelberg, Obwalden,<br />

auch NichtMitgliedern, die nur unregelmäßig Körperausbildung<br />

betreiben, Gelegenheit zur Betätigung geben. Er führt<br />

deshalb Turn- und Sportabzeichenprüfungen<br />

durch und heißt alle Interessenten absolut unverbindlich und<br />

kostenlos zum Training willkommen.<br />

Anmeldungen sind zu richten an Vorunterrichtssektion<br />

Kollegium Engelberg.<br />

Schweiz. Landesverband für Leibesübungen.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Eine Bar polizeilich geschlossen! In einer Landgemeinde<br />

des Bezirkes Zürich hatten zwei Brüder im Alter<br />

von 17 und 18 Jahren in einem Zimmer der elterlichen Behausung<br />

eine Bar eingerichtet. Als die Polizei hievon gerüchtweife<br />

hörte, nahm sie an Ort und Stelle einen Augenschein<br />

vor und betraft daselbst bei Musik und reichlichem<br />

Trank fünf Burschen. Die Inhaber der „Texasbar", so lautete<br />

die Bezeichnung der geheimen Gaststätte, wurden verhaftet,<br />

da sie überführt werden konnten, die in der Bar geführten<br />

„Säfte" in zwei Wirtschaften der Umgebung gestohlen zu<br />

haben. Das Inventar umfaßt 18 Flaschen Wein, 7 Flaschen<br />

Liköre, 4 Büchsen Konserven und 4 Päckchen Zigaretten.<br />

Wegen Hehlerei mußte auch die Mutter der Barmen in Haft<br />

genommen werden; anfänglich wollte sie glauben machen,<br />

die Sachen in Warenhäusern gekauft zu haben, später gab sie<br />

aber zu, über deren Herkunft im Bilde gewesen zu sein.<br />

Bern. Gesunder Bauernstand. Die Oekonomische und<br />

Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern hatte ihre erste<br />

Wintertagung (8, November in Bern) den geistigen Grundlagen<br />

des Bauernstandes gewidmet. Zuerst ergriff, nach der<br />

Begrüßung von Präsident F. Gerber, Schulinspektor Frch<br />

F r i e d l i das Wort. Er beantwortete die Frage: Was will<br />

die D o r f w o ch e ? Sie will nichts anderes, als die Ge-<br />

Meinschaft auf dem Dorfe pflegen, wobei der Begriff Dorf<br />

im weitesten Sinne aufzufassen ist. Die Dorfwoche will zeigen,<br />

daß es neben zeitlichen auch ewige Güter gibt, zu denen Sorge<br />

getragen werden muß. Herkommen, Geschichte, Wohnkultur<br />

und Volkskunst, ste alle gehören dazu, sie alle müssen beigezogen<br />

werden, um der Entwurzelung des Menschen entgegenzuarbeiten<br />

Darnach zeigte Christian Rubi in einem<br />

prachtigen Lichtbildervortrag, wie Handwerk und Volkskunst<br />

zusammengehen müssen, um dem Menschen die innere Beziehung<br />

zu seinem Haus und den Gerätschaften zu aeben<br />

An guten und schlechten Beispielen legte er dar, worauf es<br />

ankommt: auf das Gute, Wahre und Schöne. Die moderne<br />

e§<br />

? Ä J<br />

burt^au§ in der Hand, sich anzupassen und befruchtend<br />

zu wirken. Die beiden Vorträge wurden mit gro-<br />

Bern Beifall aufgenommen. Zum Schluß warf Präsident<br />

Werber einen Blick auf das Programm der nächsten Wintertagnngen,<br />

das praktische bauernpolitische Themen aufweist.<br />

^>le stark besuchte erste Tagung bildet den verheißungsvollen<br />

Auftakt dazu.<br />

-• s 93 f tt \v,? 0m Bärengraben, spk. Am Mittwochvormittag<br />

sind die Baren Vreni und Ursula im Berner Bärenaraben<br />

erschossen worden. Der Wschuß wurde unvermeidlich, weil<br />

der vorhandene Platz schon voll beansprucht ist und bereits<br />

wieder neuer Nachwuchs vor dem Eintritt ins Dasein steht.<br />

£>a die Bemühungen der Verwaltung, zwei Tiere irgendwohin<br />

zu verkaufen, fehlschlugen, blieb nur dieser Ausweg übrig,<br />

l, er l sl ^nch früher schon gelegentlich begangen werden mußte.<br />

Luzern. Ein Luzerner Trachtenmuseum. Su. Der Luzeiner<br />

Stadtpräsident konnte dem Großen Stadtrat von einem<br />

erfreulichen Geschenk berichten, das Luzern erhalten wird:<br />

-verschiedene Firmen und Stiftungen haben Geld zusammenge.egt,<br />

um eine prächtige Trachtensammlung, die der Stadt<br />

i m ben günstigen Preis von 40 ODO Franken angeboten war,<br />

zu erwerben. Zwar fehlt noch ein Teil der Summe; doch<br />

hofft man, daß weitere Zuwendungen den Ankauf ermöglichen,<br />

ohne die gegenwärtig knappen öffentlichen Mittel zu<br />

beanspruchen. — Die Sammlung umfaßt 96 lebensgroße<br />

Mannequins und allerhand Stilmöbel. Sie soll später im<br />

Schlößchen Utenberg ausgestellt werden. Nicht nur die Einheimischen<br />

werden dort Anregung erhalten, auch für die<br />

vielen fremden Besucher Luzerns wird das kleine Museum<br />

eine reizende.Attraktion bilden.<br />

Waadt. Familienzulagen vor dem Großen Rat. spk. Der<br />

Waadtländer Große Rat nahm den Kommissionsbericht über<br />

das Budget pro 1950 entgegen. Das budgetierte Defizit<br />

steigt damit aus rund 9,15 Millionen Franken.<br />

In zweiter Lesung stimmte der Rat sodann verschiedeneu<br />

Vorlagen zu, so dem Steuergesetz für 1950, einem<br />

Spezialkredit von 2 Millionen Franken für die W o h n b a u -<br />

f ö r d e r u n g als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und dem<br />

Dekret betreffend Teuerungszulagen an die staatlichen<br />

Rentner Pro 1950.<br />

Schließlich wurde die Aussprache über eine christlichsoziale<br />

Motion aufgenommen, die eine Revision des Gesetzes<br />

über die kantonalen Familienzulagen fordert.<br />

Mit diesem Gesetz vom 23. Mai 1943 hatte die Waadt als<br />

erster Kanton das System der Familienzulagen allgemein<br />

eingeführt.<br />

Genf. Ein Prinz als Escaladesoldat. —:—- Die wenigsten<br />

der zahlreichen Zuschauer des historischen Umzuges der Escaladeseier<br />

vom letzten Sonntag werden geahnt haben, daß sich<br />

unter den Mitwirkenden ein wirklicher Nachkomme des Hauses<br />

Savoyen befand, dessen Vertreter vor dreieinhalb Jahr-<br />

Hunderten, der Herzog Karl Emanuel, den verunglückten<br />

Handstreich gegen die Stadt Calvins führte. Der junge italienische<br />

Prinz Victor Emanuel, der zurzeit im Kanton<br />

Genf lebt und hier das Gymnasium besucht, wollte vor<br />

seinen Schulkameraden nicht zurückstehen und ließ sich, mit<br />

ausdrücklicher Erlaubnis seiner Mutter, der Ex-Königin<br />

Marie-Jose, angelegen sein, an dem Escalade-Umzug in der<br />

Tracht eines einfachen favoyischen Soldaten von 1602 teilnehmen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Bundesrat Max Petetpierre, Bundespräsident 195V. spk.<br />

Am Donnerstagmorgen trat in der Bundesstadt die Vereinigte<br />

Bundesversammlung zusammen. Sie<br />

hatte die Wahl für den Bundespräsidenten-und den Bize-<br />

Präsidenten des Bundesrates für das nächste Jahr, sowie die<br />

Wahlen des Präsidenten und des Vizepräsidenten des eidg.<br />

Bersicherungsgerichts für 1950 und 1951 vorzunehmen. —<br />

Zum neuen Bundespräsidenten wurde gewählt Bundesrat<br />

Max Petitpierre. Er vereinigte 195 von 198<br />

gültigen Stimmen aus sich (Ausgeteilt 211, leer 13, ungültig0,<br />

absolutes Mehr 100). Als V i z e p r ä s i d e nt des Bundesrates<br />

für das nächste Jahr ging Bundesrat Eduard von<br />

Steiger aus der Wahl hervor; diese kam mit 182 von<br />

190 gültigen Stimmen zustande (ausgeteilt 220, leer 29, ungültig<br />

1, absolutes Mehr 96). Beide Ehrungen fanden den<br />

spontanen Beifall des Rates und der Tribünen, auf denen<br />

man vorab verschiedene Neuenburger Honorationen und eine<br />

Zofingerdelegation im Vollwichs bemerkte.<br />

Die Wahl für das eidg. Bersicherungsgericht kam mit<br />

folgenden Zahlen zustande: Präsident wurde Emil Nietlispach<br />

mit 174 von 178 gültigen Stimmen; Vizepräsident<br />

wurde Louis Prod'hom mit 168 von 172 gültigen Stimmen.<br />

Beim Wort genommen!<br />

k. Am Vorabend der eidgenössischen Volksabstimmung<br />

schrieb Nationalrat Dr. Meyerhans im Zürcher „Volksrecht":<br />

„Es ist auch keine Rede davon, daß nach der Annahme<br />

des Gesetzes die Bürokratie ins Kraut schießen könnte.<br />

Gerade die Annahme schlösse die moralische Verpflichtung<br />

für die eidgenössischen Räte und den Bundesrat<br />

in sich, die Bemühungen um die möglichste Vereinfachung<br />

der Verwaltung und einen sparsamen Haushalt sortzusetzen."<br />

Fortzusetzen? Erst einmal kräftig anfangen, auch wenn<br />

dann für die zahlreichen neuen Direktorien und Aemter,<br />

Kammern und Räte, die im Programm „Neue Schweiz" vorgesehen<br />

sind, kein Platz mehr übrig bleibt. Wenn den Sozialdemokraten<br />

Hören und Sehen nicht ganz vergangen sind,<br />

müssen sie erkennen, daß der Sozialismus seine schöne Zeit<br />

— hinter sich hat. Man wird den Herren gelegentlich an die<br />

„moralische Verpflichtung" erinnern müssen!<br />

D i e<br />

A d v e n t s -<br />

k e r z e n<br />

Das Herz des Menschen freut sich an jedem alten, schönen<br />

Brauch. In den letzten Tagen sehen wir da und dort Kränze<br />

sorgfältig geflochten ans frischem Grün, umwunden mit einem<br />

violett-seidenen Band, und daraus ragen vier Kerzen hervor,<br />

schneeweiß, wie Kinder am ersten Komniuniontaa. Das ist der<br />

Adventskranz.<br />

Am Abend, wenn es zudämmert, reißt der Kleinste der<br />

Familie die Türe aus, sieht das Kerzenlicht feierlich brennen<br />

... und ist doch etwas enttäuscht. „Mutter, warum brennen<br />

nicht alle vier Kerzen?" ... Ja, das hat seine tiefe Bedeutung.<br />

An jedem Adventssonntag brennt eine Flamme mehr,<br />

bis alle vier Kerzen hell leuchten, das bedeutet die immer<br />

mehr wachsende Lehnsucht nach dem Kinde von Bethlehem.<br />

An Weihnachten geht das Licht vom Adventskranz hinüber<br />

auf den Christbaum, wo dann viele, viele Kerzen brennen:<br />

Das Licht der Welt ist erschienen, des Erlöserkind liegt in der<br />

Krippe.<br />

Wir Menschen lieben das Licht. Licht, Licht will der<br />

Mensch. Als ein großer Dichter auf dem Sterbebett lag und<br />

die Todesschatten über ihn kamen, mußten alle Fenster des<br />

Zimmers geöffnet werden; denn der Sterbende sagte immer<br />

wieder: „Mehr Licht, mehr Licht!"<br />

Gott selber hat diesen Lichthunger in unsere Seele hineingelegt,<br />

und Er wird ihn einmal sättigen, dann, wenn wir bei<br />

Ihm daheim sein werden. Wir sind für das ewige Licht geschaffen,<br />

wie der Vogel zum Fliegen, wie der Stern zum<br />

Leuchten, wie der Grashalm zum Wachsen. „Seid Kinder<br />

des Lichtes!", sagen die heiligen Schriften. Gott hat uns für<br />

das Licht geschaffen, nicht für die Finsternis, nicht für Leid<br />

und Schmerz, das fühlt, das empfindet jeder. Es wäre gegen<br />

Gottes Güte, Weisheit, Allmacht. Er ist der Vater des Lichtes,<br />

wie wir Kinder des Lichtes sind.<br />

Das erste Licht aller Lichter kam vom Himmel. Gott<br />

sprach: „Es werde Licht!" und es ward Licht. Die große West-<br />

Mische Seherin von Dülmen hat das in einem Bilde gesehen:<br />

„Zuerst sah ich einen unbegrenzten Raum voll Licht<br />

vor mir aufgehen, und hoch in demselben schwebte es wie eine<br />

lichtere Kugel gleich einer Sonne, und darin war die Einheit<br />

vom Dreieinigen. Ich sah aus ihr eine Wirkung ausgehen.<br />

Da entstanden unter der Kugel wie ineinanderliegende<br />

leuchtende Kreise, Chöre von Geistern, unendlich leuchtend,<br />

kräftig und schön..."<br />

Das Licht der Adventskerzen mahnt uns, die Werke der<br />

Finsternis abzulegen und, wie der Apostel sagt, „die Waffenrüstung"<br />

des Lichtes anzuziehen. Auch der Heiland gibt uns<br />

die gleiche Mahnung: „Wandelt, so lange ihr das Licht habt,<br />

denn es kommt die Nacht..."<br />

Um dieser Finsternis und dieser Nacht zu entgehen, müssen<br />

wir uns besinnen. Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung.<br />

Es ist in den letzten Tagen ein Büchlein erschienen:<br />

„Der Schatz im Acker". Eine prächtige Anleitung für strebsame<br />

Menschen zur religiösen Innerlichkeit. Es sind 8 Kapitel,<br />

die praktisch und leicht faßlich unter der Führung<br />

der großen heiligen Theresia von Avila Anleitung geben,<br />

Kinder des Lichtes zu werden. Das Büchlein zeigt, wie das<br />

Licht, nach dem unsere Seele dürstet, hier in dieser Zeit<br />

schon langsam aufstrahlen kann und dann einmal die ganze<br />

Gottesfülle in die Seele fluten läßt, wenn sich die Augen für<br />

die Nebel dieser Welt geschlossen haben. P. H. K.<br />

(„Der Schatz im Acker", von Pater Berchiuans Egloff,<br />

Kap. Thomas-Verlag, Zürich.)<br />

Ae Stimme des christlichen Gewerkschafters<br />

Während des Abstimmungskampfes über das Beamtengesetz<br />

hatten wir vielfach Gelegenheit, in Presse und Versammlung<br />

mit unsern katholischen Glaubensbrüdern regen<br />

Meinungsaustausch zu pflegen.<br />

Niemand wird sich wundern, daß wir jetzt über das Abstimmungsrefultat<br />

vom Sonntag Gaudete des Advents <strong>1949</strong><br />

hocherfreut sind. Wir sind aber auch erfreut über das Reultat<br />

der katholischen Kantone (Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden,<br />

Luzern, Freiburg, Appenzell J.-R., Wallis und Tessin),<br />

haben sie doch gesamthaft mit 88 000 gegen 84 000<br />

Stimmen angenommen! Der Teffin hat mit dreifachem, Uri<br />

mit doppeltem Mehr angenommen und Zug ergab immer<br />

noch ein Ja-Uöberschutz von 400 Stimmen. Die übrigen katholischen<br />

Kantone zeigen erfreulich starke annehmende Minderheiten.<br />

Wir sind weit davon entfernt, die Beweggründe der katholischen<br />

Neinsager gleichzusetzen mit einer gewissen Hetz-<br />

Propaganda. Wir wissen ganz gut, datz bie Vielen wirtschaftliche<br />

und staatspolitische Ueberlegungen zum „Nein" führten,<br />

das ihnen aus menschlichen Gründen vielleicht gar nicht<br />

leicht fiel.<br />

Voll Freude danken wir allen Katholiken zu Stadt und<br />

Land, die unsere Aufklärungsaktion förderten und uns in<br />

jeder Beziehung volles Verständnis entgegenbrachten.<br />

Dieser Abstimmungskampf könnke gut Ausgangspunkt<br />

einer engeren Tuchfühlung zwischen uns christlichen Gewerkschaftern<br />

und den katholischen Bauern, Privatarbeitern<br />

und Gewerbetreibenden sein. Diesem erstrebenswerten Ziel<br />

möge es dienen, wenn wir hier zur allgemeinen Orientierung<br />

nochmals die Gewerkschaften aufführen, in denen das nichtsozialistische<br />

Bundespersonal organisiert ist:<br />

1. Die Gewerkschaft des christlichen Verkehrspersonals (GCV).<br />

2. Der Schweizerische Verband des christlichen PTT-Personals(ChPTT).


3. Der Verband christlicher Bundesbeamter (BCB).<br />

4. Der Verband des christlichen Personals öffentlicher Betriebe<br />

der Schweiz, Gruppe eidg. Personal (VCoB).<br />

5. Der christliche Metallarbeiterverband, Gruppe eidg. Personal<br />

(CMV).<br />

Alle diese Gewerkschaften sind zusammengefaßt im „Verband<br />

der Gewerkschaften des christlichen Verkehrs- und<br />

Staatspersonals der Schweiz (VGCV). Präsident dieses Gesamtverbandes<br />

ist Nationalrat Dr. Walter Seiler, Zürich.<br />

Der VGCV hat vier Sekretariate: zwei in der deutschen<br />

Schweiz (Zürich und Bern), eines in der welschen Schweiz<br />

(Lausanne) und eines im Tessin (Massagno-Lugano).<br />

Alle diese Gewerkschaften haben in ständigem Kampf mit<br />

den sozialistischen Verbänden aus bescheidenen Ansängen eine<br />

kraftvolle Entwicklung genommen und sind heute in der Lage,<br />

die Interessen ihrer Mitglieder ebenso gut zu wahren wie<br />

der rote Föderativverband mit seinen 12 Unterverbänden.<br />

Wir stehen aber unerschütterlich, allen Anfeindungen zum<br />

Trotz, auf christlicher Grundlage.<br />

Das katholische Volk kann uns die Arbeit wesentlich erleichtern,<br />

wenn es — wo immer sich Gelegenheit bietet —<br />

darauf dringt, daß katholische Väter, Brüder, Söhne oder<br />

Töchter, die im Bundesdienst stehen, aus den angeblich neutralen,<br />

in Wirklichkeit aber sozialistischen Organisationen austreten<br />

und sich uns anschließen.<br />

Katholiken! Der Kamps um die Rückgewinnung der Arbeiterschast<br />

geht weiter! Helft uns kämpfen!<br />

VGCV<br />

Verband der Gewerkschaften des christlichen<br />

Verkehrs und Staatspersonals<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Die Revolution frißt ihre eigenen Kinder!<br />

K o st o f s ist von seinen Schergen zum Tode verurteilt<br />

worden, ohne daß er die widerrufenen Geständnisse<br />

wiederholt hätte. Es hat pressiert, weil die bulgarischen Kommunisten<br />

noch vor den Wahlen vom 18. Dezember dem Volk<br />

einen „Verräter" präsentieren müssen und deshalb nicht zuwarten<br />

können, bis das Rene-Serum wirkt. Kostoff hat für<br />

die „titoistischen" Sünden des bereits früher liquidierten<br />

Dimitrosf zu büßen, den man nicht öffentlich aburteilen, sondern<br />

vielmehr dem Volk als Objekt der Heldenverehrung erhalten<br />

wollte. Tote Helden sind nicht mehr gefährlich, wohl<br />

aber lebende Mitwisser. Darum muß auch Kostoss verschwinnde.<br />

Set the people free! Gib dem Volk die Freiheit.<br />

Wie 10 Tage zuvor in Neuseeland, so ist nun auch in<br />

A u st r a l i e n das Labourregime gestürzt worden. Die Wahlen<br />

für die Volkskammer trugen den bisherigen Oppositions-<br />

Parteien der Liberalen und Agrarier, die eine Wahlkoalition<br />

eingegangen waren, 63 und der Regierungspartei 52 Sitze<br />

ein. Obwohl die endgültigen Resultate der Wahlen zum<br />

Senat — dieser wurde erstmals nach dem Proporzverfahren<br />

erkoren —• noch nicht vorliegen, steht doch bereits fest, daß<br />

die Koalition der Agrarier und der Liberalen die Mehrheit<br />

errungen hat. Die bisherige Arbeiterregierung wird aller<br />

Voraussicht nach durch ein bürgerliches Kabinett unter Menzies<br />

abgelöst werden. Menzies, der den Wahlkampf und besonders<br />

gegen die Verstaatlichungspolitik der Regierung geführt<br />

hatte, erklärte nach der Wahl, feine Regierung werde<br />

die kommunistische Partei verbieten.<br />

..Verbreitet de» Sbivalwer Maftennö!"<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 18. Dezember<br />

9.30 Geistliche Musik. 9.45 Kath. Predigt. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Briefe von Vätern und Müttern. 12.00 Concertino.<br />

12.40 Meisterwerke. 13.25 Ländler-Orchesterverein.<br />

13.45 Landwirtschaftlicher Vortrag. 14.05 Marschmusik. 15.00<br />

Sonntagsgeschichte. 15.30 Platten. 15.50 ca. Fußball-Reportage.<br />

17.00 Verse von Eschmann mit Musik. 17.45 Concerto<br />

grosso. 18.00 Sportresultate. 18.45 Der Zürcher Motettenchor<br />

singt. 20.00 Finnland. Aus dem Leben eines kleinen<br />

Volkes.<br />

Montag, 19. Dezember<br />

11.00 Werke von Rich. Strauß. 12.00 Platten. 12.15<br />

Violinstücke. 12.40 Studioorchester. 13.35 Schallplatten-Novitäten.<br />

14.00 Für die Frauen. 15.20 Schulfunk. 16.00 Concerto<br />

grosso. 16.15 Alte und neue Bücher für unsere Buben<br />

und Mädchen. 16.30 Orchestre de la Suisse romande. 17.30<br />

Fledermaus-Ouverture. 18.00 Tanzweisen aus dem Engadin.<br />

18.30 Jazz-Session. 18.50 Ouverture. 20.00 Glocken der Heimat,-<br />

anschließend Montagskonzert. 20.30 Ballade vo de alte<br />

Schueh. 21.30 Französische Lieder. 22.05 Wochenrückblick für<br />

die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, 20. Dezember<br />

12.15 Kinder singen. 12.40 Studioorchester. 13.15 Solistifche<br />

halbe Stunde. 13.45 Platten. 14.00 Leichte Musik. 16.00<br />

Orientalische Phantasie. 16.10 Wie zwei Weltreisende die<br />

heilige Stätte sahen. 16.30 Tanzmusik. 16.35 Brautlieder.<br />

17.05 Studioorchester. 17.30 Kinderstunde. 18.00 Sechs-Uhr-<br />

Orchester. 18.40 Kath. Rundschau. 19.05 Berner Singbuben.<br />

20.00 Sinfoniekonzert des Konzertvereins St. Gallen. 21.15<br />

Das literarische Bulletin. 21.45 Nelly Grstillat singt.<br />

Mittwochs 21. Dezember<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.45 Gestalten der Vergangenheit.<br />

12.15 Schallplatten. 12.40 C. Dumont. 13.25 Besinnliche<br />

halbe Stunde. 14.00 Vo Blueme im Garte und im Hus.<br />

16.00 Wir kommen zu Dir. 16.30 Polnische Musik. 17.30 Kinderstunde.<br />

18.00 Kinderstunde — einmal musikalisch. 18.35<br />

Ein Blick in europäische Zeitschriften. 19.00 Variationen über<br />

ein Thema von Righini. 20.02 Schubert Oper. 21.15 Das<br />

Programm nach Ansage.<br />

Humor<br />

I e d e m d a s S e i n e. „Wie geht es bei euch zu Hause?",<br />

wurde der kleine Franz gefragt. — „O ganz gut", sagt der<br />

Kleine, „die Mutter hat Rheumatismus bekommen, ich einen<br />

großen Gummiball und der Vater drei Monate!"<br />

Neu und alt. Im Verlaufe eines Kurses kommt ein<br />

Oberstkorpskommandant in der neuen Uniform zu Gast. Er<br />

setzt sich zum Essen neben den Kurskommandanten, einen<br />

Obersten, der noch die Uniform alter Ordonnanz trägt. Da<br />

meint das bedienende Klärli: „Es isch doch afe.gschpäßig: jetzt<br />

sitzt do en Underoffizier ganz nnschiniert näbe der Herr<br />

Oberscht. Dä ghört doch i d'Underosfiziersbaragge übere zum<br />

Esse, oder?!"<br />

(Aus dem „Nebelspalter".)<br />

*<br />

Was Kinder schreiben.<br />

In Schüleraufsätzen, die das Thema „Mein Beruf, mein<br />

Leben, mein Land" behandelten, waren unter anderem die<br />

folgenden Sätze zu lesen:<br />

In der Schweiz wohnen Bauern, Künstler, Gelehrte, Beamte,<br />

Händler, Arbeiter und verschiedene Einheimische.<br />

Neben der Stadt Gens liegt der große Gensersee oder der<br />

Lehmann.<br />

Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Wahlen des<br />

Lebens.<br />

(Einer, der Küfer werden will): Meine Fässer werden<br />

hoffentlich über den ganzen Kanton hinwegrollen.<br />

Marktbericht von Luzern<br />

Detailpreise vom 13. Dezember <strong>1949</strong><br />

40—isoFrischeier, inländische 31<br />

Butter und Käst<br />

60—70 Tafelbutter, geformt<br />

40-50 klein gesormt, 100 gr 102<br />

100—110 groß gesormt. 200 gr 201<br />

60—70 Kochbutter 934<br />

150—isoEmmentaler Käse, 1. Qual. «0<br />

35—40 Greyerzer, 1. Qual. 490<br />

Sbrinz, 1. Qual.<br />

em<br />

75—120 Magerkäse<br />

Tilsiter 490<br />

20-30 Geflügel, Kleintiere und<br />

180—200 (Wildbret (tot).<br />

10-15 Suppenhühner 55g<br />

io—i5 Tauben, 1<br />

Kaninchen<br />

Stück 150—180<br />

550-600<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Grotzselchen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

Hechte<br />

Barsche


Tarnen / Samstag, den 17. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 10(1<br />

9 b i » M > i t t B M s r e i i n h<br />

B o r a n s c h l a g z u r S t a a t s r e c h n u n g ISSV<br />

(Mitg. von Staatsarchivar Erwin Wallimann.<br />

Der Antrag des Regierungsrates und der kantonalen Rechnungsprüfungskommission<br />

zum Voranschlag 1950 sieht in der<br />

Gesamt-Verkehrsrechnung ein Defizit von Fr. 112 860 —<br />

vor oder Fr. 15 690.— weniger als im Vorjahre.<br />

Die Einnahmen und Ausgaben der »leisten Rechnungsabschnitte<br />

bewegen sich im Rahmen des Borjahres. Wesentliche<br />

Unterschiede ergeben sich lediglich beim Erziehungswesen, bei<br />

der Land- und Forstwirtschaft, beim Bauwesen und den Rechnnngen<br />

des außerordentlichen Verkehrs.<br />

Der Voranschlag bei den einzelnen Abschnitten.<br />

1. Allgemeine Verwaltung. Die vorgesehenen<br />

Netto-Ansgaben betragen rund Fr. 178 200.— wie im Jahre<br />

<strong>1949</strong>. Die Einnahmen an Kanzleigebühreu konnten auf Grund<br />

des Ergebnisses 1948 und der diesjährigen Rechnung um<br />

Fr. 2000 — höher eingesetzt werden. Der Erlös aus amtlichen<br />

Inseraten dürfte hingegen um Fr. 500.— niedriger sein. Die<br />

Aufwendungen für Löhne für übriges Personal und Aushilfen<br />

wird Fr. 1500.— mehr erfordern, jedoch Fr. 2700.— weniger<br />

als 1948. Die andern Zahlen entsprechen im großen und<br />

ganzen denjenigen des letzten Voranschlages.<br />

2. Kirchenwesen. Hier ist das Budget auf der bisherigen<br />

Basis aufgestellt worden und gibt zu keinen weitern<br />

Bemerkungen Anlaß. Die Netto-Ansgaben für deu Kanton<br />

machen Fr. 3000.—aus.<br />

3. Erziehungswesen. Dieses verlangt eine Mehraufwendung<br />

um rund 10 000 Franekn. Einmal mußte der<br />

Beitrag ans Stift Muri-Gries für die Führung der kantonalen<br />

Lehranstalt in Tarnen um Fr. 6000.— erhöht werden.<br />

Des weitern sind die Heizungskosten betreffend das Kollegium<br />

um Fr. 2000.— gestiegen. Ebenso erheischen die Abgabe der<br />

Lehrmittel Fr. 1000.— und die Schulinspektionen Fr. 1200.—<br />

mehr. Letztere Mehrausgaben sind begründet durch die Druckkosten<br />

für den Schulbericht, die zu Lasten der Staatsrechnung<br />

1950 fallen. Die Nettoaufwendungen des Staates für das Erziehnngswesen,<br />

ohne die Kosten für die Lehrlingsausbildung,<br />

belaufen sich auf Fr. 70 000.—.<br />

4. R e cht s p f l e g e. Hier werden voraussichtlich 3880 Fr.<br />

weniger Mittel nötig sein, als pro <strong>1949</strong> veranschlagt worden<br />

sind. Man rechnet mit einer Nettoausgabe von Fr. 59 800.—.<br />

5. P o l i z e i w e s e n. Bei diesem Abschnitte wurden vor<br />

allem die Einnahmen an Aufenthaltsgebühren der Ausländer<br />

um ^r. 3000.— niedriger eingesetzt, da Fremdarbeiter im<br />

Interesse des hiesigen Marktes in kleinerem Ausmaße als bisher<br />

zur Arbeitsaufnahme zugelassen werden. Was die Jagd<br />

anbetrifft, rechnet man mit dem gleichen Patentertrag, wie er<br />

bereits im letzten Budget stand, nämlich Fr. 12 000.—. Die<br />

Fischerei soll hingegen infolge Patenterhöhuug 500 Fr. mehr,<br />

d. h. 10 000 Fr., abwerfen, wovon allerdings die Hälfte wieder<br />

zur Hebung des Fischbestandes verwendet wird. Die Ausgaben<br />

für das Polizeikorps wurden um rund 3000 Fr. gekürzt.<br />

Die Kosten für die Wildhut werden hingegen 1000 Fr.<br />

mehr ausmachen. Die Netto-Ausgaben im Polizeiwesen betragen<br />

Fr. 24 610.—, oder ungefähr gleichviel, wie die Rechnung<br />

1948 auswies.<br />

6. S a u i t ä t s w e s e n. An die Bekämpfung der Tuberkulose<br />

hofft man auf einen Bundesbeitrag von Fr. 8000.—.<br />

Der Kanton seinerseits leistet einen ordentlichen Beitag von<br />

Fr. 3000.— und einen separaten von Fr. 5000.— aus dem<br />

Lotteriefonds, das sind Fr. 1000.— mehr als bisher. Die<br />

Schirmbildaufnahmen erfordern zudem eine Auslage von<br />

Fr. 2000.—. Die totalen Aufwendungen für die Bekämpfung<br />

der Tuberkulose machen somit Fr. 18 000.— aus.<br />

7. Landwirtschaft. Für Bodenverbesserungen werden<br />

wieder in vermehrtem Maße Beiträge ausgesetzt. Man<br />

rechnet mit Fr. 97 000.— Bundesbeiträgen, Fr. 95 000.—<br />

Kantonsbeiträgen und Fr. 28 000.— Beiträgen der Eiuwohnergemeinden,<br />

total mit Fr. 220 000.—. Die vorgesehenen<br />

Projekte bedeuten zweifellos eine beachtliche Maßnahme gegen<br />

eine eventuelle Arbeitslosigkeit. Sie bringen nicht nur dem<br />

Landwirte Nutzen, sondern auch dem Baugewerbe willkonimene<br />

Beschäftigung. Was die Viehzucht, die Viehversicherung<br />

und die andern Belange der Landwirtschaft anbetrifft, ist zu<br />

sagen, daß sich die bezüglichen Zahlen im bisherigen Rahmen<br />

bewegen.<br />

8. Forstwirtschaft. Die Mehranwendungen von Fr.<br />

36 000.— sind begründet durch die Ausschüttung von Kantonssubventionen<br />

an Waldweganlagen in der Höhe von 50 000 Fr.,<br />

statt bloß Fr. 14 000.— nach letztem Voranschlage. Die übrigen<br />

Zahlen entsprechen den bisherigen.<br />

9. Gewerbewesen. Hier stimmt das Budget gesamthaft<br />

gesehen, mit demjenigen des Jahres <strong>1949</strong> überein. Für<br />

das Lehrlingswesen sollen durch Bund, Kanton und Gemeinden<br />

total Fr. 31 000.— ausgegeben werden.<br />

10. Bauwesen. Das Bauwesen, vor allem das Straßenwesen,<br />

verlangt vom Kanton die meisten finanziellen<br />

Mittel. Die allgemeinen Einnahmen wurden auf Fr. 39 500.—<br />

budgetiert. Für das Straßenwesen rechnet man Fr. 262 500.—<br />

einzunehmen. Einmal sollen die Auto- und Velotaxen einen<br />

Bruttoertrag von Fr. 160 000.— abwerfen. Der Anteil am<br />

Benzinzoll und Ausgleichsfonds (ein Viertel des gesamten<br />

Anteils) wird auf Fr. 25 000.— berechnet. 50 000 Franken<br />

wird man den Referven entnehmen, und 23 500 Franken wird<br />

die Militärverwaltung an eine Straßenkorrektion leisten. Die<br />

budgetierten Einnahmen für den Hochbau belaufen sich auf<br />

Fr. 5500.—, die Totaleinnahmen im Bauwesen auf 309 700<br />

Franken. Was die Ausgaben anbelangt, erfordert die allgemeine<br />

Verwaltung 75 000, das Straßenwesen 299 000, die<br />

Vermessungen 10000 und der Hochbau 50 900 Fr. Die gesamten<br />

Ausgaben im Bauwesen betragen 434 900 Fr. Das<br />

Defizit in diesem Abschnitt macht 125 000 Fr. aus oder rnnd<br />

10 000 Fr. weniger, als für <strong>1949</strong> veranschlagt worden war.<br />

11. M i l i t ä r w e s e n. Hier ist das Budget wie gewohnt<br />

fast ausgeglichen. Die gesamten Einnahmen machen 141200,<br />

die Ausgaben Fr. 143 400.—.<br />

Sf lostet I i r ehe. Sonntag: 7.30 Gottesdienst. 18.00 Segensandacht.<br />

St. Riklauscn. Sonntag: 5.30—6.30 Beichtgelegenheit und Kommunion. 8.30 Gottesdienst.<br />

Nach dem Amt Christenlehre für die Kinder aus dem Schild, je nach Witterung. 13.00<br />

Christenlehre und Adv entsandacht.<br />

Montag: Gest. Jahrzeit für Eduard Fanger.<br />

Dienstag: Gest. Jahrzeit für Adolf Bucher und Familie, Rotzmatt, Kerns.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.00, 7.30, 9.00. Müttervereinskommunion. 13.00 Christenlehre.<br />

19.30 Gebetswache. Versammlung: 14.00 Mütterverein mit Vortrag von Frl. ^osy<br />

Brunner: „So verstehe ich mein heranwachsendes Kind". 14.00 zungere und 20.00 altere<br />

Abteilung Jungmannschaft im Schukhans.<br />

Montag: Müttervereinsgedächtnis für Marie Rohrer-Rohrer, ®alm.<br />

Dienstag: Jahrestag für alt Ratsherr Nikolaus Omlm-von Roh, Z Moos, Fluen.<br />

Mittwoch: 7.30 hl. Messe in Edisried.<br />

Donnerstag: Morgens 3.00 Friedensprozession ,n den Ranft mit yl. MeM,<br />

Freitag: Dreißigster für Frau Marie Rohrer-Rohrer, Balm. . . 0 ,<br />

Samstag: Hausjahrzeit für die ehrenden Geschlechter Spichtig, Schalln, Hermann^uni^ Lochmann.<br />

Beichte (Aushilfe) von 14—15 und 16—19.30 Schluß. Mitternachtsmette m,t<br />

Kommuniongelegenheit. , c _ r ,<br />

Fllieli. Sonntag. Seelensonntag. Kommunion der Standesvereine und Christen el^<br />

tigen. Hl. Messen 4.00, 6.00, 7.00, 8.45. Opfer an die Schulweihnacht. 13.00 Christenlehre.<br />

Samstag: Fast- und Abstinenztag. 24.00 Christamt.<br />

Pfarrei Alpnach<br />

Sonntag: Kommunion der 6. Klasse. Hl. Messen 6 30 7.30 8.301 und 10 00a0() ©^"ge.<br />

Christenlehren: 10.45 für 2. Gruppe, 13.00 für 1. Gruppe. 13.45 Drittordensverfammlung.<br />

19.30 Gebetswache. , ,, > .<br />

Montag: 20.15 Bildungsabend des Katholischen Gesellenverems.<br />

Mittwoch: 7.15 hl. Messe am Stad.<br />

Donnerstag: 7.00 hl. Messe in Schoried.<br />

nr&vK+tmAtanmt<br />

Samstag: 15.00 Beichte. Aushilfe. 19.30—20.30 Beichte. 24.00 Christnachtsamt.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag- 6.30 Frühmesse, 9-00 Amt Fr°nf°sten°pse^ Christenlehre für die<br />

großen Knaben. 13.00 Christenlehre und Adventsandacht, auch im Kleinteil.<br />

Montag: Dreißigster für Frau Marie Wolf-Sigrist, Ried.<br />

rh , rS>.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Anna Marie und Josepha Abacherl<br />

Mittwoch. Bruderschaftsjahrzeit. Freitag und Samstag: Alte Ittftiahrzeiten<br />

Samstag: 14.00 Beichte für die Kinder, 16.00 Aushilfe durch hochw. Pater Kapuziner. Betch -<br />

gelegenheit von 16.00—18.30 und von 23.00—-4.00. Fasttag bis 17. •<br />

Großteil. Sonntag: Ab 5.00 Beichte. 6.30 Frühmesse. 9.00 Amt und Predigt. Fronfastenopfer.<br />

13.00 Christenlehre, Adventsandacht. Gebetswache.<br />

Dienstag: Stiftmesse für P. Cberli und Franziska Kathriner.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Fr. O, Cberli-Anderhalden.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Alois Abächerli, Juch.<br />

Pfarrei Lungern<br />

otap?: § f . " Ä ! » S | " l ? " Ä w » « ' Ä<br />

lingskongregation. 13.00 Christenlehre und Andacht.<br />

-»d JB.IM<br />

Johann Furrer-Gasser. Hausjahrzeit des Witwer Joh, Mmg-Burgi und' K'nder<br />

Freitag: Jahrzeit für alt Präsident Johann Mmg, Frau Johanna Halter und Krnder. Amt.<br />

Samstag: Hausjahrzeit des Josef Schallberger und Frau^ MartHa Mmg._ Gebotener Fastund<br />

Abstinenztag bis 17.00. — Beichtgelegenheit: 16.00—18.00 und 23.00 24.00.<br />

Hilfe! Diese Zeit bitte gut benützen!<br />

Bürgten. Sonntag: Keine Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. 13.00 Christenlehre.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint famstags. Redaktion: Albert Liissi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

| l<br />

fti^farrblatt 1<br />

Sarnen, den 17. Dezember <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigfter Jahrgang Rr. 51<br />

W o c h e d e r A n d a c h t<br />

i vrgen brennt schon die vierte Kerze im Adventskranz. Ist deine Adventshoff-<br />

'> nung innerlich genug, dann löfchen deine irdischen Lustlein — wie ein mittelalterlicher<br />

Mystiker sagt —, der Drang nach Geld und Geltung, von selber aus wie<br />

heruntergebrannte Kerzen. Dann macht dich die letzte Adventswoche froh.<br />

Johannes der Täufer ruft uns zu: „Bereitet den Weg des Herrn!" Der Glaube<br />

beansprucht den ganzen Menschen: Verstand, Gemüt und Willen. Sich willig dem<br />

Dienste Gottes hingeben, ist der Höhepunkt, das Herz der Frömmigkeit. Das ist die<br />

devotio, die Hingabe an Gott, wie Thomas von Aquin sie nennt. Sie geht ans der<br />

Liebe hervor und strömt sich im Gebete aus. Zum guten Beten braucht es Stillesein<br />

vor Gott, Ehrfurcht und Demut. Beten und bitten ist nicht dasselbe. Es wäre<br />

ein Unrecht, das Gebet auf „Bitten" einengen zu wollen. Wir stehen nicht immer als<br />

Bettler vor dem Herrn. Jesus hat uns gelehrt, nicht zu beten wie die Heiden (Mt.<br />

6,5). Diese flehen um irdische Güter und Vorteile und machen darum viele umständliche<br />

Worte. Jesus lehrt uns im Vaterunser, vordringlich um Geistiges zu bitten: um<br />

die großen Anliegen des Gottesreiches, um Sündenvergebung, um Gnade. Nur die<br />

vierte Bitte bezieht sich auf Irdisches, auf das Brot für einen Tag. Und vor dieser<br />

Bitte steht just die andere: „Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden!"<br />

Advent ist vor allem Betzeit. Das „Orate, fratres!" nach der Opferung hat im<br />

Advent einen ungewohnt eindringlichen Klang. Die Liturgie gibt uns morgen einen<br />

neuen Wink. Im Offertorium ladet sie uns ein, mit der Kirche das Ave Maria zu<br />

beten. Maria — Königin des Advents!<br />

Der Rosenkranz in der Familie ist Krone und Abschluß jedes marianisch gestimmtot<br />

Adventstages. Die freudenreichen Geheimnisse sollen dabei vom Chor der Schulkinder<br />

allein, langsam und fromm gesprochen werden, damit die Erwachsenen das<br />

düstere Dunkel der vorchristlichen, unerlösten Welt lebendig in sich spüren und so die<br />

Sehnsucht nach Erlösung und Gnade tief erleben. Das Adventserlebnis ist dann ganz<br />

echt, wenn in uns die Sehnsucht nach dem ewigen Ziele wächst. Die Antwort Gottes<br />

ist die Gnade (indogermanisches Wurzelwort neth — sich genahen, sich neigen), das<br />

Sichnahen, Sichneigen Gottes zu uns. „Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit<br />

Gottes" (Tit. 3, 4). Freuen wir uns!<br />

Je länger man betet, um fo besser geht es. Gelingt es aber nicht, so ist es auch so<br />

gut: das Gebet wird zur Demütigung. Gott sieht, daß wir die Aufmerksamkeit nicht<br />

zügeln können und es immer wieder versuchen — und ist mit uns zufrieden.


12. Sozialwesen. Die vorgesehenen Aufwendungen<br />

entsprechen im große und ganzen den bisherigen. Für die<br />

Auslandschweizerhilfe zahlen voraussichtlich Bund und Bürgergemeinden<br />

zusammen Fr. 20 000.—. Kanton und Gemeinden<br />

werden die Altersversicherung Fr. 84 200.—, die Arbeitslosenfürsorge<br />

Fr. 14 300.— und die finanziellen Beihilfen an<br />

landwirtschaftliche Arbeitnehmer Fr. 6000.— kosten.<br />

13. Zinsen. Diese verlangen eine Netto-Ausgabe von<br />

Fr. 3100.—. Dabei muß aber daraus aufmerksam gemacht<br />

werden, daß für die Verzinsung der Schulden betreffend die<br />

Wildbachverbauungen und den Alpenstraßen-Ausbau je Fr.<br />

16 000.— in den betreffenden Abschnitten des außerordentlichen<br />

Verkehrs veranschlagt werden mußten.<br />

14. Steuern, Gewinnanteile, Wasser rechtsund<br />

Konzessionsgebühren. Der gesamte Nettoertrag<br />

wurde, wie letztes Jahr, auf rund 587 000 Franken<br />

errechnet. Die direkten Steuern sollen 216 700, die indirekten<br />

253100 Fr. einbringen. Das kantonale Bankinstitut kann<br />

voraussichtlich dem Staat 160000 Fr. als Reingewinnanteil<br />

abliefern. An Wasserrechts- und Konzessionsgebühren hofft<br />

man 215 500 Fr. einzunehmen. Die Ausgaben in diesem Abschnitte<br />

betreffend den Einzug der kantonalen und Bundessteuern,<br />

die Anteile der Gemeinden am Ertrage der Steuern,<br />

der Wasserrechts- und Konzessionsgebühren belaufen sich -aus<br />

Fr. 199 450.—. Die Einlage in die Viehseuchenkasse macht<br />

Fr. 8000.—• und diejenige in den Löschfonds 50 000 Fr. aus.<br />

15. Gewäfferverbauungen. Die Bundesbeiträge<br />

wurden auf Fr. 382 000.— berechnet, treffen aber nur ein,<br />

wenn die vorgesehenen Unternehmen auch angeführt werden.<br />

Die Kantonsbeiträge an die Bachverbauungen werden 130 000<br />

und an die Aufforstungen in Wildbachgebieten 5000 Franken<br />

erfordern.<br />

16. Ausbau der Alpen st raßen. Es sollen aufgewendet<br />

werden 210 000 Fr. für Ausbau und Belag der Brünig<br />

— Kernserstraße, 100 000 Fr. für die Engelbergerstraße.<br />

Gewäfferverbauungen und Alpenstraßenausbau werden für<br />

das Baugewerbe willkommen Arbeitsgelegenheiten bringen.<br />

O f f e n e B e i n e SA271St 313<br />

Krampfadern, Hämorrhoiden, Hautausschläge, schlecht heilende<br />

Wunden, Abszesse, Rufen, Furunkel und andere Hautübel, Verletzungen,<br />

Brandwunden, wunde und schmerzende Füße, Hautjucken,<br />

Wundsein der Säuglinge, Sonnenbrand Pflegen Sie rasch und gut<br />

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Max Zeller Söhne, Romanshorn. Hersteller der wohlbekannten<br />

Zeller-Heilmittel, seit 1864. !8i<br />

17. Arbeitsbeschaffung. Nachdem die restlichen<br />

Subventionsabrechnungen über Wohnbauten noch dies Jahr<br />

erledigt werden, ist es möglich, die Nettoeinnahmen von Fr.<br />

122 500.— in die Reserven für andere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

zu legen.<br />

Gesamtvoranschlag der Verkehrsrechnung 1959<br />

Ordentlicher<br />

Verkehr.<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Allgemeine Verwaltung 33 000.— 211 200.—<br />

Kirchenwesen 100.— 3 100.—<br />

Erziehungswesen 84 100.— 154 150.—<br />

Rechtspflege 38 300 — 98 100 —<br />

Polizeiwesen 69 090.— 93 700 —<br />

Sanitätsw^sen 8 500.— 31 000.—<br />

Landwirtschaft 150 700.— 280 800.—<br />

Forstwirtschaft 181 500.— 251 000.—<br />

Gewerbewesen 15 750.— 39 700 —<br />

Bauwesen 309 700.— 434 900.—<br />

Militärwesen 141 200 — 143 400.—<br />

Sozialwesen 120 000.— 138 700.—<br />

Zinsen 218 430.— 221 530—<br />

Steuern, Gewinnanteile, Wasserrechts-<br />

u. Konzessionsgebühren 845 300.— 257 450. —<br />

Subtotal 2 215 670 — 2 358 730.—<br />

Außerordentlicher Verkehr.<br />

Gewäfserverbauungen<br />

Ausbau der Alpenstraßen<br />

Arbeitsbeschaffung<br />

513 700 —<br />

253.000.—<br />

124 000.—<br />

3106370.—<br />

Mehrausgaben 112 860.-<br />

533 000.—<br />

326 000.—<br />

1 500 —<br />

3 219 230.—<br />

Total 3 219 230.- 3 219 230.—<br />

Voranschlag <strong>1949</strong>:<br />

Ordentlicher Verkehr, Mehrausgaben Fr. 100 750.-<br />

Außerordentlicher Verkehr, Mehrausgaben Fr. 27 800.-<br />

Total — Mehrausgaben Fr. 128 550.-<br />

Voranschlag 1950:<br />

Ordentlicher Verkehr, Mehrausgaben Fr. 143 060.<br />

Außerordentlicher Verkehr, Mehreinnahmen Fr. 30 200.-<br />

Total = Mehrausgaben Fr. 112 860.-<br />

Ein M a i m o r g e n in Sethlchem<br />

Fortsetzung und Schluß aus der Jnseratenbeilage<br />

Ist hier wohl die Sakristeitüre? Wir müssen uns bücken<br />

und untertänig das Haupt zur Erde senken, um unter dem<br />

niedern Joch des steinernen, iTrit gewundenen Schmalsäulen<br />

gezierten Törchens durchzuschlüpfen. Nimmt mich nur wunder,<br />

ob aus dem Gehirn eines verschmitzten orientalischen oder<br />

mittelalterlichen Steinmetzen diese erzieherische Idee zu Stein<br />

ward: Wer den Stall zu Bethlehem betreten will, König und<br />

Kaiser, Papst und Bischof, Gebieter oder Untertan, Heiliger<br />

oder Sünder, Arm und Reich, Hoch und Niedrig, der bescheide,<br />

bücke und beuge sich in Demut und bedenke: daß das Kind,<br />

das die Jungfrau Maria hier gebar, die Weltkugel und des<br />

Himmels und der Erde Reichtümer in Händen hielt und dennoch<br />

arm und bedürftig auf Stroh sich betten ließ.<br />

Die gekrümmte Treppe hinunter tasten wir uns in den<br />

Stall, der das Wunder der Christnacht barg.<br />

Von Kerzenrauch geschwärzte unbehauene Wände, ein enger<br />

Raum ohne jedes architektonische Gesicht, in seinen Grundzügen<br />

heute noch eine jener vielen Höhlen, in denen Hirt und<br />

Herde zu nächtlicher Stunde Zuflucht suchen. Stände nicht da<br />

und dort ein Altartisch, hingen nicht zierliche Ampeln von der<br />

Decke, erleuteten nicht flackernde Dochte die Krypta, so bedürften<br />

auch wir des Sterns von Bethlehem, um diesen geheiligten<br />

Stall von anderen zu unterscheiden.<br />

Doch da blinkt er ja, der vom Himmel hier zu Boden geglittene<br />

silberne Stern, um den in goldenen Lettern die Welt<br />

nnd Ewigkeit umspannenden Worte kreisen:<br />

Hic Christus natus est — Hier ward Christus geboren.<br />

Wie aus Nebel und Nacht taucht langsam vor unseren,<br />

von der Heiligkeit des Himmels noch geblendeten Augen die<br />

heilige Stätte auf. Das Licht der Ampeln erwärmt die<br />

Herzen und verscheucht den Schauer des beseligenden Erlebnisses.<br />

Der Mensch wird heimisch hier, der Pilger fühlt<br />

sich zu Hause.<br />

Während die Reisegefährten ihre Gebete flüstern, schließe<br />

ich meine Augenlieder bis auf einen schmalen Schlitz und<br />

blinzle nach junggewohnter Bubenmanier in den Glanz der<br />

Kerzen und Lampen. Wie das funkelt und zittert, leuchtet<br />

und strahlt, tanzt und summt! Fast wie daheim unter dem<br />

Christbaum...<br />

Da!<br />

Erst knirscht ein Räuspern und Murmeln durch die Höhle,<br />

als müßte der dort einen nordischen Katarrh aus der Kehle<br />

husten, der hier seine Sorgen in unverständlichen Worten ertränken,<br />

da einer den Ton zu einer verlorenen Melodie suchen<br />

und drüben jemand ...<br />

O!<br />

Erst trocken und heiser, gewürgt und von mancher Träne<br />

überschwemmt, dann klarer, lauter, froher, zuversichtlicher,<br />

Schwankende Menschen in schwankender Zeit<br />

In Nordböhmen gab es eine Firma Wilhelm Engel, welche Devotionalien, besonders<br />

künstlerische Rosenkränze, fabrizierte. Nach dem Krieg wurden die Einwohner,<br />

alles Deutsche, mit dem Firmeninhaber an der Spitze, verjagt. Tschechische Arbeiter<br />

aus dem Landesinnern setzten sich in Häusern und Gärten fest. Die Firma Engel war<br />

plötzlich ein „nationales Unternehmen". Da die Kommunisten regierten, kam an sie<br />

die Frage, ob die Fabrikation von Rosenkränzen mit den Grundgedanken des Marxismus-Leninismns<br />

vereinbar sei. Prag entschied: ganz gewiß, die Weltverbindungen<br />

der Firma Engel sind für uns wertvoll. Ein 26jähriger Kommunist wurde Direktor<br />

der Firma vormals Engel und trieb das Geschäft in die Höhe. Die Kunden in Kanada,<br />

USA, Südamerika, Irland, Italien und Frankreich freuen sich — wohl ahnungslos<br />

— der schönen Rosenkränze von der Firma rote Engel.<br />

Wie reimt sich das? Du schüttelst den Kops, nicht wahr? Die Welt ist hie und da,<br />

und manchmal dauernd, aus dem Häuschen. Daß Kommunisten Rosenkränze fabrizieren,<br />

um „harte Devisen" zu gewinnen, ist weniger ungereimt, als wenn ein christlicher<br />

Hausvater eine christusfeindliche Zeitung hält, um seine Seele zu verlieren.<br />

Unbegreiflich ist beides. Die Zeit ist da, wo jeder Katholik sich klar für die katholische<br />

Presse entscheiden muß. Dieser Tage hat Pins der Zwölfte neuerdings betont, daß die<br />

Wichtigkeit der Presse von Tag zu Tag im Wachsen sei, daß es aber leider Gottes<br />

immer noch Katholiken gebe, die sich ihrer Verpflichtung und ihrer Möglichkeiten in<br />

diesem Bereich nicht völlig Rechenschaft geben.<br />

-f-<br />

Geöanken für die Stunden der Stille<br />

Immerfort wird uns wiederholt: Die ersten Jahrhunderte, die Zeiten der Heiligen!<br />

— Welche Redensart! Zieht sich Gottes Wirken nicht zu allen Zeiten hin,<br />

strömt es nicht jedem Augenblick zu, um ihn zu erfüllen, zu heiligen, übernatürlich zu<br />

gestalten? Gab es je eine frühere Weise, sich seiner Einwirkung zu überlassen, die<br />

nicht auch neuzeitlich wäre? Besaßen die Heiligen der ersten Zeiten ein anderes<br />

Geheimnis als das, jeden Augenblick zu werden, was dieses göttliche Wirken aus<br />

ihnen machen wollte? Und wird dieses göttliche Wirken bis zum Weltenende je aufhören,<br />

seinen Glanz über Seelen auszugießen, die sich ihm rückhaltlos überlassen?<br />

De Caussade, „Hingabe an Gottes Vorsehung".<br />

Die Welt verbirgt uns den Himmel und die Hölle: den Himmel, weil man um<br />

jeden Preis dorthin kommen möchte, wenn man seine Schönheit kennte; die Hölle,<br />

weil man alles täte, um nicht in sie zu kommen, wenn man ihre Qualen kennte.<br />

Hl. Johann M. Vianney, Pfarrer von Ars.<br />

Das Geld wachset vom „Vergelt's Gott der Armen!" Abraham a Santa Clara.<br />

Ein von Eifer entflammter Mensch reicht hin, ein ganzes Volk aufzurichten.<br />

Hl. Chrysostomus.<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

4. Adventssonntag, 2. Maria, 3. für Kirche oder Papst. Montag. Rerie MeNe wie<br />

gestern, 2. Maria, 3. Verstorbene, 4. für Kirche oder Papst. D i e n s t a q Viail des m Tbomas<br />

2. Ferie, 3. Maria. Mittwoch. Hl. Thomas, 2. Ferie. Donnerstag Ä '<br />

Messe vom Sonntag, 2. und 3. wie sonntags. Gewöhnliche Präfation. Freitaa Alles wie<br />

gestern. Samstag: Weihnachtsvigil, gebotener Fast- und A bsti n e n z t ag bis 17.00.<br />

Das Priesterkapitel dankt dem Volke für das prächtige Sammelergebnis zugunsten<br />

der Universität Freiburg. Die bisherigen Resultate — einzelne Sammlungen werden noch<br />

fortgesetzt — lassen vermuten, daß unser Kanton den Betrag von 30 Rp. pro Katholik erreicht<br />

hat. Das Gesamtresultat folgt in nächster Nummer.<br />

Das Priesterkapitel richtet an alle die Bitte, in Zukunft in den Danksagungen der<br />

Presse und privaten Karten die Namen der Geistlichen wegzulassen, die den Sterbenden beigestanden<br />

sind. Die priesterliche Hilfe ist eine selbstverständliche Berufspflicht, die nicht eigens<br />

hervorgehoben werden muß. Sonst könnte sich Mt. 6, 2 erfüllen: „Wahrlich, ich sage euch, sie<br />

haben ihren Lohn schon empfangen." Die Bitte ist zugleich an alle Druckereien gerichtet.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommunion der Christenlehr-Mädchen. Hl. Messen 5.3», 6.30, 7.45 und<br />

0.15. Renovationsopfer für die Pfarrkirche. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30<br />

Adventsandacht.<br />

Montag: Erstjahrzeit für Jgfr. Rofalia Britschgi, Kirchhöfen.<br />

Dienstag: Siebenter für Josef Reinhard-Zumbühl, Studenried, Kägiswil.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Jakober und Heimann.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Frau Emma Haas-Arnold.<br />

Freitag: Siebenter für Frau Theresia von Wyl-Ackermann, Kläb, Kägiswil.<br />

Samstag: Hausjahrzeit Sigrist. Gebotener Fast- und Abstinenztag bis 17.00. 24.00 heilige<br />

Christmette und Kommunion.<br />

Christenlehre. Sonntag: 16.30 letzter Kurs Mädchen, 20.00 letzter Kurs Knaben.<br />

Jungfrauenkongregation. Dienstag: 20.15 Advent-Feierstunde für Jungsodalinuen,<br />

2. Gruppe, Turnerinnen und übrige Mitglieder, Schulhaus 2. Stock. Den großzügigen<br />

Spendern bei der Sammlung für die Diaspora-Hilfe ein herzliches Vergelt's Gott.<br />

Dorfkapelle. .Montag: 8.15 Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen Wehrmänner.<br />

K ap uzinerkloster und Frauenkloster.-Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrk.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 hl. Messe. 13.00 Kinder- und Christenlehre. 17.30 Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Montag: 7.00 hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 8.00, 9.15. Opfer für die Kirchenheizung. 13.30 Christenlehre,<br />

Rosenkranz und Segen. Versammlung der Frauen im Vereinslokal.<br />

Montag: Dreißigster für Kapellvogt Anton Kathriner-Fanger, Rüti.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Geschwister Burch, Blatti.<br />

Donnerstag: Dreißigster für Jgl. Josef Verwert, Mätteli.<br />

Samstag: Hausjahrzeit Sigrist. 16—10 Beichtgel. Kapuzineraushilfe. Fasttag bis 17.00.<br />

Kägiswil. Sonntag: 6.30 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. Jahresgedächtnis der tit. Aelplergesellschaft.<br />

13.00 Christenlehre. 19.30 Gebetswache, Segen.<br />

Katholische Jungmannschaft: 20.00 Generalversammlung.<br />

Pfarrei Kerns<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.15, 7.30, 8.30, 10.00. Titularfest der Guttodbruderschaft<br />

mit Predigt und Amt für die verstorbenen Mitglieder. Gedächtnis der Zunft- und Meisterfchaft<br />

für Hotelier Rudolf Rist und für Frau Marie Dillier-Krummenacher, Schuhmachers.<br />

12.30 Christenlehre und Andacht. 19.30 Gebetswache.<br />

Jungmannschaft: Sofort nach dem Amt Versammlung aller im EWK.<br />

Jungfrauenkongregation: Krippenausstellung im Gasthaus „Rößli", nach dem Amt bis zur<br />

Gebetswache. Kinder bis und mit der 6. Klasse haben keinen Zutritt. Die ganze Pfarrei<br />

ist zum Besuche herzlich eingeladen. — Während des ganzen Sonntags Buch ausfiellung<br />

der S.B.B, im kleinen Rößlisaal, wozu alle Pfarrangehörigen herzl eingeladen sind.<br />

Montag: Jahrestag für Arnold Aufdermauer-Huber, Untergaß. Stiftmesse für Witwe Anna<br />

Durrer-Durrer, Acher. Wochengedächtnis<br />

Dienstag: Gedächtnis des Müttervereins für Wwe. Elisabeth Durrer-Barmettler, Grundboden.<br />

Stiftmesse für Wwe. Jofefa Durrer-Röthlin, ehemals Delligen, auf Hochaltar. Stiftmesse<br />

für Alfred und Franziska Blättler-Kathriner, Platten.<br />

Donnerstag: Dreißigster für Wwe. Josefine Flück-Rohrer, Bäribiel. Stiftmesse für Walter<br />

Röthlin und Familie, Obergisigen.<br />

Samstag: Gebotener Fast- und Abstinenztag bis 17.00.<br />

Sonntag: Stiftmesse für Franz Egger-Röthlin, Oberdorf.<br />

Melchtal. Sonntag: Seelensonntag. 5 M Kommunionausteilung, dann jede halbe Stunde.<br />

5.30 und 6.30 hl. Messen. 9.00 Gottesdienst. Christenlehre. 14.00 Versammlung des Mütter-<br />

Vereins, Predigt und Segensandacht. 17.30 Advents- und Seqensandackt<br />

Samstag. Bigil von Weihnachten. Fast- und Abstinenztaa bis 17 00 17 30 Rosenkran,andaÄt.<br />

Beichtgelegenheit. 23.30 wiederum Beichtgelegenheit.


zuletzt aber herzinnig und glockenhell durchsingt die heilige<br />

Stätte das jtubenheimelige, kinderfrohe<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Gottes Sohn, o wie lacht"<br />

Lieb aus deinem göttlichen Mund,<br />

Da uns schlägt die rettende Stund'<br />

Christus, in deiner -Geburt!<br />

. -?? iä> T ^ Ziehbrunnen im Schatten der Marienballlika<br />

zu Bethlehem meine Augen wieder vorsichtig an<br />

das grelle Licht des orientalischen Maientages gewöhnte<br />

wunderte ich mich nurmehr über zwei Dinge: daß vom Himmel<br />

keine Schneeflocken wirbeln und daß kein harzduftender<br />

Tannenbaum voll roter Aepfel und honiggelber Kerzen auf<br />

diesem Kirchplatz stand.<br />

Walter Keßler, Frauenfeld<br />

Weihnachtlicher BAcheetisch<br />

Zweimal Einfiedeln<br />

Das reiche Kloster Einsiedeln<br />

Ein offenes Wort ans Schweizervolk v. P. Otmar Scheiwiller.<br />

Meinrad-Berlag. Einsiedeln <strong>1949</strong>. 48 Seiten.<br />

Eine Broschüre, die nachgerade notwendig geworden ist!<br />

Ueber Emsiedeln wird haute viel gesprochen. Man meint dabei<br />

ba§ Klo)ter, und will mit dem Kloster irgendwie das gesamte<br />

katholische Schweizervolk treffen. Es ist ein offenes<br />

Wort! In aller Deutlichkeit, klipp und klar gibt der Verfasser<br />

Antwort auf die wichtigen Fragen: Warnm braucht<br />

das Kloster eigenen Grund und Boden? Was und wieviel<br />

gehört eigentlich dem Kloster Einsiedeln? Wie ist es dazu gekommen?<br />

Wovon leben heute die Mönche? Wie sieht der<br />

christliche Kommunismus auf der religiösen Grundlage eines<br />

Klosters aus? — Einsiedeln darf alles offen darlegen, weil<br />

es absolut keine Angst zu haben braucht, dadurch eine Nachsteuer<br />

zu erhalten! Einsiedeln hat keine Geldgeheimnisse, ist<br />

kein lukratives Geschäftsunternehmen und auf Ehrenwort an<br />

keinem Geschäftsunternehmen (Jelmoli, Globus usw.) beteiligt.<br />

Einsiedeln hat Grund und Boden, weil es getreu der<br />

Regel seines Ordensgründers wie eine Familie für seine<br />

sämtlichen Lebensbedürfnisse materieller wie geistiger Art<br />

selbst aufkommen muß, nach Möglichkeit Selbstversorger sein<br />

soll. Es lebt nicht von milden Gaben.<br />

Einsiedeln hat auch sein Geheimnis: aber dieses liegt nicht<br />

in klingendem Geld und Anteilscheinen, sondern darin, daß<br />

es wesentlich Festung und Bollwerk Gottes, religiöses Kraftzentrum<br />

und Strahlungsherd ist. Seine glanzvolle Kirche<br />

steht deni ganzen katholischen Volk zur Verfügung, ist Heimat<br />

der Seele von jedermann.<br />

Es ist ein offenes Wort ans Schweizervolk, an den<br />

denkenden Mann im Volk. Die Broschüre ist darum kein<br />

Knalleffekt und kein Reißer mit vielen Schlagern und Fettdruckzeilen.<br />

Der Verfasser will nicht wie ein Demagog mit<br />

einem Borschlaghammer den Gegner und Zweifler mundtot<br />

machen/ er richtet sich vielmehr in vornehmer Art an den<br />

denkenden Mann: Prüfe, überlege, ziehe selbst deine<br />

Schlüsse — dann weißt du, was du von den „Geheimnissen<br />

und Goldmärchen" zu halten hast.<br />

Der Böswillige wird weiterhin die Flüsterpropaganda betreiben<br />

und schlankweg drauflos lügen: er wisse es ganz genau,<br />

er sei selbst dabei gewesen, sein Freund auf der Bank<br />

wisse es doch sicher und so weiter. Der Denkfaule wird weiterhin<br />

dieser Propaganda Glauben schenken und weiterhin gedankenlos<br />

alles nachplappern — denn die Wahrheit ist ihm<br />

viel zu simpel. — Der denkende Mann im Volk der senkrechte<br />

Schweizer aber weiß nun, was er davon zn halten hat.<br />

— Diese Broschüre ist daher eine notwendige Tat und sollte<br />

von jedermann gelesen werden.<br />

R T<br />

Einsiedeln im Bild<br />

Von Dr. P. Ludwig Räber, Benediktiner. 32 Seiten Text<br />

mit Federzeichnungen von P. Thaddäus Zingg, OSB, und<br />

64 Bildseiten. Umschlag in Vierfarbendruck nach einem Fresko<br />

von F. Gehr. Benziger Verlag, Einsiedeln.<br />

Dieses Büchlein bietet im harmonischen Zusanimenspiel<br />

von Text und Bild eine glückliche 'Gesamtschau der großen<br />

geistigen Welt Einsiedelns. Religion und Kultur, Geschichte<br />

und Brauchtrvii, ewig Gültiges und zeitlich Gewordenes<br />

erstehen hier dem betrachtenden Auge und dem sinnenden<br />

Geist zur eindrucksmächtigen, formvollendeten Einheit. Die<br />

Photokunst erster schweizerischer Fachmänner, (Rast, von<br />

Läubli, usw.) und die kultivierte Sprache des mit<br />

Einsiedelns Geist seit Jahrzehnten verbundenen Verfassers<br />

geben mit weiser Beschränkung aus das Wesentliche die<br />

ganze Größe und Schönheit Einsiedelns in Wort und Bild<br />

erlebnisnah wieder.<br />

Einsiedeln im Bild ist gedacht vor allem als Erinnerungsbüchlein<br />

für den Pilger. Darum stehen Einsiedelns religiöse<br />

Werte bewußt und betont im Vordergrund. Aber gerade dadurch<br />

wird der geschmackvolle Führer auch für den Andersdenkenden<br />

zum Schlüssel eines tieferen Verständnisses des<br />

„schweizerischen Escorial", wie man das einzigschöne Klosterviereck<br />

Mosburgers schon genannt hat. Bereits vor Iahrat<br />

schenkte P. Ludwig Räber in Zusammenarbeit mit W.<br />

Läubli der Kunstwelt das allgemein anerkannte Bildbuch<br />

„Maria Einsiedeln". Im Gegensatz aber zum beschränkten<br />

Leserkreis jenes luxuriösen Werkes ist dieses Büchlein nun<br />

für jedermann geschrieben. Das bequeme Taschenformat wird<br />

gerade dem Touristen erwünscht sein. Wer immer also Einsiedeln<br />

liebt, wird auch diesen neuartigen Führer schätzen<br />

als farbenfrohen Spiegel einer großen Welt und als eine<br />

künstlerische Leistung von vollendeter Technik und edlem<br />

Geschmack.<br />

-i-<br />

Schülsrkalender „Mein Freund".<br />

Dieser Tage ist der liebe Schülerkalender „Mein Freund"<br />

1920 erschienen. Wer von den Jungen wird nicht mit Spannung<br />

darauf warten, ihn selber recht bald zu besitzen? Er ist<br />

wieder sehr reich ausgestattet mit Wissenswertem aller Art.<br />

Große Schweizer Künstler stellen ihre Werke vor, wir können<br />

die Namen und Aufgaben unserer Bundesräte nachschauen,<br />

es wird in übersichtlicher Art das Gemeindewesen und seine<br />

Behörden erklärt. Besonders viel lernt der Schüler über<br />

unsere Mutter Erde als Himmelskörper, von ihrer Größe<br />

und ihren Kräften. Den Buben wird viel Interessantes geoffenbart<br />

über neueste Flugzeuge, die Swiffair, Eisenbahnen,<br />

Triebwagen und modernste Errungenschaften der Technik. Ein<br />

Blick in den Zoo erfreut die Kinderherzen.<br />

Viele frohe Zeichnungen weifen die Kinder aufs Danken<br />

hin, auf die tausend Möglichkeiten, ihre Freizeit nützlich zu<br />

verbringen. Wer freut sich nicht auf alle die feinen Wettbewerbe,<br />

wobei Talente und eigene Ideen zur Entfaltung<br />

kommen können? Feine Preise winken den mutigen Be-<br />

Werbern.<br />

Nebstdem birgt der hübsche Kalender, der als einziger den<br />

katholischen Schild trägt, noch vielseitigen Stoff, für jeden<br />

etwas. Besonders schöne Stunden bereitet das reichhaltige<br />

„Bücherstübchen". Liebe, alte Bekannte, aber auch junge<br />

Schriftsteller führen in viele Welten, auf unsere Alpen, in<br />

die gute alte Zeit, aber auch an die Front des jüngsten<br />

Krieges. — Gewiß kann der Schülerkalender „Mein Freund<br />

1950" jedes Kind glücklich machen. M. L.-M.<br />

*<br />

Peter Lippert SJ., Aus dem Engadin.<br />

Briefe zum Frohmachen. Verlag Ars facra, München.<br />

Der Ars facra-Verlag, der uns schon viele prächtige Werke<br />

schenkte, war lange Zeit zum Schweigen verurteilt. Daß er als<br />

erstes wiederum P. Peter Lipperts Briefe aus deni Engadin<br />

neu auflegt und uns zuschickt, kennzeichnet die alte Güte des<br />

Verlages, der auch im religiösen Schrifttum auf das Wefentliche<br />

geht. Pater Lippert schreibt seine Seelenbriefe aus dem<br />

Engadin an einen kranken Gefährten mit einem liebschanenden<br />

Auge für die Schönheiten der Natur und mit einem tiefgründigen<br />

Verständnis für die geistigen Probleme des Menschenlebens.<br />

Seine Sentenzen find nicht wie Schulmeistertheorien<br />

zu lesen, da er zu den frohen und bangen Fragen<br />

des Lebens als Seelenführer und Dichter spricht. Ein edles<br />

Buch, ein Weihnachtsgeschenk zum Frohmachen! b.<br />

*<br />

Erinnerungen vom eidgenössischen Schützenfest in Chur.<br />

Bubenberg-Verlag Bern.<br />

b. Die letzte Mouche vom eidgenössischen Schützenfest! Das<br />

Buch ist unter dem Patronat des Schweizerischen Schützen-<br />

Vereins erschienen und hält nochmals in Wort und Bild die<br />

bewegten — durch den Ehurer Wind für die Schützen allzu<br />

bewegten Tage von Chur fest. Bewährten Kameramännern<br />

und federsichern Festberichterstattern gelang es, die<br />

Feststimmung trefflich zu malen und jedem eidgenössischen<br />

Schützen eine Fülle von Erinnerungen wachzurufen: Festliche<br />

Fahnenübergabe, zierliche Ehren- und Trachtenjungfern, Teilnehmer<br />

am Presseschießen, Armeewettkampf, Akademikerschießen,<br />

dem Aufmarsch der Kantone, ein Blick in den Zeigerstand,<br />

die Büros, den großartigen Gabentempel, den Bienenkorb<br />

der Festhallen, alles ist da! Auch dem Aufzug unserer<br />

Mannen am Tag der Urkantone sind besondere Text- und<br />

Bildseiten gewidmet. Die Helgen der Sieger und siegreichen<br />

Mannschaften zusammen mit den Ranglisten schließen den<br />

Band, den im llmschlagbild die farbige Wappenscheibe ziert.<br />

Stadttheater Luzer« m<br />

Montag, 19. Dezember. Keine Vorstellung.<br />

Dienstag, 20. Dezember, 20.15—22.45 Uhr. Weh' dem,<br />

der lügt! Lustspiel in 5 Auszügen von Franz Grillparzer.<br />

Mittwoch, 21. Dezember, 20.15—23 Uhr. Zigeunerliebe.<br />

Donnerstag, 22. Dezember, 15—17 Uhr. Hansel und<br />

Gretel. 20.15—23 Uhr. Der fidele Bauer.<br />

Freitag, Samstag, Sonntag, 23., 24., 25. Dezember.<br />

Keine Vorstellungen.<br />

Kassastunden über Weihnachten: Samstag, 24. Dezember:<br />

9—12.15 Uhr (nachmittags und abends geschlossen).<br />

Sonntag, 25. Dezember: geschlossen. Montag, 23.<br />

Dezember: 10—12; 14—15; 18—18; 19.15—20.15 Uhr.<br />

Montag, 26. Dezember, 15—17 Uhr. Hansel und Gretel.<br />

20.15—23.15 Uhr. Die Macht des Schicksals. Oper in<br />

4 Akten (8 Bildern) von Giuseppe Verdi. Musikalische<br />

Leitung: Max Sturzenegger. Inszenierung: Dr. Albert<br />

Wiesner. Ballettleitung: Bice Scheitlin. Bühnenbilder:<br />

Max Sulzbachner a. G. Mitwirkende: Münch,<br />

Petri, Stuhr, Enderle, Ferenz, Matic, Ollendorff, Steiger,<br />

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Erdbeeren selber sind eine fade Frucht. Erst<br />

mit Zucker vermengt, kommt das volle Aroma<br />

zur Geltung. Ganze Früchte kann man nur<br />

außen zuckern.<br />

Turmixierte Beeren werden viel intensiver mit<br />

dem Zucker vermengt und gewinnen dadurch.<br />

Während bei den ganzen Beeren der Saft ausscheidet,<br />

bleibt er im turmixierten Beerenfleisch,<br />

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„Ob waldner <strong>Volksfreund</strong>" 79. Jahrgang — Nr. 100<br />

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6<br />

Ein M o i n w r g e n in Sechlchem<br />

Da stehe ich vor den gelbgrauen Mauern Jerusalems und<br />

staune zu den stolzen Quadern der Davidsburg empor. Titus<br />

hatte sie eigens unzerstört gelassen, auf daß nach so und so viel<br />

Jahrhunderten ein Schweizerknabe Gelegenheit fände, in weißen<br />

Flanellhosen vierschrötig davorzustehen, nicht einmal den<br />

Hut aus aargauischem Stroh vom harten Märchlerschädel zu<br />

nehmen und die Hände flegelhaft in den Taschen zu verstauen.<br />

Vor was haben sie eigentlich Respekt, diese demokratischen<br />

Söhne Mutter Helvetias? Salomon, der Jude, in all seiner<br />

Pracht, und Titus, der Römer, mit all seiner Macht...<br />

Eigenartig: auf diesem Boden scheinen selbst die Steine zu<br />

predigen.<br />

Ueber Mauern, Türme und Kuppeln hinaus flieht mein<br />

Blick. Ein seidenzarter, hellblauer Himmel spannt sein Bejminenzelt<br />

über die Hl. Stadt. Mattsilbern wölbt sich eine<br />

schmale Wolkenbrücke über das Tal Kedron. Das frische Lüftchen,<br />

das eben noch von Jericho her über das Gebirge kletterte,<br />

legt sich müde nieder. Der kurzatmige orientalische Morgen<br />

läuft rasch in den hellen Tag hinein.<br />

Wir warten auf den Chauffeur, der uns nach Bethlehem<br />

fahren soll.<br />

Typisch für unser Jahrhundert und seinen Geist: Heiliglandpilger<br />

bedienen sich des Autos, um die kurze Strecke von<br />

Jerusalem nach Beit-Dschala aufzurollen. Nicht auf das graue<br />

Fell eines munteren Eselchens rutschen wir gleich dem Fellachen,<br />

der gestern vigilant wie ein evakuierender Saulus<br />

durchs Damaskustor ritt. Nicht der geduldige Höcker eines<br />

Dromedars buckelt und schaukelt uns wie ehedem die sternkundigen<br />

Weisen aus dem Morgenland. Nein, wir motorisierte<br />

Europäer aus dem Zeitalter der Arbeitslosigkeit und<br />

der Weltkriege, wir Maschinenmenschen, denen es stets an Zeit<br />

gebricht und der Sinn für die Bedachtsamkeit und Poesie des<br />

Wander- und Hirtenstabs abhanden gekommen ist, flitzen im<br />

Auto über heilige.Erde.<br />

Je nun, nirgendwo wie hier ist so viel Staub aufzuwirbeln.<br />

Uralter Staub., Denn seit unvordenklichen Zeiten pilgern<br />

Juden, Christen, Mohammedaner zu Rachels Grab. Eben<br />

schreitet ein Weib zum Brunnen. Gelb wie Korn und rot wie<br />

Mohn leuchtet ihr Gewand und fingt einen sonnigen Dreiklang<br />

mit dem blendenden Weiß der Grabeskuppel. Eine Königin<br />

trüge ihre Krone nicht stolzer und anmutiger als diese<br />

Orientalin den irdenen Krug auf dem Haupt.<br />

Von der Gebirgskette, die sich von Samaria nach Jdumäa<br />

zieht, winken die hellgetünchten, flachbedachten Häuser Bethlehems<br />

herüber. Wie eine Schar weißer Tauben sitzen sie drüben<br />

am Hang. Und weil in Palästina blaugrüne Oelzweige<br />

leicht von den Bäumen zu brechen sind, flattert das Bild der<br />

Taube aus Noahs Arche und des Friedenstäubchens durch<br />

meinen Sinn. Ich bitte den mohammedanischen Chauffeur —<br />

er empfindet an den Staubwolken eine ausgelassenere Freude<br />

als ein katholischer Ministrant am dicksten Weihrauch — seinen<br />

Ford etwas zu besänftigen. Damit ich meinen lieben<br />

Landsleuten angesichts dieser beschaulichen Landschaft zwei<br />

Verse aus einem Frühlingsgedicht Gottfried Kellers hersagen<br />

könne:<br />

Es wandert eine schöne Sage<br />

Wie Veilchenduft auf Erden um,<br />

Wie sehnend eine Liebesklage<br />

Geht sie bei Tag und Nacht herum.<br />

Das ist das Lied vom Völkerfrieden<br />

Und von der Menschheit letztem Glück,<br />

Von goldner Zeit, die einst hienieden,<br />

Der Traum als Wahrheit, kehrt zurück.<br />

Mit der wohlfeilen Ausrede, es lockte mich zu wissen, ob<br />

in dieser Gegend auch Mönchen zu finden seien, ziehe ich<br />

Freund Zeno aus dem Wagen. Ihm, dem Auto nämlich, war<br />

vor Staunen ob den Reimen des zukunftsschauenden zürcherischen<br />

Ratsschreibers der Schnauf ausgegangen.<br />

So schuhen wir denn glückselig über die Fluren von Bethlehem.<br />

Hügel schmiegt sich an Hügelchen. Es ist, als wandelten<br />

wir sandalenweich über den Rücken einer Schafherde. Wildes<br />

Gestrüpp, knorrige Bäumchen, stachelige Kakteen und dann<br />

und wann ein glutfarbenes Blümchen säumen den Weg.<br />

Horch!<br />

Da bläst ein Hirtenknabe seine Schalmei. Eintönig, sorglos<br />

heiter, von Hügel zu Hügel weit über die Wiesen hin, auf<br />

denen die schwarzwollige Herde nach Futter schnuppert.<br />

Bor unsern wachträumenden Augen öffnet sich der Himmel.<br />

Schneeweiße Engelsflügel schweben über der stillen Land-<br />

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schuft. Wie Tau träufelt die frohe Botschaft zur Erde nieder<br />

und in unsere Herzen:<br />

„Ehre sei Gott I in der Hohe! Friede der Menschen auf<br />

Erden, die guten Willens sind!"<br />

Von nun anrissen wir, was es bedeutet:<br />

Hirten erst kundgemacht...<br />

Durch der Engel Alleluja<br />

Tönt es laut von fern und nah:<br />

Christus, der Retter, ist da!<br />

Wir wundern uns, daß der Hirte seine Flöte nicht alsogleich<br />

einsteckt und mit uns über die Felder gen Bethlehem<br />

zum Stalle eilt.<br />

Die Melodie klingt noch in unsern Ohren, wie wir längst<br />

das Städtchen auf der Anhöhe erklommen haben und ernüchtert<br />

vor der Kirche zu Ehren der Geburt unseres Herrn und<br />

Heilandes stehen. Kahle, graue Mauern, trotzig, düster und<br />

unförmig, als gälte es, Lawinen zu wehren. Wären wir damals<br />

— im Mai 1925 —- um 15 Jahre älter und erfahrener<br />

gewesen, hätte die Suche nach dem Fachausdruck für solche Architektur<br />

uns nicht in Verlegenheit gebracht: ein großer klobiger<br />

Bunker.<br />

Doch kaum haben wir das unscheinbare Portal durchschritten,<br />

verwandelt sich Entäuschung in Verwunderung. Mitten<br />

in einem lichten Säulenwald stehen wir. Die festliche Doppelreihe<br />

schlanker, von edlen Kapitellen gekrönter Säulen lüpft<br />

eine schwarze Balkendecke himmelan. Die zarten Farben eines<br />

Madonnenbildes in seltener Würde und Anmut lächeln uns<br />

entgegen.<br />

Erinnerung an die Zeit Kaiser Konstantin raunt die Marienbasilika<br />

zu Bethlehem.<br />

(Den Schluß finden Sie an anderer Stelle im Hauptblatt.)<br />

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Jnsertionspreise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

» K ' Ä T l J L - * - - Ä Ö 2 $ t u 4 n n b ' £ m 8 6 0 3 3 © Z ° » ^ Ä S . & S S f i t f « S g<br />

ö<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die zweite Sessionswoche in Bern:<br />

K l e i n e r S t r e i f z u g d u r c h d i e R a t s g e s c h ä s t e<br />

% Der Nationalrat packte in der zweiten Sessionswoche<br />

die Finanzfragen an. Er diskutierte am Dienstag den Vora<br />

n s ch l a g der Bundesbahnen pro 1950, der erstmals<br />

wieder ein Defizit vorsieht, indem in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ein PafsivsaÜw von 38,7 Millionen Franken veranschlagt<br />

ist. Leider voraussichtlich keine vorübergehende Erscheinung,<br />

so führen die Referenten aus. Es wird ein eigentliches<br />

Klagelied angestimmt. Das Schienenmaterial weise ein<br />

hohes Alter auf, beim Rollmaterial bestehe ein großer Nach-<br />

Holbedarf. Es mangeln die Moneten für die wichtigen großen<br />

Bauprojekte. Der Rat vermag indessen nichts anderes zu tun<br />

als dermalen den Voranschlag, so wie er unterbreitet wird, zu<br />

genehmigen.<br />

Und gleich geht's an die Bearbeitung des S t a a ts v o r -<br />

a n s chl a g e s, der den Ratsherren in einem dicken, grünen<br />

Buch in die Hand gelegt wird. Bis zum Freitagvormittag<br />

zieht sich diese Debatte über die Woche hin. Am meisten zu<br />

reden gibt auch hier das Militärbudget. Die Sozialdemokraten<br />

beantragen Reduktion auf 400 Millionen, dazu<br />

zwei Sonderposten für Militärversicherung und Wiederausbau<br />

Dailly und Mitholz. Die Kommunisten wollen auf 300<br />

Millionen herunter; sie würden überhaupt am liebsten die<br />

Landesverteidigung lahmlegen. Die Finanzkommission schließt<br />

sich dem ständerätlichen Beschluß an: Bewilligung von 446<br />

Millionen Fr. und damit Abstrich von 20 Mill. vom bundesrätlichen<br />

Antrag. Dieser Antrag der Kommission wird in der<br />

Abstimmung, die am Freitagmorgen unter Namensaufruf erfolgt,<br />

mit 123 gegen 51 Stimmen gutgeheißen.<br />

Der „ S t u m p e n k r i e g ", der auä der Öffentlichkeit<br />

auch in den Ratssaal hinein getragen worden ist, wird am<br />

Mittwochnachmittag ausgefochten. Das Drum und Dran ist<br />

weitgehend bekannt. Die Firma Villiger in Pfeffikon hat ihre<br />

Tore geschlossen, und zwar, wie behauptet wird, um gegen<br />

die Tabakkontingentierung durch den Bund zu protestieren.<br />

Der Verband und die anderen Firmen sagen, das sei ein unzuläßiger<br />

Druckversuch. Die Firma Villiger könne es sich leisten,<br />

weil sie in Deutschland Betriebe unterhalte, dort während<br />

der Besetzung Hollands große Vorräte habe aufspeichern<br />

und diese bei Kriegsschluß günstig in die Schweiz hineinbringen<br />

und damit einen fetten Gewinn einstreichen können. Der<br />

Luzerner Freisinnige Kurt Bucher rennt mit einer scharfen<br />

Motion gegen die Tabakkontingentierung an. Vier Jnterpellanten<br />

— ein freisinniger Waadtländer, ein freisinniger<br />

Aargauer, ein sozialistischer Aargauer und ein bernischer<br />

Bauernparteiler — stehen auf dem gegenteiligen Stand-<br />

Punkt. Durch die Kontingentierung, so sagen sie, werden die<br />

kleineren Firmen geschützt, und daran haben wir ein Intereffe.<br />

Zudem muß der Tabak die Alters- und Hinterbliebenen-<br />

Versicherung finanzieren helfen. Nachdem sich auch Bundesrat<br />

Nobs für die Tabakkontingentierung gewehrt und die Motion<br />

abgelehnt hat, wird der Motionär Kurt Bucher mit 68 gegen<br />

23 Stimmen heimgeschickt.<br />

Im Ständerat beginnt die zweite Sessionswoche mit der<br />

Gutheißung einer Motion, die im Nationalrat von Wick (kath.<br />

kons Luzern) begründet worden ist und eine geregelte Unterstützung<br />

der G e b r e ch l i ch e n h i l f e (Pro Jnfirmis) durch<br />

den Bund verlangt. Dagegen wurde die vom Nationalrat se,-<br />

nerzeit ebenfalls gutgeheißene Motion Odermat t über dte<br />

Milderung von Härtefällen der Altersversicherung<br />

Schliesset?<br />

ßeafa<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Aber, Exzellenz, es ist doch sehr interessant<br />

"Du gefällst mir nicht mehr, Harry, _ verwies ihnJBeata.<br />

„Ist es dir noch nicht genug, daß du zwei Menschen ums Leben<br />

gebracht hast?"<br />

^<br />

„Ach, Schwester, es war doch Notwehr. Sonst hatte 2>l<br />

(nicht erwerbstätige Witwen und Ehefrauen, vor dem 1. Juli<br />

1883 geborene Personen) nach Referat von Zust (kath. kons.,<br />

Luzern) nur in Form eines weniger verbindlichen Postulates<br />

angenommen.<br />

Die Frage der Schaffung von Stimmrechtserleichterungen<br />

für solche Personen, die am Abstimmungstage<br />

von ihrem Wohnorte abwesend sind, wurde im<br />

Ständerat dermalen nach den Anträgen der Kommissions-<br />

Mehrheit abweichend vom nationalrätlichen Beschluß gelöst.<br />

Der Nationalrat hatte ein Stimmversahren durch die P o st<br />

einführen wollen; der sich auswärts aufhaltende Stimmberechtigte<br />

könnte daheim den Stimmzettel verlangen und diesen<br />

auswärts ausfüllen und mit der Post heimschicken. Dagegen<br />

wurden schwere Bedenken, hauptsächlich im Punkte der<br />

Sicherheit des Verfahrens, erhoben. Nach dem Beschluß des<br />

Ständerates der schließlich mit 29 Stimmen ohne Gegenstimme<br />

gutgeheißen wurde, kann der auswärtige Stimmberechtigte<br />

ebenfalls daheim das Stimmaterial verlangen; er muß<br />

dann aber auswärts an seinem mehr oder weniger zufälligen<br />

Anwesenheitsorte aus die Gemeindekanzlei oder das zuständige<br />

Büro gehen und seinen Stimmzettel dort ausfüllen und<br />

verschlossen abgeben, damit er nach Hause spediert werde.<br />

Damit hofft man den nicht unbegründeten Begehren vieler<br />

Stimmberechtigter entgegenzukommen, die von ihrem Wohnort<br />

abwesend find. Für die Kranken und Gebrechlichen werden<br />

besondere Vorschriften aufgestellt, so daß auch diesen die<br />

Teilnahme an einer Abstimmung ermöglicht werden soll.<br />

Ueberdies werden die Kantone ermächtigt, die Urnenössnuug<br />

nicht bloß am Samstag, sondern schon am Freitag zu veranlassen.<br />

Tun sie das nicht, so muß immerhin einem einzelnen<br />

Stimmberechtigten, der aus den Sonntag verreisen muß, schon<br />

am Freitag oder Samstag die Möglichkeit zur Stimmabgabe<br />

geboten werden.<br />

Das Hauptgeschäft des Ständerates in der zweiten Sefsionswoche<br />

ist die Teilrevision des am 1. Januar 1942 in<br />

Kraft getretene Schweizerische Strafgesetzbuches. Es<br />

wird bezweckt, die jetzt in Vollmachtenbeschlüssen niedergelegten<br />

Staatsschutzbestimmungen ins Strafgesetz einzubauen, die<br />

Ehrverletzungsdelikte neu zu ordnen und einige Versahrens-<br />

Vorschriften abzuändern. Die katholisch-konservativen Kommissionsmitglieder<br />

griffen überdies die geltenden Strafbestimmuugen<br />

über die Abtreibung wieder auf, da diese unserer Auffaffung<br />

recht wenig Rechnung tragen. Man mußte aber die<br />

Erfahrung machen,"daß man von allen ander Fraktionen völlig<br />

im Stich gelassen wird, sobald Fragen aufgerollt werden,<br />

die in das weltanschauliche Gebiet eingreifen. Das ist auch ein<br />

Beitrag zur Frage, ob Katholiken bei ihrer Partei mitmachen<br />

oder ob sie den anderen nachlaufen sollen! Die Anträge<br />

der katholisch-konservativen Minderheit wurden der<br />

Reihe nach abgelehnt. Die Debatte über die weiteren Revisionspunkte<br />

geht in die dritte Sessionswoche hinein.<br />

Die Wahlergebnisse der Bereinigten Bundesversammlung,<br />

die am Donnerstag zusammentrat, hat der <strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

bereits in der letzten Samstagnummer veröffentlicht.<br />

Bundespräsident wird unser Außenminister Max Petitp<br />

i e r r e, der 1942 in den Ständerat eingetreten, 1944 zum<br />

Bundesrat gewählt und dort sofort mit dem wichtigen Politischen<br />

Departement betraut worden ist. Er hat es ausgezeichnet<br />

geleitet und genießt das Vertrauen der Eidgenossen. Wir<br />

wünschen ihm ein gesegnetes Präsidialjahr.<br />

Der Kampf an Land dauerte nur wenige Stunden. Die<br />

zusammengewürfelte rote Miliz konnte dem schneidigen Vorgehen<br />

der Matrosen nicht widerstehen. Gegen zehn Uhr kamen<br />

die letzten mit erhobenen Händen aus ihrem Verhau<br />

heraus. Das Hurra der -Sieger schallte bis zum Schiff hinüber.<br />

Kurz vor dem Lunch kam der Wmiral selber, um Kennedy<br />

seinen Besuch abzustatten. Er dankte ohne Worte. Leutnant<br />

Miguel hatte ihn aufgeklärt. Aber nach der Meuterei<br />

fragte er. Und der Kapitän erzählte.<br />

„Die Schwester muß ich kennen lernen," sagte der Admiral<br />

zum Schluß.<br />

„Wenn Sie uns die Ehre geben, zum Frühstück hierzubleiben,"<br />

entgegenete Kennedy.<br />

Aber die Schwester kam nicht zu Tisch. „Sie sürchtet den<br />

Dank," sagte Sir Bulwer.<br />

„Sie wird kommen ," meinte der Kapitän. „Wenigstens<br />

nachher."<br />

Nach Tisch redete er mit dem Arzt. Dr. Buckley lief so<br />

schnell er konnte, hinab. Klopfte an Beatas Tür. „Schwester,<br />

Schwester, kommen Sie schnell. Ich brauche Sie. Wir haben<br />

eine Masse Verwundete."<br />

Da kam Sie. Eilig. Wo, Herr Doktor?"<br />

O b w a l d e n<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonsrat. In seiner letzten Sitzung des Iahres<br />

vom vergangenen Montag genehmigte der <strong>Obwaldner</strong><br />

Kantonsrat den Voranschlag für 1950, der mit einer<br />

Mehrausgabe von Fr. 112 860 Franken abschließt. Das Desizit<br />

ist hauptsächlich auf die jährlichen großen Ausgaben des<br />

Kantons für den Bau und Unterhalt seiner Straßen zurückzuführen.<br />

Teuerungszulagen an Staatspersonal und Behörde-<br />

Mitglieder wurden in gleicher Höhe beschlossen wie letztes<br />

Jahr. Mit der neuen Verordnung betreffend die Skilehrer<br />

und Skischulen wurde die Ausübung des Skilehrerberufes und<br />

die Eröffnung von Skischulen als bewilligungspslichtig erklärt.<br />

Schließlich erklärte der Rat ohne Gegenstimme eine Motion<br />

betreffend die Revision des kantonalen Besoldungsgesetzes<br />

vom Jahre 1922 gut. Nach einer vergleichenden Statiftik<br />

der eidg Steuerverwaltung steht Obwalden mit seinen<br />

Personalausgaben von Fr. 21.— pro Kopf der Bevölkerung<br />

am Schlüsse aller Kantone. Die Revision des kantonalen Besoldungsgesetzes<br />

entspräche daher einem längst fälligen Akt<br />

ausgleichender Gerechtigkeit mit den Löhnen der Privatangestellten<br />

und -arbeiterschaft. Ausführlicher Bericht aus Raumgründen<br />

in der nächsten Nummer.<br />

Zum Staatsvoranschlag 1950. (Eing.) In der letzten Rummer<br />

dieser Zeitung sind verschiedene „Ungereimtheiten" zum<br />

Staatsvoranschlag 1950 genannt worden, welche sicher ihre<br />

volle Berechtigung haben. Es sind die Besoldungen von etwa<br />

der Hälfte des Personals detailliert aufgeführt, andere nur<br />

summarisch. So ist z. B. die Besoldung des Polizeikorps mit<br />

Fr. 45 000.—, diejenige des Straßenpersonals in zwei Posten<br />

mit Fr. 37 000.— und der Ingenieure und Techniker mit<br />

Fr. 15 400.—-- angegeben. Die Besoldungen für das ebenfalls<br />

durch den Kanton angestellte Personal der Steuerverwaltung<br />

und der Ausgleichskasse (unseres Wissens 7—8 Personen)<br />

sind im Budget nicht aufgeführt.<br />

Interessant ist die Tatsache, daß der Kanton an die P e n -<br />

s i o n s k a s s e der Lehrer, die nicht Staats- sondern Gemeindebeamte<br />

sind, einen jährlichen Beitrag von Fr. 5000 —<br />

bezahlt. Das Personal der Kantonalb an k, das ja<br />

auch aus Staatsgeldern bezahlt wird, ist schon lange im Genusse<br />

einer P e n s i o n s k a s s e. In der 1948er Rechnung ist<br />

dafür ein Beitrag von Fr. 7528.75 eingesetzt. Was das Personal<br />

der Kantonalbank an Besoldung bezieht, das weiß<br />

niemand. — Dies alles wird nicht gesagt, um irgendwie<br />

am Budget zu kritisieren, sondern nur, um auszuzeigen,<br />

daß in Sachen Besoldungen im Kanton Ungleichheiten<br />

und Ungerechtigkeiten herrschen, die durch eine neue Besolduugsordnuug<br />

einmal gründlich ausgeglichen werden müssen.<br />

Im Vergleich zum Personal des Bundes, anderer Kantone<br />

und der Privatindustrie bezahlt Obwalden seinem Personal<br />

niedere Löhne. Mit den Teuerungszulagen wurde nur<br />

ein Teil derTenerung ausgeglichen. Der kleine<br />

Landkanton Appenzell a. R. z.B. bezahlt seinem Personal<br />

schon einige Jahre eine Zulage von 60°/o aus, der Landkanton<br />

Solothurn sogar 63 "/». Die anderen Kantone haben ihre<br />

Besoldungsgesetze revidiert oder durch entsprechende Zulagen<br />

die Teuerung ausgeglichen. Daß der Kanton Obwalden bescheidene<br />

Löhne bezahlt und auch keinen übertriebenen Verwaltungsapparat<br />

hat, geht aus einer Statistik hervor, nach<br />

der Obwalden im Verhältnis zur Bevölkerung weitaus<br />

die klein st en Personalausgaben hat.<br />

Die gegenwärtigen Zustände in unserem Besoldungswesen<br />

sind unhaltbar, die dringend einer Verbesserung bedürfen.<br />

An der Treppe kamen ihr die Herren entgegen. Nun<br />

konnte sie nicht mehr fort. Mußte eine lange Lob- und Dank- #<br />

rede über sie ergehen lassen.<br />

6. Kapitel<br />

Am Morgen des übernächsten Tages lief die „Savannah"<br />

in die Mündung des Tejo ein. Sir Bulwer hätte sich die portugisische<br />

Hauptstadt gern ein wenig angesehen. Aber der<br />

Kapitän hatte abgewinkt. „Ich würde Ihren Wunsch gern<br />

erfüllen, Exzellenz, wenn wir nicht schon einen ganzen Tag<br />

Verspätung hätten. Für Lissabon habe ich weder Passagiere<br />

noch Fracht. Wegen der Post würde ich gar nicht bis zum<br />

Pier fahren. Das könnte durch das Lotsenboot erledigt werden.<br />

Leider hat mir der Funker eben gemeldet, daß einige<br />

Reisende nach Neapel mitwollen. Da muß ich schon in den<br />

Hafen hineim Aber länger als zwei Stunden Aufenthalt gibt<br />

es nicht. Und das ist für einen Ausflug in die Großstadt zu<br />

wenig, meine ich."<br />

Es kam aber doch anders. Als Beata in Begleitung des<br />

Gouverneurs den Speisesaal betrat, um den Morgenkaffee<br />

einzunehmen, saßen der Kapitän und sein 1. Offizier mit<br />

drei fremden Herren dort im Gespräch. Die Fremden trugen<br />

das Abzeichen des Roten Kreuzes.<br />

„Sie kommen gerade recht!" rief der Kapitän. „Stellen


Mit dem 1. Januar 1950 beginnt wieder ein neues Semester zum<br />

Abonnement auf<br />

den<br />

„<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund"<br />

mit wöchentlicher Beilage „<strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt" und wir laden<br />

hiezu sowohl die bisherigen Abonnenten, als auch ein weiteres Publikum<br />

höflichst ein. Der Abonnementsbetrag von Fr. 5.80 für das<br />

erste Halbjahr 1950 oder Fr. 11— für das ganze Jahr 1950 kann<br />

bis 1. Januar spesenfrei auf unser Postcheck-Konto VII 1085 oder<br />

direkt auf dem Bureau der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund"<br />

Neueintretende Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

von jetzt an bis 1. Januar gratis. — Abonnementsbestellungen werden<br />

jederzeit angenommen.<br />

Das soll durch ein neues Besoldungsgesetz geschehen. Wir können<br />

von unserm Personal nicht nur Pflichten und Steuern<br />

verlangen, sondern müssen ihm auch Rechte gewähren und<br />

einen gerechten anständigen Lohn geben, wie jeder andere<br />

Arbeiter auch seines Lohnes wert ist.<br />

' Flüchtlingsweihnacht. Vor ca. 8 Wochen ist Familie U.<br />

aus Ungarn in die Schweiz gekommen. Das älteste Söhnchen<br />

hatten die beiden Eheleute schon vor langer Zeit ganz allein<br />

in unser Land geschickt im Vertrauen auf die Güte der<br />

Schweizer. Monatelang hörte man nichts mehr von den Eltern,<br />

nun sind sie -endlich hier eingetroffen mit den beiden<br />

kleineren Kindern. Abenteuerlich- war die Flucht und wie<br />

durch ein Wunder entgingen alle vier Personen den Kugeln<br />

der Verfolger, denn der Kleinste, Zweijährige schrie an der<br />

entscheidenden Stelle vor Furcht und Schrecken. Nur die<br />

Dunkelheit bot Schutz. — Nun sind sie alle geborgen. Die<br />

beiden größern Kinder haben in Schweizerfamilien Unterkuuft<br />

gefunden, das Kleinste lebt noch bei den Eltern.<br />

Ihnen und Hunderten von weitern Flüchtlingen möchten<br />

wir auf dje Festtage ein Zeichen der Verbundenheit zukommen<br />

lassen. Allen Freunden der Vertriebenen und Verfolgten, die<br />

uns helfen wollen, danken wir zum voraus. Gaben sind<br />

erbeten auf Postcheckkonto der Schweiz. Caritas „Flüchtlings-<br />

Weihnacht" Luzern, VII 1577, Bargaben au die „Flüchtlings-<br />

Weihnacht", Alte Kaserne, Luzern.<br />

Aus dem Kath. Turn- und Sportverband Luzern-Unterwalden.<br />

Am Sonntag, den 11. Dezember -fand in Emmeu die<br />

ordentliche 6. Delegiertenversammlung statt. Ueber 50 Delegierte<br />

und eine Reihe prominenter Gäste nahmen daran teil.<br />

Im Eröffnungswort zeigte der Präsident, Hr. Fritz Steiner,<br />

Sekundarlehrer, Buttisholz, in graphischer Darstellung<br />

die erfreuliche Entwicklung des Verbandes. Seit dem Jahre<br />

1941 bis <strong>1949</strong> stieg die Mitgliederzahl von 700 aus über 2300<br />

an. Die sreundschaftlichen Beziehungen zum katholischen<br />

Jungmannschastsverband, kath. Gesellenverein und kath.<br />

Volksverein trugen wesentlich zu diesem Fortschritte bei. —-<br />

Ein Höhepunkt im laufenden Jahre bildete der Schweizerische<br />

Katholikentag in Luzern, vom 4. September. Die Teilnahme<br />

von 95 Prozent aller Aktivturner des Luzernerverbandes<br />

beweist die enge Verbundenheit des kath. Turnvereins zur<br />

kath. Kirche. — Die religiöse Fortbildung der Turner wurde<br />

gefördert durch Einkehrtage in Wolhusen und Hochdorf.<br />

Dem Jahresrückblick des technischen Leiters, Hrn. Balz<br />

Helfenstein, Chefbuchhalter, Wauwil, war zu entnehmen, daß<br />

die zahlreichen Kurse befriedigend besucht wurden. Von den<br />

acht turnerischen Unternehmungen des Kantonalverbandes<br />

verdient die Teilnahme der Luzerner Sektionen am interkantonalen<br />

Turnfest in Neudorf Erwähnung. Erstmals wurde<br />

im Spätherbst zur Freude der „Jugi" ein Jugendriegentreffen<br />

in Ruswil durchgeführt. Der hoffnungsvolle Nachwuchs muß<br />

zukünftig noch vermehrt gefördert werden.<br />

Nebst den diversen Kursen des nächsten Jahres sind besonders<br />

folgende turnerische Anlässe vorzumerken: 15. oder<br />

19. Februar Skirennen in Escholzmatt; 16. April Waldlauf;<br />

23. April Kunsttturnertrefsen; 1./2. Juli interkantonales<br />

Turnsest in Wettingen; 16./17. August Einzelturntag in<br />

Schötz.<br />

Eine höchst beachtenswerte Entwicklung machte der Vorunterricht<br />

durch. Die kantonale Vereinigung katholischer Jugendorganisationen<br />

(V. K. I.) führte vor 10 Jahren 126<br />

Jünglinge an die Prüfung, im Jahre 1948 waren es 1458.<br />

Sie sich vor: Diese Herren verlangen von mir, ich soll dreiundsünszig<br />

Passagiere mitnehmen."<br />

„Es sind Flüchtlinge aus Spanien," fügte einer der<br />

Herren bei.<br />

„Ich meine, Sie sollen sich freuen, Kapitän," sagte Sir<br />

Bulwer. „Da lohnt sich die Fahrt."<br />

„Wie soll ich die vielen Menschen beköstigen, und wo soll<br />

ich sie unterbringen?"<br />

„Für Proviant haben wir schon gesorgt. Mehl, Reis,<br />

Kartoffeln, Zucker und kondensierte Milch steht bereit. Sie<br />

brauchen nur zu verlangen. Wir verrechnen es dann auf die<br />

Passage."<br />

„Der vordere Laderaum ist leer," erinnerte Thompson.<br />

„Die Leute werden sich bedanken, dort zu hausen," entgegnete<br />

Kennedy.<br />

„Diese Italiener stellen keine Ansprüche," sagte der Wortführer<br />

der Kommission. „Tagsüber werden sie an Deck bleiben;<br />

sie lieben die frische Luft. Manche werden wohl auch dort<br />

schlafen. Regen ist in den nächsten acht Tagen noch nicht zu<br />

erwarten. Und sür die Schwestern wird sich wohl noch Platz<br />

in den Kabinen finden."<br />

„Himmel!" rief der Kapitän. „Schwestern sind auch noch<br />

dabei?"<br />

„Ja, dreiundzwanzig."<br />

„Mir geht der Atem aus," stöhnte der Alte. Sein Blick<br />

fiel auf Beata. ... „Schwester, ich bitte Sie, schauen Sie<br />

mich nicht mit so großen Augen an. Ich weiß schon, was Sie<br />

denken. Wenn -ich jetzt nicht J-a sage, bekomme ich die größten<br />

Die Wintersaison geht ans... Kalendermäßig sind wir<br />

so weit. Der letzte Jahresmonat neigt sich, die großen Feste<br />

von Weihnacht bis Silvester stehen vor der Türe; längst<br />

-haben die Wintersportplätze und ihre Hotels die einladenden<br />

Prospekte versandt und S- M. der Kunde dürfte nun wirklich<br />

beginnen, seine Wahl zu treffen und aus dem reichen Katalog<br />

der schönen und guten Ferienplätze in der Zentralschweiz<br />

sich seine Erholungsstätte auszusuchen. Sich selber und dem<br />

Gastwirt tut er einen Gefallen damit, sich frühzeitig zu entschließen;<br />

es ist genau so vorteilhast, wie wenn man Weihnachtsgeschenke<br />

rechtzeitig kaust und an die richtige Adresse<br />

leitet, wobei selbstverständlich durchaus nicht von der Hand<br />

zu weisen ist, daß ein Bon für Winterferien in der Zentralschweiz<br />

eines der allerbesten Festgeschenke ausmacht. Wir sind<br />

sogar sicher, daß der Geber dabei nicht in den Fall kommt,<br />

für einen Umtausch bedacht sein zu müssen, im Gegenteil, er<br />

wird allseits als ein verständiger und lieber Weihnachtsmann<br />

hoch in Ehren kommen. Und das mit vollem Recht.<br />

Solch ein Winterserienbon erfüllt nämlich alle Voranssetznngen<br />

zu einem Festgeschenk in denkbar bester Weise, es macht<br />

Freude und hat seinen Wert sür den Beschenkten, denn wenn<br />

Ferien ans sich etwas sehr Schönes und sehr Gutes sind, dann<br />

Winterferien doppelt. Wir alle kennen ja dies nunmehr<br />

längst schon geflügelte Wort von den Winterferien als zweifache<br />

Ferien und stellen fest, daß es seit seiner Entdeckung<br />

nichts, aber auch gar nichts von seinem Wert und seinem<br />

Zauber verloren hat. Im Gegenteil — die Winterferien erfreuen<br />

sich ständig größerer Beliebtheit aus einer Reihe von<br />

Gründen, die man im Konversationslexikon nachlesen möge<br />

und die im übrigen sür jeden, der noch ein Skiherz im Leibe<br />

und ein Aprss-Skiherz irgendwo in Ausleihe hat, und der<br />

die unnachahmliche Pracht des winterlichen Gebirges mit der<br />

herben Luft und der herrlichen Sonne einmal kostete, ein<br />

Ding der absoluten Selbstverständlichkeit ist. Darum gestatten<br />

wir uns hier, da nun doch einmal Weihnachten naht und es<br />

immer noch Leute gibt, die nicht wissen, was unter den Cristbäum<br />

zu legen, frühzeitig den kleinen nützlichen Wink auszugeben:<br />

Schenkt Winterferien! Und schenkt Winterferien in<br />

der Zentralschweiz.<br />

Hier nämlich zwischen Gotthard und Brünig, und Zugerberg<br />

und Napf finden sie sich, die gesunden Sport- und Kur-<br />

Paradiese, die-Plätze, in denen ab jetzt immer gerade die gewünschte<br />

und richtige Dosierung von Betrieb und Natur,<br />

Nacht- und Tagleben, Sonne und Licht, Einsamkeit und<br />

Zweisamkeit, Piste und unerforschte Gelände, Klebfellberge<br />

und Lifts so reichlich zur Verfügung steht. Und in denen vor<br />

allem immer Schnee vom Himmel gefallen ist. Auch in den<br />

merkwürdigen Wintern, die im Tal ihren Namen kaum verdienen,<br />

kommt der Wintersportler irgendwo in der Zentralschweiz<br />

immer zu weißem Element, auch wenn der Barometer<br />

anfängt, die Kurdirektoren in Sorge zu stürzen nud die<br />

ältesten Leute des Dorfes die ehrwürdigen Häupter schütteln<br />

über die sonderbaren Zeiten. — Irgendwo in der Zentralschweiz<br />

findet sich auch dann das Reduit des wahren Winters<br />

der seinem Namen Ehre macht, der ist und sich beträgt, wie<br />

es in den Kurortprospekten zu lesen und abgebildet ist.<br />

Wie er sich auch einführen wird , der Dezember, ob grün<br />

und föhnig, ob weiß und schneereich — unwiderruflich geht<br />

von i-hm das Stichwort aus: Die Saison ist eröffnet. An uns<br />

liegt es, das Zauberwort recht aufzunehmen und ihm Folge<br />

zu geben. Mit der Lust, die mau in sich spürt, wenn man ein<br />

Paar Skis ansieht; mit der Einsicht, mit der man weiß, daß<br />

Winterferien doppelte Ferien sind und mit der Gewißheit,<br />

dtfjj in der Zentralschweiz irgendwo immer das geliebte Land<br />

sich so präsentiert, wie es ihm als einem der Pioniergebiete<br />

des schweizerischen Wintersports wohl -ansteht!<br />

Sarnen. Vergangenen Sonntagabend feierte in der „Krone"<br />

im Kreise seiner Arbeiter und deren Familien Herr Kantonsrat<br />

Schreinermeister Joe Jmfeld ein Familienfest<br />

markanter Art. Er selber erfüllte vor kurzem sein 50 Altersjähr,<br />

und konnte zugleich das silberne Hochzeitsjubiläum seiern<br />

und das 20jährige Jubiläum seiner Werkstatt. In seinem<br />

höchst interessanten Gedankenaustausch über sein Leben und<br />

das Werden und den Aufstieg seines Geschästes feierte der<br />

Meister die Arbeitstreue seiner Arbeiter, im besonderen des<br />

Anton Kiser, mit einem kostbaren Glasgemälde mit Familien-<br />

Wappen, für 30jährige Mitarbeit, des Gemeinderates Hans<br />

Burch, mit einer prächtigen Wanduhr, für sein silbernes<br />

Arbeitsjubiläum, und des Ernst Heizmann, der schon 27 Iahre<br />

die sonst frostige Kälte in einem großen Arbeitsraum mit<br />

der Wärme kollegialer Arbeitsfreude verscheuchte. Die Kinder<br />

der Arbeiter lobten.in Gedichten, verfaßt von Lehrer Schel-<br />

Vorwürfe gemacht. Schon von meinem Jungen. ,Ja, Papa,<br />

ja; aber die Schwester sagt.' Das Liedchen kenne ich schon."<br />

Er wandte sich den andern zu, die nur mit Müh ein Lächeln<br />

unterdrücken konnten. Man sah ja, wohin der Hase lies. „Ja,<br />

meine Herren, meinen Jungen hat mir die Schwester gründlich<br />

verdorben. Sie gilt bei ihm mehr als sein Papa."<br />

„Nicht eifersüchtig sein, Herr Kapitän," mahnte Beata.<br />

„Wenn Harry ein wenig von der Schwester abfärbt, wird<br />

es ihm nicht schaden, meine ich," sagte der Gouverneur.<br />

„Natürlich Exzellenz stehen immer auf Seiten der Schwester.<br />

Was sie tut ist immer richtig. Schön, soll gelten. Aber<br />

dann bitte ich Sie, liebe Schwester, wo gedenken Sie denn<br />

das ganze Kloster unterzubringen?"<br />

„Von den acht Kabinen I. Kasse stehen fünf leer."<br />

„Das Rote Kreuz kann aber nur für II. Klasse bezahlen,"<br />

glaubte einer der fremden Herren einwenden zu müssen.<br />

„Ach das spielt keine Rolle," meinte der Kapitän mit einer<br />

wegwerfenden Handbewegung. Und zur Schwester gewandt:<br />

„Sagen Sie, sechs Kabinen sind frei. Mein Junge kann bei<br />

mir auf dem Kanapee schlafen."<br />

„Gott segne Sie, Herr Kapitän, sür dieses Entgegenkammen.<br />

Also. In den Außenkabinen können drei Personen logieren,<br />

in den Jnnenkabinen nur zwei. Das heißt.. .',sie sann<br />

einen Augenblick nach, „für sechszehn Schwestern ist noch in<br />

der ersten Klasse Platz. Die andern sieben werden in der zweiten<br />

Klasse unterkommen, nicht wahr?"<br />

„Meinetwegen," gab der Kapitän zu. „Nun, meine Herren,<br />

dann schicken Sie die Leute in Gottes Namen her. Wegen<br />

der Verpslegung ... Thompson, reden Sie mit Gough.<br />

lenbaum -für seine ehemaligen Schulbuben, den Meister, seine<br />

Familie, und die gesamte Arbeiterschaft. Unter dem gewandten<br />

von großer Freude getragenen Taselmajorat von Otto<br />

Gasser kam in mannigfaltigen Darbietungen zum Ausdruck<br />

das feine soziale Verständnis des Meisters für seine Arbeiter,<br />

das gegenseitige lojale Verständnis für die Anliegen der<br />

Arbeiter und ihrer Familien, die Zufriedenheit und Dankbarkeit<br />

für den der Teuerung angepaßten Familienlohn, und als<br />

Folge davon die bewußte freudige Pflichttreue der Arbeiter<br />

für das Geschäft, die sicherste Grundlage für das Blühen und<br />

Gedeihen der Firma Joe Jmfeld. Zahlreiche Telegramm- und<br />

Briefglückwünsche zeugten für die Beliebtheit des Jubilaren.<br />

Es war ein ideales Familienfest vieler Familien im Lichterglanz<br />

eines Christbaumes, unter dem für alle Anwesenden<br />

ein besonderes Geschenkpaket dankbare Freude auslöste. Wie<br />

da besonders die Kinderaugen glänzten und glühten! Das<br />

reichliche und seine Nachtessen mit Dessert vollendete den<br />

Zauber des Jubiläums- und Familienfestes.<br />

Möchten doch alle Geschäfte das Vorbild des Arbeiterfreundes<br />

Joe Jmfeld mit seinem modernen sozialen Verstandnis<br />

im Sinne der katholischen Kirche nachahmen; wie ganz<br />

anders und mit Erfolg könnte damit ein starker Wall aufgerichtet<br />

werden gegen den Kommunismus aus dem Osten.<br />

Politische Schulung bei den Studenten. Am vergangenen<br />

Sonntag fanden sich im Hotel „Metzgern" der Studentenverein<br />

„Subsilvania" mit vielen Gönnern und Gästen zusammen.<br />

Es ist für uns junges Studentenvolk immer eine<br />

Freude, eine Reihe Gäste, sei es aus dem Professorenheim<br />

oder von der Dorfschaft Sarnen und Umgebung bei unseren<br />

Anlässen begrüßen zu können, damit sie uns Studenten nicht<br />

nur fröhlich mit Saug und Klang durch die Straßen ziehen<br />

sehen, sondern auch erkennen, wie wir uns mit den Problemen<br />

des öffentlichen Lebens beschäftigen, sei es mit der Politik<br />

oder mit wirtschaftlichen oder sozialen Fragen, die in der<br />

heutigen kritischen Zeit auftauchen. So besteht auch zwischen<br />

Volk und Studenten, den-zukünftigen Akademikern eine rege<br />

und fruchtbare Verbindung, und somit schwindet auch die<br />

falsche Meinung unter dem Volke, die Studenten mit den<br />

roten Mützen seien zu sehr den feucht-fröhlichen Anlässen ergeben.<br />

Unsere Devise heißt, Tugend, Wissenschaft und Freundschast<br />

zu pflegen, zum Wohle der katholischen Kirche, im Sinne<br />

und Geiste unserer Väter zum Frommen des Vaterlandes<br />

und nach dieser Divise wollen wir leben und einst als Männev<br />

Land und Volk dienen. Darum sei allen lieben Gästen, die<br />

sich immer wieder mit uns Studenten zusammenfinden von<br />

Herzen Dank gesagt.<br />

Das Thema, mit dem wir uns am letzten Sonntag beschäftigten,<br />

-hieß: „Politische Kräfte in der Schweiz". Herr<br />

Dr. Otto- S ch m i d , Redaktor am „Vaterland" erfreute<br />

uns mit einem aufschlußreichen und inhaltsvollen Referat.<br />

Ich möchte hier nur einige wenige Punkte herausgreifen,<br />

mit denen sich der Bürger von heute immer wieder beschästigen<br />

muß. Es sind die politischen Parteien und die außerpolitischen<br />

Verbände. Darin stecken auch die politischen Kräfte.<br />

Im Grunde genommen aber sind wir, die Bürger, selbst die<br />

Kräfte. Parteien aber gibt es heute mehr als rote Hunde, wie<br />

man im Volksmunde zu sagen pflegt. Darum ist heute eine<br />

dringende Pflicht, daß sich das Volk und besonders das junge<br />

Volk politisch aufklären läßt. Denn so viele Parteien wie es<br />

gibt, auf so viele Weis und Art wird Politik getrieben. Jede<br />

Partei hat ihr eigenes Programm und ihre Ideen. Wenige<br />

aber gibt es, die den eigentlichen Sinn der Ideen und Absichten<br />

der verschiedenen Parteien kennen und verstehen. Die<br />

meisten lassen sich durch ein schönes Schlagwort verblenden,<br />

das im Grunde genommen eine fabelhafte Vorspiegelung falscher<br />

Tatsachen ist. Darum tut heute klare Sicht not! Sonst<br />

müssen wir dann auch von uns sagen, wie einst ein Dichter:<br />

„Wir sind unsere eigenen Teufel, wir vertreiben uns selber<br />

aus dem Paradies." Das heißt mit andern Worten, wir sind<br />

selber schuld an unseren Mißständen in politischer, wirtschaftlicher<br />

und sozialer Hinsicht.<br />

Ein sehr wichtiger Punkt aber ist, wie dieses Gedankengut<br />

der verschiedenen Parteien unter das Volk kommt. Und dieses<br />

Mittel ist die Presse, die Zeitungen. Darum ist es wichtig<br />

sür einen Katholiken, daß er sich bei katholischen Zeitschriften<br />

erkundigt über politische und wirtschaftliche Geschehnisse und<br />

Lage. Sonst geht es ihm wie dem Käsehändler, der immer<br />

mit Käse umgeht und folglich auch nicht mehr merkt, daß er<br />

nach Käse riecht, die andern aber merken es. Wir Katholiken<br />

sollen uns mit Politik beschäftigen und zusammenhalten, um<br />

unsere christlichen Ideen in den katholischen Stammlanden<br />

durchzusetzen und ausrecht zu erhalten und so mit der Zeit<br />

Der weiß Bescheid. Er möge den Herren notieren, was er<br />

-braucht."<br />

'<br />

„So, nun wollen wir aber erst gemütlich eine Tasse Kassee<br />

trinken," sagte Kennedy zu seinen Gästen, als die andern<br />

gegangen waren. „Nachher-wird es mit der Gemütlichkeit<br />

vorüber sein. Und Sie, Exzellenz, gehen Sie an Land? Zeck<br />

wäre nun doch genug."<br />

„Ich habe schon verzichtet," entgegnete Sir Bulwer. „Außerdem<br />

wird es jetzt an Bord sehr interessant, meine ich."<br />

„Kann ich mir nicht vorstellen," entgegnete der Kapitän.<br />

„Die ganze Geschichte wird mir noch Kopfzerbrechen genug ,<br />

machen. Wie soll z. B. unser Koch mit seinen zwei Hilfskräften<br />

bei der Menschenmasse fertig werden?"<br />

„Glauben Sie nicht, daß unter den dreiundzwanzig<br />

Schwestern wenigstens ein Dutzend gute Köchinnen sich sinden?"<br />

fragte Beata.<br />

Kennedy lachte. „Wenn sie sich dafür anstellen lassen! Wissen<br />

Sie Schwester, Sie können mir einen großen Gefallen<br />

tun. Uebernehmen Sie das Kommando über das Korps der<br />

Amazonen. Ich übertrage Ihnen alle Vollmachten."<br />

Harry kam. „Na, Junge, wo steckst du denn so lange?"<br />

„Entschuldige, Pappa, ich habe so lange geschlafen. Und<br />

dann -habe ich auch noch gebetet. Schwester Beata sagte..."<br />

„Da hören Sie, Exzellenz," meinte Kennedy lachend.<br />

„Schwester Beata hat schon wieder etwas gesagt."<br />

„Es ist aber doch wahr, Papa. Sie hat gesagt man muß<br />

beten, sonst wird man kein ganzer Mann."<br />

Fortsetzung folgt.


In Die werten Geschäftsinhaber M O e i s l<br />

Wie alle Jahre reservieren wir in der letzten Jahresnummer des<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" eine Seite für<br />

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Louis Ehrli & Cie., Verlag des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", Sarnen<br />

Telephon 8 60 33<br />

auch den Katholiken den Platz zu verschaffen, der ihnen gebührt.<br />

Darum ist es Pflicht für jeden Katholiken, sich aktiv<br />

an der Politik zu beteiligen, und damit führt er nicht nur<br />

zur Wohlfahrt der Kirche, sondern auch eine patriotische Tat<br />

aus. Deshalb sollen, ja müssen wir helfen, die christlichen<br />

Ideen zu verbreiten, und dürfen keineswegs versagen. Die<br />

geballte Faust im Hosensack hilft nicht dem Vaterland, aber<br />

die wahre Betätigung als Bürger!<br />

Ganz in Kürze habe ich hier einige Gedanken von der<br />

Versammlung geschildert. Nun, liebe Leserinnen und Leser,<br />

ihr seht, daß auch die Studenten über ihr Schulbuch hinaus<br />

schauen und sich mit den aktellsten Problemen der Gegenwart<br />

beschäftigen.<br />

In der regen Diskussion, haben den wissensdurstigen Gästen<br />

und Studenten in sehr liebenswürdiger Weise und Treue<br />

zur „Subsilvania" die Herren Nationalrat Dr. Odermatt<br />

und Ständerat von Moos über die aktuellsten Fragen geantwortet,<br />

dies sei ihnen hier bestens verdankt.<br />

Und gerne' hoffe ich, daß wir Studenten mit dem Volke<br />

weiterhin in solcher treuer Verbindung stehen und wir ein<br />

ander Mal mit noch mehr verehrten Altherren und Gästen<br />

zusammensitzen dürfen.<br />

Cato.<br />

Sarnen. Es wird liquidiert. Die Elektra in Sarnen, die<br />

der Motor-Culumbus in Baden nahesteht, hat mit ihrem<br />

Jahresbericht einiges Aufsehen erregt. Denn sie erklärt dort,<br />

daß sie nach Ratifikation des Polenabkommens dazu gezwungen<br />

ist, die Gesellschaft zu liquidieren. Die Auslandinteressen<br />

der Elektra lagen in Polen. Die dortigen Unternehmen wurden<br />

seinerzeit mit schweizerischen Maschinen ausgestattet, und<br />

an der Spitze standen schweizerische Fachleute. Jetzt ist alles<br />

verloren, und geblieben ist die Erinnerung an die schönen<br />

Exportaufträge, die diese Auslandgesellschaften seit je unserer<br />

Industrie verschaffen konnten.<br />

„Die Tat"<br />

Sarnen. Eine posthume Ehrung von Oberst Hans Jmfeld.<br />

Vergangene Woche sprach der neue englische Generalkonsul<br />

in der Schweiz, M a r i o t t, in Begleitung von Vizekonsul<br />

H a p t i e, Luzern, bei der hohen Regierung im Rathaus<br />

vor und überreichte ihr sein Beglaubigungsschreiben. Anschließend<br />

waren die beiden Herren im Hotel Krone Gäste der Regierung.<br />

Am Nachmittag ehrte der neue englische Generalkonsul<br />

das Andenken an Herrn Oberst Hans Jmseld sel., der<br />

lange Zeit in englischen Diensten stand und in Saigon aus<br />

tragische Weise sein Leben lassen mußte. Die beiden Herren<br />

begaben sich ins Haus der Angehörigen von Oberst Jmfeld<br />

und überreichten dort eine Urkunde, die im Auftrag Seiner<br />

Majestät des Königs von England vom derzeitigen englischen<br />

Kriegsminister unterzeichnet ist.<br />

Kägiswil. Der Tod hält reiche Ernte in unserer Filiale.<br />

Man muß im Totenregister wohl an die 15 Jahre zurückblättern,<br />

um in einem Jahr so viel Todesfälle festzustellen,<br />

wie sie das Jahr <strong>1949</strong> aufweist. Bis Ende September waren<br />

es bereits sieben Personen, deren sterbliche Ueberreste auf den<br />

Gottesacker getragen werden mußten!<br />

Zwei Monate vergingen und schon holte der Sensenmann<br />

neuerdings zum Schlage aus und in der Zeit vom 29. November<br />

bis 14. Dezember — also in gut zwei Wochen — raffte<br />

er drei weitere Menschenleben dahin.<br />

Die erste dieser drei Letztverstorbenen, Frau Witwe<br />

Christ in a vonWyl-Rohrer, Hostettli, stand seit dem<br />

Juni dieses Jahres im 90. Lebensjahr und war somit nun<br />

die drittälteste Einwohnerin von Kägiswil. (Noch älter als<br />

die Genannte sind: die Kantons-Seniorin Christina von Wyl-<br />

Küchler und Marie Schallberger, Dellen — erstere im 97,<br />

letztere im 91. Altersjahr!). — Witwe von Wyl-Rohrer bekam<br />

die Sorgen, Mühen und Härten des Lebens in den<br />

langen Jahren und Jahrzehnten ihres Daseins in selten reichem<br />

Maße zu kosten. Sie war Mutter einer 14köpsigen Kinderschar<br />

und es ist schwer zu ermessen, welch' eine Unsumme<br />

an Opfern jeglicher Art dies an sich schließt. Vor ca. 35 Iahren<br />

verlor sie ihren Gatten und mehrere ihrer Kinder sind<br />

ihr ebenfalls im Tode vorausgegangen. Bis nun auch sie selbst<br />

hinüberschlummerte — in die Ewigkeit!<br />

In der Morgenfrühe des 9. Christmonats schloß droben<br />

im hintern Schwarzenberg Josef Reinhard-Zumb<br />

ü h l seine Augen für immer! Seine Wiege stand droben im<br />

„Känhüsli" wo er in bescheidensten Verhältnissen mit seinen<br />

Brüdern des Lebens Härte fchon in früher Jugend kennen<br />

lernte. Aber durch diese Härte werden Wille und Körper gestählt<br />

und solche Menschen halten den Stürmen des Lebens<br />

stand. „Zäh wie Eisendraht" waren die „Känhüsler" und<br />

keine Arbeit war ihnen zu viel. Josef schaffte auf seinem<br />

Heimwesen „Studenried" und brachte es mit der Zeit zu<br />

einem gewissen Wohlstand. Mit der Zeit erlahmten jedoch auch<br />

seine Kräfte und der Herr sandte seinen Boten zu ihm, damit<br />

er ihn abrufe, um auszuruhen — in der Ewigkeit!<br />

Hatte der Tod am 9. Dezember vom „hintern Schwarzenberg"<br />

feinen Tribut gefordert, so holte er sich fünf Tage später<br />

ein weiteres Opfer im „vordem Schwarzenberg", wo er<br />

die 71jährige „Kläb-Mutter"zu Gott heimrief. Witwe There,la<br />

von Wyl-Acker man war aus Stans gebürtig<br />

und verlebte dort ihre Jugendjahre. Vor ca. 45 Jahren<br />

reichte die hübsche, Zunge Nidwaldnerin dem etwa 33jähriaen<br />

.lnton von Wyl, Melchiors vom Laas (im Volksmund genannt<br />

s'untern Ratsherren) — die Hand zum Lebensbunde.<br />

£r* e ? P ar Hrem Gatte eine ausgezeichnete Gattin und<br />

Wirtschafterin, an dem mit den Jahren erreichten Wohlstand<br />

der Familie im „Kläb" kam ihr ein Hauptverdieust zu, man<br />

denke nur an ihre jahrelang mit großem Erfolge betätigte<br />

mr 1D0m^ sich eine bedeutende Einnahmequelle<br />

erschloß. Als überaus gewandte „Hütlerin" war sie in der<br />

Hutfabrik in Sarnen bekannt und geschätzt und die exakt gearbeiteten<br />

und blitzsaubern Stohhüte die sie dorthin abgeliefert<br />

hat, zählen wahrscheinlich nach Tausenden! Auch diese<br />

unermüdliche Arbeiterin, Hausfrau und Mutter möge nun<br />

ausruhen — in der Ewigkeit!<br />

Allen drei Verstorbenen wünschen wir den Frieden Gottes,<br />

den Angehörigen aber unsere innige Teilnahme!<br />

Buchausstellung in Kerns. (Korr.) Am letzten Sonntag<br />

fand in Kerns eine Buchausstellung der Sektion Kerns der<br />

SVB. statt. Die Bevölkerung zeigte reges Interesse an der<br />

gediegenen und überaus wertvollen Bücherschau. Im gleichen<br />

Zusammenhang wurde auch eine Werbung für die katholische<br />

Presse durchgeführt, wobei die größten katholischen Tageszeitungen<br />

der Schweiz auflagen. Man hätte es gerne gesefjen,<br />

wenn auch unser „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" auf dem<br />

Werbetisch aufgelegt worden wäre.<br />

Den Jnitianten dieser schönen Ausstellung gebührt der<br />

Dank und alle Anerkennung, mit ihrer Arbeit erfüllen sie<br />

ein edles katholisches Postulat.<br />

Pfarreiweihnachtsfeier in Kerns. (Eiug.) Der letzten Mitteilung<br />

betreffend die Pfarreiweihnachtsfeier in Kerns ist ein<br />

kleiner Irrtum unterlaufen, der dahingehend berichtigt wird,<br />

daß die beiden Aufführungen am nächsten Montag, den 26.<br />

Dezember und am Neujahrstage, nachmittags 15 Uhr stattfinden.<br />

^ Krippenausstellung in Kerns. (Korr.) Eine weihnachtliche<br />

Stimmung kam einem entgegen, wenn-man am letzten Sonntag<br />

in die sehr schön arrangierte Ausstellung der Krippenbauer,<br />

besser gesagt -erbauerinnen trat. Emsig und voll heiligem<br />

Eifer haben da über zwanzig Frauen und Töchter für<br />

Heim sich eine Krippe nach der versierten und geschmacklichen<br />

Leitung von Tona Müller, Kunstgewerbler aus Hergiswil,<br />

im Kanton Luzern, geschaffen. An die dreißig Krippen wurden<br />

zur Schau geboten, eine reizvoller in ihrer Art als die andere.<br />

Durchwegs aber wurden Arbeiten geleistet, die sich durch<br />

einen guten Geschmack auszeichneten. Seien es jene, die eine<br />

Borliebe für orientalische Motive zeigten, oder auch jene,<br />

die eine Höhle in wilder Gegend schufen.<br />

Doch das schönste dabei war, daß aus jeder Arbeit die<br />

sinnvollste Bedeutung! des Weihnachltsifestes zum Ausdruck<br />

gekommen ist.<br />

Dem Leiter des Kurfes spricht die Ausstellung ihr eigenes<br />

Lob. Sie zeigt, daß sich mit seiner bewährten Leitung auch<br />

unter „gstabligen" Händen etwas Schönes formen läßt. Für<br />

diese Arbeit gehört ihm alle Anerkennung. Aber auch der<br />

Jungfrauenkongregation gebührt Dank, daß sie die Jnitiative<br />

zu einem so wertvollen Kurs ergriffen hat.<br />

Sächseln. Glückwunsch. Morgen Donnerstag, den 22. Dezember<br />

kann Frau Witwe Wiprächtiger-Durrer in guter geistiger<br />

und körperlicher Gesundheit ihen 75. Geburtstag feiern.<br />

Frau Wiprächtiger ist vor gut 40 Jahren mit ihrem Gatten<br />

sel. und einer Schar kleiner Kinder nach Sächseln gekommen.<br />

Dank ihrer Geschäftstüchtigkeit und durch das schöne Zusammenarbeiten<br />

in der Familie konnte sie das Geschäft auf eine<br />

beachtliche Blüte bringen. Zu ihrem Festtag entbieten wir die<br />

herzlichsten Gratulationswünsche!<br />

Alpnach. Der Schützenverein hat am Samstagabend für<br />

1943 die Lorbeeren verteilt. Die Vereinsmeisterschaft <strong>1949</strong><br />

erhielt wiederum Schützenmeister Josef Zumbühl mit 3 Punkten<br />

Vorsprung vor dem Zweiten, Meinrad Halter, Stad.<br />

Die Meisterschaftsmedaille fiel dem drittbesten zu, dem jungen<br />

Schützen Simon Peter, Wälzli.<br />

Das äußere Vereinsjahr ist damit zu Ende gegangen, die<br />

Arbeit geht aber weiter; Die verschiedensten Komitees machen<br />

sich hinter ihre großen Aufgaben, um dem Kantonalschützenfeft<br />

1950 in Alpnach eine reibungslose Durchführung zu sichern.<br />

Alpuach. Die Wegmarkierung des Pilatusgebietes gesichert!<br />

Die „Pro P i l a t u s ", Vereinigung zum Schutze des Pilatusgebietes<br />

teilt mit:<br />

Die Verhandlungen mit den Behörden sämtlicher Gemeinden<br />

und Korporationen und weitern interessierten Kreisen<br />

und Sportorganisationen sind kürzlich erfolgreich zum<br />

Abschluß gekommen. Die Besprechungen nahmen im Geiste<br />

freundnachbarlicher Verbundenheit und gemeinsamer Anhänglichkeit<br />

zum Pilatusberg einen flotten, harmonischen Verlauf.<br />

Von allen Gemeinden: Kriens, Horw, Hergiswil, Schwarzenberg,<br />

Alpnach und Luzern liegen nun die Zustimmungen<br />

zur schönen, einheitlichen, unserm alpinen Gebiet angepaßten<br />

Wegntarkierung vor. Die Öffentlichkeit wird ungefähr<br />

Mitte Januar 1950 durch die Presse einläßlich über das<br />

neue Gemeinschaftswerk orientiert werden. Schon heute möchten<br />

wir jedoch die zahlreichen Pilatussreunde zu Stadt und<br />

Land darauf aufmerksam machen, daß nur die Hauptrouten<br />

markiert werden, die Nebenpfade dagegen nicht. Wir wollen<br />

den Berg in seiner wilden, erhabenen Schönheit erhalten<br />

und glauben damit im Sinne und Geiste aller Berg- und Naturliebhabern<br />

zu handeln. — Die Markierung aber entspricht<br />

einem dringenden Bedürfnis. Daß sie nun auf so prächtige,<br />

ideale Weise durchgeführt werden kann, gereicht allen Beteiligten<br />

zur Ehre. Die Kunde vom Zustandekommen des neuen<br />

Gemeinschaftswerkes der „Pro Pilatus" wird sicher weitherum<br />

als freudige Weihnachtsbotschaft aufgenommen werden.<br />

K a n t o n e<br />

Bern. Berner Holz! spi. In Lützelflüh im Emmental wollte<br />

dieser Tage ein Jüngling einem andern seine Kraft zeigen.<br />

Er hob einen 240 kg schweren Ambos auf den Vorderarm<br />

auf Brusthöhe, wobei er jedoch das Gleichgewicht verlor und<br />

stürzte. Der Ambos fiel direkt auf ihn, ohne auch nur wenigstens<br />

abzurutschen, und der Bursche blieb bewußtlos liegen.<br />

Während man bereits das Schlimmste für ihn befürchtete,<br />

beklagte er sich selber, als er etwa nach zehn Stunden das<br />

Bewußtsein wieder fand, lediglich über ein wenig Schmerzen<br />

in den Rippen, und inzwischen ist er, offenbar ohne weitere<br />

Folgen, bereits wieder hergestellt. Die Berner haben, wie es<br />

scheint, nicht nur harte „©ringe"!<br />

Die älteste Schweizerin gestorben, -mm- In Gerlafiiigen<br />

im Kanton Solothurn starb kurz nach ihrem 106. Geburtstag<br />

Frau Marie Anna S p ä t h i - Späthi. Sie hatte am 6.<br />

Dezember ihr 105. Lebensjahr vollendet, wobei sie sowohl von<br />

der Gemeinde Gerlafingen als auch vom Solothurner Regierungrat<br />

gefeiert wurde. Eine Gemeindedelegation hatte<br />

ihr am Abend unter Assistenz von Radio Bern ihre Aufwartung<br />

mit Blumen und Geschenken gemacht. Die sympathischen<br />

Dankesworte von Frau Späthi, die nun wegen einer Lungenentzündung<br />

und allgemeiner Altersschwäche gestorben ist, waren<br />

erst vor wenigen Tagen durch den Landessender Bero-<br />

Münster dem ganzen Schweizervolk übermittelt worden.<br />

MchsnhhenaMt ftotf snrnen-Men<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der Milchsuppenanstatt<br />

Sarnen Dorf und Wileu:<br />

Georges Meyer, Strohhutfabrik, Sarnen Fr. 50.—<br />

Wiler-Trinkler F r . 30 —<br />

Frauenkloster St. Andreas, Sarnen Fr. 20.<br />

Aelplergesellschaft Sarnen Fr. 20.<br />

Für alle Spenden sagen wir im voraus herzlichen Dank.<br />

Die Verwaltung.<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Der Unfallprozeß in Sofia<br />

Der K 0 st t 0 f f - P r 0 z e ß entpupt sich, wie erwartet,<br />

als sowjetische Propagandamache sowohl gegen Tito als auch<br />

gegen die Angloamerikaner. Der Staatsanwalt, der in seiner<br />

Anklagerede die Todesstrafe gegen die fünf Hauptangeklagten<br />

forderte, konzentrierte seinen Hauptaugriff auf die amerikanischen<br />

und englischen Diplomaten in Sofia, die er all jener<br />

Politischen Vergehen bezichtigte, welche sich die Sowjetdiplomaten<br />

im Westen zu schulden kommen lassen. Washington erachtet<br />

es noch als nötig, gegen solche Anklagen zu protestieren.<br />

Unterdessen ist das grausame Spiel der Hauptverhandlung<br />

abgeschlossen. Urteil: Tod durch Erhängen.<br />

Wyschinjki ist wütend<br />

Der russische Außenminister Wyschinski erklärte in Paris, er<br />

sei wütend über die Ergebnisse der UNO-Tagung, die ihn in<br />

keinem einzigen ihrer Beschlüsse befriedige. Wyschinski spekuliert<br />

offenbar darauf, mit solchen Aeußerungen der westlichen<br />

Welt Schrecken einzuflößen; doch vergißt er, daß man außerhalb<br />

des Bereiches des Totalitarismus seit Hitlers Wutausbrächen<br />

gelernt hat, die Launen von Tyrannen nicht mehr<br />

allzu tragisch zu nehmen.<br />

Der Titoismus geht um<br />

Das Gespenst des Titoismus greift nun auch auf die<br />

kommunistischen Parteien außerhalb des Satellitenblocks über.<br />

In Norwegen hat es sogar zu einer Trennung der K. P. in<br />

zwei feindliche Lager geführt und in Frankreich zu einer<br />

Säuberung, die mit der Erklärung der Parteileitung eröffnet<br />

wird, es sei ein intensiver Kampf gegen die „Spitzel<br />

und Spione" in den eigenen Reihen nötig. Das Säuberungsbedürsnis<br />

der Kommunisten wächst nachgerade ins Unermeßliche!<br />

Kurznachrichten ans dem Reich der<br />

Finsternis<br />

Vier Werk-Studenten hingerichtet<br />

Vier Werk-Studenten der Eisenwerke von Diüsgyör gelang<br />

die Flucht aus Ungarn. Unglücklicherweise wandten sie<br />

sich nach dem russisch-besetzten Oesterreich und wurden in<br />

Baden bei Wien von den Russen festgenommen und umgehend<br />

wieder nach Ungarn zurückgestellt. An der Grenze wurden<br />

sie von der ungarischen kommunistischen Staatsschutzpolizei<br />

übernommen und in das Gefängnis von Györ (Raab)<br />

verbracht. Sie wurden beschuldigt, Sand in eine Maschine der<br />

Eisenwerke von Diögyör gestreut, diese, dadurch verdorben<br />

und eine partielle mehrtägige Betriebsstörung verursacht zu<br />

haben. Alle vier wurden von einem Schnellgericht ohne weitere<br />

Verhandlungen zum Tode verurteilt und in den Kellern<br />

„A. V. O." zu Györ hingerichtet. Um die durch viele Deportationeu<br />

und Einkerkerungen und mehr als bis her dreißig<br />

Todesurteile beunruhigte Divsgyörer Arbeiterschaft nicht noch<br />

mehr zu provozieren, wurde den Vätern der vier Werk-Stu-<br />

^ ^ ^ ® ® ^ Gute Zobig-Plättli im Sa10160Lz 629<br />

Restaurant<br />

MÜllCtlGIt<br />

Salvator aus der Paulaner Brauerei München,<br />

das berühmte Stark-Bier.


G e s c ß e n f c - C o u p o a<br />

Senden Sie bitte in meinem Auftrag Jahrgang 1950 (ab Dezember<br />

<strong>1949</strong>) den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" an die nachstehende Adresse<br />

und teilen Sie dem Adressaten mit, daß die Bezahlung des Abonnements<br />

bereits durch mich erfolgte.<br />

Geschenkadresse:<br />

Herrn, Frau, Familie, Fräulein<br />

tit :<br />

Straße oder Heimwesen<br />

Name des Bestellers und Bezahlenden:<br />

Herr, Frau, Familie, Fräulein<br />

in<br />

Straße oder Heimwesen<br />

a)t Jahresabonnement: im Inland Fr. 11-<br />

im Ausland Fr. I;Ydenten,<br />

sämtlich alten sozialdemokratischen Gewerkschaftern,<br />

amtlich mitgeteilt, ihre Söhne seien einem Verkehrsunfall<br />

zum Opfer -gefallen.<br />

Eoa Moricz verschleppt<br />

Eva Müricz, die junge und als Schönheit gefeierte Tochter<br />

des bekannten ungarischen Schriftstellers Zsigmond M6-<br />

ricz, wurde durch die Russen verschleppt. Eva Möricz heiratete<br />

kürzlich einen Oesterreicher und wurde dadurch österreichische<br />

Staatsbürgerin. Es gelang ihr legal nach Oesterreich<br />

auszureisen. Dieser Tage wollte sie nochmals zu ihren<br />

Eltern nach Budapest zurückreisen, gestützt auf ihre frühere<br />

Passageerlaubnis und ihren österreichischen Paß. Sie bestieg<br />

in Wien den Arlberg-Expreß. Im Niemandsland zwischen der<br />

österreichischen und ungarischen Grenze wurde der Zug angehalten<br />

und russische Stäatspolizisten bestiegen den Zug<br />

und holten nach peinlicher Schriftenkontrolle eine größere<br />

Anzahl von Reisenden aus den Wagen, darunter auch Eva<br />

Moricz. Seither fehlt jede Spur von ihr. Als ihr Gatte mit<br />

Hilfe der österreichischen Behörden nach ihr recherchierten,<br />

lehnten sowohl die Russen als auch die Ungarn jede Berantwortung<br />

ab. Der Zug sei im Niemandsland angehalten worden,<br />

folglich seien die Behörden für die Folgen nicht verantwörtlich!<br />

Wer singt, wird deportiert<br />

Auf der ehemals berühmten Puszta von Debrescin wurden<br />

zehn Schafhirten von ihrer Koppel weg verhaftet, weil<br />

sie angeblich „anti-volksdemokratische" Lieder sangen. Den<br />

Angehörigen wurde mitgeteilt, daß sie „umgeschult werden".<br />

Aus sicherer Quelle verlautet, daß sie nach Rußland deportiert<br />

wurden.<br />

Weihnachtlicher Büchertisch<br />

Abenteuer eines afrikanischen Schutzengels.<br />

Wopsy / Paulusverlag Freiburg in der Schweiz.<br />

Ein reizendes, reich illustriertes Kinderbuch ist im Paulus-<br />

Verlag erschienen. Wopsy, ein kleines Engelein wird vom<br />

Himmelsvater zum Schutzengel eines Negerkindes bestimmt.<br />

Glänzli, das Negerlein, wird getauft. Sein Schutzengel aber<br />

hat nun viele böse Kämpfe mit dem garstigen Teufel zu bestehen.<br />

Wie Wopsy aber noch hilft, eine Missionsstation zu<br />

gründen, ist so herzig und spannend erzählt, daß sich jedes<br />

Kind gleich noch den 3. und 4. Band dieses schönen Kinderbuches<br />

wünscht. I. P-<br />

Humor<br />

Humor hinter dem rostigen Vorhang<br />

„Weißt du, Genosse Schluvinsky, was ist der größte Staat<br />

auf Erden?"<br />

„Mich wirst du nicht erwischen, Brüderchen, das ist Rußland<br />

natürlich!"<br />

„Falsch! Größter Staat ist sicher unser Polen, da geht<br />

die Sonne nie unter, so mächtig groß ist unser Polen, überall<br />

hin reicht es!"<br />

? ? ? ?<br />

„Jo, das ist sich doch ganz klar. Unsere Hauptstadt ist in<br />

Polen, unser Präsident ist in Washington, unsere Regierung<br />

in Moskau, unsere Armee in England und wir, das polnische<br />

-Volk, wo sind wir denn? Hier in Sibirien!"<br />

Radio — Beromiinsier<br />

Donnerstag, 22. Dezember<br />

11.00 Aus einem Advents-Konzert. 12.15 Klavierstücke.<br />

12.40 C. Dumont. 13.15 Schallplattenkonzert. 14.00 Notiers<br />

und probiers. 14.15 Die tönende Leinwand. 16.00 Klavierkonzert.<br />

16.30 Vokal und Instrumentalmusik. 17.30 Kind und<br />

Tier. 17.50 Zurück zur Natur, Hörfolge. 18.00 Jodellieder.<br />

18.25 Kleine Sinfonie für Bläser. 18.45 Besuch am Grab<br />

eines berühmten Schweizers, Hörbericht. 19.00 Standardwerke<br />

der Violinliteratur. 20.00 Zoltan Kodaly: Tänze aus<br />

Galanta 20.15 Der Nachfolger. 21.00 Partien aus einer Oper.<br />

Freitag, 23. Dezember<br />

11.00 Peter Rybar, Violine, und Ruth Mettler, Klavier-<br />

11.40 Studioorchester. 12 .40 Konzert des Studioorchesters.<br />

13.25 Berühmte Frauenstimmen. 14.00 Vorlesung aus einem<br />

neuen Roman. 15.20 Schulfunk. 16.00 Wunschkonzert für die<br />

Kranken. 16.30 Selten gehörte Klavierstücke. 17.30 Kinderstunde.<br />

18.00 Musik aus Graubünden. 18.30 Aus dem Notizbuch<br />

des Reporters. 18.40 Barmusik. 19.10 Weltchronik. 20.00<br />

Internationale Glückskette.<br />

Samstag, 24. Dezember<br />

10.15 Eröffnung des „anno santo". 12.40 Zur guten<br />

Unterhaltung. 13.10 Die Woche im Bundeshaus. 13.40 Alte<br />

Weihnachtsweisen. 13.55 Heilige Abe, Hörspiel. 14.30 Wunschkonzert.<br />

15.15 Mondwald, Lappengeschichten. 15.35 E. Dumont.<br />

16.05. Die Kerze, Erzählung. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Weihnachtssingen. 18.35 Sonntagsgeschichte. 19.05 Alte<br />

Lauten-Musik. 19.40 Uraufführung eines Streichquartettes<br />

von Fritz Brun. 20.00 Weihnachtsgeschichte und Halleluja<br />

aus dem Messias. 21.25 Dänische Weihnacht. 22.05 Schlesische<br />

Musik. 22.35 Hörbericht von der Eröffnung des „anno<br />

santo" in Rom. 22.55 Sinfonie. 23.55 Mitternachtsmeffe.<br />

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Sarnen / Samstag, den 24. Dezember <strong>1949</strong><br />

- 78. Jahrgang — Rr. 102<br />

M M l i e r M M e m ö<br />

Abonnementspreis- Dur d Konservatives Organ von Obwalden<br />

» m s » - - - - - — '-s- - . . w a s « 8 » . . . . © L W S M M M c h<br />

und Arrangement werden abgelehnt. '<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

D s<br />

Miättis Wiehnacht<br />

Weli Sorge und Strapatze,<br />

Weles Rächne mit de Batze,<br />

Weles Diftelä und Danke,<br />

Jedem ai das Richtig z'schänke.<br />

Überall driume laise,<br />

Meglichst ulls im Dorf ga chaife,<br />

Schrybe, gräche, Päckli mache,<br />

Sorge ai fir d'Arme-Sache.<br />

D'Chind uf Wiehnacht vorbereite,<br />

Sprichli lehre, d'Härzli leite,<br />

Ds Mandli gueter Luine bhalte,<br />

Gägeni Schluß der Rappe spalte.<br />

Läif und Gang, bis hert dra zueche,<br />

Ds Aesse gräche und der Chueche,<br />

Gänterli und Tire bschliäße,<br />

Baim uifristä, Gast begriäße. — —<br />

Doch, wenn s' dMiehnachtsliedli singid,<br />

Alli froh driume springid,<br />

Gahd ai d'Miädigkeit verlöre,<br />

Ds Miätti ist wie nyw gebore.<br />

H. Egger-von Moos.<br />

W e i h n a c h t s -<br />

F r i e d e n « K « .<br />

> bedeutet für den gläubigen Christen immer<br />

ein Erlebnis von einzigartigem Tiefgehalt. Daß es von<br />

9 r "" b j e 9 enber Bedeutung ist, fühlen auch die Lenker bolschewistlscher<br />

Staatengebilde, für die es ein Aergernis ist, das<br />

scx"'- 1 !<br />

Volkes entrückt werden muß. Ein<br />

Christfest darf es für sie fürderhin nicht mehr geben. Das<br />

Äindlem in der ärmlichen Krippe paßt nicht zu ihrer „demokratijchen<br />

Auffassung. Wenn man vor jemand in die Knie<br />

sinken soll, so ist diese Ehre Stalin zu erweisen, der mit Sichel<br />

und Hammer in der Hand die Völker mit der von ihm entdeckten<br />

Freiheit von Gott, Kirche und Moral so wunderbar<br />

begluckt und die Menschen zu noch nie geübtem Gehorsam<br />

erzieht, daß sie nicht bloß auf selbständiges Handeln, sondern<br />

sogar aus jegliche eigene Meinung bedingungslos verzichten.<br />

Diese seltsame Erziehungsmethode bezeichnete man bisher<br />

nach den herkömmlichen Begriffen als Willkür- und Gewalt-<br />

Herrschaft, als Versklavung der menschlichen Persönlichkeit,<br />

als verächtliches Barbarentum. Es ist in der Tat ein für den<br />

kultivierten Menschen schwer verständlicher Rückfall in den Zustand<br />

einer vertierten Wildheit. Merkwürdig! Der Löwe<br />

schont den Löwen, der Tiger frißt den Tiger nicht auf, der<br />

geistbegabte, nach dem Ebenbilde seines Schöpfers ins Dasein<br />

gerufene Mensch führt den erbarmungslosen Bernichtungskämpf<br />

gegen den Mitmenschen. Eifrigst forscht er nach den<br />

wirksamsten Methoden, nach denen ganze Städte und Völker<br />

„ausradiert" werden können. Liebe zum Nächsten gilt ihm als<br />

Torheit. Der Uebermensch ist sein Ideal. Und „das größte<br />

Hindernis für diese Entwicklung zum Uebermenschen sind die<br />

Humanitätsethik und das Christentum mit seinem Gebot der<br />

Nächstenliebe und des Mitleids... Wo in aller Welt geschehen<br />

größere Torheiten als bei den Mitleidigen? Der Krieg und<br />

der Mut haben mehr große Dinge getan als die Nächstenliebe.<br />

Die Schwachen und die Mißratenen sollen zugrunde gehen:<br />

„Erster Satz unserer Menschenliebe". (Nietzsche, Antichrist 2.)<br />

Solches Gerede ist absurd, wenn irgend etwas absurd ist. Und<br />

doch ruhen die modernen Gewaltmethoden im tiefsten Grunde<br />

auf den Wahnsinnsergüssen Nietzsches, auf dem von ihm<br />

verherrlichten Egoismus, der „zum Wesen einer schönen<br />

Seele gehören" soll.<br />

Auf dem düstern Hintergrunde solch abgründiger geistiger<br />

Verirrungen vermögen wir erst recht die alles überragende<br />

Bedeutung der befreienden Kunde der Himmelsboten in jener<br />

Heiligen Nacht zu ermessen. Bezaubernd ist für jeden empfindungsfähigen<br />

Menschen das Lächeln eines Kindes. Aus<br />

dem Antlitz des holden Knäbleins zu Bethlehem aber leuchtet<br />

der in Sehnsucht harrenden Menschheit das Heil der Welt entgegen.<br />

Schon auf seine Ankündigung hin hat die jungfräuliche<br />

Mutter das Magnificat, den herrlichsten Lobgesang, der je auf<br />

dieser Erde angestimmt wurde, gesungen. Und Frieden künden<br />

seine himmlischen Herolde als sein Regierungsprogramm.<br />

Als Licht der Welt, als Wunderbarer, Gott, Friedensfürst<br />

und Vater der Zukunft hat Jfaias, der Prophet des Alten<br />

Bundes, ihn angekündigt. (Jsai. 9, 6.) Und er selber hat unmittelbar<br />

vor seinem Abschiede von dieser Welt den Frieden<br />

als sein kostbares Vermächtnis, als das Sigill seines ganzen<br />

Lebenswerkes der wehmütig gestimmten Apostelschar übergeben<br />

„Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden<br />

gebe ich euch; n.cht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch."<br />

(*J°- 14, -7.) Ungezählte Menschen haben seit jenen Tagen<br />

da er seine irdische Laufbahn angetreten, bis auf unsere Heit'<br />

sinnen Frieden empfunden als das kostbarste Geschenk göttlicher<br />

Huld: innerlich zerrissene, zweifelnde, gottsuchende Menschen,<br />

solche, die an Abgründen standen und in der Wüste der<br />

Gottesferne einsam umherirrten, bis endlich das Licht aufleuchtete<br />

in grauenvoller Finsternis.<br />

Der Friede ist die brennende Sehnsucht der Menschen<br />

unseres unglücklichen Zeitalters. Aber auch er ist zum frivolen<br />

Spiel unverantwortlicher Falschmünzer geworden die ihn<br />

in ihrem unheimlich dräuenden Munde führen und statt<br />

Krieg, Knechtschaft, Tod und Untergang im<br />

Schilde führen, wie sie auch Freiheit, Demokratie, Fortschritt<br />

und Menschlichkeit ins Gegenteil verkehrt haben. Das ist<br />

Satanstücke! Werner Sombart, der bekannte protestantische<br />

Berliner Nationalökonom, hat dies treffend zum Ausdruck gebracht:<br />

„Nur wer an die Macht des Teufels glaubt, kann verstehen,<br />

was in den letzten anderthalb Jahrhunderten in Westeuropa<br />

und Amerika sich zugetragen hat. Denn nur als Teufelswerk<br />

kann gedeutet werden, was wir erlebt haben. Deutlich<br />

lassen sich die Wege verfolgen, auf denen Satan die Menschen<br />

auf seine Bahn gelenkt hat" (Deutscher Sozialismus 3.)<br />

Willkür und Gewalt machen sich selber unmöglich. Das<br />

Kindlein von Bethlehem ist zum Manne herangereift. Und<br />

ans göttlicher Zuverficht heraus tonnte er den Seinen versichern:<br />

„Ich habe die Welt überwunden." An seiner ewigen<br />

Macht wird menschliche Gewalt zerschellen. Das liebliche Geheimnis<br />

der Heiligen Nacht ist zur unsterblichen Hoffnung der<br />

Menschheit geworden: Christus gestern und heute und in alle<br />

Ewigkeit. Dr. B. F.<br />

So sprach der Papst...<br />

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den<br />

Menschen, die guten Willens sind!"<br />

Nie war dieser Spruch wie heute Gegenstand unaushörlichen<br />

Gebetes und ständigsten Flehens. Man sagt: Wenn<br />

du den Frieden willst, bereite den Krieg vor, als ob alle Rüstungen<br />

eine Garantie des Friedens seien. Wir wollen es<br />

glauben, wir wünschen es zu glauben, weil das Gegenteil<br />

zu schrecklich wäre.<br />

„Wir erflehen den Frieden, wir segnen den Frieden, wir<br />

bitten um den Frieden."<br />

Wenn — eine ungewöhnliche Annahme! — der Wahnsinn<br />

des Selbstmordes und des Menschenmordens wiederkommen<br />

sollte, wenn es Menschen geben sollte, die den Krieg dem<br />

Frieden vorziehen, so wäre es leider unsere Pflicht, ein<br />

anderes Gebet zu sprechen. Wir müßten dann sagen: Zerstreue<br />

die Nationen, die den Krieg wollen.<br />

„Aber wir wünschen stets im Herzen und auf den Lippen<br />

zu haben: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden aus Erden!<br />

Pax! Pax!<br />

Pax!"<br />

Pius XI. in seiner Weihnachtsbotschaft 1934.<br />

Aus dem Kantonsrat<br />

b. Im Rathaus versammelten sich am vergangenen Montag<br />

die Mitglieder des Kantonsrates unter dem Vorsitz von<br />

Präsident Leo von W y l zur Behandlung des Staatsvoranschlages<br />

1950 und zur Besprechung der Besoldungsfrage für<br />

unsere Behörden und Staatsangestellten, für die sich eine<br />

Neuregelung nachgerade aufdrängt. —<br />

Das Budget 1950<br />

toirö von Finanzdirektor Hermann Amrhein und den einzelnen<br />

Departementsvorstehern erläutert. Auf einzelne Posten<br />

wird speziell hingewiesen: Die Einnahmen ans den Aufenthalts<br />

gebühren für Ausländer, die in der<br />

Rechnung 1948 noch mit 20 056 Franken ausgewiesen sind,<br />

werden nun mit der strengern Praxis in der Erteilung von<br />

Arbeitsbewilligungen zum Schutze der einheimischen Arbeitskraft<br />

rapid zurückgehen. Für 1950 find nur noch 9000 Fr.<br />

veranschlagt. Das Besoldungstotal für das Polizeikorps<br />

kann für 1950 gesenkt werden, da es trotz der empfindlichen<br />

Lücke, die der Tod von Polizeichef Großholz sel. hinterlassen<br />

hat, nicht beabsichtigt ist, zusätzliches Personal einzustellen. Die<br />

Fischereiaufsicht ist jetzt besser organisiert und wird überall<br />

von den Ortspolizisten vorgenommen. Kantonsrat Joe Imselb<br />

findet bei dieser Gelegenheit das „Wetter günstig zum<br />

Fischen" und äußert sich in einem längeren Votum zum<br />

Spesenbeitrag und der Kündigungsmöglichkeit für das F i -<br />

scher einkonkordat Vierwald st ättersee. Er<br />

wünscht die baldige Kündigung dieses Konkordates wegen des<br />

unbefriedigenden Zustandes an der Achereggbrücke und der<br />

von den Nidwaldner Fischern praktisch betätigten Absperrung<br />

des Fischzuges. Polizeidirektor Ludwig von Moos teilt mit<br />

dem Votanten die Auffassung, daß das Konkordat gekündigt<br />

werden könne. Ueber die Frage, ob im heutigen Zeitpunkt das<br />

Konkordat gekündigt werden solle, möchte sich der Polizeidirektor<br />

nicht äußern — weil nicht zur Budgetdebatte gehörend.<br />

Immerhin habe er sich an der letzten Konkordatssitzung für die<br />

Interessen der. <strong>Obwaldner</strong> Fifcher an der Acheregg verwendet.<br />

Die Sache sei aber nicht abschließend behandelt worden.<br />

Ans der weitern Debatte ersieht man, daß das heurige<br />

Budget ordentliche Beiträge an Bodenverbesserungen, Waldwegbauten,<br />

Entwässerungen, Stallsanierungen und Straßenbauten<br />

aussetzt, was für die kommende Zeit abklingender Konjunktur<br />

willkommene Arbeitsbeschaffung bedeutet.<br />

Für den Ausbau der Brünigstraße sind Fr. 150 000.—,<br />

für den Aansban der Engelbergerstraße Fr. 100 00.— eingesetzt.<br />

Direktor Alexander Höchli dankt bei dieser Gelegenheit<br />

im Namen der Talschaft Engelberg für diesen Kredit, weist<br />

aber auch darauf hin, daß Engelberg als aufstrebender Fremdenknrort<br />

die Straße und die Bahn benötige. Baudirektor<br />

Landammann M i n g kann ihm versichern, daß die Regierung<br />

die Frage der Sanierung der Engelb ergerb ahn nicht<br />

aus dem Traktaudum verliere. Eine Konferenz mit dem<br />

Eidgenössischen Amt für Verkehr zusammen mit den Nidwaldner<br />

Behörden sei für die allernächste Zeit wieder in Aussicht<br />

genommen.<br />

Zum budgetierteu Beitrag derFeuerverficherungsgefellschaften<br />

bemerkt Kantonsrat Aerny Durrer, es<br />

könnte der Beitrag der Gesellschaften an das Löschwesen von<br />

Fr. 50 000.— noch heraufgesetzt werden, nachdem diese auch<br />

ihre Prämien empfindlich erhöht hätten. Bei dieser Gelegenheit<br />

erkundigt er sich auch nach dem Stand der Vorarbeiten<br />

für eine kantonale Brandversichernngsanst<br />

a l t. Sie sei auf guten Wegen, antwortet Landstatthalter<br />

Dr. Odermatt. Ein Entwurf liege bereits vor. Die Vorlage<br />

werde noch im Januar/Februar dem Kantonsrat unterbreitet,<br />

damit sie noch an die Landsgemeinde komme.<br />

Das Budget, das für das Jahre 1950 eine Mehrausgabe<br />

von 112 860 Franken vorsieht, gegenüber einer bugetierten<br />

Mehrausgabe von 128 550 Fr. im Jahre <strong>1949</strong>, wird schließlich<br />

ohne eine Abänderung einstimmig genehmigt.<br />

Das neue Militärversicherungsgesetz,<br />

zu dem bisher das Referendum nicht benutzt wurde, wird auf<br />

1. Januar in Kraft treten. Es bringt dem erkrankten Wehrmann<br />

bedeutend größeren Schutz als bisher. Das eidgenöfsi-


Eine gnadenvolle, fröhliche<br />

Die dritte Sessionswoche<br />

A u s k l a n g v o r W e i h n a c h t e n<br />

W e i h n a c h t X ,<br />

wünschen wir allen geschätzten Abonnenten, Lesern,<br />

Mitarbeitern und Inserenten unseres Blattes!<br />

Redaktion und Verlag „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

EWUWWW>MUW?M!WWiiiWWU<br />

sche Budget für 195» sieht demgemäß auch eine Mehrbelastung<br />

für dieses Konto von 12 Millionen Franken vor. Das Gesetz<br />

hat ebenfalls die Rechtspflege anders geordnet. Es sieht für<br />

Streitigkeiten aus der Militärversicherung eine erste kantonale<br />

Instanz vor. Der Kantonsrat heißt eine Vorlage des Regierungsrates<br />

für die Organisation und das Verfahren des kantonalen<br />

Versicherungsgerichtes in Militärversicherungssachen<br />

nach dem Eintretensreferat von Militärdirektor Dr. Odermatt<br />

ohne Wortbegehren gut. Damit wird als erste Instanz das<br />

bestehende kantonale Versicherungsgericht zuständig erklärt,<br />

bestehend aus dem Obergerichtspräsidenten und zwei Oberrichtern.<br />

Skilehrer und Skischulen<br />

sollen auch in Obwalden wie in andern Kantonen Patent- bzw.<br />

bewilligungspflichtig werden. Die bezügliche Verordnung betreffend<br />

Skilehrer und Skischulen, über die Kommissionspräsident<br />

Dr. Alexander Höchli referiert, findet mit nur kleinen<br />

Abänderungen die Zustimmung des Rates. Auf Antrag von<br />

Kantonsrat Michel, Melchtal, und unterstützt von Kantonsrat<br />

Durrer, Kei^ns, findet der Schutz in erster Linie der einheimischen<br />

Skilehrer eine noch ausgeprägtere Fassung, indem der<br />

Passus „Skilehrerpatente anderer Kantone werden anerkannt,<br />

wenn diese Kantone Gegenrecht halten ...", abgeändert wird<br />

in „können anerkannt werden".<br />

Teuerungszulagen an Stelle geregelter Besoldungen.<br />

Zum Antrag des Regierungsrates, die Teuerungszulagen<br />

auch im Jahre 1950 gemäß den Ansätzen im Kanotonsratsbeschluß<br />

<strong>1949</strong> auszurichten, beantragt Finanzdirektor Hermann<br />

Amrhein Eintreten, was unbestritten ist. Der Finanzdirektor<br />

ergänzt, daß er sich selbst nicht in eine Diskussion über die<br />

rechtlichen Grundlagen dieses Beschlusses — außerordentliche<br />

Vollmachten für die Zeit der Kriegswirtschaft — einlassen<br />

möchte. Nachdem sich der Lebenshaltungsindex unwesentlich<br />

verändert habe und nachdem ja mit* dem vorliegenden Beschluß<br />

erst die untern Besoldungen der Monatsgehälter von<br />

Fr. 300.— bis 350.—- voll ausgeglichen seien, werde niemand<br />

daran denken, die Teuerungszulagen von heute auf morgen<br />

fallen zu lassen. Was auch — ohne gesetzliche Grundlage aber<br />

gerechterweise — niemand tut. Bis das Volk in einem neuen<br />

Besoldungsgesetz zeitgemäße Besoldungen genehmigt, wird man<br />

so weiter regieren müssen.<br />

Die Motion Windlin<br />

und 8 Mitunterzeichnete hat die Sanierung der heutigen<br />

Besoldungsverhältnisse zum Ziele, indem diese<br />

den Regierungsrat zuhanden der nächsten Landsgemeinde<br />

mit der Vorlage eines neuen Gesetzes über das Besoldungs-<br />

Verhältnis der Behörden, Beamten und Angestellten unseres<br />

Kantons beauftragen möchten.<br />

Der Motionär begründet sachlich und und mik zweckdienlichen<br />

Zahlenmaterial. Er findet die Gelegenheit für gekommen,<br />

dem Volk die Frage einer gerechten Besoldung unseres<br />

Personals nochmals vorzulegen. In der Diskussion um die<br />

eidg. Besoldungsordnung wurde auch von den eingefleischten<br />

Gegnern nicht bestritten, daß dem öffentlichen Angestellten<br />

wie dem Privatarbeiter ein gerechter Lohn gehöre. Und um<br />

nur für einen massiven Abbau des Beamtenapparates zu demonstrieren<br />

wird auch niemand gegen die geforderte neue<br />

Besoldungsordnung im Kanton stimmen können. Obwalden<br />

gibt unter allen Kantonen am wenigsten pro Kopf der Bevölkernng<br />

für die Beamten aus und es braucht hierorts viel,<br />

bis eine neue Staatsstelle geschaffen wird.<br />

Fin'anzdirektor Amrhein dankt 'dem Motionär und dem<br />

Rate im Namen des Gesamtregierungsrates für diesen Vorstoß<br />

zur Schaffung einer gerechten Besoldungsordnung, möchte<br />

aber, daß der Rat den Motionstext dahin abändert, daß<br />

die Regierung dem Auftrag bis zur Landsgemeinde 1951<br />

nachkommen könne. Dies zwar in Hinsicht auf einen allfälligen<br />

Jnitiativsegen der Silvesternacht, der dann die Volksabstimmung<br />

über das neue Besoldungsgesetz allzusehr belasten<br />

könnte. Der Rat erklärt sich damit einverstanden und erklärt in<br />

diesem Sinne die Motion mit 18 Stimmen ohne Gegenstimme<br />

erheblich.<br />

Zum Postulat Berchtold<br />

betreffend die <strong>Obwaldner</strong> Schüler an der Kaufmännischen<br />

Berufsschule in Luzern erklärt sich Regierungsrat Amrhein<br />

namens der Regierung bereit, dasselbe entgegen zu nehmen.<br />

Er bemerkt hiezu, daß man diesen Schülern weiterhin einen<br />

Betrag von Fr. 60— ausrichte, bis zum Zeitpunkt der endgültigen<br />

Regelung. Der Postulant wirft weiter die Frage der<br />

% Der Nationalrat hat sich bereits am Ende der zweiten<br />

Sessionswoche auf internationale Gefilde begeben und diese<br />

Reise um die Welt in der dritten Woche fortgesetzt. Die Stationen<br />

heißen: Abkommen von Washington, Abkommen mit<br />

Frankreich, Abkommen mit Polen.<br />

Mit Bundesbeschluß vom 27. Juni 1946 haben die beiden<br />

Räte unter einiger Spannung, mit starken Hemmungen und<br />

erheblichen ablehnenden Minderheiten einem am 25. Mai<br />

1946 in Washington mit den Vereinigten Staaten, Frankreich<br />

und Großbritanien abgeschlossenen Finanzabkommen die Genehmigung<br />

erteilt. Dieses Abkommen bildete und bildet, wie<br />

es schon damals im Parlamentsbericht an dieser Stelle gesagt<br />

wurde, weder ein Ruhmesblatt iu der Schweizergeschichte<br />

noch ein solches für die Weltkriegsieger. Die <strong>Obwaldner</strong> Vertreter<br />

befanden sich im Juni 1946 in beiden Räten bei den<br />

Neinstimmern. Das Abkommen sagte in Kürze zusammensassend:<br />

Die Guthaben in der Schweiz von Deutschen in Deutschland<br />

werden von der schweizerischen Verrechnungsstelle unter<br />

Konsultation einer gemischten Kommission festgestellt und liguidiert.<br />

Vom Ergebnis wird die Hälfte den Alliierten für<br />

den Wiederaufbau ausgehändigt. Die betroffenen Deutschen<br />

werden in deutscher Währung entschädigt. Die Schweiz bezahlt<br />

ferner den Alliierten 250 Millionen Franken in Gold.<br />

Dieses Gold ist längst abgegangen, und die Schweiz ist deswegen<br />

nicht verlumpt. Dagegen ruft die Durchführung der<br />

Liquidation deutscher Guthaben in der Schweiz — diejenigen<br />

von in der Schweiz wohnhaften Deutschen werden davon nicht<br />

betroffen — dauernd etlichen Schwierigkeiten; einige sagen<br />

Ungerechtigkeiten. Der Bundesrat erstattet nun den Räten<br />

über die Durchführung des Abkommens bis Ende 1948 gedruckten<br />

Bericht. Der Ständerat hat von diesem Bericht bereits<br />

in der letzten Septembersession zustimmend Kenntnis genommen.<br />

Nun ist der Nationalrat an der Reihe. Hier wird<br />

von Dr. Rohr (kath. kons., Aargau) und P. Z i g e r l i<br />

(evang., Zürich) bittere Kritik angebracht über die Härten,<br />

die mit der Durchführung des Abkommens für viele unschuldige<br />

Deutsche verbunden sind. Dr. Rohr bezeichnet das Abkommen<br />

als „eine der tiefsten Erniedrigungen, die unserem<br />

Staate in den letzten hundert Jahren widerfahren sind". Er<br />

beantragt, vom bundesrätlichen Bericht in keinem Fäll „zustimmend"<br />

Kenntnis zu nehmen. Das war am Freitagvormittag<br />

der zweiten Sessionswoche. Montag und Dienstag dieser<br />

Woche wurde die Aussprache weitergeführt. Verschiedene Redner<br />

führten aus, daß es sich heute nicht darum handle, gegen<br />

das 1946 abgeschlossene Abkommen zu demonstrieren, sondern<br />

von der Durchführung des Abkommens durch die<br />

Schweiz und vom Bericht des Bundesrates hierüber Kenntnis<br />

zu nehmen. Nachdem Bundesrat Petitpierre ein in diesem<br />

Zusammenhang von B o e r l i n (freif., Baselland) begründetes<br />

Postulat entgegengenommen hatte, das eine humane<br />

und den Rechtsauffassungen der Schweiz entsprechende Handhabung<br />

des Abkommens verlangt, wurde vom Nationalrat<br />

mit 119 gegen 9 Stimmen vom 'bundesrätlichen Bericht zustimmend<br />

Kenntnis genommen.<br />

Schaffung einer eigenen kaufmännischen Berufsschule auf,<br />

wozu aber der Regierungsrat bemerkt, daß man so lange nicht<br />

gerne von der heutigen Regelung abzugehen gedenke, als es<br />

damit für den Kanton günstiger gehe als mit einer eigenen<br />

teuren Schule.<br />

Kantonsbeiträge<br />

werden anschließend noch bewilligt in der Höhe von maximal<br />

I 5 auf 7,5 Millionen Fr. erhöhen. Hier ist es der'katholischkonservative<br />

St. Galler Dr. Eisen fing, der den Antrag<br />

aus Rückweisung an den Bundesrat zwecks Einleitung neuer<br />

Verhandlungen mit Polen stellt. Die getroffene Regelung ist<br />

ganz unbefriedigend. Bundesrat Petitpierre machte aber<br />

am Donnerstagmorgen, als die Aussprache abgeschlossen wurde,<br />

die zweifellos richtige Feststellung, daß neue VerHandlangen<br />

zu keiner besseren Lösung führen würden. Besser ein<br />

magerer Vergleich als ein fetter Prozeß, sagt bei uns der<br />

einfache Mann. Bei einer RückWeisung oder Ablehnung würde<br />

sogar aus's Spiel gesetzt, was man erreicht hat. Es ist ein<br />

schlechter Trost, daß andere Gläubigerstaaten noch schlimmer<br />

weggekommen sind. Der Rat beschließt mit 98 Stimmen gegen<br />

33 Stimmen Ablehnung des Rückweisungsantrages und mit<br />

98 gegen 18 Stimmen Genehmigung des Abkommens. Wie<br />

man vernimmt, wird davon auch die in Sarnen domizilierte<br />

Firma „Elektra" empfindlich getroffen.<br />

Zu den Geschäften mit internationalem Einschlag gehört<br />

auch die Genehmigung des Vertrages mit Frankreich betrefsend<br />

den Ban und Betrieb des Flughafens Basel-<br />

Mülhansen bei Blotzheim im Elsaß, die am Mittwochabend<br />

mit 105 gegen 11 Stimmen beschlossen wird. Im Zusammenhang<br />

damit steht die Bewilligung von 8,91 Millionen<br />

Fr. an den Ausbau dieses Flugplatzes.<br />

In der Dienstagsitzung wurde nach einer Debatte über die<br />

Abstufung des Milchpreises auch dem neuen Bundesgesetz über<br />

die Bekämpfung der Rindertuberkulose die<br />

Genehmigung erteilt. Der umstrittene Artikel 6, aus dessen<br />

Unklarheiten in der ersten Aussprache Nationalrat Dr. Odermatt<br />

mit Recht hingewiesen hatte, besagt nun, daß der Bund<br />

Bestrebungen für die Förderung des Absatzes von Milch aus<br />

tuberkulosefreien Beständen unterstütze und Vereinbarungen<br />

über die Abstufung des Milchpreises „anrege und unterstütze".<br />

Ob das der Weisheit letzter Schluß ist, wird sich noch zeigen.<br />

Im Ständerat gab vor allem die üeue Autotrans-<br />

Portordnung zu reden, die bereits im Herbst auf der<br />

Traktandenliste stand, aber zu wesentlichen Teilen an die<br />

Kommission zurückgewiesen worden war. Wichtig sind die Bestimmungen<br />

über den „gemischten Verkehr", der nun nicht<br />

mehr verboten, aber an eine Ermächtigung geknüpft werden<br />

soll, die erteilt wird, „wenn das Verkehrsbedürfnis es rechtfertigt."<br />

Bestimmte Arten gemischten Verkehrs, vor allem zur<br />

nachbarlichen Aushilfe in ländlichen Gegenden, sollen über-<br />

Haupt frei sein. Ganz neu geordnet wird das Bewilligungsverfahren.<br />

Bewilligungen werden nach dem Beschluß des<br />

Ständerates von Kommissionen erteilt, die für bie verschiedenen<br />

Landesgegenden eingesetzt werden. Der Bundesrat bezeichnet<br />

zwei Mitglieder, der in Frage stehende Kanton ein<br />

Mitglied dieser Kommission. Diese Regelung ist ähnlich wie<br />

beim eidgenössischen Enteignungsverfahren und stellt im<br />

Autotransportwesen einen interessanten Versuch dar. Die Vorläge<br />

wurde schließlich mit 22 gegen 2 Stimmen (Duttweiler<br />

und Stüßi) angenommen und wird noch den Nationalrat >eingehend<br />

beschäftigen.<br />

Stillschweigend erteilte der Rat anschließend einem von In einer weiteren Sitzung wurde die Teilrevision des eidgenössischen<br />

Strafgesetzbuches beraten. Sie betrifft vor<br />

der Schweiz am 21. November <strong>1949</strong> mit Frankreich geschlossenen<br />

Abkommen betreffend das Verfahren zur Entschädigung<br />

schweizerischer Interessen an verstaatlichten Elektri-<br />

der letzten Jahre neu formuliert und ergänzt werden. Der<br />

allem die Strafschutzbestimmungen, die nach den Erfahrungen<br />

zitäts- und Gasunternehmen in Frankreich die Genehmigung. vergangene Woche mit dem Zufallsmehr von 15. gegen 14<br />

Das Abkommen sei ein annehmbarer Kompromiß, stellt der Stimmen gefaßte Beschluß, auch für Bußen den bedingten<br />

Bundesrat in seinem Bericht fest. Der Grundsatz der Entschädigung<br />

schweizerischer Interessen wird von Frankreich, das dagegen bei Bußen der bedingte Strafregistereintrag vorge-<br />

Strafvollzug einzuführen, wurde wieder rückgängig gemacht,<br />

seit 1945 zu Verstaatlichungen geschritten ist, anerkannt. Mit sehen. Am Donnerstagmorgen behandelte der Rat den Voranschlag<br />

der Bundesbahnen pro 1950. Hierüber stehen im<br />

der Verteilung hat sich der Bund nicht zu befassen; sie wird<br />

individuell geregelt. Das Abkommen enthält die Verfahrensbestimmungen.<br />

Wo sozialisiert wird, .da wird enteignet, und In beiden Räten wurde am Mittwoch die Ueber-<br />

Sessionsbericht der letzten Woche einige Zahlen.<br />

man muß froh sein, daß das nicht ohne Entschädigung geschieht,<br />

und kann nebstdem für die Schweiz eine Lehre daraus rische Weiterführung der Wehrsteuer und so weiter auf zwei<br />

gangsordnung des Finanzhaushaltes (proviso-<br />

ziehen.<br />

Jahre) in der Schlußabstimmung gutgeheißen, im Ständerat<br />

Empfindlicher werden die schweizerischen Interessen getroffen<br />

durch die Verstaatlichung in P o l e n. Auch hier liegt im Nationalrat unter Namensaufruf mit 123 gegen 46 Stim-<br />

mit 31 ^Stimmen ohne Gegenstimme bei einigen Enthaltungen,<br />

ein Abkommen zur Genehmigung vor, das der Bundesrat men bei 13 Enthaltungen. Die Vorlage kommt im Frühjahr<br />

am 25. Juni <strong>1949</strong> mit Polen abschließen konnte; es sind sogar vor die Abstimmung des Volkes und der Stände. Wird sie angenommen,<br />

so gilt sie für 1950 Nnd 1951; wird sie verworfen,<br />

zwei Abkommen, eines betreffend Warenaustausch und Zahlungsverkehr,<br />

das andere über die Entschädigung schweizerischer<br />

Interessen. Nach dem letzteren Abkommen zahlt Polen 1950 wieder gesorgt. Leider wird der Bund auch nachher noch<br />

so tritt sie 1950 außer Kraft. Damit wäre wenigstens für<br />

bis Ende 1963 an die Schweiz eine feste Summe von zusammen<br />

53,5 Millionen Franken. Die Verteilung der Entschädi- j Mit diesen Gedanken und Sorgen beladen kehren die Par-<br />

, Geld brauchen.<br />

gnng ist Sache der Schweiz. Umgekehrt soll die Schweiz den !'<br />

lamentarier am Donnerstag zu ihren Familien zurück, um<br />

Polen im Jahre 1946 zugestandenen Claeringvorschuß von vorerst einmal friedliche nnd frohe Weihnachten zu feiern.<br />

Fr. 1950.— als Beitrag an die Erstellungskosten für eine<br />

Wasserversorgung durch die Brunnenverwaltung Hinterbrenden,<br />

Giswil, und in der Höhe von Fr. 6465 — für die Ent-<br />

Wässerung der Rinderwiese „Oberried" der Bürgergemeinde<br />

Kerns.<br />

Mit besten Festtagswünschen schließt der Präsident um<br />

halb 4 Uhr die letzte Sitzung im alten Jahre.<br />

Schliesset? ßeofo<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

„Was hast du denn gebetet?" fragte der Alte.<br />

„Das Vaterunser. Dreimal. Jetzt kann ich es beinahe gut.<br />

Und weißt du, Papa, wenn man gebetet hat, schmeckt einem<br />

auch das Essen besser, hat die Schwester gesagt. Und das<br />

stimmt auch."<br />

Kennedy erhob sich kopfschüttelnd. „Schwester, Schwester,<br />

wenn das so weitergeht, fang ich schließlich auch wieder zu<br />

beten an. Aber ich kann das Vaterunser nicht mehr."<br />

„Oh, Pappa, dann helfe ich dir!" rief Harry fröhlich. —<br />

In zwei großen Autobussen wurden die neuen Passagiere<br />

zum Hasen gebracht. Mit Gepäck waren sie nicht überladen.<br />

Die meisten trugen ihre Habe in einem Sacktuch bei sich.<br />

Ein einziger Mann besaß einen kleinen Reisekoffer Und doch<br />

zeigten sie durchwegs frohe Gesichter. Hatten sie auch Haus<br />

und Hos verloren .— die meisten nicht einmal so viel — so<br />

hatten sie doch wenigstens das Leben gerettet. Und nun freuten<br />

sie sich in die alte Heimat wiederzukehren.<br />

Die Schwestern kamen ganz und gar mit leeren Händen.<br />

Einige waren nur durch den Schleier als Klosterfrauen kenntlich.<br />

Im übrigen trugen sie weltliche Kleidung. Man konnte<br />

sich denken, daß es ihnen übel ergangen war. Aber sie waren<br />

trotz allem heiter und guter Dinge. „So reist man am bequemsten!"<br />

rief die eine in deutscher Sprache, als sie über die<br />

Brücke kam. Dabei hielt sie Beata, die an der Reling wartete,<br />

lachend ihre beiden Hände vor.<br />

„Ach, Deutsche sind auch da?" freute sich Beata.<br />

„Sogar vier Stück, und sämtlich aus Bayern. Und Sie?<br />

Wo kommen denn Sie daher?"<br />

„Aus Amerika. Und hier kommt mir nun die Heimat<br />

schon auf halbem Wege entgegen."<br />

Thompson wies die Italiener ins Vorderschiff, der 3.<br />

Offizier zeigte ihnen ihre Plätze am Laderaum. „Die Schwestern<br />

gehen mit mir!" rief Beata. Und dann zu den deutschen<br />

Schwestern gewandt: „Bitte, übersetzen Sie es den andern ins<br />

Spanische ."Das geschah. Und so zogen sie in langer Prozession,<br />

wie das Schiff sie noch nie erlebt hatte, die Treppe hinab.<br />

Unten wies sie allen die Kabine an. „Wenn Sie sich waschen<br />

wollen,... der Steward hat alles verbereitet. Und nachher<br />

bitte ich an Deck zu kommen. Wir müssen die Küchenfrage<br />

regeln. Sie, Schwester," fragte sie die Deutsche, „wie heißen<br />

Sie?"<br />

„Leona."<br />

„Am besten ist es, wenn Sie bei mir wohnen, Schwester<br />

Leona. Sie sehen ja, daß ich ohne Sie nicht fertig werden<br />

kann."


Die werten<br />

Abonnenten<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die<br />

A b o n n e m e n t s g e b ü h r<br />

von Fr. 11.— für das Jahr 1950 bis 1. Januar 1950 auf dem Bureau<br />

der Expedition oder bei der Poststelle auf unser Postcheck-<br />

Konto VII 1085 spesenfrei einbezahlt werden kann.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund"<br />

O b w a l d e n<br />

Die ASPÄ zu aktuellen Verkeyrsfragen. (Eing.) Die Kantonalgruppe<br />

von Ob- und Nidwalden des Verbandes Schweiz.<br />

Motorlastwagenbesitzer ASPA hielt letzten Sonntag in Stans<br />

ihre Jahresversammlung ab. An Stelle des zurücktretenden<br />

Herrn Christian Dillier, dessen große Verdienste um die Ent-<br />

Wicklung der Kantonalgruppe und langjährige aktive Tätigkeit<br />

im Zentralvorstand der ASPA gewürdigt und herzlich verdankt<br />

wurden, wählte die Versammlung Herrn G. Waser jun.<br />

als neuen Grnppenpräsidenten.<br />

Den Mittelpunkt der Tagung bildete ein Referat von Hrn.<br />

Dr. Garbani, Geschäftsleiter der ASPA, über aktuelle Verkehrsfrageu.<br />

Der Redner behandelte in aufschlußreicher Weise<br />

insbesondere die Frage der Weiterführung der Antotransportordnnng<br />

(ATD) und orientierte über die im Gange befindliche<br />

Revision der Automobilgesetzgebung. Seine weiteren Ausführungen<br />

bezogen sich auf die Hafptflichtversicherung, die Unfall-<br />

Verhütung, die neue Reguisitionsordnung der Armee, den<br />

Treibstoffzoll, sowie auf eine Reihe anderer Fragen ans dem<br />

Tätigkeitsgebiet der ASPA.<br />

Im Verlaufe der Diskussion beschloß die Versammlung auf<br />

Anregung hin, inskünftig in kürzeren Intervallen solche Aussprachen<br />

und Orientierungen durchzuführen und zwar abwechflungsweife<br />

in Ob- und in Nidwaiden, damit den<br />

ASPA-Mitgliedern vermehrte Gelegenheit zu einem gegenseitigen<br />

Gedankenaustausch über spezifische Fragen des Straßenverkehrs<br />

geboten werden kann.<br />

Radiosendungen für die Katholiken, sr. Am Weihnachtstag,<br />

Sonntag, den 25. Dezebmer, bringt der Kammerchor<br />

Solothurn um 15.15 Uhr u. a. Werke von Palestrina, Bittori<br />

und Marenzio zu Gehör. Antonio Vivaldis „Gloria in<br />

excelsis Deo" für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und<br />

Orgel, leitet gleichentags um 18 Uhr die um 18.30 Uhr beginnende<br />

katholische Weihnachtsansprache von Pfarrer AIfred<br />

Hurni aus Solothnrn ein. Mittwoch, den 28. Dezember,<br />

erklingen zum Feierabend um 20.00 Uhr die Glockende r<br />

katholischen Kirche von Kerns in Obwalden.<br />

Theater in Sarnen. „Schwarzwaldmädel". Die Bühnenvereinigung<br />

Sarnen teilt allen Theaterfreunden mit, daß die<br />

Operette „Schwarzwaldmädel" schon am 1. und 6. Januar<br />

1950, je um 20.00 Uhr in der Turn- und Theaterhalle Sarnen<br />

aufgeführt wird. Beachten Sie bitte an den nächsten Tagen<br />

unser Inserat in den Tages- und Lokalzeitungen und im<br />

Amtsblatt.<br />

Schultheater in Sarnen. (Korr.) Die Sekundärschule in<br />

Sarnen beglückte die Schuljugend, aber auch die Erwachsenen<br />

am letzten Donnerstag mit einem ansprechenden Weihnachtserlebnis.<br />

Unter der Leitung von Sekundarlehrer Z e n o B e ck<br />

brachten sie stimmungsvolle weihnachtliche Lieder zu Gehör.<br />

Erfreulich ist die Feststellung, daß das muntere und quecksilbrige<br />

Chörlein die Lieder mit überraschender Bestimmtheit und<br />

schöner Klangfülle gesungen hat.<br />

Die gesanglichen Darbietungen stimmten den zweiten Teil<br />

des Abends ein, welcher ein Weihnachtsmärchenspiel zu Gehör<br />

brachte. Die Buben fanden sich durchwegs gut in ihren Rollen<br />

zurecht und, es war ergötzlich, die unverfälschte Spielfreude<br />

zu erleben.<br />

Nicht minder köstlich war das Erlebnis der Kinder. Für<br />

diese war dieses Spiel ein prächtiges Weihnachtsfest, worin<br />

sich ihre goldenen und innigen Kinderwünsche wundersam erfüllten.<br />

Im Lichterglanz der Weihnachtsbäumchen hat da<br />

manches Kinderaue aufgestrahlt, aber auch manch großes Herz<br />

fühlte sich in ein Kinderland versetzt, in ein Land voller Zauber<br />

und Reichtum.<br />

Die Sekundärschule hat darum mit ihrem Weihnachtsabend<br />

vielen eine große Freude bereitet.<br />

Nebstdem darf noch bemerkt werden, daß es erzieherisch sehr<br />

wertvoll ist, wenn man die Jugend für etwas begeistert, das<br />

mehr wert ist als Wissen und Technik.<br />

Kerns. Neugründung des Verkehrsvereins. (Eing.) Am<br />

vergangenen Montag versammelte sich eine Anzahl Jnteressenten<br />

in der „Krone" und gründeten den neuerstandenen<br />

Berkehrsverein Kerns. Herr Präsident Durrer begrüßte im<br />

Namen der Gemeinde den unternommenen Schritte und<br />

sicherte dem Verein die Unterstützung des Gemeinderates zu.<br />

Als erstes Geschäft bereinigte die Versammlung einen Statn- ,<br />

tenentwurf. Nach reger Zusammenarbeit wurden die Statuten j<br />

einstimmig angenommen und treten nach Genehmigung durch<br />

den Gemvinderat in Kraft. Aus ihrer Mitte bestellten die Anwefenden<br />

einen tatkräftigen Vorstand, der nun sofort das<br />

Jahresprogramm entwickelte. Danach soll der Aufenthalt für<br />

Feriengäste wie auch für Einheimische angenehmer gestaltet<br />

werdenn:<br />

1. durch Erstellen einer übersichtlichen Orientierungstafel<br />

im Dorf,<br />

2. durch Placierung von Ruhebänklein,<br />

3. durch Wegmarkierungen.<br />

Der Appell des neuenn Vereinspräsidenten zur Mitglieder-<br />

Werbung schloß die ersprießlich eVersammlung.<br />

Kerns. Zur Krippen bau aus st ellung wird uns<br />

noch geschrieben: Die gut besuchte Ausstellung bot zwischen<br />

den vielen Tannenbäumen eine hübsche Augenweide. Etwa zwei<br />

Dutzend Modelle luden zum Bestaunen ein. Zwei Krippen<br />

waren typisch morgenländisch: die kleine Hütte beim Eingang<br />

mit dem Strohdach versetzte uns direkt ins Heilige Land.<br />

Einen schönen bethlehemitischen Reiz für einen „Khan" oder<br />

eine Herberge zur Zeit Jesu zeigte die Krippe mit dem Gnmmibanm<br />

und den Palmen links und rechts. Für diesen orientalischen<br />

Bau brauchte es keine teuren Figuren. Er wirkte so<br />

echt und vornehm in seiner klassischen Einfachheit, daß die<br />

originellen <strong>Obwaldner</strong> Krippen mit dem Heugädeli und dem<br />

vielen gutgemeinten Drum und Dran irgendwie als Abirrung<br />

betrachtet werden mußten. Die sogenannten Baumkrippen, so<br />

pittoresk sie auch waren, reichen in keiner Beziehung an das j<br />

Original heran. Das heilige Kind ist nie in einem ansgehöhlten<br />

Baumstumpf geboren, noch weniger in einem Haus mit<br />

Fensterchen oder schloßähnlichem Turm mit Wetterfahne, die<br />

ebenfalls zu sehen waren. Eine sonst sehr geschmackvolle Krippe<br />

mit orientalischem Bogengang hatte ein stilwidriges Schindeldach.<br />

All dies zeugt aber von der großen Phantasie der<br />

fleißigen „Architektinnen", die jede individuell mit viel Liebe<br />

und Freude das Werklein fertig brachte. Aber derade eine<br />

Weihnachtskrippe ist etwas so sublim Wundervolles, daß man<br />

sie so getreu wie möglich formen soll.<br />

Das heilige Kind hat sicher alle Fingergriffe gesehen, die<br />

für seine vielen Ställchen nötig waren, und es wird sie mit<br />

seinen göttlichen Händen segnen und sich in der stillen Weihenacht<br />

mit allen Menschn freuen, die vor ihm stehen und es<br />

anbeten. H. W.<br />

Sächseln. „Meitlitag". Am letzten Freitag erblickten hier<br />

am gleichen Tag 6 muntere Mädchen das Licht der Welt.<br />

Vier Mädchen waren bereits dem Zivilstandsbeamten angezeigt,<br />

da machten noch als guten Abschluß Zwillinge das halbe<br />

Dutzend voll. Wir freuen uns neidlos über diesen neuen Rekord<br />

und wünschen Müttern und Mädchen Gesundheit und<br />

Wohlergehen!<br />

Sächseln. An Weihnachten begeht hier Baumeister Julius<br />

Garovi-Omlin das Fest seines 75. Geburtstages. Beste Glückwünsche<br />

und einen sonnigen Lebensabend!<br />

Alpnach. Berufsersolg. Anläßlich des internationalen<br />

Preissrisierens in Bern, belegte B r u n n e r Walter von<br />

Alpnach-Stad in zwei Disziplinen den ersten Platz. Er konnte<br />

somit von dieser Konkurrenz den Herrenmeisterschaftstitel mit<br />

nach Hause nehmen. Beste Gratulation zu diesem Berusserfolg.<br />

Giswil. (Korr.) In die geheimnisvolle Adventsstille flocht<br />

der G e s e l l e n v e r e i n, wie alljährlich, sein Weihnachts-<br />

Programm. Freunde und Gönner fanden sich im Hotel Bahn-<br />

Hof. H. H. Gesellenpräses Kpl. Loretz hatte die Leitung inne<br />

und begrüßte die Teilnehmer ,die in schöner Zahl gefolgt<br />

waren. Umrahmt von kräftigen Gesellenliedern und gediegenen<br />

Klavierkompositionen von Alfons Rymann fand die Anspräche<br />

von P. Red. Othmar Hösli reichen Beifall. So recht<br />

in die trostlose, unversöhnliche Zeitepoche Paßte der Einakter<br />

„Die Versöhnung am Christfest". Man sieht, daß die Geseilen<br />

da sind, einander zu verstehen und zu helfen, wo es<br />

Zwiespalt geben könnte. Ihre treue Zusammenarbeit verdient<br />

Anerkennung. Wir danken allen, die bestes Gelingen zu einem<br />

heimeligen Pfarreifamilienabend suchten und es auch fanden.<br />

Allen, die guten und gerechten Willens sind, wünschen wir von<br />

Herzen gottgesegnete, freudenreiche Weihnachten!<br />

Lungern. (Korr.) Der Samariterverein führte<br />

diesen Herbst einen Kurs zur Ausbildung neuer Samariter<br />

durch. Zur Abschlußprüfung fanden sich alle Kandidaten, die<br />

Aktivmitglieder und zahlreiches Volk im Saale des Alpenhos<br />

zusammen. Die verschiedenen Gruppen hatten praktisch<br />

und theoretische Fragen zu lösen, was allgemein gut gelang.<br />

Die ganze Prüfung zeugte von intensiver Arueit. Wir dürfen<br />

da Herrn Dr. Joses Andermatt, unserm neuen Gemeindearzt,<br />

bestens danken für die gediente Führung und Leitung des<br />

ganzen Kurses. Ihm zur Seite standen die Hilfslehrer Sekundarlehrer<br />

Müller, Hans Vogler und Frau von Ah-Loser.<br />

Ihnen gilt ebenso unsere Anerkennung. Hoffen wir, daß der<br />

Samariterverein auch immer lebendig bleibe. Hilfe dem Nächsten<br />

zu schenken ist größte Befriedigung. Die ganze Feier war<br />

umrahmt von musikalischen Darbietungen.<br />

*Neüjahr$-fÄktioii!<br />

® Wer dem Redaktor bis zum 15. Januar 1950 e i n N e u -<br />

a b o n n e n t meldet, kann dazu ein Thema nennen, das<br />

er in unserer Zeitung behandelt wissen möchte!<br />

G Wer uns drei Neuabonnemente meldet, erhält<br />

außerdem noch eine kleine Buchgabe!<br />

Im Dienste der katholischen Presse.<br />

Es ist Tatsache, daß heute Presse und Kino einen großen<br />

Teil der Menschen stark .beeinflussen. Ist es also nicht schade,<br />

wenn unsere katholischen Tages- und Wochenblätter auf den<br />

Estrich gelangen. Warum sollen unsere Mitmenschen sie nicht<br />

ebenfalls lesen? — „Immer, wenn ich reise", schreibt ein<br />

Zürcher Presseapostel, „trage ich einige katholische Zeitungen,<br />

Zeitschriften auf mir. Ich lege sie da auf den Tisch des Wartsaals,<br />

dort auf die Bänke im Park, damit sie gelesen werden.<br />

Was nützen uns alle die katholischen Schriften in der Tiefe<br />

unserer Kästen!?<br />

Hinaus müssen sie, unter das Volk, auf die Straße und<br />

in die öffentlichen Gebäude und Anlagen, so dienen wir<br />

der guten Sache."<br />

Was sagt der große Bischof Ketteler zum Problem der<br />

Presse:<br />

„Derjenige, der sich für die katholische Presse nicht interessiert,<br />

hat nicht das Recht, sich als einen wahren<br />

Sohn der katholischen Kirche zu betrachten."<br />

Was hat er wohl gesagt von jenen Katholiken, die mit dem<br />

Gelde antikatholische Presseerzeugnisse abonnieren, unterstützen<br />

und noch dazu ihnen mehr Glauben und Hochschätzung<br />

als dem Evangelium entgegenbringen? — Jetzt ist wieder die<br />

Zeit des Handelns gekommen. „Fürstenländer"<br />

Unterstützt und verbreitet die katholische Presse!<br />

Lungern. (Korr.) Am letzten Adventsonntag tagte etwas<br />

verspätet, aber nicht minder gut besucht die traditionelle Martinigemeinde.<br />

Zuerst gab Herr Präsident Hans Gasser die<br />

Resultate der verschiedenen Rechnungen von Kirche, Pfründen<br />

und Schule bekannt, die trotz der Ungunst der Zeit gut<br />

aussehen. Wenn wir noch alle Verwalter als ehrenamtlich betrachten,<br />

so ist das für die Gemeinde ein Plus und fördert<br />

die Verantwortung des einzelnen sehr. Nun galt es für den<br />

unvergeßlichen Herrn Johann Furrer, dem die ganze Gemeinde<br />

ein gutes Andenken übers Grab hinaus bewahrt,<br />

einen Weibel und ein Mitglied in Einwohner- und Bürgerrat<br />

zu wählen. Aus der Siebenzahl der Anwärter auf das<br />

Weibelamt wählten die Stimmbürger mit eindeutigem Mehr<br />

dessen Sohn Johann Furrer. Das gilt als Dank für<br />

die große uneigennützige Arbeit des Verstorbenen. In den<br />

Rat ordnete die Gemeinde beinahe einstimmig Herrn I o -<br />

hann Gaffer-Gafser, Kamp, ab. Ein Bauersmann,<br />

der auch das Zeug dazu hat! Nachdem Herr Lehrer Gasser<br />

mit Dank wieder als Präsident der Bürgergemeinde bestätigt<br />

war, konnten die Bürger wieder getrost ihr Heim aufsuchen.<br />

Die Gemeindefunktionen liegen wieder in guten Händen! Es<br />

möge so bleiben!<br />

Kantone<br />

Neuenburg. Gegen Schundliteratur und Vereinsmeierei<br />

der Jugend, spk. Die Schulkommission des neueuburgischen<br />

Grenzdorfes Les Verriöres hat sich mit der unerfreulichen<br />

Tatsache beschäftigt, daß zahlreiche Schüler durch ihre ZugeHörigkeit<br />

der verschiedenen Vereinen außerhalb der Schule<br />

über Gebühr beansprucht werden. Sie warnt eingehend vor<br />

den Gefahren für die moralische und physische Gesundheit der<br />

Kinder, die sich aus dem zu späten Zubettgehen ergeben. Außerdem<br />

richtete die Kommision ihre Aufmerksamkeit auf die<br />

Schundliteratur, die ständig über die Grenze eingeschleppt<br />

und von Jugendlichen gelesen wird. Sie beschloß, sich deswegen<br />

sofort mit den Eltern und zuständigen Organisationen<br />

direkt in Verbindung zu setzen, um in Zusammenarbeit mit<br />

ihnen das dringende Problem zu lösen.<br />

Bern. Autodieb greift Polizisten an. (Mitg.) In den ersten<br />

Morgenstunden des 20. Dezember erfolgte bei der Kantons-<br />

Polizei Zollikofen Meldung, daß soeben ein Automobilist,<br />

nachdem er Bezin getankt hatte, durch unsichere Fahrweise<br />

aufgefallen sei. Es gelang darauf Landjäger Sommer, den<br />

Betreffenden im Nachfahren zu stellen, worauf sich ergab, daß<br />

daß Auto aus einer Garage gestohlen worden war. Zur Jdentitätsfeststellung<br />

auf den Posten geführt, versuchte der Täter<br />

zu entweichen. Dabei wurde er gegen den Polizisten, der einige<br />

Schreckschüsse abgegeben hatte, tätlich, indem er ihm mit<br />

einem Beil einige Schläge aus den Kopf versetzte. Zwei beherzte<br />

Bürger eilten auf die Hilferufe herbei und konnten<br />

den Autodieb meistern, bevor er Landjäger Sommer gefährlich<br />

verletzt hatte. Einer der Hilfeleistenden wurde ebenfalls<br />

verletzt.<br />

„Ich würde gern bei meiner Schwester bleiben, wenn es<br />

möglich ist."<br />

„Gewiß ist das möglich. Sie geht auch mit. Wo ist sie?"<br />

„Gertrud!"<br />

»Hier bin ich. Was gibt es?"<br />

„Sie wohnen mit Schwester Leona zusammen in meiner<br />

Kabine."<br />

Der Kapitän stand auf der Kommandobrücke. Er war dort<br />

nicht nötig, denn der Lotse war da und kommandierte. Er war<br />

nur hinausgegangen, um dem Trubel zu entgehen, der unten<br />

herrschte. Mochte Schwester Beata sehen, wie sie fertig wurde.<br />

Er hatte sich ans Geländer gelehnt und schaute zu. Kaum war<br />

die Laufbrücke eingezogen, da löste sich die „Savannah" langsam<br />

vom Pier los, drehte sich und schwamm stromabwärts.<br />

Harry schlich sich die Treppe hinauf und kam leise an ihn<br />

heran.<br />

„Papa, weißt du, was die Schwester Beata gesagt hat?"<br />

„So, so, hat sie schon wieder etwas gesagt?"<br />

„Ja, und zwar etwas sehr Schönes. Sie sagte: Wenn ein<br />

Mann so viel Gutes tut, wie du heute getan hast, dann wird<br />

er von Gott dafür reichlich belohnt."<br />

„Ich weiß nur nicht, wie er das machen wird, Harry."<br />

„Die Schwester sagte, er tut es, indem er es dem Menschen<br />

dann auch gut gehen läßt."<br />

„Mir ist es doch bisher immer ganz gut gegangen, meine<br />

ich."<br />

„Ja, weil du ein guter Mensch bist, Papa. Du hast mich<br />

auch das Schießen lernen lassen. Das war auch etwas Gutes,<br />

sagte die Schwester. Sonst hätte ich doch Marino nicht unschädlich<br />

gemacht. Siehst du? Und Beata betet für dich. Das<br />

weiß ich bestimmt. Und nun werden die andern auch für dich<br />

beten."<br />

„So, so! Hast du sonst noch etwas aus dem Herzen?"<br />

„Nein, Papa... O ja, doch. Die Schwester meinte lügen<br />

darf man nicht. Ja, ich habe noch etwas, aber das darf ich<br />

Dir noch nicht erzählen. Beata sagte dafür müsse man den<br />

geeigneten Zeitpunkt abwarten.<br />

„Da bin ich aber wirklich neugierig. Um was handelt es<br />

sich denn?"<br />

„Um die drei Gefangenen. Weißt du, die Schwester sagte:<br />

Verzeihen ist besser als bestrafen. Gott liebt es nicht, wenn<br />

man gegen feine Mitmenschen hart ist."<br />

„Und du glaubst wirklich, daß ich diese Halunken frei<br />

lasse?"<br />

„Ja Papa, wenn Schwester Beata dich darum bittet. Sie<br />

kann doch so schön bitten, nicht wahr, Papa? Und sie sagt,<br />

du habest ein goldenes Herz."<br />

„Das hat sie wirklich gesagt?" fragte Kennedy kopffchüttelnd.<br />

Aber die Freude leutete ihm aus den Augen.<br />

„Wahrhaftig, Papa, du kannst sie ja fragen, wenn du mir<br />

nicht glauben willst." —-<br />

„Was sie verlangt, ist aber doch zu viel," wehrte er sich.<br />

„Bedenke, die Kerle wollten mich erschießen."<br />

Schluß im Beiblatt.


Montag, den 26. Dezember (Stephanstag) bleibt unser<br />

Büro<br />

geschloffen<br />

Wir bitten unsere werte Kundschaft davon Kenntnis<br />

zu nehmen.<br />

Buchdruckerei Louis Ehrli & Cie., Tarnen<br />

Basel. Bürgerliche Einigung zur Sprengung des kommunistischen<br />

Regierungsrates, -y. In einer Mitteilung geben die<br />

vier bürgerlichen Parteien, Bürger- und Gewerbepartei, Katholische<br />

Volkspartei, Liberale Partei und Radikal-demokratische<br />

Partei bekannt, daß sie die Zugehörigkeit eines Kommunisten<br />

zum Regierungsrat (gegenwärtig Dr- C. Miville)<br />

als untragbar halten und deshalb beschlossen haben, für die<br />

im Frühjahr stattfindenden Gesamt-Erneuerungswahlen des<br />

Regierungsrates eine Viererliste aufzustellen mit den drei<br />

bisherigen bürgerlichen Regierungsräten (Dr. C. Peter, Dr.<br />

P. Zschokke, Dr. E. Zweifel) und einem neuen, noch zu bezeichnenden<br />

Kandidaten. Der Landesring der Unabhängigen<br />

hat es leider abgelehnt, sich der bürgerlichen Viererliste anzeschließen,<br />

doch hofft man trotzdem, den Kommunisten aus<br />

der Regierung entfernen zu können. Damit soll endlich der<br />

1947 leider unterlassene Versuch unternommen werden, wiederum<br />

die bürgerliche Mehrheit in der Regierung zurückzugewinnen.<br />

Bern. Zu Tode gebetet! spk. In Berner Zeitungen wird<br />

über einen tragischen Vorfall, der sich in der Kohleren in<br />

der Gemeinde Heiligen Schwendi bei Thun ereignete, berichtet.<br />

Dort wurde ein zweijähriger Knabe, als er sich krank<br />

fühlte, von seinen Eltern dem Prediger der „Urchristen"-Sekte,<br />

Otto Bachmann, zur "Behandlung,, anvertraut. Dieser<br />

Prediger, ehemals Gießereiarbeiter, Milchhändler, Wirt, Liegenschaftsverwalter<br />

usw., erledigte seine Aufgabe mit Beten,<br />

Beten und nochmals Beten, „weil Jesus der richtige Arzt sei<br />

und ein Mediziner nicht nötig wäre!" Indessen verschlimmerte<br />

sich der Zustand des kleinen Peter, um schließlich unter<br />

furchtbaren Qualen für das arme Geschöpf zum Tode zu<br />

führen. Die Sache kam an den Tag, als Dr. Buchmüller,<br />

Arzt in Heiligenschwendi, den Totenschein ausstellen sollte und<br />

er erfuhr, daß nie ein Arzt zugezogen worden war. Die Obduktion<br />

der Leiche hat inzwischen einwandfrei ergeben, daß<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Im Schatten des Titanen<br />

wi. Seit Wochen ist die ungeheure Propagandamaschinerie<br />

des Ostblocks auf das eine große Ereignis unseres Jahrtausends<br />

— auf den 7 0. G e b u r t s t a g des Joses Dschugaschwili alias<br />

Stalin ausgerichtet. Und am 21.Dezember, dem kürzesten<br />

Tage des Jahres, konnte der langlebigste unter den Diktatoren<br />

des 2V. Jahrhunderts einen Festtag erleben, der diesen Vorbereitungen<br />

an Glanz, Pomp und Tingeltangel in nichts nachstand.<br />

Aus allen Gegenden des Erdballs waren sie nach Moskau<br />

geeilt, die Gauleiter des roten Zaren, um ihm ihre Huldigung<br />

und die Geschenke der Proletarier aller Länder darzubringen.<br />

Mit deutschen Rennvelos, französischen Flaschenweinen,<br />

Schweizer Chronometern, bulgarischen Ehrenbürgerrichten,<br />

sowjetischen Stalinhymnen und technischer Stalinlyrik<br />

sind sie aufgerückt, um dem neuen Gott zu opfern. Hunderttausende<br />

sind gezwungen worden, Ihm freiwillige Briefe<br />

und Ergebenheitsadressen zu schreiben, Ihn als den größten<br />

Musiker unserer Zeit, als den geliebten Mann des Volkes, als<br />

den ersten Bauern, den ersten Bergmann, den ersten Staatsmann,<br />

den ersten Schriftsteller, den ersten Forscher, ersten<br />

Pazifisten und ersten Feldherrn — alles in -einer Person —<br />

mehr noch: als Sonne des Weltalls zu feiern.<br />

Wer seinen Menschenverstand und seinen Charakter noch<br />

nicht völlig verloren hat, dem ekelt vor so viel tierischer Kriecherei,<br />

und er erinnert sich daran, daß das alles schon einmal<br />

dagewesen ist ... vor knapp „tausend" Jahren, und daß es<br />

heute wie damals dazu dient, die Wahrheit zu verdecken. Denn<br />

daß der wirkliche Stalin ein anderer ist als der Stalin der<br />

Sowjetlegende, das weiß jeder halbwegs normale Mensch.<br />

Und er erinnert sich in diesen Tagen des Sprichwortes, daß<br />

keine Bäume in den Himmel wachsen. Auch die russischen nicht!<br />

China auf dem Präsentierteller<br />

Wenn etwas bedeutsam und wert ist, an den Stalinfeiern<br />

von Moskau festgehalten zu werden, dann die Aufmerksamkeit,<br />

mit welcher der chinesische Kommunistenchef und Führer Rotchinas,<br />

Mao Tse-tung, im Kreml empfangen<br />

worden ist. Warum? Er hat Stalin das einzige wirklich beachtenswerte<br />

Geschenk auf den Gabentisch gelegt, nämlich Rotchina.<br />

Es traf sich wirklich gut: kurz vor seiner Abreise nach<br />

Moskau konnte Mao das siegreiche Ende des kommunistischen<br />

Angriffskrieges in China bekanntgeben und melden, daß nun<br />

praktisch das ganze Reich der Mitte unter bolschewistischer<br />

Kontrolle stehe. Die Flucht der Kuomintangregierung nach<br />

der Insel F o r m o s a bestätigte diese These. Und nun blieb<br />

nur noch die Frage zu beantworten: Ob die immer wieder<br />

gehörten Meldungen der Wahrheit entsprechen, wonach Mao<br />

sich nicht in das moskowitische Satellitensystem einspannen<br />

lasse, sondern einen national-chinesischen Kommunismus zu<br />

verwirklichen beabsichtige. Die Antwort ist eindeutig genug<br />

ausgefallen. Mao kuscht genau so wie alle andern kommuniftischen<br />

Gauleiter kuschen — mit der einen Ausnahme Titos<br />

Mao mag zwar ein etwas heikler Satellit sein, der im Gegensatz<br />

zu seinen Artgenossen in Europa formell als Verbündeter<br />

und nicht als Statthalter behandelt wird? aber das ändert<br />

nichts an der Tatsache, daß auch er in der Politik des Kremls<br />

nicht als Partner, sondern als Protektoratsverwalter — des<br />

größten allerdings und zurzeit bedeutsamsten Protektorates —<br />

funktioniert. Er erhält zwar von Stalin Prokura; aber gerade<br />

dadurch beweist er seine Abhängigkeit vom Kreml. Die Achse<br />

Moskau-Peking ist in Tat und Wahrheit keine Achse,<br />

sondern eher eine Deichsel, an die sich der Chinese hat spannen<br />

der Knabe an einer Mittelohrentzündung litt, an einer<br />

Krankheit also, die ein Arzt sofort erkannt und bei rechtzeitiger<br />

Meldung sicher auch hätte heilen können.<br />

Der Vorfall ereignete sich von zwei Wochen. Inzwischen<br />

ist eine amtliche Untersuchung eingeleitet worden, deren Ergebnisse<br />

aber voraussichtlich erst in einigen weiteren Wochen<br />

bekannt werden dürfen. Wie wir erfahren kommt für die<br />

Eltern der Tatbestand der Mißhandlung und Vernachläßigung<br />

mit Todesfolge, für den „Gesundbeter" derjenige der<br />

fahrläßigen Tötung und eventuell der Anstiftung zu Miß-<br />

Handlung und Vernachlässigung in Frage. Erwähnenswert<br />

ist in diesem Zusammenhang noch, daß die fehlbaren Eltern<br />

auch noch ein Pflegkind in ihrer Obhut haben sollen. Hoffentlich<br />

werden die Aufsichtsbehörden auch in dieser Hinsicht die<br />

sich aufdrängenden Konsequenzen ziehen, nachdem sich diese<br />

Leute offensichtlich als der Verantwortung der Elternschaft<br />

nicht unter allen Umständen gewachsen gezeigt haben.<br />

Unser neues Feuilleton:<br />

JZärädi, der wilde Jäger<br />

Eine Erzählung aus der Urschweiz, von Fritz Flüeler, beginnt<br />

in der nächsten Nummer.<br />

Wer ist Bärädi? Ein seltsam klingender Name, der<br />

Schwyzer Name für Bernhard in. Fritz Flüelers Bärädie<br />

ist der Sohn eines armen Bergbauern hoch über dem<br />

Taldorf Nobiswil. Herrlich ist er im ersten Teil gezeichnet,<br />

der Bub Bärädi, der Streich auf Streich spielt: Immer<br />

ist er der Wildeste und Verwegendste von allen. Unvergeßlich<br />

bleibt uns im zweiten Teil Bärädi der Mann, der<br />

Redner auf der Landsgemeinde, der Wilderer in den Bergen:<br />

Der Held des Volkes. Und die Menschen um Bärädi sind mit<br />

der gleichen Liebe und Sorgfalt dargestellt, so lebendig und<br />

überzeugend, wie dies nur dem gelingt, der mit Dörflern<br />

und Berglern in vertrautem Umgang steht. Um die Seele des<br />

eigenwilligen, urschweizerischen Schlages zu kennen, muß man<br />

mit ihm leben, muß sich die Muhe nehmen, behutsam seine<br />

Rätsel zu lösen. Man muß mit den Bauern die langen Winterabende<br />

beim Schwarzen mit Träsch gesessen haben, oder<br />

im Sommer beim Heuen dabei gewesen sein, oben an den<br />

steilen Hängen. Fritz Flüeler kennt als Nidwaldner dieses<br />

lassen. Stalin lenkt und Mao zieht. Das ist der tiefere Sinn<br />

der Moskauer „Achsenkilbi".<br />

Sollte sich aber der Prokonsul von Peking darüber nicht<br />

im klaren sein, was es zu bedeuten hat, wenn man dem roten<br />

Zaren den kleinen Finger reicht, so mag ihm vielleicht das<br />

Studium des Falles<br />

Kostofs<br />

heilsame Aufklärung geben. Im Westen ist die Geschichte dieses<br />

Rebellen allzu bekannt, als daß wir sie hier dem Leser des<br />

Langen und Breiten nachzuerzählen brauchten. Wir haben<br />

lediglich nachzutragen, daß Kostoff als Feind der Sowjetunion<br />

und als Spion sowie Agent fremder Mächte verurteilt und hingerichtet<br />

worden ist, obwohl nicht der Anflug eines Beweises<br />

für diese Beschuldigungen beigebracht worden ist und sein ein-<br />

- ziges „Verbrechen" im Versuch bestanden hatte, Bulgarien und<br />

seine Wirtschaft vor dem völligen Ruin durch russische Aus-<br />

Plünderung zu retten. Ein Opfer seiner Inkonsequenz!<br />

„Amerikanisches" aus dem Mittleren Osten<br />

Was man bisher als ausschließliches Reservat Mittel- und<br />

Südamerikas betrachtete, macht nun auch in Syrien Schule:<br />

die Politik der Usurpation. Syrien hat es in diesem einen<br />

Jahre <strong>1949</strong> auf den respektablen Rekord von drei Staatsstreichen<br />

gebracht. Sie sind symptomatisch für den inneren<br />

Gärungsprozeß dieses auf dem Wege von orientalischer Feudalherrschast<br />

zur Demokratie befindlichen Levantestaates. Darüber<br />

hinaus aber haben sie auch außenpolitische Aspekte. Seit<br />

Syrien dem französisichen Einfluß entzogen und ins Kraftfeld<br />

der britischen und amerikanischen Rivalitäten in Mittelost, der<br />

israelitisch-arabischen Kontroverse und des ost-westlichen Gegensatzes<br />

gerückt wurde, ist es zum Treffpunkt von vielerlei sich<br />

überkreuzenden Machtinteressen und Jntrigen geworden, die<br />

sich der innenpolitischen Gegensätze und der herrschenden Militärs<br />

von Damaskus abwechslungsweise bedienen. Einmal heißt<br />

der Oberst Zaim, dann Hinnavi, jetzt Chichakli.<br />

Militärdiskussionen im Westen<br />

Während im Mittleren und Fernen Osten die Politik mit<br />

Säbeln und Kanonen gemacht wird, beobachtet man im Westen<br />

ungefähr das Gegenteil: die Verteidigung Westeuropas ist noch<br />

nicht über das Stadium der Diskussionen hinaus gediehen.<br />

Immerhin darf festgestellt werden, daß diese wenigstens zu<br />

einer gewissen Klärung zweier Hauptprobleme geführt haben.<br />

Das erste betrifft die Frage der Remilitarisierung<br />

Westdeutschlands. Die von Bundeskanzler Adenauer<br />

in die Debatte geworfene Idee deutscher Kontingente im Rahmen<br />

einer Westarmee ist praktisch für einmal erledigt. Wie die<br />

Westalliierten selber, so hat sich auch der Deutsche Bundestag<br />

vom Gedanken einer auch nur teilweisen Wiederbewaffnung<br />

Westdeutschlands ganz entschieden distanziert.<br />

Eine gewisse Klärung hat auch das zweite Hauptproblem<br />

gefunden: die Frage der strategischen Koordination<br />

und der amerikanischen Rüstungshilfe.<br />

Die strategischen Koordinationspläne sind einhellig genehmigt<br />

worden, womit die Voraussetzung gegeben ist, an welche Washington<br />

die Waffenhilfe knüpft. Die Rüstungshilfe ihrerseits<br />

soll nun durch bilaterale Verträge zwischen den USA und den<br />

Empfängerstaaten noch geregelt werden. Die vorgelegten Entwürfe<br />

enthalten — ähnlich wie jene für die bilateralen Marshallplanabkommen<br />

— gewisse Auflagen, die man in Westenropa<br />

feuchten Auges zur Kenntnis nimmt. Aber Not lernt<br />

Konzessionen machen. Ein erster Schritt ist in diesen Tagen<br />

mit dem Abschluß eines amerikanisch-britisch-kanadischen Abkommens<br />

zur Vereinheitlichung der Waffen bereits getan<br />

worden.<br />

WchMemniftM Ins Kurilen Wen<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der Milchsuppenanstalt<br />

Sarnen Dorf und Wilen:<br />

Ungenannt Fr. 20.—.<br />

Familie Wirz-Ming, rotes Haus, Sarnen Fr. 10.—<br />

Ungenannt Fr. 10.—<br />

Für alle Spenden sagen wir im voraus herzlichen Dank.<br />

Die Verwaltung.<br />

Volk vom Feier- und Werktag her, weiß um sein Glück und<br />

seine Nöte, und liebt es.<br />

Die Erzählungen vom Buben und Mann Bärädi werden<br />

alle mit Freude und innerer Bewegung verfolgen, die der<br />

Urschweiz als Hort unbedingter Freiheitsliebe zugetan und<br />

dankbar sind.<br />

Wenn Beromünster umschaltet<br />

Im Jahre 1947 hat die Internationale Radiokonferenz<br />

eine Erweiterung des Mittelwellenbereiches von bisher 200<br />

bis 545 auf 187 bis 571 Meter beschlossen, worauf im folgenden<br />

Jahre in Kopenhagen ein neuer Wellenplan für<br />

den europäischen Bereich ausgearbeitet wurde. Der Schweiz<br />

ist es dabei gelungen, für Beromünster wie auch für Monte<br />

Ceneri längere Wellen zu erhalten, die sich in unserem bergigen<br />

Lande besser ausbreiten als die kürzeren Wellen und<br />

daher einen besseren Empfang gewährleisten. Bei der neuen<br />

Welle für Beromünster- 567 Meter oder 529 Kilohertz, kann<br />

es — wohl in Ausnahmefällen — vorkommen, daß Apparate<br />

nicht bis zu dieser Welle reichen; sie können aber mit verhältnismäßig<br />

geringen Kosten der Neuerung angepaßt werden.<br />

Nun scheint es vorzukommen, daß Radiohändler oder solche,<br />

die sich dafür ausgeben, den Hörern glaubhaft zu machen<br />

suchen, daß sie Beromünster mit einem älteren Apparat nach<br />

Mitte März 1950 nicht mehr würden empfangen können. Eine<br />

Abänderung des Apparates würde 2—300 Franken kosten, so<br />

daß sich der Ankauf eines neuen Apparates empfehle. Wie<br />

nun die Generaldirektion der PTT mitteilt, hängt die Inkraftfetzung<br />

des neuen Wellenplanes auf den 15. März 1950<br />

namentlich davon ab, ob die Stationen, die zurzeit in dem<br />

nun zusätzlich zum Mittelwellenband anschließenden Bereich<br />

arbeiten, ihre neuen Positionen bis zu diesem Datum werden<br />

beziehen können. Das steht augenblicklich noch nicht fest. Daher<br />

warten auch die Fabrikanten die weitere Entwicklung ab,<br />

bevor sie mit der Herstellung neuer Apparateskalen beginnen.<br />

In der Uebergangszeit wird den Hörern eine Vergleichstabelle<br />

der PTT nützliche Dienste leisten. Die Kosten für die kleine<br />

Aenderung an den Apparaten, die nicht bis zur neuen Beromünsterwelle<br />

reichen, sind aber lange nicht so hoch, wie offenbar<br />

behauptet wird. Selbst 50 Fr. wären noch zu hoch.<br />

Die PTT-Verwaltung hält sich auf alle Fälle bereit, Bero-<br />

Münster am 15. März 1950 auf die neue Welle anzupassen.<br />

Apparate, die den Empfang dieser Welle tatsächlich nicht gestatten,<br />

sollten möglichst bald abgeändert werden.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 25. Dezember, Weihnachten<br />

0.00 Mitternachtsmesse. 9.00 Weihnachtslieder. 9.15 Protestantischer<br />

Weihnachtsgottesdienst. 10.05 Kammerensemble.<br />

10.50 Weihnachten im Menschenleben. 11.30 Weihnachtsbotschaft.<br />

11.55 Klarinettequintett. 12.40 Schallplatten. 13.30<br />

Usern bluemete Trögli. 14.20 Schweizer Volkstänze und<br />

Volksweisen. 15.00 Die Engel des Herrn, Betrachtung. 15.15<br />

Weihnachtssingen. 13.35 Der verlornig Suhn, berndeutsches<br />

Spiel. 16.35 Unterhaltungskonzert. 17.15 Tierweihnachten,<br />

Betrachtung. 17.30 Hauskonzert. 18.00 Gloria in exelsis Deo.<br />

18,30 Katholische Weihnachtsansprache. 18.50 Sonate von<br />

Telemann. 19.05 Weihnachtslieder. 19.40 Festkonzert. 20.55<br />

Die Geburt, Weihnachtsspiel. 22.05 Schallplatten.<br />

Montag, 26. Dezember, Stephanstag<br />

11.00 jiammermusikmatinee. 11.45 Lieder von Hugo Wolf.<br />

11.00 Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 13.30 Die Glückskette.<br />

14.00 Blasmusik. 14.15 Cedric Dumont. 15.00 Schallplatten.15.25<br />

Sportreportage. 16.15 Tanzmusik. 17.00 Kanadische<br />

Weihnachtsmusik. 17.15 Die Werkstatt des Musikers.<br />

18.10 Die Mitsünder, Erzählung. 18.30 Weihnachtslieder.<br />

19.00 Musik von Schubert. 20.00 Glocken der Heimat, anschließend:<br />

Das Basler Wunschkonzert. 21.00 Dramatische<br />

Kantate. 22.05 Suite für Violoncello solo.<br />

Dienstag, 27. Dezember<br />

11.00 Radioorchester Lugano. 11.30 I Sonette belle säte.<br />

11.45 Landschaften der italienischen Schweiz. 12.15 Schallplatten.<br />

12.40 Studioorchester. 13.15 Solistische halbe Stunde.<br />

13.45 Schallplatten. 14.00 Amerikanische Unterhaltung. 16.00<br />

Das kulturelle Italien von heute. 16.30 Tanzmusik. 17.00<br />

Eigenaufnahmen. 17.15 Sonate. 17.30 Jugendstunde „s böös<br />

Wort", Hörspiel. 18.30 Proben aus dem Ehristophorusspiel.<br />

19.00 Cedric Dumont. 20.00 Arien und Duette. 21.15 Schubert-Konzert.<br />

22.05 Kunstecke. 22.25 Straßen im Winter,<br />

Skizzenfolge.<br />

Mittwoch, 28. Dezember<br />

11.00 Musik zur Arbeit — Gestalten der Vergangenheit<br />

— Für Sie geschnitten... 12.15 Schallplatten. 12.40 Mandolinenmusik.<br />

13.10 Solostück. 13.30 Besinnliche halbe Stunde.<br />

14.00 Schallplatten. 16.10 „Ein alter Poet jubiliert".<br />

16.30 Musik von Mendelssohn. 17.30 Märchenstunde, Hörspiel.<br />

18.05 Das Sechs-Uhr-Orchester. 18.35 Oberländer<br />

Rundschau. 18.50 Ländliche Klänge. 20.00 Glocken der Heimat,<br />

anschließend: Melodien mit Ettore Brero. 20.30 Familie<br />

Läderach. 21.20 „Des Teufels Lustschloß", Oper, 22.05<br />

Reden, die Geschichte machten. 22.30 Beethoven: Serenade<br />

op. 25.


Tarnen / Samstag, den 24. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 102<br />

M M « T M s l M i »<br />

Weihnachtlicher Büchertisch<br />

Cicero: Kleine Sittenlehre.<br />

Seneca: Antike Erziehungsweisheit.<br />

Freundschaft in der Antike.<br />

Dr. P. Robert Löhrer, OSB., Engelberg-<br />

Jn den drei kleinen und schmucken Bändchen, die im<br />

RexVerlag, Luzern erschienen sind, erweist sich P. Robert<br />

als geistvoller Uebersetzer und warmherziger Interpret,<br />

erster Schriftsteller der Antike. Die Einleitung, die er den<br />

drei Uebersetzungen voranstellt, lassen erkennen, daß sich P.<br />

Robert nicht damit zufrieden gibt, schöne Themen antiker<br />

Meister für seine Schulstunden herzuholen, sondern daß er<br />

sich als langjähriger Lehrer der lateinischen Sprache geistig<br />

mit Ciceros Sittenlehre, Senecas Erziehungsweisheiten und<br />

und dem Urteil der heidnischen Antike über den Wert unverbrüchlicher<br />

Freundschaft auseinandergesetzt hat. Wer auch für<br />

unsere Zeit Gültiges über den Wert tiefer Freundschaft lesen<br />

möchte, oder wer das Glück hatte und sich in seinen humanistischen<br />

Studien mit Cicero Laelius beschäftigen durfte, der wird<br />

mit großem Gewinn zu diesem Bändchen greifen und dem<br />

werden sicher alte liebe Erinnerungen und auch die Freundschaft<br />

zur Antike, zu Cicero, Aristoteles, Platon, Seneca und<br />

weitern tiefen Denkern neu erstehen. b.<br />

Schiuestei? ßeofo «<br />

Der Roman einer Zirkusprinzessin.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

„Ja, Papa, das habe ich der Schwester auch gesagt. Und<br />

dann sagte sie, der Heiland hat sogar einem Mörder am Kreuze<br />

verziehen. Und dich haben sie gar nicht erschossen; sie<br />

wollten es nur. lind Gott hat es verhindert, sagte sie. in<br />

kann gar kein Vaterunser beten, wenn man nicht verzeiht."<br />

„Wohin kommen wir mit solchen Grundsätzen? Für das<br />

Kloster mögen sie passen, aber nicht für uns."<br />

„Die Schwester sagte aber, das seien christliche Grundsätze,<br />

und die seien maßgebend für alle Menschen. Sieh mal.<br />

Papachen, willst du mir nicht eine große Freude machen-'<br />

Ach laß doch die drei Banditen frei! Denk dir nur, wie Beata<br />

sich freuen würde, wenn ich zu ihr käme und sagte: Papa laßt<br />

sie frei! Oh, Papa, du sollst dann nie mehr eine Sorge um<br />

mich haben. So fein werde ich dann immer gehorchen. Glaubst<br />

du nicht?" . ,<br />

„Junge, Junge, du machst mich noch ganz verrückt. Memetwegen.<br />

Geh, sag ihr das. Möge Gott ihr verzeihen, ^a, ist<br />

schon gut."<br />

Harry stürzte geradezu die Treppe hinab. „Schwester<br />

Beata! ... Wo ist Schwester Beata?"<br />

„Hier bin ich schon, Harry. Was ist denn los?"<br />

„Die drei Eingesperrten sind frei. Der Vater hat's erlaubt."<br />

, ^ a<br />

„Nun, habe ich nicht gesagt, daß dein Papa ein.goldenes<br />

Herz hat." —<br />

Auch die Küchenfrage war im Handumdrehen erledigt.<br />

Sechs Schwestern hatten sich zusammengetan, um die Küche<br />

zu übernehmen. Der Qberkoch war damit sehr zufrieden.<br />

„Sie haben nur für die Zufuhr zu sorgen," sagte Beata.<br />

„Und ihre Gehilfen können Kartoffeln schälen. Sie selber<br />

schauen zu, daß alles gut läuft."<br />

„Grundriß des geistigen Lebens"<br />

von Blosius, übersetzt von P. Dr. Robert Löhrer, Engelberg.<br />

Benziger, Einsiedeln.<br />

Heilige lassen sich nicht kopieren; heilig werden heißt ja<br />

nicht ein bekanntes Schema erreichen, sondern ständiges Streben<br />

um möglichste Annäherung an das gott-menschliche Vorbild<br />

Jesus Christus, ein Ideal, das jedem Menschen Raum<br />

gibt, seine eigenen guten Charaktereigenschaften zur starken<br />

Persönlichkeit zu entfalten. Dennoch sind jedem Heiligkeitsstreben<br />

gewisse Züge gemeinsam, wenn auch da jeder Heilige<br />

sie auf eigenen Wegen erlebt. So kann es nur wertvoll sein,<br />

den „Grundriß des geistigen Lebens", wie ihn der große beigische<br />

Benediktinerabt Blosius 1539, mitten im Sturm der<br />

Reformation, dargelegt, Priestern und Laien in die Hand<br />

zu geben, nicht nur als historisches Dokument von großem apologetischem<br />

Wert für die Geisteshaltung zur Zeit der Glaubensspaltung,<br />

sondern noch mehr als Anleitung zu einer<br />

tiefen, auch menschlich gewinnenden Frömmigkeit. Was der<br />

heiligmäßige Abt zur Norm erhebt, hat er zuerst selber erpropt<br />

und gelebt. Statt zu erfolglosen religiösen Disputen<br />

mit den Andersgläubigen, führt er den Christen zu möglichst<br />

getreuer Erfüllung der Standespflichten, zu gemütsreicher<br />

'Betrachtung der gottmenschlichen Person Jesu Christi und zu<br />

beschaulicher Aufmerksamkeit die Seele auf die Jnnewohnung<br />

der heiligsten Dreifaltigkeit im getauften Menschen- Das<br />

Ziel seines Weges ist die kindliche Haltung im Vertrauen<br />

auf den himmlischen Vater und eine möglichst uueingeschränkte<br />

Hingabe an Gott. Der ganze „Grundriß" fundiert in der<br />

aus der Benediktinerregel gewonnenen weisen Maßhaltung<br />

und ist durchwoben von übernatürlicher Freude. Die kurzen<br />

Kapitel mit der klaren, eindrucksvollen Anordnung der Leitsätze<br />

und Ratschläge eignen sich gut für die tägliche Betrachtung<br />

und werden zu einer wirksamen Gegenwehr gegen moderne<br />

Nervosität und Aengstlichkeit. Wer aufrichtig sucht,<br />

inmitten des täglichen Lebens, das all unsere Kräfte beanspracht,<br />

eilten sichern Weg und innern Frieden und Muße<br />

zu finden, möge zu diesem „Grundriß" greifen und seine tieffromme<br />

und doch lebensverbundene Haltung sich aneignen.<br />

Hg.<br />

Kitsch in unserem Christentum.<br />

Paul Ferdinand Portmann, bis jetzt als Mitredaktor des<br />

„Schweizer Lexikon" tätig, hat soeben im NZN-Verlag unter<br />

dem Titel „Der Christ und der Kitsch" ein Büchlein herausgegeben,<br />

das aufhorchen macht.<br />

Von Alexandre Cingrias „La dscandence de l'art facre"<br />

(mit dessen deutschen Uebertragung ich mich vor einem Vierteljahrhundert<br />

herumschlug) unterscheidet sich Portmanns auf<br />

80 Seiten und in 14 Kapiteln zusammengedrängte AbHandlung<br />

in zwei wesentlichen Punkten. Der verstorbene Genfer<br />

Maler schrieb aus seinem leidenschaftlichen Temperament heraus,<br />

gelegentlich derart überbordend, daß ich in der bei Filser<br />

in Augsburg erschienenen Uebersetzung da und dort mildern<br />

und ausgleichen mußte. Portmann schreibt leidenschastslos,<br />

gewissermaßen auf Distanz, in einer Art, die heute, wo<br />

die vehementen Kämpfe, die sich um die Ausstellung Christlicher<br />

Kunst am Basler Katholikentag 1924 entspannen, längst<br />

historisch geworden sind, angebracht ist.<br />

Der zweite Unterschied liegt darin, daß Portmann den<br />

Begriff „Kitsch" viel weiter faßt als der verstorbene geniale<br />

und turbulente Genfer Maler. Neben dem sichtbaren Kitsch<br />

wird z. B. auch der hörbare Kitsch behandelt, worunter süßliche<br />

Erbauungsliteratur, süßliche Predigten, süßliche Frömmigkeit,<br />

fade Heiligenlegenden verstanden werden. Ein besonders<br />

saftiges Kapitel gilt dem moralischen Schundroman.<br />

In den letzten Kapiteln, „Der Christ und die Form", „Handgreisliche<br />

Religiosität", „Weltliches Panoptikum" erreicht<br />

Portmann auf Augenblicke beinahe das Pathos eines Kierkegaard<br />

und Theodor Haecker. — Nehmen, lesen!<br />

Linus Birchler.<br />

Sr .Augustina Flüeler: „Paramente"<br />

96 Seiten Text mit Strichillustrationen, 40 Kunstdrucktafeln.<br />

Das durch Großzügigkeit verblüffende Buch einer Klosterfrau.<br />

Augustina Flüeler von Staus ist um 1920 ins Kloster St.<br />

Klara eingetreten. Da gründete und leitete sie eine Spezialklasse<br />

für Stickerei. Mit ihren Arbeiten, die noch profanen<br />

Wünschen dienten, trat sie zum erstenmal an der Sasfa an<br />

die Oeffentlichkeit. Noch war ihr die Paramentik eine abgertegelte,<br />

starre Welt. Doch plötzlich gelang der Einbruch.<br />

Das Auge, das sehen gelernt hatte, die Hand die zu kühnem<br />

Schnitt und feinster Zeichnung befähigt war, begannen zu<br />

verwerfen und neuzugestalten.<br />

Jahr für Jahr hat die Künstlerin neue Gebilde, die das<br />

Zeichen echter Kunst und tiefen Glauben tragen, zur Taufe<br />

gebracht: Linnenkleider mit völlig neuen Spitzen, dann Bursen<br />

und Pallen, Stolen mit fein ausgewogenem Dekor, endlich<br />

Meßgewänder, die mit einer gedankenlosen Altarmode ganzlich<br />

gebrochen haben. Die vierzig Bildtafeln des Buches zeigen<br />

und die 90 Textseiten erklären sie. Wer die Stoffe selber<br />

vor sich hat, läßt nicht nur das Auge darauf weilen, auch<br />

seine Hand greift darnach, um das edle körperhafte Gewebe<br />

— Handweberei — zu erfühlen und sogar das Ohr möchte<br />

„Im übrigen spiele ich den Freiherrn von Habenichts,"<br />

lachte der Koch.<br />

Das Frühstück war allerdings erst um 2 Uhr fertig. Aber<br />

es gab keinen, der sich darüber beklagte. Man wunderte sich<br />

noch, daß es so schnell ging.<br />

Harry strahlte als er zu Tisch kam. Beata drückte dem<br />

Kapitän die Hand. „Ich danke Ihnen, Herr Kapitän."<br />

„Nicht doch, Schwester. Ich bin Ihnen viel mehr Dank<br />

schuldig. Wollen Sie es den drei Leuten heute noch verkünden,<br />

daß sie frei sind?"<br />

„Sehr gern. Aber ich glaube, es ist viel besser, wenn<br />

Sie selber es tun. Sie werden Ihnen dann um so treuere<br />

Untergebene sein. Die Gefangenen erlösen, ist ein Werk der<br />

Barmherzigkeit."<br />

Das Diner war vorüber. Der Kapitän erhob sich, um den<br />

Saal zu verlassen. Der Gouverneur und Beata schlössen sich<br />

ihm an. Da kam der Arzt.<br />

' „Ei, ei, Doktor Buckley, warum so spät?" fragte Kennedy.<br />

„Ist etwas passiert?"<br />

„Leider, Kapitän, drei Frauen haben Lungenentzündung<br />

mitgebracht."<br />

„Wohin jetzt mit diesen Kranken?" seufzte Beata.<br />

„Sie müssen schon bleiben, wo sie sind," entgegnete der<br />

Arzt. „Wir haben keinen andern Platz. Uebrigens gefallen<br />

mir auch die übrigen nicht. Ich habe sie alle untersucht. Eine<br />

Krankheit ist nicht feststellbar. Aber elend fühlen sie sich fast<br />

alle."<br />

„Das ist wohl nur die Reaktion auf die ausgestandenen<br />

Aengste und Entbehrungen," meinte Beata..<br />

Hoffen wir das Beste. Eine ansteckende Krankheit können<br />

wir sehr gut entbehren." —<br />

„Ist es nötig, daß jemand bei den Kranken wacht?"<br />

„Darüber wollte ich gerade mit Ihnen reden, Schwester.<br />

An sich ist es nicht nötig. Aber die übrigen Leute liegen so<br />

apathisch da Ich glaube, sie würden sich nicht rühren,<br />

auch wenn der nächste Nachbar am Sterben läge."<br />

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Louis Ehrli & (Sie., Verlag des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", Tarnen<br />

T elephon 8 60 33<br />

seinen Teil bekommen, um das schwere Fallen, das seine<br />

Rauschen zu vernehmen. Diese Chormäntel und Meßgewänder,<br />

wie schreiten sie in adeliger Haltung zum Altar, wie<br />

möchten sie dort verharren und zum Verharren einladen. —<br />

Die Kapitel „Das Parament — Ein Kleid", „Stoff, Farbe,<br />

Dekor" und „Vom Raum bestimmt" fesseln durch allgemein<br />

gültige Erwägungen.<br />

Der NZN-Verlag hat dem Buch alle Ehre angetan.<br />

Schutzumschlag und Prägezeichnung von der Hand der Künstlerin<br />

sind das würdige Kleid des vornehmen Inhalts.<br />

Die Familie<br />

Nicht alle „Heftli" und Familienblätter, die auf dem<br />

Stubentisch katholischer Familien liegen, sind gut. Viele sind<br />

wertlos, manche sind verderblich. (Jene, auf die sich Jungvolk<br />

am meisten stürtzt, belasten manchmal das Elterngewissen<br />

doppelt: man gibt Geld aus für Gift, man verdirbt das junge<br />

Herz, das man erziehen sollte!)<br />

Seit Jahren freue ich mich an unserem katholischen Hausblatt<br />

„Die Familie". Jedes Monatsheft hat Linie,<br />

M u t und eine große Frauenhand voll Liebe! Linie: Es ist<br />

kein unüberlegter Beitrag darin, kein „Füllmaterial"' alles<br />

ist sorgsälltig bedacht, von klugen und klaren Mitarbeitern<br />

zur Gabe und Aufgabe geformt. Mut: Auch Probleme, die<br />

„Magenbrennen" verursachen können, werden angepackt;<br />

manches Wort ist Warnung, Medizin, Erlösung. Liebe: man<br />

pürt Herzenswärme, Hilfsbereitschaft, trauliche Häuslichkeit<br />

wie Kerzenlicht aus Wort und Bild strahlen.<br />

Und wir haben, ach, so viele Erzieher ohne Linie, so viele<br />

Männer ohne Mut, so viele Mütter ohne Liebe ... Resultat:<br />

das Heim wird zur Pension, die Familie zum frösteligen<br />

Klub, das Leben zum Rennen nach Sensation.<br />

„Die Familie" hätte Linie genug, Irrwege zu korrigieren,<br />

Mut genug, Hohlheiten auszufüllen, Liebe genug, jungen<br />

Hunger zu stillen.<br />

Lassen wir diese Zeitschrift auf den Jahresbeginn ins<br />

Haus, damit auch dort „Familie" wird.<br />

I. K. Scheuber.<br />

„Schön, Herr Doktor, es sind genug Schwestern da, die<br />

sich freuen werden, Krankendienst zu leisten."<br />

Sie besprach sich mit Schwester Leona. „Oh," sagte die,<br />

„fast alle Schwestern sind gelernte Krankenpflegerinnen. Ich<br />

auch. Und ich bin gerne bereit, die Nachtwache zu übernehmen."<br />

„Gut, Schwester Leona. Ich wecke Sie dann nach Mitternacht.<br />

Gehen Sie gleich zu Bett."<br />

Das tat Leona. Als sie aber wieder erwachte, war es<br />

Heller Tag. Beata hatte sie nicht geweckt. War selber die ganze<br />

Nacht bei den Kranken geblieben. In der Morgenfrühe suchte<br />

sie den Arzt auf.<br />

„Wie steht es?" fragte der.<br />

Nicht zum besten, Herr Doktor. Die eine Frau ist sehr übel<br />

dran."<br />

„Und Sie sehen auch elend genug aus. Sind Sie nicht<br />

wohl?"<br />

„Ein wenig Kopfschmerzen habe ich, weiter nichts."<br />

„Nehmen Sie eine Tablette und dann schlafen Sie sich<br />

aus."<br />

„Die Tablette werde ich nehmen, aber schlafen wird nicht<br />

gehen. Wissen Sie, ich fühle mich innerlich, so ... wie soll ich<br />

sagen, ein wenig erregt."<br />

„Das ist Fieber. Haben Sie gemessen?"<br />

„Ja, Ich habe 38,5."<br />

„Hm, hm. Und das am frühen Morgen. Hoffentlich ist es<br />

nur die Folge der durchwachten Nacht. Aber, wenn es schlimmer<br />

wird..."<br />

„Dann sage ich es Ihnen, Herr Doktor."<br />

Es wurde schlimmer. Gegen Mittag kam der Arzt zum<br />

Kapitän gelaufen, der mit dem Gouverneur im Gespräch auf<br />

Deck stand. „Soeben habe ich Schwester Beata ins Bett tragen<br />

lassen."<br />

„Du lieber Himmel! Ist' s gefährlich?"<br />

„Vorläufig kann ich nichts sagen. Sie klagt über furchtbare<br />

Kopfschmerzen. Hat auch Fieber. Mitten in der Rede<br />

wurde ihr schwindelig. Ich konnte sie gerade noch auffangen,<br />

sonst wäre sie umgefallen."


„Man darf sie wohl nicht besuchen?" fragte Sir Bulwer.<br />

„Lassen wir sie einige Stunden ruhen. Schwester Leona<br />

ist bei ihr. Gegen Abend vielleicht. Ich komme dann selber.<br />

Wenn es möglich ist, rufe ich Sie." —<br />

„Nun, wie steht's? Was macht das Fieber?" fragte Dr.<br />

Buckley als er gegen fünf Uhr bei Beata eintrat.<br />

Sie saß im Liegestuhl. Müde zwar, aber lächelnd. „Danke,<br />

Herr Doktor. Es wird schon wieder werden. Die Kopfschmerzen<br />

haben nachgelassen. Das Fieber ist nicht gestiegen."<br />

„Gut, gut! Ich hatte schon Angst, wir bekämen Schwierigkeiten<br />

in Neapel.... Dann darf ich Ihnen vielleicht noch<br />

Besuch bringen?"<br />

„Bitte!"<br />

„Exzellenz, kommen Sie!" rief der Arzt hinüber. „Und ich<br />

will mich empfehlen. Gute Besserung."<br />

„Exzellenz, nehmen Sie Platz/' sagte Beata. Leona rückte<br />

auf der Bank unter dem Fenster zur Seite. Der Gouverneur<br />

setzte sich.<br />

„Ihnen darf ich nichts vormachen, Exzellenz. Dem Arzt<br />

habe ich es verschwiegen. Damit er keine Gewissensbisse bekommt.<br />

Wahrscheinlich habe ich Typhus,"<br />

„Ist ja nicht möglich! Wir haben ja keinen Typhuskranken<br />

an Bord."<br />

„Doch, doch," entgegnete Beata. „Ich kenne mich aus.<br />

Vielleicht besser als Dr. Buckley. Nun wird Ihnen meine Begleitung<br />

nach Rom unangenehm sein, nicht wahr?"<br />

„Nein, Schwester Beata. Aber es muß dann noch eine<br />

andere Schwester mit."<br />

„Schwester Leona ist bereit dazu. Sie ist immun gegen<br />

Typhus." Sie sann eine Weile nach. „Ich muß Ihnen noch<br />

mehr sagen," fuhr sie dann fort. „Sie fragten einmal, wo<br />

ich das Schienen gelernt habe. Und hielten es für Spatz,<br />

als ich Ihnen sagte im Zirkus. Es ist wirklich so. Auch meine<br />

Borliebe für den Reitsport kam daher." Und nun erzählte<br />

sie dem staunend lauschenden ihren ganzen Lebensweg. Verschwieg<br />

auch nicht, welch großes Kapital an religiöser Erziehung<br />

sie von den Eltern empfangen hatte. „Und so kam<br />

ich doch noch ins Kloster," schloß sie ihre Rede.<br />

„Und waren Sie immer glücklich im klösterlichen Leben?"<br />

„So glücklich, daß ich bereit bin, es nochmals zu wiederholen.<br />

Freilich Opfer und Entsagung kostet es. Aber gerade<br />

das macht erst glücklich"<br />

„Und nun sind Sie krank. Ich mache mir große Vorwürfe,<br />

daß ich Sie zu dieser Fahrt verlockte."<br />

„Nicht doch, Exzellenz. Wenn Sie Ihr Vorhaben in Rom<br />

ausführen, hat sich diese Reise gelohnt. Dafür will ich gern<br />

sterben."<br />

„Sie sollen nicht sterben, sondern leben und sich mit mir<br />

freuen," sagte Sir Bulwer in tiefer Bewegung.<br />

„Ich werde mich freuen... Im Himmel."<br />

Auf Schwester Leona gestützt schritt Beata am nächsten<br />

Morgen über die Brücke an Land. Die Limousine stand bereit.<br />

Sir Bulwer begrüßte seinen Sohn, stellte ihn vor. Beata<br />

schaute zum Schiff zurück. Harry stand schluchzend an der<br />

Reling. Sie winkte ihm mit müder Hand, bevor sie in den<br />

Wagen stieg. Leona nahm neben ihr Platz. Der Gouverneur<br />

und sein Sohn begnügten sich mit den Klappsitzen. Der Motor<br />

surrte.<br />

„Wie glücklich bin ich doch," sagte Beata, indem sie sich<br />

ins Polster schmiegte, „ich darf nach Rom, um in der heiligen<br />

Stadt zu sterben."<br />

Sanft setzte sich der Wagen in Bewegung....<br />

Ende<br />

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des Schicksals.<br />

Donnerstag, 29. Dezember, 15—17 Uhr. Hansel und<br />

Gretel. 20.15—23 Uhr. Der sidele Bauer.<br />

Freitag, 30. Dezember, 20.15—22.45 Uhr. Weh' dem, der<br />

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e;paaq nq<br />

Die Demut soll der Maßstab sein, nach dem du deine Fortschritte berechnen mußt.<br />

Hl. Franz von Sales.<br />

Steh wie ein fester Turm, dem nimmermehr die Spitze schwankt in sturmbewegten<br />

Tagen.<br />

Dante.<br />

Alle Unordnung kommt von der äußeren Formlosigkeit.<br />

Sei Pünktlich und laß niemand warten!<br />

Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Hl. Franz v. Sales.<br />

Wöhrmüller.<br />

Weihnachtsfest. Drei hl. Messen. Montag. Hl. Stephan, 2. Oltav. Segnung des Sankt-<br />

Stephan-Wemes Dienstag. Hl. Johannes, 2. Oktav. Segnung des Sankt-Johannes-<br />

Weines. Mittwoch. Hl. Unschuldige Kinder, 2. Oktav. Donnerstag. Hl. Thomas,<br />

Oktav Freitag. Vom Sonntag in der Oktav, 2. Oktav. Samstag. Hl. Silvester<br />

(Papstmesse), 2. Oktavs 3. Danksagung. » !<br />

Wer in der Heiligen Nacht kommuniziert, soll von 22.00 an nichts mehr genießen.<br />

Un 1 v ersltätsopser ergab folgendes prächtige Resultat. Sarnen 2050 Fr.,<br />

Statten 265, Kagiswil 107, Kerns 1145, Melchtal 90, St. Niklansen 113, Sächseln 460, Flüeli<br />

120, Alpnach 500, Giswil 445, Großteil 175, Lungern 795.50, Bürglen 72, Engelberg 1340.30,<br />

rJ r ' ,1 ,• ^ro Katholik macht das 3ß,3 Rappen. Die Bitte der Bischöfe hat beim<br />

<strong>Obwaldner</strong>volk, in den Klöstern und Kollegien gernbereite Herzen und Hände gefunden.<br />

Gott wird es lohnen.<br />

a* päpstliche Weisung soll der Beginn des Heiligen Jahres in der ganzen Welt am<br />

äember durch eine hl. Messe 11.30, wo das möglich ist, und durch Glockengeläute von<br />

1A00 bis 12.10 ausgezeichnet werden. Während 24 Stunden wird so das große Ereignis<br />

rund um die Welt verkündet werden.<br />

Excrzitien. Wolhusen: 26. bis 29. Dezember abends Rekruten. Schönbrunn: 26. bis<br />

60. Gymnasiasten; 30. Dez. bis 2. Jänner abends Männer und Jungmänner (getrennt)! 3.<br />

bis 7. Jänner Frauen und Jungfrauen (getrennt).<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag. Hl. Weihnachtsfest. Die Seelsorger wünschen allen Pfarrkindern anadeureiche<br />

srohe Weihnachten. Hl. Messen 5.30, 6.00, 6.30, 7.00, 7.45 und 9.15. 10.30 Kindergottesdienst.<br />

17.30 Krippenandacht.<br />

Montag. Erstjahrzeit für Frau Marianne Heß-Thalmann, Spitalmatte.<br />

Dienstag und Mittwoch. Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Donnerstag. Stiftjahrzeit für Frau Dr. Leonie Küchler-Rickenbach.<br />

Freitag. Alte Stiftjahrzeit.<br />

Samstag. Dreißigster für Frau Christine von Wyl-Rohrer, Hostettli, Kägiswil.<br />

Jungfrauenkongregation. Die Weihnachtsfeier findet am Abend des Dreikönigsfestes<br />

statt.<br />

Gesellen.verein. Donnerstag. 20.00 Weihnachtsfeier im Hotel „Mühle".<br />

W ilen. Sonntag. Hl. Messen 6.30, 7.00 und 8.00.<br />

Ramersberg. Sonntag (Weihnachten). 4.00 hl. Messe. Bitte Cantate mitnehmen!<br />

Mittwoch. 7.00 hl. Messe.<br />

'<br />

Stalden. Sonntag. Hochhl. Weihnachtsfest. Kommunion der Frauen. 2.00 feierlicher Gottesdienst<br />

mit hl. Kommunion, Beichte bis 3.30. Ab 5.00 hl. Messen, 8.00 Jugendgottesdienst,<br />

9.15 Amt. Opfer für die Rosenkranzbruderschaft. 14.00 Weihnachtsandacht<br />

Montag. Feierl Stiftiahrzeit für Fam. Nikolaus Burch-Krummenacher, Loch. Segnung des<br />

Wemes zu Ehren des hl. Stephanus.<br />

'<br />

Aus lauter Lieb' allein!<br />

Sag, Gott, warum man Dich hier find't,<br />

auf dieser Welt ein kleines Kind?<br />

„Aus lauter Lieb' allein."<br />

Warum bist Du, 0 Gott, so groß,<br />

so klein in Deiner Mutter Schoß?<br />

„Aus lauter Lieb' allein!"<br />

Warum bist kommen auf die Welt,<br />

nichts mitgebracht, nicht Gut, nicht Geld?<br />

„Aus lauter Lieb' allein!"<br />

Warum hast Du so ganz veracht'<br />

der Welt ihr Gut, ihr Ehr', ihr Pracht?<br />

„Aus lauter Lieb' allein!"<br />

Geheimnisse der Krippe<br />

Warum liegest so arm im Stall,<br />

der machet reich die Menschen all?<br />

„Aus lauter Lieb' allein!"<br />

Warum leidest so große Kalt',<br />

der doch erwärmt die ganze Welt?<br />

„Aus lauter Lieb' allein!"<br />

Für solche Lieb' was mögen wir,<br />

wir armen Sünder geben Dir?<br />

„Nur lauter Lieb' allein."<br />

Wir lieben Dich, 0 Jesulein,<br />

wir lieben Dich, 0 Gott allein.<br />

„So seid ihr alle mein."<br />

(15. Jahrh.)<br />

Der Rhythmus der Erde verläuft nach den Gesetzen von Tag und Nacht und im<br />

Reigen der Jahreszeiten. Woher hat aber unsere Seele die Offenbarung vom inneren<br />

Licht und von der inneren Dunkelheit? Das Credo der Messe gibt Antwort- Wir<br />

Dauben in Jesus Gott von Gott, L i ch t vom L i ch t." In der ersten heiligen Weihnacht<br />

brach das Licht vom Ewigen Licht voll in die Welt ein. „Das Licht leuchtet in<br />

ß^sternis hat es nicht ergriffen" (Joh. 1, 5). „Was ist das<br />

Lichts , fragt der Naturforscher. „Wer ist Christus?", fragt der ernste Mensch. Bor<br />

der Krippe in der Kirche oder daheim sollten wir schweigend sinnen.<br />

x<br />

9e^.i Wunder der Menschwerdung Christi, in Bethlehem fing<br />

das Wort unter uns sichtbar zu wohnen an. Das Kind der Krippe ist der Christus<br />

""leres Glaubens durch den Heiligen Geist geworden ans Maria der Jungfrau die<br />

rechtlich dem Volke Israel angehört, aber als Immaculata über die leiblichen'und<br />

leelischen folgen der Erbsünde erhaben ist. Palästina, aber auch die ganze Erde, ist<br />

Ä ? e ,f ^nd, weil Gott sie zur Stätte seines Sohnes ausersehen hat. Unser Men-<br />

-f rfr r erhöht, weil Gottes Sohn ihn angenommen hat. Das Christkind liegt auf<br />

Strohhalmen und ist selber als verwandelte Hostie die heilige Aehre der Welt<br />

Christus tritt aus der Unermeßlichkeit Gottes nicht nur in unseren Welt räum,<br />

L 0 "^1!<br />

un^re zeit. Gott ist ewig. Der ewige Gott berührt die ^eit —<br />

v* ' Ä ! l l auIu§ 1)01 dafür den randvollen Ausdruck geprägt: „Da kam<br />

die Fülle der Zeit, und Gott sandte seinen Sohn" (Gal. 4, 4). Weihnacht wurde zum<br />

^ neuen Zeitrechnung, einer „Zeitenwende". Seither teilt die<br />

Menschheit ihre Geschehnisse m die zwei Hauptepochen vor und nach Christi Geburt,<br />

h stus ist die Mitte der Geschichte. Das Menschendasein ist nach ihm ein anderes


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sauraioq xnß ajjaj bj ms xpd ja xnaio sap jnßq snjd nB naiQ b aajojf) : qosisozuBJj<br />

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uajnS aip 'uapjg jnB uaqosuaj\[ uap apauj pun aqojj lap ui MI ps aiqg :qos,nsg<br />

ua(pmct9 uaqaij ui ^vHjzoqmHvuPssT) aiyF aagn ipF aaLanz ui aanah aauuvmöunL qun aauuvW<br />

aajaajjiaßag avtpA auia (panq zvh Cpiang ;qt>;© aaq ,vp,joctvajjaaK ^pjiphpz gc®<br />

„iuaßoj^Jaß ;t)fj gua|ltcua© uatpipliasp gaq aquniZ ai(£" : iix FN?^<br />

;aog2 gvq ;pß- aaih lpny 'uapvaua ^lzquv,jaac!,jjuaM aajaG aaq uaMoqwv^ß<br />

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3ß H! 3 § Zaaahzm aqgajaa gnvM aaqna®<br />

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aicq '„ahvZ gauaqp©" gauaagjij up ojzv 'achchjaßuahaaW aaq gvq jji ahvJ aßijta^<br />

aquaiuutoj gt>(& -uaivv;Z qun aaquvF ua^jwctoana aaq ßunaaquojM uaquaßlazjuv<br />

aaq paA an? aazzoK aiq quvqaaq qun ßunqahaZ ajmßipa aup ava, aßvlpgnL<br />

gvq uotpZ -(njZL gaahvlgaqoT gaq ahazaaqaiFx "0061) 8861 Fl'tliaffi mit? 'uafjai<br />

=;ja] uavpgnI atpipuaqaoaatznv b u 5 a l ö n e r<br />

0 £ f a r r b l a t r<br />

Tarnen, den 24. Dezember <strong>1949</strong> Dreiundzwanzigster Jahrgang Rr. 52<br />

M M M W W > > U > A W > W ! l I S M W K<br />

L a s s e t u n s n a c h B e t h l e h e m g e h e n !<br />

>nsere wockeren Briefträger, denen das Schweizervolk am 11. Dezember ein<br />

verdientes Christbqumkerzlein angezündet Hot, stopfen durch den Schnee<br />

und bringen gerade an der Weihnachtsvigil das Pfarrblatt als Seelsorgergrüß<br />

in zweieinhalbtausend Stuben und Kämmerchen. Christkinds Gnade<br />

und Seligkeit komme zi? euch allen!<br />

Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren<br />

Und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.<br />

So schrieb der schlesische Dichter Johann Scheffler, mit dem Dichternamen Angelus<br />

Silesius, noch seiner Aufsehen erregenden Konversion. Die Kirche hat in jqhrhundertelangem<br />

liturgischen Wirken etwqs Großes zustande gebracht: die Ausgestaltung des<br />

Kirchenjahres. Dieses ist „der Torweg, durch den das Alte Testament mit den Patriarchen<br />

und Propheten, durch Johannes den Täufer abgeschlossen, Jesus Christus selber<br />

in seinem ganzen Leben, die Apostel, die ganzechristliche Heils- und Heiligengeschichte,<br />

ja selbst das vorweggenommene Weltende hindurchziehen" (Bopp). In den üblichen<br />

Krippendarstellnngen fehlt das Tor nicht. Das Weihnachtstor Symbol des Kirchenjahres!<br />

Die Kirche hqt nicht nur die Bibel und das Buch der Kirchengeschichte in der<br />

Hand, sondern auch die Monstranz. Die Krippe, auch die kunstvoll geschmückte, genügt<br />

nicht. Das Christkind ist die Hauptsache. Die Anwesenheit Christi in Bethlehem ist<br />

nicht für immer vorbei, sondern Tag und Nacht lebendige Wirklichkeit im Tabernakel.<br />

Von der Hauskrippe weg eilen wir beflügelten Schrittes zur Tabernakelkrippe und<br />

empfangen in Messe und Kommunion dieselben Gnaden wie die Hirten und Könige<br />

in Bethlehem.<br />

' Christus wird in uns neu geboren durch die Gnade. Friede durch die Gnade, —<br />

aber nur den Menschen guten Willens! Gnade ist göttlich, Gutwilligkeit menschlich.<br />

Gott tut das Seine, wir das Unsere. Spötter und Bösewichte verfehlen den Weg nach<br />

Bethlehem wie Herodes. Gnade und Selbsterziehung, Gnade und Tugendübung bilden<br />

die Menschen zu Heiligen. Alle Heiligkeit beginnt in Bethlehem, dem Städtchen der<br />

Demut. „Er nahm Knechtsgestalt an" (Phil. 2, 7). Jerusalem mit seinem Geistesstolz<br />

ist 70 Jahre nach der Geburt Christi durch gänzliche Zerstörung gedemütigt worden. +


Sarnen / Mittwoch, den 28. Dezenter <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 103<br />

O b d a l ö n e r B M r e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Durch die Post zugestellt für die<br />

Jnsertionsprcise: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Schweiz lahrlich Fr ll.- halbjährlich Fr. 5.80. Ausland jährlich Erscheint Mittwoch und Samstag DBmoIben S Rp. Schweiz 11 Rp., Reklame 35 Rp. - Für<br />

«F- 1 p;~ Inbegriffen <strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt. — Spesenfreie n m . ir , . ~ rD0010 Mseratcn - Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf Postscheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden m Redaktion. Dr. ^gnaz Britschgi. Tel. 8 68 13 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 \ j / Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e E r n e u e r u n g d e r St«<br />

Durch verschiedene Schritte in den eidgenössischen Räten<br />

und vor allem durch die Bundesrätliche Botschaft über die<br />

Ergänzung der Privatbahnhilfe wurde das Interesse der<br />

Öffentlichkeit auch jenseits des engern Einzugsgebietes auf<br />

das immer noch nicht gelöste Problem einer Reorganisation<br />

der Stansstad-Engelberg-Bahn (St. E. B.) gelenkt.<br />

Zu ihrer Zeit bildete die 1898 eröffnete St. E. B. nicht<br />

nur die Zahnradrampe vor Engelberg mit ihren 250 °/ 00<br />

Steigung, sondern besonders auch des elektrischen Betriebes<br />

(Drehstrom 850 B) wegen ein bewundertes technisches Kunststück.<br />

Zusammen mit den fast gleichzeitig dem Betrieb übergebenen<br />

Bahnen auf Gornergrat und Jungfraujoch zählte<br />

sie zu den ersten elektrischen Zahnradbahnen der Welt. Die<br />

Bahn verbindet den bekannten <strong>Obwaldner</strong> Höhenkurort Engelberg<br />

mit Stansstad, dem Landeplatz der von Luzern kommenden<br />

Schiffskurse der Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees.<br />

Stansstad wird außerdem durch zahlreiche Autokurse<br />

von und nach der SBB-Station Hergiswil an der<br />

Brünigstrecke bedient. Die schmalspurige St. E. B. berührt<br />

nach Durchquerung des Stanfertalbodens den Nidwaldner<br />

Kantonshauptort, biegt hierauf in das Tal der Engelberger<br />

Aa ein, um in leichter Steigung über Dallenwil und Wolfenfchießen<br />

das bereits obwaldnerische Grafenort zu erreichen.<br />

Hier setzt eine längere Steigung von 15 °/ 0 o ein. Bei<br />

km 18,1 befinden sich am Fuße einer schroffen Talstufe Kraftwerk<br />

und Haltestelle Obermatt (677 m ü. M.)). In einer<br />

kühnen 250 °/oo-Rampe überwinden nun die St. E. B. mit<br />

Hilfe der Riggenbachschen Zahnstange den Höhenunterschied<br />

von 292 m bis zur Ausweichstation im Gherst. Von Gherst<br />

her zieht sich das Bahntrasse mit nur geringer Steigung<br />

durch den Talboden hinein nach Engelberg km 22,75 / 1002<br />

m ü. M.).<br />

Gerade jene anfänglich viel bewunderte, imposante Zahnradstrecke<br />

Obermatt-Gherst entpuppte sich jedoch bald als lästiges<br />

Hemmnis in der Betriebsabwicklung, den mit einer<br />

einziger Ausnahme ist keiner der 14 Motorwagen der St.<br />

E. B. imstande, diese Strecke allein zu befahren. Sowohl für<br />

die Berg- wie für die Talfahrt muß hier jedem Motorwagen<br />

eine kleine Berglokomdtive beigestellt werden, welche die 1,6<br />

km lange Steilrampe Obermatt-Gherst mit einer Geschwindigkeit<br />

von 5.5 Stundenkilometern überwindet. Als weitere<br />

Nachteile kommen hinzu, daß die Leistungsfähigkeit des bahneigenen<br />

Kraftwerkes nicht erlaubt, mehr als sechs Züge hintereinander<br />

laufen zu lassen und daß ein Anhängewagenbetrieb<br />

nur auf der Talstrecke durchführbar ist.<br />

1929 ließ die St. B. E., anstelle einer sechsten Berglokomotive,<br />

dfeti Motorwagen Nr. 103 erbauen, der auf der<br />

Zahnradstrecke ohne Zuhilfenahme einer Lokomotive 8,5<br />

km/h, auf der Talstrecke dagegen 40 km/h zurücklegen kann.<br />

Diese Anschaffung erfolgte im Rahmen einer allgemeinen<br />

Erneuerungsaktion, bei welcher die übrigen Triebwagen, mit<br />

Ausnahme der fünf ältesten, den Erfordernissen der Zeit angepaßt<br />

wurden. Durch Umbau alter und den Einbau einzelner<br />

neuer Motoren konnte die Höchstgeschwindigkeit von 25<br />

auf 40 km/h und die Leistungsfähigkeit pro Motor von 35<br />

auf 60 PS erhöht werden. Diese Maßnahmen machten den<br />

Einbau der Westinghouse-Drucklustbremse erforderlich; ferner<br />

erwiesen sich der teilweise Ersatz der vielfach stark abgenutzten<br />

Schienen durch neue und schwerere Schienen und<br />

vor allem der Bau neuer Speiseleitungen, sowie einer weiteren<br />

Transformatorenstation als notwendig. Diese, im Lau-<br />

« s s t a d - E n g e l b e r g - B a h n<br />

fe der dreißiger Jahre durchgeführten Erneuerungen vermochten<br />

indessen die Leistungsfähigkeit der St. E. B. nicht<br />

in genügendem Maße zu steigern,blieb doch das Haupthindernis,<br />

die Steilrampe mit dem umständlichen Zahnradbetrieb<br />

unverändert weiter bestehen. Wenn sämtliche fünf Berglokomotiven<br />

und der Motorwagen Nr. 103 zur Verfügung<br />

stehen, können mit 6 Triebwagen und einem Zugspersonalaufwand<br />

von 15—18 Mann nur 300 Personen auf einmal<br />

in einer Richtung befördert werden. Zwischen Stansstad und<br />

Grafenort können die Triebwagen außerdem noch je zwei<br />

Anhängewagen zu 32 Sitzplätzen mitführen. Direkte Züge,<br />

deren während der Saison mehrere verkehren, legen die<br />

Strecke Stansstad-Engelberg in 60—62 Minuten zurück, wovon<br />

4—6 Minuten auf Diensthalte am Ansang und Ende<br />

der Zahnstangenrampe und 20 Minuten auf diese selbst entfallen.<br />

Personenzüge benötigen dagegen bis 75 Minuten<br />

Fahrzeit.<br />

Schon 1931 befaßte man sich mit der Frage einer durchgreifenden<br />

Verbesserung der Berkehrsverhältnisse nach dem<br />

wichtigen Kurort Engelberg. So sah ein damals ausgearbeitetes<br />

Projekt Eattini den Ersatz der Zahnrad- durch eine<br />

Adhäsionsstrecke oder zum mindesten durch eine Zahnradstrecke<br />

mit nur 115 °/ 0 o Steigung vor. Die technisch und betrieblich<br />

ideale Lösung bildet jedoch das später erschienene<br />

Projekt Labhardt, welches folgende Hauptpunkte umfaßt:<br />

1. Bau einer reinen Adhäsionsstrecke Grafenort-Engelberg.<br />

2. Bau der 2,6 km langen Verbindungsstrecke von Stansstad<br />

zur SBB-Station Hergiswil an der Brüniglinie.<br />

3. Vollkommene technische Erneuerung der bestehenden Anlagen<br />

der St. E.B. nach SBB- (Brünig-) Normalien<br />

(und damit insbesondere auch Wechsel des Stromsystems!).<br />

So würde es möglich, unter Benützung der Brünigstrecke<br />

'direkte Züge Luzern-Engelberg mit einer Fahrzeit von rund<br />

50 (Schnellzüge), bzw. 70 Minuten- (Personenzüge) zu sühren,<br />

so daß das Umsteigen vom Schiff auf die Bahn in<br />

Stansstad und Luzern wegfallen würde. Die Gesamtbaukosten<br />

dieses Projektes wurden seinerzeit auf 12 Millionen<br />

Franken berechnet. Ein weiteres Projekt Labhardt kam mit<br />

6,8 Millionen Franken Baukosten aus und beschränkte sich<br />

auf eine Verminderung der Steigung der Zahnstangenrampe<br />

auf 115°/»° und auf eine mit der Aenderung des Stromsystems<br />

auf Einphasenwechselstrom (statt bisher Drehstrom<br />

85V B), wie ihn die SBB verwenden, verbundene technische<br />

Rekonstruktion. Schließlich besteht noch ein von Jng. Hohl<br />

im Auftrag des eidg. Amtes für Verkehr verfaßtes Projekt<br />

für den Ersatz derSt. E. B. durch einen Automobilbetrieb<br />

Luzern-Engelberg.Dessen Ausführung kommt jedoch mit 13<br />

Millionen Franken Baukosten nicht billiger zu stehen als<br />

die Verwirklichung des vollständigen Bahnprojektes, da die<br />

zu schwale Straße Hergiswil-Engelberg ausgebaut werden<br />

muß. Anderseits könnte möglicherweise ein solcher Autobusbetrieb<br />

von der PTT übernommen werden. Endlich existieren<br />

noch Projekte für die Einführung eines Trolleybusbetriebes,<br />

.der jedoch heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr in<br />

Betracht gezogen wird. Die Frage der Finanzierung der<br />

dringenden Ausführung irgendeines dieser Projekte konnte<br />

jedoch bis heute in keinem Falle gelöst werden. Einerseits<br />

wäre die finanzielle Belastung für die bereffenden Bergkantone<br />

wie auch für die einzelnen Gemeinden zu groß. Anderseits<br />

befindet sich die St. E. B. insofern in einer besondern j<br />

Lage, als sie in keiner Weife von der öffentlichen Hand je !<br />

finanzielle Beihilfe empfangen hat und deshalb dem Staate<br />

gegenüber schuldenfrei dasteht. Die Engelbergerbahn ist daher<br />

eine Privatbahn im wahrsten Sinne des Wortes. Paradoxerweise<br />

konnte sie gerade bei der 1939 eingeleiteten<br />

Privatbahnhilfe keine Berücksichtigung finden, da sie die gestellten<br />

Voraussetzungen nicht erfüllte. In einer gemeinsamen<br />

Eingabe der Kantone Ob- und Nidwalden in einer Jnterpellation<br />

von Moos im Ständerat wurde daher an den Bundesrat<br />

das Begehren gestellt, es sei der Bau des Verbindungsstückes<br />

Stansstad-Hergiswil als Ergänzung der Brüniglinie<br />

durch den Bund zu finanzieren; ferner sei eine angemessene<br />

Beteiligung des Bundes am Ausbau der Strecke<br />

Stansstad-Engelberg nach dem Projekt Labhardt unumgänglich<br />

notwendig. Bei dieser Gelegenheit wäre auch die Frage<br />

einer Uebernahme des Betriebes der St. E. B. durch die SBB<br />

zu prüfen. Bis jetzt hat der Bund noch keine Entscheidung<br />

gefällt. Die.bundesrätliche Botschaft über die Ergänzung der<br />

Privatbahnhilfe vom Dezember 1948 befürwortete als vorläufige<br />

Zwischenlösung nur den Teilausbau der St. E. B.<br />

und eine Verbesserung der Schiffsverbindungen. Dafür würde<br />

ein Bundesbeitrag von einer Million Franken ausgerichtet,<br />

eine weitere Million könnte durch die St. E. B. und<br />

durch die interessierten Kantone und Gemeinden aufgebracht<br />

werden, so daß immer noch 4,8 Millionen Franken für den<br />

Teilausbau des Projekt Labhardt fehlen würden. Neuestens<br />

soll nun die Sanierung der St. E. B. überhaupt aus dieser<br />

Vorlage herausgenommen werden. Die Engelbergerbahn hat<br />

seit Bestehen bis heute von keiner Seite einen Rappen Subvention<br />

erhalten. Sie hat Bau und betrieb sowie auch in<br />

den letzten Jahren und Jahrzehnten eine respektable Erneuerung<br />

aus eigenen Mitteln durchgeführt ohne Mithilfe von<br />

Bund, Kanton oder Gemeinde — ein Unikum in der schweizerischen<br />

Eisenbahngeschichte! Sie ladet im Gegenteil alle<br />

Jahre an die Kantone und die Gemeinden noch ganz erhebliche<br />

Steuerbatzen ab. Auch aus der Privatbahnhilfe sind<br />

der Bahn bis heute keine Mittel zugeflossen, obwohl der<br />

Bund Geld bereitgestellt hat, weil die langwierigen VerHandlungert<br />

mit den finanzschwachen Kantonen Ob- und Nidwalden<br />

bis heute nicht zu einem positiven Resultat geführt<br />

haben. So große Projekte aber wie: Bau der Berbindungsbahn<br />

Hergiswil-Stansstad, Reduzierung der Steilrampe auf<br />

120 °/oo wie Brüniglinie, Anschaffung von neuem Rollmaterial<br />

samt Ausbau der ganzen Bahnanlage kann die Engelbergerbahn<br />

aus eigenen Mitteln nicht finanzieren. Für<br />

das braucht sie die Mithilfe von Bund und Kanton.<br />

Wenn die öffentliche Hand Riesensummen für eine ausschließlich<br />

dem Prestige und kleinen wirklichen Bedürfnissen<br />

entprechende Luftverkehrspolitik zur Verfügung stellt, wird<br />

sie auch die im Verhältnis dazu bescheidenen Mittel aufbringen<br />

können, um einer ganzen Talschaft, ja einem ganzen<br />

Kanton eine genügende öffentliche Verkehrsbedienung zu sichern.<br />

Als vollständig genügend kann allerdings diese Verkehrsbedienung<br />

nach Ansicht der der St. E. B. nahestehenden<br />

Kreise erst dann angesehen werden, wenn nicht nur die Heutige<br />

Steilrampe beseitigt, sondern auch der Anschluß an die<br />

Brünigbahn gesichert ist. Angesichts der großen finanziellen<br />

Aufwendungen einer solchen Lösung wie auch der Linien-<br />

Verlegung zwischen Obermatt und Gherst werden aber selbstverständlich<br />

auch alle andern, weniger befriedigenden Sanierungsvorschläge<br />

aufmerksam geprüft. So wird gegenwärtig<br />

der Bau von Triebfahrzeugen, studiert welche auf der<br />

heute einen Drittel der ganzen Fahrzei verschlingenden<br />

Steilrampe mit einer GeschwiMgkeit von ca 12 km/h (statt<br />

gegenwärtig 5,5 km/h und auf der Adhäsionsstrecke mit einer<br />

solchen von 55 km/h 120—150 Personen in einem Zug und<br />

B ä r ä d i<br />

d e r w i l d e J ä g e r<br />

Erzählung aus der Urschweiz<br />

von Fritz Flüeler.<br />

E r st e r Teil.<br />

An einem Sommertag, der die Luft in den Tälern zum<br />

Sieden brachte, zog die Marie Bätschet an einem steilen Hang<br />

mit dem Rechen das Wildheu zusammen. Stunde um Stunde<br />

verging. Weit oben schlürfte die Sense ihres Mannes die saftigen<br />

Gräser. Marie hastete bei der Arbeit, als hätte sie Angst,<br />

der Stern könnte ihren Blicken entschwinden. Die Angst aber<br />

hatte einen andern Grund. Mit einem Wehschrei ließ sie den<br />

Rechen fahren, gerade als der Abendschatten des gegenüberliegenden<br />

Berges sie erreichte. Sie verkrampfte ihre Hände in<br />

einer Alpenrosenstaude, rief und schrie, bis der Mann in hellen<br />

Sätzen heruntergesprungen kam.<br />

„Ja, ist es denn schon so weit?", fragte er und schöpfte<br />

tief Atem.<br />

> Sie nickte nur.<br />

Er nahm die schwere Frau auf seine Arme. Sie ließ es ein<br />

paar Schritte weit geschehen, nachher wehrte sie sich: „Ich bin<br />

doch kein Titi!" Er stützte sie. Sie nahm sich zusammen. Er<br />

brachte sie bis zu ihrer Hütte.<br />

Marie legte sich aufs Bett, derweil Lieni rastlos und ratlos<br />

kreuz und quer lief, in der Hoffnung, durch Zufall eine<br />

Hilfe zu finden.<br />

Doch vergeblich rannte er von einer erhöhten Stelle zur<br />

andern, vergeblich rief er durch seine gehöhlten Hände Rettung<br />

herbei. Die Leute, die tagsüber auf die Alp gestiegen<br />

kamen, waren schon wieder ins Tal zurückgekehrt, da ein Gewitter<br />

den Abend verfrüht hereindunkeln ließ.<br />

Er lief zur Hütte zurück.<br />

„Marie, was soll ich tun?"<br />

„Bis zur Seili wird es noch gehen!"<br />

Daß er daran nicht früher dachte! Bis zur Schwebebahn<br />

vermöchte er Maria auch noch zu tragen, von dort konnte er<br />

ins Tal telephonieren, damit man einen Wagen schickte.<br />

Die Schwebebahn war freilich nicht für Menschen eingerichtet.<br />

Die Aelpler holten damit im Tal das Brot, schickten<br />

die Milch hinunter. Wenn es pressierte, luden sie ihr wohl<br />

auch etwas Lebendiges auf, ein Gitzi, ein Schäfchen, zur Not<br />

auch einen müden oder kranken Menschen.<br />

Diesmal bettete Lieni die Marie ins schwankende Gefährt.<br />

Der Boden war mit Streue gepolstert. Ein verwetterte<br />

Blache schützte gegen Sonne und Regen.<br />

Jetzt freilich schien sie unnütz, ja gefährlich. Sie wirkte im<br />

Wind, der dem Wetter voranging, wie ein Segel.<br />

Lieni gab der wimmernden Frau eine Decke um den fiebernden<br />

Körper, beschwerte das Gefährt mit einem großen<br />

Stein, telephonierte der Talstation das Nötigste hinab und<br />

empfahl seine Marie Gott und der lieben Frau von Wiesenberg.<br />

Er sah dem Bähnchen nach, bis es ganz in der schwarzen<br />

Nacht verschwunden war. Zuweilen erhellte das Wetterleuchten<br />

den Himmel. Dann sah er, wie das Gefährt wie eine<br />

schaukelnde Wiege langsam ins Leere entglitt. Er stand verloren<br />

da, die schweren, sonst so tatbereiten Hände in den<br />

Hosentaschen.<br />

Es schien ihm, daß er schon stundenlang so gestanden habe,<br />

wie ein Klotz, dem nichts mehr gelingt, als endlich das Telephon<br />

klingelte.<br />

„Hast Glück gehabt, Lieni! Ein Bub/ Mittenwegs ist er<br />

hervorgekommen. Der Donner wird ihn herausgejagt haben.<br />

Er hat wohl den Pulver gerochen und schlägt nicht aus der<br />

Familie."


Jseüjahrs-tAkfion /<br />

G Wer dem Redaktor bis zum 15. Januar 1950 einNeu -<br />

abonnent meldet, kann dazu ein Thema nennen, das<br />

er in unserer Zeitung behandelt wissen möchte!<br />

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Unterstützt und verbreitet die katholische Presse!<br />

ohne besondere Zahnradlokomotiven nach Engelberg führen<br />

könnten.<br />

Zusammenfassend muß nochmals betont werden, daß die<br />

Bahn selbst ohne öffentliche Hilfe sich nicht sanieren kann.<br />

Bon dieser Sanierung hängt aber das wirtschaftliche Gedeihen<br />

des Kurortes Engelberg und des ganzen Einzugsgebietes<br />

der Stansstad-Engelberg-Bahn ab. W.<br />

Aus „Der öffentliche Verkehr" Nov. <strong>1949</strong>, Heft 11<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 24. Dezember <strong>1949</strong>.<br />

Das schweizerische Bundesgericht ist auf die Beschwerde<br />

der Gemeinden Sarnen und Alpnach gegen die am 13. Juni<br />

<strong>1949</strong> erteilte Konzession für die Ausnützung der Sarner Aa<br />

nicht eingetreten und hat die Akten dem Bundesrat überwiesen.<br />

Das eidgenössische Amt für Vevkehr unterbreitet einen Bericht<br />

der Schweizerischen Bundesbahnen über die Neugestaltung<br />

der Verkehrsverhältnisse Luzern-Stansstad-Engelbergbahn<br />

auf Grund von Art. 15 des Bundesgesetzes über die<br />

Hilfeleistung an private Eisenbahn- und Schiffahrtsunternehmungen<br />

vom 6. April 1939 und des Ergänzungsgesetzes<br />

vom 21. Dezember <strong>1949</strong>. Gleichzeitig ladet es die interessierten<br />

Behörden und Stellen auf den 25. Januar 1950 nach<br />

Lnzern zu einer Konferenz ein, an der das Sanierungsproblem<br />

diskutiert werden soll.<br />

Es liegen die Abrechnungen der Gemeinden über die Auf-<br />

Wendungen im Feuerwehrwesen im Jahre <strong>1949</strong> vor. An die<br />

subventionsberechtigten Kosten im Betrage von Fr. 23 773.20<br />

werden aus der kantonalen Feuerlöschkasse Kantonsbeiträge<br />

von total Fr. 16 384.—' zugesprochen.<br />

Dem kantonalen Feuerwehrinspektor, Hermann von Ah,<br />

wird der Grad eines Majors der Feuerwehr verliehen.<br />

Auf Antrag der Spitalkommission werden aus dem Ertrag<br />

des Bettagsopfers an 48 arme Patienten des kantonalen<br />

Krankenhauses und der Krankenheilanstalt Engelberg Beiträge<br />

von insgesamt 3000 Franken ausgerichtet.<br />

Das Wirtschaftspatent für das Berghaus Tannalp, Kerns,<br />

wird auf Nina Glattfelder-Troxler, von Luzern, übertragen.<br />

Kantonales Besoldungsgesetz und Kantonalbank. In der<br />

letzten Nummer des „<strong>Volksfreund</strong>" ist eine Einsendung erschienen,<br />

die behauptete, es würden die Angestellten der<br />

Kantonalbank aus S t a a t s ge l d e rn bezahlt und niemand<br />

wisse, wieviel an Besoldungen bei diesem Institut ausgerichtet<br />

würden. Hiezu ist zu sagen, daß die Kantonalbank nach Art. 2<br />

des Gesetzes selbständige juristische Persönlichkeit besitzt und<br />

vom kantonalen Fiskus gesondert verwaltet werden muß.<br />

Die Staatsrechnung hat mit der Kantonalbank nur den Zusammenhang,<br />

daß sie den Reingewinn der Bank nach Art. 14<br />

des Gesetzes vereinnahmen kann.<br />

Was die Besoldungen anbetrifft, so ist zu deren Festsetzung<br />

nach Gesetz und Verordnung der Verwaltungsrat der<br />

Bank zuständig. Dieser hat letztmals die Besoldungen geordnet<br />

im Reglement vom 16. September 1929. Die Besoldungen<br />

bewegen sich zwischen 3001) und 8400 Franken, je nach<br />

der Beamten- oder Angestelltenqualität. Das Gehalt des<br />

Direktors wird durch Vereinbarung festgesetzt. Dazu kommen<br />

die, wie bei andern ähnlichen Instituten, üblichen Teuerungszulagen.<br />

Das Reglement ordnet neben den Besoldungen:<br />

Anstellung, Dienstpflichten, Arbeitszeit, Kautionen, Ferien,<br />

Militärdienst, Krankheit, Pensionskasse, Stellvertretung und<br />

so weiter. Wir wünschten nur, es würden auch die Staatsbeamten<br />

für ihr Anstellungsverhältnis eine ähnliche Ordnung<br />

erhalten. Immerhin bestehen zwischen der Tätigkeit der Bankbeamten<br />

und derjenigen der allgemeinen Staatsverwaltung<br />

gewisse Unterschiede, die auch in der Besoldung zum Ausdruck<br />

kommen müssen. Dr. W. A.<br />

Lehrerpenftonskasse. (Eing.) Im „<strong>Volksfreund</strong>" findet es<br />

ein Einsender interessant, daß der Kanton aus der Staatskasse<br />

an die Pensionskasse der Lehrer, die doch Gemeindebeamte<br />

seien, 5000 Franken leiste. Das stimmt nicht. Dieser Beitrag<br />

stammt nicht aus der Staatskasse, sondern aus der e i d g e -<br />

nössischen Subvention für die Primärschulen (siehe<br />

Landwirtschaftliche<br />

K. G. Die schweizerische Landwirtschaft hat in den letz- I<br />

ten Jahren eine bedeutende Verbesserung ihrer wirtschaftlichen<br />

Lage erreicht. Auch die Bauern hatten ihre „Hochkonjunktur",<br />

die jedoch seit einiger Zeit bereits abgeschwächt<br />

wird. Der Avbeitermangel dauert in der Landwirtschaft infolge<br />

des Zudrangs zu Industrie und Gewerbe an, solange<br />

dort genügend Arbeit gefunden werden kann. Die durchschnittliche<br />

Verteuerung der Produktenpreise stieg im Jahre<br />

1948 bis aus 115 Prozent über den Vorkriegsstand. Seither<br />

ist ein geringer Abbau eingetreten. Der vom Schweiz.<br />

Bauernsekretariat errechnete Endrohertrag überschritt in den<br />

letzten drei Jahren 2 Milliarden Franken und erreichte damit<br />

den höchsten Stand. Der Reinertrag ist seit dem Erntejahr<br />

1945/46 infolge der Trockenheit etwas zurückgegangen.<br />

In den Kriegsjahren hatte die Jnlandsproduktion eine<br />

Monopolstellung. Die weitere Entwicklung der landwirtfchaftlichen<br />

Konjunktur ist vor allem von der Einfuhr von Nahrungsmitteln<br />

abhängig, soweit nicht ein Produktionsausfall<br />

infolge der Witterung eintritt. Nach dem Kriege wurde der<br />

Import von Nahrungs- Genuß- und Futtermitteln rasch gesteigert.<br />

1946 wurde der Einfuhrwert gegenüber dem Vorjähr<br />

beinahe verdoppelt. 1948 erfolgte eine Erhöhung auf<br />

1,5 Milliarden Franken, womit bei der Lebensmittel und<br />

Futtermitteleinfuhr im Vergleich zu 1939 der dreifache Wert<br />

erreicht wurde. In den ersten 9 Monaten des Jahres <strong>1949</strong><br />

war der Gesamtwert der Lebensmitteleinfuhr gegenüber dem<br />

Vorjahre beinahe 30 Prozent niedriger. Seit der Abwertung<br />

vieler Staaten steigt die Einfuhr wieder. Der Rückgang<br />

des Einfuhrwertes wurde teilweise durch eine starke Herabfetzung<br />

der Einfuhrpreise herbeigeführt. Die durchschnittlichen<br />

Exportpreise stiegen im 2. Quartal 1948 bis Ms 279<br />

Prozent über den Stand im Jahre 1938. Bis Oktober <strong>1949</strong><br />

ging die Verteuerung der Lebensmitteleinfuhr um 47 Prozent<br />

auf 150 Prozent zurück. Aus Staaten mit abgewerteter<br />

Währung können Lebensmittel und Futtermittel zu billigeren<br />

Preisen importiert werden. Auch in Nordamerika erfolgte<br />

teilweise ein Preisabbau, bei Weizen von Ende 1948<br />

bis Ende November <strong>1949</strong> um 4 Prozent, bei Mais um 12<br />

Prozent.<br />

Es wird dem Bunde nicht möglich sein, der Landwirtschaft<br />

auf dem Jnlandmarkt eine Monopolstellung zu sichern.<br />

Der Preisabbau bei der Einfuhr von Lebensmitteln hat daher<br />

starken Einfluß aus die Entwicklung unserer Landwirtschaft.<br />

Ihre Konkurrenzfähigkeit wird durch das Ansteigen<br />

der Produktionskosten erschwert. Die Kosten der Produktionsmittel<br />

sind der Verteuerung der Produktenpreise gefolgt.<br />

'Insbesondere mußten die Löhne für das bäuerliche Hilsspersonal<br />

bedeutend erhöht werden. Die durchschnittlichen<br />

Barlöhne haben seit 1940 den doppelten Betrag überschritten.<br />

Der Arbeitermangel und die Stabilisierung der Löhne<br />

erschweren eine Einpassung an sinkende Einfuhrpreise. Staatgliche<br />

Preisstützungsaktionen erfordern bedeutende Mittel.<br />

Verordnung des Kantonsrates vom 29. Dezember 1927, Art.<br />

5). Die Rechnung des Staates für das Jahr 1948 enthält<br />

Fr. 26 238 — B n n d e s e i n n a h m e n für die Volksschulen,<br />

davon gingen Fr. 20 990.— zur Verteilung an die Gemeinden,<br />

so daß dem Kanton Fr. 5248.— verblieben, und davon gingen<br />

Fr. 4000.— an die Lehrerkafse, also auch noch an die<br />

Gemeinden, und der Rest sollte die Auslagen des Staates<br />

decken für das Schulwesen, langt aber nicht. Also, mein verehrter<br />

Herr Einsender, nicht flunkern!<br />

Viel <strong>Obwaldner</strong>isches ist in der Weihnachtsnummer des<br />

„Sonntag" zu finden. Eine Holzplastik von Josef Gaffer,<br />

Lungern, ziert als großes Titelbild die Festnummer. Pilgrim<br />

(I. K. Scheuber) bespricht im Leitartikel die Sachsler Krippe<br />

von Beat Gasser, die in drei Bildern sichtbar gemacht wird.<br />

Durchblättern wird den ganzen Jahrgang der prächtigen<br />

katholischen „Illustrierten", so können wir uns nur freuen<br />

über die vielen innerschweizerischen Aufsätze, Erzählungen und<br />

Bilder. Der „Sonntag" verdient darum einen Ehrenplatz in<br />

unseren Familien. ' +<br />

Im alten Jahr. Vielleicht ist es ein schönes Stücklein<br />

verschämte Sentimentalität, vielleicht ein Rest von gesundem<br />

Leben im Jahresrhythmus — wir möchten Ordnung haben,<br />

bevor wir ins neue Jahr eintreten. Innerlich und äußerlich.<br />

Mit sich selbst macht es jeder selbst in der Stille ab, vielleicht<br />

am Weihnachtsbaum, wenn die Kerzen niedererennen<br />

und besinnliche Gedanken kommen, die nur uns alleine<br />

angehen. Auch im Hause machen wir Ordnung, räumen endlich<br />

den Schreibtisch auf und werfen erleichtert die alten<br />

Quittungen und Briefe fort.<br />

Wenn Ihnen dabei die Pro Jnfirmis-Karten vom Frühjähr<br />

in die Hände kommen, die noch nicht bezahlt sind, dann<br />

K o n j u n k t u r f r a g e «<br />

.Eine Herabsetzung eines Kostenfaktors ist nur bei den niedrigen<br />

Hypothekarzinsen eingetreten. Durch die Verbilligung<br />

der Einfuhr von Futtermitteln besteht anderseits die Gefahr<br />

einer Ueberproduktion. In unserer Landwirtschaft ist durch<br />

übersetzte Viehzucht schon mehrmals ein Ueberangebot eingetreten,<br />

das die Beibehaltung der bisherigen Preise unmöglich<br />

machte. Der Druck auf die Produktenpreise im Inland<br />

wird somit durch eine verbilligte Einfuhr von Futtermitteln<br />

noch verschärft.<br />

Die Kommission des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements<br />

für Konjunkturbeobachtung weift in ihrem letzten Berichte<br />

darauf hin, daß die wirtschaftliche Entwicklung bei einer rückläufigen<br />

Konjunktur eine Verschärfung des Konkurrenzkampfes<br />

zur Folge hat. Diese Feststellung gilt besonders auch für<br />

die Landwirtschaft, die eine Zunahme der verbilligten Lebens-<br />

und Futtermitteleinfuhr nicht verhindern kann.<br />

Milch- und Käseproduktion.<br />

Nach dem Geschäftsbericht der Emmental AG., der Ex-<br />

Portorganisation der Schweizerischen Käseunion, stellt sich<br />

die gesamte Milchproduktion im Jahre 1948 auf 22,85 Mill.<br />

q. Die Zunahme gegenüber dem Dürrejahr beträgt 2,25 Mill.<br />

q oder 10,9 %>. Dieses Ergebnis ist um so bemerkenswerter,<br />

als der Milchviehbestand um 12 859 Stück kleiner war als<br />

im Jahre 1947. Die durchschnittliche Jahresleistung pro<br />

Milchkuh hat sich um 320 kg oder 13,2 %> auf 2750 kg erhöht.<br />

Im Vergleich zum Jahre 1939 beträgt der Ausfall in<br />

der gesamten Milcherzeugung immer noch 15,2 %>, der Rückgang<br />

der Milchleistung pro Tier dagegen nur noch 3,2 "/».<br />

Von der produzierten Milchmenge von 22,85 Mill. q wurden<br />

3,4 Mill. q für Aufzucht und Mast, 3,7 Mill q im Haushalt<br />

der Produzenten verwendet, 6,97 Mill. q wurden als<br />

Konsummilch verkauft und 8,77 Mill. q technisch verarbeitet.<br />

Aus der technisch verarbeiteten Milch wurden 503 000 q<br />

Käse aller Art, 139000 q Butter, 90000 q andere Milchprodukte<br />

und 65000 q Konsumrahm hergestellt. Der Anteil der<br />

zu Käse verarbeiteten Milch hat sich weiter um 9 % auf 64,1<br />

°/o erhöht; dagegen erlitt der Butteranteil eine erneute Reduktion<br />

um 8 °/o. Die gesamte Käseproduktion hat heute wieder<br />

ein beträchtliches Ausmaß erreicht. Verglichen mit 1939<br />

beträgt der Ausfall nur noch 3,4 °/o .<br />

Mit der Zunahme der Käseproduktion, insbesondere aber<br />

mit der Ausweitung des Exportes, hat, wie der Bericht bemerkt,<br />

die Qualitätsfrage weiter an Bedeutung gewonnen.<br />

Will die Schweiz ihren Qualitätsvorsprung für Käse beibehalten,<br />

so darf sie in ihren Bemühungen nicht nachlassen.<br />

Neben dem neuen Milchlieferungsregulativ soll sich das neue<br />

Gesetz zur Bekämpfung der Rindertuberkulose als weitere<br />

wirksame Maßnahme zur Förderung der Qualität der Milch<br />

und ihrer Erzeugnisse auswirken.<br />

Von dem im Geschäftsjahr 1948/49 exportierten Käse im<br />

Gesamtumfang von 871 Wagen gingen 307 Wagen nach<br />

Italien und 233 Wagen nach der USA. Die übrigen Länder<br />

begnügten sich mit kleineren Bezügen.<br />

machen Sie sich selber die Freude, auch dies noch im alten<br />

Jahr in Ordnung zu bringen. Die Freude ist doppelt, weil<br />

außer dem guten Gewissen durch Ihren Beitrag auch einem<br />

Schweizer Behinderten geholfen werden kann.<br />

Ein gutes neues Jahr!<br />

Silvesterfreuden und Nenjahrsnmnfch«. Es ist ein schöner<br />

Brauch, den letzten Altjahrsabend im erweiterten Familienkreise<br />

zu durchleben. Im Land, wo Züpfen mit goldig gelben<br />

Eigelbanstrich, Hammenlaffli zum Neujahrsgebinde gehören,<br />

sitzt man am Altjahrsabend zusammen. Wie herrlich<br />

ist es, wenn der Großvater oben am Tisch etwas vorlieft,<br />

wenn ältere Leute aus ihrem reichen Schatz zu erzählen<br />

wissen, oder wenn man sich an lustigen Familiensprüchen erfreut.<br />

Heiterkeit ist das wertvollste uns Menschen geschenkte<br />

Gut, sie hilft uns ein einfaches Löben zufrieden führen und<br />

unser Budget abrunden.<br />

Früher war an verschiedenen Orten das Bettelumziehen,<br />

schon am Silvester, Neujahrsingen und Glückanwünschen<br />

Brauch. Armer Leute Kinder wurden dafür mit einem Geldstück,<br />

Nüssen, Aepseln oder einem Güetzi bedankt; je nachdem<br />

sie bekannt waren. Geblieben ist die schöne Sitte, nahen und<br />

fernen Verwandten und Bekannten Gutes und Schönes anzuwünschen.<br />

Die Glückwunschkartenfabrikation dürste bald ihren Höhe-<br />

Punkt erreicht haben. Die mit Bändeli, Glasperlen, Seide<br />

ünd Brokat gezierten Freundschaftsbeteuerungen auf Neujahrskarten<br />

sind überlebt. Als Glückbringer figurieren aber<br />

immer noch, trotz aller Tintenschwärze, Kaminfeger und<br />

Hufeisen. Kleeblätter bürgen als sicheres Unterpfand für<br />

irdisches Glück, und rosige Spanferkel für finanzielles Wohlergehen.<br />

„Schon recht!", dankte Lieni. „Und 's Marieli?"<br />

„O, 's Marie wird's schon machen. Gleich kommt der Doktor<br />

im Auto und bringt die Hebamme mit. Unterdessen liegt<br />

sie bei uns."<br />

„Es hat doch nichts gegeben?"<br />

„Nein, nein, mir weiß man nie — wegen Komplikatiönen<br />

und so — schließlich ist so eine Geburt in einer Schwebebahn<br />

doch etwas Ungewohntes."<br />

„Tut mir leid, daß ihr wegen uns solche Umstände habt.<br />

Nichts für ungut!"<br />

„Papperlapapp, Lieni! Wir sind froh, daß wir helfen<br />

können. Hast ja auch immer den saftigsten Bratkäs für uns<br />

auf die Seite getan."<br />

„Also, ich besorge jetzt noch das Vieh. Und nachher komme<br />

ich herunter. Wenn es geht, soll der Doktor auf mich warten.<br />

Wenn er meint, fahren wir dann gleich in das Kantonsspital."<br />

*<br />

Man kann sich denken, wie sich diese merkwürdige Geburt<br />

herumsprach! Auch die Zeitungen in der Stadt machten ein<br />

großes Wesen davon. Es kam sogar ein Photograph ins Kantonsspital<br />

und wollte den Neugeborenen famt der Mutter im<br />

Bilde festhalten. Aber der Lieni war gerade da, stellte den<br />

zudringlichen Herrn vor die Türe und sagte, er möge zur<br />

goldenen Hochzeit wieder kommen.<br />

Im übrigen konnte Lieni mit der Geburt zufrieden sein.<br />

Der Knabe wog acht Pfund, und alle Basen behaupteten, er<br />

hätte genau seinen Mund und die Augen von der Mntter,<br />

während die Vettern eher der gegenteiligen Ansicht waren,<br />

aber sich mit weniger Nachdruck darauf versteiften.<br />

Als Götti trug sich der Gemeindepräsident persönlich an.<br />

Das war eine Ueberraschnng. Lieni hatte ihm noch nie gestimmt,<br />

da er ihm zu dick und reich war. Der Präsident hatte<br />

aber ein schlechtes Gewissen wegen der Schwebebahn, da ein<br />

Projekt für ein komfortableres Gerät schon längst in seiner<br />

Schublade schlummerte. Mit einem goldenen Göttibatzen<br />

hoffte er, sich wieder die innere Ruhe zu erkaufen. Zudem<br />

fühlte der Gemeindepräsident sich geschmeichelt, weil seine Gemeinde<br />

infolge des freudigen Ereignisses so oft in den Zeitungen<br />

genannt worden war.<br />

Vergessen wir aber nicht die Mutter, die so gern im Freudentaumel<br />

über die Geburt eines Stammhalters in den Hintergrund<br />

gerät!<br />

Marie lag im Spital, von grauen Schwestern betreut, die<br />

ihr wie auf Engelssohlen zu nahen und zu entschwinden schie-<br />

nen. Die gebräunte Haut ihres Gesichtes war etwas blasser<br />

geworden, die Backenknochen zeichneten sich etwas deutlicher<br />

im Oval ihres Kopfes ab: Sie war schwach, und es schmerzte<br />

sie, daß sie nicht so rasch wie die andern Frauen wieder auf<br />

die Beine kam, aber sie war glücklich.<br />

Die drei Wochen im Spital waren die glücklichste Zeit ihres<br />

Lebens. Nur dachte sie immer, wie es daheim aussehen möchte,<br />

ob der Lieni auch z'Rank käme und das Heu noch trocken eingebracht<br />

würde. Sonst aber — du lieber Gott — konnte es im<br />

Paradies nicht schöner sein! Sie steckte tief zwischen blutenweißen<br />

Kissen, sie sah hinaus zum blauen Himmel, und zum<br />

erstenmal in ihrem Leben durfte sie erfahren, welch schöne<br />

Farbe das Blaue ist, denn bisher war ihr das schöne Wetter<br />

nichts anderes gewesen als ein Ansporn zu emsiger Arbeit.<br />

Für die Spitalkosten kam die Patin auf.<br />

Es war keine Geringere als die Frau des Gemeinde-<br />

Präsidenten.<br />

Wo ihr Mann A sagte, durfte sie mit dem B nicht zurückbleiben.<br />

Und erst recht nicht mit dem übrigen Alphabet.<br />

„Ja, ja, die Jmgrnnds, die haben's und Vermögen's!"<br />

So hieß es weit herum.<br />

Fortsetzung folgt.


Die werten Abonnenten<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die<br />

A b o n n e m e n t s g e b ü h r<br />

von Fr. 11.- für das Jahr 1950 bis 1. Januar 1950 auf dem Bureau<br />

der Expedition oder bei der Poststelle auf unser Postcheck-<br />

Konto VII 1085 spesenfrei einbezahlt werden kann.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund"<br />

v r?5£f?' ^nachten bei den Studenten, b. Wenn auch<br />

dicie Weihnachtsfeier mit den Farbenstudenten vom Kolleaium<br />

bereits auf den Donnerstag vor Weihnachten angesetzt<br />

werden mußte und wenn auch der mollig weiche Schnee, den<br />

man sich zu Weihnachten wünscht, fehlte, so ging doch, vorerst<br />

freilich noch etwas zaghaft, Weihnachtsstimmung neben einem<br />

her, als man im Kronensaal des prächtigen, großen Christbaumes,<br />

dei vielen Kerzen und des hübschen Dekors gewahr<br />

Nach den gewählten Begrüßungsworten von Altherrenpraiidenl<br />

Dr August Wirz an die vielen erschienenen Gäste<br />

aus dem Kollegium, der Altherrenschaft und den befreundeten<br />

auswärtigen Verbindungen, wandelte sich die christkindliche<br />

Schüchternheit bei einem auserlesenen Konzertprogramm uud<br />

weihnachtlichen Liedern im Verläufe rasch enteilender Stunden<br />

zur familiären Herzlichkeit. H. H. Pfarrhelfer Konstantin<br />

^ütholds gehalttiese Weihnachtsansprache war eine eindringliche<br />

Mahnung, ob dem weihnächtlichen Geschäftsgeist den<br />

ersten, tiefsten und wesentlichsten Sinn des Weihnachtsfestes<br />

nicht zu vergessen. Schriftliche und mündliche Weihnachtsgrüße<br />

von ehemaligen Studenten, angeregte Tischgespräche<br />

mit alten und jungen Freunden, ließen selbst den gestrengen<br />

^atiev das Vorrücken des Uhrzeigers über die Kollegipoli^eistunde<br />

hinaus vergessen.<br />

Den Studenten, die nun für 10 Tage in die Weihnachtsferien<br />

verreist sind, wie auch den H. H. Professoren wünschen<br />

wir frohe Festtage und gute Erholung!<br />

Sarnen. Militärische Beförderungen. Herr Oblt. I o st<br />

Dillier, Sarnen, wird auf den 1. Januar 1950 zum<br />

Hauptmann befördert und ist von der hohen Regierung<br />

des Kantons Nidwalden zum Kommandanten der Komp.<br />

111/47 ernannt worden.<br />

Herr Josef von Ah, Kantonalbankgebäude, Sarnen,<br />

wurde zum Leutnant brevetiert und ab 1. Januar der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Stabskompagnie zugeteilt.<br />

Wir gratulieren beiderseits!<br />

Die Kernser Choralbuben. (Korr.) Am letzten Weihnachtssonntag<br />

traten die Kernser Choralbuben zum ersten Male<br />

öffentlich aus. In weißen Chorhemden, andachtsvoll und in<br />

sich gekehrt standen sie vorne am Altar in den Chorstühlen.<br />

Ihr Gesang war ergreifend. Es ist eine beachtliche Leistung<br />

des Herrn Lehrer Jost Marty, daß er diese wilden Buben<br />

ein derartig zuchtvolles Chorsingen beibringen konnte. Wenn<br />

man aber weiß, daß die Buben bereits über siebzig Proben<br />

hinter sich haben und sehr viel Einzelschulung, so ist man<br />

nicht überrascht.<br />

Es ist darum hier am Platze, daß man Lehrer Marty<br />

in aller Form den Dank für diese Leistung abstattet, aber<br />

auch den willigen Buben gratuliert zu ihrer Arbeit.<br />

Es wird eine Zeit kommen, wo man die Choralbuben<br />

nicht mehr aus dem Gottesdienst wegdenken kann. Jeder Gemeinde<br />

in Dbwalden wäre ein solch verinnerlichtes Musizieren<br />

in der Kirche zu gönnen.<br />

Bei dieser! Gelegenheit darf bekannt gemacht werden,<br />

daß die Kernser Choralbuben an Dreikönigen im Radio<br />

zu hören sind. Sie werden anläßlich des Sternsingens in<br />

Kerns einige Dreikönigslieder singen, u. a. ein altes Volkslied<br />

aus dem Schächental. Diesem Anlaß sehen wir mit Freude<br />

und Interesse entgegen.<br />

Kerns. (Korr.) Die „Augsburger Tagespost", die größte<br />

katholische Zeitung Deutschlands, brachte kürzlich das Bild<br />

unseres verehrten Mitbürgers, des H. H. Bruderklausenkaplans,<br />

bei Anlaß seiner Vorträge und Predigten über unseren<br />

heiligen Landesvater in München, Freising, Westheim,<br />

Regensburg, Neumarkt und so weiter. Im Begleitartikel stieß<br />

man auf bie interessante Neuigkeit, daß es sogar in Augsburg<br />

Nachkommen von Bruder Klaus gibt. Der jetzige Verleger<br />

und Chefredaktor der „Tagespost", Johann Wilhelm Naumann,<br />

war in erster Ehe mit einer Nidwaldnerin, einer<br />

Wyrsch von Stans, verheiratet. Sie stammte von Dorothee<br />

von Flüe ab, der Mutter des Landammanns und Eremiten<br />

Konrad Scheuber. Der Ehe Naumaun sind sechs Kinder entsprossen.<br />

Sächseln. (Korr.) Bevor das Jahr ganz zur Neige geht,<br />

soll hier noch zweier Jubilare gedacht werden, die beide im<br />

abgelaufenen Jahr ihr 80. Altersjahr erfüllt haben. Dies sind<br />

die beiden alt Ratsherren A lo is Ro h r er-Om lin,<br />

Kreuzmatt, und Josef Rohrer-Spichtig, Gibel.<br />

Der dritte im Bunde, alt Ratsherr Niklaus Omlin, z'Moos,<br />

ist vor Jahresfrist kurz nach Antritt des achtzigsten Lebensjahres<br />

in die ewige Heimat abberufen worden.<br />

Beide Jubilare sind ihrer Lebtag unermüdlich tätig mitten<br />

in der Arbeit gestanden und haben für ihre Familien gearbeitet<br />

und gesorgt. Sie haben auch der Gemeinde, zuerst<br />

als Säckelmeister und dann als Mitglieder des Gemeinderates,<br />

ihre Dienste gewidmet und kürzlich auch noch in der<br />

Kommission zur Schaffung eines neuen Einungs mitgewirkt,<br />

als erfahrene Kenner der Ueberlieferung und der mit dem"<br />

Korporationswesen zusammenhängenden Fragen.<br />

Dafür wollen wir ihnen danken und ihnen vor Abschluß<br />

ihres „Jubeljahres" noch einen langen, weiteren sonnigen<br />

Lebensabend wünscheti!<br />

Sächseln. (Korr.) Äanz überraschend schnell ist am Weihnachtsnachheiligtag<br />

Frättlein Marie Rohr er, Haltenhaus,<br />

von hinnen gerufen worden. D's Dokter Rohrers Marie,<br />

wie sie hier allenthalben genannt wurde, war die einzige<br />

Tochter aus der zweiten Ehe des Arztes Nikolaus Rohrer mit<br />

Joseph« Spichtig aus der Bunzlisflue, geboren am 23. März<br />

!?? 3 ; 7,; Em stilles, wohltätiges Frauenleben hat seinen Abschluß<br />

für diese Welt gefunden. Am Heiligabend ging Frl.<br />

Rohrer noch zur Mette. Ein plötzlich ausbrechendes Leiden<br />

veranlaßte sie, am Morgen des Heiligtages sich nach Sarnen<br />

Krankenhaus zu begeben, wo schon am Nachmittag das<br />

Ehristkind zu ihr trat, um sie heimzuholen. Gottes Frieden<br />

ihrer Seele!<br />

Giswil. (Eing.) Ein kurzes Gedenken sei Frl. Mathilda<br />

^durch gewidmet, gestorben in Stans. Am 12. Februar 1864<br />

im Kälenboden geboren, verlor Mathilde schon nach zwei<br />

fahren ihre Mutter. Der Schule entwachsen, lernte sie unter<br />

fiemden Leuten ihr Brot verdienen, zunächst in der Schwendi,<br />

dann in Maria-Rickenbach, wo sie auch die Kochlehre<br />

durchmachte. Ihren nächsten und zugleich letzten Pflichtenkreis<br />

fand sie in der Familie Landammann Durrer, Breiten,<br />

Stans, der sie über 60 Jahre ihres Lebens vorbildlich diente.<br />

Da pflegte sie die kranke Mutter und nahm sich der 15 Kinder<br />

an. Dafür aber wurde sie auch gehalten wie zur Familie<br />

gehörend, auch dann noch, als allein Hr. Dr. Durrer zurückblieb.<br />

Mathilde, die ihre eigene Mutter nie kannte, schmerzte<br />

es tief, auch ihre zweite Familie zu verlieren und niemanden<br />

mehr zu haben, den sie leben konnte. So ging denn die Tt>dessehnsucht<br />

der letzten Jahre in Erfüllung und legte ihr<br />

treues Herz zur Ruhe. Ehre ihrem Andenken, Frieden ihrer<br />

Seele!<br />

Kantone<br />

Freiburg. Totentafel. Vergangene Woche starb in Freibürg<br />

nach kurzer Krankheit im 76. Altersjahr der bekannte<br />

Mitarbeiter am botanischen Institut der Universität Kaspar<br />

Binz. Von 1903 bis 1946 hatte er als Appariteur am botanischen<br />

Institut, unter der Leitung des bekannten Professors<br />

Dr. Ursprung mit voller Hingabe gearbeitet. Unermüdlich<br />

sammelte er das nötige Demonstrationsmaterial, eine<br />

mühevolle Aufgabe für die Errichtung eines botanischen Gartens.<br />

Kaspar Binz aber diente seinem Berufe mit vollem<br />

Einsatz. Professoren und Studenten wußten diesen dienstbereiten<br />

Charakter zu schätzen. Daneben war er ein fleißiger<br />

und kundiger Kirchensänger des Pfarrcäcilienvereins der<br />

Mauritiuskirche und Mitglied des Stadtsängerveteins. Bolle<br />

Aufmerksamkeit schenkte er den Studenten seines Laboratoriums<br />

und des Schweizerischen Studentenvereins als Diener<br />

und als Mahner. So werden mehrere Studentengenerationen<br />

sich gerne an Papa BiNz erinnert haben und ihm wie<br />

seinem Meister Prof. Ursprung ein dankbares Andenken bewahren.<br />

RJP.<br />

Solothurn. Kampf dem Kulturvandalismus! -mm- Eines<br />

der schönsten Baudenkmäler der an Kulturgütern reichen<br />

Stadt Solothurn bildet das am Aarequai gelegene Palais<br />

Besenval, das um das Jahr 1700 für den Patrizier Johann<br />

Peter Viktor Besenval erbaut wurde, später in den Besitz<br />

der Familie von Roll kam, vom Staat erworben wurde und<br />

bis 1874 Sitz des Bischofs von Basel war. Heute dient das<br />

mit giebelgekrönten Risaliten und Bogenlukarnen pusgeschmückte<br />

Gebäude als Logierhaus für Kantonsschülerinnen.<br />

Aus dem Stadtbild ist der prachtvolle Renaissancepalast nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Es ist deshalb verdienstvoll, daß sich eine jüngere Architektengeneration<br />

wieder der Grandezza der Ambassadorenstadt<br />

bewußt geworden ist und den Staat in seiner Absicht bestärkte,<br />

es sei dieses altersschwach gewordene Gebäude neu zu fundieren<br />

und instand zu stellen. Es konnte freilich nicht ausbleiben,<br />

daß sich dagegen Stimmen erhoben. Den Vogel dürfte<br />

dabei ein Baumeister aus Ölten abgeschossen haben mit dem<br />

Vorschlag, dieses Gebäude als unrentabel abzureißen und<br />

den Bauplatz zur Verbreiterung der Zufahrt zu einer erwetterten<br />

Aarebrücke zu verwenden. Doch hat sich der Kantonsbaumeister<br />

sofort für das Gebäude eingesetzt. Er betont<br />

mit Recht, daß heute ein Großteil der von der Jnventarisation<br />

der Altertümer erfaßten und unter Schutz gestellten<br />

Baudenkmäler in privatem Besitz befindet. Wenn aber der<br />

Staat aus finanziellen Erwägungen die Opfer für die Instandstellung<br />

nicht mehr bringen will, muß man sich nicht<br />

wundern, wenn der Private ähnlich handelt. Zweifellos ist<br />

der Umbau eines alten Gebäudes eine kostspielige Sache. Um<br />

so erfreulicher ist es, wenn sich gerade die jüngere Generation<br />

dagegen zur Wehr setzt, später als eine Generation von Materialisten,<br />

die für die Wahrung unseres Kulturgutes kein<br />

Geld gehabt haben, angeprangert zu werden. Ein Wandalenstreich<br />

wie derjenige von 1905, als die kantonalen Behörden<br />

Solothurns die schöne Turmschanze an der Aare abbrachen,<br />

darf nicht mehr wiederholt werden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Inskünftig von der Wust befreit:<br />

Durch den Bundesratsbeschluß vom 21. Dezember betreffen<br />

Uebergangsordnung der Bundesfinanzen wird der Bechluß<br />

über die Warenumsatzsteuer (Wust) dahin abgeändert,<br />

daß ab 1. Januar Eigenverbrauch und Bezug der notwendigen<br />

Lebensmittel st e u e r f r e i sind. Damit werden neben den<br />

chon bisher steuerfreien Artikeln — Getreide, Getreidemehl<br />

und -grieß, Kartoffeln, Brot, Salz, Milch, Rahm, Butter,<br />

Käse, Obst, Gemüse und Eier — folgende Lebensmittel von<br />

der Wust ausgenommen:<br />

KiNderwehle, Zwieback, Teigwaren, Suppen, eingesalzene<br />

Gemüse, konservierte Eier, Speiseöle und Speisefette, Fleisch<br />

und Wurstwaren, frisch, gefroren, gesalzen, geräuchert oder<br />

gedörrt (ausgenommen Wildbret, Geflügel, Schalen- und<br />

Krustentiere und dergleichen), Schlachtvieh, Fische, Zucker,<br />

Kaffee und Kaffeesurrogate, Kakaopulver.<br />

Die neuen Steuerbefreiungen werden sich indessen für den<br />

Konsumenten nicht schon überall vom ersten Tage an auswirken,<br />

da die Detaillisten begreiflicherweise berechtigt sind,<br />

diejenigen Waren, die sie noch vor dem 1. Januar von steuer-<br />

Pflichtigen Grossisten bezogen und bezahlt haben, noch zu den<br />

entsprechenden Preisen zu verkaufen.<br />

Weiterer Rückkauf von Eisenbahnen?<br />

mit<br />

^slt<br />

Beschluß vom 19. Dez. <strong>1949</strong> für<br />

^iMbahn-Ruckkaufs- und Tarifanpassungsfragen eine Expertenkommißion<br />

bestellt und als deren Präsidenten alt Ständerat<br />

-tu W. A. Amstalden, Sarnen, bezeichnet.<br />

Die Lage unserer Winterkurorte<br />

Bon der Schlußsitzung des Nationalrates am Donnerstag<br />

vor Weihnachten .st nachzutragen, daß der Berner Bauernparwiler<br />

Nationalrat Tschumi, seines Zeichens Tierarzt<br />

in ^nterlaken, den Bundesrat über die Lage der Winterkurorte<br />

interpellierte. Darauf erteilte Bundesrat R u b a t t e l<br />

nach dem Bericht des „Vaterland" im wesentlichen folgende<br />

a<br />

Auskunft:<br />

'<br />

Die Schaffung eines besonderen Touristenfrankens die<br />

Gewährung von Vorschüssen oder die Reduktion der Reisekosten<br />

mußten abgelehnt werden. Dagegen bemühten sich die<br />

schweizerischen Unterhändler, die Rückwirkungen der Währungsabwertungen<br />

auf unseren Fremdenverkehr möglichst<br />

auszugleichen. Ein gewisses, aber kein volles Entgegenkommen<br />

wurde erreicht. Es stehen noch etwas über 3 Millionen britischer<br />

Reisedevisen zur Verfügung. Die Schwierigkeiten unserer<br />

Kurorte sind nicht nur verursacht durch den Rückgang der<br />

ausländischen Gäste, sondern auch die zunehmende Tendenz<br />

der Schweizer, die Ferien im Ausland zu verbringen wirkt<br />

krisenverschärfend. Die Tatsache ist kaum zu bestreikn daß<br />

sich die Wintersaison <strong>1949</strong>/50 weniger günstig entwickeln wird.<br />

In Graubünden rechnt man mit einem Rückgang der fremden<br />

Gäste von 10—20 Prozent, im Berner Oberland von 30—40<br />

Prozent, im Wallis von 20—30 Prozent, in der Z e n t r a l -<br />

s ch w e i z von 40—50 Prozent. Die stärkste Konkurrenz<br />

macht uns Oesterreich. Die mittleren Hotels können sich besser<br />

behaupten als die größeren Luxushotels. Aus Frankreich und<br />

Italien ist eher mit eineni größeren Zustrom der Gäste zu<br />

rechnen, aber diese vermögen den Rückgang der Holländer,<br />

der Belgier und vor allem der Engländer nicht auszugleichen.<br />

Drei Vorkehren drängen sich auf: Man versucht mit England<br />

Frankreich und Deutschland zu neuen Abkommen zu kommen;<br />

die Werbung im Ausland muß intensiviert werden, und dazu<br />

drängt sich die Verbesserung und Modernisierung unserer<br />

Fremdenhotels auf. Von der Hotellerie erwartet der Bundesrat<br />

eine Mithilfe durch Anpassung der Preise und vor allem<br />

durch die Lösung des Problems der Extras. Der Interpellant<br />

ist von dieser Antwort des Bundesrates befriedigt.<br />

Am<br />

Weltfenster<br />

Weihnachtsbotschaften<br />

spk. Traditionsgemäß hat der König von England am<br />

Weihnachtstag eine persönliche Botschaft an die Völker Großbritänniens<br />

und des Commonwealth gerichtet, die von sämtlichen<br />

Radiosendern der englisch-sprechenden Welt übernommen<br />

wurde. Die Weihnachtsbotschaft König Georgs fordert<br />

die Nationen zu vermehrter Verständigung und Solidarität<br />

auf und spricht Amerika den Dank für die Hilfe an England<br />

aus.<br />

Ein Weihnachtsgeschenk besonderer Art hat in Frankreich<br />

das Kabinett Bidault erhalten. Der Ministerpräsident<br />

hatte, um die Budgetvorlage der Regierung durchzupeitschen,<br />

die Vertrauensfrage gestellt, die vom Parlament nach langem<br />

Feilschen um 4 Uhr morgens des Weihnachtstages mit knappen<br />

sechs Stimmen Mehrheit bejaht wurde. Gewiß kein<br />

brillantes Resultat, aber wenigstens ist die Regierung g e -<br />

retten —bis zum nächsten Mal!<br />

Ein Botschaft Staatssekretär Acheson an den deutschen<br />

Bundespräsidenten Heuß und an Bundesaknzler Adenauer<br />

spricht den deutschen Staatsmännern die Anerkennung für die<br />

Mitwirkung beim deutschen Wiederaufbau aus.<br />

Unter den diesjährigen Weihnachtsbotschaften verdienen<br />

noch die reziproken Erklärungen des Präsidenten T r u m a n<br />

und PaPstPiusdesZwölfteu besondere Erwähnung.<br />

In beiden kam die Ablehnung des totalitären Regimes und<br />

der Wille zu internationaler Solidarität zum.Ausdruck.<br />

Auf die Weihnachtsbotschaft des Hl. Vaters werden wir<br />

noch ausführlich zu sprechen kommen.<br />

Geburtstagskuchen<br />

Geburtstag Stalins mit Tamtam<br />

Der Geburtstag des roten Diktators in Moskau hat außerhalb<br />

des Satellitenkreises keine andern Wellen geworfen als<br />

die unbedingt protokollarischen. Der durch seinen prinzipiellen<br />

Antikommunismus beinahe berühmt gewordene Mister<br />

Attlee wünschte dem extremen Genossen gute Gesundheit, und<br />

der gleichen Uebung unterzog sich Präsident Auriol. Der dritte<br />

der großen Drei war sogar noch sparsamer. Präsident Truman<br />

hüllte sich in beredtes Schweigen und beauftragte ledigliche<br />

seinen Botschafter in Moskau, die unvermeidliche Höflichseit<br />

des Diplomaten unter Beweis zu stellen. Das verwöhnte<br />

Geburtstagskind hat sich sicher viel herzlicher über den schönen,<br />

großen Fesselballon gefreut, der zur Freude aller Zeitgenossen<br />

ein gigantisches Porträt in Marschallsuniform über dem<br />

Kreml und dem Roten Platz schweben ließ. Die monarchistischen<br />

Instinkte sterben auch in Rußland nicht aus, es sei denn,<br />

daß der Mann, der Stalin heißt und den Stalin-Preis erhielt,<br />

mit gewohnter Energie in eigener Regie gehandelt hat. Was<br />

nicht ganz ausgeschlossen ist...<br />

Titos Geburtstagskuchen<br />

Ein starkes Stück hat sich das rebellische Jugoslawien<br />

geleistet. Im ganzen Land wehten die Fahnen, aber nicht zu<br />

Ehren des „Großen Bruders", sondern zum achten Jahrestag<br />

der modernen jugoslawischen Armee. Vom Geburtstag Stalins<br />

wurde offiziell keine Notiz genommen.<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der Milchsuppenanftalt<br />

Sarnen Dorf und Wilen:<br />

Aelplergefellschaft Wilen Fr. 10.—<br />

Knabensekundarschule Sarnen Fr. 10.—<br />

Für alle Spenden sagen wir im voraus herzlichen Dank.<br />

Die Verwaltung.


Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, 29. Dezember<br />

11.00 Unterhaltungsmusik. 12.15 Chansons. 12.40 Volkstümliche<br />

Unterhaltung. 13.15 Für den Opernfreund. 13.45<br />

Sinfonie. 14.00 Notier's und Probier's! 14.15 Schallplatten.<br />

16.00 „Winterferie", Erinnerung. 16.15 Hörbericht vom<br />

Schweiz. Jugendskilager. 16.30 Kapelle Jean-Louis. 17.30<br />

Für die jungen Mädchen: der Freundschastsbung. 18.05 Cedric<br />

Dumont. 18.25 Pferdezucht im Jura, Hörbericht. 19.05<br />

Jurassische Lieder. 19.55 Berner Stadtorchester. 20.15 Der<br />

Kaiser von Portogallien, Spiel in 8 Bildern. 22.05 Sonate-<br />

22.30 Walzermusit.<br />

Freitag, 30. Dezember<br />

11.00 Sinfonie — Oper — Oratorium. 11.45 Unterhaltungskonzert-<br />

12.15 Verkehrsmitteilungen, Schneebericht,<br />

12.40 Studioorchester. 13.25 Intermezzo. 14.00 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 16.00 Wunschkonzert für die Kranken.<br />

16.30 Uebertragung aus Zürcher Lokalen. 17.30 Jugendstunde.<br />

18.00 Schweizer Chormusik. 19.10 Weltchronik. 20.00<br />

Glocken der Heimat, anschließend: Violinkonzert. 20.45 Gäste<br />

Zürichs- 21.25 Musik von Julius Weismann. 22.05 „Pariser<br />

Leben" von Offenbach. 22.35 Erika Werba, Wien, singt.<br />

Samstag, 31. Dezember, Silvester<br />

11.00 Studioorchester. 1.45 Koloraturgesang. 12.15 Sportvorschau.<br />

12.50 Wiener Elite-Trio. 13.30 Die Woche im Bundeshaus.<br />

13.30 Schlagerparade <strong>1949</strong>. 13.50 Nachruf auf den<br />

leeren Abreißkalender. 14.05 Schlagerparade (Forts.). 14.30<br />

„Pensioniert", zwei Szenen. 15.00 Der Pariser Geiger Henry<br />

Merckel spielt. 15.30 Wir kommen zu Dir. 16.30 Lugano: Der<br />

Pianist Giovanni Dell Agnola. 16.50 Unterhaltungskonzert.<br />

17.30 Arbeitgeber und Arbeinehmer, Gespräch. 17.55 Berner<br />

Stadtmusik. 18.25 Altjahrbräuche im Bernerland, Hörfolge.<br />

19.05 Musik auf zwei Klavieren. 19.40 Festliches Konzert und<br />

Betrachtung. 20.50 „Im Wandel der Jahreszeiten". 22.05<br />

Silvester-Revue. 23.20 Literarisch-musikalische Sendung. 23.45<br />

Glocken unserer Heimat läuten bas alte Jahr aus...<br />

0.01 Der Gruß an das neue Jahr... und das Berner<br />

Münster läutet das neue Jahr ein. 0.05 Beschwingte Unter-<br />

Haltung. 1-00 Schluß.<br />

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1) 24. Februar bis 3. März: Volkswallfahrt,<br />

vor allem für die Landbeviilkerung.<br />

2) 3. April (Montag in der Karwoche)<br />

bis 10. April (Ostermontag): Volkswallfahrt.<br />

g) 4. April (Dienstag in der Karwoche,<br />

nachts) bis 10. April (Ostermontag):<br />

Verbilligte Wallfahrt für Jugendliche<br />

beider Geschlechter.<br />

4) 17. bis 24. April: Volkswallfahrt.<br />

5) 29. April bis 7. Mai: Pilgerfahrt der<br />

Schweizer Tertiaren nach Assisi u. Rom.<br />

6) 13. bis 2t). Mai: Volkswallfahrt.<br />

7) 28. August bis 5. September: Wallfahrt<br />

der Aktiven und Ehrenmitglieder<br />

des Schweizerischen Studentenvereins.<br />

8) 6. bis 13. September: Volkswallfahrt.<br />

9) Mitte September: Wallfahrt d. Schweiz.<br />

Kath. Turn- und Sportverbandes.<br />

19) 23. bis 39. September: Pilgerzug für<br />

verschiedene Gruppen.<br />

11) 14. bis 21. Oktober: Volkwallfahrt, vor<br />

allem für die Landbevölkerung, die<br />

Kantone Aargau und Graubünden.<br />

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D a s H e i l i g<br />

Die Weihnachtsbotschaft des Heiligen Vaters.<br />

In seiner Weihnachtsansprache an die Welt betonte Papst<br />

Pius XII., daß die Eröffnung der Heiligen Pforte nicht eine<br />

rein traditionelle Geste, sondern einen symbolischen Ritus<br />

darstelle, der nicht allein für die Gläubigen, sondern auch für<br />

die ganze Menschheit von großer Tragweite sei: „Wir möchten,<br />

daß die drei Hammerschläge, durch die wir die Heilige<br />

Pforte öffnen werde, in der Tiefe der Seele all derer einen<br />

Widerhall finden mögen, die Ohren haben, um zu hören!"<br />

Das Heilige Jahr dürfe kein Vorwand für lärmende<br />

Kundgebungen, noch für fromme Zerstreuungen, noch für eine<br />

eitle Entfaltung der katholischen Kräfte sein. Das Heilige<br />

Jahr müsse tief in die Seelen einwirken: „Es soll die offenbaren<br />

und die geheimen Tugenden noch stärker anregen, es<br />

soll im Innersten und in größtem Ernste christlich sein, es<br />

soll sich ankünden als das Jahr der großen Wende, als Jahr<br />

der großen Verzeihung, zumindest in dem Maße, als unser<br />

Zeitalter bis in die jüngste Vergangenheit eine Zeit des Abfalls<br />

und der Schuld war."<br />

Der Papst wandte sich daher an alle Menschen auf Erden,<br />

„selbst an jene, die ihn verlassen und verletzt oder die ihm<br />

Schmerzen zugefügt haben":,, Verirrte oder enttäuschte Söhne,<br />

oder die Ihr der Verbitterung zum Opfer gefallen seid, lehnt<br />

das Anerbieten der Aussöhnung nicht ab, das Gott Euch durch<br />

unser Mittel vorlegt. Sew davon überzeugt, daß die Wege<br />

zur Heimkehr ins Vaterhaus milde sind, und daß die Umarmung,<br />

die Eutfei harrt, voller Freude ist."<br />

Zur Frage der Ausbreitung des Evangeliums betonte<br />

Pius XII., daß die Zahl der Christen in den Missionsländern<br />

seit dem Heiligen Jahr 1925 sich verdoppelt hat. Der Papst<br />

bekundet aber seinen Schmerz darüber, daß die Kirche in den<br />

Ländern Europas und Asiens schweren Gefahren ausgesetzt<br />

sei, „ganz besonders in dem gewaltigen China, in dem Re-<br />

Volutionen blühende Lebensgärten in Friedhöfe verwandelt<br />

haben."<br />

Jahr der großen Rückkehr.<br />

Der Heilige Vater sprach dann über die Rückkehr der<br />

Verirrten und Getrennten: „Oh, wenn dieses Heilige Jahr<br />

auch die seit Jahrhunderten erwartete Rückkehr zahlreicher<br />

Christgläubigen einträte, die aus verschiedenen Motiven von<br />

der einzigen wahren Kirche getrennt sind! Warum soll die<br />

Trennung weiter bestehen? Warum ein weiteres Schisma?<br />

Wir wiederholen die Einladung zur Einigkeit herzlicher und<br />

väterlicher denn je. Für alle, die Christus bekennen, öffnen<br />

wir die Heilige Pforte.<br />

Wann soll die Vereinigung aller Kräfte des Geistes und<br />

der Liebe kommen? Für alle öffnen wir die Heilige Pforte;<br />

selbst für jene, die sich in ebenso aufrichtiger als vergeblicher<br />

Erwartung auf die Verheißung der Vorhersagungen der Propheten<br />

verehren, öffnen wir die Arme und das Herz in der<br />

Vaterschaft,die uns zu Jusus, dem Erlöser, mitgeteilt worden<br />

ist."<br />

Der Papst berührt dann die Frage einer neuen Unterordnung<br />

der Menschheit unter die Pläne und Absichten Gottes.<br />

Pius XII. stellte fest, daß die Ordnung, die die Mensehen<br />

anstelle der göttlichen Ordnung aufrichten wollten,'<br />

Schiffbruch erlitten hat, und zwar sowohl in den sozialen<br />

Beziehungen als auch in den internationalen Beziehungen.<br />

Dies habe verhängnisvolle Auswirkungen gezeitigt: der<br />

Sturz der göttlichen Ordnung führte zur Mißachtung der<br />

B ä r ä d i<br />

d e r w i l d e J ä g e r<br />

Erzählung aus der Urfchweiz<br />

von Fritz Fliieler.<br />

Bernhard Dominikus Jmgrund verdiente sein Leben damit,<br />

echten Sprit in „ächten" Kirsch zu verwandeln, damals<br />

noch eine allgemein übliche und hochangesehene Tätigkeit. Er<br />

war kein ungeschickter Mann, traf im Wort und flink in der<br />

Tat, wenn es sein Nutzen war. Und da er so gut für sich selber<br />

zu schauen wußte, hintenherum wohl auch manchem armen<br />

Bäuerlein den Zins nachließ, so war man der Ansicht, er wisse<br />

auch für das öffentliche Wohl zu sorgen, und wählte ihn zum<br />

Präsidenten der Gemeinde Nobiswil.<br />

Er wußte die Ehre zu schätzen, hauptsächlich darum, weil<br />

sie ihm öfters, als seiner Gattin lieb war, einen Grund gab,<br />

abends da traute Heim zu verlassen.<br />

Die Frau Präsident war eher das Gegenteil: Dünn, geizig<br />

und ewig unzufrieden, wohltuerifch nach außen, aber innerlich<br />

erbost darüber, daß es hilfsbedürftige Leute gab. Man nannte<br />

3 a h r 1 9 5 0<br />

Würde der menschlichen Person, jjur Verleugnung der heiligsten<br />

und grundlegendsten Freiheiten, zur Vorherrschaft einer<br />

einzigen Klasse über die andern und zur Knechtung aller durch<br />

den totalitären Staat sowie zur Legitimierung der Gewalt<br />

und des militanten Atheismus: „Wir wünschen, daß die Einladung<br />

zur Rückkehr'zu den Grundsätzen der Natur und des<br />

Christentums, denen Gerechtigkeit und Respektierung der legitimen<br />

Freiheiten zugrunde liegt, auf überzeugende Weise<br />

vernehmbar werde: dergestalt daß durch die Anerkennung der<br />

Gleichheit aller Menschen in der Unverletzlichkeit ihrer Rechte<br />

der unnütze Kampf ein Ende finde, der die Geister im Bruderhaß<br />

erschöpft."<br />

An dieser Stelle seiner Botschaft wandte sich der Papst,<br />

ohne sie zu nennen, an die Kommunisten: An diejenigen, die<br />

ihre ganze Hoffnung in die Versprechungen einer Lehre und<br />

in die Führer setzen, die ausdrücklich den Materialismus und<br />

den Atheismus bekennen: So armselig und unterdrückt Ihr<br />

auch seid, so traurig und mühselig Eure Lage sei, vergeßt<br />

nicht, daß Ihr eine unsterbliche Seele besitzet und ein Schickfal<br />

in Euch trägt, das über das Grab hinaus reicht. Vertauscht<br />

die himmlischen und ewigen Güter nicht mit den nichtigen<br />

und zeitlichen Gütern. Vergeßt nicht, daß die Kultur des<br />

Geistes und der Schönheit, von Gott getrennt, ein Strom ist,<br />

der von seiner Quelle und seiner Mündung abgeschnitten ist,<br />

und nur einen sumpfigen Morast darstellt."<br />

Pius XII. wünschte auch die Rückkehr der internationalen<br />

Gesellschaft zu den Plänen Gottes, nach denen alle Völker<br />

eine große Familie im Frieden und in der Zusammenarbeit,<br />

in gegenseitiger Hilfe und gleichmäßig-gerechneter Berteilung<br />

der Güter, die Gott den Menschen anvertraute, bildeten.<br />

Der Papst fügte bei, daß Pilger aller Nationen, aller<br />

Sprachen nach Rom kommen würden, wo sie zusammen leben<br />

werden: „Jene, die den Befehl erhielten, den Tod zu<br />

säen, und jene, die davon betroffen wurden; jene, die fremde<br />

Länder überfielen und die anderen, die die Invasion erlitten;<br />

jene, die Lager mit Stacheldraht umgaben, und jene,<br />

die darin gefangen gehalten wurden." Er sprach die Hoffnung<br />

ans, daß diese Tausende von Menschen zur Vorhut<br />

des Kreuzzuges des Friedens werden möchten.<br />

Das Jahr des großen Verzeihens.<br />

Pius XII. stellte dann in den Vordergrund, es sei notwendig,<br />

daß alle Menschen im Heiligen Jahre Verzeihung<br />

erhielten: „Sühnt, liebe Söhne,Eure Schuld und die der anderen<br />

in diesem Heiligen Jahre, das an das große Sühneopfer<br />

auf Golgatha erinnert. Durch aufrichtige Reue soll<br />

die ganze Vergangenheit begraben werden."<br />

Der Papst verlangte dann Milde für alle jene, die das<br />

Opfer der Ereignisse der letzten Jahre wurden: „Wer aufrichtig<br />

christlich sein will, muß zu verzeihen verstehen." Dabei<br />

könne es sich nicht um das Vergehen des gemeinen Rechts<br />

handeln, sondern um die Beendigung der Sondermaßnahmen.<br />

Papst Pius XII. schloß seine Botschaft mit einem Aufruf<br />

an die Pilger, sie möchten zahlreich nach Rom kommen, der<br />

Vaterstadt aller, ohne Ansehen von Rasse und Kaste, nach<br />

Rom, wo sich die göttliche Vorsehung für die Menschen kundtue:<br />

„Hier ist der unerschütterliche Fels, der Ort, wo sich die<br />

glorreiche Grabstätte des Apostelfürsten befindet und wo der<br />

Stellvertreter Christi lebt."<br />

sie das „Wespi", während ihr Mann im Volksmund „Tanzbär"<br />

hieß, was sowohl auf seine körperliche Fülle Bezug nahm<br />

als auch auf den Umstand, daß er öfters nach der Pfeife<br />

seiner Sophie tanzte.<br />

Die Taufe fand an einem Sonntagnachmittag statt.<br />

Das Taufiefsen war im „Rößli". Lieni hielt es nicht bis<br />

zum Schlüsse aus. Er stahl sich davon und brachte seiner Frau<br />

heimlicherweise ein Pouletbein und ein Stück Kuchen ins<br />

Spital.<br />

Man hatte schon oft auf das Wohl Bärädis angestoßen,<br />

daß man seine Abwesenheit kaum bemerkte. Es fand sich gegen<br />

Abend noch ein Handörgeler ein. Jmgrund tanzte mit einer<br />

Kellnerin, und seine Frau surrte um ihn herum — nun eben<br />

wie ein Wespi um einen Tanzbär.<br />

Vor dem „Znacht" wollte man der Mutter und dem Kinde<br />

noch einen Besuch abstatten. Vom „Rößli" zum Spital, das<br />

außerhalb dem Dorfe war, fiel mancher der Gäste vom fröhlichen<br />

Zuge ab, der sich anfangs gebildet hatte. Die Ueberbleibfel<br />

des Festes wiesen die um die Ruhe ihrer Patienten<br />

besorgten Schwestern zurück und gestatteten nur dem Patenpaar<br />

den Eintritt.<br />

„Vergelt's Gott viel tausend Mal", stammelte die Mutter<br />

und" reichte die eine Hand dem Götti, die andere der Gotte.<br />

Jmgrund bekam es mit der Rührung zu tun, eine Träne kol-<br />

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten.<br />

Er schloß seine Ansprache mit dem Segen an alle Menschen<br />

guten Willens und an alle jene, deren Heimkehr er erwartet.<br />

Die Rompilgerfahrten im Heiligen 3ahr<br />

In der Bulle der Ankündigung des Heiligen Jahres 1950<br />

lädt Papst Pius XII. die Katholiken ein, in diesem Jähr möglichst<br />

zahlreich nach Rom zu kommen, das mit den Gräbern<br />

der Apostelfürsten und Märtyrer, mit den herrlichsten Heiligtümern<br />

und Denkmälern des Glaubens für den Katholiken<br />

eines jeden Volkes wie eine zweite Heimat ist. Tatsächlich<br />

ist eine Rompilgerfahrt ein eindruckmächtiges, religiöses Erlebnis<br />

einziger Art. Das vom Schweizerischen Episkopat berufene<br />

NaÜonalkomitee, das engstens mit dem römischen Zentralkomitee<br />

für das Anno Santo zusammenarbeitet, hat für<br />

die deutschsprachige Schweiz acht Volkspilgerfahrten und eine<br />

Reihe, den Sonderwünschen entsprechende Gruppenwallfahrten<br />

vorbereitet und ausgekündigt. Durch den sehr niedrigen<br />

Preisansatz (schon von Fr. 210.—> an) ist es weitesten Volkskreisen<br />

möglich gemacht, im Heiligen Iah mit einer dieser<br />

Wallfahrten zur Ewigen Stadt zu pilgern. Eine sorgfältige<br />

religiöse Führung^ ist dafür besorgt, daß diese Romwallfahrten,<br />

wie es der Papst ausdrücklich wünscht, wirkliche Pilgerfahrten<br />

mit großem seelischen Gewinn und Eindrücken werden.<br />

Anmeldungen, Auskünfte und die Pilgerausweise sind<br />

erhältlich beim Schweizerischen Nationalkomitee für das Heilige<br />

Jahr 1950, St. Karliquai 12, Luzern, Tel. (041) 2 69 12.<br />

O b w a l d e n<br />

Liebes <strong>Obwaldner</strong>oolk! Die Regierung wünscht Dir zum<br />

kommenden neuen Jahre viel Glück und Gottes Segen und<br />

vor allem den Frieden, den Frieden in den Familien, in<br />

den Gemeinden und im Staate. Wir alle, Behörden und Volk,<br />

wollen auch im neuen Jahre möglichst zusammenarbeiten und<br />

gemeinsam alle die Schwierigkeiten zu meistern suchen. Alle<br />

Stände sind zur Zusammenarbeit ausgerufen; denn, wenn<br />

ein Stand leidet, leiden auch die andern. Unsere Losung sei:<br />

Kampf vor allem jeder Not und tatkräftiges Einstehen für<br />

das Wohlergehen möglichst aller!<br />

Arnold Ming, Landammann.<br />

Der Gewerbeverband zum Jahreswechsel. Sehr geehrte<br />

Gewerbefreunde! Das Jahr <strong>1949</strong> hat von uns große wirtschaftliche<br />

Anstrengungen verlangt. — Im Jahre 1950 dürften<br />

die Konkurrenzverhältnisse noch verschärft werden. Das<br />

bedeutet für den Selbständigerwerbenden, daß ihm keinesfalls<br />

Ruhe und Beschaulichkeit gegönnt sein wird. Er wird<br />

sich noch mehr ausbilden oder weiterbilden, wird sich auch<br />

darauf besinnen müssen, ob er allein in der Lage sein wird,<br />

alle wirtschaftlichen Einflüsse und Verschiebungen zu meistern.<br />

Der Handwerker und der Detaillist wird sich dann überlegen<br />

müssen, ob sie sich unter dem Druck der Verhältnisse<br />

nicht doch wieder enger zusammenschließen sollten, um im gemeinsamen<br />

Kampfe die ihnen drohenden Gefahren zu überwinden.<br />

Schon längst hat man in verschiedenen Wirtschaftsgruppen<br />

erkannt, daß mit vereinten Kräften sich Dinge schaffen<br />

lassen, die zu erreichen der Einzelne niemals imstande<br />

wäre. Es ist zu hoffen, daß die Auswirkungen des Wirtschaftskampfes<br />

vielen unter uns die Augen öffnet. Eine Stärkung<br />

lerte ihm in die Nasenwurzel, er tat dergleichen, es sei ein<br />

Nasentröpfchen.<br />

Eine Schwester trug Bärädi herein.<br />

Der Präsident wollte ihn stemmen, was ihm Frau Sophie<br />

verwies. Sie triumphierte innerlich, daß ihr die Schwester<br />

recht gab.<br />

Als wollte Jmgrund seinen Tatwillen irgendwie beweisen,<br />

sagte er, ohne seine Frau um ihre Meinung befragt zu haben,<br />

denn der Wein macht mutig:<br />

„Frau Bätfchet, es kann leicht sein, daß ihr übers Jahr<br />

wieder ein Kind habt. Unserer Ehe ist dieser Segen leider versagt<br />

geblieben. Ihr aber, ihr könnt eine ganze Stube voll bekommen.<br />

Das wäre nicht richtig verteilt: eure gragelt voll,<br />

unser Haus still und leer. Ich meine, ihr könntet mir dann<br />

den Buben Bärädi wenigstens zur Gesellschaft geben. Ich<br />

will für seinen Unterhalt und seine Erziehung besorgt sein,<br />

als wäre er mein Eigenes. Und doch soll er nur ein Lehen<br />

sein, und habt ihr lange Zeit nach ihm, so gehört er wieder<br />

euch und niemandem sonst!"<br />

„Ist das wahr, Frau Präsident?" wandte sich Marie an<br />

die richtige Adresse.<br />

„So wahr, als ich hier stehe!" Was wollte die Frau Präsident<br />

in diesem Augenblick anderes sagen?"<br />

Fortsetzung


der gewerblichen und beruflichen Organisationen muß vom<br />

Einzelnen der Mitarbeit jedes Selbständigerwerbenden ausgehen.<br />

Wir wünschen allen auch im kommenden Jahre geschäftlichen<br />

Erfolg und beste Gesundheit-<br />

Kantonaler Gewerbeverband Obwalden<br />

und die angeschlossenen Berufs- und Fachverbände.<br />

Bauernregeln. Dezember veränderlich und lind, ist der<br />

ganze Winter ein Kind. Wenn's nicht wintern tut, wird der<br />

Sommer selten gut. Wind in der Silvesternacht hat nie Korn<br />

und Wein gebracht. Die Neujahrsnacht still und klar deutet<br />

auf ein gutes Jahr. Morgenrot am ersten Tag Unwetter<br />

bringts und große Plag. Neujahrsmorgenrot bringt viel Not.<br />

Die Bruder-Klausen-Verehrung ergreift immer weitere<br />

Kreise im Ausland. In Westheim, einem Vorort der Stadt<br />

Augsburg, ist eine Bruder-Klaus-Pfarrei im Entstehen begriffen.<br />

Noch müssen sich die Katholiken mit einem hölzernen<br />

Notbau begnügen, sind aber eifrig daran, eine Bruder-Klaus-<br />

Kirche zu errichten. Die Vorträge von H. H. Domherrn Werner<br />

Durrer haben sie mit neuer Freude erfüllt. +<br />

Lehrerpensionskasse, (©mg.) In der letzten Nummer unserer<br />

Zeitung wurde bestritten,daß der Beitrag an die Lehrer-<br />

Pensionskasse aus der Staatskasse stamme. Der Posten ist<br />

immerhin in der Staatsrechnung 1948 mit Fr. 4000.—<br />

und im Voranschlag 1950 mit Fr. 5009.— ausgewiefen.Tatsache<br />

ist, daß nach der Verordnung des Kantonsrates vom<br />

29. Dezember 1927 aus der Bundessubvention! für das Primarschulwesen,<br />

die jährlich rund Fr. 26 009.— ausmacht,<br />

15—20 # /o das sind Fr. 4000.— bis 5000— abgezweigt werden<br />

als Beitrag an die Lehrerpensionskasse. Zu prüfen wäre,<br />

ob nicht der Kantonsrat eine ähnliche Verordnung für das<br />

Staatspersonal machen könnte. Im übrigen war es nicht die<br />

Absicht des Einsenders zu flunkern noch den Lehrern ihre<br />

verdiente Penstonskasse und den Kantonsbeitrag hierzu streitig<br />

zu machen. Er ist ihnen wohl zu gönnen. Was für den<br />

einen recht ist, ist schließlich auch für den andern billig. Mit<br />

diesem wie mit dem frühern Diskussionsbeitrag sollte nur<br />

darauf hingewiesen werden, daß in Sachen Besoldung im<br />

Kanton Unbestrittenermassen Ungleichheiten herrschen. Diese<br />

einmal zu ordnen wäre eine dankbare Aufgabe des Kantonsrates<br />

im neuen Jahre. Er wird dabei wohl auch die Frage<br />

einer Pensionskasse für das Staatspersonal nochmals prüfen<br />

und diese vielleicht in ein Spezialgesetz verweisen, nachdem<br />

nach weitverbreiteter Ansicht diese Penstonskasse in der letzten<br />

Besoldungsvorlage den Stein des Anstoßes beim Stimmbürger<br />

bildete.<br />

Die Stadt Bern stabilisiert ebenfalls die- Besoldungen. Die<br />

Stimmberechtigten der Bundesstadt haben die städtische Personal-<br />

nnd Besoldungsordnung mit 21562 Ja gegenüber<br />

10 777 Nein angenommen. In der neuen Ordnung ist eine<br />

Stabilisierung aus der Basis von 1 4 0 ®/o der Besoldungen<br />

von 1919 durchgeführt. Den Familienschutz-<br />

Postulaten ist ebenfalls Rechnung getragen worden. Verheiratete<br />

erhalten zur Grundbesoldung eine feste Familienzulage<br />

von Fr. 360.—. Die Kinderzulage beträgt Fr. 1.50<br />

Pro Kind und Jahr. Teuerungszulagen können durch Budgetbeschluß<br />

bewilligt werden. Unter den heutigen Verhältnissen<br />

betragen sie noch 8 %> der Grundbesoldungen.<br />

Es ist erfreulich, daß man einer sozial ausgeschlossenen<br />

Vorlage so eindeutig zugestimmt hat. *<br />

Pro Jnoentnte dankt herzlich allen Spendern und Käufern<br />

von Marken und Karten. Insbesondere gilt ihr Dank<br />

auch den vielen Kindern und Jugendlichen, die sich in selbstloser<br />

Weise dem oft mühevollen Verkauf von Haus zu Haus,<br />

im Dienste für ihre kranken und hilfsbedürftigen Alterskameraden,<br />

gewidmet haben. Möge es ihnen vergönnt sein,<br />

stets anderen helfen zu können.<br />

Rückblickend auf das vergangene Jahr gedenkt Pro Juventute<br />

ehrend und dankenden Herzens auch all jener, die<br />

durch ihre Gaben es ermöglichten, in vielen Fällen notleidenden<br />

Kindern und ihren Müttern zu helfen und wertvolle<br />

Maßnahmen vorbeugender Jugendhilfe zu fördern.<br />

Pro Juventute wünscht allen Kindern im Schweizerland<br />

und allen ihren Freunden und Mitarbeitern ein gutes und<br />

gesegnetes neues Jahr!<br />

Wie wärs, wenn Du auf Neujahr dem Pöstler, der<br />

Dir alle die Glückwünsche und s' Jahr über neben den Rechnurkgen<br />

sicher auch manche freudige Nachricht ins Hans bringt,<br />

dem Kehrichtfuhrmann und der Putzfrau, die heute Heinzelmännchenposten<br />

versehen, Dich mit einen: kleinen Trinkgeld<br />

erkenntlich zeigen würdest? Sie verdienen es.<br />

Militärisches. (Eing.)Auf Neujahr tritt. Hr. Oberstkorpskommandant<br />

Alfred Gübeli, Luzern in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Ihm gebührt auch aus Obwalden ein Wort<br />

des Dankes. Er war ein militärischer Führer von besonderer<br />

Qualität. Er lebte nur seiner Truppe. Seilte harte soldatische<br />

Art, wie ein Blatt richtig schreibt, vertrug kein Schleichertum<br />

und noch weniger war sie zugänglich für Blufferei. Er liebte<br />

offene Charaktere, aufrichtige Soldaten und Kommandanten,<br />

die die Truppe führten, nicht nur verwalteten! Die Untergebenen<br />

fühlten die Kraft seines Willens und je mehr sie<br />

die wahren Absichten des Führers erkannten, um so mehr<br />

stiegen Anerkennung und Verehrung. Aus Mißverständnis<br />

fielen vielfach harte Worte und wurden sogar politisch ausgeschlachtet.<br />

Das hindert uns nicht, Herrn Gübeli öffentlich zu<br />

danken und ihm die besten Wünsche in sein otium cum dignitate<br />

mitzugeben!<br />

Das „Schwarzwaldmädel" in Sarnen. (Eing.) Die Bühnenvereinigung<br />

Sarnen macht alle Theaterfreunde darauf<br />

aufmerksam, daß in Sarnen ab 1. Januar die Operette<br />

„Schwarzhaldmädel" ausgeführt wird. Die Spieler von Sarnen<br />

werden uns wie bei früheren Aufführungen („Der Bogelhändler",<br />

„Der fidele Bauer" usw.) freudig überraschen.<br />

Sarnen. Ein Jubiläum im Staatsdienst, b. Mit Neujahr kann<br />

alt Gerichtspräsident lic. jur. Josef Küchler das Jubiläum<br />

seines fünfzigjährigen Arbeitens im Dienste des Kantons<br />

begehen.<br />

Nachdem er den Posten eines Staatsarchivars schon während<br />

den Studienjahren ^aushilfsweise versehen hatte, wurde<br />

Josef Küchler nach Beendigung seiner juristischen Studien<br />

Neujahr<br />

IN PRINCIPIO<br />

eRATVeRßVM<br />

Wie heimlicher Weise<br />

ein Engelein leise<br />

mit rosigen Füßen<br />

die Erde betritt,<br />

so nahte der Morgen<br />

Jauchzt ihm, Ihr frommen,<br />

ein heilig Willkommen!<br />

Herz, jauchze du mit.<br />

In Ihm sei's begonnen,<br />

der Monde und Sonnen<br />

an blauen Gezelten<br />

des Himmels bewegt.<br />

Du Vater, du rate,<br />

lenke du und wende!<br />

* Herr, dir in die Hände<br />

sei Anfang und Ende,<br />

sei alles gelegt.<br />

E. Mörike.<br />

vom Regierungsrat am 15. November 1899 zum Staatsa<br />

r ch i v a r gewählt und trat die Stelle an? 1. Januar 1900<br />

an.<br />

Als Nachfolger von Gerichtsschreiber Jos. Amrhein versah<br />

er sodann in den Jahren 1907—1934 das Amt des G e -<br />

richtschreibers unter den Gerichtspräsidenten Jos. Businger,<br />

Jos. Seiler, Alois Küchler und Jgnaz Anderhalden.<br />

In den Jahren 1934—1942 stand er dem Kantonsg<br />

e r i cht als Präsident voran, in der Nachfolge • von<br />

Major Jgnaz Anderhalden. Die bekannte Berfaffungsreviston<br />

mit den Amtsdauerbeschränkungen, Altershöchstgrenzen<br />

und Unvereinbarkeitsbestimmungen setzte seinem verdienstvollen<br />

Wirken als Kantonsgerichtspräsident ein Ende. Seit<br />

1942 amtet der nun heute 77jährige Jubilar wiederum als<br />

Gerichtsschreiber.<br />

Unlängst wurde der Jubilar für sein 50jähriges Wirken<br />

im Dienste der Kirchenmusik mit dem päpstlichen Orden „Bene<br />

merenti" ausgezeichnet. Der demokratische Staat Obwalden<br />

kennt weder symbolische Orden noch materielle in Form von<br />

Pensionsberechtigungen. So darf wenigstens an dieser Stelle<br />

dem Jubilaren gratuliert und für seine Verdienste um Recht<br />

und Gerechtigkeit, feine stete Berufstreue und gewissenhafteste<br />

Pflichterfüllung der öffentliche Dank ausgesprochen werden,<br />

verbunden mit dem Wunsche, die anhaltende geistige und<br />

'körperliche Rüstigkeit möge es dem Jubilaren erlauben, seiner<br />

geliebten und meisterhaft beherrschten Tätigkeit der Urteilsfällung<br />

und -Begründung noch recht lange nachzugehen.<br />

Kerns. (Eing.) Pfarrei Weihnacht mit dem Leg<br />

e n d e s p i e l v. I. Muff: „ Das Wunder. " Bilder<br />

und Legenden über die Flucht nach Aegypten erzählen dem<br />

Volke oft seltsame Erlebnisse. Bis das heilige Paar in die<br />

Steppe gelangte war es von den Häschern des Herodes keine<br />

Minute sicher. Wenn es die Hufschläge eines Pferdes hörte,<br />

schrack es zusammen und die Furcht, sie könnten entdeckt werden,<br />

muß die zarte heilige Mutter sehr gequält haben. An<br />

einem späten Abend kamen sie vor das Haus eines römischen<br />

Granden. Es war sicher in Gaza, der letzten größern Stadt<br />

vor der Wüste. Sie schauten in der Dämmerung hinaus in<br />

die Ferne, wo wie ein blaues Band das Meer zu sehen war.<br />

(Hier beginnt das Spiel.) Zur selben Stunde spricht die vornehme<br />

Römerin (Marie Scherrer) mit ihrem Gatten und<br />

ihrem Kinde, das blind ist. Sie sind noch heidnisch, aber<br />

im Herzen der adeligen Dame brennt ein heiliges Feuer,<br />

die Sehnsucht nach dem kommenden Erlöser. Marie Scherrer<br />

spricht dieses Hoffen und Bangen in schönen, gereimten Versen<br />

aus. Ihre feine, zarte Stimme paßt gut zu ihrer noblen,<br />

anmutigen Haltung, die der gebildeten Römerin angeboren<br />

ist. Ihr Spiel ist voll Innerlichkeit und tiefer Beseeltheit.<br />

Wir bemerken in ihr eine Unruhe, die ihre Worte beständig<br />

begleitet und ungeahnt auf etwas Kommendes gerichtet ist,<br />

das sie sich nicht erklären kann. Maria und Joses kommen<br />

mit dem göttlichen Kind, übernachten in ihrem Hause, obwohl<br />

der Herr des Hauses zu den Häschern gehört, die das<br />

Jesuskind suchen. Der Hauptmann des Herodes, der plötzlich<br />

hereinstürmt, ist ein schreckenerregender, brutaler Mensch. Er<br />

glaubt den Worten der sanften Frau nicht -ganz, verfchwindet<br />

aber doch böse und wild wie er gekommen. (Herr Markus<br />

Durrer spielt diese Rolle vorzüglich). Der hohen Dame fällt<br />

die seltsame Schönheit des kleinen Kindes auf, das das fremde,<br />

arme Paar bei sich' trägt, und sie ahnt es, daß Er der<br />

Gott aller Menschen sein könnte... Ihr blinder Sohn, (der<br />

seine Rolle rührend spielt, besonders die gute Aussprache ist<br />

auffallend) wird von den kleinen Händen des Erlöserkindes<br />

berührt. Seine Mutter bittet die heilige Frau inbrünstig,<br />

sie möge ihr helfen. Ihre Bitte wird erhört, das Kind wird<br />

sehend. Wie Claudius, ihr Gemahl, (Herr Julian Dillier<br />

spielt die Rolle des reichen Römers mit großer Vitalität)<br />

das Wunder sieht, wird er bekehrt und betet zusammen mit<br />

seiner edlen Gattin Aurelia und seinem geheilten Knaben<br />

Urban zum großen, heiligen Gott.<br />

Das ganze unter der Regie von Julian Dillier gespielte<br />

Stück wird zwischendurch von der Kammermusik des Orchestervereins<br />

(Dir. I. Marty) abgelöst und schneeweiße<br />

Engel machen graziös und natürlich wie vom Himmel geflogen<br />

ihren Reigen um den holden Jesusknaben. — Alle, die<br />

dem schönen, sinnvollen Spiel mit mitfühlender Einstellung<br />

folgen, sind tief beeindruckt und es wird nicht so rasch vergessen<br />

werden. Nächste Aufführung am Nenjahrstage nachmittags.<br />

H. W.<br />

Kerns. (Korr.) Wir wollen <strong>1949</strong> nicht vorübergehen lassen,<br />

ohne uns eines Ereignisses vor 450 Jahren zu erinnern, des<br />

Schwabenkrieges von 1499. Die Eidgenossenschaft hatte sich<br />

1498 durch den Anschluß der rätischen Bünde nach Ost und<br />

Nord ausgedehnt. Die Eidgenossen hatten vier Jahre vorher<br />

die auf dem Reichstage von Worms beschlossenen Reichs-<br />

«formen (Reichskammergericht, Reichssteuer usw.) abgelehnt.<br />

Der schwäbische und tirolische Adel sahen das Wachsen<br />

der Eidgenossenschaft mit scheelen Augen. Dies alles führte<br />

anno 1499 zum Krieg der Eidgenossen gegen Kaiser Maximilian<br />

und den Schwäbischen Bund. Bei Schwaderloo, Frastenz,<br />

an der Calven, Dornach waren die Eidgenossen siegreich.Hauptmann<br />

der Unterwallmer bei Schwaderloo war ein<br />

Kernser, Oswald von Rotz. Dieser stellte an die Tagsatzung<br />

das Gesuch, daß die zwei nengegossenen Schlangenbüchsen,<br />

die sich unter der Kriegsbeute fanden, den Unterwaldnern<br />

überlassen werden. Es ist leider unbekannt, ob das geschah.<br />

Bei Frastenz fielen Ulrich Gehrig von Alpnach und Thomas<br />

Wirz von Sarnen, in der Ostschweiz Vogt Ambiel, Adam<br />

Flieler und Johann Ming. Am 22. September 1499 kam der<br />

Friede mit dem Kaiser in Basel zustande, und die Schweiz<br />

war nun faktisch losgelöst vom Deutschen Reich.<br />

Sächseln. (Eing.) Kürzlich fand hier die Generalverfammlung<br />

der landwirtschaftlichen Genossenschaft Obwalden statt.<br />

Den Ausführungen des Präsidenten, Herrn Landammann<br />

Ming, war zu entnehmen, daß das Unternehmen der <strong>Obwaldner</strong><br />

Landwirte einen schönen Aufschwung genommen hat<br />

und bei der Versorgung des Kantons mit lebensnotwendigen<br />

Gütern einen bedeutenden Platz einnimmt. So wurden vom<br />

1. Juli 1948 bis 30. Juni <strong>1949</strong> für zirka eine Million Franken<br />

Waren verkauft. Die vorgelegten Abrechnungen fanden einstimmig<br />

Genehmigung. Weiter wurde die Ausrichtung einer<br />

Rückvergütung an die Mitglieder beschlossen.<br />

Alpnach. Von Samichlausen und Lausbuben, b. Zwei<br />

Neuigkeiten aus Bern erinnern uns daran, daß wir es seinerzeit<br />

unterlassen haben, von einem wenig erfreulichen Vorkommnis<br />

in der Gemeinde zu berichten. In Bern wurden<br />

am 2. Dezember vor einem Haus 24 Säcke Buchen- und<br />

Tannenholz im Werte von rund 100 Franken abgeladen,<br />

die niemand in dem betreffenden Hause je bestellt hatte. Erstaunlicherweise<br />

wußten aber auch die beiden Arbeiter, die<br />

das Holz abluden, nicht, woher das Holz käm, sodaß nun<br />

die Polizei den Lieferanten durch die Presse ersuchen mußte,<br />

sich zur Abklärung der Angelegenheit zu melden. Ob da etwa<br />

der Samichlaus... ?<br />

In Gorgsmont im Berner Jura haben sich leider noch<br />

unbekannte Vandalen das traurige „Vergnügen" geleistet, in<br />

eine dortige Kapelle einzudringen und den für die Weihnachtsfeier<br />

bereitgestellten Tannenbaum und drei Teile zu<br />

zersägen. Hoffentlich werden diese Lausbuben der verdienten<br />

Strafe nicht entgehen.<br />

In Schlieren in Alpnach haben beim heurigen Samichlaustrinklet<br />

unserer Schuljugend einige halbwüchsige Kägiswiler<br />

ihren Heldenmut unter Beweis stellen wollen. Sie<br />

warteten abseits auf den Alpnacher Samichlaus, um ihm<br />

den Weg zu versperren und mit ihm Händel zu suchen. Unter<br />

Schimpf entließen sie ihn schließlich mit „blauen Masen"<br />

und zerrissenen Kleidern.<br />

Mit der Kägiswiler Schuljugend hatten schon wir als<br />

Schulbuben nicht immer das beste Einvernehmen. Das neueste<br />

Vorkommnis schlägt nun aber dem Faß den Boden aus<br />

bezw. dem St. Nikiaus die Mytra vom Haupt. Hoffentlich hat<br />

auch hier die zuständige Lehrerschaft den Schuldigen jenen<br />

edlen Teil des menschlichen Körpers hinreichend versohlt, die<br />

der Schöpfer zu diesem Zwecke gepolstert hat.<br />

Euch zum guten Jahrgelcit - ..<br />

wünschen wir viel Glück! Dem Bauern Gedeihen und Segen<br />

in Haus, Stall und Feld, dem Handwerker und<br />

Gewerbetreibenden genügend Aufträge und dem<br />

Arbeiter den ihm zukommenden Soziallohn. Möge uns<br />

in unserm schönen <strong>Obwaldner</strong>land auf die Fürbitte des Landesheiligen<br />

Bruder Klaus Freiheit und Frieden erhalten<br />

bleiben. Und möge der Herr, der unser aller Los in den Händen<br />

trägt, unser liebes Vaterland weiterhin behüten und<br />

unsern vielen Freunden im neuen Jahre Gesundheit und<br />

Wohlergehen schenken, auf daß sie alle, und nicht zuletzt wir,<br />

die uns gestellte Aufgabe erfüllen können.<br />

Als unsere Aufgabe betrachten wir es, auch im neuen<br />

Jahre nach Wissen und Können unsere geschätzte Leserschast<br />

über das Geschehen in unsern sieben Gemeinden, in den<br />

24 Kantonen und aus der weiten Welt zu informieren und<br />

zur Wertung nach höhern Maßstäben anzuregen. Zeitung und<br />

Leser bilden da eine Gesinnungsgemeinschaft. Die Zeitung<br />

versucht zu spenden, die Leser empfangen. Der Funke geht<br />

jahraus, jahrein hinüber und herüber und konzentriert sich<br />

zu einer gemeinsamen Lichtquelle. Der Inserent gibt dieser<br />

Geistes- und Willenshaltung jenen materiellen Rückhalt, ohne<br />

den ein Zeitungsunternehmen nicht bestehen kann.<br />

An der Wende eines Jahres kommt diese allseitige Verbundenheit<br />

ganz besonders zum Bewußtsein. Sie löst ein<br />

Gefühl der Dankbarkeit gegen die treuen Abonnenten,<br />

Kie ständigen Leser, die zahlreichen Mitarbeiter und<br />

die wagemutigen Inserenten! Ihnen allen mit Treu<br />

um Treu ein Glückauf ins neue Jahr!<br />

Redaktion und Verlag.


Die werten<br />

Abonnenten<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die<br />

A b o n n e m e n t s g e b ü h r<br />

von Fr. 5.80 für das erste Halbjahr 1950 oder Fr. 11.— für das<br />

fl an ä e 3^hk bis 4. ^anuar 1950 auf dem Bureau der Expedition,<br />

oder bei den Poststellen auf unser Postcheck-Konto VII 1085 spesenfrei<br />

einbezahlt werden kann. — Ab 6. Januar wird der Abonnementsbetrag<br />

per Nachnahme eingezogen.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund".<br />

Lungern. (Korr) Letzten Donnerstag rief die Totenglocke<br />

unserer Talkirche die Botschaft von Haus zu Haus: He inr<br />

i ch I m f e l d - G a s s e r, DießeWach, hat das Zeitliche<br />

gesegnet. Heinrich, im Volksmund einfach Richel genannt,<br />

stammte aus dem Geschlecht des Sattelbaten. Humor und<br />

Fleiß waren seine besten Gaben, die ihm die Wiege zierten.<br />

Von frühester Jugend an war er an die harte Arbeit eines<br />

Bergbauern gewohnt. Streitbar, wie alle Lungerer Berggüter<br />

sind, war auch das seine, sonders auch sein „höchstes Gut"<br />

der Obstollen. Wie heimelig wars im Winter wenn unter dem<br />

Sädel des Abend ein Lichtlein grüßte. Plötzlich war das Lichtlein<br />

nicht mehr aufgeflackert, von einer Lähmung gerührt<br />

fand man den sonst so kräftigen Sechziger bei seinem lieben<br />

Vieh im Stall. Doch überstand er den weiten Transport gut,<br />

erholte sich wieder etwas, doch hatte er sein Löbenswerk vollentet.<br />

Wohlgerüstet rief ihn der Herr zum himmlischen Weihnachtsfest,<br />

denn am Vigiltag vor dem hl. Christfest geleitete<br />

ihn eine große Trauergemeinde zum stillen Grab. Die Anhänglichkeit<br />

seiner Kameraden, ja der ganzen Bevölkerung<br />

möge der trauernden Gattin und seinem Sohn Trost und<br />

Beileid sein.<br />

Lungern. (Korr.) Ein Weihnachtsgeschenk! Sonderbar<br />

dünkte es die Kirchenbesucher der Mitternachtsmesse.<br />

Als sie durch die sternenklare Nacht dem Gotteshaus zuströmten<br />

überkam manchen ein heimliches Frösteln, und als sie<br />

in die hl. Hallen der Kirche traten löste dies ein wohliges<br />

Gefühl aus.- Was man vor einer Woche noch nicht geglaubt,<br />

es war Wirklichkeit: Die neue Kirchen Heizung funktionierte.<br />

Dank dem tapferen Zusammenschaffen von allen<br />

Meistern und Arbeitern, konnte in sehr kurzer Zeit dieses<br />

Werk fertiggestellt werden. Die Firma Pfiffner in Zug löste<br />

die nicht leichte Aufgabe vortrefflich. Der weite Raum der<br />

Kirche, die noch auf exponiertem Posten steht , sind für eine<br />

Heizung eine Anforderung. Die Maurerarbeiten führte zum<br />

Großteil Baumeister Gasser Karl aus, hingegen ist das Kamin<br />

eine Arbeit von Baumeister Wunderli. Alle legten sich<br />

eine Ehre drein, tadellose Arbeit zu leisten. Auch die Arbeiten<br />

unserer Handwerker, vorab die des Elektrikers verdienen Anerkennung.<br />

Die warme Kirche ist für die alten Leute befonders<br />

eine Wohltat, aber auch die Jungen würden sie kaum<br />

mehr missen. Danken wir der umsichtigen Behörde für dies<br />

Verständnis. Es dient auch dies Werk der Ehre Gottes!<br />

Lungern. (Korr.) Unsere Pfarrei freut sich auf die zwei<br />

Primizen des nächsten Jahres. Vor Weihnachten haben<br />

unsere beiden Mitbürger, die H. H. Josef Amgarten und<br />

Älfons Vogler, die hl. Diakonatsweihe erhalten. Gratnlamnr!<br />

Bürgten. Am Sonntag mittags fuhr bei glitschiger Straße<br />

ein Nenenburgerwagen unterhalb der ersten Kurve von Kaiserstuhl<br />

Richtung Giswil zuerst rechts gegen den Berg und<br />

dann durch ein brüskes Manöver links über die Straße hinans<br />

über das steile Bord hinunter. Der Wagen überschlug<br />

sich mehrmals. Die Insassen, ein Herr und eine Frau kamen<br />

scheinbar mit leichten Verletzungen davon. Durch das unsanfte<br />

Anprallen wurde lein Wehrstein ausgerissen und ein<br />

zweiter abgebrochen. Der Wagen erlitt ziemlich Schaden<br />

„2. B."<br />

Engelberg. Monatsvorschau. Januar: 1. EishokeymatchEC<br />

Engelberg - EC Kloten. 4. Sunnyfide Race (Ski-<br />

Club of Great Britain). 5./6. Engelberger Curling Cup. 6.<br />

Ski: Große Sprungkonkurrenz (Titlisschanze). 7. Slalom-Jnterklubwettkamps.<br />

8. Ski-Langlauf. 15. Jochpaß-Skirennen<br />

Abfahrt/Slalom komb.) und Jochpaß Challenge Cup. (S. C.<br />

G. 33.).15. Eishockeymatch EC Engelberg - EC Schlieren. 16.<br />

Curling: Terrero Cup. 19./23. Curling-Woche: Shield und<br />

International Cup. 22. Eishockeymatch EC Engelberg - Blauweiß<br />

Zürich. 28. No Fall Race Kreuzhubel - Zopfwand (Ski-<br />

Club of Great Britain). 29. Eishockeymatch EC Enaelbera -<br />

Baffersdorf.<br />

A m<br />

Wettfenster<br />

Frankreich vor einer neuen Krise.<br />

Die französische Nationalversammlung,<br />

die am Samstag dem Kabinett Bidault mit 6 (!) Stimmen<br />

Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen hatte, nahm am<br />

Dienstag die Beratung über das von der Regierung vorgelegte<br />

Budget wieder auf. Die von der Regierung proponierten<br />

Produktionsabgaben sind sehr umstritten und der Rat<br />

hat diesbezügliche Vorschläge des Kabinetts abgelehnt. Das<br />

hat Bidault veranlaßt, erneut die Vertrauensfrage zu stellen,<br />

und zwar fordert er nicht nur ein sog. „informelles", sondern<br />

ein verfassungsmäßiges Votum, was im Falle einer Ablehnung<br />

automatisch den Sturz des Kabinetts zur Folge hätte.<br />

Ueber die Vertrauensfrage wird voraussichtlich am Freitag<br />

abgestimmt werden. Wird einmal mehr der Zufall über die<br />

Existenz des Kabinetts und der Regierungskoalition entscheiden?<br />

Jugoslavien sucht neue Wege...<br />

Tito und sein Außenminister K a r d e l i verösseutlichen<br />

Interviews über die Stellung Jugoslawiens. Beide legen<br />

Gewicht darauf festzustellen, daß sich die Beziehungen Jugoslawien<br />

zum Westen stetig bessern. Dabei läßt Kardelj durchblicken,<br />

daß die erhofften amerikanischen Kredite daran einen<br />

besondern Anteil hätten, daß aber anderseits keine Aenderung<br />

der titoistischen Innenpolitik zu erwarten sei. Immerhin<br />

erachtet es sein Ministerkollege Ranko witsch für tunlich,<br />

eine Amnestie für politische Gefangene anzukündigen<br />

und damit dem Westen vorzemachen, es sei eine gewisse Liberalisierung<br />

des Systems im Gange.<br />

Präsident Trnman erklärte an einer Pressekonferenz<br />

in Washington, daß Amerika einen Angriff auf Jugoslawien<br />

als ebenso gravieren erachten würde wie einen Angriff gegen<br />

irgend ein anderes Land. Es ist aus solchen Aeußerungen<br />

klar ersichtlich, daß die amerikanische Diplomatie Tito in den<br />

westlichen Berteidigungsblock eingliedern möchte.<br />

Deutschland aber geht den Weg zurück<br />

Der nationalsozialistische „Sicherheitsdienst" unseligen Angedenkens<br />

feiert in der deutschen Ostzone fröhliche Urständ in<br />

Form des kommunistischen Staatssicherheitsdienstes (S. D.)<br />

Die Methoden dieser neuen, der Volkspolizei unterstellten Gestapo<br />

sind dieselben wie jene der hitlerischen Geheimpolizei<br />

und der stalinistischen NKVD. Der S. S. D. scheint seine<br />

Feuertaufe bereits bestanden zu haben, denn seine Spitzeltätigkeit<br />

hat zur Verhaftung einer Reihe von Polizeibeamten<br />

der Sowjetzone geführt.<br />

Hinweise<br />

„Bockbier"<br />

Es gehört zu einer der althergebrachten Sitten der Brauereien,<br />

ein- bis zweimal im Jahr ein geschmacklich besonders<br />

kräftiges, malziges Bier, statt dem üblichen Lagerbier zu<br />

brauen.<br />

Der Name „Bock" ist seit Jahrhunderten geläufig. Am<br />

Anfang hatte er mit seinem Namensvetter im Tierreich nichts<br />

zu tun. Vor mehr als einem halben Jahrtausend blühte in<br />

E i n b e ck, einem kleinen Städtchen des Landes Hannover,<br />

das Brauereigewerbe. Das dunkle „Einpöcklche Bier" fand<br />

weit herum, sogar in München, guten Anklang. Ein Braumeister<br />

wurde eigens aus Einbeck nach München gerufen.<br />

Schon 1614 braute dieser im landesherrlichen Hofbräuhaus<br />

einpöck'sches Bier, das „Bock" genannt wurde. Die Herkunft<br />

des Wortes war bald vergessen und der Ziegenbock zum Symbol<br />

dieses kernigen und vollmundigen Biertyps erhoben.<br />

Nun kehren nach einem Unterbruch von 10 Jahren die<br />

Schweizer Brauereien zu ihrer alten Tradition zurück und<br />

brauen Bockbier. Im ganzen Lande wird Helles und Dunkles<br />

als Festtagstrunk zum Ausschank kommen.<br />

nachtsfeier der katholischen Jungmannschaft im Kronensaal. Alle Mitglieder und deren<br />

Angehörige sind eingeladen!<br />

Montag. Stiftjahrzeit 1)es Josef Sigwart.<br />

Dienstag. Jahresgedächtnis für Ehemann Georges von Atzigen-Gasser, z. Schlüssel.<br />

Mittwoch. Jahresgedächtnis für Wwe. Theresia Spichtig-Fanger, Grunz.<br />

Donnerstag. Jahresged. für Ehefrau Josefina Durrer-Britfchgi, Schreinerei. 15.30 Beichte.<br />

Freitag. Dreikönigen. Gebotener Feiertag. Herz-Jesu-Freitag. Hl. Messen wie an Sonntagen.<br />

Epiphanieopfer. 13.30 Vesper und Krippenandacht. 14.15 Weihnachtsfeier des<br />

Frauenvereins im Kronensaal mit Vortrag von Frl. Josy Brunner. 19.30 Weihnachtsfeier<br />

der Jungfrauenkongregation und der katholischen Turnerinnen im Kronensaal.<br />

Samstag. Priestersamstag. Kommuniontag der Jungfrauenkongregation als Sühne für die<br />

Kirchenverfolger. Jahrestag für Ehemann Ferd. tzermann-Niederberger, Gorgen; Jahrestag<br />

für Wwe. Katharina Greber-Thalmann, Rosaheim. 15.00 Beichte. 17.00 Rosenkranz<br />

und Segen.<br />

Pfarrei Giswil<br />

Pfarrkirche. Sonntag. Neujahr. 6.30 Frühmesse, Opfer. 9.00 Prozession, Amt, Opfer für die<br />

Schulmilch. 13.00 Dankandacht (Cantate), Gebet zum Hl. Jahr, Te Deum und Segen.<br />

Montag. Alte Stiftjahrzeit.<br />

Dienstag. • Stiftjahrzeit für 211. Abächerli und Rosa Abächerli, Ehino, Kalifornien.<br />

Mittwoch. Stiftjahrzeit für Jungfrau Jofepha Berchtold, FKnzelers.<br />

Donnerstag. 16.00 Beichte. 16.30 Wasserweihe. 19.00 Heilige Stunde.<br />

Freitag. Drei Könige. 5.30 Beichte, 6.30 Frühmesse. Opfer. Weihegebet. 9.00 Prozession,<br />

Amt. Hausjahrzeit Enz und Ambiel. Opfer für die Diasporapfarrei Le Brassus im Waadtland.<br />

13.00 Weihnachtsandacht (Cantate). Herz-Jefu-Litanei, Weihegebet und Segen.<br />

Samstag. Priestersamstag. Kommunion zu Ehren des Unbefleckten Herzens Maria. 8.00<br />

Jahrestag für Gemeindekassier Peter Ming-Eberli, Zündli. 19.00 Rosenkranz.<br />

Jungfrauenkongregation. Neujahr. Generalkommunion. Dreikönigen. 14.00 im<br />

Schulhaus Generalversammlung.<br />

Jungmännerbund. Dreikönigen. 14.00 im Hotel „Krone" Generalversammlung.<br />

Kath Arbeiterverein. Mittwoch. 20.00 Versammlung im Pfarrbof.<br />

S chu l a n f a n g. Montag, für alle Kinder, außer Knaben-Mittelfchule (erst am 9. Januar).<br />

Großteil. Sonntag. 5.00 Beichte. 6.30 Frühmesse. Gemeinschaftskommunion der Jungfrauen,<br />

des Blau Ring und aller Schulmädchen. Opfer für die Schulmilch. 9.00 Amt und Predigt.<br />

Opfer. 13.00 Neujahrsandacht mit Segen. 16.30 Gebetswache.<br />

Mittwoch. Stiftmesse für Peter Halter, Allmendli.<br />

•<br />

Donnerstag. Stiftmesse für Josef Eberli.<br />

Freitag. Drei Könige. Gottesdienst wie am Sonntag. Hausiahrzett Enz und Ambiel.<br />

Pfarrei Lungern<br />

Pfarrkirche. Sonntag. Neujahr. Kommunion der«Jungfrauen und des Blau Ring. Hl. Messen<br />

6.15, 7 15 8.45 Hochamt. 13 00 Andacht zur Eröffnung des Hl. Jahres, Monatsprozession<br />

und Segen. 14.00 Weihnachtsfeier der Jungfrauen in der Turnhalle, 20.00 für die Frauen<br />

Montag. 8.15' Jahrestag für Wwe. Marie Gasser-Ming, Spenglerei. Hausjahrzeit des Jo-<br />

^ hann Jmfeld und der Frau Berta Halter. .<br />

Dienstag. Hausjahrzeit der Familie Heinrich Jmfeld-Gaffer, Dießelbach. ^ahrzeit des Nikl.<br />

Jmfeld und der Frau Genoveva Reinhard. ,<br />

Mittwoch. 815 Gedächtnis der Aelplerbruderfchaft für Heinrich Jmfeld-Gaffer. Jahrzeit für<br />

Alois Jmfeld und Frau A. M. Jmfeld.<br />

Donnerstag. Weihe des Dreikönigswassers. 19.30 Sühnestunde.<br />

Freitag. Epiphanie. Feiertag. Herz-Jesu-Freitag. Kommunion der 3. und 4. Klasse. Hl. Messen<br />

6.15, 7.15, 8.45 Hochamt. Opfer für die Pfarrei Le Brassus. Opfergang der Schulkinder für<br />

den Kindheit-Jefu-Verein. 13.00 Feier des Kindheit-Jesu-Vereins mit Ansprache, Andacht<br />

und Segen.<br />

Samstag. Beichte 16.30—18.30 und 19.30—20.30. ^ „ ,. c „<br />

Bürgten. Sonntag. Fest der Beschneidung des Herrn und Neujahr. 6.00 Frühmesse. 9.00<br />

Hauptgottesdienst. Neujahrsopfer für unsere Kapelle. 13.00 Bittandacht mit Segen.<br />

Donnerstag. Ab 16.30 Beichtaushilfe (Pater Benediktinermissionär).<br />

Freitag. Dreikönigsfest. Aushilfe. 6 00 Frühmesse. 9.00 Hauptgottesdienst. Bei Frühmesse und<br />

Hauptgottesdienst Opfer für die Benediktinermission von Uznach. 13.00 Missionsandacht.<br />

13.30 und 19.30 Missions-Lichtbildervortrag.<br />

Kirchliche Druckerlaubnis. Erscheint samstags. Redaktion: Albert Lussi, Kerns.<br />

Jahrespreis: Fr. 3.60. Druck: L. Ehrli & Cie., Samen. Tel. (041) 8 60 33. Postcheck VII 1085.<br />

Ü j p b i o a l ö n e r<br />

O ^ f a r n b l a t t ?<br />

Tarnen, den 31. Dezember 194g Dreiundzwanzigster Jahrgang Rr. 53<br />

1 9 5 0 — J a h r i m T u g e n ö g l a n z !<br />

^Silvester! Die Kirchturmuhr wirft die letzten zwölf Schläge aus der Rumpel-<br />

ZN kammer des alten Jahres hinaus. Der ärmste Schlucker macht ein so strahlendes<br />

Gesicht, als hätte er das große Los der Landeslotterie gewonnen. Die meisten von<br />

denen, die sich glücklich fühlen, sind es vom Warten auf das Glück.<br />

Das Pfarrblatt hat alle Taschen voll von allerschönsten Wünschen für seine getreuen<br />

Leser und Leserinnen. Es möchte aber auch freudig aus den Wünschen Wirklichkeit<br />

machen. Darum sucht es für dich im Heiligen Jahre 1950 das Wichtigste heraus und<br />

möchte mit dir allsonntags in der Plauderecke, im Herrgottswinkel, Zwiesprache halten.<br />

Ueber was denn? Pins XII. hat in der Bulle zur Verkündigung des Heiligen Jahres<br />

am vergangenen Himmelfahrtsfest, den 26. Mai, geschrieben: „Das Große Jubiläum hat<br />

hauptsächlich den Zweck, daß alle Christen nicht nur zur Buße und Besserung ihres<br />

Lebens aufgerufen werden, sondern auch zum Streben nach Tugend und Heiligkeit,<br />

gemäß jenem Worte: ,Heiliget euch und seid heilig, weil ich euer Herrgott bin!' (Lev.<br />

20,7, vgl. Petr. 1, 16). Wenn die Menschen auf diesen Ruf der Kirche hören, wenn sie<br />

sich von den vergänglichen irdischen Dingen zu den ewigen hinwenden, die unver-<br />

^gänglich sind, dann wird sich ohne Zweifel jene höchst ersehnte Erneuerung der Herzen<br />

einstellen, die nicht allein die Sitten im Privatleben, sondern auch im öffentlichen Leben<br />

mit den christlichen Geboten und mit dem christlichen Sinn in Uebereinstimmung<br />

bringt." Dem Heiligen Jahre geht eine Zeitspanne größter Leiden und Opfer voran.<br />

Auch das ist Gottes Führung und Fügung. Der lebenserfahrene hl. Jgnatius von<br />

Loyola bestätigt das: „Schnell zu fester Tugend? Bitte Gott, er möge dich viel durchmachen<br />

lassen! Das Leiden ist eine Gnade, die viele andere einschließt." Die Welt ist<br />

darauf aus, es schön zu haben — so wird man verwöhnt. Aber die Erbsünde funkt<br />

überall hinein — in Leid und Opfer wird man an Tragen und Entsagen gewöhnt.<br />

Darum macht Tugend überlegen. „Mag die Schlechtigkeit auch die ganze Welt aus ihrer<br />

Seite haben, sie ist und bleibt ohnmächtig; die Tugend hingegen ist über alle mächtig,<br />

auch wenn sie allein steht; denn siehatGottansihrer Seite" (Chrysostomus)'.<br />

„Tugend" kommt von „taugen", im Althochdeutschen tngunt, und bedeutet allgemein<br />

die bleibende Tauglichkeit des Menschen. Religiös ist Tugend die durch Uebung erworbene<br />

Leichtigkeit und Geneigtheit, dem Willen Gottes gemäß zu leben. „Tugend ist Tat"<br />

(Franz von Sales). „Die tugendliche Tat ist nichts anderes als der gute Gebrauch des<br />

freien Willens" (Thomas von Agnin). Wohlan! +


Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 1. Januar<br />

10.00 Kirchliche Musik. 10.15 Konzert des Studio-Orchesters.<br />

11.20 Dichtung und Musik. 12.15 Platten. 12.40 Ansprache<br />

des Bundespräsidenten Dr. Max Petitpierre. 13.00<br />

Klavier-Konzert. 13.30 C. Dumont. 14.00 Der Bauernkalender.<br />

15.00 Männerchorkonzert. 15.20 Dein Sonntag, Vorlesung.<br />

15.40 Musik zu Tee und Tanz. 16.45 Konzert für Orgel<br />

und Orchester. 17.00 Katholische Abendfeier. 17.05 Predigt.<br />

17.30 Sanctus und Agnus Dei. 17.50 Konzert für Oboe<br />

und Streicher. 18.00 Sportresultate. 18.05 Das Manoliu-<br />

Quartett spielt. 18.40 Betrachtung. 19.00 Ein gutes, glück-<br />

Haftes neues Jahr", Volkslieder. 20.00 „Die Gondolieri",<br />

Operette. 21.30 Orchestersuite. 22.05 Brillante Unterhaltungsmusik.<br />

Montag, 2. Januar.<br />

12.15 Ballettmusik. 12.40 Konzert des Studio-Orchesters.<br />

13.25 Konzert der Arbeitermusik. 14.00 Die halbe Stunde der<br />

Frau. 14.30 Jntrumenten-Revue. 15.00 Eishockey-Reportage.<br />

17.00 ca. Musik von Mendelssohn. 17.30 „Schmuzlibus, de<br />

Schlaumeier". 18.00 Brunnenhofsextett. 18.30 Um d'Nöijcchrs-<br />

Zyt am obere Zürisee. 19.00 Fröhliche Weisen. 20.00 „Calbaret<br />

Föderal". 20.45 Musik zur Unterhaltung. 21.09 „Blasius<br />

Blüemlis Berufung".<br />

Dienstag, 3. Januar.<br />

12.90 Opernmusik. 12.15 Platten. 12.40 Studioorchester.<br />

13,15 Solistische halbe Stunde. 14.99 Operettenmelodien.<br />

14.90 Operettenmelodien. 16.00 Opernkonzert. 16.30 Tanzmusik<br />

zum Tee. 17.00 Werke von Scarlatti und Debussy. 17.30<br />

Volkstümliche Musik. 18.00 Bunte Bilder für die Jugend.<br />

18.30 Schlager-Album. 19.00 Gerüchtemacherei. 19.29 Konzertmärsche.<br />

29.90 Orchesterkonzert. 29.50 Der Musikkredit<br />

Basel. 21.00 Konzertfortsetzung. 21.29 Musketengeschichte".<br />

21.35 Student und Musik.<br />

Mittwoch, 4. Januar.<br />

11.99 Musik zur Arbeit. 11.55 Aus Eigenaufnahmen. 12.15<br />

Neue Schallplatten. 12.49 Klavierduo. 13.00 Musik zur Unterhaltung.<br />

13.25 Violinkonzert von Mozart. 14.90 Vo Blue-<br />

Me im Garte und im Huus. 14.29 Zum Ausklang. 16.00<br />

Rhapsody in the Sun. 16.10 Vorlesung. 16.30 Lieder und<br />

Kammermusik. 17.30 Jugendstunde. 18.00 C. Dumont. 18.35<br />

Die wissenschaftliche Forschung als Grundlage unserer Arbeitsbeschaffung.<br />

19.10 Volksliederquartett. 20.02 Aus Schubert-Opern.<br />

20. 49 Das Programm nach Ansage.<br />

Zur gefl. Beachtung!<br />

Des hohen Feiertages, Hl. Drei Könige wegen, müssen<br />

Inserate<br />

für die Samstag-Nummer des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" bis spätestens<br />

Mittwoch mittag in unserem Besitze sein.<br />

Die Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Bolkssreund."<br />

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Musik von Lson Jessel<br />

Aufführungen: I. Januar, 20 Uhr, 6. Januar<br />

(Dreikönigen) und 11. Januar (Mittwoch), je<br />

S0.15 Uhr, Sonntag, 8., 15., und 22. Januar,<br />

je 14.15 Uhr. Sal7663Lz 659<br />

Platzpreise: Fr. 3.50, 3.—•, 2.50 und 2.—-.<br />

Vorverkauf: Kastlunger, Sarnen, Tel. 8 64 62.<br />

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Die W o c h e in unseren Pfarreien<br />

Sonntag. Beschneidung des Herrn. Eigenmesse. Gottes Gnade für und für! Montag.<br />

Hlst. Name Jesu, 2. (in Stillmessen) hl. Stephanns. Dienstag: Oktavtag des hl. Johannes,<br />

2. Maria, 3. für Kirche oder Papst. Mittwoch. Oktavtag der hl. Unschuldigen Kinder,<br />

2. und 3. wie gestern. Donnerstag. Vigil von Epiphanie, 2. hl. Telesphor (aus Papstmesse),<br />

3. Maria. Segnung von Wasser, Kreide und Häusern. Freitag. Epiphanie des Herrn,<br />

gebotener Feiertag, Monatsfreitag. Fleischgenuß erlaubt. Samstag. Priestersamstag.<br />

Von der Oktav, 2. und 3. wie am Dienstag.<br />

. Das bischöflich angeordnete E p i p h an.i e o p s e r ist für die Verselbständigung<br />

der Pfarrei Le Brafsus (Waadt) bestimmt, einem sehr kalten Ort im Jura. Die Pfarrei besteht<br />

erst seit dem 24. Juni 1940. Dreiviertel der Katholiken müssen die Eisenbahn benützen,<br />

um den Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Die 600 Glaubensbrüder leben verstreut im Jura-<br />

Hochtal. Helfen wir darum hochherzig diesen guten Berglern!<br />

E x e r z i t i e n. Schönbrunn. 7. bis 8. Einkehrtag für Förderinnen des Gebetsapostolates.<br />

Kurse) 13 seräitten<br />

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Krankenpflegerinnen und Haushälterinnen der Geistlichen (getrennte<br />

1T1 Wegen des Feiertages (Dreikönigen) müssen die Pfarreinachrichten für die nächste<br />

Nummer spätestens Dienstag 13.00 im Besitze der Druckerei sein.<br />

Pfarrei Sarnen<br />

Pfarrkirche. Sonntag. Gottes Gnade und Segen zum neuen Jahr! Fest der Beschneidung<br />

Christi. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15. 13.30 Dank- und Bittgottesdienst Predigt.<br />

Te Deum und Segen.<br />

Montag und Dienstag. Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Mittwoch. Stiftjahrzeit der Familie Kapellvogt Josef Burch-Koller, Wilen.<br />

Donnerstag Vigil von Epiphanie. 6.30 Weihe des Dreikönigswassers. Dreißigster für Josef<br />

Berwert-Kiser Chauf eur, und Stiftjahrzeit der Familie Kaspar Koller-Krummenacher<br />

Enzigruti, Wilen. Beichtgelegenheit 17.00—18.00 und 20.00.<br />

Freitag. Epiphanie. Kommuniontag der Männer und Jungmänner. Hl. Messen 5.30. 6.30,<br />

7.45 und 9.15. In allen Gottesdiensten Opfer für die Diasporapfarrei Le Brassus im Waadtlander<br />

Jura. 17.30 Krippenandacht.<br />

Samstag. Stiftmesse für Benedikt Amstalden, San Paolo, Brasilien.<br />

Mannerapostolat, Jgnatianischer Männerbund, Arbeiterverein, Gesellenverein, Junay<br />

Mannschaft, Pfadfinder. Freitag. Kommuniontag. ' ' °<br />

Arbeiterverein. Freitag. 14.00 Weihnachtsfeier im Hotel Mühle<br />

«f yjt auenkongregati o n. Montag. 19.45 Caritasabend im Ramersberg.<br />

^1*5*cL n ' ^r^a9<br />

(Drelkonigen). 7.00 hl. Messe und Kommuniongelegenheit.<br />

r ® Spender der in der Heiligen Nacht als Gruß des Christkinds<br />

Vergelt? Gott! Renovation der Pfarrkirche vor die Pfarrhaustüre legte, aufrichtiges<br />

^ Opfer ffirYte ® JchnachtSn 9 ' ^ Drittordensversammlung mit Einkleidungsfeier.<br />

Kapuzinerklvster und Frauenkloster. Freitag. Opfer für Le Brassus<br />

i Ä r<br />

Dienstag. Feierliche Stiftjahrzeit für H. H. Kaplan Jos ^atm*


Sarnen / Samstag, den 31. Dezember <strong>1949</strong><br />

79. Jahrgang — Nr. 104<br />

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All den treuen, lieben Kunden<br />

Die den Weg zu mir gefunden,<br />

Wünsche ich zum neuen Jahr<br />

Viel Glück und Segen immerdar<br />

Frau Bartsch, z. Merkur, Sarnen<br />

Zum Jahresende<br />

danken wir allen Kunden und<br />

Gönnern für das uns erwiesene<br />

Zutrauen und wünschen<br />

glückliches neues Jahr<br />

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W. Zurgilgen, Eoiffeur, Sarnen<br />

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Karl Rohrer, Hotel Schlüssel, Sarnen<br />

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Zum Jahresende<br />

danken wir allen Gästen und Gönnern für das<br />

uns erwiesene Zutrauen und wünschen<br />

Amstad-Bucher, Hotel Krone, Sarnen<br />

glückliches neues Jahr<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jahreswechsel<br />

allen Kunden und Gönnern<br />

mit bestem Dank für das erwiefene<br />

Zutrauen und höflicher<br />

Empfehlung auch fernerhin<br />

Familie Bucher-Amrhein,<br />

Bäckerei, Lindenstraße, Sarnen<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen ?ahre<br />

entbietet<br />

U N D 1 Q f A R N E N<br />

prompte und preiswerte Reparaturen an allen<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbieten wir allen unsern<br />

werten Kunden von nah und<br />

fern<br />

die besten Wünsche<br />

Geschwister Fanger, Molkerei,<br />

Sarnen<br />

Danke allen werten Gästen und<br />

Kunden für das erwiesene Zutrauen<br />

und<br />

wünsche viel Sonnenschein,<br />

Freude und Glück im 1950<br />

Ich bitte, mir Ihre Treue zu<br />

bewahren.<br />

Louis Berchtold, Wirtschaft und<br />

Handlung, Großteil, Giswil<br />

Wir wünschen<br />

unserer werten Kundschaft<br />

alles Gute im neuen Jahr<br />

Fam. Julius Lussi,<br />

Dampfbrennerei, Staus<br />

Zum Jahreswechsel<br />

wünschen wir allen unfern werten Kunden und Bekannten<br />

viel Glück und Segen<br />

Mosterei Gebr. Rufer, Alpnach<br />

Wir dauken unsern treuen Kun^<br />

den und wünschen allen ein<br />

glückliches, erfolgreiches<br />

neues Jahr<br />

Mit bester Empfehlung<br />

Louis Ehrli & (Sie., Sarnen<br />

Buchdrvckerei und Verlag<br />

Stadttheater Luzern m<br />

Dienstag, 3. Januar, 15—17 Uhr, Hansel und Gretel<br />

20.15—23 Uhr, Zigeunerliebe.<br />

Mittwoch, 4. Januar. 20.15—23.15 Uhr. Der Zarewitsch.<br />

Donnerstag, 5. Januar, 20.15—22.45 Uhr. Zum letzten<br />

Mal. Komödie der Irrungen, von William Shakespeare.<br />

Freitag. 6. Januar, 20.15—23.15 Uhr. Die Macht des<br />

Schicksals.<br />

Samstag, 7. Januar, 15—17 Uhr. Hansel und Gretel.<br />

20.15 —23 Uhr. Die Geisha oder die Geschichte eines<br />

japanischen Teehauses. Operette in drei Akten von<br />

Owen Hall, Musik von Sidney Jones.<br />

Sonntag. 8. Januar, 14.30—17.15 Uhr. Zigeunerliebe.<br />

20.15 -23 Uhr, Der fidele Bauer.<br />

Dienstag, 10. Januar, 20.15—22.30 Uhr. Uraufführung.<br />

11. Vorstellung im Dienstagabonnement. Ich liebe...<br />

LuMinel von Alfred Ferrin.<br />

Pneu-Transport<br />

für „Bure-König" verkauft<br />

zu günstigem Preise<br />

Hs. Schmied, Sa2580Lz<br />

Urswil/Hochdorf<br />

Tel. (041) 6 35 4g 669<br />

Das Inserat<br />

ist die Waffe<br />

des Kaufmannes!<br />

Bald schlägt das neue Jahr die Stunden.<br />

Was unser wartet wird sich regen.<br />

Wir wünschen allen unsern Kunden,<br />

In Dankbarkeit viel Glück und Segen!<br />

Jnseratenverwaltung<br />

Sa21Lz<br />

SCHWEIZER ANNONCEN AG.<br />

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Sal00Z 670


Wir<br />

verteidigen die Ehrfurcht<br />

Aufruf zum Neujahr 1950.<br />

In wenigen Stunden wird die zweite Halte unseres Jahr-<br />

Hunderts eingeläutet werden. Ans schwerein Schicksal treten<br />

wir ein in den unbekannten Raum der Zukunft. Ob wir von<br />

einem weitern Kriege verschont bleiben oder nicht, die eine<br />

Frage ist /diesem neuen Jahrhundert mit der ganzen Wucht<br />

der Gewissensverantwortung gestellt: Werden wir die Grundlagen<br />

der europäischen Kultur retten können?<br />

Wir im restlichen Europa sind uns nicht einmal einig,<br />

welches diese Grundlagen der europäischen Kultur sind. Viele<br />

Kongresse haben sich, in letzter Zeit zusammengefunden, um<br />

eine Grundlage zu finden. An der jüngsten europäischen Kulturkonferenz<br />

in Lausanne hat Bundesrat Etter mit aller<br />

Klarheit ausgeführt, daß es sich darum handelt, diese Grundlagen<br />

wieder zu finden. Er nannte vor dieser internationalen<br />

Versammlung die Ehrfurcht als Grundlage der<br />

europäischen Kultur. Diese Ehrfurcht hat einen dreifachen<br />

Namen: Ehrfurcht vor dem Recht, Ehrfurcht vor dem Geist<br />

und Ehrfurcht vor der Freiheit und Würde des Menschen.<br />

Diese Werte, ohne die es keine europäische Kultur gibt<br />

und keine mehr geben wird, sind ohne Christentum undenkbar.<br />

Erst das Christentum hat sie gebracht und sie geadelt.<br />

Die katholische Presse will als ihr innerstes Anliegen<br />

den christlichen Geist im privaten, wirtschaftlichen,<br />

politischen und kulturellen Leben immer wieder verkünden,<br />

darlegen und verteidigen. Unsere katholischePresse<br />

ist der Kanal, durch den wir dieses Ideengut<br />

in die Familien unseres Landes leiten.<br />

Sie ist auch heute noch das wirksamste Mittel, um die Ehrfurcht<br />

vor den christlichen Werten zu verteidigen.<br />

Wir bitten daher an dieser bedeutsamen Zeitenscheide<br />

eindringlich um Unterstützung der katholischen Presse durch<br />

Abonnement, Werbung und Mitarbeit. Haltet die<br />

Treue der katholischen Presse, heute mehr wie<br />

je Dann sichert Ihr Euch und Euren Kindern, für jetzt und<br />

für die schwere Zukunft einen klaren Wegweiser, Mahner und<br />

Verteidiger für die Ehrfurcht vor den entscheidenden Werten.<br />

Schweiz. Katholischer Presfeoereiu.<br />

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